Zusammendrängung e. in sich gerundeten Menschen, e. ungewöhnliche Situation und dessen Geschehens auf e. entscheidenden, gleichnishaften Reaktion darauf, die in pointierter, unerwarteter Moment im Alltagsleben eines gewöhnlichen Wendung existenzielle Bedeutung erhält.
Quelle: Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. Stuttgart: Kröner, 2001, S. 446.
Auszug aus „Reclams elektronisches Lexikon der deutschen Literatur“
Zu den Charakteristika der K[urzgeschichte] gehören Geschehens ohne Einlei-tung; pointierter Schluss, u. a.: Themen aus dem Alltag, die sich zu aber nicht als einfacher Schlusseffekt, sondern als ungewöhnlichen Situationen zuspitzen; nicht- Teil einer auf den hinter-gründigen Sinn gerichteten idealisierte Figuren, Durchschnittsmenschen oder Erzählstruktur; Ver-wendung moderner Au-ßenseiter der Gesellschaft; andeutende, Erzähltechniken wie assoziative, andeutende verkürzende Darstellungsweise, Verzicht auf Kompositionsweise, Auflösung der zeitlichen Erklärungen, Reflexionen, Beschreibungen, Linearität etwa durch inneren Monolog usw. Figurenentwicklung; unmittelbarer Beginn des
Quelle: Volker Meid: Reclams elektronisches Lexikon der deutschen Literatur. Stuttgart: Reclam, 2002.
Auszug aus „Die deutschsprachige Kurzgeschichte. Eine Einführung“
„Kürze“ ist ein qualitatives Merkmal, das Kurz- Ökonomie unterworfen sind. Inhaltlich wie geschichten inhaltlich und strukturell bestimmt und thematisch bieten sie dem Leser Anknüpfungspunkte, auch den Rezeptionsprozess entscheidend beein- indem häufig Alltagssituationen und/oder flusst. Wichtige Mittel der Verdichtung sind der menschliche Verhaltensweisen, Gedanken und Einsatz von Bildern, Wiederholungen, der Ansichten so behandelt werden, dass sie dramatische Modus, eine personale oder Ich-Erzähl- verallgemeinerbar sind, also einen überindividuellen haltung, eine einsträngige Handlung und die Konzen- Hintersinn erkennen lassen. Dadurch, dass in den tration auf scheinbar belanglose Einzelereignisse. meisten Kurzgeschichten mit Andeutungen gespielt Dadurch erhalten einzelne Gegenstände, Worte und wird und Geschehnisse und Charaktere dadurch, aber Gesten eine besondere, nicht alltägliche Bedeutung. auch durch das äußerst knapp gehaltene epische Große Wichtigkeit für das Verständnis einer Gerüst rätselhaft oder ambivalent erscheinen, können Kurzgeschichte kommt Anfang und Schluss zu, die Interpretationen u. U. nur schwer abgesichert werden. unterschiedlich gestaltet sein können […]. Kurzgeschichten sind folglich Prosatexte, die in narrativer und sprachlicher Hinsicht einer strengen
Quelle: Anne-Rose Meyer: Die deutschsprachige Kurzgeschichte. Eine Einführung (=
Grundlagen der Germanistik, Bd. 54). Berlin: Erich Schmidt Verlag 2014, S. 23 f.