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Ethik J1 KA2

Recht und Gerechtigkeit:

Die Unterscheidung zwischen überpositivem und positivem Recht


Positives Recht:
- Innerhalb einer Staatlichen Ordnung festgelegtes Recht
- Gesetzte Recht muss auch durchgesetzt werden
- Erhält legitimation dadurch, dass es in geregelten Gesetzgebungensverfahren festgesetzt wird

Überpositives Recht:
- Bezeichnen Normen für das Menschliche zusammenleben
- Jeder Mensch besitzt diese Rechte im gleichen Maß
- Verbindlichkeit ist unabhängig von positiver Setzung
- Maßstab als Güte von Rechtssstemen

Naturrechte:
- Jeder Mensch besitzt Naturrecht von Geburt an (z.B. Recht auf Leben, Recht auf persönliche
Freiheit, etc)
- Unabhängig von Alter, Geschlecht, Stellung etc.
- Stehen über dem positiven Recht
- Vor- und überstaatliche Rechte, unabänderliche ewige Rechte
- In der

Gerechtigkeitsformeln oder Maßstäbe der gerechten Verteilung


Gerechtigkeits-formel Zuzuordnendes Beispiel
In bestimmten Sportarten gibt es
Jedem das Seine unterschiedliche Gewichtsklassen.
Der Chef bekommt mehr als die
Jedem nach seinem Rang Angestellten
Wer am Ende das erwartete Ergebnis
Jedem nach seiner Leistung
liefert, bekommt sein Geld.
Wer den ganzen Tag nur faul
herumsitzt, wird nicht bezahlt.
Du bekommst das, was in deinem
Jedem was ihm (per Gesetz) zusteht Vertrag steht und unterzeichnet wurde
Nicht jeder hat das Zeug zum
Jedem nach seinen Fähigkeiten Studieren, daher bekommen Ärzte
mehr als Schwestern oder Pfleger.
Wer alt, krank oder körperlich
Jedem nach seinen Bedürfnissen eingeschränkt ist, soll weniger leisten
müssen als andere.
Jeder Mensch hat das Recht auf
Jedem das Gleiche körperliche Unversehrtheit.

Verteilungsgerechtigkeit Theorien:
1. Egalitarismus:
Egalitarismus bezeichnet ethische, politische, ökonomische oder sozialpolitische Positionen,
die durch Herstellung von Gleichheiten die Gegensätze einer Gesellschaft aufzulösen
versucht. Eine Richtung des Egalitarismus will die Gleichheit des persönlichen Besitzes, eine
andere fordert Chancengleichheit für jedes Individuum in der Gesellschaft. Der Egalitarismus
(die Gleichheitskehre) geht von einem positiven Menschenbild aus, er sieht den Menschen
ursprünglich in einem glücklichen Naturzustand, in dem allen alles gehörte und es kein
Einkommens- und Vermögensunterschiede, keinen Neid und keine Habsucht gab. Die
Ungleichheit in der organisierten Gesellschaft erscheint demnach als Ergebnis von Gewalt.

Argumentation nach Engel: Fridrich Engels sagt, dass der Naturzustand des Menschen ein
zustand war, indem alle Gleich waren. Daher ist Ungleichheit unnatürlich und daher auch
ungerecht. Engels war für eine Umverteilung Privater Güter

Ursprüngliche Im Naturzustand herrscht eine Situation des


Verteilungssituation Urkommunismus, das alle Menschen gleich, es gibt nur
kollektivbesitz, d.h. allen gehört alles, es gibt keinen
persönlichen besitz

Gleichheitsziel(e) möglichst große Gleichheit sowohl in den Startchancen wie


im Ergebnis des Wettrennens um knappe Güter zu erlangen.
Es bedarf auch ein ständiger Ausgleichungsprozess, es reicht
nicht, dass einmal alle dasselbe bekommen

Mittel zur Enteignungen, Umverteilungen (Reichensteuer) von oben


Erreichung des Ziels nach unten. Der Staat nimmt diese Enteignung etc. vor.

Ungleichheiten, die nicht selbstverschuldete Unterschiede (was ist


kompensiert werden selbstverschuldet?)
müssen

Begründung für Ungleichheit unnatürlich und demnach ungerecht sei, da im


egalitäre Position Naturzustand alle Menschen gleich seien.
Argumentation nach Nagel: […] dass jeder Mensch gleich viel wert ist, wie ein beliebig
anderer. Er begründet sie mit der Tatsache, dass wir alle die Fähigkeit haben, uns in andere
Menschen hineinzuversetzen. Wir können die Aussage, dass jeder Mensch genauso wichtig
ist wie jeder andere, als wahr erkennen.
Abnehmender Grenznutzens: Einer Armen Person bedeutet es sehr viel mehr, wenn man ihr
Geld gibt als einer Reichen.
Liberalismus:
- Eine gleiche Verteilung von Gütern gab es nie, Ungleichheit gehört von Beginn an zu
den menschlichen Gemeinschaften.
- Um der Gerechtigkeit willen kommt es also weder darauf an, eine Chancengleichheit
noch eine größere Gleichheit in der tatsächlichen Güterverteilung herzustellen. Jeder
soll die Freiheit haben, alles zu erreichen – oder auch nicht. Tüchtigkeit,
Selbstverantwortung und Selbständigkeit zeichnen den Menschen nach Auffassung
des Liberalismus aus.
- Es soll freier Wettbewerb herschen.
- Staatliche Regeln behindern die Gerechtigkeit, weil sie die freie Entfaltung des
Einzelnen einschränken. Deshalb sollen alle den freien Wettbewerb verzerrenden
Regeln abgeschafft, „dereguliert“ werden.
- Bsp. Alle Sechsjährigen haben die Freiheit, das Abitur zu machen, es muss nur
darauf geachtet werden, dass die Leistungskontrollen für alle gleich sind und sich
niemand einen unerlaubten Vorteil, zum Beispiel in Form eines Spickzettels,
verschafft.
- Übrigen muss völlige Freiheit im Wettbewerb herrschen. Konkret: Niemand darf
weniger verdienen, weil er dunkelhäutig oder eine Frau ist, aber alles andere regelt
der Markt.
Liberalismus nach Robert Nozick (1938-2002)
- Das Einkommen und Vermögen von Menschen sich aus vielen ganz
unterschiedlichen Quellen zusammensetzt: „Gewinne aus Glücksspielen, Teile des
Einkommens des Ehepartners, Stipendien, Zinsen für ausgeliehenes Geld,
Zuwendungen von Bewunderern, Erträge aus Investitionen, Fundsachen.“ Daher sei
es unmöglich, einheitliche Regeln aufzustellen, wie diese Güter gerecht verteilt
werden müssten. Zweitens gebe es gar nichts neu zu verteilen, denn alle Güter der
Welt seien bereits mit einem Anspruch verbunden
- Nozick schlägt vor: „Jeder, wie er will, und jedem, wie die anderen wollen“.
Non-Egalitarismus
- Gerechtigkeit hat nichts mit Gleichheit zu tun
- Perspektische Argument: Nicht gleichviel für alle, sondern genug für alle
- Normative Argument: Moral ist etwas Absolutes und nichts Relatives. Bsp. Eine
Lebensituation ist nicht dadurch schlecht, weil andere Zufällig mehr haben. Ein Leben
unter dem Existenzminimum ist ansich nicht zu Vertreten.
- Humanitäre Argument: Egalitarismus ist unmenschlich, da unverschuldete Nachteile
kompensiert werden müssen, aber nicht selbstverschuldete Nachteile. So würden
z.B. Alkoholabhängige, die an ihrer Sucht selber schuld sind, keine Hilfe
zugesprochen obwohl sie diese Nötig hätten und man ihnen im moralischen Sinne
auch helfen müsste.
- Pragmatisches Argument: Es existiert eine Besitzverteilung, die so Komplex ist, dass
sie unmöglich mit einer schlichten Gleichheitsforderung angemessen zu bewerten
sei.
- Anthropologisches Argument: Menschen versuchen sich immer zu unterscheiden.
Kleidung, Nahrung, Wohnung, Hobbys, Reiseziel. Die behauptung eines inneren und
ursprunglichen Gleichheitsbedürfnisses sei anthropologisch falsch.

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