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Welsch:

Aristoteles = der Mensch der Wissenschaft (stellvertretend der Philosoph) vertäue


"wie ein guter Schiffskapitän sein Leben an dem, was ewif und beharrend ist", er
lasse dort den Anker fallen; durch Wissenschaft gelinge es uns, unser Leben am
Ewigen und Beharrenden festzumachen und so sicher zu machen.
Ist unsicherheit unser Tat oder unser Schicksal? Ist sie unsere Freude oder unser
Leiden?
Heidegger: Die Angst vor dem Relativismus ist die Angst vor dem Dasein.
Relativismus:
*Aussagen haben in bezug auf ihre Prämissen und zugrundeliegenden Prinzipien
Geltung - nicht darüber hinaus, nicht schlechthin.
Quine: Jede wissenschaftliche Theorie ist empirisch unterbestimmt: prinzipiell sind
immer auch andere Deutungen der empirischen Befunde durch alternative Theorien
möglich.
"Mehr als den Standpunkt der einen oder anderen Theorie einzunehmen, können wir
niemals erreichen".
"scientific discourse radically unlike our own, structurally and ontologically,
could claim equal evidence and that we are free to switch. Still we can treat of
the world and its objects only within some scientific idiom, this or another; there
are others, but none higher". 1984 "Relativism and Absolutism".
*Wir rekurrieren stets auf Handlungsrahmen, die kulturell oder situativ verlässlich
sind, ohne deswegen absolut gültig oder stabil zu sein. Vielmehr sind sie,
zumindest auf längere Sicht, befragbar, veränderbar und letzlich kontingent.
-> es gibt keinen God's eye standpoint, keine view from nowhere - weder in
theoretischen noch in praktischen Fragen. Die Fundamente unseres theoretischen wie
praktischen Weltbezugs sind jeweils von spezifischer, nicht absoluter Art.
In der Praxis:
*Alle Aussagen und Handlungen sind relativ auf ihr jeweiliges Bezugssystem zu
verstehen.
*Die Unterschiedlichkeit verschiedener Rahmen nicht ignorieren.
Unterschiedsbeachtung (ID MM Kommensurabilität).
Komplexeres Gesamtbild ins Auge fasse statt alles nur aus dem Blickwinkel der
eigenen Kultur anvisieren und beurteilen.
-> derselbe Satz kann in zwei Bezugssystemen unterschiedliche Bedeutungen haben,
und so wahr und falsch sein (weil eig. sind das zwei verschiedene Sätze).
-> Toleranz und Anerkennung
Kriterium : Funktion. Ein System von Praktiken und Werten ist jeweils für eine
bestimmte Kultur probat / funktional, aber damit nicht auch schon für eine andere
und schon gar nicht für alle.
ID: wieder nicht-Begründbarkeit von Werten?

unsicherheit akzeptieren und embracen:


Kritik Ewigkeit von plato (=Zeichen des Todes). Nietzsche: Wenn man den
Ägyptizismus ablegt, wird man fähig werden, sich inmitten "der ganzen wundervollen
Ungewissheit und Vieldeutigkeit des Daseins" zu bewegen und "überall Augenweide zu
finden".
"Wer nur einigermassen zur Freiheit der Vernunft gekommen ist, kann sich auf Erden
nicht anders fühlen, als ein Wanderer, -wenn auch nicht als Reisender nach einem
letzten Ziele, denn dieses gibt es nicht. Wohl aber will er zusehen und die Augen
dafür offen haben, was Alles in der Welt eigentlich vorgeht; desshalb darf er sein
Herz nicht allzufest an alles Einzelne anhängen; es muss in ihm selber etwas
Wanderndes sein, das seine Freude an dem Wechsel und der Vergänglichkeit habe". ID
Wotan Freude an eigener Vegänglichkeit?
Innerhalb einer Situation gestiegener Unsicherheit existieren tatsächlch jeweils
Sicherheiten -Standbeinmöglichkeiten. Nur kann, was in einer Situation Standbein
ist, in einer anderen zum Spielbein werden. ID Religion Vokabular Pascal.
Kontingenzakzeptanz und Kontingenzbejahung: In den Kontingenzen kann mehr Weisheit
liegen als in den Projekten. Ihnen sich anzuvertrauen kann, zumindest von Zeit zu
Zeit - höchst vernûnftig sein.
siehe Heidegger Gelassenheit

Zhuang-zi: Wenn Systeme erstarren, Konflikte vermeintlich gegensätzlicher Doktrinen


in Sackgassen stecken, empfiehlt er in solchen Lagen keinen Relativismus; sein
unverrückbarer Maßstab bleibt die Wirklichkeit, der es sich so vorurteilslos wie
möglich zu stellen gibt. Er empfiehlt das Chaos, die Rückkehr in eine Sphäre vor
den aktuell geltenden Unterscheidungen, um die notwendige Autonomie
wiederzugewinnen. "Bleibe in diesem Zustand der Verwirrung!", rät in einem weiteren
dieser scheinbar absurden Dialoge Zhuang-zis eine Gestalt namens Große
Verborgenheit dem umherirrenden General Wolke.

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