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Baumit

Wärmedämmung

Leitfaden
für die WDVS-
Verarbeitung
Stand: 14-04/20

Ideen mit Zukunft.


Inhaltsverzeichnis
Es ist der jeweils aktuellste Stand gültig.

Allgemeine Informationen ......................................................................................................... 3


Allgemeingültige Normen und Regelwerke (Auszug) ................................................................ 3
Normen und Regelwerke für die Planung und Ausführung von Wärmedämm-
Verbundsystemen (Auszug) ..................................................................................................... 4
Bauliche Voraussetzungen ....................................................................................................... 5
Konstruktive Voraussetzungen ................................................................................................. 5
Allgemeine Verarbeitungsregeln............................................................................................... 6
Verarbeitungsbedingungen ............................................................................................... 6
Untergrund und Vorbereitung ............................................................................................ 6
Brandschutz allgemein ...................................................................................................... 7
Verklebung allgemein ...................................................................................................... 12
Anschlüsse an andere Bauteile und Durchdringungen .................................................... 13
Anforderungen und Einbindung der Fensterbänke in das WDVS .................................... 13
Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile .................................................... 15
Dübel und Verdübelung ................................................................................................... 17
Endbeschichtungen allgemein ......................................................................................... 25
Baumit Wärmedämm-Verbundsysteme .................................................................................. 26
Baumit open SuperDämmfassade ................................................................................... 26
Baumit EPS-Fassade ...................................................................................................... 34
Baumit Mineralwolle-Fassade .......................................................................................... 43
Baumit XS 022 Fassade .................................................................................................. 53
Baumit ÖkoFassade ........................................................................................................ 60
Baumit KeramikFassade.................................................................................................. 69
Baumit KickFassade ........................................................................................................ 79
Baumit onTop XS 022 ..................................................................................................... 91
Baumit onTop E ............................................................................................................... 98
Baumit onTop M ............................................................................................................ 107
Baumit WDVS-Sockel .................................................................................................... 115
Baumit FOX ................................................................................................................... 122
Inspektionszyklen für WDV-Systeme ............................................................................. 129

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Inhaltsverzeichnis
Stand 14-04/20
Allgemeine Informationen

Allgemeingültige Normen und Regelwerke (Auszug)

VOB Teil A – DIN 1960 Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen
VOB Teil B – DIN 1961 Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen
VOB Teil C – DIN 18299 ATV – Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art

DIN 18201 Toleranzen im Bauwesen – Begriffe, Grundsätze, Anwendung, Prüfung


DIN 18202 Toleranzen im Hochbau
DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen
DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen

EnEV 2016

DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen


DIN 4108 Teil 1 – 4 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden
DIN 4108 Beiblatt 2 Wärmebrücken, Planungs- und Ausführungsbeispiele

Merkblatt 1 - Baustellenbedingungen
Verputzen bei hohen und niedrigen Temperaturen

Aufstellbedingungen für drucklose Baustellensilos


Aufstellbedingungen für Baustellensilos

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Allgemeine Informationen
Stand 14-04/20
Normen und Regelwerke für die Planung und
Ausführung von Wärmedämm-Verbundsystemen (Auszug)

VOB Teil C – DIN 18345 Wärmedämm-Verbundsysteme


DIN 18550 Putze und Putzsysteme
DIN 55699 Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen
DIN EN 998-1 Festlegung für Mörtel im Mauerwerksbau - Putzmörtel
DIN 13914 Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und Außenputzen
DIN 18363 Maler- und Lackierarbeiten Beschichtungen

BFS-Merkblatt Nr. 21: Technische Richtlinie für die Planung und Verarbeitung von
Wärmedämm-Verbundsystemen
Merkblatt für die Planung und Anwendung von Putzprofilen im Außen- und Innenbereich
Egalisationsanstriche auf Edelputz
Strukturierte Putzoberflächen – visuelle Anforderungen
Beurteilung und Instandsetzung gerissener Putze an Fassaden
Risse in Verputzen und Beschichtungen
Merkblatt für den Einbau und das Verputzen von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoffplatten
Technische Information Algen und Pilze auf Fassaden
Ausblühungen an Bauteilen, deren Erkennung und Entfernung
Qualitätsrichtlinie für Fassadendämmplatten aus EPS
Qualitätsrichtlinie für Fassadendämmplatten aus Mineralwolle
Richtlinie – Fassadensockelputz/Außenanlage
Richtlinie – Metallanschlüsse an Putz und WDVS
Richtlinie – Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz, Trockenbau und WDVS
Technische Systeminformation „WDVS und Brandschutz-Kompendium“
WDVS Technische Systeminfo Nr. 7 „Schallschutz“

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Allgemeine Informationen
Stand 14-04/20
Bauliche Voraussetzungen

Die folgenden baulichen Voraussetzungen müssen vor dem Aufbringen


eines Wärmedämm-Verbundsystems erfüllt werden:

• Das gewählte Wärmedämm-Verbundsystem muss grundsätzlich auf den gewünschten


Einsatzzweck abgestimmt sein.

• Der Untergrund muss klebegeeignet, ausreichend trocken und eben sein. Schmutz, Staub
und lose Teile müssen entfernt werden. Betonflächen müssen frei von Trennmitteln sein, evtl.
sind diese in einem geeigneten Verfahren zu reinigen.

• Die Ebenheit des Untergrundes muss den Anforderungen der DIN 18202 „Maßtoleranzen im
Hochbau“ bzw. der in der Zulassung hinterlegten Ausgleichsmöglichkeit von Unebenheiten
entsprechen.

• Es wird dem Auftragnehmer empfohlen, insbesondere dann Bedenken nach VOB Teil B
bzw. BGB anzumelden, wenn

o starke Verunreinigungen, Ausblühungen, extrem glatte Flächen oder Ähnliches


vorliegen,

o größere als die nach der DIN 18202 zulässigen Toleranzen bzw. Unebenheiten
vorhanden sind,

o eine zu hohe Baufeuchte, z. B. als Folge unzureichender Schutzmaßnahmen bei


der Mauerwerkserstellung o. Ä., vorliegt.

Konstruktive Voraussetzungen

Die folgenden konstruktiven Voraussetzungen sollen vor dem Aufbringen eines Wärmedämm-
Verbundsystems erfüllt werden:

• Horizontale Abdeckungen wie Fensterbänke, Dachabschlüsse, Brüstungsabdeckungen usw.


sollen vor Arbeitsbeginn fertig montiert bzw. angepasst sein.

• Bewegungsfugen sind zu planen bzw. müssen die vorhandenen Bewegungsfugen des


Baukörpers im Aufbau des Wärmedämm-Verbundsystems übernommen werden. Unabhängig
hiervon können alle 30 Meter Bewegungsfugen notwendig sein. Die Breite der Fugen bemisst
sich nach der DIN 18540 „Abdichten von Außenwandfugen mit Fugendichtmassen“. Die Art
der Fugenausbildung ist nach den örtlichen Verhältnissen deckungsgleich vorzusehen.

• Anschlüsse an andere Bauteile müssen sorgfältig abgedichtet werden, damit kein Wasser in
oder hinter das Wärmedämm-Verbundsystem dringen kann.

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Allgemeine Informationen
Stand 14-04/20
Allgemeine Verarbeitungsregeln

Verarbeitungsbedingungen

Grundsätzlich gilt, dass die Produkte (sofern im technischen Merkblatt zum Produkt keine anders
lautende Angabe enthalten ist) nicht unter + 5 °C und über + 30 °C Material-, Untergrund- und
Lufttemperatur zu verarbeiten und während der Abtrocknung diesen Bedingungen auszusetzen
sind. Des Weiteren soll eine direkte Sonnenbestrahlung sowie Regen oder Wind bei der
Verarbeitung vermieden werden, hierzu ist die Fassade bis zur vollständigen Erhärtung zu
schützen. Darüber hinaus sind die DIN 18558 und DIN 18345 (VOB Teil C) zu beachten.

Hohe bzw. niedrige Luftfeuchtigkeit und niedrige bzw. hohe Temperaturen können die
Abbindezeit deutlich beeinflussen (verlängern/verkürzen).

Untergrund und Vorbereitung

Der Untergrund muss eben, trocken, frei von Fremdbestandteilen und Verschmutzungen sowie
klebegeeignet sein.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm² dauerhaft
gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine zusätzliche
konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt
„Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“ (Seite 21).

Altputzflächen sind sorgfältig auf Hohlstellen zu überprüfen, evtl. hohlliegende Altputzflächen sind
zu entfernen. Die daraus resultierenden Vertiefungen/Löcher sind mit einem geeigneten Unter-
putz neu aufzuputzen (Putzgrund vorher säubern und ggf. vorbehandeln). Vor dem Verkleben der
Dämmplatten ist eine Standzeit von 1 Tag pro 1 mm Schichtdicke erforderlich. Ausschlaggebend
für die Bemessung der Schichtdicke ist die größte Schichtstärke.

Mürbe, lose und sandende mineralische Altputze sind zu entfernen bzw. nach dem Entfernen
aller losen Bestandteile mit SanovaPrimer vorzubehandeln. Bitte hierzu die Hinweise für die
Verarbeitung im aktuell gültigen technischen Merkblatt beachten.

Mürbe, lose und stark kreidende mineralische Anstriche sind zu entfernen bzw. nach dem
Entfernen aller losen Bestandteile mit SanovaPrimer vorzubehandeln. Bitte hierzu die Hinweise
für die Verarbeitung im aktuell gültigen technischen Merkblatt beachten.

Kreidende organische Beschichtungen sind mit MultiPrimer vorzubehandeln. Mürbe, lose und
sandende organische Beschichtungen sind vollständig zu entfernen.

Alte Leimfarben, Ölanstriche und Fette müssen vom Untergrund vollständig entfernt werden.

Vorhandene Altanstriche müssen verseifungsbeständig sein.

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Brandschutz allgemein

Das baurechtliche Brandschutzziel an der Gebäudeaußenwand besteht darin,


eine schnelle Brandausbreitung über mehr als ein, maximal zwei Geschosse
oberhalb bzw. unterhalb der Brandausbruchstelle vor dem Löschangriff der
Feuerwehr zu verhindern.
Eine Gefährdung der Rettungskräfte durch großflächig herabstürzende Fassadenteile ist
auszuschließen.

Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für Wärmedämm-Verbundsysteme mit EPS-Dämmstoffen


sind dann notwendig, wenn die Anforderung eines schwerentflammbaren WDVS besteht.
Sofern keine der folgend beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die
Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.
Die Firma Baumit empfiehlt, Wärmedämm-Verbundsysteme mit EPS-Dämmstoffen grundsätzlich
schwerentflammbar auszuführen.

Grundlegende Brandschutzmaßnahmen:

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Schutzzone „Sockel“:

Bei der Verwendung von EPS-Dämmplatten sind bis zur Höhe der Decke
des 3. Geschosses zum Erhalt der Baustoffklasse B1 immer zusätzliche
Maßnahmen auszuführen (unabhängig von der Dämmstoffdicke).

Das applizierte Wärmedämm-Verbundsystem muss von der Unterkante des WDVS


bis mindestens zur Höhe des 3. Brandriegels (Decke über dem 3. Geschoss) folgende
Anforderungen erfüllen:

• Mindestdicke des Putzsystems (Oberputz + Unterputz) von 4 mm, bei Ausführung


vorgefertigter klinkerartiger Putzteile (Flachverblender) Dicke des Unterputzes allein
mind. 4 mm

• An Gebäudeinnenecken (ab einem Versatz ≥ 30 cm) sind in den bewehrten Unterputz


Baumit PanzerEckwinkel einzuarbeiten

• Verwendung von Baumit EPS-Fassadendämmplatten (Rohdichte max. 25 kg/m³)

• Verwendung Baumit StarTex Fein/Grob (Flächengewicht ≥ 150 g/m³)

Regelanwendung:

Die Regelanwendung gilt für die Baumit open SuperDämmfassade, die Baumit EPS-Fassade
und Baumit onTop E auf mineralischen Untergründen, sofern eine Gesamtdämmstoffdicke
von 300 mm nicht überschritten wird.

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Bei Dämmstoffdicken über 300 mm bis maximal 400 mm gelten folgende
Anforderungen:

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

Anforderung an die Brandriegel:


Variante A:
Mineralwolle-Lamellen (Baumit MineralTherm Lamelle) mit folgenden Eigenschaften:
- Höhe ≥ 200 mm
- Brandverhalten: nichtbrennbar (Baustoffklasse A1 oder A2 nach DIN 4102-1 bzw.
Klasse A1 oder A2-s1, d0 nach DIN EN 13501-1, nicht glimmend)
- hergestellt aus Steinfasern mit einem Schmelzpunkt von mind. 1.000 °C, geprüft
nach DIN 4102-17
- mit einer Rohdichte zwischen 60 und 100 kg/m³ (Kleinstwert aller Messungen)

Variante B (mit Ausnahme von EPS-WDVS auf Holztafelbau):


Mineralwolle-Platten (Baumit FireStop 035) mit folgenden Eigenschaften:
- Höhe ≥ 200 mm
- Brandverhalten: nichtbrennbar (Baustoffklasse A1 oder A2 nach DIN 4102-1 bzw.
Klasse A1 oder A2-s1, d0 nach DIN EN 13501-1, nicht glimmend)
- hergestellt aus Steinfasern mit einem Schmelzpunkt von mind. 1.000 °C, geprüft
nach DIN 4102-17
- mit einer Rohdichte von ≥ 90 kg/m³ (Kleinstwert aller Messungen)
- mit einer Querzugfestigkeit von ≥ 5 kPa als Mittelwert, Einzelwerte dürfen den
Mittelwert um nicht mehr als 15 % unterschreiten

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Verklebung:
Die Verklebung der Brandriegel muss vollflächig mit mineralischem
Klebemörtel (Bindemittel Kalk und/oder Zement) erfolgen. Um dies zu
erreichen, ist es notwendig, den Klebemörtel auf den Untergrund und
auf die Mineralwolle-Lamelle bzw. -Platte mit ausreichend großer
Zahnung (15 mm) aufzuzahnen.

Verdübelung:
Die Verdübelung der Brandriegel kann sowohl mit dem Baumit SchraubDübel S, als auch
mit dem Baumit SchlagDübel N erfolgen. Die Montage erfolgt durch die Armierungsputzlage,
oberflächenbündig unter der Armierungsputzlage oder in der Mineralwolle-Platte (nicht
Mineralwolle-Lamelle) versenkt (nur mit SchraubDübel S).

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation


„Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

Oberer Abschluss:
Grenzt ein Wärmedämm-Verbundsystem mit EPS-Dämmstoff am oberen Abschluss an brenn-
bare Bauprodukte an, muss als obere Begrenzung ein weiterer Brandriegel (Anforderungen siehe
„Anforderung an die Brandriegel“) angebracht werden.

An den Abschlussriegel werden folgende Anforderungen gestellt:


- Die Oberkante des Abschlussriegels darf max. 1,0 m von dem angrenzenden oberen
Abschluss entfernt sein.
- Der Brandriegel muss vollflächig verklebt sein (siehe „Verklebung“).
- Eine Verdübelung muss nur dann erfolgen, wenn sie zur Aufnahme der Lasten aus
Winddruck/Windsog benötigt wird.

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Schutzzone „Raumbrand“:

Zum Erhalt der Baustoffklasse B1 ist bei WDVS mit EPS-Dämmstoffen über
100 mm eine der folgenden zusätzlichen Maßnahmen im Bereich der Schutz-
zone „Raumbrand“ auszuführen.
Diese Maßnahmen müssen erst oberhalb des 3. Brandriegels ausgeführt werden,
da die Maßnahmen der Schutzzone „Sockel“ diese mit einschließen.

a. Brandbarriere im Sturzbereich:

Im Bereich des Fenstersturzes sind die Dämmplatten durch MineralTherm-Platten zu


ersetzen. Die Plattenhöhe muss ab der Gebäudeöffnung mindestens 20 cm betragen.
Seitlich sind die MineralTherm-Platten mindestens 30 cm über die Gebäudeöffnung
herauszuführen. Bei Fenstern, die vor der Öffnung stehend montiert sind, ist der
Brandschutzstreifen auch in der Vertikalen bis auf Brüstungshöhe auszuführen.

b. Brandriegel:

Bei Dämmstoffdicken über 100 mm bis maximal 300 mm darf die Ausführung von
Mineralwollestürzen entfallen, wenn mindestens in jedem 2. Geschoss ein horizontal um
das Gebäude umlaufender Brandriegel angeordnet wird. Der Brandriegel muss aus einem
mindestens 20 cm hohen und vollflächig angeklebten Mineralwolle-Streifen bestehen. Der
Mineralwolle-Streifen ist so anzuordnen, dass ein maximaler Abstand von 50 cm zwischen
Unterkante Sturz und Unterkante Brandriegel eingehalten wird.

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Weiterführende Informationen sowie Detaillösungen und Hintergründe zum Thema Brandschutz
sind in der technischen Systeminformation „WDVS und Brandschutz“ vom Fachverband WDVS
e.V. aufgeführt.

Verklebung allgemein

Grundsätzlich gilt, dass der Untergrund für die Verklebung eben, trocken, frei von Fremd-
bestandteilen und Verschmutzungen sowie klebegeeignet sein muss.

Neben den in den Systemen beschriebenen Klebeverfahren ist eine vollflächige Verklebung
der Dämmstoffplatten bei allen Systemen möglich.

Sofern Unebenheiten, Lot- und Winkeltoleranzen vorliegen, gilt für alle Baumit Wärmedämm-
Verbundsysteme:

Bei Unebenheiten ≤ 1 cm ist eine alleinige Verklebung der Dämmstoffplatten ohne zusätzliche
Maßnahmen zulässig.
oder
Bei Unebenheiten ≤ 2 cm ist das geklebte System zusätzlich zu verdübeln (siehe Seite 18 ff
Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“).
oder
Bei Unebenheiten > 2 cm ist ein Ausgleichsputz vorzusehen.
Bei Unebenheiten > 3 cm (max. bis 7 cm) kann das System Baumit FOX verwendet werden.

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Anschlüsse an andere Bauteile und Durchdringungen

An allen einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken,


Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen,
einschließlich Fenster und Türen, ist im Bereich der Dämmstoffebene ein Fugen-
dichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu erlangen.

Hierzu sind die folgenden Fugendichtbänder geeignet:

FugendichtBand FB-15/3-7 für Fugenbreiten von 3 – 7 mm

FugendichtBand FB-15/5-11 für Fugenbreiten von 5 – 11 mm

Die Armierungslage sowie der Oberputz sind mit geeigneten Mitteln an allen einbindenden bzw.
durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., sowie
zu anderen Bauteilen zu trennen, z. B. mit einem Trennschnitt. Ein starrer Anschluss ist nicht
zulässig.

Bei Fenstern und Türen erfolgt die Trennung der Armierungslage und des Oberputzes durch
den Einsatz einer geeigneten Baumit Anputzleiste (siehe Abschnitt Fenster-/Türanschlüsse).
Die Anputzleiste ersetzt nicht das Fugendichtband im Bereich der Dämmstoffebene (siehe
Abschnitt „Fenster-/Türanschlüsse“, Seite 15).

Anforderungen und Einbindung der Fensterbänke in das WDVS

Der Fensterbanküberstand (über der Endbeschichtung) soll mindestens 40 mm betragen,


Kleberdicke und Toleranzen für Niveauausgleich sind bei der Bemessung der Fensterbanktiefe
im Vorfeld zu berücksichtigen.

Die Dichtigkeit zwischen Rahmen, Fensterbank und Bordprofil (Fensterbankendstück),


insbesondere in den hinteren Laibungsecken, muss sichergestellt sein, daher dürfen nur
Bordprofile mit Dichtung verwendet werden. Darüber hinaus müssen die Bordprofile in der
Lage sein, die thermische Bewegung der Fensterbank aufzunehmen. Eine Übertragung aus
resultierenden Spannungen der thermischen Bewegung auf das WDVS ist nicht zulässig.

Die Breite (Putzschenkel) der Bordprofile muss mind. 18 mm betragen. Die Bordprofile müssen
schlagregendicht sein. Spannungen aus der thermischen Ausdehnung der Fensterbänke dürfen
nicht auf das WDVS übertragen werden.

Die Kante des Putzschenkels stellt immer auch den Abschluss des Oberputzes dar. Ein
vorstehender oder zurückliegender Putzabschluss auf dem Putzschenkel ist nicht zulässig.

Bei Fensterbanklängen (-breiten) ab 1,2 m ist alle 80 – 100 cm eine mechanische Befestigung
mittels Befestigungswinkel vorzusehen (keine Diagonalstreben).

Bei Fensterbankausladungen von mehr als 150 mm sind, unabhängig von der Breite der
Fensteröffnung, entsprechende Halter bzw. Befestigungswinkel vorzusehen.

Für Trittstufen sind, unabhängig von ihrer Größe, stabile Lösungen für die Befestigung zu
wählen. Es dürfen keine Druckkräfte auf das WDVS übertragen werden.

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Es dürfen keine Hohlräume zwischen Dämmung und Fensterbank entstehen,
hierzu ist die Dämmung keilförmig zuzuschneiden. Sofern ein Hohlraum unter
der Fensterbank entsteht, ist dieser komplett mit Dämmstoff zu schließen.
Alternativ kann dieser auch komplett mit Baumit FüllSchaum geschlossen
werden.

Es empfiehlt sich, unterhalb der Fensterbank ein Antidröhnband zu verwenden.

Die in die Dämmstoffebene einbindenden Fensterbänke sind umlaufend mit einem Fugen-
dichtband zu versehen, um die Schlagregendichtigkeit zu gewährleisten (Fugendichtband nie
auf Zugspannung verlegen). Die Armierungslage sowie der Oberputz sind mit geeigneten Mitteln
zu trennen, z. B. mit einem Trennschnitt. Ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Baumit Beispieldetail Fensterbank:

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

a. Eckausbildungen

Bei Gebäudeecken sind die zu verlegenden Dämmstoffe im Verband zu


verarbeiten und zu verzahnen, d. h. dass der Plattenrand um die Dicke des
Dämmstoffes zuzüglich der Klebemörtelstärke über die Gebäudeecke
herausragen muss.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen


(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden (Pistolenschnitt), d. h.
in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

An allen Gebäude- und Fensterecken sind vor dem Aufbringen der Armierungsputzlage
Gewebeeckwinkel mit dem systemzugehörigen Klebespachtel anzusetzen. Im Bereich der
Fensterecken ist ein stumpfes Stoßen nicht zulässig. Hier ist der Gewebeeckwinkel
entsprechend zuzuschneiden, so dass eine Überlappung der Gewebefahnen der Eckwinkel
entsteht.

Im Bereich der Fläche von Gebäudeöffnungen, wie z. B. Fenster- und Türöffnungen, ist zur
Risikominimierung von Kerbrissen eine Diagonalarmierung, bestehend aus dem Baumit
ArmierungsPfeil, vor dem Aufbringen der Armierungsputzlage mit dem systemzugehörigen
Klebespachtel anzusetzen. Alternativ kann auch ein Gewebestück (ca. 30 x 50 cm)
zugeschnitten werden.

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
b. Fenster-/Türanschlüsse

Der Anschluss an Fenster und Türen wird mittels einer Anputzleiste


hergestellt. Die Auswahl der Anputzleiste ist abhängig von der Einbau-
position des Fensters oder der Türe, der Fenster-/Türgröße sowie der
verwendeten Dämmstoffstärke.

Unter Berücksichtigung der oben genannten Anforderungen sind die folgenden Anputzleisten
gemäß der untenstehenden Tabelle einzusetzen:

AnputzLeiste entkoppelt pro ①


AnputzLeiste Ideal pro ②
AnputzLeiste Ideal ③
AnputzLeiste mit Gewebe ④

Bei Verwendung der Baumit AnputzLeisten entkoppelt pro, Ideal und Ideal pro kann der
Einbau des Fugendichtbandes in der Dämmstoffebene im Bereich der Fenster und Türen
entfallen, da diese die Anforderungen an die Schlagregendichtigkeit eigenständig erfüllen.
Die AnputzLeiste mit Gewebe und die AnputzLeisten Ideal und Ideal pro dürfen nicht
gestoßen werden, es sind ausschließlich komplette Längen zu verwenden.
Um eine dauerhafte Anhaftung zum Untergrund gewährleisten zu können, ist bei Verwendung
der AnputzLeisten Ideal, Ideal pro und mit Gewebe eine Klebeprobe durchzuführen, siehe
technische Zusatzinfo „Klebeprobe bei AnputzLeisten“. Fällt die Klebeprobe negativ aus, oder
bei Profilanwendungen auf Aluminiumabdeckungen auf Holzfenstern, muss eine komplett
entkoppelte Gewebeleiste eingesetzt werden, z. B. AnputzLeiste entkoppelt pro.

Die weiteren Produktinformationen entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen technischen
Merkblättern.

Die AnputzLeiste entkoppelt pro kann für Fenster/Türen bis 15 m² und einer Dämmstoffdicke
bis 400 mm eingesetzt werden.
Alternativ wird bei Fenstern/Türen über 10 m² die Anputzleiste durch das FugenDichtband
FB 15/5-11 in Kombination mit einem Abschlussprofil in der Oberputzebene ersetzt.

c. Profile

Es dürfen nur die Baumit Profile und Zubehörteile, wie z. B. Sockelschienen, Kanten- und
Fugenprofile, sowie die von Baumit freigegebene Profile und Zubehörteile verwendet werden.
Die maximale Länge der einzelnen Schienen darf 3 m betragen.

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Dübel und Verdübelung

Grundsätzlich gilt, dass bei einem ausreichend ebenen (Unebenheiten ≤ 1 cm)


und klebegeeigneten Untergrund die Baumit Wärmedämm-Verbundsysteme mit
EPS-Dämmstoffen und Mineralwolle-Dämmplatte Lamelle in der Windlastzone
1 – 3 ohne zusätzliche Verdübelung ausgeführt werden können.

Ein Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm² dauerhaft
gewährleistet ist.

Zur Gewährleistung der Standsicherheit sind alle anderen Baumit Wärmedämm-Verbundsysteme


mit Mineralwolle-Dämmplatten und der Fassadendämmplatte ResolTherm XS 022 statisch
relevant zu verdübeln.

Bei nicht klebegeeigneten Untergründen ist ebenfalls, unabhängig vom System, immer eine
statisch relevante Verdübelung vorzunehmen.

Bei der statisch relevanten Verdübelung dürfen ausschließlich die Baumit Dübel mit
bauaufsichtlicher Zulassung verwendet werden.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine zusätzliche
konstruktive Verdübelung vorzunehmen, d. h. dass als zusätzliche Sicherheit für den Fall
möglicher, punktueller Haftungsstörungen im Laufe der Nutzung.
Bei der konstruktiven Verdübelung empfehlen wir den Einsatz unserer bauaufsichtlich
zugelassenen Dübel.

Bei der Verdübelung von Baumit Wärmedämm-Verbundsystemen sind auf mineralischen


Untergründen die folgenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel zu verwenden:

SchraubDübel S

Alternativ kann auch verwendet werden:

SchlagDübel N

Bei der Verdübelung auf Holzuntergründen ist der folgende Dübel zu verwenden:

SchraubDübel STR H

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
a. statisch relevante Verdübelung

Die statisch relevante Verdübelung ist auf allen Untergründen, bei


denen eine sachkundige Prüfung und Beurteilung ergibt, dass keine
ausreichende Abreißfestigkeit gegeben ist, anzuwenden. Es dürfen
für die statisch relevante Verdübelung ausschließlich bauaufsichtlich
zugelassene Dübel eingesetzt werden.

Die statisch relevante Verdübelung ist grundsätzlich, auch bei tragfähigen Untergründen
beim Einsatz der Fassadendämmplatte ResolTherm XS 022 sowie beim Einsatz von
Mineralwolle-Dämmplatten, mit Ausnahme der MineralTherm Lamelle, anzuwenden.

Die Anzahl der benötigten Dübel pro m² ist objektbezogen zu ermitteln.

Neben den rechnerischen Methoden (statischer Nachweis) nach den Windlasten der
DIN EN 1991-1-4:2010-12, gibt es ein praxisgerechtes Verfahren zur Ermittlung der
benötigten Dübel pro m², das durch den Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.
entwickelt wurde.

Für die Dübelmengenermittlung nach dem praxisgerechten Verfahren werden folgende Daten
benötigt:

• Die Windzone für die Lage des zu dämmenden Objektes (zu ermitteln unter
www.dibt.de).

• Die Lastklasse (es wird unterschieden nach Systemlastklasse und Dübellastklasse,


wobei der jeweils kleinere Wert als Lastklasse zur Dübelmengenbestimmung
anzunehmen ist).

• Die Gebäudehöhe h = Gebäudehöhe von GOK bis über First sowie die Gebäude-
breite = d (kleinere Gebäudeabmessung).

• Die Tabelle 1 zur Ermittlung der Dübelmengen.

Die Ermittlung der Dübelmenge anhand der Tabelle kann erfolgen, wenn folgende Kriterien
eingehalten werden:

• Die Bauwerkshöhe liegt unter dem Maß von 25 Metern, gemessen von der
Geländeoberkante bis zum Gebäudeabschluss.

• Die Gebäudehöhe darf das Doppelte der Gebäudebreite nicht übersteigen (h/d < 2).

• Die Ermittlung erfolgt in den Windlastzonen 1, 2 und 3.

• Ebene Geländeform an der Umgebung des Gebäudes.

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Tabelle 1

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Kenndaten für die Ermittlung nach dem praxisgerechten Verfahren:

Bei der Auswahl der Lastklasse wird die kleinere Zahl, welche sich aus der
Dübellastklasse und der Systemklasse ergibt, verwendet. In aller Regel ist mit
der Systemklasse (Art des Dämmstoffs) die kleinere Zahl gegeben.

Tabelle 2: Dübellastklasse

Zul. Lasten Zul. Lasten


Bohr-
Verankerungsgrund [kN/Dübel] [kN/Dübel]
verfahren
SchraubDübel S SchlagDübel N
Beton C12/15
A Hammer 0,90 0,75
nach EN 206-1:2000
Beton C 20/25 – C 50/60
A Hammer 1,50 1,20
nach EN 206-1:2000
Dünne Betonbauteile C 20/25 – C 50/60
A Hammer 1,50 1,20
nach EN 206-1:2000
Mauerziegel (Mz)
B Hammer 1,50 1,50
z. B. nach EN 771-1:2011
Kalksandsteinvollstein (KS)
B Hammer 1,50 1,50
z. B. nach EN 771-2:2011
Hochlochziegel (HLZ)
C Dreh 1,50 0,90
z. B. nach EN 771-1:2011
Kalksandlochstein (KSL)
C Dreh 1,50 0,90
z. B. nach EN 771-2:2011
Hohlblockstein (Hbl)
C Dreh 1,20 0,60
z. B. nach EN 771-3:2011
Haufwerksporiger Leichtbeton (LAC 8 – LAC 25)
D Hammer 0,75 0,60
z. B. nach EN 771-3:2011
Porenbeton (AAC 4 – AAC 7)
E Dreh 0,75 0,75
z. B. nach EN 771-4:2011

Tabelle 3: WDV-Systemlastklasse mit Baumit SchraubDübel S und SchlagDübel N

Dämmstoff Dübeldurchmesser Lastklasse KN


EPS-Hartschaum 60 0,15
MineralTherm Evo plus 035
oberflächenbündig 60 0,20
Dämmdicke 60 – 120 mm
MineralTherm Evo plus 035 0,25
oberflächenbündig 60 SchlagDübel N mit Einsatz auf Hohlblockstein und
Dämmdicke 120 – 200 mm haufwerksporigem Leichtbeton = Lastklasse 0,20 kN

MineralTherm Evo plus 035


oberflächenbündig 90 0,20
Dämmdicke größer 200 mm
MineralTherm Evo plus 035
versenkte Montage 60 0,20
Dämmstoffdicke 100 – 200 mm
MineralTherm Echt 035
60 0,15
oberflächenbündig
MineralTherm Echt 035
versenkte Montage 60 0,12
Dämmstoffdicke 120 – 200 mm
MineralTherm Evo plus 035 / Echt 035
in Kombination mit dem
110 0,25
KombiTeller VT 2G
Dämmstoffdicke 100 – 200 mm
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Stand 14-04/20
Dämmstoff Dübeldurchmesser Lastklasse KN
MineralTherm Simplex I 60 – < 120 mm
MineralTherm Simplex II 80 – < 120 mm 60 0,15
oberflächenbündig
MineralTherm Simplex I und II
120 – 200 mm 60 0,20
oberflächenbündig
MineralTherm Simplex I und II
80 – 200 mm 90 0,25
oberflächenbündig
MineralTherm Simplex I und II
in Kombination mit dem
110 0,25
KombiTeller VT 2G
Dämmstoffdicke 80 – 200 mm
MineralTherm Simplex I und II
200 – 400 mm (doppellagig) 90 0,20
oberflächenbündig
MineralTherm Simplex I
MineralTherm Simplex II
60 0,12
versenkte Montage
Dämmstoffdicke 80 – 200 mm
MineralTherm Lamelle 140 0,167
ResolTherm XS 022
60 0,15
Dämmdicke bis 60 mm
ResolTherm XS 022
60 0,20
Dämmdicke größer/gleich 60 mm
ResolTherm XS 022
in Kombination mit dem KombiTeller VT 2G 110 0,20
Dämmdicke größer/gleich 80 mm

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Allgemeine Verarbeitungsregeln
Stand 14-04/20
Tabelle 4: Dübelmengen nach dem praxisgerechten Verfahren
Gebäudehöhe Gebäudehöhe Gebäudehöhe
Windlastzone Lastklasse
bis 10 m bis 18 m bis 25 m
0,12 8 10 12
0,15 6 8 8
1 0,167 6 6 8
0,20 4 6 6
0,25 4 4 6
0,12 10 12 14
0,15 8 8 10
2 0,167 6 8 8
0,20 6 6 8
0,25 4 6 6
0,12 12 14 16
0,15 8 10 12
3 0,167 8 8 10
0,20 6 8 8
0,25 6 6 8
( )
* In WZ 3 und Gebäudehöhe über 18 m ist die Anwendung des praxisgerechten Verfahrens für die Dämmplatten
MineralTherm Echt 035 und MineralTherm Echt plus 035 nicht möglich!
(Nachweis muss über das rechnerische Verfahren erfolgen)

Beispiele für die Dübelmengenermittlung nach dem praxisgerechten Verfahren des Verband für
Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.

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Stand 14-04/20
b. konstruktive Verdübelung (Sicherheitsverdübelung)

Bei der konstruktiven Verdübelung handelt es sich um eine als zusätzliche


Sicherheit für den Fall möglicher, punktueller Haftungsstörungen im Laufe
der Nutzung, wie z. B. durch Verseifung einer Altbeschichtung, eines
Wärmedämm-Verbundsystems vorzunehmende Verdübelung.

Wir empfehlen, die konstruktive Verdübelung eines Systems in Anlehnung an das praxis-
gerechte Verfahren der statisch relevanten Verdübelung vorzunehmen (siehe Punkt a.).

Ein gesondertes Verankerungssystem für die konstruktive und statisch relevante Verdübelung
bei der Verwendung der Baumit SuperDämmfassade und der Baumit EPS-Fassade bis
Dämmstoffstärke 200 mm stellt der KlebeAnker StarTrack dar (Zulassung Z-33.49-1190).

Der Baumit KlebeAnker StarTrack ist in drei Varianten verfügbar, zweimal für Fassaden mit
Altputzbeschichtungen (orange und red) und für die Verwendung auf Betonflächen (blue).

Er gewährleistet eine wärmebrückenfreie mechanische Befestigung der vorgenannten


Wärmedämm-Verbundsysteme. Die Verarbeitung erfolgt wie nachstehend beschrieben:

1. Montage des SockelProfils:

Vor dem Setzen der KlebeAnker StarTrack ist das Baumit SockelProfil therm zu
montieren.

2. Verlegeraster:

Die KlebeAnker StarTrack sind immer im Raster, siehe Tabelle 5, zu verlegen. Das Raster wird
im Abstand maximal 10 cm horizontal vom SockelProfil therm und maximal 10 cm vertikal von
Gebäudekanten bzw. -achsen sowie Öffnungen (Fenster und Türen) beginnend angelegt. Das
Verlegeraster wird entweder mittels Schlagschnur (Baumit KlebeAnker Richtlatte) oder mit dem
Baumit AnkerLot hergestellt.

Tabelle 5: Maximale Windsoglasten in Abhängigkeit des Verlegerasters

Verlegeraster cm x cm 40 x 40 40 x 35 40 x 30 40 x 25 40 x 20

Windsoglast kN/m² 0,75 0,85 1,00 1,20 1,50

Verlegeraster cm x cm 35 x 35 35 x 30 35 x 25 35 x 20

Windsoglast kN/m² 0,98 1,14 1,37 1,71

Verlegeraster cm x cm 30 x 30 30 x 25 30 x 20

Windsoglast kN/m² 1,33 1,60 2,00

Verlegeraster cm x cm 25 x 25 25 x 20

Windsoglast kN/m² 1,92 2,20

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Stand 14-04/20
Sofern das praxisgerechte Verfahren des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.
zur Dübelmengenermittlung angewendet werden soll, ist die Zuordnung des Verlegerasters für
den KlebeAnker StarTrack zur Windzone und Gebäudehöhe der Tabelle 6 zu entnehmen.

Tabelle 6
Das Verlegeraster gilt für alle Bereiche „A“, „B“, „C“ und „E“ nach DIN EN 1991, ebenes Gelände,
Verhältnis h/d ≤ 2.

Bauwerkshöhe Bauwerkshöhe Bauwerkshöhe


Windzone und Lage 0 – 10 m 10 – 18 m 18 – 25 m
über GOF1) über GOF1) über GOF1)
Windsogkräfte
0,738 0,959 1,106
We (kN/m²)
WZ 1 40 x 30 cm 40 x 25 cm
Raster 40 x 40 cm oder oder
35 x 35 cm 35 x 30 cm

Windsogkräfte
0,959 1,180 1,328
We (kN/m²)
WZ 2 40 x 30 cm 40 x 25 cm 40 x 20 cm
Raster oder oder oder
35 x 35 cm 30 x 30 cm 35 x 25 cm
Windsogkräfte
1,180 1,401 1,623
We (kN/m²)
WZ 3 40 x 25 cm 40 x 20 cm 30 x 20 cm
Raster oder oder oder
30 x 30 cm 30 x 25 cm 25 x 25 cm

1)GOF = Geländeoberfläche

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Stand 14-04/20
3. Versetzen der Baumit KlebeAnker:

Die Bohrlochtiefe sollte mindestens 85 mm (orange, red) bzw. mindestens


60 mm (blue) betragen (Anschlagtiefe für Bohrtiefe einstellen: 95 mm (orange,
red) bzw. 60 – 70 mm (blue)). Schlagbohreinrichtung oder Bohrhammer nur bei
Vollziegelmauerwerk und Beton verwenden. Die Baumit KlebeAnker StarTrack
werden in die Bohrlöcher eingesetzt und die Kunststoffnägel eingeschlagen.

4. Kleberauftrag Dämmplatte/KlebeAnker StarTrack:

Der Kleberauftrag erfolgt mittels der Rand-Wulst-Punkt-Methode mit Baumit ProContact DC 56,
StarContact KBM, StarContact KBM-FIX oder Multi 5. Die Menge an aufgetragenem Klebe-
spachtel ist so zu wählen, dass sich unter Berücksichtigung der Untergrundtoleranzen und der
Schichtdicke des Klebers eine Kontaktfläche mit dem Untergrund von mindestens 40 % ergibt.

Unmittelbar vor dem Verkleben der Dämmplatten werden auf die versetzten KlebeAnker
StarTrack ca. 20 mm dicke Klebemörtelpunkte aufgebracht, so dass sich im angedrückten
Zustand ein Kleberpunkt mit ca. 20 cm Durchmesser ergibt.

Achtung: Die Verklebung muss „nass in nass“ mit den aufgebrachten Kleberpunkten erfolgen!

5. Dämmplattenverlegung:

Die Ausführung erfolgt gemäß der jeweiligen Ausführungsbeschreibung der einzelnen Systeme.

Endbeschichtungen allgemein

Bei Anwendung auf WDVS darf der Hellbezugswert (HBW) nicht unter 20 liegen. Sofern dunklere
Farbtöne mit niedrigeren Hellbezugswerten gewünscht sind, ist es möglich, durch Ermittlung des
TSR-Wertes eine Werkstönung mit sogenannten CoolPigments vorzunehmen.

Zur Vermeidung von Farbabweichungen ist der Materialbedarf für ein ganzes Objekt in einer
Charge zu bestellen (siehe BFS-Merkblatt Nr. 25).

Bei Oberputzkörnungen unter 2 mm sind zusätzliche Maßnahmen notwendig.

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Stand 14-04/20
Baumit Wärmedämm-Verbundsysteme

Baumit open SuperDämmfassade

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit open SuperDämmfassade ist ein außenseitig aufzubringendes Wärmedämm-


Verbundsystem mit hoch dampfdiffusionsfähigen Dämmplatten aus Polystyrol und mineralisch
oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann, bei klebegeeignetem Untergrund, bis zur Hochhausgrenze (22 m) ohne
zusätzliche Verdübelung eingesetzt werden. Als Untergrund eignen sich Mauerwerk, Beton
und zugelassene Holzwerkstoffe, wie sie z. B. im Holzbau verwendet werden.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und
Altfassaden. Es kann zur Überbrückung von Fugen bei der Sanierung von Großtafelbauten
(bis 6,20 m Plattenlänge) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit open SuperDämmfassade ist bauaufsichtlich zugelassen mit den Zulassungs-
nummern Z-33.49-1190, Z-33.41-127 und Z-33.4.3-51. Die Zulassung gilt nur für das komplette
System. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der
Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft, sofern
die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“ setzt
sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz
allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:
Die Regelanwendung Schutzzone „Sockel“, welche auch die Schutzzone „Raumbrand“ mit
einschließt, gilt für die Baumit open SuperDämmfassade (siehe „Brandschutz allgemein“,
Seite 7 ff.).

Schutzzone „Raumbrand“:
Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der folgenden zusätzlichen
Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“,
Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich
b. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die
Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

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Baumit open SuperDämmfassade
Stand 14-04/20
Das Brandverhalten der Wärmedämm-Verbundsysteme "Baumit EPS-Fassade",
und "Baumit open SuperDämmfassade" wird in Abhängigkeit von folgenden Eigen-
schaften der zum Einsatz kommenden Komponenten eingestuft:

schwerentflammbar
(nur mit Ausführung zusätzlicher normalentflammbar
Brandschutzmaßnahmen)
openTherm 032 G / 035 G
EPStherm 031 G
SilverStar 032
openTherm 032 G / 035 G
EPStherm plus 032
Eigenschaften der

EPStherm 031 G
EPStherm 032 G
EPS-Platten

SilverStar 032
EPStherm 034 G
Plattenbezeichnung EPStherm plus 032
EPStherm 035 W
EPStherm 032 G
EPStherm 034 G
(bei Verwendung des Unterputzes
EPStherm 035 W
SilverFlex, darf die maximale
Rohdichte max. 17 kg/m³ betragen -
nur die fett gedruckten Platten)
Dämmstoffdicke [mm] ≤ 300 ≤ 400

≥4
Putzsystem

Dicke (Oberputz + Unterputz)


(bei Verwendung des Unterputzes beliebig
[mm]
SilverFlex, darf die maximale
Gesamtputzdicke 8 mm betragen)

Verwendung nur in Verbindung mit


Unterputze

SilverFlex ja
organischen Schlussbeschichtungen

alle mineralischen Baumit


ja ja
Klebe- und Armierungsmörtel

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen ist das folgende Produkt zu verwenden:

StarContact KBM

Für die Verklebung auf nicht mineralischen Untergründen (Kleinflächen), wie z. B.


Holzwerkstoffen (OSB), ist HolzContact oder SupraFix zu verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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Baumit open SuperDämmfassade
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4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zur Anwendung kommen:

openTherm 032 G
openTherm 035 G

openTherm openTherm
032 G 035 G

Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,032 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 10/30 10/30

Rohdichte (kg/m³) 15 – 18 15 – 18

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte
den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung ist das folgende Produkt zu verwenden:

StarContact KBM

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen


Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein
StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Bei einem klebegeeigneten Untergrund ist eine zusätzliche Verdübelung nicht erforderlich.

Beim Einsatz auf Holzwerkstoffen, wie z. B. OSB (Kleinflächen), empfehlen wir die
Verdübelung in Anlehnung an das praxisgerechte Dübelberechnungsverfahren und den
Einsatz des SchraubDübels STR H (siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt
„Dübel und Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante Verübelung“, Seite 18 ff.).

Sofern jedoch aus Sicherheitsgründen eine konstruktive Verdübelung, oder zur Gewähr-
leistung der Standsicherheit eine statisch relevante Verdübelung vorzunehmen ist, beachten
Sie bitte die allgemeingültigen Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“,
Seite 17 ff.

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Baumit open SuperDämmfassade
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4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

NanoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm
durch hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikatTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dickschichtige Edelputze:


(nicht bei abZ Z-33.49-1190)

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn Kalkstein)


Korngrößen 2 mm / 3 mm / 4 mm
Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,


Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem handels-
üblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz erreicht
wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Baumit open SuperDämmfassade
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Wulst-Punkt-Methode:
Die Platten sind rahmenförmig an den äußeren Plattenrändern mit
Klebemörtel zu beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzen-
förmige Punkte mit Klebemörtel zu setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der
Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Klebemörtelauftrag auf die Wand:


Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell in senkrechten Wülsten an
die Wand gespritzt werden. Die Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke
aufzubringen. Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen mindestens
60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer
Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen. Das
Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm). An den
Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.
Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen
(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden z. B. Pistolenschnitt,
d. h. in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

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Baumit open SuperDämmfassade
Stand 14-04/20
Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei
exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-
stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen
< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-


rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der
Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu
erlangen.

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5.3. Dübeln

Das System kann, bei einem klebegeeigneten Untergrund, bis zur


Hochhausgrenze (22 m) ohne zusätzliche Verdübelung eingesetzt
werden.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm²
dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine


zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-
regeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,
Seite 22.

Bei nicht klebegeeigneten Untergründen ist eine statisch relevante Verdübelung vorzusehen,
siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt
a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18.

Beim Einsatz auf Holzwerkstoffen (Kleinflächen), wie z. B. OSB, empfehlen wir die
Verdübelung in Anlehnung an das vereinfachte Dübelmengenberechnungsverfahren
der DIN 1055-4 und den Einsatz des SchraubDübels STR H (siehe allgemeingültige
Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a. Seite 18 ff.).

5.4. Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei


vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor der weiteren Bearbeitung
zu entfernen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der
weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu
schleifen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Baumit open SuperDämmfassade
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Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen,
hierzu empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er
oder 12er Zahnung. Anschließend wird das Armierungsgewebe in senk-
rechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel faltenfrei
in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an
den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist
nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis
bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.


Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungslage nach dem Ansteifen
mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls kann sie auch
mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal 5 mm
zulässig.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete
Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer
DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/1
mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die
Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit open SuperDämmfassade
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Baumit EPS-Fassade

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit EPS-Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes Wärmedämm-


Verbundsystem mit Dämmplatten aus Polystyrol und mineralisch oder organisch
gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann, bei klebegeeignetem Untergrund, bis zur Hochhausgrenze (22 m) ohne
zusätzliche Verdübelung eingesetzt werden. Als Untergrund eignen sich Mauerwerk, Beton
und zugelassene Untergründe (Plattenwerkstoffe) für Außenwände im Holzbau.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und
Altfassaden. Es kann zur Überbrückung von Fugen bei der Sanierung von Großtafelbauten
(bis 6,20 m Plattenlänge) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit EPS-Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit den Zulassungsnummern
Z-33.41-127, Z-33.4.3-51 und Z-33.47-814. Die Zulassung gilt nur für das komplette System. Es
dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung
systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft, sofern
die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“ setzt
sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz
allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:
Die Regelanwendung Schutzzone „Sockel“, welche auch die Schutzzone „Raumbrand“ mit
einschließt, gilt für die Baumit EPS-Fassade (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Raumbrand“:
Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der folgenden zusätzlichen
Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“,
Seite 7 ff.).

c. Brandbarriere im Sturzbereich
d. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die
Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

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Baumit EPS-Fassade
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Das Brandverhalten der Wärmedämm-Verbundsysteme "Baumit EPS-Fassade"
und "Baumit open SuperDämmfassade" wird in Abhängigkeit von folgenden Eigen-
schaften der zum Einsatz kommenden Komponenten eingestuft:

schwerentflammbar
(nur mit Ausführung zusätzlicher normalentflammbar
Brandschutzmaßnahmen)
openTherm 032 G / 035 G
EPStherm 031 G
SilverStar 032
openTherm 032 G / 035 G
EPStherm plus 032
Eigenschaften der

EPStherm 031 G
EPStherm 032 G
EPS-Platten

SilverStar 032
EPStherm 034 G
Plattenbezeichnung EPStherm plus 032
EPStherm 035 W
EPStherm 032 G
EPStherm 034 G
(bei Verwendung des Unterputzes
EPStherm 035 W
SilverFlex, darf die maximale
Rohdichte max. 17 kg/m³ betragen -
nur die fett gedruckten Platten)
Dämmstoffdicke [mm] ≤ 300 ≤ 400

≥4
Putzsystem

Dicke (Oberputz + Unterputz)


(bei Verwendung des Unterputzes beliebig
[mm]
SilverFlex, darf die maximale
Gesamtputzdicke 8 mm betragen)

Verwendung nur in Verbindung mit


Unterputze

SilverFlex ja
organischen Schlussbeschichtungen

alle mineralischen Baumit


ja ja
Klebe- und Armierungsmörtel

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden Produkte
verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

Für die Verklebung auf nicht mineralischen Untergründen, wie z. B. Holzwerkstoffen (OSB),
ist HolzContact oder SupraFix zu verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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Baumit EPS-Fassade
Stand 14-04/20
4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

EPStherm 031 G
SilverStar 032
EPStherm plus 032
EPStherm 032 G
EPStherm 034 G
EPStherm 035 W

EPStherm SilverStar EPStherm


031 G 032 plus 032

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit
0,031 0,032 0,032
λ W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 20/50

Rohdichte (kg/m³) ≥ 14 ≥ 15 ≥ 15

EPStherm EPStherm EPStherm


032 G 034 G 035 W

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit
0,032 0,034 0,035
λ W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 30/70

Rohdichte (kg/m³) ≥ 15 ≥ 15 20

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den
aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralisch:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

organisch:

SilverFlex

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Stand 14-04/20
Für die Ausführung der Mittelschichtarmierung (Dicke 6 – 10 mm) sind
ausschließlich die folgenden Produkte zu verwenden:

ProContact DC 56
StarContact Speed (bei geklebten Systemen)
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein
StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Bei einem klebegeeigneten Untergrund ist eine zusätzliche Verdübelung nicht erforderlich.

Beim Einsatz auf Holzwerkstoffen, wie z. B. OSB, empfehlen wir die Verdübelung in
Anlehnung an das praxisgerechte Dübelmengenberechnungsverfahren und den Einsatz des
SchraubDübels STR H (siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und
Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 17 ff.).

Sofern jedoch aus Sicherheitsgründen eine konstruktive Verdübelung, oder zur Gewähr-
leistung der Standsicherheit eine statisch relevante Verdübelung vorzunehmen ist, beachten
Sie bitte die allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“,
Seite 17 ff.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

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Baumit EPS-Fassade
Stand 14-04/20
4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

NanoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm
durch hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

FineTop Korngröße: 1 mm
Für feine Reibe- und Filzputzstrukturen und zum Modellieren.

SilikatTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop
Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm
Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)


Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)


Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm.
Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm
Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.
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5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und


Vorbereitung“, Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Wulst-Punkt-Methode:
Die Platten sind rahmenförmig an den äußeren Plattenrändern mit Klebemörtel zu
beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu
setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der
Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Klebemörtelauftrag auf die Wand:


Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell in senkrechten Wülsten an
die Wand gespritzt werden. Die Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke
aufzubringen. Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen mindestens
60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer
Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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Baumit EPS-Fassade
Stand 14-04/20
Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht
zu stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen
entstehen (≥ 10 cm). An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls
im Verband verlegt.
Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an
Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung
versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine
kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei
exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-
stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen
< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-


rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der
Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu
erlangen.

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Baumit EPS-Fassade
Stand 14-04/20
5.3. Dübeln

Das System kann, bei klebegeeignetem Untergrund, bis zur Hochhaus-


grenze (22 m) ohne zusätzliche Verdübelung eingesetzt werden.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von


0,08 N/mm² dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine


zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-
regeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,
Seite 22.

Bei nicht klebegeeigneten Untergründen ist eine statisch relevante Verdübelung vorzusehen,
siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt
a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18.

Beim Einsatz auf Holzwerkstoffen, wie z. B. OSB, empfehlen wir die Verdübelung in
Anlehnung an das praxisgerechte Dübelmengenberechnungsverfahren und den Einsatz des
SchraubDübels STR H (siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und
Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.).

5.4. Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei


vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor der weiteren Bearbeitung
zu entfernen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der
weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu
schleifen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir
die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung. Anschließend wird
das Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder
Traufel faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an
den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.

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Baumit EPS-Fassade
Stand 14-04/20
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen.
Es ist darauf zu achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit
Eckbereichen von Fenstern und anderen Wandöffnungen zusammenfällt.
An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis bündig an die Ecke
heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.


Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungsputzlage nach dem
Ansteifen mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls
kann sie auch mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal 5 mm
zulässig.

Als gesonderte Variante für die Verwendung von Oberputzen mit Körnungen ≤ 2 mm kann
eine Mittelschichtarmierung eingesetzt werden. Hier beträgt die Schichtstärke mindestens
6 höchstens jedoch 10 mm. Die Mittelschichtarmierung entspricht den nach DIN 18345
geforderten gesonderten Maßnahmen für Oberputze bei kleineren Körnungen als 3 mm.
Hierzu wird auf den wie oben beschrieben ausgeführten und angesteiften Armierungs-
spachtel nochmals eine Lage, frisch in frisch, von maximal 2 mm aufgezogen. Die
Oberflächenvorbereitung erfolgt dann wie bereits beschrieben.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete
Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer
DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/
1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die
Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit EPS-Fassade
Stand 14-04/20
Baumit Mineralwolle-Fassade

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit Mineralwolle-Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes


Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Mineralwolle und mineralisch
oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann je nach Windlastzone bis 100 m Gebäudehöhe eingesetzt werden. Es eignet
sich, bei der Verwendung einer mineralischen Endbeschichtung, speziell für Gebäude, bei denen
die Nichtbrennbarkeit der Fassadendämmung gefordert ist. Als Untergrund eignen sich Mauer-
werk und Beton. Die Baumit MineralTherm Lamelle kann auch auf zugelassenen Untergründen
(Plattenwerkstoffe) für Außenwände im Holzbau verwendet werden.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und
Altfassaden. Es kann zur Überbrückung von Fugen bei der Sanierung von Großtafelbauten
(bis 6,20 m Plattenlänge) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit Mineralwolle-Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit den Zulassungs-
nummern Z-33.44-113, Z-33.4.3-51 und Z-33.47-814. Die Zulassung gilt nur für das komplette
System. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der
Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das Brandverhalten des WDVS "Baumit Mineralwolle-Fassade" wird in Abhängigkeit von


folgenden Eigenschaften der zum Einsatz kommenden Komponenten eingestuft:

WDVS
nichtbrennbar
Brandschutznachweis MFPA Leipzig GmbH, schwerentflammbar
Untersuchungsbericht Nr. UB 3.2/12-351-1
Eigenschaften der
Mineralwolle

MineralTherm Lamelle
MineralTherm Lamelle
MineralTherm Simplex II
Plattenbezeichnung MineralTherm Simplex II
MineralTherm Evo plus 035
MineralTherm Evo plus 035
MineralTherm Echt 035
MineralTherm Echt 035
MineralTherm 040

ja
(nur in Kombination
SilverFlex ja
Unterputze

mit Schlussbeschichtung
NanoporTop)

alle mineralischen Baumit Klebe-


und Armierungsmörtel laut abZ Nr. ja ja
Z-33.4.3-51 oder Z-33.44-113

alle mineralischen Baumit


Oberputze laut abZ Nr. ja ja
beschichtungen

Z-33.4.3-51 oder Z-33.44-113


Schluss-

NanoporTop
ja ja
SilikatTop

GranoporTop / StyleTop
nein ja
SilikonTop / CreativTop

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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden


Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

Für die Verklebung der MineralTherm Lamelle auf nicht mineralischen Untergründen, wie
z. B. Holzwerkstoffen, ist HolzContact zu verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

MineralTherm Lamelle
MineralTherm 040
MineralTherm Evo plus 035
MineralTherm Echt 035
MineralTherm Simplex II

MineralTherm MineralTherm
Lamelle 040

Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,041 0,040
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 1–2 1–2

Anwendungsgebiet WAP-zh WAP-zh

MineralTherm MineralTherm MineralTherm


Evo plus 035 Echt 035 Simplex II

Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,035 0,035 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 1–2 1–2 1–2

Anwendungsgebiet WAP-zg WAP-zg WAP-zg

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den
aktuell gültigen technischen Merkblättern.
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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralisch:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

organisch:

SilverFlex (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)

Für die Ausführung der Mittelschichtarmierung sind ausschließlich die folgenden Produkte zu
verwenden:

ProContact DC 56
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein
StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Beim Einsatz der MineralTherm Lamelle und einem klebegeeigneten Untergrund ist eine
zusätzliche Verdübelung, bis zur Hochhausgrenze von 22 m und bis zu einer Windsoglast
von 1,6 kN/m², nicht erforderlich. Bei größeren Gebäudehöhen ist die Verdübelung des
Systems nach DIN EN 1991-1-4 festzulegen.

Beim Einsatz aller anderen MineralTherm-Dämmplatten sind zur Gewährleistung der


Standsicherheit die nachstehenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen, siehe
auch allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a.
„statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
Auf mineralischen Untergründen sind der SchraubDübel S sowie
alternativ der SchlagDübel N, je nach Erfordernissen, mit und ohne
DübelTeller VT 90 / KombiTeller VT 2G oder SBL 140 plus
einzusetzen.

Ausnahmen:
Bei Anwendung der MineralTherm Evo plus 035 darf der SchraubDübel S bei einer
Dämmstoffdicke von 100 mm bis 200 mm vertieft gesetzt werden (Abdeckung Rondelle
Mineralwolle).
Bei Anwendung der MineralTherm Echt 035 darf der SchraubDübel S ab einer Dämmstoff-
dicke von 120 mm bis 200 mm vertieft gesetzt werden (Abdeckung Rondelle Mineralwolle).
Bei Anwendung der MineralTherm Simplex II darf der SchraubDübel S ab einer Dämm-
stoffdicke von 80 mm bis 200 mm vertieft gesetzt werden (Abdeckung Rondelle
Mineralwolle).

Die entsprechenden technischen Daten und Dübelbilder entnehmen Sie bitte den aktuell
gültigen technischen Merkblättern sowie Detaildarstellungen.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

NanoporTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch
hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

FineTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)


Korngröße: 1 mm
Für feine Reibe- und Filzputzstrukturen und zum Modellieren.

SilikatTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
GranoporTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)


Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm
Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)


Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1, 5 mm / 2 mm / 3 mm
Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben,
Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)


Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm
Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm
Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,


Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
Sofern unbeschichtete MineralTherm-Dämmplatten verwendet werden,
wird der Klebemörtel in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung)
und in einem zweiten Arbeitsgang „frisch in frisch“ entsprechend der
Vorgabe der Verklebung lt. bauaufsichtlicher Zulassung aufgebracht.

Press-Spachtelung

MineralTherm Lamelle:
Bei Verwendung der MineralTherm Lamelle (beidseitig beschichtet) erfolgt die Verklebung
vollflächig oder teilflächig auf den Untergrund. Der Mörtel ist bei vollflächigem Auftragen
unmittelbar vor dem Ansetzen der Dämmplatte mit einer Zahntraufel aufzukämmen.
Alternativ darf bei der vollflächigen Verklebung der Klebemörtel auch in einem Arbeitsgang
auf die beschichtete Dämmplatte aufgebracht werden.

Bei teilflächigem Auftragen ist der Klebemörtel so auf die Wand zu spritzen, dass nach dem
Andrücken der Platte mindestens 50 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.
Hierzu wird der Klebemörtel maschinell in senkrechten Wülsten an die Wand gespritzt. Die
Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke aufzubringen. Der Abstand darf
dabei 10 cm nicht überschreiten.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer
Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
MineralTherm 040, Evo plus 035, Echt 035, Simplex II:
Die Platten sind rahmenförmig an den äußeren Plattenrändern mit Klebe-
mörtel zu beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte
mit Klebemörtel zu setzen. Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem
Andrücken der Platte mindestens 40 % der Fläche mit dem Untergrund
verbunden ist.
Bei der MineralTherm Evo plus 035 ist die Produktseite mit den beschichtungsfreien Streifen
die Klebeseite.

Punkt-Wulst-Verklebung

Alle MineralTherm-Dämmplatten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu


stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm).
An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt. Um das Risiko von
Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen (Fenster- und
Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den
Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei
exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-
stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen
< 5 mm, können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-


rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der
Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu
erlangen.

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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
5.3. Dübeln

Das System kann bei der Verwendung der MineralTherm Lamelle


und einem klebegeeigneten Untergrund, bis zur Hochhausgrenze in
Windlastzone 2 (22 m), ohne zusätzliche Verdübelung eingesetzt
werden. Bei größeren Gebäudehöhen ist die Verdübelung des
Systems nach DIN EN 1991-1-4 festzulegen.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm²
dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir, eine


zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-
regeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,
Seite 22.

Bei der Verwendung aller anderen MineralTherm-Dämmplatten ist das System zur
Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu verdübeln. Dübelauswahl
und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff und der Gebäudehöhe,
siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter
Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Bei Verwendung der MineralTherm 040, Evo plus 035 (bis 200 mm), Echt 035 und
Simplex II sind Dübel mit einem Tellerdurchmesser von mindestens 60 mm zu verwenden.
Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (ab 200 mm) sind zusätzlich
Aufsteckteller (Baumit VT 90) oder der Kombiteller (Baumit VT 2G) mit mindestens 90 mm
Tellerdurchmesser zu verwenden.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen, alternativ kann bei der Verwendung der

- MineralTherm Evo plus 035, bei einer Dämmstoffstärke von 100 mm bis 200 mm
- MineralTherm Echt 035, ab einer Dämmstoffstärke von 120 mm bis 200 mm
- MineralTherm Simplex II, bei einer Dämmstoffstärke von 80 mm bis 200 mm

unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden. Die Vertiefung
ist dann entsprechend mit der Mineralwolle Rondelle abzudecken.

Alternativ kann die Verdübelung auch durch das Armierungsgewebe erfolgen, hierzu wird
die Armierungslage in zwei Schichten aufgetragen. In der ersten Schicht wird das
Armierungsgewebe aufgebracht. Danach werden die Dübel gesetzt und die zweite Schicht
Armierungskleber aufgebracht.

Die Verdübelung der Dämmplatten darf frühestens nach einer Standzeit von 3 Tagen nach
der Verklebung erfolgen.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten MineralTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung und Regen-


einwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen
vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze dürfen erst
nach dem Abbinden des Klebers beigeschnitten werden.
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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden
Wassermenge mit einem handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt,
dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz erreicht wird. Er kann
auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu
empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung.
Anschließend wird das Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen
mittels Glätter oder Traufel faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungs-
bahnen sind an den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht
zulässig.
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis bündig
an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.


Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungslage nach dem Ansteifen
mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, ggf. kann sie auch mit einem
Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke bei dünnschichtiger Ausführung von 3 – 5
mm und bei mittelschichtiger Ausführung von 6 – 10 mm zulässig.

Als gesonderte Variante für die Verwendung von Oberputzen mit Körnungen ≤ 2 mm kann
eine Mittelschichtarmierung eingesetzt werden. Hier beträgt die Schichtstärke mindestens
6 mm höchstens jedoch 10 mm. Die Mittelschichtarmierung entspricht den nach DIN 18345
geforderten gesonderten Maßnahmen für Oberputze bei kleineren Körnungen als 3 mm.
Hierzu wird auf den wie oben beschrieben ausgeführten und angesteiften Armierungs-
spachtel nochmals eine Lage, frisch in frisch, von max. 2 mm aufgezogen. Die
Oberflächenvorbereitung erfolgt dann wie bereits beschrieben.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete
Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer
DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/
1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich
die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

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Baumit Mineralwolle-Fassade
Stand 14-04/20
Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen,
wie z. B. Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine
Trennung ausgeführt werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist
nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur


Verbesserung der Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich
im gewünschten Farbton mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den
Einsatz von StarColor.

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Stand 14-04/20
Baumit XS 022 Fassade

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit XS 022 Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes


Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Resol-Hartschaum und
mineralisch und organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann bis zur Hochhausgrenze (22 m) eingesetzt werden. Als Untergrund eignen sich
Mauerwerk und Beton.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und
Altfassaden.

2. Nachweise

Die Baumit XS 022 Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungsnummer
Z-33.49-1115. Die Zulassung gilt nur für das komplette System. Es dürfen keine Systembestand-
teile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile
erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden Produkte
verwendet werden:

ProContact DC 56
easypro KlebeSchaum

Für die Verklebung auf nicht mineralischen Untergründen (nur Kleinflächen), wie z. B.
Holzwerkstoffen (OSB), ist HolzContact oder SupraFix zu verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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Baumit XS 022 Fassade
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4.2. Dämmplatten

Es darf die folgende Dämmplatte zur Anwendung kommen:

ResolTherm XS 022

ResolTherm XS 022

Bemessungswert d = 20 – 40 mm = 0,022
Wärmeleitfähigkeit λ d = 50 –120 mm = 0,021
W/(m·K) (DIN 4108) d = 140 mm = 0,022

Diffusionswiderstand µ 35

Rohdichte (kg/m³) > 35

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatte entnehmen Sie bitte dem
aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung darf das folgende Produkt verwendet werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen


Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe darf das folgende Produkt verwendet werden:

StarTex Fein

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit zu verdübeln. Es sind die nach-
stehenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen, siehe auch allgemeingültige
Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante
Verdübelung“, Seite 18 ff.

Auf mineralischen Untergründen sind der SchraubDübel S sowie alternativ der


SchlagDübel N einzusetzen.
In Verbindung mit dem KombiTeller VT 2G ist eine versenkte Verdübelung ausschließlich
auf der Plattenoberfläche möglich.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

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Stand 14-04/20
4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

NanoporTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch
hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenstrukturen.

SilikatTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)


Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm
Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

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5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und


Vorbereitung“, Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Die Platten sind mindestens 10 Minuten vor dem Ankleben aus der Verpackung zu
nehmen und ruhend zu lagern, damit sich diese entspannen. Die produktionsbedingte
Vlieskaschierung darf nicht entfernt werden.

Die Platten sind entweder vollflächig zu verkleben oder durch Auftragen einer umlaufenden
Wulst am Plattenrand und Klebepunkten in der Mitte so mit Klebemörtel zu versehen, dass
eine Verklebung von mindestens 40 % erreicht wird.

Klebemörtelauftrag auf die Wand:


Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell in senkrechten Wülsten an
die Wand gespritzt werden. Die Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke
aufzubringen. Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen mindestens
60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer
Witterung auch kürzer) in den Mörtel unter schiebenden Bewegungen einzubetten.

Beim Einbetten der Platten ist auf eine sorgfältige Verlegung zu achten, da entstehende
Plattenversätze nicht beigeschnitten und geschliffen werden können. Plattenversätze sind
auf ein Minimum zu reduzieren, als tolerabel gilt ein Versatz ≤ 2 mm.
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Baumit XS 022 Fassade
Stand 14-04/20
Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht
zu stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen
entstehen (≥ 10 cm). An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls
im Verband verlegt.
Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an
Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung
versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine
kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei
exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-
stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen
< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-


rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der
Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu
erlangen.

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5.3. Dübeln

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch


relevant zu verdübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom
Untergrund, dem Dämmstoff und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige
Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt a.
„statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,
kann die Verdübelung erfolgen.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen. Bei Verwendung des KombiTeller VT 2G
ist auch eine versenkte Verdübelung ausschließlich auf der Plattenoberfläche möglich.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten ResolTherm XS 022 Platten sind vor Sonneneinstrahlung und Regenein-
wirkung zu schützen. Verfärbungen müssen nicht entfernt werden. Anhaftender Staub und
ähnliche Verschmutzungen sind vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende
Plattenversätze können nicht beigeschnitten und geschliffen werden. Plattenversätze
≤ 2 mm sind jedoch tolerabel.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir
die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 14er oder 16er Zahnung. Anschließend wird das
Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel
faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen
mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis bündig
an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 6 mm bis maximal 8 mm
zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt
werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

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Stand 14-04/20
5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes


sind geeignete Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht
mit dem PremiumPrimer DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages)
vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/
1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich
die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit ÖkoFassade

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit ÖkoFassade ist ein außenseitig aufzubringendes, hoch


diffusions-fähiges Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus
Holzfasern und mineralisch oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann bei Gebäuden mit geringer Höhe (GK 1 bis 3) eingesetzt werden. Als
Untergrund eignen sich Mauerwerk, Beton und zugelassene Holzwerkstoffe, wie sie im Holzbau
verwendet werden, sowie Holzmassivbauten.

2. Nachweise

Die Baumit ÖkoFassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungsnummer
Z-33.43-1086 für mineralische Untergründe und mit der Zulassungsnummer Z-33.47-1087 für
Untergründe in Holzbauart. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt
werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die
Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das System ist in die Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen darf das folgende Produkt verwendet
werden:

multiContact MC 55 W

Auf geeigneten Außenwandbauteilen aus Holz und im Holzbau ist keine Verklebung
erforderlich, hier wird die Dämmplatte ausschließlich mechanisch befestigt.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

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4.2. Dämmplatten

Es dürfen die in der allgemein bauaufsichtlichen Zulassung


aufgeführten Holzfaserplatten der Herstellerfirmen Pavatex, Steico,
Schneider wood und Gutex zur Anwendung kommen:

Holzfaserdämmplatte Holzfaserlaibungsplatte

0,042
Bemessungswert
0,045
Wärmeleitfähigkeit λ 0,045
0,048
W/(m·K) (DIN 4108)
0,050

Diffusionswiderstand µ 5 5

Rohdichte (kg/m³) 140 – 265 ca. 160

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den
aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung ist das folgende Produkt zu verwenden:

multiContact MC 55 W

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen


Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein
StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit zu verdübeln. Es sind die
nachstehenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen.

Wir empfehlen bei der Verklebung auf mineralischen Untergründen grundsätzlich den
Einsatz des SchraubDübels S, alternativ kann ebenfalls der SchlagDübel N eingesetzt
werden.

Beim Einsatz im Holzrahmenbau und Holzmassivbau empfehlen wir den SchraubDübel


STR H einzusetzen, alternativ kann das System auch mit Breitrückenklammern geklammert
werden, wie z. B. Haubold etc.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

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4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

NanoporTop (nur bei mineralischen Untergründen)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch
hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop (nur bei mineralischen Untergründen)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

SilikatTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)


Korngrößen: 0,5mm / 0,7 mm / 1,5 mm / 1 mm / 2 mm / 3 mm
Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)


Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm
Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

mineralische, dickschichtige Edelputze (nur bei mineralischen Untergründen):

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm
Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

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5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Untergrund und


Vorbereitung“, Seite 6.

5.2. Befestigen der Dämmplatten/ im Holzrahmen- und Holzmassivbau

Ankleben der Dämmplatten auf mineralischen Untergründen:


Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Vor dem Auftrag des Klebemörtels auf die Platte ist eine Schicht auf die Platte vorzulegen
und in den Dämmstoff einzumassieren (Press-Spachtelung). Die Platten sind an den
äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu beschichten. In die Plattenfläche
sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der
Fläche mit dem Untergrund verbunden ist. Eine vollflächige Verklebung ist bei ausreichend
ebenem Untergrund ebenfalls möglich.

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen. Das
Überbindemaß muss mindestens 200 mm betragen, so dass keine Kreuzfugen entstehen.
An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.

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Baumit ÖkoFassade
Stand 14-04/20
Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an
Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung
versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine
kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei
exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-
stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen
< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Fuge vor dem Verschließen Fuge nach dem Verschließen

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken,


Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist
im Bereich der Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die
Schlagregendichtigkeit zu erlangen.

mechanische Befestigung im Holzrahmen- und Holzmassivbau:


Im Holzrahmenbau und Holzmassivbau wird auf eine Verklebung verzichtet, hier erfolgt
lediglich eine rein mechanische Befestigung, siehe Abschnitt 5.3 „Dübeln“.

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Baumit ÖkoFassade
Stand 14-04/20
5.3. Dübeln

Auf mineralischen Untergründen ist das System zur Gewährleistung der


Standsicherheit zu verdübeln. Es sind ausschließlich die unter Punkt 4.5
genannten bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen, siehe auch
allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“
Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Ergänzend zur statisch relevanten Verdübelung sind mindestens jedoch 6 Dübel pro Platte
einzubringen. Der Randabstand a1 und a2 beträgt ≤ 80 mm.

Für die mechanische Befestigung im Holzrahmenbau empfehlen wir die Befestigung mit
den unter Punkt 4.5 genannten bauaufsichtlich zugelassenen Dübeln, alternativ kann die
Befestigung auch mit Klammern nach DIN 1052-2 erfolgen.

Variante 1: Schraubbefestigung auf Rippen bzw. Ständern im Holzrahmenbau

Die Befestigung jeder Dämmstoffplatte muss auf mindestens 2 Rippen/Ständern erfolgen.


Die Anzahl der Befestigungsmittel je Rippe bzw. Ständer beträgt ≥ 3 Stück.
Die Einschraubtiefe in den Konstruktionshölzern beträgt ≥ 30 mm.
Der Randabstand a beträgt ≤ 5 cm.
Auch bei außenliegender Beplankung mit Holzwerkstoffen erfolgt die Befestigung immer in
die Rippe bzw. den Ständer.

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Baumit ÖkoFassade
Stand 14-04/20
Variante 2: Schraubbefestigung im Holzmassivbau auf flächigen
Untergründen aus Holzwerkstoffen

Es ist auf ein gleichmäßiges Schema der Befestigungsmittel sowie auf


eine ausreichende Befestigung mindestens der vertikalen Plattenränder
zu achten.
Die Mindestanzahl der Befestigungsmittel beträgt 6 Stück.
Die Einschraubtiefe in den Konstruktionshölzern muss > 30 mm betragen.
Der Randabstand a1 und a2 beträgt ≤ 80 mm.

Variante 3: Klammerbefestigung auf Rippen bzw. Ständern im Holzrahmenbau

Die Befestigung jeder Dämmstoffplatte muss auf mindestens 2 Rippen/Ständern erfolgen.


Die Anzahl der Befestigungsmittel je Rippe bzw. Ständer beträgt ≥ 8 Stück.
Die Einschlagtiefe in den Konstruktionshölzern muss ≥ 30 mm betragen.
Der Randabstand a ist nach DIN 1052-2 zu wählen. Der Abstand b = zulässiger vertikaler
Höchstabstand der Breitrückenklammern beträgt 100 mm. Die Winkelung der Klammern ist
gemäß Herstellerangabe zu wählen.
Auch bei außenliegender Beplankung mit Holzwerkstoffen erfolgt die Befestigung immer in
die Rippe bzw. den Ständer.

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Baumit ÖkoFassade
Stand 14-04/20
Variante 4: Klammerbefestigung im Holzmassivbau auf flächigen
Untergründen aus Holzwerkstoffen

Es ist auf ein gleichmäßiges Schema der Befestigungsmittel sowie auf


eine ausreichende Befestigung mindestens der vertikalen Plattenränder
zu achten.
Die Mindestanzahl der Befestigungsmittel beträgt 4 Reihen á 4 Klammern (16 Stück).
Die Einschlagtiefe in den Konstruktionshölzern muss ≥ 30 mm betragen.
Der Randabstand a ist nach DIN 1052-2 zu wählen. Der Abstand b = zulässiger vertikaler
Höchstabstand der Breitrückenklammern beträgt 100 mm. Die Winkelung der Klammern ist
gemäß Herstellerangabe zu wählen.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten/befestigten Holzfaserdämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung


und Regeneinwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche
Verschmutzungen vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende
Plattenversätze müssen beigeschliffen werden.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Stand 14-04/20
Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen,
hierzu empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 14er
oder 16er Zahnung. Anschließend wird das Armierungsgewebe in senk-
rechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel faltenfrei
in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an
den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis
bündig an die Ecke heranzuführen.

Bei Bedarf kann nach dem Ansteifen, frisch in frisch, eine zweite Lage Armierungsspachtel
in einer maximalen Schichtstärke von 2 mm über die im ersten Arbeitsgang aufgetragene
Armierungslage aufgezogen werden. Diese Vorgehensweise entspricht den nach DIN 18345
geforderten gesonderten Maßnahmen für Oberputze bei kleineren Körnungen als 3 mm.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.


Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungslage nach dem Ansteifen
mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls kann sie auch
mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 6 mm bis maximal 8 mm
zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt
werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete
Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer
DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/
1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich
die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von, mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Stand 14-04/20
Baumit KeramikFassade

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit KeramikFassade ist ein außenseitig aufzubringendes Wärmedämm-


Verbundsystem mit Dämmplatten aus EPS-Dämmstoff oder Mineralwolle.
Als Oberfläche kommen keramische Bekleidungen, wie z. B. Klinkerriemchen oder
Natursteine, zum Einsatz. Eine Kombination mit mineralischen oder organischen
Endbeschichtungen ist möglich.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann, bei der Ausführung mit EPS-Dämmstoffen, bis zur Hochhausgrenze (22 m)
eingesetzt werden, bei der Verwendung von Mineralwolle-Dämmplatten auch darüber hinaus.

Als Untergrund eignen sich Mauerwerk und Beton.

2. Nachweise

Die Baumit KeramikFassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungsnummer
Z-33.46-407. Die Zulassung gilt nur für das komplette System. Es dürfen keine Systembestand-
teile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile
erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Bei Ausführung als EPS-System:


Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft, sofern
die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“ setzt
sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz
allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:
Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken bis maximal 200 mm.

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

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Baumit KeramikFassade
Stand 14-04/20
Schutzzone „Raumbrand“:
Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der
folgenden zusätzlichen Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1
auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich
b. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die
Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

Bei Ausführung als Mineralwolle-System:


Das System ist in die Baustoffklasse A2 (nichtbrennbar) nach DIN 4102 eingestuft.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen darf das folgende Produkt verwendet
werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

EPS-Dämmstoffe:

EPStherm 032 G
EPStherm 034 G
EPStherm 035 W

EPStherm EPStherm EPStherm


032 G 034 G 035 W

Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,032 0,034 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 30/70

Rohdichte (kg/m³) ≥ 15 ≥ 15 20

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Stand 14-04/20
Mineralwolle-Dämmstoffe:

MineralTherm Lamelle
MineralTherm 040
MineralTherm Evo plus 035

MineralTherm MineralTherm MineralTherm


Lamelle 040 Evo plus 035

Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,041 0,040 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 1–2 1–2 1–2

Anwendungsbereich WAP-zh WAP-zh WAP-zg

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den
aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung darf das folgende Produkt verwendet werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen


Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe darf das folgende Produkt verwendet werden:

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit zu verdübeln. Es sind die nach-
stehenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen, siehe auch allgemeingültige
Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante
Verdübelung“, Seite 18 ff.

Auf mineralischen Untergründen sind der SchraubDübel S sowie alternativ der


SchlagDübel N einzusetzen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

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Stand 14-04/20
4.6. Oberflächenbeläge

Als Oberfläche kommen keramische Bekleidungen, wie z. B. Klinker-


riemchen oder Natursteine, zum Einsatz. Eine Kombination mit mineralischen
und pastösen Endbeschichtungen ist möglich.

Die keramischen Bekleidungen sind, sofern sie die nachstehenden Parameter erfüllen,
frei wählbar.

Als keramische Bekleidungen dürfen Riemchen, Fliesen oder Platten der Gruppen AI, BIa,
BIb, AIIa und BIIIa nach DIN EN 14411 verwendet werden. Sie müssen frostbeständig nach
DIN EN ISO 10545-12 sein. Es dürfen auch Ziegel- und Klinkerriemchen verwendet werden,
die die Anforderungen an Vormauerziegel bzw. Klinker nach DIN 105-100 erfüllen.
Die Flächen der Bekleidungen dürfen nur ≤ 0,12 m² und die Seitenlänge nur ≤ 0,40 cm
betragen. Die maximale Dicke beträgt 15 mm. Die Wasseraufnahme der keramischen
Bekleidung darf 13,8 % nicht überschreiten.

Als Bekleidung müssen unbeschichtete Naturwerksteine verwendet werden. Die dem Unter-
grund zugewandte Seite der Platten muss sägerau sein. Die Ebenheitstoleranz darf 0,5 %
der Platte nicht überschreiten.
Als Naturwerkstein dürfen nur Fliesen aus Naturstein nach DIN EN 12057 verwendet
werden, deren Biegefestigkeit, geprüft nach DIN EN 12372, mind. 8,7 N/mm² und max.
37,1 N/mm² beträgt, deren Wasseraufnahme, geprüft nach DIN EN 13755, den Wert von
5,7 % nicht überschreitet und deren Frostbeständigkeit gemäß DIN EN 12371 nach
48 Beanspruchungszyklen nachgewiesen wurde.

Die Porenverteilung muss ein Maximum bei Porenradien von < 0,2 µm aufweisen. Das
Porenvolumen muss ≥ 20 mm³/g betragen.

4.7. Verlegemörtel/Fugenmörtel

Als Verlegemörtel für das Ankleben der Oberflächenbeläge ist das folgende Produkt zu
verwenden:

CeramicFix

Als Fugenmörtel für die nachträgliche Verfugung sind die folgenden Produkte zugelassen:

FugenMörtel Ceramic S
Für nichtsaugende, glatte keramische Beläge im Schlämmverfahren.

FugenMörtel Ceramic F
Für saugende, raue keramische Beläge Verfugung mit Fugeisen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,


Seite 6.

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5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit


einem handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungs-
gerechte Konsistenz erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen
Putzmaschinen verarbeitet werden.

Verarbeitung bei Ausführung mit EPS-Dämmplatten:


Wulst-Punkt-Methode:
Die Platten sind rahmenförmig an den äußeren Plattenrändern mit Klebemörtel zu
beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu
setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 60 % der
Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Klebemörtelauftrag auf die Wand:


Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell in senkrechten Wülsten an
die Wand gespritzt werden. Die Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke
aufzubringen. Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen mindestens
60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer
Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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Stand 14-04/20
Verarbeitung bei Ausführung mit MineralTherm-Dämmplatten:
Sofern unbeschichtete MineralTherm-Dämmplatten verwendet werden,
wird der Klebemörtel in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung)
und in einem zweiten Arbeitsgang „frisch in frisch“ entsprechend der
Vorgabe der Verklebung lt. bauaufsichtlicher Zulassung aufgebracht.

Press-Spachtelung

MineralTherm Lamelle:
Bei Verwendung der MineralTherm Lamelle (beidseitig beschichtet) erfolgt die Verklebung
vollflächig oder teilflächig über den Untergrund. Der Mörtel ist bei vollflächigem Auftragen
unmittelbar vor dem Ansetzen der Dämmplatte mit einer Zahntraufel aufzukämmen.
Alternativ darf bei der vollflächigen Verklebung der Klebemörtel auch in einem Arbeitsgang
auf die beschichtete Dämmplatte aufgebracht werden.

Bei teilflächigem Auftragen ist der Klebemörtel so auf die Wand zu spritzen, dass nach dem
Andrücken der Platte mindestens 60 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.
Hierzu wird der Klebemörtel maschinell in senkrechten Wülsten an die Wand gespritzt. Die
Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke aufzubringen. Der Abstand darf
dabei 10 cm nicht überschreiten.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer
Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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Stand 14-04/20
MineralTherm 040:
Bei Verwendung der MineralTherm-Dämmplatte 040 sind die Platten an
den äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu beschichten.
In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu
setzen. Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte
mindestens 60 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Punkt-Wulst-Verklebung

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen. Das
Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm). An den
Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.
Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen
(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden, z. B. Pistolenschnitt,
d. h. in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

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Baumit KeramikFassade
Stand 14-04/20
Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch
werden sich auch bei exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht
immer vermeiden lassen. Fugen und Fehlstellen sind mit dem gleichen
Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen < 5 mm
können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-


rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der
Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu
erlangen.

5.3. Dübeln

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit zu verdübeln. Dübelauswahl und
Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff und der Gebäudehöhe, siehe
allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt a.
„statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Die Verdübelung erfolgt durch das Armierungsgewebe, hierzu wird die Armierungslage
zweischichtig nass in nass ausgeführt. In der ersten Schicht erfolgt das Einlegen des
Armierungsgewebes, danach werden die Dübel gesetzt und die zweite Schicht
Armierungskleber aufgebracht.

Bei der Verwendung von EPS-Dämmplatten ist alternativ, bis zu einer Gebäudehöhe von
8 m, auch die Verdübelung unter dem Gewebe zulässig. Bei der Verdübelung unter dem
Gewebe ist vor der Verdübelung eine Standzeit von mindestens 3 Tagen nach dem Kleben
der Dämmstoffplatten einzuhalten.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

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Stand 14-04/20
5.5. Armierungsputzlage

Vorbereitung bei Ausführung mit EPS-Dämmplatten:


Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu
schützen. Bei vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor
der weiteren Bearbeitung zu entfernen. Ebenso sind anhaftender Staub und
ähnliche Verschmutzungen vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen,
evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu schleifen.

Vorbereitung bei Ausführung mit MineralTherm-Dämmplatten:


Die angeklebten MineralTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung und Regen-
einwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen
vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze dürfen erst
nach dem Abbinden des Klebers beigeschnitten werden.

Ausführung der Armierungsputzlage:


Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir
die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung. Anschließend wird das
Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel
faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen
mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis
bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal
5 mm zulässig.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

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Baumit KeramikFassade
Stand 14-04/20
5.6. Verlegung und Verfugung der Oberflächenbeläge aus Keramik

Vor dem Aufkleben der Oberflächenbeläge ist bei der Armierungsputzlage


eine Standzeit von 1 Tag/1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage,
einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die Standzeit auch verlängern. Als
Oberflächenbeläge können Beläge eingesetzt werden, die die in Abschnitt
4.6. „Oberflächenbeläge“ genannten Anforderungen erfüllen.

Die Verklebung der Oberflächenbeläge erfolgt nach dem kombinierten Verfahren (Buttering
and Floating) nach DIN 18156-1. Hierzu wird der CeramicFix mit einer Zahntraufel auf die
Armierungslage und auf die Rückseite des aufzubringenden Belages aufgetragen und unter
schiebenden Bewegungen in die noch frische Klebermasse eingebettet.

Die Verfugung erfolgt mit den in Abschnitt 4.7. „Verlegemörtel/Fugenmörtel“ genannten


Fugenmörteln. Die Verarbeitung ist dem aktuell gültigen technischen Merkblatt zu ent-
nehmen. Für die Verfugung sind ebenfalls die Anforderungen der DIN 18515-1 zu
beachten.

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Stand 14-04/20
Baumit KickFassade

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit KickFassade ist ein außenseitig aufzubringendes Wärmedämm-


Verbundsystem mit Dämmplatten aus EPS- und Mineralwolle sowie mineralisch
oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt. Es
erhöht die Sicherheit und Festigkeit in stark beanspruchten Bereichen. Darüber hinaus verbessert
es den Schallschutz um bis zu 8 dB.

Das System kann in der Ausführung mit EPS-Dämmstoffen, bei klebegeeignetem Untergrund, bis
zur Hochhausgrenze (22 m) und bei der Verwendung von Mineralwolle-Dämmplatten je nach
Windlastzone bis 100 m Gebäudehöhe eingesetzt werden. Es eignet sich, in Kombination mit
einer mineralischen Endbeschichtung, speziell für Gebäude, bei denen die Nichtbrennbarkeit der
Fassadendämmung gefordert ist.

Als Untergrund eignen sich Mauerwerk und Beton.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und
Altfassaden. Es kann zur Überbrückung von Fugen bei der Sanierung von Großtafelbauten
(bis 6,20 m Plattenlänge) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit KickFassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungsnummer
Z-33.4.3-51 und Z-33.44-113. Die Zulassung gilt nur für das komplette System. Es dürfen keine
Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder
Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Bei Ausführung als EPS-System:


Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft, sofern
die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“ setzt
sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz
allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:
Die Regelanwendung Schutzzone „Sockel“, welche auch die Schutzzone „Raumbrand“ mit
einschließt, gilt für die Baumit KickFassade (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Raumbrand“:
Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der folgenden zusätzlichen
Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“,
Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich
b. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die
Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Bei Ausführung als Mineralwolle-System:
Das System ist in die Baustoffklasse A2 (nichtbrennbar) nach DIN 4102 eingestuft.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden


Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

EPS-Dämmstoffe:

EPStherm 031 G
SilverStar 032
EPStherm 032 G
EPStherm 034 G
EPStherm 035 W

EPStherm SilverStar EPStherm EPStherm EPStherm


031 G 032 032 G 034 G 035 W

Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,031 0,032 0,032 0,034 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 20/50 20/50 30/70

Rohdichte (kg/m³) ≥ 14 ≥ 15 ≥ 15 ≥ 15 20

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Mineralwolle-Dämmstoffe:

MineralTherm Echt 035


MineralTherm Evo plus 035
MineralTherm Lamelle
MineralTherm Simplex II

MineralTherm MineralTherm
Echt 035 Evo plus 035

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ
0,035 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 1–2 1–2

Anwendungsbereich WAP-zg WAP-zg

MineralTherm MineralTherm
Lamelle Simplex II

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ
0,041 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 1–2 1–2

Anwendungsbereich WAP-zh WAP-zh

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den
aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Haftspachtelung

Eine Haftspachtelung ist nur bei der Verwendung von unbeschichteten Mineralwolle-
Dämmplatten und EPS-Dämmplatten auszuführen. Hierfür dürfen die folgenden Produkte
verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact KBM
multiContact MC 55 W

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.4. Unterputz

Für den Unterputz darf das folgende Produkt verwendet werden:

MineralporLeichtputz MP 69 Speed

Die entsprechenden weiteren technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.
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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
4.5. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.6. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein
StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.7. Dübel

Beim Einsatz der MineralTherm Lamelle und einem klebegeeigneten Untergrund ist eine
zusätzliche Verdübelung, bis zur Hochhausgrenze von 22 m, nicht erforderlich.

4.8. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
4.9. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

NanoporTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch
hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikatTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

SilikonTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

FineTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)


Korngröße: 1 mm
Für feine Reibe- und Filzputzstrukturen und zum Modellieren.

GranoporTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)


Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)


Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm
Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)


Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)
Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm
Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte


den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,


Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Verarbeitung bei Ausführung mit EPS-Dämmplatten:


Wulst-Punkt-Methode:
Die Platten sind an den äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu
beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu
setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der
Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Klebemörtelauftrag auf die Wand:
Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell
in senkrechten Wülsten an die Wand gespritzt werden. Die Wülste
sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke aufzubringen.
Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen
mindestens 60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer
Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

Verarbeitung bei Ausführung mit MineralTherm-Dämmplatten:


Sofern unbeschichtete MineralTherm-Dämmplatten verwendet werden, wird der Klebemörtel
in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung) und in einem zweiten Arbeitsgang
„frisch in frisch“ entsprechend der Vorgabe der Verklebung lt. bauaufsichtlicher Zulassung
aufgebracht.

Press-Spachtelung

MineralTherm Lamelle:
Bei Verwendung der MineralTherm Lamelle (beidseitig beschichtet) erfolgt die Verklebung
vollflächig oder teilflächig über den Untergrund. Der Mörtel ist bei vollflächigem Auftragen
unmittelbar vor dem Ansetzen der Dämmplatte mit einer Zahntraufel aufzukämmen.
Alternativ darf bei der vollflächigen Verklebung der Klebemörtel auch in einem Arbeitsgang
auf die beschichtete Dämmplatte aufgebracht werden.

Bei teilflächigem Auftragen ist der Klebemörtel so auf die Wand zu spritzen, dass nach dem
Andrücken der Platte mindestens 50 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.
Hierzu wird der Klebemörtel maschinell in senkrechten Wülsten an die Wand gespritzt. Die
Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke aufzubringen. Der Abstand darf
dabei 10 cm nicht überschreiten.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag
(max. 10 Minuten, bei warmer Witterung auch kürzer) unter
schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

MineralTherm Evo plus 035, Echt 035, Simplex II:


Die Platten sind an den äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu
beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu
setzen. Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens
40 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Punkt-Wulst-Verklebung

Die Dämmplatten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen.


Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm). An den
Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.
Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren sollten die Platten an Gebäudeöffnungen
(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden, z. B. Pistolenschnitt,
d. h. in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch
werden sich auch bei exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht
immer vermeiden lassen. Fugen und Fehlstellen sind mit dem gleichen
Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen < 5 mm
können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-


rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der
Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu
erlangen.

5.3. Dübeln

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu ver-
dübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff
und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und
Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,
kann die Verdübelung erfolgen.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen.

Alternativ kann unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden.
Die Vertiefung ist dann entsprechend mit der EPS-Rondelle abzudecken.

Alternativ kann die Verdübelung auch durch das Armierungsgewebe erfolgen, hierzu
wird die Armierungslage in zwei Schichten aufgebracht. In der ersten Schicht wird das
Armierungsgewebe aufgebracht. Danach werden die Dübel gesetzt und die zweite
Schicht Armierungskleber aufgebracht.

Die Verdübelung der Dämmplatten darf frühestens nach einer Standzeit von 3 Tagen nach
der Verklebung erfolgen.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Bei der Ausführung mit MineralTherm-Platten:

Das System kann bei der Verwendung der MineralTherm Lamelle und
einem klebegeeigneten Untergrund, bis zur Hochhausgrenze und bei einer
Dämmstoffstärke ≤ 200 mm) in Windlastzone 2 (22 m), ohne zusätzliche
Verdübelung eingesetzt werden. Bei größeren Gebäudehöhen ist die
Verdübelung des Systems nach DIN EN 1991-1-4 festzulegen.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm²
dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine


zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-
regeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,
Seite 21.

Bei der Verwendung aller anderen MineralTherm-Dämmplatten ist das System zur
Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu verdübeln. Dübelauswahl
und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff und der Gebäudehöhe,
siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt
a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 17 ff.

Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (bis 200 mm), Echt 035 und Simplex II
sind Dübel mit einem Tellerdurchmesser von mindestens 60 mm zu verwenden.
Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (ab 200 mm) sind zusätzlich
Aufsteckteller (Baumit VT 90) oder der Kombiteller (Baumit VT 2G) mit mindestens 90 mm
Tellerdurchmesser zu verwenden.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen, alternativ kann bei der Verwendung der

- MineralTherm Evo plus 035, bei einer Dämmstoffstärke von 100 mm bis 200 mm
- MineralTherm Echt 035, ab einer Dämmstoffstärke von 120 mm bis 200 mm
- MineralTherm Simplex II, bei einer Dämmstoffstärke von 80 mm bis 200 mm

unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden. Die Vertiefung
ist dann entsprechend mit der Mineralwolle Rondelle abzudecken.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Haftspachtelung

Eine Haftspachtelung ist nur bei der Verwendung von unbeschichteten MineralTherm-
Dämmplatten und EPS-Dämmstoffen auszuführen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.
Der Klebemörtel wird in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung) und in einem
zweiten Arbeitsgang „frisch in frisch“ vollflächig auf die Dämmplatte mit einer Zahntraufel
als Haftspachtelung aufgezogen.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
5.6. Armierungslage

Vorbereitung bei Ausführung mit EPS-Dämmplatten:


Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu
schützen. Bei vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht
vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen. Ebenso sind anhaftender
Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der weiteren Bearbeitung zu
entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu schleifen.

Vorbereitung bei Ausführung mit MineralTherm-Dämmplatten:


Die angeklebten MineralTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung und Regen-
einwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen
vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze dürfen erst
nach dem Abbinden des Klebers beigeschnitten werden.

MineralporLeichtputz MP 69 Speed kann von Hand verarbeitet werden. Unter Zugabe


der entsprechenden Wassermenge kann er mit einem handelsüblichen Motorquirl so
aufgemischt werden, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz erreicht wird. Bei
großflächigem Auftrag empfiehlt sich der Einsatz von marktüblichen Verputz- und
Mischmaschinen in Standardausrüstung.

Die Mindestputzdicke beträgt 10 mm und die maximal zulässige Schichtstärke beträgt


16 mm.

MineralporLeichtputz MP 69 Speed nach dem Auftrag mit der Kartätsche planeben


abziehen. Die Oberfläche des Unterputzes ist nach dem Ansteifen rau abzureiben, es
darf keine Sinterhaut an der Oberfläche entstehen.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.7. Armierungsputzlage

Vor dem Auftrag der Armierungsputzlage ist für den Unterputz eine Mindeststandzeit von
1 Tag/1 mm Schichtdicke einzuhalten, bei ungünstiger Witterung auch länger.

Ausführung der Armierungputzslage:


Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen,
hierzu empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er
oder 12er Zahnung. Anschließend wird das Armierungsgewebe in senk-
rechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel falten-
frei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind
an den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen
ist nicht zulässig.
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis
bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal
5 mm zulässig.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.8. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete
Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer
DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

5.9. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/
1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich
die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7. „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von, mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit KickFassade
Stand 14-04/20
Baumit onTop XS 022

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit onTop XS 022 Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes


Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Resol-Hartschaum und
mineralisch oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten mit
bestehenden EPS-Wärmedämm-Verbundsystemen eingesetzt.

Hierbei sind folgende Maße einzuhalten:


Maximale Dämmstoffdicke (gesamt = alt + neu): 200 mm
Maximale Dämmstoffdicke ResolTherm XS 022: 140 mm

2. Nachweise

Die Baumit onTop XS 022 Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungs-
nummer Z-33.49-1548. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden.
Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewähr-
leistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gelten die Brandklassifizierungen des


Altsystems und des Neusystems. Zur Einstufung des Gesamtsystems ist die allgemein
bauaufsichtliche Zulassung hinzuzuziehen.

Das Neusystem ist schwerentflammbar.


Altsysteme sind als normalentflammbar einzustufen, sofern sie nicht nachweislich
schwerentflammbar sind.

Das Altsystem EPS ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft,
sofern die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“
setzt sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz
allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:
Die Regelanwendung Schutzzone „Sockel“, welche auch die Schutzzone „Raumbrand“ mit
einschließt, ist im Altsystem EPS auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Raumbrand“:
Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken im Altsystem EPS über 100 mm ist eine der
folgenden zusätzlichen Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe
„Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich
b. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das Altsystem EPS in
die Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

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Baumit onTop XS 022
Stand 14-04/20
Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gilt – in Abhängigkeit
von der Brandklassifizierung des Altsystems EPS – folgende Tabelle:

Brandklassifizierung des Brandklassifizierung des Brandklassifizierung des


Altsystems Neusystems Gesamtsystems

normalentflammbar schwerentflammbar normalentflammbar

schwerentflammbar schwerentflammbar schwerentflammbar

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen darf das folgende Produkt verwendet
werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.2. Dämmplatten

Es darf die folgende Dämmplatte zum Einsatz kommen:

ResolTherm XS 022

ResolTherm XS 022

d = 20 – 40 mm = 0,022
Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ
d = 50 –120 mm = 0,021
W/(m·K) (DIN 4108)
d = 140 mm = 0,022

Diffusionswiderstand µ 35

Rohdichte (kg/m³) > 35

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatte entnehmen Sie bitte dem
aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung darf das folgende Produkt verwendet werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen


Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

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Baumit onTop XS 022
Stand 14-04/20
4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe darf das folgende Produkt verwendet werden:

StarTex Fein

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell


gültigen technischen Merkblatt.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu ver-
dübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff
und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und
Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,
kann die Verdübelung erfolgen.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungslage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

NanoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch
hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

SilikatTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)


Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

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Baumit onTop XS 022
Stand 14-04/20
Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)
Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm
Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Vor Beginn einer Aufdoppelung ist das vorhandene Wärmedämm-Verbundsystem


(Altsystem EPS) auf seine Standsicherheit zu prüfen.

Zur Überprüfung ist das bestehende System durch mind. eine Referenzöffnung pro
Hausseite auf folgende Punkte zu überprüfen:

• Klebeverbund zum Untergrund

• Klebeflächenanteil ≥ 40 %

• bei Punkt-Wulst-Verklebung Lage und Ausführung der Randwulst

• Verdübelung Ja/Nein

• wenn Ja → Sitz des Dübels im Untergrund

Im Bereich des Sockelprofils muss das alte Profil entfernt und durch ein neues Sockelprofil
in der Gesamtdicke (Altsystem + Neusystem) ersetzt werden. Hierzu empfiehlt es sich, die
alte Dämmung in Höhe von ~ 25 cm zu entfernen und durch eine dickere Dämmung
(Altsystem + Neusystem) zu ersetzen.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Das Ankleben der Dämmplatten erfolgt im Fugenversatz zum alten Dämmsystem.

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Die Dämmplatten sind vollflächig zu verkleben. Zum Kleberauftrag empfehlen wir eine
Zahntraufel mit einer 14er Zahnung. Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleber-
auftrag (max. 10 Minuten, bei warmer Witterung auch kürzer) unter schiebenden
Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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Baumit onTop XS 022
Stand 14-04/20
Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht
zu stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen
entstehen (≥ 10 cm). An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls
im Verband verlegt.
Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an
Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung
versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine
kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei
exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-
stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen
< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-


rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der
Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu
erlangen.

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Baumit onTop XS 022
Stand 14-04/20
5.3. Dübeln

Für das Baumit onTop XS 022 System ist zwingend eine statisch
relevante Verdübelung vorzusehen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-
regeln, Abschnitt„ Dübel und Verdübelung unter Punkt a. „statisch
relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

5.4. Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten ResolTherm XS 022 Platten sind vor Sonneneinstrahlung und Regenein-
wirkung zu schützen. Verfärbungen müssen nicht entfernt werden. Anhaftender Staub und
ähnliche Verschmutzungen sind vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende
Plattenversätze können nicht beigeschnitten und geschliffen werden. Plattenversätze
≤ 2 mm sind jedoch tolerabel.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir
die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 14er oder 16er Zahnung. Anschließend wird das
Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel
faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen
mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis
bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 6 mm bis maximal
8 mm zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete
Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer
DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

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Baumit onTop XS 022
Stand 14-04/20
5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine
Standzeit von 1 Tag/1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage,
einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die Standzeit auch verlängern.
Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7. „Oberputz“ genannten Produkte
eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den entsprechenden
Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der
jeweiligen Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennnschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit onTop XS 022
Stand 14-04/20
Baumit onTop E

1. Anwendungsgebiet

Die Baumit onTop E Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes


Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Polystyrol und mineralisch
oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten mit
bestehenden Wärmedämm-Verbundsystemen eingesetzt.

Das System kann bis 22 m Gebäudehöhe (Hochhausgrenze) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit onTop E Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungs-
nummer Z-33.49-1505 in Verbindung mit der Z-33.4.3-51. Es dürfen keine Systembestandteile
ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen
die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gelten die Brandklassifizierungen des


Altsystems und des Neusystems. Zur Einstufung des Gesamtsystems ist die allgemein
bauaufsichtliche Zulassung hinzuzuziehen.

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gilt – in Abhängigkeit von der


Brandklassifizierung des Alt- und Neusystems – folgende Tabelle:

Brandklassifizierung des Brandklassifizierung des Brandklassifizierung des


Altsystems Neusystems Gesamtsystems

normalentflammbar

normalentflammbar schwerentflammbar normalentflammbar

nichtbrennbar

normalentflammbar normalentflammbar

schwerentflammbar schwerentflammbar
schwerentflammbar
nichtbrennbar

normalentflammbar normalentflammbar

nichtbrennbar schwerentflammbar schwerentflammbar

nichtbrennbar nichtbrennbar

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft,
sofern im Gesamtsystem die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden.
Die Schutzzone „Fassade“ setzt sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“
zusammen (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:
Bei Dämmstoffdicken des Gesamtsystems ≤ 300 mm gelten die Anforderungen der
Regelanwendung (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

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Stand 14-04/20
Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken von mehr als 300 mm bis
maximal 400 mm gelten folgende Anforderungen:

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

Schutzzone „Raumbrand“:
Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der folgenden zusätzlichen
Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“,
Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich
b. Brandriegel

Sofern im Gesamtsystem keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das
System in die Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden Produkte
verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

EPStherm 031 G
SilverStar 032
EPStherm plus 032
EPStherm 032 G
EPStherm 034 G
EPStherm 035 W

EPStherm SilverStar EPStherm


031 G 032 plus 032

Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,031 0,032 0,032
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 20/50

Rohdichte (kg/m³) ≥ 14 ≥ 15 ≥ 15

EPStherm EPStherm EPStherm


032 G 034 G 035 W

Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,032 0,034 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 30/70

Rohdichte (kg/m³) ≥ 15 ≥ 15 20

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den
aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralisch:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

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organisch:

SilverFlex

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel


entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein
StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu ver-
dübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff
und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und
Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,
kann die Verdübelung erfolgen.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen, alternativ kann ab einer Dämmstoffstärke
von 80 mm unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden. Die
Vertiefung ist dann entsprechend mit der EPS Rondelle abzudecken.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungslage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

NanoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch
hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

FineTop Korngröße: 1 mm
Für feine Reibe- und Filzputzstrukturen und zum Modellieren.
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SilikatTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm


Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm


Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)


Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)


Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm
Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm
Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

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5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Vor Beginn einer Aufdoppelung ist das vorhandene Wärmedämm-


Verbundsystem (Altsystem) auf seine Standsicherheit zu prüfen.

Zur Überprüfung ist das bestehende System und der Zustand des Dämmstoffs durch
eine ausreichende Anzahl an Referenzöffnungen pro Hausseite auf folgende Punkte zu
überprüfen:

• Klebeverbund zum Untergrund

• Klebeflächenanteil ≥ 40 %

• bei Punkt-Wulst-Verklebung Lage und Ausführung der Randwulst

• Verdübelung Ja/Nein

• wenn Ja → Sitz des Dübels im Untergrund

• Feuchtigkeitsgehalt des Dämmstoffs

Im Bereich des Sockelprofils muss das alte Profil entfernt und durch ein neues Sockelprofil
in der Gesamtdicke (Altsystem + Neusystem) ersetzt werden. Hierzu empfiehlt es sich, die
alte Dämmung in Höhe von ~ 25 cm zu entfernen und durch eine dickere Dämmung
(Altsystem + Neusystem) zu ersetzen. Feuchter Dämmstoff ist auszutauschen.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Das Ankleben der Dämmplatten erfolgt im Fugenversatz zum alten Dämmsystem.

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Die Dämmplatten sind vollflächig zu verkleben. Zum Kleberauftrag empfehlen wir eine
Zahntraufel mit einer 14er Zahnung. Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleber-
auftrag (max. 10 Minuten, bei warmer Witterung auch kürzer) unter schiebenden
Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen. Das
Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm). An den
Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.

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Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an
Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung
versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine
kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei
exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-
stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen
< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-


rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der
Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu
erlangen.

5.3. Dübeln

Das System kann bis zur Hochhausgrenze (22 m) eingesetzt werden. Für die Baumit
onTop E Fassade ist zwingend eine statisch relevante Verdübelung vorzusehen, siehe
allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt
a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

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5.4. Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen,


Fenster-/Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei ver-


gilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor der weiteren Bearbeitung zu ent-
fernen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der weiteren
Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu schleifen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir
die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung. Anschließend wird das
Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel
faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen
mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis
bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.


Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungsputzlage nach dem
Ansteifen mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls
kann sie auch mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal
5 mm zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt
werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

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5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes


sind geeignete Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht
mit dem PremiumPrimer DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages)
vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/
1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich
die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7. „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden
(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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1. Anwendungsgebiet

Die Baumit onTop M Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes


Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Mineralwolle und mineralisch
oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten mit einem
bestehenden Wärmedämm-Verbundsystem eingesetzt.

Das System kann bis 100 m Gebäudehöhe eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit onTop M Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungs-
nummer Z-33.49-1505 in Verbindung mit der Z-33.4.3-51. Es dürfen keine Systembestandteile
ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen
die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gelten die Brandklassifizierungen des


Altsystems und des Neusystems. Zur Einstufung des Gesamtsystems ist die allgemein
bauaufsichtliche Zulassung hinzuzuziehen.

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gilt – in Abhängigkeit von der


Brandklassifizierung des Alt- und Neusystems – folgende Tabelle:

Brandklassifizierung des Brandklassifizierung des Brandklassifizierung des


Altsystems Neusystems Gesamtsystems

normalentflammbar

normalentflammbar schwerentflammbar normalentflammbar

nichtbrennbar

normalentflammbar normalentflammbar

schwerentflammbar schwerentflammbar
schwerentflammbar
nichtbrennbar

normalentflammbar normalentflammbar

nichtbrennbar schwerentflammbar schwerentflammbar

nichtbrennbar nichtbrennbar

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4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden


Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

MineralTherm Lamelle
MineralTherm Echt 035
MineralTherm Evo plus 035
MineralTherm Simplex II

MineralTherm MineralTherm
Lamelle Echt 035

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ
0,041 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 1–2 1–2

Anwendungsbereich WAP-zh WAP-zg

MineralTherm MineralTherm
Evo plus 035 Simplex II

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ
0,035 0,035
W/(m·K) (DIN 4108)

Diffusionswiderstand µ 1–2 1–2

Anwendungsbereich WAP-zg WAP-zg

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den
aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralisch:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiContact MC 55 W
Multi 5

organisch:

SilverFlex

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen


Sie bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein
StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu ver-
dübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff
und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Dübel und
Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,
kann die Verdübelung erfolgen.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

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4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

NanoporTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch
hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

SilikatTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)
Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm
Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)


Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)


Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm
Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

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mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm
Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Vor Beginn einer Aufdoppelung ist das vorhandene Wärmedämm-Verbundsystem


(Altsystem) auf seine Standsicherheit zu prüfen.

Zur Überprüfung ist das bestehende System und der Zustand des Dämmstoffs durch
eine ausreichende Anzahl an Referenzöffnungen pro Hausseite auf folgende Punkte zu
überprüfen:

• Klebeverbund zum Untergrund

• Klebeflächenanteil ≥ 40 %

• bei Punkt-Wulst-Verklebung Lage und Ausführung der Randwulst

• Verdübelung Ja/Nein

• wenn Ja → Sitz des Dübels im Untergrund

• Feuchtigkeitsgehalt des Dämmstoffs

Im Bereich des Sockelprofils muss das alte Profil entfernt und durch ein neues Sockelprofil
in der Gesamtdicke (Altsystem + Neusystem) ersetzt werden. Hierzu empfiehlt es sich, die
alte Dämmung in Höhe von ~ 25 cm zu entfernen und durch eine dickere Dämmung
(Altsystem + Neusystem) zu ersetzen. Feuchter Dämmstoff ist auszutauschen.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Das Ankleben der Dämmplatten erfolgt im Fugenversatz zum alten Dämmsystem.

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Sofern unbeschichtete MineralTherm-Dämmplatten verwendet werden,
wird der Klebemörtel in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung)
und in einem zweiten Arbeitsgang „frisch in frisch“ entsprechend der
Vorgabe der Verklebung lt. bauaufsichtlicher Zulassung aufgebracht.

Press-Spachtelung

Bei Verwendung von beidseitig beschichtet MineralTherm-Dämmplatten erfolgt die


Verklebung vollflächig über den Untergrund. Der Mörtel ist bei vollflächigem Auftragen
unmittelbar vor dem Ansetzen der Dämmplatte mit einer Zahntraufel aufzukämmen.
Alternativ darf bei der vollflächigen Verklebung der Klebemörtel auch in einem
Arbeitsgang auf die beschichtete Dämmplatte aufgebracht werden.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer
Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

Alle MineralTherm-Dämmplatten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu


stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm).
An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.
Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen
(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden, z. B. Pistolenschnitt,
d. h. in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch
bei exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und
Fehlstellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen.

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Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken,
Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen
ist im Bereich der Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die
Schlagregendichtigkeit zu erlangen.

5.3. Dübeln

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu
verdübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff
und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und
Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 17 ff.

Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (bis 200 mm), Echt 035 und Simplex II
sind Dübel mit einem Tellerdurchmesser von mindestens 60 mm zu verwenden.
Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (ab 200 mm) sind zusätzlich Aufsteck-
teller (Baumit VT 90) oder Kombiteller (Baumit VT 2G) mit mindestens 90 mm Tellerdurch-
messer zu verwenden.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen, alternativ kann bei der Verwendung der

- MineralTherm Evo plus 035, bei einer Dämmstoffstärke von 100 mm bis 200 mm
- MineralTherm Echt 035, ab einer Dämmstoffstärke von 120 mm bis 200 mm
- MineralTherm Simplex II, bei einer Dämmstoffstärke von 80 mm bis 200 mm

unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden. Die Vertiefung
ist dann entsprechend mit der Mineralwolle Rondelle abzudecken.

Alternativ kann die Verdübelung auch durch das Armierungsgewebe erfolgen, hierzu wird
die Armierungputzslage in zwei Schichten aufgebracht. In der ersten Schicht wird das
Armierungsgewebe aufgebracht. Danach werden die Dübel gesetzt und die zweite Schicht
Armierungskleber aufgebracht.

Die Verdübelung der Dämmplatten darf frühestens nach einer Standzeit von 3 Tagen nach
der Verklebung erfolgen.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/


Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten MineralTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung und Regen-


einwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen
vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze dürfen erst
nach dem Abbinden des Klebers beigeschnitten werden.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir
die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung. Anschließend wird das
Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel
faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen
mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.
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Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen.
Es ist darauf zu achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit
Eckbereichen von Fenstern und anderen Wandöffnungen zusammenfällt.
An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis bündig an die Ecke
heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.


Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungsputzlage nach dem
Ansteifen mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls
kann sie auch mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal 5 mm
zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt
werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes empfehlen wir
die Armierungsschicht mit dem Premium Primer DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages)
vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/
1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich
die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt
werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit onTop M
Stand 14-04/20
Baumit WDVS-Sockel
1. Anwendungsgebiet

Der Baumit WDVS-Sockel ist im erdberührten- und Spritzwasserbereich bei der


Ausführung von allen Baumit Wärmedämm-Verbundsystemen anzuwenden.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten in Ergänzung
zu den Baumit Wärmedämm-Verbundsystemen eingesetzt.

Als Untergrund eignen sich Mauerwerk, Beton, Bitumenbeschichtungen und zugelassene


Holzwerkstoffe, wie sie im Holzbau verwendet werden.

Der Baumit WDVS-Sockel übernimmt grundsätzlich keine Abdichtungsfunktion im Sinne der


Bauwerksabdichtung.
Die Ausführung des Baumit WDVS-Sockel ersetzt nicht die nach DIN 18633-3 erforderliche
vertikale und horizontale Bauwerksabdichtung, diese muss vorhanden sein.

2. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

2.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden Produkte
verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiSockel Base 520

Für die Verklebung auf bituminösen Untergründen ist die FundamentDickbeschichtung


2K Flex, die DichtungsSchlämme DS 27 Contact oder der multiSockel Base 520 zu
verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

2.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zur Anwendung kommen:

SockelTherm 035
SockelTherm 032 G

SockelTherm SockelTherm
035 032 G
Bemessungswert
Wärmeleitfähigkeit λ 0,035 0,032
W/(m·K) (DIN 4108)

Dicke (mm) ab 80 mm 80 – 300 mm

Diffusionswiderstand µ 40/100 40/100

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Baumit WDVS-Sockel
Stand 14-04/20
Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten
entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

2.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
multiSockel Base 520

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie
bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

2.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein
StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

2.5. Dübel

Bei einem klebegeeigneten Untergrund ist eine zusätzliche Verdübelung nicht erforderlich.

Ist auf bituminösen Untergründen, wie z. B. Dickbeschichtungen, eine zusätzliche Ver-


dübelung erforderlich, sind die Platten oberhalb der Abdichtung (Sockelbereich ab 15 cm
über GOK) mit Dübeln (je nach Anforderung) zu fixieren.
Hierzu empfehlen wir grundsätzlich den Einsatz der SchraubDübels S, alternativ kann
ebenfalls der SchlagDübel N eingesetzt werden.

2.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungslage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen
technischen Merkblatt.

2.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralische Oberputze:

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)


Korngrößen: 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

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Baumit WDVS-Sockel
Stand 14-04/20
pastöse Oberputze:

NanoporTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungs-
arm durch hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop
Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm
Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Für feine Filzstrukturen können als Endbeschichtungen folgende Klebespachtel eingesetzt


werden:

ProContact DC 56
StarContact Speed
StarContact KBM
StarContact KBM-FIX
Multi 5
multiSockel Base 520

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

Hinweis: Als Endbeschichtung erfolgt ein Anstrichsystem in mindestens 2 Arbeitsgängen.

3. Verarbeitung

3.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,


Seite 6.

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Baumit WDVS-Sockel
Stand 14-04/20
3.2. Ausführungsvarianten

a. Flächenbündiger Sockel

b. Zurückspringender Sockel

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Baumit WDVS-Sockel
Stand 14-04/20
c. Stabile Ausführung für erhöhte mechanische Belastung
Sofern Anforderungen an eine erhöhte mechanische Beanspruchung
bestehen, kann, nach einer Standzeit von 3 Tagen, vor dem Aufbringen
der Armierungslage die Baumit WandschutzPlatte vollflächig mit
Baumit SupraFix auf den Dämmstoff mittels Zahntraufel aufgeklebt
werden.

Dübeln:
Die WandschutzPlatten sind nur mit zugelassenen Schraubdübeln zu befestigen.
Die Verdübelung erfolgt nur im vertiefen Bereich der WandschutzPlatte.
Dübelanzahl: 6 Dübel/Platte. Dabei werden 2 Dübel in die Plattenmitte und 4 Dübel
verteilt im Randbereich/Eckbereich gesetzt.
Zur Verdübelung sind die weiteren Vorgaben der allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassungen zu beachten.

Bei Verwendung der WandschutzPlatte darf die Armierungsputzlage in einer Dicke


von 6 – 8 mm aufgebracht werden. Im Bereich des Übergangs von WandschutzPlatte
zur Dämmplatte muss eine doppelte Armierungsputzlage mit Gewebeeinlage mit
einem 20 cm breiten Armierungsgewebestreifen hergestellt werden.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen
technischen Merkblättern.

3.3. Ankleben der Dämmplatten

Verklebung auf mineralischen Untergründen:


Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Die Platten sind an den äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu


beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu
setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der
Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Verklebung auf bituminösen Untergründen mit FundamentDickbeschichtung 2K Flex:


Vor der Verarbeitung wird die Emulsion zunächst mit einem langsam laufenden mecha-
nischen Rührgerät bis zur Verflüssigung durchgerührt und danach das Pulver portionsweise
zugegeben. Komponente A und Komponente B sind mengenmäßig aufeinander abgestimmt.
Beide Komponenten intensiv, mit einem handelsüblichen Motorquirl aufmischen, bis eine
homogene und knotenfreie Masse entsteht (Mischzeit ca. 2 – 3 Minuten).

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Baumit WDVS-Sockel
Stand 14-04/20
Die alleinige Verarbeitung der Bitumenkomponente ohne Beimischen
des Reaktionspulvers ist nicht möglich!

Im Perimeterbereich werden die SockelTherm-Platten ca. mit 8 Klebe-


punkten Bitumenkleber-Dickbeschichtung 2 K auf die vorhandene Abdichtung
aufgebracht. Platten müssen im Verband und stumpf gestoßen verlegt werden.
Es darf kein Kleber in die Fugen eintreten.
Im Sockelbereich erfolgt die Verklebung der SockelTherm in Form von Randwulst und
mindestens 3 Klebepunkten auf der Platte (ein Klebeflächenanteil von mind. 40 % muss
erreicht werden).

3.4. Dübeln

Der Baumit WDVS-Sockel kann, bei klebegeeignetem Untergrund, ohne zusätzliche


Verdübelung eingesetzt werden.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm²
dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine


zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-
regeln Abschnitt, „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,
Seite 22.

Bei nicht klebegeeigneten Untergründen ist eine statisch relevante Verdübelung vorzusehen,
siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt, „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt
a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff. Die Bauwerksabdichtung darf bis mind.
15 cm über Geländeoberkante nicht perforiert werden.

Beim Einsatz auf bituminösen Untergründen, wie z. B. Dickbeschichtungen, sind die Platten
oberhalb der horizontalen und vertikalen Abdichtung (Sockelbereich) mit mindestens zwei
Dübeln zu fixieren.

3.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten SockelTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei


vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor der weiteren Bearbeitung zu
entfernen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der weiteren
Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu schleifen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem
handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz
erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Baumit WDVS-Sockel
Stand 14-04/20
Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen,
hierzu empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er
oder 12er Zahnung. Anschließend wird das Armierungsgewebe in senk-
rechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel faltenfrei
in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an
den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist
nicht zulässig.
Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu
achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und
anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis
bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt. Die Oberfläche der Armierungs-
lage ist nach dem Ansteifen rau abzureiben, es darf keine Sinterhaut an der Oberfläche
entstehen.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal
5 mm bei Anwendung einer mittelschichtigen Armierung von 6 mm bis max. 10 mm zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt
werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

3.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete
Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer
DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes
eingefärbten Grundierung.

3.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/1
mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die
Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7. „Oberputz“
genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den
entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen
Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.


Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt
werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der
Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton
mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit WDVS-Sockel
Stand 14-04/20
Baumit FOX

Anwendungsgebiet:

Das Baumit FOX-System ist ein Wärmedämm-Verbundsystem mit rein


mechanischer Befestigung ohne Verklebung der Dämmplatten am Untergrund.
Diese Befestigungsart ermöglicht einen Niveauausgleich des Untergrundes
bis 7 cm und ist ideal einsetzbar für problematische Untergründe.

Das Befestigungssystem besteht aus Dübelschraube (je nach Untergrund), Wendel (grün,
schwarz) sowie zur Befestigung Bundbohrer, Setz- und Justierwerkzeug und Eindrehwerkzeug
(siehe Tabelle).

Vorteile:

• Untergrundvorbereitung zur Erstellung eines tragfähigen Untergrundes (nicht


klebegeeignete verschmutzte Fassaden) nicht notwendig.

• Niveauausgleich von 0 – 7 cm ist durch die exakte Justierbarkeit des Baumit FOX
möglich.

• Ohne zusätzliches Verkleben der Dämmplatten.

• Einsetzbar bis Gebäudehöhe 22 m.

Baumit FOX kann sowohl mit EPS als auch mit Mineralwolle ausgeführt werden. Hier gilt
folgendes zu beachten:

• EPS-Fassadendämmplatten (032, 035) nur mit Nut und Feder (Dämmdicke


100 – 200 mm).

• MineralTherm 040 (Dämmdicke 100 – 140 mm).

• Die Dübelmengen bemessen sich infolge der Windlasten nach DIN 1055-4,
bauordnungsgemäßer Nachweis der Dübelmenge/m² (in Absprache mit der
Bauberatung).

• Zur Verhinderung von Wärmebrücken muss der Mineralfaserstreifen 30 x 60 mm


einfach oder doppelt eingelegt werden (siehe nachstehende Detaildarstellung).
Bei einem Abstand zwischen Wand und Dämmplatten über 30 mm muss der
Mineralfaserstreifen doppelt eingelegt werden.

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Baumit FOX
Stand 14-04/20
Attikaanschluss und Fensterbank Ausführung Sockelschiene

Zur Verhinderung von Wärmebrücken Mineralfaserstreifen 60 x 30 mm bei


muss der Mineralfaserstreifen (60 x 30 mm) Sockelschiene einlegen.
zu Beginn der Dämmarbeiten durchgehend
verlegt werden. Beim Verlegen der Platten
lässt sich der Mineralfaserstreifen bis zu
1 cm zusammenpressen.

Dämmung der Fensterleibung Ausführung Dachanschluss

Mineralfaserstreifen 60 x 30 mm beim 2 Stück Mineralfaserstreifen 60 x 30 mm


Fenstersturz sowie Laibungen seitlich bei Dachanschluss einlegen.
einlegen.
1.) Fugendichtband am Fensterstock
2.) Laibungs-Dämmplatte messen und
zuschneiden
3.) Mit Justierschlüssel im Baumit FOX
Platte von der Wand 5 mm lösen
4.) Klebemörtel auf die Platte aufbringen
und zwischen Fensterstock und
Dämmung einbringen
5.) Mit Justierschlüssel im Baumit FOX
die Laibungsplatte zum Fensterstock
pressen

• Aus Brandschutzgründen und zur Verhinderung von Luftströmungen muss grund-


sätzlich in Höhe jeder Geschossdecke und jedes Sturzes sowie zu jeder Gebäude-
öffnung in den entsprechenden Luftspalt zwischen Dämmplatte und Wand ein 60 mm
hoher und ein dem vorhandenen Luftspalt entsprechend breiter, nichtbrennbarer
Mineralwollstreifen eingelegt werden.

Verarbeitungsschritte:

Dübelschraube
Mit grünem Eindreh-
eindrehen
werkzeug Loch in
Dämmplatte vorbohren.
Beim Durchdrehen der
Schraube muss der
→ Wendel eindrehen Baumit FOX neu gesetzt
Die Wendel muss immer werden. Unter 0 °C
mit 90° zur Dämmplatte Wandtemperatur ist das
eingedreht werden. Eindrehen der Schraube
nicht zulässig.

Loch mit Bundbohrer Feinjustierung


durch den Baumit
FOXWendel hindurch Platte exakt ausrichten.
bohren Abstand zur Wand bis
max. 3 cm beim Baumit
Mit drehendem Bohrer FOX grün (B3, E1) und
das Bohrloch mehrmals bis max. 7 cm beim
lüften. Baumit FOX schwarz
(B300, E100)
Beim Bohren in Loch- zugelassen.
ziegel darf kein Schlag
verwendet werden.

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Baumit FOX
Stand 14-04/20
Dübelschraube setzen Verschließen des
(Kontrolle der Setztiefe) Bohrlochs*

Mit dem Setz- und Polystyrol-Stange in das


Justierwerkzeug den Dübelloch eindrehen,
Dübel durch die Wendel abschneiden und
stecken bis das Werkzeug planeben schleifen. Bei
an der Wendel ansteht Mineralfaserplatten mit
(für Beton grauen Mineralfaserresten
Schlüssel verwenden). verschließen.

Dübelmengen Baumit FOX (Dübel/m²) infolge Windlasten nach DIN 1055-4 nach vereinfachtem
Verfahren.

Vorgehensweise:

1. Windzone für die Lage des Gebäudes ermitteln (www.dibt.de).


2. Lastklasse für Tabelle 1 ermitteln: Kleinerer Wert aus WDVS-Lastklasse der Zulassung
des WDVS und Dübellastklasse im Untergrund!
3. Gültigkeit der Tabelle 1 für das Gebäude überprüfen!
h = Gebäudehöhe über First, d = Gebäudebreite (kleinere Gebäudeabmessung)
4. Dübelanzahl Tabelle 1 entnehmen!

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Baumit FOX
Stand 14-04/20
1. EPS
Dämmstoffdicke 100 – 200 mm
Maximale Unebenheit des Untergrundes:
30 mm bei Einsatz des grünen Baumit FOX (nur bis Dämmstärke 140 mm)
70 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

> 18 m bis
Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m
Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 6 8 8

Binnenland 8 8 10
WZ 2
Küste und Inseln der Ostsee 10 10 10

Binnenland 8 10 12
WZ 3
Küste und Inseln der Ostsee 10 12 12

Binnenland 10 12 14

WZ 4 Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln


14 14 16
der Ostsee

Inseln der Nordsee 14

Dämmstoffdicke 100 – 200 mm


Maximale Unebenheit des Untergrundes:
20 mm bei Einsatz des grünen Baumit FOX (nur bis Dämmstärke 140 mm)
60 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

> 18 m bis
Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m
Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 4 6 6

Binnenland 6 6 8
WZ 2
Küste und Inseln der Ostsee 8 8 8

Binnenland 6 8 8
WZ 3
Küste und Inseln der Ostsee 8 10 10

Binnenland 8 10 10

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln


WZ 4 10 10 12
der Ostsee

Inseln der Nordsee 10

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Baumit FOX
Stand 14-04/20
2. EPS elastifiziert
Dämmstoffdicke 120 – 200 mm
Maximale Unebenheit des Untergrundes:
30 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

> 18 m bis
Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m
Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 6 6 8

Binnenland 6 8 8
WZ 2
Küste und Inseln der Ostsee 8 10 10

Binnenland 8 10 10
WZ 3
Küste und Inseln der Ostsee 10 8 12

Binnenland 10 12 12

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln der


WZ 4 12 12 14
Ostsee

Inseln der Nordsee 12

Dämmstoffdicke 120 – 200 mm


Maximale Unebenheit des Untergrundes:
30 mm bei Einsatz des grünen Baumit FOX (nur bis Dämmstärke 140 mm)
70 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

> 18 m bis
Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m
Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 8 8 10

Binnenland 8 10 12
WZ 2
Küste und Inseln der Ostsee 8 12 14

Binnenland 10 12 14
WZ 3
Küste und Inseln der Ostsee 14 16 16

Binnenland 12 16 16

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln der


WZ 4 16 18 20
Ostsee

Inseln der Nordsee 18

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Baumit FOX
Stand 14-04/20
3. MineralTherm 040
Dämmstoffdicke 100 – 140 mm
Maximale Unebenheit des Untergrundes:
30 mm bei Einsatz des grünen Baumit FOX
70 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

> 18 m bis
Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m
Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 8 8 10

Binnenland 8 10 12
WZ 2
Küste und Inseln der Ostsee 8 12 14

Binnenland 10 12 14
WZ 3
Küste und Inseln der Ostsee 14 16 16

Binnenland 12 16 16

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln der


WZ 4 16 18 20
Ostsee

Inseln der Nordsee 18

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Baumit FOX
Stand 14-04/20
Dübelbilder

Bei Systemen mit Polystyrol-Hartschaumplatten sind Systeme mit Mineralwolle-Dämmplatten 040 sind ohne
nur Nut- und Federplatten zugelassen. Nut- und Federausführung.

Plattengröße: 487 x 987 mm Plattengröße: 800 x 625 mm

Baumit FOX Randabstand mind. 12 cm gemäß Zulassung

Die Dübelmengen bemessen sich infolge der Windlasten nach DIN 1055-4. Für einen bauordnungsmäßigen
Nachweis der Dübelmenge/m² muss eine Statik erstellt werden.
Kontaktieren Sie bitte Ihren Außendienst-Fachberater.

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Baumit FOX
Stand 14-04/20
Inspektionszyklen für WDV-Systeme

Um eine dauerhafte Funktion der Gebäudefassade zu gewährleisten, bedürfen


diese nicht nur von Zeit zu Zeit eines Anstriches, sondern es müssen auch Schwach-
stellen kontrolliert und ggfs. repariert werden. Die Inspektion ist in einem Prüfprotokoll
zu dokumentieren. Im Einzelnen sollten folgende Prüf- bzw. Inspektionsprüfungen
erfolgen:

Prüfzyklus 5 Jahre: Hier sind folgende Prüfungen vorzunehmen

Prüfung Prüfmethode Umfang der Erkennung Tech. Hinweise


Prüfung Maßnahmen

Prüfung auf Risse Augenschein Erdgeschoss Gebrauchsüblicher Je nach Größe und


und weitere Abstand, höhere Anzahl
Geschosse Geschosse mittels
Fernglas

Dichtigkeit von Augenschein In jeder Wasserränder, Bei Undichtigkeiten


Bauteilanschlüssen Himmelsrichtung Verfärbungen, alle Anschlüsse
eine Prüfstelle Ablaufspuren prüfen und
exemplarisch, geeignete
min. alle zwei Maßnahmen zur
Etagen Abdichtung treffen

Prüfzyklus 10 Jahre: Hier sind zusätzliche zu den o. g. folgende ergänzende Prüfungen


vorzunehmen

Prüfung Prüfmethode Umfang der Erkennung Tech. Hinweise


Prüfung Maßnahmen

Dichtigkeit von Augenschein In jeder Wasserränder, Bei Undichtigkeiten alle


Bauteilanschlüssen Himmelsrichtung Verfärbungen, Anschlüsse prüfen und
eine zusätzliche Ablaufspuren geeignete Maßnahmen
Prüfstelle zur Abdichtung treffen
exemplarisch,
Prüfung in jedem
Geschoss

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Inspektionszyklen für WDV-Systeme
Stand 14-04/20
Prüfzyklus 15 Jahre: Hier sind zusätzliche, zu den o. g. folgende ergänzende,
Prüfungen vorzunehmen:

Prüfung Prüfmethode Umfang der Erkennung Tech. Hinweise


Prüfung Maßnahmen

Prüfung auf Augenschein, Erdgeschoss Darstellung möglicher Je nach Größe und


Risse Benetzungsprobe und weitere Risse durch Dunkel- Anzahl
großflächig Geschosse färbung, bei naher
Betrachtung ohne
zusätzliche Hilfsmittel
höhere Geschosse
mittels Hubsteiger

Prüfzyklus 20 Jahre: Hier sind zusätzliche, zu den o. g. Prüfungen, folgende ergänzende


Maßnahmen vorzusehen:

Vollflächig deckender 2-lagiger Fassadenanstrich einschl. der erforderlichen Untergrund-


vorbehandlung gemäß den jeweiligen gültigen Verarbeitungsrichtlinien (sofern nicht früher
vorgenommen).

Nach dem erfolgten Anstrich beginnen die Prüfzyklen mit der 5-Jahresprüfung entsprechend
weiter folgend.

Schadensgruppen

Gruppe 1 – ohne Mängel: Gruppe 2 – geringe Mängel: Gruppe 3 – große Mängel:

Im Erdgeschoss bei normalem Vereinzelt Risse, z. B. von Häufig bzw. längere Risse, meist
Blickabstand und in oberen Fenstern ausgehende längere längs Dämmplattenstöße;
Geschossen mit Fernglas Kerbrisse oder einzelne Risse Blasenbildung oder Ablösungen
keine Mängel (Risse, längs Dämmplattenstöße – nicht von Beschichtung, deutlich
Ablösungen) erkennbar. auffällig – nur bei genauer sichtbar.
Kleinere Risse, die bei Betrachtung zu erkennen.
normalem Blickabstand
praktisch nicht erkennbar sind,
werden hier mit eingruppiert.

Quelle: Fachverband Wärmedämmverbundsysteme e. V.

Maßnahmen

Gruppe 1 – ohne Mängel: Gruppe 2 – geringe Mängel: Gruppe 3 – größere Mängel:

Keine Maßnahmen nötig. Keine sofort Maßnahmen nötig. Fassadenbeschichtung nach


Nächsten Prüfzyklus vorsehen. Prüfzyklen zeitlich halbieren. DIN 18363 ist zwingend
vorzusehen.

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Inspektionszyklen für WDV-Systeme
Stand 14-04/20

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