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Vernunft und Wirklichkeit

Einführung in die „Kritische Theorie“

Pro- und Hauptseminar


HS 2016
Wöchentlich, donnerstags, 14:15-16:00
Raum 4.B55
Dozent: Dr. des. Arvi Särkelä
Kultur- und sozialwissenschaftliche Fakultät
Philosophisches Seminar

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Dieses Seminar bietet eine Einführung in die philosophische Sozialkritik an. Im Zentrum steht dabei die Tradition
der sogenannten „Frankfurter Schule“, welche nicht nur stets originelle Beiträge zur philosophischen Diskussion
über Gesellschaftskritik hat liefern können, sondern auch den allgemeinen Diskurs über „Kritische Theorie“ schon
einhundert Jahre lang tiefgreifend geprägt und stets transformiert hat. In einem ersten Schritt werden die
ideengeschichtlichen Hintergründe der „Kritischen Theorie“ in den Werken von Hegel, Marx und Nietzsche
untersucht. Der zweite Teil des Seminars beschäftigt sich mit den klassischen gesellschaftskritischen Ansätzen von
Horkheimer, Adorno, Foucault und Habermas. Zum Abschluss werden noch einige gegenwärtigen Versuche, die
Kritische Theorie weiter zu entwickeln, diskutiert.

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Sitzungsplan

22.09 Einführung

I. Hintergründe

29.09 G.W.F. Hegel, „Vorrede“, in: ders., Grundlinien der Philosophie des Rechts, Werke, Bd. 7, S. 11-28.
06.10 Karl Marx, „Zur Kritik der Hegelschen Rechts-Philosophie. Einleitung“, in: ders. & Engels, Werke, Bd. 1, S.
378-391.
13.10 Friedrich Nietzsche, Unzeitgemässe Betrachtungen II: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben, in: ders.,
Kritische Studienausgabe, Bd. I, §§ 1-3, S. 248-270.

II. Klassische Ansätze

20.10 Max Horkheimer, „Traditionelle und kritische Theorie“, in: Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 6, H. 2, S. 245-
271.
27.10 Max Horkheimer, „Traditionelle und kritische Theorie“, Forts., S. 271-292.
03.11 Theodor W. Adorno, „Anmerkungen zum philosophischen Denken“, in: ders., Gesammelte Schriften, Bd.
10.2, S. 599-607.
10.11 Jürgen Habermas, „Die Moderne – ein unvollendetes Projekt“, in: ders., Zeitdiagnosen, S. 7-26.
17.11 Michel Foucault, Was ist Kritik?, S. 7-29
24.11 Michel Foucault, Was ist Kritik?, Forts., S. 29-41.

III. Zeitgenössische Versuche

01.12 Judith Butler, „Was ist Kritik? Ein Essay über Foucaults Tugend“, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Jg. 50,
H. 2, S. 249-265.
08.12 Vorlesungsfrei
15.12 Michael Walzer, „Mut, Mitleid und ein gutes Auge. Tugenden der Sozialkritik und der Nutzen von
Gesellschaftstheorie“, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Jg. 48, H. 5, S. 709-718.
22.12 Axel Honneth, „Rekonstruktive Gesellschaftskritik unter genealogischem Vorbehalt. Zur Idee der ‚Kritik’
in der Frankfurter Schule“, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Jg. 48, H. 5, S. 729-737.

Die Texte sind im Olat vorhanden.

Sekundärliteratur

Anderson, Joel (2011), „Situating Honneth in the Frankfurt School Tradition“, in: Petherbridge (Hg.), Axel Honneth:
Critical Essays, Leiden.
Benhabib, Seyla (1986), Critique, Norm and Utopia: A Study of the Foundations of Critical Theory, New York.
Fraser, Nancy (1985), „Was ist kritisch an der Kritischen Theorie? Habermas und die Geschlechterfrage“, in: Ostner
& Lichtblau (Hg.), Feministische Vernunftkritik. Ansätze und Traditionen, Frankfurt am Main, 1992.
Geuss, Raymond (1983), Die Idee der kritischen Theorie, Königstein.
Honneth, Axel (1985), Kritik der Macht. Reflexionsstufen einer kritischen Theorie der Gesellschaft, Frankfurt am Main.
Honneth, Axel (2007), Pathologien der Vernunft. Geschichte und Gegenwart der Kritischen Theorie, Frankfurt am Main.
Honneth, Axel (Hg.) (2006), Schlüsseltexte der Kritischen Theorie, Wiesbaden.
Jaeggi, Rahel (2014), Kritik von Lebensformen, Berlin.
Jaeggi, Rahel & Thilo Wesche (Hg.) (2009), Was ist Kritik?, Frankfurt.
Jay, Martin (1981), Dialektische Phantasie. Die Geschichte der Frankfurter Schule und des Instituts für Sozialforschung, Frankfurt
am Main.
Stahl, Titus (2013), Immanente Kritik. Elemente einer Theorie sozialer Praktiken, Frankfurt am Main.
Wellmer, Albrecht (1985), Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne, Frankfurt am Main.
Wiggerhaus, Rolf (1988), Die Frankfurter Schule. Geschichte, theoretische Entwicklung, politische Bedeutung, München.

Leistungsvoraussetzungen

Aktive Teilnahme, Referat/Sitzungsprotokoll und Essay (4-5 Seiten). Im Rahmen des Seminars kann eine
Proseminararbeit (15-20 Seiten) oder Hauptseminararbeit (20-25 Seiten) verfasst werden.

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