11 GRATIS DOWNLOADS!

Play Alongs & Workshops

GEWINNEN! PAISTE PST 5 CYMBALS
2014

INTERVIEW

IAN PAICE
DEEP PURPLE!
NEUE WORKSHOPS
D: € 4,90

FIT FOR DRUMS

ACOUSTIC DRUMS & ELECTRONIC
A, NL: € 5,20 / L: € 5,80 / CHF 10,- / FT 2.150,-

INTERVIEW: Tilman Ruetz (Tiemo Hauer Band)  Graham Hopkins (Glen Hansard)  Sascha Waack
TEST: Yamaha Stage Custom Birch Drums  Gretsch Catalina Club Drums  Pearl Sensitone Snaredrums
Sabian Cymbal Vote 2014 Cymbals  PDP Concept Hardware  Al Andulus Cajons  LP Octo Snare Cajon
PLAY ALONGS: Beatsteaks  Frank Zappa  Gary Moore  Herbie Hancock
2470
 STICKS 11:2014 INTRO 03

STICKS 11:2014 GALERIE DER HELDEN 09

BORIS BALOGH

CHRISTIAN GROSSKOPF

AARON WOLTER BEAT FÖLLMI

LOUIS SEIBEL RAINER SCHUMICH

GERALD STÜTZ DANIEL MEYER

FELIX SCHEIDEL
KARSTEN ROTH

ERNST GRIESHOFER STEFAN SCHWARZMANN

STEFAN KRATOCHWIL

MARTIN KLEE MORITZ SACK

JAN-PATRICK WALLENTIN WALTER WIDMER NILS GERHARDTS VANESSA SCHMITT

ULLI SPARR

PAT BOOM HOLGER MÜLLER

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()&*+(,--./0-1 MANU VOGEL LUKAS STANGEL OLIVER KRAHEBERGER

INTRO
Zur 300. STICKS-Ausgabe 10:2014 hatten wir unsere Leser zu einer Alle JAM Playalongs sowie die Workshop-Soundfiles stehen auf der
Aktion „Galerie der Helden – 300 Fotos der Sticks-Leser“ aufgerufen. STICKS-Website zum Download bereit.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen STICKS-Lesern herzlich Die kostenlosen Workshop-Soundfiles bekommt man mit dem im
bedanken, die sich an dieser Aktion so zahlreich beteiligt haben. jeweiligen Workshop angegebenen Webcode (z. B. 20141186 für die
Die „Galerie der Helden“ haben wir auf unseren Websites www.sticks.de Soundfiles zum Workshop „Four on the floor Grooves“).
und www.facebook.com/Sticks-Magazin sowie als Slideshow auf Zu den JAM Playalongs dieser STICKS-Ausgabe
YouTube veröffentlicht. Weiterhin werden wir in den nächsten 12 kommt man über www.sticks.de/jam und dem
STICKS-Ausgaben jeweils 25 der 300 Drummer auf je einer Bilder- bei den Songs angegebenen Zugangscode
galerie-Doppelseite auch im Magazin veröffentlichen. Wir starten in (dieses Mal: STICKS301). Dort stehen bis
dieser Ausgabe auf den Seiten 08 und 09. zum Erscheinen der nächsten STICKS-
Ausgabe die Tracks zu den JAM-Songs für
Außerdem startet mit dem Erscheinen dieser STICKS-Ausgabe die alle Leser zum kostenlosen Download zur
nächste große STICKS-Leser Umfrage-Aktion zum Thema „300“: Verfügung. Wir brauchen allerdings eine
Die 300 besten Drum-Grooves aller Zeiten! Registrierung, da wir uns vor einem Missbrauch
STICKS-Leser können per E-Mail an 300@sticks.de ihre Top-10- der Downloads schützen müssen. Der Newsletter,
Songs mit den besten, ausgefallensten, spannendsten oder kurioses- der dabei angeboten wird, kann jederzeit wieder gekündigt werden,
ten Drum-Grooves und Performances nennen und somit an der und die Daten werden nur für interene Zwecke genutzt. Auch schüt-
Wahl der 300 besten Drum-Groves der STICKS-Leser teilnehmen. ten wir niemanden mit E-Mails zu, sondern versenden lediglich ein
Bitte Song- und Album-Titel sowie Namen der Band/des Künstlers Mal in der Woche einen Newsletter, der auf unsere eigenen Ange-
und des Drummers nennen. Zur Inspiration findet man übrigens auf bote und Inhalte hinweist.
www.sticks.de auch die Liste der 300 von der STICKS-Redaktion Für unsere Abonnenten bieten wir übrigens die Möglichkeit, alle
empfohlenen Drum-Alben, die jeder Schlagzeuger kennen bzw. JAM Playalongs, die während der Laufzeit ihres STICKS-Abos
gehört haben sollte. erschienen sind, unter www.sticks.de/premium-content herunter-
Titelfoto: Jan Braun/www.studio-braun.com

zuladen. Dort finden sich dazu auch alle weiteren Informationen.

Am 08. 10. ist unser STICKS SPECIAL „Drum Essentials – Alles was
man über das Drumset wissen muss“ erschienen. Darin findet sich
alles Wissenwerte über Drums, Cymbals, Hardware, außerdem gibt
es Tipps zu Drum-Tuning und Sound-Design, Instrumenten-Kauf
und Pflege, Transport und Versand sowie eine Galerie der Sets der
Stars – wichtige Infos, die alle Drummer interessieren werden.
Das STICKS-SPECIAL „Drum Essentials“ ist zum Preis von € 4,90
am Kiosk erhältlich oder kann über unsere Website www.sticks.de Axel Mikolajczak
versandkostenfrei bestellt werden. Köln, im Oktober 2014
04 INHALT STICKS 11:2014

IAN PAICE
„Celebrating Jon Lord“ hieß der Konzert-
abend, der nun als DVD veröffentlicht
wurde und die verschiedenen Kapitel von
Jon Lords Leben und Karriere zeigt. Und
natürlich sitzt wieder Deep-Purple-
Drummer Ian Paice am Schlagzeug. Im
Interview blickt er zurück auf die Arbeit mit

Titelfoto: Jan Braun/www.studio-braun.com

Jon Lord, sein Spiel mit großem Orchester,
vergleicht sein damaliges und aktuelles
Equipment und verrät seine persönlichen
Lieblings-Produktionen und -Schlagzeuger.

Foto: Matthias Mineur

TILMAN RUETZ
Tilman Ruetz begleitet Tiemo Hauer
live und im Studio. Immer darauf
bedacht, die Musik zu unterstützen
und nach vorn zu bringen. Ohne dabei
den Fokus für das Wesentliche der
Stücke zu verlieren, bringt der sympa-
thische Musiker seine eigene Heran-
18
SASCHA WAACK
Wenn Rock-Bands, Techno-Acts,
Guildo Horn oder Karel Gott zur
bezaubernden Schlacht rufen, dann ist
er dabei! Sascha Waack zählt seit Jah-
ren zu den vielbeschäftigten Working
Drummern im Land. Wie kaum jemand
anders ist er in der Lage, mit genüss-
licher Flexibilität den unterschiedlichs-
ten Genres einer schillernden Musikwelt
Groove zu injizieren. Ein „1000Sascha“,
der massiven Hardrock genauso mit
Herzblut versorgt wie er dem fröhlichen
Paradiesvogel des Schlagers die authen-
tischen Beats verabreicht.

Foto: Tom Schäfer

Foto: Timo Diers

gehensweise und Feinfühligkeit für

28 36
Styles in die Songs und Shows mit ein.
Im Interview erzählt Tilman, wie er die
Weichen für seine Karriere stellt und
wo diese ihn hoffentlich bald hinführt.

RUBRIK TEST
3 Editorial
52 YAMAHA STAGE CUSTOM BIRCH DRUMS
8 STICKS 300 Drummer-Galerie
12 News Die neue Generation
76 Tipps: Bücher, CDs und DVDs 54 GRETSCH CATALINA CLUB DRUMS
94 Kleinanzeigen Leckere Sounds & Finishes
95 Inserentenverzeichnis/Impressum
96 Leser-Service 56 PEARL SENSITONE SNAREDRUMS
97 STICKS-Händler-Verzeichnis Die neuen Modelle 2014
98 Kultige Grooves & Fills – Wer hat’s getrommelt?
59 ZILDJIAN A CUSTOM 10" EFX
98 Vorschau
neue Klang-Effekte
GIVE AWAY 60 SABIAN CYMBAL VOTE CYMBALS
75 PAISTE PST 5 CYMBALS Die Sieger-Cymbals der 2014er-Aktion
INTERVIEW 62 SONOR ONE OF A KIND SNAREDRUM
18 IAN PAICE Limitierter Hochkaräter
Deep Purple! 65 PEARL CYCLONE CAJON
28 TILMAN RUETZ Das Cajon mit der runden Ecke
Grooves & Styles
66 CAJONES AL ANDALUS
36 SASCHA WAACK Die neuen Spanier
Musikalischer Tausend-Sascha
68 J.LEIVA CAJON PEDAL
42 GRAHAM HOPKINS
Groove & Dynamik Variable Montagemöglichkeiten

50 JENS FREESEMANN 70 LP OCTO SNARE CAJON

Drummer des Monats Hybrid-Sounds von Snare und Cajon
52

YAMAHA STAGE CUSTOM BIRCH DRUMS

Die Stage Custom Drum-Serie bildet schon seit Mitte der 90er-Jahre die preiswerte
Mittelklasse im Programm von Yamaha. Aktuell wurden 2014 Überarbeitungen in
den Details bei den Kesseln und der Hardware vorgenommen, was die Stage Custom
Birch Drums fit für die nächsten Drummer-Generationen macht.

Der brandneue
MUSIC STORE
Katalog!
Fotos: Dieter Stork

PEARL SENSITONE SNAREDRUMS

56
Es gehört für jeden renommierten Drum-Hersteller geradezu zum guten Ton,
zumindest eine Snaredrum aus Messing, eine aus Stahl und eine aus Alumi-
nium nach klassischem Vorbild anbieten zu können. Pearl macht das seit lan-
ger Zeit in Form der Sensitone Snaredrums – jetzt in aktuellen Versionen.

WORKSHOP Kostenlos anfordern!

78 FIT FOR DRUMS (2) Alternativ einfach im Online-
Fehlhaltungen vermeiden! Blätterkatalog blättern:
80 ALBUM DES MONATS
Joe Bonamassa – Different Shades Of Blue
über 500 Seiten mit vielen
82 DRUM ESSENTIALS Videos, tagesaktuellen Preisen
Ash Doodkorte – Double-Bassdrum-Groove und natürlich mit vielen Deals.
83 GROOVE DES MONATS
Paul Simon – Late In The Evening
www.musicstore.de/katalog
84 DOUBLE BASS DRUMMING (21)
Grooves & Fills – Adam Gray
86 FOUR ON THE FLOOR GROOVES (8)
Halftime- & Sechzehntel-Shuffle
88 HYBRID DRUMS
Kombination von Akustik-Drums & Elektronik
89 BUMM TSCHACK FÜR CAJON (4)
Der Open Tone

JAM! PLAYALONG-SONGS ZUM MITSPIELEN

90 FRANK ZAPPA: Dirty Love
91 GARY MOORE: The Loner
92 HERBIE HANCOCK: Chameleon
93 BEATSTEAKS: DNA *Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Änderungen & Druckfehler vorbehalten!

MUSIC STORE professional GmbH

Istanbulstr. 22-26 • 51103 Köln
Tel: 0221 8884 0
 CHRISTIAN GROSSKOPF

AARON WOLTER BEAT FÖLLMI

GERALD STÜTZ DANIEL MEYER

FELIX SCHEIDEL

STEFAN KRATOCHWIL

MARTIN KLEE MORITZ SACK

PAT BOOM HOLGER MÜLLER

DIE
GALERIE
DER
HELDEN
STICKS 11:2014 MANU VOGEL
 STICKS 11:2014 GALERIE DER HELDEN 09

BORIS BALOGH

LOUIS SEIBEL RAINER SCHUMICH

KARSTEN ROTH

ERNST GRIESHOFER STEFAN SCHWARZMANN

JAN-PATRICK WALLENTIN WALTER WIDMER NILS GERHARDTS VANESSA SCHMITT

ULLI SPARR

LUKAS STANGEL OLIVER KRAHEBERGER

12 NEWS STICKS 11:2014
WETTBEWERB: FEUERWEHR-
HYMNE DRINGEND GESUCHT!
In brenzligen Situationen sind
wir auf die Feuerwehr angewiesen.
Doch nun braucht die Feuerwehr
die Hilfe von uns Musikern – bei der
offiziellen Feuerwehr-Hymne!
Es gibt bereits eine Reihe von Liedern
über die Feuerwehr. Meist handelt es
sich dabei jedoch um belehrende Kin-
derlieder, schwülstige Schlager oder
staatstragende Werke voll von Pathos.
Bisher hat es keins dieser Feuerwehr-
Lieder geschafft, die Feuerwehr-Masse
richtig zu begeistern – wieso nur?!
Aufgrund des Mangels an musikalischen
Glanzleistungen suchen wir nun
gemeinsam mit dem FEUERWEHR-
MAGAZIN, musikmachen.de und den
Zeitschriften STICKS, GITARRE &
BASS, KEYBOARDS und SOUND &
RECORDING ein Feuerwehrlied mit
Kultpotential – sozusagen die „Offi-
zielle Feuerwehr-Hymne“!
Egal ob Rock oder Metal, Englisch oder
Deutsch, Instrumental oder A Capella
– inhaltliche Vorgaben gibt es kaum.
20 JAHRE
DRUMSCHOOL
INGOLSTADT
Drummer Dominik Hülshorst war
jahrelang bei der Rockformation Bon-
fire und sammelte auf unzähligen Gigs
und Tourneen Erfahrungen als Profi-
musiker. Aktuell spielt er mit den
Bands Laneslide, First Generation und
der T-Turner Formation. Zudem ist
Dominik Leiter seiner „Drumschool
Ingolstadt“, die seit 1994 besteht.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums
initiierte Dominik das „Dusty Groove
Gang“ Fotoshooting mit Schülern. Die
Drumschool Ingolstadt bietet Schlag-
zeugunterricht für Einsteiger, Fortge-
Da vertrauen wir ganz auf
euren Musikgeschmack! Die
Stücke müssen auch nicht
neu komponiert werden, es
dürfen bereits existierende
Werke eingereicht werden.
Wie der Name jedoch andeu-
tet, sollte das Lied
die Arbeit der Feuer-
wehren beschreiben
und würdigen. Das
Sieger-Lied darf sich
„Offizielle Feuerwehr-Hymne“ nennen.
Der Gewinner des Wettbewerbs erhält
außerdem ein Preisgeld in Höhe von
2.500 Euro. Der 2. Platz ist mit 1.250
Euro dotiert. Für den 3. Platz gibt es
750 Euro, für den 4. Platz 500 Euro.
Geplant ist, alle 16 Finalisten auf einer
CD zusammenzufassen. Von jeder ver-
kauften CD wird ein Euro an Paulinchen
e.V., die Initiative für brandverletzte
Kinder, gespendet.
Ganz wichtig für die Komponisten der
Feuerwehr-Stücke: Die Urheberrechte
bleiben bei den Künstlern. Mit der Teil-
nahme am Wettbewerb wird lediglich
der Ausspielung zur Siegerermittlung
und der Veröffentlichung auf dem
Sampler zugestimmt. Vom Verkaufs-
preis erhalten die Künstler übrigens
den üblichen Anteil.
Nähere Einzelheiten findet ihr in den
Wettbewerbsbedingungen auf
www.feuerwehrmagazin.de sowie auf
www.musikmachen.de.
schrittene und Profis. Vermittelt wird
eine Allround-Ausbildung, zu der
neben den technischen Grundlagen
auch die Arbeit mit Playbacks und
Schlagzeugergruppen gehört, um das
musikalische Verständnis der Schüler
zu fördern. Der Spaß an der Sache
steht dabei mit im Vordergrund.
Infos: www.drumschool-ingolstadt.de
ZILDJIAN DAYS
INTERNATIONAL
TOUR 2014
Zildjian präsentiert im
November 2014 wieder die
legendären „Zildjian Days“ in
Europa! Zildjian war eine der
ersten Firmen, die das Kon-
zept eines Drum-Events, bei
dem mehrere Schlagzeuger
im Rahmen einer Veranstal- Simon Scheibel
tung performen, mit den „Zildjian Days“ 1983 in den
USA eingeführt haben. Seitdem sind die „Zildjian
Days“ für die Performances von absoluten Weltklasse-
Drummern bekannt und haben ihren Weg nach Süd-
amerika, Asien und Europa gefunden.
2014 meldet sich Zildjian mit neuen „Zildjian Days“
zurück. Bei den meisten europäischen Terminen der
„Zildjian Days“ werden Aaron Spears (Drummer von
Usher) oder Gavin Harrison (King Crimson, Porcupine
Tree) auftreten, zwei der derzeit angesagtesten Schlag-
zeuger weltweit. Weiterhin werden bei jeder Show
national bzw.rRegional renommierte Schlagzeuger
auftreten.
Beim „Zildjian Day“ am 22. November in Frankfurt am
Main werden Aaron Spears sowie die deutschen
Drummer Simon Scheibel, Hendrik Lensing, Bodo
Stricker und Manuel Lotter performen. Außerdem
wird ein Video mit Performances und Statements der
großartigen Schlagzeuger, die Zildjian Cymbals spie-
len, mit tiefen Einblicken in die Geschichte sowie in
die Philosophie und Seele der Firma Zildjian gezeigt.
Zildjian Day Deutschland 2014
22. November 2014
Frankfurt am Main
Jugend-Kultur Sankt Peter
www.sanktpeter.com
Alle Zildjian Termine 2014:
16. 11. Dordrecht, Holland
18. 11. Kopenhagen, Dänemark
20. 11. Rom, Italien
22. 11. Frankfurt, Deutschland
23. 11. London, Großbritannien
25. 11. Katowice, Polen
28. 11. Paris, Frankreich
30. 11. Athen, Griechenland
02. 12. Istanbul, Türkei

LESSON & SESSION:
ALTERNATIVES ONLINE-
LEHRKONZEPT
Mit „Lesson & Session“ haben Drummer
und Educator Daniel Schlep und sein
Kooperationspartner Jens-Henning Gläs-
ker über mehrere Jahre ein alternatives
Konzept für modernen Online-Musik-
unterricht entwickelt. Das Motto „Ein-
fach. Für Dich.“ verbindet das breit ge-
fächerte Team aus Instrumentalisten,
Songwritern und DJs. So ist das Konzept
bewusst einfach und persönlich gehal-
ten, um nicht zu blenden oder abzulen-
ken. Der Kern ist das, was wirklich zählt:
der Inhalt.
Die „Lesson“ ist ein individueller Video-
unterricht, der durch für den Schüler
ausgewähltes oder speziell erstelltes
Material unterstützt wird und so ein Trai-
ning als persönliche „Session“ ermög-
licht. Der Schüler erhält dafür Zugang zur
interaktiven Session-Oberfläche, die
gemeinsam mit ihm wächst, während er
persönlich betreut wird. Dabei legt das
Konzept Wert auf die Vermittlung einer
allgemeinen Medienkompetenz. Es star-
tet bei Papier und führt über das Instru-
ment bis hin zum digitalen Gerät. Es
DRUM CLINIC TOUR MIT
MEINL ARTIST ANIKA NILLES
Sie studierte Schlagzeug und Popmusik-
design an der Popakademie Mannheim,
zu ihren Lehrern zählten unter anderem
Claus Hessler, Udo Dahmen und Jost
Nickel, und für ihr kürzlich erschienenes
Video zum Song „Alter Ego“ heimste sie
bereits nach drei Monaten mehr als eine
halbe Million Klicks ein: Meinl Cymbals
Artist Anika Nilles zählt aktuell wohl zu
den gefragtesten Schlagzeugern der
Republik.
Neben mehreren Bands und Studiopro-
jekten gibt Anika seit Kurzem auch lei-
kommen Bücher, Instrumente und auch
digitale Medien (E-Books, Notebooks,
Tablets, Smartphones, Mini-Cams,
Action-Cams, etc.) zum Einsatz. Das Kon-
zept startet international und verfolgt ein
einfaches Ziel: Die Initiatoren wollen nicht
nur den Spaß an der Musik, sondern zeit-
gleich auch das nötige Wissen vermitteln,
um die heutige Welt als Hobby- oder
Berufsmusiker und einfach als Mensch
mit offenen Augen zu erleben. So richten
sich die Inhalte an Einsteiger, Fortgeschri-
ttene und Profis, die gern eine weitere
Perspektive erleben und ihren ganz eige-
nen Weg gehen wollen.
Weitere Details und einen Einblick in die
freie Lesson-Planung gibt es unter:
www.lessonandsession.com
denschaftlich gerne Workshops, in denen
sie sich vorwiegend dem Thema Musika-
lität widmet. Dass sie musikalisches Drum-
ming wunderbar beherrscht, beweist sie
nicht nur mit „Alter Ego“, sondern auch
mit ihren anderen Videos „Wild Boy“,
„Queenz“, „Chary Life“ und „Electrify Me“
(www.youtube.com/user/anykmusic).
Wer jetzt neugierig geworden ist und die
junge Schlagzeugerin, Komponistin und
Produzentin einmal live erleben möchte,
bekommt an folgenden Terminen die
Gelegenheit dazu:
30.10. Gießen, Musikhaus Schönau,
Drumnight (D)
08.11. Weiler, Little Big Beat Studios (A)
09.11. Weiler, Little Big Beat Studios (A)
15.11. Friedberg, Drummerforum (D)
22.11. Bremen, Trommelwerk (D)
23.11. Bremen, Trommelwerk (D)
Alle weiteren Infos unter
meinlcymbals.de
STICKS 11:2014 NEWS 13
JOST NICKEL
DRUM CLINICS
Immer wieder spannend, inspirierend, lehrreich
und extrem unterhaltsam sind Drum Clinics mit
Jost Nickel. Im Gepäck bei den aktuellen Clinics
hat Jost sein vor Kurzem erschienenes „Groove
Book“ (Rezension in STICKS 08:2014). Bekannt
geworden ist er in Deutschland durch sein fan-
tastisches Spiel bei Jan Delay & Disko No.1. Auch
international genießt er einen hervorragenden
Ruf durch seine Auftritte in Kanada und den USA.
Unser Tipp: Nicht entgehen lassen!
Hier die Termine:
24.10. Wien – Drum Academy
17.11. Halle – Musikhaus Polyhymnia
18.11. Lübeck – Musikhaus Andresen
19.11. Neustrelitz – Shop2Rock
20.11. Hannover – PPC Music
22.11. Bonn – Drumstudio Bonn
Weitere Infos: www.jostnickel.com
MUSIKHAUS
SCHOENAU
DRUM NIGHT 2014
Am 30. Oktober 2014 ab 19:00 Uhr veranstaltet
das Musikhaus Schönau in Giessen die „Drum
Night 2014“ mit einem tollen Line-up hochkarä-
tiger Musiker: Anika Nilles, Daniel Schild und
Gavin Harrison werden bei diesem Drum-Event im
„Jokus“ (Ostanlage 25a, 35390 Gießen) auftreten.
Tickets: Kinder bis 8 Jahren Eintritt frei!
VVK: 6,– Euro/5,– Euro für Schülerkarteninhaber
AK: 10,– Euro/9,– Euro für Schülerkarteninhaber
Kartenreservierung per E-Mail an
sbender@musik-schoenau.de oder telefonisch
unter 0641 – 92 20 10
Weitere Infos: musik-schoenau.de
14 NEWS STICKS 11:2014

4-STICKS SCHLAGZEUGSCHULE
PRÄSENTIERT: ...IT WORKS!
4-STiCKS, die Schlagzeugschule in
Bielefeld unter der Leitung von Jür-
gen Jaehnke, präsentiert stellt mit
„...it works!“ eine neue Sonntags- Ralf Gustke
Workshop-Reihe vor. Alle Work-
shops finden Sonntags von 18:00 – DRUMS ONLY
20:00 Uhr statt. Konzipiert sind die
Workshops für jeweils max. sechs
DRUM-EVENTS
Teilnehmer, mindestens drei Teil- 2014
nehmer. Geeignet sind die Workshops wie folgt: I = für Anfänger empfehlenswert, II Drums Only Koblenz kündigt für den Herbst 2014
= für Fortgeschrittene, III = für Drummer mit Spielpraxis und Band-Erfahrung. hochkarätige Drum-Performance-Events an. Die
Teilnahme daran ist kostenlos, allerdings wird auf-
Termine: grund des limitierten Platzangebots um Voranmel-
02. 11. und 09. 11.: Spieltechniken (III) dung per E-Mail an info@drumsonly.de gebeten.
Themen: Stick-Control, div.Techniken, Timing, Dynamik, Kreativität Samstag, 8. 11. ab 15:00 Uhr
16. 11. und 23. 11.: Schlagzeug-Orchester (I) Mike Mitchell – Top-Drummer aus den USA, auf
Für Kinder von 8 bis 11 Jahren mit Grundkenntnissen – viel Spaß am gemeinsamen Tour mit der Bass-Legende Stanley Clarke (Jazz-
Drummen ist garantiert! Festival Neuwied).
30. 11. und 07.12.: Vom Jazz zum HipHop (III) Samstag, 13. 12. ab 15:00 Uhr
Das „Amen Break“ und ähnliche Beispiele analysieren und kreativ bearbeiten, Ralf Gustke – einer der besten deutschen Drummer!
Der Paradiddle und seine Variationen in praktischer Anwendung Stammbesetzung bei der Xavier Naidoo Band
Informationen und Anmeldung: www.4-sticks.com; info@4-sticks.com Weitere Informationen: www.drumsonly.de

JUBILÄUMS-REVUE STICKS PRÄSENTIERT:

30 JAHRE PARKA – NEUES ALBUM
GROOVE-SCHMIEDE UND TOUR
Anne Breick „Wir sind auch das, was wir
verlieren“ heißt das zweite
Album der Rockband Parka.
Die drei umtriebigen Musi-
ker um Drummer Raphael
Sbrzesny feiern mit sinfoni-
Tom Schäfer
schem Blasorchester, 40-
Anlässlich ihres 30-jährigen Bühnenjubiläums lädt Percussionistin köpfigem Chor und Drum-
Anne Breick zur Weltmusik-Revue mit vielen musikalischen Gäs- Orchester am 24. und 25. Oktober mit einem Konzertabend der
ten in den Frankfurter Saalbau Gallus am Samstag, 15. Novem- Extraklasse den Start ihrer Herbsttour.
ber 2014. Handverlesene, perkussive, musikalische Begegnungen Im über 130 Jahre alten historischen Brauereisaal Pflug in der ältes-
unterschiedlicher Couleur sind die sinnlichen Bausteine dieser ten Stadt Baden-Württembergs, Rottweil, dirigiert Raphael Sbrzes-
einmaligen Show. Viele international bekannte Musiker/Innen & ny in bester Drumcircle-Manier sein Drum-Orchester, treibt Chor
Gäste on stage sorgen für fette Grooves, Electro-Sounds meet und Orchester an und untermauert einmal mehr, dass man mit viel
Afrobeats, Latin goes Samba u.v.m. Mit dabei u. a. Jürgen Fischer Engagement besondere Formate auf die Beine stellen kann. Im neu-
(Afrokaribische Percussion), Michaele Mohr (Afro-Brasil-Samba), en Parka-Video zur Single „2 Nächte Sommer“ baute der 28-Jährige
STICKS-Redakteur Tom Schäfer (Small Percussion & Electro- das Bühnenbild, war Teil des Regieteams und schrieb auch gleich
beats), Stelzen-Art Bremen, Kick La Luna, Uli Kratz (Salsa-Gitarre das Drehbuch. Die drei Jungs von Parka haben ihr zweites Album
& Percussion), Ten On Tons, Ephraim Salzmann (Djembe, Cajon komplett selbst produziert und sind ab dem 24. Oktober auf Tour.
und Hackbrett) und die World-Music-DJs Los Presidentes. Der Parka live erleben:
Reinerlös der Revue geht als Spende an den Buddhistischen 24./25.10. Rottweil, Brauereissaal Pflug
Tempel Lerab Ling (Frankreich). 30.10. München, Glockenbachwerkstatt
Wann: Samstag, 15. 11. 2014 31.10. Ulm, Club Schilli
Wo: Saalbau Gallus, Frankfurt/Main 05.11. Berlin, Grüner Salon
Beginn: 20:00 Uhr 06.11. Hamburg, Marx
Eintritt: € 15,– (VVK) und € 19,– (Abendkasse), Tickets unter 07.11. Köln, Underground
www.frankfurt-tickets.de sowie telefonisch unter 069 – 13 40 400 Mehr Infos unter: parka-online.de
 STICKS 11:2014 NEWS 15

STICKS
PRÄSENTIERT:
ERRORHEAD
TOUR 2014
Ihr aktuelles Album „Evolution“ stellt
Errorhead, die Band um den in den USA
als „Guitar Hero“ ausgezeichneten Instru-
mentalisten Marcus Deml und der famo-
sen Rhythm-Section mit Drummer Zacky
und Bassist Frank Itt, in den Mittelpunkt
der Tournee 2014. Außerdem werden
Errorhead selbstverständlich Songs ihrer
weiteren Alben präsentieren und auf der
Bühne wie gewohnt ein Feuerwerk einzig-
STICKS PRÄSENTIERT:
METAL ALL STARS ROCKEN
DEUTSCHLAND!
Live-Premiere für die hochkarätig besetzten
Metal All Stars in Deutschland! Bei fünf
Shows Ende November/Anfang Dezember
stehen jede Menge renommierte Musikergrö-
ßen auf einer Bühne. Die populärsten Vertre-
ter dieser internationalen Schwermetall-
Riege sind Black-Label-Society-Gitarrist/
Sänger/Pianist Zakk Wylde (Ex-Ozzy werden sie die bekanntesten Lieder jener
Osbourne), die beiden Vokalisten James Bands, denen sie angehör(t)en, und dazu
LaBrie (Dream Theater) und Geoff Tate (Ex- noch diverse Metal-Klassiker spielen. Die gut
Queensrÿche) sowie die zwei trommelnden zweistündige Show inklusive einer Jamsession
Brüder Carmine Appice (Ex-Rod Stewart, aller Beteiligten als Finale bietet genau das,
Vanilla Fudge) und Vinny Appice (Ex-Dio, wovon Metal-Fans schon immer geträumt
-Black Sabbath). Einen hervorragenden haben: viele ihrer Heroen und deren Top-
Namen haben ebenfalls der Anthrax-Shou- Songs in einem Konzert zu erleben.
ter Joey Belladonna, Bassist/Sänger Cronos
(Venom), Gitarrist Gus G plus Bassist Blasko TERMINE:
(beide Ozzy Osbourne), Testament-Front- 28.11. Bochum, RuhrCongress
mann Chuck Billy, der frühere Manowar- 29.11. Leipzig, Haus Auensee
Gitarrist/Sänger Ross The Boss, Megadeth- 30.11. Berlin, Huxleys Neue Welt
Bassist David Ellefson und die klassisch 09.12. Nürnberg, Rockfabrik
geschulte Vokalistin Kobra Paige aus 11.12. Kiel, Max
Kanada. In unterschiedlichen Besetzungen Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr

!
artiger Klangmalereien abbrennen.
Zusammen mit ihrem neuen, äußerst viel-
seitigen Sänger Karsten Stiers werden
Errorhead auch im zweiten Teil ihrer Vo ra n k ü n d i g u n g
Deutschland-Tour zeigen, warum STICKS
die „Modern Hippies“ (Titel ihrer CD von

Drums ‘n‘ Percussion

2008) „zu den besten Live-Acts der inter-
nationalen Rockszene“ zählt!

Paderborn
TERMINE
ERRORHEAD TOUR 2014
31.10. Schwerin, Speicher

22. – 25. Mai 2015

01.11. Brachwitz, Café Saale Kiez
05.11. Bremen, Meisenfrei
06.11. Ingolstadt, Das Mo (31. Jazztage)
07.11. Esslingen, Dieselstrasse
08.11. Münster, Hot Jazz Club
09.11. Weert (NL), De Bosuil
Weitere Informationen: save
the
11.11. Leverkusen, Scala (Beginn: 19:30)
12.11. Rüsselsheim, Das Rind
www.drums-and-percussion.de
date!
14.11. Wien (A), Reigen
15.11. Wenig (A), Wengerwirt Telefon (0 52 51) 71 02 96
20.11. Berlin, Quasimodo
21.11. Dresden, Tante JU
26.11. Zoetermeer (NL), Boerderij
28.11. Wetzlar, Francis
Einlass 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Weitere Infos: www.errorhead.com
Ministerium für Familie, Kinder,
Jugend, Kultur und Sport
des Landes Nordrhein-Westfalen
IAN
PAICE
KEINE ÜBERRASCHUNGEN!
KONSTANZ!
INTERVIEW: STEFAN WOLDACH
Am 16. Juli 2012 verstarb mit Jon Lord
eine Ikone des Rock. Nicht jedoch
seine Musik: Als Keyboarder von
Deep Purple gelangen ihm zahllose
Hits, als Solist zeigte er seine Affinität
zur Klassik. Klar, dass er das erste
Crossover-Werk für eine Rock-Band
und Orchester schuf. Das war 1969.
Ian Paice erinnert sich.
C oncerto For Group And Orchestra hieß das Werk, das 1969 in der
Londoner Royal Albert Hall unter der Leitung von Dirigent Malcolm
Arnold uraufgeführt wurde. In Gedenken an Jon Lord fand 2013 an
gleicher Stelle dann ein Konzert ihm zu Ehren statt, bei dem sich
ehemalige Wegbegleiter, zahlreiche Gäste und treue Fans eingefun-
den hatten, um sich vor einem genialen Mitmusiker, guten Freund
und einer verehrten Rock-Ikone zu verbeugen.
Unter der Überschrift „Celebrating Jon Lord“ stand der Konzertabend,
der nun als DVD veröffentlicht wird und die verschiedenen Kapitel
von Jon Lords Leben und Karriere zeigt: „The Composer“, „The Rocker“ alles in der Welt wir verabredet hatten! (lacht) Es war eine rollende
und „Deep Purple“. Und wieder ist ein großes Orchester dabei, dies-
mal unter der Leitung von Dirigent Paul Mann. Und natürlich sitzt
wieder Ian Paice am Schlagzeug. Mit uns blickt er zurück auf die
Arbeit mit Jon Lord, sein Spiel mit großem Orchester, vergleicht sein
damaliges und aktuelles Equipment und verrät seine persönlichen
Lieblings-Produktionen und -Schlagzeuger.
Ian, Welche Gedanken kommen dir bei der Erinnerung an Jon
Lord?
Jon hatte ein unglaubliches musikalisches Wissen und brachte dies
in unsere Band ein. Das war hier mal die Umkehrung eines Akkordes,
dort die Änderung einer Akzentuierung. Mit solchen vermeintlichen
Kleinigkeiten hat er mitunter etwas Durchschnittliches in etwas ganz Solange sich der Song richtig anfühlt, ist alles gut. Wenn er das nicht
Besonders verwandelt. Ihn dabei zu erleben war ein Geschenk. Jon
hat unsere Songs immer vorangebracht.
Ebenso dein Schlagzeugspiel!
Danke! Nun, es ist einfacher, zu
etwas Spannendem zu trommeln, Wenn du bei Deep Purple spielst, zum Downbeat, also wenn die Hand des
oder? Wenn du einen drögen Song musst du hart anschlagen!
hast, aus dem du rhythmisch
nicht gerade etwas Spannendes zaubern kannst, bist du leider limitiert. Dirigent seinen Taktstock hebt. Für mich war das total ungewohnt.
Gute Stücke dagegen brauchen zwar nicht zwingend etwas Extra-
vagantes, stattdessen ein gutes Feeling. Andere wiederum brauchen
mehr Musikalität, um das Besondere daran herauszuarbeiten. Das
kann ein Intro sein oder ein Fill-in. Du musst die Magie eines Stückes gemeinsam einsetzen. Eine Rock-Band mit einem Orchester zu ver-
erkennen und dann herausstellen. Das geht nur, wenn es eine gute
Balance zwischen Raum und Komplexität hat.
STICKS 11:2014 INTERVIEW 19
Deep Purple haben 1969 als erste Rock-Band ein Konzert mit
einem großen, klassischen Orchester gespielt. Wie hast du das
aus deiner Sicht erlebt?
Nun, ich war gerade mal 21. Und wie alle Kids in dem Alter bist du
völlig furchtlos und hältst dich für unsterblich. Ich erinnere mich
nicht daran, Angst gehabt zu haben oder nervös gewesen zu sein.
Die Parts, die John für das Orchester und uns geschrieben hatte,
waren selbsterklärend und logisch aufgebaut. Es kam jedoch darauf
FOTOS: JAN BRAUN/WWW.STUDIO-BRAUN.COM (S. 18 & 21), MATTHIAS MINEUR (S. 20 & 22), NEIL LUPIN/ANOTHER DIMENSION (S. 24)
an, die jeweiligen Schlusstakte sehr eindeutig zu spielen, damit das
Orchester ins nächste Stück reinkam.
Wie sah das konkret aus?
Die technischen Voraussetzungen waren natürlich ganz andere als
heute. Es gab kein Monitoring, geschweige denn In-Ear-Monitoring
wie heute. Wenn wir spielten, haben wir das Orchester nicht mehr
gehört! (lacht) Wir haben darauf vertraut und gebetet, dass Dirigent
Malcolm Arnold den Laden zusammen hält. Und selbst wenn wir für
unsere Verhältnisse leise gespielt haben, waren wir um Längen lauter
als das Orchester. Aber wir wussten, dass wir dem Dirigent präzise
Signale für den Anfang und das Ende eines Stückes geben mussten,
damit es funktioniert.
Hat ja scheinbar geklappt, oder?
Nicht ganz! (lacht) Ich habe während meines Schlagzeugsolos einen
fürchterlichen Fehler gemacht. Es war nämlich mein Job, am Ende
des Solos das Orchester abzuholen. Wir hatten dafür ein bestimmtes
Pattern auf der Kuhglocke verabredet, das ich natürlich während des
Solos komplett vergessen hatte! (lacht) Also, für euch Schlagzeuger da
draußen: Ich spielte die Kuhglocke mit Sechzehnteln, was natürlich
nicht verabredet war und vom Orchester ignoriert wurde. Das Orches-
ter setzte einfach nicht ein! Der Dirigent schaute mich groß an und
schüttelte den Kopf. Das war nicht der Part, den wir verabredet hatten!
Also spielte ich weiter und weiter und überlegte fieberhaft, was um
Figur wie ein Shuffle. Und in dem Moment, als ich das dann auf der
Kuhglocke spielte, war das Orchester auf den Punkt zurück! Wenn
ihr also die Platte wieder herauskramt, werdet ihr diese kleine Kata-
strophe hören – die damals glücklicherweise niemand bemerkte,
außer Malcolm, das Orchester und ich. Ich schwitze damals Blut und
Wasser und überlegte nur, wie ich das Orchester zum Spielen kriege!
Wie sah das damals mit Timing aus?
Du musstest natürlich Kontrolle über dein Timing haben, klar. Aber
wenn du dir die Rock-Scheiben von damals anhörst, merkst du, dass
es überall Schwankungen im Tempo gibt. Das ist für mich völlig okay,
das ist natürlich, es ist menschlich. So lange alle in der Band mitziehen,
macht es auch überhaupt nichts, wenn du ein, zwei Beats anziehst.
mehr tut, hast du ein Problem! Und da kommt das Orchester ins Spiel.
Wir hatten mit Malcolm lange Gespräche, denn Timing ist ein sensi-
bles Thema für ein Orchester. Im Jazz,
Rock oder Pop spielst du normalerweise
Schlagzeugers nach unten geht. Beim
Orchester dagegen spielen sie, wenn der
Die Einsätze waren schwierig, weil wir halt nie so gearbeitet haben.
Der Dirigent hat deshalb einen kleinen Trick verwendet: Er hat unse-
ren Einsatz dem des Orchesters etwas vorgezogen, damit wir
heiraten war eine sehr sensible Angelegenheit. Wir arbeiteten und
dachten total verschieden.
20 INTERVIEW STICKS 11:2014

Musstest du dein Set passend zu den Pauken stimmen? Die „Celebrating Jon Lord“-Show umfasst Jons Material von fast
Nein. Ich habe mein Set gestimmt wie immer. Es ging eher um stilis- 50 Karrierejahren mit Deep Purple, von Solokompositionen bis
tische Präzision als um Tunings. Du hast eben nicht die gleichen hin zu diversen Projekten. Wie lange habt ihr dafür geprobt?
Freiheiten, als wenn du nur mit deiner Band auf der Bühne bist. Ich Wir mit Deep Purple hatten gar keine Proben, wir steckten mitten in
musste permanent daran denken, dass da noch 85 andere Musiker einer laufenden Tour. Wir hatten am Abend davor eine Show und
hinter mir sind und auf ihren Einsatz warten. Das verlangt große Dis- flogen nach Jons Tribute direkt weiter in die Schweiz. Alle anderen
ziplin. Das ist heute nicht anders. Auch wenn die technischen Mög- Musiker und Gäste hatten drei, vier Tage um zu Proben, wir nur den
lichkeiten allein durchs Monitoring deutlich luxuriöser sind und vie- Tag des Konzerts. Wir hatten auch nicht den Anspruch auf hundert-
les vereinfachen. Heute können sich alle Musiker hören, das macht prozentige Perfektion, wussten aber, dass wir jederzeit eine solide
einen gewaltigen Unterscheid. Dazu kommt, dass die Orchestermusi- Show liefern können. Viel wichtiger war es an diesem Abend, Jons
ker von heute eine andere Generation sind. Sie sind mit Rock und Musik mit Würde und Freude zu spielen, um diesem Event gerecht
Pop aufgewachsen, sind locker, offen und interessiert. Sie hören pri- zu werden.
vat vielleicht selbst Rock und haben ein ganz anderes Verständnis Du spielst einen Klassiker wie „Burn“, der von Kraft und Dyna-
für Timing und vor allem für Feeling. Das mik geprägt ist, immer noch
war bei uns damals ganz anders. Die genauso explosiv wie damals.
Musiker mit denen wir gearbeitet haben, Wenn du immer nur auf Nummer Bei allem Respekt: Wie
hatten nicht den blassesten Schimmer sicher gehst, bist du langweilig! schaffst du das?
von Rock-Musik. Das ist ein Zusammenspiel
vieler Faktoren. Natürlich
musst du deine Rudiments drauf-
haben und brauchst neben Technik
auch körperliche Kraft, um den Song
so zu spielen. Und du musst es wagen,
so zu spielen! Das geht nur mit Mut.
Du musst dein Herz die Regie über-
nehmen lassen und nicht darauf
hören, was dein Kopf dir sagt. Es ist
ein schmaler Grat zwischen Ordnung
und Chaos. Du musst eng an diesen
Grad spielen, wenn du etwas erreichen
willst. Wenn du immer nur auf Num-
mer sicher gehst, bist du langweilig!
Wenn du dich über den Grad hinaus-
wagst, wird es zur Katastrophe! (lacht)
Aber du musst dich fordern und
musst etwas wagen.
Wie hat sich dein Spiel rückblickend
verändert?
Mit zunehmender Erfahrung erlangst
du mehr Wissen, ob du nun Kuchen
backst oder Filme drehst. Dabei erwei-
tert sich dein Repertoire, und du fügst
mehr und mehr Techniken hinzu.
Gleichzeitig vergisst du aber auch

DEEP PURPLE LIVE 2015

Dinge, die du früher vielleicht mal
gespielt hast, weil sie für dein aktuel-
les Spiel gerade nicht relevant sind.
13. 11. Oberhausen, König-Pilsener-Arena Bei mir ist es so, dass ich bestimmte Beats von damals zwar heute
14. 11. Magdeburg, GETEC Arena noch problemlos spielen kann – ich weiß nur nicht mehr, warum ich
16. 11. Rostock, Stadthalle sie damals so gespielt habe! (lacht) Deshalb muss man bestimmte
17. 11. Leipzig, Arena Dinge auch wieder von Neuem lernen. Das ist so eine Erfahrung, die
18. 11. Hannover, Swiss Life Hall ich gemacht habe.
20. 11. Trier, Arena Unser Spiel unterliegt einem konstanten Wandel. Wenn etwas Neues
21. 11. Nürnberg, Arena ins Spiel kommt, vernachlässigen wir etwas anderes dafür. Wenn nicht,
23. 11. Hamburg, O2 World hieße das ja, wir würden 40 Jahre jeden Abend exakt das Gleiche
24. 11. Berlin, Max-Schmeling-Halle spielen. Das wäre ja tödlich langweilig!
26. 11. München, Olympiahalle Gibt es junge Schlagzeuger, die du inspirierend findest?
27. 11. Frankfurt, Festhalle Es gibt viele junge Musiker, die eine famose Technik und ein erstaun-
28. 11. Stuttgart, Hanns-Martin-Schleyer-Halle liches Niveau haben. Das einzige Problem, das ich mit denen habe,
 STICKS 11:2014 INTERVIEW 21

ist, dass ich keine Persönlichkeit mehr sehe. Sie

klingen alle gleich! Sie stimmen ihre Sets gleich,
stehen alle auf den gleichen Sound, spielen die
gleichen angesagten Beats, und die uniforme Auf-
nahmetechnik verstärkt am Ende diesen Eindruck.
Ich konnte früher mit der ersten Note sagen, dass
dort Mitch Mitchell spielt. Oder Ginger Baker. Oder
John Bonham. Ich wusste, wenn ich Buddy Rich
hörte. Oder Gene Krupa. Jeder von denen hatte
einen unverwechselbaren Sound, eine Persönlich-
keit, eine eigene Spielweise. Du wusstest sofort,
mit wem du es zu tun hast. Das erkenne ich heute
nicht mehr. Dies soll keine Generalkritik an allen
jungen Schlagzeugern sein, aber ich sehe, dass die
zunehmend standardisiert spielen. So, als ob sie
eine Formel erfüllen müssten, wie Schlagzeug
gerade zu klingen habe. Der Unterschied damals
war: Niemand von uns wusste irgendetwas, nie-
mand hat uns gezeigt, wie ein Rock-Schlagzeug zu
spielen sei, wie es gestimmt oder mikrofoniert wer-
den sollte. Wir wussten es ja selbst nicht! (lacht)
BREAKFAST & DINNER
Aber das machte die Zeit so spannend.
Wie sieht dein Equipment heute aus? Spielst
du noch dein Pearl Masters Set?
WITH IAN & PETE
Ian Paice und Pete York, zwei wahre Drummer-Legenden, traten gemeinsam bei
Ja. Bei Deep Purple spiele ich ein Pearl Masters Drums’n’Percussion Paderborn 2013 auf. Das abendliche Konzert und der am
Premium Legend in Arctic White mit ganz norma- morgen aufgezeichnete Workshop werden am 25. Januar 2015 auf DVD veröf-
len Kesselgrößen, so wie man es in jedem guten fentlicht und als Download angeboten. Vorbestellungen sind ab Dezember 2014
Musikladen kaufen kann. Die Kessel sind eher möglich. Weitere Infos folgen in Kürze auf www.drums-and-percussion.de und
dünn, und sie haben keine verstärkenden Reifen in den kommenden STICKS-Ausgaben.
innen, die das Schwingverhalten verringern. Die
Kessel werden von der Halterung nur an den
Spannböckchen fixiert, die Schwingung wird
direkt vom Schlagfell zum Resonanzfell übertragen. Früher habe ich die vermeiden, dass sich das Schlagfell verstimmt. So muss ich die
mir ein Set mit tieferen Kesseln machen lassen, aber ich fand, dass Snaredrum nicht während einer Show nachstimmen. Wenn du in
die sich zunehmend schwerer spielen, auch weil ich heute etwas tie- einem Jazz-Trio spielst, mag das sicher ohne so etwas gehen, aber
fer sitze, um bessere Kontrolle über meine Pedale zu haben. Meine wenn du bei Deep Purple spielst, musst du hart anschlagen! (lacht)
Bassdrum ist mit 26" × 14" noch immer sehr groß, meine Toms sind Was ich klanglich an der Snaredrum mag, sind diese wunderbaren
10" × 8", 12" × 8", 13" × 9", dazu zwei Floor Toms mit 16" × 16" und Mitten und jede Menge Low-End. Sie hat eine Menge Punch und
18" × 16". Ich habe auch noch ein weiteres Tom, das ich allerdings dazu genügend Top-End, um sich gegen Gitarren, Bässe und Key-
eher selten spiele, das ist ein 15" × 10" – eine ungewöhnliche Größe, boards durchzusetzen. Andere Metall-Snares geben dir vielleicht
ich weiß. Aber wenn ich das im Set zusammen mit den beiden Floor- mehr Höhen, aber diese Snaredrum ist für mein Spiel perfekt.
Toms einsetze, dann habe ich damit ein kleines Kit, wie ich es in der Deine schnelle Fußarbeit ist berühmt. Welche Pedale benutzt du?
Zeit von „Made In Japan“ gespielt habe. Wie die meisten spiele ich ein Doppel-Bassdrum-Pedal, ein Pearl
Deine Snaredrum ist eine Pearl Ian Paice Signature. Welche „Demon“-Pedal, die sind sehr präzise. Aber wie die meisten moder-
Features sind dir wichtig? nen Pedale ist auch das eigentlich viel zu groß, zu schwer und zu
Ich wollte ein ganz klassisches Design, so wie damals, als ich noch kompliziert. Es gibt viele Einstellungsmöglichkeiten, um die Feder
mein Ludwig-Set gespielt habe. Sie sollte nicht zu kompliziert sein, und die Trittplatte und den Schlägel einzustellen, viel mehr als nötig.
denn ich mag ganz einfach auf- Es gibt so unglaublich viele
gebaute Snaredrums: einen ein- Feintuning-Möglichkeiten – und
fachen Stahlkessel, der gut Du musst dein Herz die Regie sie lassen sich trotzdem nicht
klingt und dazu preiswert ist, übernehmen lassen und nicht darauf leichter spielen! (lacht)
damit ihn sich jeder leisten hören, was dein Kopf dir sagt. Welche Cymbals spielst du?
kann, ohne gleich einen Kredit Wie jeder aus meiner Generation
aufnehmen zu müssen. Diese träumte auch ich als junger
Snaredrum hat einen internen Dämpfer, was viele moderne Snares Musiker von Zildjian-Cymbals. Und wie fast jeder aus meiner Gene-
gar nicht mehr haben, was ich übrigens nicht verstehe, da das eine ration konnte auch ich mir keines leisten! (lacht) Also spielten wir
sehr einfache Möglichkeit ist, die Obertöne des Schlagfells zu kon- preiswertere, billige Cymbals. Als ich anfing, mit Deep Purple etwas
trollieren. Da ich sehr hart anschlage, habe ich „Locking Nuts“, also Erfolg zu haben, habe ich mir dann welche geleistet. Der Nachteil
Konter-Rändelschrauben als Stimmschraubensicherung angebracht, war: Wenn dir eines kaputt ging oder gestohlen wurde, war die
22 INTERVIEW STICKS 11:2014

Chance, dieses Cymbal gegen ein identisches auszutauschen gleich
null. Es gab keine Standardisierung bei Zildjian wie heute. Jedes
Cymbal war handgemacht und hatte einen eigenen Ton. Du konn-
test eines erwischen, das fantastisch klang, das nächste klang durch-
schnittlich. Da die sehr teuer waren, hatte jeder Musikladen sowieso
nur zwei, drei von jeder Sorte auf Lager. Es gab also keine Chance
auf Konstanz.
Als dann Paiste in ihrem Produktionsprozess begannen, Cymbals
nach einem Master zu produzierten, klang ab da jedes 22" Ride
gleich. So war eine stetige Versorgung mit Cymbals gewährleistet,
die präzise gleich klangen. Wenn du Cymbals gefunden hast, die du
magst, willst du sie natürlich überall haben. Das war im Studio und
auf Tour extrem wichtig. Wobei ich sagen muss, dass ich mit meinen
Cymbals sehr pfleglich umgehe. Ich habe in meiner Garage noch
einige aus den 70er-Jahren! Die sehen zwar nicht mehr toll aus, klin-
gen aber noch immer großartig. Ich habe im Laufe der Jahre kaum
Cymbals kaputtgespielt. Die meisten wurden beim Transport und
beim Auf- und Abbau beschädigt oder sind gestohlen worden. Wenn

DISCOGRAFIE [AUSWAHL]
mit Deep Purple:
Shades Of Deep Purple (1968)
The Book Of Taliesyn (1968)
Deep Purple (1969)
Deep Purple In Rock (1970)
Fireball (1971)
Machine Head (1972)
Made In Japan (1972)
Who Do We Think We Are (1973)
Burn (1974)
Stormbringer (1974)
Come Taste the Band (1975)
Perfect Strangers (1984)
The House Of Blue Light (1987)
Slaves And Masters (1990)
The Battle Rages On (1993)
Purpendicular (1996)
Abandon (1998)
Bananas (2003)
Rapture Of The Deep (2005)
Now What?! (2013)
mit anderen:
Celebrating Jon Lord (CD und DVD)
Jon Lord – Gemini Suite
Paul McCartney – Run Devil Run
Gary Moore – Corridors Of Power
Gary Moore – Victims Of The Future
Gary Moore – We Want Moore!
PAL (Paice Ashton Lord) – Malice In Wonderland
Whitesnake – Lovehunter
Whitesnake – Ready An’ Willing
Whitesnake – Come An’ Get It
Whitesnake – Saints And Sinners
ich also ein Austausch-Cymbal brauche, will ich
wissen, dass in meinem Koffer ein Ersatz ist, der
identisch klingt. Und das ist bei Paiste der Fall. Ich
will keine Überraschungen, ich will Konstanz.
Was spielst du aktuell?
Seit dem Beginn meiner Zusammenarbeit mit
Paiste spiele ich die Cymbals der 2002-Serie, die
klingen akustisch gut, aber auch mikrofoniert.
Meine Live-Hi-Hat ist eine 15" Sound Edge, im
Studio bevorzuge ich die 15" Medium für einen
etwas wärmeren Sound. Auf der Bühne möchte
ich etwas mehr Definition, deswegen die „Sound
Edge“-Hi-Hat, im Studio bekommst du die Präzi-
sion durch die Mikrofonierung hin. Meine Crash-
Cymbals sind 22" und 24", die mag ich gerne
groß. Mein Ride ist ein 22", das China ebenso,
und mein Splash ist entweder 8" oder 10".
Im Studio mag ich kleinere Dimensionen,
da sind die Crash-Cymbals 20" und 22", die
anderen Cymbals bleiben, wie sie sind.
Viele Jazz-Player und moderne Drummer
mögen kleinere Cymbals mit einer kürze-
 STICKS 11:2014 INTERVIEW 23

ren Nachschwingzeit. Ich hasse das! Wenn ich ein Cymbal Zurück zum Konzert. Dort waren neben Deep Purple auch
anschlage, soll es laut, satt und luxuriös klingen und dann allmäh- Wegbegleiter und Gäste wie Bernie Marsden, Rick Wakeman,
lich ganz langsam ausschwingen. „Hit and gone“-Cymbals sind nicht Paul Weller, Bruce Dickinson und Micky Moody. Einer hat
mein Ding. (lacht) gefehlt: Richie Blackmore. Warum?
Welche Sticks benutzt du? Hätte Richie dabei sein wollen, so wäre er willkommen gewesen.
Ich arbeite seit rund 15 Jahren mit Promark zusammen, sie fertigen Aber er beschloss, Jon auf seine eigene Weise Ehre zu erweisen, und
mir meine Signature-Sticks. Das ist im hat ein Stück für ihn
Grunde ein „808“-Modell, nur ein
Niemand von uns wusste damals irgend- geschrieben. Das ist in
wenig länger, deshalb nennen sie das Ordnung. Ich hätte ihn
etwas, niemand hat uns gezeigt, wie ein
TX808LW – „L“ für „long“ und „W“ für sicherlich gerne gese-
„Wood Tip“. Der Stick ist aus Hickory, Rock-Schlagzeug zu spielen sei. hen, aber es hätte auch
liegt in der mittleren Gewichtsklasse, Probleme geben kön-
ist nicht zu dick, hat dafür eine ausgeprägte Schulter. Ich zerbreche nen, denn wie ja hinlänglich dokumentiert, gab es in der Vergangen-
zwar fast nie Sticks, aber wenn die Stockschulter zu dünn ist und du heit große Probleme zwischen Richie und anderen Band-Mitgliedern.
Rock’n’Roll spielst, ist genau das der Bereich, wo der Stick gerne Was Richie in Gedenken an Jon mit seinem Song gemacht hat, ist
bricht. Deshalb habe ich darauf Wert gelegt. Für mich sind sie per- wunderbar, und wir haben ihn auf unsere Weise geehrt. Beides ist
fekt, was Länge, Gewicht und Stärke angeht. Aber Sticks sind eine mit Sicherheit in Jon Sinne gewesen.
sehr persönliche Sache. Denkt nicht, weil ihr Ian-Paice-Fans seid, Lass uns noch zu einem letzten Kapitel kommen. Welches sind
dass ihr meine Sticks spielen müsst! Was für mich richtig ist, muss deine fünf Lieblings-Performances und Schlagzeuger aller Zei-
nicht für euch passen. Wenn jemand zwei Meter groß ist und 130 ten?
Kilo wiegt, wird er sicher stärkere Sticks bevorzugen, weil sich die Den aus meiner Sicht besten Drum-Sound aller Zeiten hat Joe Morel-
Sticks immer in Balance zum Körper befinden sollten. Wer Jazz spielt, lo auf Dave Brubecks „Take Five“; ich meine die lange Version mit
wird sicherlich dünnere Sticks bevorzugen. Es gibt kein richtig oder dem Schlagzeugsolo im Mittelteil. Das ist der wundervollste, natür-
falsch. Wenn du einen Stick gefunden hast, der dir liegt, dann bleib lichste, live eingespielte Schlagzeug-Sound, den ich kenne, gespielt
dabei. Wenn nicht, such weiter. Du wirst mit Sicherheit einen finden, von einem Meister seines Fachs. Seine Kessel klingen so groß und so
der für deine Bedürfnisse perfekt passt. offen, perfekt gestimmt, und die Aufnahme ist so lebendig, dass du
24 INTERVIEW STICKS 11:2014

förmlich den Luftzug in seinem Spiel zu

spüren meinst. Er ist meine Nummer
Eins!
Meine Nummer Zwei ist Gene Krupa auf
Benny Goodmans „Sing, Sing, Sing“. Ein
toller Schlagzeug-Sound! Ich liebe das
Feuer und den Swing in seinem Spiel, als
er jung war. Es ist nicht unbedingt
schwierig, was er spielt, aber diese kon-
trollierte Kraft und Energie reißen dich
mit. Es trifft dich. Diese Aufnahme kannst
du nicht hören, ohne mit dem Fuß zu
wippen!
Dann Nummer Drei: „When The Levee
Breaks“. Was für ein monströser Drum-
Sound, den John Bonham dort hat! Und EQUIPMENT
obwohl vieles mit der Art der Aufnahme
und dem Raum zu tun hat, so ist es doch Drums: Pearl Masters Premium
vor allem toll gespielt, denn es hat John Legend
dazu gebracht, sein Schlagzeug auf eine 6-ply Maple
bestimmte Art und Weise anzuschlagen, 26" × 14"
um diese fast dreidimensionale Qualität 10" × 8"
zu entwickeln. Und mal ehrlich: Der Song 12" × 8"
ist eigentlich nur „okay“. Ohne den 13" × 9"
Schlagzeug-Sound hätte man ihn nicht 16" × 16"
sonderlich beachtet. (lacht) Hier ist das 18" × 16"
Schlagzeug der Star. Und was sie dort in (gelegentlich nur ein 15" × 10" Tom Nimm irgendein Live-Album, und du findest mindes-
klanglicher Hinsicht geschaffen haben, ist statt 10", 12" und 13") tens einen Track, den du nie wieder vergisst. Denk nur
fantastisch. Eine Referenz! Snaredrum: Pearl an die „West Side Story Suite“. Es klingt nicht nur gut,
Meine Nummer Vier ist Buddy Rich, von 14" × 6,5" Ian Paice Signature sondern führt dir vor Augen, was für ein genialer Musi-
dem ich weniger die Studioaufnahmen IP1465 Steel ker er war. So spielt heute niemand mehr!
als die Live-Aufnahmen empfehlen würde Cymbals: Paiste 2002 Und schließlich noch etwas ganz Minimalistisches. Es
– und zwar durchweg alles, weil man dort 15" Sound Edge Hi-Hat gab in den 60er-Jahren eine wundervolle Band namens
die Kraft, den Swing und das Gefühl die- 22" Crash Booker T. & The MGs. Dort spielte ein Schlagzeuger, für
ses großartigen 24" Crash dessen Spiel jeder junge Schlagzeuger töten würde: Das
Kerls am besten 22" Ride war Al Jackson Jr.! Alles, was er spielte, hatte diesen fan-
spürt. 22" China Type tastischen Groove, er hatte ein unglaubliches Feeling
10" Splash
im Studio alternativ:
Wenn ich ein Cymbal anschlage, soll
15" Medium Hi-Hat
20" Crash es laut, satt und luxuriös klingen.
22" Crash
22" Ride und für die damalige Zeit einen großartigen Studio-
22" China Type Sound. Seine Beats auf Songs wie „Green Onions“ oder
Hardware: Pearl 2000 Serie „Hip-Hug Her“ knallen dir aus den Lautsprechern förm-
Pedale: Pearl lich ins Gesicht. Sie haben auch eine sehr ungewöhn-
H-2000 Hi-Hat liche Version von George Gershwins „Summertime“
P-3002-D Demon Drive gemacht, einen langsamen und dreckigen Blues, sehr
Double Bassdrum-Pedal minimalistisch. Und wie Al seinen Ton kontrollierte, das
Sticks: Promark Autograph Serie ist einfach phänomenal. Dass er aus so wenig Spiel so
TX808LW Ian Paice Signature-Modell viel herausgeholt hat, macht ihn zu einem wirklichen
Felle: Remo Meister!
Vielen Dank fürs Gespräch! ÉÉ

www.deeppurple.com

WEBSITE www.deep-purple.com
www.thehighwaystar.com
 TILMAN RUETZ
28 INTERVIEW STICKS 11:2014

Tiemo Hauer mag für manche

noch ein Geheimtipp der
neuen deutschen Pop-Szene
sein, doch der charismatische
Nachwuchskünstler braucht
mit seinen fein abgestimmten
Songs schon lange keinen
Vergleich mehr zu scheuen.
Da ist es umso passender,
einen ebenso talentierten
Musiker am Schlagzeug zu
sehen: Tilman Ruetz.
FRESH SOUNDS FÜR MODERN POP
INTERVIEW UND FOTOS: TIMO DIERS
Tilman begleitet Tiemo nun schon seit einigen Jahren. Live und
im Studio. Immer darauf bedacht, die Musik zu unterstützen und
nach vorn zu bringen. Ohne dabei den Fokus für das Wesentliche
der Stücke aus den Augen zu verlieren, bringt der sympathische
Musikstudent seine eigene Herangehensweise und Feinfühligkeit
für Styles in die Songs und Shows mit ein. Im Interview erzählt Til-
man, wie er die Weichen für seine Karriere stellt und wo diese ihn
hoffentlich bald hinführt.
STICKS 11:2014 INTERVIEW 29
INTERVIEW & FOTOS: TIMO DIERS
... ich hab mich sehr in diesen
Vintage-Sound verliebt, diesen
warmen, alten, ein bisschen
kaputten und klapprigen Sound.
Erzähl mal, warum hast du dich für die Drums entschieden?
Oh, schöne Frage! Das war eine ganz klassische Geschichte. Mit drei
oder vier hab ich mir Kochlöffel geschnappt und auf Töpfen rumge-
hauen.
Das ist wirklich klassisch!
Ja, das sagen viele, oder? (lacht) Dazu kam noch, dass der Nachbars-
junge schon ein Schlagzeug hatte. Dem hab ich immer beim Spielen
zugesehen und durfte hier und da dann auch mal an das Set. Das
Schlagzeug hat halt schon immer eine Faszination auf mich ausge-
übt. Allerdings nicht so sehr auf meine Eltern. Jedenfalls hab ich zu
allererst mit der Blockflöte angefangen. Als ich in die Schule kam,
musste ich in den Klavierunterricht ...
... du musstest?
Ja, aber nach zwei Jahren sträuben und keinen Bock haben, durfte
ich mit neun endlich ein Schlagzeug und Unterricht haben.
Wodurch kam der Impuls, die Profi-Laufbahn einzuschlagen?
Du bist zwar noch jung, aber man kann wohl sagen, dass du es
ernst meinst.
Dieser Impuls kam dadurch, dass ich nach zwei Jahren Schlagzeug-
Unterricht schon in verschiedenen Gruppierungen gespielt habe –
keine Bands, sondern eher Musikvereine –, und dabei haben ich und
auch meine Mitmusiker gemerkt, dass es da schon gewisse Veranla-
gungen gibt. Veranlagungen, die zu mehr führen könnten. Ich hab
dann auch aufgehört, Fußball zu spielen, um nur noch Musik zu
machen. Klar, ich war noch ein Kind und hab noch genügend andere
Sachen gemacht, aber in meiner Freizeit war ich eigentlich nur noch
musikalisch unterwegs. Irgendwann hab ich immer mehr Konzerte
gespielt, was auch dadurch kam, dass mein Vater intensiv mit Musik
gearbeitet hat.
Was hat dein Vater gemacht?
Er ist Musiklehrer am Gymnasium und hat auch ehrenamtlich ver-
schiedene Projekte, wie zum Beispiel eine Bigband an der Schule,
Chor, Orchester, Sachen in der Art. Als ich 15 Jahre war, bin ich
irgendwann von ein paar älteren Jungs angesprochen worden, die
einen Schlagzeuger brauchten. Und das war mein erster Einstieg in
diese Band-Konstruktion. Ich hab also relativ spät mit Pop und Rock
angefangen.
Eigentlich wusste ich damals schon, dass es für mich nichts anderes
geben kann, als diesen Spaß ins Professionelle umzusetzen und
damit auch mein Geld zu verdienen. Und da ich mir auch nie was
anderes vorstellen konnte, als Musik zu machen, hab ich mich ein-
fach auch sehr früh darauf eingestellt. Meine Eltern haben das glück-
licherweise auch immer unterstützt, und so hat sich eins nach dem
anderen ergeben.
Ein Jahr nach dem Abi dann, als ich auch so grade ein bisschen Leer-
lauf hatte, hab ich einen Anruf von einem Schlagzeuger-Kollegen
bekommen: „Hey Tilman, ich hätte da einen Job für dich. Hör dir die
Sachen mal an, bereite dich vor, und komm mal zu einer Probe.“ So
hab ich den Einstieg in die Tiemo Hauer Band geschafft.
Hast du vor dem Studium an der Popakademie noch andere
Sachen gemacht, um dich auf das Profi-Lager vorzubereiten?
30 INTERVIEW STICKS 11:2014
Ich hatte insgesamt drei Schlagzeuglehrer und hab natürlich gene-
rell irre viel Musik gehört. Grade Leute wie Flo Dauner oder Wolf-
gang Haffner sind da meine Vorbilder. Im Laufe der Entwicklung
bin ich auch viel mit HipHop in Verbindung gekommen. Ich muss
sagen, dass ich immer sehr viele Sparten Musik gehört habe, aber
in Freudenstadt, meinem Heimatort, einfach nicht so richtig die
Chance hatte, das alles auszuleben. Es waren einfach zu wenig
Musiker da.
Ich bin ein Gefühlsmensch –
vor allem als Schlagzeuger!
Wenn man an Tiemo Hauer denkt, fallen einem als Erstes
Schlagwörter in die Richtung „Akustik Pop“ ein. Was spricht
dich an Tiemos Musik an?
Als ich bei Tiemo eingestiegen bin, da war das zweite Album noch
nicht raus, und es ging grade daran, dieses Album für die Live-Band
zu arrangieren. Ich fand es halt sehr cool, dass ich mich da auch sel- sehr cool. Ich finde übrigens auch, dass die sehr für HipHop geeignet
ber mit einbringen konnte. Zwar hab ich mich ziemlich an den Studio-
Drummer gehalten, da auch die Arrangements sehr ähnlich blieben,
dennoch konnte ich meinen eigenen Style mit einbringen. Eben die
Einflüsse aus dem HipHop, von diesen einfacheren Beats und Loops.
Ich hab die Musik natürlich nicht geändert, aber vom Groove her
habe ich es etwas einfacher halten können.
Soeben ist mit „Camille“ das dritte Studio-Album von Tiemo
raus – hast du, jetzt wo du auch den Prozess von Anfang an mit
verfolgen konntest, eine Entwicklung ausgemacht?
Auf jeden Fall; der Sound hat sich deutlich verändert. Tiemo hat viel gen rough und dirty. Und diese Sound-Ästhetik mag ich auch sehr
mehr mit Sounds experimentiert, die Song-Abläufe haben sich ent-
wickelt, und seine Klangvorstellung ist viel größer geworden. Der
Einfluss von Sigur Ros ist zum Beispiel zu erkennen – eine finnische
Band, die viel mit epischen Klängen und Sound-Wänden arbeitet.
Das Album ist vom Sound her einfach größer und vielleicht ein biss-
chen brachialer geworden. Weniger Pop, sondern mehr „Wand“. Das
trifft es glaub ich ganz gut.
Stecken du und dein Input in diesem Sound mit drin?
In gewisser Hinsicht ja, aber Tiemo hat auch sehr viel vorproduziert.
Ich habe dann, als es ins Studio an die Album-Produktion ging, raus-
gehört, was er für Ideen für die neue Platte hat. Da bereits viel arran-
giert war, wollte ich nichts grundlegend verändern. Allerdings gab es
auch die ein oder andere Stelle, die sich mir musikalisch nicht ganz
erschlossen hat. Also hab ich ihm ein paar andere Vorschläge gege-
ben und konnte so immer wieder ein bisschen von meinem persön-
lichen Input mit einbringen, für den Tiemo auch immer offen war. Es
stand zwar nicht alles zu hun-
dert Prozent fest, aber ich bin
jemand, der sich daran hält,
was der Produzent gemacht
hat, und niemand, der alles
verändern will.
Neben den Arrangements war
auch der Sound ein Punkt, den
ich ein bisschen mitbestim-
men konnte. Bei einigen
Songs konnte ich mir bei-
spielsweise sehr gut ein altes
60er-Ludwig-Kit vorstellen.
Also haben wir uns so eins ins
Studio geholt, und mit dem
richtigen Tuning so lange
experimentiert, bis es uns
gefallen hat. Das war schon
eine sehr erfrischende Arbeit.
Obwohl: In zwei Tagen ein
Album eintrommeln natürlich
auch nicht ohne ist.
Das klingt sogar nach einer
Menge Stress.
Es war auch sehr, sehr stres-
sig! Zwei Tage für 18 Songs!
Wie sieht denn das ideale
Drumset für dich aus? Ist das eher das 60er-Ludwig-Kit oder
spielst du lieber mit knackigeren Sounds?
Da bin ich noch auf der Suche. Aber ich hab mich sehr in diesen
Vintage-Sound verliebt. Diesen warmen, alten, ein bisschen kaput-
ten und klapprigen Sound dieser alten Vintage-Kits fand ich schon
sind. Durch die bekommt man diese gewisse Roughness. Mir klingen
die neuen Sets, die heutzutage produziert werden, größtenteils zu
Hi-Fi, zu clean und zu gut, da eckt zu wenig an. Die muss man erst
mal in Richtung rough and dirty manipulieren.
Man hört diesen Trend zu roughen Sounds in der aktuellen Pop-
musik. Sogar in der Electronic gibt es wieder viele „natürliche“
Sounds. Ist das ein Trend, den du auch verfolgen würdest?
Diesen Trend gibt es auf jeden Fall, und ich finde diesen Trend auch
sehr schön. Auch die Drums auf dem neuen Album von Tiemo klin-
gern. Wenn du zum Beispiel mal in den HipHop gehst und dir mal
Alben von The Roots anhörst, wirst du feststellen, dass die Sounds
dort auch diese Ästhetik haben. Da wurde sehr viel Raum in der Auf-
nahme mitgenommen und irgendwie übersteuert, und so kratzt die
Bassdrum manchmal ein bisschen. Der Sound verläuft immer grade
an der Grenze dahin, dass es zu viel kratzt – und grade das find ich
super!
Gibt es ein Genre, dass dir besonders liegt?
 LIVE
32 INTERVIEW STICKS 11:2014

18. 10. München, Technikum

Ich glaube ein Drummer zu sein, der sich sehr gut in verschiedene vielleicht auch 19. 10. Nürnberg, Hirsch
Genres uns Styles einfühlen kann und ein bisschen das Gefühl dafür andere darü- 21. 10. Hamburg, Uebel & Gefährlich
hat, was zu den verschiedenen Arten von Musik passt. Dadurch, dass ber entscheiden lassen, 22. 10. Bremen, Tower
ich mich zurzeit auch sehr viel damit beschäftige, bin ich im HipHopwelchen Stil und Sound du 23. 10. Rostock, M.A.U. Club
sehr daheim, probiere auch hier aber noch extrem viel aus. Im Momenthast? 24. 10. Hannover, Capitol
habe ich wohl eine ziemliche Bandbreite, bewege mich aber sehr in Darüber mache ich mir im 26. 10. Bochum, Zeche
Richtung HipHop. Moment nicht so viele Gedan- 27. 10. Köln, Luxor
Ist dir Technik dabei wichtig? ken, denn wenn ich je eine 28. 10. Berlin, C-Club
Ich bin ein Gefühlsmensch – vor allem auch als Schlagzeuger. Das Rolle spielen sollte, dann 10. 11. Leipzig, Täubchenthal
wird das sowieso automa-
Ding ist: Technik ist wichtig, aber Technik ist eigentlich nur der Weg, 11. 11. Frankfurt, Batschkapp
wie du zum Ziel kommst, etwas am Instrument umzusetzen. Wie du tisch kommen. Und wenn 12. 11. Osnabrück, Rosenhof
diese Technik erreichst oder welche Technik du dabei benutzt, ist Leute sich für mich interes- 14. 11. Stuttgart, LKA Longhorn
egal. Die Hauptsache ist, dass die Umsetzung funktioniert und der sieren, dann werden sie mei-
Sound gut ist. Da wir Drummer viel mit unseren Handgelenken und nen Sound beschreiben. Da
Armen machen, kommst es natürlich öfter mal zu Problemen, und muss ich nicht noch irgend-
da gilt es halt einfach, sich die Technik so zurechtzulegen, dass dawie aktiv sein und den Leuten sagen, wie ich gerne klingen möchte.
nichts an Verletzungen passiert. Aber ich bin kein Fan von der Mei- Mein Ziel ist aber wiederum, dass die Leute Bock haben, mit mir zu
nung, dass nur eine Technik funktioniert. Etwas unbedingt mit einer spielen, und mich anrufen, da sie einfach wollen, dass ich mit ihnen
ganz bestimmten Technik spielen zu müssen, da halte ich nicht viel spiele. Sie sollen Lust haben, mit mir Musik zu machen, weil ich mei-
von. nen Stil so fahre, wie ich ihn halt fahre, und nicht anders. Was ich in
Würdest du sagen, dass sich bei dir schon ein persönlicher Stil den nächsten Jahren auf jeden Fall versuchen möchte, ist allgemein
entwickelt hat? besser zu werden und Akzente zu setzen, im HipHop und im R’n’B-
Bereich Fuß zu fassen und – na ja, das hört sich jetzt sehr groß an,
Ich probiere noch sehr viel aus. In der Hinsicht bin ich noch ganz am
Anfang. Wir reden hier von einer Entwicklung, die einfach sehr langeaber ich möchte dann schon jemand sein, bei dem gesagt wird:
Zeit braucht. Es gibt schon den einen oder anderen, der meint, ich „Okay, für Hip-Hop oder für diese Art von Groove, da brauchst du
hätte meinen eigenen Sound und man würde das hören, wenn ich den Tilman Ruetz.“ Oder auch für Underground-Projekte, wo die
trommele. Das kann ich mir zwar schon vorstellen, kann, um ehrlich Leute so ein bisschen „Drunken Drumming“-Zeug brauchen.
zu sein, aber nicht viel dazu sagen, weil ich ganz einfach nicht dieWas verstehst du genau unter „Drunken Drumming“?
Ohren der anderen habe. Ich hör mich ja selber, wenn ich spiele, Mit „Drunken Drumming“ meine ich, dass die Snare zum Beispiel ein
bisschen früher kommt – so wie bei den Beats von J Dilla. Dabei eiert
aber für mich ist das was ganz anderes als das, was die Leute vor der
Bühne hören. irgendwie alles ein bisschen vor sich hin, groovt aber trotzdem brutal!
Als würde man zum ersten Mal seine eigene Stimme hören? Das ist der Plan bei dem Stil, obwohl es da eigentlich nicht so „den
Plan“ geben sollte. Das ist mehr ein
Gefühl, bei dem man auch nicht ver-
suchen sollte, das irgendwie in Noten zu
packen.
Verstehe! Da haben viele Drummer
viele Namen für: „Sloppy Feel“,
„Swag“...
... ja, genau! Das ist irgendwie Next Level
Shit: den Groove noch auf eine etwas
andere Ebene heben, weil es einfach noch
ein bisschen krasser ist! Das ist nicht ganz
drauf, es ist nicht brutal tight – aber am
Ich möchte ein Drummer Ende irgendwie doch! Und es groovt ein-
sein, mit dem die Leute fach mehr als alles andere! Es übt auf
gerne zusammenspielen. mich eine wahnsinnige Faszination aus,
wenn ich einen Drummer höre, der das
total drauf hat. Da denke ich immer:
„Krass! Genau das ist es!“ Und das ver-
suche ich inzwischen auch schon hier und
da mal in Bands umzusetzen.
Genau! Und wenn ich eine Schlagzeug-Aufnahme von mir höre, Wo wir grade beim Thema sind: Wie trainierst du dein Zeit-
denke ich immer: „ ... das da war nicht tight, das da war daneben, gefühl? Übst und spielst du mit Click?
das da war nicht gut ...“ Ich bin da immer sehr selbstkritisch, und Auf der Bühne spiele ich sehr viel mit Click. Ich muss sagen, dass ich
deswegen fällt der Aspekt „Wie klinge ich eigentlich?“ immer ein gerne mit Click spiele, weil ich mich dann sehr sicher fühle. Dabei
bisschen untern Tisch. sehe ich den Click auch nicht als Hindernis für irgendwas. Ich kann
Hast du dir denn dieses Ziel gesteckt, irgendwann mit ganz mich trotzdem ausdrücken und mit den anderen Musikern mitgehen.
bestimmten Begriffen beschrieben zu werden? Oder willst du Für mich ist das ganz einfach eine Sicherheit, zu wissen, dass ich
34 INTERVIEW STICKS 11:2014

grade nicht langsamer oder schneller www.tiemo-hauer.de

werde.

WEBSITE
Die Bühne ist nochmals ein ganz ande-
res Schlachtfeld. Da schießt das Adrena-
lin durch deinen Körper, und allein
dadurch fühlt sich alles schon mal 20
bpm langsamer an. Im Proberaum
denkst du vielleicht noch, dass der Song
einen guten Flow hat, aber kaum bist
du auf der Bühne und machst den Click
an, glaubst du, der Track wäre grade in
Slow Motion! Und genau das ist das
Gefährliche, deshalb spiele ich viel mit
Click. Ich traue es mir noch nicht zu,
ohne Click das Zeitgefühl im Griff zu
haben, weil einfach noch zu viel Adre-
nalin im Spiel ist und ich noch nicht
ganz herausgefunden hab, wie ich das
in Griff bekomme. Aber dieses Thema
hat auch wieder viel mit Erfahrung zu
tun. Um dein Timing bei Auftritten gut
kontrollieren zu können, musst du ein-
fach viel auf der Bühne gespielt haben.
Bist du denn eher auf der Bühne oder Drums: Tama Starclassic Performer Hältst du es für eine gute Idee, das
im Studio zu Hause? Birch/Bubinga Hyper Drive Gefühl mal nachzustellen?
Eher auf der Bühne. Obwohl ich bei den 22" x 20" Bass Drum Man muss immer bedenken, dass das wirk-
letzten Studio-Jobs schon gemerkt habe, 12" x 7" Tom lich ein lauter Song war. Da hat diese Wut
dass das Studio auch echt ziemlich fett 14" x 12" Floor-Tom auf mich selbst gepasst und funktioniert.
sein kann! Du hast Zeit, was Neues zu 16" x 14" Floor-Tom Bei einer Ballade hätte das mit Sicherheit
erschaffen, du hast Zeit, am Sound rum- 14" x 5,5" Snaredrum anders ausgesehen. Aber es stimmt, man
zubasteln, das ist was komplett anderes Cymbals: Meinl Byzance müsste das an der passenden Stelle mal aus-
als auf der Bühne. Im Studio hast du 14" Thin Hi-Hat probieren!
eher die Ruhe, dir alles noch einmal 10" Jazz Splash Um es mal zu kategorisieren, bist du bei
anzusehen und durchzuhören. Dabei 18" Jazz Trash Crash Tiemo Hauer eher der Session-Musiker.
kommen dir auch die meisten Ideen, 20" Jazz Medium Thin Ride Ist das eine Rolle, die du auch in Zukunft
EQUIPMENT

was du jetzt vielleicht noch anders spie- Hardware: Tama RoadPro einnehmen willst, oder ist es dein Ziel,
len könntest. Und tagelang im Studio an Pedale: Tama Bestandteil einer Band zu sein, die auch
verschiedenen Sachen zu arbeiten Iron Cobra Single Pedal nach außen hin nicht nur als Solokünst-
macht mir auch sehr viel Spaß und ist Iron Cobra Hi-Hat ler wahrgenommen wird?
sehr, sehr interessant! Elektronik: Roland SPD-SX Ich glaube, das kann man sich heutzutage
Deshalb: Studio ist super, aber auf der Cases: Hardcase gar nicht so aussuchen. Natürlich ist es eine
Bühne bekommst du einfach direkt das Sticks: Promark sehr schöne Vorstellung, mit seiner eigenen
Feedback. Im Studio bekommst das Pro-Round Hickory 5A Band und seiner eigenen Musik erfolgreich
Feedback vom Produzenten und kannst zu werden, mit drei, vier Leuten an einem
die Spannung, die du auf der Bühne Strang zu ziehen und Bestandteil einer Kon-
bekommst, kaum aufbauen. Anderer- stellation zu sein, bei der du maßgeblich am
seits muss ich zugeben, dass mir das aber auch schon mal gelungen Output beteiligt bist. Trotzdem kann ich das nicht so sagen.
ist. An dem Studiotag war ich krank, und wir mussten an dem Mor- Ich glaube, ich möchte ein Drummer sein, mit dem die Leute gerne
gen unbedingt diesen Take reinkriegen. Da war ich ein bisschen zusammenspielen und den die Leute dann auch anrufen. Mein Plan
genervt und wütend. Dazu kam, dass es sich bei dem Take um einen ist es, Jobs für andere Musiker zu machen.
ziemlichen Prügelsong gehandelt hat. Also hab ich mir gedacht: Andererseits kann ich mir trotzdem auch vorstellen, meinen Beruf
„Hey, das nagelst du jetzt!“, und hab all meine Energie – also auch mit einer eigenen Band durchzuziehen. Nur hängen an dem Weg
negative Energie – in diesen Song gesteckt. Und es hat tatsächlich wiederum ganz viele Faktoren dran, die man nicht so einfach beein-
funktioniert! flussen kann. Ich glaube, viele Musiker haben Angst, sich voll und
Also hast du mit den Drums negative in positive Energie ver- ganz in ein Ding reinzusteigern und alles andere liegenzulassen. Und
wandelt? an der Stelle bin auch ich noch auf der Suche. Um es also kurz zu
Genau! Hätte ich auch nicht gedacht, aber über das Schlagzeug hat sagen: Ich weiß es noch nicht! Ich bin aber sicher, dass es sich zeigen
dieser Energiefluss wirklich funktioniert! Ist mir vorher auch noch wird! Wenn man hart genug arbeitet, kommt irgendwann der Punkt,
nicht gelungen. an dem sich zeigt: Jetzt geht’s richtig ab! ÉÉ
INTERVIEW & FOTOS: TOM SCHÄFER STICKS 11:2014 INTERVIEW 37

Wenn Rock-Bands, Techno-Acts, Guildo Horn oder Karel Gott zur

bezaubernden Schlacht rufen, dann ist er dabei! Sascha Waack zählt
seit Jahren zu den vielbeschäftigten Working Drummern im Land.

A ber Sascha Waack ist auch ein Phänomen. Wie kaum jemand tine entstanden. Und ehrlich gesagt: Zu 99 Prozent ist es ja doch
anders ist er in der Lage, mit genüsslicher Flexibilität den unter- immer die „Zwei und Vier“.
schiedlichsten Genres einer schillernden Musikwelt Groove zu Hattest du nie das Bedürfnis, mit der einen Band DAS Ding zu
injizieren. Ein „1000Sascha“, der massiven Hardrock genauso mit landen?
Herzblut versorgt, wie er dem fröhlichen Paradiesvogel des Schlagers Als Teenie schon. Die Band Kiss ist der Grund, warum ich überhaupt
die authentischen Beats verabreicht. Ein Drummer-Leben zwischen angefangen habe, Schlagzeug zu spielen. Eric Carr trommelte an sei-
Familien-Schlager, R&B, Gospel und abgedrehtem Pink-Powder- nem Panzer „I Love It Loud“ – und das wollte ich dann auch. Aber
Techno. Und alle Stars, für die er trommelt, bekommen alle eins: mein erstes Engagement als Berufsmusiker war ein Job als Sideman.
die 26" Bassdrum! Das hat sich bis heute nahtlos durchgezogen. Auch wenn ich anfangs
zufällig da reingerutscht bin, so hat sich das Sideman-Schlagzeuger-
Du bist einer der wenigen Drummer in Deutschland, die haupt- Dasein zur Normalität entwickelt. Man muss sich entscheiden, ob man
sächlich vom Live-Geschäft leben können. Popstar werden will oder eine Sache wirtschaftlich solide durchzieht.
Ich bin jetzt seit 21 Jahren unterwegs und musste in meinem Leben Rockstar sein ist eine Utopie. Wenn es klappt, dann ist das super,
nie etwas anderes machen. Das hört sich easy an, aber man muss aber wenn die Sache dann vorbei ist, dann stehst du da im Vakuum.
diesen Beruf wirklich wollen. Und ich möchte nicht, dass mir das passiert. Es gab also nie die eine
Also tagtäglich mit immer wieder anderen Bands spielen und Band, mit der ich im Sprinter durch Deutschland gefahren bin, um
neue Programme lernen? berühmt zu werden. Das Level
Gestern war es z. B. Schweine- war immer schon ein bisschen
Mir geht es darum, mit einer
rock, heute ist es Guildo Horn weiter oben, aber eben als Drum-
Band tight zu spielen und
mit Schlagern, und übermorgen mer, der nicht Teil einer festen
Magie entstehen zu lassen.
spiele ich auf einem Techno- Band ist, sondern sein eigenes
Event. Aber genau das ist der Reiz Ding macht.
bei der ganzen Nummer, denn ich werde immer wieder mit anderen Dazu gehört natürlich Selbstbewusstsein, aber man muss auch
Styles konfrontiert. Dabei geht es auch um die möglichst authentische bestimmte Fähigkeiten mitbringen, oder?
Entfaltung in den unterschiedlichen Genres. Ich habe nie versucht, Damals hab ich die harte Schule mitgemacht, als ich auf die Musical-
meinen Stil der Musik aufzudrücken, sondern bin jemand, der im Tourneen gerutscht bin, wo alle anderen Musiker viel älter und
Sinne eines Songs Schlagzeug spielt. Ziel ist es, dass der Künstler erfahrener waren. Durch das Arbeiten mit verschiedenen Musical-
zufrieden ist und mich bestenfalls wieder bucht. Ich kann mir nicht Directors habe ich gelernt, etwas zu reproduzieren, was mir vorge-
vorstellen, ein ganzes Leben lang in nur einer Band zu spielen. setzt wurde. Das war immer so, und das ist heute so. Ich arbeite für
Aber dreht man nicht irgendwann durch bei diesem ständigen die Chefs der Band und hab es mit dem Schlagzeugspiel immer so
Genre-Hopping? gehalten, dass keine Diskussionen aufkommen. Denn in den meisten
Das Switchen und Eingrooven passiert bei mir sehr schnell. Weil ich Fällen haben die Chefs recht, denn sie denken nicht wie ein Schlag-
seit Jahren diese verschiedenen Gigs spiele, ist da eine gewisse Rou- zeuger, sondern sehen das gesamte Spektrum eines Songs und den-
38 INTERVIEW STICKS 11:2014
ken im Kontext musikalisch. Daher sind
deren Entscheidungen oft die besseren. Ich
komme damit gut zurecht, denn am Ende
zählt das musikalische Ergebnis. Ich bin
sowieso jemand, der gerne Songs spielt. Und
das ganze Fusion-Gefrickel, wo jeder zeigt,
was er kann, das war nie so mein Ding. So
krummes Zeug mit 8.000 Breaks widerstrebt
mir. Dann lieber dicke Hose und abledern!
Damals war es total in, Vinnie Colaiuta und
Dave Weckl zu hören. Ehrlich gesagt, hab ich
nie verstanden, wo da die „Eins“ ist. (lacht)
Diese Zurückhaltung des Egos, wenn
man Songs bedient, das ist eine profes-
sionelle Einstellung, die du absolut lebst.
Und du nimmst die Sache ernst – jeden
Schlag –, auch wenn du mit Guildo Horn spielst?
Die Guildo-Horn-Nummer ist natürlich lustig, aber dahinter steckt
auch viel Arbeit. Ja, ich nehme das alles durchaus ernst, und ich
mach da keinen Scheiß. Ich hab als Drummer einen Ruf zu verteidi-
gen. Dass man dabei eine Menge Spaß haben kann, ändert nichts an
der Seriosität. Ich versuche immer, den Song aufzugreifen und ver-
meide es, Dinge zu überdrehen. Also überlege ich auch sehr gut, ob
ein Fill-in Sinn macht oder kontraproduktiv ist. Ich hatte eine Zeit
lang mal Auftritte mit einem Blues-Jam-Trio. Da muss man naturge-
geben schon dichter spielen. Aber das war mir fast unangenehm. Ich
mag es eher ordentlich und musikalisch strukturiert. Ich bin aber
kein Spießer. Ich hau mir auch schon mal die Nächte um die Ohren
und betrinke mich. (lacht)
Ich habe nie versucht, meinen Stil
der Musik aufzudrücken, sondern
bin jemand, der im Sinne eines
Songs Schlagzeug spielt.
Nein, also diese Auffassung von strukturierter Musik kommt aus
meiner Anfangszeit der Musicals, was ich zehn Jahre lang intensiv
betrieben habe. Da stand immer jemand vorne, der aufgepasst hat,
dass man nicht zu viel spielt.
Von den Musicals bist du ganz weg?
Damals sind ja die festen Häuser überall entstanden, und die Tour-
neen wurden entsprechend immer schmaler. Das letzte Musical hab
ich 2007 in Weimar am Staatstheater gespielt. Ich kenne die Musical-
Welt von A bis Z und glaube nicht, dass ich daran noch mal anknüp-
fen möchte. Man muss zwar gut spielen, aber es interessiert nieman-
den, wer du bist.
In deinem Job muss man notenfest sein, oder?
Im Notenlesen fit zu werden, das war ein positiver Begleiteffekt der
Musical-Zeit. Davon profitiere ich heute. Ich mach ja die Guildo-Horn-
Open-Airs in Vertretung für Tommy Fischer, der wegen einer Sehnen-
scheidenentzündung pausieren muss. Guildo spielt ein Riesenreper-
toire an Songs und ändert ständig die Setlist und Arrangements.
Ohne Noten wäre ich da völlig aufgeschmissen. Hinzu kommen die
vielen anderen Gigs um mich herum. In meinem Metier muss man in
der Lage sein, Dinge zu notieren und Gigs vom Blatt zu spielen.
Musik vom Blatt abspielen ist die eine Sache, aber du musst ja
auch das Feel eines Songs oder eines Styles transportieren –
dich also vom Habitus auch auf die Sache einlassen?
Ja sicher. Es muss so klingen, als sei es gewollt und echt. Privat höre
ich ja keinen Schlager. Aber als Drummer in dieser Situation muss
ich den Schalter umlegen können. Es hat mit Arbeits-Ethik zu tun,
und ich muss mich auf die Band und das Feel einstellen, und kann
da nicht ein „Aaron Spears Gedächtnis“-Fill spielen.
Was ist dein Konzept, dein Geheimnis? Warum rufen dich die
Leute an?
Ich bin ein Arbeiter. Wer mich engagiert, der kann sicher sein, dass
ich pünktlich zum Soundcheck komme und auch die Songs kann.
Du kommst, spielst die Ansage, kriegst die Kohle und bist ruhig. So
funktioniert das. Die Leute in meinem Umfeld sind alles Arbeiter wie
ich. Wir spielen einen soliden Job und haben es verstanden, worum
es in diesem Metier geht.
Das hat zur Folge, dass man den Rock’n’Roll gegen Dienst-
leistung eintauscht?
Dienstleistung trifft sicherlich zu. Aber ich hatte immer meinen
Spaß bei den Dingen – und den Rock’n’Roll erlebst du auch
durchaus in meinem Umfeld. (grinst)
Gäbe es auch Jobs, die du ablehnen würdest?
Es muss schon einen triftigen Grund geben, einen Gig nicht an-
zunehmen. Ich bin gerne unterwegs und war nie derjenige, der sich
lieber vor den Fernseher knallt als irgendwo hin zu fahren, aufzu-
bauen und mit Leuten Musik zu machen. Natürlich muss ich von Fall
zu Fall abwägen – und wenn jetzt Chick Corea anruft, dann würde
ich den Kelch lieber weiterreichen. (lacht) Diese Herausforderung
brauch ich nicht, dass ich vielleicht an einem Gig scheitern könnte.
Du nimmst die Sache nicht auf die leichte Schulter und berei-
test dich auf jeden Gig vor?
Wahrscheinlich mehr als nötig! Ich gehe da nicht lässig mit um, denn
im Hinterkopf ist immer noch die Angst des Versagens. Wenn du
einen Job zu leicht nimmst und es geht schief, dann hast du diese
Etikette ein Leben lang auf der Backe kleben. Und das tue ich mir
nicht an. Letztens hatte ich einen Alpenrock-Gig mit den Lahntalern.
Das ist ganz schön ausgechecktes Zeug. Und ich hab eine Woche lang
jeden Morgen die Sheets rausgeschrieben. Das war Mega-Arbeit.
Wenn ich irgendwo hinfahre zum Gig, dann bin ich vorbereitet. Hun-
dert Prozent!
Wie geht es denn deiner künstlerisch musikalischen Erfüllung
in deinem Leben, wenn du doch ausschließlich die Suppe für
andere kochst? Kommst du abends nach Hause und bist erfüllt
von einem Gig?
Ich brauche nicht dieses Schulterklopfen. Mich profilieren zu wollen
oder Leute an die Wand zu spielen ist weit von dem entfernt, was ich

unter Musik verstehe. Mir geht es ernsthaft darum, mit einer Band
tight zu spielen und Magie entstehen zu lassen. Dann war es für
mich ein geiler Abend. Und das ist völlig Genre-unabhängig.
Grundsätzlich aber bewegst du dich im Fahrwasser des Main-
stream?
Mainstream ist die hundertste „Telefon-Band“ mit „I Will Survive“
und dem ganzen Käse. Damit komm ich selten in Berührung. Meine
Jobs sind durch die Bank anspruchsvoll und loten auch mal Grenz-
bereiche aus.
Gilt das auch für das Projekt AC Angry?
Was feste Bindungen zu Bands angeht, ist AC Angry eine wirkliche
Ausnahme. Das sind drei engagierte Jungs aus dem Saarland – die
leben für die Musik und versuchen, ihren Traum Wirklichkeit werden
zu lassen. Das Ganze ist so „Turbonegro meets Motörhead“. Aber
nicht hart, eher Rockmusik. Wir haben schon Support gespielt für
Saxon und Anvil. Aber es ist erschreckend, was da heute von jungen
Bands abverlangt wird. „Pay to play“ ist die Ansage – entweder du
machst es oder bist raus. Von den paar Kröten, die übrig bleiben,
musst du auch noch den Sprinter und das Benzin bezahlen. Das ist
echt die harte Nummer, und die geht nur mit großem Enthusiasmus.
Ich bin zwar Mitglied der Band, aber nicht die treibende Kraft, und
Ich arbeite für die Chefs der Band
und hab es immer so gehalten, dass
keine Diskussionen aufkommen.
ich kann auch nicht alle Gigs mit ihnen spielen. Denn
ich muss ja Geld verdienen, und da gibt es jemanden,
der dann für mich einspringt. Ich bin keine 20 mehr,
und es ist mir nicht egal, was morgen ist.
Egal mit wem du spielst, ob du nun Guildo Horn
oder Alpenrock begleitest – du rückst immer mit
deinem fetten Pearl-Drumkit an? Und auch bei
Karel Gott ist deine 26er-Kick am Start?
Klar! Das ist mein Kit! Mit großen Bassdrums kann
man jede Art von Musik spielen. Auch solche, die gar
nicht groß klingen muss. Es kommt drauf an, wie
man spielt. Ich bin ja auch ein Freund davon, Toms
ruhig mal zu dämpfen und mit Snaredrum-Sounds zu
experimentieren. Auch Bassdrums kann man vom
Sound sehr unterschiedlich gestalten. Prinzipiell mag
ich es, wenn sie ein bisschen offener klingen und
mehr Ton haben. Das geht am besten mit wirklich
großen Kicks. Ich bin halt der Irre mit der 26er-Bass-
drum! (lacht)
Und du bist vom Typ ein harter Spieler und langst
ordentlich zu – stilecht also und passend zum
26er-Bassdrum-Kit?
Stimmt, aber ich kann auch leise. Allerdings musste ich mir das
antrainieren. Mit Druck leise spielen ist nicht einfach. Ich habe mal
mit einem Orchester gespielt, und wenn du da nicht anpassungsfähig
bist in der Lautstärke, dann hast du mitunter ein Problem. Nicht
dass vorne der Dirigent ausflippt, sondern auch 100 Musiker. Und da
willst du nach dem Gig nicht alleine durch die dunkle Gasse gehen!
(lacht) Wenn du diesen Job machen willst, dann musst du bedienen.
Und wenn die Ansage kommt, dass die Becken zu laut sind, dann
kannst du nicht anfangen zu diskutieren.
STICKS 11:2014 INTERVIEW 39
Wenn man genau hinschaut, hat der Aufbau deines Schlag-
zeugs eine leicht subtile Note. Du bist Linkshänder, aber das
Set ist für Rechtshänder aufgebaut, bis auf das Ride-Cymbal.
Ja, und an der Ride-Stelle ist das China. Billy Cobham hat das in den
70ern schon gemacht. Ich bin Linkshänder, und als ich mit dem Schlag-
zeugspielen anfing, hatte ich das ganz automatisch so gemacht –
Hi-Hat mit links und Snare mit rechts. Mittlerweile ist das Spielen
open handed ja auch angesagt. Da bin ich jetzt gottseidank aus Ver-
sehen auch mal in! (lacht)
Einer deiner außergewöhnlichen Jobs ist sicherlich die „Holi
Gaudy“ Techno-Tour, bei der du Live-Percussion zur DJ-Perfor-
mance spielst. Eigentlich bist du doch Schlagzeuger! Was ist
das jetzt für eine Nummer?
Dieses Angebot resultiert aus dem Netzwerk, das ich mir aufgebaut
habe. Der Job kam einfach zu mir. Das Ganze ist ja ein Techno-Dance-
Happening für Kids, die hier zehn Stunden lang ausflippen und sich
mit Farbpulver einsauen. Bei dieser Nummer ist es wurschtegal, ob
ich Schlagzeug oder Percussion spiele. Aber in diesem Fall fand ich
ein Setup mit Timbales, Congas, Elektronik und allerlei Sounds viel
spannender. Ich bin weiß Gott kein ausgefuchster Percussionist und
setz mich einfach auf die Beats drauf. Es geht um den Live-Effekt. Bei
dieser Tour sind auch sehr kreative DJs dabei wie Mogwai,
Phil Fuldner oder Dr. Motte – deren Beats in Kombination mit
Live-Percussion, das klingt schon ziemlich fett. Und vor der
Bühne feiern 10.000 Leute. Hier geht es eher um Entertain-
ment. Die Kids wollen kein Konzert mit mir hören – die wol-
len nur Spaß haben. Es ist reine Unterhaltung, aber auch das bringt
die Wurst aufs Brot. (lacht)
Wie siehst bei dir mit Studio-Sessions aus? Ist das ein wirt-
schaftlich relevantes Thema?
Die Möglichkeiten, im Studio Geld zu verdienen, gehen quasi gegen
null. Es sind vielleicht ein oder zwei Produktionen im Jahr, die ich
einspiele und die dann auch veröffentlicht werden. Ich kenne auch
keinen, der nur von seiner Arbeit als Studioschlagzeuger existieren
kann. Zumindest nicht in Deutschland. Der letzte war wohl Curt
Cress. Drums werden heute in der Regel programmiert, und das ist
40 INTERVIEW STICKS 11:2014

ein echtes Defizit zu Lasten der musikalischen Qualität. So ist halt

Juicy Lucy, Kanada Tour (Hardrock)
Hair, European Tour
Nicole Band, National Tour (1994)
Rocky Horror Show, European Tour
The Komm!Mit!Manns, (Soul, R&B)
Ohne geht’s nicht (Musical Shows)
Broadway Very Best, National Tour
Lancelot, Support für Nazareth
Original USA Gospel Singers, European Tour
Elliot „V“ Tour (Rock)
Wer mich engagiert, der kann sicher
Biber Herrmann (Folk)
sein, dass ich pünktlich zum Soundcheck
Frank Diez Blues Band
komme und auch die Songs kann.
Der Kleine Horrorladen (Musical)
Senad und der Baumeister (Techno, House)
Opernball Weimar
Berlin Blues, National Tour
Oku and the Reggae Rockers, Tour Netherlands
London Drum Show
Guildo Horn
V8 Wankers
AC Angry
Timo Gross
Holi Gaudy, Techno Festival Tour
deutsche Popmusik. Da hör ich mir doch lieber „New Country“-Auf-
nahmen an – ist zwar auch plattgebügelter Mainstream, aber das
lebt so viel mehr. Und ein Drummer wie Paul Leim zum Beispiel
macht das Ganze zu einem Hörerlebnis mit Niveau.
Gibt es noch andere Drummer in deiner Hit-Liste?
Mein Lieblingsschlagzeuger ist Jim Keltner, der so ganz reduziert
spielt und einen Riesen-Backbeat hat. Ich bin ein Kind der 80er und
hab eher die kommerziellen Sachen gehört. Für viele war es „... bäähh!“,
aber die Musik von Marillion zum Beispiel fand ich total klasse
gemacht – zwar auch ein bisschen verspielt, aber gut konzeptioniert
und aus einem Guss. Ian Mosley ist für mich einer der meist unter-
schätzten Drummer.
Bemerkenswert in deiner Biografie ist die „Zildjian Sound Lab
Tour“ zusammen mit Dennis Chambers.
Die großen Drummer dieser Welt haben mir noch nie Angst
gemacht. Und mit Dennis Chambers gemeinsam eine Workshop-
Tour zu machen – ja warum denn nicht? Er hat seine Qualitäten –
ich hab meine. Es wäre ja total albern, würde ich versuchen, mich
vor Dennis Chambers zu beweisen. Dennis ist ja auch einer der
Drummer’s Drummer, und ich hab mich da auch rausgehalten und
nicht versucht, irgendwelche tollen Kapriolen rauszulassen, die mir
 STICKS 11:2014 INTERVIEW 41

sowieso nicht liegen. Ich denke auch gar nicht Drums: Pearl Masterworks Pearl Percussion Set
darüber nach, wie ich neben ihm aussehe. Es Mick Jagger’s Jacket Finish (Holi Gaudy Techno Festival Tour)
interessiert mich auch nicht. (gibt es nur 1 × in Deutschland) 11,75"/12,5" Travel Congas
Wir hatten eine Woche richtig Spaß. Der erste 26" × 18" Bassdrum 14"/15" Marc Quinones Timbales
Abend war schon total cool. Auf der Fahrt zum 12" × 9" Tom 12" × 5" Fire Cracker Steel Snaredrum
Hotel ist der Bus zusammengebrochen. Dann 16" × 16" Floor-Tom 8" Rocket Toms (4 ×)
sind wir raus in die nächste Döner-Bude. Wie wir 18" × 16" Floor-Tom Djembe, Crasher, Woodblock, Clave Block
ins Hotel gekommen sind, wissen wir beide nicht Snaredrums: Pearl (low), New Yorker Cowbell, Agogo Bells
mehr. Aber am nächsten Tag waren wir beste 14" × 6,5" Masters MCX Maple (mounted), Chimes, Shekere
Freunde. Auf der Tour war ich sozusagen Vor- 14" × 6,5" Sensitone Brass Pearl ICON Rack-System
gruppe für Dennis und hab ihm die Felle aufge- Cymbals: Zildjian Cymbals: Zildjian
wärmt. Wir haben uns beide musikalisch respek- 14" A Custom Hi-Hat 12" A Special Recording Hats
tiert. 18" K Custom Hybrid Crash 18" A Custom China
Wie aufgeschlossen bist du neuen Styles 19" K Custom Hybrid Trash Smash 16" A Custom EFX
gegenüber? Momentan kursiert ja das Metal- 18" A Custom EFX
Mania-Double-Kick-High-Speed-Fieber – 10" und 12" A Custom Splash
300 beats and beyond. 18" Oriental Trash China
In meinem Metier muss
Es gibt immer Sachen, die mich interessieren und 20" K Ride
man in der Lage sein,
an die ich mich auch mal heranwage. Es gab mal Elektronik:
Dinge zu notieren und
eine Studiosession mit einer Speed-Rock-Band, Pearl E-Pro Live
Gigs vom Blatt zu spielen.
und ich hatte mir das Material auch ordentlich Zildjian AE Gen16 Cymbals
draufgeschafft, damit es authentisch klingt. Als ich Sticks: Wincent 55A oder 7A XL
mir dann später die Platte angehörte, war ich echt Felle: Remo
überrascht und dachte: „Wow, bin ich das wirk- Mikrofone: Lewitt Microfones
lich?“ (lacht) Das klang so, als hätte ich nie was In-Ear-Monitoring: Fischer Amps
anderes gemacht. Aber explizit aus dem Metal- Bags & Cases: Protection Racket
Drumming-Genre bin ich raus. Es gab vor Jahren Sonstiges: Cympads, Pimp Your Bassdrum
mal eine Anfrage. Letztlich hat Mike Terrana den
Gig bekommen – zu Recht, denn mit dieser Mate-
rie hatte ich nicht im Geringsten etwas am Hut. Die permanenten sich auch das. Das Schöne ist, dass ich deutschlandweit in all den
Double-Bassdrum-Grooves waren eher eine Qual für mich. Irrsinnige großen Hallen gespielt habe, die ich früher nur von Plakaten und
Tempo-Blastbeats interessieren mich nicht. Musik ist keine Competi- Konzertankündigungen der großen Bands kannte. Und ich hab an all
tion – und ein Ringo Starr hat genauso seine Berechtigung wie ein diesen Orten gespielt – ohne Rockstar zu sein. Das sind Erinnerun-
George Kollias. Doch George Kollias hat sich für diesen speedy gen, die nicht mehr weggehen. ÉÉ
Metal-Style eben interessiert. Das ist sein Ding, und
der kann es halt. Und das Groove-Ding ist dann wie-
derum mein Part. Ich hab das bis heute nicht ver-
standen, wie man so schnell mit den Füßen Näh-
maschine spielen kann. (lacht) Ich find es zwar geil,
aber nach zwei Minuten YouTube-Videos gucken,
mach ich dann doch lieber den John Mayer an.
Gibt es denn bestimmte Bereiche des Schlag-
zeugspiels, die dich besonders interessieren?
Gospel-Chop-Fills! Diese Hand/Fuß-Kombinationen
als Verkettung von oben und unten finde ich total
spannend. Das macht einen ganz anderen Sound als
die üblichen Tom-Fills. Und wenn man dann noch
die Hi-Hat einbezieht, entstehen sehr frische und
überraschende Momente. Aber ich setz mich nicht
zu Hause hin und übe das. Gottseidank traue ich
mich, manche Sachen live einfach zu machen. Ich
hab keine Angst, dass ich die „Eins“ nicht mehr
finde. (grinst)
Du bist seit 21 Jahren on the road. Was sind
nachhaltige Erinnerungen?
Ich will nicht sagen, dass ich was à la Mötley Crue
erlebt habe. Aber in Toronto wollte ich mal einen Fernseher aus dem
Fenster schmeißen. Gottseidank waren Gitter davor. (lacht) Natürlich
gibt’s die berüchtigten Partys, aber nach dem 500. Mal relativiert saschawaack.com
In puncto Musikalität und spielerischer Vielschichtigkeit kann Graham Hopkins
wahrlich als Ausnahmefigur bezeichnet werden. Seit der heute 38-jährige Ire im Alter
von 17 Jahren direkt aus der Schule heraus bei My Little Funhouse eingestiegen ist und
sich über Nacht auf Europas großen Bühnen wiederfand, hat sich Graham Hopkins
stilistisch quer durch alle Genres und Styles als auch Venue-Größen gespielt.
Zwei Wörter, die er während des Interviews besonders häufig benutzt, sind „Dynamik“
und „Groove“. Denn, wie ihr lesen werdet: Nur darum geht es ihm.
INTERVIEW: MAX BRAUN
FOTOS: DAVID KAVANAGH
Graham, du bist gerade ausnahmsweise mal „off tour“. Wie
geht’s dir?
Oh, es ist schön, mal ein bisschen zu Hause zu sein. Das war einfach
auch mal nötig durch Hektik der vielen Touren mit Glen (Hansard,
Anm. d. Verf.) in den letzten Jahren. Und davor war ich viel mit The
Swell Season und The Frames unterwegs, so dass ich letztendlich
sechs Jahre kontinuierliches getourt bin. Da musste jetzt einfach eine
Auszeit her. Aber gleichzeitig haben wir auch schon wieder an Glens
neuem Album gearbeitet, haben hier und da aufgenommen und die
Produktion vorbereitet. Glen kann einfach nicht allzu lange ohne die
Musik bleiben. Ich denke, das neue Album wird im nächsten Frühjahr
erscheinen. Wenn ich wie jetzt zu Hause bin, freue ich mich, weil ich
dann die Möglichkeit habe, mit Freunden aufzunehmen – sofern alle
Zeit haben. Ich bin in dieser Hinsicht wirklich von Glück gesegnet,
mit vielen so tollen Musikern zusammenspielen zu können.
Das klingt wirklich gut. Was ist das denn für ein Projekt?
Wir haben eine traditionelle Bluesband, genannt The Square Pegs,
mit der wir hier spielen, wenn wir alle nicht auf Tour sind. Wir spie-
len Old-school Chicago/New Orleans-Blues. Bei diesen Gigs haben
wir natürlich dann super viel Spaß. Unlängst haben wir auch ein
Album herausgebracht, weshalb wir auch ein paar Festivals spielen
werden.
Wie bist du mit Musik als auch mit dem Instrument erstmals in
Berührung gekommen?
Ich habe in dieser Hinsicht wirklich das große Glück, dass mein Vater
(Des Hopkins, Anm. d. Verf.) Schlagzeuger war und auch immer noch
ist. Ich bin daher schon von klein auf mit Musik umgeben gewesen
und mit ihr aufgewachsen. Und Des ist ebenfalls mit Musik aufge-
wachsen, da mein Großvater Jim auch Drummer war. Musik war also
bei uns zu Hause allgegenwärtig, insbesondere Trap Jazz und Dixie-
land Jazz waren zunächst durch die Familie große Einflüsse. Ich
wurde nie dahin gedrängt, Unterricht zu nehmen, sondern konnte
einfach auf natürliche Art und Weise – durch meinen Vater und die
großartige Musik, die er spielte – in diese Szene eintauchen. Des ist
in Manchester groß geworden und hat sehr viel Jazz und Dixieland in
verschiedensten Combos gespielt. Ich bin also damit aufgewachsen,
Drummer wie Baby Dodds, Chick Webb, Zutty Singleton oder
Sonny Greer zu hören. Und auch Idole von meinem Vater, wie
Gene Krupa, hatten da massiven Einfluss.
Mein Vater hatte ein altes 60er Ludwig Classic Drumset, welches
wir bei uns zu Hause stehen hatten und auf dem er im Vorraum
unseres Hauses übte. Wenn er Gigs hatte, saß ich meistens
neben der Bühne mit einem paar Sticks und habe zur Musik
gespielt. Ich wurde nie irgendwie gezwungen, Unterricht zu neh-
men, sondern habe das ganze Musik-Ding einfach durch die Familie
und die damit verbundene Umgebung mitbekommen. Das Einzige,
woran ich mich erinnern kann, ist, dass mein Vater irgendwann mal
einen Paradiddle in riesigen Buchstaben auf die Garagentür malte.
Und dann haben wir gemeinsam ein Set in der Garage aufgebaut, auf
dem ich spielen durfte. Es war das ganz klassische Ding: Ich habe
unterm Kopfhörern zu allem und jedem getrommelt. Es war auf
jeden Fall sehr gut und hilfreich für mich, schon so früh mit dem
Instrument und der Musik in Berührung zu kommen.
Des war natürlich sehr viel unterwegs als Drummer und hat alles
gespielt, um die Familie zu ernähren: von Firmenfeiern über Pub-
Shows bis hin zu Hochzeiten. Er hat stilistisch sehr vielfältig gespielt,
was auch meiner musikalischen Vielschichtigkeit zugutekam und
mir sehr geholfen hat. Mir war es auch immer wichtig, stilistisch
beweglich zu sein und verschiedenste Genres bedienen zu können,
STICKS 11:2014 INTERVIEW 43
anstatt nur auf ein Genre spezialisiert zu sein. Und so bin ich letzt-
endlich zum Drummer geworden. Danke dafür an meinen Vater Des
und meinen Großvater Jim an dieser Stelle!
Wann hast du dich letztendlich dazu entschieden, professionel-
ler Musiker zu werden?
Das war im Alter von 17 Jahren, als ich noch zur Schule ging und My
Little Funhouse an mich herantraten und fragten, ob ich Interesse
hätte, bei ihnen einzusteigen. Ich erinnere mich noch, dass das an
einem Freitag in der Schule war, als ich die Anfrage bekam. Sie hat-
ten zu diesem Zeitpunkt schon einen Deal bei Geffen Records. Am
Montag saß ich schon im Flieger nach Amsterdam, wo abends die
erste Show im „Paradiso“ stattfand. Das war natürlich von einem
Moment auf den anderen eine völlige Veränderung meines Lebens.
Es war echt cool von meinen Eltern, dass sie mich das haben durch-
ziehen lassen. Von diesem Zeitpunkt an hat sich nahezu alles in mei-
nem Leben geändert – und so bin ich professioneller Musiker gewor-
den.
Welche Schlagzeuger waren für dich stilbildend und haben
dich persönlich geprägt?
Ich habe schon, bevor ich professioneller Schlagzeuger wurde, sehr
viele Drum-Magazine gelesen, welche mir verschiedenste Drummer
nähergebracht haben und durch die ich erfahren habe, mit welchen
Bands sie spielten oder auf welchen Sessions sie unterwegs waren.
Meine persönlichen Favoriten waren hierbei Jeff Porcaro und Steve
Gadd – und selbstverständlich John Bonham, durch den ich Led Zep-
pelin kennenlernte. Über Jeff Porcaro fand ich zur Musik von Toto,
Steve Gadd führte mich zu den Alben von Steely Dan, was mich wie-
derum zu Bernhard Purdie brachte. Das ging immer so weiter, die
Liste wurde immer länger. Durch die Magazine wurde ich auch auf
Hal Blaine und Earl Palmer aufmerksam und habe mir diese ange-
hört. Außerdem habe ich immer viel Radio gehört und einfach zu
dem gespielt, was damals täglich lief und meiner musikalischen Fle-
xibilität zugutekam, da die Musikauswahl zu dieser Zeit sehr hetero-
gen war: Es konnte Heavy Stuff kommen, dann etwas sehr Leichtes
und Gefühlvolles oder etwas Langsames und Mellow-Artiges. Das
war eine gute Schule.
Es war das ganz klassische Ding:
Ich habe unterm Kopfhörern zu
allem und jedem getrommelt.
Dann habe ich angefangen, erste Gigs zu spielen, wie Hochzeiten
oder was auch immer mir mein Vater besorgen konnte. Da hatte ich
natürlich viel Glück, dass er mir dabei geholfen hat. Bald darauf bin
ich bei My Little Funhouse eingestiegen. Wir waren beim Manage-
ment von Guns N’ Roses unter Vertrag und sind unter anderem mit
den Ramones getourt, waren viel in Europa und insbesondere auch
Deutschland unterwegs. Das hat aus mir einen richtigen Heavy-
Drummer gemacht und meine Spielweise deutlich verändert. Nach
meiner Zeit bei My Little Funhouse, als ich dann bei Therapy? einge-
stiegen bin, was mittlerweile knapp 20 Jahre her ist, habe ich mich
noch deutlicher aufs Rock-Drumming fokussiert. Gleichzeitig habe
ich aber immer daran gearbeitet, meine Musikalität in Bezug auf das
Schlagzeugspiel beizubehalten. Beispielsweise habe ich versucht, das
Spielen der anderen Instrumente, die ich erlernt habe, Gitarre und
Klavier, zu pflegen. Sogar als ich sehr viel harte Musik gespielt habe,
44 INTERVIEW STICKS 11:2014

war es mir sehr wichtig, diese Instrumente nicht zu vernachlässigen, hinter das Schlagzeug. Ich hatte einfach kein Adrenalin mehr, weil
sondern musikalisch offen und vielseitig zu bleiben. ich nicht hinter dem Schlagzeug saß. Es ist interessant zu sehen, wie
Hast du es geschafft, parallel zu deinen Projekten zu üben, einen das verändern und was das mit einem machen kann. Beispiels-
oder hast du dich dann voll und ganz auf die jeweilige Band weise im Falle von „Mama Rosa“, dem Solo-Album von Brian Blade.
fokussiert? Ich würde mich gerne mal mit ihm darüber austauschen, wie sich
Bei Therapy? waren wir mit der Band so eingespannt, dass kaum das Adrenalin und die persönliche musikalische Erfüllung bei ihm
noch Zeit für anderes blieb. In diesen sechs Jahren, die ich in der verändert haben, als er das Album herausgebracht hat und Steve
Band war, konnte ich stilistisch und dynamisch nicht so viel Ver- Nistor bei ihm trommelte.
schiedenes machen, was vermutlich auch der Grund dafür war, Ich genieße es immer noch, Songs zu schreiben, aber derzeit habe
warum ich nach dieser Zeit ausgestiegen bin – es war irgendwann ich keine Ambitionen, diese live zu spielen. Aber natürlich hat die
musikalisch nicht mehr erfüllend. Ich hatte aber definitiv eine tolle Halite-Phase insgesamt sehr viel Spaß gemacht.
Zeit, welche mich menschlich wie auch musika-
lisch bereichert hat. Mir hat es aber einfach
irgendwann nicht mehr so viel Spaß gemacht,
Abend für Abend auf ein Kit einzudreschen, ich
hatte das Adrenalin verloren. Technisch war
diese Musik für mich nicht besonders schwer zu
spielen, und so sehnte ich mich wieder nach
etwas, das eine Herausforderung darstellte.
Dynamik ist eine Herausforderung und der Grund
dafür, weshalb ich 2001 mit einer jungen Dame
namens Gemma Hayes zu spielen begann.
Gemma ist eine irische Singer/Songwriterin,
deren Musik so voller Dynamik und technisch so
anders ist, dass es für mich eine absolute Berei-
cherung war. Ich habe die Drums über ein Jahr
nahezu wörtlich nur gestreichelt. Zudem habe
ich Backing-Vocals bei ihr gesungen und habe
viele Press Rolls, Buzz Rolls sowie ganz viel mit
Besen gespielt. Mallets habe ich auch viel
genutzt, und ich spielte die Snare oft ohne Tep-
pich, sehr perkussiv. Auch habe ich dort wieder
angefangen, im Traditional Grip zu spielen, was
in den Jahren zuvor bei den heftigeren
Rock-Sachen nicht möglich war und
was ich wieder auffrischen wollte. Ich
habe diese musikalische Achterbahn- Mir war es immer wichtig, stilistisch Als ich wieder
fahrt sehr genossen. Ich bin auch nicht beweglich zu sein und verschiedenste zurück in Irland
der Typ, der ewig das gleiche Ding Genres bedienen zu können, anstatt war, habe ich
macht, sondern ich brauche von Zeit direkt wieder zu
nur auf ein Genre spezialisiert zu sein.
zu Zeit die Veränderung. üben angefangen,
Wie ging es dann für dich weiter? um mit Glen oder
Ich war etwa ein Jahr mit Gemma unterwegs und hatte während die- The Frames zu spielen. Darüber hinaus habe mit vielen verschiede-
ser Zeit auch wieder die Gelegenheit, mich dem Gitarren- und Klavier- nen Musikern Alben aufgenommen und mit Freunden die Band Boss
spiel widmen zu können. Ich mochte das Gefühl, wieder richtiger, Volenti gegründet. Das war irgendwie auch heftiger, abgefahrener
aktiver Part eines Songs zu sein und harmonisch zu begleiten. Ich Rock, aber eben auf eine ganz andere Art und Weise als bei Therapy?
habe eine sehr hohe, oktavierte Falsett-Stimme, die ich gerne in die und völlig bewusst so gemacht. Ich habe super viel Herz in die
Songs einbringe. Ich hatte zudem auch einige Songs geschrieben, die Arrangements gesteckt, doch irgendwie war das Projekt musikalisch
in mein Solo-Projekt Halite mündeten, welches von Warner sehr gut betrachtet ein ehrgeiziges Wagnis. Das war schon spannend, denn so
angenommen wurde. So kam es zum Ausstieg bei Gemma, da ich etwas hatte ich vorher noch nie gemacht und musste mich da mal
nun mein eigenes, erstes Album veröffentlichen konnte. Während ausprobieren.
der Zeit von Halite, in der ich zwei Alben veröffentlichte, habe ich Gleichzeitig habe ich viele Sessions mit verschiedensten Irischen
viele eigene Shows gespielt, aber auch Supports für verschiedene Künstlern gespielt und bin 2007 dann als Tour-Drummer bei Snow
andere Bands. Ich habe für die Red Hot Chili Peppers eröffnet, was Patrol eingestiegen. Es war toll, so oft für Sessions angerufen zu wer-
mir natürlich geholfen hat ... den und so viel spielen zu können. Es gab kaum Off-Days zu dieser
... wie auch für die Foo Fighters beispielsweise. Zeit. Diese Phase war musikalisch enorm wichtig für mich, weil ich
Richtig, die waren auch dabei. Zudem auch Bands wie Gomez oder so viel unterschiedliche Musik mit so vielen unterschiedlichen Musi-
Sebadoh. Das hat alles sehr viel Spaß gemacht, aber nach einer kern gemacht habe. Es hat mir dabei geholfen, meine perkussive
Weile merkte ich, dass ich dahin zurück musste, wo ich hingehöre: Dynamik wieder aufzufrischen.
46 INTERVIEW STICKS 11:2014
Woher hast du denn eigentlich die Gabe, eigene Songs schreiben
zu können?
Als ich aufgewachsen bin, war ich ja von Musikern und Musik im
Allgemeinen umgeben. Mein Vater hat jeden Tag mit den verschie-
densten Leuten Musik gemacht. Es hätte alles an Musik sein können:
von Louie Armstrong bis hin zu den Beatles, die bis heute meine
Lieblings-Band sind. Ich habe zwei Töchter, und es ist klasse, dass
sie jetzt in meinem Haus hier die Beatles hören. Dieser allgegenwär-
tige musikalische Mix und auch Musik ganz generell haben mich
immer begleitet – und das hat bis heute nie aufgehört. Die Möglich-
keit, Klavierstunden zu erhalten und Gitarre zu erlernen, hat natür-
lich auch dazu beigetragen. Dann hat mir mein Grundschullehrer
erlaubt, jeden Freitag mein Drumset mitzubringen. So konnte ich mit
Schulfreunden gemeinsam eine erste Band machen. Wir schrieben
eigene Songs und nahmen erste Demos in Studios der Umgebung
auf. Deswegen finde ich es auch super, dass es heutzutage Pro-
gramme wie z. B. GarageBand gibt, mit denen junge Musiker günstig
erste Demos aufnehmen können.
Doch zurück zu mir: Ich hatte einfach immer das Bedürfnis, kreativ
zu sein und melodische Strukturen zu schreiben. Ich habe die Melodie-
struktur von Beatles-Songs geliebt, das ist der musikalische Ort, wo
ich in Bezug auf Songwriting herkomme. Das hat seither einfach nie
aufgehört und mich in so viele Felder akustischer Musik eingeführt,
wie beispielsweise Nick Drake, Richard Thompson, Joni Mitchell oder
Cat Stevens. Ich habe viel von dieser Musik vor dem Schlafengehen
gehört. Die Leute sind oft verwundert, dass ich so viel Akustik-Musik
höre, und fragen sich, wo da die Drums bleiben. Aber das ist genau
der Ursprung, wie ich dazu gekommen bin: einfach in meinem Zim-
mer sitzend und Gitarre spielend. Das ist alles, was es braucht.
Das ist vielmehr, als nur die Drums sprechen zu lassen.
Und diese Herangehensweise wirkt sich vermutlich auch
auf deine Spielweise aus, oder?
Ja, absolut! Weil ich einfach so viel mehr für den Song spiele.
Und das versuche ich auch meinen Schülern mitzugeben.
Wenn ich nicht auf Tour bin, unterrichte ich einen Tag
wöchentlich am BIMM College in Dublin, welches es seit zwei
Ich bin nicht der Typ, der ewig
das gleiche Ding macht, sondern
ich brauche von Zeit zu Zeit die
Veränderung.
Jahren gibt. Das ist ein großartiger Ableger des Brighton Insti-
tute of Modern Music. Ich bin sehr froh, dort einmal pro Woche
unterrichten zu dürfen und mit den jungen Musikern im Aus-
tausch zu sein. Und eine der Sachen, die ich ihnen zu vermit-
teln versuche, ist exakt das, wonach du eben gefragt hast: Wir
sprechen über Drumming und das Spielen für den Song.
Das ist etwas, was ich immer umzusetzen versuche. Schlagzeu-
ger sind, wenn sie kein anderes Instrument gelernt haben, die
meiste Zeit im Spielen ihrer Drums verloren. Sie hören nicht
auf den Song. Sie denken nicht: Was kann ich spielen, was toll
für den Song wäre? Sie denken nicht an ein Frage-Antwort-
Schema mit dem Gesang und an den lyrischen Inhalt des Tex-
tes, wobei das doch so wichtig ist.
Eines meiner absoluten Lieblingsalben ist „Harvest“ von Neil
Young mit Kenny Buttrey an den Drums. Neil Young hat bei
den Aufnahmen zu diesem Album damit begonnen, die Crash-
und Ride-Cymbals wegzunehmen, was tatsächlich eine großar-
tige Entscheidung war: Alles, was man hört, sind Kick, Snare
und Hi-Hat. Ich finde das wundervoll, weil er wirklich völlig
reduziert spielt. Schlagzeuger, die die Platte hören, würden
wahrscheinlich normalerweise sagen, dass das langweilig ist,
aber es geht verdammt noch mal um den Song und nicht um
die Drums!
Gibt es heutzutage einen Schlagzeuger, der das deiner Meinung
nach gut umsetzt?
Jemand, der das wirklich toll macht, ist Joey Waronker von Beck. Ich
liebe seine Art, Schlagzeug zu spielen. Aber auch alle Drummer, die
Gitarrist Bill Frisell sich aussucht, haben das total drauf, wie Brian
Blade oder Jim Keltner. In dieser Hinsicht sind einige meiner Lieblings-
Drummer die absoluten Non-Drummer, wie beispielsweise Paul
McCartney einer ist. Stevie Wonder ist auch einer meiner Lieblings-
Drummer. Sogar Pianist Ben Folds ist einer meiner Liebling-Drummer.
Weil sie alle für ihre eigenen Songs spielen, und es so, wie sie es
spielen, nicht Song-dienlicher sein könnte. Sie wissen durch den
Text automatisch, was während des Songs zu spielen ist. Sie wissen
48 INTERVIEW STICKS 11:2014
auch, was wann auch nicht gespielt werden darf. Sie lassen Raum in
der Musik – und das ist alles, worum es geht.
Das ist wirklich etwas so Wichtiges, das ich wie von einer Kanzel
vor den Studenten immer wieder herunterpredige. Ältere Musiker
werden mir da wahrscheinlich Recht geben, aber junge Drummer
hören meistens viel Dave Weckl, Vinnie Colaiuta oder Mike Port-
noy – und da stecke ich nicht so drin. Ich möchte den „Weniger ist
mehr“-Aspekt von Musik hören. Das ist einfach mein persönlicher
Geschmack.
Wie würdest du demnach deine eigene heutige Spielweise
beschreiben?
Das ist echt komisch, ich habe so viel über all die Jahre gelernt und
habe so viele verschiedene musikalische Dynamiken gespielt, dass
ich irgendwann wieder dort angekommen bin, wo ich angefangen
habe. Meine Sicht auf mein Spiel, selbst bei völlig klinischen Aspek-
ten: Ich versuche so aufgeräumt und straight wie möglich zu spielen.
Durch Larry Garas „The Baby Dodds Story“, ein großartiges Buch,
habe ich mich viel mit Louie Armstrong beschäftigt und mich mit
seinen Bands Hot Five oder Hot Seven auseinandergesetzt. Ich habe
auch viel Trap Jazz gehört, dem Ursprung dieser ganzen Musik, wel-
cher von anderen populären Feldern des Jazz überschattet wird, so
dass viele Menschen direkt mit Bebop beginnen, wenn sie Jazz hören,
also Elvin Jones, Max Roach oder Art Blakey, die ich selbstverständ-
lich auch liebe. Aber mir war es wichtig zu verstehen, wo der direkte
musikalische Ursprung liegt. Ich versuche einfach, die Dinge „mehr
weniger zu verstehen“, mit dem absoluten Fokus auf Groove. Das hat
mir wirklich viel gebracht.
Wenn du nun die letzten 20 Jahre als Drummer Revue passieren
lässt: Was waren die persönlichen Highlights deiner Karriere?
Drums: C&C
LPL (Luan/Poplar/Luan) Custom Kit
Dark Natural Finish
22" x 13" Bassdrum
13" x 8" Tom
16" x 15" Floor-Tom
14" x 6,5" Snaredrum
Hardware: dw
6000 Series Retro Flush-Base Hardware
9000 Bassdrum-Pedal
Cymbals: Zildjian
16" Constantinople Crash (2 x, als Hi-Hats)
22" Constantinople Renaissance Ride
24" Kerope
Sticks: Vic Firth
Extreme 5B Custom Sticks
Jazz Brushes
T1 Mallets
Felle: Aquarian
Snare: Texture Coated Response 2 mit
Power Dot/Classic Clear
Toms: Modern Vintage Coated Medium
Bassdrum: Modern Vintage Coated/Coated
Response 2
Bags: SKB Cases
Oh, da muss ich definitiv mehrere Sachen nennen. Ich denke, zunächst
war die Entscheidung, in so jungem Alter bei Therapy? einzusteigen,
sehr prägend. Als ich Brad Wilk mit Rage Against The Machine nach
uns auf einem der Festivals sah und die Leute bei „Killing In The
Name Of“ alle völlig durchdrehten, wurde mir beim Zuschauen fast
schlecht, weil ich das so gut verdammt gut fand. Das hat mir so viel
über die Dynamik des Zusammenspiels gezeigt, also wie er sie rhyth-
misch zusammengehalten und den Groove transportiert hat. Als sie
uns dann auf einigen europäischen Festivals ebenfalls zusahen, war
ich völlig nervös!
Dann gab es andere sehr inspirierende Momente mit Levon Helm.
Ihn zu treffen und mit ihm abzuhängen, sich mit ihm persönlich zu
unterhalten und gemeinsam mit ihm spielen zu können, hat mein
Spiel nachhaltig verändert. Denn er war wirklich jemand, den ich auf
eine Art Podest gehoben hatte und nie geglaubt hätte, dass ich ihn
mal persönlich treffen würde. Er war wirklich eine Top-Inspiration.
Und ihn dann mich zu umarmen zu sehen und sagen zu hören „Hi
Graham!“, das war schon echt abgefahren.
Oder auch Glen Hansards Band zu einem 15-Mann-Orchester wach-
sen zu sehen, welches eine Dreier-Horn-Sektion bekam und dadurch
so Groove-orientiert wurde in Kombination mit einer starken Rhyth-
musgruppe, das war musikalisch absolut erfüllend. Da war von
Anfang an so ein Groove und eine solche Dynamik da, fantastisch!
Ich habe da schon meine super dynamisch klingenden C&C Drums
gespielt, und wenn ich heute an diesen Sound und diese Konstella-
tion denke, bin ich wieder schwer begeistert.
Was für ein Setup spielst du aktuell?
Ich spiele ein C&C LPL-Kit, also Luan/Poplar/Luan-Sandwich-Kessel,
mit 22" x 13" Bassdrum, 13" x 8" Tom, 16" x 15" Floor-Tom und
 STICKS 11:2014 INTERVIEW 49

einer 14" x 6,5" Snaredrum. Ich liebe diese ungewöhnliche Bass- Garage entdeckt, welches er in einem Boot gelagert hatte. Und
drum-Tiefe, das ist einfach eine wundervolle Größe. Ich stimme sie irgendwie habe ich es dann geschafft, ihm das Teil für umgerechnet
nicht zu hoch oder zu tief, es ist eher ein Medium-Tuning, das für knapp 50 Euro abzukaufen. Ich hab’s direkt mitgenommen, bevor er
alles funktioniert. Ich habe alle möglichen Felle ausprobiert, bei- sich das hätte anders überlegen können. Da es sehr alt war, wusste
spielsweise Coated-Felle auf beiden Seiten, und es klingt immer toll. ich, dass es mich einiges an Restauration und Zeit kosten würde,
Ich mache auch kein Loch in das Frontfell, ich lasse es bewusst also habe ich immer mal wieder daran gearbeitet – und ich brauche
geschlossen. Ich mikrofoniere das Frontfell von außen mit einem immer noch ein paar Kleinigkeiten dafür –, aber es klingt wirklich
Electro Voice RE-20-Mikrofon, was dann schön resonant klingt, erste Sahne! Besonders der Bassdrum-Sound ist klasse.
wenn die Bassdrum relativ hoch
gestimmt ist. Die Bassdrum spiele
ich übrigens immer recht offen, ich
mag einfach diesen resonanten
Sound.
An Cymbals benutze ich fast aus-
schließlich K Zildjian Constantinople,
sogar zwei 16" Crash-Cymbals als
Hi-Hats sowie als kleineres Ride
auf der rechten Seite ein 22" Con-
stantinople Renaissance. Das grö-
ßere Ride, welches ich auf der lin-
ken Seite spiele, ist ein 24" Kerope.
Das mag ich ebenfalls sehr.
Ich benutze Aquarian-Felle, die
prima für Vintage Drums funktio-
nieren. Sie geben eine enorme
Wärme über die Kessel her und
transportieren den Vibe wirklich
gut. Manchmal nehme ich auch
Felle mit Dot als Resonanzfelle,
aber gewöhnlich habe ich immer
Coated-Felle auf allen Kesseln.
Wo wir gerade bei deiner Lei-
denschaft für Vintage Drums
sind: Du restaurierst auch alte
Kits, oder? Ich möchte den „Weniger ist mehr“-
Ja, ich habe das ein paar Mal gemacht. Ich liebe es, die Aspekt von Musik hören. Das ist einfach
Kits auseinanderzubauen, zu restaurieren und wieder
mein persönlicher Geschmack.
zusammenzusetzen. Das ist ein tolles Hobby. Als ich bei
Therapy? spielte, habe ich ein 55er WFL-Kit aufgetrie-
ben, welches absolut fantastisch war. Es gehörte vorher Bob Henrit Zurzeit schaue ich fast jede Nacht bei eBay rein, da ich auf der Suche
von den Kinks, der es zuvor vom Drummer von Status Quo bekom- nach einem Slingerland „Rolling Bomber“-Kit bin. Viele Companies
men hatte. Es sah echt schick aus, allerdings musste ich ein paar in den 40er-Jahren haben mit Wood-Hoops gearbeitet, da Metall auf-
Ersatzteile dafür besorgen, unter anderem einen Tom-Halter, Floor- grund des Zweiten Weltkrieges ein rares Material war. Sie mussten
Tom-Teile und Bassdrum-Spurs, um es wieder in optimalen Zustand also Wood-Hoops auf allen Kesseln benutzen und sogar Spannböck-
zu bringen. Natürlich habe ich auch die gesamte Nickel Plated Hard- chengehäuse aus Holz, was von der Ästhetik her natürlich wunder-
ware blitzblank geputzt. Letztendlich waren es aber echt nur ein paar bar war. Jay Bellerose, der u. a. bei Ray Lamontagne spielt und auch
Kleinigkeiten, die gemacht werden mussten, damit es wieder top in mit Robert Plant und Alison Krauss gespielt hat, hat beispielsweise
Schuss kam. Die Teile habe ich aus verschiedensten Teilen der eins dieser Kits.
Welt – Mexiko, England, Wales, USA – zusammengetragen. Das Mein Vater und ich haben zusammen genommen richtig viel Equip-
waren alles originale 50er WFL-Ersatzteile. Nachdem ich über lange ment. Und diese Sammelleidenschaft wird nie aufhören. Ich habe so
Zeit alles zusammengetragen hatte, habe ich das Set über die letzten einiges an Vintage Snares gesammelt – Mann, ich habe echt so viel
Monate fertig gemacht, und so hatte es letzte Woche seine erste Zeug und könnte damit für immer so weiter machen. (lacht) ÉÉ
Comeback-Show nach der Restauration. Das war natürlich klasse.
Und dann gab’s da noch dieses alte Trixon-Kit, welches ich vor 20
Jahren für umgerechnet 50 Euro erworben habe ...
... ernsthaft? Erzähl!
Ja, total abgefahren! Da war ein Typ aus unserer Gegend, der sich
gerade ein neues Pearl Export gekauft hatte und wollte, dass ich es
für ihn stimme. Als ich bei ihm war, habe ich dieses alte Kit in seiner www.grahamhopkinsdrummer.com
50 DRUMMER DES MONATS STICKS 11:2014

DRUMMER DES MONATS

JAN FREESEMANN
lebt in: Augustfehn (Niedersachsen)
Du bist Drummer der Metal-Band Grailknights. Bei euch reist gerne: ... dahin, wo getrommelt werden muss!
geht es auf der Bühne bunt und unterhaltsam zur Sache. Lieblingsessen: Alles, was man auf dem Tisch eines
Wie würdest du das Grailknights-Konzept beschreiben? ordentlichen Grillabends findet
Ich denke, dass wir musikalisch sehr viele Leute ansprechen, Bühnen-Dress: Von Superheldenrüstung der Grailknights
weil es eben nicht nur „auf die Mütze“ gibt. Grailknights klingt bis hin zur Tracht alles Mögliche
teilweise wie ein Piratenchor mit Doublebass und Growling. Getränk vor dem Gig: Wasser
Wir sind eine Band mit einer witzigen Liveshow. Das muss man Den spannendsten Drum-Groove hat gespielt:
einfach sehen! Zum Beispiel sind wir jetzt im November auf der Gavin Harrison – The Sound Of Muzak – Porcupine Tree.
„Wacken Road Show Part II“ zu erleben. Nicht unbedingt der schwierigste Groove, aber total genial!
Deine Drum-Grooves haben ihren Fokus auf massiven Wenn ich nicht Drummer wäre, dann ... „wahrscheinlich
Double-Bass-Beats. Bist du mit diesem Style und dieser Sänger, oder ich würde Musikinstrumente bauen.“
Spielweise aufgewachsen?
Ich habe mich schon immer sehr gerne mit Double-Bass
beschäftigt und in meiner Jugend sehr viele Songs nachgespielt. Das mer sollte man möglichst viele Genres abdecken können. Meine Vor-
mache ich sogar heute noch. (grinst) Wenn ich einen tierischen Double- lieben sind aber sind ganz klar Progressive, Metal und Groove-orien-
Bass-Beat höre, muss ich so schnell wie möglich ans Set und das Ding tiertes Schlagzeugspiel.
ausprobieren. Ich bin fast schon verrückt danach. (lacht) Was sind für dich die Tricks des Metal-Drummings?
Welchen Bassdrum-Groove von welchem Drummer muss man Haha, die Frage ist, ob es denn welche gibt! Man muss ein Ziel haben
gehört haben? Dein Tipp? und wissen, was man errei-
Vor Kurzem bin ich auf eine Band namens Pagan’s Mind gestoßen. chen will. Das Ziel kann
Stian Kristoffersen spielt im Song „God’s Equation“ auf dem gleich- z. B. Geschwindigkeit sein,
namigen Album am Anfang einen tierischen Beat. Aber auch der oder man will die kompli-
ganze Song ist großartig und auf jeden Fall Wert, ihn auszuchecken! ziertesten Double-Bass-
Das war übrigens einer Figuren zaubern? Andere
dieser Fälle, wo ich mich wollen während des Blast-
direkt nach dem Hören beat-Drummings mit
ans Set setzen musste. Drumsticks jonglieren
EQUIPMENT (lacht) und gleichzeitig mit dem
ste r Cu sto m,
Drumsets: Pearl Ma Ist Metal dein Ding linken Fuß einen Pullover
d TD -6
Mapex M-Serie, Rolan oder nur eine ein- stricken. (lacht) Egal
Ste ve Fer ron e
Snaredrums: Pearl zelne Facette in dei- wohin man will oder
e Bla de
Signature, Mapex Th nem musikalischen welche Ideen im Kopf
Cymbals: Masterwo rk
Pea rl, P-2 00 2C Umfeld? umherschwirren – der
Hardware/Pedale: beste Trick ist, viel und
DF P 94 15 Metal ist auf jeden Fall
Eliminator, Yamaha effizient zu üben.
mein Ding. Aber Mar-
Felle: Evans Setzt du besondere
– Lor d ching, Top 40 und Jazz
Drumsticks: Agner Pedale ein mit speziel-
Sig nat ur) mag ich genauso. Als
Drumcules (eigene
rl P-2 00 2C professioneller Drum- ler Trimmung?
Extras: Cympads, Pea
DF P 94 15
Eliminator, Yamaha
 Ich spiele live am liebsten mein Yamaha DFP 9415 mit Direkt-
übersetzung plus dem Sonor SCH 28 Bassdrum Beater. Die Zug-
federn sind relativ stramm und bei beiden Pedalen genau gleich
gespannt. Manche Spieler benutzen für den schwächeren Fuß
INTERVIEW: TOM SCHÄFER · FOTOS: FOTOS: STEFAN STARK (PORTRAIT)

lieber eine leichtere Einstellung, aber meine Zielsetzung ist es,

beide Füße durch Übung auf ein gleiches Level zu bekommen.
Wie sieht es aus mit Triggering? Den typisch massiven Kick-
Sound erreicht man ja meistens durch den Einsatz von
Triggern und E-Drum-Sounds. Ein Thema für dich? Oder
ist es reine Pedal- und Beinarbeit?
Triggering ist an sich schon eine tolle Sache und macht auf
jeden Fall Sinn bei schnelleren Geschichten. Ich habe mich bis-
her aber nicht damit anfreunden können. Es gibt einige Songs,
bei denen ich auch mit Bassdrum-Dynamik arbeite. Deshalb ist
es mir lieber, wenn meine Bassdrum klassisch mit Mikros abge-
nommen wird. Allerdings ist das ein Bauchgefühl, weil ja auch
mit Triggering dynamisch gespielt werden kann.
Ein totaler Kontrast ist deine Top-40 Party-Band Crossfire
sowie die Marching Band Augustfehn. Wie überlebst du
diesen musikalischen Spagat?
Ich kann mir nichts Besseres vorstellen als mit den Grailknights
auf einem fetten Festival gespielt zu haben und tags darauf in
einem Festumzug mit meiner Marching Band unterwegs zu
sein. Die Abwechslung und der Kontrast sind einfach herrlich.
Worin liegen für dich die Herausforderungen, um heute
als Schlagzeuger Fuß zu fassen?
Du musst wissen, was du willst und wie man realistisch zum Ziel
kommt. Vor allem aber: Niemals den Kopf in den Sand stecken,
wenn es mal nicht so klappt. Denn es gibt kein Patentrezept für
Erfolg.
Du bist staatlich anerkannter Berufsmusiker und Inhaber
der Musikschule drum4fun. Ist Unterrichten Passion oder
auch ein wirtschaftlicher Aspekt?
Auf jeden Fall beides, wenn auch der Sicherheitsaspekt wichtig
ist. Es ist leider so, dass vor allem Live-Gigs für die meisten
Musiker chronisch unterbezahlt sind, und mit CD-Verkäufen
lässt sich schwierig Geld verdienen. Irgendwie muss ein festes
monatliches Einkommen entstehen, und auf Maloche, die mit
Musik nichts zu tun hat, habe ich keine Lust. Das Unterrichten
von musikinteressierten Menschen aller Altersstufen finde ich
klasse, weil sich auch vielfältige Erfahrungen daran knüpfen.
Wichtig auch: Ich lerne dabei immer wieder selbst hinzu.
Ein Highlight in deiner Drummer-Karriere?
Das war mein erster Open-Air Festival-Gig vor 5.000 Leuten. Da
fühlt man sich für einen kurzen Moment wie der Mittelpunkt
der Erde. (lacht)
Mit welchem Schlagzeuger würdest du gerne mal plaudern?
Ganz spontan: mit Dirk Verbeuren, ein krasser Techniker. Dann
Nick D’Virgilio und Gavin Harrison
– beide unheimlich musikalische
WEBSITE Trommler. Und auch Mike Port-
www.schlagzeugjan.de noy, weil er einfach so ein lustiger
www.grailknights.de Kerl ist. ÉÉ
www.drum4fun.eu

CREDITS
CD: Grailknights – Calling the Choir
aktuelle Bands: Grailknights,
Crossfire, Drumba-Augustfehn
 52 TEST STICKS 11:2014

TEST: RALF MIKOLAJCZAK

FOTOS: DIETER STORK

YAMAHA STAGE
CUSTOM BIRCH
The next Generation
Die Stage Custom Drum-Serie bildet schon seit Mitte der 90er-Jahre
die preiswerte Mittelklasse im Programm von Yamaha. Aktuell änderungen: Die Auflagekante ist jetzt
auf der dritten Kessellage platziert, und
wurden 2014 Überarbeitungen in den Details bei den Kesseln und
durch den stärkeren Gegenschnitt ist die
der Hardware vorgenommen, was die Stage Custom Birch Drums fit Auflagefläche also insgesamt etwas
rundlicher und breiter geworden. Die
für die nächsten Drummer-Generationen macht.
Kessel weisen geringe Toleranzen im
Durchmesser auf, lediglich die Bass-
Erhältlich sind in der „Stage Custom KONSTRUKTION & drum fällt hier mit etwas mehr als 2 mm
Birch“-Serie zwei vorkonfigurierte Shellsets, VERARBEITUNG Abweichung ein wenig aus dem Rahmen,
die durch zusätzlich erhältliche Toms und Wie der Name schon verrät, werden die Kes- was allerdings durch die Unterdimensionie-
Bassdrums zu größeren Sets erweitert wer- sel zu 100 % aus Birke hergestellt. Nach wie rung des Kessels kein ernstes Problem für
den können. Da das Angebot der individuel- vor bleibt es bei den sechs Lagen für alle eine immer noch freie Fellauflage darstellt.
len Komponenten vier verschiedene Bass- Trommelkessel, jedoch sind diese bei der Die Innenseiten präsentieren sich mit einem
drums, drei Floor-Tom Varianten und Toms neuesten Version mit ca. 8 mm für die Bass- akkuraten Feinschliff und sauber zusammen-
von 8" bis 16" Durchmesser umfasst, lässt drum und ca. 7 mm für Snaredrum, Toms gesetzten Nähten, die in leichter Diagonale
sich natürlich auch daraus ein persönliches und Floor-Toms insgesamt etwas dicker. verlaufen. Das weißlich gelbe Birkenholz
Setup zusammenstellen. Fünf Finishes ste- Dabei sind die Wandstärken erfreulich kon- zeigt feine Maserungsstrukturen, so dass die
hen als Hochglanzlackierungen zur Auswahl. stant. Auch bei den Gratungen gibt es Ver- schmucken Furniere auch getrost transpa-

rent lackiert werden können. Die Qualität
der Lackierung ist ausgezeichnet, und die
Kessel zeigen einen eleganten Glanz.
Die Hardware ist nun komplett mit Gummi
unterlegt am Kessel verschraubt. Etwas
gewöhnungsbedürftig ist beim Blick ins
Innere das Erscheinungsbild der gewellten
Unterlegscheibe für die Kontermutter des
Luftausgleichslochs: Auf den ersten Blick
sieht es so aus, als ob hier etwas nicht richtig
verschraubt ist, aber der Eindruck täuscht.
Die Wellenform der Scheibe übernimmt die
Funktion des Federrings und sichert so die
Mutter gegen selbstständiges Lösen.
Die Bassdrum-Spitzen fallen nun etwas kräf-
tiger aus und haben im Gelenk eine Nut und
Nase bekommen, so dass die korrekte Posi-
tion für den Winkel der Beine schnell gefun-
den wird. Die soliden Bassdrum-Klauen sind
jetzt auf der Innenseite mit Gummi unterlegt,
so dass die schick lackierten Spannreifen
nicht verkratzen.
Die Snaredrum besitzt nun zehn Stimmschrau-
ben pro Fellseite statt bisher acht. Der Snare-
teppich ist mit einem reißfesten Gewebe-
band befestigt, könnte aber, falls gewünscht,
auch mittels Schnur montiert werden; dafür
stehen Aussparungen in den Blechenden
des Snareteppichs zur Verfügung.
Die Toms sind wie gewohnt mit der ersten
Version der Y.E.S.S. Tom-Halterung ausge-
stattet. Die Floor-Tom-Beine lassen sich von
Gummifuß auf Metalldorn umstellen, was
einen gewissen Einfluss auf die Resonanz-
eigenschaften hat. Warum man nun aber
auf die Y.E.S.S.-Style Floor-Tom-Rosetten
verzichtet, ist etwas rätselhaft. Gut, man
braucht nun also keine Stimmschlüssel
mehr, um die Floor-Tom-Beine zu fixieren,
das macht man nun wieder mit der klassi-
schen Flügelschraube.
SOUNDS
Erwartungsgemäß bieten die Yamaha Stage
Custom Birch Drums einen satten Bassbereich
und einen Attack mit solidem Punch, bei
gleichzeitig etwas reduzierten Mitten. Das ist
nichts revolutionär Neues, sondern ein
bewährter Grundklang, der sich zudem durch
höherwertige Felle noch besser herausstellen
lässt. Dann macht sich bei genauem Hin-
hören auch der etwas dickere Kessel und die
veränderte Gratung bemerkbar: Das Bass-
bereich ist etwas straffer und definierter, der
Attack ein wenig druckvoller. Das ist zwar
nur eine Nuance im direkten Vergleich zum
Vorgängermodell, aber durchaus zu bemerken.
Dieser Grundklangcharakter passt natürlich
zu vielen Musikstilen.
STICKS 11:2014 TEST 53
Die Drums sind sehr leicht und variabel zu sel zu Kunststoff- oder Holz-Schlägeln, so
stimmen. Zudem reagieren sie auch auf ver- dass man auch locker abrocken kann.
schiedene Fellkombinationen sehr gut. Die Die Snaredrum überzeugt durch eine gute
„Ambassador clear“-Kombination auf den Snareteppich-Ansprache über eine große
Toms erlaubt eine weite Bandbreite an Pop- Dynamikbandbreite und eine ausgezeich-
Sounds, die man durch Stimmen/Dämpfen nete Stimmfähigkeit. Klanglich überzeugt
gezielt variieren kann. Dabei ist die direkte sie, typisch für 5,5" tiefe Holzkessel-Snare-
Ansprache und das saubere Sustain ein Vor- drums, mit gut ausgeprägten oberen Mitten
teil, wenn man auf länger ausklingende und liefert kernige Attack-Sounds.
Sounds steht. Wer es eher perkussiver mag,
kann Schlag- und Resonanzfell etwas dämp- FAZIT
fen. Soll es etwas mehr in Richtung „Old- Bewährtes besser zu machen war das Ziel für
school“ gehen (relativ offener Sound mit die neue Version der Yamaha Stage Custom
nicht ganz so markantem Attack und etwas Birch Drums. Und das ist gut gelungen: Die
reduzierten Höhen), ist man mit einer Fell- kleinen Veränderungen an der Kesselwand-
kombination aus einlagigen, beschichteten stärke und der Gratung machen hier eine fei-
Fellen (coated) gut beraten. Einen fetteren ne Klangnuance aus, die man in vielen Pop-
Punch im Attack für einen properen Rock- und Rock-Styles gut ausspielen kann. Wer
sound bekommt man aus Toms und Floor- hat schon etwas gegen ein wenig mehr Punch
Tom schlicht mit einem transparenten dop- im Attack und einen etwas erweiterten und
pellagigen Schlagfell. Wie man erkennen dabei straffen Bassbereich? Für das gelungene
kann, sind es gar keine besonderen Tricks, Gesamtpaket sind auch die Y.E.S.S. Tom-
mit denen man diesen Drums einige feine Halterung und die von Gummifuß auf
Klangvariationen entlocken kann. Metalldorn umstellbaren Floor-Tom-Beine
Die Bassdrum macht das, was sie machen verantwortlich. Was die Handhabung
soll, und besticht durch eine subtile Präsenz angeht, sind es kleine nützliche Details wie
im Attack und einen recht feinen Ton im Sus- z. B. bei den Bassdrum-Spitzen oder die Aus-
tain beim Spiel mit einem Filz-Schlägel. Sehr stattung der Snaredrum mit zehn Stimm-
gut für moderate Styles, Pop- bzw. Gesangs- schrauben. Das alles gibt es in von Yamaha
orientierte Musik. Für einen etwas offensive- gewohnter sehr guter, solider Verarbeitung
ren und wuchtigeren Klang reicht ein Wech- und zu einem durchaus attraktiven Preis. ÉÉ
Hersteller Yamaha PROFIL
Herkunftsland China
Serie Stage Custom Birch
Größen Bassdrum 22" × 17"; Snaredrum 14" × 5,5",
Toms 10" × 7" und 12" × 8"; Floor-Tom 16" × 16"
Oberfläche transparent lackiert
Bauweise sechs Lagen Birke, ca. 8 mm Wandstärke der Bassdrum, ca. 7 mm
Wandstärke von Snaredrum, Toms und Floor-Tom, 45-Grad-
Innenabschrägung, Auflagekante leicht rundlich gestaltet und
auf 3. Lage von außen platziert, Snarebed ca. 2,5 mm tief und ca.
14 cm weit, Gratungsform verbreitert auf drei Kessellagen
Hardware verchromt, ca. 1,5 mm starke Metallspannreifen; einseitig
einstellbare Snareteppich-Abhebung, Snareteppich mit
20 Spiralen, Y.E.S.S Tom-Halterung, Floor-Tom-Beine von
Gummifuß auf Metalldorn umstellbar
Felle Remo Made in China
Bassdrum: UT Powerstroke 3 clear, UT Powerstroke 3 ebony
Snaredrum: UT Ambassador coated/UT Ambassador Snare
Toms/Floor-Tom: UT Ambassador clear/UT Ambassador clear
Vertrieb Yamaha Europa
Internet www.yamaha.com
Preise (UvP) Stage Custom Birch Shell-Set SBP2F5 inkl. Tom-Halter: ca. € 793,–
Hardware-Satz Serie 780: ca. € 454,–
54 TEST STICKS 11:2014

TEST: RALF MIKOLAJCZAK

FOTOS: DIETER STORK

GRETSCH CATALINA
CLUB STUDIO DRUMS
Leckeres Finish, überzeugende Sounds

Gretsch hat die Drums der „Catalina Club“-Serie gründlich

überarbeitet und ihnen ein wertiges Design verpasst. Auch sind
neue Finishes erhältlich, und das „White Chocolate“ unseres Test-Sets
sieht doch echt lecker aus. Klingt es denn auch so?

L ackierte Mahagoni-Kessel, dezente, leich-
te Hardware und die Option, aus vier viertei-
ligen Basis-Sets und zusätzlich erhältlichen
Add-On-Toms individuelle Sets zusammen-
zustellen, sind für den hart umkämpften
Budget-Markt sinnvoll. Bei den Basis-Sets
gibt man sich klassisch. Zum Test haben wir
das Vierteiler-Shell-Set J404 „Studio“ mit
20" × 14" Bassdrum, 14" × 5,5" Snaredrum,
12" × 8" Tom und 14" × 14" Floor-Tom nebst
Tom-Halter ausgesucht. Komplettiert wurde
unser Set mit einem Gibraltar-Hardware-
Satz der Serie 5700.
KONSTRUKTION &
VERARBEITUNG
Überzeugend ist die Qualität der Lackierung
in schickem Creme- Weiß, das ein wenig an
Mercedes-Lackierungen der 60er-Jahre erin-
nert. Nur im Nahbereich lassen sich einige
feine Holzstrukturen in der Oberfläche
erkennen, und das bedeutet in dieser Preis-
klasse wohl eine mehr als überzeugende
Qualität, zumal die Farbgebung gleichmäßig
auf der gesamten Fläche umgesetzt wurde
und diese Qualität auch von Trommel zu
Trommel identisch gehalten ist.
Da ist es dann schon ein wenig ärgerlich, dass
der Gummipuffer der „2-Point Suspension“
Tom-Halterung so hart ist, dass er beim
Abstützen gegen die Kesselaußenwand eine
kleine Delle im Lack hinterlässt. Das fällt
zwar nicht großartig auf, doch das sollte der
Herstellerseitig besser ändern. Ansonsten:
Selbst ist der Mann/die Frau und ersetzt den
Gummipuffer durch ein weicheres Material.
Die Chrom-Oberflächen der Böckchen und
der übrigen Hardware entsprechen einem
gehobenen Industriestandard und bieten
einen dezenten Glanz. Wertigen Eindruck
macht das Set auch durch das „Round
Badge“, die Gretsch-Logos auf der Tom-Hal-
terosette, den Floor-Tom-Rosetten, der Bass-
drum-Rosette und die im klassischen
Gretsch-T-Rod-Design gehaltenen Flügel-
schrauben, die sich sogar an den Bassdrum-
Spitzen befinden. Die Flügelschrauben arre-
tieren nicht nur ordentlich, sondern sie
vermitteln durch ihr elegantes Design auch
ein haptisch gutes Gefühl. Auch wenn die
Bassdrum-Rosette und der Single-Tom-Hal-
ter mit Cymbal-Halter-Option mächtig aus-
sehen, ist ihr Gewicht doch deutlich geringer
als erwartet, so dass sie Resonanzverhalten
der Bassdrum kaum beeinflussen. Das Ganze
ist ebenfalls mit Gummi unterlegt montiert,
und erfreulicherweise sitzt in der Bassdrum-
Rosette eine Kunststoff-Hülse. Unser Testset
kann optisch also mit klarer amerikanischer
Eleganz punkten.
Auch technisch sind die Kessel ordentlich
verarbeitet. Dass es sich hier natürlich um
eine eher preiswerte Holzart mit dem Han-
delsnamen „Mahagoni“ und nicht um das
Edelholz gleichen Namens handelt, dürfte
klar sein. Beim Blick ins Innere sieht man
ein sehr helles Holz mit leichtem Rotfarbton.
Die Qualität der schön lackierten Außensei-
ten wie auch die fein geschliffenen Innensei-
ten zeigen, dass hier durchaus schöne Fur-
niere ausgesucht wurden. Die Wandstärken
sind erfreulich konstant, und bei den Tole-
ranzen im Kesseldurchmesser sind es gerade
mal bis zu 2 mm (bei der Bassdrum) – ein
gut vertretbarer Wert.
Die Gratungen sind sehr ordentlich geschnit-
ten, was bei diesem doch recht grobporigen
Holz in Kombination mit einer sehr breiten
Auflagekante nicht immer ganz einfach, hier
allerdings recht gut gelungen ist. Die auf
Stoß gesetzten Nahtstellen der Innenseiten
sind einwandfrei ausgeführt.
SOUNDS
Der dunkle Grundton der Kessel und die
rundliche, recht breite Fellauflagekante der
Gratung formen maßgeblich den Klangcha-
rakter mit einem guten Punch im Attack und
recht sattem Sustain. Dennoch ist das Test-
Set natürlich um einiges von den Klangqua-
litäten eines Gretsch USA-Custom- oder
Brooklyn-Sets entfernt, obschon das Cata-
lina Club für seine Preisklasse ein wirklich
gut klingendes Drum-Set ist. Das zeigt es
schon mit den werkseitigen Fellausstattun-
gen und erst recht mit höherwertigen Fellen.
Die Bassdrum überzeugt mit einem fetten
Klang, der viel „größer“ wirkt, als das die
Dimension der Trommel vermuten lässt. Sie
besitzt den typischen markanten Attack einer
20" Bassdrum, bietet aber fast auch schon
den Schub einer 22", wodurch sie sehr druck-
voll wirken kann. Durch das Aufziehen z. B.
eines Evans EMAD Heavyweight Schlagfells
kann man das sogar auf die Spitze treiben.
Wer es eher „klassisch 20"“ mag, nimmt dün-
nere Felle und etwas Dämpfung. Auch die
Freunde eines offen, jazzigen Sounds kom-
men auf ihre Kosten, z. B. mit einer Remo
„Ambassador coated“-Fellkombination, FAZIT
geschlossenem Frontfell, Filzschlägel und Die Gretsch Catalina Club Drums Version
Filzstreifen-Dämpfung. 2014 punkten schon auf den ersten Blick mit
Die beiden Toms liefern einen guten Punch einer gelungenen Optik. Die gut lackierten
und sauberen Klang im Sustain. Etwas tricky Kessel und die neuen, eleganten Hardware-
ist es allerdings, das 12" Tom zu stimmen. Features wie die Böckchen, Halterosetten
Die Nostalgie in Form von nur fünf Stimm- mit tief geprägten Gretsch-Logos und die
schrauben schaut pro Fellseite zwar toll aus, klassischen T-Rod Flügelschrauben sowie
doch in Kombination mit einem nur 1,6 mm das Round Badge lassen einen kaum glauben,
starken Spannreifen stellt das auch höhere dass man es hier mit einem preisgünstigen
Anforderungen an die Kunst des Stimmens. Set von Gretsch zu tun hat. Auch klanglich
Der Attack ist mit der werkseitigen Fellkom- kann das Set durchaus überzeugen, auch
bination sehr knackig – wer einen weicheren wenn es natürlich nicht die Bandbreite an
Attack oder mehr Punch bevorzugt, sollte Klangoptionen und Charakterstärke eines
höherwertige Felle und eventuell doppella- Gretsch USA Custom oder Brooklyn aufwei-
gige oder leicht vorgedämpfte Felltypen ein- sen kann. Zur allgemeinen Überraschung
setzen. erweist sich die Bassdrum als klanglich
Die Snaredrum hat ihre Stärken bei eher äußerst flexibel, und auch der warme Sound
hohen Stimmungen, liefert dann kernige von Tom und Floor-Tom weiß zu gefallen.
Attack-Sounds und einen klaren, kurzen Optisch wertig gestaltet und mit guten
Ton. Sie naturgemäß nicht sehr voluminös, Klangoptionen können die Gretsch Catalina
doch ausreichend präsent. Die Snareteppich- Club Drums voll überzeugen. Ein persön-
Ansprache geht dank der Befestigung mit licher Check dürfte nicht nur für ambitio-
reißfestem und flexiblem Gewebeband über nierte Beginner, sondern auch für den Profi
einen guten Dynamikbereich ebenfalls in auf der Suche nach einem flexiblen Zweit-
Ordnung. Set lohnenswert sein. ÉÉ
Hersteller Gretsch PROFIL
Herkunftsland China
Serie/Modell Catalina Club/Studio
Größen (Testset) 20" × 14" Bassdrum, 14" × 5,5" Snaredrum,
12"× 8" Tom und 14" × 14" Floor-Tom
Oberfläche lackiert
Bauweise sieben Lagen Mahogany, ca. 7,5 mm Kesselstärke,
30-Grad-Innenabschrägung, rundliche Fellauflagekante
Hardware verchromt, 1,6 mm starke Metallspannreifen, Mini Lugs
(Spannböckchen), „2-Point Suspension“ Tom-Halterung,
Snareteppich-Abhebung einseitig einstellbar
Felle Remo, Made in China
Bassdrum: Powerstroke 3 clear, Powerstroke 3 coated
Snaredrum: Ambasssador coated/Ambassador Snare
Tom/Floor-Tom: Ambassador coated/Ambassador clear
Vertrieb Fender Musical Instruments
Internet www.gretschdrums.com
Preis (UVP) Catalina Club Studio J404 Shell Set: ca. € 760,–
Gibraltar 5700 Hardware-Pack: € 346,–
56 TEST STICKS 11:2014

TEST: RALF MIKOLAJCZAK

FOTOS: DIETER STORK

PEARL SENSITONE
SNAREDRUMS
New good old Boys
Es gehört für jeden renommierten Drum-Hersteller geradezu zum guten Ton,
zumindest eine Snaredrum aus Messing, eine aus Stahl und eine aus Aluminium
nach klassischem Vorbild anbieten zu können. Pearl macht das seit langer Zeit
in Form der Sensitone Snaredrums – jetzt in aktuellen Versionen.

„Brot und Butter Geschäft“ nennt der Volks-
mund das gerne, doch leckeres Brot und die
„gute Butter“ sind heute nicht mehr an jeder
Ecke zu finden, und daher ist auch das eigent-
liche Alltagsgeschäft schon irgendwie zur
Kunst geworden. Die „Sensitone“-Snare-
drums von Pearl aus den drei klassischen
Materialien Stahl, Messing und Aluminium
zelebrieren mit ihrer mittigen Sicke und den
Tube Lugs (Spannböckchen) natürlich auch
einen ebenso klassischen Look. Erhältlich
sind sie in den Kesseldimensionen 14" x 5"
und 14" x 6,5", also gibt man sich auch hier
ganz traditionell.
KONSTRUKTION
& VERARBEITUNG
Schlicht und elegant ist das Erscheinungs-
bild durch die neue, schlanke „Click Lock“-
Abhebung und die zehn Tube Lugs. Diese
Komponenten sind allesamt ausgezeichnet
verchromt, wie auch die „Super Hoop II“-
Spannreifen. Letztere zeigen gewohnt prima
Qualität, sie sind exakt rund und bieten den
Fellen wie auch den Stimmschraubenköpfen
plane Auflagekanten. In Kombination mit
den Kunststoffunterlegscheiben und den prä-
zise laufenden Gewinden bedeutet das eine
ausgezeichnete Stimmfähigkeit und gute
Stimmstabilität. Nach wie vor ist es noch
immer ein wenig gewöhnungsbedürftig, die
Stimmschrauben in die Tube Lugs soweit
hereinzudrehen bis sie mit den Köpfen locker
auf dem Spannreifen aufliegen, weil es nun
einmal wenig Spiel gibt, denn die Tube Lugs
besitzen halt keine flexibel gelagerten Gewin-
dehülsen. Diese sind hier direkt in die Röh-
ren geschnitten. Unsere Testkandidaten zei-
gen allerdings, dass sich alle Stimmschrauben
frei im Spannreifenloch drehen lassen, sobald
sie weit genug in die Tube Lugs eingedreht
sind und Spannreifen und Fell ihre Position
auf der Trommel gefunden haben.
 A F R I E N D O F

Die „Click Lock“ Snareteppich-Abhebung funktioniert im Glad-

stone-Style, d. h. sie wird gegen den Kessel geklappt und arretiert
durch einen im Hebel angebrachten Kunststoff-Clip. Dabei sichert
sie nicht nur den Hebel, sondern dämpft auch die Justierschraube
für die Snareteppich-Spannung, so dass sie die eingestellte Span-
nung auch bei kräftiger Spielweise nicht selbsttätig verändern
kann. Diese einfache Lösung besticht auch durch das insgesamt
schlank gehaltene Design der Snareteppich-Abhebung, die sich
dann auch in feinen Nuancen und damit sehr sauber auf den Sound
der jeweiligen Trommel feineinstellen lässt.
Die Kessel zeigen einwandfrei gearbeitete Gratungen mit sehr gut
gestalteten Auflagekanten. Besonders bei den verschweißten Stahl-
und den verlöteten Messing-Kesseln wurden die Nähte so sorgfäl-
tig gearbeitet, dass im Gratungsbereich eine Unebenheit weder zu
sehen noch zu ertasten ist. Die Wandstärken sind erfreulich kon-
stant, und auch bei den Durchmessern liegt die Toleranz bei den
Testkandidaten bei etwas unter 1 mm. Diese hohe Qualität erfreut,
weil sie zeigt, dass Pearl auch bei den eher schlichten Modellen
starken Wert auf präzise Verarbeitung legt.
Doch nicht nur technisch zeigen sich die „Sensitone“-Snaredrums
von der besten Seite, auch optisch ist das Ganze prima gemacht.
Die Verchromung der beiden Stahlkessel-Modelle ist sehr gelun-
gen und präsentiert die Trommeln mit spiegelndem Glanz. Die
Aluminium-Varianten erstrahlen trotz der schützenden transpa-
renten Lackierung in silbergrauem Matt-Look, währen die Mes-
sing-Modelle mit schickem, schwarz spiegelndem Schein zu über-
zeugen vermögen.

SOUNDS
Das Kapitel ist eigentlich relativ schnell abgehakt, denn die klang-
lichen Erwartungen an die jeweiligen Kesselmaterialien werden
O L E S E I M E T Z S P I E LT
von allen „Sensitone“-Snaredrums perfekt erfüllt. Die charakter-
starke Bissigkeit der Stahl-Snaredrums findet sich ebenso wie der MASTERWORK CYMBALS:
trockene Grundsound der Aluminium-Modelle und der warme
Punch bei den Snaredrums mit Messingkesseln. Insofern stehen Custom Extra Thin Ride 22“
hier bekannte und charakteristische Sounds zur Verfügung, die
Musiker wie auch Tontechniker glücklich machen werden. JazzMaster Ride 21“
Wer den warmen, satten Bass einer 14" × 6,5" Messingkessel-
Resonant Crash 17“
Snaredrum sucht, wird hier
gut bedient. Im Vergleich zum CustomPointer Hi-Hat 15“
legendären, berühmten und
etwas leichteren, weil dünne-
ren Vintage-Modell eines
amerikanischen Herstellers,
das hier zweifelsfrei als Vor-
bild dient, ist die Pearl Sensi-
tone Snaredrum vielleicht
etwas straffer im Bass und RELEASE TOUR: Die CD »My Everything«
etwas knackiger in den Ober- 27.11. Grafing bei München ist ab sofort im Handel
tönen, da ihr Kessel eben 28.11. Taufkirchen an der Vils
Fotos: Jörn Braasch und Natascha Protze

etwas stärker ist. Das lässt 29.11. Frankfurt Jazzkeller

dann auch das 14" ×5" „Sensi- 30.11. Frankfurt Jüdisches Museum
tone“-Modell mit Messingkes- 30.11. Ulm
sel etwas kerniger im Attack 01.12. Koblenz
wirken. Diese Nuancen lassen sich allerdings durch etwas Stim- 02.12. Hamburg
men und Dämpfen oder gegebenenfalls durch die Verwendung 03.12. Edinburgh
z. B. eines Remo CS Snare, Evans Power Center öder ähnlichen, 04.12. Glasgow
gedämpften Felltypen schon nivellieren. Und ja, das kann man
sogar so weit treiben, dass bei einem Blind-Test wohl nur ganz Reinhören & online bestellen auf www.ole-seimetz.de

EXKLUSIV-VERTRIEB MASTERWORK IN EUROPA: Sound Service European Music Distribution

info@sound-service.eu • www.sound-service.eu • www.berthold-records.de
58 TEST STICKS 11:2014
wenige Experten einen Unterschied bemerken
würden.
Die Aluminium-Modelle der „Sensitone“-
Snaredrums können mit einem trockenen
Attack-Sound und einem warmen Klang im
Sustain überzeugen. Spielt man diese Karten
mit entsprechender Stimmung richtig aus,
so liefert das 14" × 6,5" Modell einen druck-
vollen Rocksound, mit dem man auch
moderne Country/Pop-Styles bedienen
kann. Stimmt man das Ganze hoch und
offen, sind auch schön crunchige, dabei
nicht ausufernde Alternative-Rock-Sounds
machbar. Für einen Old-school R&B- oder
Soul-Sound ist die direkte Ansprache der
14" × 5" Snaredrum in Kombination mit
einer stärkeren Dämpfung und etwas tiefe-
ren Stimmung sinnvoll. In hoher und offener
Stimmung ist ein prima knackiger Sound für
Funk und Modern R& B leicht realisierbar.
Will man das alles dann mit mehr Obertönen
und etwas stärker singendem Sustain hören,
dann nimmt man einfach ein passendes
Stahlkessel-Modell. Und da ist es natürlich
das 14" ×6,5" „Sensitone“- Modell, dass hier
die legendären Hardrock-Sounds bieten
kann. Das kann man mit bereits mit der
werkseitigen Fellbestückung prima hinbe-
kommen, sowohl als offenen Sound in einer
etwas höheren Stimmung als auch mit
etwas Dämpfung für eine fettere Variante.
„Classic Rock“ ist dabei das Stichwort, und
wer einen etwas markanteren Attack und
ein etwas mittigeres Sustain sucht, probiert
hier einfach mal ein transparentes Remo CS
Black Dot Schlagfell aus. Die 14" ×5" Sensi-
tone Steel Snaredrum ist in offener Stim-
mung ein gut geeignetes Instrument z. B. für
den klassischen Funk-Sound oder für moder-
nen R&B. Etwas stärker gedämpft und tiefer
gestimmt funktioniert sie wie ihre Schwester
aus Aluminium auch sehr gut für klassischen
Wenn man als „Wor-
king Drummer“ alles
an klassischen und
modernen Sounds mit
perfekter Illusion be-
dienen möchte, hat
man mit diesen sechs
Snaredrum-Varianten
alle Möglichkeiten
dazu. Die ausgezeich-
net verarbeiteten
„Sensitone“-Snare-
drums können das mit
entsprechender Spiel-
weise, Stimmung/
Soul, Blues und ähnliche Musikstile, bleibt Dämpfung und Fellauswahl durchaus über-
dabei allerdings um eine Nuance offensiver. zeugend leisten. Schnörkellos, ehrlich, gerade-
aus und grundsolide sind wohl die passen-
FAZIT den Attribute für diese gut verarbeiteten
Schlicht, aber ergreifend erhält man auch Instrumente mit nuancierten Klangmöglich-
mit den neuen Pearl Sensitone Snaredrums keiten, und daher gehen auch die Preise
wieder charakteristische Sounds der klassi- vollkommen in Ordnung. Diese Drums sind
schen Materialien Aluminium, Messing und übrigens ganz gewiss nicht nur etwas für
Stahl. Dann sucht man sich nur noch den Fans der Marke Pearl und dürften viele
passenden bzw. benötigten Hubraum aus. Drummer überzeugen. ÉÉ
Hersteller Pearl PROFIL
Herkunftsland Taiwan
Serie Sensitone
Größen 14" × 5" und 14" × 6,5"
Oberflächen lackiert, verchromt
Bauweisen alle: Kesselgratung mit 45-Grad-Innenabschrägung, schmale
und nur leicht verrundete Auflagekante, Snarebed ca. 14 cm weit
und ca. 2,7 mm tief, Gratung wird in diesem Bereich etwas
breiter und rundlicher
Stahl: verschweißt, ca. 1 mm stark, verchromt
Messing: verlötet, ca. 1 mm stark, Black Nickel Finish,
Außenseite lackiert
Aluminium: nahtlos gezogen, ca. 1,2 mm stark,
Außenseite lackiert
Hardware verchromt, Tube Lugs (Spannböckchen), „Click Lock“ Snareteppich-
Abhebung, 2,3 mm starke „Super Hoop II“-Spannreifen, Snare-
teppich mit 20 Spiralen
Felle Remo
Ambassador coated/Ambassador Snare
Vertrieb Pearl Music Europe
Internet www.pearldrum.com
Preise 14" × 5" Sensitone Aluminum: ca. € 452,–
14 " × 5" Sensitone Brass: ca. € 571,–:
14 " × 5" Sensitone Steel: ca. € 297,–:
14 " × 6,5" Sensitone Aluminum: ca. € 457,–
14 " × 6,5" Sensitone Brass: ca. € 594,–
14 " × 6,5" Sensitone Steel: ca. € 321,–
 RALF MIKOLAJCZAK

ZILDJIAN
A Custom 10" EFX
Effekt-Cymbals bereichern mit ihren exotischen Klangfarben den
Ausdruck des Schlagzeugspiels. Zildjian bietet in der „A Custom“-
Serie neu das 10" EFX Cymbal an, das – vereinfacht gesagt – ein
Splash mit Löchern ist.
Wie alle Cymbals der „A Custom“-Serie wird auch das 10" EFX aus
B20-Bronze gefertigt und präsentiert sich im polierten „Brilliant“-
Finish. Das dünne und recht leichte Cymbal zeigt viel Flexibilität
im Profil-Bereich. Das Profil selbst ist sehr flach gehalten und zeigt
einen gleichmäßigen Verlauf mit leichtem Bogen. Die Kuppe ist
ausgeprägt und relativ hoch, allerdings durchaus normal propor-
tioniert. Typisch für Cymbals der „A Custom“-Serie zeigt auch das
10" EFX Cymbal das feine Andrehmuster und die eher dezente
Hämmerung.
Die Besonderheit des 10" A Custom EFX sind die als Laser-Cut
gefertigten und ca. 1/2" durchmessenden Löcher, die hier nicht
nur auf dem Profil aufgebracht sind, sondern deren zwei davon
sich auch auf der Kuppe befinden. Der Profil-Bereich ist mit zwei
konzentrischen Kreisen von je zehn Löchern versehen. Das Test-
Cymbal ist sehr gut verarbeitet, es gibt keinerlei scharfen Kanten
oder Grate, und es ist gut ausbalanciert.
Erwartungsgemäß liefert das Cymbal einen Mix aus typischem
Splash-Sound und einen zischenden Trash-Faktor. Dieser gewinnt
von den Obertönen her an Schärfe, wenn man das Cymbal härter
anspielt, was es mechanisch auch durchaus vertragen kann. Klang-
lich interessanter ist es allerdings, das Cymbal eher leicht anzu-
spielen, denn dann ist der Trash-Faktor geringer und der Splash-
Sound bekommt einen ganz leichten China-Klang-Effekt. Mit dem
Stock auf der Kuppe angespielt wirkt das Ganze sehr dünn, spitz
und extrem trashy. Das 10" A Custom EFX Cymbal kann also je
nach Dynamik einige Klangvarianten bei konventioneller Spiel-
weise bieten. Ein solches Cymbal kann man natürlich auch mal
gut auf die Snaredrum oder das Floor-Tom legen und so mal eini-
ge Klangexperimente wagen.
Fazit: Das 10" A Custom EFX von Zildjian ist ein vielseitiges Effekt-
Cymbal, das mehr bieten kann als die zu erwartende Klangkombi-
nation aus Splash-Sound und White Noise Trash. Es bietet dank
einer guten Dynamikbandbreite einige interessante Klangfacetten,
die neue Ausdrucksmöglichkeiten ermöglichen.

PREIS
ca. € 154,– ÉÉ
60 TEST STICKS 11:2014
SABIAN CYMBAL VOTE WINNERS
Die brillanten Gewinner von 2014
2013 stellte Sabian der weltweiten Drummer-Zunft erneut zwölf Prototypen vor, aus
denen sie vier Modelle auswählen konnten, die künftig in Serien produziert werden.
Und in diesem Jahr haben es erstaunlich homogene Modelle aufs Treppchen geschafft.
Die vier Gewinner-Modelle haben nicht
nur die brillant glänzende Oberfläche und
als Legierung die bewährte B-20-Bronze
gemeinsam, sondern auch die Tatsache,
dass sie alle in der Konstruktion zumindest
eine Besonderheit aufweisen.
AAX ISO CRASH
Die drei Medium Thin Crash Cymbals gibt
es nun in den Größen 16", 18" und 20". Sie
weisen gleich zwei Besonderheiten auf. Zum
einen sind ihre Kuppen nicht abgedreht, aber
mit vielen kleinen punktförmigen Hammer-
schlägen übersät und poliert, und zum ande-
ren wurden um die Kuppe herum sechs Löcher
ins Profil gebohrt. Letzteres ist aber nicht
nur eine optische Finesse, sondern soll dazu
dienen, die Kuppe deutlicher von Rauschen
des nur schwach gehämmerten Profils zu
isolieren, wodurch sie tatsächlich sehr klar
klingen kann. Andererseits soll das ange-
crashte Profil nicht so stark in die Kuppe
„strahlen“, wodurch die Cymbals leichter
oder kleiner klingen sollen, als sie tatsäch-
lich sind. Ich war überrascht festzustellen,
dass dies keine vollmundigen Marketing-
Phrasen waren, sondern dass es tatsächlich
zutrifft. Die Kuppen klingen sehr klar und
entfalten einen schönen Ton, und die nicht
gerade kleinen Cymbals erklingen relativ
hoch mit schön langem Sustain schon bei
leichtem Anschlag. Von der Tonhöhe her
klingen sie also alle eine bis zwei Nummern
kleiner, haben aber den vollen Sound, der
ihrer Größe entspricht. Sehr interessant und
vielseitig einzusetzen. Sie sprechen auch
recht schnell an und müssen nicht geprügelt
werden. Die drei Modelle waren zudem sehr
harmonisch aufeinander abgestimmt, und
es macht viel Spaß, mit ihnen zu performen.
Das 20" Crash kann auch prima als Crash/
Ride verwendet werden, wobei es leise
gespielt einen klaren Ping erzeugt und dann
immer mehr aufrauscht, je stärker man
spielt.
AA RAW BELL CRASH
Die Besonderheit dieser drei Thin Crash
Cymbals – ebenfalls in den Größen 16", 18"
und 20" – besteht darin, dass die Kuppe
TEST: THOMAS ADAM
FOTOS: DIETER STORK
weder abgedreht noch gehämmert, aber
poliert ist. Ihre Profile sind von sehr vielen
schwachen Hämmerschlägen geprägt.
Obwohl sie mit Thin ausgezeichnet sind,
klingen sie doch eher Medium. Sabian hat
sie bewusst für hohe Lautstärken konzipiert,
und das hört man ihnen zweifellos an. Leise
Schläge lassen sie zwar tönen, aber ihre
volle Power entfalten sie erst ab mittelstar-
ken Schlägen. Dann allerdings blühen sie
förmlich auf und erzeugen einen starken
und brillanten Crash mit mittellangem Sus-
tain. Ihre Kuppen haben einen schönen Ton,
der aber deutlich leiser ausgeprägt ist als bei
den Iso Crash Cymbals. Wer also starke Bril-
lanz ohne Dröhnen bei hoher Lautstärke
braucht, liegt hier richtig.
AAX X-PLOSION RIDE
Die Kuppe dieses 20" großen Ride ist weder
gehämmert noch abgedreht und auch recht
groß ausgeformt, wodurch sie die Crash-
Qualitäten dieses Cymbals unterstützen soll.
Sein Profil wurde mit vielen schwachen
Hammerschlägen bearbeitet.
Sein Ride-Sound erzeugt einen deutlichen, hohen Ping, der auch
bei hohen Anschlagstärken erhalten bleibt, ohne dass das Cymbal
auch besonders stark aufrauscht – das ist schonmal das, was man
von einem Ride erwartet. Was man dann wieder nicht erwartet, ist

Q
sein volles und hell rauschendes Sustain, wenn man es ancrasht.
Okay, es wird dann ganz gut laut, überzeugt aber dennoch als Crash.
Auch hier geht also das Versprechen von Sabian auf: schönes Ride
ualität in Vollendung. Unter Einsatz erstklassiger
für die übliche Anwendung und überzeugendes Crash, wenn’s drauf
ankommt, einen starken Akzent zu setzen. Materialien im Dienste des Instruments.
AAX FREQ HATS Kompromisslos ausgerichtet auf Klangentfaltung,
Dieses 14" Hi-Hat-Paar besitzt nun die ungewöhnlichste Bearbei-
Durchsetzungskraft, Artikulation und Ergonomie.
tung der diesjährigen Gewinner. Seine Oberfläche ist quasi in drei
Zonen unterteilt. Zone 1 wäre die Kuppe, die roh belassen ist; sie
ist also weder abgedreht noch gehämmert oder gar poliert. Zone 2
beginnt bei der Kuppe und belegt knapp die Hälfte des Profils; sie
ist ein wenig abgedreht, ihre Oberfläche fühlt sich aber rau an. Die
normal abgedrehte dritte Zone belegt schließlich den Rest des Pro-
fils bis zum Rand. Zone 2 und 3 scheinen auch schwach gehämmert
zu sein, wobei ich das für Zone 2 nicht beschwören möchte.
Wie dem auch sei, der Sound ist klasse. Die Freq Hat klingt ange-
nehm prägnant und auch nicht gerade leise. Es ist leicht, ihr ein
schickes Zischen zu entlocken, und bei aller Brillanz verfügt sie
auch über genügend Fülle, um beispielsweise im Rock-Umfeld
problemlos zu bestehen. Der Chick-Sound beim Zutreten macht
ebenfalls eine überaus tolle Figur. Unterm Strich: Nix für Leise-
treter, aber auch nicht unbedingt für Schwermetaller, denen sie
wahrscheinlich zu schön klingt.

FAZIT
Mit den diesjährigen Gewinnern der Cymbal Vote präsentiert uns
Sabian vier Individualisten, die sich nicht nur prima dazu eignen,
einen bestehenden Cymbal-Satz zu bereichern, sondern sie lassen
sich – wie sich im Test zeigte – auch gut zu einem eigenständigen
Set kombinieren, wobei die Iso Crash Cymbals dabei die homoge-
nere Wahl sind. Die Raw Bell Crash Cymbal sind dann tatsächlich
etwas für alle, die es etwas lauter brauchen – die Freq Hats könn-
ten da noch mithalten, aber das schicke X-Plosion Ride kommt
dabei an seine Grenzen. Es sei denn, man „missbraucht“ es als
Crash ... In jedem Fall sind diese „Cymbal Vote“-Gewinner-Cymbals
auch 2014 wieder eine attraktive Bereicherung der Cymbal-Palette
von Sabian. ÉÉ Chassis: Monoblock-Bauweise aus 16mm ameri-
kanischer Eiche, Konstruktion im »Finger-Joint«-
System. Abstrahlverhalten & Bauform Line-Array-
PROFIL typisch. Verwendung von internen Strukturen
mit Knotenschnittpunkten und Reduzierung von
Hersteller Sabian unerwünschten Frequenzen. Integrierter Komfort-
Herkunftsland Kanada Sitz (12 mm), in 1st-Class Leder gefertigt. »Silikon-
Serien AA und AAX spikes« mit kleinsten Kontaktflächen (Entkoppe-
Material B20-Bronze lung vom Boden).
Schlagfläche: Exklusiv hergestellt von J.Leiva Per-
Vertrieb M&T
cussion. Aus 100% aeronautischer Carbonfaser
Internet www.sabian.com; www.musikundtechnik.de mit 4K-Zertifizierung (high modulus). Mehrlagige
Preise 16" AAX Iso Crash: ca. € 273,– Schicht mit gerichteter Oberflächenspannung.
18" AAX Iso Crash: ca. € 321,– Unveränderliche Sound- und Qualitätseigen-
20" AAX Iso Crash: ca. € 379,– schaften. Lebenslange Garantie.
Stimmsystem: Vierfach-S.T.D. (=Direkt-Stimm-
16" AA Raw Bell Crash: ca. € 261,–
Maße: 49 cm hoch, 32 cm System). 8 parallele Gitarrensaiten, vertikal posi-
18" AA Raw Bell Crash: ca. € 309,– breit (vorne), 28 cm breit tioniert, von aussen am Cajon stimmbar, ohne
20" AA Raw Bell Crash: ca. € 356,– (hinten), 36 cm tief Hilfswerkzeuge.
20" AAX X-Plosion Ride: ca. € 357,–
14" AAX Freq Hats: ca. € 439,– Ausführliches Produktionsvideo auf www.leivapercussion.com

www.leivapercussion.com • Exklusiv-Vertrieb für DE • AT • CH • BE • NL • LU:

Sound Service European Music Distribution • www.sound-service.eu
62 TEST STICKS 11:2014

TEST: THOMAS ADAM

FOTOS: DIETER STORK

SONOR ONE OF A KIND

SNAREDRUM – WHITE EBONY
Edles Einzelstück

Von Zeit zu Zeit lassen einige Hersteller ihr gesamtes Know-how in Sonder-
modelle einfließen. Diese sind zwar nicht für jedermann erschwinglich,
wecken aber dennoch Begehrlichkeiten. Wenn dann noch ihre Auflage streng
limitiert ist, gehen auch gleich betuchte Sammler in Stellung, um solch ein
Exemplar zu ergattern. Schön, dass wir eines dieser Instrumente von Sonor
völlig kostenlos testen durften – und leider wieder zurückgeben mussten.
 STICKS 11:2014 TEST 63

Die „One Of A Kind“-Serie, die Sonor

Anfang des Jahres auf der NAMM-Show in
Anaheim vorstellte, umfasst genau zwei
Modelle, die ähnliche Features bieten, aber
vor allem unterschiedlich aussehen. Zum
einen gibt es eine 14" × 6,25" große Snare-
drum im „Red Tigerwood“-Finish, die es
genau 75 Mal gibt, zum anderen gibt es die
mit einer Auflage von 45 Exemplaren noch
seltenere 14" × 7" im „White Ebony“-Finish.
Okay, sie hat zwar noch 44 Geschwister,
aber gerade diese Snaredrums sind dennoch
einzigartig, weil ihr Furnier sehr markant ist
und bei jedem Exemplar individuell anders
ausfällt.

DESIGN
Bei der „White Ebony“-Snaredrum fallen
einem direkt mehrere Besonderheiten ins
Auge, aber als Erstes ist das mit Sicherheit
das spezielle Furnier. Diese Ebenholzart ist
recht selten und zeichnet sich im Gegensatz
zum üblichen, ansonsten insgesamt eher
dunklen Ebenholz dadurch aus, dass die
nicht schwarzen Bestandteile hier hellgelb
sind. Als Ergebnis erhält man eine beson-
ders markante Maserung. Unser Testmodell
ist beispielsweise eindeutig als genau das zu
erkennen, welches auf der Sonor-Website zu
sehen ist. Man kann sich sicher sein, dass es
sich hier um legal eingeführtes Holz handelt;
dafür bürgt Sonor etwa auf dem beiliegen-
den „Certificate of Authenticity“, das jedem
Exemplar in einer schicken schwarzen Scha- Die mitgelieferte Holzschatulle enthält neben dem Echtheitszertifikat auch einen
tulle beiliegt und das auch garantiert, dass sehr schön gearbeiteten Stimmschlüssel für Vierkant- und Schlitzschrauben. Im
Hintergrund das mitgelieferte Hardcase mit speziellem „One Of A Kind“-Schild
nur insgesamt 45 Exemplare dieses Modells
hergestellt wurden. In der Schatulle befindet
sich neben einigen Aufklebern auch ein Die nächste Besonderheit ist nicht sofort zu läuft auf einer bei Sonor üblichen Strecke
exklusiver, für Vierkant- und Schlitzschrau- sehen, deutet sich aber an, sobald man das von ca. 12 cm, und die Gratung bleibt hier in
ben geeigneter Stimmschlüssel mit Holz- Instrument aus dem mitgelieferten „One Of voller Schärfe erhalten.
Applikationen inkl. Anhänger und (Hals-) A Kind“-Hardcase nimmt: Die Snaredrum ist Die Verarbeitung des gesamten Instruments
Band, damit man ihn immer am Herzen tra- mit gut 6 kg relativ schwer, und das liegt ist tadellos, ich konnte hier keinerlei Makel
gen kann. Den hätte meine Holde übrigens nicht nur an der Hardware, sondern auch entdecken.
gerne als Schmuckstück behalten ... am 14,65 mm starken Kessel, der aus 21
Als Zweites springt ins Auge, dass die gesam- Lagen nordamerikanischem Ahornholz SOUND
te Hardware der Snaredrum nicht verchromt, gefertigt ist. Die Kesselstärke wird überall Ab Werk ist die White Ebony Snaredrum mit
sondern schwarz vernickelt ist – das lenkt exakt eingehalten, und beim Kesseldurch- einem weiß aufgerauten Schlagfell und
nicht von der Schönheit des Furniers ab, messer lagen die Abweichungen weit unter einem Medium Resonanzfell ausgestattet. In
sondern stellt sie geschickt in den Vorder- einem halben Millimeter. Die innerste Lage mittlerer Stimmung und ohne Dämpfung
grund. Dies gilt also für alle 20 Einzel- Ahorn ist matt lackiert, und ihre vertikale präsentiert sie damit einen deutlichen, aber
Spannböckchen im SQ2-Style inkl. der Vier- Nahtstelle ist zwar auszumachen, fällt aber ausgewogenen Kesselton, eine präzise Tep-
kant-Stimmschrauben, die 2,3 mm starken aufgrund ihrer Platzierung an einer Stelle, pichansprache und einen brillanten Klang
Spannreifen sowie die Snareteppich-Abhe- wo die Maserung ohnehin gerade verläuft, mit einer schönen Wärme. Mit mehr oder
bung mit dem besonders praktischen Dual so gut wie gar nicht auf. weniger Dämpfung per Moongel-Pad(s) oder
Glide Snare System. Einzig der Snareteppich Die Gratung hat einen Winkel von 45 Grad Fellring lässt sich das Sustain des Kesseltons
mit seinen 18 Spiralen aus Bronze weicht und sitzt auf der zweiten Lage, also unmit- stufenlos ausblenden, ohne dass der saubere
von dieser Farbgebung ab. telbar nach dem Furnier. Das Snarebed ver- Klang darunter leidet. Hoch gestimmt wird
64 TEST STICKS 11:2014

Hat man die White Ebony vom Schlagfell befreit, gibt sie den Blick auf den 21-lagigen
Kessel aus nordamerikanischem Ahorn frei. Das Typenschild links im Bild ist Laser-
geschnitten, und in seine Logo-Schlägel wurde das gleiche Furnier wie beim Kessel
eingearbeitet.

Hersteller Sonor
PROFIL
Herkunftsland Deutschland
sie sehr präsent, ohne dabei funky zu werden – sie wird crisper, Serie One Of A Kind
setzt sich besser durch, macht aber keinen Krach.
Was die White Ebony Snaredrum aufgrund ihres 7" tiefen Kes- Größe 14" × 7"
sels besonders gut kann, sind – wer hätte das gedacht? ;) – tiefe Oberfläche White Ebony
Tunings. Dabei klingt sie sehr mächtig, voll und warm, spricht Bauweise nordamerikanisches Ahorn, 21 Lagen,
aber dennoch sofort an und lässt auch den deutlichen Attack 14,65 mm stark, Gratung: 45 Grad (auf zweiter
nicht vermissen. Lage)
Mit den werkseitig aufgezogenen Fellen lässt sich also bereits Hardware schwarz vernickelt, 2,3 mm Spannreifen, am
eine erkleckliche Bandbreite an Sounds realisieren, die sich unteren Spannreifen Aussparung für Dual Glide
natürlich mit anderen Felltypen weiter verfeinern ließen – was Snare System, Spannböckchen: SQ2-Style mit
ich aber nicht unbedingt für nötig halte. Tune Safe und APS, Snareteppich: Bronze, 18
Spiralen
FAZIT Felle Sonor, made by Remo USA
Wer ein exzellent verarbeitetes Instrument Made in Germany top: medium white coated, bottom: medium
sucht, dabei nichts dagegen hat, dass es auch noch wunder- resonance
schön aussieht und super klingt, UND das nötige Kleingeld im Zubehör (inkl.) „One Of A Kind“-Hardcase, Holz-Schatulle
Sparstrumpf hat, sollte zusehen, sich eines der wenigen Exem- mit Echtheitszertifikat und Dual-Stimmschlüssel
plare der Sonor „One Of A Kind“ Snaredrum zu sichern. Sie inkl. Anhänger
fühlt sich in nahezu allen Stimmbereichen wohl – mit Vorliebe
zu tiefen Tunings –, ist vom Basis-Sound her aber kein Allroun- Vertrieb Sonor
der, sondern bewegt sich eher im trockenen, warmen Bereich Internet www.sonor.de
des Schönklangs – aber das passt ja auch bestens zu ihrer Preis ca. € 1.649,–
äußeren Erscheinung. ÉÉ
 STICKS 11:2014 TEST 65

TEST: TOM SCHÄFER

FOTOS: MARLON STORK

PEARL
CYCLONE CAJON
Die mit der runden Ecke
Gewaltig kommt sie daher, schwarz mit feurigen
metallic-roten Racing-Streifen – und das Ganze in
einem Design, das unschwer an Colani erinnert.
Das Pearl Cyclone Cajon bietet ein einzigartiges
Chassis mit einer rund gebauten Rückwand.

N atürlich geht’s hier auch um Optik, doch
die Idee dahinter ist eine akustische. Denn
durch das gerundete Profil des Resonanz-
bodys werden tiefe Frequenzen gefeatured,
die den Klangeindruck eines kräftigen Bas-
ses herbeiführen. Hinzu kommt der Bass
Boom Port, der rückseitig als trichterförmi-
ges Schallaustrittsloch integriert ist.
KONSTRUKTION
Eine mit tropfenförmigem Sprühnebel
gestaltete Anti-Rutsch-Sitzfläche lädt ein,
auf dem Cajon-Body Platz zu nehmen. Die
Sitzfläche ist leicht nach hinten geneigt, und
beim genaueren Hinsehen zeigt sich, dass
der gesamte Cajon-Korpus entgegen der lot-
rechten Achse minimal winklig geneigt ist,
so dass auch die Spielfläche nicht senkrecht
verläuft, sondern dem Spieler um Nuancen
entgegenkommt. Das alles ist kaum sichtbar,
aber beim Spielen subtil spürbar – gute Idee!
Kanten und Ecken sind extrem gerundet,
und die Hände können hier wunderbar
agieren.
Der Resonanzkorpus ist komplett aus Fiber-
glas gebaut. Lediglich die Schlagfläche
besteht aus asiatischem Hartholz und ist
plan in den Body eingelassen. Schrauben
fixieren die Wood-Membran, die trotz
schwarzer Lackoberfläche einen guten
Finger-Grip bietet.
SOUNDS
Das Bass-Potenzial des Pearl Cyclone Cajon
ist wirklich erstaunlich kräftig. Wuchtig und
weich drücken tiefe Frequenzen aus dem
Bass Boom Port, und man hat fast das
Gefühl, auf einer Bassdrum zu sitzen. Dabei
bleibt jeder Schlag kontrolliert und bietet
den nötigen Attack, insofern die Beats trotz
des tiefen Klangpotenzials eine gute Präsenz
entwickeln. Auch bei schnellen Schlagabfol-
gen ist kein Verschwimmen der Beats zu
hören.
Crisp und knackig geht’s bei offenen Schlä-
gen, Tips und Slaps zur Sache. Denn das
Cyclone Cajon besitzt drei Snare-Teppich-
Segmente, die gegen die Rückwand der
Schlagfläche drücken. Verschraubt auf
einem Winkelholz ist ein guter Andruck der
drei 20-spiraligen Elemente gegeben. Diese
sitzen im oberen Bereich des Bodys mit nach
oben ausgerichteten Spiralenden. Da diese
von der Schlagflächenmitte wegzeigen, gibt
es kein ungewolltes Nachrasseln bei Open-
und Bass-Beats. Vielmehr entwickelt sich
eine gute Trennung zwischen Bässen und
den Snare-aktiven offenen Schlägen. Das
macht Spaß und sorgt für ein aufgeräumtes
Klangbild.
Der Sound-Charakter insgesamt erfährt
durch das Fiberglasmaterial natürlich eine
gewisse Prägung, insofern sich der Klang
nicht ganz so trocken darstellt, wie es beim
klassischen Wood Cajon der Fall ist. Aber
genau das scheint ja die Absicht hinter der
Idee des Cyclone Cajon zu sein, sich nämlich
klanglich abzuheben und ein eigenes Klang-
Profil in den Fokus zu rücken. Dies gelingt in
aller Deutlichkeit, und das besondere Design
trägt mit Nachdruck einmal mehr dazu bei.
FAZIT
Das Pearl Cyclone Cajon ist sicherlich eines
der außergewöhnlichsten Cajon-Modelle
dieser Tage – solide gebaut, satt im Sound,
stark im Bass und mit der Präsenz einer
delikaten Optik. ÉÉ
PROFIL
• Fiberglas Body
• 48 × 31 × 36 (H × B × T)
• Schlagfläche: Asiatisches Hartholz
• Bass Boom Port
• leicht winkliges Body-Profil
• geneigte Spielfläche
• Sitzfläche mit Anti-Rutsch-Lackierung
• extravagantes Design
• dominanter Bass-Sound
• drei integrierte Snare-Segmente
Preis: ca. € 237,– (UvP)
66 TEST STICKS 11:2014
CAJONES AL ANDALUS
Die jungen Wilden aus Spanien
Die Cajon-Ära scheint ihren Zenit noch längst nicht erreicht zu haben.
Schillernde Baureihen, unterschiedlichste Modelle und auch zahlreiche
junge Hersteller verleihen der Cajon-Mania immer mehr Zunder.
So dürfte der Name Al Andalus zumindest
hierzulande noch nicht so geläufig sein,
obwohl die Firma bereits seit 2008 existiert.
Anfang des Jahres gaben die Spanier ihr
Debüt auf der deutschen Bühne, und aktuell
hat man mit Mark Collazo von der „Bongo-
lei“ als Deutschlandvertrieb der Cajones Al
Andalus einen fachkundigen Partner zur
Hand.
Die Manufaktur mit Sitz in Madrid wird von
den beiden Cousins Francisco Javier López
Mansilla und David López Ramiro betrieben.
Al Andalus überschwemmt den Markt nicht
mit unzähligen Baureihen, sondern stellt
zunächst eine Handvoll erlesener Modelle
bereit, die sowohl optisch als auch in der
Klangausrichtung ein gut definiertes Spek-
trum für verschiedene Geschmäcker ab-
decken. Und das in einer bemerkenswert
attraktiven Preisklasse. Doch was haben die
Modelle drauf, und was darf man von ihnen
erwarten?
DIE AL ANDULUS
CAJON-MODELLE
Alegria, Soleá, Granada Bass und Zambra –
vier Modelle aus dem Al Andalus Repertoire
stellen sich vor. Und dass sie dem Herzen
des Flamenco entspringen, verraten schon
die Namen, die typische Attribute des Fla-
menco verkörpern.
Was bei allen vier Modellen sofort ins Auge
springt, ist die hervorragende Verarbeitung
in Verbindung mit delikaten Optiken. Beson-
ders Granada Bass und Soleá zeigen verfüh-
rerische Frontplatten-Finishes, die schon
mal rein optisch deutliche Akzente setzen.
Die Architektur ist bei allen vier Modellen
gleich. Gut proportionierte Resonanz-Bodys
in Standardmaßen rücken konstruktive
Zweckdienlichkeit in den Fokus. Aber auch an
Komfort fehlt es nicht, da z. B. die oberen
Ecken (Ausnahme: Modell Alegria) seitlich
der Spielflächen deutlich abgerundet sind.
Das freut die Spielerhand! Zudem bieten die
TEST: TOM SCHÄFER
FOTOS: MARLON STORK
Birkenholz-Bodys Zamba und Soleá eine ver-
stärkte Resonanzöffnung, was nicht zuletzt
auch dem Tragekomfort zugutekommt.
Alle Modelle verfügen über verschraubte
Schlagflächen. Somit zeigen die Wood-Mem-
branen Variabilität in Sachen Klangjustie-
rung, wenn auch die Cajones werkseits gut
getunt zur Auslieferung kommen. Ein Blick
durchs Resonanzloch zeigt zwei Gitarrensai-
ten, die rechts und links in paralleler V-Füh-
rung und senkrechtem Verlauf an der Spiel-
flächenrückseite anliegen. Kleine Kletthafter
sorgen für ausgewogenen Andruck und ver-
hindern unsaubere Schnarrgeräusche. Zudem
kann durch Lösen oder Festkletten der Snare-
Effekt beeinflusst werden. Die Saitenspan-
nung lässt sich von der Cajon-Unterseite
durch zwei Stellschrauben regulieren (Inbus-
Schlüssel im Cajon). Toll gemachte und sam-
tig bis glatte Oberflächen laden unmittelbar
dazu ein, auf den Groove-Bodys Platz zu
nehmen.

MODELL ALEGRIA
Eine Schlagfläche aus 3 mm Birkenholz in
Naturausführung verknüpft sich mit dem
seidenmatten Schwarz des Bodys. Dieser ist
aus MDF-Platten gefertigt (mitteldichte
Faserplatten, homogener Holzwerkstoff
durch verpresste Nadelholzfasern). Die
Woodbox setzt auf eine dezente Optik im
klassischen Style. „Alegria“ steht für Lebhaf-
tigkeit und Freude, und so bietet dieses
Modell ein weites Klangspektrum zwischen
dichten Bässen und schmackigen Open
Beats, die mit kraftvoller und kompakter
Stärke zugleich den warmhölzernen Grund-
charakter hörbar machen. Der Snare-Effekt-
Sound spricht leicht an und zeigt eine gute
Trennung zum starken Druck der Bassbeats.
PROFIL
Korpus: MDF
Maße: 48 × 29,5 × 31 cm (H × B × T)
Schlagfläche: Birke 3 mm
• stimmbare Saiten, zwei vertikale
Stränge
• variable Kletthafter zur Dosierung
des Snare-Effekts
Preis ca. € 119,–
MODELL GRANADA BASS
Auch hier bildet ein MDF-Body das Chassis –
dezent und klassisch gehalten. Ein absoluter
Hingucker ist die Schlagfläche mit einer
Spinnweben-artigen Matrix im lila schim-
mernden Farbspiel. Der Name „Granada
Bass“ lässt vermuten, dass hier eine Box der
Tieftonabteilung an den Start geht. Umso
erstaunlicher ist der Höreindruck eines sehr
trocken klingenden Modells, das reduziert
im Bassverhalten reagiert und auch bei
Open Beats und Slaps kein crispes Element
PROFIL
Korpus: MDF
Maße: 48 × 29,5 × 31 (H × B T)
9 mm (oben/unten) und 12 mm
(Seiten) stark
Schlagfläche: 3 mm Stärke mit
0,5 mm Design-Furnier
• gerundete Ecken
• stimmbare Saiten, zwei vertikale
Stränge
• variable Kletthafter zur Dosierung
des Snare-Effekts
Preis: ca. € 199,–
zu viel anbietet. Im echten Flamenco steht
man laut Hersteller auf diesen Sound, doch
wem dies zu matt erscheint, der sollte die
Klettstreifen an den verspannten Gitarren-
saiten lösen. Zumindest zeigt das „Granada
Bass“-Modell dann etwas mehr Biss und
lässt auch akzentuiertes Klangmaterial gut
sprechen.
MODELL ZAMBRA
Die Schwarze Lady im „Piano Black“-Outfit.
Fehlen nur noch Lackleder und rote Over-
knees – nein, Scherz beiseite. Aber auffällig
ist diese Kiste schon, wenn auch das pech-
schwarze Finish recht streng, ja im wahrsten
Sinne des Wortes klassisch daherkommt
und den Cajon-Spieler im Frack herbeiruft.
In der Tat aber versprüht dieses Modell eine
gute Portion offensiven Klangs und knallt
rock’n’rollig frech nach vorne. Kräftige Bässe
dringen ans Ohr und schmatzende Beats fin-
den durch die schnurrenden Saiten einen
guten Support. Etwas ungewohnt mag die
sehr glatte Spielfläche sein, aber der wuch-
tige Sound haut einen echt „vom Hocker“.
Der Birkenholz-Body ist zudem leichtgewich-
tig und bietet ein gutes Resonanzpotenzial.
PROFIL
Korpus: Birke
Maße: 48 × 29,5 × 30 cm (H × B × T),
9 mm (oben/unten) und 12 mm
(Seiten) stark
Schlagfläche: 2,5 mm Birke
• Klavierlack-Finish
• gerundete Ecken
• stimmbare Saiten, zwei vertikale
Stränge
• variable Kletthafter zur Dosierung
des Snare-Effekts
Preis: ca. € 229,–
MODELL SOLEÁ
Ein naturfarbener Korpus aus Birke mit tür-
kis-farbener Frontplatte – ein toller Farbkon-
trast, der dem Auge Spaß macht. Aufsatteln
und abgrooven ist bei dieser Box angesagt.
Das kräftige Klangbild zeigt Wucht im Bass-
Bereich und transparente Beats der Open-
und Slap-Klasse. Die Saiten sprechen perfekt
an und zeigen keinerlei Tendenzen einer
Übersteuerung. Auffällig ist zudem eine gute
Klangtrennung zwischen Bass und Snare-
Effekt. Der leichte Birken-Body versprüht
STICKS 11:2014 TEST 67
klanglich Lebendigkeit und zeigt in allen
Facetten eine tolle Ansprache. „Soleá“
bezeichnet auch die Königin des Flamencos
bzw. einen 12/8-Rhythmus. Die „Soleá“-Box
macht richtig Spaß, sie spielt sich fast von
alleine und hat dabei auch ordentlich
rockige Power im Gepäck.
PROFIL
Korpus: Birke
Maße: 48 × 29 × 30 (H × B × T)
9 mm (oben/unten) und 12 mm
(Seiten) stark
Schlagfläche: 3 mm Birke
• gerundete Ecken
• stimmbare Saiten, zwei vertikale
Stränge
• variable Kletthafter zur Dosierung
des Snare-Effekts
Preis: ca. € 179,–
FAZIT
Die jungen Wilden aus Spanien? Zumindest
wollen sie es wissen und stellen ein gutes
Klangpotenzial auf die Beine, um das Stan-
ding eines frischen Sounds für sich zu ver-
buchen. Während „Granada Bass“ ein deut-
lich trockenes Klangprofil zur Verfügung
stellt und nach der erfahrenen Spielerhand
ruft, lassen „Alegria“, „Zambra“ und „Soleá“
weder Trägheit noch Hektik aufkommen,
sondern verstehen sich als prima Allrounder,
die es drauf haben, das Optimum an Klang
aus einer Kiste zu holen und den Spaß am
Cajon-Spiel voranzutreiben. Rundum bieten
die Cajon-Modelle von Al Andalus eine her-
vorragende Verarbeitung und zeigen auch
konzeptionelles Know-how. Technisch sind
die Cajones auf den Punkt gebracht und
haben charaktervolle Sounds im Fokus. ÉÉ
INFO
Vertrieb: Mark Collazo, Zeißelstr. 3,
60318 Frankfurt
Internet: www.cajones-alandalus.de

J.LEIVA CAJON PEDAL
& SOFT BEATER
Flexibles Kardansystem
Ein speziell für Cajon-Spieler konzipiertes Pedal sorgt
für Aufmerksamkeit. Die beiden Hersteller De Gregorio
und J.Leiva haben ein gemeinsames Patent entwickelt,
wobei jeder noch eigene Modifikationen ins Spiel
bringt. J.Leiva bietet zudem zwei spezielle Soft-Beater
an. Wir haben das Pedal von J.Leiva mal angedockt und
die Beater-Sounds sprechen lassen.
TEST: TOM SCHÄFER
FOTOS: MARLON STORK
CAJON-PEDAL
Die Fußmaschine besteht aus einer Pedal-
und einer Beater-Einheit. Beide werden über
eine Kardanwelle miteinander verbunden.
Insofern genießt man den Vorteil eines
Direktantriebs und verzichtet auf die rei-
bungsintensive Bowdenzug-Lösung.
Die Kardanwelle zeigt eine Teleskop-Achse
mit Gelenkverbindern an beiden Seiten.
Durch die Längenflexibilität der Welle und
auch durch die Möglichkeit der Kraftübertra-
gung mit angewinkelten Gelenkverbindern
kann eine individuelle Spielposition des
Pedals getroffen werden. Man kann es zum
Beispiel weiter vor, zurück, winklig oder seit-
lich auf dem Boden platzieren.
Die mit einem Soft-Schlägel bestückte Beater-
Einheit wird an eine Schiene angedockt,
welche um den Boden das Cajons greift und
mittels Druckplatte eine Fixierung findet.
Eine Besonderheit liefert die Architektur des
Zweisäulen-Pedalsystems. Dieses nämlich
sattelt auf einer Bodenplatte, die zwischen
Pedal und Säulenaufbau getrennt ist. Somit
besteht die Möglichkeit, die Stellung des
Pedals in Bezug zu Säule und Kettenlauf sel-
ber zu bestimmen – ob nun im 90° Winkel
nach rechts bzw. nach links ausgerichtet.
Einerseits dient die gewinkelte Trittplatten-
position dem Pedalspiel für solche Cajones,
die eine zusätzlich seitliche Spielfläche besit-
zen, wie z. B. das „B.Box“-Modell von J.Leiva;
die Frontplatte ist hier für die Hände reser-
viert, während der Schlägel an der Seite des
Cajon-Bodys arbeitet. Andererseits ist auch
das Andocken des Pedals an herkömmlichen
Cajones uneingeschränkt möglich, wobei
der Beater „klassisch“ gegen die Frontplatte
schlägt. Hierzu kann sowohl eine Pedalposi-
tion rechts als auch links (seitlich vor dem
Cajon) gefunden werden, denn der Kardan
erlaubt eine Befestigung an beiden Seiten
der Pedaleinheit, wodurch sich das System
als sinnvoller „Hybrid“ für Rechts- und
Linksfüßer entpuppt. Entsprechend der Aus-
richtung – rechts oder links – wird auch die
Trittplatte (um 180° schwenkbar) in Position
gebracht.
Man muss kein Technik-Ass sein, um die
jeweiligen mechanischen Einstellung vorzu-
nehmen. Über lediglich zwei Schrauben wer-
den beide Bodenplatten-Einheiten in der
gewünschten Position fixiert. Auch das Ver-
bindungselement zwischen Trittplatte und
 PROFIL
Cajon-Pedal
• Zwei-Säulen-Konstruktion
• Pedal- und Beater-Einheit
• Kardanwellen-Teleskopachse
• wählbare Trittplattenposition
• Maschine für Rechts- und Linksfüßer
• einstellbare Federspannung
• geräuschlose Mechaniken
• Feststelldorne
• Soft Beater mit Winkelanpassung
• schnelles Andocken am Cajon mittels
Schiene

Kettenzug muss im selben Atemzug mitge-

schwenkt und entsprechend befestigt wer-
den. Ein kleiner Schlüssel, der die Vierkant-
schrauben bedient, steckt übrigens in einem
Halter an der Fußmaschine.
Die Verarbeitung des Pedals ist hochwertig,
alle Mechaniken laufen leichtgängig und
geräuschlos. Der Kardanantrieb sorgt zudem
für ein unmittelbares und direktes Spielge-
fühl. Neben den Kardan- und Trittplatten-
einstellungen sorgt zudem die Justierung der
Federzugspannung (an Beater- und Pedal-
Einheit) für individuelle Lösungen. Tech-
nische Features finden sich ebenso im Detail.
So läuft die Antriebskette zum Beispiel über
einen „Filzgleiter“, und auch die Achsenlager
arbeiten geschmeidig und lautlos. An dieser
Maschine klappert und wackelt rein gar
nichts. Rundum ein cleveres System, das in
Sachen Funktion, Technik und Spielbarkeit
überzeugt.
DAS KLANGWERKZEUG
SCHLÄGEL
Auch die Bauart des Schlägels verdient einen
Detailblick. Grundsätzlich arbeitet hier ein
Pedal-Montage an der Cajon-Schlagfläche
Pedal-Montage an der Cajon-Seitenwand
weicher Schaumstoff mit abgeflachter Auf-
schlagfläche. Somit gibt es einen vollflächi-
gen Kontaktpunkt zwischen Schlägelkopf
und Wood-Membran des Cajons, was sich
klanglich durch einen fülligen Sound
bemerkbar macht. Damit der vollflächige
Impact gewährleistet ist, kann der Schlägel-
kopf in der Neigung eingestellt werden. Hier-
zu dient ein kleines Kugelgelenk, das auf der
Rückseite des Schlägelkopf in einer Kunst-
stoffplatte eingelassen ist. Der gesamte
Schlägel ist leichtgewichtig, und die Einstell-
möglichkeit des Beater-Kopfs überzeugt in
der technischen Lösung.
SOFT BEATER &
MEDIUM SOFT BEATER
J.Leiva bietet zwei Qualitäten von Soft-Beatern
an, die mit unterschiedlich dichtem/festem
Material für verschiedene Sounds sorgen. So
gibt es den klassischen Soft Beater und den
etwas festeren Medium Soft Beater. Beide bie-
ten weiche Schaumstoffqualitäten, wobei die
„Medium Soft“-Version eine etwas dichtere
Struktur und damit auch eine festere Eigen-
schaft liefert. Um den Klangunterschied her-
beizuführen, ist es wichtig, dass die Köpfe
vollflächig aufschlagen. Beim „Medium Soft“-
Modell entwickelt sich ein weicher und zu-
gleich kräftiger Aufschlag, der aber keines-
wegs hart klingt, sondern den milden Klang
sprechen lässt und dabei auch die Bassfre-
quenzen einer Cajon hervorlockt. Um Nuan-
cen weicher klingt der Soft Beater, dessen
„Marshmallow“-Qualität ganz milde Akzente
im Bassbereich setzt. Beide Schaumstoffköpfe
sind so konstruiert, dass sie behutsam mit den
Hölzern der Cajon-Oberfläche umgehen. Das
alles ist gut gemacht und schenkt dem Pedal-
spiel so manch groovige Sound-Nuancen. ÉÉ

PREISE
Cajon Pedal: ca. € 236,81 (inklusive Tasche)
Soft Beater: ca. € 22,–
Medium Soft Beater: ca. € 22,–
Vertrieb: Sound Service,
www.sound-service.eu
70 TEST STICKS 11:2014

TEST: TOM SCHÄFER

FOTOS: MARLON STORK

LP AMERICANA SERIES
OCTO-SNARE CAJON
Kompaktes Klangpaket
Klangvolles Groove-Material kommt aus der Kreativwerkstatt des
amerikanischen Herstellers LP. Die Frage ist nur: Handelt es sich hier
nun um eine Snaredrum oder um ein Cajon? Und wieso „Octo“?

L etzteres ist schnell erklärt, denn „Octo“
bezieht sich auf das achtseitige Gehäuse.
Und da dieses komplett aus Holz gebaut ist,
genauer gesagt aus neunlagiger Baltischer
Birke plus Holzschlagflächen, erklärt sich
auch die Cajon-Eigenschaft. Integriert ist ein
kleines Snare-Segment, um dem Sound cris-
pe Nuancen zu schenken. Und die Tatsache,
dass die Woodbox in einem Snaredrum-
Stativ montiert werden kann, macht sie zu
einer verlockenden Woodsnare, die sich
prima mit Brushes spielen lässt. Die Hand-
spielweise ist ebenso möglich, und dazu
kann die Box auch nach Bongo-Manier
zwischen den Knien gehalten werden. Ein
Hybrid also aus Snare und Cajon, der nicht
nur die Namensgebung erklärt, sondern auch
mit einigen Sound-Features überrascht.
Die Octo Snare Cajon bietet LP in zwei Ver-
sionen an. So gibt es das kompakte 10"-
Modell mit Birkenholzschlagflächen sowie
eine 12"-Version mit Spielflächen aus afrika-
nischem Sapele-Holz. Und Schlagflächen
(Plural) deshalb, weil beide Seiten des Bodys
Spielflächen besitzen, die unterschiedlich
klingen. Warum? Das erklärt ein schneller
Blick durch die Resonanzöffnung ins Innere.
Hier sieht man ein 20-spiraliges Snare-
Segment, das gegen die Rückwand einer
Spielfläche drückt. Die gegenüberliegende
Seite besitzt keine Snares, sie ist also natur-
gegeben auf „Dauer-Off“ geschaltet und klingt
daher anders. Während die 10" Octo Snare
Cajon ein einzelnes Snare-Segment besitzt,
finden wir beim 12"-Modell zwei dieser kur-
zen Spiralenabschnitte. Auch hier ist die
gegenüberliegende Spielfläche als „Snare-
Off“ gestaltet. Die Oberflächen der Gehäuse
sind glatt gearbeitet. Die aus Birkenholz
gefertigten Gehäuse sind federleicht und
lassen sich für die Handspielweise prima
zwischen den Knien halten.

SOUNDS
Mit knackigen Sounds bieten die „Octos“
eine gute Präsenz, zumal die pfeffernden
Akzente der Snare ordentlich nach vorne
jagen. Das 10"-Modell klingt herrlich kom-
pakt und bringt die Beats auf den Punkt. Die
12"-Version des Octo Snare Cajon besitzt
naturgegeben einen tieferen Grundton.
Auch diese Kiste geht gut ab und liefert
prägnante Beats der knackigen Klasse. Das
Spielen auf den Snare-Off-Flächen liefert bei
beiden „Octos“ deutlich trockenere Sounds.
Hier spricht umso mehr die Klangfarbe des
Holzes. Open Tones bieten ein schönes
Klangbild des hellen, warmholzigen Tons,
und auch Slaps profitieren von diesem eher
milden Charakter.
Mit den „Octos“ ist zudem ein rascher Wech-
sel zwischen Wood-Pur und Snare-Sound
möglich. Kurzerhand um 180° gedreht, las-
sen sich zwei deutlich unterschiedliche
Grundsounds wählen. Auch das kräftige
Spiel meistern die „Octos“ und entfalten
selbst unter gezunderten Beats ihre klare
Note. Darüber hinaus gibt es interessante
Modulationseffekte, indem man das Schall-
loch mit der Hand öffnet und schließt. So
können die Grooves mit tonalen Effekten
modifiziert werden.
Die Klangfarben der Octo Snare Cajons las-
sen sich spielerisch sehr schön entdecken
und erlauben eine Vermischung verschiede-
ner Schlagtechniken – insbesondere aus
dem Cajon- und Bongo-Bereich.
Als Wood-Snare eingesetzt und im Stativ
fixiert, eignen sich die Octo Snare Cajons
hervorragend für z. B. Unplugged-Setups
oder andere stromlose Konfigurationen des
akustischen Sektors. Kombinationen der
„Octos“ mit z. B. Cajon, Congas oder Darbu-
kas bieten ein weites Feld klangvoller Spiel-
möglichkeiten. Durchaus ist die Octo auch
als „exotische“ 2nd Snare im Drumset denk-
bar. In der Stativmontage ruft dieses Modell
augenblicklich nach Brushes bzw. auch nach
Rods. Mit entsprechendem Effet gespielt,
leben die Brushbeats vom feinen Klangcha-
rakter weicher Wood-Sounds.
FAZIT
Alles ist wunderbar gefertigt und bietet
nicht nur der Handspielweise einen ange-
nehmen Touch, sondern auch dem Auge
ein interessantes „Octo“-Design. Die Octo
STICKS 11:2014 TEST 71
Snare Cajons von LP sind kreativ einsetz-
bare Instrumente, intuitiv zu spielen und
mit prägnanten Sounds ausgestattet, die
eine klangvolle Fusion aus Woodsnare und
Cajon eingehen. ÉÉ
PROFIL
• 10" × 5“ und 12" × 5" Versionen
• „Baltic Birch“-Korpus (neunlagig) mit
„Sapele“-Schlagfläche
• Octo Body (achteckig)
• integrierte Snare-Segmente
• zwei Spielflächen für Snare- und Snare-
Off-Wood-Sounds
• Handspielweise und Besen/Rods-Spiel
möglich
• Sound-Modulation an der Resonanz-
öffnung
• Montage im Snaredrum-Stativ oder
klassische Bongo-Spielposition möglich
Preise (UvP)
• 10" Octo-Snare Cajon: ca. € 141,–
• 12" Octo-Snare Cajon: ca. € 153,–
 MINI-ABO BESTELLKARTE JAHRES-ABO BESTELLKARTE
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® Drums & Percussion

5. Ich spiele in einer Band:

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11. Mein Wunsch-Interview:

10. Mein Wunsch-Playalong:
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® Fusion
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3. Mich interessieren folgende Themen:

® _____________________
FEEDBACK-KAR

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8. Ich interessiere mich für folgende Musikrichtungen:
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® 1 x im Jahr
6. Ich bin ___ Jahre alt und mache seit ___ Jahren Musik.
® Ja, ich möchte am aktuellen Gewinnspiel teilnehmen

® Hardrock/Metal
® oder ca. ______________ €

® sonstige _________________

_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________

® andere __________________
® E-Drums
TE 11:2014

® ® Test, und zwar: ____________________________________________

® ® Workshop, und zwar: _______________________________________

® ® Interview, und zwar: ________________________________________
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MEINL Classics China Splash Cymbal

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Gewünschte Fell-Größe:
Remo Powerstroke 3 clear Bassdrum-Fell
TE 11:2014
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22"
Name _________________________________________________________

24"

Ort

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Vorname ________________________________________________________

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PLZ Ort _______________________________________________________

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L (ohne Finger)
L (mit Fingern)
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Lösung Kult Groove-Rätsel:

Song _________________________________________________________

Band _________________________________________________________
XL (ohne Finger)
XL (mit Fingern)

Ort

Haus-Nr.

Vorname

Drummer _____________________________________________________

STICKS/Drumsigns-Aktion
Gewünschte Bassdrum-Fellgröße
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DIA-VERLAG
MM-MUSIK-ME
S
Redaktion STICK
Str. 13
Emil-Hoffmann-
D-50996 Köln
#
 STICKS 11:2014 GIVE AWAY 75

GE
I
W I N N E N !
n jeder STICKS-Ausgabe gibt es eine
Give-
-
Für die Give-Away-Aktion dieser STIC
Ausgabe wurde uns von PAIS TE ein
KS-
PST 5
bekannten B8-Bronzelegierung gefe
bieten in den ROCK-Versionen Sou
rtigt und
nds mit
volle Sach für alle
Away-Aktion, zu der Firmen wert Verfügu ng gest ellt, best e- viel Präsenz und Durchsetzkraft
r all den- CYMBAL-SET zur
preise spenden. Diese werden unte Edge Hi-H at, 20" Rock Styles moderner Rock-Musik.
KS- hend aus 14" Sound ay-Aktion
jenigen verlost, die einen neuen STIC China und Einsendeschluss für diese Give-Aw
efüll te, Ride, 16" und 18" Rock Crash, 18" und Mit-
Abonnenten werben oder eine ausg n 201 4er-Vers ionen der ist der 19.11.2014. Eigenwerber
(kein e 10" Splash. Die neue lags sowie
originale STICKS-Feedback-Karte BAL S werd en aus der arbeiter des MM-Musik-Media-Ver
(zu PAISTE PST5 CYM ahm e
Kopien!) der entsprechenden Ausgabe deren Angehörige sind von der Teiln
eins en- uss des
finden in diesem Heft auf Seite 73) an der Aktion, die unter Ausschl
den an die Rechtsweges stattfindet,
STICKS-Redaktion ausgeschlossen.
Emil-Hoffmann-Str. 13
D-50996 Köln.

[PAI S T E P S T 5 C Y M B A L S]
AR-HARDWARE
A CLUB DRUMSETS INKL. GIBRALT
Gewinner des GRETSCH CATALIN tgart. Herzlichen Glückwunsch!
-AW AY-A KTIO N 09:2 014 ist Alex ander Dannecker aus 70178 Stut
aus der GIVE
76 TEST STICKS 11:2014
BUCH
PATRICK METZGER
Drum Training
Playalong
Hage Verlag EH 3942
ISBN 978-3-86626-
328-4
„Drum Training Playalong“ von Patrick
Metzger ist nicht etwa nur ein weiteres Lehr-
buch als Begleiter zu Playalong-Songs, son-
dern es liefert ein komplettes Trainingskon-
zept, das es dem Schlagzeugschüler ermög-
licht, sich auch selbstständig Songs bzw.
Kompositionen zu erarbeiten. So arbeitet
dieses Lehrbuch inklusive CD mit 10 Play-
along-Songs (mp3-Format) auch tatsächlich
auf mehreren Ebenen.
Alle 10 Playalong-Songs gibt es auf der CD
in jeweils drei Levels mit unterschiedlichem
Schwierigkeitsgrad sowie in der Original-
Version mit Drums und als Playalong ohne
Drums. Im Buch finden sich übrigens keine
Komplett-Transkriptionen, sondern zu
jedem Song und jedem Level kurze Notatio-
nen der Grooves der Song-Teile (Intro, Stro-
phe, Interlude, Refrain, Bridge, Solo, Ending
etc.) als jeweiliger Song-Ablauf, so wie es
heutzutage meistens bei Studio-Sessions
praktischerweise gehandhabt wird. Die
Schwierigkeitsgrade der einzelnen Levels
variieren natürlich von Song zu Song, doch
grundsätzlich ist das Ganze folgendermaßen
geordnet:
Level 1 ist konzipiert für Anfänger und Wie-
dereinsteiger. Level 2 hat einen mittleren
Schwierigkeitsgrad und ist geeignet für alle,
die schon diverse Grooves und Styles spielen
können; hier sind alle Breaks und Fills aus-
notiert und sollten so, wenn möglich, über-
nommen werden. Level 3 ist mit seinem
Schwierigkeitsgrad für Drummer geeignet,
die schon alle Styles und Grooves gut bedie-
nen können. Zusätzlich gibt es noch die
Option „Dein Level“. Hier gibt es zu jedem
Song eine Art „Blanko Lead Sheet“ zur eige-
nen Zusammenstellung der Grooves und
Fills für jeden Song, die man sich passend
zum eigenen Anspruch aus den unterschied-
lichen Beispielen der verschiedenen Level
selbst zusammenstellen kann.
Somit kann man bei den Playalongs dieses
Buchs auch selbst kreativ werden, da nicht
alles bis ins Detail vorgegeben wird (außer
bei Level 3). Allerdings gibt es zu jedem
Song einige Anmerkungen zur Spielweise.
Die 10 Songs stammen allesamt aus Produk-
tionen mit Patrick Metzger als Drummer und
bieten als Styles bzw. Grooves Pop/Four-on-
the-floor, Pop-Ballade, Uptempo Rock, Sech-
zehntel-Shuffle R&B, Sechzehntel-Shuffle,
Soul, Rock’n’Roll Train Beat, Funk-Rock/
Linear Drumming, Soul/Latin Four-on-the-
floor Songo, R&B/Soul Linear-Funk und
Afro-Cuban Funk/Fusion Shuffle/Halftime
Shuffle. Somit werden viele zeitgemäße Pop-
musik-Stile abgedeckt.
„Drum Training Playalong“ eignet sich
sowohl für den Einsatz im Schlagzeugunter-
richt als auch aufgrund der sehr gut durch-
dachten Struktur und der klaren Verständ-
lichkeit für das Selbststudium. Dank des
guten musikalischen Niveaus der Songs hat
man viel Spaß beim Üben. Dieses Buch kann
aufgrund seines Konzepts mit der Level-
Struktur viel Material für eine lange Zeit in
der Entwicklung als Drummer ab dem Ein-
steiger-Level bis zum professionellen Session-
Spiel liefern. Sehr empfehlenswert!
Axel Mikolajczak
BUCH
FRANKY POWER
Drumbook
www.frankypower.ch
Styles, Power, Rhythm, Fun – diese Attribute
mögen zutreffen, wenn man sich in die
Groove-Welt des Schweizer Schlagzeugers
Frank Zweifel begibt. Genauer gesagt in sein
„Drumbook“, das einen Fundus zahlreicher
Schlagzeugrhythmen und Übungen bietet,
die er im Laufe der Jahre gesammelt hat.
Von Drummer zu Drummer sozusagen gibt’s
hier reines Groove-Material, in dessen Mit-
telpunkt nicht die trockene Übung, sondern
das unmittelbare, echte und hautnahe
Schlagzeugspiel steht. Wiedereinsteiger,
Hobbymusiker und Amateure begegnen auf
rund 40 Seiten einer reichhaltigen Quelle
von 191 notierten Patterns mit Schwerpunkt
Rock/Pop, wobei auch ein Kapitel latein-
amerikanischer Traditionals wie Cha Cha,
Afro-Samba, Bolero, Latin Mexicana oder
Samba Carneval zu einen Ausflug ins karibi-
sche und südamerikanische Flair einlädt.
Alle Rhythmen sind in klarer und großer
Notenschrift dargestellt, so dass man das
Buch direkt einsetzen und die Notationen
zum Leben erwecken kann. Auch Trainings-
einheiten kommen zum Zuge, bei denen
Handsatz, Koordination und rhythmische
Bausteine im Fokus stehen. Durchweg soll
der Spaß an der Sache großgeschrieben wer-
den. Inspiration und Motivation liefert das
„Drumbook“ (Heft mit Spiralbindung) alle-
mal. Und so sorgen all die Rock- und Funk-
Grooves, Blues-Rhythmen, Latin Styles und
Fill-ins für einen lebendigen Fahrplan rund
ums Schlagzeugspiel.
Tom Schäfer
CD
TIPPS
UMBO: DIE KULTIVIERTE
DILETTANZ
Es gibt ja immer wieder
Überraschungen, welcher
Drummer sich auf welchen
Studiosessions tummelt und welche Tracks
am Ende auf irgendeinem Album landen ...
das sind nicht immer die der großen Pop-
stars, sondern auch mal illustre Nischen, in
denen so mancher kunstvoll getrommelter
Groove aufleuchtet. Mario Garruccio, Ralf
Gustke, Phil Gould und Marcel Millot zum
Beispiel haben eins gemeinsam: Alle sind
auf der CD „Die kultivierte Dilettanz“, ihres
Zeichens ein Werk des Bassisten Umbo zu
hören (www.umboumbo.com).
„Who the hell is Umbo?“, werden sich viele
fragen. Nun, der Herr Hans „Umbo“ Umscha-
den geht dem ordentlichen Beruf des Side-
man und Session-Musikers nach. Und das
macht er mit Bravour, sonst würden Namen
wie Paul Young, Gregor Meyle, Alannah
Myles, Nick Kershaw, Bananarama (live)
oder Laith Al Deen, Christina Stürmer, Jazz-
kantine, H.R. Kunze (Songwriting) nicht
seine Credit-Liste zieren.
Doch wie jeden Sideman plagen einen mit-
unter die Sehnsüchte nach eigenem künstle-
rischen Werk. So entstand dieses durchaus
popmusikalische Album, dessen Cocktail
aus Funk-Rap-Jazz-Intermezzo-Progressive
und gewitzter Wort-Jonglage dem trommel-
befellten Innenorgan zu gefallen weiß. 15
Tracks sorgen für gepflegte Unterhaltung
durch feinsinnige Arrangements. Als Side-
man hat man bekanntlich viele Kontakte,
insofern auch die Kollegen der Trommler-
fraktion hier so zahl- und groove-reich ver-
treten sind. Ralf Gustke einmal nicht mit
Xavier Naidoo und Phil Gould nicht mit
Level 42, sondern mit Umbo, dem Wirbeltier
unter den Bassisten. Der Titel ist Programm
– und die nicht immer ernstzunehmenden

Stücke sind musikalisch wohl durchaus
ernst gemeint. Und zudem klappt das mit
dem Schlagzeugspielen der Herren auch in
diesem Kontext mal wieder ganz wunder-
bar. Tom Schäfer
GULLI BRIEM/EARTH
AFFAIR: LIBERTÉ
Das hier ist ganz großes
Kopfkino! Wer in dieses
Album mit seinen aufwen-
digen Klangkulissen, Grooves und Atmo-
sphären einsteigt, der wird augenblicklich
seine eigene Bilderflut entwickeln. Gulli
Briem ist Schlagzeuger der isländischen
Band Mezzoforte, und er hat als Musiker
immer schon die Ästhetik brillant geschlif-
fener Drum-Grooves gepflegt. Mit seinem
Soloalbum begibt er sich in die Tiefen weit-
tragender Arrangements, die nicht den
Prinzipien des Mainstream folgen, sondern
das Ambiente prächtiger Soundscapes
suchen. Earth Affair ist Gulli Briems Welt-
musik/Pop-Projekt und „Liberté“ sein zwei-
tes (Solo-) Album, auf dem er als Kompo-
nist, als Drummer und ebenso als Pianist
und Sänger in Erscheinung tritt. Zahlreiche
Gäste wie Jo Krauss (Trompete), der süd-
afrikanische Sänger Vusi Mahlasela und
das schottische Tasteninstrument Dulci-
tone nebst Streicher-Arrangements sowie
auch seltene Instrumente wie Steinharfe
und Hang zeichnen die eindringliche Stim-
mung der acht Kompositionen. „Liberté“
ist ein orchestral angelegtes Werk mit
großartigen Sounds und einer melancho-
lisch prächtigen Bildersprache. Gulli Briem
sagt selber, dass die Landschaft Islands
mit ihren Vulkanen, den schroffen Gebir-
gen und dem harten Klima seine musika-
lische DNA maßgeblich geprägt hat. Also:
Welcome to the world of Earth Affair!
Tom Schäfer
NEUZEIT: CARMINA
VARIATIONS
Schlagzeuger Martell Bei-
gang (u. a. Drummer von
Dick Brave & The Back-
beats) trifft man zuweilen auf delikaten
Pfaden. Mit seiner Band Neuzeit hat er
sich an Carl Orffs opulentem Meisterwerk
„Carmina Burana“ zu schaffen gemacht.
Aber das nicht im „Böse Buben Streich“,
sondern mit ausdrücklicher Genehmigung
des Verlags. Somit ist Neuzeit die weltweit
erste Band, der es gestattet wurde, das
Werk nach eigenen Vorstellungen zu
bearbeiten!
DRUM
Zusammen mit Andreas Hirschmann
(Orgeln, Tasteninstrumente) und Thomas
Falke (Kontrabass) ist dem Trio eine quick-
NEWS
lebendige Interpretation gelungen, die der
mittelalterlichen Strenge manche heiteren
Unterhaltungsmomente schenkt. Da geht
NO BEETHOVEN
es auch mal jazzig zur Sache, wenn Herr
PETER ERSKINE zeigt, wie’s war!
Hirschmann die Orgel bis zum Exzess auf- U! W
U!
NEU WEATHER REPORT
Autobiografie&Chronik
A
reißt oder Martell Beigang dem Drumkit
Das Leben und die
D
zundernde Beats verabreicht. Das Ergebnis SStationen von Peter
ist eine groovende Musik, die im schumm- EErskine als Drummer der
rigen Jazzclub genauso erhellend wirkt wie llegendären ‚Supergroup‘
im klassisch vornehmen Konzertsaal. Weather Report aus
W
11. Hand. Ein einfühlsamer,
Herausragend gespielt: O Fortuna und iimmer authentischer
Tanz! Endlich mal in einer „gerockten“ EEinblick in die Geschichte
Fassung! Tom Schäfer DEUTSCHE uund die Geschichten der
EDITION KKult-Band um J. Zawinul,
A FOREST: GRACE JJ. Pastorius, W. Shorter
uund P. Erskine.
„A Forest“? „Grace“?
Irgendwie werden dabei EUR 16,95 I 366 S. I ISBN 978-3-943638-91-2
Assoziationen zu The Cure
GROOVE-MEISTER
und Jeff Buckley wach.
Und somit einerseits zu atmosphärischen
Klängen und andererseits zu Singer/Song- JOST NICKEL zeigt, wie’s geht!
writer-Musik. Nun gut, addiert man dazu W und WIE spielen,
WAS
noch eine ebensolche Portion an Einflüs- ddamit es groovt?
sen aus HipHop, Minimal Techno und U! JJan Delay-Drummer
NEU
JJ. Nickel zeigt, wie‘s geht!
Electronica, so kommt man dem Ganzen Benny Greb: „... eine
schon ein wenig näher. Der Witz an der Bereicherung für jede
Sache ist nur, dass der „elektronische“ Drummer-Bibliothek.“
Einfluss sich hier in rein akustischen, Barry Finnerty:
analogen Drum-Sounds wiederfindet.
„„Jost Nickel is a
ttrue groove-meister.“
Drummer Friedemann Pruss hat sich zum CChris Coleman:
Ziel gesetzt, sämtliche Drum- und Percus-
CLI NIC „„This book mirrors his
sion-Sounds akustisch zu erzeugen und TO UR ppersonality & mental
komplett analog aufzunehmen. Sicherlich aapproach to just grooving.“
dienten ihm die Sounds von Drummern EUR 21,95 I Buch/CD I ISBN 978-3-943638-84-4
wie z. B. Ahmir ?uestlove Thompson von
The Roots als Vorbild, doch hat er es TOURDATEN DRUM CLINICS
durchaus geschafft, spielerisch wie auch 24.10. WIEN | Drum Academy 19.11. NEUSTRELITZ
klangtechnisch überzeugende Eigenstän- 17.11. HALLE | Polyhymnia 20.11. HANNOVER
digkeit an den Start zu bringen. Die Band 18.11. LÜBECK | Andresen 21.11. BONN
A Forest gehört sehr passend zum Label-
und Musik-Kollektiv Analog Soul. „Real Shuffle“ „Revolutionär“
Bei der Produktion des Albums „Grace“
CHRISTOPH BUHSE F. ALEXANDRU-ZORN
hat man viel Wert auf druckvolle Drum-
Sounds, präzise Grooves, warme, analoge FLORIAN AT
PA S I C
Synthesizer-Klänge und detailreichen
Gesang gelegt. Das Ganze funktioniert
übrigens sowohl auf Vinyl als auch auf CD
oder bei digitalem Download, wobei inte- U!!
U
NEU
ressant ist, wie das jeweilige Medium der
Musik eine jeweils eigene Klangfarbe ver-
leiht. Die Band A Forest, das Album „Grace“,
BUCH & CD DVD
die Internet-Plattform iamaforest.com und €21,95 €24,95
das Label-/Musik-Kollektiv Analog Soul ISBN 978-3-943638-71-4 ISBN 978-3-943638-79-0
haben jedenfalls unsere Aufmerksamkeit
verdient.
Axel Mikolajczak
alfredverlag.de | alfredmusic.de
 78 WORKSHOP STICKS 11:2014

FIT FOR DRUMS

FALSCHER SETAUFBAU ALS URSACHE
KÖRPERLICHER BESCHWERDEN (1)

Welcher Schlagzeuger hat es nicht selbst schon einmal erlebt:

Nach einigen Stunden üben am Set schmerzt der Rücken, und die Unterarme brennen. Bestimmte
Bewegungen laufen zudem nicht so ab, wie man es sich selbst vorstellt, man erreicht Toms oder
Cymbals nicht optimal, so dass man mit dem Sound oder dem Timing gar nicht zufrieden ist.

Viele Schlagzeuger haben regelmäßig mit
solchen oder ähnlichen Phänomenen zu tun.
Jeder von euch hat sich in solchen Situatio-
nen sicher die Frage gestellt, worin die Ur-
sache dieser Probleme liegt. Denn wenn die-
se gefunden ist, lassen sich die Probleme und
Beschwerden schließlich abstellen.
In vielen Fällen ist der Set-Aufbau ein wesent-
FLORIAN FOCHS – INFO@FLORIANFOCHS.DE
gen Höhe des Drummer-Sitzes, denn eine
falsche Höhe kann gravierende körperliche
Auswirkungen haben.
Sitzposition zu tief
Sitzt man zu niedrig, so neigt man sich beim
Spielen nach hinten und geht teilweise ins
Hohlkreuz. Der Körperschwerpunkt ver-
zu bekommen. So können einerseits Gelenk-
schmerzen und andererseits auch Beschwer-
den in den Unterschenkeln entstehen.
Weiterhin entstehen durch die Oberkörper-
position Spannungen in Schulterbereich.
Der gesamte Körper ist in einer unnatür-
lichen Position, so dass Bewegungsabläufe
krampfhaft und unökonomisch ablaufen.

licher Grund, warum der Bewegungsfluss
hakt und warum Schmerzen oder Beschwer-
den auftreten. Deshalb befassen wir uns in
den nächsten beiden Folgen dieser Work-
shop-Serie mit dem Aufbau des Schlagzeugs
und berücksichtigen dabei vor allem die
individuellen körperlichen Voraussetzungen.
Jeder Mensch und somit jeder Körperbau ist
einzigartig. Daher sollte das Drumset auf-
grund diese Voraussetzungen aufgebaut und
nicht von anderen Schlagzeuger und Vorbil-
dern kopiert werden. Jeder von euch hat
seine Heroes und hat sicherlich auch seinen
Vorbildern im Hinblick auf den Aufbau des
Drumsets nachgeeifert. Anregungen suchen
und Ideen aufgreifen ist selbstverständlich,
jedoch gibt es im Hinblick auf den Körper,
die Bewegungsqualität und damit auch die
musikalische Qualität wichtige Aspekte, die
ihr beachten müsst, wenn ihr euer Drumset
aufbaut. Körpergröße, Länge von Armen und
Beinen oder die Reichweite sind bei jedem
Menschen anders und spielen eine wichtige
Rolle für den Aufbau des Sets.
schiebt sich nach hinten, so dass man die
Balance verliert. Dadurch wird die Hüfte
nach hinten gekippt, und die Beine bzw.
Füße werden fest auf den Pedalen aufge-
setzt, um das Gleichgewicht zu halten. Die
Belastungen auf die Lendenwirbelsäule sind
in dieser Haltung sehr hoch, so dass es zu
Verspannungen und Rückenschmerzen
kommen kann. Außerdem müssen die Beine
mit einem hohen Kraftaufwand zum Spielen
angehoben werden. Durch die Neigung in
der Hüfte kann dies zu Problemen im unte-
ren Rückenbereich führen.
In dieser Position werden die Fußgelenke
ebenfalls einer Spannung ausgesetzt, um
ausreichend Druck auf den Fuß zum Spielen
Sitzposition zu hoch
Auch eine zu hohe Sitzposition hat massive
negative körperliche Auswirkungen. Der
Kopf ist nach vorne geneigt, und die Schul-
tern werden nach vorne unten gezogen, so
dass Spannungen und z. T. Schmerzen im
Nacken- und Schulterbereich entstehen kön-
nen. Der Oberkörper folgt dieser Bewegung,
und man sitzt mit einem Rundrücken am
Set. Starke Belastungen der Bandscheiben
sind die Folge, so dass nicht nur Rücken-
schmerzen, sondern auch langfristige
Erkrankungen (z. B. Bandscheibenvorfall)
oder Haltungsschäden entstehen können.
Gelenkschmerzen in der Schulter sind eben-

SITZHÖHE UND ENTFERNUNG

ZUR BASSDRUM
Sobald ihr das Set auf Grundlage der musi-
kalischen Ansprüche ausgewählt habt (An-
zahl und Größe von Drums und Cymbals etc.),
kann der Aufbau losgehen. Der erste zu
beachtende Punkt ist das Finden der richti- zu hohe und zu niedrige Sitzposition korrekte Sitzhöhe
falls eine häufige Folge. Zudem ist die Beweg-
lichkeit der Arme, aber auch der Beine ein-
geschränkt. Da die Hüfte nach vorne gekippt
ist, stützen sich die Füße auf den Pedalen, so
dass Spannungen in Füßen, Knien und der
Hüfte folgen.
Nur mit der richtigen Höhe des Drummer-
Sitzes und der Sitzposition erreicht man ein
belastungsfreies Spielen!
Korrekte Sitzposition
Die Oberschenkel zeigen leicht nach unten,
so dass die Knie einen Winkel von etwas
mehr als 90 Grad haben. Dabei ist der Ober-
körper aufrecht, der Schwerpunkt liegt über
der Hüfte. Die Unterschenkel stehen nun
fast senkrecht, vor allem auch locker zu bzw.
auf den Pedalen.
Mit der richtigen Höhe des Drummer-Sitzes
lässt sich auch nun problemlos die beste Ent-
fernung zur Bassdrum finden. Sitzt man zu
nah, sind die Belastungen auf das Kniegelenk
sehr groß, die durch den Krafteinsatz beim
Spielen verstärkt werden. Knorpel, Menisken
und Bandstrukturen können dadurch in Mit-
leidenschaft gezogen werden. Erreicht man
einen Kniewinkel zwischen 90 und 100 Grad,
hält man die Belastungen auf einem mög-
lichst geringen Level. Der Fuß steht dabei vor
dem Kniegelenk, so dass eine lockere Bewe-
gung des Fußes auf dem Pedal erfolgen kann,
mit der man trotzdem noch ausreichend Kraft
einsetzen und die gewünschten Geschwin-
digkeiten erzielen kann.
Die optimale Höhe des Sitzes und Entfernung
zur Bassdrum findet ihr, indem ihr die Posi-
tion sucht, in der ihr aufrecht und stabil sitzt
und gleichzeitig euren Fuß locker und schnell,
dabei dennoch mit ausreichend Kraft bewegen
könnt. Dazu probiert verschiedene Höhen
des Drummer-Sitzes und verschiedene Ent-
fernungen des Fußes (unterschiedliche Knie-
winkel) zunächst ohne Pedal und Bassdrum
aus. Wenn ihr mithilfe dieser Trockenübung
eine gute und vor allem angenehme Position
gefunden habt, nehmt die Bassdrum samt
Pedal dazu und testet die Position beim
Spielen aus. Fixiert dann die Sitz- und Bass-
drum-Position (Höhe mit Memory-Klammer,
Distanz mittels Markierungen).
Zusätzlich müsst ihr jetzt noch darauf ach-
ten, dass die Auflagefläche von Gesäß und
Oberschenkel auf dem Sitz nicht zu groß
wird. Ansonsten wird die Hüfte nach hinten
gekippt, so dass Spannungen und Schmer-
zen im Rücken entstehen können. Die rich-
tige Entfernung des Drummer-Sitzes ist
dann erreicht, wenn ihr auf der vorderen
falsche Hi-Hat-Position
Hälfte der Sitzfläche bei dem vorhin beschrie-
benen Kniewinkel sitzt. Nun sind natürliche
Bewegungen beschwerdefrei möglich.
BEINWINKEL
Der nächste zu beachtende Punkt ist der
Winkel der Beine nach außen hin. Dieser
wird einerseits durch die Pedale und die
Snaredrum vorgegeben, andererseits darf
man die körperlichen Belange nicht außer
Acht lassen. Ist der Winkel zu groß, ent-
stehen Spannungen in der Oberschenkel-
muskulatur sowie im Hüftgelenk. Gelenk-
schmerzen, die sich sogar in den Rücken
ausweiten können, sind die Folge. Außerdem
sind die Bewegungsabläufe unökonomisch.
Eine häufige Ursache ist eine falsche Hi-Hat-
Position.
Hier muss das linke Bein sehr weit nach
außen gedreht werden, da Hi-Hat und
Doppel-Bassdrum-Pedal sehr weit nach
vorne gezogen sind. Bei diesem Aufbau
muss man sich sehr weit nach links drehen,
wodurch Beschwerden im Oberkörper ent-
stehen. Bewegungen in Richtung Ride-
Cymbal und Floor-Toms sind in dieser Posi-
tion ebenfalls nicht ergonomisch.
Eine etwas mehr als schulterbreite Position
der Füße (und damit der Pedale) bei einer
etwa parallelen Position des Oberkörpers zur
Bassdrum sorgt bereits für eine natürliche
Position.
Wichtig ist auch hier die Entfernung des
Drummer-Sitzes zu den Pedalen. Bei einer
zu kurzen Entfernung werden der Winkel der
Beine und damit die Belastungen automa-
tisch größer. Bestimmte Zusammenhänge
und die Bedeutung der einzelnen Teilaspek-
te werden hierüber nochmals deutlich. In
der eben genannten Position schafft man es
in der Regel, die Beine an der Snaredrum
vorbei zu bringen, ohne dass der Winkel zu
groß wird. Feinjustierungen (z. B. wenn man
richtiger Winkel der Beine
mehrere Pedale auf der linken Seite nutzt)
müsst ihr jetzt noch vornehmen. Wichtig ist
aber, dass das Spielen von Bassdrum und
Hi-Hat einem natürlichen Bewegungsablauf
entspricht und dass ihr locker und entspannt
am Set sitzen und spielen könnt.
HÖHE DER HI-HAT
Neben der Position ist auch die Höhe der
Hi-Hat von entscheidender Bedeutung. Bei
einer zu hohen Einstellung müssen der Arm
und die Schulter angehoben werden. Außer-
dem verdreht man sich im Oberkörper, wo-
durch Spannungen und Schmerzen im ge-
samten Rücken- und Schulterbereich ent-
stehen können. Eine zu niedrige Hi-Hat
sorgt für eine Neigung des Oberkörpers nach
vorne unten. Zudem wird der Kopf häufig
beim Spielen nach vorne unten geneigt, was
sich ungünstig auf den Nacken, die Schultern
und den Oberkörper auswirkt. Es besteht die
Gefahr, dass man einen Rundrücken ein-
nimmt.
Wichtig ist also, dass ihr die richtige Höhe
der Hi-Hat findet. Dazu schließt die Augen
und spielt einen Groove, zunächst ohne
montierte Cymbals. Stoppt beim „Spielen“
dabei an der Stelle, wo ihr die Hi-Hat locker
und entspannt spielen könnt und stellt diese
auf entsprechende Höhe ein. Ihr könnt die
Arme beim Spielen nun in einer natürlichen
und entspannten Position halten, so dass
die Bewegungen ergonomisch und belas-
tungsfrei ablaufen können.
In dieser Position und mit dieser Sitzhaltung
sowie mit den entsprechenden Einstellun-
gen sind die Belastungen für den Körper am
geringsten. Nun könnt ihr die ersten Grooves
auf eine natürliche und ergonomische Art
spielen.
In der nächsten Workshop-Folgen werden
wir uns mit der Position der Snaredrum, der
Toms und der Cymbals beschäftigen. ÉÉ

NEW
TIONS
Expertly hand-hammered, Stagg’s new SENSA cymbals
offer the modern drummer a perfect blend of sensitive
response and crystal clear definition.
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www.facebook.com/StaggMusic
Distributed exclusively by EMD Music
ALBUM
DES MONATS
JOE BONAMASSA:
DIFFERENT SHADES OF BLUE
M it „Different Shades Of Blue“ ver-
öffentlichte der angesagte Bluesrock-
Gitarrist Joe Bonamassa Mitte Septem-
ber dieses Jahres sein neuestes Studio-
album. Auf diesem ersten Soloprojekt
nach zwei Jahren spielt Joe ausschließ-
lich sein eigenes Song-Material. Insge-
TROUBLE TOWN
Notenbeispiel 1: Notiert habe ich die
ersten vier Takte des Schlagzeug-Intro,
hier wird ein wirklich cooler Groove
gespielt. Wichtig ist es, darauf zu achten,
dass alle auf den „e“- und „a“-Sechzehntel-
Zählzeiten platzierten Anschläge vom
Feeling her ternär interpretiert werden,
also als dritte bzw. sechste Sechzehntel-
Triolen. Zudem handelt es sich rhyth-
misch betrachtet nicht um einen Groove
mit konventionellen Snaredrum-Back-
beats auf den Zählzeiten „2“ und „4“. Die
Backbeats liegen bei diesem zweitaktigen
Pattern basismäßig auf den Zählzeiten
„1und“, „2e“ und „4“ im ersten und auf
samt geht er dabei recht expe-
rimentierfreudig mit den ver-
schiedenen Klangschattierun-
gen und Styles des Blues um;
die Musik sprengt gelegentlich
die reine Song-Form und
klingt zum Teil recht improvi-
satorisch wie bei einer gelun-
genen Jamsession. Zusammen
mit den Band-Mitgliedern
feilte Joe dabei im Studio an
den endgültigen Fassungen
seiner Ursprungsideen.
Heraus kam ein (von Kevin
Shirley) hervorragend produ-
ziertes und abgemischtes Werk. Als
Musiker dabei waren u. a. Größen wie
Anton Fig an Drums und Percussion
sowie Lenny Castro, ebenfalls Percus-
sion. Einige der Groove-Ideen dieses
meiner Ansicht nach großartigen
Albums habe ich in dieser Workshop-
Folge für euch zusammengestellt.
DIETHARD STEIN -- MAIL@DIETHARD-STEIN.DE
der „1und“, „2e“, „3a“ sowie „4und“ im zwei-
ten Takt – also so, wenn man die Takte 3
und 2 hintereinander spielt. Dieses Pattern
erschließt sich dem Zuhörer allerdings erst
ab Takt 5 mit Einsatz der Bläser-Sektion. Da
der Beat im Intro mit dem Snaredrum-
Akzent auf der Zählzeit „1und“ beginnt, der
Bassdrum-Akzent auf der Zählzeit „1“ also
einmalig entfällt, wird das Ohr vom ersten
Höreindruck her leicht aufs Glatteis geführt.
Man braucht schon etwas Zeit, um den eigent-
lichen Puls der Viertelnoten zu erkennen.
Insgesamt entsteht ein sehr dynamischer
Groove mit viel Bewegung und einem sehr
swingendem Feel.

LOVE AIN’T A LOVE SONG
Notenbeispiel 2: Zum besseren Ver-
ständnis der Spielweise dieses während
des Song-Intro gespielten Grooves habe
ich neben dem halbtaktigen Auftakt
die ersten sieben Takte des Beats tran-
skribiert.
Der Part wird von einem rhythmisch
sehr lebendigen und mit diversen syn-
kopischen Akzentuierungen umgesetzten
Gitarren-Riff dominiert, das von den
Drums entsprechend mit vielen „Offbeat“-
Akzenten in Sechzehnteln begleitet wird.
Für die Stabilität sorgt dabei in den ersten
drei Takten ein steady durchgespielter
Snaredrum-Backbeat auf den Zählzeiten
„2“ und „4“, einmalig durch einen wei-
teren Snaredrum-Akzent auf der „3e“
ergänzt.
In diesem Part sorgen viele synkopisch
platzierte Bassdrum-Akzente für eine
spannende rhythmische Bewegung sowie
die vielen Snaredrum-Ghost-Notes hinter-
gründig für den Fluss des Beats. Unter-
stützt wird das Ganze durch vom Sound
her auffällige Ride-Cymbal-Anschläge, die
der Rhythmik weitere Farbe und Abwechs-
lung verleihen.
Ab Takt vier entfallen nun die Snaredrum-
Backbeats auf den Zählzeiten „2“ und „4“
und werden durch auf anderen Zählzeiten
gesetzte Snaredrum-Akzente ersetzt. So
z. B. in Takt 4 auf den Zählzeiten „1e“, „3“
und „4und“ bzw. „4a“, in Takt 5 auf der „2“
sowie „2e“, in Takt 6 auf der „1und“ sowie
„3und“ bzw. in Takt 7 auf den Zählzeiten
„1“, „2e“ sowie „3“. Das Ganze kommt recht
improvisatorisch daher und verliert den-
noch trotz der vielen unsymmetrischen
Akzentuierungen niemals sein tightes
Groove-Feeling. Hier zeigt sich wieder ein-
mal die große Klasse von Drummer Anton
Fig. ÉÉ
E i n w a h re s R ev i v a l
Die Trilogy-Serie haucht einem
legendären Drumsound neues
Leben ein.
»Unser Ansatz war, dem Drei-Schicht-
Kessel einen unverwechselbaren Klang
zu verleihen, wobei die Hommage an
den Vintage-Sound erkennbar bleiben
sollte,« sagt Eizo Nakata, Präsident
von Sakae Drums.
»Für mich ist es eine natür-
liche Entwicklung, Sakae
Trilogy Drums zu spielen.
Dieses Drumset produ-
ziert den Sound, der mich
in der jetzigen Phase mei-
ner musikalischen Reise am
besten wiedergibt.«
A S H S OA N
Adele • Seal • Robbie Williams
Sakaes dreischichtige Ahorn/Pappel/Ahorn Kessel stellen
das Herz des Trilogy Vintage-Sounds dar. Vierschichtige
Verstärkungsringe aus nordamerikanischem Ahorn, an-
gebracht am oberen und unteren Kesselrand, verstärken
nicht nur das Sustain, sondern halten auch dauerhaft und
maßgenau die Form der ultradünnen Holzkessel.
Die Hardware ist leichtgewichtig und lässt so den dün-
nen Kessel bestmöglich resonieren. Die Trilogy-Serie ist
extrem schwingungsfreundlich und das perfekte Schlag-
zeug für die klassischen Jazz Sounds der 50er. Unter
Verwendung von stärkeren, z.B. doppellagigen Fellen lie-
fert der charakteristische Anschlagston ein druckvolles,
trockenes Klangbild des frühen R&B und des 70´s Rock.
Die BD Beine verfügen über dicke Gummidichtungen
zwischen dem Kessel und den montierten Beschlagteilen,
um eine komplette akustische Entkoppelung zu gewähren.
Exklusiv-Vertrieb für DE • AT • CH • BE • NL • LU
Sound Service European Music Distribution
info@sound-service.eu • www.sound-service.eu

DRUM ESSENTIALS
ASH DOODKORTE:
HYPERVENTILATING DOUBLE-BASSDRUM-GROOVE
Voyager ist eine Progressive-Metal-Band
und stammt aus Perth in West-Australien.
Von den ursprünglichen Mitgliedern der
1999 gegründeten Band ist mittlerweile
lediglich noch Sänger und Keyboarder
Daniel Estrin dabei. In den vergangenen
15 Jahren hat die Band u. a. fünf Alben auf-
genommen; das aktuelle Werk mit dem
Namen „V“ wurde am 3. Juni diesen Jahres
veröffentlicht.
DIETHARD STEIN - MAIL@DIETHARD-STEIN.DE
Für diese Workshop-Folge von „Drum
Essentials“ habe ich einen außergewöhn-
lichen Double-Bassdrum-Groove ausge-
wählt, der sich von dem ansonsten weit-
verbreiteten „Geballere“ doch sehr
wohltuend abhebt und es spieltechnisch
bzw. rhythmisch mal wirklich in sich hat.
Zu finden ist das Ganze auf einem online
gestellten Video des „Modern Drummer“,
bei dem der aktuelle Schlagzeuger der
Band, Ash Doodkorte, beim Mitspielen des
Songs „Hyperventilating“, einem der Tracks
des neuen Albums, zu sehen und zu hören
ist.
Im Notenbeispiel findet ihr den ausnotierten
Beat; zum besseren Verständnis und zur
Nachvollziehbarkeit könnt ihr euch das Pat-
tern auch von www.sticks.de herunterladen
und zusätzlich in einem langsameren Tempo
anhören.
Notenbeispiel 1: Notiert sieht das Ganze
gar nicht so schwierig aus: Die rechte Hand
spielt auf einem rechts vom Floor-Tom posi-
tionierten China-Cymbal durchlaufende
Viertelnoten, die linke Hand setzt zusätzlich
jeweils auf die Zählzeit „1“ des zweitaktigen
Rhythmus’ einen Crash-Cymbal-Akzent. Das
Halftime-Feel des Beats entsteht durch das
Spielen des Snaredrum-Backbeats in beiden
Takten auf die Zählzeit „3“. Zu dieser von
den beiden Händen gespielten Figur werden
nun mit dem Double-Bassdrum-Pedal in bei-
den Takten unterschiedliche Akzente plat-
ziert, die genau auf das diesen Song-Part
bestimmende Synth-/Gitarren-Riff ausge-
richtet sind.
Seine rhythmische Dynamik erhält die Figur
durch die synkopische Platzierung der ein-
zelnen Anschläge. So z. B. durch die einzel-
nen Akzente auf den Zählzeiten „1a“ und
„3a“ sowie den Beginn einer 3er-Bassdrum-
Figur auf der Zählzeit „4e“ in Takt 1. Mit
weiteren Betonungen in Takt 2 auf den Zähl-
zeiten „1e“, „1a“ etc. wird dieses Prinzip fort-
geführt und sorgt auf diese Weise für einen
großen rhythmischen Bogen, bevor ab der
Zählzeit „3a“ in Takt 2 mit fünf hintereinan-
der durchlaufenden Bassdrum-Akzenten
sozusagen die Auflösung der zuvor aufge-
bauten rhythmischen Bewegung bzw. die
Hinführung zur Wiederholung des Patterns
erfolgt.
Audio-Beispiele zum
kostenlosen Download
auf www.sticks.de
Webcode: 201411082
Notenbeispiel 2: Hier habe ich das Sticking
des Bassdrum-Patterns aus Beispiel 1 ver-
ändert. Vom Fußsatz her „führt“ Drummer
Ash Doodkorte wie in Beispiel 1 notiert die
Bassdrum-Figuren in der Regel mit dem
rechten Fuß, d. h., dass alle Einzelschläge
und alle Gruppen von Sechzehntel-Noten,
egal auf welcher Zählzeit diese stehen, stets
mit dem rechten Fuß gespielt bzw. begon-
nen werden. Die Ausnahme ist hierbei die
Sechzehntel-Figur ab der Zählzeit „3a“ in
Takt 2, hier beginnt er mit dem linken Fuß,
damit die Figur beim Wiederholungstakt
wieder mit dem rechten Fuß auf der Zählzeit
„1“ auskommt.
In Beispiel 2 habe Bassdrum-Pattern beider
Takte nun mit dem „Single Stroke Sticking“
als Fußsatz notiert. Dies bedeutet, dass alle
Anschlage auf den Achtelnoten-Zählzeiten
„1“, „1und“, „2“, „2und“ etc. mit dem rechten
Fuß und alle Figuren auf den synkopischen
Sechzehntel-Noten „e“ und „a“ mit dem lin-
ken Fuß gespielt werden. Probiert einfach
mal aus, welches Sticking das für euch prak-
tikablere ist. ÉÉ
 STICKS 11:2014 WORKSHOP 83

GROOVE DES MONATS

PAUL SIMON: LATE IN THE EVENING
DRUMS: STEVE GADD

Jetzt mögen einige vielleicht

denken: „Ach Mann, so ein
alter Hut – Paul Simon haben
meine Eltern damals gehört.“
Kann alles sein, aber der „alte
Hut“ ist ein verdammt trick-
reich gespielter Groove aus der
Feder eines der einflussreichs-
ten Drummer der Gegenwart:
Steve Gadd. Wohl kaum
jemand kann sich der Faszina-
tion seiner magischen Spiel-
weise entziehen, und alle Drummer dieser vier Drumsticks spielt, was natürlich auch gebaut. Auch kann der Handsatz durchaus
Welt zitieren Steve Gadd als die „DNA des einen ganz individuellen Sound erzeugt, so mal variieren. Wichtig sind allerdings die
Grooves“. Unter den vielen Gadd-Juwelen lässt sich dieses Pattern ganz wunderbar tonal von oben nach unten geführte Tom-
habe ich die Aufnahme „Late in the Eve- auch mit nur zwei Drumsticks auf den Tom- Figur sowie die auf den Tom-Rims gespielten
ning“ aus dem Paul-Simon-Album „One Rims spielen, um den rollenden Flow dieses Click-Sounds (obere Notenzeile).
Trick Pony“ von 1980 ausgesucht. Grooves aufzuspüren. Es gibt übrigens auch einige sehr schöne
Steve Gadd verleiht dem Song eine starke In der weiteren Notation seht ihr eine von YouTube-Clips, bei denen Steve Gadd feine
rhythmische Prägung, denn er tritt hier vielen möglichen Spielweisen dieses Drum- Versionen und Varianten seines „Late In The
TOM SCHÄFER - tom.percussion@t-online.de

nicht als Song-Begleiter in Erscheinung, Grooves (Tempo: ca. 120 bpm/Viertel). Steve Evening“-Grooves zum Besten gibt. Viel
sondern entwickelte eine äußerst kreative Gadd selber hat hier stets variiert und mal Spaß mit diesem außergewöhnlich tollen
Groove-Idee, die „Late In The Evening“ ein mehr oder weniger dichte Tom-Figuren ein- Groove! ÉÉ
starkes Profil schenkt.
Was Steve Gadd hier trommelt, liegt auf dem
Fundament einer „Four on the floor“-Basis.
Das Lebendige und Antreibende gestaltet er
mit einer Verkettung von Rim-Sounds und
Tom-Beats, die einer genauen, melodiösen
Ordnung folgen. Wie Steve Gadd selber sagt,
hat ihn der kubanische Rhythmus Mozam-
bique zu diesem Groove inspiriert. Zumindest
sind deutliche Anleihen zu hören, wie z. B.
die rollende Tom-Figur, die er vom traditio-
nellen Bombo-Pattern (Basstrommel) adap-
tiert hat.
Notiert seht ihr das Basic-Pattern mit Hand-
satz. Auch wenn Steve diesen Groove mit

Sebastian Lanser
(Panzerballett, Obscura, Martin Grubinger)
DOUBLE BASS
„Man hat ein wunderbar realistisches Spielgefühl, die
Bedienung ist einfach und die Möglichkeiten im Live-Betrieb
sind unbegrenzt.“ DRUMMING
TEIL 21: GROOVES UND FILLS –
ADAM GRAY
I n der Workshop-Folge dieser STICKS-
Ausgabe widmen wir uns dem fantas-
tischen Drummer Adam Gray der Band
Texas In July.
Vielen von euch wird diese Band vielleicht
noch unbekannt sein – das solltet ihr
unbedingt ändern! Um zu verdeutlichen,
wie krass Adam unterwegs ist, habe ich für
diese Workshop-Folge zwei wirkliche hef-
tige Beispiele ausgesucht. Der Schwierig-
keitsgrad sollte euch nicht abschrecken,
vielmehr geht es mir dieses Mal ganz ein-
fach darum, einmal zu zeigen, was in
puncto Double-Bass-Drumming eigentlich
DrumIt Five Electronic
Drums
so alles möglich ist.
• Max. 15 unabhängige Trigger-Kanäle
• Stereo-Line-Eingang Das Groove-Beispiel stammt aus dem
• Bis zu 8 Line-Ausgänge Song „Sweetest Poison“ vom soeben
• USB-Anschluss erschienenen Album „Bloodwork“. Das
• MIDI-Ein- und -Ausgang Tempo liegt bei ca. 105 bpm/Viertel, der
• 4 GB Soundspeicher
Groove startet etwa bei 00:27.
• Eigene Multilayer-Sounds können erstellt werden
• Unbegrenzte Anzahl an User-Presets Die rechte Hand spielt durchgehende Vier-
• Editor-Software telnoten auf dem China-Cymbal, die linke
Hand sorgt auf der Snaredrum jeweils auf
facebook.com/2BOXGermany der Zählzeit „3“ für den Backbeat. Soweit –
hyperactive.de/2BOX so einfach ... ;–)
Das Fuß-Pattern basiert überwiegend auf
Dreiergruppen, die jeweils aus zwei Zwei-
undreißigsteln und einem Sechzehntel
Vertrieb für Deutschland, Österreich und Benelux:
Hyperactive Audiotechnik GmbH
Audio-Beispiele zum
kostenlosen Download
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Webcode 201411085
bestehen. Diese Dreier-Kombinationen
werden nun in unterschiedlichen Gruppie-
rungen angeordnet.
Um den gesamten Groove erfassen zu kön-
nen, unterteilt ihr ihn euch am besten in
Gruppen. So beginnt das Pattern mit zwei
Gruppen der Dreierfigur, dann folgen vier
Gruppen. Takt 2 beginnt mit einem in
Zweiundreißigsteln gespielten Double-
Bassdrum-Roll, worauf wieder die Dreier-
kombination folgt. Das weitere Schema ist
dann 3 × und 4 × die Dreiergruppe, bevor
erneut der Zweiundreißigstel-Roll kommt.
BODO STRICKER - MAIL@DRUMBEAST.COM
Ein letztes Duo der Gruppe, gefolgt vom
Roll, komplettiert das Pattern.
Am einfachsten merkt ihr euch den Ablauf
durch das Zählen dieser Dreiergruppe. Das
Pattern wäre also:
2– 4 – Roll,
2 – 3 – 4 – Roll,
2 – Roll.
Bis man diese Dreiergruppen im Original-
tempo sauber spielen kann, wird man
allerdings eine ganze Weile üben müssen.
Als Fill habe ich für diese Workshop-Folge
einen extrem heftigen Apparat aus dem
Song „C4“ vom Album „Texas In July“ aus-
gewählt. Das Tempo liegt bei ca. 226 bpm/
Viertel, das Fill beginnt etwa bei 01:08.

Prinzipiell basiert dieses Fill auch wieder
auf den uns bekannten Hand/Fuß-Kombi-
nationen, unter anderem auch wieder auf
der „2 – 4“-Combo. Das Fill beginnt mit
zwei Achter-Gruppen aus Sechzehnteln,
wobei die ersten sechs Achter-Gruppen
auf der Snaredrum gespielt werden und
jeweils die letzten beiden Achter-Gruppen
mit den Füßen.
Es folgen in Takt 2 vier Sechzehntel-Grup-
pen, die unterschiedlich verteilt sind: 2
oben, 2 unten, 4 oben, 2 unten, 6 oben.
Takt 3 besteht aus 2 oben, 2 unten, 4
oben, 2 unten, 4 oben, 2 unten.
Was die Sache in diesem irrwitzigen Tempo
kompliziert macht, ist, dass Adam die
Sechzehntel-Anschläge mit den Händen
über das Set verteilt. So müsst ihr z. B.
STICKS 11:2014 WORKSHOP
A CURE
FOR THE
vom hohen Tom auf die Snaredrum und
wieder zurück auf die Toms wechseln –
von der Koordination her ist das Ganze
COMMON
wirklich sehr anspruchsvoll!
Das Fill wird mit einer Kombination von
STICK
6 oben, 2 unten, 6 oben beendet, also
ähnlich, wie es begonnen hat. Bei diesem
Inferno weit jenseits der 200 bpm kann
einem schon mal schwindelig werden.
Ich hoffe, der hohe Schwierigkeitsgrad in
dieser Folge demotiviert euch nicht, denn
wer viel und hart übt, der wird am Ende
damit belohnt werden, auch solche extrem
harten Nüsse knacken zu können.
Viel Spaß und Erfolg beim Üben wünscht
euch euer Bodo. Bis zur nächsten STICKS-
Ausgabe! ÉÉ
© 2014 Avedis Zildjian Company
ARTIST SERIES
. Inspiriert von Top Schlagzeuger
N ²}<‡½‡€O}€€O†‘²ËVÐ}‘²‘Yb² €²†b
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Made in the U.S.A.
DRUMSTICKS
 86 WORKSHOP STICKS 11:2014
FOUR ON THE FLOOR GROOVES
HALFTIME-SHUFFLE/SECHZEHNTEL-SHUFFLE
In STICKS 10:2014 sind wir mit dem Shuffle
schon in die Welt der ternären Grooves ein-
getaucht, und in dieser Ausgabe werden wir
auch in der Shuffle-Familie bleiben und uns
dem Halftime-Shuffle verschreiben, aber
natürlich wieder mit der obligatorischen
PATRICK METZGER -- MAIL@DRUMSOLO.DE
Bassdrum „auf alle Vier!“
HALFTIME SHUFFLE
VS. SECHZEHNTEL-SHUFFLE
Löschen wir in einem Shuffle-Groove die
Snaredrum vom Backbeat („2“ und „4“),
spielen diesen dann auf Zählzeit „3“, also in
der Taktmitte, dann nennt man das ganze
„Halftime-Shuffle.“ Diese Grooves werden
aber meistens mit Sextolen bzw. Sechzehntel-
Triolen notiert, und somit ist die Snaredrum
dabei wieder auf „2“ und „4“. Viele nennen
es dann trotzdem noch Halftime-Shuffle,
obwohl es ja zumindest in der Notation
eigentlich keiner mehr ist. Ich persönlich
bezeichne diese Grooves eher als Sechzehntel-
Shuffle.
BUCHTIPP
Kollege Chris-
toph Buhse aus
Hamburg geht in
seinem Buch „Shuffled Drums Workout“ sehr
ausgiebig auf Sechzehntel-Shuffle-Grooves
ein. Ein absolutes MUSS für den Drummer
von heute!
Aber dies nur am Rande und zurück zu unse-
rem Thema. Auch in dieser Groove-Gattung
ist das „Four on the floor“-Phänomen mög-
lich, wenn auch relativ selten, weil unter
anderem auch die Tempi nicht mehr ganz so
schnell sind.
SONG-BEISPIELE
Folgende Song-Beispiele habe ich für diese
Workshop-Folge ausgesucht:
• TOTO: Pamela (Chorus)
Im Refrain spielen sowohl Jeff Porcaro als
auch Simon Phillips bei ihren Versionen
„Four on the floor“.
• WANG CHUNG: Dance Hall Days
Im Original kein „Four on the floor“-
Groove, aber ein schneller Halftime- bzw.
Sechzehntel-Shuffle. Ich musste diesen
Song gelegentlich spielen und habe ihn
immer mit „Four on the floor“-Kick
gespielt. Es hat sich noch nie jemand
beschwert, und die Tanzfläche war immer
voll. ;-)
• STEVIE WONDER:
Superstition
Sir Duke
I Wish (Horns Ending)
Diese Songs kennen wir alle. Sie sind eigent-
lich keine klassischen Halftime-Shuffle, aber
in einem Sechzehntel-Shuffle-Feel gespielt.
Hört euch bitte mal die Live-Versionen von
der „Live At Last“-DVD an. Drummer Stan-
ley Randolph spielt diese Songs alle als
„Four on the floor“-Groove. Fetter geht es
nicht!
Audio-Beispiele zum
kostenlosen Download
auf www.sticks.de
Webcode 201411086
GROOVE-BEISPIELE
Bei den fünf Groove-Beispielen dieser Work-
shop-Folge habe ich mich für einige Hi-Hat/
Ride-Cymbal-Variationen entschieden, damit
ihr die Vielseitigkeit solcher Grooves hört.
Durch das „Four on the floor“-Prinzip ist die
Bassdrum begrenzt, und im schnellen
Tempo ist auch eine als Shuffle durchge-
spielte Hi-Hat-Figur wohl nicht mehr mög-
lich. Weiterhin hört ihr eine interessante
Ghosting- und Snaredrum-Variation, die in
allen Beispielen identisch ist.
Beispiel 1:
Einfacher „Four on the floor“ Sechzehntel-
Shuffle mit Snaredrum auf „2“ und „4“.
Ihr hört: vier Takte normal, danach direkt
vier Takte mit Hi-Hat-Akzent auf „und“!
Tempo: 80 bpm
Beispiel 2:
„Four on the floor“ Sechzehntel-Shuffle auf
Hi-Hat und Snare-Ghostings / Backbeat.
Ihr hört: vier Takte komplett, vier Takte ohne
Bassdrum, vier Takte komplett, vier Takte
ohne Hi-Hat, 4 Takte komplett.
Achtet auf einen deutlichen Dynamik-Unter-
schied zwischen den Ghostings und den
Akzenten! Tempo: 80 bpm
Beispiel 3:
„Four on the floor“ Sechzehntel-Shuffle mit
„Offbeat-Akzent“ der Hi-Hat und Snare-
drum-Variation mit Ghostings (wie auch in
Beispiel 2).
Ihr hört: vier Takte komplett, vier Takte ohne
Bassdrum, vier Takte komplett.
Tempo: 80 bpm
 STICKS 11:2014 WORKSHOP 87

Beispiel 4: Beispiel 5: Takte mit dem bereits bekannten Snaredrum-

„Four on the floor“ Sechzehntel-Shuffle mit
Hi-Hat-Variation und Backbeat. Im zweiten
Takt kommt die bereits bekannte Snaredrum-
Variation mit Ghosting und Akzent hinzu.
Ihr hört: vier Takte komplett, vier Takte ohne
Bassdrum, vier Takte komplett, danach
direkt Takt 2 im gleichen Schema.
Tempo: 106 bpm
„Four on the floor“ Sechzehntel-Shuffle und
Ride- bzw. Swing-Pattern.
Durch die Kombination der getretenen Off-
beat-Hi-Hat und des Ride-Cymbal-Patterns
entsteht bei diesem Groove ein Swing-Feel.
Ihr hört: vier Takte komplett, vier Takte nur
Ride und Hi-Hat, vier Takte plus Bassdrum,
vier Takte komplett. Zum Schluss noch vier
Ghosting.
Tempo: 112 bpm
Viel Spaß beim Shuffeln! Wie immer sind
Feedbacks und Fragen erwünscht, jederzeit
gern per E-Mail an mail@drumsolo.de! Bis
zum nächsten Mal in STICKS 12:2014, euer
Patrick ÉÉ

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 88 WORKSHOP STICKS 11:2014
E-DRUM-WORKSHOP
HYBRID-DRUMSETS
Hybrid-Drumsets – was ist das, was soll das, wofür das, wie geht das? Mit diesen Fragen und
noch viel mehr wollen wir uns in den Folgen dieser Workshop-Serie beschäftigen.
Setup Herb Jösch/Heavytones Setup Flo König/Cro
M it „Hybrid“ meinen wir Drummer ent-
TIMO ICKENROTH -- TIMO.ICKENROTH@T-ONLINE.DE
weder die Trommelkessel, die aus verschie-
denen Hölzern oder Materialien gefertigt
werden, oder als „Hybrid Drumsets“ die
Kombination aus akustischen Drums
gepaart, ergänzt oder fusioniert mit elektro-
nischen Sounds und Elementen Effekten,
Samples jeglicher klanglicher Couleur etc.,
welche diese auch immer sein mögen. Die
Möglichkeiten sind jedenfalls äußerst vielfäl-
tig und auch vielseitig. Ein Grund, warum
viele Schlagzeuger, bekannte und weniger
bekannte, sich schon intensiv mit diesem
Thema auseinandergesetzt haben – und das
nicht erst seit Kurzem. Das sind Oli Rubow
(Hattler, De Phazz), Flo Dauner (Fanta4), Dirk
Brand (Axxis), Herb Jösch (Heavytones), Flo
König (Cro), Pat Mastelotto (King Crimson,
Mr. Mister), Bill Bruford (King Crimson,
Earthworks), Gary Willis (Pink Floyd), Domi-
nic Howard (Muse), Andy Gangadeen (Spice
Girls), Brendan Buckley (Shakira), Keith Le-
Blanc (Sugarhill Gang), Butch Vig (Garbage),
Danny Carey (Tool) und viele mehr. Man
muss sich nur einmal die Interviews in
STICKS anschauen: So ziemlich jeder Drum-
mer verwendet heutzutage Elektronik in sei-
nem Setup, die Frage ist nur, in welcher Art
und Weise. Und nicht nur Profi-Drummer
können von Hybrid-Sets profitieren, auch
Semi-Profis und Hobby-Drummer können
definitiv ihren Nutzen daraus ziehen. Wie und
warum und alles Weitere wird in dieser Work-
shop-Reihe zur Sprache kommen. Fangen wir
zunächst einmal ganz von vorne an. Was ist
die Definition von Hybrid?
Setup Dirk Brand/Axxis
„Hybrid“ kommt aus dem lateinischen und
wird aus dem Wort „hybrida“ abgeleitet.
Hybrida bezeichnet urtümlich einen Misch-
ling. Heutzutage gibt es mehrere Verwen-
dungen des Wortes „Hybrid“, beispielsweise
in den Natur-, Politik und Kommunikations-
wissenschaften. „Hybrid“ bedeutet immer
etwas Gebündeltes, Gekreuztes oder Gemisch-
tes. Anders ausgedrückt: Man nehme das
Beste aus beiden Welten und füge dies zusam-
men. Und so ist es dann eben auch bei uns
Drummern.
Die Verflechtung von akustischen Drum-
Sounds mit elektronischen Elementen macht
dabei den Reiz aus. Man kann seine akusti-
schen Sounds verstärken, mit anderen Klän-
gen doppeln (layern), mit Effekten belegen,
man kann Loops und Samples zu seinem
Spiel hinzufügen, so dass ein ganz neuer
kreativer Prozess in Gang gesetzt werden
kann. Schlichtweg gesagt: Man kann seinem
Drumming neue Aspekte hinzufügen, wel-
che mit einem rein akustischen Set nicht
möglich wären. Außerdem behält man so
unter anderem auch live weitgehend die
Kontrolle über die Sounds.
Wann können wir im Bereich der Drum-
sets von „Hybrid“ sprechen?
Hierüber kann man bestimmt auch streiten.
Meiner Auffassung nach genügt es jedoch,
wenn man in seinem Akustik-Set nur einen
elektronischen Bestandteil verwendet (oder
auch anders herum, in seinem Elektronik-
Set nur einen akustischen). Ich meine dabei
ausdrücklich nicht die alleinige Verwendung
von PC, Laptop, Tablet oder Ähnlichem als
Abspieler von Playbacks, Clicktracks usw.,
sondern die Möglichkeit, in Echtzeit über
einen Schlag einen Impuls auszulösen!
Welche Möglichkeiten und Varianten
eines Hybrid-Sets gibt es?
Da gibt es eine einfache Antwort: sehr viele.
Mittlerweile tummelt sich eine Vielzahl von
Herstellern auf dem Markt, welche hoch-
wertige Produkte in ihrer Palette haben, mit
denen sich so genannte Hybrid-Schlagzeuge
verwirklichen lassen. Bevor wir zu den grund-
legenden Möglichkeiten eines Hybrid-Sets
kommen, ist noch unbedingt zu erwähnen,
dass je nach Preislage die infrage kommen-
den und folgend erwähnten Geräte selbst-
verständlich verschiedenartig ausgestattet
sind und sehr unterschiedliche Funktionen
und Features bieten. Daher sollte man sich
vor dem Kauf unbedingt Gedanken darüber
gemacht haben, was man mit einem Hybrid-
Set erreichen möchte. Prinzipiell gibt es für
ein Hybrid-Set drei Möglichkeiten:
Variante 1: Die Ergänzung eines Akustik-
Sets durch Standalone-Lösungen, wie zum
Beispiel ein Multi-Pad (Octapad, diverse
Sample-Pads, SPD-SX) oder ein Percussion-
Modul (z. B. Handsonic oder Wavedrum),
Variante 2: Die Ergänzung eines Akustik-
Sets durch ein elektronisches Soundmodul
mit Pads und/oder Triggern,
Variante 3: Das Akustik-Drumset in Kombi-
nation mit einem PC/Mac, verbunden mit
einem Trigger-to-MIDI-Converter und einer
entsprechenden Software.
Mehr zu diesen Varianten in der nächsten
Workshop-Folge. ÉÉ

BUMM TSCHACK
FÜR CAJÓN!
DER CAJÓN-WORKSHOP FÜR SCHLAGZEUGER
GRUNDSCHLÄGE – OPEN TONE
Willkommen zu einer weiteren Folge von
„Bumm Tschack für Cajón“. Nachdem wir
nun die Äquivalente für Bassdrum (Bass-
HOLGER MERTIN - redaktion@sticks.de
Schlag) und Snaredrum (Tip) kennengelernt
haben, kommen wir nun zum dritten Cajón-
Grundschlag, dem „Open Tone“. Rein klang-
lich kann man den „Open Tone“ als eine
Mischung von „Tip“ und „Bass-Schlag“ ein-
stufen, denn der Sound bewegt sich im mitt-
leren Frequenzbereich. Der „Open Tone“
kann daher sozusagen mit dem Sound und
der Funktion eines mittleren Schlagzeug-
Toms verglichen werden.
Der „Open Tone“ ist vielseitig einsetzbar: als
dunkel-kräftiger Backbeat, für quirlig-mono-
tone Groove-Teppiche oder als klangliche
Ergänzung zu „Bass-Schlag“ und „Tip“ bei ei-
nem Fill-in.
In Foto 1 seht ihr die Grundhaltung bzw. die
Ausgangsposition beim „Open Tone“. Die
Finger liegen plan auf der Schlagfläche auf
und alle drei Fingerglieder berühren die
obere Schlagfläche. Die Handinnenflächen
ragen über die Schlagflächen-Oberkante hi-
naus und berühren die Cajón nicht. Wie
beim „Tip“ und „Bass-Schlag“ kommt auch
der Daumen nicht zum Einsatz und wird vor-
sichtig zur Seite bzw. nach oben hin leicht
abgespreizt.
STICKS 11:2014 WORKSHOP 89
Audio-Beispiele zum
kostenlosen Download
auf www.sticks.de
Webcode: 201411089
Das Foto 2 zeigt den „Open Tone“-Bewe- Einen netten kleinen „Open Tone“-Groove
gungsablauf vom Ausholen bis hin zum Auf- mit „Bass-Schlag“ auf „1“ und „Tip“ auf „3“
treffen auf die Schlagfläche. Ein Tipp für alle präsentiere ich zum Abschluss in Beispiel 3.
Schlagzeuger: Achtet bei jedem einzelnen Viel Spaß damit, bis zum nächsten Mal! ÉÉ
Schlag auf ein angenehmes Gefühl beim Auf-
treffen auf die Schlagfläche, denn das
Spiel mit den Händen stellt haptisch ganz

R L R
« ¬ Ÿ )
andere Anforderungen als das mit Sticks!
ÜBUNGEN/
RHYTHMUS-BEISPIELE
Um den klanglichen Unterschied zwischen
 Ÿ Ÿ Ÿ Ÿ
„Tip“ und „Bass-Schlag“ nachvollziehbar
zu machen, erklingen in Beispiel 1 hin-
tereinander alle drei Grundschläge. Der
„Bass-Schlag“ fällt auf Zählzeit „1“, der
„Tip“ auf die „2“ und der „Open Tone“

R L R L R L R L
« Ÿ Ÿ Ÿ ¬ Ÿ Ÿ Ÿ
auf die „3“. Um den Schlag aber auch ex-
plizit üben zu können steht in Beispiel 2
der „Open Tone“ alleine. Spielt den
„Open Tone“ zuerst mit jeweils einer
Hand, dann mit beiden Händen abwech-
selnd. Orientiert euch diesbezüglich an
den Übungen der letzten beiden Work- ¬ Tip
shop-Folgen. Bei den Audio-Beispielen
zum Download gibt es dieses Beispiel in
« Bass-Schlag
drei unterschiedlichen Geschwindigkei-
ten und Spielweisen, hört mal rein!
Ÿ Open Tone
90 PLAYALONGS STICKS 11:2014

FRANK ZAPPA
PLAYALONG NR. 364
SONG: Dirty Love
ALBUM: Over-Nite Sensation (1973) #364
www.sticks.de/playalongs
WEBSITE: www.zappa.com
Audio-Tracks zum Download
auf www.sticks.de/jam
Zugangscode: STICKS301

NOTATION Der in Teil A 1 verwendete, ebenfalls zwei-

PLAYALONGS
zu diesem Song gibt es auf der Website
www.sticks.de/jam, bis die nächste STICKS-
Ausgabe erscheint. Der ZUGANGSCODE lau-
tet in diesem Monat STICKS301
Das viertaktige Intro dieses Song-
Klassikers wird in den ersten drei
Takten durch konventionelle Snare-
drum-Backbeats auf den Zählzeiten
„2“ und „4“ sowie markanten Sech-
zehntel-Akzenten auf der „3“ sowie
„3e“ bestimmt. Takt vier bereitet
mit einem synkopischen Akzent
auf der Zählzeit „2und“ sowie
diversen Snaredrum/Tom-Figuren
in Achteln und Sechzehnteln auf
den nachfolgenden A-Part vor.
Dieser zweitaktige Beat wird jeweils in der
ersten Hälfte als Groove mit einem Snare-
drum-Backbeat auf der Zählzeit „2“ umge-
setzt, in der zweiten Hälfte werden dann
häufig Fill-Variationen gespielt, wie z. B. in
Takt 2 ab 00:20 notiert.
taktige Rhythmus wird von dominanten
synkopischen Akzenten bestimmt, die im
Zusammenspiel mit der Band platziert wer-
den. Im ersten Takt sind das die Zählzeiten
„3e“ sowie „4e“, in Takt 2 die Zählzeit „2und“.
Die einzelnen Fill-Patterns variieren dabei
ständig.
Nach diesen doch rhythmisch sehr geschäf-
tigen Grooves sorgt der im B-Part einge-
setzte Beat im Gegensatz dazu für eine Art
rhythmische Entspannung, obwohl er als
Refrain fungiert. Der Groove wird durch die
auf dem Viertelpuls durchlaufend platzierten
Snaredrum-Akzente bestimmt. Die dazwi-
schen liegenden auf Achtel- bzw. Sechzehn-
tel-Zählzeiten gesetzten Bassdrum-Beats sor-
gen dabei für den Drive. ÉÉ
DIETHARD STEIN

INFO
Auf dem 1973 erschienenen Album „Over-
Nite Sensation“ waren mit Keyboarder
George Duke und dem französischen Jazz-
Geiger Jean-Luc Ponty zwei unglaubliche
Musiker mit von der Partie, die kurz darauf
zu Superstars des Jazz-Rock werden sollten.
Frank Zappa war dafür bekannt, nur die
allerbesten Musiker für seine Bands zu
rekrutieren. „Over-Nite Sensation“ und die
drei folgenden Alben „Apostrophe“ (1973),
„Roxy & Elsewhere“ (1974) und „One Size
Fits All“ (1975) markieren eine der interes-
santesten Phasen in Frank Zappas Karriere.
Im Gegensatz zu vielen früheren Zappa-
Kompositionen, die oft ganze LP-Seiten füll-
ten, dominierten bei „Over-Nite Sensation“
Songs im Single-Format, so auch „Dirty Love“
mit einer Länge von knapp drei Minuten.
Auch die Form und Harmonik sind nicht
besonders komplex gehalten sind. Aber was
da im Gewand eines gewöhnlichen Rock-
Songs daherkommt, ist unter der Oberfläche
raffiniert und virtuos. So dürfte Ralph Hum-
phreys Drum-Part komplett auskomponiert
sein, und auch die zahlreichen anderen
musikalischen Details wurden in Form einer
Partitur minutiös geplant.
 STICKS 11:2014 PLAYALONGS 91

GARY MOORE
PLAYALONG NR. 365
SONG: The Loner
ALBUM: Out In The Fields (1988) #365
www.sticks.de/playalongs
WEBSITE: www.gary-moore.com
Audio-Tracks zum Download
auf www.sticks.de/jam
Zugangscode: STICKS301

PLAYALONGS
zu diesem Song gibt es auf der Website
www.sticks.de/jam, bis die nächste STICKS-
Ausgabe erscheint. Der ZUGANGSCODE lau-
tet in diesem Monat STICKS301
„The Loner“, ein Song, den er
mit dem Jeff-Beck-Keyboarder
Max Middleton geschrieben
hat, ist offensichtlich auch eine
Hommage an Jeff Beck. Auf
CD 2 des Albums „Out in the
Fields – The Very Best Of Gary
Moore“ (1988) ist eine Live-Ver-
sion des Songs zu finden, die er
schon am 27. September 1985
im Londoner Hammersmith
Odeon eingespielt hat. Erst 1987
erschien eine Studioversion des
Songs auf dem Album „Wild
Frontier“. Grundlage unseres
JAM-Playalongs ist die Ham-
mersmith-Live-Version, die man
auch bei youtube.com findet.
NOTATION
Rhythmisch betrachtet passiert
vom Drum-Groove während die-
ses Songs nicht allzu viel, im Prin-
zip wird der im 12/8-Takt inter-
pretierte Blues-Rhythmus den
gesamten Ablauf lang durchge-
spielt, wobei das Gitarrenspiel ein-
deutig im Vordergrund steht. Aus
diesem Grund und auch deshalb,
weil der Titel in dieser Live-Version insge-
samt eine Dauer von über 12 Minuten hat,
habe ich auf die Notation eines Leadsheets
verzichtet, dafür aber insgesamt sieben Bei-
spiele für kleine hintergründige Groove-
Variationen notiert.
Neben diversen Hi-Hat-Öffnungen wie in
Takt 2 des Beispiels 1, Hi-Hat-Variationen
wie in Beispiel 2 oder in Sechzehntel-Noten
eingefügte Bassdrum-Akzente wie in Beispiel 4
sorgen die Bassdrum-Variationen in den
Notenbeispielen 5 und 6 für einen besonde-
ren Kick.
Der in Beispiel 5 unmittelbar vor dem zwei-
ten Snaredrum-Backbeat eingefügte Sech-
zehntel-Bassdrum-Akzent verleiht dem
Groove, der vom Tempo und der Rhythmik
her doch eher etwas laid-back daherkommt,
einen unvermittelten Vorwärts-Kick und
Drive. Eine ähnliche Wirkung entfachen die
beiden in Sechzehntel-Triolen gespielten
Bassdrum-Beats vor dem zweiten Snare-
drum-Backbeat in Notenbeispiel 6.
Das in Beispiel 7 ab der Taktmitte einge-
baute Pattern sorgt im Song-Ablauf für eine
besondere rhythmische Steigerung. Die in
Sechzehnteln gespielte Figur wird hörbar
von den Snaredrum-Akzenten bestimmt, die
alle drei Sechzehntel-Noten gespielt werden.
Dadurch entsteht in Relation zu den im
Basis-Beat auf der Hi-Hat bzw. dem Ride-
Cymbal gespielten Achtelnoten bzw. zum
gefühlten Viertelpuls des Grooves ein poly-
rhythmische Überlagerung, bei der das
Tempo des Beats für einen kurzen Zeitraum
schneller wird. ÉÉ
DIETHARD STEIN

INFO
Am 6. Februar 2011 verstarb der irische
Gitarrist Gary Moore. Zunächst als Mitglied
von so verschiedenen Bands wie Skid Row,
Thin Lizzy oder Colosseum II, dann in einer
facettenreichen Solokarriere bewies der
Autodidakt, der niemals Noten las und aus-
schließlich nach Gehör spielte, immer wie-
der, dass er zu den besten Gitarristen dieses
Planets gehörte. Das Album „Still Got The
Blues“ bescherte Gary Moore 1990 einen
unerwarteten Hit. Mit seinem überragenden
Gehör spielte er immer die musikalisch rich-
tigen Töne über die wechselnden Akkorde.
92 PLAYALONGS STICKS 11:2014

HERBIE HANCOCK
PLAYALONG NR. 366
SONG: Chameleon
ALBUM: Head Hunters (1973) #366
www.sticks.de/playalongs
WEBSITE: www.herbiehancock.com
Audio-Tracks zum Download
auf www.sticks.de/jam
Zugangscode: STICKS301

PLAYALONGS Anfangs ist die im Notenbild im Intro notier- Soli und Improvisationen der einzelnen
zu diesem Song gibt es auf der Website te Hi-Hat im Mix des Songs nicht wirklich Musiker im Vordergrund. Im letzten Takt des
www.sticks.de/jam, bis die nächste STICKS- gut auszumachen. Als Fill-ins werden in der Notenbildes habe ich zudem noch eine
Ausgabe erscheint. Der ZUGANGSCODE lau- Regel relativ kurze Achtel- und Sechzehntel- Groove-Variation notiert, die zum Ende des
tet in diesem Monat STICKS301 Figuren gespielt, die durch ihre synkopische Songs mehr und mehr zum Einsatz kommt.
rhythmische Platzierung bzw. durch die ent- Die Sechzehntel-Rhythmik ist hier wesent-
INFO sprechende Dynamik für Spannung und lich ausgeprägter als zu Beginn des Songs,
Das Album „Head Hunters“ von 1973 mar- Bewegung sorgen. der Snaredrum-Backbeat läuft nun auch
kierte einen Wendepunkt in der Karriere des Da dieser Titel mit im Original insgesamt wieder herkömmlich auf den Zählzeiten „2“
Jazz-Pianisten und Keyboarders Herbie Han- über neuneinhalb Minuten recht lang ist, und „4“. Achtet auch einmal darauf, wie das
cock. Mit einer neuen Rhythmusgruppe, habe ich lediglich ca. die ersten dreieinhalb Tempo im Song-Verlauf, gemessen an heuti-
bestehend aus dem E-Bassisten Paul Jackson Minuten transkribiert. Wie in jazzorientierter gen Standards, doch wesentlich anzieht. ÉÉ
und dem Drummer Harvey Mason, orien- Musik üblich, stehen auch hier die einzelnen DIETHARD STEIN
tierte sich seine Musik stark an Funk und
R&B. Auch sein Sound änderte sich durch
den Verzicht auf den geliebten Flügel, an
dessen Stelle traten das Fender-Rhodes-
E-Piano, das Hohner D6 Clavinet und ein
ARP-Synthesizer. Und obwohl die Band in
bester Modern-Jazz-Manier improvisierte
und sich bei dem Format der vier Tunes nicht
im Geringsten an kommerzielle Regeln hielt,
wurde das Album ein Mega-Erfolg. Im Rück-
blick erscheint „Head Hunters“ als eines der
wichtigsten Alben in der Entwicklung von
Jazzrock-Fusion, und es hat bis heute nichts
von seiner Faszination verloren. „Chame-
leon“, der erste Track auf „Head Hunters“,
trug zum Erfolg des Albums maßgeblich bei
und wird bis heute oft bei Sessions gespielt.

NOTATION
Der von Drummer Harvey Mason gespielte
Groove dieses Klassikers wird neben einem
konventionell auf der Zählzeit „4“ platzierten
Snaredrum-Backbeat vor allem von einem
um eine Sechzehntel-Note vorgezogenen
Backbeat auf der Zählzeit „1a“ geprägt. Dazu
kommen ein „normaler“ Bassdrum-Anschlag
auf der Zählzeit „1“ sowie zwei synkopische
Sechzehntel-Bassdrum-Akzente auf den
Zählzeiten „3e“ sowie „3und“. Die zuletzt
genannten Akzente leiten sozusagen auf den
Snaredrum-Backbeat auf der Zählzeit „4“ hin
und sorgen vom Höreindruck her für eine
Auflösung der zuvor durch den vorgezoge-
nen Snaredrum-Backbeat aufgebauten
Spannung.
 STICKS 11:2014 PLAYALONGS 93

BEATSTEAKS
PLAYALONG NR. 367
SONG: DNA
ALBUM: Beatsteaks (2014)
WEBSITE: www.beatsteaks.com
Audio-Tracks zum Download
#367
www.sticks.de/playalongs
auf www.sticks.de/jam
Zugangscode: STICKS301

PLAYALONGS
zu diesem Song gibt es auf der Website
www.sticks.de/jam, bis die nächste STICKS-
Ausgabe erscheint. Der ZUGANGSCODE lau-
tet in diesem Monat STICKS301
den Zählzeiten „2“ und „4“
zusätzlich auch auf die Zählzeit
„2und“ platziert wird. Dadurch
bekommt der Rhythmus ein
recht swingendes Feel – der
„Roll“ zum „Rock“ sozusagen.
Kleine Unterschiede beim Set-
zen der Bassdrum-Akzente
sorgen im weiteren Song-
Ablauf für feine, hintergrün-
dige rhythmische Variation,
die allerdings die Ausrichtung
des Feelings der einzelnen
Beats lenkt. So wird die Bassdrum im A-Part
basismäßig auf die Zählzeiten „1“ und „3“
platziert mit dem Effekt, dass der Rhythmus
mit etwas mehr Fundament daherkommt als
beispielsweise der Beat im B-Teil. Während
hier die Hi-Hat- und Snaredrum-Anschläge
gleich bleiben, sorgen die synkopisch auf
den Zählzeiten „2und“ sowie „3und“ gesetz-
ten Bassdrum-Akzente im jeweils ersten Takt
des zweitaktigen Grooves für eine Drive-
Änderung.
Eine etwas andere Ausrichtung wird dage-
gen durch das Weglassen des Bassdrum-
Akzentes auf der Zählzeit „3“ im C-Teil bzw.
in den letzten vier Takten zuvor erzeugt.
Clever gemacht und bravourös gespielt! ÉÉ
DIETHARD STEIN

INFO
Neben den Ärzten und den Toten Hosen
gehören die Beatsteaks zu den erfolgreichs-
ten Punkrock-Bands dieser Republik. Das
beweisen zahlreiche, schnellstens ausver-
kaufte Konzerte und ein Einstieg des neuen
Albums „Beatsteaks“ (2014) in den Charts
direkt auf Platz 1. Grund zum Feiern hatten
die Beatsteaks allerdings auch, da Drummer
Thomas Götz nach einem schweren Sturz
und langer Pause glücklicherweise wieder
voll genesen ist und wie gewohnt seine trei-
benden Beats abfeuern kann. Der Song
„DNA“ erschien als kleine Kostprobe zum
Album bereits am 15. Mai dieses Jahres als
Gratis-Download und ist mit seinen 184 bpm
ziemlich schnell unterwegs.

NOTATION
Um den hier gespielten Drum-Groove in
diesem schnellen Tempo der Viertelnoten
durchzuhalten und dabei mit solcher Power
rüberzubringen, bedarf es schon einiges an
Kondition – Respekt! Nach dem ausgedehn-
ten Sechzehntel-Fill im Intro kommt in den
diversen Song-Parts ein relativ einfacher
Achtelnoten-Groove zum Einsatz. Das Mar-
kante ist dabei, dass der Snaredrum-Back-
beat neben konventionellen Anschlägen auf
94 KLEINANZEIGEN STICKS 11:2014
DER STICKS PRO SHOP
Der pro shop ist die preiswerte Möglichkeit, interessierte Leser und Kunden
auf die Spezialprodukte ihres Sortiments aufmerksam zu machen.
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Birch (passt für alle mögliche Stillen,
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RARE! da anfang 2XXX Jahre herge-
stellt), Hoops und Lugs/Tom legs -
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12, 14, Floor tom (on legs) - 16, Bass
22x18 (WICHTIG: an einem Foto
gibts kein 14 Tom, da ich kein Hol-
der dafür hatte, aber er ist im Set)
Zustand / Condition: die Lackie-
rung!!! (NO WRAP) ist Top, keine
(no) auch kleine Kratzer (Scratches).
Die Bass Hoops im Pedalpunkt sind
mit Blechscheibe geschützt. Zube-
hör: 3x Pearl TH-88S TomTom Hol-
der (für 3 Toms) 1x Pearl ADP30
Adjustable Quick Release Clamp (für
2 Toms) 8 10 12 14 16 Ambassador
Coated Batter Head (wenig Genutzt)
8 10 12 14 16 Ambassador Resonant
Head (new) 22 Evans EQ3 Coated
Bass Drum Head + Batter Patch 22
Pearl Front Original Black Drumhead
(no! mic hole) Pearl LOGO. Set ist
gut und sicher eingepackt und inner-
hald Deutschland lieferbereit. ca 45 Kg
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Drum PD -85 BK - 3x V-Cymbal CY-
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Halterung für Snare, Tom und Pads,
sowie 3x Beckenständer) - Trigger-
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dard-Eingänge für die zugehörigen
Pads, 2 zusätzliche Eingänge für
optionale Pads (AUX 1-2) - Größe
und Gewicht - Breite: 1500 mm,
Tiefe: 1200 mm Höhe, Gewicht: 40,1
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nem Theater mit PA und wird an
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 STICKS 11:2014 KLEINANZEIGEN 95

STICKS INSERENTEN 11:2014

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Al-Andalus/Bongolei 87 MM-Musik-Media-Verlag 45, 47, 72 session 51
Alfred Publishing 77 Music Store Köln 5, 6, 7, 10, 11 Stagg/EMD Music SA 80
Drums & Percussion Paderborn 15 Paiste/GEWA 25 Tama 4. US
drum-tec 59 Pearl Music Europe 3. US Thomann 16, 17, 26, 27
DW – Drum Workshop 23 Remo/GEWA 35 Yamaha 2. US
Fischer Amps 94 Roland 31 Zildjian/
J.Leiva/Sound Service Berlin 61 SAKAE/Sound Service Berlin 81 Pearl Music Europe 33, 85

erscheint monatlich in der SONDERDRUCKE sonderdruck@sticks.de MANAGER Florian Krauss

MM-Musik-Media-Verlag GmbH
& Co.KG, Sitz der Gesellschaft ist Ulm,
Registergericht Ulm, HRA 2946;
USt Id nr. DE 127491614
ISSN 0934-3865
Geschäftsführung Gerrit Klein, Martin Metzger
REDAKTION Emil-Hoffmann-Str. 13
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CHEFREDAKTEUR Axel Mikolajczak
STÄNDIGE Thomas Adam, Max Braun, Timo Diers,
REDAKTIONELLE MITARBEITER Florian Fochs, Timo Ickenroth,
Holger Mertin, Patrick Metzger,
Ralf Mikolajczak, Matthias Mineur,
Tom Schäfer, Diethard Stein,
Wolfgang Stölzle, Bodo Stricker,
Stefan Woldach
FOTOS Dieter Stork, Marlon Stork
GRAFISCHE GESTALTUNG Denis Metz
SATZ Tim Kokje, Frank Loevenich
ANZEIGENVERKAUF Christiane Weyres
Tel. 02236.96217.74
E-Mail: c.weyres@musikmedia.de
ANZEIGEN-KOORDINATION Vivien Isabella Hauser
& DISPOSITION Tel. 02236.96217.85
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Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 26
vom 1. 1. 2014 gültig
Tel. 02236.96217.0 VERTRIEBSMARKETING Tel. 0731.1520166
Fax 02236.96217.88 Fax 0731.1517185
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KLEINANZEIGEN Franziska Fischer
NATIONAL DISTRIBUTOR VU Verlagsunion KG
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Am Klingenweg 10
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Holzhauser Feld 2 der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW), Berlin.
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Kleinanzeigenauftrag für den STICKS-FLOHMARKT

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FLOHMARKT
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Wenn Sie etwas verkaufen oder tauschen
wollen oder etwas suchen (z. B. Mitmusi- ! Verkauf Drums ! Verkauf Percussion ! Gesuch/Ankauf ! Musiker-/Stellenmarkt ! Sonstiges
ker, Band, Equipment), füllen Sie einfach Hersteller Typ Beschreibung Preis
(bitte in Blockschrift) diese Karte aus und
schicken sie an die MM-Musik-Media-Verlag,
STICKS-Flohmarkt, Emil-Hoffmann-Str. 13,
50996 Köln, oder per E-Mail an: 2,50 €
kleinanzeigen@sticks.de
Bitte deutlich und in Blockschrift ausfüllen.
5,–– €
• Für nur € 2,50 pro angefangene Zeile für private
Kleinanzeigen sind Sie dabei
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• Gewerbliche Anzeigen (darunter fallen vor
allem Verkaufs-Angebote von SOUNDS aller
Art) werden mit € 5,– (zzgl. MwSt.) je ange- ! Bitte auch kostenlos im musikmachen.de-Gebrauchtmarkt einstellen.
fangene Zeile berechnet. Händler-Preis- Bei Anzeigen ohne Produktangaben (z,B, für Musiker-/Stellenmarkt) Text einfach durchschreiben.
anzeigen werden nicht veröffentlicht.
! Meine privaten Kleinanzeigen sollen als Chiffre-Anzeige erscheinen (Chiffre-Gebühr € 5,– zzgl. zum Anzeigenpreis)
! Ich möchte gerne zahlen: ! per Rechnung ! per Bankeinzug (bitte Bankdaten angeben
MM-Musik-Media-Verlag GmbH & Co.KG, ! Ich habe bereits bezahlt: ! per V-Scheck (liegt bei)
Zweigniederlassung Köln, ! per Überweisung auf Konto-Nr. 8883 009 bei Ulmer Volksbank
Emil-Hoffmann-Str. 13, 50996 Köln. (BLZ 630 901 00), Kopie bzw. Einzahlungsnachweis liegt bei
Sitz der Gesellschaft ist Köln, Bitte bei Zahlungen als Zahlungsempfänger MM-Musik-Media-Verlag GmbH angeben!
eingetragen beim Amtsgericht Köln,
Name:
HRA 15390;
GF Gerrit Klein, Martin Metzger Anschrift:
96 SERVICE STICKS 11:2014

STICKS SERVICE
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Sie möchten Ihre Adresse ändern lassen? lichten Artikeln (Interviews, Testberichte, Tom Schäfer: tom@sticks.de
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Oder eine ältere STICKS-Ausgabe? Redaktion Anregungen oder Kritik
zukommen lassen? Schwerpunkt JAM-Playalongs, Notationen
Der STICKS-Leserservice, mit seinem Abo- Diethard Stein: diethard@sticks.de
und Vertriebs-Dienstleister IPS Datenservice Dann geht das am einfachsten und
GmbH in Meckenheim (Rheinland) beant- direktesten über die E-Mail-Adresse Selbstverständlich geht dies auch per Post an
wortet gern alle Fragen rund ums Abonne- der Redaktion: Redaktion Sticks
ment und/oder Bestellungen. redaktion@sticks.de Emil-Hoffmann-Str. 13
50996 Köln
Spezielle Fragen zu unseren JAM-Playalongs
Die Kontaktdaten sind: richten sie bitte per E-Mail an: Sie möchten der Redaktion eine
Abo- und Vertriebsservice playalongs@musikmedia.de interessante Pressemitteilung
IPS Datenservice/Sticks bzw. News-Meldung übermitteln?
Carl-Zeiss-Str. 5 Sie können sich bei speziellen Themen auch Bitte senden Sie in diesem Fall einen Text
D-53340 Meckenheim direkt an die STICKS-Redakteure wenden: möglichst im Datei-Format .doc oder .rtf
sticks@aboteam.de sowie ein oder zwei hochauflösende Fotos
Tel: +49 (0) 2225-7085-541 Schwerpunkt Instrumententests, Equipment (300 dpi) per E-Mail an
Fax: +49 (0) 2225-7085-550 Ralf Mikolajczak: ralf@sticks.de redaktion@sticks.de

LESER-SERVICE/VERBRAUCHERSCHUTZ

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Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu
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Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.
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Folgen des Widerrufs schlossenen Vertrag über den Kauf der folgenden Waren (*)/
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ten haben, einschließlich der Lieferkosten (mit Ausnahme der zusätzlichen Kosten, die sich
daraus ergeben, dass Sie eine andere Art der Lieferung als die von uns angebotene, günstigste
Standardlieferung gewählt haben), unverzüglich und spätestens binnen vierzehn Tagen ab dem • Bestellt am: ___________________________________________
Tag zurückzuzahlen, an dem die Mitteilung über Ihren Widerruf dieses Vertrags bei uns einge-
gangen ist. Für diese Rückzahlung verwenden wir dasselbe Zahlungsmittel, das Sie bei der • Erhalten am: __________________________________________
ursprünglichen Transaktion eingesetzt haben, es sei denn, mit Ihnen wurde ausdrücklich etwas
anderes vereinbart; in keinem Fall werden Ihnen wegen dieser Rückzahlung Entgelte berech- • Name des
net. Wir können die Rückzahlung verweigern, bis wir die Waren wieder zurückerhalten haben Verbrauchers: _________________________________________
oder bis Sie den Nachweis erbracht haben, dass Sie die Waren zurückgesandt haben, je nach-
dem, welches der frühere Zeitpunkt ist. • Anschrift des
Sie haben die Waren unverzüglich und in jedem Fall spätestens binnen vierzehn Tagen ab dem Verbrauchers:
Tag, an dem Sie uns über den Widerruf dieses Vertrags unterrichten, an MM-Musik-Media- _____________________________________________________
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übergeben. Die Frist ist gewahrt, wenn Sie die Waren vor Ablauf der Frist von vierzehn Tagen (nur bei Mitteilung auf Papier):
absenden. Sie tragen die unmittelbaren Kosten der Rücksendung der Waren. Sie müssen für
einen etwaigen Wertverlust der Waren nur aufkommen, wenn dieser Wertverlust auf einen zur _______________________________________________________
Prüfung der Beschaffenheit, Eigenschaften und Funktionsweise der Waren nicht notwendigen
Umgang mit ihnen zurückzuführen ist. Datum: ________________________________________________
(*) Unzutreffendes streichen.

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Jahresabo (12 Ausgaben)
Miniabo (3 Ausgaben)
Kombi-Abo
mit Sound & Recording
Jahresbezugspreis (pro Jahr) Bezugspreis Miniabo (3 Ausgaben) Jahresbezugspreis (pro Monat)*
D 50,00 € / CH 102,00 CHF / – D 4,17 € / CH 8,50 CHF /
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– D 15,00 € / CH 35,00 CHF / D 5,00 € / CH 11,67 CHF /
restl. Ausland 20,00 € restl. Ausland 6,67 €
D 86,00 € / CH 170,00 CHF/ – D 7,17 € / CH 14,17 CHF/
restl. Ausland: 100,- € restl. Ausland: 8,34 €

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Fax (03 51) 8 04 24 06
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Tel. (0 34 35) 98 80 0
Fax (0 34 35) 98 80 19
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10243 Berlin
Drumfactory
Warschauer Str. 58a
Tel. (0 30) 21 23 85 32
Internet: www.drumfactory-school.de
10435 Berlin
JustMusic GmbH Berlin
Knaackstr. 97
Tel. (0 30) 88 77 56 00
Fax (0 30) 88 77 56 09
www.justmusic.de
berlin@justmusic.de
10719 Berlin
JustMusic GmbH Berlin
Pariser Str. 9
Tel. (0 30) 88 77 55 00
Fax (030) 88 77 55 09
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berlin@justmusic.de
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BERLINDRUMSCHOOL
Monumentenstraße 25
Tel. (01 78) 1 38 59 99
http://www.berlindrumschool.de
E-Mail: berlindrumschool@aol.com
20259 Hamburg
Drumstudio Tittmann
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Tel. (0 40) 4 39 15 00
20359 Hamburg
JustMusic GmbH Hamburg
Feldstr. 66 / Medienbunker
Tel. (040) 87 88 89 00
Fax (040) 87 88 89 09
www.justmusic.de
hamburg@justmusic.de
22765 Hamburg
Drum + Sound Solutions
Barnerstr. 42
Tel. (0 40) 39 10 670
26122 Oldenburg
Music & Marketing Center Wilters ek
Teebkengang 2
Tel. (04 41) 50 90 288
Fax (04 41) 9 55 84 93
Internet: www.mmc-music.de
E-Mail: service@mmc-music.de
27798 Hude
HT – Haste Töne oHG
Parkstr. 69
Tel. (0 44 08) 80 98 02
Fax (0 44 08) 80 98 03
27730 Asendorf
Musicbox M. Naß
Haendorfer Weg 6
Tel. (0 42 53) 90 90 20
30179 Hannover
PPC MUSIC
Alter Flughafen 7a
Tel. (05 11) 67 99 8-0
Fax (05 11) 67 99 8-599
Internet: www.ppc-music.de
E-Mail: info@ppc-music.de
31749 Auetal/Rehren
Alte Poststraße 4
Tel. (0 57 52) 18 06 22
Fax (0 57 52) 18 06 23
E-Mail: info@drum-tec.de
Internet: www.drum-tec.de
34117 Kassel
percussion+m
Friedrich-Engels-Str. 27
Tel. (05 61) 73 97 44-0
www.never-stop-the-beat.de
www.drumcircles.de
40589 Düsseldorf
MUSIC CENTER SÜD
Am Trippelsberg 92
Tel. (02 11) 71 25 77
Fax (02 11) 7 18 59 27
41068 Mönchengladbach
GROOVE INSTITUTE
Waldnieler Str. 247
Tel. (0 21 61) 83 80 20
musikschule@groove-institute.de
http://www.groove-institute.de
41460 Neuss
Musikbox
An der Münze 6
Tel. ( 0 21 31) 27 42 66
44867 Bochum-Wattenscheid
Friedrich-Lueg-Strasse 7
Tel. (0 23 27) 96 47 81
Fax. (0 23 27) 96 57 36
internet:
http://www.houseofdrums.de
46509 Xanten
Musikhaus Heintz
Maulbeerkamp 15
Tel. (0 28 01) 71 52-0
Fax (0 28 01) 71 52 52
50667 Köln
Große Budengasse 9 – 17
Tel. (02 21) 92 57 91-30/31
Fax (02 21) 92 57 91-93
50667 Köln
D. Blahak
Markmannsgasse 9 – 11
Tel. (02 21) 2 58 12 77
Fax (02 21) 2 58 13 75
50676 Köln
DRUMMER’S FOCUS KÖLN
Mauritiussteinweg 73
Tel. (02 21) 80 14 85-0
Fax (02 21) 80 14 85-29
51103 Köln
MUSIC STORE PROFESSIONAL GMBH
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Istanbulstr. 22–26
Tel. (02 21) 88 84-0
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Eintrag in dieses Verzeichnis aufgenommen werden können. FAX: 02236-96217-985
53547 Roßbach
JAROLA-DRUM-SHOP
Frank Salz
Ringstr. 1
Tel. (0 26 38) 94 97 02
(01 73) 48 59 414
schlagzeugschule@web.de
53639 Königswinter
FRANKY’s MUSIC
Frank Gitzel
Siegburger Str. 23
Tel. (0 22 44) 8 30 68
53859 Niederkassel
Unterdorfstr. 46
Tel. (01 70) 3 39 83 48
Fax (0 22 08) 92 24 67
www.xcalibur-drums.de
54550 Daun/Pützborn
Musikhaus Müller
Steinbachstr. 13
Tel. (0 65 92) 96 91 16
Fax (0 65 92) 96 91 23
56070 Koblenz
Mader & Co. OHG
Andernacher Str. 90
Tel. (02 61) 8 30 11
Fax (02 61) 8 30 20
56203 Höhr-Grenzhausen
Timo Ickenroth
Hermann-Geisen-Str. 42
Tel. (0171) 74 77 350
newgroovefactory@t-online.de
http://www.newgroovefactory.de
56424 Ebernhahn
NEW GROOVE FACTORY
Timo Ickenroth
In der Grimmel 11
Tel. (0171) 74 77 350
newgroovefactory@t-online.de
http://www.newgroovefactory.de
57258 Freudenberg
Asdorfer Str. 55
Tel./Fax (0 27 34) 4 73 96
58095 Hagen
Music-Store
Rathauspassage
Tel. (0 23 31) 1 64 85
Fax (0 23 31) 2 38 83
59929 Brilon
Hasselborn 53
Tel. (0 29 61) 97 90-0
Fax (0 29 61) 97 90 70
info@musicworldbrilon.de
60314 Frankfurt/M.
Hanauer Landstr. 338
Tel. (0 62 27) 603-0
www.session.de
info@session.de
63477 Maintal
Drum Station Maintal
Karlstr. 27
Tel. (0 61 81) 6 68 81 13
Tel. (0 61 81) 6 10 96 07
Fax (0 61 81) 6 10 71 82
www.drumstation-maintal.de
info@drumstation-maintal.de
63584 Gründau-Lieblos
music’n more
Gottlieb-Daimler-Str. 1
Tel. (0 60 51) 47 02 11
Internet: www.musicnmore.de
65191 Wiesbaden
DR. DRUM
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 4
Tel. (06 11) 9 50 50 22
Fax (06 11) 9 50 52 25
66280 Sulzbach
Im Hessenland 14
Tel. (0 68 97) 9 24 94-24
Fax. (0 68 97) 56 97 69
Email: info@sixandfour.de
Internet: www.sixandfour.de
67227 Frankenthal
Musikhaus Musicant
Kanalstr. 8
Tel. (0 62 33) 2 17 77
Fax (0 62 33) 95 25
68789 St. Leon-Rot
Lanzstr. 3
Tel. (0 62 27) 384 77 55
E-Mail: info@drumladen.de
Internet: www.drumladen.de
69190 Walldorf
Wiesenstr. 4
Tel. (0 62 27) 603-0
www.session.de
info@session.de
70736 Fellbach
Soundland
Schorndorfer Str. 25
Tel. (07 11) 51 09 80-0
Fax (07 11) 51 09 80-99
Internet: www.soundland.de
71638 Ludwigsburg
Herr Vogelmanns
wunderbarer Trommelladen
Mathildenstr. 15
Tel. (071 41) 91 38 00
Fax (071 41) 91 38 11
Internet: www.trommelladen.de
74549 Wolpertshausen
MUSIC & LIGHT
Professional Equipment
Frankenstr. 10
Tel. (0 79 04) 97 11-0
Fax (0 79 04) 97 11-22
76149 Karlsruhe
GmbH
Am Sandfeld 21
Tel. (07 21) 9 78 55-0
Fax (07 21) 9 78 55-99
E-Mail: rockshop@rockshop.de
Internet: www.rockshop.de
79183 Waldkirch
Drumhouse
Fabrikstr. 17–19
Tel. (0 76 81) 47 41 11
Fax (0 76 81) 47 41 12
E-Mail: info@drumhouse.com
Internet: www.drumhouse.com
78713 Schramberg
Frank Koch
Brambach 29
Tel. (0 74 22) 99 10 34
Fax (0 74 22) 5 32 63
Internet: www.mistermusic.de
E-Mail: info@mistermusic.de
80469 München
TROYAN DRUMSHOP
Klenzestr. 30
Tel. (0 89) 26 74 21
Fax (0 89) 2 60 71 23
Internet: www.troyandrumshop.de
80796 München
Hohenzollernstr. 61a
Tel. (0 89) 27 29 24-0
Fax (0 89) 27 29 24-40
STICKS 11:2014 HÄNDLER 97
80993 München A-5122 Hochburg-Ach
JustMusic GmbH München
Hanauer Str. 91a Sinzingerstraße 1
Tel. (089) 38 38 84 0 Tel. (00 43) 77 27-34 533
Fax (089) 38 38 84 50 Fax (00 43) 77 27-35 179
www.justmusic.de Mobil: (00 43) 6 64-8 49 88 47
muenchen@justmusic.de E-Mail: r.schoblocher@sv-buero.at
www.rhms.info
84028 Landshut
Musik-Kolbeck
Werner Kolbeck
SCHWEIZ
Christoph Dorner Str. 4c
Tel. (08 71) 2 60 75 CH-3600 Thun
Fax (08 71) 2 50 83 kick-it GmbH
Andreas Schmid
Uttingenstr. 13
84489 Burghausen Tel.: (00 41) 33/221 8001
www.kick-it.ch
info@kick-it.ch
CH-4051 Basel
Pro Percussion AG
MUSIK MEISINGER Steinengraben 40
Burgkirchener Str. 149 Tel.: (00 41) 61/272 23 30
Tel. (0 86 77) 875 66 0 Fax (00 41) 61/272 23 31
Fax. (0 86 77) 875 66 55 info@propercussion.ch
www.musik-meisinger.de
info@musik-meisinger.de CH-4314 Zeiningen
Freaktal Drum School & Shop
Gehrenweg 4
86381 Krumbach Tel.: (00 41) 61/851 3886
Musikladen Weiss
freaktal-drums@bluewin.ch
Nassauer Str. 5
www.freaktal-drums.ch
Tel. (0 82 82) 6 17 77
Fax (0 82 82) 6 28 00
CH-5702 Niederlenz
88138 Weißensberg
Lindauer Straße 73
MP Schweiz AG
Tel. (0 83 89) 92 94 70
Wildeggerstr. 5
Fax. (0 83 89) 92 94 71
Tel. +41 (62) 885 10 10
www.drum-tec.de
Fax +41 (62) 885 10 11
info@drum-tec.de
www.mp-schweiz.ch
info@mp-schweiz.ch
88212 Ravensburg
CH-6003 Luzern
Soundhouse Musicservice AG
Baselstrasse 18-22
Tel.: (00 41) 2 40 42 31
Fax (00 41) 2 40 42 00
info@soundhouse.ch
Marktstr. 27 www.soundhouse.ch
Tel. (07 51) 3 59 00-0
CH-6015 Reussbühl/Luzern
Fax (07 51) 3 59 00 50
www.musikhaus-lange.de
drums@musikhaus-lange.de
88677 Markdorf VERKAUF-VERMIETUNG,UNTERRICHT
Reinhold’s Drumshop Hauptstr. 7
Inh. Reinhold Hug Tel. (00 41) 4 12 40 33 62
Robert-Bosch-Str. 10 E-mail: mail@pits-drums.ch
Tel. (0 75 44) 7 14 79 www.pits-drums.ch
Fax (0 75 44) 7 15 66
E-Mail: drumshop@t-online.de CH-6246 Altishofen
SCHLAGZEUG SHOP GLANZMANN
www.reinholds-drumshop.de
Chilchstraße 8
Tel.: (00 41) 62/7 56 22 66
97070 Würzburg www.musik-glanzmann.ch
Musik- & Pianohaus info@musik-glanzmann.ch
Hermann Deußer
Karmelitenstr. 34 CH-8004 Zürich
Tel. (09 31) 5 07 75
Gianco Fucito
Militärstr. 105
Tel. (00 41) 44-242 39 42
Fax (00 41) 44-241 30 48
Email: info@drumsonly.ch
ÖSTERREICH www.drumsonly.ch
CH-8024 Zürich
A-1070 Wien Jecklin Soundlab
Rämistr. 42
Tel. (00 41) 1/2 61 77 33
Fax (00 41) 1/2 51 41 02
Musikvertriebs GmbH
Kirchengasse 33 CH-9413 Oberegg
Tel. +43 (0)1 522 72 64 drumSpirit
Fax +43 (0)1 522 72 64-15 der Schlagzeugladen
Internet: http://www.drumhouse.at Dorfstr. 22
E-Mail: vienna@drumhouse.at Tel. (00 41) 71/891 70 10
www.drumspirit.ch
drumspirit@bluewin.ch
A-1180 Wien
DRUM CITY
CH-9478 Azmoos-Trübbach
Musikinstrumente Braitner GmbH
Währinger Gürtel 89
Tel. (00 43) 2 22/4 79 69 49
Fax (00 43) 2 22/4 79 69 33
Hof 65
Tel. (00 41) 81/7 40 21 25
A-4810 Gmunden
Fax (00 41) 81/7 40 21 26
CH-9500 Wiel
MUSICUM
Musikvertriebs GmbH
Sirnacherstr. 6
Neuhofenstr. 37
Tel. (00 41) 71/9 11 83 83
Tel. (00 43) 76 12/7 35 00
Fax (00 41) 71/9 11 83 84
Fax (00 43) 76 12/7 35 00-15
www.musicum.ch
A-5020 Salzburg
Petersbrunnstr. 15 NIEDERLANDE
Tel. (00 43)
6 62/84 84 10 NL-1073 TH Amsterdam
Fax (00 43) SLAGWERKKRANT
6 62/84 84 30-30
Hr. Willemsen
Homepage:
H. d. Keijserstraat 18
http://www.keywi.com
Tel. (00 31) 20/6 75 53 08
E-Mail: bernegger@keywi.com Fax (00 31) 20/6 79 73 77
98 OUTRO
STICKS & DRUMSIGNS PRÄSENTIEREN: KULTIGE GROOVES, KULTIGE FILLS:
WER HAT’S GETROMMELT?
Der Song beginnt mit einem Drum-Fill. Es
ist ein Sound aus Toms, der sich mit dem
Klang von Glasflaschen mischt. Auch im
weiteren Verlauf erfreut sich der 1982 veröf-
fentlichte Welthit dieser oder ähnlicher Fill-
Einwürfe (Notation), die dem Schlagzeug-
Groove und auch dem gesamten Track
wiedererkennbare Momente schenken.
Die Instrumentierung besteht aus Gesang,
Gitarren, Bass, Schlagzeug, Keyboards und
Flöte, wobei insbesondere die viertaktige
Flötenmelodie als Teil des Arrangements
eine exponierte Rolle spielt. Vom Stil bewegt
sich das Stück im Pop mit leichtem Reggae-
und Ska-Touch. Der Song gilt außerdem als
heimliche australische Nationalhymne.
Darüber hinaus gab es Spekulationen und
Gerüchte um den Song. So mussten sich die
fünf Australier mit Plagiatsvorwürfen aus-
einandersetzen, da angeblich zwei Takte der
Flötenmelodie aus einem bekannten Tradi-
DIE DEZEMBER-AUSGABE ERSCHEINT AM
Darrell Robinson
Adam Gray
Foto: Dinah Stricker
Foto: Timo Diers
REPORT
Dresdner Drum & Bass Festival 2014
E-Drum-Treffen Langenfeld 2014
tional stammen. („Der lachende Hans sitzt
im alten Eukalyptusbaum“, Pfadfinderlied/
orig.: „Kookaburra Sits In The Old Gum
Tree“)
Erst 28 Jahre nach Veröffentlichung wurde
das Plagiat bekannt, und nach etlichen
gerichtlichen Auseinandersetzungen musste
man angeblich fünf Prozent der vereinnahm-
ten Tantiemen – entsprechend 670.000 Euro
– als „Schadensersatz“ zahlen. Hochgerech-
net müsste die Plattenfirma alleine mit die-
sem Song seit Veröffentlichung Einnahmen
in Höhe von etwa 35 Millionen Euro erzielt
haben. Dies unterstreicht einmal mehr das
Attribut „Welthit“. Und natürlich kennt jeder
diesen Song, der auch heute noch als regel-
mäßiger Gast zahlreicher Radiosender jede
Menge Airplay genießt.
Fakten: Es handelt sich um eine australische
Rockband mit Reggae-Einflüssen, die 1979
gegründet wurde und verhältnismäßig
19.11.2014
Jakob Sinn
Foto: Tom Schäfer
INTERVIEW
Darrell Robinson – Pharrell Williams
Jakob Sinn – Revolverheld
Adam Gray – Texas In July
TOM SCHÄFER
wenige Studioalben produzierte, aber auf
unzähligen Compilations vertreten ist. Nach
unterschiedlichen Aktivitäts- und Pausen-
phasen wurde die Band letztlich 2012 aufge-
löst.
Frage: Welcher Song ist gemeint?
Von welcher Band ist die Rede?
Und wie heißt der Drummer?
Schreibt eure Lösung auf die STICKS-Feed-
back-Karte und schickt diese an die
Redaktion STICKS,
Emil-Hoffmann-Str. 13,
50996 Köln.
Zu gewinnen gibt es ein
Bassdrum-Fell von
DRUMSIGNS im klassi-
schen „Wappen-Design“
mit den Initialen des
jeweiligen Gewinners.
Bitte nicht vergessen, die gewünschte Bass-
drum-Fell-Größe auf der Karte anzugeben.
DRUMSIGNS hat sich auf die professionelle
Fertigung von Bassdrum-Motiv-Frontfellen
spezialisiert. Infos und eine feine Motivgale-
rie gibt es unter www.drumsigns.com
Auflösung aus STICKS 09:2014
Song: Roxanne
Band: The Police
Drummer: Stewart Copeland
TEST
MAPEX Armory Drums
PEARL Masters Custom BCX Drums
ROLAND TD-1KV V-Drum-Set
SONOR Martini Drumset
TAMA Ltd. Edition Snaredrums
PAISTE PST 5 Cymbals
ISTANBUL MEHMET 16" Hi-Hats
PDP Bassdrum-Pedale & Hi-Hats
PRO ARTE Tru Tuner
u.v.m.
Änderungen vorbehalten.