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Wann benutzt man den Infinitiv mit "zu"?

Eine allgemeine Regel lautet: "zu" vor dem Infinitiv ist nötig,
wenn sich ein, Verb im Satz auf das andere Verb bezieht, z.B. Ich plane ein Haus zu bauen.

So bildest Du einen Satz mit dem Infinitiv ohne „zu“ in verschiedenen


Zeitformen

Infinitiv ohne „zu“ in der Gegenwartsform Präsens

Einen einfachen Satz mit dem Infinitiv ohne „zu“ bildest Du im Präsens genauso wie jeden
„normalen“ Satz mit zwei Verben:

das konjugierte Verb an 2. Stelle + andere Satzglieder + Infinitiv am Ende

also:

• „Ich höre ihn in der Küche singen.“

Ändern wir jetzt dieses Beispiel in einen Satz in der Vergangenheit um.

Das Thema Präsens lernst Du hier.

Infinitiv ohne „zu“ in der Vergangenheitsform Präteritum

Das ist wirklich einfach! Du musst nur die Präsensform von dem konjugierten Verb durch seine
Präteritumform ersetzen, z. B.:

• „Ich hörte ihn in der Küche singen."

Weitere Informationen zum Thema Präteritum findest Du hier.

Infinitiv ohne „zu“ in der Vergangenheitsform Perfekt

Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

# bei den Sätzen mit Modalverben sowie mit den Verben: helfen, hören, sehen, lassen:

das konjugierte Verb „haben” an 2. Stelle + 2x am Satzende

• "Ich habe ihn in der Küche singen hören."

- nach den Verben: gehen, kommen, lernen, lehren, bleiben:

das konjugierte Verb „haben” / „sein” an 2. Stelle + + Partizip II am Satzende

• „Er ist gestern mit seiner Freundin gegangen.“

Mehr über die Zeitform Perfekt erfährst Du hier.

Und wann wird der Infinitiv mit „zu“ verwendet?

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Wann wird der Infinitiv mit „zu“ verwendet? (mit Beispielen)
In vielen Konstruktionen mit zwei Verben muss vor dem Infinitiv „zu“ stehen. In folgenden Fällen steht
der Infinitiv mit „zu“:

# nach Verben, die eine Meinung ausdrücken- wie: meinen, glauben, vermuten, denken, erwarten z. B.:
• „Ich hoffe, meine Tasche nicht zu verlieren

# nach Verben, die einen Wunsch, einen Plan, eine Absicht ausdrücken, wie: planen, vergessen,
versuchen, aufgeben, sich entscheiden, z. B.:

• „Ich plane, jeden Sonntag meine Mutter zu besuchen.“

# nach Verben, die einen Beginn ausdrücken: beginnen, anfangen z. B :

• „Ich fange an. mich gesund zu ernähren.“

# nach Nomen-Verb-Verbiungen (z.B. „haben“ + ein Nomen) oder nach „sein/finden“ + Adjektiv,
z.B.:

• „Sie hat einen Wunsch, mit mir zu tanzen “


• „Es ist nicht möglich, immer perfekt zu sein."

Infinitiv ohne „zu“ statt eines Nebensatzes mit „dass“

In einigen Fällen kann man einen Satz mit „dass“ einfacher formulieren, indem man ihn durch den Satz
mit einem Infinitiv ohne „zu“ ersetzt, z. B.:

• „Sie bittet mich, dass ich ihr helfe.“

ersetze durch:

• „Sie bittet mich, ihr zu helfen.“

Solche Umwandlung ist möglich, wenn:

# das Subjekt in beiden Teilsätzen identisch ist, z.B.:

• "Ich hoffe, dass ich das schaffe.” wird zu „Ich hoffe, das zu schaffen.“

# das Subjekt nach „dass“ eher unwichtig / logisch ist, z. B.:

• „Ich habe einen Wunsch, dass wir in den Urlaub fahren.“ wird zu „Ich habe einen Wunsch, in
den Urlaub zu fahren.“

# das Subjekt nach „dass“ (Nebensatz) und das Dativ- oder Akkusativobjekt in dem Hauptsatz gleich
sind. z. B.:

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• „Er verbietet ihr, dass sie jede Woche Pizza isst.“ ersetze durch „Er verbietet ihr, jede Woche
Pizza zu essen.“

Bilden wir jetzt einen Satz mit dem Infinitiv mit „zu“.

So bildest Du einen Satz mit dem Infinitiv mit „zu“ in verschiedenen Zeitformen

„Zu“ steht direkt vor dem Infinitiv. Schau mal, wie solch einer Satz zu bilden ist.

Infinitiv mit „zu” in der Gegenwartsform Präsens

das konjugierte Verb an 2. Stelle + weitere Satzglieder + zu + am Satzende

Beispiel:

• „Ich habe heute wenig zu .“

Infinitiv mit „zu“ in der Vergangenheitsform Präteritum

Hier muss man nur die Präsensform von dem konjugierten Verb (auf Position 2) durch seine
Präteritumform ersetzen:

• „Ich hatte heute wenig zu .“

Infinitiv mit „zu“ in der Vergangenheitsform Perfekt

Sätze mit dem Infinitiv mit „zu“ im Perfekt werden wie folgt gebildet:

# 1. Möglichkeit

das konjugierte Verb „haben” / „sein” an 2. Stelle + zu + + Partizip 11 am Satzende

• „Ich habe heute wenig zu gehabt.“

• 2. Möglichkeit ( bei zusammengesetzten Sätzen)

das konjugierte Verb „haben” / „sein” + Partizip II, zu +

• „Es ist schwer gewesen, ihn zu .“


• „Sie haben eine Absicht gehabt, uns zu .“

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Infinitiv mit „zu” oder ohne „zu“ - Übungen
Übung macht den Meister! Wir haben für dich zahlreiche Übungsaufgaben mit Lösungen zum Thema
„Infinitiv mit zu und ohne zu“ vorbereitet. Kostenlos und ohne Registrierung! Einfach hier klicken und
mit dem Lernen beginnen:

Braucht der Infinitiv "zu" oder nicht? Ergänze die Lücken. Bei einem Infinitiv ohne "zu" schreibe "x"
in die Lücke.

Checking mode

1. Max versucht, seine Hausaufgaben ........ erledigen.


2. Anna plant am Wochenende……..verreisen.
3. Paul möchte besser Gitarre ........ spielen.
4. Maria hat vor, ihren Führerschein ........ machen.
5. Die Kinder versprechen, brav .......sein.
6. Meine Eltern lassen mich nicht, in die Disco ........ gehen.
7. Lisa beginnt, Deutsch…...lernen.
8. Wir hoffen, einen schönen Tag …….. haben.
9. Ich höre das Kind in seinem Bett ........ weinen.

Wann benutze ich den Infinitiv mit zu?


Nach bestimmten Verben

Nach bestimmten Verben. Das sind Verben, die sich auf eine 2. Handlung beziehen und kein
Nomen als Ergänzung haben.

• "Ich schlage vor, heute Abend ins Kino zu gehen."


"Ich schlage eine Handlung vor: „gehen“ => zu + Infinitiv

Man kann das Selbe auch mit einem „dass-Satz“ ausdrücken:

• „ Ich schlage vor, dass wir heute Abend ins Kino gehen. "

Im Beispiel ist das Subjekt im Hauptsatz nicht mit dem Subjekt vom Nebensatz identisch. Aber: Wenn
das Subjekt im Nebensatz nicht wichtig ist, da es allgemein bekannt ist oder nur ein bestimmtes vom
Sinn her möglich ist, kann immer der Infinitivsatz mit zu gebildet werden.

Wenn das Subjekt aber zur Verständlichkeit erwähnt werden muss, da mehrere Personen oder
Dinge in Frage kommen, kann nicht immer der Infinitiv mit zu gebildet werden:

hoffe, "dass bald perfekt Deutsch spricht."


hoffe, "dass bald perfekt Deutsch spreche."

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Da das Subjekt im Infinitivsatz wegfällt, funktioniert der Infinitiv mit zu nur bei gleichem
Subjekt oder wenn das Subjekt im Nebensatz („dass-Satz“) mit dem bzw. Dativ objekt aus dem
Hauptsatz identisch ist.

hoffe "bald perfekt Deutsch zu sprechen."

Wenn ich also ausdrücken möchte, dass jemand anderes bald perfekt Deutsch spricht, kann ich den
Infinitiv mit zu nicht benutzen, da das Subjekt nicht gleich und hier im Beispiel auch nicht
offensichtlich ist.

Beispiele mit identischen Akkusativ- bzw. Dativobjekt:

Akkusativobjekt mit Subjekt im „dass-Satz“ identisch:

• dass: Der Kellner bittet den Mann, dass draußen raucht.


• Inf.: Der Kellner bittet den Mann, draußen zu rauchen.

Dativobjekt mit Subjekt im "dass-Satz" identisch:

• dass: Der Kellner verbietet dem Mann, dass er im Restaurant raucht.


• Inf.: Der Kellner verbietet dem Mann, im Restaurant zu rauchen.

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Infinitiv Konstruktionen

Der Infinitiv mit zu kann auch unabhängig vom Verb im Hauptsatz benutzt werden. Dazu braucht man
aber die sogenannten Infinitivkonstruktionen: „um... zu...“, „ohne... zu...“ oder ..anstatt... zu...“

Hier wird eine Konjunktion mit dem Infinitiv mit zu verbunden, ohne dass das Verb im Nebensatz /
Infinitivsatz einen direkten Bezug zum Verb im Hauptsatz haben muss. ( = Bedingung für den
normalen Infinitiv mit zu.)

Es gibt drei verschiedene Infinitivkonstruktionen:

• „um... zu... " - „Ich lerne jeden Tag. um am Montag die Deutschprüfung zu bestehen.

• "ohne... zu..." - „Ich habe die Prüfung bestanden, ohne auch nur einen Tag zu lernen.

• „anstatt/statt... zu... “-„Er bleibt zu Hause, anstatt mit seinen Freunden an den Strand
zufahren."

Welche Verben nutzen den Infinitiv mit zu?


Alle Verben, die sich zwingend auf eine Handlung beziehen, nutzen den Infinitiv mit zu:

• aufhören, stoppen, beginnen, anfangen, verbieten, vergessen, versprechen, versuchen,


vorhaben, warnen vor, sich weigern,

• > Diese Verben beziehen sich fast immer auf eine 2. Handlung und können auch nicht
durch einen „dass-Satz“ ersetzt werden.

Alle Verben, die eine „dass-Satz“ Ergänzung nutzen können: (Siehe: „dass“ - Sätze)

• glauben, denken, meinen, hoffen, wissen, entscheiden, scheinen,...

=>Hier muss das Subjekt im Hauptsatz und im Nebensatz aber gleich sein. Sonst funktioniert
nur der „dass“ - Satz.
• "Ich hoffe, dass bald perfekt Deutsch spreche."
• hoffe, bald perfekt Deutsch zu sprechen. “

=> Hier sind beide Formen möglich, da das Subjekt im Hauptsatz das Selbe ist wie im
Nebensatz.
• „Ich hoffe, dass bald wieder zu Hause bist. “

=> Hier ist nur der „dass“ - Satz möglich, weil das Subjekt im Hauptsatz nicht das Selbe wie
im Nebensatz ist.

Die Konstruktionen sein/finden + Adjektiv und haben + Nomen.

• „Ich habe Lust, mit dir ins Kino zu gehen. “


• „Ich finde es schwierig, die Deutsche Sprache zu lernen, “
• „Es ist einfach, einen Job in Deutschland zu finden. “

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Wenn das Subjekt im HS nicht dasselbe wie im Nebensatz ist, muss der „dass - Satz“ verwendet
werden. Wenn das Subjekt aber offensichtlich dasselbe wie im Hauptsatz ist, muss der Infinitiv mit zu
verwendet werden. => Keines der 3 bisher genannten Beispiele kann mit einem „dass - Satz“ gebildet
werden.

• "Ich finde es super, dir beim Deutsch lernen helfen zu können. "
• "Ich finde es super, dass dir beim Deutsch lernen helfen kann. "

Hier sind beide Versionen Möglich. Es ist nicht eindeutig, dass das Subjekt aus dem Hauptsatz beim
Deutsch lernen hilft. Es könnte auch eine andere Person sein. => „dass“ - Satz ist möglich.

• "Ich finde es super, dass du mir beim Deutsch lernen hilfst."

Hier ist nur der „dass - Satz“ möglich, da das Subjekt im Hauptsatz nicht das Selbe wie im Nebensatz
ist.

Trennbare Verben in Infinitivsätzen


Bei trennbaren Verben kommt das „zu“ zwischen die Vorsilbe und den Hauptteil vom
Verb.

Es wird außerdem zusammengeschrieben.

Beispiele:

• „Ich versuche, die Tür abzuschließen. “


• „ Ich schlage vor, morgen sehr früh aufzustehen. “
• „Es ist schwierig, bei Lärm einzuschlafen. “

Verben ohne Infinitiv mit zu


Einige Verben beziehen sich auf ein 2. Verb und haben direkten Einfluss darauf, wie die
Handlung abläuft. Sie benutzen aber keinen Infinitivsatz, sondern eine Satzklammer.

Das sind alle Modalverben, sowie „gehen“, „fahren“, „bleiben“, „lassen“, „sehen“ und „hören“.

Die Hilfsverben „haben“, „sein“ und „werden“ nutzen ebenfalls keinen Infinitiv mit zu, da sie keine
eigene Bedeutung haben und nur zur Bildung der Zeitform gebraucht werden.

Beispiele:

• „Ich soll heute noch Hausaufgaben machen. “ (Modalverb =>kein Inifnitiv mit zu)
• „Ich gehe morgen mit meinem Bruder einkaufen. “(gehen =>kein Inifnitiv mit zu)
• „Ich lasse mein Auto in der Werkstatt reparieren. “ (lassen =>kein Inifnitiv mit zu)

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• "Ich werde morgen zum ersten Mal in die Schule gehen. " (Hilfsverb => kein Inifnitiv mit zu)
• "Ich sehe in der Nacht die Sterne am Himmel leuchten." (sehen => kein Inifnitiv mit zu)

Wann wird der Infinitiv ohne „zu“ verwendet? (mit


Beispielen)
Schau mal. in welchen Fällen Du den Infinitiv ohne „zu“ benutzen kannst.

In folgenden Fällen steht ein Infinitiv ohne „zu“:

# nach Modalverben (wollen, sollen, mögen, können, dürfen, müssen), z. B.:

• „Ich will nicht jeden Tag kochen.“

# nach den Verben: helfen, hören, sehen, lassen, z. B.:

• „Ich sehe ihn kommen.“


• „Ich lasse ihn nicht alleine gehen.“

# nach den Verben: gehen, kommen, lernen, lehren, bleiben, z. B.:

• „Sie geht heute tanzen.“


• „Er kommt uns besuchen.”

# nach den Verben: fühlen, spüren, haben, z.B.:

• „Ich habe viel Deko auf dem Fensterbrett stehen.“

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