Sie sind auf Seite 1von 1

Willkommen und Abschied (1775) - Johann Wolfgang von Goethe

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!


Franz Werfel - Der Mensch ist stumm (1935)
Es war getan fast eh’ gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde, Ich habe dir den Abschiedskuß gegeben
Und an den Bergen hing die Nacht; Und klammre mich nervös an deine Hand.
5 Schon stand im Nebelkleid die Eiche, Schon mahn ich dich, auf Dies und Jenes Acht zu geben.
Ein aufgetürmter Riese, da, Der Mensch ist stumm.
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah. 5 Will denn der Zug, der Zug nicht endlich pfeifen?
Mir ist, als dürfte ich dich nie mehr wiedersehn.
Ich rede runde Sätze, ohne zu begreifen ...
Der Mond von einem Wolkenhügel Der Mensch ist stumm.
10 Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel, Ich weiß, wenn ich dich nicht mehr hätte,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer, 10 Das wär' der Tod, der Tod, der Tod!
Doch frisch und fröhlich war mein Mut: Und dennoch möcht' ich fliehn. Gott, eine Zigarette!
Der Mensch ist stumm.
15 In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut! Dahin! Jetzt auf der Straße würgt mich Weinen.
Verwundert blicke ich mich um.
Dich sah ich, und die milde Freude 15 Denn auch das Weinen sagt nicht, was wir meinen.
Floss von dem süßen Blick auf mich; Der Mensch ist stumm.
Ganz war mein Herz an deiner Seite
20 Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht, Aufgabenstellung:
Und Zärtlichkeit für mich – Ihr Götter!
Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht! 1. Erschließen und interpretieren Sie das Gedicht „Willkommen und
Abschied“ von Johann Wolfgang Goethe. Gehen Sie dabei auch auf
25 Doch ach, schon mit der Morgensonne
epochenspezifische Merkmale ein.
Verengt der Abschied mir das Herz:
2. Vergleichen Sie die Gestaltung des Abschieds-Motiv in den
In deinen Küssen welche Wonne!
jeweiligen Gedichten
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,
30 Und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

Das könnte Ihnen auch gefallen