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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11.

August 2021 3311

Gesetz
zur Ergänzung und Änderung der Regelungen
für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an
Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst
Vom 7. August 2021

Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlossen: 2. § 3 wird wie folgt geändert:
a) Nummer 2 wird wie folgt gefasst:
Inhaltsübersicht
„2. wesentliche Gremien:
Artikel 1 Änderung des Bundesgremienbesetzungsgesetzes
Artikel 2 Änderung des Bundesgleichstellungsgesetzes a) Gremien, bei denen die Bundesregierung
Artikel 3 Änderung der Gleichstellungsbeauftragtenwahlver­ als Gesamtheit die Mitgliedschaft mindes­
ordnung tens eines Mitglieds zu beschließen oder
Artikel 4 Änderung der Gleichstellungsstatistikverordnung zur Kenntnis zu nehmen hat,
Artikel 5 Änderung des Handelsgesetzbuchs b) Gremien, die wegen ihrer besonderen
Artikel 6 Änderung des Einführungsgesetzes zum Handelsge­ tatsächlichen, wissenschaftlichen oder
setzbuch
zukunftsrelevanten Bedeutung von den
Artikel 7 Änderung des Aktiengesetzes
Institutionen des Bundes nach Nummer 3
Artikel 8 Änderung des Einführungsgesetzes zum Aktiengesetz
als wesentliche Gremien bestimmt worden
Artikel 9 Änderung des SE-Ausführungsgesetzes
sind;“.
Artikel 10 Änderung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften
mit beschränkter Haftung b) In Nummer 3 in dem Satzteil vor Buchstabe a
Artikel 11 Änderung des GmbHG-Einführungsgesetzes wird das Wort „Bund“ durch die Wörter „Institu­
Artikel 12 Änderung des Genossenschaftsgesetzes tionen des Bundes“ ersetzt.
Artikel 13 Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes c) Nummer 4 wird wie folgt gefasst:
Artikel 14 Änderung des Gesetzes über die Mitbestimmung der
Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen „4. vom Bund zu bestimmende Mitglieder: Mit­
der Unternehmen des Bergbaus und der Eisen und glieder, die die Institutionen des Bundes
Stahl erzeugenden Industrie einzeln oder gemeinsam in ein Aufsichts­
Artikel 15 Änderung des Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes gremium oder in ein wesentliches Gremium
über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den unmittelbar und rechtsverbindlich wählen,
Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen des berufen, entsenden oder für ein solches Gre­
Bergbaus und der Eisen und Stahl erzeugenden
Industrie mium vorschlagen können; ein Mitglied ist
Artikel 16 Änderung der Wahlordnung zum Mitbestimmungs­ nicht vom Bund bestimmt, wenn ein Dritter
ergänzungsgesetz gegenüber dem Bund ein Vorschlagsrecht
Artikel 17 Änderung des Mitbestimmungsgesetzes für die Mitgliedschaft hat und von diesem
Artikel 18 Änderung der Ersten Wahlordnung zum Mitbestim­ Recht Gebrauch macht.“
mungsgesetz 3. § 4 wird wie folgt gefasst:
Artikel 19 Änderung der Zweiten Wahlordnung zum Mitbestim­
mungsgesetz 㤠4
Artikel 20 Änderung der Dritten Wahlordnung zum Mitbestim­ Besetzung
mungsgesetz der Aufsichtsgremien
Artikel 21 Änderung des Drittelbeteiligungsgesetzes und der wesentlichen Gremien
Artikel 22 Änderung der Wahlordnung zum Drittelbeteiligungs­
gesetz (1) In jedem Aufsichtsgremium mit mindestens
Artikel 23 Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch zwei vom Bund zu bestimmenden Mitgliedern sollen
Artikel 24 Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch unter den vom Bund zu bestimmenden Mitgliedern
Artikel 25 Änderung sonstigen Bundesrechts Frauen und Männer zu gleichen Teilen vertreten
Artikel 26 Berichtswesen; Evaluierung sein. Steht dem Bund eine ungerade Anzahl an
Artikel 27 Inkrafttreten, Außerkrafttreten Sitzen zu, so darf das Ungleichgewicht zwischen
Frauen und Männern nur einen Sitz betragen. Bei
Artikel 1 jedem wesentlichen Gremium haben die Institutio­
nen des Bundes darauf hinzuwirken, dass eine pa­
Änderung des ritätische Vertretung von Frauen und Männern nach
Bundesgremienbesetzungsgesetzes den Sätzen 1 und 2 geschaffen oder erhalten wird.
Das Bundesgremienbesetzungsgesetz vom 24. April (2) Absatz 1 gilt für Neuwahlen, Berufungen und
2015 (BGBl. I S. 642) wird wie folgt geändert: Entsendungen. Bestehende Mandate können bis zu
1. § 2 Satz 1 wird wie folgt gefasst: ihrem vorgesehenen Ende wahrgenommen werden.
„Dieses Gesetz gilt für Aufsichtsgremien und we­ (3) Sind mehrere Institutionen des Bundes an der
sentliche Gremien, für die der Bund Mitglieder be­ Besetzung eines Aufsichtsgremiums oder eines we­
stimmen kann.“ sentlichen Gremiums beteiligt, so erfüllen sie die

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Vorgaben des Absatzes 1 gemeinsam unter beson­ 2. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert:
derer Verantwortung der für das jeweilige Gremium a) Die Angabe zu § 5 wird wie folgt gefasst:
federführenden Institution des Bundes. Droht bei ei­
nem Aufsichtsgremium oder einem wesentlichen „§ 5 Ausnahmen von der Anwendung“.
Gremium, dessen Besetzung dem Bundeskabinett b) Die Angabe zu § 14 wird wie folgt gefasst:
vorgelegt wird, eine Unterschreitung der Vorgaben
„§ 14 Veröffentlichung und Kenntnisgabe“.
des Absatzes 1, so hat die für dieses Gremium
federführende Institution des Bundes unverzüglich c) Die Angabe zu Abschnitt 4 wird wie folgt ge­
das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen fasst:
und Jugend davon zu unterrichten. Die Gründe für „Abschnitt 4
die drohende Unterschreitung sind darzulegen.“
Vereinbarkeit von Familie
4. § 5 wird aufgehoben. oder Pflege mit der Berufstätigkeit“.
5. § 6 wird § 5 und wird wie folgt geändert: d) Die Angabe zu § 40 wird wie folgt gefasst:
a) Die Absätze 1 und 2 werden wie folgt gefasst: „§ 40 Übergangsbestimmung“.
„(1) Die Institutionen des Bundes erfassen 3. § 1 wird wie folgt geändert:
jährlich zum 31. Dezember
a) In Absatz 1 Nummer 3 werden die Wörter
1. die Aufsichtsgremien und die wesentlichen „Frauen und Männer“ durch die Wörter „die
Gremien, für die sie federführend zuständig Beschäftigten“ ersetzt.
sind,
b) Dem Absatz 2 wird folgender Satz angefügt:
2. die Zahl der vom Bund für die jeweiligen in
„Ziel ist es, die gleichberechtigte Teilhabe von
Nummer 1 genannten Gremien zu bestimmen­
Frauen und Männern an Führungspositionen
den Mitglieder,
nach Maßgabe dieses Gesetzes bis zum 31. De­
3. die Anzahl der Frauen und Männer, die der zember 2025 zu erreichen.“
Bund in den jeweiligen in Nummer 1 genann­
c) Absatz 3 wird wie folgt geändert:
ten Gremien bestimmt hat, und
aa) In Satz 1 wird das Wort „behinderter“ durch
4. die Veränderungen nach den Nummern 1 bis 3
die Wörter „von Frauen mit Behinderungen“
im Vergleich zum Vorjahr.
ersetzt.
(2) Bis zum 31. März des Folgejahres haben bb) Satz 2 wird wie folgt gefasst:
die Institutionen des Bundes die Daten nach Ab­
satz 1 dem Statistischen Bundesamt zu melden. „Im Übrigen gilt § 2 Absatz 1 Satz 2 des Be­
Gleichzeitig haben sie diese Daten in übersicht­ hindertengleichstellungsgesetzes.“
licher Form unter Beachtung des Datenschutzes 4. § 2 wird wie folgt gefasst:
auf ihrer Internetseite zu veröffentlichen.“
㤠2
b) Absatz 3 wird wie folgt gefasst:
Geltungsbereich
„(3) Das Statistische Bundesamt erstellt im
(1) Dieses Gesetz gilt für die Dienststellen nach
Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Se­
§ 3 Nummer 5.
nioren, Frauen und Jugend jährlich eine Statistik
zu den ihm nach Absatz 2 Satz 1 gemeldeten (2) Juristische Personen, an denen der Bund
Daten.“ mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist, können
dieses Gesetz in der Satzung ganz oder teilweise
c) In Absatz 4 wird die Angabe „Satz 3“ durch die
für sich verbindlich erklären. Ein entsprechender
Angabe „Satz 1“ ersetzt.
Beschluss zur Satzungsänderung muss einstimmig
6. § 7 wird § 6 und wird wie folgt geändert: gefasst werden.“
a) In Absatz 1 werden die Wörter „Gremienbeset­ 5. § 3 wird wie folgt geändert:
zungen durch den Bund“ durch die Wörter „vom
a) In Nummer 2 werden die Wörter „Vorgesetzten-
Bund vorgenommenen Gremienbesetzungen“
oder Leitungsaufgaben“ durch das Wort „Füh­
ersetzt.
rungspositionen“ ersetzt.
b) In Absatz 2 Satz 1 werden die Wörter „§ 6 Ab­
b) Die Nummern 9 und 10 werden wie folgt ge­
satz 2 Satz 3“ durch die Wörter „§ 5 Absatz 2
fasst:
Satz 1“ ersetzt.
„9. unterrepräsentiert: Status von Frauen, wenn
Artikel 2 ihr jeweiliger Anteil an der Gesamtzahl der
weiblichen und männlichen Beschäftigten
Änderung des in einem einzelnen Bereich unter 50 Prozent
Bundesgleichstellungsgesetzes liegt; bei einer ungeraden Gesamtzahl der
Das Bundesgleichstellungsgesetz vom 24. April weiblichen und männlichen Beschäftigten
2015 (BGBl. I S. 642, 643), das zuletzt durch Artikel 8 sind Frauen unterrepräsentiert, wenn das
des Gesetzes vom 9. Juni 2021 (BGBl. I S. 1614) ge­ Ungleichgewicht mindestens zwei Personen
ändert worden ist, wird wie folgt geändert: beträgt;
1. In der Überschrift des Gesetzes werden die Wörter 10. Führungspositionen: alle Arbeitsplätze mit
„Unternehmen und“ gestrichen. Vorgesetzten- oder Leitungsaufgaben.“

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6. § 4 wird wie folgt geändert: 2. bei der Einstellung,


a) Absatz 1 wird wie folgt geändert: 3. beim beruflichen Aufstieg,
aa) Satz 1 wird wie folgt gefasst: 4. bei der Versetzung, wenn ihr ein Ausschrei­
„Die Beschäftigten, insbesondere solche in bungsverfahren vorausgeht, sowie
den Führungspositionen, sowie die Leitung 5. bei der Abordnung und Umsetzung für je­
und Personalverwaltung der Dienststelle weils mehr als drei Monate, wenn ihr ein Aus­
haben die Erreichung der Ziele dieses Ge­ schreibungsverfahren vorausgeht.
setzes zu fördern.“ Die bevorzugte Berücksichtigung ist ausge­
bb) Folgender Satz wird angefügt: schlossen, wenn rechtlich schutzwürdige Inte­
„Auch bei grundlegenden Änderungen von ressen überwiegen, die in der Person eines Mit­
Verfahrensabläufen in personellen, organi­ bewerbers liegen.“
satorischen oder sozialen Angelegenheiten, b) In Absatz 2 Satz 2 werden die Wörter „Arbeits­
insbesondere durch Automatisierung oder plätze mit Vorgesetzten- oder Leitungsaufga­
Auslagerung, ist die Durchsetzung dieses ben“ durch das Wort „Führungspositionen“ er­
Gesetzes sicherzustellen.“ setzt.
b) Absatz 3 wird wie folgt gefasst: 11. In § 9 Absatz 1 Satz 2 werden nach dem Wort
„(3) Die Rechts- und Verwaltungsvorschriften „Dienstalter“ ein Komma und die Wörter „die Be­
des Bundes, die Dienstvereinbarungen der schäftigungsdauer“ eingefügt.
Dienststellen sowie die Satzungen, Verträge 12. § 10 wird wie folgt geändert:
und Vertragsformulare der Körperschaften, An­ a) Absatz 1 Satz 3 wird aufgehoben.
stalten und Stiftungen sollen die Gleichstellung
von Frauen und Männern auch sprachlich zum b) In Absatz 4 Satz 1 werden die Wörter „mit Vor­
Ausdruck bringen. Dies gilt auch für den Schrift­ gesetzten- oder Leitungsaufgaben“ durch die
verkehr.“ Wörter „in Führungspositionen“ ersetzt.
7. Die Überschrift des § 5 wird wie folgt gefasst: c) Absatz 5 wird wie folgt gefasst:
„§ 5 „(5) Der Gleichstellungsbeauftragten und ih­
ren Stellvertreterinnen ist zu Beginn und wäh­
Ausnahmen von der Anwendung“. rend ihrer Amtszeit Gelegenheit zur Fortbildung,
8. § 6 wird wie folgt geändert: insbesondere auf den Gebieten des Gleichstel­
a) Absatz 1 wird wie folgt gefasst: lungsrechts und des Rechts des öffentlichen
Dienstes, des Arbeitsrechts sowie des Perso­
„(1) Ausschreibungen von Arbeitsplätzen nalvertretungs-, Organisations- und des Haus­
müssen geschlechtsneutral erfolgen. Es ist ins­ haltsrechts, zu geben.“
besondere unzulässig, Arbeitsplätze nur für
Männer oder nur für Frauen auszuschreiben. 13. § 11 Satz 2 wird wie folgt gefasst:
Der Ausschreibungstext muss so formuliert sein, „Seine Umsetzung ist besondere Verpflichtung der
dass er alle Geschlechter in gleicher Weise an­ Personalverwaltung, der Beschäftigten in Füh­
spricht. Sind Frauen in dem jeweiligen Bereich rungspositionen sowie der Dienststellenleitung.“
unterrepräsentiert, so sind sie verstärkt zur Be­ 14. § 13 wird wie folgt geändert:
werbung aufzufordern. Jede Ausschreibung, ins­
besondere die Ausschreibungen für die Beset­ a) In Absatz 1 Satz 1 werden die Wörter „nach § 3
zung von Führungspositionen ungeachtet der Nummer 2“ gestrichen.
Hierarchieebene, hat den Hinweis zu enthalten, b) Absatz 2 wird wie folgt gefasst:
dass der ausgeschriebene Arbeitsplatz in Teilzeit „(2) Der Gleichstellungsplan legt fest, wie
besetzt werden kann. Der Hinweis darf entfallen, und bis wann
sofern einer Besetzung in Teilzeit zwingende
dienstliche Belange entgegenstehen.“ 1. erreicht werden soll, dass die Führungsposi­
tionen, in denen Frauen bisher unterreprä­
b) In Absatz 2 Satz 1 werden die Wörter „oder sentiert waren, mit annähernd numerischer
Männer“ sowie die Wörter „oder der Bewerber“ Gleichheit mit Frauen und Männern besetzt
gestrichen. werden, um das Ziel des § 1 Absatz 2 Satz 2
9. § 7 Absatz 1 wird wie folgt geändert: zu erreichen,
a) In Satz 2 werden die Wörter „§ 82 Satz 2 und 3“ 2. die Unterrepräsentanz von Frauen in anderen
durch die Angabe „§ 165“ ersetzt. Bereichen abgebaut werden soll und
b) Satz 3 wird aufgehoben. 3. die Vereinbarkeit von Familie oder Pflege mit
10. § 8 wird wie folgt geändert: der Berufstätigkeit verbessert werden soll
und wie insbesondere Männer motiviert wer­
a) Absatz 1 wird wie folgt gefasst: den sollen, Angebote, die eine solche Verein­
„(1) Sind Frauen in einem Bereich unterreprä­ barkeit ermöglichen, stärker in Anspruch zu
sentiert, so hat die Dienststelle sie bei gleicher nehmen.
Qualifikation wie ihre Mitbewerber bevorzugt zu Im Gleichstellungsplan sind konkrete Zielvorga­
berücksichtigen ben insbesondere zum Frauen- und Männer­
1. bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen, anteil für jede einzelne Führungsebene festzule­

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gen. Sofern Zielvorgaben zur Besetzung von c) Der bisherige Absatz 4 wird Absatz 6 und die
Arbeitsplätzen zu entwickeln sind, über deren Wörter „Absätzen 1 bis 3“ werden durch die
Besetzung die Dienststelle nicht entscheidet, Wörter „Absätzen 1 bis 5“ ersetzt.
sind die Vorgaben in Absprache mit der für die 19. In § 18 Absatz 1 Satz 1 in dem Satzteil vor Num­
Arbeitsplatzbesetzung zuständigen Stelle zu mer 1 wird nach dem Wort „sich“ ein Komma ein­
entwickeln.“ gefügt und werden die Wörter „insbesondere nicht
c) In Absatz 4 werden die Wörter „nach § 3 Num­ nachteilig auf die dienstliche“ durch die Wörter
mer 2“ gestrichen. „sofern die dienstliche Leistung beurteilt wird, nicht
nachteilig auf diese“ ersetzt.
15. § 14 wird wie folgt gefasst:
20. § 19 wird wie folgt gefasst:
㤠14
㤠19
Veröffentlichung und Kenntnisgabe
Wahl, Verordnungsermächtigung
Die Dienststelle hat den Gleichstellungsplan (1) In jeder Dienststelle mit in der Regel min­
innerhalb eines Monats nach Beginn seiner Gel­ destens 100 Beschäftigten wird eine Gleichstel­
tungsdauer im Intranet zu veröffentlichen und jeder lungsbeauftragte gewählt. Dies gilt auch für
einzelnen und jedem einzelnen Beschäftigten in oberste Bundesbehörden mit in der Regel weniger
Textform zur Kenntnis zu geben.“ als 100 Beschäftigten.
16. Die Überschrift des Abschnitts 4 wird wie folgt ge­ (2) Die Verwaltungen mit einem großen Ge­
fasst: schäftsbereich können abweichend von Absatz 1
„Abschnitt 4 Satz 1 weniger Gleichstellungsbeauftragte wählen
lassen, sofern sichergestellt ist, dass die Beschäf­
Vereinbarkeit von Familie tigten des gesamten Geschäftsbereichs ange­
oder Pflege mit der Berufstätigkeit“. messen durch eine Gleichstellungsbeauftragte ver­
17. § 15 wird wie folgt gefasst: treten werden.
„§ 15 (3) Gewählt werden
1. in den Dienststellen mit mindestens 100 und
Arbeitszeiten und
höchstens 1 499 Beschäftigten sowie in Dienst­
sonstige Rahmenbedingungen
stellen mit weniger als 100 Beschäftigten, die
Die Dienststellen haben Arbeitszeiten und sons­ eine eigene Gleichstellungsbeauftragte wählen,
tige Rahmenbedingungen anzubieten, die allen Be­ eine Stellvertreterin,
schäftigten die Vereinbarkeit von Familie oder
2. in den Dienststellen mit mindestens 1 500 und
Pflege mit der Berufstätigkeit erleichtern, soweit
höchstens 1 999 Beschäftigten zwei Stellvertre­
zwingende dienstliche Belange oder zwingende
terinnen,
betriebliche Belange dem nicht entgegenstehen.
Zu den sonstigen Rahmenbedingungen können 3. in den Dienststellen mit höchstens 1 999 Be­
Möglichkeiten zur Betreuung von Kindern oder schäftigten und einem großen Zuständigkeits-
pflegebedürftigen Personen einschließlich entspre­ oder komplexen Aufgabenbereich zwei oder
chender Beratungs- und Vermittlungsleistungen drei Stellvertreterinnen,
gehören.“ 4. in den Verwaltungen mit einem großen Ge­
18. § 16 wird wie folgt geändert: schäftsbereich, die von der Ausnahmeregelung
nach Absatz 2 Gebrauch machen, sowie in Ver­
a) Absatz 1 wird durch die folgenden Absätze 1 waltungen, zu denen Dienststellen mit weniger
bis 3 ersetzt: als 100 Beschäftigten gehören, die keine eigene
„(1) Die Dienststellen haben den Anträgen Gleichstellungsbeauftragte wählen,
von Beschäftigten mit Familien- oder Pflege­ a) bei insgesamt höchstens 1 499 Beschäftigten
aufgaben auf familien- oder pflegebedingte in allen Dienststellen, die durch eine Gleich­
Teilzeitbeschäftigung oder auf Beurlaubung zu stellungsbeauftragte vertreten werden, eine
entsprechen, soweit zwingende dienstliche Be­ Stellvertreterin,
lange dem nicht entgegenstehen. Dies gilt auch b) bei insgesamt mindestens 1 500 und höchs­
für Anträge von Beschäftigten in Führungsposi­ tens 1 999 Beschäftigten in allen Dienststel­
tionen ungeachtet der Hierarchieebene. len, die durch eine Gleichstellungsbeauftragte
(2) Im Rahmen der dienstlichen Möglichkei­ vertreten werden, zwei Stellvertreterinnen,
ten haben die Dienststellen den Beschäftigten c) bei insgesamt mindestens 2 000 Beschäftig­
mit Familien- oder Pflegeaufgaben auch Tele­ ten in allen Dienststellen, die durch eine
arbeitsplätze, mobile Arbeit oder familien- oder Gleichstellungsbeauftragte vertreten werden,
pflegefreundliche Arbeitszeit- und Präsenzzeit­ drei Stellvertreterinnen und
modelle anzubieten.
5. in den Dienststellen mit mindestens 2 000 Be­
(3) Die Ablehnung von Anträgen nach Ab­ schäftigten drei Stellvertreterinnen.
satz 1 oder 2 muss in Textform begründet wer­
(4) Die Wahl der Gleichstellungsbeauftragten
den.“
und der jeweiligen Zahl an Stellvertreterinnen findet
b) Die bisherigen Absätze 2 und 3 werden die Ab­ in getrennten Wahlgängen nach Maßgabe der
sätze 4 und 5. allgemeinen Wahlrechtsgrundsätze statt. Wahl­

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berechtigt und wählbar sind die weiblichen Be­ 22. In § 23 Absatz 1 Satz 1 werden die Wörter „nach
schäftigten der Dienststelle. Die Wiederwahl ist zu­ Zusammenlegung der Dienststellen“ durch die
lässig. Die weiblichen Beschäftigten einer Dienst­ Wörter „nach der Zusammenlegung“ ersetzt.
stelle ohne eigene Gleichstellungsbeauftragte sind 23. § 24 wird wie folgt geändert:
bei der nächsthöheren Dienststelle wahlberechtigt.
a) Absatz 1 wird wie folgt gefasst:
(5) Die Bundesregierung regelt durch Rechts­
„(1) Die Gleichstellungsbeauftragte gehört der
verordnung ohne Zustimmung des Bundesrates
Personalverwaltung an. In Dienststellen ist sie
das Verfahren der Wahl nach den Absätzen 1 bis 4.“
unmittelbar der Dienststellenleitung zugeordnet.
21. § 20 wird wie folgt gefasst: In den obersten Bundesbehörden, in denen die
Personalangelegenheiten, die organisatorischen
㤠20
Angelegenheiten und die sozialen Angelegen­
Bestellung heiten in einer Abteilung zusammengefasst sind,
(1) Die Dienststelle bestellt die gewählten Be­ ist auch eine Zuordnung zur Leitung dieser Ab­
schäftigten für jeweils vier Jahre zur Gleich­ teilung möglich.“
stellungsbeauftragten oder zur Stellvertreterin. Die b) Absatz 2 Satz 3 wird wie folgt gefasst:
Bestellung setzt voraus, dass die gewählten Be­ „Von Satz 2 unberührt bleibt ihre Befugnis, sich
schäftigten ab dem Zeitpunkt der Bestellung weder mit den Personalangelegenheiten der ihr zuge­
dem Personalrat noch der Schwerbehindertenver­ ordneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
tretung angehören. befassen.“
(2) Findet sich für die Wahl der Gleichstellungs­ 24. § 25 wird wie folgt geändert:
beauftragten keine Kandidatin oder ist nach der
a) In Absatz 1 Satz 2 werden die Wörter „Frauen,
Wahl keine Kandidatin gewählt, so bestellt die
die behindert oder“ durch die Wörter „Frauen
Dienststellenleitung die Gleichstellungsbeauftragte
mit einer Behinderung oder von Frauen, die“ er­
aus dem Kreis der weiblichen Beschäftigten von
setzt.
Amts wegen ohne weitere Wahl. Hierzu bedarf es
der Zustimmung der zu bestellenden Beschäftigten. b) In Absatz 4 Satz 1 wird die Angabe „Absatz 2“
durch die Wörter „Absatz 4 Satz 4“ ersetzt.
(3) Finden sich für die Wahl der Stellvertreterin­
nen nicht genügend Kandidatinnen oder sind nach c) In Absatz 6 werden die Wörter „obersten Ge­
der Wahl nicht genügend Kandidatinnen gewählt, richts“ durch das Wort „Bundesgerichts“ ersetzt.
so bestellt die Dienststellenleitung die Stellvertre­ 25. § 26 wird wie folgt geändert:
terinnen auf Vorschlag der Gleichstellungsbeauf­ a) In Absatz 2 Satz 2 werden die Wörter „Im Falle
tragten von Amts wegen ohne weitere Wahl. Hierzu des § 19 Absatz 4“ durch die Wörter „In Dienst­
bedarf es der Zustimmung der zu bestellenden Be­ stellen mit mehr als einer nach § 20 Absatz 1
schäftigten. oder 3 bestellten Stellvertreterin“ ersetzt.
(4) Für Dienststellen, in denen nach § 19 b) Nach Absatz 2 wird folgender Absatz 3 einge­
Absatz 2 keine eigene Gleichstellungsbeauftragte fügt:
gewählt wird, und Dienststellen mit weniger als
„(3) Die Absätze 1 und 2 finden keine Anwen­
100 Beschäftigten, die keine eigene Gleichstel­
dung auf die nach § 20 Absatz 5 bestellte zweite
lungsbeauftragte wählen, sowie für Nebenstellen
Stellvertreterin. Diese darf nur tätig werden,
und Teile einer Dienststelle, die räumlich weit von
wenn die Gleichstellungsbeauftragte und die
dem Dienst- oder Arbeitsort der Gleichstellungs­
nach § 20 Absatz 1 oder 3 bestellte Stellvertre­
beauftragten entfernt im Inland liegen, muss auf
terin gleichzeitig abwesend sind und sie diese
Vorschlag der zuständigen Gleichstellungsbeauf­
beiden vertritt.“
tragten eine Vertrauensfrau bestellt werden. Für
Nebenstellen und Teile einer Dienststelle, die nicht c) Der bisherige Absatz 3 wird Absatz 4.
räumlich weit entfernt liegen, kann die Dienststelle d) Der bisherige Absatz 4 wird Absatz 5 und wird
nach pflichtgemäßem Ermessen im Einvernehmen wie folgt geändert:
mit der Gleichstellungsbeauftragten eine Vertrau­
aa) In Satz 3 wird nach dem Wort „Auswahlver­
ensfrau bestellen. Die Vertrauensfrau muss
fahren“ ein Komma eingefügt und werden
Beschäftigte der jeweiligen Dienststelle, der
die Wörter „oder Sitzungen von Auswahl­
Nebenstelle der Dienststelle oder des jeweiligen
kommissionen“ durch die Wörter „an Sit­
Dienststellenteils sein. Die Bestellung der Vertrau­
zungen von Auswahlkommissionen oder an
ensfrauen bedarf der Zustimmung der zu bestellen­
Personalgesprächen“ ersetzt.
den weiblichen Beschäftigten.
bb) In Satz 4 wird die Angabe „Absatz 3“ durch
(5) Ist nach Absatz 1 oder 3 nur eine Stellver­ die Angabe „Absatz 2“ ersetzt und werden
treterin bestellt worden, so soll die Gleichstel­ das Komma und die Wörter „Nebenstelle
lungsbeauftragte für den Fall, dass sie und ihre oder des Dienststellenteils“ gestrichen.
Stellvertreterin gleichzeitig abwesend sind, eine
Beschäftigte als zweite Stellvertreterin vorschlagen. 26. § 27 Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe b wird wie
Die Dienststelle bestellt die von der Gleichstellungs­ folgt gefasst:
beauftragten vorgeschlagene Beschäftigte zur „b) die Einstellung und die Versetzung sowie die
zweiten Stellvertreterin. Die Bestellung bedarf der Abordnung und Umsetzung von Beschäftigten
Zustimmung der zu bestellenden Beschäftigten.“ für jeweils mehr als drei Monate,“.

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27. § 28 wird wie folgt geändert: 6. in denjenigen Dienststellen mit mindestens


a) In Absatz 2 Satz 5 wird die Angabe „Absatz 2“ 2 000 und höchstens 2 499 Beschäftigten,
durch die Angabe „Absatz 4 Satz 4“ ersetzt. die einen großen Zuständigkeitsbereich oder
einen komplexen Aufgabenbereich haben,
b) Absatz 5 wird wie folgt gefasst:
a) für alle drei Stellvertreterinnen jeweils im
„(5) Wird eine Stellvertreterin im Vertretungs­ Umfang der Hälfte der regelmäßigen Ar­
fall tätig, so ist sie mit Beginn der Vertretungs­ beitszeit einer Vollzeitkraft oder
tätigkeit in dem Ausmaß ihrer Tätigkeit als
Stellvertreterin von anderweitigen Tätigkeiten b) für eine Stellvertreterin im Umfang der
zu entlasten. Üben Stellvertreterinnen Aufgaben regelmäßigen Arbeitszeit einer Vollzeit­
zur eigenständigen Erledigung aus, so werden kraft und für eine weitere Stellvertreterin
sie von ihren anderweitigen Tätigkeiten wie folgt im Umfang der Hälfte der regelmäßigen
entlastet: Arbeitszeit einer Vollzeitkraft.

1. in Dienststellen mit höchstens 1 499 Be­ Satz 2 Nummer 1 bis 4 gilt in den Verwaltungen
schäftigten und nur einer nach § 20 Absatz 1 mit einem großen Geschäftsbereich, die von der
oder 3 bestellten Stellvertreterin im Umfang Ausnahmeregelung nach § 19 Absatz 2 Ge­
von bis zu einem Viertel der regelmäßigen Ar­ brauch machen, sowie in Verwaltungen, zu
beitszeit einer Vollzeitkraft, denen Dienststellen mit weniger als 100 Be­
schäftigten gehören, die keine eigene Gleich­
2. in Dienststellen mit mindestens 1 500 und stellungsbeauftragte wählen, hinsichtlich der
höchstens 1 999 Beschäftigten für eine der Gesamtzahl der im Zuständigkeitsbereich der
beiden Stellvertreterinnen im Umfang von Gleichstellungsbeauftragten tätigen Beschäftig­
bis zur Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit ten entsprechend. Der Umfang der Entlastung
einer Vollzeitkraft, der einzelnen Stellvertreterinnen nach den Sät­
3. in Dienststellen mit mindestens 2 000 und zen 2 und 3 darf nicht auf die Entlastung der
höchstens 2 499 Beschäftigten Gleichstellungsbeauftragten angerechnet wer­
den.“
a) für zwei Stellvertreterinnen jeweils im Um­
fang der Hälfte der regelmäßigen Arbeits­ 28. § 29 wird wie folgt geändert:
zeit einer Vollzeitkraft oder a) In Absatz 3 Satz 2 wird die Angabe „Absatz 4“
b) für eine Stellvertreterin im Umfang der Re­ durch die Angabe „Absatz 5“ ersetzt.
gelarbeitszeit einer Vollzeitkraft, b) In Absatz 4 Satz 4 werden die Wörter „vom
4. in Dienststellen mit mindestens 2 500 Be­ 18. Juli 1974 (BGBl. I S. 1499), die durch Arti­
schäftigten kel 7 des Gesetzes vom 3. Dezember 2001
(BGBl. I S. 3306) geändert worden ist,“ gestri­
a) für alle drei Stellvertreterinnen jeweils im
chen.
Umfang der Hälfte der regelmäßigen Ar­
beitszeit einer Vollzeitkraft oder 29. § 32 Absatz 3 wird wie folgt gefasst:
b) für eine Stellvertreterin im Umfang der „(3) Folgt die Dienststelle dem Votum der
regelmäßigen Arbeitszeit einer Vollzeit­ Gleichstellungsbeauftragten nicht, so hat sie die
kraft und für eine weitere Stellvertreterin Gleichstellungsbeauftragte hierüber unverzüglich
im Umfang der Hälfte der regelmäßigen formlos in Kenntnis zu setzen. Die Gleichstellungs­
Arbeitszeit einer Vollzeitkraft, beauftragte kann bei der Abgabe des Votums oder
spätestens bis zum Ablauf des auf das Inkenntnis­
5. in denjenigen Dienststellen mit höchstens
setzen folgenden Arbeitstages eine Mitteilung der
1 999 Beschäftigten, die einen großen Zu­
Gründe für die Nichtbefolgung des Votums verlan­
ständigkeitsbereich oder einen komplexen
gen. Die Dienststelle hat der Gleichstellungsbeauf­
Aufgabenbereich haben,
tragten innerhalb von 15 Arbeitstagen ab Zugang
a) bei zwei Stellvertreterinnen des Verlangens die Gründe für die Nichtbefolgung
aa) für beide Stellvertreterinnen jeweils im in Textform mitzuteilen.“
Umfang der Hälfte der regelmäßigen 30. § 33 wird wie folgt geändert:
Arbeitszeit einer Vollzeitkraft oder a) In Absatz 2 Satz 1 werden die Wörter „nach § 32
bb) für eine der beiden Stellvertreterinnen Absatz 3 schriftlich“ durch die Wörter „gemäß
im Umfang der Regelarbeitszeit einer § 32 Absatz 3 Satz 3 in Textform“ ersetzt.
Vollzeitkraft, b) In Absatz 5 wird das Wort „schriftlich“ durch die
b) bei drei Stellvertreterinnen Wörter „in Textform“ ersetzt.
aa) für alle drei Stellvertreterinnen jeweils 31. § 34 Absatz 1 wird wie folgt gefasst:
im Umfang der Hälfte der regelmäßi­ „(1) Bleibt der Einspruch nach § 33 erfolglos, so
gen Arbeitszeit einer Vollzeitkraft oder kann die Gleichstellungsbeauftragte oder die
bb) für eine Stellvertreterin im Umfang der Dienststelle einen außergerichtlichen Einigungs­
regelmäßigen Arbeitszeit einer Voll­ versuch unternehmen. Haben die Gleichstellungs­
zeitkraft und für eine weitere Stell­ beauftragte und die Dienststelle in Textform den
vertreterin im Umfang der Hälfte der Verzicht auf einen außergerichtlichen Einigungs­
regelmäßigen Arbeitszeit einer Voll­ versuch erklärt oder hat die Gleichstellungsbeauf­
zeitkraft, tragte oder die Dienststelle das Scheitern des

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außergerichtlichen Einigungsversuchs in Textform Anstalten und Stiftungen, bei Körperschaften


festgestellt, so kann die Gleichstellungsbeauftragte der Sozialversicherung die Zweige der Sozial­
innerhalb eines Monats das Verwaltungsgericht versicherung voneinander zu trennen.“
anrufen. Die Anrufung hat keine aufschiebende b) Absatz 2 wird wie folgt geändert:
Wirkung.“
aa) Satz 1 wird wie folgt geändert:
32. § 37 wird wie folgt geändert:
aaa) In Nummer 2 werden die Wörter „Vor­
a) In Nummer 3 wird die Angabe „Satz 1“ gestri­
gesetzten- oder Leitungsaufgaben“
chen.
durch die Wörter „Führungspositionen
b) In Nummer 4 wird die Angabe „Absatz 1“ durch ab Ebene der Referatsleitung“ ersetzt.
die Wörter „Absatz 4 Satz 2“ ersetzt.
bbb) In Nummer 3 werden die Wörter „mit
c) In Nummer 8 wird die Angabe „Satz 4“ durch die Vorgesetzten- oder Leitungsaufgaben“
Angabe „Satz 5“ ersetzt. durch die Wörter „in Führungspositio­
33. § 38 wird wie folgt geändert: nen ab Ebene der Referatsleitung“ er­
a) Absatz 1 wird wie folgt gefasst: setzt.
„(1) Jede Dienststelle erfasst alle zwei Jahre bb) Nach Satz 1 wird folgender Satz eingefügt:
die Zahl aller in der Dienststelle beschäftigten „Soweit hierüber Informationen vorliegen,
Frauen und Männer sowie die Zahl der Frauen wird unter Beachtung der datenschutzrecht­
und Männer nach den folgenden weiteren Krite­ lichen Vorgaben auch die jeweilige Zahl der
rien: Beschäftigten mit dem Geschlechtseintrag
1. einzelne Bereiche, dabei Ebenen mit Füh­ „divers“ oder „keine Angabe“ erfasst.“
rungspositionen ab Ebene der Referatsleitung, c) Absatz 3 Nummer 1 und 2 wird wie folgt gefasst:
2. Voll- und Teilzeitbeschäftigung, „1. alle zwei Jahre eine Gleichstellungsstatistik
3. Inanspruchnahme einer Beurlaubung auf zu den nach Absatz 1 erhobenen Daten der
Grund von Familien- oder Pflegeaufgaben, Dienststellen und leitet die Gleichstellungs­
4. Bewerbung, Einstellung sowie beruflicher statistik den obersten Bundesbehörden zu
Aufstieg, und
5. beruflicher Aufstieg von 2. jährlich einen Gleichstellungsindex aus den
nach Absatz 2 erhobenen Daten der obers­
a) Beschäftigten, die eine Beurlaubung auf
ten Bundesbehörden und veröffentlicht den
Grund von Familien- oder Pflegeaufgaben
Gleichstellungsindex jeweils bis zum 31. De­
in Anspruch genommen haben, und
zember.“
b) Beschäftigten, die eine solche Beurlau­
d) Absatz 4 Satz 2 wird aufgehoben.
bung nicht in Anspruch genommen haben,
6. die Zahl von Beschäftigten in Führungsposi­ 34. § 39 wird wie folgt gefasst:
tionen ab Ebene der Referatsleitung in Voll- 㤠39
und Teilzeitbeschäftigung sowie
Bericht
7. Beurteilungsergebnisse von Regelbeurtei­
(1) Die Bundesregierung legt dem Deutschen
lungen im höheren Dienst in den in § 3
Bundestag alle vier Jahre einen Bericht vor. Der
Nummer 5 Buchstabe a und b genannten
Bericht legt dar,
Dienststellen.
Die Daten nach Satz 1 Nummer 1 bis 3 und 6 1. wie sich in den letzten vier Jahren die Situation
sind zum 30. Juni des Berichtsjahres zu erfas­ für Personen der einzelnen Geschlechter in den
sen. Die Daten nach Satz 1 Nummer 4, 5 und 7 Dienststellen entwickelt hat,
sind für den Zeitraum vom 1. Juli des vorletzten 2. inwieweit die Ziele dieses Gesetzes erreicht sind
Jahres bis zum 30. Juni des Berichtsjahres zu und
erfassen. Die Sätze 1 bis 3 finden unter Beach­ 3. wie dieses Gesetz angewendet worden ist.
tung der datenschutzrechtlichen Vorgaben auf
Beschäftigte mit dem Geschlechtseintrag Zudem weist er vorbildhafte Gleichstellungsmaß­
„divers“ oder „keine Angabe“ entsprechende nahmen einzelner Dienststellen aus.
Anwendung, soweit Informationen dazu vor­ (2) Grundlage des Gleichstellungsberichts sind
liegen. Die Daten der nachgeordneten Bundes­ die nach § 38 Absatz 1 und 2 erfassten Daten.
behörden sowie des mittelbaren Bundesdiens­ Die obersten Bundesbehörden haben durch die
tes sind bis zum 30. September der obersten Bereitstellung der erforderlichen Angaben bei der
Bundesbehörde oder der obersten Aufsichtsbe­ Erstellung des Gleichstellungsberichts mitzuwir­
hörde zu melden. Die obersten Bundesbehör­ ken.
den melden dem Statistischen Bundesamt bis
zum 31. Dezember ihre eigenen Daten, die (3) An der Erstellung des Gleichstellungsbe­
zusammengefassten Daten des jeweiligen Ge­ richts ist der Interministerielle Arbeitskreis der
schäftsbereichs sowie die zusammengefassten Gleichstellungsbeauftragten der obersten Bundes­
Daten der ihrer Rechtsaufsicht unterstehenden behörden zu beteiligen.
mittelbaren Bundesverwaltung. Bei der Zusam­ (4) Der Gleichstellungsbericht darf keine perso­
menfassung sind die Gruppen Körperschaften, nenbezogenen Daten enthalten.“

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3318 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021

35. § 40 wird wie folgt gefasst: Wahlprodukt, welches verwendet werden soll, für
㤠40 den zuvor festgelegten Schutzbedarf geeignet ist.
Die Dienststelle unterstützt den Wahlvorstand bei
Übergangsbestimmung der Planung und Durchführung der elektronischen
Gleichstellungspläne, die am 12. August 2021 Wahl.
bestehen, gelten auch nach dem Inkrafttreten des (3) Verwendet werden dürfen nur Wahlprodukte,
Gesetzes zur Ergänzung und Änderung der Rege­ durch die nach dem Stand der Technik
lungen für die gleichberechtigte Teilhabe von 1. die Zuordnung einer Stimme zu einer Wählerin
Frauen an Führungspositionen in der Privatwirt­ ausgeschlossen ist,
schaft und im öffentlichen Dienst weiter.“
2. das Abgeben von mehr als einer Stimme durch
dieselbe Wählerin ausgeschlossen ist,
Artikel 3
3. das Abgeben einer ungültigen Stimme durch
Änderung der
Ankreuzen mehrerer Kandidatinnen oder durch
Gleichstellungsbeauftragtenwahlverordnung
Absenden eines leeren Stimmzettels möglich ist,
Die Gleichstellungsbeauftragtenwahlverordnung vom 4. das Abgeben einer Stimme durch eine Person,
17. Dezember 2015 (BGBl. I S. 2274) wird wie folgt die nicht wahlberechtigt ist, durch eine Identifi­
geändert: zierung mindestens nach normalem Vertrauens­
1. § 10 Absatz 2 Nummer 2 wird wie folgt gefasst: niveau ausgeschlossen ist,
„2. Familienname und Vornamen, Organisationsein­ 5. der Wählerin eine Rückmeldung gegeben wird,
heit und Kontaktdaten der Mitglieder des Wahl­ dass ihre Stimme in der elektronischen Wahlurne
vorstandes einschließlich der Ersatzmitglieder eingegangen ist,
sowie bei gemeinsamer Wahl in verschiedenen 6. die Wiederholung der Stimmenauszählung mög­
Dienststellen die Dienststelle und bei Dienst­ lich ist,
stellen mit verschiedenen Dienstorten den
7. die Übertragung der Daten im Zusammenhang
Dienstort,“.
mit dem Wahlverfahren gegen Veränderung, Aus­
2. § 11 Absatz 2 Satz 1 wird wie folgt gefasst: tausch, Löschung und unbefugten Zugriff oder
„Die Bewerbung muss in Textform erfolgen; in ihr Weitergabe geschützt ist; zu schützen sind ins­
müssen der Familienname und die Vornamen, die besondere die Daten
Organisationseinheit, die Funktion sowie bei ge­ a) für das Wählerinnenverzeichnis oder für das
meinsamer Wahl in verschiedenen Dienststellen die pseudonymisierte Wählerinnenverzeichnis,
Dienststelle und bei Dienststellen mit verschiedenen b) der einzelnen Stimmen,
Dienstorten der Dienstort angegeben sein.“
c) des Wahlergebnisses und
3. In § 12 Absatz 3 Nummer 2 wird das Wort „Dienst­ d) der Liste der Wählerinnen, die gewählt und die
stelle“ durch das Wort „Dienststellenleitung“ er­ nicht gewählt haben, und
setzt.
8. das Wahlverfahren, insbesondere Beginn und
4. In § 14 Absatz 2 werden die Wörter „Dienststelle Ende des Wahlverfahrens, protokolliert wird.
und Dienstort, Organisationseinheit sowie Funktion“
durch die Wörter „Organisationseinheit, Funktion (4) Personenbezogene Daten der Wählerinnen
sowie bei Wahl in verschiedenen Dienststellen die sollten möglichst, auch im Rahmen der Auftragsver­
Dienststelle und bei Dienststellen mit verschiedenen arbeitung, pseudonymisiert übermittelt werden.
Dienstorten der Dienstort“ ersetzt. (5) Anbieter eines Wahlproduktes ist die Einrich­
tung, die dem Wahlvorstand die Rechte zur Nutzung
5. In § 17 Absatz 2 Nummer 1 werden nach dem Wort
des Wahlproduktes gewährt oder die erforderlichen
„einlegt“ die Wörter „und diesen Wahlumschlag ver­
Dienstleistungen zur Nutzung des Wahlproduktes
schließt“ eingefügt.
erbringt.
6. § 19 wird wie folgt gefasst: (6) Für die Durchführung der elektronischen Wahl
„§ 19 muss der Wahlvorstand ein Informationssicherheits­
konzept und ein Notfallkonzept entsprechend dem
Elektronische Wahl
festgelegten Schutzbedarf erstellen. Das Informa­
(1) Hat die Dienststelle eine elektronische Wahl tionssicherheitskonzept hat zu berücksichtigen,
angeordnet, so hat sie die technischen und organi­ dass Standorte und Funktionsweisen der verwende­
satorischen Abläufe so zu regeln, dass die Einhal­ ten Server Zuverlässigkeit gewährleisten müssen.
tung der Wahlrechtsgrundsätze (§ 1) gewährleistet (7) Das Bundesamt für Sicherheit in der Informa­
ist. Die geheime Wahl ist durch räumliche, organisa­ tionstechnik legt die nach dem Stand der Technik
torische und technische Maßnahmen sowie durch zur Erfüllung der in Absatz 3 genannten Kriterien ge­
Hinweise an die Beschäftigten zu gewährleisten. botenen sicherheitstechnischen Anforderungen an
(2) Der Wahlvorstand legt unter Berücksichtigung Wahlprodukte sowie Mindestanforderungen an die
der voraussichtlich bestehenden Angriffsflächen den Informationssicherheitskonzepte und die Notfall­
Schutzbedarf für die elektronische Wahl nach der konzepte in einer technischen Richtlinie für elektro­
Methodik des vom Bundesamt für Sicherheit in der nische Wahlen nach der Gleichstellungsbeauftrag­
Informationstechnik entwickelten IT-Grundschutzes tenwahlverordnung fest. Die Anforderungen sind
fest. Der Wahlvorstand hat festzustellen, dass das nach drei Schutzbedarfen nach dem IT-Grund­

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schutz zu gliedern. Die technische Richtlinie kann Ämter, sofern sie ein tarifliches Entgelt er­
für bestimmte Schutzbedarfe für die Wahlprodukte halten,
oder einzelne ihrer Komponenten das Vorliegen eines c) Auszubildenden sowie
vom Bundesamt für Sicherheit in der Informations­
technik ausgestellten Produktzertifikates vorschrei­ d) Richterinnen und Richtern,
ben. 2. Vollzeitbeschäftigung und Teilzeitbeschäfti­
(8) Es dürfen nur solche Wahlprodukte verwen­ gung,
det werden, die der technischen Richtlinie nach Ab­ 3. Form des Dienst- oder Arbeitsverhältnisses,
satz 7 entsprechen. Die Erfüllung der sicherheits­ getrennt nach
technischen Anforderungen muss der Anbieter a) unbefristeter Beschäftigung,
dem Wahlvorstand für einen bestimmten Schutz­
bedarf durch eine Konformitätsprüfung oder eine b) befristeter Beschäftigung,
Zertifizierung nach der technischen Richtlinie nach­ 4. Bereichen, getrennt nach
weisen. a) Besoldungs- und Entgeltgruppen,
(9) Für die Zertifizierung nach der technischen b) Laufbahnen,
Richtlinie gelten § 9 des BSI-Gesetzes und die
c) Berufsausbildungen einschließlich des Vor­
BSI-Zertifizierungs- und Anerkennungsverordnung
bereitungsdienstes sowie
in der jeweils geltenden Fassung.
d) Ebenen mit Führungspositionen ab Ebene
(10) Die Kosten für die Zertifizierung trägt der An­
der Referatsleitung einschließlich der
tragsteller. Für die Höhe der Kosten der Zertifizie­ Stellen und Planstellen Vorsitzender Rich­
rung gilt die BSI-Kostenverordnung in der jeweils terinnen und Vorsitzender Richter,
geltenden Fassung.“
jeweils getrennt nach Vollzeitbeschäftigung
7. § 20 Absatz 5 Satz 2 Nummer 4 wird wie folgt ge­ und Teilzeitbeschäftigung und
fasst:
5. Inanspruchnahme einer Beurlaubung oder
„4. den Familien- und Vornamen, die Organisations­ vollständigen Freistellung auf Grund von
einheit, die Funktion der gewählten Gleichstel­ Familien- oder Pflegeaufgaben nach § 3
lungsbeauftragten und der gewählten Stell­ Nummer 6 und 7 des Bundesgleichstellungs­
vertreterinnen sowie bei gemeinsamer Wahl in gesetzes.
verschiedenen Dienststellen die Dienststelle und
bei Dienststellen mit verschiedenen Dienstorten Jede Dienststelle nach § 3 Nummer 5 Buch­
den Dienstort sowie“. stabe a und b des Bundesgleichstellungsgeset­
zes erfasst alle zwei Jahre die Zahl der in der
8. In § 22 Absatz 3 Satz 3 wird nach der Angabe „Ver­ Dienststelle beschäftigten Frauen und Männer
fügung,“ das Wort „so“ eingefügt. auch nach Anteilen an der höchsten und zweit­
9. In § 23 Absatz 1 Satz 1 wird das Wort „schriftlich höchsten vergebenen Note der im Erhebungs­
oder elektronisch“ durch die Wörter „in Textform“ zeitraum erfolgten Beurteilungsergebnisse von
ersetzt. Regelbeurteilungen der Beschäftigten des hö­
heren Dienstes, getrennt nach
Artikel 4 1. Frauen und Männern,
Änderung der 2. zum Beurteilungsstichtag teilzeitbeschäftig­
Gleichstellungsstatistikverordnung ten Frauen und Männern,
Die Gleichstellungsstatistikverordnung vom 17. De­ 3. zum Beurteilungsstichtag vollzeitbeschäftig­
zember 2015 (BGBl. I S. 2274, 2280), die durch Arti­ ten Frauen und Männern,
kel 71 der Verordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I 4. Frauen und Männern, die zum Beurteilungs­
S. 1328) geändert worden ist, wird wie folgt geändert: stichtag eine Führungsposition ab Ebene der
1. § 1 wird wie folgt geändert: Referatsleitung innehatten, sowie
a) Absatz 1 wird wie folgt gefasst: 5. Frauen und Männern, die zum Beurteilungs­
stichtag keine Führungsposition ab Ebene
„(1) Jede Dienststelle nach § 3 Nummer 5 der Referatsleitung innehatten.“
des Bundesgleichstellungsgesetzes erfasst alle
b) Absatz 2 Satz 1 wird wie folgt geändert:
zwei Jahre die Zahl der in der Dienststelle be­
schäftigten Frauen und Männer nach aa) In Nummer 2 wird nach der Angabe „Ab­
satz 1“ die Angabe „Satz 1“ eingefügt.
1. Art des Dienst- oder Arbeitsverhältnisses,
getrennt nach bb) In Nummer 3 wird nach der Angabe „Ab­
satz 1“ die Angabe „Satz 1“ eingefügt.
a) Beamtinnen und Beamten sowie Inhabe­
rinnen und Inhabern öffentlich-rechtlicher c) Absatz 3 wird wie folgt gefasst:
Ämter, sofern sie besoldet sind oder ein „(3) Die Institutionen des Bundes nach § 3
außertarifliches Entgelt erhalten, Nummer 3 des Bundesgremienbesetzungs­
b) Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, gesetzes erfassen jährlich zum 31. Dezember
Mitgliedern der Leitungsorgane mit privat­ 1. die Zahl und die Bezeichnung der Aufsichts­
rechtlichem Dienstvertrag sowie Inhabe­ gremien und der wesentlichen Gremien, für
rinnen und Inhabern öffentlich-rechtlicher die sie federführend zuständig sind,

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3320 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021

2. die Zahl der vom Bund für die jeweiligen in Anstalten und Stiftungen, bei Körperschaften
Nummer 1 genannten Gremien bestimmten der Sozialversicherung getrennt nach Zweigen
Mitglieder, der Sozialversicherung.
3. die Anzahl der Frauen und Männer, die der Ist die oberste Aufsichtsbehörde nicht zugleich
Bund in den jeweiligen in Nummer 1 genann­ oberste Bundesbehörde, so meldet sie die nach
ten Gremien bestimmt hat, und Absatz 1 Satz 2 erhaltenen Daten direkt dem Sta­
4. die Veränderungen nach den Nummern 1 tistischen Bundesamt.“
bis 3 im Vergleich zum Vorjahr. 6. Der bisherige § 5 wird § 6.
Die Daten sind für die Aufsichtsgremien und die 7. Der bisherige § 6 wird § 7 und wird wie folgt geän­
wesentlichen Gremien getrennt zu erfassen.“ dert:
2. § 2 Satz 2 wird wie folgt geändert: a) In Absatz 1 Satz 3 werden die Wörter „den
a) In Nummer 2 werden die Wörter „Vorgesetzten- Anlagen“ durch die Wörter „den §§ 1 und 2“
oder Leitungsaufgaben“ durch die Wörter „Füh­ ersetzt.
rungspositionen ab Ebene der Referatsleitung“ b) Absatz 2 wird wie folgt geändert:
ersetzt. aa) In Satz 1 wird das Wort „redaktionelle“ ge­
b) In Nummer 3 werden die Wörter „mit Vorgesetz­ strichen.
ten- oder Leitungsaufgaben“ durch die Wörter bb) Satz 2 wird aufgehoben.
„in Führungspositionen ab Ebene der Referats­
leitung“ ersetzt. 8. Der bisherige § 7 wird § 8 und wird wie folgt ge­
fasst:
3. Nach § 2 wird folgender § 3 eingefügt:
㤠8
㤠3
Datenschutz
Führungspositionen
Die Dienststellen und Institutionen des Bundes
Sofern nach dieser Verordnung Führungsposi­ haben sicherzustellen, dass nur die Personen, die
tionen ab Ebene der Referatsleitung erfasst werden mit personellen und Organisationsangelegenheiten
sollen, sind die entsprechenden Daten zur besse­ betraut sind, Kenntnis von den zu erfassenden und
ren Vergleichbarkeit gemäß den nachfolgenden zu meldenden personenbezogenen Daten erlangen.“
Kategorien zu erfassen:
9. Der bisherige § 8 wird § 9.
1. Führungspositionen im gehobenen Dienst und
entsprechend für Tarifbeschäftigte ab Ebene 10. Die Anlagen 1 bis 5 werden aufgehoben.
der Referatsleitung, jedoch nur ab Besoldungs­
gruppe A 12, im Anwendungsbereich des Tarif­ Artikel 5
vertrages für den öffentlichen Dienst ab Entgelt­ Änderung des
gruppe E 12, ansonsten ab entsprechenden Handelsgesetzbuchs
Entgeltgruppen; Das Handelsgesetzbuch in der im Bundesgesetz­
2. Führungspositionen im höheren Dienst und ent­ blatt Teil III, Gliederungsnummer 4100-1, veröffentlich­
sprechend für Tarifbeschäftigte und außertarif­ ten bereinigten Fassung, das zuletzt durch Artikel 4
lich Beschäftigte in allen Dienststellen, die keine des Gesetzes vom 16. Juli 2021 (BGBl. I S. 3079) ge­
obersten Bundesbehörden sind, ab Ebene der ändert worden ist, wird wie folgt geändert:
Referatsleitung, jedoch nur ab Besoldungs­ 1. § 289f wird wie folgt geändert:
gruppe A 15, im Anwendungsbereich des Tarif­
vertrages für den öffentlichen Dienst ab Entgelt­ a) Absatz 2 Nummer 4 und 5 wird durch die folgen­
gruppe E 15, ansonsten ab entsprechendem den Nummern 4 bis 5a ersetzt:
Entgelt; „4. bei Aktiengesellschaften im Sinne des Absat­
3. Führungspositionen im höheren Dienst und ent­ zes 1, die nach § 76 Absatz 4 und § 111 Ab­
sprechend für außertariflich Beschäftigte in satz 5 des Aktiengesetzes verpflichtet sind,
obersten Bundesbehörden ab Ebene der Refe­ Zielgrößen für den Frauenanteil und Fristen
ratsleitung, jedoch nur ab Besoldungsgruppe für deren Erreichung festzulegen und die
A 16 oder ab entsprechendem Entgelt.“ Festlegung der Zielgröße Null zu begründen,
die vorgeschriebenen Festlegungen und
4. Der bisherige § 3 wird § 4. Begründungen und die Angabe, ob die fest­
5. Der bisherige § 4 wird § 5 und Absatz 2 wird wie gelegten Zielgrößen während des Bezugs­
folgt gefasst: zeitraums erreicht worden sind, und, wenn
„(2) Die obersten Bundesbehörden melden dem nicht, Angaben zu den Gründen;
Statistischen Bundesamt 5. bei börsennotierten Aktiengesellschaften, die
1. ihre eigenen Daten, nach § 96 Absatz 2 und 3 des Aktiengeset­
zes bei der Besetzung des Aufsichtsrats
2. die zusammengefassten Daten des jeweiligen jeweils einen Mindestanteil an Frauen und
Geschäftsbereichs sowie Männern einzuhalten haben, die Angabe, ob
3. die zusammengefassten Daten der ihrer Rechts­ die Gesellschaft im Bezugszeitraum den
aufsicht unterstehenden Körperschaften, An­ Mindestanteil eingehalten hat, und, wenn
stalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, nicht, Angaben zu den Gründen; bei börsen­
getrennt nach den Gruppen Körperschaften, notierten Europäischen Gesellschaften (SE)

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tritt an die Stelle des § 96 Absatz 2 und 3 des 3. Dem § 340a Absatz 1b wird folgender Satz ange­
Aktiengesetzes § 17 Absatz 2 oder § 24 Ab­ fügt:
satz 3 des SE-Ausführungsgesetzes; „Ein Kreditinstitut, das eine Genossenschaft ist, hat
5a. bei börsennotierten Aktiengesellschaften, die § 289f Absatz 4 nach Maßgabe des § 9 Absatz 3
nach § 76 Absatz 3a des Aktiengesetzes und 4 des Genossenschaftsgesetzes anzuwenden.“
mindestens eine Frau und mindestens einen 4. § 340n Absatz 1 wird wie folgt geändert:
Mann als Vorstandsmitglied bestellen müs­ a) Die Nummern 3 und 4 werden wie folgt gefasst:
sen, die Angabe, ob die Gesellschaft im Be­
zugszeitraum diese Vorgabe eingehalten hat, „3. bei der Aufstellung des Lageberichts oder der
und, wenn nicht, Angaben zu den Gründen; Erstellung eines gesonderten nichtfinanziel­
bei börsennotierten Europäischen Gesell­ len Berichts einer Vorschrift des § 289 oder
schaften (SE) tritt an die Stelle des § 76 Ab­ des § 289a, des § 289f, auch in Verbindung
satz 3a des Aktiengesetzes § 16 Absatz 2 mit § 340a Absatz 1b, oder des § 340a
oder § 40 Absatz 1a des SE-Ausführungs­ Absatz 1a, auch in Verbindung mit § 289b
gesetzes;“. Absatz 2 oder 3 oder mit den §§ 289c, 289d
oder § 289e Absatz 2, über den Inhalt des
b) Absatz 4 wird wie folgt gefasst: Lageberichts oder des gesonderten nichtfi­
„(4) Andere Kapitalgesellschaften haben in nanziellen Berichts,
ihren Lagebericht als gesonderten Abschnitt eine 4. bei der Aufstellung des Konzernlageberichts
Erklärung zur Unternehmensführung mit den oder der Erstellung eines gesonderten nicht­
Festlegungen, Begründungen und Angaben nach finanziellen Konzernberichts einer Vorschrift
Absatz 2 Nummer 4 aufzunehmen, wenn sie nach des § 315 oder des § 315a, des § 315d, auch
§ 76 Absatz 4 oder § 111 Absatz 5 des Aktien­ in Verbindung mit § 340i Absatz 6, oder des
gesetzes oder nach § 36 oder § 52 Absatz 2 des § 340i Absatz 5, auch in Verbindung mit
Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit be­ § 315b Absatz 2 oder 3 oder § 315c, über
schränkter Haftung verpflichtet sind, Zielgrößen den Inhalt des Konzernlageberichts oder des
für den Frauenanteil und Fristen für deren Errei­ gesonderten nichtfinanziellen Konzernbe­
chung festzulegen und die Festlegung der Ziel­ richts,“.
größe Null zu begründen. Absatz 1 Satz 2 und 3 b) Die folgenden Sätze werden angefügt:
gilt entsprechend. Kapitalgesellschaften, die
„In den Fällen des Satzes 1 Nummer 3 wird eine
nicht zur Aufstellung eines Lageberichts ver­
Zuwiderhandlung gegen eine Vorschrift des
pflichtet sind, haben eine Erklärung mit den Fest­
§ 289f Absatz 2 Nummer 4, auch in Verbindung
legungen, Begründungen und Angaben des Sat­
mit Absatz 3 oder 4 Satz 1, nicht dadurch aus­
zes 1 zu erstellen und auf der Internetseite der
geschlossen, dass die Festlegungen oder Be­
Gesellschaft zu veröffentlichen. Sie können diese
gründungen nach § 76 Absatz 4 oder § 111 Ab­
Pflicht auch durch Offenlegung eines unter
satz 5 des Aktiengesetzes, nach § 36 oder § 52
Berücksichtigung von Satz 1 aufgestellten Lage­
Absatz 2 des Gesetzes betreffend die Gesell­
berichts erfüllen.“
schaften mit beschränkter Haftung oder nach
2. § 334 Absatz 1 wird wie folgt geändert: § 9 Absatz 3 oder 4 des Genossenschaftsgeset­
zes ganz oder zum Teil unterblieben sind. In den
a) Nach Nummer 3 wird folgende Nummer 3a ein­ Fällen des Satzes 1 Nummer 4 wird eine Zuwi­
gefügt: derhandlung gegen eine Vorschrift des § 315d in
„3a. bei der Erstellung einer Erklärung zur Unter­ Verbindung mit § 289f Absatz 2 Nummer 4 nicht
nehmensführung einer Vorschrift des § 289f dadurch ausgeschlossen, dass die Festlegungen
Absatz 4 Satz 3 in Verbindung mit Satz 1 oder Begründungen nach § 76 Absatz 4 oder
und Absatz 2 Nummer 4 über den Inhalt,“. § 111 Absatz 5 des Aktiengesetzes ganz oder
zum Teil unterblieben sind.“
b) Die folgenden Sätze werden angefügt:
5. § 341n Absatz 1 wird wie folgt geändert:
„In den Fällen des Satzes 1 Nummer 3 und 3a a) Die Nummern 3 und 4 werden wie folgt gefasst:
wird eine Zuwiderhandlung gegen eine Vorschrift
des § 289f Absatz 2 Nummer 4, auch in Verbin­ „3. bei der Aufstellung des Lageberichts oder der
dung mit Absatz 3 oder 4, nicht dadurch ausge­ Erstellung eines gesonderten nichtfinanziel­
schlossen, dass die Festlegungen oder Begrün­ len Berichts einer Vorschrift des § 289 oder
dungen nach § 76 Absatz 4 oder § 111 Absatz 5 des § 289a, des § 289f, auch in Verbindung
des Aktiengesetzes oder nach § 36 oder § 52 Ab­ mit § 341a Absatz 1b, oder des § 341a
satz 2 des Gesetzes betreffend die Gesellschaf­ Absatz 1a, auch in Verbindung mit § 289b
ten mit beschränkter Haftung ganz oder zum Teil Absatz 2 oder 3 oder mit den §§ 289c, 289d
unterblieben sind. In den Fällen des Satzes 1 oder § 289e Absatz 2, über den Inhalt des
Nummer 4 wird eine Zuwiderhandlung gegen Lageberichts oder des gesonderten nichtfi­
eine Vorschrift des § 315d in Verbindung mit nanziellen Berichts,
§ 289f Absatz 2 Nummer 4 nicht dadurch ausge­ 4. bei der Aufstellung des Konzernlageberichts
schlossen, dass die Festlegungen oder Begrün­ oder der Erstellung eines gesonderten nicht­
dungen nach § 76 Absatz 4 oder § 111 Absatz 5 finanziellen Konzernberichts einer Vorschrift
des Aktiengesetzes ganz oder zum Teil unterblie­ des § 315 oder des § 315a, des § 315d, auch
ben sind.“ in Verbindung mit § 341j Absatz 5, oder des

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3322 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021

§ 341j Absatz 4, auch in Verbindung mit 1. § 76 wird wie folgt geändert:


§ 315b Absatz 2 oder 3 oder § 315c, über a) Nach Absatz 3 wird folgender Absatz 3a einge­
den Inhalt des Konzernlageberichts oder fügt:
des gesonderten nichtfinanziellen Konzern­
berichts,“. „(3a) Besteht der Vorstand bei börsennotier­
ten Gesellschaften, für die das Mitbestimmungs­
b) Die folgenden Sätze werden angefügt: gesetz, das Gesetz über die Mitbestimmung der
Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorstän­
„In den Fällen des Satzes 1 Nummer 3 wird eine den der Unternehmen des Bergbaus und der
Zuwiderhandlung gegen eine Vorschrift des Eisen und Stahl erzeugenden Industrie in der im
§ 289f Absatz 2 Nummer 4, auch in Verbindung Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnum­
mit Absatz 4 Satz 1, nicht dadurch ausgeschlos­ mer 801-2, veröffentlichten bereinigten Fassung
sen, dass die Festlegungen oder Begründungen – Montan-Mitbestimmungsgesetz – oder das Ge­
nach § 76 Absatz 4 des Aktiengesetzes, auch in setz zur Ergänzung des Gesetzes über die Mit­
Verbindung mit § 188 Absatz 1 Satz 2 des Ver­ bestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichts­
sicherungsaufsichtsgesetzes, oder nach § 111 räten und Vorständen der Unternehmen des
Absatz 5 des Aktiengesetzes, auch in Verbindung Bergbaus und der Eisen und Stahl erzeugenden
mit § 189 Absatz 3 Satz 1 des Versicherungsauf­ Industrie in der im Bundesgesetzblatt Teil III,
sichtsgesetzes, ganz oder zum Teil unterblieben Gliederungsnummer 801-3, veröffentlichten be­
sind. In den Fällen des Satzes 1 Nummer 4 wird reinigten Fassung – Mitbestimmungsergän­
eine Zuwiderhandlung gegen eine Vorschrift des zungsgesetz – gilt, aus mehr als drei Personen,
§ 315d in Verbindung mit § 289f Absatz 2 Num­ so muss mindestens eine Frau und mindestens
mer 4 nicht dadurch ausgeschlossen, dass die ein Mann Mitglied des Vorstands sein. Eine Be­
Festlegungen oder Begründungen nach § 76 Ab­ stellung eines Vorstandsmitglieds unter Verstoß
satz 4 oder § 111 Absatz 5 des Aktiengesetzes gegen dieses Beteiligungsgebot ist nichtig.“
ganz oder zum Teil unterblieben sind.“ b) Nach Absatz 4 Satz 1 werden die folgenden
Sätze eingefügt:
Artikel 6 „Die Zielgrößen müssen den angestrebten Frauen­
anteil an der jeweiligen Führungsebene beschrei­
Änderung des
ben und bei Angaben in Prozent vollen Personen­
Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch
zahlen entsprechen. Legt der Vorstand für den
Dem Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch in Frauenanteil auf einer der Führungsebenen die
der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer Zielgröße Null fest, so hat er diesen Beschluss
4101-1, veröffentlichten bereinigten Fassung, das zu­ klar und verständlich zu begründen. Die Begrün­
letzt durch Artikel 12 des Gesetzes vom 3. Juni 2021 dung muss ausführlich die Erwägungen darlegen,
(BGBl. I S. 1534) geändert worden ist, wird folgender die der Entscheidung zugrunde liegen.“
Achtundvierzigster Abschnitt angefügt: 2. § 84 wird wie folgt geändert:
a) Nach Absatz 2 wird folgender Absatz 3 eingefügt:
„Achtundvierzigster Abschnitt „(3) Ein Mitglied eines Vorstands, der aus
mehreren Personen besteht, hat das Recht, den
Übergangsvorschrift zum Aufsichtsrat um den Widerruf seiner Bestellung
Gesetz zur Ergänzung und Änderung zu ersuchen, wenn es wegen Mutterschutz, El­
der Regelungen für die gleichberechtigte ternzeit, der Pflege eines Familienangehörigen
Teilhabe von Frauen an Führungspositionen oder Krankheit seinen mit der Bestellung verbun­
in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst denen Pflichten vorübergehend nicht nachkom­
men kann. Macht ein Vorstandsmitglied von
Artikel 87 diesem Recht Gebrauch, muss der Aufsichtsrat
die Bestellung dieses Vorstandsmitglieds
Die §§ 289f, 334 Absatz 1, § 340n Absatz 1 und 1. im Fall des Mutterschutzes widerrufen und
§ 341n Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs in der ab dabei die Wiederbestellung nach Ablauf des
dem 12. August 2021 geltenden Fassung sind erstmals Zeitraums der in § 3 Absatz 1 und 2 des Mut­
auf Lage- und Konzernlageberichte sowie Erklärungen terschutzgesetzes genannten Schutzfristen
zur Unternehmensführung nach § 289f Absatz 4 Satz 3 zusichern,
des Handelsgesetzbuchs für das nach dem 31. Dezem­
ber 2020 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden.“ 2. in den Fällen der Elternzeit, der Pflege eines
Familienangehörigen oder der Krankheit wi­
derrufen und dabei die Wiederbestellung nach
Artikel 7 einem Zeitraum von bis zu drei Monaten ent­
sprechend dem Verlangen des Vorstandsmit­
Änderung des
glieds zusichern; der Aufsichtsrat kann von
Aktiengesetzes
dem Widerruf der Bestellung absehen, wenn
Das Aktiengesetz vom 6. September 1965 (BGBl. I ein wichtiger Grund vorliegt.
S. 1089), das zuletzt durch Artikel 15 des Gesetzes In den in Satz 2 Nummer 2 genannten Fällen
vom 3. Juni 2021 (BGBl. I S. 1534) geändert worden kann der Aufsichtsrat die Bestellung des Vor­
ist, wird wie folgt geändert: standsmitglieds auf dessen Verlangen mit Zu­

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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021 3323

sicherung der Wiederbestellung nach einem die der Entscheidung zugrunde liegen. Liegt der
Zeitraum von bis zu zwölf Monaten widerrufen. Frauenanteil bei Festlegung der Zielgrößen unter
Das vorgesehene Ende der vorherigen Amtszeit 30 Prozent, so dürfen die Zielgrößen den jeweils
bleibt auch als Ende der Amtszeit nach der Wie­ erreichten Anteil nicht mehr unterschreiten. Gleich­
derbestellung bestehen. Im Übrigen bleiben die zeitig sind Fristen zur Erreichung der Zielgrößen
Regelungen des Absatzes 1 unberührt. Die Vor­ festzulegen. Die Fristen dürfen jeweils nicht länger
gabe des § 76 Absatz 2 Satz 2, dass der Vor­ als fünf Jahre sein. Wenn für den Aufsichtsrat be­
stand aus mindestens zwei Personen zu beste­ reits das Mindestanteilsgebot nach § 96 Absatz 2
hen hat, gilt während des Zeitraums nach den oder 3 gilt, sind die Festlegungen nur für den Vor­
Sätzen 2 oder 3 auch dann als erfüllt, wenn diese stand vorzunehmen. Gilt für den Vorstand das Be­
Vorgabe ohne den Widerruf eingehalten wäre. teiligungsgebot nach § 76 Absatz 3a, entfällt auch
Ein Unterschreiten der in der Satzung festgeleg­ die Pflicht zur Zielgrößensetzung für den Vorstand.“
ten Mindestzahl an Vorstandsmitgliedern ist wäh­ 7. Vor § 394 wird folgender § 393a eingefügt:
rend des Zeitraums nach den Sätzen 2 oder 3
unbeachtlich. § 76 Absatz 3a und § 393a Absatz 2 „§ 393a
Nummer 1 finden auf Bestellungen während des Besetzung von
Zeitraums nach den Sätzen 2 oder 3 keine An­ Organen bei Aktiengesellschaften
wendung, wenn das Beteiligungsgebot ohne mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes
den Widerruf eingehalten wäre. § 88 ist während (1) Aktiengesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung
des Zeitraums nach den Sätzen 2 oder 3 ent­ des Bundes sind Aktiengesellschaften mit Sitz im
sprechend anzuwenden.“ Inland,
b) Der bisherige Absatz 3 wird Absatz 4. 1. deren Anteile zur Mehrheit vom Bund gehalten
c) Der bisherige Absatz 4 wird Absatz 5 und die werden oder
Wörter „Gesetzes über die Mitbestimmung der 2. die große Kapitalgesellschaften (§ 267 Absatz 3
Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorstän­ des Handelsgesetzbuchs) sind und deren Anteile
den der Unternehmen des Bergbaus und der zur Mehrheit von Gesellschaften gehalten wer­
Eisen und Stahl erzeugenden Industrie in der den, deren Anteile ihrerseits zur Mehrheit vom
im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnum­ Bund gehalten werden, oder
mer 801-2, veröffentlichten bereinigten Fassung 3. die in der Regel mehr als 500 Arbeitnehmerinnen
– Montan-Mitbestimmungsgesetz –“ werden und Arbeitnehmer haben und deren Anteile zur
durch das Wort „Montan-Mitbestimmungsgeset­ Mehrheit von Gesellschaften gehalten werden,
zes“ ersetzt. deren Anteile ihrerseits zur Mehrheit
3. Nach § 85 Absatz 1 wird folgender Absatz 1a ein­ a) vom Bund gehalten werden oder
gefügt:
b) von Gesellschaften gehalten werden, bei de­
„(1a) § 76 Absatz 3a gilt auch für die gerichtliche nen sich die Inhaberschaften an den Anteilen
Bestellung.“ in dieser Weise bis zu Gesellschaften fortset­
4. In § 95 Satz 5 werden die Wörter „vom 4. Mai 1976 zen, deren Anteile zur Mehrheit vom Bund ge­
(BGBl. I S. 1153), des Montan-Mitbestimmungs­ halten werden.
gesetzes und des Gesetzes zur Ergänzung des Ge­ Anteile, die über ein Sondervermögen des Bundes
setzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in gehalten werden, bleiben außer Betracht. Dem
den Aufsichtsräten und Vorständen der Unterneh­ Bund stehen öffentlich-rechtliche Anstalten des
men des Bergbaus und der Eisen und Stahl erzeu­ Bundes, die unternehmerisch tätig sind, gleich.
genden Industrie in der im Bundesgesetzblatt Teil III, (2) Für Aktiengesellschaften mit Mehrheitsbeteili­
Gliederungsnummer 801-3, veröffentlichten berei­ gung des Bundes gelten
nigten Fassung – Mitbestimmungsergänzungsge­
setz –“ durch ein Komma und die Wörter „des 1. § 76 Absatz 3a unabhängig von einer Börsenno­
Montan-Mitbestimmungsgesetzes und des Mitbe­ tierung und einer Geltung des Mitbestimmungs­
stimmungsergänzungsgesetzes“ ersetzt. gesetzes, des Montan-Mitbestimmungsgesetzes
oder des Mitbestimmungsergänzungsgesetzes,
5. In § 107 Absatz 3 Satz 7 werden die Wörter „Abs. 2 wenn der Vorstand aus mehr als zwei Personen
und Abs. 3 Satz 1“ durch die Wörter „Absatz 2, besteht, sowie
3 Satz 2 und 3 sowie Absatz 4 Satz 1“ ersetzt.
2. § 96 Absatz 2 unabhängig von einer Börsenno­
6. § 111 Absatz 5 wird wie folgt gefasst: tierung und einer Geltung des Mitbestimmungs­
„(5) Der Aufsichtsrat von Gesellschaften, die bör­ gesetzes, des Montan-Mitbestimmungsgesetzes
sennotiert sind oder der Mitbestimmung unterlie­ oder des Mitbestimmungsergänzungsgesetzes.
gen, legt für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und (3) Die Länder können die Vorgaben des Absat­
im Vorstand Zielgrößen fest. Die Zielgrößen müssen zes 2 durch Landesgesetz auf Aktiengesellschaften
den angestrebten Frauenanteil am jeweiligen Ge­ erstrecken, an denen eine Mehrheitsbeteiligung
samtgremium beschreiben und bei Angaben in Pro­ eines Landes entsprechend Absatz 1 besteht. In
zent vollen Personenzahlen entsprechen. Legt der diesem Fall gelten für Gesellschaften mit Mehrheits­
Aufsichtsrat für den Aufsichtsrat oder den Vorstand beteiligung eines Landes, die der Mitbestimmung
die Zielgröße Null fest, so hat er diesen Beschluss unterliegen, die gesetzlichen Regelungen und Wahl­
klar und verständlich zu begründen. Die Begrün­ ordnungen zur Mitbestimmung in Unternehmen mit
dung muss ausführlich die Erwägungen darlegen, Mehrheitsbeteiligung des Bundes entsprechend.“

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3324 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021

Artikel 8 1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert:

a) Nach der Angabe zu § 52 werden die folgenden


Änderung des
Angaben eingefügt:
Einführungsgesetzes zum Aktiengesetz
„Abschnitt 6
Das Einführungsgesetz zum Aktiengesetz vom
6. September 1965 (BGBl. I S. 1185), das zuletzt durch Sondervorschriften
Artikel 16 des Gesetzes vom 3. Juni 2021 (BGBl. I bei Beteiligung des Bundes
S. 1534) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:
§ 52a Besetzung von Organen bei Gesellschaf­
ten mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes“.
1. In § 25 Absatz 1 werden jeweils nach dem Wort
„Aktiengesetzes“ die Wörter „in der am 1. Mai 2015 b) Die bisherigen Angaben zu den Abschnitten 6
geltenden Fassung“ eingefügt. und 7 werden die Angaben zu den Abschnitten 7
und 8.
2. Vor dem Zweiten Abschnitt wird folgender § 26l ein­
gefügt: 2. § 16 wird wie folgt geändert:

a) Der Wortlaut wird Absatz 1 und folgender Satz


„§ 26l wird angefügt:

Übergangsvorschrift zum Gesetz „Die Vorgabe des Satzes 1, dass das Leitungs­
zur Ergänzung und Änderung der organ aus mindestens zwei Personen zu beste­
Regelungen für die gleichberechtigte hen hat, gilt während des Zeitraums nach § 84
Teilhabe von Frauen an Führungspositionen Absatz 3 Satz 2 oder 3 des Aktiengesetzes auch
in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst dann als erfüllt, wenn diese Vorgabe ohne den
Widerruf eingehalten wäre.“
(1) Das Beteiligungsgebot für den Vorstand nach b) Folgender Absatz 2 wird angefügt:
§ 76 Absatz 3a Satz 1 des Aktiengesetzes in der
vom 12. August 2021 an geltenden Fassung ist ab „(2) Besteht das Leitungsorgan einer börsen­
dem 1. August 2022 bei der Bestellung einzelner notierten Gesellschaft, deren Aufsichtsorgan aus
oder mehrerer Vorstandsmitglieder einzuhalten. Be­ derselben Zahl von Anteilseigner- und Arbeitneh­
stehende Mandate können bis zu ihrem vorgesehe­ mervertretern besteht, aus mehr als drei Perso­
nen Ende wahrgenommen werden. Gleiches gilt im nen, so muss mindestens eine Frau und mindes­
Fall des § 393a Absatz 2 Nummer 1 des Aktienge­ tens ein Mann Mitglied des Leitungsorgans sein.
setzes. Eine Bestellung eines Mitglieds unter Verstoß ge­
gen dieses Beteiligungsgebot ist nichtig. Die
Sätze 1 und 2 sind bei der Bestellung einzelner
(2) § 76 Absatz 4 und § 111 Absatz 5 des Aktien­
gesetzes in der vom 12. August 2021 an geltenden oder mehrerer Mitglieder ab dem 1. August 2022
Fassung finden erstmals auf die Festlegung von zu beachten. Bestehende Mandate können bis zu
ihrem vorgesehenen Ende wahrgenommen wer­
Zielgrößen ab dem 12. August 2021 Anwendung.
den. Die Sätze 1 und 2 sowie § 52a Absatz 2
Nummer 1 finden auf Bestellungen während des
(3) Der jeweilige Mindestanteil von Frauen und Zeitraums nach § 84 Absatz 3 Satz 2 oder 3 des
Männern im Aufsichtsrat nach § 393a Absatz 2 Aktiengesetzes keine Anwendung, wenn das Be­
Nummer 2 des Aktiengesetzes ist bei erforderlich teiligungsgebot ohne den Widerruf eingehalten
werdenden Besetzungen einzelner oder mehrerer wäre.“
Sitze ab dem 1. April 2022 zu beachten. Reicht
die Anzahl der zu besetzenden Sitze nicht aus, 3. § 40 wird wie folgt geändert:
um den Mindestanteil zu erreichen, sind diese Sitze
mit Personen des unterrepräsentierten Geschlechts a) Nach Absatz 1 wird folgender Absatz 1a einge­
zu besetzen, um dessen Anteil sukzessive zu fügt:
steigern. Bestehende Mandate können bis zu
ihrem vorgesehenen Ende wahrgenommen wer­ „(1a) Sind in einer börsennotierten Gesell­
den.“ schaft, deren Verwaltungsrat aus derselben Zahl
von Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern
besteht, mehr als drei geschäftsführende Direk­
Artikel 9 toren bestellt, so muss mindestens eine Frau und
mindestens ein Mann geschäftsführender Direk­
tor sein. Eine Bestellung eines geschäftsführen­
Änderung des den Direktors unter Verstoß gegen dieses Betei­
SE-Ausführungsgesetzes ligungsgebot ist nichtig. Die Sätze 1 und 2 sind
bei der Bestellung einzelner oder mehrerer ge­
Das SE-Ausführungsgesetz vom 22. Dezember 2004 schäftsführender Direktoren ab dem 1. August
(BGBl. I S. 3675), das zuletzt durch Artikel 17 des Ge­ 2022 zu beachten. Bestehende Mandate können
setzes vom 3. Juni 2021 (BGBl. I S. 1534) geändert bis zu ihrem vorgesehenen Ende wahrgenommen
worden ist, wird wie folgt geändert: werden.“

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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021 3325

b) Nach Absatz 5 wird folgender Absatz 6 eingefügt: 2. die eine große Kapitalgesellschaft (§ 267 Absatz 3
des Handelsgesetzbuchs) ist und deren Anteile
„(6) Ein geschäftsführender Direktor hat das
zur Mehrheit von Gesellschaften gehalten wer­
Recht, den Verwaltungsrat um seine Abberufung
den, deren Anteile ihrerseits zur Mehrheit vom
zu ersuchen, wenn er wegen Mutterschutz, El­
Bund gehalten werden, oder
ternzeit, der Pflege eines Familienangehörigen
oder Krankheit seinen mit der Bestellung ver­ 3. die in der Regel mehr als 500 Arbeitnehmerinnen
bundenen Pflichten vorübergehend nicht nach­ und Arbeitnehmer hat und deren Anteile zur
kommen kann und neben ihm mindestens ein Mehrheit von Gesellschaften gehalten werden,
weiterer geschäftsführender Direktor bestellt ist. deren Anteile ihrerseits zur Mehrheit
Macht ein geschäftsführender Direktor von die­
sem Recht Gebrauch, muss der Verwaltungsrat a) vom Bund gehalten werden oder
diesen geschäftsführenden Direktor
b) von Gesellschaften gehalten werden, bei de­
1. im Fall des Mutterschutzes abberufen und da­ nen sich die Inhaberschaften an den Anteilen
bei die Wiederbestellung nach Ablauf des in dieser Weise bis zu Gesellschaften fortset­
Zeitraums der in § 3 Absatz 1 und 2 des Mut­ zen, deren Anteile zur Mehrheit vom Bund ge­
terschutzgesetzes genannten Schutzfristen halten werden.
zusichern,
2. in den Fällen der Elternzeit, der Pflege eines Anteile, die über ein Sondervermögen des Bundes
Familienangehörigen oder der Krankheit ab­ gehalten werden, bleiben außer Betracht. Dem
berufen und dabei die Wiederbestellung nach Bund stehen öffentlich-rechtliche Anstalten des
einem Zeitraum von bis zu drei Monaten ent­ Bundes, die unternehmerisch tätig sind, gleich.
sprechend dem Verlangen des geschäftsfüh­
(2) Für eine SE mit Mehrheitsbeteiligung des
renden Direktors zusichern; der Verwaltungs­
Bundes gelten
rat kann von der Abberufung absehen, wenn
ein wichtiger Grund vorliegt. 1. § 16 Absatz 2 unabhängig von einer Börsenno­
In den in Satz 2 Nummer 2 genannten Fällen tierung und der Zahl der Anteilseigner- und Ar­
kann der Verwaltungsrat den geschäftsführenden beitnehmervertreter im Aufsichtsorgan, wenn
Direktor auf dessen Verlangen für einen Zeitraum das Leitungsorgan aus mehr als zwei Personen
von bis zu zwölf Monaten abberufen. Das vorge­ besteht,
sehene Ende der vorherigen Amtszeit bleibt auch
2. § 17 Absatz 2 unabhängig von einer Börsen­
als Ende der Amtszeit nach der Wiederbestellung
notierung und der Zahl der Anteilseigner- und
bestehen. Im Übrigen bleiben die Regelungen
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsorgan,
des Absatzes 1 unberührt. Ein Unterschreiten
der in der Satzung festgelegten Mindestzahl an 3. § 24 Absatz 3 unabhängig von einer Börsen­
geschäftsführenden Direktoren ist während des notierung und der Zahl der Anteilseigner- und
Zeitraums nach den Sätzen 2 oder 3 unbeacht­ Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat sowie
lich. Absatz 1a und § 52a Absatz 2 Nummer 4
finden auf Bestellungen während des Zeitraums 4. § 40 Absatz 1a unabhängig von einer Börsen­
nach den Sätzen 2 oder 3 keine Anwendung, notierung und der Zahl der Anteilseigner- und
wenn das Beteiligungsgebot ohne die Abberu­ Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat, wenn
fung eingehalten wäre. Von den Bestimmungen mehr als zwei geschäftsführende Direktoren be­
dieses Absatzes kann nicht gemäß Absatz 5 stellt sind.
Satz 1 abgewichen werden. Absatz 8 in Verbin­
dung mit § 88 des Aktiengesetzes ist während (3) Das Beteiligungsgebot nach Absatz 2 Num­
des Zeitraums nach den Sätzen 2 oder 3 ent­ mer 1 ist bei der Bestellung einzelner oder mehrerer
sprechend anzuwenden.“ Mitglieder des Leitungsorgans, das Beteiligungsge­
bot nach Absatz 2 Nummer 4 ist bei der Bestellung
c) Die bisherigen Absätze 6 bis 9 werden die Ab­ einzelner oder mehrerer geschäftsführender Direk­
sätze 7 bis 10. toren ab dem 1. August 2022 zu beachten. Beste­
4. Nach Abschnitt 5 wird folgender Abschnitt 6 einge­ hende Mandate können bis zu ihrem vorgesehenen
fügt: Ende wahrgenommen werden.
„Abschnitt 6 (4) Der jeweilige Mindestanteil nach Absatz 2
Sondervorschriften bei Beteiligung des Bundes Nummer 2 und 3 ist bei erforderlich werdenden Be­
setzungen einzelner oder mehrerer Sitze ab dem
§ 52a 1. April 2022 zu beachten. Reicht die Anzahl der zu
besetzenden Sitze nicht aus, um den Mindestanteil
Besetzung von zu erreichen, sind diese Sitze mit Personen des
Organen bei Gesellschaften unterrepräsentierten Geschlechts zu besetzen, um
mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes dessen Anteil sukzessive zu steigern. Bestehende
(1) Eine SE mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes Mandate können bis zu ihrem vorgesehenen Ende
ist eine SE mit Sitz im Inland, wahrgenommen werden.

1. deren Anteile zur Mehrheit vom Bund gehalten (5) Die Länder können die Regelungen des Ab­
werden oder satzes 2 durch Landesgesetz auf Gesellschaften er­

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3326 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021

strecken, an denen eine Mehrheitsbeteiligung eines naten widerrufen werden. § 77a Absatz 2 findet auf
Landes entsprechend Absatz 1 besteht.“ Bestellungen während des Zeitraums nach den Sät­
5. Die bisherigen Abschnitte 6 und 7 werden die Ab­ zen 2 oder 3 keine Anwendung, wenn das Beteili­
schnitte 7 und 8. gungsgebot ohne den Widerruf eingehalten wäre.“
4. Nach § 52 Absatz 2 Satz 2 werden die folgenden
Artikel 10 Sätze eingefügt:
Änderung des „Die Zielgrößen müssen den angestrebten Frauen­
Gesetzes betreffend die anteil am jeweiligen Gesamtgremium beschreiben
Gesellschaften mit beschränkter Haftung und bei Angaben in Prozent vollen Personenzahlen
Das Gesetz betreffend die Gesellschaften mit be­ entsprechen. Wird für den Aufsichtsrat oder unter
schränkter Haftung in der im Bundesgesetzblatt Teil III, den Geschäftsführern die Zielgröße Null festgelegt,
Gliederungsnummer 4123-1, veröffentlichten bereinig­ so ist dieser Beschluss klar und verständlich zu be­
ten Fassung, das zuletzt durch Artikel 18 des Gesetzes gründen. Die Begründung muss ausführlich die Er­
vom 3. Juni 2021 (BGBl. I S. 1534) geändert worden wägungen darlegen, die der Entscheidung zugrunde
ist, wird wie folgt geändert: liegen.“
1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert: 5. Nach § 77 wird folgender Abschnitt 6 eingefügt:
a) Nach der Angabe zu § 77 werden die folgenden „Abschnitt 6
Angaben eingefügt: Sondervorschriften bei Beteiligung des Bundes
„Abschnitt 6
§ 77a
Sondervorschriften
bei Beteiligung des Bundes Besetzung von
§ 77a Besetzung von Organen bei Gesellschaf­ Organen bei Gesellschaften
ten mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes“. mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes
(1) Gesellschaften mit beschränkter Haftung mit
b) Die bisherige Angabe zu Abschnitt 6 wird die An­
Mehrheitsbeteiligung des Bundes sind Gesellschaf­
gabe zu Abschnitt 7.
ten mit beschränkter Haftung mit Sitz im Inland,
2. Nach § 36 Satz 1 werden die folgenden Sätze ein­
1. deren Anteile zur Mehrheit vom Bund gehalten
gefügt:
werden oder
„Die Zielgrößen müssen den angestrebten Frauen­
2. die große Kapitalgesellschaften (§ 267 Absatz 3
anteil an der jeweiligen Führungsebene beschreiben
des Handelsgesetzbuchs) sind und deren Anteile
und bei Angaben in Prozent vollen Personenzahlen
zur Mehrheit von Gesellschaften gehalten wer­
entsprechen. Legen die Geschäftsführer für den
den, deren Anteile ihrerseits zur Mehrheit vom
Frauenanteil auf einer der Führungsebenen die Ziel­
Bund gehalten werden, oder
größe Null fest, so haben sie diesen Beschluss klar
und verständlich zu begründen. Die Begründung 3. die in der Regel mehr als 500 Arbeitnehmerinnen
muss ausführlich die Erwägungen darlegen, die der und Arbeitnehmer haben und deren Anteile zur
Entscheidung zugrunde liegen.“ Mehrheit von Gesellschaften gehalten werden,
deren Anteile ihrerseits zur Mehrheit
3. Dem § 38 wird folgender Absatz 3 angefügt:
a) vom Bund gehalten werden oder
„(3) Der Geschäftsführer hat das Recht, um den
Widerruf seiner Bestellung zu ersuchen, wenn er b) von Gesellschaften gehalten werden, bei de­
wegen Mutterschutz, Elternzeit, der Pflege eines Fa­ nen sich die Inhaberschaften an den Anteilen
milienangehörigen oder Krankheit seinen mit der in dieser Weise bis zu Gesellschaften fort­
Bestellung verbundenen Pflichten vorübergehend setzen, deren Anteile zur Mehrheit vom Bund
nicht nachkommen kann und mindestens ein weite­ gehalten werden.
rer Geschäftsführer bestellt ist. Macht ein Ge­ Anteile, die über ein Sondervermögen des Bundes
schäftsführer von diesem Recht Gebrauch, muss gehalten werden, bleiben außer Betracht. Dem
die Bestellung dieses Geschäftsführers Bund stehen öffentlich-rechtliche Anstalten des
1. widerrufen und dabei die Wiederbestellung nach Bundes, die unternehmerisch tätig sind, gleich.
Ablauf des Zeitraums der in § 3 Absatz 1 und 2 (2) Hat eine Gesellschaft mit beschränkter Haf­
des Mutterschutzgesetzes genannten Schutzfris­ tung mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes mehr
ten zugesichert werden, als zwei Geschäftsführer, muss mindestens ein
2. in den Fällen der Elternzeit, der Pflege eines Fa­ Geschäftsführer eine Frau und mindestens ein Ge­
milienangehörigen oder der Krankheit widerrufen schäftsführer ein Mann sein. Eine Bestellung eines
und dabei die Wiederbestellung nach einem Zeit­ Geschäftsführers unter Verstoß gegen das Beteili­
raum von bis zu drei Monaten entsprechend dem gungsgebot ist nichtig. Gilt das Beteiligungsgebot
Verlangen des Geschäftsführers zugesichert nach Satz 1, entfällt eine Pflicht zur Zielgrößenset­
werden; von dem Widerruf der Bestellung kann zung für die Geschäftsführung.
abgesehen werden, wenn ein wichtiger Grund (3) Für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats
vorliegt. einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit
In den in Satz 2 Nummer 2 genannten Fällen kann Mehrheitsbeteiligung des Bundes gilt unabhängig
die Bestellung des Geschäftsführers auf dessen von einer Geltung des Mitbestimmungsgesetzes,
Verlangen für einen Zeitraum von bis zu zwölf Mo­ des Montan-Mitbestimmungsgesetzes oder des

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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021 3327

Mitbestimmungsergänzungsgesetzes § 96 Absatz 2 zu erreichen, sind diese Sitze mit Personen des un­
des Aktiengesetzes entsprechend. Eine Pflicht zur terrepräsentierten Geschlechts zu besetzen, um
Zielgrößensetzung besteht insoweit nicht. dessen Anteil sukzessive zu steigern. Bestehende
Mandate können bis zu ihrem vorgesehenen Ende
(4) Die Länder können die Vorgaben der Ab­ wahrgenommen werden.“
sätze 2 und 3 durch Landesgesetz auf Gesellschaf­
ten mit beschränkter Haftung erstrecken, an denen
eine Mehrheitsbeteiligung eines Landes entspre­ Artikel 12
chend Absatz 1 besteht. In diesem Fall gelten für
Gesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung eines Lan­ Änderung des
des, die der Mitbestimmung unterliegen, die gesetz­ Genossenschaftsgesetzes
lichen Regelungen und Wahlordnungen zur Mitbe­
stimmung in Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung
Das Genossenschaftsgesetz in der Fassung der Be­
des Bundes entsprechend.“ kanntmachung vom 16. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2230),
das zuletzt durch Artikel 20 des Gesetzes vom 3. Juni
6. Der bisherige Abschnitt 6 wird Abschnitt 7. 2021 (BGBl. I S. 1534) geändert worden ist, wird wie
folgt geändert:
Artikel 11
1. Der Inhaltsübersicht wird folgende Angabe ange­
Änderung des fügt:
GmbHG-Einführungsgesetzes
„§ 174 Übergangsvorschrift zum Gesetz zur Ergän­
Das GmbHG-Einführungsgesetz vom 23. Oktober zung und Änderung der Regelungen für die
2008 (BGBl. I S. 2026, 2031), das zuletzt durch Arti­ gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an
kel 19 des Gesetzes vom 3. Juni 2021 (BGBl. I S. 1534) Führungspositionen in der Privatwirtschaft
und im öffentlichen Dienst“.
geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. In § 5 werden jeweils nach dem Wort „Haftung“ die 2. § 9 wird wie folgt geändert:
Wörter „in der am 1. Mai 2015 geltenden Fassung“
eingefügt. a) Nach Absatz 3 Satz 1 werden die folgenden
Sätze eingefügt:
2. Folgender § 10 wird angefügt:
„Die Zielgrößen müssen den angestrebten Frauen­
„§ 10 anteil an der jeweiligen Führungsebene beschrei­
ben und bei Angaben in Prozent vollen Personen­
Übergangsvorschrift zum Gesetz zahlen entsprechen. Legt der Vorstand für eine der
zur Ergänzung und Änderung der Führungsebenen die Zielgröße Null fest, so hat er
Regelungen für die gleichberechtigte dies klar und verständlich zu begründen. Die Be­
Teilhabe von Frauen an Führungspositionen gründung muss ausführlich die Erwägungen dar­
in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst legen, die der Entscheidung zugrunde liegen.“

(1) Die §§ 36 und 52 Absatz 2 des Gesetzes be­ b) Nach Absatz 4 Satz 1 werden die folgenden
treffend die Gesellschaften mit beschränkter Haf­ Sätze eingefügt:
tung in der vom 12. August 2021 an geltenden Fas­
sung finden erstmals auf die Festlegung von Ziel­ „Die Zielgrößen müssen den angestrebten Frauen­
größen ab dem 12. August 2021 Anwendung. anteil am jeweiligen Gesamtgremium beschreiben
und bei Angaben in Prozent vollen Personenzahlen
(2) Das Beteiligungsgebot nach § 77a Absatz 2 entsprechen. Legt der Aufsichtsrat für den Auf­
des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit be­ sichtsrat oder den Vorstand die Zielgröße Null
schränkter Haftung in der vom 12. August 2021 an fest, so hat er dies klar und verständlich zu be­
geltenden Fassung ist ab dem 1. August 2022 bei gründen. Die Begründung muss ausführlich die
der Bestellung einzelner oder mehrerer Geschäfts­ Erwägungen darlegen, die der Entscheidung zu­
führer anzuwenden. Bestehende Mandate können grunde liegen.“
bis zu ihrem vorgesehenen Ende wahrgenommen
werden.
3. § 168 wird wie folgt geändert:
(3) Der jeweilige Mindestanteil von Frauen und
Männern im Aufsichtsrat nach § 77a Absatz 3 des a) In Satz 1 werden nach den Wörtern „Absatz 4
Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit be­ Satz 1 und 3“ die Wörter „in der am 1. Mai 2015
schränkter Haftung in der vom 12. August 2021 an geltenden Fassung“ eingefügt.
geltenden Fassung ist bei erforderlich werdenden
Besetzungen einzelner oder mehrerer Sitze ab dem b) In Satz 2 werden nach den Wörtern „Absatz 4
1. April 2022 zu beachten. Reicht die Anzahl der zu Satz 3“ die Wörter „in der am 1. Mai 2015 gelten­
besetzenden Sitze nicht aus, um den Mindestanteil den Fassung“ eingefügt.

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3328 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021

4. Folgender § 174 wird angefügt: des Gesetzes vom 24. April 2015 (BGBl. I S. 642) ge­
ändert worden ist, wird folgender Satz angefügt:
㤠174
„Satz 1 gilt auch für ein nicht börsennotiertes Unter­
Übergangsvorschrift zum nehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes im Sinne
Gesetz zur Ergänzung und Änderung des § 393a Absatz 1 des Aktiengesetzes oder des
der Regelungen für die gleichberechtigte § 77a Absatz 1 des Gesetzes betreffend die Gesell­
Teilhabe von Frauen an Führungspositionen schaften mit beschränkter Haftung.“
in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst
Artikel 15
§ 9 Absatz 3 und 4 in der vom 12. August 2021 an
geltenden Fassung findet erstmals auf die Fest­ Änderung des
legung von Zielgrößen ab dem 12. August 2021 An­ Gesetzes zur Ergänzung des
wendung.“ Gesetzes über die Mitbestimmung der
Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und
Artikel 13 Vorständen der Unternehmen des Bergbaus
und der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie
Änderung des
Das Gesetz zur Ergänzung des Gesetzes über die
Versicherungsaufsichtsgesetzes
Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichts­
räten und Vorständen der Unternehmen des Bergbaus
Das Versicherungsaufsichtsgesetz vom 1. April 2015
und der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie in der
(BGBl. I S. 434), das zuletzt durch Artikel 38 des Ge­
im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer
setzes vom 23. Juni 2021 (BGBl. I S. 1858) geändert
worden ist, wird wie folgt geändert: 801-3, veröffentlichten bereinigten Fassung, das zu­
letzt durch Artikel 26 Absatz 3 des Gesetzes vom 3. Juni
1. In der Inhaltsübersicht wird nach der Angabe zu 2021 (BGBl. I S. 1534) geändert worden ist, wird wie
§ 357 folgende Angabe eingefügt: folgt geändert:

1. Dem § 5a wird folgender Satz angefügt:


„§ 358 Übergangsvorschrift zum Gesetz zur Ergän­
zung und Änderung der Regelungen für die „Satz 1 gilt auch für ein nicht börsennotiertes Unter­
gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an nehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes im
Führungspositionen in der Privatwirtschaft
Sinne des § 393a Absatz 1 des Aktiengesetzes oder
und im öffentlichen Dienst“.
des § 77a Absatz 1 des Gesetzes betreffend die
2. Folgender § 358 wird angefügt: Gesellschaften mit beschränkter Haftung.“

2. § 22 wird wie folgt geändert:


㤠358
a) Absatz 1 wird wie folgt gefasst:
Übergangsvorschrift zum
Gesetz zur Ergänzung und Änderung „(1) Auf Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern
der Regelungen für die gleichberechtigte der Arbeitnehmer, die bis einschließlich 31. März
Teilhabe von Frauen an Führungspositionen 2022 abgeschlossen sind, ist dieses Gesetz in
in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst der bis zum 11. August 2021 geltenden Fassung
anzuwenden.“
§ 188 Absatz 1 Satz 2 dieses Gesetzes in Verbin­
dung mit § 76 Absatz 4 des Aktiengesetzes und b) Absatz 2 wird aufgehoben.
§ 189 Absatz 3 Satz 1 dieses Gesetzes in Verbin­
dung mit § 111 Absatz 5 des Aktiengesetzes in der c) Absatz 3 wird Absatz 2.
jeweils vom 12. August 2021 an geltenden Fassung
des Aktiengesetzes sind erstmals auf die Fest­ Artikel 16
legung von Zielgrößen ab dem 12. August 2021 an­
zuwenden.“ Änderung der
Wahlordnung zum
Mitbestimmungsergänzungsgesetz
Artikel 14
Die Wahlordnung zum Mitbestimmungsergänzungs­
Änderung des gesetz vom 10. Oktober 2005 (BGBl. I S. 2927, 2932),
Gesetzes über die Mitbestimmung der die durch Artikel 1 der Verordnung vom 26. August
Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und 2015 (BGBl. I S. 1443) geändert worden ist, wird wie
Vorständen der Unternehmen des Bergbaus folgt geändert:
und der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie
1. Das Inhaltsverzeichnis wird wie folgt geändert:
Dem § 5a des Gesetzes über die Mitbestimmung der
a) Die Angabe zu Teil 4 wird wie folgt gefasst:
Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen
der Unternehmen des Bergbaus und der Eisen und „Teil 4
Stahl erzeugenden Industrie in der im Bundesgesetz­
blatt Teil III, Gliederungsnummer 801-2, veröffentlich­ Unternehmen mit
ten bereinigten Fassung, das zuletzt durch Artikel 5 Mehrheitsbeteiligung des Bundes“.

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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021 3329

b) Nach der Angabe zu Teil 4 wird folgende Angabe der bis zum 11. August 2021 geltenden Fassung
zu § 104a eingefügt: anzuwenden.“
„§ 104a Geschlechteranteil in nicht börsenno­ b) Absatz 2 wird aufgehoben.
tierten Unternehmen“. c) Absatz 3 wird Absatz 2.
c) Nach der Angabe zu § 104a wird folgende An­
gabe zu Teil 5 eingefügt: Artikel 18

„Teil 5 Änderung der


Ersten Wahlordnung
Übergangs- und Schlussvorschriften“. zum Mitbestimmungsgesetz
2. Nach § 104 wird folgender Teil 4 eingefügt: Die Erste Wahlordnung zum Mitbestimmungsgesetz
vom 27. Mai 2002 (BGBl. I S. 1682), die zuletzt durch
„Teil 4 Artikel 2 der Verordnung vom 26. August 2015 (BGBl. I
Unternehmen mit S. 1443) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:
Mehrheitsbeteiligung des Bundes 1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert:
a) Die Angabe zu Teil 3 wird wie folgt gefasst:
§ 104a
„Teil 3
Geschlechteranteil in Unternehmen mit
nicht börsennotierten Unternehmen Mehrheitsbeteiligung des Bundes“.
Für nicht börsennotierte Unternehmen mit Mehr­ b) Nach der Angabe zu Teil 3 wird folgende Angabe
heitsbeteiligung des Bundes im Sinne des § 393a zu § 91a eingefügt:
Absatz 1 des Aktiengesetzes oder des § 77a Ab­
„§ 91a Geschlechteranteil in nicht börsennotier­
satz 1 des Gesetzes betreffend die Gesellschaften ten Unternehmen“.
mit beschränkter Haftung gelten die Regelungen
dieser Wahlordnung zum Geschlechteranteil bei c) Nach der Angabe zu § 91a wird folgende Angabe
börsennotierten Unternehmen entsprechend.“ zu Teil 4 eingefügt:
„Teil 4
3. Der bisherige Teil 4 wird Teil 5 und die Überschrift
wird wie folgt gefasst: Übergangs- und Schlussvorschriften“.
„Teil 5 2. Nach § 91 wird folgender Teil 3 eingefügt:
„Teil 3
Übergangs- und Schlussvorschriften“.
Unternehmen mit
4. § 107 wird wie folgt gefasst: Mehrheitsbeteiligung des Bundes
㤠107
§ 91a
Übergangsregelung
Geschlechteranteil in
Auf Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern der Ar­ nicht börsennotierten Unternehmen
beitnehmer, die bis einschließlich 31. März 2022 ab­
Für nicht börsennotierte Unternehmen mit Mehr­
geschlossen sind, ist diese Verordnung in der bis
heitsbeteiligung des Bundes im Sinne des § 393a
zum 11. August 2021 geltenden Fassung anzuwen­
Absatz 1 des Aktiengesetzes oder des § 77a Ab­
den.“
satz 1 des Gesetzes betreffend die Gesellschaften
mit beschränkter Haftung gelten die Regelungen
Artikel 17 dieser Wahlordnung zum Geschlechteranteil bei
Änderung des börsennotierten Unternehmen entsprechend.“
Mitbestimmungsgesetzes 3. Der bisherige Teil 3 wird Teil 4.
Das Mitbestimmungsgesetz vom 4. Mai 1976 4. § 94 wird wie folgt gefasst:
(BGBl. I S. 1153), das zuletzt durch Artikel 7 des Ge­ „§ 94
setzes vom 24. April 2015 (BGBl. I S. 642) geändert
worden ist, wird wie folgt geändert: Übergangsregelung
Auf Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern der Ar­
1. Dem § 7 Absatz 3 wird folgender Satz angefügt: beitnehmer, die bis einschließlich 31. März 2022 ab­
„Satz 1 gilt auch für ein nicht börsennotiertes Unter­ geschlossen sind, ist diese Verordnung in der bis
nehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes im zum 11. August 2021 geltenden Fassung anzuwen­
Sinne des § 393a Absatz 1 des Aktiengesetzes oder den.“
des § 77a Absatz 1 des Gesetzes betreffend die
Gesellschaften mit beschränkter Haftung.“ Artikel 19
2. § 40 wird wie folgt geändert: Änderung der
Zweiten Wahlordnung
a) Absatz 1 wird wie folgt gefasst: zum Mitbestimmungsgesetz
„(1) Auf Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern Die Zweite Wahlordnung zum Mitbestimmungsge­
der Arbeitnehmer, die bis einschließlich 31. März setz vom 27. Mai 2002 (BGBl. I S. 1708), die zuletzt
2022 abgeschlossen sind, ist dieses Gesetz in durch Artikel 3 der Verordnung vom 26. August 2015

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(BGBl. I S. 1443) geändert worden ist, wird wie folgt 1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert:
geändert: a) Die Angabe zu Teil 4 wird wie folgt gefasst:
1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert: „Teil 4

a) Die Angabe zu Teil 4 wird wie folgt gefasst: Unternehmen mit


Mehrheitsbeteiligung des Bundes“.
„Teil 4 b) Nach der Angabe zu Teil 4 wird folgende Angabe
zu § 113a eingefügt:
Unternehmen mit
Mehrheitsbeteiligung des Bundes“. „§ 113a Geschlechteranteil in nicht börsenno­
tierten Unternehmen“.
b) Nach der Angabe zu Teil 4 wird folgende Angabe c) Nach der Angabe zu § 113a wird folgende An­
zu § 113a eingefügt: gabe zu Teil 5 eingefügt:
„§ 113a Geschlechteranteil in nicht börsenno­ „Teil 5
tierten Unternehmen“. Übergangs- und Schlussvorschriften“.
c) Nach der Angabe zu § 113a wird folgende An­ 2. Nach § 113 wird folgender Teil 4 eingefügt:
gabe zu Teil 5 eingefügt: „Teil 4
„Teil 5 Unternehmen mit
Mehrheitsbeteiligung des Bundes
Übergangs- und Schlussvorschriften“.
§ 113a
2. Nach § 113 wird folgender Teil 4 eingefügt:
Geschlechteranteil in
„Teil 4 nicht börsennotierten Unternehmen
Für nicht börsennotierte Unternehmen mit Mehr­
Unternehmen mit
heitsbeteiligung des Bundes im Sinne des § 393a
Mehrheitsbeteiligung des Bundes
Absatz 1 des Aktiengesetzes oder des § 77a Ab­
satz 1 des Gesetzes betreffend die Gesellschaften
§ 113a mit beschränkter Haftung gelten die Regelungen
dieser Wahlordnung zum Geschlechteranteil bei
Geschlechteranteil in börsennotierten Unternehmen entsprechend.“
nicht börsennotierten Unternehmen
3. Der bisherige Teil 4 wird Teil 5.
Für nicht börsennotierte Unternehmen mit Mehr­ 4. § 116 wird wie folgt gefasst:
heitsbeteiligung des Bundes im Sinne des § 393a
Absatz 1 des Aktiengesetzes oder des § 77a Ab­ „§ 116
satz 1 des Gesetzes betreffend die Gesellschaften Übergangsregelung
mit beschränkter Haftung gelten die Regelungen
Auf Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern der Ar­
dieser Wahlordnung zum Geschlechteranteil bei
beitnehmer, die bis einschließlich 31. März 2022 ab­
börsennotierten Unternehmen entsprechend.“
geschlossen sind, ist diese Verordnung in der bis
3. Der bisherige Teil 4 wird Teil 5. zum 11. August 2021 geltenden Fassung anzuwen­
den.“
4. § 116 wird wie folgt gefasst:
Artikel 21
㤠116
Änderung des
Übergangsregelung Drittelbeteiligungsgesetzes
Das Drittelbeteiligungsgesetz vom 18. Mai 2004
Auf Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern der Ar­ (BGBl. I S. 974), das zuletzt durch Artikel 8 des Geset­
beitnehmer, die bis einschließlich 31. März 2022 ab­ zes vom 24. April 2015 (BGBl. I S. 642) geändert wor­
geschlossen sind, ist diese Verordnung in der bis den ist, wird wie folgt geändert:
zum 11. August 2021 geltenden Fassung anzuwen­
den.“ 1. Dem § 4 wird folgender Absatz 5 angefügt:
„(5) Unter den Aufsichtsratsmitgliedern der Ar­
Artikel 20 beitnehmer eines in § 1 Absatz 1 Nummer 1 und 3
bezeichneten Unternehmens mit Mehrheitsbeteili­
Änderung der gung des Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1
Dritten Wahlordnung des Aktiengesetzes oder des § 77a Absatz 1 des
zum Mitbestimmungsgesetz Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit be­
schränkter Haftung müssen im Fall der Getrennt­
Die Dritte Wahlordnung zum Mitbestimmungsgesetz erfüllung entsprechend § 96 Absatz 2 Satz 3 des
vom 27. Mai 2002 (BGBl. I S. 1741), die zuletzt durch Aktiengesetzes Frauen und Männer jeweils mit ei­
Artikel 4 der Verordnung vom 26. August 2015 (BGBl. I nem Anteil von mindestens 30 Prozent vertreten
S. 1443) geändert worden ist, wird wie folgt geändert: sein.“

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2. Dem § 7 wird folgender Absatz 3 angefügt: nach § 8 Satz 1 durch das zur gesetzlichen Vertre­
tung des Unternehmens befugte Organ erfolgt ist.“
„(3) Im Fall des § 4 Absatz 5 in Verbindung mit
§ 96 Absatz 2 Satz 3 des Aktiengesetzes ist das Artikel 22
Nachrücken eines Ersatzmitglieds ausgeschlossen,
wenn dadurch der Anteil von Frauen und Männern Änderung der
unter den Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitneh­ Wahlordnung zum Drittelbeteiligungsgesetz
mer nicht mehr den Vorgaben des § 4 Absatz 5 ent­ Die Wahlordnung zum Drittelbeteiligungsgesetz vom
spricht; § 7a Absatz 2 Satz 2 gilt entsprechend.“ 23. Juni 2004 (BGBl. I S. 1393), die durch Artikel 5 der
Verordnung vom 26. August 2015 (BGBl. I S. 1443) ge­
3. Nach § 7 wird folgender § 7a eingefügt: ändert worden ist, wird wie folgt geändert:
„§ 7a 1. In der Inhaltsübersicht wird die Angabe zu Teil 4 wie
folgt gefasst:
Nichterreichen des Geschlechteranteils
„Teil 4
(1) Ergibt im Fall des § 4 Absatz 5 in Verbindung Schlussbestimmung
mit § 96 Absatz 2 Satz 3 des Aktiengesetzes die und Übergangsregelung 50 – 51“.
Auszählung der Stimmen und ihre Verteilung auf
die Bewerber, dass die Vorgaben des § 4 Absatz 5 2. § 5 Absatz 2 wird wie folgt geändert:
nicht erfüllt wurden, ist folgendes Geschlechterver­ a) Nach Nummer 6 werden die folgenden Num­
hältnis für die Aufsichtsratssitze der Arbeitnehmer mern 6a bis 6d eingefügt:
herzustellen: „6a. bei Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung
1. in Aufsichtsräten mit einer Größe von sechs, des Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1
neun oder zwölf Mitgliedern müssen unter den des Aktiengesetzes oder des § 77a Absatz 1
Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer je­ des Gesetzes betreffend die Gesellschaften
weils mindestens eine Frau und mindestens ein mit beschränkter Haftung, ob zur Errei­
Mann vertreten sein; chung des Geschlechteranteils nach § 393a
Absatz 2 Nummer 2 des Aktiengesetzes
2. in Aufsichtsräten mit einer Größe von 15, 18 und oder § 77a Absatz 3 Satz 1 des Gesetzes
21 Mitgliedern müssen unter den Aufsichtsrats­ betreffend die Gesellschaften mit be­
mitgliedern der Arbeitnehmer jeweils mindestens schränkter Haftung jeweils in Verbindung
zwei Frauen und mindestens zwei Männer vertre­ mit § 96 Absatz 2 Satz 1 des Aktiengesetzes
ten sein. für die Wahl die Gesamterfüllung oder die
Getrennterfüllung gilt;
(2) Um die Verteilung der Geschlechter nach Ab­
6b. bei Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung
satz 1 zu erreichen, ist die Wahl derjenigen Bewer­
des Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1
ber um einen Aufsichtsratssitz der Arbeitnehmer un­
des Aktiengesetzes oder des § 77a Absatz 1
wirksam, deren Geschlecht nach der Verteilung der
des Gesetzes betreffend die Gesellschaften
Stimmen auf die Bewerber mehrheitlich vertreten ist
mit beschränkter Haftung im Fall der Ge­
und die nach der Reihenfolge der auf die Bewerber
samterfüllung die zur Erreichung des Ge­
entfallenden Stimmenzahlen die niedrigsten Stim­
schlechteranteils nach § 393a Absatz 2
menzahlen erhalten haben. Die durch unwirksame
Nummer 2 des Aktiengesetzes oder § 77a
Wahl nach Satz 1 nicht besetzten Aufsichtsratssitze
Absatz 3 Satz 1 des Gesetzes betreffend
werden im Wege der gerichtlichen Ersatzbestellung
die Gesellschaften mit beschränkter Haf­
nach § 104 des Aktiengesetzes oder der Nachwahl
tung jeweils in Verbindung mit § 96 Absatz 2
besetzt; § 4 Absatz 2 Satz 2 ist zu beachten.“
Satz 1 und 4 des Aktiengesetzes erforder­
4. Nach § 13 Nummer 3 wird folgende Nummer 3a ein­ liche Anzahl an Frauen und Männern im Auf­
gefügt: sichtsrat;
6c. bei Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung
„3a. das Verfahren zur Berücksichtigung der Ge­ des Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1
schlechter;“. des Aktiengesetzes oder des § 77a Absatz 1
5. Folgender § 15 wird angefügt: des Gesetzes betreffend die Gesellschaften
mit beschränkter Haftung im Fall der Ge­
„§ 15 trennterfüllung die zur Erreichung des
Geschlechteranteils nach § 4 Absatz 5 des
Übergangsregelung Gesetzes in Verbindung mit § 96 Absatz 2
Satz 4 des Aktiengesetzes erforderliche
(1) Auf Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern der Anzahl an Frauen und Männern unter den
Arbeitnehmer, die bis einschließlich 31. März 2022 Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer;
abgeschlossen sind, ist dieses Gesetz in der bis
zum 11. August 2021 geltenden Fassung anzuwen­ 6d. im Fall der Nummer 6c, wenn der Ge­
den. schlechteranteil nach § 4 Absatz 5 des
Gesetzes bei der Wahl nicht erreicht wird,
(2) Eine Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der dass § 7a des Gesetzes anzuwenden ist
Arbeitnehmer gilt als abgeschlossen, wenn die Be­ und der Geschlechteranteil im Wege der ge­
kanntmachung der Mitglieder des Aufsichtsrats richtlichen Ersatzbestellung nach § 104 des

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3332 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021

Aktiengesetzes oder der Nachwahl herge­ durch die Wörter „Nachdem ermittelt ist, wer ge­
stellt wird;“. wählt ist“ ersetzt.
b) Nach Nummer 11 wird folgende Nummer 11a b) Folgender Absatz 2 wird angefügt:
eingefügt:
„(2) Der Betriebswahlvorstand stellt bei Unter­
„11a. bei Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung nehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes im
des Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1 Sinne des § 393a Absatz 1 des Aktiengesetzes
des Aktiengesetzes oder des § 77a Ab­ oder des § 77a Absatz 1 des Gesetzes betreffend
satz 1 des Gesetzes betreffend die Gesell­ die Gesellschaften mit beschränkter Haftung im
schaften mit beschränkter Haftung, dass Fall der Getrennterfüllung in der Niederschrift zu­
das Nachrücken eines Ersatzmitglieds, sätzlich fest,
dessen Wahl nach dem 31. März 2022
1. ob der Geschlechteranteil nach § 4 Absatz 5
erfolgt ist, ausgeschlossen ist, wenn da­
des Gesetzes bei der Wahl erreicht wurde;
durch der Geschlechteranteil nach § 4
Absatz 5 des Gesetzes nicht mehr einge­ 2. die Anzahl der Sitze, die auf Grund des Nicht­
halten würde;“. erreichens des Geschlechteranteils nach § 4
Absatz 5 des Gesetzes nicht besetzt wurden.“
3. Nach § 19 werden die folgenden §§ 19a und 19b
eingefügt: 5. Dem § 21 wird folgender Absatz 3 angefügt:
„§ 19a „(3) Wurde bei Unternehmen mit Mehrheitsbetei­
ligung des Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1
Ermittlung der Gewählten in des Aktiengesetzes oder des § 77a Absatz 1 des
Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit be­
des Bundes im Fall der Gesamterfüllung schränkter Haftung im Fall der Getrennterfüllung
In Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des der Geschlechteranteil nach § 4 Absatz 5 des
Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1 des Aktien­ Gesetzes bei der Wahl nicht erreicht, informiert der
gesetzes oder des § 77a Absatz 1 des Gesetzes be­ Betriebswahlvorstand die Adressaten der Absätze 1
treffend die Gesellschaften mit beschränkter Haf­ und 2 zusätzlich
tung sind im Fall der Gesamterfüllung die Bewerber 1. über die Anzahl der Sitze, die auf Grund des
gewählt, die die meisten Stimmen erhalten haben. Nichterreichens des Geschlechteranteils nach
§ 19 Satz 2 und 3 ist anzuwenden. § 4 Absatz 5 des Gesetzes nicht besetzt wurden,
und
§ 19b
2. darüber, dass diese nicht besetzten Aufsichts­
Ermittlung der Gewählten in ratssitze nach § 7a Absatz 2 des Gesetzes im
Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung Wege der gerichtlichen Ersatzbestellung nach
des Bundes im Fall der Getrennterfüllung § 104 des Aktiengesetzes oder der Nachwahl zu
besetzen sind.“
(1) In Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des
Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1 des Aktien­ 6. Nach § 31 Absatz 4 wird folgender Absatz 4a ein­
gesetzes oder des § 77a Absatz 1 des Gesetzes gefügt:
betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haf­
„(4a) Wurde bei Unternehmen mit Mehrheitsbe­
tung stellt im Fall der Getrennterfüllung der Be­
teiligung des Bundes im Sinne des § 393a Absatz 1
triebswahlvorstand nach Auszählung der Stimmen
des Aktiengesetzes oder des § 77a Absatz 1 des
fest, ob bei der Wahl der Geschlechteranteil nach
Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit be­
§ 4 Absatz 5 des Gesetzes in Verbindung mit § 96
schränkter Haftung im Fall der Getrennterfüllung
Absatz 2 Satz 4 des Aktiengesetzes eingehalten
der Geschlechteranteil nach § 4 Absatz 5 des Ge­
wurde.
setzes bei der Wahl nicht erreicht, informiert der zu­
(2) Wurde der Geschlechteranteil nach § 4 Ab­ ständige Wahlvorstand die Adressaten des Absat­
satz 5 des Gesetzes in Verbindung mit § 96 Absatz 2 zes 4 zusätzlich
Satz 4 des Aktiengesetzes bei der Wahl eingehalten,
1. über die Anzahl der Sitze, die auf Grund des
sind die Bewerber gewählt, die die meisten Stim­
Nichterreichens des Geschlechteranteils nach
men erhalten haben. § 19 Satz 2 und 3 ist anzuwen­
§ 4 Absatz 5 des Gesetzes nicht besetzt wurden,
den.
und
(3) Wurde der Geschlechteranteil nach § 4 Ab­
2. darüber, dass diese nicht besetzten Aufsichts­
satz 5 des Gesetzes in Verbindung mit § 96 Absatz 2
ratssitze nach § 7a Absatz 2 des Gesetzes im
Satz 4 des Aktiengesetzes bei der Wahl nicht ein­
Wege der gerichtlichen Ersatzbestellung nach
gehalten, sind nur diejenigen Bewerber gewählt, de­
§ 104 des Aktiengesetzes oder der Nachwahl zu
ren Wahl nicht nach § 7a Absatz 2 Satz 1 des Ge­
besetzen sind.“
setzes unwirksam ist.“
7. Die Überschrift von Teil 4 wird wie folgt gefasst:
4. § 20 wird wie folgt geändert:
„Teil 4
a) Der Wortlaut wird Absatz 1 und die Wörter
„Nachdem die Stimmen ausgezählt sind“ werden Schlussbestimmung und Übergangsregelung“.

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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021 3333

8. Folgender § 51 wird angefügt: 4. Folgender § 133 wird angefügt:

㤠51 㤠133
Übergangsvorschrift zur
Übergangsregelung Besetzung der hauptamtlichen Vorstände
und Geschäftsführungen der Versicherungsträger
Auf Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern der Ar­
beitnehmer, die bis einschließlich 31. März 2022 ab­ Ämter, die am 11. August 2021 bestehen, können
geschlossen sind, ist diese Verordnung in der bis entgegen § 35a Absatz 4 Satz 2 und entgegen § 36
zum 11. August 2021 geltenden Fassung anzuwen­ Absatz 4 Satz 2 bis zu ihrem vorgesehenen Ende
den.“ wahrgenommen werden. Bei Krankenkassen mit
bis zu 500 000 Mitgliedern, deren Vorstand am 11.
August 2021 aus zwei Mitgliedern besteht, ist ein­
Artikel 23 malig die Wiederbestellung dieser Vorstandsmitglie­
Änderung des der entgegen § 35a Absatz 4 Satz 2 zulässig.“
Dritten Buches Sozialgesetzbuch
Artikel 25
Nach § 381 Absatz 2 Satz 2 des Dritten Buches So­ Änderung sonstigen Bundesrechts
zialgesetzbuch – Arbeitsförderung – (Artikel 1 des Ge­
setzes vom 24. März 1997, BGBl. I S. 594, 595), das (1) Das Filmförderungsgesetz vom 23. Dezember
zuletzt durch Artikel 2b des Gesetzes vom 16. Juli 2016 (BGBl. I S. 3413), das durch Artikel 1 des Gesetzes
2021 (BGBl. I S. 2970) geändert worden ist, wird fol­ vom 16. Juli 2021 (BGBl. I S. 3019) geändert worden
gender Satz eingefügt: ist, wird wie folgt geändert:
1. In § 6 Absatz 2 Satz 2 werden die Wörter „§ 5 Ab­
„Der Vorstand muss mit mindestens einer Frau und satz 2 in Verbindung mit § 4 Absatz 1 Satz 1 bis 3
mindestens einem Mann besetzt sein.“ und Absatz 2“ durch die Wörter „§ 4 Absatz 1 Satz 1
und 2 sowie Absatz 2“ ersetzt.
Artikel 24 2. In § 12 Absatz 2 Satz 3 werden die Wörter „§ 5 Ab­
satz 2 in Verbindung mit § 4 Absatz 1 Satz 1 bis 3
Änderung des und Absatz 2“ durch die Wörter „§ 4 Absatz 1 Satz 3
Vierten Buches Sozialgesetzbuch und Absatz 2“ ersetzt.
Das Vierte Buch Sozialgesetzbuch – Gemeinsame (2) In § 10 der Krankenhaus-Buchführungsverord­
Vorschriften für die Sozialversicherung – in der Fas­ nung in der Fassung der Bekanntmachung vom 24.
sung der Bekanntmachung vom 12. November 2009 März 1987 (BGBl. I S. 1045), die zuletzt durch Artikel 2
(BGBl. I S. 3710, 3973; 2011 I S. 363), das zuletzt der Verordnung vom 21. Dezember 2016 (BGBl. I
durch Artikel 2c des Gesetzes vom 16. Juli 2021 S. 3076) geändert worden ist, wird in dem Satzteil vor
(BGBl. I S. 2970) geändert worden ist, wird wie folgt Nummer 1 die Angabe „§ 334 Abs. 1 Nr. 6“ durch die
geändert: Wörter „§ 334 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6“ ersetzt.
(3) In § 32 Absatz 1 der Zahlungsinstituts-Rech­
1. Der Inhaltsübersicht wird folgende Angabe ange­
nungslegungsverordnung vom 2. November 2009
fügt:
(BGBl. I S. 3680), die zuletzt durch Artikel 1 der Ver­
„§ 133 Übergangsvorschrift zur Besetzung der ordnung vom 17. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2619) ge­
hauptamtlichen Vorstände und Geschäfts­ ändert worden ist, werden in dem Satzteil vor Num­
führungen der Versicherungsträger“. mer 1 die Wörter „§ 340n Absatz 1 Nummer 6“ durch
die Wörter „§ 340n Absatz 1 Satz 1 Nummer 6“ ersetzt.
2. Nach § 35a Absatz 4 Satz 1 wird folgender Satz
(4) In § 2a der Verordnung über die Gliederung des
eingefügt:
Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen
„Ein mehrköpfiger Vorstand muss mit mindestens vom 27. Februar 1968 (BGBl. I S. 193), die zuletzt durch
einer Frau und mit mindestens einem Mann besetzt Artikel 8 Absatz 11 des Gesetzes vom 17. Juli 2015
sein.“ (BGBl. I S. 1245) geändert worden ist, wird in dem
Satzteil vor Nummer 1 die Angabe „§ 334 Abs. 1 Nr. 6“
3. § 36 wird wie folgt geändert: durch die Wörter „§ 334 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6“
ersetzt.
a) In Absatz 3a Satz 4 werden die Wörter „Satz 4
und 5“ durch die Wörter „Satz 2, 5 und 6“ ersetzt. (5) In § 2b der Verordnung über Formblätter für die
Gliederung des Jahresabschlusses von Wohnungsun­
b) Absatz 4 wird wie folgt geändert: ternehmen vom 22. September 1970 (BGBl. I S. 1334),
die zuletzt durch Artikel 15 des Gesetzes vom 16. Okto­
aa) Nach Satz 1 wird folgender Satz eingefügt: ber 2020 (BGBl. I S. 2187) geändert worden ist, wird
die Angabe „§ 334 Abs. 1 Nr. 6“ durch die Wörter
„Die Geschäftsführung muss mit mindestens „§ 334 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6“ ersetzt.
einer Frau und mit mindestens einem Mann
besetzt sein.“ (6) In § 38 Absatz 1 der Kreditinstituts-Rechnungs­
legungsverordnung in der Fassung der Bekanntma­
bb) In dem neuen Satz 3 werden die Wörter „Das chung vom 11. Dezember 1998 (BGBl. I S. 3658), die
Gleiche gilt“ durch die Wörter „Die Sätze 1 zuletzt durch Artikel 7 Absatz 3 des Gesetzes vom
und 2 gelten auch“ ersetzt. 12. Mai 2021 (BGBl. I S. 990) geändert worden ist, wird

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3334 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021

in dem Satzteil vor Nummer 1 die Angabe „§ 340n des öffentlichen Dienstes des Bundes sowie der Unter­
Abs. 1 Nr. 6“ durch die Wörter „§ 340n Absatz 1 Satz 1 nehmen mit unmittelbarer Mehrheitsbeteiligung des
Nummer 6“ ersetzt. Bundes. Grundlage der Berichterstattung sind
(7) In § 63 der Versicherungsunternehmens-Rech­ 1. die Daten nach § 5 des Bundesgremienbesetzungs­
nungslegungsverordnung vom 8. November 1994 gesetzes,
(BGBl. I S. 3378), die zuletzt durch Artikel 3 des Ge­
setzes vom 19. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2672) ge­ 2. die Daten nach § 38 des Bundesgleichstellungsge­
ändert worden ist, wird in dem Satzteil vor Nummer 1 setzes,
die Angabe „§ 341n Abs. 1 Nr. 6“ durch die Wörter 3. die Daten nach den §§ 315d und 289f des Handels­
„§ 341n Absatz 1 Satz 1 Nummer 6“ ersetzt. gesetzbuchs, letzterer auch in Verbindung mit § 336
(8) In § 40 der Pensionsfonds-Rechnungslegungs­ Absatz 2 Satz 1 Nummer 3 des Handelsgesetz­
verordnung vom 25. Februar 2003 (BGBl. I S. 246), buchs oder mit § 172 Satz 2 des Versicherungsauf­
die zuletzt durch Artikel 8 Absatz 15 des Gesetzes sichtsgesetzes sowie
vom 17. Juli 2015 (BGBl. I S. 1245) geändert worden 4. der Beteiligungsbericht des Bundes.
ist, wird in dem Satzteil vor Nummer 1 die Angabe
„§ 341n Abs. 1 Nr. 6“ durch die Wörter „§ 341n Ab­ (2) Die Bundesregierung evaluiert fünf Jahre nach
satz 1 Satz 1 Nummer 6“ ersetzt. dem Inkrafttreten dieses Gesetzes die Wirkungen die­
ses Gesetzes auf die Entwicklung des Frauenanteils an
(9) In § 10 der Pflege-Buchführungsverordnung vom
Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öf­
22. November 1995 (BGBl. I S. 1528), die zuletzt durch
fentlichen Dienst.
Artikel 1 der Verordnung vom 21. Dezember 2016
(BGBl. I S. 3076) geändert worden ist, wird in dem
Satzteil vor Nummer 1 die Angabe „§ 334 Abs. 1 Nr. 6“ Artikel 27
durch die Wörter „§ 334 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6“ Inkrafttreten, Außerkrafttreten
ersetzt.
Dieses Gesetz tritt am Tag nach der Verkündung in
Artikel 26 Kraft. Gleichzeitig tritt das Gesetz für die gleichberech­
tigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs­
Berichtswesen; Evaluierung positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen
(1) Die Bundesregierung informiert die Öffentlichkeit Dienst vom 24. April 2015 (BGBl. I S. 642), das durch
jährlich über die Entwicklung des Frauenanteils in Füh­ Artikel 11 Absatz 1 des Gesetzes vom 11. April 2017
rungsebenen und in Gremien der Privatwirtschaft und (BGBl. I S. 802) geändert worden ist, außer Kraft.

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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 11. August 2021 3335

Die verfassungsmäßigen Rechte des Bundesrates


sind gewahrt.
Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt.
Es ist im Bundesgesetzblatt zu verkünden.

Berlin, den 7. August 2021

Der Bundespräsident
Steinmeier

Die Bundeskanzlerin
Dr. A n g e l a M e r k e l

Die Bundesministerin
der Justiz und für Verbraucherschutz
Christine Lambrecht

Die Bundesministerin
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Christine Lambrecht

Der Bundesminister der Finanzen


Olaf Scholz

Der Bundesminister
des Innern, für Bau und Heimat
Horst Seehofer

Der Bundesminister
für Wirtschaft und Energie
Peter Altmaier

Der Bundesminister
für Arbeit und Soziales
Hubertus Heil

Der Bundesminister für Gesundheit


Jens Spahn

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