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Möglichkeiten ein Verfahren zu Beenden

1. Urteil
2. Klagerücknahme
3. Vergleich
4. Verzicht
5. Anerkennung
6. nicht Zahlung des Vorschusses

Arten der gerichtlichen Entscheidungen

Urteil (§ 300 ff.)


Das Urteil ist eine der wichtigsten Entscheidungsformen in deutschen Gerichten und stellt das
Ergebnis eines Gerichtsverfahrens dar. Es handelt sich um die rechtliche Schlussfolgerung,
die ein Gericht aufgrund von Beweisen und Argumenten der Parteien in einem Prozess
erzielt.

Inhalt des Urteils ( §§ 311, 313 b + I, 315, 232)


Die inhaltlichen Anforderungen eines Urteil sind in der ZPO zu finden.

Überschrift: In der Überschrift steht in normal Fall Urteil (möglich auch Versäumnisurteil,
Anerkenntnisurteil, Verzichturteil), und unter dem Urteil ist die Aufschrift: „Im Namen des
Volkes“ zu lesen.

Tenor (Urteilsformel): Der Tenor ist der wichtigste Teil des Urteils. Er enthält die konkrete
Entscheidung des Gerichts, also das, was die Parteien aus dem Urteil herauszulesen haben.
Der Tenor sollte präzise und eindeutig formuliert sein und die Schlussfolgerung des Gerichts
in Bezug auf die gestellten Anträge der Parteien widerspiegeln.

Der Tatbestand

Gründe warum dieses Urteil gefällt wurde

Urteilsverkündung §311: Das Urteil ergeht im Namen des Volkes. Das Urteil wird durch
Vorlesung der Urteilsformel verkündet, §311 ZPO.

Eingans- und Verkündungsvermerk:


Das Urteil wird bei Verkündung mit einem Verkündungsvermerk versehen: Verkündet am…,
Unterschrift, Name und Dienststempel, Amtsbezeichnung, als UdG, §315 III ZPO.
Beim Eingang des Urteils bei der Geschäftsstelle, ist ein Eingangsvermerk zu versehen :
Eingegangen am… und Paraphe, § 315 II ZPO

Verschiedene Arten von Urteilen:


Ein Endurteil (§300) ist die abschließende gerichtliche Entscheidung in einem
Zivilverfahren. Es markiert den Abschluss des Prozesses und ist in der Regel bindend für die
Parteien. Ein Endurteil kann verschiedene Formen haben, je nach Art des Verfahrens:

In einem Zivilverfahren entscheidet das Endurteil in der Regel über die Hauptansprüche der
Parteien, die im Verlauf des Verfahrens verhandelt wurden. Es legt fest, welche Partei obsiegt
und welche Partei unterliegt. Das Endurteil enthält den Tenor, der die konkrete Entscheidung
festhält.

in Endurteil kann in der Regel durch Rechtsmittel angefochten werden, wie Berufung oder
Revision, falls eine Partei mit der Entscheidung nicht einverstanden ist. Die Einlegung von
Rechtsmitteln ermöglicht eine Überprüfung der Entscheidung durch höhere Gerichte, um
eventuelle Rechtsfehler zu korrigieren oder Unstimmigkeiten zu klären.

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Ein Teilurteil (§ 301) ist eine gerichtliche Entscheidung, die nur einen Teil der Ansprüche
oder Streitpunkte in einem Rechtsstreit klärt, während andere Aspekte des Falles unbehandelt
bleiben.Nach Erlass eines Teilurteils können die verbleibenden Ansprüche oder Streitpunkte
in einem separaten Verfahren oder in späteren Verfahrensschritten behandelt werden. Ein
Teilurteil ermöglicht eine vorläufige Klärung bestimmter Fragen, ohne den gesamten
Rechtsstreit zu verzögern.

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Ein Vorbehaltsurteil (§ 302) ist eine besondere Art von Gerichtsentscheidung in einem
Zivilprozess, bei dem das Gericht zwar einen Anspruch oder eine Haftung feststellt, die
Vollstreckung der Entscheidung jedoch aufgeschoben wird, bis bestimmte Bedingungen
erfüllt sind.

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Versäumnisurteil (§§330, 331) : Ein Versäumnisurteil ist eine gerichtliche Entscheidung


wenn eine Partei in einem Rechtsstreit vor Gericht nicht erscheint und somit ihren
Prozessverpflichtungen nicht nachkommt. Dieses Urteil wird vom Gericht in Abwesenheit
der nicht erschienenen Partei gefällt und hat rechtliche Konsequenzen. Wenn der Kläger nicht
erscheint wird die Klage damit abgewiesen, §330 ZPO. Wenn der Beklagte nicht erscheint,
muss der Kläger erst einen Antrag auf ein Versäumnisurteils stellen. Über diesen Antrag wird
entscheiden ob er zuzulassen ist oder abgewiesen wird.

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„Unechtes Versäumnisurteil“ : Ein unechtes Versäumnisurteil ergeht, wenn die Klage des
Klägers unzulässig oder unschlüssig ist, also gerade nicht aufgrund einer Säumnis.

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Zwischenurteil (§ 303): Ist ein Zwischenstreit zur Entscheidung reif, so ergeht die
Entscheidung durch ein Zwischenurteil.

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Zwischenurteil über den Grund (§ 304): Wenn der Grund der Sache streitig ist, kann das
Gericht entscheiden ob ein Anspruch überhaupt besteht. Wenn dies der Fall ist kann danach
über die Durchsetzung / Höhe verhandelt werden.

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Erledigung der Hauptsache (§ 91a): Kläger und Beklagter können übereinstimmend den
Rechtsstreit für Erledigt erklären. Das Gericht darf nur noch eine Entscheidung über die
Kosten tragen.

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Beschluss
Beschlüsse sind eine wichtige Form der Entscheidungsfindung in deutschen Gerichten. Sie
unterscheiden sich von Urteilen, da sie in der Regel nicht das Ergebnis eines Hauptverfahrens
darstellen, sondern eher die rechtlichen oder prozessualen Fragen klären, die während des
Gerichtsverfahrens auftreten. Im deutschen Rechtssystem gibt es verschiedene Arten von
Beschlüssen, die in unterschiedlichen Verfahrenssituationen erlassen werden. Beschlüsse
werden in der Regel schriftlich verfasst und den Parteien sowie den beteiligten Anwälten
zugestellt. Die Parteien haben in der Regel die Möglichkeit, gegen einen Beschluss
Beschwerde einzulegen, wenn sie der Meinung sind, dass er rechtlich fehlerhaft ist. Diese
Beschwerden werden dann von einem höheren Gericht, beispielsweise einem
Oberlandesgericht oder dem Bundesgerichtshof, überprüft.

Verfügung
In deutschen Gerichtsverfahren bezieht sich der Begriff "Verfügung" in der Regel auf
Anordnungen oder Entscheidungen, die von einem Gericht erlassen werden, um
vorübergehende Maßnahmen zu regeln oder bestimmte Aspekte des Verfahrens zu klären.
Verfügungen sind eine wichtige Komponente des Prozessrechts und können in verschiedenen
Verfahrenskontexten auftreten.

WICHTIG : Beschlüsse u. Verfügungen ohne Verhandlungen möglich


Klagerücknahme (§ 269)
Die Klagerücknahme ist, wenn der Kläger seine ursprüngliche Klage freiwillig zurückzieht.
Dies muss schriftlich beim Gericht erklärt werden. Das Gericht kann die Rücknahme
genehmigen und das Verfahren beenden. Der Kläger kann jedoch Kosten und Gebühren
tragen.

Vergleich (§ 278)
Ein Vergleich ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen den Streitparteien, bei der sie sich
auf Bedingungen einigen.

Verzicht (§ 306)
Ein Verzicht ist eine rechtliche Handlung, bei der eine Person oder Partei freiwillig auf
bestimmte Rechte, Ansprüche, Forderungen oder rechtliche Ansprüche verzichtet. Dieser
Verzicht kann schriftlich oder mündlich erfolgen. Wenn ein Verzichtsurteil ausgesprochen
wird, hat man endgültig keinen Anspruch in diesem Falle mehr.

Anerkennung (§ 307)
Der Beklagte kann die Klage Anerkennen. Dies kann er schriftlich mitteilen oder in der
mündlichen Verhandlung bekannt geben. Es wird ein Anerkenntnisurteil ausgesprochen.

Nicht Zahlung von Vorschuss


Wenn man bei Gericht eine Klage einreicht, ist man verpflichtet einen Vorschuss zu zahlen,
damit das Gericht sich der Klage annimmt. Zahlt man diesen nicht, wird nach 6 Monaten das
Verfahren für erledigt erklärt.

Aussetzung des Verfahrens (§§ 251, 251 a III)


Das Aussetzen eines Verfahrens in Deutschland ist eine vorübergehende Unterbrechung eines
Gerichtsverfahrens aus triftigen Gründen, wie Krankheit, Mediation, Parallelverfahren oder
neue relevante Informationen. Diese Pause dient dazu, faire Bedingungen zu gewährleisten
und die Effizienz des Justizsystems zu bewahren. Das Verfahren wird fortgesetzt, wenn die
Aussetzungsgründe nicht mehr bestehen.

Verbinden mit anderen Verfahren ( §147)


Das Verbinden von Verfahren in Deutschland bedeutet, dass zwei oder mehr getrennte
Gerichtsverfahren zusammengelegt werden, wenn sie ähnliche Themen oder Sachverhalte
behandeln. Dies spart Zeit, Geld und verhindert widersprüchliche Urteile, besonders wenn die
Parteien und Interessen in den Verfahren ähnlich sind.
Verweisung an anderes Gericht
Verweisung an ein anderes Gericht bedeutet, dass ein Gericht einen Fall an ein anderes
Gericht weiterleitet, um die Zuständigkeit zu klären oder den Fall an den richtigen
Gerichtsstandort zu verlagern. Dies geschieht, wenn das ursprünglich angerufene Gericht
nicht zuständig ist, der Fall an einem anderen Ort verhandelt werden sollte oder mehrere
Fälle zusammengeführt werden müssen.

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