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2013 1
Allgemeine Prozessgrundsätze
ZPO
beachte aber die Ausnahmefälle von § 118 Abs 2 EO, § 325 ZPO, § 17 NWG
Betreibender Gläubiger kann aber auch folgendermaßen über das Verfahren disponieren:
Verfahren, die nur auf Antrag Verfahren, die nur von Amts Verfahren, die auf Antrag und von
eingeleitet werden wegen stattfinden Amts wegen stattfinden können
- Aufteilung des ehelichen • Verlassen-schaftsverfahren
Vermögens nach § 81 EheG, nach § 143ff • Sachwalterbestellung, 117
- Todeserklärungsverfahren • Unwirksamerklärung eines • Unterbringung 18 UbG
Vaterschaftsanerkenntnisses • Obsorgeverfahren, 177a
nach § 164 AußStrG
= reiner Dispositionsgrundsatz = reiner Offizialgrundsatz Beide Grundsätze gelten
und dafür auch die entsprechenden Beweise anzubieten (vgl 226 Abs 1 + 239)
Tun sie das nicht wird nur das Vorbringen der erschienenen Partei für wahr gehalten
2. Nach hRspr kann Richter überschießende Beweisergebnisse nur verwerten, wenn die Parteien
3. Die hRpsr verbietet auch den sog Ausforschungs- oder Erkundungsbeweis, dem keinerlei
Tatsachenbehauptungen zugrunde liegen
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Exekution
aa. dass die Parteien jetzt gar nichts mehr zu tun hätten
→ entscheidungserhebliche Umstände können GERADE nur mit deren Mithilfe erforscht werden
→ P haben auch hier Wahrheits- und Vollständigkeitspflicht
→ deren (Nicht)erfüllung ist im Rahmen der freien Beweiswürdigung (§ 32) zu beurteilen
bb. dass das Verfahren jetzt EWIG LANG DAUERT
> dh.: Gericht darf nicht ad infinitum nach der „Wahrheit" forschen
> sondern im Ausmaß vertretbaren Aufwandes muss der Wahrheit möglichst nahe gekommen werden
> Ausfluss dieser Vorgabe sind §§ 17 und 33 AußStrG
ZPO
Grundsätzlich herrscht Amtsbetrieb – Gericht nimmt vor: Parteibetrieb (dh.: ohne Handeln der Partei passiert
EO
Grundsätzlich herrscht Amts- Parteibetrieb (dh.: ohne Handeln der Partei passiert nichts = Stillstand des
Inganghalten des Vollzugs >Ausbleiben des Strafantrags auf Verhängung v Beugestrafen durch den betr Gl
Gerichtsvollzieher etc) >Ausbleiben des Mitwirkens des Betr Gl bei der Delogierung durch Bereitstellen
Prozessgrundsätze, die ein „fair trial" (im Sinne des Art 6 EMRK)
garantieren sollen
ZPO
Verstoß gg Grds d Mündlichkeit: Wird durch Verstoß auch das rechtliche Gehör verletzt?
Nein: Diesfalls liegt bloß ein sonstiger Verfahrensmangel iS des § 496 Abs 1 Z 2 ZPO vor
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Exekution:
Ausnahmen:
idF §§ 353 ff EO kann das Gericht den Verpflichteten einvernehmen (§ 358 EO),sofern nicht Gefahr im Verzug ist,
bei Anträgen auf Einschränkung/ Einstellung der Exekution, die nicht vom betrGläubiger gestellt werden (§ 45 / 3 EO)
bei Verhandlungen über Widersprüche (§§ 128,185,213,398 EO);
im Zwangsversteigerungsverfahren
• bei Erteilung des Zuschlags (§ 185 EO).
• beim Einstellungsantrag des Pfandgläubigers, der sein Recht nach § 462 ABGB ausüben möchte (§ 200)
• beim Antrag des Verpflichteten auf Einleitung der Zwangsverwaltung anstelle der ZVS (§ 201)
• bei der Verteilung des Meistbots (§§ 209 ff, 285 Abs 3 EO).
Außerstreit
- im Abstammungsverfahren
- in bestimmten Ehesachen nach § 94 Abs 1
- bei Bestellung eines Sachwalters nach § 121 Abs 1
- bei erheblicher Erweiterung der Sachwalterschaft § 128 Abs 2
- im Verfahren über das Erbrecht nach § 162
- in Sonderverfahren nach § 37 Abs 3 Z 10 MRG , § 24 Abs 2 EisbEG, § 22 UbG
es steht dem Gericht stets frei, eine mündliche Verhandlung anzuberaumen, wenn es dies für
zweckmäßig erachtet
zur Beschleunigung des Verfahrens,
zur Erhebung des Sachverhalts
zur Erörterung von Rechtsfragen.
Unterschied zu § 177 ZPO
Es muss nicht das GESAMTE Parteivorbringen mündlich erfolgen
Unmittelbarkeitsgrundsatz
Entscheidungsgrundlage ist nur das, was sich vor dem erkennenden Gericht abgespielt hat.
1. sachliche Unmittelbarkeit:
1. Beweisaufnahme im Rechtshilfeverfahren
2. § 281 a ZPO: Wenn in gerichtlichen Verfahren A bereits Beweis aufgenommen wurde (Protokoll
oder das Sachverständigengutachten), kann dieses Beweismittel in Verfahren B verwendet werden
3. Unter den Voraussetzungen nach 488 / 4 ZPO reicht im Rechtsmittelverfahren die Verlesung der
Protokolle aus dem erstinstanzlichen Verfahren
4. In den Fällen der Beweissicherung, weil das Beweismittel sonst verloren geht oder seine Benützung
erschwert würde (§386 ZPO)
5. Einschränkungen der Unmittelbarkeit bei der Klageüberweisung nach 261 Abs 6 ZPO
persönliche Unmittelbarkeit: Urteil nur von jenen Richtern, die an der zugrunde liegenden
mündlichen Verhandlung teilgenommen haben
1.Bei Änderung der Gerichtsbesetzung während des Verfahrens: § 412 Abs 2 ZPO
Neudurchführung der mündlichen Verhandlung
mit Benützung der Klage, der zu den Akten gebrachten Beweise und des Verhandlungsprotokolls
2. § 138 ZPO bei Erstreckung der Verhandlung muss Richter in neuer Tagsatzung
- mündlich verlesen: die bisherigen Verhandlungsergebnisse aufgrund des Protokolls
- daran die Verhandlung anzuknüpfen
Wenn durch den Verstoß auch zB wenn Richter die Verhandlung vor Beweis- Folge Nichtigkeit nach § 477 Abs 1 Z 4
das rechtliche Gehör verletzt wird erörterung gem § 357 ZPO schließt ZPO
wenn Beweise im Rechtshilfeweg zB bei Beweisaufnahme durch ersuchten Richter Folge: wesentlicher Verfahrensmangel
aufgenommen werden ohne ohne dass dem persönlichen Erscheinen im Sinne des § 496 Abs 1 Z 2 ZPO
gesetzliche Voraussetzungen unverhältnismäßige Kosten verursachen würde
Übrige Verstöße gegen UBK zB Verstößen gegen 386 ZPO Wahrnehmung der Verletzung der Unmittelbarkeit setzt
Rüge gem § 196 ZPO voraus
Verletzung des § 412 Abs 1 ZPO (persönliche U) Nichtigkeitsgrund nach § 477 Abs 1 Z 2 ZPO
Richterwechsel NK, wenn neue Richter keine neue Verhandlung durchgeführt + Sofort Urteil gefallt hat
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EO + Außerstreit: dort wo mündliche Verhandlung sein muss, gelten in Bezug auf
die Unmittelbarkeit die Regelungen der ZPO
da, wo Mündlichkeit Pflicht ist (s.o.) GELTEN JDNF die Vorschriften über Unmittelbarkeit
Beschlüsse nur durch jenen Richter der an der Verhandlung teilgenommen hat
ZPO:
- in der Gelegenheit zur mündlichen Stellungnahme liegen, oder auch in bloß schriftlicher Form.
- Vor der Entscheidung sein oder auch nachher
1. (zB.: Anfechtungsmöglichkeit im Mahnverfahren durch den Einspruch!)
2. Bei Rechtsmittelbeschränkungen muss aber die Entscheidung aufgrund eines zweiseitigen
Verfahrens zu Stande gekommen ist.
Verletzung des rechtl. Gehörs: § 477 Abs 1 Z 4,5 ZPO + Nichtigkeitsklage (§ 529/1/2)
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EO
- Verpfl hat Rekurs dagegen - dieser unterliegt aber Neuerungsverbot der ZPO
Daher bekommt der Verpfl nach der EO eine Menge besonderer Rechtsbehelfe
Impugnationsklage: Einwände gegen die E-bewilligung)
Wird gewahrt durch den Widerspruch gegen Bewilligung einer einstweiligen Verfügung (=Alternative zum
Rekurs), wenn Antragsgegner nicht vor Fällung der eV einvernommen wurde (kein Neuerungsverbot)
Ausnw Fälle, wo rechtliches Gehör vor Fällung einer Entscheidung gewährt wird:
Außerstreit
ZPO
Volksöffentlichkeit umfasst
- den Ort der Verhandlung bei Nachfrage leicht feststellen zu können und
- ohne Hindernisse Zutritt zur Verhandlung zu erhalten
- verboten aber Fernseh- und Hörfunkaufnahmen + Übertragungen sowie Film- und Fotoaufnahmen
öffentlicher Verhandlungen (Tonaufnahmen aber erlaubt!) - (§ 22 MedienG)
mündlichen Verhandlungen
Entscheidungsverkündungen vor dem erkennenden Gericht
- Ehesachen
- Verfahren in anderen nicht rein vermögensrechtlichen Streitigkeiten zwischen Ehegatten (§ 460 Z 3 ZPO).
4. Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse oder das Amtsgeheimnis gefährdet erscheinen (§ 172 Abs 2 ZPO;
Veröffentlichung des Inhalts einer Verhandlung, bei der die Öffentlichkeit ausgeschlossen
war > gemäß § 301 Abs 1 StGB strafbar.
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Grundsatz der Parteiöffentlichkeit
Parteiöffentlichkeit gilt
immer
auch bei Verhandlungen
- bei denen die Volksöffentlichkeit ausgeschlossen ist, und
- im Eheverfahren
Verletzung der Parteiöffentlichkeit = immer Verstoß gg rechtl. Gehör >§ 477 /1/ 4
EO
3. sofern nicht begründete Besorgnis besteht, dass die Anwesenheit zur Störung missbraucht werde
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Parteiöffentlichkeit besteht aber bei allen Exekutionshandlungen (§ 32 EO)
- Recht an etwaigen mündlichen Verhandlungen teilzunehmen
1. dass
i. Betr Gl hat daher KEINEN Anspruch auf Ersatz der Kosten für die Beteiligung am Vollzug
Außerstreit § 19 Abs 1
Volksöffentlichkeit
Parteiöffentlichkeit
Ist grundsätzlich immer gegeben:
jede Partei kann in solchen Fällen mit ihrem Vertreter und einer Vertrauensperson erscheinen (§ 19 Abs 5)
> die ausgeschl Partei muss trotzdem zu den Ergebnissen der dann stattfindenden
Beweisaufnahme Stellung nehmen können (sonst Nichtigkeit wg Entzug des rechtlichen Gehörs)
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• Grundsatz des Neuerungsverbots im Rechtsmittelverfahren (Österr. Verfahren sind aufgrund dessen sehr kurz)
- prozessuale Formvorschriften stets so auszulegen, dass sie die Sachentscheidung nicht hindern
- zB §§ 40a, 104 Abs 3 IN und §§ 84, 182, 230a, 235, 260 Abs 4 ZPO
• Fristsetzungsantrag 91 GOG
- Ist Möglichkeit der Parteien, eine Prozessverschleppung durch das Gericht zu verhindern
- Voraussetzungen
• im Verfahren über Kündigungen von unter das MRG fallenden Bestandobjekten müssen alle
• Oppositions- und Impugnationsklage: hier müssen Einwendungen gegen den Anspruch bzw gegen die
Exekutionsbewilligung, die zur Zeit der Erhebung der Klage vorgebracht werden können, bei sonstigem
Ausschluss gleichzeitig geltend gemacht werden (§§ 35, 36 E0)
Partei muss ihr Vorbringen zeitgerecht und vollständig erstatten, sonst Präklusion des Vorbringens § 179
39/ 1 Z 8 EO; … Fortsetzung der Exekution voraussichtlich nicht einmal die Exekutionskosten decken wird
weil: Ex soll den betr Gl befriedigen, nicht den Verpfl bestrafen (Kostendeckungsprinzip)
§ 151 EO, 277 …in der Versteigerung nur der halbe Schätzwert erreicht (Verschleuderungsverbot)
Einstellung bezieht sich auf alle anderen vom Gläubiger genannte Exekutionsobjekte
§ 35 MRG - iFd zwangsweisen Räumung > Aufschiebung der Exekution um 3-9 Monate
- bei Gefahr der Obdachlosigkeit > auf Antrag des (ehemaligen) Mieters
§§ 200b, 1.Verpf durch eine Naturkatastrophe zur Exekutionslage gekommen UND Zwangsversteigeru
282a EO 2.sonst die wirtschaftliche Existenz des Verpflichteten gefährdet ist UND ng kann aufge-
3. die Fdg des Gl nicht teilweise oder ganz uneinbringlich werden könnte schoben werden