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Etymologie

Das Wort „Silber“ (althochdeutsch silabar, silbar und ähnliche Formen) leitet sich
aus der gemeingermanischen Wurzel *silubra- ab, ebenso wie die Bezeichnungen in
anderen germanischen Sprachen (so Englisch silver). Das Baskische hat das
germanische Wort übernommen: zilar. Verwandte Bezeichnungen gibt es in den
baltischen Sprachen (litauisch sidabras) und den slawischen Sprachen (russisch
серебро serebro, kroatisch srebro).[14]

Die Philologie des 19. Jahrhunderts brachte eine Vielzahl von Theorien über den
Wortursprung hervor.[14] Der 1870 von Victor Hehn hergestellte Zusammenhang mit dem
in Homers Ilias beschriebenen sagenhaften Land Alybē (Ἀλύβη) muss Spekulation
bleiben. Das Wort könnte aus einer orientalischen Sprache stammen, abgeleitet von
der semitischen Wurzel ṢRP (vgl. akkadisch ṣarāpu ‚veredeln‘, ‚legieren‘).[15]

In anderen indogermanischen Sprachen geht das Wort für Silber auf die Wurzel *arg
zurück, so altgriechisch ἄργυρος argyros und lateinisch argentum.[16] Argentinien
wurde nach dem Silber benannt, das Europäer dort zu finden hofften; es ist das
einzige nach einem chemischen Element benannte Land. Häufiger ist die Namensgebung
eines Elementes nach einem Land, z. B. Francium, Germanium und Polonium.[17]
Geschichte

Silber wird von Menschen etwa seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. verarbeitet. Es wurde
zum Beispiel von den Assyrern, den Goten, den Griechen, den Römern, den Ägyptern
und den Germanen benutzt. Zeitweise galt es als wertvoller als Gold. Das Silber
stammte meistens aus den Minen in Laurion, die etwa 50 Kilometer südlich von Athen
lagen. Bei den alten Ägyptern war Silber als Mondmetall bekannt. Auch in der
Alchemie steht der Mond (lateinisch Luna)[18][19] für Silber. Spätmittelalterliche
und frühneuzeitliche Autoren, insbesondere auf dem Gebiet der Alchemie, nahmen eine
Entstehung des Silbers durch Vermischung von Schwefel und Quecksilber (lateinisch
Argentum vivum) an.[20]

Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit wurden in Zentraleuropa Silbererzvorkommen im


Harz (Goslar), in Waldeck-Frankenberg (Frankenberg, Goddelsheim, Dorfitter,
Thalitter), am Donnersberg (Imsbach), im Thüringer Wald (Ohrdruf), in Sachsen
(Freiberg und im übrigen Erzgebirge, besonders Jáchymov), im Südschwarzwald
(Schauinsland, Belchen, Münstertal, Feldberg), Böhmen (Kutná Hora) und der Slowakei
entdeckt. Ergiebige Silbervorkommen sind darüber hinaus aus Kongsberg (Norwegen)
bekannt.

Größter Silberproduzent im Mittelalter war Schwaz. Ein großer Teil des damaligen
Silbers kam aus den Stollen der Schwazer Knappen.

Später brachten die Spanier große Mengen von Silber aus Lateinamerika, unter
anderem aus der sagenumwobenen Mine von Potosí, nach Europa. Auch Japan war im 16.
Jahrhundert Silberexporteur. Durch das gestiegene Angebot sank der Silberwert in
der Alten Welt.

Da nach 1870 vorwiegend Gold als Währungsmetall verwendet wurde, verlor das Silber
seine wirtschaftliche Bedeutung immer mehr. Das Wertverhältnis sank von 1:14 einige
Zeit lang auf 1:100, später stieg es wieder etwas an. Im März 2018 lag es bei
ungefähr 1:81. Das Angebot an Silber ist von der Verbrauchs- und
Produktionsentwicklung anderer Metalle abhängig.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde rostfreier Stahl entwickelt, der dann aufgrund
seiner Gebrauchsfreundlichkeit und des attraktiven Preises nach dem Ersten
Weltkrieg in die Einsatzbereiche des Silbers vordrang, etwa Servierplatten,
Bestecke, Leuchter und Küchengerät. Gegenläufig dazu hat sich der Bereich
Fotografie und Fotochemie unter Verwendung der Silbersalze während des ganzen 20.
Jahrhunderts breit entwickelt, verlor aber seit Ende der 1990er Jahre im Zuge der
Umstellung auf die digitale Abbildungstechnik erheblich an Bedeutung.

Als die größte Silberspekulation wird die Spekulationsblase im Silbermarkt Mitte


der 1970er Jahre bis zum Jahr 1980 betrachtet, die insbesondere mit den Brüdern
Nelson Bunker Hunt und William Herbert Hunt in Verbindung gebracht wird, die
Silberspekulation der Brüder Hunt.

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