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Kultur Dokumente
Band 36
1999
von
Marfa Paz de Hoz
1999
ISBN 3-7749-2965-3
Copyright 1999 by Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn
Amis padres
II"
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort IX
Abkürzungsverzeichnis XI
I. Einleitung
1. Zielsetzung
2. Historische Einleitung 2
3. Geographische Eingrenzung 6
4. Die epigraphischen Quellen 9
V. Kultpersonal 87
1. Priester 87 - 2. CTKT71npocp6pos-
89 - 3. µciyos- 89 - 4. npocp-finis-/npocpijns- 90
- 5. uµv4186s- 90 - 6. uµv418o'L Kat. 0rnMym 90 - 7. TTEpLpavnis- 90 -
8. vEwK6pos- 91 - 9. 'LEpov6µos- 91 - 10. VEWTTOLTJ5' 92 - 11. ETTLµEATJTT]5' 92 -
12. ETTL Twv 'LEpwvnpoa68wv 92 - 13. Ausschließlich für Dionysos belegte Kultämter
92 - 14. Kultämter unbestimmter Bedeutung 93 - I 5. Weitere Personen 95
VIII Inhalt
X. Schlußfolgerungen 125
Konkordanzen 316
Indices 332
l. Herkunfts- und Aufbewahrungsorte der Inschriften 332
2. Epigraphisches Verzeichnis 335
3. Register 385
4. Quellenverzeichnis 394
Karten 402
VORWORT
Die vorliegende Arbeit ist die überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im Mai 1994 an
der Universität Salamanca eingereicht wurde. Sie wurde von Prof. Georg Petz! (Universität Köln)
und Prof. Elvira Gangutia (Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Madrid) betreut.
Für die Anregung zu diesem unter so vielen Gesichtspunkten interessanten Thema möchte ich
meinem Doktorvater G. Petz! danken. Ihm verdanke ich neben Hinweisen und Korrekturen auch
die Vermittlung einer epigraphischen Arbeitsmethode. Meiner 'Doktormutter' E. Gangutia dan-
ke ich vor allem für die Aufnahme am Griechisch-Lateinischen Institut des CSIC in Madrid, wo
mir während der Arbeit an der Dissertation die für Epigraphik ausgezeichnet ausgestattete Biblio-
thek zur Verfügung stand. Für finanzielle Unterstützung danke ich dem spanischen Ministerium
für Erziehung und Wissenschaft, welches mich vier Jahre lang mit einem Promotionsstipendium
gefördert und lange Aufenthalte in Köln ermöglicht hat, wo ein großer Teil der Arbeit entstand.
An dieser Stelle sei vor allem auch drei Personen gedankt, ohne deren Mithilfe diese Arbeit gro-
ße Lücken aufwiese: Javier de Hoz für all seine Hinweise und Kommentare zu verschiedenen
Aspekten der Arbeit sowie seine Information zu interessanten Parallelen und bibliographischen
Angaben; Daniel Riaf\o für seine Kommentare vieler Inschriften und besonders für die gesamte
EDV-Arbeit zur Vorbereitung der Indizes und der automatischen Numerierung des Katalogs
sowie für die Bearbeitung der Karten; Hasan Malay für die Ermöglichung eines dreiwöchigen
Aufenthaltes in Lydien mit Zugang zu den Museumsarchiven, durch den ein großer Teil des
Katalogs überprüft werden konnte. Die von ihm angefertigte Karte von Lydien, die als Grundla-
ge meiner Karten diente, und seinen damals noch unpublizierten Katalog der Inschriften des Mu-
seums von Manisa hat er mir selbstlos zur Verfügung gestellt. H. Malay und seiner leider vor vier
Jahren verstorbenen Frau Müzeyyen Hamm danke ich für die herzliche Aufnahme in Izmir und
dafür, daß sie mein Interesse an ihrem so außergewöhnlichen Land geweckt haben.
Weitere Personen und Institutionen, die auf verschiedene Weise zur Vollendung dieser Arbeit
beigetragen haben und denen ich an dieser Stelle Dank sagen möchte, sind meine Mutter Maria
Paz Garcfa-Bellido, mein Kollege aus dem CSIC Juan Rodrfguez Somolinos und die Professoren
Fernando Gasc6, Jose Antonio Fernandez Delgado, Julio Mangas, Jose L6pez und Manuel Garcfa
Teijeiro für nützliche Hinweise, das Departamento de Documentaci6n de! Centro de Estudios Hi-
st6ricos de! CSIC, dessen EDV-Anlage mir für die Verarbeitung der Karten zur Verfügung stand,
das Institut für Altertumswissenschaft der Universität Köln, in dessen Bibliothek ich viele Stunden
verbracht habe und an dem ich an vielen interessanten Seminaren teilnehmen konnte, meiner
Schwester Li via danke ich für ihre Unterstützung. Für die sprachlichen Korrekturen des deutschen
Manuskripts danke ich Hubertus Stephan. Herrn Prof. Dr. Elmar Schwertheim möchte ich für die
Aufnahme der Arbeit in die Reihe Asia Minor Studien sowie Frau Fornasier für die Redaktions,lr-
beit danken. Auch will ich der DGES des spanischen Ministerio de Educaci6n y Cultura danken,
die durch ihre finanzielle Unterstützung diese Publikation ermöglicht hat.
Diese Arbeit wurde 1996 abgeschlossen. Das Material und die Literatur, die später, besonders
nach 1998 erschienen sind, wurden nur in Ausnahmefällen benutzt und zitiert.
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Außer den Abkürzungen für Zeitschriften und epigraphische Corpora des Archäologischen An-
zeigers und der Archäologischen Bibliothek werden folgende Abkürzungen verwendet:
BMC Lydia B.V. Head, A Catalogue of the Greek Coins in the British Museum. Coins
of Lydia, Bologna 1964 (London 1901).
Bull. Epigr. Bulletin Epigraphique, in: REG, ab 1888.
Buresch K. Buresch, Aus Lydien. Epigraphisch-Geographische Reisefrüchte,
Leipzig 1898.
CCIS E.N. Lane, Corpus Cultus Iovis Sabazii, Leiden 1985 (EPRO 100).
CMRDM E.N. Lane, Corpus Monumentorum Religionis Dei Menis I-IV, Leiden
1971-76 (EPRO 19).
Debord P. Debord, Aspects sociaux et economiques de la vie religieuse dans
I' Anatolie grecoromaine, Leiden 1982 (EPRO 88).
Diakonoff I. Diakonoff, Artemidi Anaeiti anestesen. The Anaeitis dedications in the
Rijksmuseum van Oudheden at Leiden and the related material from
eastern Lydia. A reconsideration, BABesch 54 (1979), 139-188.
Didyma Th. Wiegand, Didyma II, Berlin 1958.
EPRO Etudes preliminaires aux religions orientales dans I' empire romaine, Lei-
den.
Gauthier, NIS II Ph. Gauthier, Nouvelles Inscriptions de Sardes II, Geneve-Paris 1989.
Gusmani, LW R. Gusmani, Lydisches Wörterbuch mit grammatischer Skizze und In-
schriftensammlung, Heidelberg 1964.
Hanfmann G.M.A. Hanfmann (Hrsg.), Sardis from Prehistoric to Roman Times. Re-
sults of the Archeological Exploration of Sardis 1958-1975, Harvard
1983.
Herrmann, Ergebnisse P. Herrmann, Ergebnisse einer Reise in Nordostlydien, Denkschriften der
österreichischen Akademie der Wissenschaften 80, Wien 1962.
Herrmann - Polatkan P. Herrmann - K.Z. Polatkan, Das Testament des Epikrates und andere
neue Inschriften aus dem Museum von Manisa, Wien 1969.
Heubeck A. Heubeck, Lydiaka, Untersuchungen zu Schrift, Sprache und Götter-
namen der Lyder, Erlangen 1959 (Erlanger Forschungen 9).
Horsley G.H.R. Horsley, New Documents Illustrating Early Christianity 1-8, Mac-
quaire 1981-1997.
IBM Ancient Greek Inscriptions in the British Museum I-IV; Index, Oxford
1874-1916.
IK 8 (Magnesia) Th. Ihnken (Hrsg.), Die Inschriften von Magnesia am Sipylos, Bonn 1978
(Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 8).
JK 17 (Ephesos) R. Meric; - R. Merkelbach - J. Nolle - S . .';,ahin (Hrsg.), Die Inschriften
von Ephesos VII 1-2, Bonn 1981 (Inschriften griechischer Städte aus
Kleinasien 17,1).
XII Abkiiramgsverzeichnis
IK 22 (Stratonikeia) M.<;.~ahin (Hrsg.), Die Inschriften von Stratonikeia II 1-2, Bonn 1982
u. 1990 (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 22, 1-2).
IK 23 (Smyrna) G. Petz! (Hrsg.), Die Inschriften von Smyrna I, Bonn 1982 (Inschriften
griechischer Städte aus Kleinasien 23).
IK 24 (Smyrna) G. Petz! (Hrsg.), Die Inschriften von Smyrna II 1-2, Bonn 1982 u. 1990
(Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 24 ).
IK 28 (Iasos) W. Blümel (Hrsg.), Die Inschriften von Iasos 1-11, Bonn 1985 (Inschriften
griechischer Städte aus Kleinasien 28, 1-2).
IK 33 (Hadrianoi E. Schwertheim (Hrsg.), Die Inschriften von Hadrianoi und Hadrianeia,
u. Hadrianeia) Bonn 1987 (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 33).
IK 34 (Mylasa) W. Blümel (Hrsg.), Die Inschriften von Mylasa, Bonn 1987 (Inschriften
griechischer Städte aus Kleinasien 34).
I Magnesia 0. Kern, Die Inschriften von Magnesia am Maeander, Berlin 1900.
I Pergamon M. Fränkel, Die Inschriften von Pergamon, Berlin 1890-95 (AvP VIII
1-2); Ch. Habicht, Die Inschriften des Asklepieions, Berlin 1969 (AvP
VIil 3).
I Priene H. von Gaertringen, Inschriften von Priene, Berlin 1906.
Keil, Kulte J. Keil, Die Kulte Lydiens, in: W.H. Buckler - W.M. Calder (Hrsg.), Ana-
tolian Studies presented to Sir W.M. Ramsay, Manchester 1923, 239-266.
Keil - Premerstein I J. Keil - A. von Premerstein, Bericht über eine Reise in Lydien und der
südlichen Aiolis ausgeführt 1906, DenkschrWien 53 (2), 1 1908.
Keil - Premcrstein II dies., Bericht über eine zweite Reise in Lydien ausgeführt 1908,
DenkschrWien 54 (2), 1911.
Keil - Premerstein III dies., Bericht über eine dritte Reise in Lydien und den angrenzenden
Gebiet Ioniens ausgeführt 1911, DenkschrWien 57 (1 ), 1914.
LBW Ph. Le Bas - W.H. Waddington, Voyage archeologique en Grece et en
Asie Mineure. Inscriptions JII, Hildesheim 1972 (= Paris 1870).
Malay H. Malay, Greek and Latin Inscriptions in the Manisa Museum, Ergän-
zungsbände zu den Tituli Asiae Minoris 19, Wien 1994.
MAMA Monumenta Asiae Minoris Antiqua. Publications of the American Society
for Archaeological Research in Asia Minor, 1928 ff.
Ohlemutz E. Ohlemutz, Die Kulte und Heiligtümer der Götter in Pergamon, Würz-
burg 1940.
Peek, GVI W. Peek, Griechische Versinschriften, Berlin 1955.
Petz! G. Petz!, Die Beichtinschriften Westkleinasiens, EpigrAnat 22 (1994).
PGM K. Preisendanz et alii (Hrsg.), Papyri Graecae Magicae. Die griechischen
Zauberpapyri 1-II, Stuttgart 1973-74 2 •
Ricl, EA 18 M. Ricl, Hosios kai Dikaios I: Catalogue des Inscriptions, EpigrAnat 18
(1991), 1-49.
Ricl, EA 19 dies., Hosios kai Dikaios II: Analyse, EpigrAnat 19 (1992), 71-102.
Ricl, EA 20 dies., Hosios kai Dikaios: Nouveaux Monuments, EpigrAnat 20 ( 1993 ),
95-100.
Abkürzungsverzeichnis XIII
Robert, OMS ders., Opera Minora Selecta. Epigraphie et antiquites grecques, Amster-
dam I 1969; II-III 1970; IV 1974; V-VI 1989; VII 1990.
Robert, Documents ders., Documents d' Asie Mineure, Paris 1987.
Robert, Hellenica VI J. und L. Robert, Hellenica VI, Paris 1948.
1. Zielsetzung
Der religiöse Kontakt und Austausch zwischen der einheimischen Bevölkerung der orientali-
schen Welt und den dort angesiedelten Griechen ist einer der bedeutendsten Aspekte des kultu-
rellen Einflusses zwischen diesen beiden Welten. Die zunehmende Zahl von Ausgrabungen und
Expeditionen vor allem seit der Mitte dieses Jahrhunderts hat besonders für Lydien viele neue
Belege epigraphischer Art zum Vorschein gebracht. Schon im Jahre 1923 waren aus Lydien so
viele Inschriften religiösen Inhalts bekannt, daß J. Keil auf deren Grundlage einen Aufsatz über
die lydischen Kulte verfaßte, der bis heute grundlegend ist.' Keil ordnet die religiösen Zeugnis-
se nach ihrer kulturellen Herkunft, wobei er jedoch die Probleme der Einordnung und Interpre-
tation jedes einzelnen Zeugnisses nicht im einzelnen vorführt.
Diese Tatsache, vor allem aber auch die Zunahme des Materials und das Bekanntwerden von
Belegen neuer Kulte in den letzten siebzig Jahren, machen eine neue Aufarbeitung des Themas
erforderlich. Diese soll sowohl die zur Zeit Keils noch nicht bekannten Inschriften enthalten,
d. h. rund zwei Drittel des gesamten Materials, als auch das bereits damals bekannte durch
Berücksichtigung der Neufunde und der neueren Forschungen berichtigen und schließlich eini-
ge weitere damit verbundene Aspekte behandeln.
Da die vorliegende Untersuchung primär das Ziel verfolgt, den religiösen Kontakt zwischen
Griechen und Einheimischen darzustellen, werde ich mich ausschließlich den vorislamischen,
nichtchristlichen Kulten widmen und auch den römischen Kaiserkult außer Betracht lassen. Auf
literarische und numismatische Quellen, von Keil gänzlich unberücksichtigt, wird dann hinge-
wiesen, wenn sie Interessantes für die Interpretation beitragen. Folgende Hauptwerke wurden
für die Sammlung des Materials verwendet: 1) das Supplementum Epigraphicum Graecum; 2)
die für die nördliche Hälfte Lydiens von P. Herrmann in den Jahren 1981 und 1989 herausge-
gebenen zwei Faszikel über Lydien in der TAM-Reihe, die neben schon früher bekanntem Ma-
terial auch neues untersuchen und zudem bibliographisch äußerst hilfreich sind; 3) die Bände
über Ephesos und das Kaystrostal (VII 1 und 2) aus der Reihe Inschriften griechischer Städte
aus Kleinasien, I K 17 (Ephesos), für den südlichen Abschnitt des Kaystrostales. In keinem
modernen Corpus enthalten sind Quellen über den von Westen nach Osten verlaufenden Ab-
schnitt von Nymphaion über Kassaba, Troketta und Sardeis bis Philadelpheia. Für diese Ge-
gend muß auf ältere Werke sowie auf neuere Aufsätze zurückgegriffen werden. Nur für Sardeis
sind folgende Corpus-Publikationen zu nennen: der von W.H. Buckler und D.M. Robinson im
Jahr 1931 herausgegebene Band Sardis VII 1 (Greek and Latin lnscriptions) der Publications of
the American Society for the Excavation of Sardis, L. Roberts Nouvelles lnscriptions de Sardes
1
Keil, Kulte= J. Keil, Die Kulte Lydiens, in: W.H. Buckler - W.M. Calder (Hrsg.), Anatolian Studies presen-
ted to Sir W.M. Ramsay, Manchester 1923, 239-266. Eine ausführliche Zusammenstellung der Literatur über
Lydien hat derselbe Autor in RE XIII ( 1927), s. v. Lydien (2124-2128) gegeben. Darin hat er die spärlichen
Berichte in der antiken Literatur, die Publikationen von Reisenden, die sich seit dem 15. Jh. für Lydien interes-
sierten, sowie die Fachliteratur, die sich seit dem 19. Jh. mit spezielleren Aspekten des alten Lydien beschäftigt,
gesammelt. Für eine sehr nützliche allgemeine Darstellung der Religionen Kleinasiens im 1. Jts. v. Chr. siehe
R. Gusmani, Le Religioni dell'Asia Minore nel primo millenio a. C. in: T. Venturi - G. Castellani (Hrsg.),
Storial delle Religioni II, Turin 1971.
2 !. Ei11/eir1111g
I ( 1964) und Ph. Gauthiers Nouvelles Inscriptions de Sardes II (1990). Für Philadelpheia ist
der nächste Band der lydischen TAM-Faszikel in Vorbereitung.
Durch die neue Zusammenstellung der Belege und die neuen Untersuchungen aller Inschriften
wird geprüft, inwieweit Keils statistische Aussagen bestütigt bzw. modifiziert werden können.
Auch wird die von Keil erarbeitete Stratigraphie der Kulte fortgesetzt und überprüft, indem jede
Gottheit der einen oder anderen Schicht zugeordnet wird. Besondere Aufmerksamkeit soll dem
Verhältnis zwischen griechischen Kulten einerseits und einheimischen, anatolischen anderer-
seits gewidmet werden.
Darüber hinaus werden einige zusätzliche Aspekte dieser Inschriften dargestellt: Das Auftreten
der Götter und Adoranten, die sozialen Schichtung der Adoranten, Formen der Kommunikation
zwischen Gott und Mensch und die ökonomische Grundlage der Tempel. Die Behandlung sol-
cher Aspekte ist für die Rekonstruktion des religiösen Lebens und die Auseinandersetzung mit
den Kulten unentbehrlich. Leider ist es wegen der knappen Sprache der Inschriften meist nicht
möglich, die Natur der Kulte als privat oder öffentlich festzustellen. In diesem Zusammenhang
ist vor allem die Untersuchung der Adoranten und des kultischen Personals von besonderer
Bedeutung. Es ist nicht immer möglich, aus einzelnen Belegen für eine Gottheit in einer Ort-
schaft festzustellen, ob es sich um eine okasionelle Weihung oder um das Zeugnis eines echten
Kultes handelt. Da in solchen Fällen die Existenz eines Kultes nicht ausgeschlossen werden
kann, werde ich sie als mögliche kultische Belege in die Untersuchung einbeziehen.
Der Arbeit ist ein Katalog aller bisher aus Lydien bekannten griechischen Inschriften religiösen
Inhalts beigefügt, um den Zugang zum Material zu erleichtern. 2
2. Historische Einleitung
Eine Zusammenfassung der Geschichte Lydiens soll einleitend dazu dienen, die Grenzen dieser
Region näher zu bestimmen und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten zu umreißen. Da-
neben soll auf die verschiedenen fremden Einflüsse hingewiesen werden, die zu den gemischten
Kuhformen in Lydien geführt haben. 3
Der Umfang des lydischen Siedlungsgebietes kann in seiner Anfangszeit nicht mit Genauigkeit
bestimmt werden. Als eines der Völker, die das hethitische Reich bis ca. 1200 v.Chr. bildeten,
siedelten die Lyder im Zentrum des westlichen Anatolien. Sie sprachen eine indogermanische
Sprache, die zur sogenannten anatolischen Gruppe zu gehören scheint. Die meisten erhaltenen
lydischen Inschriften stammen aus dem 5. und 4. Jh. v. Chr., einige wenige bereits aus dem
1
8. bis 7. Jh. v.Chr.' Die Zeit zwischen dem Untergang des hethitischen Reiches und der
2
Vollständigkeit in der Materialsammlung wird lediglich bei den Inschriften mit Götternamen angestrebt. Von
den anderen, aus denen sich nicht erschließen läßt, um welchen Kult es sich handelt, werden nur einige in ttie
Auswahl einbezogen, und zwar jene, die flir kultische Aspekte von Interesse sind.
3
Vgl. allgemein für die Kenntnis über die Gründung und die verschiedenen Fremdherrschaften, die die lydischen
Städte erlebt haben W.M. Ramsay, The Historical Geography of Asia Minor, Amsterdam 1962, 120-134;
A.H.M. Jones, The Cities of the Eastern Roman Provinces, Oxford 1971, 28-94; G.M. Cohen, The Seleucid
Colonies, Wiesbaden 1978; P. Debord, REA 87 ( 1985), 345-358 und die Einleitungen zu den verschiedenen
Städten und katuikiai bei Keil - Premerstein 1-111,TAM V 1-2 und IK 17 (Ephesos), 1-2.
4
Es handelt sich um Ve11rlige, graj]iti und auch Grabstelen mit Verwünschung, welche Götternamen und eine
religiöse MentalitUt enthalten. Letztere findet man in späteren Inschriften im Griechischen wieder.
2. Historische Einleitung 3
phrygischen Herrschaft im 9. Jh. v. Chr. liegt im Dunkeln. Die kimmerischen Invasionen, die
den Untergang der phrygischen Herrschaft zur Folge hatten, machten es den Lydern erstmals
möglich, ihr Reich zu vergrößern und zu stärken. Der lydische König Alyattes vertrieb in der
zweiten Hälfte des 7. Jhs. v. Chr. die Kimmerier aus Kleinasien. Es folgte eine Blütezeit Ly-
diens bis zur persischen Invasion im Jahre 546 v. Chr. Seine Grenzen dehnten sich bis zum
Fluß Halys aus und umfaßten das ganze westliche Kleinasien außer Lykien und Kilikien; auch
die griechischen Städte Ioniens, mit Ausnahme Milets, wurden seiner Herrschaft unterworfen.
Die Absicht des Kroisos, den Halys zu überqueren, gegen die Perser zu ziehen und Kappado-
kien seinem Reich anzuschließen, provozierte Kyros' Angriff auf Sardeis, die Hauptstadt des
lydischen Reiches.
Kroisos' Reich wurde in drei Satrapien aufgeteilt, von denen die von Sardeis ungefähr dem
alten Lydien vom Anfang der Mermnaden-Dynastie entsprach. Die sardische Satrapie reichte
wahrscheinlich bis zu den Flüssen Kaikos im Norden und Mäander bis Tripolis im Süden. Die
genauen Grenzen sind unbekannt, lagen aber wahrscheinlich weiter im Norden und Süden als
diejenigen des griechisch-römischen Lydien. 5 Kennzeichnend für die lydischen Kulte ist der
seltene Synkretismus mit persischen Elementen während der persischen Herrschaft, der sich
trotz der Rolle von Sardeis als wichtigster Hauptstadt zeigt. G.M.A. Hanfmann bezeichnet den
persischen Einfluß in Lydien als einen sporadischen kulturellen Kontakt, sozial zerstreut und
isoliert, der keine bedeutende Veränderung in den kulturellen Modellen mit sich gebracht hat. 6
Nach V. Sekunda wurde die Organisation der Satrapia mittels der Verbindung zwischen der
lokalen Aristokratie und dem persischen Adel durchgeführt. 7 Die einzigen Ortschaften, bei der
er persische Kolonisation für möglich hält, sind folgende: Larisa und Killene (und zwar mit
ägyptischen Kolonisten), die Ebene von Hyrkanis 8 , Hierokaisareia 9 , Dareiukome und Kyrope-
0
dion. ' In Hypaipa dagegen gibt es trotz der Existenz eines Heiligtums der Anaitis keinen Be-
weis von Kolonisation. Sekunda zufolge könnte das Heiligtum von den Nachkommen des per-
sischen Adels gegründet worden sein, der sich in dieser nahe der Hauptstadt gelegenen Stadt
niedergelassen hatte. 11
Zu den Thesen von Sekunda und Hanfmann ist folgendes anzumerken: Die archäologischen
Funde beweisen keine Vorherrschaft der persischen Kultur über die lydische; 12 während dieser
Periode wurde immer noch Lydisch gesprochen, und es gibt nur vereinzelte Belege, die auf
Aramäisch als offizielle Sprache der persischen Verwaltung schließen lassen. Der griechische
5
Vgl. die Karte des persischen Lydien bei V. Sekunda, REA 87 (1985), 30. Die Grenzen sind dort allerdings nur
annähernd eingetragen (s. ebd. 9). Vgl. auch die Karte bei W.M. Ramsay, The Historical Geography of Asia
Minor, Amsterdam 1962, 104 f.
6
G.M.A. Hanfmann in: Proceedings ofthe X' h International Congress of Classical Archaeology !, Ankara 1978, 28.
7
Sekunda a. 0. 9-14.
8
Strab. XIII 4, 3.
9
Ursprünglich als Hierakome gegründet, vgl. Tac. ann. III 62, 4.
10
Strab. XIII 4, 13. Vgl. dagegen L. Robert, BCH 106 (1982), 371 f.; ders., CRAI (1975) 323 f., der sich für
eine intensive persische Kolonisation in Lydien ausspricht.
11
Sekunda a. 0. 24.
12
Vgl. W.E. Mierse, in: Hanfmann, 106.
4 /. Einleitung
Einfluß der Mermnadenzeit wurde nicht unterbrochen. 13 Schließlich zeigt die Analyse der kulti-
schen Belege, daß sich die Zeugnisse für einen starken religiösen Einfluß der Perser in Lydien,
wie ihn Keil und andere ihm folgend angenommen hatten, auf die Annahme eines persischen
14
Namens für eine anatolische Gottheit beschränken.
Mit der Schlacht am Granikos im Jahre 334 v. Chr. und dem Beginn der griechischen Herr-
schaft verstärkte sich die Hellenisierung des Landes. Nach mehreren Kämpfen zwischen den
Diadochen fiel die Region im Jahre 281 v. Chr. in die Hand der Seleukiden, unter deren Herr-
schaft Lydien Kriege gegen Bithynien, Antigonos, die Galater und mehrmals gegen die Könige
von Pergamon führte. Letztere dehnten dann im Jahre 263 v. Chr. ihre Herrschaft auf lydisches
Gebiet aus. Durch verschiedene Formen griechischer Siedlung in Kleinasien (königlicher Ver-
kauf oder Schenkung an Privatleute, Gründung militärischer Kolonien auf königlichem Land,
Ansiedlung von Griechen in einheimischen Städten) nahm der griechische Bevölkerungsanteil
in Lydien zu. Seleukos I. siedelte nach dem Sieg bei Kurupedion im Jahre 281 v. Chr. makedo-
nische Kolonisten in Thyateira (vermutlich eine alte lydische Siedlung) an und machte aus die-
ser Stadt ein Zentrum der Verbindungen zwischen Sardeis und Pergamon. Auch in Hyrkanis
wurden von den Seleukiden Makedonier angesiedelt. Über die Gründung von Magnesia sind
wir nicht informiert, man kennt aber eine TTaAmµayvriofo im 5. Jh. v. Chr. 15 und weiß, daß
Antiochos I. nach 280 v. Chr. militärische Kolonisten dorthin schickte, denen er königliches
Land schenkte. 16 Auch nach Kastollupedion wurden Militärkolonisten geschickt. Die Religions-
politik der Seleukiden respektierte Organisation und Gewohnheiten einheimischer Heiligtümer,
solange sie nicht zu mächtig wurden. Es gab keine Konfiszierungen durch die Könige, wie man
früher vermutete; im Gegenteil verschenkten sie häufiger Land an Tempel und Städte. 17
Im Jahre 263 v. Chr. erlangten die Attaliden die Herrschaft über das lydische Territorium, An-
tiochos der Große gewann im Jahre 213 v. Chr. einen Teil für das seleukidische Reich, und erst
im Jahre 189 v.Chr., nach dem Sieg des pergamenischen Königs mit Hilfe der Römer bei Ma-
gnesia am Sipylos, wurde Lydia wieder ein Teil des pergamenischen Königtums. Während
dieser ersten Periode attalidischer Herrschaft in Lydien wurde Attaleia als militärischer Vorpo-
sten von Eumenes I. gegründet und durch die Ansiedlung von Veteranen benachbarter Kolonien
vergrößert. Im Jahre 218 v. Chr. wurde auch Thyateira dem attalidischen Königtum angeglie-
dert und blieb noch unter dessen Macht, als Antiochos III. besiegt wurde. Gleichfalls vor des-
13
Nach Hdt. 1 94 waren die Gewohnheiten der Lyder denen der Griechen sehr ähnlich, und der griechische Einfluß
war in der materiellen Kultur der Lyder bedeutend, vgl. H. Crawford - J.R. Greenewalt in: Proceedings of the
Xth. International Congress of Classical Archaeology I, Ankara 1978, 37-45. Für die verschiedenen Formen des
Verhältnisses zwischen Lydien und Ionien sowie zwischen Lydien und Persien s. G.M.A. Hanfmann, in: Procee-
h
dings of the X' International Congress of Classical Archaeology I, Ankara 1978, 25-35.
14
Vgl. Kap. III 3. Die starke Verbreitung persischer Personennamen in Lydien ist nicht von Bedeutung, vgl.
L. Robert, CRAI (1978), 286 ff.(= Robert, V, 739 ff.); Sekunda a. 0. 15.
15
Hellaniko,, Frg. Hist. 4 F 19 l.
ir, o·1csen K olomsten
.
wurde das smyrnäische Bürgerrecht in der Zeit von Seleukos II. gewährt, wodurch Magne-
sia von Smyrna annektiert wurde.
17
Vgl. P. Briant, Journal of the Economic and Social History of the Orient 18.2 (1975), 165 ff. (bes. 185 u.
187 f.). Vgl. Kap. VII 2.
2. Historische Ei11/eitw1g 5
sen Niederlage wurde Apollonis von Eumenes II. gegründet. 18 Im Jahre 189 v.Chr. fiel Ma-
gnesia an Eumenes II., womit die Herrschaft der Attaliden in ganz Lydien begann, die bis zur
Ankunft der Römer währte. Während dieser Zeit siedelten weiterhin makedonische Kolonisten
an verschiedenen Orten: in Kastollupedion (TAM V l, 221 aus dem Jahr 163/62 v. Chr.: o'L EK
K9ßT]8UAT]S Ma~EQQVES, Soldaten oder Kolonisten in Kastollos), in Satala, wo sie auf königli-
chem Territorium siedelten (TAM V l, 609 = 56.2), und in lulia Gordos (TAM V l, 690 =
19
61.55, wo ein ~yEµwv Muawv erwähnt wird). Maionia lag in attalidischer Zeit als chorion im
Zentrum einer Region von Verteidigungsvorposten und hatte einen hohen makedonischen Be-
völkerungsanteil.20 Nach Keil wurde die Kolonie Tripolis vermutlich als pergamenischer Vor-
posten gegen das seleukidische Laodikeia am Lykos gegründet. 21 Die bedeutende Rolle, die die
Myser im pergamenischen Heer spielten, spiegelt sich in der Existenz von mysischen Koloni-
sten in Lydien wider. 22 Philadelpheia, eine der bedeutendsten lydischen Städte, wurde von At-
talos II. gegründet; in seinen Anfängen nahm es wahrscheinlich Veteranen benachbarter Kolo-
nien auf und dominierte mit der Zeit ein immer größeres Territorium mit verschiedenen
abhängigen katoikiai.
Im Jahre 133 v.Chr. wurde Lydien durch das Testament Attalos III. Teil der römischen Provinz
Asien. In republikanischer Zeit litt Lydien sowohl unter den Mithridatischen Kriegen wie unter
den Bürgerkriegen, erlebte dann aber von Augustus bis Diokletian eine Epoche des Friedens.
Lediglich Naturkatastrophen wie die Erdbeben in den Jahren 24 v. Chr. und 17 n. Chr. sowie
eine Seuche, die sich Ende des Jahres 165 n. Chr. in Anatolien ausbreitete, erschütterten das
Land. In der Zeit der Seleukiden und Attaliden wurden neue Regierungsbezirke eingerichtet und
eine Aufteilung des Landes unter Kolonisten durchgeführt, Vorgänge, die nur in groben Zügen
bekannt sind. Teile des Landes wurden an verschiedene Städte verschenkt oder zum Siedlungs-
gebiet für neuen Kolonien erklärt. Einige Tempel mit ihren Besitztümern wuchsen zu wichtigen
Gemeinschaften an, die am Ende der hellenistischen Zeit sogar den Stand von Städten erlangen
konnten. Nur in den unzugänglicheren Gegenden des Landes blieben große Bezirke mit ländli-
chen Siedlungen (komai, katoikiai) erhalten. Zu dem genannten Zuwachs der Bevölkerung und
der Städte kam die Gründung jüdischer Kolonien in Sardeis, Thyateira, Magnesia, Hypaipa und
östlich von Philadelpheia hinzu. 23 Während des 1. Jhs. n. Chr., besonders in f1avischer Zeit,
gelang es vielen komai und katoikiai des östlichen Teils Lydiens, Stadt-Status zu erlangen:24
Silandos, das vermutlich eine kome der Mokadenoi war und das seinen Namen unter Diokletian
18
Zum Datum der Gründung von Apollonis und zur Frage, ob Thyateira seit der Eroberung im Jahre 218 v. Chr.
durchgehend unter der Macht der Attaliden blieb oder ob es zeitweise wieder unter die Herrschaft der Attaliden fiel,
vgl. L. Robert, Villes d'Asie Mineure, Paris 1962 2, 31-36. Vgl. P. Herrmann, AnzWien 107 (1970), 94-99, m
die Frage auch für die Stadt Iulia Gordos in Nordostlydien stellt.
19
Vgl. P. Herrmann, AnzWien 107 (1970), 97 f.
20
Vgl. TAM V 1, 444, 528, 584.
21
RE II 7 (1939), 203 s.v. Tripolis (J. Keil).
22
s. H. Malay, EpigrAnat 16 (1990), 66 mit Anm. 7 (vgl. die Inschrift Nr. 61. 19).
23
Schon Antiochos III. hatte mehrere jüdische Familien in Phrygien und Lydien angesiedelt, los. ant. lud. XII
148-153.
24
Vgl. D. Magie, Roman Rute in Asia Minor, Princeton 1970, 570.
6 /. Einleitung
erhielt, 25 Bagis, Daldis, und Gordos. 26 Maionia erhielt unter Nero Stadtrecht, Saittai und Ta-
bala unter den Antoninen, Charakipolis im 2. Jh. n. Chr. Die Städte im westlichen Teil des Lan-
des, der bei der Ankunft der Römer schon dicht besiedelt war, stellten den wichtigsten Teil Ly-
diens dar. Thyateira wurd unter Caracalla im Jahre 215 n. Chr. Hauptstadt des neuen conventus
iuridicus, unter demselben Kaiser erhielt Philadelpheia die neokoria.
Die römische Provinz Asia wurde in Gerichtsbezirken (conventus) organisiert. Lydien wurde
zwischen den conventus von Ephesos, Sardeis, Smyrna und Pergamon aufgeteilt. Zu welchem
conventus einzelne Städte gehörten, geht aus den Quellen nicht immer eindeutig hervor, wo-
durch eine genaue Bestimmung der damaligen Grenzen Lydiens zusätzlich erschwert wird. Im
Jahre 297 n. Chr. wurde der alte Name Lydien durch Diokletians Einteilung der Provinz Asia in
kleinere Provinzen wieder lebendig, ohne aber das ganze Lydien zu umfassen: er bezog sich
lediglich auf die Teile Lydiens, die zu den conventu von Sardeis und Thyateira gehörten.
Nach starkem Widerstand der heidnischen Kulte, vor allem in den unzugänglichen Bergregio-
nen, setzte sich das Christentum erst im 4. Jh. n. Chr. oder noch später in Lydien durch.
27
3. Geographische Eingrenzung
Da das kultische Material aus hellenistischer und insbesondere aus der Kaiserzeit stammt, ist
hier das lydische Gebiet mit seinen Grenzen dieser Zeit von Interesse. Entsprechend den geo-
graphischen Untersuchungen K. Bureschs, vor allem auch in Zusammenarbeit mit A. von
Premerstein, schlug Keil in seinem oben genannten Aufsatz eine Abgrenzung des lydischen
Territoriums vor, die teilweise nur Annäherungswert haben kann. Die vollständigste Erörterung
der Problematik unter Verwendung der verfügbaren Quellen wurde von Herrmann in T AM V l
und 2 vorgelegt. 28
Lydien liegt in der Mitte Westanatoliens. Sein Territorium wird von Mysien im Norden,
Phrygien im Nordosten und Osten, Karien im Süden und von den äolischen und ionischen
Städten am westlichen Küstenstreifen begrenzt. Die von Herrmann rekonstruierten äußeren
Grenzen Lydiens entsprechen denjenigen, die bereits von Keil angenommen wurden: »Vom
Nordufer des Hermosdefiles westlich von Magnesia bis zum Hermosdurchbruch zwischen
Temnos- und Dindymosgebirge die Wasserscheide des Flußgebietes des Hermos und seiner
Nebenflüsse; von letzterem Durchbruch an eine ziemlich genau südlich an den Hippurios bei
Blaundos verlaufende Linie; der Flußlauf des Hippurios und der des Mäander bis Tripolis; die
Kammlinie der Messogis bis etwa 10 km. westlich von Tire; von da eine Linie, die in nord-
westlicher Richtung zum Passe Karabel, dann zur Wasserscheide zwischen Nymphaion und
Smyrna und schließlich von da über den Sipylos zu dem zuerst genannten Hermosdefile west-
25
Chr. Habicht, JRS 65 (1975), 79.
26
Für die frühere Bebauung von Gordos und die Ansiedlung abaitischer Mysier schon im 2. Jh. v. Chr. vgl.
H. Malay - G. Petz!, EpigrAnat 3 (1984), 159 f. Das Gründungsdatum von Gordos ist unbekannt, aber die Stadt
ist in seleukidischer Zeit belegt.
27
Vgl. die Karten !-VIII.
28
Vgl. dazu P. Herrmann, AnzWien 122 (1985), 240-250.
3. Geographische Ei11gren::.1111x 7
lieh von Magnesia verläuft«. 29 Wir folgen Keil darin, daß die zum Kaikosgebiet gehörenden
Städte Nakrasa, Germe, Stratonikeia und Akrasos und die an den Südhängen der Messogis
gelegenen Briula, Aninetos, Mastaura, Nysa und Tralleis nicht zu Lydien gehörten, obwohl sie
gelegentlich in den literarischen Quellen als lydisch betrachtet wurden. Die Stadt Temenothyrai
jedoch, die Keil mit Akta§ gleichsetzt und innerhalb der lydischen Grenzen gelegen sieht, ist
von Th. Drew-Bear durch numismatische, archäologische und epigraphische Belege mit U§ak
identifiziert und damit, den Grenzen Keils folgend, außerhalb Lydiens lokalisiert worden. 30 Im
südwestlichen Bereich gehen wir davon aus, daß die Grenze, anders als Keil annimmt, mehr als
10 km westlich von Tire bis nach Belevi und dann nach Norden westlich von Almura verlief. 31
Einer kurzen Erläuterung bedarf die Bezeichnung Maionien für die nordöstliche Region Ly-
diens, die auch die Katakekaumene einschließt, und deren Identität in den Quellen unterschied-
lich dargestellt wird: 32 Nach Ptolemaios (V 2, 21) lag Maionien zwischen Phrygien, Lydien und
Mysien; nach Strabo (XIII 4, 11) kann die Katakekaumene sowohl Maionien als auch Mysien
genannt werden. 33 In einigen Texten werden Maionier mit Lydern identifiziert, so bei Strabo
(XIII 3, 2; 4, 5). Homer spricht nicht von Lydern, sondern nur von Maioniern (II. III 401 ).
Nach Diodoros (IV 31, 5) handelt es sich um dasselbe Volk, das zunächst Maionier und später
Lyder genannt wurde; in VII 11, 1 werden Maionier und Lyder jedoch als zwei Teile desselben
34
Volkes erwähnt. Die Frage bleibt vor allem deshalb wichtig, weil die Kulte Gemeinsamkeiten
(sprachliche Ausdrücke, Art der Inschriften, religiöse Mentalität, Gottheiten) zwischen Maioni-
ern, Phrygiern und auch Mysiern aufzeigen. 35
29
Keil, Kulte, 241-43 Anm. I.
30
Th. Drew-Bear, Chiron 19 (1979), 275-302. Schon K. Buresch hatte Temenothyrai mit U~ak gleichgesetzt,
glaubte aber, die Stadt habe innerhalb der Grenzen Lydiens gelegen.
31
Vgl. Keil - Premerstein III, 82, wo die Autoren dieses Gebiet als Teil der chora von Ephesos bezeichnen. Für
D. Knibbe - R. Meri'< - R. Merkelbach, ZPE 33 ( 1979) 139 ist das Kaystrostal d,L~eigentliche Hinterland von
Ephesos.
32
Um die Region Maionia, die in hellenistisch-römischer Zeit dem nordöstlichen Teil Lydiens mit der Katake-
kaumene entspricht, von der antiken Stadt Maionia und ihrem Gebiet zu unterscheiden, verwende ich flir die Re-
gion den Begriff Maionien.
33
Nach P. Debord, REA 87 (1985), 348 f. liegt die Verwechslung zwischen Maionien und Mysien bei den anti-
ken Schriftstellern darin begründet, daß die Mysier eine bedeutende Rolle bei der Wiederbesiedlung der Katake-
kaumene in der Zeit des pergamenischen Reiches gespielt haben. Für die kulturellen Beziehungen zwischen
Maionia und Mysien sowie die Existenz mehrerer Inschriften mit Erwähnung von Mysern südlich vom Berg
Simav vgl. Chr. Naour, ZPE 44 ( 1981), 11 ff.
34
Vgl. G. Radet, La Lydie et le Monde Grec au temps des Mermnades, Paris 1893, 50 ff., bes. 58, der diese
Unterschiede dadurch erklärt, daß es sich um zwei Teile desselben Volkes handelt, von denen zuerst die Maionier
regiert hätten und später, seit Gyges, die Lyder, die dem Land ihren Namen gaben.
35
Über die Beziehung zwischen dem lydischen Nordosten und der sogenannten Phrygien Epikteta vgl. L. Robert,
Villes d' Asie Mineure, Paris 19622, 311 ff. und P. Debord, REA 87, (1985), 350. Über die alte phrygische Tradi-
tion der Sipylos-Gegend Strab. XII 8, 2, über die Siedlung von Phrygern im Kaystrostal bei Almura vgl. den
Kommentar zum Beleg von Demeter Nr. 14.2 (s. o. 14, Anm. 69). In diesem Zusammenhang ist die von C.
Brixhe, CRAI ( 1993), 335 Anm. 49 geäußerte Bemerkung interessant, das am Hermostal am Anfang des christli-
chen Zeitalters belegte Griechisch zeige die Präsenz einer phrygischen Bevölkerung, die zahlreich genug war, in
die Sprache ein so charakteristisches Merkmal wie rrna(-) statt TTpoa(-)zu introduzieren. Auffallend ist außerdem
die große Zahl von Belegen für Grabflüche auf neuphrygisch (ebenda 327).
8 1. Einleitung
Für die Untersuchung wurde Lydien von mir in vier Gebiete unterteilt und das Material in fol-
36
gender geographischer Reihenfolge dargestellt (siehe Karte S. 402) :
a) Nordwestlicher Bereich: Attaleia, Thyateira, Apollonis, Hermokapeleia, Hierokaisareia,
Hyrkanis, Magnesia und das Gebiet nördlich von Magnesia.
b) Nordöstlicher Bereich: Akta§, Bagis, Silandos, Saittai, Tabala, Kastollupedion, Kula, das
Heiligtum von Anaitis und Men Tiamu, Kollyda, die Gegend zwischen Gölde, Menye und
dem Hermos, Maionia, Satala, Daldis, Charakipolis, Julia Gordos und die Berggegend zwi-
37
schen Thyateira, Attaleia und Julia Gordos.
c) Mittlerer Abschnitt von West nach Ost: Nymphaion, Kassaba, Troketta, Sardeis, Philadel-
pheia, Tripolis 38 und Apollonoshieron. 39
d) Das Kaystrostal: Belevi, Boniton katoikia, Apateirenon katoikia, Almurenon katoikia, Larisa
bei Ephesos, Bukolianon kome, der Nordhang des Kaystrostales, Thyaira und das Kays-
trostal bei Tire, das Kaystrostal östlich von Tire (Nikaia, Palaiapolis, Koloe, Dios Hieron)
und Hypaipa.
Daß diese Einteilung nicht willkürlich ist, zeigen die kulturellen Unterschiede, die sich anhand
der Kulte feststellen lassen. Der Hermos, der durch das Zentrum des Landes fließt, macht zu-
sammen mit seinen Nebenflüssen das Umland fruchtbar und zur Entwicklung einer städtischen
Kultur gut geeignet. Diese Gegend wie auch das Tal des Kaystros wurde von den Griechen
besonders zur Zeit Alexanders des Großen, der Seleukiden und der Könige von Pergamon als
Siedlungsgebiet bevorzugt, um alte Städte zu vergrößern und neue Siedlungen zu gründen. Der
östliche Teil Lydiens, das obere Flußgebiet des Hermos, befindet sich schon in der westlichen
Vorstufe des anatolischen Hochlandes, wo die Flußtäler tief eingeschnitten sind; diese Gegend
hat wegen ihrer vulkanischen Formationen den Namen Katakekaumene erhalten. Die Unzu-
gänglichkeit dieses Landstrichs hemmte die griechischen Kolonisierung der Region, so daß die
36
Der erste Bereich entspricht T AM V J, der zweite TAM V 2 und der vierte IK 17 (Ephesos), allerdings nur
teilweise, da die meisten Inschriften dieses Werkes zu Ephesos gehören. Die geographische Reihenfolge dieser
Corpora wird in dieser Arbeit beibehalten.
37
In dieser Aufzählung entspricht fast jeder genannten Stadt ein urbanisiertes Zentrum mit seinem Territorium
und den dazugehörigen Dörfern. Die Grenzen und die Zuschreibung des Materials sind jedoch nicht immer eindeu-
tig. In der Gegend von Kula sind mehrere Inschriften gefunden worden, die aus nicht näher bekannten Städten oder
Dörfern stammen. Sie könnten sogar zum Gebiet von Kollyda oder dem von Menye gehören. Kollyda wird, wie
Satala, weder auf Münzen noch im ephesischen Katalog genannt. Im Gebiet zwischen Menye, Gölde und dem
Hermos sind mehrere Inschriften gefunden worden, die aber keinem bestimmten städtischen Gebiet mit Sicherheit
zugeordnet werden können. Das gleiche gilt für das Berggebiet zwischen Julia Gordos, Thyateira und Attaleia und
für die Berggegend nördlich von Magnesia. Dem Tempel von Artemis Anaitis und Men Tiamu werden zahlreiche,
diesen beiden Göttern gewidmete Inschriften zugeordnet, die teilweise in der Gegend von Menye, teilweise in ocr
Nähe von Ayazviran und in Kula gefunden wurden.
38
Nach ihrer geographischen Lage scheint die Stadt Tripolis eher zu Karien zu gehören, und als karisch erscheint
sie bei Ptol. V 2, 15 und Steph. Byz. Verwaltungstechnisch war sie aber von Sardeis abhängig (Plin. nat. V 111,
Hierocl. Gr. Synekdemos 669, 4). Vgl. die Inschrift MAMA VI 55, in der die Mmov[11 Tp[rrnALS'erwähnt wird
(die Herausgeber dieses Corpus, W.H. Buckler und W.H. Calder, halten sie für lydisch).
39
Apollonoshieron ist von Herrmann in H. Malay (Hrsg.), Erol Atalay Memorial, Izmir 1991, 77-85, bes.
82-85 im Umkreis von Blaundos lokalisiert worden, also weiter nördlich als von Keil angenommen, aber über-
einstimmend mit der ephesischen Städteliste aus tlavischer Zeit (IK 17 [Ephesos j 13 ), in der die Stadt zwischen
Maionia und Tabala genannt wird, und mit Plin. nat. V 111.
3. Geographische Ei11grenzung - 4. Die epigraphischen Quellen 9
Bevölkerung fast ausschließlich einheimisch blieb. Herrmann hat versucht, für das nördliche
40
Lydien das Gebiet jeder Stadt zu definieren.
Für das restliche Lydien gibt es keine vergleichbare systematische Zusammenstellung. Ich wer-
de mich darauf beschränken, alle Inschriften der Stadt zuzuordnen, in deren Nähe sie gefunden
wurden, wie es schon R. Meri9, R. Merkelbach, J. Nolle und S. ~ahin für das Kaystrostal
vorgenommen haben. 41
40
Vgl. die Einleitung zu den jeweiligen Städten in T AM V 1-2, wo die betreffenden Quellen, die Grenzen des
Gebiets und knappe Angaben über die Gründung der Stadt zu finden sind sowie die Karten in jedem Faszikel.
Dazu gibt es einzelne Anmerkungen in verschiedenen Aufsätzen, die Einzelheiten korrigieren oder in Frage stel-
len. Siehe hinsichtlich des mittleren Hermosgebietes Chr. Naour, ZPE 44 (1981), 11-14, 16 f. (zu Saittai),
36-38 (zu Maionia); zu Saittai auch L. Robert, Anatolia 3 (1958), 123-129. 134-136 (= Robert, OMS I [19691,
422-428. 433-435); zur Lokalisierung der Maibozenoi in Gölmarmara ders., BCH 106 ( 1982), 367-373 (= Ro-
bert, Documents, 329-335).
41
In IK 17 (Ephesos). Obwohl in Einzelheiten überholt, bleiben für eine Beschreibung der hier als Teil c) und d)
bezeichneten Teile Lydiens und ihrer Städte die Arbeit Bureschs und die drei Berichte Keils und von Premersteins
über ihre Reisen in Lydien grundlegend.
42
Die verschiedenen Typen werden hier nicht einzeln behandelt; die einfachen Weihungen und die Exvotos sind
in der gesamten griechischen Welt gut bekannt und gründlich untersucht. Die Beichtinschriften, die doch eine
Besonderheit eines Teils Anatoliens, besonders Nordostlydiens, darstellen, wurden zunächst von F. Steinleitner
untersucht (Die Beichte [ 1913]) und kürzlich von G. Petz! neu bearbeitet (Beichtinschriften). Zu einer Behandlung
dieser Inschriften nicht als isoliertes Phänomen, sondern in Verbindung mit ähnlichen Manifestationen (»judicial
prayers«), die in verschiedenen Teilen sowohl der griechischen als auch der römischen Welt auf Griechisch und
Lateinisch zu finden sind, s. H.S. Versnel, Beyond cursing, in: Ch.A. Faraone - D. Obbink (Hrsg.), Magika
Hiera, Oxford 1991, 60-106; s. auch H.J. Klauck, Die kleinasiatischen Beichtinschriften und das Neue Testa-
ment, in: H. Cancik - H. Lichtenberger - P. Schüfer, Geschichte, Tradition, Reflexion. Festschrift für Martin
Hengel zum 70. Geburtstag III, Tübingen 1996, 63-87. Zu den Grabinschriften mit Verfluchung, auch diese sind
in Anatolien besonderes häufig, vgl. Strubbe, Cursed be, passim; Strubbe, APAI, passim mit einem Katalog ocr
kleinasiatischen Belege. Eine sehr interessante, aber unsystematische Behandung dieses Themas mit vielen Paral-
lelen und nützlichen Hinweisen ist bei L. Robert, CRAI 1978, 241-289 zu finden.
10 l. Einleitung
41
Die hUufig angeführte Renaissance einheimischer Kulte (s. Hanfmann 131; L. Robert, RN um 18 [ 19761, 30
Anm. 24, ders., Yilles d' Asie Mineure, Paris 1962 2 , 298 Anm. 2), aber mehr noch die zunehmende Verwendung
von Inschriften in der Kaiserzeit ist wohl ausschlaggebend dafür, daß die Mehrzahl von Belegen für einheimische
Gottheiten aus der Kaiserzeit stammt.
II. EPIGRAPHISCHE BELEGE DER GOTTHEITEN
Die Liste ist alphabetisch nach den Namen der Gottheiten und innerhalb der Paragraphen geo-
graphisch geordnet. Griechische Götter sind durch normale, einheimische und sonstige nicht-
griechische Götter durch kursive Schrift gekennzeichnet. Unsichere Fälle werden durch Fett-
druck hervorgehoben (auch die Ziffern). Dichterische Belege, die keinen Nachweis für einen
Kult darstellen und daher in der Statistik nicht berücksichtigt werden, sind durch das Zeichen *
gekennzeichnet. Die mit Sicherheit einer bestimmten Kulturschicht zuschreibbaren Belege wer-
den im Kap. III kommentiert; die Belege, die als unsicher eingestuft werden oder in denen die
Götter einer Kulturschicht zugeordnet werden, die ihr Name nicht erwarten läßt, werden in den
Anmerkungen zu dieser Liste besprochen.
51
(Artemis), 50 3.22 (Artemis), 3.23 (A. TJ 4. APHRODITE (6)
EY MTJTpw),3.24 (Artemis) Hierokaisareia: 4.1
Kollyda: 3.25 (Artemis) Hyrkanis: 4.2
Heiligtum von Anaitis und Men Tiamu: Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem
3.26 (Meter Anaitis 'A(LTrn KaTixovaa ), Fluß Hermos: 4.3* (Kypris)
3.27, 3.28, 3.29, 3.30, 3.31 (Meter), 3.32, Turgutlu: 4.4
3.33, 3.34 (Meter Anaitis Axiottene), Urganh: 4.5*
3.35 (Meter Anaitis), 3.36, 3.37, 3.38 Philadelpheia: 4.6* (Kypris)
(Meter), 3.39, 3.40, 3.41, 3.42, 3.43, 3.44,
3.45, 3.46, s. Anm
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem 5. APOLLO (41)
Fluß Hermos: 3.46a (!Artemis]), 3.47,
3.48 (im Gen.: Anatidos)
Apollo ohne Beinamen (9)
56
Maionia: 3.49, 3.50 (im Gen.: Anatidos), Saittai: 5.1, 5.2, 5.3
57
3.51, 3.52, 3.53, 3.54, 3.55 Tabala: 5.4, 3. 17
52 53
Hypaipa: 3.56, 3.57, 3.58, 3.59 (Ar- Kollyda: 5.5
temis Persike), 3.60, 3.61, 3.62, 3.63, Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem
58
3.64, 3.65, 3.66 (alle Artemeisia). Vgl. Fluß Hermos: 5.6
22. 19
54 Unbekannter Herkunft (Nordostlydien?):
Sardeis: 3.67, 3.68 5.l59
0
Philadelpheia: 3.69 (Meter Anaitis), 3.70 Nymphaion: 5.8 (vielleicht mit Beinamen/'
(Meter Anaitis), 3.71, 3.72, 3.73 (Meter
Anaitis), 3.74 (Meter Anaitis), 3.75 (Me- APOLLO AXYROS (2)
ter Anaitis), 3.76 (Meter Anaitis), 3.77, Unbekannter Herkunft: 5.9, 5.9a
3.78, 3.79 (die letzten beiden: Artemis), 55
3.80, 3.81 (die letzten beiden: Anaeitia), APOLLO BozENOS (2)
3.82 Kula: 5.10
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem
Fluß Hermos: 5.11 (Apollo Pozenos)
50
Vgl. Anm 49.
51 56
Die orientalische Darstellung der Göttin als auf In allen drei Fällen geht es um den Phylennamen
einem Thron sitzende Kybele mit Löwen und Schlan- Apollonis. Es stellt sich die Frage, ob er hier der grie-
gen Hißt vermuten, daß es sich auch hier um Anaitis chischen Interpretation einer anatolischen Gottheit
in ihrer für Maionien typischen Gleichsetzung mit entspricht.
Meter handelt. 57
Der Gott wird zusammen mit Anaitis als Fluch-
52 D' .
1eses Fragment dürfte nach der Erwähnung von gottheit in einer für einheimische Gottheiten typi-
µciyoL (Paus. V 27, 5-7) sowie aufgrnnd der numis- schen, ostlydischen Inschrift angerufen. In dieser
matischen (BMC Lydia, LVII-LXIV; L. Robert, Funktion erscheint Apollo zusammen mit Artemis in
RNum 18 11976], 35 ff. I= Robert, OMS VI, 148 Inschriften auf Lydisch (Gusmani, LW, Nr. 4 b, 4; 23,
ff.!) und epigraphischen Zeugnisse für Anaitis in 3; 23, 10). Für den orientalischen und anatolischen
Hypaipa (3.58 und 3.59) gleichfalls dieser Göttin Charakter der Grabflüche s. Strnbbe, Cursed be, 38 f.
zuzurechnen sein. 58
Der Gott ist hier Auftraggeber der Weihung an
53
Wegen der Erwähnung eines archimagos ist dieser Meter Leto, die von zwei katoikiai aus Nordostlydien
Beleg Anaitis zuzurechnen (s. Anm. 52). gestiftet wurde; Leto, mit der er in Verbindung steht,
54
R. Merkelbach (IK 17 [Ephesos] 3803) ergänzt den erscheint als Meter; die Formel civECJTT]Gav KaT·
Namen 'Persike Artemis Anaitis' in dieser Inschrift E'mrnytjv ist typisch für die Votivinschriften an
unter der Annahme, daß er in christlicher Zeit getilgt einheimische Gottheiten in Nordostlydien. Diese
wurde. Die Ergänzung ist jedoch nicht zweifelsfrei Tatsachen sprechen dafür, daß es sich im vorliegenden
nachweisbar, weshalb sie hier als Beleg nicht berück- Fall um einen einheimischen Apollo handelt.
59
sichtigt wird. Die Tatsache, daß die Gottheit zusammen mit Me-
55
Da bis jetzt in Philadelpheia Artemis nur als Bei- ter Tarsene erscheint, Hißt vermuten, daß es sich um
name der Anaitis belegt ist, kann man annehmen, daß einen einheimischen Apollo handelt, vielleicht Apollo
es sich auch in Nr. 3.78 und 3.79 um Artemis Anai- Tarsios (vgl. 5.32 und 5.35, beide aus Nordostlydien).
60
tis handelt; Diakonoff, 149 Nr. 26. 147 Nr. 16. 154 Vermutlich der griechische Gott, der nach Keil -
Nr. 47. Premerstein III, 7 Nr. 1) Hauptgottheit des Ortes war.
II. Epigraphische Belege der Gottheiten 13
APOLLO PAIAN ( l)
Hierokaisareia: 5.22 62
Der Beleg ist zu unsicher, um ihn statistisch be-
1 rücksichtigen zu können, obwohl Artemis in Daldis
APOLLO (JTAN.1HNO2,;' (1)
auf Münzen und auf einer weiteren Inschrift (7.1)
Gebiet nördlich von Magnesia: 5.23
bezeugt ist (s. W.H. Buckler, JHS 37 [1917], 102,
Kommentar zu Nr. 13., der sie für eine anatolische
APOLLO PINGEANOS (l)
Apollonis: 5.24 Muttergöttin hält).
63
Es gibt keine Parallele für eine Artemis Patrike.
APOLLO PITYAENOS ( l) Sowohl Men Patrios (L. Robert, CRAJ [1969], 61 =
Thyateira: 5.25 Robert, OMS V, 580) als auch die Patrooi Theoi
(CMRDM I 164-174) sind bezeugt, und Apollo von
APOLLO PLEURENOS (3) Daldis wird von Artemidoros Daldianos (II 70, 168)
Sardeis: 5.26, 5.26 a, 5.26 b
Patroos Theos genannt, s. H.W. Picket, Talanta
10/11 (1978/79), 81 ff. Nr. 6.
APOLLO SOTER ( l) 64
Troketta: 5.27 Die Inschriften zeigen einige Merkmale, die für
eine einheimische Artemis sprechen: In Nr. 7.2 wird
APOLLO SPAD (-ENOS?) ( l) die Göttin mit einem einheimischen Beinamen verse-
Turgutlu: 5.28 hen (Boreitene), der auch auf Münzen von Thyateira
vorkommt (s. BMC Lydia, CXX ff. Für die Identifi-
APOLLO TARSI (1) zierung dieser Göttin als Anaitis s. RE [ 1895] II,
Kula: 5.29 1370, s.v. Artemis [Wernickel). Es scheint sich um
denselben Weihenden zu handeln wie bei Nr. 60.1
APOLLO TARS!OS (7) (Weihung an den in Thyateira verehrten einheimi-
Tabala: 5.30, 5.31, 5.32
schen Apollo Tyrimnos). Aus Nr. 7.3 geht hervor,
Kula: 5.33
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem daß Artemis und Apollo Tyrimnos im selben Heilig-
Fluß Hermos: 5.34, 5.35 tum verehrt wurden und daß die Priesterin von Ar-
Nordostlydien (Saittai?): 5.36 temis in dieser Inschrift dieselbe ist wie in Nr. 7.4
und 7.5 (hier auch Priesterin der Metenwv 0nJv). In
APOLLO TILLENOS ( l) Nr. 7.4 werden ihre Mysterien erwähnt, die sonst vor
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem allem für die anatolische Göttermutter gut belegt sind
Fluß Hermos: 5.11 (s. Agdistis in 2.1 ).
65
Nur in den Nr. 7.7, 7.9, 7.14, 7. 16 und 7.17 wird die
APOLLO TYRIMN0S s. Tyrimnos
Göttin ausdrücklich »Ephesia« genannt. Da aber ocr
Teil des Kaystrostals, aus dem Nr. 7.7-7.16 stammen,
zum Einflußbereich des Artemis-Tempels von Ephesos
6. ARETE (1)
Philadelpheia: 1.2 gehört, ist anzunehmen, daß die sonst nur »Artemis«
genannte Göttin die Ephesia ist, s. D. Knibbe - R. Me-
ric; - R. Merkelbach, ZPE 33 [ 1979], 139 zum Gnmd-
besitz der Göttin im Kaystrostal). Vgl. das Epitheton
ayLwTGT'flin Nr. 7.11, 7.13 und 7.15, welches typisch
61
Vgl. 'A. EV flciv8oLS- in Panda bei Smyrna für Artemis Ephesia ist, vgl. IK 17 (Ephesos), 304. 304
(IK 24 1, Nr. 573 ). a.467.617.624.645.669.731.990.
14 II. Epigraphische Belege der Gottheiten
[ARTEMIS} €V KoA6[ryt](1)
66
Sardeis: 7. 17 12.ATTIS (2)
Silandos: 12.1
ARTEMIS SARDIANE (15) Sardeis: 12.2
67
Sardeis: 7.17, 7.18, 7.19, 7.20, 7.21, 7.22,
7.23, 7.24, 7.25, 7.26, 7.27, 7.28, 7.29,
7.30, 7.31 13. CHARITES (1)
Philadelpheia: 1.2
11IOI EK AHTOII (sie) KOYPH
Katakekaumene: 7 .32
14. DEMETER (4)
Hyrkanis: 14.1 (Karpophoros)
8. ASKLEPIOS (21) Kula: 3.22
68
75 76
28. HYGIEIA(5) Sardeis: 35.2(?), 17.1, 35.3, 35.4 (die
7
Thyateira: 8.2 letzten beiden: Chrysanthinaspiele/
Magnesia: 28.1
Saittai: 8.10
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem 36. Karos (1)
Fluß Hermos: 8.18 Sardeis: 17.1
Philadelpheia: 1.2
78
KYRIOI
79 80
Die Inschriftennennen gelegentlich mehrereEpi- Wegen unsichererProvenienz wird diese Inschrift
theta und werdendaher mehrmalsaufgeführt. statistischnicht berücksichtigt(s.o. Anm.75).
18 II. Epigraphische Belege der Gottheiten
90
47. PAPIAS(l) 54. SOTEIRA (2)
Hyrkanis: 47.1 Apateirenon katoikia: 54.1
Philadelpheia: 54.2 (Thea)
S. AUCH THEOJ SOTERES
48. PERSEPHONE 85 (3)*
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem TEKUSA S. MENOS TEKUSA
Fluß Hermos: 10.1
Maionia: 18.6
55. THEA mit Beinamen (12)
Daldis: 18.9
THEA BRYZI (ADYTENE) (4)
Kollyda: 55. l
49. PLUTON (4) Maionia: 55.2, 55.3, 55.4
Saittai: 23.1 *
Maionia: 35.1 THEA EUANTETOS
91
(2)
86
Sardeis (?): 35.2
Philadelpheia: 1.2 (Plutos)
Meter gleichgesetzt wurde, ob sie den thrakischen Char-
akter behielt oder als griechische Gottheit eingeführt
50. SABATHIKOS (2) wurde, wie es bei ihrem Sohn Dionysos der Fall war.
Kastollupedion: 50.1 90
Kollyda: 50.2 Wie es seit späthellenistischer Zeit öfters zu beob-
achten ist, handelt es sich auch hier vermutlich um
den Beinamen einer Gottheit und nicht um eine selb-
51. SABAZ/OS (bzw. ZEUS SABAZIOS) (23) ständige Göttin. In Ephesos ist der Name Soteira für
Silandos: 51.1 Artemis Ephesia belegt, I K l 7 (Ephesos ), 1255.
Saittai: 51.2, 51.3, 51.4, 51.5, 51.6, 51.7, 1265. Da Nr. 54.1 aus dem Hinterland von Ephesos
51.8 (die letzten sechs: Zeus) stammt, wo Artemis Ephesia ihren Einfluß ausübte,
Kula: 40.19 (Zeus) ist diese Göttin (als Hauptgottheit nicht näher spezifi-
Kollyda: 40.20 (Zeus), 51.9, 51.10
ziert) eine mögliche Kandidatin. Auch in Nr. 54.2 aus
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem
Philadelpheia könnte mit Thea Soteira eine bestimm-
Fluß Hermos: 40.21 (Zeus)
Maionia: 3.53, 51.11, 51.12, 51.13, 5 1.14 te Gottheit, vielleicht eine nicht näher bezeichnete
( alle: Zeus) Form der kleinasiatischen Muttergöttin gemeint sein,
87 s. Keil - Premerstein III, 14, Kommentar zu Nr. 17.
Sardeis: 2.1 , 51.15 (Zeus'/)
Philadelpheia: 51.16 (Zeus Sabazios Neau- Soteira wird auch als Beiname der Göttin Hygieia, die
leites), 51.17 (Zeus) in Philadelpheia verehrt wurde, verwendet (für Paralle-
len s. Rascher, ML IV (1909-1915) 1243 f. s.v.
Soteira (Höfer). Man kann also nicht eindeutig klären,
52. SARAPIS (2) ob es sich in diesen Fällen um eine griechische oder
Magnesia: 32.2 88 um eine einheimische Gottheit handelt.
91
Der aus der Kultsprache entstandene Beiname Eu-
53. SEMELE(l) antetos kann sowohl eine griechische als auch eine
Magnesia:. 53 • 189 einheimische Gottheit bezeichnen. Nr. 55.6 ist von
Keil - Premerstein I, 82, Kommentar zu Nr. 179
wegen der Häufigkeit dieses Epithetons für die anato-
85 lische Meter, vor allem als Heilgöttin, als [Mr1TpL
Der Kult dieser Gottheit ist zwar in Lydien durch
8Ewv taTpLvl'.j] EuavT[r\n\l ergänzt worden. Diese
Münzen belegt (BMC Lydia, 393), doch sind die vor-
Interpretation der Thea Euantetos als Bezeichnung für
handenen epigraphischen Erwähnungen dichterischen
die Meter wurde von P. Herrmann, DenkschrWien 77,
Charakters und daher kein Beleg für ihren Kult.
1 (1959), 16 für Nr. 55.5 akzeptiert. Zum Sinn des
86
Die Inschrift stammt vermutlich aus Nysa, s. Epithetons und zu Parallelen in Kleinasien s. L.
Anm. 35. Robert, Amulettes Grecques, Journal des Savants
87
Zwei Belege gleichzeitig, s. o. Anm. 1. (1981 ), 22-4 (= Robert, OMS VII, 484-6). Das
88
Diese Inschrift wird als doppelter Beleg behandelt, Epitheton ist zwar bis heute für Meter in Lydien nicht
bezeugt, doch sind solche Bezeichnungen für einhei-
s. o. Anm. 33.
89 mische Gottheiten geläufig (vgl. ßo170os für Anaitis
Bei diesem einzigen Beleg ist es schwierig zu in Nr. 3.18, hrrjKoos für dieselbe Göttin in Nr. 3.18
beurteilen, ob Semele in Lydien mit der anatolischen und 3.39 sowie für andere einheimische Gottheiten).
II. Epigraphische Belege der Gottheiten 21
93
Apollonis: 55.5 THEOI EPEKOOI ( 1)
Kula: 55.6 (Thea?) Gebirge zwischen Thyateira, Attaleia und
Iulia Gordos: 57 .2
THEA K0RNENE (1) 94
Philadelpheia: 55.7 THEOI EPURANI0l (2)
Thyateira: 57 .3
THEA OLEINE (2) Magnesia: 57 .4
Philadelpheia (?): 55.8, 55.9
THEO! OL€11 IAZOIS (1)
THEA S[ ] (1) Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem
Sardeis: 51.15 92 Fluß Hermos: 57.1
95
THEA TAZENE THEO! KATACHTHONIOI (6)
Silandos: s. Anm. 132
93
THEA T[!B}BENE (1) Das Epitheton ETT~Koos-kommt vor allem in
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem Kleinasien, auf den Inseln und dem übrigen Osten vor
Fluß Hermos: 55.10 und deutet auf orientalischen Einfluß (0. Weinreich,
Ausgewählte Inschriften I [1969], 156. Für Kleinasien
THEA URANIA (1) s. 161 ff.). Das Epitheton ist jedoch auch für griechi-
Katakekaumene: 55.11 sche Gottheiten bezeugt, z.B. für die Heilgötter Askle-
pios und Hygieia (ebd. Nr. 29-41 ). Obwohl in Lydien
meistens anatolische Gottheiten als ETT~KOOL genannt
56. THE!0N (7) werden (Meter Phi leis in 40.34, 40.68, 40.69, 40.73;
Saittai: 30.11, 56.1 (µEyLcnov)
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem Men in 39.34; Zeus Digindenos in 61.26; Zeus Dared-
denos in 61.21 ), ist der Beiname auch für Dionysos
Fluß Hermos: 42.8 (µha)
Maionia: 39.37 (15.6) bezeugt. Es läßt sich daher nicht feststellen, um
Satala: 56.2 (Theos) welche Art Gottheit es sich in Nr. 57.2 handelt.
94
Iulia Gordos: 56.3 Die Theoi Epuranioi werden in den zwei Belegen
Philadelpheia: 30.17, 56.4 zusammen mit den Theoi Katachthonioi als Fluch-
Vgl. auch Hosios Diakios in Nr. 27 .6, 27. 15
gottheiten in Grabinschriften genannt (s. Strubbe,
(Theion genannt)
Cursed be, 46). Weil hier nicht eindeutig geklärt
werden kann, ob sich hinter diesen Gottheiten anatoli-
57. THEOI mit Beinamen (38) sche Götter verbergen, obwohl die Fluchformel (Kc
XOAwµE'vovs-EeEL / Exovaav) in Grabflüchen an
THEO! OL€11 AZIITO!S (1) einheimische Gottheiten in Lydien üblich ist, werden
Heiligtum von Men Tiamu und Anaitis: 3.27 diese Belege als unklar angesehen.
95
Einige Elemente sprechen dafür, daß es sich in Nr.
THEO/ Ol €1/ AXI07T0IS (1) 57.3, 57.4, 57.6 und 57.6a um anatolische Gottheiten
Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem
handelt: Sie werden in einer für Grabflüche in Lydien
Fluß Hermos: 57.1
typischen Formulierung als Grabschützer angernfen
(vgl. die Belege für die Zwölf Götter); Men Ka-
tachthonios ist in Kleinasien gut bezeugt (besonders
In Nr. 55.5 könnte auch Anaitis gemeint sein, deren
in Lykaonien, vgl. CMRDM I 145-150), und ein-
Kult in Apollonis epigraphisch (3.1) und numisma-
heimische Katachthonioi Theoi sind in lykischen
tisch (s. Anm. 45) bezeugt ist. In Kula sind fast aus-
Grabinschriften öfters erwähnt (TAM II 3, 727.
schließlich anatolische Gottheiten belegt, der Aus-
1080); alle bis jetzt in Lydien namentlich genannten
druck EvAoyw ist typisch für die einheimischen Gott-
Fluchgottheiten sind einheimisch. Die Komposition
heiten geweihten Sühneinschriften. Deswegen werden
des Epitaphs sowie der Gebrauch des Verbs nµciuJ in
diese Belege für einheimisch gehalten. Vgl. die Häu-
Nr. 57.6 sind typisch für die einheimischen Inschrif-
figkeit des Epithetons in den orphischen Hymnen.
ten aus Saittai; von dort sind mehrere Grabflüche
92
Der Göttin wurde zusammen mit Zeus (Sabazios?) bekannt, in denen der Fluch in identischer Weise wie
vom Priester des Sabazios ein Altar geweiht; es ist in Nr. 57.6 ausgedrückt wird. Der Name 'Aµµw ist
daher möglich, daß es sich um eine einheimische auch auf einheimischen Inschriften Nordostlydiens
Gottheit handelt (vgl. die Gruppierung von Sabazios häufig zu finden. Da aber das Epitheton KaTa-
mit Meter Hipta). x0ovLOS' auch für die griechischen Gottheiten Hades,
22 II. Epigraphische Belege der Gottheiten
102
59. TYCHE (13) Sardeis: 59.8 (agathe ) 107
Thyateira: 103 59.1 (agathe), 59.2 (poleos Philadelpheia: 1.2'08
epekoos), 59.3 (poleos), 59.4, 59.5 (po- Unbekannter Herkunft: 59.9 (epekoos) 109
leos), 59.6.
Saittai: 40. i 04
Daldis: 22.18 105 60. TYRIMNOS (20)
Katakekaumene: 43.2 Thyateira: 7 .3 (Apollo), 60.1 (Apollo), 60.2
106 (Apollo), 60.3 (Theos), 60.4 (Apollo),
Kaystrostal bei Tire: 59.7 (soteira)
60.5 (Theos Helios Pythios Apollo), 60.6,
15.3 (Theos Helios Pythios Apollo), 60.7
102 (Theos Helios Pythios Apollo), 60.8
Da Tyche in der Kaiserzeit oft mit der Hauptgöt- (Apollo), 60.9 (Helios Pythios Apollo),
tin einer Ortschaft gleichgesetzt wurde, ist es meist 60.10 (Apollo), 60.11 (Apollo), 60.12
sehr schwierig zu beurteilen, ob ihre Nennung sich auf (Theos Helios Pythios Apollo), 60.13
eine griechische oder anatolische Gottheit bezieht. Wie (Theos), 60.14, 60.15, 60.16, 60.17, 60.18
in den Fällen von Nemesis und Nike paßt ihre Natur als (die drei letzten: Tyrimneia)
göttliches Numen besonderes gut zur einheimischen
religiösen Mentalität der Kaiserzeit. Daher war sie in
61. ZEUS ( 1Ü 1)
Anatolien sehr verbreitet, meistens als Hellenisierung
10
einer einheimischen Gottheit (s. Anm. 103). ZEUS ohne Beinamen' (16)
103 Attaleia: 61.1 (Theos)
Innerhalb Lydiens ist Tyche am besten in Thya-
Apollonis: 61.2
teira bekannt. Dort ist sie außer durch die Epigraphik Gebiet nördlich von Magnesia: 61.3
auch durch Münzen sehr gut bezeugt (BMC Lydia, Silandos: 39. 7 111
303 Nr. 69. 306 Nr. 83 usw.). In einigen Fällen wird Kollyda: 61.4 (µEywTOs-)112
sie als Tyche Poleos angerufen, was ihre Verbindung
mit Artemis Boreitene und ihre in der Kaiserzeit gut
bekannte Rolle als Stadtgottheit auch in Thyateira (bzw. Artemis Ephesia oder Demeter) mit Horn,
bestätigt. Die Inschriften 50.1-59.3 sind private Mondsichel und flankierenden Tieren dargestellt, wes-
Weihungen, die nichts über den Charakter der Göttin halb der Beleg als einheimisch gezählt wird. Vgl. die
aussagen. Nr. 59.4 und 59.5 weisen die Existenz Göttin Soteira in Nr. 54.1 aus der Apateirenon Katoi-
eines offiziellen Kultes dadurch nach, daß ein von einer kia, die vielleicht der Artemis Ephesia entspricht.
Frau (die auch andere wichtige Ämter versah) ausgeüb- 107
Die Gleichsetzung von Tyche mit Kybele ist in
tes Priestertum erwähnt wird. In Nr. 59.1 wird die Göt-
Sardeis für die hellenistische Zeit bezeugt (Hanfmann,
tin aya0tj genannt, in Nr. 59.2 E'TTtjKOos-
(vgl. 59.9).
104 130). Obwohl Nr. 59.8 aus dem 3. Jh. n. Chr. stammt,
Hier wird eine Statue der Tyche Meter und Zeus könnte diese Gleichsetzung auch hier vorliegen.
Batenos geweiht. Es handelt sich nicht um die Tyche 108
In diesem Fall handelt es sich eindeutig um eme
dieser Götter, wie der Gebrauch des Genitivs vermuten
griechische Gottheit (s. Weinreich, 31 ff.).
läßt, s. L. Missitzis, AncWorld 11 (1985), 62 f., mit 109
dem Verweis auf Beispiele von Weihgeschenken mit s. A 11111. 93• 1···
ur den vorwiegenden,
· aber nicht
dem Gottesnamen im Genitiv bei W.M.D. Rouse, ausschließlichen Gebrauch des Epithetons ETTT7KOOS'
Greek Votiv Offerings, Cambridge 1902, 325. Die für einheimische Gottheiten in Lydien.
110
Weihung einer Statue gerade der Tyche hängt vermut- Nr. 61.1 und 61.2 belegen wegen Art und Her-
lich mit ihrer engen Beziehung zu Meter zusammen kunft vermutlich den griechischen Zeus (für die sel-
(vgl. den Fall von Nike in Nr. 40.6). tene Form Theos Zeus in Nr. 61.1 s. die Parallelen in
105
Man kann sich fragen, ob aya0~ Tuxriin rer Aizanoi [MAMA 9, Nr. 55 j und in Tralleis [LBW
ersten Zeile die am Kopf von Inschriften häufig ge- 597]). Ebenfalls griechisch scheint der zusammen mit
brauchte Anrufung ist oder ob Tyche zusammen mit denTheoi Patrioi in Hypaipa(57.14) erwähnte Zeus
Herakles und Artemis eine Weihung erhält. Vgl. zu sein sowie derjenige, dem zusammen mit Dio-
W.H. Buckler, JHS 37 (1917), 102, der eine Parallele nysos und den Kaisern in Nr. 15.23 aus Dios Hieron
zu der zweiten Möglichkeit in der aufeinanderfolgen- ein Tempel gewidmet wurde. Der Zeus, der die kulti-
den Erwähnung der Priestertümer von Herakles, Tyche schen Vorschriften im privaten Kult von Philadelpheia
und Demeter in Erythrai (H. Engelmann - R. Mer- (Nr. 1.2) mitteilt, ist gleichfalls griechisch.
111
kelbach, Die Inschriften von Erythrai und Klazomenai Wegen der Vergesellschaftung mit Men und dem
II, Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 2, einheimischen Inschrifttentypus handelt es sich um
Bonn 1973, 287 Nr.201, Z. 86-89) sieht. die griechische Interpretation einer lokalen Gottheit.
106 1 12
Hier wird die Göttin wie eine anatolische Meter Die Bezeichnung µiyLCJTOS-
erinnert an den für
24 II. Epigraplzische Belege der Gottheiten
ZEUS GALAKTI0S ( l)
ZEUS ÄGORAIOS ( l)
Saittai: 8.10 Akta~: 61.30
ZEUS GENETHLIOS ( l)
ZEUS AITHRIOS ( l) Sardeis: 40.13
Silandos: 61.7a
ZEUS GLAUKAS (2)
ZEUS ÄNTIGONEIOS (6) Satala: 61.31, 61.32
Saittai: 61.8, 61.9, 61.10, 61.11, 61.12,
61.13 ZEUS HALON/TES ( l)
Saittai: 61.33
ZEUS ARIU (2)
Kollyda: 61.14 ZEUSHELIOS
Maionia: 61.15 s. Helios
Griechische Gottheiten
Agathos Daimon 2
Aphrodite 3
Apollo 6
Arete 1
Asklepios 21
126 Athene
Wegen der Darstellung einer Doppelaxt handelt es 5
Charites 1
sich vermutlich um Apollo Tarsios (vgl. Nr. 5.32 Demeter 1
und 5.35) oder Apollo Nisyreites (vgl. Nr. 5.13-5.17 Dionysos 29
und 5.19). Eudaimonia 1
127 Euposia
Für die Möglichkeit, daß es sich um Anaitis 1
Hekate 1
handelt s. Keil - Premerstein 11, Kommentar zur Nr. Helios 7
197; vgl. Diakonoff, 155, die auch Meter Leto für Hern 1
möglich hält. Herakles 21
128
F··
ur d'1e Erganzung
„ Z eus M amuzenos s. K e1·1 - Hermes 2
Hestia 1
Premerstein !, Kommentar zur Nr. 21. Hygieia 5
129
Vgl. die Ann1. 72. Kaie 1
130 Kore 2
Wegen der Darstellung handelt es sich wohl um Karos 1
Men und Anaitis, s. Malay, Kommentar zu Nr. 161. Nike 1
131 Mneme
D'1ese Insc hn'f t 1st
. von Buresch, 67 als Beleg für
. 1
Nymphai 3
die syrische Göttin Atargatis aufgenommen worden, Pluton 2
auch wenn keine Parallele für die Form Atarknateis Theoi Soteres 1
bekannt ist. Die Ergänzung der Z. 7 bei A. Fontrier Tyche 1
(von Buresch übernommen): .. K]aL 'ATapKvan[Lv ... Zeus 37
ist sehr zweifelhaft, da die Buchstabenfolge mehrere = 159
Möglichkeiten offen läßt, vgl. G. Petz!, in: H. Malay,
Arkeoloji Dergisi 2 ( 1994), 147 Anm. 46.
II. Epigraphische Belege der Gottheiten 27
132
Diese Zahl schließt dichterische Belege und unspezifizierte Gottheiten nicht mit ein. Dazu sind jedoch acht
Belege zu rechnen, die Chr. Naour, EpigrAnat 2 ( 1983) in Anmerkungen erwähnt. Dabei verweist er auf einen
Kolloquiumsbeitrag von Th. Drew-Bear „sous presse", der bislang nicht erschienen ist. Es handelt sich um fol-
gende Belege, die, den Epitheta nach zu urteilen, vermutlich einheimisch sind: Artemis Anaitis und Men Tiamu
(Naour a. 0. 109 Anm. 10); aus dem Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem Hermos Men Axiottenos (Naour a.
0. 113); aus Saittai Men Tyrannos (Naour a. 0. 131 Anm. 101) und Men Uranios (Naour a. 0. 129 Anm. 95);
aus Silandos Thea Tazene (Naour a. 0. 109 Anm. 9) und aus Maionien Theos Basileus (Naour a. 0. 117 Anm.
50). Der Beleg für Zeus Keraunios (Naour a. 0. 126 Anm. 88) aus Silandos ist wahrscheinlich griechisch, vgl.
für diese Gottheit die Belege aus Lydien.
133
Dazu kommen 53 dichterischen Belege griechischer Götter, die nicht statistisch berücksichtigt worden sind.
III. DIE IN LYDIEN BELEGTEN GOTTHEITEN
1. Anatolische Gottheiten
I. I Weibliche Gottheiten
METER ist die in Lydien am besten belegte Gottheit und geht, wie Hanfmann dargelegt hat,
als Mischung aus der älteren anatolischen Potnia der Berge und der syrisch-hethitischen Kybele
hervor, die aus Phrygien kommend zwischen I 100 und 700 v. Chr. in Lydien eingeführt wur-
de. In lydischen Inschriften und anderen Zeugnissen wird sie Kuvava oder Kuvav genannt, und
ein Graffito mit ihrem Namen findet sich schon neben einem Altar mit der Darstellung von vier
I34
Löwen aus der Zeit um 600-570 v.Chr.
In den meisten Fällen wird sie Meter TWV 0Ewv genannt, wenn sie keinen lokalen oder von ei-
nem Personennamen abgeleiteten Beinamen hat. In Nr. 40. I 2 erscheint sie als Meter Theon
Lyclia, was Robert auf das Bedürfnis zurückführt, aus 'nationalistischen' Tendenzen die lydi-
135
sche Göttin von der phrygischen zu unterscheiden (wie es auch bei Zeus Lydios der Fall ist).
Der älteste inschriftliche Beleg für Meter in Lydien ist der Brief der Laodike und der Beschluß
von Sardeis (40. I 3) aus dem Jahr 213 v. Chr., der im Metroon angebracht werden sollte. Diese
Tatsache läßt uns vermuten, daß nicht der in lydischer Zeit wichtigste Tempel der Artemis oder
der im späten Hellenismus und in der Kaiserzeit bedeutende Tempel von Artemis und Zeus Po-
lieus das in dieser Zeit wichtigste Heiligtum der Stadt war, sondern das Metroon. Hanfmann
und Waldbaum äußern die These, Artemis und Kybele seien in dieser Zeit zwei verschiedene,
noch nicht gleichgesetzte Gottheiten. 136 Sie führen ein Relief aus der Zeit um 400 v. Chr. an,
auf dem eine Göttin mit einem Hirsch (Artemis) neben einer anderen mit einem Löwen (Kybele)
dargestellt ist. Auch die Tatsache, daß kein inschriftlicher Beleg der Meter im Tempel der Ar-
temis gefunden wurde, und Herodots Nachricht (V I 02), daß der Tempel der Kybele im 499
v.Chr. von den Ioniern in Brand gesetzt wurde, bestätigen die Vermutung, daß es sich um zwei
selbständige Göttinnen gehandelt hat. Es ist hinzuzufügen, daß der Tempel der Artemis im Sü-
137
den der Stadt gelegen ist, das Metroon aber im Norden neben der Synagoge. Ein literarischer
Beleg aus klassischer Zeit für Meter in Sardeis findet sich bei Sophokles (Phil. 391-397), wo
sie mit der bergigen und fruchtbaren Erde identifiziert und am Paktolos lokalisiert wird. I38 Die
Belege für Artemis in hellenistischer Zeit und auf lydischen Inschriften des 4. Jhs. v. Chr. wi-
134
Hanfmann, 92.
135
L. Robert, BCH 107 (1983), 515-517 (= Robert, Documents, 359-361). Für Meter Phrygia s. Strab. X 3,
12: µ17n'pa 0n;}v ct,pvylav µqci\17v. Zeus Lydios ist auf den Münzen von Sardeis bezeugt. Vgl. Nonn. Dion.
XIII 474. Auch durch Münzen aus Philadelpheia ist später (zur Zeit Vespasians) ein Zeus Lydios bezeugt (BMC
Lydia, 197); vgl. auch P. Debord, REA 87 ( J985), 350, der solche Epitheta durch ähnliche politische Motive
erklärt.
136
G.M.A. Hanfmann - J.C. Waldbaum, Archaeology 22,4 (1969), 264-267. Vgl. A. Henrichs, HarvStCIPhil
80 ( 1976), 269-270.
137
G.M.A. Hanfmann - J.C. Waldbaum, Archeology 22,4 (1969), 264-267; Gauthier, NIS II, 54 ff.
138
s. die Interpretation von vtµns- als »inhabit as a ruler« bei T.B.L. Webster, Sophocles. Philoctetes, Cam-
bridge 1970, 96. Vgl. die Beinamen Mens, die ihn als Herr eines Dorfes oder Territoriums bezeichnen.
1. Anatolische Gottheiten 29
dersprechen jedoch der These, daß Meter die bedeutendste Göttin war. 139Der einzige weitere
sichere Beleg für Meter in hellenistischer Zeit ist eine sakrale Regelung des Jahres 147/46
v.Chr. aus Maionia (40.9), in welcher Reinigungsbestimmungen für das Betreten des Metroons
nach Bestattungen und nach Geschlechtsverkehr festgelegt werden.
Die für Meter belegten Epitheta lassen sich folgendermaßen gliedern: 1. Von Ortsnamen abge-
leitet, 2. Eigenschaften der Göttin, 3. Personennamen im Genitiv, bei denen es sich vermutlich
um Kultgründer handelt, 4. Namen von Gottheiten, mit denen Meter identifiziert wurde.
139Gauthier, NIS 11,54-58, bes. 56-58; vgl. D. Knoeptler, MusHelv 50, l (l 993 ), 29 f. für die These, daß der
Brief (40. 13) im Metroon wegen des Eintlusses einer reichen sardischen, mit dem Kult von Meter eng verbunde-
nen Pamilie angebracht werden sollte.
140Alle werden mit dem für Kleinasien typischen ethnischen Suffix -Tjv6s-gebildet.
141W.M. Ramsay, Cities and Bishoprics II, Oxford 1987, 613, Nr. 520; Buresch, 154.
142Herrmann, 36 f.
143L. Robert, Noms Indigenes dans I' Asie mineure grcco-romaine, Paris 1963, 339, A 2.
144TAM V 2, 1355 und 1356.
145C. Leemans, Grieksche Opschriften, Leiden 1986, II 3, Nr. 1.
30 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
Der Beiname Silindene erinnert an mehrere kleinasiatische Ortsnamen, ohne daß man eine
sichere Herkunft ableiten könnte. 146 Die Endung weist jedoch zumindest auf einen Ortsnamen
hin.
Auch Simidalene, nur einmal bezeugt, läßt auf einen Ortsnamen schließen.
Sipylene ist als Beiname der Meter in Smyrna bekannt. Die Inschrift IK 8 (Magnesia), 145,
Nr. 24 wird von Herrmann für einen Beleg für Magnesia gehalten. 147 Petzl schrieb sie Smyrna
zu, da das Entrichten der Grabbuße an Meter Sipylene oft in Smyrna belegt ist, nicht dagegen in
Magnesia. 148 Strabo (X 3, 12) erwähnt jedoch die Existenz einer Meter Sipylene (nach dem
Berg Sipylos genannt), die von den Phrygiern verehrt wurde; und Spuren eines antiken Heilig-
tums fanden sich 1895 oberhalb von Magnesia am Hang des Sipylos, 149 weshalb die Inschrift
Nr. 40.99 Magnesia zugeschrieben wird. Die Verehrung dieser Göttin durch die Einwohner
sowohl Smyrnas als auch Magnesias ist durch einen sympoliteia-Vertrag beider Städte bestätigt
worden. 150
Für eine mögliche Verbindung der Tazene und ihrer Varianten (Tarsene, Taszene, Tasene) mit
der Tazenon katoikia, Apollo Tarsios und Men Tarsios s. u. 40 f. den Kommentar zu Men und
51 zu Apollo. In Nr. 40.103 kommt vor dem Epitheton die Form Thea, doch zeigt der Beleg
aus Kollyda für Meter Tarsene (40.102), daß damit sicherlich Meter gemeint ist (vgl. Thea
Aliane, Thea Matyene).
In der Regel ist es nicht möglich, die geographische Verbreitung der lokalen Beinamen festzu-
stellen. Einige, wie z. B. Plastene, sind auf ganz konkrete Ortschaften beschränkt, Tarsene mit
den entsprechenden Varianten hingegen ist in ganz Maionien verbreitet, wie viele der Beinamen
Mens.
146
Vgl. Keil - Premerstein III, Nr. 45.
147
TAM V 2, 1375.
148
IK 23 (Smyrna), Nr. 260 (s. auch Kommentar zu Nr. 204, 10 f.).
149
Buresch, 137 f.; TAM V 2, Kommentar zu Nr. 1357.
150
IK 24, 1 (Smyrna II, 1), 573 ==IK 8 (Magnesia), 1.
151
Herrmann, 5 Nr. 2.
152
Vgl. der Beiname 6prnTEpa, mit dem die Meter des Paktolos bei Sophokles (Phil. 391) angerufen wird. Zu
anderen, mit derselben Wurzel gebildeten Epitheta von Meter und Zeus in Anatolien s. MAMA X, Kommentar
zur Nr. 307. Akraia ist im übrigen durch Pausanias (I 1, 3: Knidos; II 32, 6: Troizen) und Strabon (XIV 6, 3 :
Berg Olympos in Zypern) für Aphrodite belegt. Vgl. Men Akraios bei Th. Drew-Bear, Nouvelles Inscriptions ce
Phrygie, Zutphen 1978, II 5, und Zeus Akraios bei IK 24 (Smyrna) 1,680 mit weiteren Belegen.
1. Anatolische Gottheiten 31
4. Epitheta nach Namen anderer Gottheiten, mit denen Meter gleichgesetzt wurde
Für Meter Anaitis s.o. 72-76, bes. 74 den Kommentar zu Anaitis.
Der Beiname Atimis zusammen mit der Tatsache, daß die Göttin in den zwei vorhandenen
Belegen mit Men Tiamu in Aivatlar belegt ist, hat zu der Auffassung geführt, es handele sich
um Artemis. 153 Phonetisch läßt sich diese Variante aber nicht befriedigend erklären; darüber
hinaus wird Artemis nie als Meter angerufen. 154
Meter Hipta ist viermal in Nordostlydien belegt. Daneben ist sie auch durch die orphischen
Schriften bekannt, in denen sie als Amme des Dionysos und x0ovla µ17TI7p erwähnt wird, die
an den Mysterien des Sabazios teilnimmt und auf dem Berg Tmolos in Lydien wohnt (Orph. h.
XL). Der orphischen Tradition folgend erscheint die Göttin in Proklos Kommentar zum Ti-
maios (I 124 D); in II 106 A werden außerdem die TTEPLTfjs "! TTTaS MyOL von Orpheus er-
wähnt, die nach 0. Kern vermutlich Hymnen für die Göttin waren. 155 Es ist hervorzuheben,
daß in drei der vier Belege die Göttin in Verbindung mit Zeus Sabazios vorkommt.
Leto ist fünfmal in Ostlydien belegt. In Nr. 5.6 und 40.24 wird sie Meter Leto genannt, so daß
es wahrscheinlich ist, daß sie auch in den anderen Fällen mit Meter identifiziert wurde. Nr.
40.24 stammt aus Tripolis, wo Leto den Münzprägungen zufolge 156 die Stadtgöttin war, was
auch die dort abgehaltenen Letoia Pythia bestätigen. In Nr. 40.23 wird sie 8uvan'i Thea Leto
genannt, was an die Rolle der dynamis bei einheimischen Göttern in Nordostlydien, woher
157
auch diese Inschrift stammt, erinnert. Auch die Tatsache, daß Leto die Hauptgottheit einer
kaum hellenisierten Stadt wie Tripolis war, weist auf ihre einheimische Herkunft und ihre mög-
158
liche Identifizierung mit Meter.
Die Göttin Phileis wird manchmal Thea, manchmal Meter genannt. Der Ursprung des Namens ist
unbekannt. Nach den belegten Dativen, <l>Lt..L (<l>Lt..lfü)
und <l>Lt..EL
(<l>Lt..dfü
), ist der Nominativ als
<l>Lt..ls rekonstruiert worden. Alle 60 Belege stammen aus demselben Heiligtum in
oder <l>Lt..ELS
159
Killik in der Nähe von Philadelpheia. In Nr. 40.43 erscheint Meter Phi leis zusammen mit Men
Tiamu, weshalb auch auf einem Relief aus Philadelpheia (39 .5) die Göttin, die zusammen mit Men
Tiamu dargestellt ist und von Diakonoff als Anaitis identifiziert wurde, Meter Phileis sein könnte.
Meter Phileis könnte nach diesem Beleg mit Menos Tekusa zu identifizieren sein. 160
153
W.H. Buckler, BSA 21 (1914-1916), 179.
154
Vgl. Diakonoff, 165.
155
0. Kern, in: Genethliakon für C. Robert zum 8. März 1910 überreicht von der Graeca Halensis, Berlin 1910, 93.
156
BMC Lydia, CXLIX-CL.
157
Eine Parallele für die 'Macht' der Leto findet sich in einer Sühneinschrift aus Westphrygien, wo sie mit Meter
identifiziert wird: EuxapLGTW MTJTPLAT]TW, ön E~ a8uvciTwv 8vvaTa. iTVEL(Petz], Nr. 122).
158
Für die mögliche Identifizierung von Meter Anatidos mit Leto s. u. 32. Zum Kult einer einheimischen, mit
Artemis identifizierten Leto zusammen mit Apollo Lairbenos in der nahen Dionysopolis in Phrygien s. W.M.
Ramsay, JHS 10 (1989), 216-230.
159
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 111 ff.
160
Vgl. H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 114; Diakonoff, 168 (s. u. 37 Kommentar zu Menos Tekusa).
32 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
Für die Meter in Nr. 40.96 aus Thyateira, deren Beiname nur teilweise erhalten ist, hat man
sowohl an Potnia als auch an die phrygische Meter Pontanene gedacht, doch gibt es weder für
die eine noch für die andere Form Parallelen in Lydien, die diese Vermutungen stützen könn-
ten.161 Thea Potnia ist zwar in Maionia inschriftlich belegt (19.1), aber auf Hekate bezogen.
Es gibt zwei Belege für Meter Anatidos (3.48 und 3.51 ), die nach der Identifizierung von
Anaitis mit Artemis in Maionien, woher beide Inschriften stammen, vermutlich mit Leto gleich-
zusetzen ist.
Meter wird in ganz Lydien ab 253 n. Chr. auf Münzen als Kybele mit Löwen dargestellt. Die
verschiedenen Epitheta sind in den Münzlegenden jedoch nicht belegt, sie gehören zu Kulten
kleinerer Ortschaften in ländlichen Bereichen, wo es keine Münzprägung gab. Ihr Kult ist in
hellenistischer Zeit durch die Inschriften Nr. 40.9, 40.13 und 40.16 bezeugt, die aus städti-
schen Zentren stammen und entweder gar kein Epitheton oder eines nicht lokalen Ursprungs
haben (Akraia in 40.16). Die verschiedenen von Personen- und Ortsnamen abgeleiteten Epitheta
der Göttin deuten auf eine Zersplitterung ihres Kultes in viele lokalen Heiligtümern vor allem in
Maionien, wie es auch bei Men, Apollo und Anaitis der Fall ist.
Die Ikonographie der Meter ist wie die des Men sehr einheitlich auf den lydischen Stelen und
läßt keine den verschiedenen Epitheta entsprechenden Varianten erkennen. Im allgemeinen ist
sie sitzend und von zwei Löwen flankiert dargestellt, öfters mit einem kalathos auf dem Kopf
(3.48, 40.11, 40.30 und 40.105). Manchmal hält sie außerdem ein tympanon und/oder eine
patera, wie Menos Tekusa in Nr. 39.2, obwohl die Göttin in diesem Fall steht. Auch stehend,
ohne kalathos aber doch mit Kopfbedeckung, erscheint die Meter Matyene in Nr. 40.28 mit
einem kleinen Tier vor der Brust, einem tympanon in der rechten Hand und zwei Löwen auf
ihren Füßen. Entsprechend der häufig zu beobachtenden Identifizierung von Artemis mit Anaitis
und dieser mit Meter handelt es sich nicht um einen bloßen ikonographischen Einfluß, wenn die
auf Nr. 3.22 als Artemis bezeichnete Göttin von zwei Löwen flankiert dargestellt wird.
Die Göttin LARMENE scheint eine einheimische Göttin zu sein, deren Name an die lokalen
Epitheta der Meter, von der sie sicherlich eine Variante ist, erinnert. In Nr. 30.11 wird sie Thea
genannt (vgl. Thea Alyane oder Thea Matyene, die auch als Meter vorkommen). Die Form
Larmene könnte mit dem von Apollo in Phrygien bekannten Epitheton Lairbenos (auch Lairme-
nos, Larmenos, Luarmenos, Lermenos oder Luermenos) zusammenhängen. Der Kult des
Apollo Lairbenos findet sich in der Nähe von Motella in Phrygien. 162Nach Robert wäre die
Erscheinung der phrygischen Göttin in Saittai nicht außergewöhnlich, da auch der phrygische
Men Motelleites in Kollyda (39.54) und Apollo Lairbenos in einem Heiligtum ca. 40 km. von
Motella entfernt belegt sind. 163
Die Göttin NENENENE, für die es nur einen einzigen Beleg in Lydien gibt, ist sonst nirgends
bezeugt und läßt sich mit keinem bekannten Ortsnamen in Verbindung bringen. Keil und von
161Für die erste Interpretations. G. Petz! - H.W. Pleket, ZPE 34 (1979), 294; für die zweite s. E. Haspels, The
Highlands of Phrygia, Princeton 1971, 358, Nr. 153.
162Vgl. TAM V 1, Kommentar zu Nr. 186. Für den Kult in Phrygien s. L. Robert, JSav (1983), 45-63 (=
Roberts, OMS VII, 549-567).
163Robert, NIS 36.
1. Anatolische Gottheiten 33
Premerstein haben wegen der Darstellung der Göttin mit einem Hund angenommen, daß es sich
um eine mit der Hekate verwandte Gottheit handelt. 164
Es gibt eine Reihe Gottheiten, die als THEA mit Epitheton (meistens ein Ethnikon) angerufen
werden und die vermutlich lokale Varianten der Meter sind.
Die Thea Bryzi Adytene scheint ihrem Namen nach eine einheimisch anatolische Gottheit zu
sein. Die Form Bryzi ist wohl eine undeklinierbare kleinasiatische Nominalform. Adytene
scheint eine Ableitung von einem Ortsnamen zu sein, wahrscheinlich nach einer Ortschaft in
Maionia (der Beleg aus Kollyda mag wie alle anderen auch aus Maionia stammen). 'Ayviiin
Nr. 55.1 und 55.3 und wahrscheinlich auch 55.2 ist vermutlich ein für die Göttin feststehendes
Adjektiv. 165
Zum einheimischen Charakter der Belege für Thea Euantetos s. Anm. 91.
Der Beiname Kornene ist sicherlich die Ableitung eines unbekannten Ortsnamens aus der Nä-
he des Fundorts, auch wenn die Wurzel an die kappadokische Stadt Korne oder das lykaoni-
sche Koma erinnert. 166 Auch in diesem Fall ist der Göttin das Adjektiv ayviizugesetzt.
Auch Oleine ist vermutlich von einem Ortsnamen abgeleitet.
Der Beiname der in Nr. 55.10 genannten Thea ist nicht ganz erhalten. Das mögliche T als An-
fangsbuchstabe und die sichere Endung -bene lassen an Tabene (Taß17vous kommt im Ephesi-
schen Katalog IK 17 [Ephesos] 1.13 II 5 vor) oder an Tibbene (von einem Architrav aus
Thyateira in der Nähe der mysischen Grenze bekanntes Ethnikum, das von einem Ortsnamen
167
TLßßll oderTLßßm abgeleitet ist) denken.
Der einzige Beleg der Thea Urania in Lydien (55.11) wird von Keil durch die »Einwirkung
syrischer, von der babylonischen Astralreligion beeinflußter Religionsvorstellungen« erklärt. 168
Das Epitheton ist aber in der griechischen Literatur für Hestia, Demeter und Kore, Themis und
Aphrodite gut belegt (s. LSJ s. v.). Außerdem ist es dreimal in Lydien für Men bezeugt (39.3,
39.27 und 39.73) und stellt daher eher ein Beispiel für die einheimische Gewohnheit dar, den
Charakter der Gottheit als höchste Macht hervorzuheben.
Nach Meter ist ARTEMIS die in Lydien am besten belegte weibliche Gottheit. Hinter ihr
scheint sich in den meisten Fälle eine einheimische Gottheit zu verbergen (das Problem des
griechischen oder nichtgriechischen Ursprungs dieser Göttin wird hier nicht behandelt). Es gibt
vier Varianten der Artemis in Lydien: die Ephesische, deren Kult weit über die lokalen Grenzen
hinaus verbreitet war, sowie die Sardiane, Boreitene und Koloene, deren Kulte regional be-
schränkt blieben.
164
Vgl. Keil - Premerstein I, Kommentar zu Nr. 178.
165
Herrmann, 53. Für eine d.18vvaT~ 0Ea ayv~ im Orph.h. LXXVI 10 s. Kern, in: Genethliakon für C. Ro-
bert, Berlin 1910, 97; für eine Parallele in Pontos s. F. Cumont, Studia Pontica 3,1 (1910), 74 f. Nr. 65, der sie
für Kybele oder Ma hält.
166
Keil - Premerstein III, Kommentar zu Nr. 54.
167
Herrmann, 54 f.; ders., Kommentar zu TAM V!, 502. Zum Ortsnamen Tibbai s. ders., EpigrAnat 7 (1986),
18-19.
168
Keil 264 Anm. 1.
w
Artemis Boreitene. Nr. 7.2, 7.3, 7.4, 7.5 und 7.6, alle aus Thyateira, zeigen Merkmale, die
für eine einheimische Artemis sprechen. 169 Das Geschwisterpaar Artemis und Apollo in Thya-
teira steht für zwei stark hellenisierte, anatolische Gottheiten, die Schützer der lydischen Ge-
meinschaft gewesen sein sollen, welche den Kern der späteren griechischen Siedlung bildete:
Tyrimnos und eine Göttin, die vermutlich mit der kleinasiatischen Muttergöttin zu identifizieren
ist. 170 Alle Belege sind kaiserzeitliche Inschriften offiziellen Charakters.
Artemis Sardiane. Der älteste epigraphische Beleg ist eine zweisprachige, lydisch-griechische
Weihung aus der Mitte des 4. Jhs. v.Chr. (7.26). Ein Hinweis für die Bedeutung ihres Tem-
pels im 3. Jh. v.Chr. findet sich in Nr. 7.18, die große Tempelgebiete und wichtige Tempel-
transaktionen erwähnt. 171 Schon in hellenistischer Zeit wurde der neokoros dieses Tempels
vom König persönlich bestimmt (7.19). Die Artemis von Sardeis ist als Artimus oder Sfardak
in Inschriften auf lydisch bezeugt, wo sie zusammen mit Apollo als Grabschützer angerufen
wird. Diese für Nordostlydien typische Funktion sowie die Belege in den griechischen In-
schriften für die kaueis (Transkription des lydischen Namens für die Priester der Artemis) spre-
chen dafür, daß wir hier keine griechische, sondern eine einheimische Göttin vor uns haben. 172
Diese Artemis ist die in Nr. 7.25 und 7.17 genannte Artemis Sardiane, die gemeinsam mit Zeus
Polieus, mit dem sie einen Tempel teilte, Stadtgöttin gewesen sein soll (7.20). Die Inschrift Nr.
7.17 ist ein Beleg für die Gewährung der asylia an verschiedene Tempel der Stadt in cäsarischer
Zeit. 173 Die Ehreninschriften an Priesterinnen des Tempels (7.23-7.25) beweisen die Fortset-
zung des Kultes bis ins 3 Jh. n. Chr. 174 Nach Meinung einiger Forscher wurden in der Kaiser-
zeit die Chrysanthinaspiele zu Ehren der Artemis Sardiane abgehalten, doch scheint es wahr-
scheinlicher, daß sie Kore geweiht waren. 175 Diese Göttin hat, den Münzen nach zu urteilen, in
der Kaiserzeit Artemis als Stadtgöttin abgelöst. 176
177
Artemis Koloene ist vennutlich in Nr. 7.17 erwähnt (Z. 50: [ ]tv KoM[17Ll?). Strabon
zufolge (XIII 4, 5) war ihr ein Tempel am See nördlich von Sardeis geweiht, der erst Gugaia
und später KoM17hieß. 178 Sie ist dieselbe Artemis, die in lydischen Inschriften aus dem 4. Jh.
v. Chr. Kulumsis genannt wird. 179
169
s. Anm. 64.
170
Dieses Götterpaar erinnert an das Paar Apollo Lairbenos und Artemis Leto aus Motella in Phrygien. Für die
gemeinsame Darstellung von Artemis Boreitene und Apollo Tyrimnos auf Münzen von Thyateira s. BMC Lydia,
CXXIX und Taf. XXXI 8, XXXII 1.
171
Vgl. W.H. Buckler - D.M. Robinson, AJA 16 (1912), 605. Für den Tempel von Artemis Sardiane in helle-
nistischer Zeit s. W.E. Mierse in: Hanfmann, 119-121.
172
Für das Wort kaue- s. Kommentar zu den Priestern (s. u. 88, Anm. 549).
173
Vgl. P. Herrmann, Chiron 19 (1989), 127 ff.
174
In persischer Zeit wurde das Amt von Männern ausgeübt (s. Gusmani, LW, 188, Nr. 23).
175
Siehe z.B. Sardis VII 1, 82 f.; s. u. 37.
176
Hanfmann, 129.
177
Siehe jetzt die Ergänzung TO (TOu 'Arr6.0-wvos- TO) Ev KoAo(cpwvL) von K. Rigsby, Asylia. Territorial
Inviolability in the Hellenistic World, Berkely - Los Angeles - London 1996, 436.
178
Für andere gleichnamige Orte in Lydien s. P. Herrmann, Chiron 19 (] 989), 147 Anm. 53. Für den See nörd-
lich von Sardeis s. L. Robert, BCH 106 (1982), 334-359 (= Robert, Documents, 296-321).
179
Vgl. Hanfmann, 91; Gusmani, LW, 65 Nr. 1 und 2.
1. A,wtolische Gottheiten 35
Die Inschriften Nr. 7.7-7.16 sind Belege für Artemis Ephesia, deren Kult im Hinterland von
Ephesos, dem Kaystrostal, verbreitet war. 180 Unter Augustus, Domitian und Trajan wurden der
Artemis Ephesia die Besitztümer zurückerstattet, die vor den Bürgerkriegen zu ihrem Tempel im
Kaystrostal gehört hatten. Auf Grundlage der in IK 17 (Ephesos) gesammelten Grenzsteine
haben D. Knibbe, R. Meric;:und R. Merkelbach zwei Besitztümer in dieser Gegend festgestellt,
eines im südlicheren Teil des Tals, zwischen Belevi und Tire und bis nach Hasan <;avu§lar im
Norden (die Boniton Katoikia eingeschlossen), das andere zu beiden Seiten des Flusses, fast
bis zum Tmolos im Norden und bis Turgutlu im Süden. 181
Auch in Sardeis gibt es Belege für den Kult der Artemis Ephesia (7 .17), der Hanfmann zufolge
schon um 550 v.Chr. eingeführt wurde. 182 In dieser Zeit weihte Kroisos Säulen für ihren Tem-
pel in Ephesos, wo lydische Frauen das Priesteramt ausübten. 183 Aus der Zeit um 520-500
v. Chr. stammt eine Stele mit lydischer Inschrift, in der diese Göttin als Beschützerin eines in
Sardeis gestorbenen Mannes erscheint. Unter dem Namen lb§imsis wird sie in anderen In-
schriften auf lydisch angerufen. 184 Schließlich gibt es eine Inschrift aus Ephesos, 185 die den
Kult in Sardeis um 340-320 v. Chr. nachweist. Es wird eine jährliche Prozession erwähnt, die
vom Tempel der Artemis Ephesia in Ephesos zu ihrem Kultort in Sardeis führte. Diese Inschrift
bestätigt den religiösen Einfluß von Ephesos in Sardeis, den schon die Münzen zeigen: Die Dar-
stellungen der Artemis Sardiane folgt hier dem Typus der Artemis Ephesia. 186
1987 wurde in Ephesos eine Orakelinschrift entdeckt, welche die Empfehlung ausdrückt, ein
Bild der Artemis Ephesia in eine lydische Stadt am Oberlauf des Hermos zu bringen, um von
der Pest befreit zu werden. Merkelbach hat die Inschrift nach der Erwähnung OAµfirn0av x86-
va, die er in Verbindung mit dem Gygaia See setzt, als ein die Artemis Koloene betreffendes
Orakel von Apollo gedeutet. 187 Es könnte sich jedoch auch um die Einführung des Kultes der
Artemis Ephesia in einer lydischen Ortschaft handeln, da es das Bild eben dieser Göttin ist, das
aus Ephesos nach Lydien gebracht werden sollte und wir wissen, daß der Kult der Ephesia
schon in einem Teil Lydien eingeführt war, nämlich im Kaystrostal und in Sardeis; 188 es könnte
sich sogar um die Errichtung einer neuen Statue der Göttin in einem schon existierenden Hei-
ligtum der Artemis Ephesia in Lydien (vielleicht in Sardeis?) handeln. 189
180
Vgl. Anm. 65.
181
D. Knibbe - R. Meri~ - R. Merkelbach, ZPE 33 (1979), 139 mit Karte auf S. 147.
182
Siehe jetzt aber die These von K. Rigsby a. 0. 436 der Tempel dieser Göttin sei als Beispiel von Asy-
lie-Gewährung in anderen Städten erwähnt. Dabei handele es sich um ihren Tempel in Ephesos.
183
Hdt. I 94; M.N. Tod, A Selection of Greek Historical Inscriptions, Oxford 19462, Nr. 6. Hanfmann, 91 Anm. 9.
18 1
" Gusmani, LW, 65, Nr. 1 und 2.
185
IK 11, 1-2.
186
R. Fleischer, Artemis von Ephesos (EPRO 35), Leiden 1973, 187 ff.
187
Ed. pr.: D. Knibbe, Österreichisches Archäologisches Institut. Berichte und Materialien, 1 (1991), 14 f.; vgl.
R. Merkelbach, ZPE 88 (1991 ), 70 ff.; ausführlicher: F. Graf, ZPE 92 (1992), 267-279.
188
Diese Idee wird gestützt von J. Rodriguez Somolinos, Artemis Efesia en Lidia y Apolo Clario en Efeso,
Actas del IX Congreso de Estudios Clasicos Madrid 1995, Madrid 1998, VI 207-212, er betont als eines ocr
wichtigsten Ziele des Orakels sein Interesse, die Verhältnisse in Ephesos, in diesem Fall durch die Verbreitung
des ephesischen Kultes, zu beeinflussen.
189
Vgl. Graf a. 0. ZPE 92 ( 1992), 272, der an Sardis als Bittsteller, aber an d,1~Heiligtum von Artemis Kolo-
ene denkt.
36 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
Die Ikonographie der Artemis ist nur in den Fällen bekannt, in denen sie mit Anaitis identifiziert
und als Meter dargestellt wird. 190
Die Göttin AGDISTIS ist ursprünglich eine anatolische Meter, die später durch die Legende,
die aus ihr die Göttin der Pessinunter macht, individuelle Personalität bekommt (s. Paus. VII
17, 9-12). Ihre göttlichen Attribute sind die einer Meter, und als solche wird sie in Lydien ver-
ehrt. In der Kultsatzung eines privaten Heiligtums von Philadelpheia ( 1.2) ist sie die einzige
einheimische Gottheit neben griechischen Göttern. Das hat Keil und von Premerstein zu der
Deutung veranlaßt, dieses Heiligtum sei ursprünglich ein einheimisches Metroon gewesen, in
welchem später hellenische Götter Kultstätten erhielten. 191 Agdistis blieb einheimische Hüterin
und Herrin des Kultlokals. 192 Hauptargument für diese These ist die Beobachtung, daß, auch
wenn alle anderen Götter des Heiligtums griechisch sind, der Inhalt der Kultsatzungen vorwie-
gend orientalisch ist. 193 In der Inschrift Nr. 2.1 aus Sardeis werden die Mysterien von Agdistis
zusammen mit denen der anatolischen Gottheiten Sabazios und Ma erwähnt. Das vom persi-
schen Satrapen den neokoroi von Zeus Baradateo (?) auferlegte Verbot, an den Mysterien der
erwähnten anatolischen, also nichtpersischen Götter teilzunehmen, läßt die Bedeutung dieser
Kulte in Lydien vermuten, und zwar sowohl im 4. Jh. v. Chr., der Zeit des ursprünglichen Er-
lasses, als auch ca. 150 n. Chr. 194
Das Feiern der Mysterien der MA ist zusammen mit denen von Agdistis und Sabazios durch
Nr. 2.1 im 4. Jh. v. Chr. und im 2. Jh. n. Chr. belegt. 195 In Nr. 38.1 wird die Göttin Ma an-
iketos genannt. Das Epitheton aniketos ist sonst nur für den syrischen Baal und für Mithras
bekannt, also für Götter kriegerischer Völker. Für die Muttergöttin Ma läßt es sich dadurch er-
klären, daß sie Stadtbeschützerin und damit kriegerische Gottheit von Kappadokien und Koma-
na Pontica wurde. Ihr Kult war also wahrscheinlich aus dem stark iranisierten Kappadokien,
ihrem Ursprungsort, nach Lydien gedrungen. 196
Die Identität der MENOS TEKUSA (in 39.2 aus Kula und 39.3 und 39.4 aus Kollyda be-
legt) ist nicht leicht zu bestimmen. In diesen drei Fällen ist sie gemeinsam mit Men erwähnt oder
dargestellt. Als Begleiterin von Men sind Demeter (14.2) im Kaystrostal, Meter Phileis in Phil-
adelpheia (40.43) und Anaitis in dem Heiligtum, das sie mit Men Tiamu teilte, belegt. Aus Phil-
adelpheia stammt auch eine Stele mit der Darstellung eines ähnlichen Paares (39.5). Gerade das
einzige für Men in dieser Stadt sicher belegte Epitheton ist Tiamu (3.77). 197
190
Siehe Kommentar zu Anailis, s. u. 73.
191
Keil - Premerstein III, Kommentar zu Nr. 18.
192 Weinreich, 63.
193
Vgl. F. Sokolowski, Lois Sacrees de I' Asie Mineure, Paris 1955, 55; s. auch Weinreich, 63.
194
Nach L. Robert, CRAI (1975), 308-310 (= Robert, OMS V, 486 ff.), ist die erhaltene Urkunde eine römi-
sche Kopie dieser Zeit.
195
Siehe o. Kommentar zu Agdistis.
196
Vgl. L. Robert, CR.AI (1975), 322 f., nach dem persische Kolonisten den Kult mit sich brachten.
197
Das Argument von L. Turcan (Gnomon 51 f 1979], 285), für Demeter spreche der kalathos und andere Attri-
bute des Men, mit denen sonst Demeter dargestellt wird, ist nicht zwingend, da auch Anaitis mit kalathos und
Halbmond dargestellt werden kann (3.40).
1. Anatolische Gottheiten 37
Es handelt sich wahrscheinlich um eine Variante der Meter. Ein Beweis dafür ist Nr. 39.3, de-
ren erste Zeile als MqaAT\ M17T71pMTjVOSTEKoDaa(eine einzige Gottheit) gelesen werden
muß.198
Zwei Belege für DEMETER sind in der Inventarliste 199als einheimisch gekennzeichnet. Ob-
wohl kein epigraphischer Beleg aus Sardeis vorliegt, sind dort sowohl numismatische als auch
literarische Parallelen für die Identifizierung von Demeter mit einer einheimischen Gottheit be-
kannt. Hanfmann nimmt an, daß in Sardeis in hellenistischer Zeit eine Entwicklung von Meter
zu Demeter stattfand und daß in der Kaiserzeit Meter und Artemis durch Demeter und Kore er-
setzt wurden. 200Er hält es für möglich, daß es sich bereits bei der Göttin, die auf den Münzen
seit 17 n. Chr. mit Schleier, Füllhorn und Mauerkrone dargestellt wurde, um Demeter handelt,
und weist darauf hin, daß die Stadt auf Münzen und in der Literatur flavischer Zeit »Stadt der
Demeter« genannt wurde. 201Die Verbindung Mens mit dieser Gottheit (14.2), die die Theorie
einer anatolischen Form der Demeter stützt, wird durch Münzen aus Silandos nahegelegt, auf
denen die Göttin mit Weizenähren und Mohn dargestellt wird. 202
Die einzigen Belege für eine einheimische KORE sind zwei Inschriften aus Sardeis über die
Chrysanthinaspiele (53.3 und 53.4). Diese Spiele wurden Hanfmann zufolge in der Zeit um
150-175 n.Chr. abgehalten. 203Die Darstellung der Göttin in archaischem Stil sowie mit Wei-
zenähre und Mohn auf Münzen neronischer und hadrianischer Zeit entspricht derjenigen des
anatolischen Kornmädchens, für die es schon im 7. Jh. v. Chr. einen lydischen Beleg gibt. Die-
ses Kornmädchen und Meter wurden in der griechischen Legende als Demeter und Kore be-
zeichnet. 204Das durch die Münzen erwiesene Ersetzen der Artemis durch Kore läßt sich aller-
dings nicht durch die Epigraphik bestätigen, da die bis jetzt bekannten Belege für Kore sehr rar
sind und für Demeter gar keine vorliegen. 205Es ist jedoch hervorzuheben, daß von den 15 epi-
graphischen Belegen für Artemis in Sardeis nur drei sicher aus römischer Zeit stammen, wäh-
rend neun der hellenistischen Epoche angehören.
Für die Gleichsetzung verschiedener griechischer NUMINA, z.B. Nike, Tyche, Nemesis und
vielleicht der Nymphen, in gewissen Belegen mit anatolischen Gottheiten s. Kap. II, Anm. 81,
82, 84, 102, 104, 106, 107, 109.
198s. Diakonoff, 168 f., die an Anaitis denkt; vgl. dagegen Turcan a. 0., der Demeter für die Menos Tekusa h:ilt,
und H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 114 f., der Meter Phileis für eine mögliche Kandidatin hält; s. dazu J. und
L. Robert, Bull. Epigr. 1976, 628.
199Vgl. Kap. II, s. Anm. 68 und 69.
200Hanfmann, 130 f.; s. u. auch Kommentar zu Kore.
201Vgl. z. 8. Philostr. Epist. 75.
202CMRDM IV, 46, Silandos 3. Für die Gleichsetzung Demeter mit Meter in Kleinasien vgl. ihren Kult im
Pontus, wo sie einmal sogar als M~TTlP 8EtJJJ angesprochen wird (E. Olshausen, ANRW II 18,3 [ 1990[,
1877 f.).
203s. Anm. 77.
204
Vgl. Hanfmann, 130; zu den lydischen Kornmädchen Hanfmann, 92 f.
205
Zur Frage dieser Ersetzung auf den Münzen s. T.V. Buttrey - A. Johnston - K.M. Mackenzie - M.L. Bates,
Greek, Roman and Islamic coins from Sardis, Cambridge Mass. 1981, 7-10.
38 /II. Die in Lydien belegten Gottheiten
1. 2 Männliche Gottheiten
Von den verschiedenen männlichen Gottheiten, die in Lydien als Begleiter der Meter überliefert
sind, ist MEN am besten belegt. Eine Aufarbeitung des Menkultes in Kleinasien, die die nu-
mismatischen und epigraphischen Belege, die vorhandene Literatur, die geographische Ver-
breitung und die Eigenschaften des Gottes behandelt, wurde von E.N. Lane vorgelegt. 206 Seine
Hypothese, der Gott sei persischen Ursprungs, versucht Lane dadurch zu begründen, daß Men
dem iranischen Mondgott Mao ikonographisch sehr ähnlich ist, daß Men im Falle göttlicher
Begleitung Anaitis an seiner Seite hat und daß es einen Tempel des Men Phamaku in Pontus,
207
einem stark iranisierten Königtum, gab. Die Belege aus Lydien sprechen hingegen entweder
für einen anatolischen Ursprung oder für eine völlige Gleichsetzung mit einer anatolischen
Gottheit: Der Gott wird meistens mit lokalen Epitheta genannt; er ist außerdem der am häufig-
sten in den für Anatolien typischen Sühneinschriften angerufene Gott; er ist in denselben Ort-
schaften belegt wie die anderen anatolischen Götter, in Hypaipa und Hierokaisareia hingegen,
wo sich die ältesten Kulte der persischen Anaitis finden, nicht nachweisbar und wird öfters als
Herr einer Gegend angerufen, was eher für die religiöse Mentalität Anatoliens charakteristisch
ist. Die noch heute am meisten akzeptierte Theorie verbindet den Ursprung des Namens Men
mit dem kleinasiatischen Namen des Mondgottes, und zwar des hethitischen Mondgottes Ar-
ma.208 Latte sieht die Wurzel des Namens Men im lateinischen Manes und erklärt auf diese
Weise den chthonischen Charakter der Gottheit, so wie das mit einem Personennamen im Geni-
tiv gebildetes Epitheton (z.B. Men Artemidoru). 209
Die lydische Form Q>-.ddns, die aus sprachlichen Gründen und wegen der Verbindung mit dem
Namen Artemis normalerweise als Apollo interpretiert wurde, ist von A. Heubeck neu unter-
sucht und mit Men gleichgesetzt worden. 210Er weist auf die Gleichsetzung KaA8&w ßam>-.fo
bei Hesychios hin, als Beweis dafür, daß das Epitheton mit dem Charakter Mens verbunden ist,
der auf griechischen Inschriften mit µiyas, Kvpws, Tvpavvos ausgedrückt wird und eine Pa-
rallele im lydischen Ausdruck q>..ddnstavfos hat. 211Das Argument, Men sei als Begleiter der
Artemis in Lydien viel öfter als Apollo bezeugt, kann hier nicht bestätigt werden. 212
206
E.N. Lane, ANRW II 18.3 (1990), 2161-2174.
207
Für die Behauptung, der Kult Mens habe in römischer Zeit propagandistischen Charakter s. E.N. Lane, Nu-
men XXII ( 1975) 235-239. Für einen ausführlicheren Kommentar über die verschiedenen Theorien zum Ursprung
des Gottes Men s. E.N. Lane, Berytus XVII (1967/68), 81-106. Den persischen Ursprung Mens verteidigt auch
A. van Haeperen-Pourbaix, die Lanes Theorie mit einer gründlicheren Untersuchung der Attribute, Epitheta,
Ikonographie und eines Vergleiches mit Mithras und persischen sowie skythischen Elementen stützt, A. van
Haeperen-Pourbaix, Recherches sur !es origines, Ja nature et !es attributs du dieu Men, in: R. Donceel - R. Le-
brun (Hrsg.), Archeologie et Religions de l' Anatolie Ancienne. Melanges en l'honneur du Professeur Paul Na-
ster, Louvain 1983, 221-57.
208 .
Siehe Heubeck, 31-32.
209
s. u. 39 f. K. Latte, Römische Religionsgeschichte, München 1960, 99 Anm. 3.
J 10
- Heubeck, 15-30.
211
Gusmani, LW, Nr. 23, 3; Für tavsa.§ mit dem Sinn von µtyas- s. u. 117, Anm. 709. Vgl. dort Epitheta wie
fiEpKov ßaat\Evwv.
212
Vgl. die Belege für Artemis Boreitene und Apollo Tyrimnos oder für Apollo und Anaitis (= Artemis) aus
Tabala, wo die Götter als Grabschützer vorkommen, wie das Paar auf den lydischen Inschriften und wie auch
Anaitis (= Artemis) und Men Axiottenos in Nr. 3.16 oder Men alleine oder mit anderen Gottheiten.
1. Anatolische Gottheiten 39
Außer den Belegen für Menos Tekusa stammt keine der Inschriften, auf denen der Name des
Gottes ohne Ethnikon erscheint, aus Nordostlydien, wo die Gottheit am besten belegt ist, son-
dern aus dem Kaystrostal (14.2) oder aus dem mittleren Abschnitt, sei es aus der Nähe von
Sardeis (4.5) oder aus Sardeis selbst ( 12.2). Die Inschrift aus dem Kaystrostal scheint jedoch
ein Beleg der Verehrung Mens durch Phrygier zu sein, die die Katoikia von Almura bewohn-
ten.213Der Menkult ist in Lydien zwischen dem 1. und dem 3. Jh. n. Chr. bezeugt, der älteste
Beleg stammt aus dem Jahr 84/85 n.Chr. (39.18), die meisten Inschriften aus dem 2. Jh.
n.Chr.
Die belegten Epitheta sind: 1. von einem Ortsnamen hergeleitet, 2. mit einem Personennamen
im Genitiv gebildet oder 3. Namen, die sich auf Eigenschaften des Men beziehen.
Tymoleites ist von Robert als ein vom Namen des Bergs Tmolos, eines gleichnamiges Dorfes
222
oder der sardischen Phyle Tymolis oder Tmolis abgeleitetes Epitheton gedeutet worden.
Kamareites, ein für Men in Nysa, wo es auf Münzen erscheint, gut belegtes Epitheton, ist
vermutlich von einem unbekannten, möglicherweise karischen Ortsnamen *Kamar- hergeleitet.
Die Inschrift Nr. 35.2 stammt möglicherweise aus Nysa. 223 Men K- (39.52) ist von Lane als
Men Kamareites rekonstruiert worden, was aber Herrmann aus Platzgründen nicht für möglich
hält. 224 Die Ergänzung ist auch wegen des vermutlich nicht lydischen Ursprungs des Epithetons
nicht wahrscheinlich.
Herrmann und Varinlioglu interpretieren den Beinamen Ploneates als Ableitung eines Ortsna-
mens *Plonei. 225 Der Gott ist einer der Theoi Pereudenoi bzw. EV TTEpEUÖ<+J,
genauso wie Men
Labanas und Men Petraeites. 221'
Tarsios, als Beiname von Apollo belegt (s. Kommentar zu diesem Gott), kommt in Nr. 39.63
als Epitheton eines Theos vor, der wegen der Darstellung einer Mondsichel sicherlich Men ent-
spricht. Als Bestätigung dient ein Beleg für Men Axiottenos Tarsi ßa<JLAEvwv (39 .14 ), der viel-
leicht auch aus Saittai stammt. 227 Die Wurzel Tars- ist in Anatolien so gut belegt, daß dieses
Epitheton sicherlich durch die Ableitung eines Ortsnamen gebildet wurde. 228
Es gibt eine Reihe lokaler Epitheta, die durch Ortsnamen als Objekt von KaTEXWVoder ßam-
AEVuJV gebildet werden:
'A~LOTTa KaTEXWV (39.3, 39.11-13)
KopEaa KaTEXWV (5.35)
ihr verteidigten Übereinstimmung von Mithras und Men und der Rolle der Höhlen im Kult des Mithras sowie
seiner Darstellung mit dem Mond (Attribut von Men).
222
Robert, NIS, 32. Dies scheint mir, wegen der Parallelen für wiche Epitheta-Bildungen, die wahrscheinlichste
Hypothese zu sein. Umst:indlicher geht E.N. Lane, Numen 22 (1975), 238, vor, der den Namen mit lateinisch
t1111111/11s(vor allem für etruskische Grüber belegt) in Verbindung bringt, und damit ein weiteres Argument für
seine Theorie zur Rolle Mens als propagandistisches und vereinigendes Element bei den Römern in Anatolien
findet.
223
s. Anm. 75. Fiir die Verbindung des Beinamens Kamareites mit dem chthonischen Charakter des Gottes (als
Schiilzer von Kamari) s. Malay, 68, Kommentar zu Nr. 165, in diesem Fall dadurch besrntigt, daß der Gott zu-
sammen mit anderen chthonischen Gottheiten angerufen wird. Vgl. die oben genannte Interpretation des Gottes
Men durch K. Latte als chthonische Gottheit und die Verbindung, die F. Cumont, Recherches sur le Symbolis-
me Funeraire des Romains, Paris 1942, 177-252, bes. 181, zwischen der Mondsichel und dem chthonischen
Charakter, wie sie in anderen Kulturen zu finden ist, sieht. Zu demselben Charakter führt die Interpretation von
A. van Haeperen-Pourhaix, Revue Beige de Numismatique 117 (1971 ), 74 f., die das Epitheton mit dem arabi-
schen Namen qamar für Mond und dem griechischen KCIµcipafür Grab in Kleinasien verbindet.
n4
-- TAM V 1,527. Vgl. CMRDM III, 75; Herrmann, 49, Nr. 42.
225
P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 11-12.
226
s. u. 58 f. den Kommentar zu den Theoi Pereudenoi.
227
s. Chr. Naour, Travaux et recherches en Turquie 2 (1984), 63. Vgl. den Vorschlag H. Malays,eine Ortschaft
Tarsi im Territorium zwischen Saittai und Silandos anzunehmen.
228
Vgl. die Hypothese von E.N. Lane, Numen 22 (1975), 235-239, es handele sich wie Axiottenos um einen
hieratischen Namen ganz Anatoliens, vermutlich von den Römern wegen der Verbindung mit dem Namen Tyr-
senoi (mit dem die Griechen die Etrusker bezeichneten) als Kultname mit propagandistischen Zielen verbreitet.
1. Anatolische Gottheiten 41
2. Mit einem Personennamen im Genitiv gebildete Epitheta, vgl. Meter und Zeus
Diese Epitheta sind seit Keil und von Premerstein in der Regel als den Stiftern der jeweiligen
Kulte entsprechende Namen interpretiert worden. 230 E. Peterson interpretiert solche Ausrufe
(für die er sowohl christliche als auch heidnische Parallelen nennt) als »akklamatorische Ant-
wort auf eine Epiphanie«, d. h. auf die Offenbarung der Gottheit dieser Person, dessen Namen
im Genitiv Epitheton der Gottheit geworden ist; diese Interpretation ist nicht so weit von derje-
nigen von Keil und Premerstein entfernt.231 Nach Peterson ist die Person Vermittler der Gott-
heit, was er mit Ausdrücken wie µtyas- o 8Eos- o K17pucm6µEvos- TTapc'1Toü EEvou 'Av8pfo
... µEyas- o 8Eos- 'Avopfou (Mart. Andr., Pr. 6) belegt.212 Diese Interpretation läßt sich gut in
einer Gegend verstehen, wo die Rolle der göttlichen Vermittler in Verbindung mit einheimi-
schen Gottheiten sehr wichtig war. 233 Latte hält diese Formen für den Genitiv des Numens ei-
nes Verstorbenen und sieht damit seine Vermutung des chthonischen Charakters des Men, den
er mit den römischen Manes gleichsetzt, bestätigt. Auf diese Weise erklärt er Schwurformeln
wieTVXT7V ßaoülws- KaL Mfjva <Papva.Kou(Strab. XII 3,31). 234 G. Neumann schließt nicht
aus, daß sie zumindest in einigen Fällen undeklinierbaren, einheimischen Formen in -11 entspre-
chen.235
Tiamu ist das am besten belegte Epitheton dieser Art. Der Beleg TOÜ Kup[ou Tou Twµou in
Nr. 3.26 spricht dafür, daß es sich um einen Genitiv und nicht um einen lydischen Nominativ
auf -u handelt. Es gibt jedoch Versuche, diesen Beinamen auf ein einheimisches Wort zurück-
229
Für die verschiedenen Ausdrücke der Macht einer Gottheit und den orientalischen Charakter dieser Macht s. F.
Bömer, Religion der Sklaven III, Mainz 1961, 442 ff. (vgl. Kap. IX 1.2). Vgl. Debord, 196 f.; H.S. Versnel, Ter
Unus, Leiden 1990 (= Studies in Greek and Romanreligion 6), 166-168; Horsley, 3, 28, der eine mögliche
Verbindung zwischen dem Sinn von ßaatAfUuJVin diesen Epitheta und der Familie der Begriffe mit der WurLel
ßam\- im NT (z.B. Ev. Joh. 18, 36) sieht.
no Keil - Premerstein II, 104. Eine Parallele zu solchen Epitheta findet sich im syrisch-palästinischen Raum
(A. Alt, Gott der Väter, Kleine Schriften zur Geschichte des Volkes Israel I [ 1953J I ff.); vgl. F. Gsclmitzer, in:
W. Meid - H. Trenkwalder (Hrsg.), Im Bannkreis des Alten Orients. Studien zur Sprach- und Kulturgeschichte
des Alten Orients und seines Ausstrahlungsraumes. K. Oberhuber zum 70. Geburtstag gewidmet, Innsbruck
1986, 49 ff. Für Beispiele aus anderen kleinasiatischen Gegenden s. ebenda 4 7 f. und Herrmann, Ergebnisse, 55
Anm. 215 und 216. Vgl. die Häufigkeit dieses Phänomen im syrischen Hauran (D. Sourdel, Les cultes de Hau-
ran, Paris 1952, 95 f.).
231E. Peterson, Els 8f6s, Göttingen 1926, 210-13.
232
Peterson a. 0. 269.
233S. LI. 121-124.
234
K. Latte, Römische Religionsgeschichte, München 1960, 99 Anm. 3.
235G. Neumann, Untersuchungen zum Weiterleben hethitischen und luwischen Sprachgutes in hellenistischer
und römischer Zeit, Wiesbaden 1961, 72.
42 III. Die in Lydien belegten Go11heiten
zuführen, das eine Eigenschaft des Gottes bezeichnet. Neumann sieht eine Verbindung des
Namens mit dem des hethitischen Sonnengottes und schließt die interpretatio semitica kata
chthonios von F. R. Walton aus. 236 Diese Etymologie kann die Darstellung des Gottes mit
Strahlenkrone in Nr. 3.40 (wo der Name nicht angegeben wird, aber wegen des Fundortes und
237
der Erwähnung von Anaitis sicher zu ergänzen ist) und 39.67 erklären.
Artemidoru ist in sieben der neun Belege mit dem Beinamen Axiottenos (oder 'A6oTTa Kar
txwv) verbunden, sein Kult beschränkt sich auf Maionien, wie im Fall von Axiottenos.
Einer Variante dieser Art Epitheta entspricht eine Reihe von Ausdrücken, die mit der Präposition
c
E und einem Personennamen im Genitiv gebildet werden, sie sind merkwürdigerweise nur in
238
einer begrenzten Gegend um Kula und Kollyda belegt:
Ee ~L06oTOU (39.49 und 39.50)
te'EmKpchou (39.22-24)
te 'A,ro>..>..wvlov(39.6)
te 'ApTEµL8wpou (39.13). Vgl. 'ApTEµL<Swpouin den anderen Fällen.
236
ebenda 71 f. Vgl. CMRDM III, 68 f. Zu dem chthonischen Charakter Mens s. Anm. 225.
237
Eine neue Stele mit Darstellung einer Göttin mit polos und eines Gottes mit Strahlenkranz bietet einen wei-
teren Beleg, da die Gottheiten wohl als Artemis Anaitis und Men Tiamu zu interpretieren sind (Malay, Nr. 161).
238
Nr. 39.50, in Philadelpheia gefunden, stammt möglicherweise aus Kula. Die Erweiterung des Genitivs vor
allem zur Bezeichnung von Herkunft oder Ursprung durch E( wird seit hellenistischer Zeit immer häufiger (s.
E. Mayser, Grammatik der griechischen Papyri II 2, Berlin 1934, 341 f.).
239
Die erste Erwähnung des Begriffes ryrannos kommt bei Archilokos (West 19) vor, gerade im Bezug auf Gy-
ges und die Lyder und als Synonym von ßaaLAEVS'ohne negative Konnotation. Dieselbe Bedeutung hat das Wort
in der Zeit seines Gebrauchs als Epitheton Mens. Für eine Analyse des einer Gottheit (insbesondere Isis) zuge-
ordneten Begriffs tyrannos und die damit verbundene religiöse Konzeption s. H.S. Versnel, Ter Unus, Leiden
1990 (= Studies in Greek and Roman Religion 6), 62-7.
240
CMRDM III, 76. Nach F. Sokolowski, Lois Sacrees de I' Asie Mineure, Paris 1955, 52 f. stellt sowohl
dieses Epitheton als auch die dynamis als Ausdruck der göttlichen Macht einen Charakterzug der theokratischen
Mentalität des Orients dar.
241
Vgl. L. Robert, Anatolia 3 (1958), 127 f. und Anm. 101 (= Robert, OMS I, 426 f.). Für eine Parallele des
Men Uranios in Phrygien s. Th. Drew-Bear, Nouvelles Inscriptions de Phrygie, Zutphen 1978, 29, Nr. 2;
1. Anatolische Gottheiten 43
Labanas ist entweder als lokales Epitheton, als semitischen Ursprungs (in Verbindung mit
hebräisch laban, »weiß«) oder in Verbindung mit dem Mond interpretiert worden. 242 Men La-
banas ist zusammen mit Men Petraeites einer der Theoi Pereudenoi (39.54). In Nr. 39.8 wird
der Gott zusammen mit Men Artemidoru und Meter Tazene b.6pou Kwµ11vßacnAEuwvgenannt.
Eine Eigenschaft der Epitheta des Men ist, daß sie kombiniert werden können, so daß die Gottheit
gleichzeitig durch einen lokalen und einen von einem Personennamen abgeleiteten Beinamen be-
zeichnet werden kann (z. B. Men Axiottenos Artemidoru, Men Axiottenos ex Apolloniu usw.). Es
können aber auch zwei verschiedene lokale Beinamen gemeinsam auftreten (Axiottenos Kopfoa
KaTEXWV, Petraeites Axiottenos). 243 Dieses Phänomen läßt sich m. E. dadurch erklären, daß im
ersten Fall Axiotta eine größere Gegend ist, in welcher verschiedene, vom ursprünglichen Heilig-
tum des Men Axiottenos abhängige Heiligtümer von unterschiedlichen Personen gestiftet wurden.
Artemidoros wäre dann vermutlich der Gründer des ursprünglichen Heiligtums von Men Axiotte-
nos. Dafür spricht die Tatsache, daß es keine Weihung an Men Artemidoru und Men Axiottenos
gibt, weil es sich um denselben Men handelt. So könnte z.B. Men Artemidoru Axiottenos Koprna
KaTExwv als der Men von Axiotta zu deuten sein, der sein Heiligtum in der kome von Koresa hat.
Es besteht auch die Möglichkeit, daß der Name Men zu einem allgemeinen Begriff für Gottheit
entwickelt wurde (wie es bei Meter der Fall ist), und daß die bei ihm zugesetzten Epitheta die Na-
men der entsprechenden einheimischen Gottheiten sind. Die angeblich lokalen Epitheta wären
dann nicht von Ortsnamen, sondern von Götternamen abgeleitet. Das Suffix -enos würde 'Heilig-
tum wo der Gott ... verehrt wurde' bedeuten, und die Wurzel wäre der Name der Gottheit. Die
Entwicklung der Abstraktion einer Gottheit bis zu dem Punkt, an dem ihr Name das göttliche We-
sen bezeichnet, ist schon im Fall der mesopotamischen Göttin Istar bekannt sowie bei lusitanisch-
gallegischen Gottheiten, deren Namen öfter Epitheta anderer Götternamen werden, die eher göttli-
che Typen als konkrete Götter bezeichnen und öfter durch die lateinischen Begriffe deus, dea, lar,
nympha, dominus oder genius ersetzt wurden. 244
Von den verschiedenen Epitheta ist nur Axiottenos auf Münzen belegt, und zwar in Saittai. 245
246
Kamareites ist zwar auch auf Münzen belegt, aber nur in Nysa (Karien), und Men Askaenos,
der auf Münzen von Sardeis erscheint, ist inschriftlich bis jetzt nicht in Lydien bezeugt. 247
CMRDM I, Nr. 92, 94 und 95 (Dorylaion). Zu der Bezeichnung oupavos und ELS 0Eos oder EV oupavots für
den christlichen Gott s. Horsley, 3, 32 mit weiterer Literatur. Zu der Möglichkeit, dieser Men Uranios sei dersel-
be wie der in Nr. 39.27 genannte Men Axiottenos und der in Nr. 39.3 erwähnte Men Artemidoru, s. Petz!, Nr. 55.
242
Vgl. Keil - Premerstein II, 103 ff.; Steinleitner 11 ff.; J.H. Wright, HarvStCIPhil 6 (1895), 68 ff.; Lane,
CMRDM III, 68 ff. und 74. Vgl. Zgusta, Ortsnamen, 318 § 663.
243
s. P. Herrmann in: SRKK I (1978), 415 ff.
244
Zum Fall der Göttin Istar s. J. Bottero, Mesopotamia, Chicago 1992, (englische Übersetzung der französi-
chen Ausgabe von 1987), 216. Zu lusitanisch-gallegischen Gottheiten s. J. Untermann, in: Actas del III Colo-
quio sobre lenguas y culturas paleohispanicas Lisboa 1980, Salamanca 1985, 357 f.; Zum konkreten Fall von
Bandue s. J. de Hoz, in: Primeras jomadas sobre manifestaciones religiosas en Lusitania Marzo 1984, Caceres
1986, 35. 37, dem ich den Hinweis auf diese lusitanisch-gallegische Parallele verdanke.
245
Diese Tatsache hat M.L. Cremer und J. Nolle, Chiron 18 ( 1988), 204 dazu geführt, die Ortschaft Axiotta in
Saittai anzunehmen.
246
Vgl. o. 40 f. den Kommentar zu Kamareites.
247
Vgl. BMC Lydia, 392. Askaenos ist der in Kleinasien, vor allem in Antiocheia, aber auch in Karien und
Phrygien, am meisten verbreitete Beiname, s. CMRDM III, 31; E.N. Lane, Numen 22 (1975), 235 f.
44 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
Die Darstellung des Men auf den Münzen von Saittai zeigt, daß der Gott wenigstens dort einen
offiziellen Kult hatte, von dem jedoch kein epigraphischer Beleg erhalten ist.
Die Belege Mens in Lydien sind alle (außer 14.2, der möglicherweise in Verbindung mit
Phrygiern steht)248 privaten Charakters: Votiv- und Sühneinschriften sowie Grabflüche. Dieser
Charakter wird auch durch die spärlichen Erwähnungen von Priestern oder sonstigen mit dem
Kult verbundenen Personen deutlich. Die Priesterin in Nr. 39.35 wird von einem Verein auf
private Weise geehrt und nicht wegen ihrer Verdienste für den Kult. Diese Eigenschaften unter-
scheiden die Verehrung von derjenigen in anderen Ortschaften Kleinasiens (z. B. Antiocheia),
wo der Kult einen deutlich offiziellen Charakter hat.249
Die Ikonographie Mens auf den lydischen Stelen ist weitgehend homogen. Meist wird er in
Form einer Mondsichel wiedergegeben, in seltenen Fällen anthropomorph, dann mit phry-
gischer Mütze, Mondsichel hinter den Schultern sowie einem Pinienzapfen in der linken und
einem Zepter in der rechten Hand (39.2, 39.14, 39.20, 39.32, 39.49, 39.51, 39.68). 250 Auf
Nr. 39. 41 erscheint eine Traube statt des Pinienzapfens, in Nr. 3.46 steht er neben einem Feu-
eraltar, in Nr. 39.20 und 39.32 ist er von zwei Löwen flankiert. 251 Auf der Stele Nr. 63.44 ist
eine Gottheit (vermutlich Men) im Brustbild mit einem Strahlenkranz gekrönt. Gleichfalls mit
Strahlenkranz erscheint er in Nr. 3.40. Der Strahlenkranz erinnert an seine Verbindung mit
Apollo oder einem anderen Sonnengott (vgl. 5.35, verehrt zusammen mit Apollo Tarsios, beide
durch eine Mondsichel und einen Doppelaxt dargestellt). 252 Für den reitenden Men, wie er für
das innere Anatolien typisch ist, gibt es in Lydien keinen Beleg außer der Darstellung auf einem
Marmorfragment253 , das, weil es im kosmopoliten Sardeis gefunden wurde, auch von einem
anderen Ort stammen könnte. Typisch für diesen Gott im inneren Anatolien ist weiterhin die
Verbindung mit dem Stier, die in Lydien nur auf Münzen254 , auf Nr. 39.32 (durch das Gelüb-
de, einen Stier zu weihen, der nachher durch die Darstellung des Tieres auf der Stele ersetzt
wurde) und vielleicht auf Nr. 39.68 (das hinter dem Gott dargestellte Tier könnte aber auch ein
Löwe sein) bezeugt ist. Die lydische Ikonographie zeigt keine Unterscheidungen, die den ein-
zelnen Epitheta entsprechen. Lediglich im Fall des Strahlenkranzes könnte die Darstellung auf
eine bestimmte Eigenschaft des Men Tiamu hinweisen.255 Die Darstellungen von Men als Fluß-
gott auf Münzen von Saittai256 und Sardeis 257 haben keine epigraphischen Parallelen.
ZEUS ist, zusammen mit Apollo, der am häufigsten mit einheimischen Gottheiten identifizierte
griechische Gott. In einigen Belegen erscheint er als Griechisch, in anderen ist es zweifelhaft,
ob es sich um einen griechischen oder um die interpretatio graeca eines einheimischen Gottes
handelt. 258 In den meisten Fällen wird der Name jedoch durch ein einheimisches Epitheton be-
gleitet, das zusammen mit anderen Elementen des Textes den einheimische Charakter des Gottes
zeigt. Die geographische und chronologische Verbreitung des Kultes entspricht im allgemeinen
der des Men, d. h. er ist in Nordostlydien und zwischen dem 1. und dem 3. Jh. n. Chr. belegt.
Anders als Men ist Zeus aber auch in Nordwestlydien (61.45) und am Kaystrostal (61.16,
61.21 und 61.61) belegt, außerdem auch in hellenistischer Zeit (61.19, 61.54, 61.55, 61.60).
Die Epitheta lassen sich in die gleichen Typen gliedern wie die von Meter, Men und Apollo.
1. Von einem Ortsnamen hergeleitete Epitheta (mit den Suffixen -enos und -ites)
Misnyenos ist von einem Ortsnamen Misnya oder Misnye abgeleitet, der zu einer Ortschaft in
der Nähe von Apollonis gehört, wo Reste antiker Besiedlung zu finden sind. 259
Batenos ist sicherlich von einer Ortschaft Bata- in der Nähe von Saittai abgeleitet, da die Inschrif-
ten aus Saittai stammen. (61.18, unbekannter Herkunft, kommt vermutlich vom selben Ort).260
Beudenos ist zweimal in Saittai belegt, wo der Eigenname Beudinos bezeugt ist und wo vermut-
lich eine Siedlung lag, von der der Name abgeleitet ist. 261 Nr. 61.20, von Chr. Naour als Apollo
oder Zeus interpretiert, kann jetzt durch Nr. 61.19 mit Sicherheit als [tufL rekonstruiert werden.
Die Gottheit wurde von den in Emmodi angesiedelten Mysiern verehrt, wie Nr. 61.19 zeigt. 2 r'2
263
Die Wurzel Kill- in Killamenenos ist im westlichen Kleinasien sehr verbreitet.
264
Ogmenos ist in Kula belegt (39.71 ). Die entsprechende Ortschaft ist unbekannt.
Hinter dem Beinamen Peizenos, der nur einmal im Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem
Hermos belegt ist (61.47), mag sich ein Ortsname wie *Peiza verbergen. 265
Masphalatenos ist eher die Ableitung eines Ortsnamen als die eines semitischen Namens, wie
F. Sokolowski vorgeschlagen hat. 266
Der Beiname Porottenos ist von *Porotta o. ä., vermutlich eine Siedlung an der Stelle oder in
der Nähe von Gordos, abgeleitet. 267 Die Rekonstruktion von Zeus Porottenos in Nr. 61.56 aus
Iulia Gordos ist nach den Parallelen in Nr. 61.54 und 61.55 weitgehend gesichert. 268 Die letz-
258
Kommentar in den entsprechenden Anmerkungen des 2. Kapitels.
25 1
' Vgl. Zgusta, Ortsnamen, 386 § 815 (Mwvu//Tj//); Buresch, 28, Nr.15.
260
Vgl. Zgusta, Ortsnamen, 144-151; L. Missitzis, AncWorld 11 (1985), 62-64; H.W. Pleket, AncWorld 13
(1986), 63. Zeus Anabatcnos ist in Hadrianeia bezeugt (IK 33, Nr. 9).
261
s. Chr. Naour, EpigrAnat 2 ( 1983), 128 f., der diesen Beinamen mit einem phrygischen Ortsnamen Palaio-
beudos und mit dem Epitheton Tieiobeudene der Meter in Nakoleia in Verbindung bringt. Vgl. Malay, 85, Nr.
234 aus Saittai, wo Beudeinos eine Grabinschrift aufgestellt hat.
262
Vgl. H. Malay, EpigrAnat 16 ( 1990), 65 ff. Z. Beziehung zw. Maionien und Mysien in attalidischer Zeit s.o. 5.
261
Vgl. E. Schwertheim, lstMitt 25 (1975), 358.
264
Vgl. Zgusta, Ortsnamen, 430 § 913. Für die mögliche Herkunft der Inschrift aus dem Ort Keryza s. Bu-
resch, 89.
265
Herrmann, Ergebnisse, 56, Anm. 225; Vgl. Zgusta, Ortsnamen, 479 § 1033, 1 und 2.
266
r. Sokolowski, Lois Sacrees de I' Asie Mineure, Paris 1955, 51, Kommentar zu Nr. 19.
267
P. Herrmann, Anz Wien l 07 ( 1970), 99.
268
P. Herrmann, TAM V 1, 228.
46 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
ten beiden Inschriften bezeugen die Existenz des Kultes sowohl zur Zeit der Seleukiden als auch
der Attaliden. 269
Der Beiname Targyenos in Nr. 61.62 aus Philadelpheia könnte mit Tarigyenos aus dem unte-
ren Kaystrostal (61.61) zusammenhängen. Man könnte vermuten, daß die erstgenannte In-
schrift aus dem Hochland der Kilbianoi (wo man eine Ortschaft namens *Targya oder *Tarigya
zu suchen hat) nach Ala§ehir (Philadelpheia) gebracht wurde und nicht umgekehrt. 270 Das dem
Beinamen entsprechende Toponym könnte nach Heubeck die Ableitung eines lydischen The-
onyms Tarhu sein und würde 'Ort oder Tempel des Gottes Tarhu' bedeuten. Die Form scheint
ein Partizip des Verbs *trqq- zu sein (mit der Bedeutung 'derjenige, der machtvoll regiert', wor-
unter 'Gott' zu verstehen ist), weshalb Heubeck vermutet, daß es ursprünglich ein göttliches
Epitheton war, welches nachher der Name einer Gottheit wurde. 271 In Nr. 61.62 wird der Gott
Epekoos genannt (vgl. 61.21 und 61.26 aus derselben Gegend).
Dareddenos, im Kaystrostal um Kilbianoi belegt, scheint von einer Ortschaft ÄapE88a abge-
leitet zu sein. 272 Er trägt hier die in Kleinasien häufigen Epitheta µiyas und ETTTJKoos.
273
Auch Digindenos, von einem Ortsnamen *ÄLyw8a abgeleitet, ist wie Dareddenos in der Ge-
gend von Kilbianoi belegt und wird wie dieser von den Adjektiven ETTTJKOOSund µiyas beglei-
274
tet (61.26). Nr. 61.27 wurde am selben Ort gefunden wie Nr. 61.26, weshalb der erwähnte
Zeus vermutlich gleichfalls der Digindenos ist.
Halonites ist von G. Petz) als die Bezeichnung einer Funktion des Gottes (Zeus des Dre-
schens) interpretiert und vorsichtig mit dem Namen des Ortes 'AAwKwµ17,in dem er verehrt
275 276
wurde, in Verbindung gebracht worden. Ein Zeus Halonites ist bereits in Side bekannt. 277
Didymites oder Ey ÄL8uµwv 8puwv, in Saittai belegt, weist auf die Zugehörigkeit des Zeus
zu einem Ort namens b.t8uµm 8puEs hin. Mit der Form ty ÄL8uµwv 8puwv (KaTEKTLCTµEvas)
in Nr. 61.22 ('dessen Kult eingerichtet ist') ist die Präposition EKschwierig zu erklären. Viel-
leicht wurde hier KaTaKTL(wim Sinne von KTL(waufgefaßt, so daß der Name des Gottes als 'der
aus Zwillingseichen bestehende Zeus' zu verstehen wäre; der Beiname bezöge sich dann auf die
Physis, nicht auf die Herkunft. 278 Vielleicht ist in diesem Epitheton der Einfluß griechischer
Mythen erkennbar, in denen die Eiche für den Ursprung der Menschen und Heroen oder deren
äußere Form von Bedeutung ist. 279
269
P. Herrmann, AnzWien 107 (1970), 94-99.
27
°Keil- Premerstein III, 61 f.
271
Heubeck, 32-35 und 62.
272
Keil - Premerstein III, 58. Für die Häufigkeit dieser Wurzel in kleinasiatischen Namens. ebenda, 61.
273
Vgl. u. 117.
274
Zu Ortsnamen mit Suffix -nda im südwestlichen und mittleren Kleinasien und insbesondere in Lydien s. M. La-
roche, Revue Hittite et Asianique 19 ( 1961 ), 58-77.
275
Vgl. P. Herrmann, TAM V 1,144.
276
G. Petz!, ZPE 30 (1978), 258; vgl. L. Robert, Bull. Epigr. 1979, 435. Ein Zeus Halonites ist bereits in Side
bekannt, G.E. Bean, The Inscriptions of Side, Ankara 1965, Nr. 141; vgl. G. Petz!, ZPE 32 ( 1978), 6.
277
G. E. Bean, The Jnscriptions of Side, Ankara 1965, Nr 141, zitiert im Nachtrag zu G. Petz!, ZPE 32 ( 1978), 6.
278
G. Petz!, ZPE 30 ( 1978), 250-253.
279
Für ältere literarische Belege und weitere Literatur s. M.L. West, Hesiod Theogony, Oxford 1966, 167. Kulte
doppelter Gottheiten sind im östlichen Teil des römischen Reiches belegt (vgl. die Nemeseis in Smyrna).
1. Anatolisclze Gottheiten 47
Oreites ist von Varinlioglu mit Oreia (Beiname der Meter) in Verbindung gebracht und sein
Kult auf dem Berg Toma nördlich von Kollyda lokalisiert worden, wo Meter ein Heiligtum
hatte und woher Nr. 39.29 stammt. 280 Das Suffix deutet jedoch auf ein lokales Epitheton. Der
Gott wird in seinen zwei Belegen im Zusammenhang mit den Göttern von Perk erwähnt.
Für das Suffix des Beinamens Autheites vgl. Neauleites, Petraeites, Oreites, Nisyreites, Ka-
mareites usw.
280
E. Varinlioglu, EpigrAnat 13 (1988), 48.
281
Vgl. Zgusta, Personennamen, 91 § 92.
282
s. u. 58 Kommentar zu den Theoi Pereudenoi.
283
s. H. Malay - C. Nalbantoglu, The Cult of Apollon Pleurenos in Lydia, Arkeoloji Dergisi IV, Izmir 1996, 81.
284
OGI, 437. 87. 91.
285
Hanfmann, 131.
286
L. Robert, CRAI 1975, 321 (= Robert, OMS V, 500); P. Herrmann, Chiron 19 (1989), 148, der an die Er-
wähnung Ahura Mazdas (sicher mit Zeus Baradateo [?] identifiziert) als Zeus Megistos in Xen. Kyr. VII 1, 3
erinnert.
48 III. Die in Lydien beleiten Gottheiten
gen Kult des Zeus in Sardeis, und zwar eines einheimischen, mit dem iranischen Gott identifi-
zierten und hellenisierten Gottes. 287 Nach Hanfmann müßte Zeus Polieus mit Zeus Lydios und
Zeus Olympios identisch sein, die auf Münzen erscheinen. 288 Das Heiligtum des Zeus Lydios
lag jedoch nach Eumelos von Korinth 289 in der Nähe von Sardeis auf dem Berg Tmolos, wo
der Gott geboren wurde. Der Fund von keramischen Resten eines Heiligtums an dieser Stelle,
sowie zweier Münzserien aus den Jahren 226-223 v. Chr. bzw. aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr.,
auf denen der Gott opfernd an einem Feueraltar unter freiem Himmel erscheint, bestätigen die
Existenz eines Kultes. Von diesem lydischen Zeus gibt es keinen epigraphischen Beleg, doch
scheint er mit dem in lydischen Inschriften belegten Levs oder Gott des Regens identisch zu
290
sein. Auch für Zeus Olympios, dessen Tempel Alexander der Große bauen ließ, wie Anian
(ann. I 17, 3) berichtet, liegt kein inschriftlicher Nachweis vor. Es ist nicht bekannt, ob es tat-
sächlich einen Kult dieser Gottheit gab oder ob sie mit Zeus Polieus und dieser wiederum mit
Zeus Baradateo (?) identifiziert wurde; ebensowenig wissen wir, ob Zeus Lydios der von den
Griechen Zeus Polieus genannte ist, der (im 3. Jh. v.Chr.?) synnaos der Artemis wurde. 291 Ein
anderes Problem besteht darin, daß in den Inschriften auf lydisch Artemis als synnaos von
QMdnJ erscheint, der mit Apollo bzw. Men identifiziert worden ist. 292
Zeus Polieus ist in der Kaiserzeit auch in Daldis durch die Erwähnung seines Priesters in zwei
Ehreninschriften belegt (61.50 und 61.51 ). Der offizielle Charakter dieser Inschriften und die
anderen vom Priester ausgeübten Ämter deuten auf eine Hellenisierung des Kultes. Der Kult
wird auch durch Münzen bestätigt, 293 auf denen Zeus dargestellt ist. Vom Herausgeber wird er
Lydios genannt, obwohl dieser Name nicht in der Münzlegende erscheint.
Der in Kollyda belegte Zeus Megistos (61.4) entspricht dem Zeus Lydios oder einer anderen
einheimischen mit Zeus identifizierten Gottheit. Seine Hellenisierung bleibt hier auf den Namen
beschränkt. Es handelt sich um eine für Maionien typische Voti vinschrift aus dem 2. Jh.
n.Chr., die KaTa TTapcicnamv statt des üblichen KaT' ETTLTaYTJV oder KaT' ÖVELpovder Gottheit
gewidmet wird. Das Epitheton Megistos ist, wie auch Monos, Megas und Hypsistos, für ein-
heimische Gottheiten in Lydien geläufig.
287
Vgl. den Fall von Zeus Stratios im Pontus, E. Olshausen, ANRW II 18.3 (1990), 1901 ff.
288
Hanfmann, 131. Zu Zeus Lydios auf den Münzen s. T.V. Buttrey - A. Johnston - K.M. Mackenzie - M.L.
Bates, Greek, Roman and lslamic coins from Sardis, Cambridge Mass. 1981, 10 f.
89
2 Eumelos Fr. 18, Bernabe.
290
Hanfmann 93. Zu den literarischen und numismatischen Belegen für die Tradition der Geburt des Zeus in
Lydien s. P. Weiß, Götter, Städte und Gelehrte, Forschungen in Lydien, Bonn 1995 (Asia Minor Studien 17),
85-109.
291
L. Robert, Villes d' Asie Mineure, Paris 1962 2, 298 Anm. 2 weist darauf hin, daß der Zeus mit Zepter und
Adler auf Münzen von Sardeis, den die Numismatiker mit Zeus Lydios identifizieren, wahrscheinlich der durch die
Epigraphik gut bekannte Zeus Polieus ist, der vielleicht in der Kaiserzeit unter Einfluß der einheimischen Legen-
den Lydios genannt wurde und die Münzikonographie inspirie11e.
292
Vgl. Gusmani, LW, 188 zu QMifn.{:;Nr. 4 b und 23 zu Artemis zusammen mit QMiins; s. o. 38 f. Kom-
mentar zu Men.
93
2 BMC Lydia, 69, Nr. 2; 70, Nr. 6 und 9; 72, Nr. 17.
1. Anatolische Gottheiten 49
Phratrios in Nr. 61.49 aus Hyrkanis mag auf die Funktion des Zeus als Gott der q.ipciTpabe-
294
zogen sein. Vermutlich wurde in diesem Fall das Bild der Gottheit einem religiösen Verein
(der Lamyaneitai) gewidmet.
Zeus Stratios ist ein kleinasiatischer Gott, der in Karien, Bithynien, Paphlagonien, Pontus,
Kappadokien und auch in Athen verehrt wurde; er wurde häufig mit einer Doppelaxt in der
Hand dargestellt. 295
Der in Nr. 61.30 aus Akta~ belegte Beiname Galaktios scheint nicht von einem Ortsnamen
Galaktion abgeleitet zu sein, wie Buresch vermutete, sondern von dem Wort ycL\.a, wie es bei
Zeus Galaktinos in Phrygien der Fall ist. 296 Da der Beiname sonst nicht belegt ist, handelt es
sich hier mit Sicherheit um einen einheimische Gott.
Das Epitheton Aithrios, welches auf eine griechische Gottheit zu deuten scheint, ist auf der
Weihung Nr. 61.7a aus Neakome in Silandos belegt. Nach der Herkunft handelt es sich sicher-
lich um einen der Theoi Neakometai, die in Nr. 57.8 und 57.Sa genannt werden. Deswegen und
wegen des Stils der Inschrift könnte es sich um die griechische Übersetzung eines einheimischen
Epithetons handeln. Das ist vermutlich bei zwei Belegen dieses Gottes in Priene der Fall. 297
294
Der Begriff qipciTpa bedeutet hier religiöser Verein (auch in anderen Katoikiai Lydicns bezeugt) und hat
nichts mit den griechischen qipaTplm zu tun, vgl. Keil - Premerstein II, 6, s. u. 99 Kommentar zu qipciTpa.
Zwei von einer qipci.Tpaeiner Gottheit (in diesem Fall Men) gewidmeten Weihungen sind in CMRDM J, Nr. 87
und 127 zu finden.
295
Für einen Zeus Stratios im karischen Mylasa vgl. A. Laumonier, Les Cultes lndigenes en Carie, Paris 1958, 45
ff. Für den Kult in Pontus, wo er einheimische, griechische und iranische Elemente synkretisiert, s. E. Olshausen,
Götter, Heroen und ihre Kulte in Pontos, ANRW II 18.3 ( 1990), 1901 ff.
296
Buresch, 160. Vgl. A. Körte, lnscr. Bureschianae, Greifswald 1902, 29, Nr. 52; Keil - Premerstein II, 129.
297
F. Hiller von Gaertingen, Inschriften von Priene, Berlin 1906, Nr. 184 und 185; s. L. Robert, Hellenica X,
Paris 1955, 21. Für weiteren Beleges. auch RE A X ( 1972), 263 s.v. Zeus (Schwabl).
298
Keil - Premerstein III, 10, Nr. 8.
299
LBW, 669; vgl. Buresch, 73; Robert, Hellenica VI, 106; L. Robert, Hellenica X, Paris 1955, 166.
50 III. Die in Lydien belegten Co//heiten
Zeus gibt. 300Geeigneter erscheint mir die Ableitung von nµ~ wie im Fall des gut belegten Per-
sonennamen Timaios. Das Epitheton könnte die griechische Übersetzung eines einheimischen,
auf diesen Aspekt der Gottheit bezogenen Beinamens sein.
Nur auf einer Inschrift (39.68) finden wir eine Darstellung des Gottes, nämlich stehend, mit
Bart, Zepter in der linken und Adler in dem rechten Hand. Mit denselben Attributen, aber sit-
zend, erscheint er auf den Münzen. 301
Mit Zeus ist der auf den Inschriften in lydischer Sprache erwähnten Levs identifiziert wor-
den.302
Die Gleichsetzung von APOLLO mit einheimischen Göttern ist ein in der gesamten griechischen
Welt und besonders in Kleinasien gut bezeugtes Phänomen. In vielen Fällen ist die Entscheidung
schwierig, ob seine Erscheinung als griechisch oder einheimisch zu verstehen ist. In Lydien ist er
meistens mit Epitheta versehen,die auf seinen einheimischen Ursprunghinweisen. 303
1. Von Ortsnamen abgeleitete Epitheta (mit den Suffixen -enos und -ites)
Nisyreites ist das häufigste Epitheton Apollos in Lydien (5.13-5.21) und scheint die Ablei-
tung eines Ortsnamens *Nisyros, *Nisyra oder vielleicht *Nisyron zu sein. 304Eine Nwvpiwv
KaTOLKLa ist in TAM V l, 426 und vermutlich auch 425 erwähnt und dürfte östlich von Gölde
um Sara~lar gelegen haben, wo die Inschriften gefunden wurden (die in Maionia gefundene
Inschrift 5.21 stammt wahrscheinlich aus demselben Heiligtum).
Der in Nr. 5.10 genannte Bozenos ist sicherlich mit dem in Nr. 5.11 genannten Pozenos
identisch. Der Name dürfte die Ableitung eines Ortsnamens *Boza oder *Bazis zu sein, der
vermutlich in der Gegend von Gölde, Menye und dem Hermos lag. 305Die Variante Pozenos
läßt sich dadurch gut erklären, daß die Lyder keinen Unterschied zwischen stimmhaften und
stimmlosen Okklusiven kannten und die Graphie <b>auch das Phonem /p/ darstellte.
Lauadenos (5.11) ist wegen der Unklarheit der ersten Buchstaben auch als Aluadenos gelesen
worden. 306
Auf der Inschrift Nr. 61.5 ist ein Ortsnamen Tillo bezeugt, von dem möglicherweise das
Epitheton Tillenos in Nr. 5.11 abgeleitet ist.
Auch das Epitheton Pleurenos in Nr. 5.26, 5.26a und 5.26b aus dem Gebiet am See Koloe
bei Sardeis ist lokalen Charakters. Wie H. Malay und C. Nalbantoglu (die Herausgeber der Nr.
5.26 a und 5.26 b) geäußert haben, wird die Vermutung Roberts bei seiner Edition der Nr.
5.26, daß das Epitheton Pleurenos von einem Ortsnamen Pleura (die TTAEVpci des Koloe-Sees)
hergeleitet wird, jetzt durch Nr. 5.26a, Z. 4-5 (rnü EV m,rnpois- 'Am'>AAwvos-) bestätigt. 307
Die Existenz von Mysterien in Verbindung mit diesem Kult, für keinen anderen Apollokult in
Lydien belegt, ist in den drei Inschriften belegt, in denen ein Priester und mystai erwähnt wer-
den. In Nr. 5.26 wird dazu ein ETTL 'LEpwvrrpoa68wv308 erwähnt. Nr. 5.26a bezeugt die Exi-
stenz des Kultes schon in der Zeit des Antiochos: ein Apollopriester erwähnt eine frühere Bitte,
die er selbst an den archiereus des Antiochos gerichtet hat. Malay und Nalbantoglu vermuten,
daß die Erwähnung in die Zeit Eumenes' II. gehört, und ändern die Datierung Roberts für Nr.
5.26 in das 2. Jh. v. Chr.; sie halten nämlich den apXLEpEUS' und den ETTLTwv LEpwv rrpoa-
68wv dieser Inschrift für königliche Beamte der Attaliden und nicht für Beamte von Sardeis. 309
Nr. 5.26b gehört nach den Herausgebern in spätere Zeit, nach der Entstehung der Provinz
Asia im Jahr 129 v. Chr., wie die Datierung durch den 'LEpEVS'
TllS' 'P4L17s-bestätigt, und ver-
mutlich vor dem Jahr 27 v. Chr., ab welchem die Priester des Kaiserkultes als Eponyme er-
scheinen.310
Pityaenos mag die Ableitung eines Ortsnamens *Pityae sein, der vielleicht mit TTL
TVS'in Ver-
bindung steht und wahrscheinlich bei Thyateira, wo diese Inschrift gefunden wurde, lag. 311
Spadenos ist von Buresch aus der in Nr. 5.28 als Epitheton Apollos erhaltenen Form Spad-
ergänzt worden. 312Die Darstellung eines Pferdes mit Reiter über der Inschrift ist in Kleinasien
häufig als Darstellung einheimischer Götter bezeugt.
Der Apollo in Nr. 5.23, von dessen Epitheton nur [... ]Evos-erhalten ist, wurde von Keil und von
Premerstein als Apollo Chresterios interpretiert. 313Die Deutung von Robert als Pandenos er-
scheint angesichts des Beleges aus Smyrna für einen Kultes des Apollo EV TT6.v8oLS' in Magne-
sia (1. Magnesia Nr. 1, 65) überzeugender und wurde daher auch von Herrmann übernom-
men.314
Pingeanos könnte von einem Ort namens *Pinga oder *Pingea abgeleitet sein, der zwischen
Thyateira und Nakrasa gelegen haben müßte und vielleicht mit dem Ort Yayaköy in Apollonis
zu identifizieren ist, wo die Inschrift gefunden wurde. 315
Apollo Tarsios oder Tarsi (5.29-5.36) ist besonderes gut in Davala in der Nähe von Tabala
belegt, wo er ein Heiligtum hatte. 316Ein Reitergott mit Doppelaxt (vgl. die Ikonographie des
307H. Malay - C. Nalbantoglu, The Cult of Apollon Pleurenos in Lydia, Arkeoloji Dergisi IV, Izmir 1996, 75 f.
308 s. u. 92.
309H. Malay - C. Nalbantoglu, a. 0., 78 f.
3 10
Ebenda 81.
311Vgl. Keil - Premerstein II, 14, Nr. 19. In der Antike gab es eine Stadt Pitya in Kleinasien; RE XX (1950),
1877 s.v. Pitya (Keil).
312Buresch, 5.
313Keil - Premerstein I, 44 f., Nr. 91; Keil, Kulte, 251, 20.
3 14
T AM V 2, I4 I I; L. Robert, Villes d' Asie Mineure, Paris I 962 2, 83 ff., besonders 91 f. Das Gebiet der Pan-
denoi lag im nordwestlichen Teil der hyrkanischen Ebene, in den Bergen zwischen Magnesia und Apollonis. Vgl.
auch Zgusta, Ortsnamen, 466 § I 001.1 und Plin. nat. V 126.
315Zgusta, Ortsnamen, 495 § 1063, Karte 397; RE XIII 2 (1897) 2150 s.v. Pingea (Bürchner); TAM V 2,
Kommentar zu Nr. II 83.
316Vgl. Kommentar zu TAM V 1, 195.
52 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
Apollo Nysireites auf den Stelen und 5.32 für Tarsios selbst) ist auf den Münzen dieser Region
belegt. Die Doppelaxt ist auch auf Nr. 5.29 und 5.35 dargestellt. Der Beiname geht auf einen
Ortsnamen zurück, wie es in dem Beinamen Tarsene für Meter deutlich wird (vgl. auch Men
Tarsios oder Apollo Tarsi in 5.29). Die Ortschaft kann nicht mit Sicherheit lokalisiert werden.
Die Belege für den Gott stammen aus verschiedenen Orten, und der Stamm Tars- ist in Klein-
asien sehr häufig. 317
Der Kult einer einheimischen, mit Apollo identifizierten Gottheit ist auch im Kaystrostal belegt,
wo es Strab. XIII 3, 2 zufolge in früherer Zeit, als Larisa eine Stadt und nicht eine kome war,
einen Tempel von Apollo Larisenos gab. Für diesen Kult gibt es keine epigraphischen Zeug-
318
nisse, aber noch im 3. und 2. Jh. v. Chr. prägte die Stadt Münzen mit dem Kopf dieses Gottes.
3. Unbestimmbare Epitheta
Das Epitheton Axyros in der Inschrift Nr. 5.9, deren Provenienz unbekannt ist, wurde vom
ersten Herausgeber Azyros gelesen und von H. Malay in Axyros korrigiert. Diese Form wird
durch einen Neufund (5.9a) bestätigt. Die neue Inschrift wurde auf einem Feld in der Nähe des
Dorfes Sarayc1k gefunden, wo Malay auch ein Fragment einer Weihstele mit der Darstellung
eines menschlichen Beines entdeckt und alte Mauem gesehen hat, die zum Heiligtum der Gott-
heit gehören könnten, aus dem vermutlich auch Nr. 5.9 stammt. 320
Die Mehrzahl der einheimischen Belege für Apollo zeigen als Attribut des Gottes die Doppelaxt
(Nr. 5.10-5.17, 5.19, 5.29, 5.32, 5.35), die für die kretischen und hethitischen Religionen
typisch ist und sonst in Kleinasien als Symbol für verschiedene Götter erscheint. Dies gilt auch
für viele der mit Apollo gleichgesetzten anatolischen Götter, wie z. B. den anatolischen Reiter-
gott. Die von Keil und von Premerstein aufgeworfene Frage, ob es sich immer um denselben
einheimischen Gott handelt, der je nach Ortschaft in verschiedenen Varianten erscheint und die
Doppelaxt als Attribut zeigt, oder um unterschiedliche Götter, die durch gegenseitige Einflüsse
mit demselben Attribut ausgestattet wurden, läßt sich wegen der wiederholten Gleichsetzung
dieser Gottheiten mit Apollo wenigstens in Lydien eher zugunsten der ersten Möglichkeit ent-
scheiden. Auf dreien der Denkmäler wird der Gott als Reiter dargestellt (5.10, 5.28 und 5.32),
317
Herrmann, Ergebnisse, 32 ff. Für ein ausführliches Studium des Toponyms s. J. Tischler, Zeitschrift für
Vergleichende Sprachforschung 100.2 (1987), 339-350. Vgl. auch Zgusta, Ortsnamen, 602 § 1303.1; C. Brixhe,
REG 99 (1986), 200.
318
BMC lonia, 153, Nr. 1-2, Taf. XVII 6.
319
'Am\Mwvos- TOD Mow8ov zweifelnd G. Petz] zu IK 24 (Smyrna), Nr. 723, 5 ff. Die Erstherausgeber zo-
gen die Lesung 'Arr6Mwvos- Tovµovv8ov vor; Cl. Brixhe, Bull. Epigr. 1989, 628 vermutet in Tovµow8ov »un
genitif designant Je fondateur du culte«. Für Belege des Namens MoDv8os- (= lat. Mundus) und Mowfüwv in
Anatolien s. Zgusta, Personennamen, 336 § 983-985. Für eine mögliche Lokalisierung des Tempels zwischen
Erktepe und dem Dorf Yeni Badinca s. R. Meri<;:- J. Nolle, EpigrAnat 5 (] 985), 24.
320
H. Malay, EpigrAnat 20 ( 1993), 75 f. vgl. die Form Xyreos auch als Epitheton Apollos im phrygischen Aizanoi,
MAMA IX, Nr. 60, und ein Theos Xyreos in Hadrianoi, IK 33, Nr. 19 mit Kommentar; vgl. Nr. 20 für Xyras.
1. A11atolisclze Gottheiten 53
auf den letzten beiden zugleich mit der Doppelaxt. Der anatolische Reitergott, der öfters dieses
Attribut führt, kommt in verschiedenen Varianten (als Kakasbos, als Hosios kai Dikaios, als
Men usw.) vor. 321 Bemerkenswert ist die frühe Datierung der Belege (viele aus dem 2. und
sogar dem 3. Jh. v. Chr.), vor allem im Vergleich mit der späten Entstehung der Zeugnisse für
die meisten anderen Götter in Lydien ( 1.-3. Jh. n. Chr.), sowie die Tatsache, daß viele der lo-
kalen Epitheta des Gottes aus Westlydien stammen, was für die Beinamen von Meter und Men
nicht zutrifft. Eine Erklärung dafür könnte die Bedeutung des Apollo für propagandistische
Kultzwecke der Seleukiden sein. 322 Nach Nr. 5.26 und 5.26a steht das Heiligtum des Apollo
Pleurenos unter königlicher Kontrolle der Attaliden. 323 In Nr. 5.25 aus dem Jahr 276/75
v. Chr., d. h. aus der Zeit des Antiochos I. und des Seleukos, wird Apollo Pityaenos als Retter
vor den Galatern angerufen, und in Nr. 5.12 werden Apollo Tou Mouvoou von Antiochos I.
und Seleukos seine Erträge zurückerstattet, was einen Beleg für das Verhalten der Seleukiden
324
gegenüber den einheimischen Göttern darstellt. Die Bedeutung Apollos in hellenistischer Zeit
führte vermutlich dazu, daß man einen wichtigen anatolischen Gott mit mehreren lokalen Bei-
namen mit ihm gleichsetzte. Dies könnte z. B. der alte Gott des Regens und der Berge, der eine
Doppelaxt als Attribut hatte, gewesen sein.
Der Gott QMän.f der Inschriften in lydischer Sprache ist seit O.A. Danielsson 325 als Apollo
identifiziert worden, von Heubeck hingegen als Men. Die Verehrung Apollos durch Kroisos
läßt tatsächlich an die Existenz eines entsprechenden lydischen Gottes denken. Die weiteren von
Heubeck zugunsten Mens angeführten Argumente treffen jedoch für beide Gottheiten zu. 326
Mit Apollo identifiziert wurde der Gott TYRIMNOS, der in Thyateira zusammen mit Artemis
Boreitene Stadtgottheit war. Diese Rolle ist außer durch zahlreiche epigraphische Belege auch
durch Münzen und das Feiern von agones belegt sowie dadurch, daß die Stadt manchmal als
327
'Stadt des Tyrimnos' bezeichnet wurde. Das Feiern agonistischer Spiele (22.9, 60.14-
60.18), die Bezeichnung des Gottes als Pythias Helios Apollo und der offizielle Charakter der
Inschriften, meist Ehreninschriften an Priester oder Agonotheten, lassen die Hellenisierung des
Kultes erkennen.
Schon seleukidische und attalidische Münzen stellen den Gott als Helios mit Strahlenkranz oder
328
als Apollo reitend mit Doppelaxt dar. Die Identifizierung einheimischer Gottheiten mit Apollo
321
Die Darstellung von Apollo als Reiter in Nr. 5.32 unterscheidet sich allerdings deutlich von der des Hosios
kai Dikaios in den lydischen Inschriften. Für den Reitergott mit Doppelaxt in Lydien und Phrygien s. L. Robert,
Hellenica 111,Paris 1946, 61 Anm. 3.
322
Vgl. P. Nilsson, Geschichte der griechischen Religion 11,München 1961, 165 ff.; dazu Hanfmann, 132.
323
H. Malay - C. Nalbantoglu, The Cult of Apollon Pleurenos in Lydia, Arkeoloji Dergisi IV, Izmir 1996, 79.
324
Vgl. Kap. I, 4.
325
Zu den lydischen Inschriften, Uppsala 1917, 24 f.
326
s.o. 38, Anm. 212 Kommentar zu Men.
327
s. Nr. 15.3: 1-1KpaTLCTTT]
Kai </nA.oat'ßaaTOS'TijS' AaµrrpoTCTTT]S'
Kal füaariµoTCTTT]S'
Kat lEpäs- rnü
rrporrcirnpos- 8rnü 'HHov Tlvfüov TvpLµva[ov 'Arr6A.A.wvos- 8vaTELpT]vwvTTOAEWS' ßovA~.
328
BMC Lydia, CXX-CXXX. Vgl. die ähnliche Ikonographie für Apollo mit anderen einheimischen Epitheta,
s.o. 51 zu Apollo Spadenos, Tarsios.
54 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
329
und Helios gleichzeitig ist in Kleinasien gut belegt. Der Name Tyrimnos könnte eine von
Tyrannos unabhängige Anpassung eines prähellenischen, kleinasiatischen Wortes sein, welches
330
vom Sinn her sehr gut für die einheimischen Gottheiten geeignet ist.
Der junge Gott, der vor allem in Phrygien ATTIS genannt wird und der im Mythos mit Agdi-
stis verbunden ist, hat einen Kult in Thermai Theseos (Silandos) und einen weiteren in Sardeis.
Der Kult in Silandos ist durch ein Epigramm ( 12.1) bezeugt, in dem der Gott als »schöner
Sprößling der Mutter der Unsterblichen, Phryger und Nachbar der Naiaden« bezeichnet
wird;rn es findet sich auf dem Sockel einer Statuette des Attis. Vor allem aber läßt sich der Kult
des Attis in Silandos nachweisen, seitdem bei einer Heilquelle neben Gebäuderesten illustrie-
332
rende Reliefs an einer Felswand entdeckt wurden. Der Kult des Attis in Sardeis ist durch den
Beleg Nr. 12.2 bezeugt, in welchem seine Bruderschaft erwähnt wird. Besser ist Attis in Lydi-
en durch literarische Quellen bezeugt: Hermesian. ap. Paus. VII 17, 9-10 (der die Legende von
Attis mit Agdistis in Lydien verbindet); Lukian. Syr. D. III 15; Nonn. Dion. XXV 351 (der von
dem M8Los- "ATTLS' auf dem Tmolos spricht). Nach dem hellenistischen Dichter Dioskorides
(Anth. Pa!. VI 220) wurde der Kult des Attis in Sardeis aus Pessinus in Phrygien eingeführt,
was laut Hanfmann um 700 v. Chr. geschehen sein müßte. 333 Attis wird in Inschriften auf Ly-
disch Atys oder Atas genannt und öfter in Verbindung mit Wildschweinen dargestellt, nach
Hanfmann vielleicht der Erzählung 334 folgend, Attis habe den Kult der Kybele in Sardeis einge-
führt, woraufhin Zeus ein Wildschwein geschickt habe, um ihn zu töten.
Einer Variante des Gottes Attis entspricht PAPIAS, dem gleichfalls ein phrygischer Ursprung
zugesprochen wird. Der einzige bekannte Beleg (4 7 .1) stammt aus Maionia, wo vermutlich
auch die Ortschaft Lasnedda zu suchen ist, die die Stele geweiht hat. 335 Die Darstellung des
phrygischen Attis auf dieser Stele spiegelt dessen Beziehung zu Papias wider; nach Diodor (III
58, 4) wurde Attis später Papias genannt. 336 Als Papas oder Papias hat der Gott einen Kult in
Nakoleia, wo er öfter mit Zeus identifiziert wird. Herrmann und Polatkan weisen auf die in
Kleinasien besonders durch Personennamen verbreitete Namenssippe hin, zu der dieser typi-
sche Lallname gehören soll.rn
329
Vgl. den phrygischen Helios Apollo Lairbenos: RE VIII (1912) 70. 75 f. s.v. Helios (W. Jessen): »Apollo
wird mit so vielen Zügen des Sonnengottes ausgestattet, daß die Frage, ob er nicht ursprünglich ein reiner Son-
nengott gewesen sei, immer wieder ebenso lebhaft erörtert wird, wie sie von anderer Seite bestritten wird . .. In
kleinasiatischen Kulten fallen die beiden Götter völlig zusammen«. Für die völlig ungriechische Darstellung des
Helios als Sonnengott zu Pferd in Pergamon s. Ohlemutz, 85.
330
s. 116 f. in Kap. IX.
331
Für diese besondere Version der Sage, in der Attis Sohn der Kybele ist, s. Herrmann, Ergebnisse 44.
312
Herrmann, Ergebnisse 43.
333
Hanfmann, Sardis 94.
3 14
· Hermesian. ap. Paus. VII 17, 9-10.
335
s. Zgusta, Ortsnamen 333 § 694.
rn, s. Th. Drew-Bear - Chr. Naour, ANRW II 18.3 (1990), 2018 Anm. 427.
337
Herrmann - Polatkan, 42, Nr. 5. Zum Kult in Phrygien s. C. Brixhe - Th. Drew-Bear, Kadmos 21 (1982),
83 Anm. 45; Drew-Bear - Naour a. 0. 2018-2022.
1. Anatolisclze Gottheiten 55
Der thrakisch-phrygische Gott SABAZIOS ist in Lydien gut belegt und meistens mit Zeus
identifiziert. 338 Trotz der vielen Versuche, diesen Gott als vom jüdischen Sabathoskult beein-
flußt zu sehen, wird er heute als von jüdischen Kulten völlig unabhängiger Gott betrachtet, der
mit dem thrakisch-phrygischen Dionysos verbunden ist und seinen Hauptsitz in Phrygien und
Lydien hat. 339 Die Verbreitung seines Kultes entspricht der des Menkultes: Maionien, Sardeis
und Philadelpheia. Die frühesten Belege sind deutlich älter als die des Men und stammen aus
dem 2. Jh. v. Chr. (51.12, 51.15 und 51.17); es gibt eine Erwähnung seiner Mysterien in Sar-
deis aus dem 4. Jh. v.Chr. (2.1). 340
In Nr. 51.16 aus Philadelpheia wird er Zeus Sabazios Neauleites genannt, was Buresch als
von Nea Aule abgeleitet interpretiert, einem »lydischen Städtchen noch unbekannter Lage«. 341
Die ältesten Belege stammen aus Sardeis. Wenn die Rekonstruktion [l:.Los] in Nr. 51. 15 richtig
ist, ist als temlinus post quem zur Datierung der Inschrift 181 v. Chr. anzunehmen, als der
pergamenische Einfluß auf Lydien begonnen haben soll und der Kult des Sabazios als Zeus
eingeführt wurde. Am besten ist der Kult in Saittai bezeugt (51.3-51.8), wo den Funden zufol-
ge ein Heiligtum zwischen Küpüler und Elek sudöstlich von Demirci gelegen haben muß. 342
Charakteristikum der Stelen dieses Heiligtums ist die Form Iaßaa(Los, die in Nr. 51.4, 51.5
und 51.7 erscheint. Nr. 51.8, wo dieselbe Form belegt ist, kommt sicherlich aus demselben
Heiligtum. 343 In Nr. 51.3 ist auf dem Relief über der Inschrift eine Mondsichel dargestellt, und
in der Darstellung Nr. 51.8 hält der Gott eine Traube oder einen Pinienzapfen, Attribute, die
typisch für Men sind. 344 Es ist bemerkenswert, daß Men die Hauptgottheit von Saittai ist, was
die Gleichsetzung des Sabazios mit Men in diesem Heiligtum möglich erscheinen läßt.
Zeus Sabazios ist in Pergamon gut bezeugt, wo er im Jahre 188 v. Chr. aus Kappadokien von
Eumenes II. Stratonikes eingeführt wurde (vgl. I Pergamon, Nr. 248). Diese Gleichsetzung
345
hat wahrscheinlich politisch-propagandistische Gründe. Vermutlich hat der Kult von Perga-
mon aus auf den Kult des Sabazios als Zeus in Lydien gewirkt (in 2.1 aus dem 4. Jh. v. Chr.
wird der Gott einfach Sabazios genannt). Wie in Phrygien wird Sabazios in den lydischen Ste-
346
len in Verbindung mit Bäumen und Schlangen dargestellt. Bemerkenswert ist die Darstellung
auf der Stele Nr. 51.3: Der neben den Pferden erscheinende Adler spiegelt vermutlich die Be-
338
Für eine Abhandlung des Sabazios-Kultes s. E. Johnson, Religions in Antiquity, Studies in the History of
Religions 14 ( 1968), 542-550.
339
Für den jüdischen Einfluß im Kult von Sabazios vgl. F. Cumont, CRAI 1906, 63-79. Für die Verbindung
des Sabazios mit Dionysos vgl. das Auftreten von Sabazios zusammen mit Meter Hipta (Nr. 40.19-40.21 ), die
in den orphischen Schriften als Amme des Dionysos erscheint, s. o. 31 zu Hipta.
wi Für die Interpretation von Ta EvTTvpaals Weihrauchkessel und nicht als die Opfer, die verbrannt werden
sollten, s. F. Sokolowski, ZPE 34 (1979), 65-69, der das Verbot für die persischen 11eokoroi, an den Mysterien
von Sabazios teilzunehmen, durch die persische Adoration des Feuers erklärt.
341
Buresch, 75.
342
s. Malay, 50, Kommentar zu Nr. 62.
343
s. Malay, 51, Kommentar zu Nr. 66. Für andere Beispielen der Graphie a( s. C. Brixhe, Essai sur Ie Grec
Anatolien, Nancy 1984, 46.
344
Die Gleichsetzung von Sabazios mit Men ist in Phrygien belegt, s. Prokl. Tim. IV, 251 c.
345
Ohlemutz, 271.
346
Für die Bedeutung dieser Darstellungen s. Roscher, ML IV 252 und 256 s.v. Sabazios (Eisele).
56 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
ziehung des Gottes zu Zeus, die Mondsichel die zu Men wider, und die 13 um dem Altar grup-
347
pierten Weihenden entsprechen vielleicht einem kultischen Verein.
Auf lydischen Münzen ist Sabazios nicht belegt, was auf den inoffiziellen Charakter seines
Kultes hindeutet.
SABA THIKOS ist in zwei Inschriften belegt: auf einem in Kollyda geweihten Exvoto (50.2)
und auf einem weiteren aus Kastollupedion, das eine Anrufung an die Gottheit enthält (50.l).
Über seinen Namen und sein Wesen weiß man nichts Genaues, aber es wurde vermutet, daß
der Name nichts mit dem des von Sabazios zu tun hat, sondern von einem Substantiv wie Sa-
bath, Sabathos, Sabathon oder ähnlichen hebräischen Adjektiven abgeleitet sei und daher mit
348
vielen vom Sabbatfest abgeleiteten jüdischen Namen verbunden ist. In Nr. 50. l wird der
Gott µtyas-, öuvaTo<;, µEyWTOS',KaTEXWV(Tov KOCJµov ) genannt, Adjektive oder Epitheta,
349
die häufig bei Namen einheimischer Gottheiten zu finden sind, besonderes bei Men. Nr.
50.2 ist ein Exvoto, das vielen in Nordostlydien für anatolische Gottheiten belegten Weihungen
ähnlich ist; es weist keine jüdischen Elemente auf. Es besteht die Möglichkeit, daß, wie im Fall
des Theos Hypsistos, ein Name aus der jüdischen Religion auf eine einheimische Gottheit
übertragen wurde, eine Übernahme, die durch die terminologischen und konzeptionellen Über-
einstimmungen zwischen den verschiedenen Religionen motiviert sein könnte.
Wie bei den weiblichen Gottheiten gibt es auch eine männliche Gottheit, die als THEOS mit
einem einheimischen Epitheton bezeichnet wird und hinter der sich eine einheimische Gottheit
verbirgt.
Theos 1:TpcilTTWV rnl BpovTwv (58.3) aus Maionia läßt an den Zeus denken, der im orphi-
schen Hymnus (XV 9) acnpaTTmE, ßpovrnTE:, KEpauvLE, <puTaALEZED angerufen wird. Als
Beiname für den griechischen Zeus ist Bronton jedoch unbekannt. Der Kult des Zeus Bronton
ist in Phrygien gut bezeugt, und weil es für ihn kaum Nachweise außerhalb Kleinasiens gibt,
halte ich diesen Beleg für einheimisch. 350
347
für eine Beschreibung und Interpretation der Stele s. Robert, Hellenica VI, III ff.
348
Vgl. Keil - Premerstein II, 118, die diesen Namen auch mit dem jüdisch beeinflußten Verein der Sabbatistai
oder Sambatistai in Kilikien und mit dem .1ynodoI Sambathike in Naukratis in Verbindung bringen. W. Schulze,
Zeitschrift für Vergl. Sprachforschung, 33 ( 1895), 381-386 deutet auf dieselbe Verbindung hin, sieht aber in
Sabathikos den einer möglicherweise anatolischen Göttin entsprechenden Gott. Den Namen der Göttin, Sabbathe
(oder ionisch Sabbethc), verbindet er mit dem Namen der chaldäischen Sybille Sambathe, die in Thyateira einen
Kult hatte (CIG 3509), und die er mit der bei Paus. XII 12, 9 belegten Sybille Sabbe identifiziert. Sabathikos sei
mit dem in Kilikien belegten Theos Sabbatistes identisch. Vgl. Greßmann (RE I A2 [1920], 1562-5 s. v. Sab-
batstai) der die verschiedenen Theorien wiedergibt und sich für einen anatolischen Ursprung der Götter Sabbatistes
oder Sabathikos und Sambethe oder Sabbe sowie des Vereines der Sambatistai entscheidet. Zum anatolischcn
Ursprung s. auch M.P. Nilsson, Geschichte der griechischen Religion II, München l 988~ 665 f., der es für un-
möglich hält, daß die Juden ihrem Gott diesen oder einen anderen vom Sabbatfest abgeleiteten Namen gaben, und
annimmt, die Adoranten dieses Gottes seien vom attraktiven jüdischen Fest beeinflußte Heiden gewesen.
349
s. o. 117, IX 1.2. Die Form KGTExwv ist öfters mit dem Akkusativ eines Ortsnamens als Ausdruck göttli-
cher Macht bezeugt. Die Form KaTEXWVTÖV KCJaµovist aber in Lydien nur durch diese Inschrift belegt. Sonst
erscheint sie auf magische Gottheiten bezogen, wobei TOV K6aµov öfters den K6aµos- des Himmels bedeutet, s.
z.B. PGM III 212; V 460 f.
350
s. RE III ( 1897) 891 s. v. Bronton (F. Cumont); E. Haspels, The Highlands of Phrygia, Princeton 1971,
202 ff.; Th. Drew-Bear, Nouvelles inscriptions de Phrygie, Zutphen 1978, III 6, 25; C. Brixhe - R. Hodot,
L' Asie Mineure du Nord au Sud, Nancy 1988, I 0, Kommentar zu Nr. 1 (Beleg für Zeus Bronton aus Bithynien).
1. Anatolische Gottheiten 57
Obwohl das Epitheton Basileus (58. l) für Zeus und andere griechische Gottheiten (Herakles,
Apollo, Dionysos, Asklepios/ 51 bekannt ist, erinnert sein Gebrauch in Lydien an die für ein-
heimische Götter und besonders für Men typischen Epitheta wie Tyrannos und Kyrios oder an
die auf eine Ortschaft bezogene Partizipien ßaaLAEuwvund KaTEXWJJ. Da Men die Hauptgottheit
in Saittai ist, könnte er die in dieser Stadt mit dem Beinamen Basileus genannte Gottheit sein.
351
Vgl. RE III (1897) 82 s. v. Basileus (Jessen).
352
Vgl. o. 84 in Kap. IV 1.4.
353
Vgl. das Epitheton Axiottenos von Men, das in dieser Gegend gut belegt ist.
354
Die Form E'v 'l a(OLS' (3.27) ist in der Inschrift Nr. 42.9 aus derselben Gegend bezeugt. G. Petz!, SRKK II,
755, Nr. 3 verbindet den Namen mit dem des heutigen Ayazviran.
355
s. TAM V 1, 156.
58 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
Die Theoi Pereudenoi (oder lv IlEpEVOL\J) werden nicht näher spezifiziert. Es sind Götter, die
356
ihre Macht über Pereud- ausüben. Die in Nr. 57.24 dargestellte Mondsichel läßt vermuten,
daß Men einer dieser Götter ist. Dies wird durch Nr. 39.54 aus Kula bestätigt, wo Men Laba-
nas und Men Petraeites tv fIEpEVOL\J erwähnt werden. 357 Die 57.24 auf 0rn1s IlEprnorivois
folgende und damit grammatikalisch übereinstimmende Form 'ApLOLS läßt sich weder als zwei-
ter Beiname der Gottheit erklären, noch als der Name des Weihenden im Nominativ, für den
358
hier die geeignete Position in der Inschrift wäre.
Der einzige Beleg für die Theoi Tabalenoi zeigt eine Darstellung von drei Göttern, ein männli-
cher mit Zepter und zwei weibliche, von denen eine wegen der Darstellung von Pfeil und Bogen
sicherlich Artemis ist. Obwohl die Inschrift aus Akta~ stammt, könnte die Weihung an die Göt-
ter der naheliegenden Stadt Tabala gerichtet sein. In Nr. 57.27 werden die Theoi durch Hypo-
stasis (oxijnTpa Ta lv Taßa.\ms) als Grabschützer angerufen. 359
Für die mögliche einheimische Herkunft der Theoi Katachthonioi in Nr. 57.6 und der Theoi
Patrioi in Nr. 39.42 s. Anmerkungen 95 u. 96.
Die ZWÖLF GÖTTER sind im Territorium von Saittai und Silandos belegt, immer als
Schwurgötter in Grabinschriften, auf metonymische Weise auch 'zwölf Skeptra' genannt ohne
näher identifiziert zu werden. 360 Nur in 39.17 wird Axiottenos tv T0 EKELOuJOEKa.Sriv
Ka0iJwvos als Grabschützer angerufen. 361 Die Erwähnung oder Darstellung von Zeptern ist nur
in Maionien bezeugt, meistens in Verbindung mit Anaitis und Men als Fluchgottheiten oder
'Richter' in Sühneinschriften. 362 Wie bereits Naour geäußert hat, kann dieser Kult keinem gut
bekannten griechischen Pantheon entsprechen. 363 Die Inschriften Nr. 63. 15-63.18, die auch
Grabinschriften mit Verwünschung sind und dieselbe Schwurformel wie die anderen enthalten,
stammen gleichfalls aus der Gegend von Saittai, Silandos und Tabala. Vielleicht gehören sie zur
selben Gruppe, obwohl die Zahl der Zepter unbestimmt bleibt. Auch die in Nr. 57.6 aus Saittai
in Verbindung mit derselben Formel genannten Theoi Katachthonioi könnten den zwölf Göttern
entsprechen. 364
356
Für da~ lokale Suffix -eno.1·in der Bildung göttlicher Epitheta in Lydien s. o. 28. 38. 44 Kommentare zu
Meter, Men, Zeus und Apollo.
357
Für die Interpretation des Genitivs µqcit..ov zusammen mit der Darstellung der Mondsichel als Nennung von
Men s. P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 16 Anm. 60. Für den Gebrauch des Genitivs statt des
Dativs in Anatolien vor allem seit dem 2. Jh. n. Chr. und sogar beider Kasus gleichzeitig (gerade auf kleinasiati-
schen Exvotos) s. W. Dressler, WSt (1965), 92 f.; C. Brixhe, Essai sur Je Grec Anatolien, Nancy 1984, 95-100.
358
s. P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 16 f.
359
Für drei unpublizierte Belege der Götter in Tabala, zu denen Meter Tarsene, Men Tyrannos, Helios Apollo,
Zeus Megistos, Herakles, Apollo, Zeus mit einheimischen Epitheta und Helios gehören, s. Chr. Naour, EpigrA-
nat 2 (1983), 121 Anm. 70. Vgl. o. 120 f. Kap. IX 2.3.
36
°
F··
ur das V orkommen der Zwölf Götter als Schwurgötter und Richters. Rascher, ML VI 833 ff. s. v. Zwölf-
götter (Weinreich). Für die Bezeichnung vgl. die aKtjTTTpaTa iv Taßc:i\oLs-(57.27).
1e orm 8w8fKa017vist von Herrmann (zit. nach S. Bakir-Barthel - H. Müller, ZPE 36 [ 1979 J, 183) als
361 D' F
Schreibung für 8uJ8fKa0rnv interpretiert worden und von G. Petz!, ZPE 30 (1978), 260 mit den zwölf Zeptern
anderer Inschriften in Verbindung gesetzt worden.
362 V I d'
g . 1e Darstellung von Men mit Zepter in der Sühneinschrift Nr. 39.49.
363
Chr. Naour, EpigrAnat 2 ( 1983 ), 121 Anm. 72 und im allgemeinen 119 ff.
364 E'
111eParallele für die Weihung an zwölf anatolische Götter in der römischen Kaiserzeit ist in einer Reihe von
1. A11atolische Gottheiten 59
Weihinschriften aus Lykien zu sehen, in denen sechs Männer als Jäger und sechs Hunde dargestellt sind, vgl. c.
Brixhe - R. Hodot, L' Asie Mineure du Nord au Sud, Nancy 1988, 19 ff.; L. Robert, BCH 107 ( 1983), 587-593
(= Robert, Documents, 431-437). Für die Gruppe von zwölf anonymen Göttern bei den Hethitern, die keine
Unterscheidung aufweisen und alle eine Doppelaxt auf der Schulter halten, s. Ch.E. Lang, The Twelve Gods of
Greece and Rome (EPRO 197), Leiden 1987, 144.
365
Ricl, EA 18, 1-70; Ricl, EA 19, 71-102.
366
Vgl. Hosia in Phrygien, Ricl, EA 18, Nr. 32.
367
Vgl. die cf,LAayyüwv avµß[waL<; in Phrygien: Ricl, EA 18, Nr. 48 und 53.
368
Vgl. die lydischen Belege, in denen der Gott als untergeordneter Begleiter von Apollo und Helios erscheint,
Ricl, EA 19, 93. Zum Charakter des Gottes als angelos s. Ricl, EA 19, 99 ff. m. weit. Literatur.
369
s. u. 122 f.
370
Zu Hosios kai Dikaios mit Strahlenkranz, besonders in Phrygien gut belegt, s. Ricl, EA 19, 96. Wegen
60 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
dem Nordosten Lydiens, aus dem Gebiet von Maionien, was zusammen mit den zahlreichen
Zeugnissen für die Verehrung dieses Gottes in Phrygien einen weiteren Beweis für die kultu-
371
rellen Beziehungen zwischen beiden Regionen darstellt. Der Ursprung des Kultes ist nach
Ricl im nordwestlichen Phrygien zu suchen, von wo aus er nach Mysien, Bithynien und Nord-
ostlydien einerseits und nach Galatien, Lykaonien und Pamphylien andererseits verbreitet wur-
de.172 Durch die vorhandenen Belege scheint es gesichert, daß es sich, obwohl die Epitheta
Hosios und Dikaios als Beinamen anderer Götter erscheinen können, um eine unabhängige
Gottheit handelt, die, wie Ricl schon angedeutet hat, Träger einer moralischen Konzeption ist
und mit Robert als Beleg für die religiösen Tendenzen des Paganismus in Phrygien, Ostlydien
373
und Pisidien in der römischen Kaiserzeit zu betrachten ist.
Belege für THEOS HYPSISTOS finden sich sowohl in Nordost- als auch in Nordwestlydi-
en sowie in Philadelpheia und im Kaystrostal. Wie im Fall von Hosios kai Dikaios sind es pri-
vate Votivinschriften oder einfache Weihungen. 374 Auch er wird ohne weitere Epitheta genannt,
375
lediglich in Nr. 30.4 mit der Eigenschaft ETTT]Koos-. Die Belege aus Lydien bestätigen, daß es
sich um einen heidnischen Gott und nicht um den von den Griechen Hypsistos genannten Gott
Israels handelt. 376 Für den für das anatolische Heidentum typischen Henotheismus und die Su-
che nach gleichsam namenlosen Gottheiten, die schlicht als »größte« (oder ähnlich) angerufen
wurden, eignete sich das Epitheton des Gottes der Diasporajuden, von denen vielleicht der Na-
me, aber keinesfalls mehr entliehen wurde. 377
Die entsprechende weibliche Gottheit, THEA HYPSISTE, ist nur einmal belegt (29 .1 ). Nach
Keil ist sie nur dem Namen nach von Theos Hypsistos beeinflußt und mit einer anatolischen
Meter gleichzusetzen. 378 Wie schon Robert geäußert hat, spricht die Tatsache, daß sie eine ana-
tolische Meter ist, gegen die jüdische Herkunft des Theos Hypsistos. 379
dieser Beziehung vermutet Ricl, daß der in Nr. 27.1 verlorene Name sowie der in Nr. 27 .2 als synnaos von Ho-
sios kai Dikaios genannte l:.1s- KaL µ6vos- 0c6s- Helios war, Ricl, EA 19, 91.
371
Der Weihende in der Inschrift aus Sardeis (27. 15) kommt auch in einer Inschrift aus Kula vor, CMRDM I
164, Nr. A 2. Dieser Beleg könnte also auch aus Kula stammen. Eine sehr ähnliche, unveröffentlichte Inschrift
ist in Saittai gefunden worden, s. G. Petzl, in: SRKK II, 745-761, Nr. 4. Die Inschriften Nr. 27.10, 27.12 und
27.16 stammen nach Ricl, EA 19, 72 Anm. 7 aus demselben Heiligtum in Kula wie Nr. 26.1, 27.2 und 37.3.
372
Vgl. G. Petz!, EpigrAnat 20 (1993), 146, der den Ursprung des Kultes weiter westlich sieht, was er durch die
Datierung eines mysischen Beleges spätestens im 1. Jh. n. Chr., vermutlich aber schon im 1. Jh. v. Chr. begründet.
373 L. Ro bert, CRAI (1978), 268 (= Robert, OMS V [1989], 724).
374 9 .
s. o. 111 Kap. I 4.1.
3 75 1 .
s. u. 17 111 Kap. IX 1.3.
376
Zu diesem umstrittenen Problem und den Argumenten, die den heidnischen Charakter des Gottes wenigstens
in Lydien bestätigen, s. Verf., EpigrAnat 18 (1991), 75 ff.
377
Über den Kult eines Theos Hypsistos in heidnischen, jüdischen und christlichen Religionen Kleinasiens s.
S. Mitchell, Anatolia II, Oxford 1993, 49-51.
378
Keil 264.
379
L. Robert, ~natolia 3 (1958), 119 Anm. 60 (= Robert, OMS I, 418).
/. Anatolische Gottheiten 61
Der Beiname ist zwar vor allem für männliche Gottheiten bekannt, im Hymnus auf Isis aber, in
dem diese mit mehreren Göttinnen identifiziert wird, auch für Isis belegt. 380
Hinter der abstrakten Form THEION verbirgt sich wahrscheinlich eine unbestimmte Gottheit,
die vielleicht mit Theos Hypsistos und Hosios kai Dikaios zu verbinden ist und die darüberhin-
aus auch typisch für Anatolien zu sein scheint. 381 Die Anrufungen 8nil 'YlJ;laT41 KCTL Mqci11.41
0EL4J 'Emcpav{[ in Nr. 30.11, und Mriv't. 'A~LOrn7vQ Kat. 8Ei41 in Nr. 39.37 machen es eher
unwahrscheinlich, daß es sich um konkrete Gottheiten handelt, die einfach als Theion angerufen
werden. Dagegen spricht auch die Form Theos Theion in Nr. 56.2. Die Inschriften, auf denen
diese Gottheit genannt wird, sind alle Votivinschriften oder einfache Weihungen 382 sowie ein
Grabfluch (42.8). In Nr. 30.11 wird der Gott Em<j)av~s-genannt, was typisch für Gottheiten in
Kleinasien ist. 383 Typisch für anatolische Gottheiten ist auch der Beiname µ[yLCTTOS',den die
Gottheit in Nr. 56. l erhält. Schließlich finden sich diese Inschriften in denselben Orten wie die
meisten Belege für einheimische Götter in Lydien. Es ist bemerkenswert, daß die einzige bis
jetzt in Lydien als Theion belegte Gottheit Hosios kai Dikaios ist (27.6, 27.15). Nr. 30.17
([8]EQ 'YlJ;iaT4J, µqci11.418ElL0]) wird hier als weiterer Beleg für Theion gewertet, wie bereits
Robert vorsichtig vorgeschlagen hat. 384 Es gibt bereits einen Beleg des Theos Hypsistos in Ly-
385
dien (30.11) zusammen mit µ[ya Theion.
Zuletzt ist HEIS KAI MONOS THEOS in dieser Gruppe zu behandeln, der aufgrund seines
386
Namens als eine monotheistische Gottheit interpretiert wurde. Ich halte ihn eher für ein
Zeugnis der henotheistischen Tendenz der römischen Kaiserzeit, wie wir sie schon bei den
letztgenannten Gottheiten gesehen haben. Dafür spricht die Tatsache, daß ein gemeinsamer
Priester für diesen Gott und Hosios kai Dikaios in Nr. 27.2 erwähnt wird, was an sich schon
Monotheismus ausschließt, wie auch die Nennung Mens als ELS'0Eas EV oupavoi'.s- (39.73). 387
Nach E. Peterson hat ElS dieselbe Bedeutung wie µ[yas- als Superlativ für die Größe der Gott-
388
heit. M6vos bedeutet jedoch nicht »einzig«, sondern »einzigartig«.
380
V.F. Vanderlip, The Four Greek Hymns of Isidorus and the Cult of Isis, Toronto 1972, 16 f., Nr. 1. ,
381
Für Parallelen aus anderen kleinasiatischen Gegenden s. Robert, Anatolia 3 ( 1958), 113 ff (= Robert, OMS I,
412 ff.). Vgl. die Belege für Theios, die K. Ziegler (RE 2 V [ 19341 1611-12 s. v. Theios) gesammelt hat und
die fast ausschließlich aus Anatolien stammen.
382
s. o. 9 Kap. I 4.1.
383
s. Steinleitner, 18-21. Eine Liste der Beispiele bei Steinleitner, 15-18. Vgl. u. 116 Kap. IX 1.2 mit Anm. 705.
384
L. Robert, Anatolia 3 (1958), 118 (= Robert, OMS I, 417).
385
Vgl. IK 22,2 (Stratonikeia) 1306-1310 und weitere von E. Varinlioglu, EpigrAnat 12 (1988), 79 ff. aus
dieser Stadt veröffentlichte Beispiele (8EL4J civy0..4) in 85, Nr. 7 und 86, Nr. 8). Für eine Interpretation des
Theion als göttliches Wesen zweiten Ranges mit derselben Funktion wie der des angelos s. S. Mitchell, Anatolia
II, Oxford 1993, 45.
386
s. Anm. 196.
387
Vgl. Keil - Premerstein II, Nr. 211, die diesen Beleg als wichtige Urkunde der Geschichte des Monotheismus
verstehen. Meines Erachtens handelt es sich aber eher um ein Zeugnis für die Koexistenz der heidnischen Religi-
on mit dem frühen Christentum; gemeinsame Elemente beider Religionen haben die Verwendung ähnlicher Ter-
minologien zur Folge.
388
E. Peterson, Ek 8EOS'. Epigraphische, formgeschichtliche und religionsgeschichtliche Untersuchungen,
Göttingen 1926, 256 und 268 ff. Herrmann - Polatkan, 52 f., die diesen Ansatz stützen, wenn sie dem Ausdruck
denselben superlativen Sinn zuordnen wie in µlya ElEi:ovoder ElEiis-"YtjJwTos-;s. auch L. Robert, Anatolia 3
(1958),128 Anm. 101 (=Robert, OMS I, 427); CMRDM III 79 f.
62 1/1. Die in Lydien belegten Gottheiten
Es gibt Parallelen zu diesen Ausdrücken nicht nur in Anatolien, 389 sondern auch weiter östlich,
die bestätigen, daß diese henotheistische Tendenz im ganzen östlichen heidnischen Griechentum
des 2. und 3. Jhs. n. Chr. verbreitet war und dazu, durch den Einfluß des Osten, auch im west-
lichen Teil des römischen Imperiums zu finden ist. 390
2. Griechische Gottheiten
Vor allem in Westlydien, aber auch in Sardeis, Philadelpheia und am Kaystrostal gibt es mehre-
re Belege einer starken Hellenisierung des Landes, die sich auch in den religiösen Zeugnissen
niederschlägt.
In vielen Fällen, in denen ZEUS ohne Beinamen angerufen wird, ist es schwierig zu bewerten,
ob es sich um den griechischen Gott oder um einen Fall von Synkretismus handelt. 391 In den
sicheren Belegen für den griechischen Zeus finden sich manchmal Beinamen, die auf ein Attri-
but bezogen oder von Namen eines seleukidischen oder attalidischen Königs abgeleitet sind.
389
Vgl. ?Is- 8Eos- EV 0vpav0. M{ya <To> "Omov, µEya To ~LKEOVin Aizanoi Ricl, EA 20, 100
Anm. 16.
390
Vgl. Peterson a. 0., der die christlichen und heidnischen Belege dieses Ausdrucks analysiert. Die besondere
Anwendung der Form Heis auf Sarapis (s. Peterson a. 0. 227-240), die vor allem auf Amuletten und magischen
Papyri erscheint, ist bemerkenswert. Vgl. auch H.S. Versnel, Ter Unus. Isis, Dionysos, Hermes, Leiden 1990,
bes. 234 f. und Anm. 145.
391
s. Anm. 110.
392
L. Robert, Hellenica X, Paris 1950, 20 Anm. 6 weist auf den Beruf des Weihenden (aahovcipLOS') im Zu-
sammenhang mit diesem Gott hin.
393
Für den Kult in Pergamon s. 0hlemutz 66 f. Das Epitheton ist als Beiname des griechischen Gottes fast
überall belegt, s. RE A X (1972) 322 f. s.v. Zeus (H. Schwabl).
394
Für die Münzen s. BMC Lydia, 190. Das Epitheton ist vor allem in Syrien belegt, vgl. 0GI 245; Pol. V 59, 3 f.
2. Griechische Gottheiten 63
'0AuµTTEL4J yuµvaal4> aufbewahrt werden. Sein Kult ist in Sardeis, wo Alexander d. Gr. ihm
334 v. Chr. als Schützer der Könige einen Tempel geweiht hat (vgl. Arr. an. I 17, 3), und in
Maionia durch Münzen belegt; für beide Städte fehlen jedoch inschriftliche Belege.
Einige der Epitheta weisen auf den Charakter des Gottes als Schützer hin:
Ein Heiligtum des Zeus Agoraios ist in Ariandos, in der Gegend von Saittai, durch die
Weihung von Statuen der Hygieia und des Asklepios belegt (8.10). Dieser Gott, in Griechen-
land und auf den Inseln sehr gut bezeugt, kommt in Kleinasien nur selten vor.
Die winzigen Abmessungen des Altars in Nr. 61.43 aus Kula weisen auf einen domestischen
Kult des Zeus Ktesios hin, der griechischen Hausgottheit, die sonst in Lydien nur in Hiero-
kaisareia belegt ist, wo ihr ein Verstorbener von dessen Familie geweiht wird (61.44). 395
Zeus Soter ist im privaten Kult von Philadelpheia im 2.-1. Jh. v. Chr. ( 1.2) und in trajanischer
Zeit (61.58) belegt. 396 Auch im nordöstlichen Teil Lydiens scheint er nachweisbar zu sein, doch
ist es nicht auszuschließen, daß seine Belege hier Zeugnisse des Synkretismus mit einheimi-
schen Gottheiten sind.
Zeus Eumenes, einmal in Philadelpheia (1.2) belegt, ist sonst durch keine anderen epigraphi-
schen Zeugnisse bekannt. Eumenes erscheint überhaupt selten als göttlicher Beiname. Für Zeus
ist er immerhin durch Münzen des 3. Jhs. v. Chr. in Tralleis belegt. 397 In Nr. 1.2 handelt es
sich sicherlich um den »wohlwollenden Zeus«, der die TTapayyEAµarnerläßt, und nicht um den
pergamenischen König Eumenes. 398
Zeus Genethlios ist nur einmal in Sardeis belegt (40.13), wo er als Familienschützer der Se-
leukiden erscheint. In diesem Fall werden Feste und Opfer von der Königin Laodike eingerich-
tet. Seine Rolle als Schutzgottheit hellenistischer Könige verbindet ihn mit den im nächsten Pa-
ragraphen behandelten Göttern.
395
Literatur dazu bei Robert, Hellenica VI, 52, Nr. 17 Anm. 4. Zu Parallelen für seinen Kults. RE A X (I 972),
326 f s.v. Zeus (H. Schwabl). Zur Weihung des Verstorbenen an die Gottheit und zum Ausdruck rn0tEpow vgl.
Nr. 5.5 und den Kommentar zu den Priestern (Kap. V, 102).
396
Für Zeus Soter in Pergamon, woher der Einfluß in Philadelpheia stammen könnte, s. Ohlemutz, 68 f.
397
F. Imhoof-Blumer, Lydische Stadtmünzen, Genf - Leipzig 1897, 169.
398
Vgl. Weinreich, 9 f.
399
Zum Königskults. M.P. Nilsson, Geschichte der Griechischen Religion II, München 19884, 132-177, bes.
165-177 für die Seleukiden und Attaliden.
400
Malay, 53 f., Kommentar zu Nr. 69-74.
64 III. Die in Lydien heleiten Gottheiten
dadurch erhärtet, daß die Inschrift Nr. 40.4 in Hyrkanis, einer Stadt mit makedonischer Bevöl-
kerung, gefunden wurde. 401 Bemerkenswert ist jedoch die Tatsache, daß der Gott zusammen
mit der anatolischen Meter erwähnt wird und daß die Stele ein Relief in einheimischem Stil mit
zwei männlichen Götter, der eine mit Strahlenkrone, der andere mit einer Doppelaxt aufweist.
In Nr. 46. l wird er als Gott der Bauern (makedonische Soldaten waren dort als Bauern ange-
402
siedelt) zusammen mit den Nymphen als Schützer der Ernte angerufen.
Die wenigsten der Belege für APOLLO sind Belege als griechische Gottheit (für die unsiche-
ren Belege s. Kap. II):
In Nr. 5.22 aus Hierokaisareia weiht ein Priester der Thea Rome einen Altar an Apollo Paian.
Eine Statue des Apollo Soter wird gemäß dem Orakel des Apollo Klarios in Troketta aufge-
stellt, um die Stadt von einer Seuche zu befreien (5.27). Die Existenz eines Kultes oder seine
mögliche Begründung bei dieser Gelegenheit wird durch die Erwähnung seines Priesters deut-
lich, der die Statue und den Sockel gestiftet hat. Eine phyle namens Apollonias ist für Saittai
bezeugt (5.1-5.3). Es handelt sich dabei sicherlich um ein Zeugnis von Hellenisierung, das der
griechischen Tradition folgt, künstlich neue phylai zu gründen und ihnen Namen von Heroen
oder Göttern zu geben. Vgl. die Namen der anderen, im selben Stadion eingeschriebenen
Phylen: von Asklepios (8.11-8.14), von Dionysos (15.9-15.13) und von Herakles
(22.12-22.16) abgeleitet.
Der Kult der HERA ist in Lydien nur durch die Erwähnung eines Tempels und einer Statue
(21. l) in Sardeis am Anfang des 1. Jhs. n. Chr. bekannt. Tempel und Statue waren von Sokra-
tes Polemaiu Pardalas gestiftet worden, der damit vermutlich den Kult eingerichtet hat. Der
Stifter war eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Stadt im 1. Jh. v. Chr., ein eponymer
Priester, der auch aus anderen Inschriften bekannt ist (Sardis VII 1, 122 und 127; OGI 437;
vgl. Nr. 7 .29 und 61.17).
Der einzige Beleg der Göttin ATHENE in Ostlydien ( 10.1) ist eine dichterische Erwähnung.
Kultbelege stammen aus Sardeis und bestätigen die schon von J. und L. Robert geäußerte Ver-
mutung, daß diese griechische, in Pergamon verehrte Göttin auch einen Kult in Sardeis hatte. 403
In Nr. 7.25 ist es der demos der Pergamener, der einer Priesterin von Artemis Sardiane und
Athene Nikephoros eine Ehreninschrift weiht. Nr. 23.3 (l 33 v. Chr.) stammt aus der Zeit der
Attalidenherrschaft in Lydien, Nr. 7.17 (1. Jh. v. Chr.) schon aus römischer Zeit. Letztere In-
schrift bestätigt die Kategorie des Tempels als cpv~Lµos-
in der Zeit, zu der Cäsar den Erlaß her-
ausgab, durch den verschiedenen Tempeln der Stadt die asylia gewährt wurde. 404 In Nr. 23.3
wird ein gymnasiarches, der die Mysterien von Hermes und Herakles organisiert hat, auch da-
für geehrt, eine Statue der Göttin und goldene Bilder für ihre Festspiele (oder Mysterien?) auf-
gestellt zu haben. Die Errichtung des Tempels und die Gründung des Kultes fanden sicherlich
401 S. 0. 4 f.
402 V I K .
g • ell - Premerstein II, Kommentar zu Nr. 200; Robert, Hellenica VI, 24 ff. Für die Beziehung dieses
Gottes zu den Seleukiden s. A.D. Nock, JHS 48 (1928), 41 f.
403
Für die kultische Übernahme dieser pergamenischen Gottheit in Sardeis s. P. Herrmann, Chiron 19 ( 1989), 145.
404 V I h' . . .
g • 1erzu Jetzt die These von K. Rigsby, Asylia. Territorial Inviolability in the Hellemst1c World, Berke-
ley - Los Angeles - London 1996, 436, der Tempel dieser Göttin sei als Beispiel von Asylie-Gewährung in
anderen Städten erwähnt. Dabei handele es sich um ihren Tempel in Pergamon.
2. Griechische Gottheiten 65
vor 166 v. Chr. statt, also bevor Eumenes II. die Tiava0Tjvma KaL Euµivna als Ehrung der
pergamenischen Göttin eingerichtet hat. 405 Die Spiele sind in Nr. 10.2 ( l. Jh. v. Chr.) bezeugt,
in der eine angesehene Person für ihre beendete Amtführung als agonothetes geehrt wird, und
in Nr. 20.3 vom Beginn der Kaiserzeit, in dem ein Teil der erhöhten öffentlichen Löhne für
Opfer und Agone in Verbindung mit diesen Spielen vorgesehen wird. Wenn die epigraphischen
Belege den Kult der Göttin in Sardeis zwischen dem 2. Jh. v. und dem 2. n. Chr. bezeugen, so
wird er durch die Münzen vor allem vom 1. bis 3. Jh. n. Chr. belegt. Daneben gibt es aber auch
eine Reihe von Bronzemünzen aus dem 2. und l. Jh. v. Chr. mit der Darstellung eines Kopfes
der Artemis und der Figur der Athena mit einer Nike in einer Hand. 406 In allen Fällen führt die
Göttin den Beinamen Nikephoros, den sie in Pergamon als siegbringende Göttin der perga-
menischen Könige trägt. Dieser Beiname wurde ihr sicherlich von Attalos I. kurz vor seinem
Tod verliehen. 407
Einige der Belege der APHRODITE beweisen keinen Kult, da sie dichterische Erwähnungen
sind. Die drei Zeugnisse, die Kulte bezeugen, stammen aus Hierokaisareia (4.1 ), Hyrkanis
(4.2) und Kassaba (4.4), d. h. aus dem westlichen, stärker hellenisierten Teil des Landes. 408
Nr. 4.2 ist ein offizieller Beschluß aus dem l. Jh. v. Chr., der Zusammenkünfte der kome für
bestimmte Kulthandlungen bezüglich Herakles und Aphrodite (Z. 10) erwähnt. 409 Auch Nr. 4.4
ist öffentlichen Charakters. Nr. 4.1 dagegen ist eines der sonst in Nordostlydien öfters für ein-
heimische Gottheiten belegten Exvotos, welches die Darstellung zweier Ohren zeigt, die ver-
410
mutlich auf den Charakter der Gottheit als ETIT]KOOS'hindeutet.
Es ist schwierig festzustellen, ob es einen griechischen Kult der DEMETER in Lydien gege-
ben hat. Der Beleg aus Salihli ist dichterischen Charakters und daher kein Beweis für einen
Kult. Die Belege aus Kula und aus der katoikia der Almurenoi zeigen einige Merkmale, die für
411
eine Identifikation der Demeter mit einer einheimischen sprechen. Die numismatischen, bild-
lichen und literarischen Belege für Demeter in Sardeis zeigen Synkretismus mit einer einheimi-
schen Göttin. 412 Lediglich in Nr. 14.1 aus Hyrkanis, einer öffentlichen Inschrift, in der eine
Person mit römischem Namen die EITichtung eines Tempels für Kaiser, Senat und Demeter
bekannt gibt, scheint kein Synkretismus vorzuliegen. Die Göttin führt die Beinamen füamiµo-
413 414
TciTT] und rnpTTo<j)6poc;-. Die Existenz dieses Kultes wird durch Münzen bestätigt.
405
Vgl. OGIS 305 (Delphi); L. Robert, Hellenica IX, Paris 1950, 19.
406
BMC Lydia, XCVI-CXIII. Vgl. den Torso aus dem 1. Jh. n.Chr. bei G.M.A. Hanfmann - N.H. Ramage,
Sculpture from Sardis, Massachusetts - London 1978, Nr. 113, Fig. 239, die vermuten, er sei im 1. Jh. n. Chr.
nach einem Vorbild des 5. Jhs. v.Chr. geschaffen worden. Zu den Münzen als Zeugnisse des Kultes s.
L. Robert, Hellenica IX, Paris 1950, 24 f. Vgl. die zweisprachige Inschrift (lydisch-griechisch) auf einer Säule
des Athenatempels in Pergamon, welche die Weihung eines Lyders an die Göttin im 4. Jh. v. Chr. bezeugt,
I Pergamon !, Nr. !; E. Littmann, Sardis VI 1, Leyden 1916, 39 f.: Tlaprnpas- 'A0rwalT]L.
407
Ohlemutz, 33 ff.
408
Zu Unterschieden in der Verbreitung und Chronologie öffentlicher und privater Inschriften in Lydien s.o. JO.
409
Vgl. Buresch, 40.
410
s.o. 117 f. Kap. IX 1.3.
411
s. Anm. 68 u. 69.
412
s. o. 37 Kommentar in Kap. III 1.
413
KapTTocp6pos-
ist in Kleinasien im 2. Jh. n. Chr. sehr gut belegt und vor allem in Pergamon häufig anzutref-
66 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
Anders als die meisten griechischen Gottheiten ist DIONYSOS überall in Lydien belegt. Fast
alle datierbaren Belege gehören in das 1. und 2. Jh. n.Chr.; Nr. 15.16, 15.22 und 15.26 gehö-
ren vermutlich noch in den ausgehenden Hellenismus oder die beginnende Kaiserzeit. Der älte-
ste Beleg (7.19) ist ca. 155 v.Chr. zu datieren.
Die Inschriften aus Thyateira (15.2 und 15.3) belegen die Existenz eines offiziellen Kultes des
Dionysos, der Kathegemon genannt wird. Sie sind Ehreninschriften an Priester auf Lebens-
zeit, die angesehenen Familien der Stadt angehören (vgl. dieselbe Art von Inschriften Nr. 15. 26
und 15.27 aus Philadelpheia). In Nr. 15.26 ist die Ehrung an einen mystes gerichtet, den Sohn
eines archiereus und logistes, der für die Mysterien verantwortlich war. Über die Kultausübung
für Dionysos gibt es in Lydien keine Informationen, doch können an deren Stelle die Erkennt-
nisse treten, die für andere Orte in der Kaiserzeit vorliegen. 415 In Nr. 15.27 wird ein hiero-
416
phantes geehrt, der auch Sekretär der Spiele Deia Haleia ist.417 In beiden genannten In-
schriften wird der Gott wie schon in Thyateira Kathegemon genannt. Er erhielt diesen
Beinamen in Pergamon als dynastische Gottheit, weil er von den Attaliden als ihr Vorfahre und
418
Anführer betrachtet wurde. Der Gebrauch dieses Beinamens und die Tatsache, daß sowo~l
Philadelpheia als ~uch Thyateir~ atta_lidischeGründungen sind, sprechen für den perga~em-
schen Ursprung dieses Kultes m beiden Städten. 419 Von besonderer Bedeutung ist in dieser
Hinsicht die ~nschrift Nr. ~5.26, bei der d!e Erwähnung eines mystes dieser Gottheit von d~r
Darstellung_e~nes Satyrs ~1t Thyrsos begleitet wird. Jn Pergamon ist die Existenz einer my st~
sehen Vere1mgung des D1onysos.Kathegemon bekannt, dessen Mit lieder S lenoi hießen un
die möglicherweise das Vorbild für den lydischen Verband W' gd d y rwähnte mySfes
.. ar, zu em er e
gehorte. 420
Ein anderer kultischer Verein des Dionysos ist in Nr 15 1 A . b t wo die speira
. · • aus tta1e1a e Ieg , d
zusammen mit den Verwandten und syngeneis einem Ve t b d kof'Jhoros un
. rs or enen, er nart I1e
protokometes gewesen war, eme Grabstele widmen_421
In Hierokaisareia ist die Existenz des Kultes durch die W .h . .. d h einen Prie-
. e1 ung zweier Altare urc h
ster des Gottes (l~.4) und zwei s'.ngenei.1· (15.5) bestätigt; in Nr. _ wird die Weihung dudrc
15 5
den Namen des hrerophantes datiert, und der Gott wird E .k . . iname, er
. . . . . n epa1os genannt em 8 e
sonst ep1graph1schmcht belegt 1st, 1mOrph. h. 1·edoct1 . . . ' VI 4) und von
Dionysos (LII 6) erscheint. - d 1s 8 emame von Phanes· (
2. Griechische Gottheiten 67
Die Belege aus Ostlydien sind, wie im Fall der anderen hier belegten Kulte, Privatinschriften
und meistens Zeugnisse für dionysische Vereine. 422 In Nr. 15.6 aus Silandos wird der Gott
423
ETTTJKOOS genannt. In Saittai ist außerdem eine cpuA17
.6.LovuoHic,
(15.9-15.13) zumindest für
das 2. und 3. Jh. n.Chr. auf den Stufensitzen des Theaters bezeugt. 424 Nr. 15.17 beweist die
Verbindung zwischen Dionysos und den anatolischen Gottheiten Meter, Men Tiamu und Men
Petraeites, deren katalustikoi eine Statue des Gottes errichteten. Die auf der Inschriftenstele
T AM V 1, 297 aus Kula dargestellte Figur ist von Robert als ein mystes des Dionysos interpre-
tiert worden, der Kothurne, eine Art Stab, pallium (Symbol der bukoloi) sowie an Halskette
und Gürtel hängende tintinnabula trägt. 425 Im Kaystrostal hatte der Gott einen offiziellen Kult,
wie eine Weihung an ihn gemeinsam mit den Kaisern in Nr. 15.22 und 15.23 beweist.
Ein Kult ist schließlich auch in Sardeis bezeugt: In Nr. 7 .19 werden Festlichkeiten des Dionysos
erwähnt, bei denen die Proklamation eines neokoros des Artemistempels stattgefunden haben soll,
und durch die Inschrift Sardis VII 1, 12 ist die Existenz einer D.LovumascpUATJ um 150 n. Chr.
426
belegt. Allen Kultorten des Gottes ist gemeinsam, daß die Leiter der Vereine vornehmen Famili-
en angehören, dies gilt auch für Lydien (vgl. 15. l, 15.3, 15.15, 15.18, 15.26und 15.27). 427
Dionysos ist in lydischen Graffiti aus Sardeis als Baki- bezeugt (vgl. dazu 7.26 aus dem 4. Jh.
v. Chr., wo der lydische Name Bakivalis mit Dionysikles übersetzt wird). Als lydischer Gott
des Weines wurde er sicherlich in dieser Stadt sehr verehrt, in der Wein und Weinbau eine
wichtige Rolle spielten, wie die lydische Keramik beweist. Dessen ungeachtet gibt es kaum
Zeugnisse dieses lydischen Dionysos, dessen Kult sehr früh hellenisiert worden sein muß. 428
In Nr. 5.27 wird Bromios als Gott des Berges Tmolos erwähnt; obwohl es sich um eine dichte-
rische Erwähnung handelt, deutet sie vermutlich doch auf einen alten Kult oder eine Tradition
der Gottheit auf dieser Gegend um Sardeis hin (vgl. Eur. Bacch. 234). 429 Die Verbreitung des
Dionysoskultes in ganz Lydien wird durch Münzen (in Iulia Gordos, Hyrkanis, Maionia, Sait-
tai, Sardeis und Thyateira) bestätigt. 430
Der Kult des ASKLEPIOS ist einer der wenn auch nicht quantitativ, so doch geographisch am
weitesten verbreiteten Kulte in Lydien; er ist sowohl in Attaleia und Thyateira als auch in Maio-
431
nien und Sardeis bezeugt. Häufig erscheint der Gott zusammen mit Hygieia (8.2, 8.8, 8.10
422
Zu Vereinen und Personen in Verbindung mit dionysischen Kulturen und Mysterien vgl. Kap. V und 101 in
Kap. VI 4.
423
s. u. 117.
424
Vgl. o. 64 den Kommentar zu der im selben Ort belegten phyle des Apollo.
425
L. Robert, BCH 107 (1983), 597 f. (= Robert, Documents, 441 ff.) und ausführlich M.L. Cremer, EpigrAnat
7 (1986), 21-33, die diese und vergleichbare Darstellungen untersucht und die Rolle des dargestellten Mystes
(dem 'Sehellenmann') mit dem dionysischen Mysterienspiel in Verbindung bringt.
426
s. Hanfmann, 133, der die Existenz der phyle bereits in hellenistischer Zeit annimmt.
427
s. Merkelbach a. 0. 22 ff.
428
s. Hanfmann, 93.
429
Zum Beleg für diese Tradition s. P. Weiß, Götter, Städte und Gelehrte, in: E. Schwertheim (Hrsg.), For-
schungen in Lydien, Bonn 1995 (Asia Minor Studien 17), 85-109.
430
BMC Lydia, 387 f. Zur Darstellungen des Gottes auf Münzen und in der Kunst s. Hanfmann, J 30 f.
431
Aus der Nähe von Thyateira kommt eine Inschrift, die der Ikonographie nach eine Weihung an diese Gottheit
sein könnte; W.H. Buckler, JHS 37 (1917), 167, Nr. 18.
68 /II. Die in Lydien belegten Gottheiten
und 8.18). Nr. 8.2-8.4 aus Thyateira erwähnen den Asklepios Soter, dessen Kult möglicher-
weise aus Pergamon nach Thyateira gekommen ist. Da in Thyateira Agone dieses Gottes in-
schriftlich bezeugt sind (8.5-8.8) und da zudem die Ehreninschrift Nr. 8.3 eine mit dem Ku~t
verbundene Person ehrt, vielleicht einen Priester, kann es als sicher gelten, daß der Kult offiz'.-
ellen Charakters war. In Saittai gab es eine cpu>-..~'Aox>-..rimcis.432 Die übrigen Belege sind pn-
vate Weihungen oder Exvotos, wie sie in Ostlydien für einheimische Gottheiten bekannt sin?·
Bemerkenswert ist Nr. 8.16, die von einem Freigelassenen einer durch die lydische Epigraphik
bekannten Persönlichkeit, Iulius Quadratus 433 , geweiht wurde und die eine Darstellung des Te-
lesphoros auf der Rückseite des Steins zeigt. 434 P. Debord vertritt den Standpunkt, daß es sich
hier um eine nachattalidische Entlehnung aus Pergamon handelt, die mit der pergamenischen
435
Familie der Quadrati in Verbindung steht, die um 140 n.Chr. Landgüter in Kula besaß. Auch
der in Nr. 8.16 bezeugte Beiname Emcpavfis erinnert an ein Charakteristikum des Gottes in
Pergamon, wo er seine Heilkraft vor allem durch Träume wirken ließ. Der Kult des Asklepios
ist der bedeutendste in Pergamon, vor allem in seiner Rolle als Heilgott und in Verbindung mit
Hygieia. Besonders verbreitet war dieser Kult im 2. Jh. n. Chr., in das auch Nr. 8.4 und 8.lÜ
gehören. Nur Nr. 8.18 aus der Gegend zwischen Gölde, Menye und dem Hermos ist sicher vor
dem 2. Jh., nämlich 28/29 n. Chr. entstanden. Der Kult in Lydien, vor allem in Thyateira,
kommt also sicherlich aus Pergamon. 436 Die Ikonographie des Gottes ist in Lydien durch Münzen
438
gut bezeugt, 437 doch gibt es keine mit den Inschriften verbundenen Darstellungen.
Obwohl HEKATE in Anatolien, vor allem in Karien, sehr verbreitet ist, gibt es nur einen Be-
leg der Göttin in Lydien, auf dem sie Thea Potnia dvofüa und CJKUA.ClKaLVa genannt wi rd
439
(19.1 ). Die Inschrift ist ein privates Exvoto aus Maionien, in dem eine Bitte zugunsten aller
Sterblichen ausgedrückt wird (E'L>-..rnsfo0L ßpoToiCJLv);die für private Exvotos in Lydien un-
gewöhnliche Formulierung läßt sich vielleicht durch den poetischen Charakter der Inschrift er-
klären. Die Existenz des Kultes in Maionia ist durch Münzen und durch zwei Hekataia ohne
432
Vgl. o. Kommentar zu Apollo.
433
s. Kap. VIII, Anm. 682.
Vgl. Herrmann - Polatkan, 45, Nr. 6, Taf. V 10 und 12. Telesphoros ist eine schwierig zu interpretierende
434
Gottheit. Er scheint hier pergamenischen Ursprungs zu sein. In Pergamon kommt er öfter mit Hygieia und Apol-
lo als heilender Gott vor bzw. teilt sich mit Apollo einen Tempel. Er erscheint auf hadrianischen Münzen di~er
Stadt sowie auf Münzen in Lydien (Attaleia, Julia Gordos, Philadelpheia, Tripolis und Bagis); s. BMC Lydia,
165, s. n. 6 f.; vgl. 0hlemutz, 159 ff.
435
P. Debord, REA 87 (1985), 348.
436
Vgl. 0hlemutz, 123 ff. für die Bedeutung des Kultes in Pergamon; s. Kap. J 2, 4 f. für die Beziehung zwi-
schen dieser Stadt und Pergamon.
437
s. BMC Lydia, 385.
438
Asklepios ist eine der am weitesten in Kleinasien verbreiteten Gottheiten. Vgl. seinen Kult im Pontus,
E. Olshausen, ANRW II 18.3 (1991 ), 1875 f. oder im kylikischen Aigeai, L. Robert, Journal des Savants
(1973), 162-21 I (= Robert, 0MS VII, 225-275).
439
Dem von Th. Kraus, Hekate, Heidelberg 1970 verteidigten kleinasiatischen Ursprung der Hekate ist von w_.
Berg, Numen 21 (1974), 128-140, der die Belege der Göttin in Anatolien als interpretatio graeca einer einheimi-
schen Göttin versteht, widersprochen worden. Für den Kult in Karien s. A. Laumonier, Cultes Jndigenes en Ca-
rie, Paris 1958, 344 ff.; vgl. Kraus a. 0. I 66 ff., auch für Phrygien. Für das Epitheton Evo8la und den Hund als
Kennzeichen der Hekate s. Kraus a. 0. 25 f. 78; vgl. 0rph. h. I 1.
2. Griechische Gottheiten 69
Inschriften bezeugt. 440Die Art der Inschrift, die Bezeichnung Thea Potnia (typisch für Meter)
und der Fundort könnten auf eine anatolische Gottheit hindeuten, doch gibt es dafür keine Be-
stätigung, und so ist es gut möglich, daß der Kult auf rein griechischem Wege eingeführt wur-
de. Dafür sprechen der dichterische Charakter des in Hexametern geschriebenen Textes, der
Begriff l~oxos-, der in der griechischen Literatur sehr gut und schon von alters her bezeugt ist,
wie auch das Wort Evofüa, das hier in der epischen Form dvoöla erscheint (vgl. Horn. II. XVI
260 und Soph. Fr. 535, 2 (Radt], beide auf Hekate bezogen).
441
Neben vielen Belegen für HELIOS als Beiname des Tyrimnos in Thyateira gibt es einen
weiteren Beleg des Gottes aus derselben Stadt (20.1). Am besten belegt ist sein Kult allerdings
in Philadelpheia. Dort hat er offiziellen Charakter, wie aus den agonistischen Inschriften her-
vorgeht, die das Feiern von Agonen zu Ehren des Zeus Helios (Ta µ1:yw-a bf°i:a "A\na)
442
erwähnen, und wie es die Münzen bestätigen. Nach Robert wurden die Spiele zu Ehren von
443
Zeus und Helios als getrennte Gottheiten abgehalten. Da jedoch in Nr. 20.4 nur von" AJ-...na
gesprochen wird, 444außerdem kein koordinierendes Element zwischen ßE'i:a und "AAELa ge-
braucht wird und Helios in Pergamon mit Zeus identifiziert wird, halte ich es für wahrscheinli-
cher, daß es sich hier um dieselbe Gottheit handelt. Vermutlich wurde der Kult in Philadelpheia
445
und in Thyateira von den Attaliden eingeführt. Nach einer fragmentarischen Inschrift auf
einer dorischen Metope beim römischen Aquädukt südöstlich der Akropolis von Sardeis wur-
den auch dort in römischer Zeit Haleia-Spiele gefeiert. Auf dem Fragment kann man die Wörter
Haleia und hoplitai lesen (das letzte von einem Kranz umgeben), die sicherlich auf einen Sieg in
446
einem bewaffneten Wettlauf der Haleia hindeuten. Alle Belege stammen aus der Kaiser-
zeit.447
Der Kult des HERAKLES ist am besten in Thyateira belegt, und zwar durch von den TTEp't.
Tov 'HpaKAfo TWV npwTWVyuµvaalwv vrnvtaKOLaufgestellte Ehreninschriften. In Nr. 22.8
448
werden die Weihenden aKµaarnl genannt, was sicherlich diesem Verein entspricht. Die In-
schriften beweisen die Existenz von Festspielen zu Ehren des Gottes und eines vermutlich offi-
ziellen Vereines, der Ehreninschriften an diejenigen stiftet, die eine guten Tat zugunsten der
Stadt vollbracht haben (vgl. 22.2, 22.7 und 22.10). Nr. 22.10 bestätigt die Existenz dieses
440Museum Manisa, Jnv. 1240, 1241; s. P. Herrmann - K.Z. Polatkan, AnzWien 98 (1961), 126; R. Fleischer,
Artemis von Ephesos (EPRO 35), Leiden 1973, 304; für die numismatische Beleges. L. Robert, Hellenica X,
Paris 1995, 113-117.
441s. o. 53 Kap. III l.
442Für die Münzen s. BMC Lydia, XC; vgl. Nr. 15.27, 20.4 und 20.5, wo die soziale Bedeutung der in den
Spielen tätigen Personen erkennbar ist.
443L. Robert, RPhil 50 (1976), 185.
444Vgl. F. Delphos III 1, 550, z. 3: "A}...ELaEV <PLAaOE AtpELq..
445Zum Kult in Pergamon s. Ohlemutz, 83 ff.
446s. H. Crawford - Jr. Greenewalt, AnatSt 39 ( 1989), 184.
447Nach L. Moretti, Jscrizioni agonistiche greche, Rom 1953, der das Adjektive tpLAaOEAcpdanicht auf die
gleichnamige Stadt, sondern auf die Bruder Caracalla und Geta bezieht, gehören die Inschriften in die Jahre
200-212 n.Chr.; vgl. aber L. Robert, RPhil 50 (1976), 188 f., der Nr. 20.3 nach dem Namen des Spielers in die
Zeit Galiens datiert.
448Vgl. o. 98 in Kap. VI.
70 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
Vereins seit der Zeit der Attaliden. Da der Kult des Herakles als Gott der Palästra zusammen mit
Hermes in Pergamon bezeugt ist, ist es vermutlich, daß der Kult in Thyateira von Pergamon aus
eingeführt wurde. 449 Aus dieser Zeit gibt es jedoch keinen direkten Beleg; der älteste (2 2 -~)
stammt aus dem 1. Jh. n. Chr. Merkwürdigerweise ist der Kult in der attalidischen Kolome
Philadelpheia weder epigraphisch noch numismatisch belegt. Es gibt nur eine dichterische Er-
wähnung (22.20) auf einer Grabstele des 2.-3. Jhs. n. Chr., in der ein verstorbener Athlet TWV
'HpaK~fous- 't8pLS i±pywv genannt wird. Wenn die Rekonstruktion in Nr. 23.3 richtig ist, er-
scheint Herakles zusammen mit Hermes als Gott der Palästra in Sardeis. Ein Verein des Gottes
ist auch in Daldis im 3. Jh. n. Chr. (22.17: 01. TTEp't.
Tov 'HpaKAEa TTpwToLKaL aAELTTTOL aK""
µaawi) und in Silandos im 2. Jh. n. Chr. (22.11: die Herakleotai?) belegt. In Saittai, wo der
Kult durch Münzen belegt ist, gibt es eine cpUAT) 'HpaKAELS,deren Name auf den Sitzstufen des
Theaters eingeschrieben ist.450 Die Rekonstruktion in Nr. 4.2 ist nicht eindeutig genug, um den
Kult in Hyrkanis sicher zu bestätigen. 451 In Hypaipa ist er jedoch aus Nr. 22.19 festzustellen,
wo ein Erlaß im Gymnasium Herakleion aufgestellt werden sollte. Nach Th. Drew-Bear be-
weist die Tatsache, daß Zeus kein Gott des Gymnasiums ist, daß beide Gymnasien (dieses u nd
das Gymnasium Olympeion) ihre Namen jeweils einem naheliegenden Tempel verdanken und
daher der Name des Gymnasiums die Existenz eines nahen Tempels des Herakles wahrschein-
lich macht. 452
Auch HERMES erscheint in Lydien als Gott der Palästra, wie Nr. 23.2 aus Nymphaion und
Nr. 23.3 aus Sardeis zeigen. Nr. 23.3 bestätigt seine Verbindung mit Herakles ca. 133 v.Chr.
und das Feiern der Mysterien beider Götter gemeinsam. Möglicherweise war die Instauration
des Kultes in Sardeis von Pergamon beeinflußt. 453 Die Erwähnung von Hermes als Kyllenios
in Nr. 23.1 ist dichterisch und daher kein Beweis für einen Kult. 454
Die griechische Göttin KALE, kaum bekannt und selten belegt, erhält im 1. Jh. n. Chr. einen
Altar als Exvoto in Akta~ (33.1 ). Es ist allerdings auch möglich, daß der Weihende mit diesem
schmeichelnden Namen eine der in solchen Exvotos Nordostlydiens belegten anatolischen
Gottheit nannte. 455
449
Zum Kult in Pergamon s. Ohlemutz, 230 ff. Für Literatur zu Hermes und Herakles als Götter der Palä st ra s.
Th. Drew-Bear, Chiron 10 (1980), 526 Anm. 80.
450
Vgl. o. Kommentar zu Apollo. Für die Münzen s. BMC Lydia, XCI-XCIV.
451
Vgl. Buresch, 40 f.
452
Drew-Bear a. 0. 526.
453
s. o. Kommentar zu Herakles.
454
Zur Vermutung, der in der lydischen Religion der Zeit Krösus belegte Gott Kandaules sei Hermes, s. Hanf-
mann, 94. 133.
455
Es gibt eine Heilige Kaie in rituellen Wehklagen im modernen Griechenland (und eine in der Türkei:
Mikrasiatika Chronika [1948], 217, 93-102); s. M. Alexiou, The ritual Lament in Greek tradition, Cambridge
1974, 75 f., dessen Kenntnis ich E. Gangutia verdanke; M. Alexiou untersucht das Weiterleben des antiken kul_ti-
schen Titels Kaliste für Artemis und für die in der Odyssee genannten Ino und Leukothea sowie den der Nereida
Kaie und den der byzantinischen Kaie TWV 'OpEwv. Nach der Autorin handelt es sich um eine alte heidnische
Figur magischen und manchmal böswilligen Charakters. Diesen Charakter spiegelt die Kaie der vorliegenden
Inschrift nicht wieder, sie könnte aber dennoch in dieser Tradition stehen; vgl. auch den Namen KaM 0Eci !m
makedonischen Lete, mit dem möglicherweise Artemis, Demeter oder vielleicht Kore genannt wird, in Verbin-
dung mit weiblichen Initiationsriten, M.B. Hatzopoulos, Cultes de Passage en Macedoine, Athens 1994, 44--53 -
2. Griechische Gottheiten 71
Die numismatischen Belege für KORE in Lydien deuten auf eine anatolische Göttin hin. Die
Weihung eines Altars (35.1) an die Göttin gemeinsam mit Pluton durch einen Mann aus Maio-
nia, der den Namen seiner verstorbenen Frau hinzufügt, entspricht jedoch dem Charakter beider
Gottheiten als Götter der Unterwelt im griechischen Mythos. Auch in Nr. 17.1 aus Sardeis er-
scheint die Göttin in einer griechischen Version als Mutter von Koros und Euposia, Personi-
fikationen der Sättigung und der Fülle in Verbindung mit dem Mythos von Kore und Deme-
ter.456 Die erwähnte Inschrift ist auf dem Sockel der Statuen von Karos und Euposia ein-
geschrieben, um eine gute Jahreszeit und das Wohlergeben von Sardeis und seinem Tenitorium
zu erlangen, worin vielleicht eher ein kultureller als ein religiöser Einfluß der Griechen zu er-
kennen ist.
457
Zusammen mit Kore erscheint Pluton auf zwei Inschriften (35.1 und 35.2).
Die NYMPHAI sind im Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem Hermos belegt (46.1 ), wo
eine ganze katoikia ihnen gemeinsam mit Zeus Seleukios eine Stele weiht. Die Göttinnen wer-
den hier Karpodoteirai genannt und im Zusammenhang mit der Ernte angerufen, was gut zu
ihrem Charakter als göttliche Numina paßt. Die Stele ist KaT' ETTLrnyr'iv geweiht, wie Nr. 8. 19
aus Sardeis, die vom Weihenden wegen seiner Heilung durch göttliche Empfehlung in einem
Traum gestiftet wurde. Es ist nicht auszuschließen, daß in beiden Fällen die Nymphai interpre-
tationes graecae anatolischer Gottheiten sind. Eines Heiligtums in Sardeis, wo sie vermutlich in
458
Verbindung mit den Thermalquellen der Stadt verehrt wurden, wird durch Nr. 7 .17 bestätigt.
Die Inschrift Nr. 1.2 aus Philadelpheia, die den privaten Kult eines Vereines belegt, liefert eine
lange Liste von Numina und göttlichen Personifikationen, die im hellenistischen und kaiser-
zeitlichen Kleinasien zunahmen. 459Ihnen kam die Funktion des Vereinsschützers zu. Der hier
erwähnte Kult weist eine philosophische Prägung auf. 0. Weinreich hat alle im Kult einge-
schlossenen Gottheiten ausführlich unter Berücksichtigung der Parallelen in Kleinasien, der
gegenseitigen Verbindungen, der Beziehung zu den orphischen und pythagoreischen Ideen der
Zeit und zu den Kulten in Pergamon, konkret zum Altar der Demeter, der eine ähnliche Götter-
sequenz zeigt, untersucht. 460Ich verweise daher auf 0. Weinreich. Einige der Gottheiten sind
außerdem in anderen Gegenden Lydiens oder anderen Inschriften aus Philadelpheia bezeugt.
Agathos Daimon ist nur zweimal inschriftlich bezeugt. Im privaten Heiligtum aus Philadel-
pheia erscheint er als Schützer des privaten Heiligtums mit anderen Göttern, besonders mit
Agathe Tyche, verbunden. Sein Auftreten in Philadelpheia läßt sich durch das Vorbild Perga-
461
mons gut erklären, wo er gerade in Verbindung mit Agathe Tyche belegt ist. In der
Grabinschrift Nr. 1.1 aus dem Gebiet nördlich von Magnesia wird der Gott als Grabschützer an-
456Vgl. die Agoranomeninschriften in Ephesos, IK 17 (Ephesos), 921-925 u.a., auf denen der Begriff Kopoc,, cer
zu dem griechischen Numen Karos geführt hat, meistens in der Formel K6poc, ciyvda vorkommt. Auch Eupo-
sia ist in anderen Gegenden Kleinasiens mit den Attributen von Demeter und Tyche belegt.
457 Zu Nr. 35.1 s. o. Kommentar zu Kore. Zu Nr. 35.2 s.o. Anm. 75.
458s. Sardis VII 1, Kommentar zu Nr. 94; zu den Thermalquellen s. Sardis I 1, 20 f.
459s. Weinreich, 12.31-34, für den die Verbreitung dieser göttlichen Personifikationen in Kleinasien, konkret in
Pergamon, durch den Einfluß Athens zu erklären ist.
46°Für einen möglichen orphischen Einfluß s. Weinreich, 51 ff.
461Vgl. Ohlemutz, 263.
72 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
gerufen, in einer Rolle also, die für ihn schon aus IK 34 (Mylasa), 428 und IK 28,2 (Iasos),
370 bekannt ist.462
Der offizielle Kult der Nike ist durch Münzen der Kaiserzeit vennutlich wegen ihrer symboli-
schen Bedeutung und ihrer Rolle in der Kunst dieser Zeit sowohl in Philadelpheia (BMC Lydia,
463
190, Nr. 26 und 205 f., Nr. 90 und 91) als auch anderswo (ebenda 392) belegt.
Die Charites sind nur im privaten Kult von Philadelpheia belegt, wo sie jedoch nicht nur ein~n
privaten Kult hatten, wie die Münzen bezeugen.464 Es läßt sich schwer beurteilen, ob ihr Kult m
Philadelpheia auf den Einfluß Pergamons zurückgeht, da es fraglich ist, ob sie dort einen Kult
genossen. 465
Der Kult der Arete in Philadelpheia könnte aus Pergamon stammen, wo Altäre und eine Prie-
sterin der Göttin im Jahre 147/46 v.Chr. belegt sind; ihre Verehrung ist aber allgemein in
Kleinasien weit verbreitet.466
467
Eudaimonia.
468
Pluto.
Hestia ist epigraphisch nur im privaten Kult von Philadelpheia belegt, doch ist ihr Kult in
Maionia durch Münzen bekannt.469
Die Ergänzung »Mneme« in Nr. 1.2 ist nicht sicher (es könnte auch ['Op]µi'jsoder [<f)ri]µ17S"
er-
470
gänzt werden).
Nach Weinreich werden unter den Theoi Soteres diejenigen Gottheiten verstanden, welche
den Menschen die CJWTTJpLa geben, in diesem Fall vor allem auf die Erhaltung des irdischen Le-
471
bens bezogen. Der einzige sichere Beleg eines rein griechischen Kultes der Tyche in Lydien
ist derjenige des privaten Kultes in Philadelpheia.472
462
Vgl. G. Petz!, EpigrAnat 15 (1990), 51, Nr. 4; L. Robert, REA 1963, 318 (= Robert, OMS III, 1513). Ein
richtiger Kult des Agathos Daimon ist in Olymos durch die Erwähnungen seines Priesters bezeugt, IK 34 (My-
lasa), 428. Aus Nr. 1.1 kann man einen Kult dieses Gottes nicht mit Sicherheit erschließen.
463
Zu Nike im privaten Kult Philadelpheias s. Weinreich, 37 f. Für ihren Kult in Pergamon s. Ohlemutz, 2~6
ff., der die große Zahl von Darstellungen Nikes in Pergamon hervorhebt. Vielleicht ist der Kult in Philadelpheta
durch pergamenischen Einfluß begründet, wie der von Athene Nikephoros in Sardeis (vgl. 7.25, 7.17 und 23.3).
Für die häufige Erscheinung der Göttin in Kleinasien s. 0. Gruppe, Griechische Mythologie, München i 90 6,
1084 A 6. Für die epigraphischen Belege der Göttin, in denen sie mit anatolischen Göttinnen identifiziert sein
könnte, s. den entsprechenden Kommentar in Anm. 82.
464
s. F. Imhoof-Blumer, Nymphen und Chariten auf griechischen Münzen, Journal International d' Archeologie
Numismatique XI (1908), 202 ff.
465
s. Ohlemutz, 264; Weinreich, 36 f.
466
s. Weinreich, 15-21; Roscher, ML III, 2128 f. s. v Personifikationen (L. Deubner).
467
s. Weinreich, I 2.
468
s. Weinreich, 22 ff., der die Rolle dieser Gottheit in der Onomastik in Philadelpheia hervorhebt.
469
s. BMC Lydia, I 31 f. und Weinreich, I 0 f.
470
s. Weinreich, 35 f., der einen orphischen oder pythagoreischen Einfluß auf diese Gottheit für möglich hält.
s. Weinreich, 12; vgl. dazu Roscher, ML IV 1236 ff. bes. 1261 s. v. Soter (0. Höfer); Keil- Premerstein III, 20 ·
471
4 72
s. Weinreich, 31 ff. Zum Problem der Identifizierung der Göttin als griechisch oder interpretatio graeca einer
anatolischen Gottheit s. o. Anm. 102.
3. Persische Gottheiten 73
3. Persische Gottheiten
Obwohl es für Mithras, den in der Kaiserzeit am weitesten verbreiteten persischen Gott, in Ly-
dien keine Zeugnisse gibt, sind andere Götter der Achämeniden durch die Inschriften belegt.
ANAITIS erscheint in Lydien unter den Namen Anaitis, Artemis Persike, Thea Persike, Meter
Anaitis oder sogar einfach Artemis. 473 Der Name Artemis zeigt ihre Gleichsetzung mit der grie-
chischen Göttin, Persike ihre persische Herkunft und Meter ihre Identifikation mit der anatoli-
474
schen Göttermutter.
Die große Zahl und die Verbreitung der Belege für die Göttin Anaitis deuten auf einen starken
Einfluß der persischen Kulturschicht in den lydischen Kulten. Eine Analyse des Charakters der
Göttin in den verschiedenen lydischen Belegen unter Berücksichtigung ihrer Chronologie und
475
Verbreitung zwingt jedoch dazu, diese Schlußfolgerung zu überdenken. Der Kult ist in fol-
genden Orten bezeugt: in Hierokaisareia, in Apollonis und in Sarir;am nördlich von Magnesia,
in Hypaipa, in der Katakekaumene (in einer Region, zu der Maionia, Kula, Kollyda, Saittai,
Tabala und Silandos gehören), in Sardeis und in Philadelpheia.
Die Belege aus Apollonis, Hierokaisareia, Sarir;am und Hypaipa bilden eine Gruppe, die ge-
meinsame Merkmale gegenüber den anderen Belegen aufweist: Die Inschriften sind entweder
offiziellen Charakters mit typisch griechische Formulierungen (3.4, 3.5, 3.14, 3.58 und 3.59)
oder enthalten gemeinsame Weihungen an die Göttin und den demos (3.2 und 3.3) oder das
Vaterland (3.1 ). Bei den Belegen aus den anderen Regionen hingegen handelt es sich um pri-
vate Votiv- oder Sühneinschriften, die deutlich bescheidener ausfallen und auch sprachlich und
chronologisch andere Charakteristika zeigen. Die Inschriften aus Hierokaisareia, Sarir;am und
Hypaipa stammen teilweise aus hellenistischer Zeit, während die Belege aus den anderen Orten
fast ausschließlich der Kaiserzeit angehören. Beide Merkmale, Art und Entstehungszeit der In-
schriften, stellen ein Kriterium für die Unterscheidung zwischen griechischen und einheimi-
schen Belegen dar, wie aus der Betrachtung sämtlicher lydischer Kulte hervorgeht. Typische
Elemente des persischen Kultes der Göttin werden nur in den Belegen aus Hypaipa und Hiero-
476
kaisareia erwähnt: 'LEp68ov,\oL (3.6), at{µam 'LEpa(3.5), µayoL (3.56). Ausschließlich in
diesen beiden Orten wird die Göttin Artemis Persike oder Thea Persike genannt, und nur hier
gibt es literarische und numismatische Nachweise des persischen Kultes. Pausanias (V 27, 5-7)
berichtet von Heiligtümern der persischen Göttin in Hypaipa und Hierokaisareia; er erzählt, wie
Lyder, die sich Perser nannten, die Göttin in barbarischer Sprache verehrten und erwähnt Ma-
gier, Gesang von Hymnen, eine Tiara und einen Feueraltar. Nach Tacitus (ann. III 62, 3) geht
der Kult in Hierokaisareia auf die Zeit des Kyros zurück: Altius Hierocaesarienses exposuere,
Persicam apud se Dianam, delubrum rege Cyro dicatum: et memorabantur Perpennae, lsaurici
473Für eine vielleicht aus Lydien stammende Artemis Medeia, die auf einer Stele mit einem Grabfluch belegt ist
und wahrscheinlich Anaitis entspricht, s. S. E. Porter, Artemis Medeia lnscription again, ZPE 93 (1992),
219-21; Strubbe, APAI, 39.
474 Für die ikonographische Gleichsetzung der Göttin mit Artemis bzw. mit der anatolischen Göttermutter auf
den Stelen s. Diakonoff, 169 ff.
475 s. o. 3 die Einführung zur persischen Herrschaft in Lydien in Kap. I 2.
476Für den orientalischen Charakter und die Bedeutung des Begriffes [Epo8ovAoL (in Ost- und Südanatolien ver-
wendet) s. F. Bömer, Religion der Sklaven II, Wiesbaden 1960, 149-152. 159-162; Debord, 83 ff. (vgl. o. 94 in
Kap. V).
74 lII. Die in Lydien belegten Gottheiten
multaque alia imperatorum nomina qui non modo templo, sed duobus milibus passuum eandem
sanctitatem tribuerant. Die asylia, welche der Tempel in Hierokaisareia genoß, ist epigraphisch
durch einen Grenzstein belegt (3.4). 477 Keil zufolge stammt der Kult in Hypaipa aus dem 5. Jh.
v. Chr., als Anaitis im ganzen Perserreich verehrt wurde. 478 Auf jeden Fall stammt der Kult in
beiden Städten aus der Zeit der persischen Herrschaft in Lydien und wurde auf persische Art
und von persischen Familien betrieben. Auf den Münzen von Hierokaisareia ist Anaitis die ein-
zige belegte Gottheit, und obwohl sie als griechische Artemis mit Hirsch dargestellt ist, wird sie
von persischen Elementen wie dem Feueraltar begleitet. In Hypaipa sind zwar auch andere
Götter numismatisch belegt, doch ist Artemis Persike besonders häufig dargestellt und zwar als
persische Göttin mit persischer Tracht, Feueraltar und anderen Elementen, was Robert mit ihrer
in der A vesta gezeigten Rolle in Verbindung bringt. 479
Die Belege aus Maionien, Philadelpheia und Sardeis gehören sämtlich der Kaiserzeit an und
sind privater Natur, vor allem Votiv-, Sühne- und Grabinschriften. Die Göttin wird entweder
Anaitis, Artemis, Artemis Anaitis oder Meter Anaitis genannt, nie jedoch Persike. Außer dem
persischen Charakter, der noch in Nr. 3.15 aus Silandos (2. Jh. n. Chr.) zu erkennen ist, wo
Anaitis TTJV arroTovi.Epou üoaTos genannt wird, werden keine speziell persischen Elemente
erwähnt. 480 Diakonoff verbindet mit diesem Beleg die Theorie, die persischen Soldaten in Ka-
stollupedion hätten die Göttin im Hermos und seinen Nebenflüssen wiedererkannt. Auch wenn
wir Belege für katalustikoi und rituelles Waschen in Zusammenhang mit Men (s. 39.35 und
15.17) finden und Diakonoff selbst die Bedeutung des Wassers auch in anderen griechischen
und einheimischen Kulten erwähnt, 481 scheint der Ausdruck in Nr. 3.15 doch auf die Ave sta
(Yast 5) zurückzugehen. 482 Die Anaitis der Katakekaumene und aus Philadelpheia wird mei-
stens als Artemis Ephesia (3.41, 3.47 und 63.44; Münzen: BMC Lydia, 190, Nr. 27 aus Phil-
adelpheia) oder als Meter (3.22) dargestellt. 483 Die MiiTllP 'Avqnöos ist zweimal in der Kata-
kekaumene bezeugt (3.48 und 3.50), vielleicht als Identifikation mit Meter Leto aufgrund der
Verbindung zwischen Anaitis und Artemis. Die Belege für Anaitis in der Katakekaumene spre-
477
Die Erwähnung von Tempelasylie in der in Sari\arn gefundenen Inschrift Nr. 3.14 und das Fehlen anderer
Belege des Kultes von Anaitis in dieser Stadt haben einige Autoren dazu veranlaßt, diese Inschrift für ein weiteres
Zeugnis der Göttin in Hierokaisareia zu halten, s. Kommentar zu TAM V 2, 1396. Diese These ist jetzt von K.
Rigsby, Asylia. Territorial Inviolability in the Hellenistic World, Berkeley, Los Angeles, London 1996, 439 f.
wieder verteidigt worden. Er vermutet, der Tempel lag in Sari\arn, gehörte aber zur Stadt Hierokaisareia. RigSbY
untermauert dies anhand der zitierten Stelle bei Tacitus: »the two-mile expansion of the perimeter described by
Tacitus implies that Hieracome's temple was in the countryside ... «
478
RE XXVI (1927) 2179 s.v. Lydia (J. Keil). L. Robert, Villes d' Asie Mineure, Paris 1962 2.
479
L. Robert, RNum 18 (1976), 36 ff.(= Robert, OMS VI, 137-160); vgl. auch BMC Lydia, LVII-LXIV.
Vgl. den Grabfluch Malay, Nr. 24, der von Malay wegen der Erwähnung eines heiligen Ortes mit Wasser und
480
chen für die Existenz vieler kleiner Heiligtümer in dieser Gegend, wie sie für andere Gottheiten
bekannt sind, wobei der Kult der Anaitis nicht von persischen, sondern von einheimischen Fa-
milien geleitet wurde, die die Göttin stark mit der einheimischen Meter assimiliert und durch
griechischen Einfluß öfter Artemis genannt haben und möglicherweise sogar den persischen
Ursprung des Namens Anaitis ignorierten. Ihre Verbindung mit der Göttin Nana und sicherlich
auch anderen Göttinnen oder Göttermüttern im westlichen Iran und in Mesopotamien erklärt die
Gleichsetzung mit der anatolischen Meter. Das einzige lokalisierte Heiligtum findet sich in Kula,
und zwar »am Rande der Kula Ovas1 im Winkel zwischen den Straßen nach Ala§ehir und nach
Salihli, an einem leichten Hang, der zu dem zwischen Kula und Kavac1k gelegenen Bergrücken
ansteigt«. 484 Die Anpassung an die einheimischen Kulte läßt sich auch an den Beinamen Axiot-
tene (3.34), 'A(LTa KaTEXouaa (3.26), Kyria (3.17) oder EY Mf)TpW(3.23) erkennen. Die er-
sten zwei beziehen sich auf die Macht der Göttin in einer bestimmten Gegend, kyrios bezieht
sich auch auf die Macht der Gottheit und ist vor allem bei Men belegt, und der vierte Beiname
ist von H.W. Pleket als Genitiv eines Personennamens interpretiert worden, als »Anaeitis who-
485
se cult-place is located on land owned and dedicated by Metros«. Die Göttin wird außerdem
zusammen mit anatolischen Göttern verehrt: mit Sabazios (3.53), mit einem einheimischen Apollo
486
(3.17) und vorallemmitMen Tiamu, mit dem sie ein gemeinsames Heiligtum hat. Durch diese
Verbindung mit Men lassen sich sicherlich die Epitheta 'A( LTa KaTExovaa und Axiottene erklären.
In Philadelpheia, wo Ta µcyaAa ußama 'Avadna gefeiert wurden (3.80), scheint Anaitis
487
die Hauptgottheit der Stadt zu sein, wie inschriftliche Belege und Münzen bezeugen. Ihr
Name wird, wie auch in Hierokaisareia, wo sie gleichfalls Stadtgottheit ist, zusammen mit dem
Kaiserkult erwähnt (3.80; vgl. 3.2, 3.8-3.11). Auch die Nr. 3. 78 und 3. 79 aus Philadelpheia,
488
wo Artemis belegt ist, sind vermutlich Belege der Anaitis. Es gibt in der Stadt keinen siche-
ren Beleg für eine griechische oder die ephesische Artemis, obwohl das Adjektiv ayLwTciTT)in
Nr. 3.78 (vgl. Nr. 7.13, 7.15 und 7.16) darauf hindeutet. Die Inschriften unterscheiden sich in
Stil und Inhalt von den in Philadelpheia an Anaitis geweihten Exvotos und Sühneinschriften, aber
die Bedeutung des Kultes, die diese Ehreninschriften und die Erwähnung eines Priesters de-
monstrieren, lassen an Anaitis denken, die, den zahlreichen epigraphischen Belegen und Münzen
zufolge, auf denen sie die am häufigsten dargestellte Göttin ist, einen offiziellen Kult hatte.
Problematisch ist Sardeis, wo es nur zwei Belege für Anaitis gibt (3 .68 könnte, da Anaitis zu-
sammen mit Men Tiamu erscheint, aus dem Heiligtum der beiden Götter stammen). Clemens
von Alexandria (Protr. I 5, 57) berichtet, daß Artaxerxes II. Idole der Anaitis in verschiedenen
Satrapien einführt und die Perser, Baktrien, Dama und Sardeis zur Verehrung der Göttin auf-
forderte. Xenophon (an. I 6, 7) erwähnt einen Altar der Artemis (= Anaitis?) in Sardeis, wo
Orontas von Kyros aufgefordert wird, einen Eid abzulegen. Für die Hauptstadt einer persischen
484 Herrmann, Ergebnisse, 36. Zu diesem Heiligtum gehören Nr. 3.19, 3.20 und wahrscheinlich auch 3.21. Für
die mögliche Lokalisierung des Heiligtums von Men Tiamu und Anaitis s. Kap. IV Anm.519.
485
H.W. Pleket, Talanta 10/11 (1978/79), 89.
486
s.o. 81. 82 in Kap. IV.
487 In Nr. 3.81 (n'is- 0rnD aywv) wird sie ohne weitere Spezifizierung Thea genannt, was durch ihren Charakter
als Hauptgottheit zu erklären ist.
488
Diakonoff, 149 Nr. 26. 147 Nr. 16. 154 Nr. 47.
76 1/1. Die in Lydien belegten Gottheiten
Satrapie ist es glaubwürdig, daß die Perser den Kult der Anaitis eingeführt haben, besonders
angesichts der Tatsache, daß es dort den Beleg eines weiteren persischen Gottes gibt, Zeus Ba-
radateo (?), 2.1. Der Mangel an epigraphischen und numismatischen Belegen, die fehlende Er-
wähnung des Kultes in dem schon angeführten Text von Pausanias (V 27, 5- 7) sowie der ge-
489
ringe persische Einfluß, den es den Ausgrabungen zufolge in Sardeis gegeben hat, sprechen
jedoch eher für die Annahme, daß es in Sardeis keinen Tempel der persischen Anaitis gegeben
hat. Sekunda zufolge gehören die epigraphischen und literarischen Belege für Anaitis in Sardeis
zu Hypaipa. 490 Hanfmann vermutet, Artemis Anaitis sei in der Zeit Xenophons mit Artemis
Sardiane identifiziert worden. Er schließt die Existenz des Kultes von Artemis Anaitis in Sardeis
aber nicht aus, und läßt offen, »whether the cult continued across the ages ... or lost official fa-
vor; or even lapsed and was reinstated during the Lydian-Persian revival of the second century
A.D.« 491 Die These einer Identifizierung der Anaitis mit Artemis Sardiane schon zur Zeit Xeno-
phons erscheint glaubwürdig; zum einen gibt es in Nordostlydien zahlreiche Parallelen für die
Gleichsetzung von Anaitis mit einer anatolischen Gottheit, zum anderen besteht kein Gru nd
dazu, den Namen Artemis in der zitierten Stelle bei Xenophon als Anaitis zu interpretieren, ge-
nausowenig wie man den Satz t11.0wvETTLTov TllS''ApTEµL8os- ßwµ6v als »zum Altar von
Artemis außerhalb der Stadt gehend« übersetzen muß. Vermutlich war doch Artemis Sardiane
gemeint, in der die Perser die Göttin Anaitis sahen, und vermutlich mußte Orontas am Altar
dieser Göttin in der Stadt schwören. 492
Aus den inschriftlichen Belegen für Anaitis geht also hervor, daß ihr Kult in Lydien auf zwei
verschiedene Weisen entstanden ist und weitergelebt hat: Einerseits durch den persischen Adel,
der sich in der reichsten Gegend Lydiens (zu welcher Hierokaisareia und Hypaipa gehören)
niedergelassen hatte und den Kult rein persisch weiterführte, zum anderen durch Siedler, wahr-
scheinlich Soldaten, die in Maionien von den Persern angesiedelt wurden, in engen Kontakt mit
der einheimischen Bevölkerung gekommen waren und in Meter ihre eigene Göttin des Wassers
und der Fruchtbarkeit sahen. 493
Der Name Artemis, mit dem die Göttin oft benannt wird, scheint nicht nur eine Übersetzung des
ungewohnten persischen Namens ins Griechische zu sein, wie Buckler und Robinson ausge-
494
führt haben, sondern auch ein Hinweis auf die Hellenisierung dieser Göttin, die durch die
Darstellungen auf den Münzen von Hierokaisareia und die Existenz griechischer Agone (Ta
µqa.11.a aEßaOTa 'ApTEµElma)dort (3.7-3.12) und in Hypaipa (3.60-3.66) erwiesen wird.
Die griechische Identifizierung der Artemis mit Anaitis kann von derjenigen der Anaitis mit Me-
ter in einigen Gegenden Lydiens beeinflußt worden sein. 495
489
s. W.E. Mierse in: Hanfmann, 100-108.
490
V. Sekunda, REA 87 (1985), 16.
491
Hanfmann, 130.
492
Zur Politik von Toleranz und religiöser Anerkennung der Perser gegenüber den eroberten Völkern s. Widen-
gren a. 0. 160 ff.
493
s. Th. Corsten, Iranica Antiqua, 26 (1991 ), 170 f. für die Entstehung des Kultes der Anaitis und ihre Verbin-
dung mit Kybele.
494
W.H. Buckler - D.M. Robinson, AJA 17 (1913), 370.
495
Vgl. die griechische Identifizierung der Anaitis mit Aphrodite in literarischen Quellen wie z.B. Hdt. I 131,
vgl. die neue Interpretation dieser Stelle Corsten a. 0. 163-180. Für die Vermutung eines späten Ursprungs Cff
3. Persische Gottheiten 77
Der einzige andere sichere Beleg eines persischen Kultes in Lydien ist der für ZEUS BARA-
DATEO (?) in Sardeis (2.1). Es handelt sich um die Weihung einer Statue des Gottes aus der
Zeit Artaxerxes' II. mit dem Beschluß des hyparchos Droaphemes, der den neokoroi des Kultes
die Teilnahme an den Mysterien von Agdistis, Ma und Sabazios verbietet, um den Kult einer
496
persischen Gottheit von denen anatolischer Gottheiten zu trennen. Daß es sich um einen per-
sische Kult handelt, läßt sich aus dem Beinamen des Gottes, aus dem Charakter der Vorschrift
und aus der Tatsache, daß der Auftraggeber der Inschrift hyparchos im perserzeitlichen Lydien
war, schließen. Das Epitheton Baradateo ist nach Robert die griechische Transkription eines
iranischen Kompositums, welches die Wörter bara (der, der hält) und data (das Gesetz) enthält,
und das dem iranischen Wort für Gesetzgeber entspricht, wodurch der Gottesname sicherlich
497
eine inte,pretatio graeca von Ahura Mazda ist. Die Form Baradateo ist nach Robert, der die
Möglichkeit eines ionischen Genitivs eines Personennamens ausschließt, ein Dativ. Anderer
Meinung ist F. Gschnitzer, der einen Dativ *Bapa8aTEW (statt *Bapa8aT(1)von Bapa8aTT)s- für
unmöglich hält. 498 Er deutet diese Form als Genitiv eines iranischen Personennamens (d. h. des
Kultstifters, wie schon bei Men erwähnt) und hält diesen Beleg deswegen für besonders wich-
tig, »weil sie [die Inschrift] den ersten zeitgenössischen Beleg für persische Kultstiftungen die-
ser Art liefert, in deren Folge eine bestimmte Erscheinungsform einer Gottheit nach dem Stifter
ihres [primären) Kultes benannt wurde. Genau gesehen sind es gleich zwei Belege: Unsere
Inschrift bezeugt (indirekt] den speziellen Zeuskult eines [sonst nicht bekannten] Baradates ...
und [direkt] die Stiftung eines Filialkultes eben dieses Zeus in Sardeis durch den Hyparchen
Droaphemes, eines Filialkultes, der dann - wie eben unsere Inschrift beweist - bis in die Kai-
serzeit fortlebte«. 499 Man sollte auch mit der Möglichkeit eines Irrtums des Schreibers rechnen,
der Baradateo vielleicht statt Bagadateo geschrieben hat, und dabei entweder den Genitiv des
unter den höheren Schichten gut belegten Personennamens Bagadates oder ein Epitheton ande-
500
rer Art, welches das Wort baga (Gott) enthält, vor Augen hatte.
Die Inschrift wirft einige Fragen auf. Das Problem der Weihung einer Statue und der Erwäh-
nung eines adyton, d. h. eines Tempels, was für eine persische Gottheit für unmöglich gehalten
wurde (vgl. Hdt. I 131 ), ist jedoch nicht außergewöhnlich, wenn man bedenkt, daß gerade die
Achämeniden einige Änderungen im Kult veranlaßten, eine davon war die Einführung von
Identifizierung von Artemis mit Anaitis Corsten a. 0. 171. Meines Erachtens schließt die Identifizierung rer
Anaitis mit Meter nicht diejenige mit Artemis aus. Es handelt sich nicht um eine chronologische, sondern eine
geographische Unterscheidung sowie um verschiedene Typen und Wege der Einführung des Kultes.
496 Für die Datierung des Beschlusses um 365 v. Chr. s. L. Robert, CRAI ( 1975), 310 (= Robert, OMS V, 489);
Tempeln, Altären und Statuen. 501 Diese Veränderung ist durch den Beleg von Berossos be-
kannt, den Clemens aus Alexandria überliefert hat (Prot. V 65, 3), und dem zufolge Artaxerx~s
II. Statuen der Anaitis in verschiedenen Städten des persischen Reiches einführte. Problemati-
scher ist die Frage, warum ein persischer hyparchos die Trennung zwischen einem persische~
und anatolischen Kulten fordert, wo doch die Politik der Perser als tolerant gegenüber den reh-
giösen Manifestationen der eroberten Völkern bekannt ist. 502 Möglicherweise ist diese Tren-
nung eher als eine Unterscheidung zwischen einem offiziellen Kult in Händen des Adels einer-
seits und populären Mysterienkulten andererseits zu sehen. P. Frei und K. Koch, die den Kult
für den eines griechischen oder eines anatolischen, mit Zeus identifizierten Gottes halten un?
den Beinamen Baradateo nicht erklären können, halten es für unmöglich, daß Ahura Mazda rrut
Zeus Baradateo (?) identifiziert wurde, weil es weder literarische noch archäologische Belege
für Statuen dieses Gottes gibt. 503
Weder die sprachlichen Ausdrücke noch die inhaltlichen Aspekte der Inschriften weisen eindeu-
tig persische Charakteristika auf. Der Ausdruck TOLS'EtcrrropEUoµivoLc,Etc;-TO ä8vToV vfur
K6poLS-0EpaTTEVrn1sfindet Parallelen in Belegen ägyptischer Kulte, und das Ritual der Bekrän-
zung der Gottheit ist bei griechischen Kulten gut bekannt. 504 Auch der Titel des neokoros ist für
griechische und einheimische Kulte in Kleinasien belegt (vgl. Artemis Sardiane in 7 .19), doch
sind es Perser, die das Amt in Ephesos (Xen. an. V 3, 6-7; I Priene 231) und im karischen
Amyzon (Robert, OMS III 1532) sogar nach dem Ende der persischen Herrschaft ausüben.
Einer der interessantesten Aspekte der Inschrift Nr. 2.1 ist die Tatsache, daß sie das Weiterle-
ben des persischen Kultes im 1. Jh. n. Chr. bezeugt. In dieser Zeit nämlich wurden der Inschrift
Zeilen hinzugefügt- die Ausweitung der Vorschrift an den neokoros Dorates - die auf dieselbe
Mischung der Kulte deutet.
Der in Nr. 61.17 aus Sardeis erwähnte Zeus könnte, wie bereits Robert angenommen hat, we-
gen der terminologischen Ähnlichkeit mit Inschrift Nr. 2.1 (o'L Tou 6..LOS'0EpaTTfVTaLTWV
Els- TO äovTov dcmopEVoµivwv ... ) gleichfalls Zeus Baradateo (?) sein.
501
Für eine ausführliche Bibliographie zu diesem Themas. L. Robert, CRAI (1975), 315 Anm. 28 ff.
502
Vgl. Widengren a. 0. 160 ff.; H.A. Dandamaev - V.G. Lukonin, The Culture and Social Institutions of
Ancient Iran, Cambridge 1989, 347-360. Belege der gemeinsamen Adoration persischer und anatolischen Gott-
heiten sind die Inschrift Nr. 61.48, in der Zeus Perses zusammen mit Zeus Timaios verehrt wird, und eine phry-
gische Inschrift in der Zeus Person, Zeus Bronton und Zeus Astrapton angerufen werden; Th. Drew-Bear, Nouvel-
les Inscriptions de Phrygie, Zutphen 1978, 48, Nr. 25.
503
P. Frei - K. Koch, Reichsidee und Reichsorganisation im Perserreich, Freiburg - Göttingen, 1984, 20 f. Ihr
Einwand, das Baradateo entsprechende iranische Epitheton sei nirgendwo belegt, ist mit der Parallele der Belege
von Men zu entkräften. Baradateo kann der Genitiv des Namens Baradates, des Stifters des konkreten Kultes des
iranischen Gottes in Sardeis sein, und braucht daher nicht woanders belegt sein. Für die Vermutung Roberts, es
könne sich um den in Sardeis belegten Zeus Megistos oder Zeus Polieus als interpretationes von Ahura Mazda
handeln s. o. 48 Kommentar zu Zeus Polieus.
504
Vgl. L. Robert, CRAI (1975), 319 ff. Therapeutai sind auf einem Altar in Sardeis inschriftlich belegt, s.
G.M.A. Hanfmann - N.H. Ramage, Sculpture from Sardis, Cambridge - Massachusetts-London 1978, Nr. 161.
3. Persische Gottheiten - 4. Andere Gottheiten 79
Die Rekonstruktion des Namens in Nr. 61.48 als ZEUS PERSES ist nicht ganz sicher. Das
Epitheton Perses scheint auf den persischen Ursprung des Gottes bezogen zu sein und erinnert
an den Beinamen TIEpawv des Zeus in phrygischen Nakoleia. 505 In einer anderen Inschrift aus
der Karayük-Ebene (zwischen Ostkarien und Südphrygien) werden die 0uol. (sie.) 'EtJ..~vwv
Ka'LTIEpawvangerufen. 506 Ethnische Epitheta sind in Kleinasien bekannt: die Theoi TILatfüKwv
südlich der Karayük-Ebene, 507 Meter Aufüa (40.12) und <l>puy(a (Strab. X 3, 12) und Zeus
Aufüos auf den Münzen von Sardeis (vgl. Nonn. Dion. XIII 474).
Die Belege eines kultischen persischen Einflusses in Lydien sind also sehr selten: Anaitis ist in
den meisten Fällen ein Name der anatolischen Muttergöttin, der Kult des Zeus Baradateo (?),
der vermutlich persisch, aber unter diesem Namen nicht persisch überliefert ist, hat nur einen
sicheren Beleg und für Zeus Perses ist nicht gesichert, daß es sich um einen persischen Kult
handelt, zumal nicht einmal eine persische Kolonisation oder Präsenz in Kula, woher der Beleg
stammt, bekannt ist. Die einzigen sicheren Zeugnisse persischen Kultes sind die Belege für
Anaitis in Hierokaisareia und Hypaipa, dort also, wo der Kult in Händen von Nachkommen des
persischen Adels weitergelebt hat und von den Griechen hellenisiert wurde, aber nicht bei der
einheimischen Bevölkerung belegt ist. Diese Ergebnisse stimmen mit dem Fehlen anderer Mu-
ster des kulturellen Einflusses der Perser in Lydien überein sowie mit der bekannten Politik der
Achämeniden, den eroberten Völkern nicht ihre Religion aufzuzwingen. 508
4. Andere Gottheiten
Von Gottheiten, die keiner bis jetzt behandelten Kulturschicht angehören, gibt es nur zwei Be-
lege für ägyptische Kulte (Isis und Sarapis). Die ägyptischen Kulte sind in der ganzen griechi-
schen Welt während des Hellenismus und der Kaiserzeit sehr gut belegt, weshalb der spärliche
ägyptische Einfluß in Lydien befremdet, auch wenn die Ptolemäer die Städte Lydiens im Ge-
gensatz zu anderen anatolischen Gebieten in hellenistischer Zeit nicht beherrschten.
ISIS ist nur in Thyateira und in Magnesia je einmal belegt. In Thyateira (32.1 ), wo der Kult
auch durch Münzen belegt ist, 509 wird sie Isis Epekoos genannt. 510 Die Inschrift Nr. 32.2, die
die Verehrung von Isis und SARAPIS in Magnesia bezeugt, besteht im ersten Teil aus einer
Weihinschrift (wie 32.1) hellenistischer Zeit und im zweiten aus einer im 1. oder 2. Jh. n. Chr.
511
hinzugefügten Liste von therapeutai, was zeigt, daß zumindest in römischer Zeit mehrere
Adoranten am Kult teilnahmen. Ein Kult ägyptischer Götter, vor allem der Isis, ist in Pergamon
schon in der hellenistischen Zeit bezeugt. 512 Daraus läßt sich allerdings nicht auf einen perga-
505
Th. Drew-Bear, Nouvelles Inscriptions de Phrygie, Zutphen 1978, 48, Nr. 25.
506
L. Robert, CRAI (1978), 280-286 (= Robert, OMS V, 746-752); vgl. P. Herrmann, Kommentar zu
TAM V 1, 267.
507
L. Robert, Villes d' Asie Mineure, Paris 19622, 213.
508
s. Kap. I 2, 2 f. u. Anm. 502.
509
BMC Lydia, 301. 311. 355. 369.
510 .
Vgl. u. 117 m Kap. IX 1.3.
511
Vgl. u. 101 in Kap. VI.
512
Ohlemutz, 273-276.
80
III. Die in Lydien belegten Gottheiten
rnenischen Einfluß bei der Entstehung des Kultes in Thyateira und Magnesia schließen, da Isis
und Sarapis überall in Kleinasien verehrt werden. Isis ist auch in Philadelpheia, Bagis u nd
Saittai durch Münzen bezeugt, Sarapis in Tripolis, Bagis, Daldis, Saittai und Thyateira (BMC
Lydia, 394). 513
513
Für Isis s. BMC Lydia, 391; für Sarapis s. BMC Lydia, 394.
IV. KOMBINATIONENVON GOTTHEITEN
Durch die Inschriften sind Kombinationen von zwei, drei, zwölf, vierzehn oder einer unbe-
stimmten Zahl von Gottheiten belegt. Manchmal wird die Existenz eines gemeinsamen Heilig-
tums ausdrücklich erwähnt, wie z. B. bei Artemis Sardiane und Zeus Polieus (7.20), Anaitis
und Sabazios in Maionia (3.52), Meter Hipta und Sabazios in der Katakekaumene (40.19 und
40. 21). 514 Meistens jedoch wird die Gruppierung dadurch bezeugt, daß die Gottheiten zusam-
men als Empfänger einer Weihung erscheinen. Es wird im folgenden zwischen einheimischen
und griechischen Konstellationen unterschieden, um der Umfang der kultischen Hellenisierung
in Lydien unter einem weiteren Aspekt zu betrachten.
514 In den letzten drei Inschriften werden ein gemeinsamer Hain, gemeinsame Tauben und ein gemeinsamer hie-
rodulos erwähnt, woraus man schließen kann, daß sie ein gemeinsames Heiligtum hatten.
515Men Tiamu ist in Nr. 3.40 gemeinsam mit Anaitis dargestellt, inschriftlich aber nicht belegt.
516 Das Priesteramt beider Gottheiten wurde innerhalb derselben Familie versehen, was an eine Verbindung zwi-
schen beiden denken läßt. Darüber hinaus sind beide Götter zusammen auf Münzen dargestellt, und die epigraphi-
schen Belege zeigen, daß es sich um die Stadtgottheiten von Thyateira handelt (s. o. 34 u. 53 den jeweiligen
Kommentar in Kap. III 1). Vermutlich teilten sie sich ein Heiligtum. Für weitere Elemente, die die Verbindung
zwischen den beiden bezeugen, s. Anm. 64 zu Artemis Boreitene o. 13 in Kap. II.
517 Das Bindeglied ist in diesem Fall das gemeinsame Priesteramt, vgl. den Fall von Plancia Magna in Perge, die
im 2. Jh. n.Chr. die gemeinsame Priesterschaft von Artemis Pergaia (gleichfalls eine hellenisierte, einheimische
Gottheit) und Meter TWV 0nilv ausübte.
518 In dieser Inschrift wird ein Priester der Demeter geehrt, der bei den Mysterien beider Gottheiten Kultgegen-
stände geweiht hatte. Für die Gleichsetzung von Demeter mit Meter s. o. 37 Kommentar in Kap. III; für die
Verbindung zwischen Men und Meters. u. 86.
82 IV. Kombinationen von Gottheiten
Das am besten belegte Heiligtum zweier Götter ist das von Men Tiamu und Anaitis in Maionien,
das sie mit Sicherheit teilten. 519 Die weibliche Gottheit scheint dabei die wichtigere Rolle ge-
519
Für die wahrscheinliche Lokalisierung des Heiligtums bei Asar, 2 km nordöstlich von Görnevit, durch den
Fundort der Inschrift Nr. 3.55 s. C. Naour, EpigrAnat 2 (1983), l 07 ff.
J. Kombinationen einheimischer Gottheiten 83
520
spielt zu haben, wie die zahlreichen Weihungen zeigen, die an sie alleine gerichtet sind. Ein
festes Paar bilden auch die städtischen Gottheiten in Thyateira und Sardeis, nämlich Artemis
521
Boreitene und Apollo Tyrimnos (7 .3), sowie Artemis Sardiane und Zeus Polieus (7 .20).
Sonst bilden sich die meisten Konstellationen mit Men, Meter, Anaitis und weiteren einheimi-
schen Gottheiten, die mit Apollo und Zeus gleichgesetzt werden; diese Verbindungen deuten
allerdings in der Regel nicht auf einen gemeinsamen Kult, sondern scheinen aus anderen Grün-
den zustande gekommen zu sein.
520 Vgl. auch Nr. 3.26 und 3.31, die zwar an beide Gottheiten gerichtet sind, in denen aber Anaitis eine hervor-
gehobene Rolle spielt.
521 Das aus Artemis und Apollo mit einheimischen, meistens lokalen Epitheta gebildete einheimische Paar ist in
s. Strubbe, Cursed be, 41 f. Die gleiche, den Schutz verstärkende Funktion hatte es vermutlich, wenn dieselbe
Gottheit durch Beifügung eines Zahlwortes mehrfach genannt wurde.
84 III. Die in Lydien belegten Gottheiten
524
Für den Sinn von avvETTEpxoµE'voLnicht als 'bestrafen' (was aus dem üblichen Sinn des Verbs zu erwarten
wäre), sondern als eine kollektive Epiphanie vgl. P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 11 f.
525
Zu diesen Göttern gehören vermutlich die in der Inschrift erwähnten Zeus Oreites und Nemeseis. Vgl.
Nr. 39.29, wo Zeus Oreites und Men Axiottenos TTEpKovßam,\Evwv zusammen angerufen werden.
526
Die Weihung ist von der Darstellung dreier Gottheiten begleitet: Eine männliche mit Zepter (Men?) und zwei
weibliche, von denen eine wegen ihres Bogens und der Pfeile, die sie hält, vermutlich Artemis ist, vgl. Keil -
Premerstein II, 120.
527
Für die Häufigkeit der auf diesen Inschriften erwähnten Theoi Katachthonioi als Fluchgötter s. Strubbe, Cur-
sed be, 46. Vgl. die Belege von Men in Lykaonien und Kilikien (CMRDM I 143-151, 154 ff. und A 5), öfter
Katachthonios genannt. Für den chthonischen Charakter von Men vgl. den Kommentar zu dieser Gottheit Anm.
223 in Kap. III 1.
3. Kombinationen griechischer Gottheiten - 4. Kombinationen griechischer 85
mit einheimischen Gottheiten
528
Hades wird in Grabinschriften mit den Moirai (10.7 und 18.2) oder mit Persephone (18.6) erwähnt. Dies sind
jedoch lediglich poetische Belege und weder Indizien für gemeinsame Kulte noch echte Weihungen.
529
Hier besteht die Verbindung darin, daß Kultopfer für beide Götter gemeinsam vorbereitet wurden.
530
Die Beziehung besteht darin, daß ein hierophantes des Dionysos Kathegemon Sekretär bei der in Philadel-
pheia gefeierten Deia Haleia ist (s. o. 69 Kommentar zu Helios in Kap. III 2).
531
Als Kinder der Kore.
532
Der Name des Herakles ist gemäß der Verbindung von Herakles und Hermes als Götter der Palästra ergänzt (s.
o. 69 Kommentar zu beiden Gottheiten in Kap. III 2).
533
Diese beiden Götter treten zusammen als Gottheiten der Unterwelt auf.
534
Vgl. o. 21 f. die in Kap. II angegebenen Belege für diese Gottheiten. Es läßt sich nicht in jedem Fall feststel-
len, ob es sich um griechische oder um einheimische Gottheiten handelt.
535
Dies ist der einzige Beleg für eine Konstellation von vierzehn Gottheiten in Lydien. Zur Beziehung der Agdi-
stis zu den griechischen Gottheiten dieses privaten Kultes s. o. 36 den Kommentar zu Agdistis in Kap. III 1.
536
Die Verbindung liegt darin, daß beide eine gemeinsame Priesterin hatten. Es gibt jedoch keinen Beweis dafür,
daß die Göttinnen ein gemeinsames Heiligtum teilten. Artemis Sardiane ist eine stark hellenisierte Gottheit, was
ihre Verbindung mit Athene erklären mag. Sie erscheinen zusammen auf Münzen von Sardeis, BMC Lydia, 242
f. Nr. 53-59. Für diese Verbindung seit pergamenischer Zeit s. Hanfmann, 130.
86 IV. Kombinationen von Gottheiten
537
Für die Verbreitung und Bedeutung von Nike und Tyche in Anatolien und ihre Identifizierung, vor allem auf
den Münzen, mit weiblichen einheimischen Gottheiten als Stadtgöttinnen s. o. 19 u. 23 in Kap. II mit den ent-
sprechenden Anmerkungen.
538
Oder es wurden Statuen beider Götter errichtet, je nach dem, ob man den Akkusativ als Ersetzung des Dativs
(ein häufiger Gebrauch in dieser Gegend und Zeit) interpretiert oder nicht.
539
Solche Weihungen einer Götterdarstellung an einen anderen Gott sind jedoch öfter bezeugt. Vgl. die Untersu-
chung dieser »visiting Gods« in verschiedenen griechischen Heiligtümern archaischer und klassischer Zeit bei B.
Alroth, Greek Gods and Figurines, Uppsala 1989, 65-105.
540
Vgl. Nr. 39.20 und 39.32, wo Men mit zwei Löwen, Attributen der Meter dargestellt wird, sowie die Mün-
zen von Saittai, auf denen Men vor der sitzenden Meter steht, CMRDM II, 10. 13. 14.
V. KULTPERSONAL
Im folgenden wird das für jedes kultische Amt verfügbare Material zusammengestellt und an-
schließend ausgewertet, soweit dies anhand der spärlichen Daten der einzelnen Inschriften (mei-
stens werden keine Angaben über das erwähnte Amt gemacht) und vor allem anhand der Beob-
achtung des gesamten Materials zusammen möglich ist. 541
1. Priester 542
5 3 544 545
Anaitis: 3.24 (m.; 35/36 n.Chr.); -1 3.47 (m. erb.; 223/24 n.Chr.); 3.58 (m. erb.), 3.78
und 3.79 (m.; kaiserzeitl.)
Anaitis und Men Tiamu: 3.42 (m. jährl.; 159/60 n.Chr.)
Apollo Tarsios: 5.36 (m. Leb. [86];138/39 n.Chr.)
Apollo Nisyreites: 5.16 (m.; 2. Jh. v. Chr.)
546
Apollo Soter: 5.27 (m.; 2. Jh. n.Chr.)
Apollo Pleurenos: 5.26 (m.)
547
Aphrodite und Herakles (?): 4.2 (jährl.)
Artemis Boreitene: 7.3- 7.5 (w.)
Artemis Boreitene (?): 7.6 (m.; 2. Jh. v. Chr.), 5.26a (m.; 2. Jh. v. Chr.), 5.26b (m. 1. Jh. v.
Chr.)5-1x
541
Folgende Abkürzungen werden für die Charakteristika der Ämter verwendet: m. (männlich), w. (weiblich),
erb. (erblich), Leb. (auf Lebenszeit), jährt. (jährlich). Die Zahl in eckigen Klammern bezeichnet die Amtsdauer in
Jahren im konkreten Fall; die Zahl vor dem oder statt des m. bzw. w. gibt die Anzahl der Personen an, die lh;
Amt ausübten.
542
Die Studie A. Hellers über lydische und karische Priester (Jahrbücher für Classische Philologie 1892, Suppt.
18, 213-64) ist für das Studium des Priesteramtes in Lydien kaum noch brauchbar; sie ist veraltet und geht dazu
hauptsächlich auf die griechischen Städte der Westküste ein, die in Hellenismus und Kaiserzeit nicht mehr zu
Lydien gehörten (Klazomenai, Kolophon, Ephesos, Erythrai, Smyrna und Teos).
543
Ob die auf der Inschrift erwähnte MEhlvri <l:>t\(TTTTou,möglicherweise Tochter des Priesters, gleichfalls
Priesterin war, ist ungewiß.
544
Der Priester wird als EK TTpoy6vwv LEpE'wv TTpwTOS'geehrt, wodurch die Existenz einer erblichen Priester-
schaft in diesem Tempel von Ayazviran bestätigt wird. TipwTOS'kann sich entweder darauf beziehen, daß er dem
Rang nach der erste ist oder daß er aus seiner Familie der erste Priester der Göttin Anaitis ist, vgl. Herrmann,
Ergebnisse, 37; es könnte aber auch bedeuten, daß er der Angesehenste war, zu dieser Bedeutung des Wortes im
kaiserzeitlichen Kleinasien s. M. Sartre, L'Orient Romain, Paris 1991, 192 f.
545
Über der Inschrift ist der Priester bei der Opferhandlung dargestellt, bei der er neben einem Altar stehend
Weihrauchkörner in das Feuer wirft.
546
Der Priester muß die Forderungen des Orakels erfüllen, nachdem sich die Trokettenoi an das Orakel des Apol-
lo in Klaros um Hilfe gewandt haben.
547
Die KaT· EVLGUTovLEpds- sind sicher Priester dieser Gottheiten (Z. 6), die den Auftrag erhalten, die kulti-
schen Feierlichkeiten zu organisieren.
548
Die Priester der drei Texte haben den Namen Kaooas-, was auf ein erbliches Priestertum hindeutet.
88 V. Kultpersonal
549
Für den lydische Begriff kave.v, seine mögliche Verbindung mit KOLT]S'
(Name der Priester der Kabiren in
Samothrake) wie auch mit Sanskrit kavi- (Gelehrter, Dichter) und mit dem Verbstamm des griechischen KoE'w,
lateinischen caveo s. Gusmani, LW, 150 und Ergänzungsband, 2. Lieferung (1982), 65; vgl. R. Pettazzoni, La
Confessione dei Peccati II 3, Bologna 1936, 177. 180.
550
Ein Priester (auch öEKmrpwTT]S' und icprißcipxos-) war vermutlich in der ersten, nicht erhaltenen Zeile er-
wähnt.
551
Der hier erwähnte Priester ist auch Mitglied der thempeutai.
,17 K ·1
··~ e1 - Premerstein, II 120 weisen darauf hin, daß da, Priesteramt häufig auf Münzen von Tabala (BMC Ly-
dia, CXIX) belegt ist, und sehen eine Verbindung zwischen diesen dargestellten Priestern und den in Akta~ beleg-
ten Göttern.
551
Diese Priesterin ist vermutlich auch in Nr. 59.4 erwähnt.
1. Priester - 2. UKT)1TTpocp6pos-
- 3. µdyos- 89
Zeus Polieus: 61.51 (m.; 119 n.Chr.), 61.52 (m.; ca. 150 n.Chr.), 5.26 b (m.; 1. Jh. v.
Chr.)554
Unbekannte Gottheiten: 63.45 (m.), 63.10 (m. [25]), 63.21, 63.25 (1 m. 1 w.), 63.30 (m.)555
Auf zwei kaiserzeitlichen Grabinschriften aus Kollyda und Kula (5.5 und 61.44) kommt das
Verb rn0u::p6wmit den Verstorbenen im Akkusativ vor. Subjekt sind jeweils die Verwandten.
Varinlioglu nimmt an, die Weihung des Verstorbenen an den Gott in Nr. 5.5 deute darauf hin,
daß das Kind Asklepiades dazu bestimmt war, Priester des Apollo zu werden, und zitiert M.
Waelkens, nach dem eine Reihe von Stelen mit charakteristischer Dekoration und derselben
Formel aus der oberen Tembrisebene in Phrygien stammen.556Eine Untersuchung des Ge-
brauchs von Ka0LEp6w im kaiserzeitlichen Kleinasien läßt jedoch an dieser Interpretation zwei-
feln, und der Ausdruck TOV Tnµri0{vwv uTTo 'ATTo,\,\wvos(Z. 4-5) in der Inschrift kann
auch anders interpretiert werden.557
2. O"KT}TTTpOq>OpOS
Meter: 40. 100. Vermutlich handelt es sich um einen Priester. 558Priester mit Zeptern sind auf
einigen lydischen Stelen dargestellt (61.23- 61.25). 559
3. µd-yos
Zum Priesterstand gehören auch die in Verbindung mit dem Kult der persischen Anaitis aus
Hypaipa erwähnten µ6.ym (3.56; vgl. Pausanias V 27, 5- 7). 560
Sicherlich ist auch der in Hypaipa belegte apxLµayos (3.57) ein Priester des Anaitiskultes.561
554Dieser Priester des Zeus Polieus im kaiserzeitlichen Sardeis ist, wie schon H. Malay und C. Nalbantoglu,
The Cult of Apollon Pleurenos in Lydia, Arkeoloji Dergisi IV, Izmir 1996, 781, Anm. 20 festgestellt haben,
durch einen in Pergamon erhaltenen Vertrag zwischen Ephesos und Sardeis (OGIS II 437) schon bekannt.
555Zu diesem 1.EpEVS',der vermutlich vorher 1.Ep68ov\os gewesen war, s. G. Petz!, SRKK II, 750. Ein weiteres
Zeugnis findet sich bei Malay, Nr. 234 (Inv. 5418), wo einem vermutlich aus Saittai stammenden Priester im
Jahre 50/51 n. Chr. eine Grabstele errichtet wurde, sowie Nr. 40 (lnv. 267), wo eine Priesterin aus Philadelpheia
eine Ehreninschrift von ihrem Vater (einem Evcncipx17s) erhält.
556E. Varinlioglu, EpigrAnat 15 (1990), 75. Vgl. auch S. Mitchell, Anatolia I, Oxford 1993, 189, der von
»heroization or even apotheosis« der Verstorbenen spricht.
557s. M.P. de Hoz, The verb rn8LEp6w and Reference to a Divinity in Anatolian Funeral Formulars, Arkeoloji
Dergisi V, Izmir 1997, 161-169.
558Zum Zepter als Symbol des Priesters s. Hom. II. I 15, als Symbol des Priesters mit Orakelfunktionen s.
Aischyl. Ag. 1265; Ep. Hebr. 2, 17.
559Vgl. OGIS 245 (= SEG XXXV 1521) aus Seleukeia Piereia (187-185 v.Chr.), wo in einer Liste von hiereis
einer Person dieser Titel zugefügt wird (Z. 22 und 45), vermutlich um seine Funktion als Zepterträger unter allen
anderen Priesterfunktionen hervorzuheben.
56°Für diese Priesterkaste (die offiziellen Priester der Achämeniden) vgl. H.A. Dandamaev - V.G. Lukonin, The
Culture and Social Institutions of Ancient Iran, Cambridge 1989, 330-336.
561Nach R. Fleischer, Artemis von Ephesos (EPRO 35), Leiden 1973, 49; ist diese Inschrift ein Beleg dafür,
daß in Hypaipa noch im Jahre 410 n.Chr. der archimagos formal der höchste Beamte war. Vgl. L. Robert, RNum
18 ( 1976), 32, der diesen letzten Teil der Inschrift für älter hält.
90 V. Kultpersona/
4. TTpoq>tjTT1s/Trpoct>rYns
Apollo (Pandenos?): 5.23 (m.) 562
Hosios kai Dikaios: 27.1 (m.; 2.-3. Jh. n.Chr.)
Zeus Ariu: 61.15 (w.)
Der Beleg Nr. 27 .1 hat Robert dazu veranlaßt, die Existenz eines Orakels in Temrek bei Saittai
563
anzunehmen. Keil und von Premerstein haben wegen der Erwähnung eines TTpO<pTJTTlS den
Apollo Nr. 5.23 für Apollo Chresterios gehalten und die Vermutung geäußert, die Inschrift
könne von der Kultstätte dieses Gottes stammen, die in Aigai 20 km vom Fundort der Inschrift
564
entfernt liegt. In diesem Beleg läßt sich jedoch keine spezielle, eventuell von derjenigen der
Priester unterschied! iche Funktion der TTpü<pTJTm feststellen: die TTpo<pijns in Nr. 61. 15 ist die
Vermittlerin bei der Heilung des Stifters der Inschrift (11.M. TTpo<pijTLV awTELpav yEvoµEVT]V;
vgl. Nr. 3.40, in der dieselbe Rolle von einer Priesterin ausgeübt wird); in Nr. 5.23 bringt der
TTpü<pTJTT]S Opfer dar, die er für das Ende seiner Amtszeit versprochen hatte, und in Nr. 27 .1
errichtet er eine Weihung an Hosios kai Dikaios im Namen der katoikia.
5. uµvey86s
ArtemisEphesia: 7.13 (m.) 565
566
Meter: 40.1 (mehrere). Meistens sind die hymnodoi in Vereinen organisiert.
Meter: 40.2
Die Verbindung zwischen uµv4180[ und 8rn\öym ist in den großen Städten Kleinasiens meist
für den Kaiserkult belegt. 567
7. TTEpLpcfVTT)S
Nicht spezifizierte Gottheit (vielleicht Artemis?): 63.39 a (m.; 2.-1. Jh. v. Chr.). Es handelt
sich um ein sonst nicht belegtes Amt. Nach Buckler und Robinson ist es vermutlich, nach der
Bedeutung von TTEpLppavTT)pLov zu beurteilen, ein lustrator (die belegten Begriffe TTEpLppav-
568
TTJpLovund aywTT)pLov beziehen sich in der Tat auf die Gefäße für das Wasser zur lavatio).
562
Wenn Z. 11 richtig ergänzt ist, so ist ein weiterer rrpo<p~TllS'mit einjähriger Amtszeit belegt.
563
Robert, OMS 1,421 f., ist der Meinung, daß der rrpo<p~TllS-
die Stele im Auftrag eines Orakels errichtet hat.
564
Keil - Premerstein 1, Kommentar zu Nr. 91.
565
Dieser hy11111odosist auch ßouMpx11s- und rrpoECJT&JS-
Tijs- KaTOLKLOS-.
Für die gleichzeitige Ausübung
politischer und kultischer Ämter s. u. 95.
566
Ob der in der Apatairenon Katoikia belegte uµv0ö6s- der Artemis Ephesia (7.13 J zu einem Hymnodenverein
gehörte, läßt die Inschrift nicht erkennen. Belege für Hymnoden anderer Kulte gibt es in Smyrna (IK 24 [Smyrna]
653 und 654 der Demeter), in Milet (des Apollo), in Ephesos (der Artemis) und in Stratonikeia (der Hekate); s.
D.M. Pippidi, Epigraphische Beiträge der Geschichte Histrias, Berlin 1962, 185 ff. Anm. 17 ff. Ein Beispiel für
die Verbindung dieser Vereine mit dem Kaiserkult gibt es im lydischen Hypaipa (IK 17 [Ephesos] 3801, vgl.
J. Keil, ÖJh 11 [1908], 101-110). Ein Beispiel für die Organisation und Rangordnung eines Hymnodenvereines,
in diesem Fall des Dionysoskultes erwähnt Pippidi a. 0. 185 ff.
567
Für theologoi s. L. Robert, A travers!' Asie Mineure, Paris 1980, 419; J. u. L. Robert, Bull. Epigr. 1981, 481.
568
Sardis VII 1, 112.
8. 111:wKopos-
- 9. ifpov6µos- 91
Es gibt eine Reihe vereinzelt in Anatolien belegter kultischer Beamter, die Funktionen im Kult
ausüben, entweder als Wächter oder als Aufseher über Finanzen, Bauarbeiten, Organisation
von Prozessionen, Opfer usw. Solche Ämter hatten ursprünglich deutlich definierte und unter-
schiedene Funktionen. In den vorliegenden Belegen gibt es jedoch für Kleinasien keine klaren
Unterscheidungen, und dasselbe Amt läßt sich je nach Ortschaft mit verschiedenen Aufgaben
finden; ebenso sind mehrere, vom selben Beamten in einer Ortschaft ausgeübte Funktionen
nachweisbar, die in anderen Orten auf mehrere Amtsträger verteilt waren. Auch die Amtsdauer
ist je nach Ort und Zeit unterschiedlich. Dieser Mangel an Einheitlichkeit macht die Definition der
Ämter wie vEwK6pos-, \.Epov6µos-,VEWTTOLOS', ETTLµEAfJTT]S'
oderETTLO'TClTfJS'in Lydien schwierig.
8. vEwKo pos
Apollo (Pandenos?): 5.23 (m. jährl.)569
Artemis Sardiane: 7.19 (2. Jh. v.Chr.)570
Zeus Baradateo: 2.1 (mehrere m.; 4. Jh. v. Chr.; 1 m.; 2. Jh. n. Chr.). Sie werden als 0Epa-
TTEurntbezeichnet, die Zugang zum Adyton haben. Für ihre Aufgabe mag der Beleg Nr. 7 .19,
in dem Ttµapxos- MEvE8{iµouTTPOST~V 0EpaTTELaV Kai. EUKOO'µLav TWV KaTa TO LEpov
geehrt wurde, als Anhaltspunkt dienen.571
Tfjs- TTap' 17µIv 'ApTEµL8os-
Unbekannte Gottheiten: 63.13 (Saittai, w.),572 63.20 (?) (Kula, w.)
Die Inschriften Nr. 5.23, 63.13 und 63.20 liefern keine Details über den Charakter dieses Am-
tes. Aus Nr. 7.19 und 2.1 wird jedoch deutlich, daß das Amt mindestens seit dem 1. Jh.
v. Chr. von einer angesehenen Person ausgeübt wurde und daß es verantwortliche Funktionen
hatte. Der neokoros in Nr. 7.19 war Aufseher der Schatzkammer in Pergamon und wurde vom
König bestimmt; die neokoroi in Nr. 2.1 hatten Zugang zum adyton.
9. lEpovcSµos
Artemis (Anaitis): 3.6 (m.; 155-133 v.Chr.), 3.5 (2 m.jährl.; 1. Jh. n.Chr.)m
Anaitis (?): 63.4 (2 m.),574 63.7 (m.). 575 Da die hieronomoi Nr. 3.5 und 3.6 mit dem Anaitis-
kult in Hierokaisareia in Verbindung stehen, ist zu vermuten, daß auch die in Nr. 63.4 und 63.7
zu diesem Kult gehörten.
569
Das Amt scheint hier eponym zu sein.
570
Zur Besonderheit, daß der neokoros direkt vom König bestimmt und nicht vom Volk gewählt wurde s. M.
Rostovtzeff, in: W.H. Buckler - W.M. Calder (Hrsg.), Anatolian Studies presented to W. Ramsay, Manchester
1923, 387 f., der dies mit der allgemeinen Politik der Attaliden in Verbindung bringt.
571
Zu vEwKopoLin Verbindung mit persischen Kulten in Kleinasien s. Robert, OMS III, 1532 f., der den Beleg
eines neokoros persischen Namens im ursprünglich einheimischen Heiligtum von Artemis in Amyzon zur Zeit
Antiochos III. anführt. Robert weist auf den erblichen Charakter des Amtes hin sowie auf die Tatsache, daß es
mindestens 120 Jahre in den Händen derselben persischen Familie blieb. Zu den verschiedenen Rängen und Auf-
gaben der vEwKopoLin kleinasiatischen Kulten s. Debord, 259.
572
In dieser Inschrift weiht die vEwKopos-
einen Altar im Namen des hieros dumos.
573
Das Amt scheint in diesem Fall eponym zu sein.
574
Die Errichtung von Bauten war dieser Inschrift zufolge eine ihrer Aufgaben (ein Brunnen wurde mit den Ein-
künften der hieronomia errichtet).
575 D.
1eser h 1ero11omos
· war auc h 8 EKarrpwT0S",
' <npanwos-,· ypaµµaTEVS" · Tou- uT]µov
, , und ETTLCJTUTT]S"
· , i'pywv,
woraus zu erschließen ist, daß das Amt mit einem hohen gesellschaftlichen Status verbunden war.
92 V. Kultpersona/
Nach Robert waren die in Kleinasien seit dem 3. Jh. v. Chr. bezeugten hieronomoi Kultbeamte
mit rituellen Aufgaben, die mit den hieropoioi und hierothytai anderer Gebiete gleichzusetzen
sind. 576 Sie sind aber auch als Finanzverwalter bezeugt, wie z. B. im Tempel der Athene in
Pergamon. 577
10. VEWTTO(T]S
Artemis Sardiane: 7.18 (mehrere; 3. Jh. v.Chr.). 578 Sie sind, wie viele der hellenistischen und
römischen neopoiai in Kleinasien, Aufseher über Tempelbesitz und finanzielle Transaktionen,
579
obwohl das Amt ursprünglich mit dem Tempelbau verbunden war.
11. lmµEATJTtjs
Artemis (Anaitis?): E. vaoD: 3.20 (m.; 209-10 n. Chr.). Sie beaufsichtigen den Tempelbau E
ßci0pwv EK TWVrrpoa68wv TllS0rnü.5811
581
Dionysos: E. Twv µuaTwv: 15.26 (m.; 2. Jh. n.Chr.)
apxLßovKoi\oseiner arrdpa: 15.24 (2. Jh. n. Chr.). BovKo,\mwerden die Mitglieder des Diony-
sos-Kultvereines in Pergamon genannt, daher kann man davon ausgehen, daß dieser Verein
576
J. und L. Robert, Bull. Epigr. 1951, 55.
577 I Pergamon, 161; für Literatur zu den verschiedenen Belegen in Kleinasien s. Wörrle in: I Pergamon 3, 189,
Anm. 116, für den Beleg in Mytilene (SEG XXIX 741) s. R. Hodot, ZPE 34 (1979), 235.
578
Vgl. die Inschrift Sanlis VII 1, Nr. 93 (=Malay, Nr. 11), in der die Namen dreier neopoiai erhalten sind, die
ihr Amt vermutlich im Tempel der Artemis Sardiane ausübten.
579
W.H. Buckler - D.M. Robinson, AJA 16 ( 1912), 71 weisen auf dieselbe Funktion der hieropoioi in Halikar-
nassos und Amorgos hin. Zu den verschiedenen Ämtern bezüglich der Tempelfinanzen s. R. Bogaert, Banques et
Banquiers, Leiden 1968, 299 f.
580
s. z.B. die Inschrift OGIS 46, wo die hnµEA~rnL an der Finanzierung einer Stoa in Halikarnassos beteiligt
sind, und Nr. 63.4, wo ein ähnlicher Auftrag, in diesem Fall der Bau zweier Brunnen, von hieronomoi ausgeführt
wurde.
581
Parallelen zum Amt des epimeletes in Verbindung mit Mysterien finden sich in Eleusis, wo da, Ausüben des
Amtes ein gewisses Vermögen voraussetzte (IG 2 II 1, 1672, Z. 246), sowie in Andania, wo der epime/etes die
Aufsicht über die Mysteriengelder hatte (SIG 2 653, Z. 45 f.).
582
Der Titel ist auch in Pergamon (SEG XIII 521, 178 f.) bezeugt. Zu ähnlichen Beispielen s. L. Robert, BCH
J06 (1982), 365 mit Anm. 15 (= Robert, Documents 327).
583
H. Malay - C. Nalbantoglu, The Cult of Apollon Pleurenos in Lydia, Arkeoloji Dergisi IV, Izmir 1996, 79.
584
Für den Status der hierophantai im Dionysoskult s. D.M. Pippidi, Epigraphische Beiträge zur Geschichte
Histrias, Berlin 1962, 174 f. mit Anm. 17, mit weiteren Belegen und Bibliographie.
585
In diesem Fall wird der hieroplwnres auch als apxlaTpos- bezeichnet.
13. Ausschließlich für Dionysos belegte Kultämter - 14. Kultämter unbestimmter Bedeutung 93
auch in Salihli bei Sardeis existierte, wo der Dionysoskult sicherlich von dem in Pergamon be-
einflußt wurde. 586
15.1 (2. Jh. n. Chr.), 15.20(?). Da der narthekophoros in Nr. 15.1 als proto-
vap0rjKo<jl6pos-:
kometes bezeichnet wird, haben Keil und von Premerstein vermutet, daß er als Teilnehmer an
den orgiastisch-mystischen Kulten bei den Prozessionen den vcip0TJE des Gottes dem Thiasos
vorantrug. 587Als narthekophoros wird Dionysos in einem orphischen Hymnus (XLII 1) be-
zeichnet.588
586s.o. 66 f. Kommentar zu Dionysos in Kap. III 2. Über die boukoloi in Verbindung mit der Rolle des Diony-
sos als Hirte und für Belege aus anderen Gegenden s. R. Merkelbach, Die Hirten des Dionysos, Stuttgart 1988, 61.
587Keil - Premerstein II, 73.
588Vgl. die in Ephesos belegten 0vpaocp6poL,IK 17 (Ephesos) 1268. 1602. 1982.
589Für die Verbreitung und den Status dieser sakralen Sklaven s. F. Bömer, Untersuchungen über die Religion
der Sklaven II, Wiesbaden 1960, 149-152. 159-162; Debord, 83 ff. Die Tabelle mit den Belegen für die verschie-
denen Begriffe bei Debord, 118-124 zeigt, daß die hieroc/11/oivor allem in Ostanatolien belegt sind (Pisidien,
Antiochien, Kappadokien, Komana, Zela).
59 Für die verschiedenen Status der hieroi s. Debord, 78 ff. (s. Tafel auf 118-124); K.W. Welwei, AncSoc 10
°
( 1979), 1O1 ff. Für den Unterschied zwischen hieroc/11/oiund hieroi s. ebenda, 110 ff.
591Sie gehören zu den therapeutai des Kultes.
592Vgl. Malay, Nr. 234, wo die hieroi eine Grabinschrift für eine Priesterin, vermutlich aus Saittai, errichten.
593Vgl. A. Cameron in: W.M. Calder - J. Keil (Hrsg.), Anatolian Studies to Buckler, Manchester 1939, 41;
vgl. Nr. 3.5. 'I 1:pol mit dem Status von 0pf1TTOLsind aber z. B. auch im Heiligtum des Apollo Lairbenos in
Phrygien belegt, s. A. Cameron a. 0. 39 f. u. Debord, 82. 352 Anm. 40.
94 V. Kultpersonal
vennutlich (der Text ist am Ende nicht erhalten) ein Bußgeld kassieren. Die genannten Belege
zeigen, daß die hieroi für den Tempel tätig waren. Es läßt sich jedoch nicht feststellen, ob es
sich um Bürger zweiten Ranges handelt, wie diejenigen, die im Jahre 85 v. Chr. wegen ihrer
Teilnahme an der Verteidigung der Stadt während des Mithridatischen Krieges das Bürgerrecht
in Ephesos (IK 17 [Ephesos], 8) erhielten, oder ob sie Freigelassene waren, wie einige der
hieroi aus Smyrna. 594
LEp68ou\.os-
Anaitis: 3.6 (die 1:y Lioapprivris-i.; 2. Jh. v.Chr.)595
Meter Hipta und Zeus Sabazios: 40.21 (m.)
Zeus Sabazios: 51.13 (m.; 250/51 n.Chr.) 596
Unbekannte Gottheit: auvLEp68ou\.os-:63.30 597
Vgl. den 8oü\.os- Twv 0Ewv Twv 1:v Novou: 39.7 (m.; 235/36 n.Chr.)
Der Verstorbene in Nr. 63.30 ist Mitglied des LEpos-8oüµos- und wird von seinem CJUVLEp68ou-
\.os- geehrt, der außerdem Priester ist. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, daß der Begriff
hierodulos ohne Rangdifferenzierung alle Mitglieder des Kultpersonals bezeichnete. 598 Die fY
Lioapp'flVT]S'LEp68ou\.oLin Nr. 3.6 sind vermutlich die Einwohner einer zu dem Tempel von
Anaitis in Hierokaisareia gehörenden Ortschaft (Lioapprivri?). Die Verbindung zwischen diesen
hieroduloi und dem in derselben Inschrift erwähnten hieronomos sowie der Charakter seiner
rn\.ornya0ta und Evvota den hieroduloi gegenüber bleiben unklar. Vermutlich war der hiero-
1wn10sfür die hieroduloi verantwortlich. Interessant ist diese Inschrift auch als Beleg der hiero-
duloi im 2. Jh. v. Chr. (51.13 bezeugt ihre Existenz noch im 3. Jh. n. Chr.).
awµaw LEpa
Anaitis: 3.5 (1. Jh. n.Chr.). Drei Jungen (14, 12 und etwa 10 Jahre alt) und drei Mädchen (5,
13 und unbekannten Alters) werden als eine Art LEp68ou\.m (vgl. 3.6) der Göttin geweiht. 8c
oü awµaw werden die hieroduloi des Apollo in Didyma und LEpa awµaw diejenigen der
Anaitis in Amyzon genannt. 599 Das lydische Material ermöglicht es nicht, eine klare Unterschei-
dung zwischen den drei Begriffen vorzunehmen. Die verfügbaren Daten scheinen jedoch darauf
hinzuweisen, daß es sich um allgemeine Bezeichnungen handelt, die für jede Art Kultpersonal
gültig, und deshalb austauschbar sind.
594
Für die hieroi in Smyrna vgl. IK 24 (Smyrna), Kommentar zu Nr. 223 mit weiterer Literatur.
595
Für die Verbindung der hieroduloi und hieronomoi mit dem Kult von Anaitis in Hierokaisareia und ihren
möglichen persischen Ursprung vgl. G. Petz! - H.W. Pleket, ZPE 34 ( 1979), 291 f., mit weiterer Literatur.
596
Vermutlich handelt es sich um denselben hierodulos wie in Nr.40.21.
597
Der Beleg deutet auf zwei hieroduloi hin.
598
Nach G. Petz!, SRKK, 750 ist der Priester früher ein l Ep68ov,\os- unfreier Abstammung gewesen; ,uiders
H.W. Pleket in: H.S. Versnel (Hrsg.), Faith, Hope and Worship, Leiden 1981, 169 f.
599
s. für Didyma W. Günther, IstMitt 20 ( 1970), 238, Nr. I, 9 f.; für Amyzon J. und L. Robert, Fouilles
d'Amyzon en Carie, Paris 1983, Nr. 18. In der Inschrift aus Didyma beschäftigen sich die 0nn) awµaTa mit
Bauarbeiten im Heiligtum, und der Begriff entspricht einer Variante der sonst in Didyma gebrauchten Wörter:
lEpol 1rai:8Esoder 8c0D 11ai:8Es-;s. Günther a. 0. 240; vgl. Debord, 121.
15. Weitere Personen 95
r,oo Für die Interpretation von olKwv im Sinne von olKELVin dieser Inschrift s. Petz!, 46 f., der zweifelnd über-
setzt: »Da Apollonios, obwohl ihm von Gott aufgetragen war, im Gotteshaus zu wohnen ... «; vgl. H.S.
Versnel, Ter Unus, Leiden 1990 (= Studies in Greek and Roman Religion 6), 89 f. mit Anm. 172.
601
W.H. Buckler- D.M. Robinson, AJA 18 (1914), 362 mit weiteren Beispielen.
"° R. MacMullen, Paganism in the Roman Empire, New Haven-London 1981, 42; vgl. ol KaTOLKoüvTEs-TO
2
lEpov in Didyma 329. 333. 395. Weitere Belege MacMullen a. 0. 165 Anm. 43.
603
Strab. XII 2, 3. 3, 34: Ma in Komana im Pontus und in Komana in Kataonien; Strab. XII 3, 37: Anaitis in
Zela; Strab. XII 2, 6: Zeus in Venasa; Strab. XII 3, 31: Men Pharnaku in Kabeira; Strab. XII 8, 14: Men Ar-
kaios in Phrygia Paroreia.
604
Zu den verschiedenen Theorien über die Existenz und das Weiterleben der theokratischen Staaten in den ver-
schiedenen Teilen Asia Minors s. Debord, 128 ff.
605
Die Priesterin der Artemis Boreitene, Ov\rr[a MapKEA.Aa, ist auch ciywvo0ETLS" Kat cipXLEpELa Tijs-
96 V. Kultpersonal
dieser Priester im öffentlichen Leben der Stadt wird durch die Art der Inschriften, in denen sie
erwähnt werden, meist Ehreninschriften, deutlich sowie durch ihre finanziellen und sozialen
Leistungen, die in den Ehrungen beschrieben werden. 606 In den ostlydischen Belegen in Ver-
bindung mit einheimischen Gottheiten werden dagegen, wenn überhaupt Priester erwähnt wer-
den, selten weitere Informationen mitgeteilt, da die meisten Inschriften in dieser Gegend Ly-
diens privat sind. Wir erfahren von der Erblichkeit der Priestertümer des Men im Gebiet
zwischen Menye, Gölde und Kula (39.35), der Anaitis in derselben Region (3.47) und des
Apollo Pleurenos in Koloe (5.26, 5.26a, 5.26b). Daß aber alle Priestertümer in den einheimi-
schen Heiligtümern Lydiens erblich sind, wie es für die besser bekannten einheimischen Tem-
pel Kleinasiens bezeugt ist (vgl. z.B. Strab. XII 2, 3), läßt sich durch Nr. 3.42 und 51.3 wi-
derlegen.607 Die Götterpaare, welche die Stadt beschützen, haben einen männlichen Priester für
die männliche Gottheit und eine Priesterin für die Göttin (s. Artemis Boreitene und Apollo Ty-
rimnos sowie Artemis Sardiane und Zeus Polieus). Eine Ausnahme bildet der Fall eines Prie-
sters der Artemis in Thyateira (7 .6 ). 608 Für Meter und Men sind jeweils sowohl Priesterinnen
als auch Priester bezeugt. Sonst sind Priesterinnen für Tyche in Thyateira und für Artemis
Ephesia belegt, in allen anderen bisher belegten Fällen handelt es sich um Priester.
In den Tempeln griechischer oder synkretisierter Gottheiten in den westlichen Städten sowie in
Sardeis und Philadelpheia sind neben den Priestern auch andere Ämter belegt (neokoroi, neo-
poiai, epimeletai hieronomoi). Von den Ämtern der einheimischen Heiligtümer gibt es selten
Spuren. Außer knappen Erwähnungen von Priestern ist nur je ein prophetes in Maionia, Saittai
und Apollonis, hymnodoi und theologoi der Meter in Thyateira, ein E'ITLµEAJFTJS' vao-0 in Kula
im Tempel der Anaitis, ein fTTL Twv 'LEpwv TTpoa68wvim einheimischen Heiligtum des
'Aa[as- (7.3-7.5). Ihr Mann, IT. AL\ws- TTaD,\.\oc;-, ist Priester des Apollo Tyrimnos und dazu aTE<fmvric/Jopos-
rnl TTpl!TaVLS' KQ[ aywvoÜETT]S'Kal GPXLEpEVS' njs- 'Aa(as- (7.3). Auch ihr Sohn war aywvoÜETT]S'des
Gottes Tyrimnos (7.3). Zur gleichzeitigen Ausübung mehrerer bedeutender Ämter s. Nr. 7.3, 7.6, 7.9, 7.10,
7.12, 15.2, 15.3, 59.5, 60.7, 61.51 und 61.52. Für T. 'AvT. K\. 'A\cp. 'ApLyvwrns- (60.3 und 60.13), Inha-
ber mehrerer öffentlicher Ämter (unter anderem dem eines neokorates), dessen Familie in Thyateira aus mehreren
Belegen gut bekannt ist, s. L. Robert, Etudes Anatoliennes, Paris 1937, 124-127.
606Die Priesterinnen der Artemis Ephesia in Nr. 7.10 und 7.12 haben 150 Denare für da~ TTEp(aToov des Tem-
pels in Nr. 7. 10 gestiftet. Ein Priester des Tyrimnos ließ das TTpoTTlJAmov des Temenos bauen (7.3). Die Prieste-
rinnen von Artemis Ephesia in Nr. 7.11 haben die zwei Stoen des oberen Pronaos für die Zusammenstellung des
Peristoon bauen lassen. Der Asklcpiospriester in Nr. 8.9 stiftete fünf Säulen am Ende seiner Amtszeit. Der Dio-
nysospriester in Nr. 15.4 stiftet ein Altar mit der entsprechenden Tholos. Es gibt eine Reihe von Formeln, die
das Lob für gute Amtsführung ausdrücken: lEpaTEuaaaav a~(ws- (7.22), LEpaTElJaaaav Koaµ(ws- Kal TTa-
paaxoµt'vT]V mivrn LEpoTTpETTWS' Kal TTO/\VTE/1.WS', KCTL avaaTpacpEi:aav TTpos-T~V ÜEOVEVaEßws-(7.23,
vgl. 7.24), EVaEßws- rnl oa(ws- TTpoacpEpoµt'vriv(7.25), yEvaµivas- LEpdas- c/JLAoTdµws-Kal Ev86~ws-
(7.l l ), LEpaaciµEvov EvaEßws- rnl c/JLAOTE (µws- (7.6). Als EvaEßLTJS'Kcivov wird der Priester in Nr. 23.1
geehrt. Von den Priestern einheimischer Gottheiten in ländlichen Heiligtümern wird nur eine Priesterin wegen
ihrer Evat'ßELa und OpT]aKda und weil sie ihre kultische Aufgabe acpLAOKEp8ws- erfüllt hat, geehrt (39.35).
607Die Tatsache, daß die Epitheta der Götter (ex Epikratu, ex Diodoru usw.) auf Kultgründer aus bestimmten Fami-
lien hinweisen, könnte dafür sprechen, daß das Amt wenigstens in diesen Fällen erblich war. Zu solchen familiären
Kulten in Griechenland, die später, unter Beibehaltung der Erblichkeit des Priesteramtes, zu staatlichen Kulten ge-
worden sind, s. RE VIII ( 1913), 1413, s. v. Hiereis (Plaumann); W. Burkert, Greek Religion, Stuttgart 1977, 96.
608
Da die Göttin in dieser Inschrift nur Artemis genannt wird und nicht in Verbindung mit Apollo Tyrimnos
erscheint, besteht die Möglichkeit, daß es sich um den sonst in Thyateira nicht belegten Kult der Artemis Anaitis
handelt, deren Priesteramt von Männern versehen wurde.
15. Weitere Personen 97
Apollo Pleurenos in Sardeis und zwei weibliche vEwK6poLin Kula und Saittai belegt (in keinem
dieser Belege wird etwas über die entsprechende Funktion gesagt). Hieroi und hieroduloi sind
vor allem, wenn auch selten, in Ostlydien belegt. In keinem Fall scheint ihre Zahl und Bedeu-
tung derjenigen in den Heiligtümer Kappadokiens zu entsprechen, von denen Strabon berichtet.
Sie werden einzeln erwähnt und nur einmal als Gruppe (die Ey b.oappfilllls 'LEp68ou1'.oL von
Anaitis). Diese beiden Kategorien sind deutlich orientalischen Ursprungs: In Westlydien sind
hieroi nur von Isis und Sarapis bekannt und hieroduloi nur in Verbindung mit dem Kult der
Anaitis. Bewohner eines Heiligtums sind sonst im Tempel der Artemis Sardiane und des Zeus
Polieus in Sardeis sowie in einem lokalen Heiligtum des Men Labanas und des Men Petraeites
in der Katakekaumene belegt. Am besten überliefert sind die Ämter und Vereine in Verbindung
mit Dionysos, vor allem in Philadelpheia, Attaleia und Thyateira, aber auch in Nordostlydien.
Sie wurden in der Zeit der Attaliden mit dem Kult von Pergamon aus verbreitet.
Im Westen scheint die Religion eng mit dem städtischen Leben verbunden zu sein, die kulti-
schen Ämter werden genauso wie andere öffentliche Ämter verteilt, und man kann in den helle-
nisierten Städten Lydiens dieselbe Tendenz beobachten, wie in den anderen griechischen Städ-
ten Kleinasiens am Ende des Hellenismus und in der Kaiserzeit, nämlich die Konzentration der
Ämter auf die reichsten Familien, in denen die Ämter immer häufiger vererbt werden, sowie die
immer häufigere Verwechslung zwischen Amt und Liturgie und die damit verbundene wach-
sende Bedeutung der Euergesia. 609 Unter diesem Aspekt lassen sich die meisten kultischen Be-
lege Westlydiens verstehen als Ehrungen für wohltätige, in Verbindung mit Kulten dargebrachte
Handlungen. Diese Interpretation der vorhandenen Belege und der Mangel an Belegen anderer
Art beweisen eine Tendenz der Profanisierung in Verbindung mit dem Hellenismus und dem
städtischen Leben. Dagegen scheint die Religion in Ostlydien noch deutlich ländlichen und pri-
vaten Charakter zu haben. Es gibt keinen Beweis dafür, daß die Tempelorganisation in dieser
Gegend von der städtischen Verwaltung abhängig war.
609
Über die Verbindung zwischen Ämtern, Liturgien und Euergesia sowie zwischen diesen und den reichen Fa-
milien in den hellenisierten Städten des Orients s. M. Sartre, L'Orient Romain, Paris 1991, 139 ff.
VI. KULTISCHE VEREINE
Unter den in Lydien belegten kultischen Vereinen gibt es 1. Vereine für den Kult des Herakles,
deren Bezeichnungen vom Namen des Gottes abgeleitet sind, 2. Vereine für den Kult des Zeus,
3. Vereine, die für den Kult verschiedener Gottheiten belegt sind, und 4. Vereine, die nur für
Dionysos belegt sind. 610
610
Die verwendeten Abkürzungen entsprechen denen in Kap. V, s. dort Anm. 541.
611
Für die Wortbildung der auf -LCTTa[
und -(L)acna[ von den Festnamen (Herakleia, Apollonia, usw.) abgeleite-
ten Vereinsnamens. A. Debrunner, Griechische Wortbildungslehre, Heidelberg 1917, 136 § 270.
612
Vgl. Kommentar zu TAM V 2, 957.
613
Vgl. H.W. Pleket, Talanta 10/11 (1978/79), 86.
614
Zum seltenen Vorkommen von Vereinen des Zeus mit Angabe der übrigen Belege s. Robert, Hellenica VL
115.
615
Für die Bedeutung von VEWTEpavermutlich als »jüngere, vielleicht als eine Art Refomn•erein« (im Gegen-
satz zur älteren epichorischen Bezeichnung 'LEpos-8o6µos- in 39.67) s. RE 2 IV ( 1931) 1078, s. v. :>.:vµß(tuGLS'
(Poland). Für Parallelen s. ders., Geschichte des griechischen Vereinswesen, Leipzig 1908, 171 f.
3. Vereine }Ur den Kult l'ersc/ziedener Gottheiten 99
Die auµßu.0CJELS sind sonst in Lydien, vor allem in Maionien, als Freundeskreise ohne aus-
drücklich erwähnten Kultcharakter gut belegt (TAM V 1, 87a, 187, 287). 616 Im Gebiet zwi-
schen Gölde, Menye und dem Hermos wird ein auµßLwnis geehrt (63.30). Es ist jedoch nicht
eindeutig, ob er auµßLWTT]S'des in Z. 5 erwähnten LEPOS-8oDµos oder einer anderen, vielleicht
nicht kultischen auµßtwaLS ist.617
Die in Nr. 57.13 von der Katoikia geehrte EUT7µEptwv auµßtwaLs ist von Robert mit den Eu-
8EpaTTLES von Milet in Verbindung gebracht worden. 618 Es ist jedoch ungewiß, ob diese auµßt-
waLs kultische Funktion hat.
<ppchpa
Asklepios: fi VEWTEpacppchpa TOD'AaK,\17moD:
619
8.18 (28/29 n.Chr.)
Dionysos: 15.19
Unbekannte Gottheit: 63.31 (Maionien)
Man kann aber bei keiner der beiden letzten Inschriften sicher sein, daß es sich um kultische
Vereine handelt, obwohl beide Adressaten Mitglieder anderer kultischer Vereine sind (nämlich
einer dionysischen aTTE1pain 15.19 und eines LEpos- 8oDµos in 63. 3 1).620 Herrmann hebt den
Sinn von cppchpa als auµßtwms in Kleinasien hervor, eine Gleichsetzung, die schon von Ar-
temidoros Daldianos (IV 44 und V 82) erwähnt wurde. 621 Der Beiname des Zeus Phratrios m
Nr. 61.49 aus Hyrkanis könnte von einem solchen Verein abgeleitet sein.
LEpos 8oDµos
Artemis Anaitis: 3.47 (223/24 n.Chr.)
Men Tiamu, Men Tyrannos und Zeus Masphalatenos: 39.67 ( 171/72 n. Chr.)
Unbekannte Gottheiten: 63. 13,622 63.30, 63.31
Der Begriff 8oDµos ist vor allem in Kleinasien für Vereine bezeugt, aber auch andernorts, z. B.
im Balkan und in Thessaloniki. Er mag mit auµß1.wms gleichbedeutend sein. 623 Obwohl man
616
Literatur zu diesen Belegen findet sich bei G. Petz!, SRKK II, 751 Anm. 27. Vgl. Herrmanns Kommentar zu
TAM V 1,537.
617
Eine Gleichsetzung zwischen 1.cpos-8oOµos-und avµß[waLs- wird von Buresch aufgrund der Ähnlichkeit lb-
Inschriften Nr. 39.67 und 39.68 vorgenommen, s. Buresch, 59.
618
Vgl. IK 17 (Ephesos), 3818; L. Robert, Etudes Anatoliennes, Paris 1937, 65 f.
619
Nach Herrmann ist vEwTt'pa als »ein jüngerer, später gegründeter Verein« interpretiert, s. Herrmann, Ergeb-
nisse, 43 (vgl. 39.68).
62
° Für den Fall, daß es sich in Nr. 63.31 tatsächlich um einen kultische Verein handelt, ist der Ausdruck ~
cjipchpa auToO (d. h. des geehrten) bemerkenswert; er hat G. Petz!, SRKK II, 754 zu der Annahme geführt, (Ulß
Apollonios der Gründer oder Leiter dieses Vereines war.
621
Herrmann, Ergebnisse, 42 f., Anm. 157 mit weiterer Literatur. Buresch, 130 sieht in diesem Sinn des Wortes
cjipa.Tpaals Kultverein einen Beleg des Zusammenhanges der einheimischen Kultvereine Lydiens und Phrygiens
mit Sippenverbänden in dieser späten Zeit.
622
Für die Annahme, es handele sich in diesem Fall um den Kult der Meter s. Buresch, 65 ff. Vielleicht gehö11c
die in dieser Inschrift erwähnte neokoros zum lzieros dwnos.
623
Vgl. Nr. 39.67 und 39.68 aus demselben Jahr, wo derselbe Verein nach Buresch, 59 einmal avµß(w<JLs-ein-
mal 8o0µos-genannt wird.
100 VI. Kultische Vereine
versucht hat, den Ursprung des Begriffes in der lydischen oder phrygischen Sprache zu finden,
624
bleibt die Etymologie ungeklärt.
OLKOS'
625
Agdistis und 13 griechische Gottheiten: 1.2 (2.-1. Jh. v.Chr.).
Theos Sabathikos: 50.1 626
auvo8os-
Dionysos: avvo8os- Twv vEwv rro8api_wv:15. 14. Das Wort hat hier den vor allem ab dem 2.
627
Jh. v. Chr. und besonderes auf Inschriften und Papyri belegten Sinn von» Verein«.
auµßoAatp6pm
Artemis Anaitis und Men Tiamu: 3.51 (2. Jh. n. Chr.).m
KCTTCT/\OUCJTLKOL
Men Axiottenos: 39.35 (159/60 n. Chr.).
Meter (Theou [?]), Men Tiamu und Men Petraeites: Nr. 15.17 ( 44 m. u. w.; 161/62 n.Chr.).
Lane verbindet diesen Verein mit der sakralen Reinigung und führt die Verben Aouoµm und
8EpaTTEUW an, die in einer Vorschrift für die Reinigung vor der Initiation in den Kult des Men
Tyrannos in Attika erwähnt werden. 629 Das Verb rnrnAouoµm ist in TAM V l, 217, 467 und
326 (= 3.35) belegt, und in Nr. 3.35 wird jemand deswegen bestraft, ETTLKCTTEAOUCJETO KCTL
ouK ETTJPTlCJE 171v rrpo8wµ[av 1775'8rnD (Anaitis). 630 Vergleichbar damit ist auch die Süh-
neinschrift Nr. 39.40: aKaTaAouCJTOS' oüaa in Verbindung mit dem Men-Kult. Möglicherweise
stand die Aufgabe der katalustikoi mit einem Ritual im Kult von Men und Meter in Verbin-
dung.611 Aus Nr. 39.35 läßt sich erschließen, daß die katalustikoi als Verein ihre eigenen Ein-
624
Vgl. Buresch, 59 f. 62 ff., der an einen lydischen Ursprung glaubt; G. Neumann, SBWien (1988), 12 f.,
rekonstruiert das phrygische Wort *do11111etas als »Angehöriger des 8oDµos-, d. i. die Ratversammlung der Männer
eines Dorfes«; für die Belege und weitere Literatur s. E. Voutiras, ZPE 90 ( 1992); vgl. Bull. Epigr. 1992, 202.
Ein weiteres Beispiel aus Thessaloniki findet sich bei A. Laitar, ZPE 94 ( 1992), 211 f. (= IG X 2, 860). Litera-
tur auch in Bull. Epigr. 1992, 202. 314 zu finden.
625
Über die Eigenschaften dieses Vereines ist ausführlich in Weinreich, passim berichtet worden. Für die Ähn-
lichkeit vieler Elemente dieses Vereines mit denen christlicher Vereines. S.C. Barton - G.H.R. Horsley, JbAChr
24 ( 1981 ), 7-41. 16 ff. zu den Mitgliedern.
626
Keil - Premerstein II, Kommentar zu Nr. 224. Für den Begriff oLKo<;als Vereins. F. Poland, Geschichte des
griechischen Vereinswesen, Leipzig 1908, 414 u. 459.
627
Liddle - Scott s. V. avvo8o<;.
628
Für einen Beleg dieses Wortes aus Bithynien in Verbindung mit dem Kult des Gottes Preietos s. TAM IV,
76; dazu F.K. Dörner, AnzWien 1963, 134. Hemnann, 39 bringt die avµßoA.acpopoL mit den lcpacpopm in
Verbindung, die in Pergamon vor allem für ägyptische Kulte belegt sind. Für eine mögliche Verbindung zwi-
schen den avµßoA.acpopoL und den in Nr. 14.2 erwähnten Mysterien des Men s. CMRDM III, 36.
629
CMRDM 1, Nr. 13. Zum Kommentars. CMRDM III, 9 u. 354; vgl. Keil - Premerstein II, 95.
610
Vgl. J. Zingerle, ÖJh 23 ( 1926), 24 ff., der in dem Verein einen Beleg für den Einfluß iranischer Religion sieht.
611
Lateinische Autoren beschreiben das Ritual des Waschens der Götterstatue bei den Frühlingsfesten in Rom,
Ov. fast. IV 337 ff.; vgl. Philocalus, CIL I 260, der die Rituale wiedergibt, die jeden Tag für den Kult der Magna
Mater stattfanden (am Tag 27 die la\'Cltio).
3. Vereine fiir den Kult verschiedener Gottheiten - 4. Nurfiir Dionysos belegte Vereine 101
künfte hatten, aus denen sie die Ehreninschrift für die Priesterin aufstellten (Z. 9). Vennutlich
gehörte das Amt ypaµµaTEUS'(Z. 7) zum Verein.
8EpCTTTElJTCTL
Zeus Baradateo: ELCJTTOpEl!üµEVOL ds- TO a8VTOV (VEWKüpOL)
8EpCTTTEVTCTL:
2. 1,
61.17 632
637
4. Nur für Dionysos belegte Vereine
CJVVYEVEL<,:
15.1, 15.5, 15.20
638
CJTTELpa:
15.1, 15.19, 15.20, 15.24 (?) (2. Jh. n.Chr.)
Das Vorkommen der Speira ist auch sonst auf die ersten drei Jahrhunderte n. Chr. be-
schränkt.639Daß es sich in Nr. 15.1, 15.19 und 15.20 um einen Verein des Dionysoskultes
handelt, wird dadurch deutlich, daß in denselben Inschriften andere Begriffe wie vap91lK6<popos-
und avyyEvfiS' aus diesem Bereich erscheinen.
632Zu den neokoroi therapeutai s. L. Robert, CRAI (1975), 318 f. (= Robert, OMS V, 497 f.).
633In Kyzikos sind im 1. Jh. v.Chr. 13 Therapeutai dieser beiden Gottheiten mit ihrem Vorsitzenden belegt, A.
Mordtmann, RA 1879, 258.
634Vgl. H.W. Pleket in: H.S. Versnel (Hrsg.), Faith, Hope and Worship, Leiden 1981, 159 L: »Therapeutes
was the mitigated Greek version of the rigid humility of Oricntal worshippers to autocratic rulers and gods«
(niederländisch schon: Lampas 12 [ 1979], 173-192). Zu ihrer Verbreitung s. Robert, Hellenica VI, 1O und L.
Robert, CRAI (1975), 318 Anm. 41 (= Robert, OMS V, 497).
635E. Ziebarth, Das griechische Vereinswesen, Leipzig 1896, 203 f.; J. und L. Robert, Bull. Epigr. 1977, 316.
636Es gibt mehrere Parallelen für Grabepigramme auf Kinder, die Dionysosmysten waren, s. R. Merkelbach, Die
Hirten des Dionysos, Stuttgart 1988, 88 f.
637Für Vereine des Dionysos, die auch bei mehreren Göttern belegt sind, s.o. µvaTm.
638Für die Bedeutung von avyyEvELS' als Mitglieder einer avyyEvELa s. Kommentar zu TAM V 2, 1256.
639RE 2 III (1929) 1587 s. v. Speira (F. Poland); D.M. Pippidi, Epigraphische Beiträge zur Geschichte Histrias,
Berlin I 962, 170 f.
102 VI. Kultische Vereine
no8api.wv)640
15.26641
8LC1Ta(L5':
KaTa(waµa: 15.24. Einer der Stifter ist der apxLßouKo.\os-[Tijs- an]dpTJS'. Der Begriff bezeich-
net einen Verein von mystai, die sich im Ritual der Initiation mit einem Tierfell umhüllen (vgl.
die Darstellung eines Satyrs in Nr. 15.26 im Tanzschritt, mit einem Pelz bedeckt und mit einem
thyrsos in der Hand). 642
Kultvereine sind in einheimischen Heiligtümern besser bezeugt als in den Tempeln griechischer
oder hellenisierter Gottheiten, bei denen nur Vereine von Herakleastai belegt sind. Bei dem Ver-
ein der Diastai ist es nicht sicher, ob es sich um den Kult einer griechischen Gottheit oder den
eines einheimischen, mit Zeus identifizierten Gottes handelt. Hymnodoi, Theologoi und Thera-
peutai bilden Vereine in Thyateira und Sardeis, allerdings für einheimische Gottheiten. In
Nordostlydien wird ein Asklepiosverein als q>paTpabezeichnet. Die anderen zwei Belege, in
denen q>paTpavielleicht einen Verein bezeichnet, stammen aus derselben Gegend und gehören
zu einheimischen Kulten. Einheimisch sind auch alle Vereine der KGTa,\ouanKOi.,'LEpo\.8oDµOL
und auµßu.0CJELS', ein Verein von auµßo,\aq>6poLund ein oLKOS'.Besonderes gut belegt sind die
Vereine in Verbindung mit Dionysos. Die Belege für Vereine in Nordostlydien weisen also auf
eine in erster Linie religiöse Motivation hin (vgl. dagegen die herakleastai in Westlydien, die in
Verbindung mit dem Gymnasium erscheinen). Diese Ergebnisse stimmen mit den Schlußfolge-
rungen zum Kultpersonal überein. 643
64
°Für TTo8apLoLs. P. Herrmann - K.Z. Polatkan, Anz Wien (1961 ), 121 f.; Herrmann, Ergebnisse, 16.
641
Für solche Mystenvereine s. I Pergamon, 485 ff. Nach P. Nilsson, The Dionysiac Mysteries of the Helleni-
stic and Roman Age, New York 1975, 50. 55 scheint 8LchaeLs- eine Unterteilung des Vereines zu sein.
642
Für eine Parallele aus Rom (BciKXaL aTTo Karn(wacws-) s. R. Merkelbach, Die Hirten des Dionysos,
Stuttgart 1988, 17 f.
643
Vgl. o. 95-97 in Kap. V.
VII. ÖKONOMISCHE ASPEKTE
Zu den wirtschaftlichen Gegebenheiten liefern die Inschriften nur vereinzelte Hinweise, die uns
kein Gesamtbild entwerfen, aber dennoch nützliche Informationen enthalten.
1.2 Naturalien
Daß die Heiligtümer Güter in Form von Naturalien aus ihren Ländereien besaßen, zeigen 39.21
(Korn) und 39.38 (Pelze). 646 Neben diesen zwei Fällen, in denen die Naturalien dem Tempel
gehörten, gibt es viele andere Belege von solchen Güter, welche dem Tempel durch Weihungen
oder Strafzahlungen zufielen.647
2. Ausgaben
Die vielen regelmäßigen Ausgaben der Heiligtümer werden in den Inschriften nicht erwähnt.
Nur von außergewöhnlichen Ausgaben erfahren wir in drei Fällen: Im Tempel der Anaitis in
Kula wird ein Bau aus den Einkünften der Göttin finanziert (3.20), für die Ausstattung des
Tempels der Artemis (Ephesia) im Kaystrostal bei Belevi wird eine Geldstrafe von zehntausend
Denaren aufgewendet (7.8), und in einem Tempel (vermutlich der Anaitis) in Hierokaisareia
werden aus den Einkünften der hieronomia zwei Brunnen errichtet (63.4).648
644
Vgl. o. 35 Kommentar zu Artemis Ephesia in Kap. III 1.
645
Dieser Beleg ist ein Nachweis für die Existenz verstreuter, zum Heiligtum gehörender Grundstücke. Als Pa-
rallele vgl. Debord, 391 Anm. 78.
646
Für die Form µ68Lvov in Nr. 39.21 als Mischung von gr. µifüµvoc, und lat. 111odiuss. E. Varinlioglu, Epi-
grAnat 13 (1988), 44; zu Z. 7 vgl. Petzl, 81. Für die Interpretation von 8opci in Nr. 39.38 als Tierfelle von
vermutlich geopferten Tieren s. H. Malay, EpigrAnat 12 (1988), 149.
647
s. u. 104 f. zu 3.2 c und 3.2 d.
648
Für Bauten an Tempeln und die entsprechenden Ausgaben sowie für ,mdere Belege in Anatolien s. Debord,
186 und Anm. 12.
104 VII. Ökonomische Aspekte
3. Einkommen
3.1 Regelmäßige Einkünfte
Auch die Belege für regelmäßige Einkünfte der Heiligtümer sind viel seltener als die für gele-
gentliche. Ein Beispiel für feste Einkünfte aus dem Landbesitz eines Tempels geht aus der In-
schrift Nr. 5.12 hervor: In einem Erlaß verfügen die Seleukiden, daß das Heiligtum des Apollo
TOD Mouv8ov in Philadelpheia fortan wieder über die Einkünfte aus seinem Temenos verfügen
kann. Nr. 7 .18 gibt ein weiteres Beispiel für Einkünfte aus Ländereien. Es geht dabei um das
Verfügungsrecht über die Einkünfte aus dem Grundbesitz des Mnesimachos, falls dieser durch
Überschuldung des Eigentümers dem Heiligtum der Artemis Sardiane zufällt. 6 ~ 9 Über Ein-
künfte aus dem Verkauf von Naturalien vom Land der Göttin gibt es einen Beleg in Hyrkanis
(63.8).
9
M Obwohl es sich um einen hypothetischen Fall handelt, gibt er Information über die Steuer, welche die zum
Tempelstaat gehörenden Gemeinden bezahlen mußten und die in diesem Fall von 3 bis zu 57 Goldstateren reicht,
s. Z. 4 ff.
650
Wegen der Formulierung: ELKOCJL TTE
vTa (8rivapw) 8LTTAdist zu vermuten, daß die Sühne etwas mit 25
Denaren zu tun hatte; vgl. Herrmann, Ergebnisse, 58.
651
Für häufige Formulierungen wie fTTLTEt..E'aaaas-... ,\aµTTpws-Kai. TTo.\u8aTTavws-s. Anm. 606. Die Er-
wartung an Priester und sonstige Beamte, daß sie Geld oder Naturalien stiften, ist schon seit klassischer Zeit
bekannt, Debord 199 ff. Für die Verbindung zwischen den hellenisierten Kulten in Westlydien, in Philadelpheia
und Sardeis und dem städtischen Leben s. o. 95 f. Vgl. Nr. 3.79 für die Leistungen eines Priesters auch für die
Stadt und Nr. 7.19 als Beispiel für die Rolle der Euergesia und der damit verbundenen Ehrungen in den Tempeln.
652
Ein Beispiel für die Verwendung findet man in Nr. 7.4 (imTEAfoaaav Ta TT)S' Ornü µuan\pw Kai. TClS"
Oua[as- ,\aµ TTpws-Kal TTo,\u8aTTaVüJS")für den Betrag, in dem aber die Verwendung nicht genannt wird, in Nr.
7.12, wo eine Priesterin der Artemis Ephesia in der Boniton Katoikia 150 Denare stiftet.
53
(' Für Strafzahlungen im allgemeinen als Einkünfte von Heiligtümern s. Debord, 197 ff.
3. Einkommen 105
(Ephesia) im Kaystrostal bei Belevi (7.8). In Nr. 7.15 vom Nordhang des Kaystrostals mußten
520 Denare, in Nr. 7 .16 aus der Gegend von Thyaira 1000 Denare an Artemis Ephesia bezahlt
werden, jeweils wegen widerrechtlichen Gebrauchs eines Grabes. 654
Durch Sühneinschriften haben wir zahlreiche Belege für Zahlungen, die in verschiedenen For-
men, sowohl in Naturalien als auch in Bargeld, zur Buße von Verfehlungen aufgewandt wurden.
655
Naturalien: Verschiedene Tiere, Korn und Wein (39.7 und 39.29), Korn und Wein (63.9),
Holz (39.47). Dem Heiligtum der Theoi Pereudenoi in der Katakekaumene übereignen ver-
schiedene Personen die Weinstöcke zusammen mit dem schon gekelterten Traubensaft und der
656
Steuer als Buße für ein Vergehen (57.20).
Barzahlung: Ta auvax0frrn avv TOKOL5' in Nr. 39.21; 100 Denare bezüglich einer Hütte und
657
50 Denare bezüglich Weinstöcken in Nr. 57.19; 100 Denare in Nr. 39.42. Die Zahlung von
Geld, um Verfluchungen rückgängig zu machen ist in Nr. 39.41 bezeugt: Beträge von 9 oboloi
und zweimal von 175 Denaren wurden an Men Axiottenos bezahlt. Zum selben Zweck wurde in
Nr. 39.72 vermutlich gleichfalls bar an Men Tiamu und Meter Atimis in Gölde bezahlt. Die
Form der Zahlung in Nr. 39.49 - EAvTpwaavToTov 0Eov - und in 39.71 - l\vTpov - ist un-
bekannt, könnte aber Barzahlung sein. Vgl. Nr. 63.45 (8aTTavfiaaaa \.MaETo Tous- 0rnus-).
4. Weihungen 658
Architektonische Weihungen: 3.2, 7.3, 7.10, 7.11, 15.4, 15.21
659
Ganze Heiligtümer: 14.1, 15.23, 21.1 40.31, 40.95 ,
654
Nr. 7 .15 ist ein Beispiel für die enge Verbindung von Tempel und Stadt, da hier eine Strafe an beide Institu-
tionen bezahlt werden mußte. Vgl. den Unterschied zwischen der Strafe wegen Grabschändung bei hellenisierten
und bei einheimischen Kulten: Im ersten Fall muß ein Strafgeld bezahlt werden, im zweiten wird man mit dem
Fluch der Gottheit belegt - ein weiterer Hinweis für die Säkularisierung der städtischen Kulte dieser Zeit. vgl.
Nr. 57.4, in der sowohl eine Strafzahlung an die Stadt als auch Verfluchung durch die Götter belegt sind. Nach
Debord, 197 werden die Strafen für Grabschändung in der Kaiserzeit häufiger, und die Geldstrafe wurden zwischen
dem Heiligtum und der kaiserlichen Staatskasse geteilt.
655
Zur Erklärung der verschiedenen Tiere und ihrer Verwendung als Reinigungs- und Speiseopfer s. G . p etz,1
EpigrAnat 12 (1988), 163.
656
Für die Interpretation dieses Texts s. P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 7 ff.
657
Vgl. P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 1 (1984), 6 ff.
658
Wenn nichts anderes gesagt wird, handelt es sich um private Stiftungen. Für Weihungen als die am weitesten
verbreitete Form von Tempeleinkommen in Anatolien s. Debord, 193 f.
659
Da die Inschrift im Jahre 19 n.Chr. aufgestellt wurde, könnte es sich bei dem erwähnten Erdbeben um das im
Jahre 17 n. Chr. handeln, das Sardeis besonders schwer traf. Vgl. M. Sartre, L'Orient Romain, Paris J991, 300.
660
Zum Begriffs. Herrmann, Ergebnisse, 54.
661
Fünf Säulen wurden von einem Priester des Asklepios bei Antritt seines Amtes in Magnesia gestiftet.
106 VII. Ökonomische Aspekte
Skulpturen: 5.6, 5.15, 8.10, 15.17, 23.3, 27.15, 30.11, 39.12, 40.93, 40.99, 40.105, 56.l,
61.3, 61.8-61.10, 61.11, 61.12, 61.13, 61.57, 61.58
Altäre: 662 6.5, 15.15, 15.24, 30.1, 30.3, 30.4, 30.6, 30.7, 30.10, 30.15, 33.1, 35.1, 38.l,
39.1, 39.66, 40.10, 40.94, 40. 100, 40.102, 51.8, 51. 15, 51.17, 54.2, 56.2, 57.2, 58.2,
58.3, 59.1, 59.9, 60.2, 61.6, 61.14, 61.28, 61.30, 61.38, 61.40, 61.41, 61.43, 61.44,
661
61.49, 63.1, 63.5, 63.6, 63.8, 663 63.42, 664 63.44
4. Finanzielle Transaktionen
Darlehen von Tempeln an Privatleute sind gut belegt. 666 In Lydien haben wir zwei Belege, ei-
nen für eine sehr hohe Summe an eine wichtige Persönlichkeit und einen für ein kleines Darle-
hen in Naturalien an eine Frau auf dem Land. Der Tempel von Artemis Sardiane leiht Mnesima-
chos 1325 Goldstatere in der Form eines Depositums (7 .18). Als er sie nicht zurückerstatten
kann, verkauft er seine Domänen an die Göttin mit der Option, sie später zurückzukaufen (pra-
sis epi lysei). 667 Der Tempel von Axiottenos in Kollyda leiht einer Frau ein TTupwv µ68Lvov
(39.21).
Die Funktion der Tempel als Aufbewahrungsort für Geld ist für das Heiligtum von Meter Aliane
in Kula bezeugt. Eine Frau dankt der Göttin wegen der Übernahme und Rückgabe eines Depo-
situms (TTaparnrn0iJKTJ)( 40. 18).66 ~ Ob das aus einer Kornkammer gestohlene und wiederge-
fundene Geld in Nr. 40.17 gleichfalls als Depositum im Heiligtum der Meter Aliane zu deuten
ist, bleibt offen, da es sich dabei nicht um die Kornkammer des Tempels handeln muß. 66 ')
Das Bild, das sich aus diesen Belegen für die finanziellen Aspekte der Heiligtümer in Lydien
ergibt, ist sehr lückenhaft. Es gibt keine Liste von regelmäßigen Einkünften, von Steuern, wel-
che die Tempel kassierten oder von regelmäßigen Ausgaben (Lohn für Tempelpersonal, Opfer
und sonstige Kultaufgaben etc.). Es gibt auch keine Inventarlisten der Weihungen, wie sie für
andere Tempel Anatoliens bekannt sind. 670 Unsere Kenntnisse beruhen vor allem auf Ehrenin-
schriften für Privatleute oder Beamte, die eine Liturgie gestiftet haben, in denen aber mehr über
die ausgeübten Ämter und die Vorfahren ausgesagt wird, als über die Liturgie selbst; daneben
662
Als Bestandteil der Opferszeremonie sind Altäre eine der häufigsten Stiftungen, manchmal zusammen mit
Rauchgefäßen. Für Beispiele in Anatolien s. Debord, 223 f. und Anm. 114 für Beispiele für Altäre mit Weih-
rauchgefäßen.
663
Für d,L, Reinigungsbecken (,\ovTfjp) s. S.H. Waidmann, Hommages ü M.J. Yennaseren III, Leiden 1978
(EPRO 68,3 ), 1310. 1315. Für die Interpretation von T<Jll 0vµwT~pa ßuiµöv s. L. Robert, REG ( 1957), 370 f.
(= Robert, OMS lll, 1487 f.).
664
Für das Wort hrL0qrn s. L. Robert, Gnomon ( 1959J, 662 (= Robert, OMS III, 1627).
665
AIWre werden öfters auf den Stelen dargestellt, s. z.B. 51.11.
6
ör, Zu Tempeldarlehen in Anatolien s. Debord, 227 ff.
667
Für die finanziellen Einzelheiten der Transaktion und den Charakter des Depositums s. R. Bogaert, Banques et
Banquiers, Leiden 1968, 262-265; Debord, 247 ff. Für die Rolle von Tempeln als Banken im allgemeinen s.
Bogaert a. 0. 279 ff.
668
Für diese Funktion der Tempel im allgemeinen s. Bogaert a. 0. 261-268 und Debord, 226.
r,c,'I Vgl. J. Keil, Anz Wien ( 1960), 4 ff.
r,711 s. Debord, 219 f.
4. Finanzielle Transaktionen 107
671
Altäre scheinen das übliche Exvoto für Theos Hypsistos zu sein.
6 72
Vgl. Debord, 21 1 ff.
VIII. ADORANTEN
Um eine Vorstellung vom Publikum zu gewinnen, das neben dem Kultpersonal aus verschiede-
nen Gründen mit einer Gottheit Kontakt aufnahm, muß man zunächst zwischen Adoranten im
engeren Sinne, die als Privatpersonen Votivstelen an die Göttern widmeten oder Grabflüche
äußerten, und denjenigen unterscheiden, die sich nur indirekt mit der Gottheit in Verbindung
setzten. Die erste Gruppe ist natürlich für eine Untersuchung der mit einem bestimmten Kult
verbundenen sozialen Schichten und der Unterscheidung nach Geschlecht bedeutender und
wird daher hier im Vordergrund stehen. Dabei wird auch zwischen einzelnen Adoranten und
Gruppen von Adoranten zu unterscheiden sein.
1. Einzelne Adoranten
Die Hellenisierung der Personennamen ist im kaiserzeitlichen Lydien schon so weit fortge-
schritten, daß es nicht mehr möglich ist, aufgrund der Namen zwischen griechischem und ein-
heimischem Ursprung der Adoranten zu unterscheiden. Öfter werden Personen nur mit einem
einzigen Namen und ohne weitere Angaben genannt, vor allem in den Votiv- und Sühnein-
schriften aus Maionien, in denen außerdem das häufige Fehlen des Avp. in den Inschriften nach
212 n. Chr. bemerkenswert ist, wie auch eine besondere Häufigkeit an Lallnamen. 673 In diesen
Fällen, gerade in Verbindung mit Weihungen an einheimische Gottheiten, ist ein einheimischer
Ursprung der Dedikanten zumindest zu vermuten. Im allgemeinen sind jedoch Schlußfolgerun-
gen über einheimische oder anderweitige Abstammung der Adoranten kaum oder gar nicht
möglich.
Die wenigen verfügbaren Angaben über die soziale Herkunft der Adoranten läßt folgende Klas-
sifikation zu:
673
Die lydische Gewohnheit, zum Vor- und Nachnamen den Namen des Großvaters oder ein Ethnikum hinzuzu-
fügen, ist nach wie vor in ganz Lydien verbreitet, s. Gusmani, LW, 45. Für Beispiele in griechischen Inschriften
s. Nr. 3.2, 3.23, 3.26, 3.76, 5.22, 5.23, 5.32, 5.33, 5.35, 7.14, 39.36, 51.12, 51.16, 57.4, 61.14, 61.16 (mit
demNamendesGroßvatersalsdrittemNamen)und5.13,5.15, 8.10, 39.11, 39.54, 40.6, 55.7 (mit einem Eth-
nikum als drittem Namen). Zu den besonders bei den anatolischen Völkern verbreiteten Lallnamen s. C. Brixhe,
CRAI (1993), 339.
674
Nach Herrmann in T AM V 1, Kommentar zu Nr. 195 war Pleuratos ein 8EKGTW\JT\S'.
1. Einzelne Adoranten 109
l. 2 Römische Kaiserzeit
1. vornehme Familien: Attis (12.1)675
2. Staatliche Ämter:
oTpanwTT]s-bnn:us-: Hosios kai Dikaios in Kollyda (27.7)
In diesem Fall handelt es sich um ein Exvoto, d. h. um direkte Adoration;in den folgenden
Fällen hingegen um die Stiftung eines Altaresoder einer Statue einer Gottheit, und diese sind
deshalb eher politisch oder sozial zu werten.
CJTEcpaVT)cp6pos-:
Zeus Soter in Maionia (61.57)
6 rrpwTos-äpxwv: Theoi Patrioiund dem Kaiserin Maionia(57.9)6 76
Gleichfalls für die Theoi Patrioiund den Kaiser stiftet eine gewisse Aup. Al\. <Pot.ßTJ
in Iulia
Gordos (231/32 n. Chr.) die Erweiterungeines Bades (57 .12); sie ist Tochter des haTovr
677
'Ecprnwv6s- und Enkelinder µaTpwva CJTOA.a.Ta
cipxTJs-Aup. '16A.A.as- Al\. <Pot.ßTJ.
laTp6s-: Tyche ETfl7KOOS'
(59.9)
In Nr. 1.1 aus Magnesia stellt ein XELA.t.apxos-,
CJTEcpaVT)cp6pos-,
aTpaTT7y6s-,ayopav6µos- sein
Grabunterden Schutz des Agathos Daimon.
3. niedrigere Schichten
\aTurros-:678 Asklepios in Tabala (8.15); Zeus Sabazios in Saittai (51.8); Herakles in Daldis
(22.17)
KoupEus-:Asklepios in Sardeis (8.19)
Tomcipts-:Men Axiottenos in Kollyda (39.37)
aahoucipLOs-:679 Zeus Aerios in Satala (61.7)
4. Sklaven680
8oü>-..os-:
Men (39.10, 39.30: 8oü>-..os-
rrpayµaTEUT~S')
8ou\T]:Meter Aliane (40.17)
olKov6µos-:Men (39.43)
675
Die Stifterin, K. 'l ou/\la Oua/\EVTL/\/\U,ist eine auch sonst (in Tabala und Philadelpheia) gut belegte Rö-
merin, deren Familie in Lydien ansässig war. Vgl. Herrmann, Ergebnisse, 44, und Keil - Premerstein II, Kom-
mentar zu Nr. 228.
676
Wie schon Herrmann, Ergebnisse, 10 gesehen hat, ist ein Amt mit diesem Titel in Maionia bereits durch
Münzen bekannt (BMC Lydia, LXVI).
677
Für die Existenz eines durch Münzen von Julia Gordos bezeugten bmtK0S' und auyyEVT]S' auyK/\T]TLKWV,
(b-
wahrscheinlich Nachkomme dieser Stifterin war, s. P. Herrmann, Anz Wien ( 1970), 102.
678
AaTlJTTOLsind in Kleinasien öfters durch kaiserzeitliche Inschriften belegt, s. L. Robert, Hellenica XI-XII,
Paris 1960, 30 Anm. 5.
679
Für die Bedeutung des Wortes s. CGL 11, 177, 48: saltarius oprn<jiu/\a~. Für andere Beispiele s. TAM V 2,
1214 (Lydia); MAMA VI 303 (Phrygia).
680
Über den Status der Sklaven in Lydien s. M. Sartre, L' Orient Romain, Paris 1991, 283. Als Beispiel der be-
sonderen Situation der Sklaven hier nennt Sartre den 8oü/\OS' in Nr. 39.30, der als Verwalter (rrpayµaTEUTT]S')
arbeitet.
l IO VIII. Adoranten
Von diesen vier Weihinschriften richten sich drei an Men, was aber wegen der auch insgesamt
überwiegenden Zahl der Weihungen an Men und wegen der doch geringen Zahl der Weihungen
von Sklaven kaum Aussagen zuläßt. 681
5. sonstige Personengruppen
fAEU0Epos:Meter Orea (40.30)
arrEAEU0Epos:Zeus Sabazios (51.14 ); Men Axiottenos (39.28); Asklepios (8.16) 682
0prnT6s (o. ä.): 683 häufig in den Weihinschriften belegt, bezeichnet in Nr. 39.4, 39.36, 39.63
und 57.21 die Stifter der Inschriften.
An dieser Stelle soll untersucht werden, ob sich zwischen dem Geschlecht der Adoranten einer-
seits und gewissen Kulten oder Kultmanifestationen andererseits Beziehungen beobachten lassen.
Zur Art der Dedikationen ist dabei folgendes zu bemerken: Außer bei einfachen Weihstelen oder
Weihaltären treten lediglich Männer als Weihende auf, Frauen erscheinen dann nur in ihrer Funkti-
on als Ehefrau. In diesen Fällen sind die Belege meistens öffentlichen Charakters, eher politisch
oder sozial motiviert als durch direkte Adoration und stammen aus Westlydien. Bei Grabflüchen,
sie stammen fast alle aus Ostlydien, kann jeder Verwandte des Verstorbenen die Stele errichten,
meistens wird sie jedoch von der ganzen Familie aufgestellt; auf einigen Inschriften wurde sogar
die Frau des Verstorbenen an erster Stelle genannt (3.15, 3.16, 39.17, 57 .6, 57 .28). Die Anzahl
der Männer, die Exvotos errichten, ist doppelt so groß wie die der Frauen. Bei Exvotos zugunsten
anderer Personen hingegen überwiegt die Zahl der weiblichen Stifter deutlich. Sühneinschriften
werden doppelt so häufig von Frauen errichtet wie von Männern.
In Hinsicht auf die Verehrung bestimmter Gottheiten lassen sich solche Differenzierungen nach
Geschlecht des Weihenden kaum vornehmen. Die Zahl der männlichen Adoranten von Thea
und Theoi mit verschiedenen Epitheta ist etwas höher als die der weiblichen, deutlich höher
dagegen bei Apollo, Asklepios und Zeus; auffallend ist das völlige Fehlen weiblicher Adoranten
des Sabazios. Keine Unterschiede lassen sich bei Anaitis, Hosios kai Dikaios, Hypsistos, Men
und Meter beobachten. Aus diesen Daten ergibt sich, daß Frauen kaum als Adoranten griechi-
scher oder hellenisierter Gottheiten auftreten, als Adoranten einheimischer Götter hingegen
ebenso häufig wie Männer belegt sind. Die meisten Belege für einheimische Kulte gehören je-
doch der römischen Zeit an, die meisten Belege für Apollo mit einheimischen Epitheta aber der
hellenistischen Zeit, weshalb der erwähnte Unterschied auch chronologisch erklärt werden
könnte.
681
Zur heute nicht mehr akzeptierten Rolle Mens als Gott der Sklaven s. CMRDM III, 109.
682
Diese Stele wurde zugunsten des vornehmen r. 'I ouALOS'Kova8pdrns- errichtet, der Statthalter in Kappado-
kien, Syrien und Dakien war und die praediaquaäraJianain der laodikeischen Katakekaumene (MAMA I 24) und
in Thermae Theseos (TAM V I, 75) sowie Domänen in Kula besaß, s. Herrmann - Polatkan, 47 f.; M. Sartre,
L'Orient Romain, Paris 1991, 57, 277 u. 283; vgl. J. Devreker, Latomus 30 (19719, 1193 f.
683
Der genaue Charakter dieser threptoi ist durch die Inschriften nicht feststellbar. Für die verschiedenen Status
als Pflegekind, Adoptivkind oder Sklave bzw. Freigelassener s. A. Cameron, in: W.M. Calder - J. Keil (Hrsg.),
Anatolian Studies to Buckler, Manchester 1939, 27 ff.; für eine Zusammenstellung des Materials s. T.G. Nani,
Epigraphica 5-6 () 943-44), 45-84. Der Name der Weihenden in Nr. 39.63, Tpo</Jlµ17 MEvciv8pov TOV 'l ov·
>-.lwvos-,läßt an eine freie, vielleicht adoptierte Person denken. Die Tatsache, daß tlzreptoi Votivstelen weihten,
kann nicht als Indiz für ihren Status gewertet werden, da ja auch Weihungen von Sklaven erhalten sind, s. o. 109
die Belege zu 1.2 d.
/. Einzelne Adoranten - 2. Adorantengruppen 111
Zuletzt möchte ich auf Amtsträger hinweisen, die aus politischen und sozialen Motiven zugun-
sten eines Kultes handeln.
Zeit der persischen Herrschaft: ~poa<pEpVfJS'Bapa.KEW(Au8i17s-tmapxos-) erläßt ein Dekret, das
den Kult des Zeus Baradateo betrifft. 684
Hellenistische Könige sind als Adoranten für verschiedene lydische Kulte belegt: Ein Grenz-
stein (5.12) wird im Temenos von Apollo TOÜ Mouv8ou errichtet, nachdem die Könige Antio-
chos I. und Seleukos dafür gesorgt hatten, daß die Erträge seines Landes wieder dem Gott ge-
hören. Nr. 40.13 aus Sardeis enthält einen Brief der Königin Laodike, in dem sie Prozessionen
und Opfer für den Kult des Zeus Genethlios gestattet (Z. 13). Nr. 3.14 ist ein Brief, in dem der
König, der Datierung im 2. Jh. v. Chr. zufolge Attalos III., die asylia des Tempels von Anaitis
in Saric;am bestätigt. 685
2. Adorantengruppen
2.1 Aus gemeinsamen Wohnort
8fjµos-:686 5.8 aus Nymphaion
KaTOLKi.a:aus der Gegenden von Gölde-Menye-Hermos (5.6, 46.1), Hyrkanis (14.1), Ka-
stollupedion (39.53), Saittai (51.3, 56.1), Satala (56.2), Hypaipa (57 .13 ), Parsa (57 .15),
Apollonis (61.2)
Kwµ17:aus der Gegend von Kula (39.2)
Andere: die TpoKETTT]VOL (5.27, 57.16); die EY AauvE88wv (Hyrkanis, 47.1) und die EK
'Eµo88L Muuoi. (Saittai, 61.19)
687
2. 2 Vereine
688
~pwaTai. Belevi im Kaystrostal (7.8). Sie haben die Artemis Ephesia als Schutzgottheit.
684
Vgl. L. Robert, CRAI (1975), 311 ff. (= Robert, OMS V, 490 ff.) über den Namen und die Bedeutung dieses
hyparchos.
685
B.C. Welles, Royal Correspondence in the Hellenistic Period, New Haven - London 1934, 275. Vgl. aber K.
Rigsby in: E. Schwertheim (Hrsg.), Forschungen in Lydien (Asia Minor Studien 17) 1995, 77-83, der die In-
schrift für kaiserzeitlich hält.
686
Für Belege des demos als Stifter von Ehreninschriften für Priester verschiedener Gottheiten s. Anm. 690.
687
Für Handwerkervereine als indirekte Adoranten s. u. 112 f.
688
Für andere Belege eines solchen Vereines s. Keil - Premerstein III, 88 f. Zu Heroenkulten im allgemeinen
vgl. E. Ziebarth, Das griechische Vereinswesen, Leipzig 1896, 6; für Totenkulte in Kleinasien ebenda 11 f.
112 VIII. Adoranten
Die Gruppierungen, die als Stifter von Grabinschriften erscheinen, sind in der Regel größer als
diejenigen, die Votiv- oder Sühneinschriften weihen (vgl. 39.17, 57.7, 57.27, 61.59, 62.1,
62.3). Charakteristisch für Sühneinschriften ist, daß sie auch von den Nachkommen der Sünder
errichtet werden konnten (39.40), was durch die Erblichkeit des Übels zu erklären ist.
Der Religiosität der Bevölkerung scheint in Ostlydien, wo die meisten privaten Inschriften be-
legt sind, besonders intensiv gewesen zu sein. Es handelt sich dabei vorwiegend um Votiv-
oder Sühneinschriften an einheimische Gottheiten. Die soziale Stellung dieser Adoranten läßt
sich den Zeugnissen in der Regel nicht entnehmen, doch handelt es sich, dem schlichten Cha-
rakter der Inschriften und dem genannten Mangel an Angaben nach zu urteilen, um Adoranten
der einfachsten, aber doch meist freien Schichten. In den wenigen Fällen, in denen präzise be-
rufliche Daten angegeben werden, handelt es sich um Handwerker oder Soldaten. Frauen sind
genauso wie Männer als Adoranten auf privaten Inschriften und vor allem bei einheimischen
Kulten belegt. Threptoi erscheinen häufig als Adoranten, und in vier Fällen werden ausdrück-
lich Sklaven genannt. Die sprachlichen Charakteristika der Inschriften sprechen wie die einhei-
mische Herkunft der verehrten Götter dafür, daß die Weihenden Einheimische waren. Es ist zu
betonen, daß die meisten Adoranten niedrigerer Schichten einheimischen Göttern weihten und
daß die Kommunikation zwischen Mensch und Gott um so direkter und die Adoration um so
intensiver ist, je geringer die soziale Stellung des Adoranten. Die für diese Schichten belegten
griechischen Gottheiten sind Asklepios und Tyche. Gerade sie gehören zu den besonders po-
pulären griechischen Göttern, die in Kleinasien vor allem unter der einheimischen Bevölkerung
verbreitet waren.
Im hellenisierten Nordwesten Lydiens sind dagegen wenige privat auftretende Adoranten be-
legt. Es handelt sich vielmehr um Angehörige höherer sozialer Schichten, die wegen ihrer so-
zialen Verdienste, in religiösem Rahmen vollbracht, aber hauptsächlich profaner Natur, genannt
bzw. geehrt werden. Üblich sind vor allem Ehrungen an Priester oder andere kultische Beamte.
Es gibt also einen deutlichen Unterschied zwischen den Adoranten aus Westlydien einerseits,
die meistens griechische oder synkretisierte Gottheiten verehren, auf Inschriften öffentlichen
Charakters belegt sind und in Verbindung mit dem städtischen Leben stehen, vor allem in
Thyateira und in den zwei anderen großen und z.T. hellenisierten Städten, Sardeis und Phil-
adelpheia, und den Adoranten aus Ostlydien andererseits, einfacheren Leuten, die ihren starken
Glauben durch private, direkt an die Gottheit gerichtete Inschriften ausdrücken und deren Leben
stark von kleinen, lokalen Heiligtümern einheimischer Gottheiten beeinflußt wurde.
Die gleichen Unterschiede zwischen West und Ost, zwischen städtischem und ländlichem Leben
lassen sich erkennen, wenn die Adoranten Vereine sind. Katoikiai erscheinen als Adoranten
einheimischer Götter vor allem in Ostlydien. 689 Der Demos ist in Westlydien vor allem in
Thyateira und in Sardeis als indirekter Adorant belegt, ausschließlich von griechischen oder
stark hellenisierten Gottheiten, vor allem von Apollo Tyrimnos und Artemis Sardiane. 690 In
diesen Fällen spielt der Demos eher eine soziale Rolle als eine kultische.
689
Meistens in derselben Art von Inschriften wie private Adoranten. Als Beispiel sei die Sühneinschrift Nr.
39.53 genannt, die für einen privaten Fall von der ganzen Katoikia errichtet wurde.
690
Nr. 7.22, 7.23, 7.24, 15.2, 23.3, 40.3, 40.13, 60.4, 60.6, 60.8, 60.10, 60.11 und 61.1.
2. Adorantengruppen 113
Berufliche Vereine erscheinen als Adoranten in Philadelpheia 691 und Thyateira 692 , aber auch sie
auf indirekte Weise, indem sie je eine Ehreninschrift einem Priester der Artemis (LEpa cpu\.{i
Twv EpLOupywv3.79), der Artemis Boreitene (aK1JTOT6µm 7.6) und des Apollo Tyrimnos (ßa-
<pELS'60.3) widmen. 693
Für das Kaystrostal und den zentralen Landstrich Lydiens, der von Westen nach Osten über
Sardeis und Philadelpheia führt, sind die Belege deutlich spärlicher. Einerseits gibt es Adoran-
ten der Artemis Ephesia, die in Verbindung mit dem städtischen Leben erscheinen, andererseits
Adoranten ruraler, einheimischer Kulte, die privat auftreten.
691
Vgl. die 1.Epa <f>v\ri
Twv aKuTEWV, die gleichfalls im 2. Jh. n.Chr. in Philadelpheia belegt ist (LBW, 656).
Zur Bedeutung des Begriffesphyle als Vereins. Ziebarth a. 0. 107 f.
692
Auch andere Handwerkervereine sind in Thyateira belegt, doch gibt es keine Hinweise für ihre Verbindung
mit einer bestimmten Gottheit, vgl. jeweils TAM V 2: d.pToK6TToL: 966; KEpaµEi:s: 914; ßupaEi:s: 986; ALV-
oupyo(: 933; \avcipLoL: 1019; xai-..KELS'xa\KoTvTToL:936.
693
Es gibt in diesen Belegen keinen Anhaltspunkt für die Annahme, diese Vereine hätten direkte Beziehung zu
den Tempeln. Vgl. dagegen Debord, 15 ff. Sonst sind in Saittai und in Hypaipa mehrere solcher Handwerkerver-
eine belegt, ohne daß die Inschriften etwas über ihre mögliche Verbindung mit einem bestimmten Kult aussagen;
Saittai: TAM V!, 79-86; S. Bakir-Barthel - H. Müller, ZPE 36 (1979), 165, Nr. 25; H. Malay - Y. Gül, ZPE
44 (1981), 84, Nr. 7; Chr. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 134, Nr. 19. Hypaipa: Th. Drew-Bear, Chiron 10 (1980),
509-536.
IX. ASPEKTE DER BEZIEHUNG ZWISCHEN ADORANT
UND GOTTHEIT
Die Votiv- und Sühneinschriften bilden wegen ihres privaten Charakters eine besonders geeig-
nete Quelle, um die Beziehung zwischen Göttern und Menschen und die verschiedenen Arten
ihrer gegenseitigen Verbindung zu untersuchen. Die sprachliche Analyse zeigt verschiedene
Charakterzüge der religiösen Mentalität derjenigen, die solche Inschriften weihen, meist Ein-
wohner Ostlydiens, wenig hellenisiert und einheimischen Gottheiten verbunden. In der vorlie-
genden Untersuchung wird zwischen Verbindungen, die von Göttern ausgehen, und denen, die
von Menschen angeknüpft werden, unterschieden.
rrapayyÜAw: Der Grund der Anrufung wird in Nr. 39.55 nicht erwähnt. Da der Adorant im
Tempelbezirk wohnt, ist es denkbar, daß sie seine kultischen Pflichten betrifft. 695
rrapayyEAµarn: Der Ausdruck in Nr. l.2 ist auf verschiedene Vorschriften der Götter an einen
kultischen Verein bezogen.
rrpoayylMw: 43.2 (auch als Vorschrift)
2. Versäumnisse
arrmTEW hat stets die Stele (3.38 und 61.25) oder das Exvoto (39.28) als direktes Objekt, wo-
bei das Präverb seinen Sinn behält, indem die Götter nach etwas verlangen, was man ihnen
schuldet, d. h., was man ihnen zurückerstatten muß (das versprochene Exvoto in 3.38 und
39.28, die Buße für eine Sünde in 61.25). 696
KaT' fTTL rny~v ist der geläufigste Ausdruck für die Aufforderung eines Gottes, eine Weihung
zu errichten. 697 Außer in Nr. 39. 71, wo es sich um die Aufstellung einer Stele als Sühne han-
694
Zur Bedeutung von VTTT)prnla auf dieser Inschrift s. H.W. Pleket in: H.S. Versnel (Hrsg.), Faith, Hope and
Worship, Leiden 1981, 168. Vgl. Horsley 3 (1983), 27 f. für denselben Gebrauch im NT (z. 8. in Apg. 13, 36:
VTTT)pntjaas-Tl] TOD 8rnu ßovAlj).
695
Vgl. P. Herrmann, AnzWien 122 (1985), 256.
696
Zu ciTTE[TT]8)Els-
Nr. 27.7 s. Petz!, Nr. 89, zu 3-4.
697
Vgl. Nr. 3.24, 5.6, 27.9, 39.1, 39.10, 39.37, 39.66-39.68, 40.8, 40.29, 46.1, 55.10, 61.15, 61.63, 63.21.
1. Von der Gottheit ausgehende Kommunikation 115
delt, und in Nr. 40.8, wo der Weihende die Stele schuldete, kommt diese Form immer in Ver-
bindung mit Gelübden vor. Die Aufforderung bezieht sich ausschließlich auf das Darbringen
einer Weihung, außer in Nr. 39.67, in welcher ein Verein angewiesen wird, eine Kultverord-
nung bekannt zu machen. Aus der Formulierung geht nicht hervor, wie die Gottheit die Auffor-
derung übermittelt hat. Es gibt jedoch Stelen, auf denen die Darstellung eines Träumenden für
den Traum als Form der Kommunikation sprechen; dies könnte auch in einigen der hier er-
wähnten Belege der Fall sein.698
KEA.Euw
wird meistens in Sühneinschriften verwendet, um den Befehl auszudrücken, die Stele
zum Ruhm der göttlichen Macht zu errichten (3.42, 5.35, 39.14, 39.39, 57.8, 61.22).
fTTL(TJTEW scheint wie KEA.Euw in diesem Sinn von »befehlen« benutzt worden zu sein, nämlich
in Sühneinschriften, um den Sünder bzw. seine Angehörigen aufzufordern, für Fehler zu büßen
(3.27, 39.54, 39.65, 40.54, 63.9, 63.14, 63.34 ).699 Während jedoch mit KEA.Euw fast aus-
schließlich das Errichten einer Stele verlangt wird, können mit fTTL(TJTEW
auch andere Arten der
Genugtuung ausgedrückt werden, wie das Errichten von Zeptern und Flüchen in Nr. 3 .27, das
Entrichten von Geld in Nr. 39.54 und von Wein und Korn in Nr. 63.9.
KoM(w drückt durchweg bestrafen aus. Die konkrete Form der Strafe wird häufig genannt. Es
handelt sich meistens um physische (am Gesäß in 3.23, am Fuß in 3.27, an den Augen in
10.21, 39.7, 40.19, 40.45, 57.17, 61.47, am Busen in 39.21, 40.32, 40.43) oder psychische
698
Vgl. F.T. van Straten, BABesch 51 (1976), 5. 9. 24 f. mit Parallele für die Emrnytj der Götter. Für den
häufigen Gebrauch dieses Ausdrucks für einen göttlichen Befehl und für den Gebrauch im NT s. Horsley, 2
( 1982), 86, zu Nr. 49.
699
Vgl. die Interpretation von Steinleitner, 111 für dieses Verb als »Aufforderung der Gottheit zur öffentlichen
Sühne«.
70
°
Für die Interpretation von EK(T7TEW
in Nr. 39.53 als Rache nehmen s. - Lampe folgend - Petz!, 44, Kom-
mentar zu Nr. 35.
116 IX. Aspekte der Beziehung zwischen Adorant und Gottheit
Krankheiten (5.35), manchmal um den Tod (3.35, 39.53?, 39.55, 39.65), womit sowohl der
701
Sünder als auch eine mit ihm verbundene Person bestraft werden können.
vEµwaw tritt in einigen Fällen als Ausdruck des Erzürnens auf. Daß KoM(w und vEµwaw in
702
ihrer Bedeutung sehr nahe liegen, wie G. Petz) und H.M. Malay beobachtet haben, läßt sich
dadurch bestätigen, daß sie in den Sühneinschriften an gleicher Position erscheinen. Als Unter-
schied läßt sich jedoch beobachten, daß bei der Verwendung von vEµECJawkeine Strafe erwähnt
wird, sondern direkt das Verlangen der Gottheit nach Genugtuung (39.9, 39.14, 63.14). Das
Verb drückt also das Verfolgen durch die Götter nach einer Sünde aus, entweder nur den göttli-
chen Zorn, der besänftigt werden muß oder vermutlich auch eine nicht erwähnte Strafe.
µnaßai.vw kommt nur in Nr. 57.23 vor, es könnte den Sinn von »besessen machen« haben
und damit eine konkrete Art der Strafe bezeichnen. 703 Es gibt jedoch Fälle, in denen das Verb
µnEpxoµm im Sinne von »bestrafen« oder »verfolgen« gebraucht wird, eine Bedeutung, die
auch µnaßai.vw in dieser Inschrift haben könnte, wobei es die häufigeren Verben KoM(w und
vEµEaaw ersetzen würde. 704
Obwohl meist von den Menschen verlangt wird, daß sie die Macht der Götter verkünden, gibt
es einige Belege in denen ausdrücklich gesagt wird, daß die Gottheit selbst ihre Macht zeigt:
8Ei.KvuµL:Tl 0Eos- fBEL~Ev TCTS'i8i.as- 8uvaµLS' (3.26), woraufhin einer der Sünder starb.
hn<j>ai.voµm: oÜTWS'TE Em<j>avELS' 6 0E6s- ... TT]VKAE(/;aaav ... füEpT]~E(39.9), wo sich die
göttliche Epiphanie durch das Wiedererscheinen des gestohlenen Edelsteins und das Bestrafen
der Sünderin zeigt. Vergleichbar sind die göttlichen Epitheta hn<j>avfis-705 und tµ<j>avfis-706 •
ava(T]TEw: ava(T7177aas- 6 0Eos- TTJVi8i.av 8vvaµLv (61.23), woraufhin der Sünder eine
Strafe erhielt. 707
In den drei Fällen wird unter der Offenbarung der göttlichen Macht das Bestrafen verstanden,
das normalerweise mit KoM(w ausgedrückt wird.
Die göttliche Macht spielt eine bedeutende Rolle in den Sühneinschriften, weil sie immer zum
Ruhm der Gottheiten ausgedrückt werden muß. In dieser Hinsicht ist es bemerkenswert, daß
die einheimischen Gottheiten, für die solche Inschriften aufgestellt werden, besonders häufig
mit Epitheta genannt werden, die gleichfalls diese Macht ausdrücken:
701
Die physischen Krankheiten werden öfter durch die Reliefdarstellungen deutlich: 3.31, 3.52, 3.67, 39.56,
40.34, 40.36, 40.65, 40.66, 63.34.
702
EpigrAnat 6 ( 1985), 64.
703
Vgl. P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 14 f. Anm. 55.
704
Strubbe, Cursed be, 41 nennt zwei Beispiele für Grabflüche: F.W. Hasluck, JHS 25 (1905), 63, Z. 15 (Bi-
thynien); P. Moraux, Une Imprecation funeraire a Neocesaree, Paris 1959, 11, Z. 9, 25 Anm. 3 mit weiteren
Beispielen.
705
Nr. 3.58, 5.13, 8.16, 28.1, 40.28. Zu diesem Epithetons. G. Petz! - H. Malay, GrRomByzSt 28 (1987),
468 Anm. 48.
706
Nr. 35.1. Vgl. Anm. 696.
707
civa(TJTEw ist hier mit G. Petz!, ZPE 30 ( 1978), 254 als »spüren lassen« zu verstehen. Das Verb kommt
auch auf einer Sühneinschrift unbekannter Herkunft vor, wo es jedoch den üblichen Sinn von »nachforschen« zu
haben scheint, vgl. SEG XXVIII, 1568.
1. Von der Gottheit ausgehende Kommunikation 117
708
Nach Petz!, 6 bezieht sich ÜAVTOS darauf, daß ein Rechtsverfahren, d,L, einem solchen Gott übertragen war,
zumindest vom Schuldigen nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte.
709
Für den Begriff tavsasin Inschriften auf Lydisch, seine Gleichbedeutung mit µE'yas und seine mögliche Ver-
wendung als Epitheton eines einheimischen Apollo s. Heubeck, 25 ff.
710
s. o. 42 den Kommentar zum Epitheton.
711
Für denselben Sinn von ElaaKouw als »eine Bitte hören und erfüllen« vgl. Ev. Luk. 1, 13; vgl. auch H.S.
Versnel in: H.S. Versnel (Hrsg.), Faith, Hope and Worship, Leiden 1981, 35. Für ETTtjKOosauf lydischen In-
schriften vgl. Nr. 3. 18, 3.39, 15.6, 30.4, 32.1, 39.34, 40.34, 40.69, 40.73, 57 .2, 58.2, 59.2, 59.9, 61.21,
61.26, 61.62, 63.11. Für das Erhören menschlicher Bitten s. 0. Weinreich, Ausgewählte Inschriften I (1969),
131-195.; vgl. dazu Versnel a. 0. 26 ff. 34 mit Anm. 134.
712
Nr. 55.5 und 55.6.
713
Nr. 3.18.
118 IX. Aspekte der Beziehung zwischen Adorant und Gottheit
1. Hilj:l·ge.rnche
ETTLKaAEw: In Nr. 39.11 wird die Gottheit in einem Streit um Schlichtung gebeten. Diese Ver-
wendung erinnert an diejenige in Flüchen, in denen die Gottheit durch dasselbe Verb gebeten
· .. 714
wird, den Verursacher emes Ubels zu bestrafen.
(Eir), EVEuxoµm: Wie im Fall von hnrnMw wird mit diesen zwei Komposita des Verbes
El'.,xoµm eine Bitte an die Gottheit ausgedrückt, und zwar um Genugtuung für menschliches
Vergehen (39.9, 57.8, vgl. 39.11) oder um Schutz vor möglicher Grabschändung (42.8). Die
gleichen Funktionen haben auch die Aufstellung von Zeptern und die Niederlegung von Flü-
chen.715
Evxoµm: 39.22, 39.60, 40.35, 40.36, 55.2, 56.3, 57.21, 57.24, 58.2, 61.29, 61.62. Das
Verb wird vor allem auf Votivinschriften benutzt, um die Gottheit um Heilung des Adoranten
selbst, eines Mitglieds seiner Familie oder seines Viehs zu bitten. 716
TTapaxwptw: In Nr. 39.65 übergibt der Adorant der Göttin die Verantwortung eines Falles be-
züglich eines Betrugs, den er erlitten hat. In diesem Fall halte ich das Verb nicht für auf ein
717
konkretes Objekt bezogen.
2. Versöhnungsgesuche
Em(17TfW: In den Inschriften Nr. 3.23, 3.36 und 3.37 scheint das Verb den Sinn von »fragen«
zu haben, und zwar in diesem Fall das Fragen nach der Form, in der die Sünde gebüßt werden
soll.118
EpwTaw: Nr. 5.35 und 57. I 9 sind Sühneinschriften. In Nr. 39.32 wird die Gottheit von der
Adorantin gefragt, ob statt eines Opferstieres eine Stele mit der Darstellung eines Stieres ausrei-
che. Es handelt sich also, wie in den Sühneinschriften, um die Frage nach einer Genugtuung.
714Dieser Sinn ist sehr gut in christlichen Inschriften und in Formeln magischer Texte bezeugt, A. Deissmann,
Licht von Osten, Tübingen 1909, 355; s. J. Zingerle, ÖJh 23(1926), Beibl. 58 mit Anm. 23, Kommentar zur
Inschrift Nr. 2 (= LBW, 1499) aus Mopsuestia in Kilikien, in der sich eine Parallele zu dieser Form findet.
715s. u. 120 f. 2.3.
716Diese Art der Kommunikation wird oft auf den Reliefs dargestellt, wobei der Adorant seine rechte Hand im
Gebetsgestus erhebt, vgl. 3.28, 39.42 u. a. Oft drückt da~ Verb nicht nur da~ Bitten, sondern auch da~ Verspre-
chen eines Gelübdes aus, z. B. in 61.62).
717Vgl. Petz!, 65.
718 Vgl. o. 114 die andere Bedeutung des Verbs unter 1.1. Für Nr. 3.23 s. H.W. Pleket, Talanta 10/11
( 1978/79), 89 f.; für Nr. 3.36 und 3.37 Petz!, Kommentar zu Nr. 73 und 74.
2. Vom Adoranten ausgehende Kommunikation 119
In Nr. 40.14 lassen sowohl der Gebrauch dieses Verbes als auch der Ausdruck E<u>>--.oywv
aoü
TOS 8uvaµLs an eine Sühneinschrift denken.719
719
s. u. Kommentar zu Ev>-.oyEw
und o. 116 zum Ausdruck der Macht der Götter.
72
°Für das Niederschreiben der Offenbarung göttlicher Macht mit propagandistischem Charakters. u. 123 f. 3.3.
721
Zu >-.uTpovim NT und allgemein im 1. Jh. n.Chr. als »Geld, um die Freiheit der Sklaven zu kaufen« vgl. A.
Deissmann, Licht von Osten, Tübingen 1909, 278 mit Anm. 6; Herrmann, Ergebnisse, 4 7 f.; Horsley 3 (1983 ),
72, Nr. 46. Zur Bedeutung von >-.uTpovals Sühne für begangene Fehler vgl. Ev. Matth. 20, 29, wo Christus
>-.uTpovavTl TTo>-.>-.wv
genannt wird.
722
Vgl. L aµapT[av im NT, z. B. Ep. Hebr. 2, 17, im Sinn von »für eine Sünde büßen«.
723
Vgl. H. Malay, EpigrAnat 20 (1923), 75 f., der das Verb 0uµo>-.vTEW mit »to mitigate the divine wrath«
übersetzt, in Verbindung mit 0uµo>-.uala,das er als »certain gifts (food and beverages) by which the divine 0u·
µ6s- was dissolved« interpretiert. Diesen Sinn in Nr. 39.29 akzeptierend übersetzt Petz!, 12: »und <er hat beige-
bracht> das Lösungsmittel göttlichen Zornes, welches die Götter für gewöhnlich bekamen«.
724
Für die eulogia in Verbindung mit phrygisch-maionischen Sühneinschriften, für ihren orientalischen Charak-
ter und ihre Beziehung, aber nicht Abhängigkeit zur jüdischen eu/ogia s. H.W. Pleket in: H.S. Versnel (Hrsg.),
Faith, Hope and Worship, Leiden 1981, 183-189; vgl. L. Robert, CRAI 1978, 249 mit Anm. 47. Das Verb ist
allerdings nicht ausschließlich in Sühneinschriften bezeugt, vgl. 39.20, 39.60.
725
In diesem Fall wird nicht die Gottheit selbst, sondern die Offenbarung ihrer Macht (Tas- 8uvciµELS-)geprie-
sen.
726
In dieser Inschrift hat das Wort den Sinn von Ev>-.oyE'w;
s. Kommentar zu TAM V 1, 251.
727
Für den Gebrauch des Wortes in diesem Kontext erst seit der Kaiserzeit und vor allem in Kleinasien s. H.S.
Versnel in: H.S. Versnel (Hrsg.), Faith, Hope and Worship, Leiden 1981, 45 mit weiterer Lit. in Anm. 185 .
120 IX. Aspekte der Beziehung zwischen Adorant und Gottheit
40.41, 40.92, 55.2, 57.19, 57.21, 57.24, 58.2, 61.23, 61.24, 61.25. Vgl. (d;)xapLCJTI7pLOv:
3.48, 5.19, 8.17, 61.7, 61.54; EuxapLCJTLavE'0ovTo:39.58
cüxoµm: In Nr. 3.52 und 39.58 im Sinne von Beten oder Danken am Ende der Sühneinschrift.
EVX~V (avi9TiKEoder avfoTT]CJE): In den meisten Votivinschriften mit der Bedeutung von Wei-
728
hung aus Dankbarkeit. Dies ist vermutlich auch die Funktion von avi9TiKE {i:r[ay}ynMµ[c
vols in Nr. 40.105, wo der Adorant die Weihung versprochen hatte. Vgl. die Inschrift Nr.
58.2, in welcher der Gott die EUX~(hier im Sinne von Bitte) erfüllt, welche die Adorantin aus-
gesprochen hatte: TOD0rnD TT]Vdxriv TTOL ~aaVTos.
728
Mit demselben Sinn erscheinen auch aTtj\17 in Nr. 3.38 (von der Gottheit als Ausgleich verlangt), 5.25 und
39.13; °Lfporrol17µa in Nr. 3.29 und 3.30 (vgl. Diakonoff, 162, die'Lfporrolriµa als» Weihung einer Stele als Beichte
einer Sünde« interpretiert, s. Anm. 115 mit Literatur für andere Interpretationen). Nach Petz!, 91 f. handelt es sich um
eine vom Gott akzeptierte Weihung. Da der Begriff nur auf Stelen einer bestimmten Werkstatt vorkommt, stimme
ich mit Diakonoffdarin überein, daß es sich um einen lokalen Begriff handelt, der eine Weihung bezeichnet (in 3.29
und 3.30 ist die Weihung ein einfaches Exvoto, in 3.31, 3.36 und 3.37 eine Beichtinschrift).
729
Für den Versuch, die Verwendung der beiden Methoden zu analysieren und sie voneinander zu unterscheiden s.
0. Eger, Festschrift Paul Koschacker III, Weimar 1939, 290 f. zum Themas. allgemein M. Ricl in: E. Schwert-
heim (Hrsg.), Forschungen in Lydien (Asia Minor Studien 17), Bonn 1995, 67-76.
73
°
Für die Rolle der Zepter in diesen Inschriften, ihre Darstellung auf den Reliefs und für weitere Literatur s. L.
Robert, BCH l07 (1983), 518 ff.(= Robert, Documents, 363 ff.); Strubbe, Cursed be, 46 f.
711
Für die anatolische Tradition der Grabf1üche s. Strubbe, Cursed be, 38 ff.; W. Schepelern, Der Montanismus
und die phrygischen Kulte, Tübingen 1929, 84 Anm. 342 nennt einige Belege, in denen die Gottheit durch da~
Anbringen ihres heiligen Tieres auf dem Grab als Schutz vergegenwärtigt wird, z. B. G. Mendel, BCH 33
( 1909), 323 ff., Nr. 78. 325 f., Nr. 79.
n 2 Für Parallelen zu den cipal als Grabf1üchc in Kleinasiens. Strubbe, Cursed be, 35.
733
Vgl. die Grabinschrift Nr. 57.27, in der Ta ä\vrn aKTjrrTpaals Fluchgottheiten angerufen werden. Vgl. die
Anm. 708 zu c'i\vrns- in 1.2.
2. Vom Adoranten ausgehende Kommunikation - 3. Kommunikationsweise und Vermittler 121
39.41, ebenso falsche Schwüre (ÖpKoL)an die Gottheit: Nr. 39.41 und 39.65. Vgl. Nr. 39.50
(EAOLaaE~ EmopKoauvris-).734 Die Inschrift Nr. 39.41 ist ein Zeugnis dafür, daß die Lösung
von Zeptern und Schwüren zumindest in diesem Fall durch Bezahlung durchgeführt wurde.
In Grabinschriften drückt die Formulierung der Verfluchung den Wunsch aus, daß der göttliche
Zorn den Grabschänder bestrafe oder daß dieser bei der Gottheit in Ungnade falle.
KEXoAwµEvwv TUXOLTO Twv 8Ewv (oder ähnliches):735 3.15, 3.17, 3.82, 9.1, 39.15-39.18,
39.70, 57.1, 57.3, 57.4, 57.6, 57.6 a, 57.27, 57.28, 62.1-62.3, 63.12, 63.15-63.17,
63.18a, 63.22
734
Für den Grundsatz, daß für Meineide gebüßt werden muß, vgl. Ev. Matth. 5, 33 (ovK hnopKtjCJELS-,dnoow-
öE Tl\i Kvpl4>Tous- ÖpKovs-aov).
CJELS-
735
Beispiele für Formeln in Grabflüchen Kleinasiens finden sich bei Strubbe, Cursed be, 33 ff. Für die Formel
Kqo,\wµlvos- als Gegensatz zu 'l,\Ews-und ihre Bedeutung in Grabflüchen und Sühneinschriften s. H.S. Versnel,
ZPE 58 ( 1985), 260 ff.
736
Gerade in Verbindung mit Asklepios sind Träume mit einer heilenden Funktion häufig erwähnt. Man wird
vor allem an die incubatio der berühmten Heiligtümer der Gottheit in Epidauros und Pergamon erinnert, s. u. 67
Kommentar zu Asklepios; vgl. Aristeid. Or. XLVII 3; 76. Vermutlich spricht Asklepios als Heilender die Auf-
forderung aus. Vgl. auch Fälle, in denen der auf einem Weihrelief für andere Gottheiten dargestellte Gott den
Auftrag für die Weihung erteilt hat, F.T. van Straten, BABesch 51 ( 1976), 9.
737
Vgl. Liddell - Scott, wo da~ Wort in diesem Beleg als »assistance, succour« übersetzt wird. Die Autoren
folgen W.H. Buckler, JHS 37 (1917), 101, der sich auf die Bedeutung »Helfer« von napaaTCITTJS' für Zeus in der
Inschrift G. Kaibel, Epigrammata Graeca 790, 807 stützt. Buckler erkennt jedoch an, daß dieser Gebrauch von
napciarnCJLS-sonst nur in einer Inschrift des 11. Jhs. n.Chr. belegt ist (CIG 8761). Vgl. Robert, Hellenica VI,
110 f. für weitere Beispiele der Epiphanie und ihrer Verbindung mit göttlicher Hilfe sowie H.S. Versnel in: H.S.
Versnel (Hrsg.), Faith, Hope and Worship, Leiden 1981, 30.
738
Vgl. eine Sühneinschrift aus Phrygien bei Herrmann- Polatkan, 58 ff., Nr. 15, welche in einem Traum geforde11
122 IX. A,pekte der Beziehung zwischen Adorant und Gottheit
KCTT' ETTL
rrvowv wird einem ganzen Dorf der Auftrag von Zeus Killamenenos erteilt, für Menos
Tekusa und Men Tyrannos ein Weihrelief zu errichten (39.2). E. Schwertheim interpretiert das
Wort in einem Beleg aus Magnesia am Mäander (2. Jh. n. Chr.), in dem die ETTL rrvow gleich-
falls vor einer ganzen Gemeinschaft stattfindet, als »Vision« oder »Eingebung« und hebt den
philosophischen und poetischen Gebrauch des Wortes hervor. 739
KAT]öovL(oµm: In Nr. 63.41 steht KEKAT]8oVLCJ0Eµc ön µcµo\uµivos- EL, was auf eine Ver-
lautbarung der Gottheit durch einen Traum oder durch ein Orakel spricht.
E'-rr'LTa 'Cxvri:39.37 (der Gott hinterläßt vermutlich die Spuren, auf denen der Altar errichtet
werden soll). 740
wurde: m1prnTci017 m'm,) Els- TOVS' ÜTwovs-,eine Inschrift aus Dionysopolis, MAMA IV, 279, in welcher der Gott
6vdpo1s- µcJLrrapEaTci017,oder eine weitere aus Magnesia am Mäander, wo es sich um eine Erscheinung handelt,
diedemVolketwasüberdenTempelmitteilt,IK 8,100, 12:0das- t'mrrvo(as- Kal rrapaaTciGEWS' yEvoµEV17S'
T0 avvrrcivn rr,\~0EL.
739
E. Schwertheim, IstMitt 25 ( 1975), 358 f. Ein weiterer Beleg kommt aus Kastabala, L. Robert, La deesse c.Jc
Hierapolis Castabala, Paris I 964, 59-62, wo die Priesterinnen von ÜE[a irr[ rrvow besessen sind.
74
°
Für die Deutung auf eine Epiphanie mittels göttlicher Fußspuren und für Beispiele von Fußdarstellungen in
Verbindung mit Weihungen als Wiedergabe göttlicher Füße s. Herrmann - Polatkan, 55 u. Anm. 120.
741
FüräyyE \os- in diesen Inschriften s. Herrmann, Ergebnisse, 3 I f.; Ricl, EA 19, 99 m. Anm. I 19. Zur Deutung
einer EvayyE ,\[s-als Priesterin der Hera auf einer Inventarliste in Samos s. F. Sokolowski, HarvTheolR 53 ( 1960),
227. In Nr. 39.14 und 39.42 könnte es sich um einen Priester handeln, vgl. Nr. 63.2 und 3.40. Für einen äyyE\os- ocr
Göttin in Lukians Podagra s. G. Petz], Metis 6. 1-2 ( 1991 ), 139 f., der einen Vergleich zwischen diesem Werk und
den Beichtinschriften durchführt. Vgl. auch die Erwähnung von äyyE\01 mit derselben Rolle in den magischen Papy-
ri, z. 8. ein äyyE\os- der Selene im PGM VII, 862-918; des Helios im PGM 1, 195-222.
742
Zu verschiedenen Beispielens. S. Mitchell, Anatolia II, Oxford 1993, 45 f., der den äyyE ,\os- als göttliches
Wesen interpretiert, das den zweiten Rang nach der höchsten Gottheit einnimmt. Er weist auf die vielen Belege
hin, in denen Theos Hypsistos entweder zusammen mit Theios Angelos oder mit Theios Angelik6s erscheint,
und erinnert an die Rolle der Engel in der jüdischen Religion.
w F. Sokolowski, Sur le culte d' Angelns dans le paganisme grec et romain, HarvTheolR 53 (1960), 225-229,
bes. 229.
3. Kommunikationsweise und Vermittler 123
TTpocj:n'jns:
In Nr. 61.15 wird die TTpocprjnsals Retterin eines Adoranten erwähnt (TT.CJWTELpav
yEvoµEVT]V), vielleicht durch ein rettendes Orakel.744 In Nr. 4.5 wird der Adorant Menogenes
durch ein Orakel von den Göttern zu etwas aufgefordert (ein Amt zu versehen?): µavToCJUVT.)
KEKAT]Tm i.mo 0Hi:iv;s. auch den folgenden Absatz.
Priesterin:745 In Nr. 3.40 wird eine Krankheit durch Entzauberung (E/;qa0{i:aa)geheilt, die von
der Priesterin durchgeführt wurde. 746 In Nr. 63.2 verfügt eine verstorbene Priesterin über die
göttliche Gabe, Orakel zu erteilen.747 In Nr. 40.92 wurde Zenonis, nachdem sie von Meter
Phileis bestraft worden war, von Eunoia geheilt (0apaTTrnffiaafüa Trjs Euvuas XLPOS-); Eu-
noia war vermutlich eine Priesterin (vergleichbarer Fall in 3.40), aber vielleicht, wie Petz! ver-
mutet, »die vergöttlicht vorgestellte Geneigtheit der Meter Phileis«.748
t.Epos 8oüµos: In Nr. 39.67 teilt dieser Verein, KaTa T17VTwv 0Ewv ETTL
rnyiiv, den Adoran-
ten eine göttliche Vorschrift mit.
3. 3 Adorant als Vermittler göttlicher Macht
Zuletzt ist die Rolle der Gläubigen selbst, die die Stelen errichten, als Vermittler göttlicher
Macht zu erwähnen. Dies ist vor allem in der Mehrzahl der Beichtinschriften der Fall, in denen
der Sünder von der Gottheit aufgefordert wird, die Offenbarung göttlicher Macht anderen Men-
schen mitzuteilen.749 Die dafür bezeugten Verben sind hier in der linken Spalte eingetragen,
während rechts die verschiedenen Begriffe stehen, die die Offenbarung der göttlichen Macht
bezeichnen:
750
CJTT]AAoypacpEw
µapTUpEw 751 VEµECJLS 752
744
L. Robert, Anatolia 3 (1958), 122 f. Vgl. Herrmann, Ergebnisse, 56. Zu weiteren TTpo<jiijTm s. u. 90 f. den
Kommentar in Kap. V. Zu prophetai als Vermittler zwischen Gott und Mensch s. S. Mitchell a. O. 46 f.
745
Vgl. Aristeid. Or. XLVII 58. 76, wo der 11eokoro.1· des Asklepiostempels dem Autor in einem Traum als
Vermittler der Gottheit erscheint, um ihn zu heilen.
746
Zur Bedeutung von E'E<;w0Ei:aa als »entzaubert« s. L. Robert, Hellenica X, Paris 1995, 102 Anm. 10.
747
Vgl. L. Robert, Etudes Anatoliennes, Paris 1937, 131 f. mit Merkelbachs entscheidender Verbesserung zu z.
14 f., R. Merkelbach, ZPE 15 (1974), 208.
748
Petz!, Kommentar zu Nr. 94.
749
Zur Bedeutung der Sühne in solchen Texten und zu Parallelen zu heidnischen Aretalogien s. Horsley 8
(1997), 173-175.
750
Nr. 3.27, 5.9 a, 5.35, 39.3, 39.9, 39.14, 39.55, 39.61, 57.8. Vgl. CJTT)A.T] (cl.vi0riKEo. ä.): Nr. 39.29,
40.14, 40.21, 51.13.
751
Nr. 3.26, 3.28, 57.19. Vgl. o.vECJTT]CJE TO µapTupLov in Nr. 61.22.
752
Nr. 5.35, 39.9.
753
Nr. 61.22, 61.23. Hier hat das Verb die Bedeutung von »einen Auftrag weitergeben« und nicht von »auffor-
dern« wie in Nr. 39.55 (s.o. 114 1.1 a).
754
Nr. 40.19. Für die zeitlich unterschiedliche Verwendung von o.pETT) und öuvaµv; (öuvaµv; vor allem in eh
Kaiserzeit) s. F.T. van Straten, BABesch 51 (1976), 16, mit Anm. 226 und 227; H.W. Pleket in: H.S. Versnel
(Hrsg.), Faith, Hope and Worship, Leiden 1981, 157.
755
Nr. 39.9, 39.39, 40.19, 61.25. Vgl. i:yypa<jiov foTriaav: Nr. 3.31.
756
Nr. 39.3, 39.14, 39.55, 39.61 u.a. Beachte den häufigen Gebrauch gegenü. viµrnLS' oder cl.pntj, s. Anm. 754.
124 /X. Aspekte der Beziehung zwischen Adorant und Gottheit
Die Kommunikation zwischen den Göttern und den Adoranten, wie sie sich durch die lydischen
Inschriften darstellt, läßt eine starke Beziehung zwischen beiden erkennen. Es fällt auf, daß eine
solche private Verbindung vor allem in den einheimischen Göttern gewidmeten Inschriften aus
Nordostlydien bezeugt ist. Die Ausdrücke und die Art der Kommunikation spiegeln eine Bezie-
hung wider, in der die Gottheit der Herr ist, der über den Menschen seine Macht ausübt. Diese
Beziehung wird in Nr. 39.9 ausgedrückt, wo eine Frau bestraft wurde, ön TO Twv civ0pwrrwv
µd>J...ovETTOT)O"fV Tl ToD 0rnD.758 Die Gottheit setzt sich mit dem Adoranten in Verbindung,
um etwas von ihm zu verlangen, um ihm zu helfen oder ihn zu bestrafen; der Gläubige hinge-
gen richtet sich an die Gottheit, um dem Gott zu danken, ihn um Hilfe zu bitten, zu preisen oder
zu versöhnen. Die Rolle der göttlichen Macht ist besonders auffallend. Das Wort 80vaµLS' be-
zieht sich meist auf die Fähigkeit der Gottheit, Menschen zu bestrafen oder zu verzeihen, selten
jedoch auf göttliche Hilfe in Folge der Bitte eines Adoranten, der nicht gesündigt hat. 759 Die
Ersetzung der Gottheit durch seine 8uvaµLS'läßt sich mit einem Aspekt der jüdischen Religion
vergleichen. Die göttliche Macht wird dauernd gepriesen und bekannt gemacht. Dadurch und
durch die erwähnten Epitheta der Götter spiegelt sich die Beziehung zwischen Herren und Un-
tertanen wider, wie auch die Idee der göttlichen Allmacht, die die religiöse Mentalität dieses
kulturell kaum hellenisierten Teils Lydiens charakterisieren.
In diesem Kapitel wurde darauf aufmerksam gemacht, daß es zwischen lydischen Kultin-
schriften, besonders denen privaten Charakters, und Belegen der jüdischen und christlichen
Religion kaiserlicher Zeit viele terminologische Vereinbarungen gibt. Solche Beziehungen spie-
geln einen starken gegenseitigen Einfluß wider, der teilweise durch eine in vielen Aspekten glei-
che religiöse Konzeption begünstigt wurde. Es handelt sich um einen Synkretismus zwischen
heidnischen, jüdischen und christlichen Elementen, welchen man auch bei der Magie und den
Aretalogien der kaiserlichen Zeit beobachten kann.
757
Nr. 63.45
758
Vgl. Ev. Joh. 12,43 über die Pharisäer: ~ycim7aav yap TT]V bo~av TWV av0pu'.mwv µdMov ~lTEp T~V
86~av rnD 0rnD.
759
Nur in Nr. 3.28 scheinen die 8wciµns- des Gottes in einer Votivinschrift als Dank für göttliche Hilfe geprie-
sen zu werden. Vgl. insges. den Gebrauch im NT, wo 8uvaµLs- normalerweise die Wundertaten Christi bezeichnet.
X. SCHLUSSFOLGERUNGEN
Die Untersuchung der lydischen Kulte hellenistischer und römischer Zeit hat einerseits die geo-
graphische Verbreitung und die Intensität der Hellenisierung von Kulten, andererseits das Wei-
terleben einheimischer Kulte beleuchtet. Daneben ließen sich aber auch Schlüsse über die reli-
giöse Entwicklung innerhalb der einheimischen Kulte in römischer Zeit und über das Einwirken
760
fremder Kulturen auf das religiöse Leben Lydiens ziehen.
Die Hellenisierung war im westlichen Teil des Landes sowie in Sardeis und Philadelpheia be-
sonders wirksam und stand in deutlichem Zusammenhang mit dem städtischen Leben. Einhei-
mische Gottheiten sind dort hellenisiert und zu Stadtgottheiten geworden. Ihnen zu Ehren wur-
den Agone abgehalten, und ihre Tempel und Priester standen im Mittelpunkt des öffentlichen
Lebens. Daß daneben auch griechische Gottheiten verehrt wurden, geht vor allem aus den Eh-
reninschriften hervor, die sich auf Stiftungen und andere Wohltaten beziehen. Die starke Ver-
breitung von Apollo und Zeus, deren Namen auch nach Ostlydien eindrangen und dort für lo-
kale Gottheiten verwendet wurden, lassen den Einfluß der Seleukiden erkennen. Stärker noch
scheint der Einfluß der Attaliden gewesen zu sein: Sie führten in Sardeis den Kult der Athene
Nikephoros ein, in Thyateira und Philadelpheia den des Dionysos Kathegemon, in Philadel-
pheia und vermutlich auch in Sardeis den des Zeus Helios und in Thyateira den des Herakles.
Auch die Identifizierung des Zeus mit Sabazios und die Einführung des Asklepioskultes in ganz
Lydien gehen vermutlich auf pergamenischen Einfluß zurück.
Andere Aspekte wie Kultpersonal und kultische Vereine sowie soziale Stellung und Gruppen
von Adoranten haben die geographische Beschränkung der Hellenisierung bestätigt. Diese Ele-
mente bezeugen zugleich die Bedeutung, die der Religion als Teil des städtischen Lebens zu-
kam, indem die wichtigen Familien der Stadt bei offiziellen und öffentlichen Kulten ihren Ein-
fluß demonstrierten.
Im stärker von einheimischen Kulten geprägten östlichen Teil Lydiens wurden von den griechi-
schen Gottheiten lediglich die Numina, von diesen besonders Tyche sowie Dionysos und As-
klepios akzeptiert und privat verehrt. Gerade diese Götter wurden in der ganzen hellenistischen
Welt als Vertreter einer neuen religiösen Tendenz verbreitet, einer Tendenz, die zum Teil auch
wegen des orientalischen Einflusses auf Religion und Philosophie des Hellenismus in vielen
Aspekten mit der religiösen Konzeption Anatoliens übereinstimmte.
Für einheimische Kulte gibt es nur wenige Belege im hellenistischen Lydien. Eine Ausnahme
bil~en dabei Stelen, die lokalen, mit Zeus und vor allem mit Apollo identifizie1ten Göttern ge-
weiht wurden. Zu ihrer Verehrung regte vermutlich das Beispiel seleukidischer Soldaten an d.
. ' IB
m Lydien eindrangen. In der Kaiserzeit hingegen zeigen die epigraphischen Zeugnisse in Ost! _
dien sehr viel deutlicher die Resistenz einheimischer Kulte gegenüber griechischem Einfluß. Je
~nalyse der in Ostlydien verehrten Gottheiten, aber auch die Art der Inschriften, die kultischen
Amter und Vereine sowie die Untersuchung der Adoranten zeigen, daß der Hellenisierung der
760
Für eine ausführliche Darstellung be_stim1'.1terAspekte und die Erwähnung von Problemen, die mit dem
Thema v_erbundensind, ~uf die aber hier 111chteingegangen wird, s. M.P. de Hoz, EI proceso de cambi 0 1. . .
en la ant1qua L1dia, Hab1s 28 (1997), 53-69. re igioso
l
126 X. Schluj/folgeru11gen
Sprache, der Personennamen und anderer kultureller Aspekte ein deutliches Festhalten an ein-
heimischen Gottheiten und am traditionellen kultischen Leben gegenübersteht. Der private Cha-
rakter der Verehrung und der Einfluß der Religion auf den Alltag der einheimischen Bevölke-
rung Ostlydiens wird besonders gut durch Votiv- und Sühneinschriften dargestellt. Sie spiegeln
viele Aspekte der Kommunikation zwischen Adorant und Gottheit wider, sowie die Vorstel-
lung, die die Einheimischen von den Göttern hatten. Als Charakteristika einheimischer Kulte sei
hier vor allem auf die fehlende funktionelle Unterscheidung der Göttern, auf die eigentliche
Beschränkung der Göttern auf einen weiblichen und einen männlichen Typ, der am häufigsten
jeweils Meter und Men genannt wird, auf die Besonderheiten der durch den Genitiv eines Per-
sonennamens gebildeten Epitheta und der Beinamen Mens, auf die Bedeutung der 8uvaµts, auf
die Funktion der Fluchgottheiten und der damit verbundenen Zepter und Flüche bei Bestattun-
gen sowie auf die Sitte der Beichte hingewiesen.
Die wenigen in lydischer Sprache erhaltenen Inschriften, die einheimische Kulte in der Zeit der
lydischen Herrschaft bezeugen, belegen Gottheiten und kultische Elemente, die auch zum Ver-
ständnis kaiserzeitlicher Belege beitragen, da sich Charakteristika dieser späteren Kulte auf die
frühen zurückführen lassen; dies ist der Fall bei der Verehrung von Artemis Ephesia, Artemis
Koloene und Artemis Sardiane, bei Men sowie bei Meter unter dem Namen Kybele. Die Be-
zeichnung rnvnv für Priesterinnen der Artemis in kaiserzeitlichen Inschriften geht auf das lydi-
sche Wort kaves für Priester zurück; die Bezeichnung µEyas für verschiedene Gottheiten findet
ihre Entsprechung im gleichbedeutenden tavsa~·,und die Epitheta des Men Tupavvos, KaTEXWV
und ßaaLAEuwv entsprechen dem lydischen Gottesnamen Tarhunt- in der Bedeutung von
»Herr«. Auch die Sitte der Fluchinschriften wurzelt, wie lydische Beispiele aus der Gegend von
Sardeis zeigen, in älteren lydischen Traditionen. Zuletzt deuten die zahlreichen Übereinstim-
mungen zwischen den Kulten Maioniens und denen des benachbarten Phrygien auf eine ehema-
lig enge Verbindung beider Völker, für die auch die in der antiken Literatur zu beobachtende
terminologische Unsicherheit in der Verwendung der Begriffe Lyder, Phryger und Maionier als
Indiz gewertet werden kann.
Eine Reihe von Gottheiten tritt hingegen erst in der Kaiserzeit in Erscheinung: Hosios kai Di-
kaios, Theos Hypsistos, Heis kai Monos Theos, Theion. Auch wenn sie innerhalb der einhei-
mischen Religion eine neue Tendenz widerspiegeln, erweisen doch ihre typisch anatolischen
Charakteristika ihren kleinasiatischen Ursprung. Wie sehr diese Gottheiten dabei den religiösen
Vorstellungen der frühen Kaiserzeit entsprachen, zeigt ihre schnelle Verbreitung im ganzen öst-
lichen Mittelmeerraum.
Den anderen Völkern, die im Laufe der Zeit Lydien beherrschten, gelang es nicht, dort ihre
Kulte heimisch zu machen; lediglich im Fall von Anaitis, der ursprünglich persischen Gottheit,
könnte man dies vermuten, doch hat sich auch hier in den meisten Fällen der Name lediglich als
Bezeichnung für die einheimische Meter durchgesetzt. Bezüglich des Judentums ist für Anatoli-
en die große Zahl von Diasporajuden bedeutend, die hier Aufnahme fanden. Trotzdem be-
schränkt sich in religiöser Hinsicht der gegenseitige Einfluß auf sprachliche Elemente, Formeln
und Terminologie, die auf ähnliche, aber voneinander unabhängige religiöse Konzeptionen
übertragen wurden.
Der Gegensatz zwischen griechischen oder stark hellenisierten, durch offizielle Urkunden be-
legten Kulten in Westlydien, wo sich eine städtische Kultur entwickelt hatte, einerseits und den
Schlußfolgerungen 127
Nachtrag
Die Inschriften 3.46a und 39.13b wurden nachträglich aufgenommen, sie sind daher nur in
Kapitel 2 sowie im Katalog berücksichtigt.
Zu einem neuen Beleg jeweils für Theos Bronton, Artemis Anaitis und Meter Orea s. jetzt G.
Petz!, Epigr Anat 30 (1998) 19-46.
Ca. 50 neue Weihungen (im weiteren Sinne) aus Lydien werden von H. Malay, Researches in
Lydia, Mysia and Aiolis vermutlich im Laufe des Jahres 1999 in der Reihe Ergänzungsbände zu
den Tituli Asiae Minoris (Wien) veröffentlicht. Unter den Gottheiten sind Zeus Aulaios, Zeus
Batenos, Zeus Ogmenos, Zeus Medu, Zeus Meilichios, Zeus Oreites, Zeus Sabazios, Thea
Androniku, Thea Hypsiste, Theos Hypsistos, Theos Basileus, Men Askenos, Men Gallenos,
Men Tyrannos, Meter Oleine, Meter Phileis, Papias und Pluton Symakenos.
1
KATALOG DER INSCHRIFTEN
1.1 Grabinschrift. Basis; in der Nähe von Tepcik (Gebiet nördlich von Magnesia); Kaiser-
zeit.
Robert, Hellenica VI, 131, Nr. 51 (TAM V 2, 1409); G. Petz!, EpigrAnat 15 (1990) 51, Nr. 4 (nach Revision
zu einzelnen Stellen; Photo (SEG XL 1053: nur Z. 1-3).
'Aya8ijL iiuxriLJ.
avEypcicf>riaavEcp'vyLElm KatL KOLvijLawniplm)
KaL O~'fll TijL apLCJTT]L TO. oo8E'[vrn napayyE\µa-)
4 rn b.LOVUCJLWL Kaff VTTVOV n[p6aooov füo6v-]
T ELS-TOV EaUTOÜOLKOVavopci[CJL KaL yuvmfLv)
EAEU8EpOLS- KaL OLKETCTLS-. b.LOS-[ya.p EV TOUTWL)
TOÜ EvµEVOÜS- KaL 'EaTlas- T[ijs- napE'opou au-)
8 TOÜ KCTLTu1Vä\\wv 8Ewv LWT[~pwv KaL Evoad
µovlas- KaL fl\omou Ka\. 'ApETijs- [KaL 'YyLElas-l
Ka'L Tuxris- 'Aya8ijs- Ka\. 'Aya8oD [D.alµovos- Ka\. M~-)
µris- Kat Xapl Twv Ka\. NlK'flS-ELa\.v'Lo[puµE'vmßwµol.)
l2 ToITT[wL)oE'owKEVo ZEiJS'napayyE'\lµarn TOUS-TE c'd
yvLCJµous-KaL TOUS-Ka8apµous-K[a\_Ta µua~pw ETTL -)
TE\Ei:v KaTci TE Ta TTClTpLG KaL WS'vDv [yE'ypaTTTCTL. noprn-)
OµEVOLEls- TOV OLKOVTOÜTOVävopE[s- KaL yuvai:KES-l
1
Die Inschriften sind alphabetisch nach den Gottheiten geordnet. Bibliographie in Auswahl: Für jede Inschrift
werden die editio princeps und die wichtigsten (Corpus-) Publikationen angegeben. Als letzte erscheint diejenige,
nach der sich, wenn nicht abweichend vermerkt, der hier wiedergegebene Text richtet. Manchmal weiche ich - ocr
Vereinheitlichung wegen - in Akzenten, Zeichensetzung oder Großschreibung von der letzten angegebenen Pu-
blikation ab. Ferner werden Literatur mit religionsgeschichtlichen Kommentaren und Veröffentlichungen mit
Abbildungen zitiert. Bei den Editionen oder Monographien, die in der Regel Kommentare enthalten (Buresch;
Keil - Premerstein I-III; Herrmann, Ergebnisse; Petz!; Diakonoff, 139-188; Ricl, EA 18, 1-49; Ricl, EA 19,
71-102) wird auf die Kommentare nicht ausdrücklich verwiesen. TAM hat in allen Fällen einen große Wert als
bibliographischer Kommentar. Bei Corpora oder Katalogen werden immer die Nummern der Inschriften angege-
ben, sonst die Seiten.
-
Katalog der Inschriften 129
2.1 Statuenweihung und Heiliges Gesetz. Marmorblock; Sardeis (lnv. Nr. 74. l);
150 n. Chr. (Kopie eines Erlasses des Jahres 365 v. Chr.)
L. Robert, CRAI (1975), 306 (= Robert, OMS V, 485) mit Photos und ausführlichem Komm. (vgl. SEG XXIX
1205; XXXV 1253; XXXVI 1089); CCIS II, 31 mit Abb.
Weitere Kommentare: F. Sokolowski, ZPE 34 (1979), 65-69; P. Frei - Kl. Koch, Reichsidee, (1984), 19 ff.;
P. Briant, Dia HistAnc 11 (1985), 180 f. u. 189 Anm. 13; F. Gschnitzer in: W. Meid - H. Trenkwalder (Hrg.),
Im Bannkreis des alten Orients (1986), 45-52. Zu Analogien mit dem NT s. Morsley 1, 21-3.
8E<;}'ApTEµLfü
"
KaL tj TTaTplfü
'ApLCTToßou,\05'ß'
4 a.ywvo0ETT)S'
i.nrEp Twv 8rnpLKu1v
TPLCTXELALWV Cl.VECTTT)CTEV.
3.2 Weihung eines Tores. Architrav; In der Nähe von Beyoba (Hierokaisareia); Kaiserzeit.
A. Fontrier, Museion VI (1886), 35, Nr. 513 (IGR IV 1306); TAM V 2, 1244.
"Opos-
t.Epos-
äau>..o[s-l
4 ['A]pTt[µL)-
[öos-l.
['E1r\.A]uToKpaTopos-TLßEplouK>..auölou
[Kalalapos- fEpµavLKOU > av8UTTO.TOU Ö[E]
[TT01r]>..lou
Kop\JTlALOULKEL TTlwvos-,
4 [\.Epo]voµouvTWv Kp17TlvouTau 'ApTEµLöw[plo[ul,
[BlT]wvos-TOD'PouaTlou > Ta avaTE8EVTa
[TflL]8EWLawµarn t.Epa > UTT0'A</>La T[ij]s-
['Ayla8lwvos-'O>..uµma.s-hwv > LÖ',
8 [v]TT0TEpEVTLGS- ratou 8uyaTpos-
[IlwalM17s-KüpaCTL<O>V TlpETTOUCTa ET[wlv17',
\JTT0MEv6.v8pov TODTla1rlou 1rm86.pL[ov]
'A1roMwvLos-ETwv Lß, VTT0TloTTALK~[als
12 föToupvas- LVVTVX17hwv µ [ ? ) ,
lJTT0'OKTaoulas-J\EUKLOU 8uyaTpos-
ÜUEVOUCTTUS" LUVET17fTWV ~ y·,
Küpamov KuKA.a.S"ETWV.L[ ? l .
Baa<LA>EUOV<T>OS- 'Ana>..ou
hous- E', µ17vos-<Tl>EpL T<bou·
o\. Ey ~OQ.PP17\/TlS"
t.Ep68ou>..o[L]
4 'ApTEµLÖL UTTEP MEvavöpou TTEPT (?)
t.Epov6µou KGAOKaya8Las-
EVEKEV Ka\. Euvolas- TI'j[s-l
Els- avTOl/S'.
2
Das Zeichen · (TAM) in Z. 2, 5, 6, 7, 11, 12 14 u. 15 ist hier durch das Zeichen> ersetzt worden, das sich auf
der Stele befindet.
T
1,
132 Katalog der Inschriften
3.9 Siegerehrung. Basis; Akselendi (Hierokaisareia); 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein,
nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein I, 114 (IGR IV 1310; Robert, Hellenica VI, 45, Nr. 11, 46 ff.); TAM V 2, 1273.
'AyaG[TjLTVXT]Ll.
[A]up. TTw[MLaVOV ?... ]
[T]p01a8~foVELl<rpav]-
4 [Tla Ta µE[yci,\a LEßaa]-
[T]a 'ApTE[µEiCJLa TTay]-
[Kp]cino[v Aup...... l
[. .]vos - - - - -
3.10 Siegerehrung. Basis; Nahe der Straße von Arpah nach Beyoba (Hierokaisareia); Kai-
serzeit.
W.H. Buckler, JHS 37 (19 I 7), I 09, Nr. 22 mit Photo eines Abklatsches (Robert, Hellenica VI, 44, Nr. 8, 46
ff.; TAM V 2, 1274).
'Ayaeti TU,)CTl
'LEpoS
TTClAT]S.
vac.
3.14 Offizieller Brief. Stele; Sari9am (nördlich von Magnesia); 2. Jh. v. Chr. (138-133 v.
Chr.?) (T AM); nach 22 n. Chr. (K.J. Rigsby ).
A. Fontrier, Museion VI (1886), 28, Nr. 506 (OGIS 333; Ch. Welles, Royal Correspondence, New Haven,
London 1934, 68); TAM V 2, 1396; K.J. Rigsby, Asylia. Territorial Inviolability in the Hellenistic World,
Berkeley - Los Angeles - London 1996, 439-414 mit Kommentar über die Stadt als möglicherm Adressaten
und einer Chronologie.
Vgl. Robert, Hellenica VI, 57 ff. zur Herkunft; K. Rigsby in: E. Schwertheim (Hrsg.), Forschungen in Lydien
(Asia Minor Studien 17), 77-83 zur Datierung und zu Hierokaisareia als Adressat.
3.16 Grabfluch. Giebelstele; zw. Kalburn und Köleköy (Saittai); 93/94 n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 55, Taf. XVI 3 (CMRDM I, 71, Taf. XXX; Diakonoff, 148, Nr. 21, Abb. 28); TAM V
1, 172 (Strubbe, APAI, 61 [Z. 6-9]).
Vgl. zu O"Kijrnpa L. Robert, BCH 107 (1983), 519 f. (= Documents, 363 f.); J. Strubbe, in: Ch.A. Faraone -
D. Obbink (Hrsg.), Magika Hiera, New York-Oxford 1991, 44 f.
3
Z. 8: CTKußa,\(om der Stein (Diakonoff); CTKußa,\,\[om (TAM).
Katalog der Inschriften 135
3.18 Weihinschrift. Altar; Kula; Museum Manisa (Inv. 238); 150/51 n. Chr.
Robert, Hellenica VI, 108, Nr. 44, Taf. XXI 7 u. XXII l; Diakonoff, 149, Nr. 27, Abb. 33; TAM V 1,236.
3.19 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines Lorbeerzweigs; Kula; vor dem 2. Jh. n. Chr.
(1. Diakonoff).
Herrmann, Ergebnisse, 24, Taf. IX 1 (Diakonoff, 149, Nr. 24, Abb.27);TAMV 1,237.
'AµLUS-'AvaELTLfü
EVX17V
3.22 Weihrelief. Oberteil einer Reliefstele mit Darstellung der in der Inschrift genannten
Göttinnen nebst Attributen und Tieren; unter der Inschriften leiste sind wohl die Köpfe von drei
Adoranten erhalten; Kula; Museum Louvre (lnv. MND 701); vermutlich Kaiserzeit.
Nach M. Tschakyroglu: A. Fontrier, Museion III (1880), 163, Nr. 331; Buresch, 69 ff. (Diakonoff, 150, Nr. 30
4 •
Abb. 32; TAM V 1, 244).
Abb. in: M.J. Vermaseren, Cybeles and Attis, London 1977, Taf. 16.
T('j NLKTJ
(?)
4
K. Buresch: HNI KH; TAM: [MN(?)TINIKH; I. Diakonoff: THNIKH.
·i:
,,
'
136 Katalog der lnschr(ften
3.23 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines rechten Beines mit Fuß und
Glutaeus; Kula; 3. Jh. n. Chr. (I. Diakonoft).
H.W. Pleket, Talanta 10/11 ( 1978/79), 88-90, Nr. 13, Taf. XIV, 13 (SEG XXIX 1174); nach einem Photo von
H.W. Pleket: Diakonoff, 151, Nr. 31, Abb. 34; Petz!, 75.
MEA.lTLVT]
'ApTEµLÖL
El!XTJV.
3.26 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung einer Mondsichel; Heiligtum der Meter Anaitis
und des Men Tiamu; 114/15 n. Chr.
A. Fontrier, Harmonia 20, 5 (1900), Nr. 2; nach J. Keil: J. Zingerle, ÖJh 23 (1926), Bbl. 5 ff., Nr. 1, Abb. 1
mit Komm. (SEG IV 647; 0. Eger, Festschrift Paul Koschaker 3 [ 1939], 289 ff.; CMRDM I 43, Taf. XIX;
Diakonoff, 145, Nr. 11, Abb. 24.); TAM V 1,317; Petz!, 68.
5
Z. 4: Vorschlag von J. Keil (TAM). Vgl. KOfMl6lOY (LBW); K.TOYINOf (Bailie).
Katalog der lnschnften
vciµv;- Kal. lMCJovTo aun'iv TEAEv- vüv avTl] µapTvpoDµEv Kal. E0Ao-
::t) TTjCJaVTOS' ToD 'EpµoyEvov ri yuVT) 24 yoDµEv µna TWVTEKVW\J.
avToD K(ll TO TEKVO\J KaL 'A110MwvL- "ETOVS'p98'.
O',' b a8EAc/>ÖS'
TOÜ 'EpµoyEVOVKai.
~
A..·~)Sühneinschrift. Stele; Heiligtum des Men Tiamu und der Anaitis; 156/57 n. Chr.
· l, ·· Abb 2
ri,it Gntrier, Harmonia 31, 5 ( 1900), Nr. 5; nach J. Keil: J. Zingerle, OJh 23 (l 926), Bbl. 16 ff., Nr. 2, ·.
k1l f.zomm. (SEG IV 648; 0. Eger, Festschrift Paul Koschacker 3 ( I 939), 288; CMRDM I 44, Taf. XX: ow-
n\ll'f, 146, Nr. 12. Abb. 25); TAM V 1,318; G. Petz!, 69.
3
-28 Exvoto. Stele mit Darstellung vierer Adoranten: Eltern und Sohn, dazu ein weiteres
Kind im Gebetsgestus; Heiligtum der Artemis Anaitis und des Men Tiamu; Museum of Fine
Ans in Boston (lnv. 94.14 ); 196/97 n. Chr.
1
-H.Wright, HarvStClPhil 6 (1895), 55-74, Taf. II, mit Komm. (CMRDM 1 63, Taf. XXV; Diakonoff, 151,
Nr. 32, Abb. 19; TAM V!, 319).
3 -29 Exvoto. Giebelstele; Heiligtum der Thea Anaitis und des Men Tiamu; 211/12 n. Chr.
~ Fontrier, Hanno'.lia~0,5 (1900), Nr. 4; na_ch J. Keil: J. Zingerle, ÖJh 23 (1926), Bbl. 27, Nr. 4 (SEG IV
0, CMRDM 1 45, D1c1konoll, 146, Nr. 13), fAM V 1,320 (mit Faks11111levon Keils Zeichnung).
3.30 Exvoto. Stele mit Darstellung einer Adorantin; Heiligtum der Thea Anaitis und des Men
Tiamu; Museum Leiden (S. Ns. 306); 215/16 n. Chr.
C. Leemans, Grieksche opschriften uit Klein-Azie, Leiden 1886, 8, Nr. 3, Zeichnung in Taf. I 3 (CMRDM I 60,
Taf. XXIV; TAM V 1, 321); Diakonoff, 143, Nr. 6 mit Photo Abb. 6.
Abb. in F.L. Hastet - H. Brunsting, Corpus Signorum Classicorum Musei Antiquarii Lugduno-Batavi, Zutphen
1982, Taf. 55, cf. 111, Nr. 203.
3.31 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung von zwei Augen, zwei Brüsten und einem
Bein; Heiligtum der Thea Anaitis und des Men Tiamu; Museum Leiden (S. Ns. 309); 236/37 n.
Chr.
A. Fontrier, Museion V (1885), 54, Nr. 433 (S. Reinach, Chronique d'Orient, Paris 1885, 215, Nr.l); C. Lee-
mans, Grieksche opschriften uit Klein-Azie, Leiden 1886, 10, Nr. IV mit Zeichnung, Taf. I; (Steinleitner, 4;
CMRDM I, 35, Taf. XVII; TAM V 1, 322); Diakonoff, 144, Nr. 8 mit Photo, Abb. 10; Petz!, 70.
Abb. auch in F.L. Hastet - H. Brunsting, Corpus Signorum Classicorum Musei Antiquarii Lugduno-Batavi,
Zutphen 1982, Taf. 56, cf. 113 f., Nr. 207.
3.32 Exvoto. Stele mit Darstellung zweier Beine; Heiligtum der Artemis Anaitis und des Men
Tiamu.
A. Fontrier, Museion III ( 1880), 127, Nr. 163; nach Zeichnung und Abklatsch A. Fontriers: P. Foucart, BCH 4
(1880), 128 f. (SIG.3 1142; CMRDM I 59; Diakonoff, 150, Nr. 28); nach J. Keils Zeichnung (faksimiliert):
TAM V 1, 323 (mit Zeichnung).
'ApTEµLfü'AvaELTLKaL
MT]VLTwµou MEATLVTJ
[v]TTEpTijs- 0/\0KAT]plas-
4 [Twv] TTo8wvEux17v
[avfolTT]CTEV.
3.33 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung zweier Brüste; Heiligtum der Artemis Anaitis und
des Men Tiamu; Museum Manisa (lnv. 416); 210-240 n. Chr. (I. Diakonoff).
L. Robert, Hellenica X, Paris 1955, 163, Nr. 28, Taf. XXIX 1 (CMRDM I 74, Taf. XXXI; SEG XV 739; Dia-
konoff, 152, Nr. 33, Abb. 9); TAM V 1, 324.
Katalog der Inschriften 139
'ApTEµLfü'AvaE[Tn)
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ClVECTTT)CJ
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3.34 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Adorantin; Heiligtum der Anaitis und des Men
Tiamu; Museum Leiden (S. Ns. 311); 169/70 n. Chr.
A. Fontrier, Museion V (1885), 54, Nr. 434; C. Leemans, Grieksche opschriften uit Klein-Azie, Leiden 1886 ,
13-15, Nr. VII mit Zeichnung, Taf. II; Diakonoff, 142, Nr. 3 mit Photo, Abb. 4; TAM V 1, 325; Z. 2: Dia-
konoff 'l EKovv8ou; T AM <~>EKovvoou
Abb. in F.L. Bastei - H. Brunsting, Corpus Signorum Classicorum Musei Antiquarii Lugduno-Batavi, Zutphen
1982, Taf. 56, cf. 112 f., Nr. 204.
3.35 Sühneinschrift. Stele; Heiligtum der Meter Anaitis und des Men Tiamu; Museum Iz-
mir (lnv. 9202); 162/63 n. Chr.
A. Fontrier, Harmonia 31, 5 (1900), Nr. 3; nach J. Keil: J. Zingerle, ÖJh 23 (1926), Bbl. 23, Nr. 3 mit Faksi-
mile, Abb. 3 (SEG IV 649; Diakonoff, 145, Nr. 1, Abb. 22); TAM V 1, 326, Taf. XVIII; Petz!, 72.
3.36 Sühneinschrift. Giebelstele; Heiligtum der Anaitis und des Men Tiamu; Museum Lei-
den (S. Ns. 310); 199/00 n. Chr.
Nach Kopie von Tschakyroglu: A. Fontrier, Museion V (1885), 55, Nr. 437; C. Leemans, Grieksche opschriften
ui_t_Klein-Azie, Leiden 1886, 12 f, Nr. VI mit Zeichnung Taf. II; H.W. Pleket, The Greek Inscriptions in the
R1Jksmuseum van Oudheden at Leyden, Leiden 1958, 85 mit Anm. 2, n. VI, Taf. XIV; (TAM V!, 327); Dia-
konoff, 142, Nr. 4 mit Photo Abb. 5.; Petz!, 73.
i"·
il
1,
140 Katalog der Inschriften
3.37 Sühneinschrift. Giebelstele; Heiligtum der Anaitis und des Men Tiamu; Museum Izmir
(lnv. 2810); 199/00 n. Chr.
Nach A. Fontrier, Harmonia 3 I, 5 (1900), Nr. 8: J. Zingerle, ÖJh 23 (1926), Bbl. 28, Nr. 5 mit irrigem Lemma
(SEG IV 651; Diakonoff, 143, Nr. 5); unter zusätzlicher Benutzung einer Kopie von J. Keil: TAM V I, 328,
mit Faksimile; Petz!, 74.
3.38 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Adorantin; Heiligtum der Anaitis und des Men
Tiamu; Museum Leiden (S. Ns. 307); 244/45 n. Chr.
C. Leemans, Grieksche opschriften uit Klein-Azie, Leiden 1886, 1I f., Nr. V mit Zeichnung Taf. II; H.W. Ple-
ket, Greek Inscriptions in the Rijksmuseum van Oudhedenat Leyden, Leiden I 958, 85, Taf. XV; Diakonoff,
144, Nr. 9 mit Photo Abb. 7; TAM V I, 329.
Abb. in: F.L. Bastei - H. Brunsting, Corpus Signorum Classicorum Musei Antiquarii Lugduno-Batavi, Zutphen
1982, Taf. 565, vgl. II 2, Nr. 205.
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3.39 Exvoto. Stele; Heiligtum der Anaitis und des Men Tiamu; Museum Izmir (Inv. 744);
271/72 n. Chr.
A. Fontrier, Harmonia 31, 5 (1900), Nr. 6; J. Zingerle, ÖJh 23 (1926), Bbl. 28, Nr. 6 (SEG IV 652); Robert,
Hellenica VI, 109, Taf. XXVI 1; Diakonoff, 145, Nr. IO mit Photo Abb. 23; nach zusätzlicher Zeichnung von J.
Keil: TAM V 1,330.
"ApTEµL'Avai:n 0c ~v a.vl0TjKa.
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fUXUPLCJTOUCJQTflV fU-
Katalog der Inschriften 141
3.40 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung zweier Götter (ein Gott mit Strahlenkranz, militä-
risch gekleidet, der einen Pinienzapfen in der linken Hand und ein Zepter in der Rechten hält.
Im unteren Register Artemis Ephesia mit zwei Hirschen, sie trägt einen Kalathos. Mondsichel
hinter den Schultern); Heiligtum der Anaitis und des Men Tiamu; Museum Leiden (S. Ns. 308);
3. Viertel des 2. Jh. n. Chr. (1. Diakonoff).
A. Fontrier, Museion V (1885), 55, Nr. 436; nach einem Photo: F. Cumont, CRAI (1915), 270-76 mit Abb.
(Komm. vor allem zum Relief); Diakonoff, 141, Nr. 2, Abb. 3 a--c, u. S. 166-168; (TAM V l, 331).
Vgl. L. Robert, Hellenica X, Paris 1955, 102, Anm. 10 zu TTEplTTTwµa.
Abb. in: R. Fleischer, Artemis von Ephesos (EPRO, 35), Leiden 1973, Taf. 39 (S. 22, Nr. E 71 ); F.L. Bastet -
H. Brunsting, Corpus Signorum Classicorum Musei Antiquarii Lugduno-Batavi, Zutphen 1982, Taf. 55, cf. 109
f., Nr. 203.
3.41 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Adorantin und zweier Augen; Heiligtum der
Anaitis und des Men Tiamu; Museum Leiden (S. Ns. 312); 210-240 n. Chr. (l. Diakonoft).
A. Fontrier, Museion V (1885), 55, Nr. 435; Diakonoff, 144, Nr. 7, Abb. 8; (TAM V 1, 332).
Abb. auch in H.W. Pleket, Greek Inscriptions in the Rijksmuseum van Oudheden at Leyden, Leiden 1958, Taf.
XIV; F.L. Bastet - H. Brunsting, Corpus Signorum Classicorum Musei Antiquarii Lugduno-Batavi, Zutphen
1982, Taf. 56, cf. 112 f., Nr. 206.
'ApTEµLÖL'AvaELTL~Tpa-
TOVELKTJMEhlvris urrEp
vyElas TWV o</)8aAµwv
4 v.
EUX17VCLVECJTTJO'E
3.42 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung einer Mondsichel; Heiligtum der Anaitis
und des Men Tiamu; Museum Bergama (lnv. 4344); 159/60 n. Chr.
H. Malay - G. Petz!, EpigrAnat 6 (1985), 60-63, Nr. 4, Taf. III (SEG XXXV 1164); Petz!, 71. 6
6
Vorschlag von Merkelbach in ed. pr. für Z. 15 f.: öv EµEpLCTE
TOTTov6 0E<':is-
K\avfü(jl Ml\wvL.
142 Katalogder Inschriften
3.43 Sühneinschrift. Statue des Men mit phrygischer Mütze und Mondsichel; Heiligtum
des Men Tiamu und der Anaitis; 118/19 n. Chr.
G. Manganaro, ZPE 61 (1985), 199-203, Taf. VII b, c, mit Komm. (SEG XXXV 1269; Petz!, 67, mit der hier
gegebenen Akzentuierung für Manganaros Kci0wf).
3.44 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines weihenden Mannes; wahrscheinlich aus dem
Heiligtum der Anaitis und des Men Tiamu; Museum Manisa (Inv. 420); 210-240 n. Chr.
(I. Diakonoff).
Malay, 160, Abb. 54. Sehern in Diakonoff, 152, Nr. 34 erwähnt.
'ApTEµLfü'Ava{[n Kf
MTJVL Twµov Tp6<j)L-
µos- 0TTEPi:avToD dr
4 X17V C1VECJTT]CJEV.
3.45 Weihung. Giebelstele mit Darstellung einer Adorantin und einer Mondsichel; in Phil-
adelpheia erworben, mit Sicherheit jedoch aus dem Heiligtum der Artemis Anaitis und des Men
Tiamu; Museum Manisa (Inv. 5704).
H. Malay, ZPE 49 ( 1982), 195, Nr. 4, Taf. IX (SEG XXXII 1221).
3.46 Weihung. Stele mit Darstellung des Men mit Zepter und Pinienzapfen (?) an einem
brennenden Altar und einer Göttin mit Zepter und rundem Objekt; vermutlich aus dem Heilig-
tum der Anaitis und des Men Tiamu; Museum Manisa; Kaiserzeit (H. Malay).
Malay, 556, Abb. 253.
3.46a Sühneinschrift. Fragment einer Stele; im Weiler Asar ca. 2 km nordöstlich von Gör-
nevit gefunden (Gebiet zwischen Gölde, Menye und dem Fluß Hermos; aus dem Heiligtum von
Anaitis und Men Tiamu?); Privatbesitz; ca. 2. Jh. n. Chr. (G. Petz!).
Katalog der Inschriften
143
q
li~tetzl, EpigrAnat 28 (1997), 69 f., Nr. 1, mit Photo (T~'.' ~); G. Petz!, Chiron 280998), 65-75 mit ausführ-
iern Komm. (im bes. zum Zeugnischarakter der Inschntt für den Sternenglauben m Lydren).
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[E':µav}m'.xmToKCTL [1-2?]
8 [ . . . .lcovKE[ ]
3
r •<17Ehreninschrift. Giebelstele mit Darstellung der Artemis Ephesia (von der nur der unte-
½ 1'eil erhalten ist) und im unteren Register dreier Adoranten; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde,
enye und dem Fluß Hermos); 223/24 n. Chr.
li
y ~trrnann, Ergebnisse, 25, Taf. IX 2 u. 5 (Diakonoff, 146 f., Nr. 14, Abb. 13 a -b); TAM V 1,449.
~l. CMRDM lll, 37 zu den Gründen der Verehrung.
!:48 Exvoto. Stele mit Darstellung einer ~eter auf einem Thron, die ein Tympanon und eine
f;'i:lterahält und von zwei Löwen begleitet w1rd; Ayazviran (Gebiet von Gölde, Menye und dem
luß Hermos); Museum Bodrum; vor dem 2. Jhd. n. Chr. (1. Diakonoff).
l2,lu1
l · ~- Lane, AnatSt 20 ( 1970), 52, Nr. 3, Taf. VI c; G. Petz!, ZPE 20 (1976), 224, mit Komm. (SEG XXVI
3 10); Diakonoff, 147, Nr. 15, Abb. 26; TAM V 1,450.
"Aoµrirns 'A8µ17rnv
wl. f'AvKfo TlYV\Jll Mri-
Tpl. 'Avinoos xa-
4 pLCTTT]pLOV.
lierrmann, Ergebnisse, 26, Taf. IX 4 (Diakonoff, 147, Nr. 18, Abb. 30); TAM V 1, 574.
"ETous poc;'.
'ApTEµLÖL
'AvaELTLÖL
4 fäTT7pla 'AAE-
ccivopou TTHBA!
144 Katalog der /11schr/fte11
3.52 Sühneinschrif't. Giebelstele mit Darstellung eines behinderten Mannes unter Bäumen;
Sandal (Maionia); 235/36 n. Chr.
Nach M. Tschakyroglu: Muscion III (1880), 164, Nr. 332 (Diakonoff, 48, Nr. 20); nach einem Abklatsch: TAM
V 1, 592; CCIS II, 33; Petz!, 76.
8kq 'AvaclTLOL
laLOS'EVX~V.
3.54 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines Adoranten mit Frau und zwei Kindern; Sandal
(Maionia); Museum Manisa (Inv. 421); 254/55 n. Chr.
Bei Diakonoff, 152, Nr. 35 erwähnt; TAM VI, 597, Taf. XXI.
7
Z. I: K6tVTOS'(TAM)
n;- .......
3.55 Exvoto. Stele mit Darstellung eines menschlichen Beines; Asarc1k (Maionia); 197/98
n. Chr.
Chr. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 108 f., Nr. 1, Taf. 14 (SEG XXXIII 1007).
'ApTEµLOL'AvaELTLKCTL
MT)VLTwµov KapTTlµT)
KopßoV/\WVOS' p E-
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4 avT17S'EVX~VClVEt1T)KE.
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(A) 'Aya0J'.iTVXD
'Av0Eµlov TTa1:s-/oüTOS',ÖS' civ/0vmiTwv µUy' ciµlvwv
0mip/xov TTaTpüS'(T)//\WVTpüTTOV T)/8' lJTTClTOLO
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'Aalöos- civ0v/TTaTOV, µqa//\~TOPOS' VLOV/ i.mapxov,
'Av0Eµlöriv/' 1alöwpov/ EV 'LKoodvlµap/µapEi:imv
8 'YTTaLTTWV vaiET17pES'E.!TlaaµEVE'UVEKEV / cipxijs-.
(C) TTpüVOT)aaµEvov/
T[ijs-civaaTaCTEWS'
l / 'ATTOMluVLOU
cipxLµayov.
8
Nach L. Robert, Hellenica IV, Paris 1948, Anm. 1 gehört das Fragment C vermutlich zu einer älteren, später
getilgten Inschrift.
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146 Katalog der /mchriften
3.58 Ehreninschrift. Stele; Hypaipa; 1.-2. Jh. n. Chr. (Reinach, nach Buchstabenform).
S. Reinach, Chronique d'Orient, Paris 1885, 154-160, Nr. 1, mit Komm. (OGIS 470; IGR IV 161 I); von S.
~ahin, IK 17 (Ephesos), 3825 neu kollationiert.
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4 [µEl½) - Kal. Teil µrivualavn T17V ETTL
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c[ö'J. 12 ciy01va Twv
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4 MEVEKpClTT]V 8 µcyci11.a'ApTEflELCTL
-
a 'ApTEµELCTLClOL [- -]
3.63 Siegerehrung. Basis; Ödemi§ (Hypaipa); 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstein III, 94 (L. Robert, RNum 18 [1976]. 34; IK 17 [Ephesosj, 3812).
'ApTEµELCTLCIOL
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'ATTOMWVLOV TOV Au. <PLAOCEVOS'
TaTwvoü Tijs- Kff <PA.KapTTlµov
148 Kawlog der !nschrifien
"( TTCTL
TTT]VCJV
TTVKTT]V aavrn tvcSc'x;ws-
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VELICTJ- Ta µqci,\a 'ApTEµEima.
3.65 Siegerehrung. Basis; Bei Ödemi~ (Hypaipa); 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstcin III, 92 (L. Robert, RNum 18 119761,34; IK 17 IEphesos], 3813).
3.66 Siegerehrung. Basis; Ödemi§ (Hypaipa); 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstein III, 93 (L. Robert, RNum 18119761, 34).
3.67 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Augenpaares zwischen den ersten
zwei Zeilen; Sardeis; 2. Jh. n. Chr.') (1. Diakonoff).
W.H. Buckler - D.M. Robinson, AJA 17 ( 1913), 369, Nr. 2; Sardis VII !, 95, Abb. 83: (Diakonoff, 154, Nr.
48, Abb. 37): Petz!, 99
'ApTEµL6L'AvaEL-r{L]
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K TLCJGElüS' Koi\aaOE[L]-
4 1cm('I) 1
3.68 Exvoto. Fragmentarische Stele an Artemis Anaitis und Men Tiamu gewidmet; Sardeis;
Ausgrabungssammlung (Inv. 64.58); vermutlich 3. Jh. n. Chr. (BASOR).
Nach dem Bericht von D.G. Mitten bei G.M.A. Hanfmann, in: ßASOR 177 ( 1965), 19, und Diakonoff, 154, Nr.
49 crwUhnt.
3.69 Exvoto. Stele mit Darstellung einer Mondsichel; Philadelpheia; 1. Jh. n. Chr. (Keil -
Premcrstein).
Keil - Premcr,tcin 1, 32, Abb. 14 (Diakonoff, 152, Nr. 36, Abb. 35).
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los- .... EUX~v].
3
-72 Exvoto. Altar; Philadelpheia; 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein).
J,(~il- Premcrstcin I. 30 (Diakonoff, 152 f., Nr. 39).
'AvaELTLOL
E ux~v.
LEKÖVOOS'
EixJE'ßT\S-
MT]TpL'Ava(i:n Eu~v.
3 .74 Exvoto. Altar; Philadclpheia; früher als 3. Jh. n. Chr. (1. Diakonoff).
P. Gschnitzcr- J. Keil. AnzWicn 93 (1956), 230, Nr. 9, Taf. 1 (SEG XVII 529; Diakonoff, 153. Nr. 41) .
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'Ano\.\tu1.folul
VCTKOTL/\(T>TjS-
4 M17TpL'Av-
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150 Katalog der /11schrifie11
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8 TUT175''ApT~r µL&JS'1 , CJTr(1CJfW',T\ß. K,\. recitv\ 1 ov
177v CJui<j>povr rn 1 - Tc/ D l8lov a 1 VTflS ~prnrnD.
151
Katalog der Inschriften
8 Ta 'Avacl na E"v86-
'AyaEh'.1TUX\l
'1-1ßou\17 Kat. o 817µ0<;- ~ws- ETTLAü\ou 'Oan'-
A vp(~\LOv) EuyEvhopa '8 ov 'I Epwvos- ßouMp-
4 'E\m8wvoi) <PL\a8E k xou an']aavTOS- ,;f!
cpfo i'c/>TJßov
1TavKpa- 12 T17VTELµT]VTOU Cl~L-
naaTT7v vnKT]aav- OAOYWTCLTOU ßou\6.p-
Ta TO. µEyciAa ~Eßaa- xou EK TWV LOLWV.
3.81 Siegcrehrung. Basis; Philadelpheia; 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchsta-
benforrn).
A. Pontricr, AM 20 (1895), 506 (Diakonoff, 153, Nr. 46).
9
Hier wird die Korrektur von L. Robert wiedergegeben. Vgl. IGR, Z.8: iv6(uyov.
10 Artemis w~·d_hier von I. Diakonoff sowie von W.H. Buckier - D.M. Robinson (AJA 17 [1913], 370) mit
Ana1t1s 1dentd1Z1ert.
'I
152 Katalog der Inschriften
3.82 Grabinschrift. Marmorplatte; Territorium von Philadelpheia; 1.-2. Jh. n. Chr. (G.
Petz!, nach Buchstabenform).
G. Petz!, Neue Inschriften aus Lydien (1), EpigrAnat 26 ( 1996), 3-8. Nr. 3, Taf. 1 (Strubbe, APAI, 72ter !Z. 6-15 ]).
] Ti:iyuv[mKi
[ ] lcp' 4JouK fCECJTmTOLS'KAT)plovöµm]s-
HI
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Katalog der Inschrifien 153
4.3 Grabinschrift. Giebelstele mit Darstellung einer Frau und eines Jungen, der Trauben in
einer Hand und eine Taube in der anderenhält, zw. zwei Säulen; Ayazviran(Gebiet zw. Gülde,
Menye und dem Fluß Hermos);Museum Manisa (lnv. 404); 240/41 n. Chr.
TAM V 1. 477.
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vlou MEvciv/SpouKwµapxwv.
4.5 Gewährung des Asylrechtes ('?). UrganlI (zw. Kassaba und Troketta); frühkaiser-
zeitlich (Buresch, 134).
11
Th. Homolle, BCH 18 ( 1894), 542 (IGR IV 1349).
..........VOS'fÖWKEV~µ([v [.................... ..
...... ....OLS' av0pwTTOLS' CJVVOXTjS'
................ ..
.......... av 01pav ~µEi:v tiJV ETTETa~Ev [0E6s-l. .....
11
Für 'ApL.\).wv (Z. 18) vgl. Malay, Nr. 524, wo dieser Name als Ortsname belegt ist: t'lir ßouTC1; statt
Boi'.nas-(ed. pr.) s. L. Robert, Noms indigenes dans l'Asie mineure grcco-romaine. Paris 1963, 174, 4.
.,
111,1
i ·11
,,
154 Kataloi der !11schrifie11
4.6 Grabinschrift. Stele mit der Darstellung von Juwelierswerkzeug über der Inschrift; Phil-
adelpheia; 2. Jh. n. Chr. (W. Peek).
M.A. Fontrier, BCl-17 ( 1883), 503, Nr. 4 (IGR IV 1648; Pcck. GVI, 437).
</>l
uJ>-.ijs-
r 'A TT
lol>-.J>-.(,JVL
afo;
cpu:\ijs-'A'f)'OMuJVLa6os-
5.4 Ehreninschrift. Stele; Dereköy (Tabala); Museum Manisa (lnv. 7681); späthelleniSliSCh
(H. Malay).
Malay, 517, Abb. 221.
5.5 Grabinschrift. Stein mit Darstellung einer Frau, eines Mannes oder eines Kindes auf
einem Podium zwischen zwei Hunden, auf dem oberen Fragment die Darstellung eines Reiters;
Kollyda; Museum U~ak (lnv. 29-7-72).
E. Varinlioglu, EpigrAnat 15 ( 1990), 74 f., Nr. 23, Taf. 16, mit Komm. (SEG XL 1077).
5.6 Weihung. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Hermos); 36--45 n. Chr.
A. Fontrier, Museion VI (1886), 78, Nr. 568; (TAM V 1,489).
Vgl. Herrmann, Ergebnisse, 23 zur Ortslage.
5.7 Exvoto. Stele mit Darstellung eines Adoranten und seiner Frau mit drei Kindern; Her-
kunft unbekannt (vermutlich aus Nordostlydien); 151/52 n. Chr.
Nach Photo der Ersterwühnung in Sotheby's, Catalogue of Sale ( 1987), Nr. 325: SEG XXXVII 1735.
"EarrEpos- MaKEÖ(lVOS'
Tanavös- VTTf P av-
TOUKE yuvmKc)S'KE TEKVuJV M17TpLTapCJT)V{j
KE 'Arrc>AAuJVL
EVX17v·"ETOVS'0,\c,', µ(17vbs-)l'opmalov.
'ATTÖAAuJV[L
Kal N[Epc.,JVL]
K,\/av8ll:J KaicrapL)
Üßa0T41 rEpflCl[VLKC.~)
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~avTOS' TLßEp[l)ou K\a[uiSlou TLß(Eplou'1))
8 uiou, cpoonÖE 'ATTE[ )
0 TOU apy[upornµlou?)
"Aypc.,JVOS'
5.9 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung einer Rosette und zweier Blätter auf dem
Giebel; Territorium von Saittai; Privatbesitz (Nolle); 215/16 n. Chr.
11
J.Nolle,EpigrAnat 10(1987), 102-104,Nr.2,Taf.9, mit Komm. (SEG XXXVII 1737); Petz!, 22.
"ETOUS'T µ17(vos-)'.=:avfüKo-
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D 8uJÖEKCln:], füa TCJ er- S rnu ~ ME\l TT) Kal b MaK
µcipTT)µa TiJ fool 17- EÖ0JV,TJP0JTT)CTO
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4 CJOV ETTLTtij 0Et;/ Kal fr- vrrEp OlJTuJV'ArrÖAA(JJVO "A-
AE(/;avEIA!\li\lA KE Er ~upov, 17pc.0TT)CTCJV,
EVXOPL -
Epci nva Ta KLµEVO,K(r 12 CJTOÜVTES'äv€017KC1v.
12
Der folgende Text weicht von der Lesung von Keil - Premerstein ab, indem er G. Petzls Vorschlüge für Z. 4
und 6 sowie die Auslassung des unnötigen civEyE'p0riin Z. 3 wiedergibt.
13
Z. 11: "A /,;upov (ed. pr. "A (upov), wie G. Petz! und H. Malay nach neuer Lesung festgestellt haben .
• j'
Katalog der /11schrifte11 157
5.10 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Reiters mit einer auf der Schulter
aufliegenden Doppelaxt in der linken Hand; Kula; Museum Berlin (Inv. SK 680).
14
A. Conze, ZfA 38 (1880), 37; (TAM V l, 238); Petz!, 43.
Vgl. W. Schepelern, Der Montanismus und die Phrygischen Kulte, Tübingen 1929, 198, Anm. 455 zu der Art
des kultischen Versehens; zum Charakter der Inschrift als Sühne s. S.R.L., in: Horsley, 8, 173-175 (mit Text).
Abb. in: L. Robert, Hellenica III, Paris 1946, Taf. IV 2.
5.11 Weihung. Stele mit Darstellung einer Doppelaxt; Hamidiye (Gebiet zw. Gölde, Menye
und dem Fluß Hermos); Museum Manisa (lnv. 5416); 159/58, 158/57, oder 167/66 v. Chr.
G. Petzl, ZPE 30 (1978), 263, Nr. 12, Taf. XII; TAM V l. 486 b; Malay, 76.
Bam /1.E
UOVTOS' EvµEvou 'ATT6MwvL TLAAT]VWL Kat.
ETOUS'TECTaapaKOCTToD· J\c;wa817vwLKal Tlo(rivwL, füa
Zriv68oTo<;, K.\E6ßou.\o<;, 8 TO ETTCTVE
,\0ECvETTLTa '(füa,
4 KaMlµaxos-, 'ApLCTTOVLKO<;, XCTPLCTTTJpLa.
TTauaavlas- ot 'A TToMdöo<;u'Lo'L
5.12 Grenzstein. Darstellung einer Doppelaxt; Philadelpheia; Museum Manisa (lnv. 6582);
279-267 v.Chr.
R. Meric;- J. Nolle, EpigrAnat 5 (1985), 20-24, Nr. l, Abb. 4 (SEG XXXV 1170); Malay, 75. 15
"Opw TEµEvous-'Am'i,\-
Alüvos- TOD Mo0v6ou,
ou
Ta<; TTpoa66ous-aTTE-
4 8wKav ot ßam.\E1:<;
'AvTloxos- KCTL~E/1.EUKO<;
TWL 0EWL.
14
Für eine Korrektur des Wortes xop6v auf dem Stein in Z. 3-4 zu xt,1pov oder Xtüp[ov s. W.M. Ramsay. JHS
l O ( 1889), 226, Nr.18; Steinleitner, 39, Nr. 13 (mit Parallelen).
15
Der Beiname Touµouv8os- (SEG) ist hier durch ToD Mouv8ou ersetzt worden ( s. cd. pr. S. 22, und o. den
Komm. zu Apollo).
158
Katalog der Inschriften
5.13 Exvoto. Altar mit Darstellung einer Doppelaxt; Saraflar (Gebiet zw. Gölde, Menye und
dem Fluß Hermos); 20/21 n. Chr.
M. Tschakyroglu, AM 17 (1892), 198, Nr. I; TAM V 1,427.
5.14 Exvoto.Giebelstele mit Darstellung einer Doppelaxt; Sarar;lar (Gebiet zw. Gölde,
Menye und dem Fluß Hermos); 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 199; TAM V 1, 428.
'Arr<fiws-EÜtarn Eu-
xnlJTTEpAovKi.ov
TODuoD 'ATTOMWVL
4 NLCJvpE[Tl;)
EUXT)V.
5.15 Weihung. Altar mit Darstellung eines Lorbeerblatts und einer Doppelaxt hinter der er-
sten Zeile; Sara(,'.lar(Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); Museum Manisa (lnv.
7049).
Herrmann, Ergebnisse, 29, Taf. X 2; TAM V 1, 429.
'A1r6>..>..w-
vL NL<JVpi.n:i
Movcrafos-
4 M~8ov föp-
[füavös-- - - ]
5.16 Weihung. Stele mit Resten der Darstellung einer Doppelaxt; Karaoba (Gebiet zw. Göl-
de, Menye und dem Fluß Hermos); 158/57 oder 137/36 v. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 28, Taf. X 1; T AM V 1, 44 I.
Ba<JLA-EVOVTos- 'Anci-
Aov hovs- ß'· 'LEpwTdr
cras- BaM(wv MEvc
4 KpciTov'Arr6NAwvd
NLCJvp[TT)~ [EVXTJV?].
Katalogder Inschriften
159
5.17 Exvoto. Stele mit Darstellung einer Doppelaxt inmitten eines Lorbeerkranzes; Ayazviran
(Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 3. oder 2. Jhd. v. Chr. (TAM, nach Buch-
stabenform).
Keil - Premerstein II, 202; T AM V 1, 446.
'Arr6;\AwvL NwupELTlJ
'ApTEµt6wpos-TToan6wv[Uou
EVX17V.
5.18 Exvoto. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 2. Jh. v.
Chr. (T AM, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 203; TAM V 1,447 mit Zeichnung.
E{huxos- MwyETOU
'Arr6AAWVLNwupd T1J
KUL 'AaKAllTTL4J
EVX~V.
5 .19 Weihung. Stele mit Darstellung einer Doppelaxt; Sara9lar (Gebiet zw. Gölde, Menye
und dem Fluß Hermos); Museum Manisa (lnv. 7048); späthellenistische Zeit (H. Malay).
['A]pTEµt6wpos-"AAu[osl
['A]rr6;\AwvL Ndo}auptT[i:il
xapw~pw.
5.20 Exvoto. Stele mit Darstellung einer Doppelaxt; Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß
Hermos; Museum Manisa; späthellenistisch (H. Malay).
Malay, 555, Abb. 252.
- - - - - - - - NE.
Axt KA.
NA.
4 [UTTEP
ElaUTWVKUL
[ 'Arro];\Awvtou KUL 'Ep-
[µo]yfrou TWV u'Lwv 'Arr6M[w]-
[vL N]~auptT1J EVX~v.
ZED~LS''Arr6k
AWVLNwupd-
[TlJ E]üx~lv.
160 Katalog der !nschrifien
'A0Tjv(x5wpos-
ML0ptjous-
TODKpciTTJTOS'
4 1.EpfiJS'yEv6µe-
vos- 'Pwµ77s-
'ATT6\A0wt!ImdvL.
5.24 Exvoto. Marmortafel mit Darstellung einer Schlange rechts neben der Inschrift; in der
Nähe von Yayaköy (Apollonis) l. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 161, Abb. 91; TAM V 2, 1183.
'A TTÖMuJVL
II LvyEavttiL
TL. K.\aufüos- Ouhus-
4 EVXtjV.
5.26a Kultischer Antrag, eine Stele aufzustellen, und Stele mit Personeninven-
tar. Stele mit Darstellung eines Olivenzweiges auf dem Giebelfeld; Sardeis; Bergama Museum
(lnv. 2.3.93); 2. Jh. v.Chr. (H. Malay - C. Nalbantoglu).
H. Malay - C. Nalbantoglu, The Cult of Apollon Pleurenos in Lydia, Arkeoloji Dergisi IV, Izmir 1996, 75-79,
Nr. 1, Taf. XVI.
16
Z. 8: Robert: TTavrlPEL,Hier wird jedoch die Lesung TTAVTJPTJLvon P. Herrmann (bei H. Malay - C. Nalbant-
oglu) wiedergegeben, die durch die Texte 5.26a und 5.26b bestätigt wird (s. Malay - Nalbantoglu, a. 0, 79).
162 Katalog der /11schrifien
CTKAT)lTLGOl;f
TOUavaoo0EVTOS'
µov imoµV17µarns-TTapa Kao-
24 oov LEpT)WS'
TOUfV ITAEVpOLS'
'ATT6Mwvos-yEvfo0w a0n3-
L Ka00.TTEP
T)CLWCTEV.
MEVEKpO.TTJS'
'Epµoyl'vov
23 MT)Tp6owpos-Mt0pfovs-
5.26b Exvoto. Giebelstele;Sardeis; Bergama Museum (lnv. 1.3.93); l.Jh. v.Chr. (H. Malay -
C. Nalbantoglu).
H. Malay - C. Nalbantoglu, The Cult of Apollon Pleurenos in Lydia, Arkeoloji Dergisi IV, lzmir 1996, 79-81,
Nr. 2, Taf.XVII.
TllS'µEV 'PwµT)S''ATTOMwvlov
'ETTLLEpEttJV
To0 b.tovv<Jlov To0 OE b.tös- rn0 IloALEWS'
<Po[vLKOS'To0 <PolvLKOS', µT)VOS''ATTEMalov
4 'ATTCJAAWVLTIAEVpT)Vl{J 'EpµoyEVT)S'Kaooou
LEPEl.!S'
KaL Ol µucnm EUXT)V" fL(JLVOE
MT)TpÖowpos- MEVEKpO.TOU, b.LOVUCTLOS''ATToMwvlou,
b.T)µT)TplOS' MT)Tpoowpou,'ATTOAAWVLOS' b.LOVUCTLOU,
8 'ATTOAAWVLOS' <PLAl TTTTOU,'Aµ<plas- ML0pflous-, IToCTL
-
OWVLOS' 'EpµoMou, 'EpµoyEVT)S''ApTEµLowpouOb.H..ITO.
'ATTOAAWVLOS' b.LOVVCTLOU, 'I CT[owpos-'ApTEµLowpou,
MEVEKpO.TTJS' 'ATTOMwv[ou,'ATTOAAu'.JVLOS' MEVEKpa-
12 TOV, 'ATToMu'.JVLOS' MT]Tpoou'.ipou, 'AMcwv 'Epµoylvov,
'ATTOAAWVLOS' 'Epµoyt'vov, nauKlas- 'ATTOAAWVLOU,
MEVEKpO.TTJS' 'Epµoylvou, 'EpµoyEVT)S'Ilu0fov,
'A<JKAT)TTLO.OT)S' 'EpµoyEvou, 'ATToM6owpos-Mc
16 Tpoou'.ipov,'ATTOAAWVLOS' 'I CTLOu'.ipou,
MT)TpÖow-
pos- KaMLµaxou, fTAOUTLGOT)S' b.LOVUCTLOU,
MT)Tp6owpos-'ATToMwvlou,'] <Jlowpos-MT)[Tpo]-
owpou, 'ATTC)AAL;JVLOS' MEVEKpO.TOU, 'EpµoyEVT)S'
2) 'ATToMwv[ou,'EpµoyEVT]S''AmlAAwv[ou, 'Ami\Aw-
VLOS'ITAT)pH,MT)Tp6owpos-'EpµoyEvou
Mlvavopos- 'ATToMwvlou,
'ATTOMÖouipos- MEVEKpaTou,
24 ITAOUTLGOT]S' KaMLµaxou,
"EpµLTTTTOS' b.LOVUCTLOU,
MT)Tp6owpos-'ATToMwv[ou,
MT]Tp6owpos-MEVEKparnu,
23 MT)Tp6owpos-'A<JKAT)TTLO.Oou,
'ATTOAAWVLOS' MT)VOYEVOU,
b.T)µT)TpLOS' 'ATToMwvlou,
'A<JKAT)TTLO.bT)S' b.LOVVCTLOU,
32 'ATToMwVLOS' 'EpµoMov,
~wKpO.TT)S' 'ATToMwvlou,
1'ATToM]wVLOS' b.LOVVCTLOU
Katalogder /11schrifie11 163
5.27 Weihung und Orakel. Basis einer Statue des Apollo Soter; Troketta; 2. Jh. n. Chr.
(Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
K. Buresch, Klaros, Leipzig 1889, 1-29, Abb. 8, 9, mit Komm.; Keil - Premerstein I, 16, Abb. 7 a-c (IGR IV
1498); J. Rodrfguez Somolinos, Los oraculos de Claros y Dfdima, Madrid 1991, 45-55, OC 9, mit Komm.; R.
Merkelbach - J. Stauber, Die Orakel des Apollon von Klaros, EpigrAnat 27 (1996), 16-20, Nr. 8.
A 0rnis LEßaCT[Toisl
KUTO.XPTJCTµov KAapl[ov]
'An6Mwvos KmCTapELlsl
4 TpoKETTTJVOL rn8LEpwCTa[v]
'An6Mwva Lwn'jpa, xap[L]-
CTaµfoov TO apyvpLO[v]
ELS TOV 8Eov KaL 177vßci-
8 CTLvMn\tjTov ToD rM-
Kwvos llacp\ay6vos
ToiJ LEpEws auToiJ, imo-
[CT]xoµEvov177vtpyrn[L]-
12 [CT]rnCTiav
'EpµoyEvovs To[D]
B XpTjCTµ6s.
O'L vEµE8rn8E Tp6Knrn na/[pla'L vLcp6Evn Tvµw\tii,
Tn6/4[µhoL Bpoµi4>KUL VTTEpµcvü/
16 KpoviwvL, TL 817VVTTEp TE8Tjn6/[T]EsßTJNiinpoCTOLµEECT8E,
EEAiµEvOLVTJµEPTLTJV ES ou6.8as/8 TTEAci(nv;
otCTLvµEµTjAOOLV cpa/TLVnavaTpEKTjßoTJCTW.
<l>EiJ
cpEiJ/ KparnLov TT77µanpoCT8pWCTKELnU 84),
2J Amµos 8vCTE~ClAVKTOS, <11]>/ 12 µEv aµnacpwv
TTOLVULOV aop / xnpi, T<i:p8'UVT]pµEvos
VEOVTa/Twv'[8w\a 8VCTTTEVtJ17 ßpoT<W>V.f
Tpvn 8E ncivn;i [816.nE8ovtvl 16no\Evµcvov,
24 aµaI vrnyvov / TTdCTa 8' OMVTUL<pVTATj
cpvp8TjV/ 8E TELpELvcpwrns EKßLa(nm./
Kat Tav TTOCTLV µEv TOLUµtj8nm/ 20 [KaKal
C TWV8' unci/[>Jv~LV,<<p>WTES,
'A]Ta.p f(J<(J>lJµEVOL KUTO.TE8µov L8fo0m/
;B dl µ6.\a 8178'ELSEn' Eµ17v; 4 TTEAaELV TTC1VV
µcpµ<Tjp>n' a/pWYT]V,
ano µEv ALßa8wvETTTO. / µaTElJELVKa8apov TTOTOV Ev!TuvrnOm,
ö ÜEELuJJm 88EVi:xpfiv KULETTECT<CT>VµEvovs
npooCTw/ acpooaCTÜm,
prjvai TE
86µovs / auTiKa vuµcpms, a'W E'LµEpTalyE/yciaCTLV,
32 WS ClVOlJTT]TOL YE cpw/12TES EVAEAnµµEVOL TTE84> /
EK na\wßiwv cxpf\µwv KaML/µa /)f~wCTLä8Tjv.
AVTa.pEVTV/vrn8E <Poißov µfoCTov'L8piJCTm / 1G m'6ou,
n'.j µtv aµ nacpwvrn / [T6~ov - - - - - - - -
164 Katalog der Inschriften
5.28 Weihung. Giebelstele mit Darstellung eines Pferdes mit Reiter; Gegend von Turgutlu.
Buresch, 4, mit Zeichnung.
'ATT[oM
....
vou TanK[w)µ[17]T[17s-
'ATT6MwvL°2:TTa8[
4 fo' aya00.
5.29 Weihung. Giebelstele mit Darstellung einer Doppelaxt; Kula; Museum in Berlin.
A. Conze, ZfA 38 ( 1880), 38; (TAM V 1, 239, Taf. XVI).
'ATT6MwvLTap<J[Lwd
IT:\c0paTOs-8crn-
Twvwv fUXTJV.
'Aµq>L<JTpaTos-
'ApTcµL8wpo[u)
'A[TT6)MwvL Tap-
4 - - - l c;:
[CTL4-J
5.32 Exvoto. Stele mit Darstellung eines Reiters mit Doppelaxt und der Göttin Kybele, die
mit der rechten Hand ein Trankopfer(?) auf einen Altar gießt; Körez (Tabala).
M. Tschakyroglu, Museion III (1880), 162, Nr. 325; E. Remy, Musee Beige 11 (1907), 133-142, Abb. in S.
134 (mit Komm. vor allem zu dem Relief und seinem griechischen Charakter); TAM V 1, 202.
'ATT6MwvL TapCTL4-J
Kat. M17-
Tpt. TapCTTJ01"A8µ17Tos-'Ar
Ta.AouMaLwv Kat. KrnTLa ~
4 yuvr'i auToD EVXTJV.
Katalog der Inschriften 165
5.34 Exvoto. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos).
Herrmann, Ergebnisse, 33; T AM V l, 448.
TIoal8rnrro[S"]
D.UKWVOS' 'A-
TTOAAWVL Tapal-
4 4J El!XTJV.
5.35 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung einer Mondsichel, einer Doppelaxt und im unte-
ren Register einer Adorantin; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos);
118/19n.Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 18, Taf. VI 1 (CMRDM I, 47, Taf. XXI); TAM V 1,460; Petz!, 57. Vgl. Horsley, 3, 27
(mit Text), zu Analogien mit dem NT.
5.36 Grabinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Priesters, der mit der rechten Hand
eine Weihung (Getreide?) auf einen neben ihm stehenden Altar mit brennender Flamme gießt;
Nordostlydien (vermutlich Saittai); 138/39 n. Chr.
M.L. Cremer - J. Nolle, Chiron 18 ( 1988), 207 ff., Nr. 4, Taf. 4, mit Komm.
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4 ÖOVTOS' avEfu]K[Ev].
7 .5 Ehreninschrift. Thyateira.
Nach einer Kopie von Ch. R. Cockerell: R. Walpole, Travels in various countries of the East, Llmdon 1820,
574, Nr. 39 (CIG 3508; IGR IV 1254); TAM V 2,996.
7.7 Vermutliche Erwähnung der Artemis Ephesia. Stele; Kaystrostal in der Gegend
von Belevi.
Nach A. Fontrier -Th. Homolle, BCH 18 (1894), 539 (IK 17 [Ephesos], 3211).
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7.8 Stiftung eines Vereines von ~pwcrTaL Platte; Kaystrostal bei Belevi (aber gefunden
in Tire); 1. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
A. Fontrier, Museion II 2 (1878), 32, Nr. 235 (unvollständig); Keil - Premerstein III, 117, Abb. 50 (IK 17
[Ephesos], 3214).
Vgl. J. Kubinska, Monuments Funeraires, Warszawa 1968, 12-16, zum Totenkult.
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168 Katalog der Inschriften
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7.10 Ehreninschrift. Block; zw. Mehmetler und Üzümler (Boniton Katoikia 1m unteren
Kaystrostal); Museum Tire (lnv. 165); nach 212 n. Chr.
Nach einer Kopie von S. ~ahin: IK 17 (Ephesos), 3233.
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Katalog der Inschriften 169
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7.11 Ehreninschrift. Basis einer Statue; Büyükkale (Boniton Katoikia im unterem Kaystro-
stal); nach 212 n.Chr.
Nach einer Kopie von S. ~ahin: IK 17 (Ephesos), 3239.
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170 Katalog der Inschriften
7.14 Weihung. Stele; Larisa bei Ephesos am unteren Kaystrostal; 2. n. Chr. (K. Buresch).
A. Papadopulos-Kerameus, Homeros VII ( 1877), 176 f. (IK 17 [Ephesos], 3272).
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7.15 Strafe für Grabverletzung. Platte, vielleicht Sarkophagwand; Nordhang des Kay-
strostals.
Keil - Premerstein III, 138 (IK 17 [Ephesos], 3288).
7.16 Strafe für Grabverletzung. Stele; Gegend von Thyaira und dem Kaystrostal bei Tire;
Museum Tire (lnv. 189).
Nach einer Kopie von S. ,5ahin u. M. Wörrle: IK 17 (Ephcsos), 3332.
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172 Katalog der Inschriften
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174 Kawlog der Inschriften
7.19 Ehreninschrift. Stele; Sardeis; Museum Manisa (Inv. 242); ca. 155 v. Chr.
Sardis VII 1, 4, Taf. III.
7.21 Bitte. Basis der Statue einer Frau (wahrscheinlich der Priesterin Moschine selbst); Sar-
deis; Museum Izmir; 41-31 v.Chr. (W.H. Buckler und D.M. Robinson).
A. D. Nock, HThR 23 (1930), 256; Sardis VII 1, 50, Taf. X, Abb. 41.
1. Spalte 2. Spalte
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7.24 Ehreninschrift. Basis; Sardeis; 1.-2. Jh. n. Chr. (W. H. BucklerundD. M. Robinson).
W.H. Buckler - D.M. Robinson, AJA 17 (1913), 359 f., Nr. 6; Sardis VII 1, 53, Abb. 43.
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7.25 Ehreninschrift. Statuenbasis (?); verschollen; Sardeis; 125-150 n. Chr. (W. H. Buck-
!er und D. M. Robinson).
Ch. de Peyssonnel, Observations historiques et geographiques sur !es peuples barbares, Paris
(CIG 3459); (SEG IV 636); Sardis VII 1, 55, Abb. 45. 46. 1765, 349-352
Vgl. L. Robert, Hellenica IX, Paris 1950, 20--25 zum Kult der Athene Nikephoros in Sardeis.
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7.26 Zweisprachige Weihung (lydisch u. griechisch). Basis der Statue eines sitzen-
den Löwen; Sardeis; ca. 350 v.Chr.
E. Littmann, Sardis VI l, Leyden 1916, 38 f. mit Zeichnung; W.H. Buckler, Sardis VI· 2, Leyden 1924, 3S, Nr.
20 mit Facsimile (Taf. VIII); Sardis VII 1, 85, Abb. 72.
7.27 Exvoto. Basis der Statue eines Jungen; Sardeis; 3. Jh. v.Chr.
Sardis VII 1, 87, Abb. 74.
[Evlevµos EV)(i)v
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III'---=--
177
Katalogder Inschriften
7.28 Weihung. Ball mit Resten der Darstellung eines Kranzes; Sardeis; 175-150 v.Chr.
Sardis VII 1, 90, Abb. 77.
ß11µ0KpaTlaß11[µ11r
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7.29 Weihung. Ball mit Darstellung eines Kranzes; Sardeis; ca. 98 v. Chr. (vgl. Nr. 21.1).
Sardis VII 1, 91, Abb. 78.
7.31 Weihung. Ball mit Darstellung einer Rosette; Sardeis; 2.-1. Jh. v.Chr.
Sardis VII 1, 93, Taf. XIII, Abb. 80.
7.32 Votivgedicht. Stele mit Darstellung eines Mannes und einer Frau; Katakekaumene; 2.-
3. Jh. n. Chr.
Nach Harmonia 20.5 (1900), Nr. 1: J. Keil, Charisma. Festgabe zur 25-jährigen Stiftungsfeier des Vereines
klassischer Philologen in Wien, Wien 1924, 21 ff., mit Photo (SEG IV 645).
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8.4 Exvoto. Basis; Yayaköy (Thyateira); 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchsta-
benform).
Keil - Premerstein II, 21; TAM V 2, 886.
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17
Am Anfang ist der Name des Stifters (b ofiµos-7) und der Name des Geehrten mit einer Klausel wie l Epa -
nvauvn1 oderETTLTEAEaavTaTä 0valu (vgl. z.B. 7.4) zu erwarten.
Katalog der Inschriften 179
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180
Katalog der Inschriften
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8.16 Exvoto. Altar mit Darstellung auf der Rückseite: von einer Schlange umgebener
Omphalos; darUber eine Girlande zwischen zwei Widderköpfen. Telesphoros; Kula; Museum
Manisa (Inv. 323); 145/46 n. Chr.
18
Der in T AM V 1, 148, Z. 3 erscheinende hohe Punkt wurde hier weggelassen.
181
Katalog der Inschriften
8.18 Weihung. Statue der Hygieia; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß
Hermos); Museum Manisa (Inv. 337); 28/29 n.Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 35, Taf. X 4; TAM V 1,451.
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8.20 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Hand, eines Augenpaares und zweier Ohren;
Herkunft unbekannt; Museum Manisa (lnv. 3782); Kaiserzeit.
Malay 79, Abb. 43.
10.1 Grabinschrift. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 2.
Jh. v. Chr. (G. Petz!).
G. Petz!, ZPE 30 (1978), 269, Nr. 17, Taf. XIII, mit Komm. (TAM V 1,468 b).
10.2 Ehreninschrift. Basis; Sardeis; 2. Viertel des 1. Jh. v. Chr. (W.H. Buckler- D.M. Ro-
binson).
W.H. Buckler - D.M. Robinson, AJA XVII (1913), 29-47, Nr. 2, Abb. 1 mit Komm.; Sardis VII 1, 27, Taf. IX.
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o.pET17S' TllS' ELS'EUVTOV.
10.3 Erlaß die Panathenaia betreffend. Marmorblock; Salihli, vermutlich aus Sardeis;
Museum Manisa (Inv. 267); Zeit Augustus.
L. Robert, Hellenica IX, Paris 1950, 7-25, Taf. I 1, mit ausführlichem Komm.
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TTEpLTi'is füa[Tki~[rns nüv] E[ls Tos 8uall-
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8 µ~· ErrE'L,Twv E~yyE>-.µEvwvxp~µci-
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~[vlma KUL Euµ~l/ELU,a.cp· O.TTO wv TWVrrpo-
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........ Ka\. 8p6µov 'Op[ciwv...
'Opciwv 86;\[os... 8 KELovas "ATAavT[os...
Nuµcpi:imv 8p[6µos... o.8p17amuo8E[wv...
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EuTp6mos... EuTpOTTLOU xap[LEV.
Elrrov TOV Kpv6[EvTa...
12.1 Epigramm. Basis einer Statue von Attis; Thermai Theseos (Silandos); 3. Jh. n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 36, Taf. XI!; TAM V 1, 73.
M~TEPOS'o.8avciTWV<PpuyLOv8ci>-.osa.y>-.aov"ATT~V
ävTp4J EVL(a8E4J,yd Tova Ncüa.8wv
E'(8puaEvKAELovaaOual\Evnl\A' EurraTEpELa
4 [a](oµE\!ll µqxcipwv c'itfüov yEvww.
19
Der Text von Kaibe1 wird hier mit den von G. Petz! vorgeschlagenen Änderungen wiedergegeben.
-
184 Katalog der Inschriften
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Kat öo-ms-aTTEVEµ[tj0Ji ü8wp· KptjVT]l
yuµvaalt,J yEpoum[aK(i)tvavTla· KptjVT]l
µvaT17plms-8vaUv tvavTla - · KptjVT]]
4 b.oµLTlas-(EKaTOvTci)x(ous-) {· KptjVT]f;: [ ca. 12 - ·]
KptjVT]Ar1vaEIT(Ls-) TTPOS' TOLS'[- ca. 10 - ·]
KptjVTJµua1TJpL4J"Ann tvq[vTla arr6ppu-]
TOS'Els- TO b.LOS-'auvaywyij[s- KptjVT]- ·]
8 KptjVT]rrpos- T0 'OöEL(,J(EKaTOVTci)x(ous-) y·· (y) [KptjVT]- l
TOV rrpos- Ti;j 8wTEY4JTI7S'[ - ca. 6 - otJ KaU
rrvpym (TETp)ci(µcpopa) ß'· av8pocpu,\aKLO[U KptjVT]fi ETTU
Ti;j Ka068t,Jayopds- rrpos- Tf - ca. 8 - oowp]
12 TTEµTTEL" KptjVT] tv rnis- [ - ca. 13 - l
plou· arro v8pdo[u KptjVT] - · KptjVT]J\vaL- '()]
µcixou, (EKaTOVTa)x(ous-) y'· KptjVT]IT[ - ca. 10 - TTPOS' T(i)]
MrivoyEVEL4J, (EKaTovTci)x(ous-) y·· Kptj[VTJ'Apmv6ris- ( ?) - ·]
16 ClTTO TllS' 'ApaLVOT]S' Kp[tjVT] arr6ppuTOS-]
TTEptTO Mrivos-· KptjVT]t[v - ca. 12 l
TOUTTPOS' TI'.1TTlJAlJKp[ijvm äs- KaTEaKEvaaav]
'Poixpos-Kat Mm8o[s-, - - · c. 14 - - ·]
2J Aupri,\la 'I ou,\la Mrivo[ -, - - · c. 13 l
8pa, (TETp)ci(µcpopa) ß'· 'Aalvvws- M[ - c. 15 - - ]
vos-, (Tnp)ci(µcpopov)a'· <J:i,\.LEK[ - - c. 18 - l
14.2 Ehreninschrift. Stein; Almurenon Katoikia (aus Darmara); ca. 140 n. Chr.
A. Kontoleon, REG 5 (1892), 341 f.; H.W. Pleket, Talanta 2 (1970), 61 ff., Nr. 4, Taf. IV, mit Komm.;
CMRDM I, Nr. 75; IK 17 [Ephesos], 3252.
Vgl. J. Keil, in: W.M. Calder - J. Keil (Hrsg.), Anatolian Studies presented to W.H. Buckler, Manchester 1939,
125 zur Verbindung dieses Kultes mit dem der Demeter in Ephesos.
14.3 Grabgedicht. Stele mit Darstellung eines Paares und an den Seiten jeweils einer kleine-
ren Frau und eines kleineren Mannes; Arapli (zw. Philadelpheia und Sardeis); Izmir, Basmaha-
ne-Mus. (lnv. Nr. 161); kurz nach 171 n. Chr. (G. Kaibel) bzw. 1. Jh. v. Chr. (Pfuhl - Möbi-
us nach der Arbeit der Stele).
LBW, 640 (Kai bei, 321; Peek, GVI, 1165 ab Z. 9; Pfuhl - Möbius 546, Taf. 85).
Abb. nach E. Landron: S. Reinach, Yoyage Archeologique en Grece et en Asie Mineure, Paris 1888, Taf. 138 II,
cf. S. 120 m.
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186 Katalog der Inschriften
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16 Tpos- TllS' H6\rns-, cf>van 8/: MT)VOYEVOUS' ayw-
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15.5 Weihung. Altar mit Darstellung einer Girlande und zweier Bockköpfe; in der Nähe von
Akselendi (Hierokaisareia); 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
A. Körte, Inscriptiones Bureschianae, Greifswald 1902, 13, Nr. 14; Keil - Premerstein 1, 112; TAM V 2, 1256.
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15.8 Ehreninschrift (?). Giebelstele mit Darstellung eines Kranzes; Saittai; 167/68 n.Chr.
20
Herrmann, Ergebnisse, 12, Taf. IV 4; TAM V 1, 91.
2
° Für Z. 5 s. die Ergänzung von P. Herrmann: [aov hElµ17aav] (vgl. TAM V 1, 92).
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i:.LOvuCJLa8os
15.14 Ehreninschrift. Giebelstele; Saittai; Museum Manisa (lnv. 452); 168/69 n. Chr.
P. Herrmann - K.Z. Polatkan, Anz Wien (l 961 ), 12 l, Nr. 3, Taf. I; TAM V l, 92; Malay, 283.
Aup~ALOS''ApTEµ[8wpos
o apxlaTpos Kat icpocpciv-
TTJSE°'L8pooaTO.
Katalogder Inschriften 189
15.16 Weihung. Fragment einer Stele; Kula; Museum Manisa; späthellenisitisch/ frühkaiser-
zeitlich (H. Malay).
Malay, 519, Abb. 223.
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8 Xa1pE.
15.19 Grabinschrift. Stele; Yegenoba (Berggegend zw. Attaleia, Thyateira und Iulia Gor-
dos); 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 147; TAM V 1, 806.
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4 TTUTEp[a,
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TJGTTELpa TOV Al 13-14
190
Katalog der Inschriften
15.20 Grabinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Kranzes; Kömürcü (Berggegell<l zw.
Attaleia, Thyateira und Iulia Gordos); 165/66 n.Chr.
Keil - Premerstein II, 158; TAM V 1,817.
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191
Katalogder Inschriften
ßLovuawLKULTWL[817µwL
...
lS.26 Ehreninschrift. Basis mit Darstellung unter der Inschrift: Satyr im Tanzschritt mit
Thyrsos; Philadelpheia; 2.Jh.n.Chr. (Keil- Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein I, 42, Abb. 20.
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TiaTTlou,cipXLEpEWS'
KUL AO'Y
LGTOUTf\S'
17.1 Weihung. Basis der verlorenen Statuen der Kinder Kore, Karos und Eupos ia•' Sardeis
(Ausgrabungdepot: Inv. 72.1); 211/12 n. Chr. A
M. Crawford - J. Greenewalt, BASOR, 211 (1973 ), Nr. 27, Abb. 8; G.M.A. Hanfmann - J·c · Waldbaum,
d' London
survey of Sardis, Cambridge 1975, 32; G.M.A. Hanfmann - N.H. Ramage, Sculpture from Sar is,
1978, 277, Abb. 470.
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ITauA9-TJETEKEVµc
12 KT) KUTTT)yayEv'Alöos- E'Caw.
18.3 Grabepigramm. Platte, Avla~a (Silandos); Museum Manisa (Inv. 511); 2. Jh. n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 58, Taf. XVI l; TAM V 1, 66. 21
21
Von den zwei Gedichten über dasselbe Thema, die diese Inschrift enthält, wird hier nur das zweite wiedergege-
ben, wo sich der Beleg für Hades befindet.
193
Katalogder Inschriften
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---1 ~ ----------------------
18.6 Grabgedicht. Stele mit Darstellung eines Kalathos, einer Tafel, eines Kruges, eines
Spiegels, im unteren Register eines Kandelabers und eines in einem Viereck eingerahmten
Kranzes mit Rose; Maionia; 8/9 n. Chr.
Keil - Premerstein II, 170 mit Zeichnung; T AM V 1, 546.
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18. 7 Grabgedicht. Stele mit Darstellung einer Frau und zweier Männern; an den Seiten je-
weils ein Diener, im oberen Register Reste eines Rindes; Maionia; Museum Manisa (lnv. 294);
2.-1. Jh. V.Chr.
H. Malay - G. Petz!, EpigrAnat 6 (1985), 55, Nr. 1, Taf. 2, mit Komm. (SEG XXXV 1166).
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18.9 Grabgedicht. Stele mit Darstellung eines Kranzes; Kurttutan (Daldis); 1. Jh. n. Chr.
Keil - Premerstein I, 140 (Peek, GY!, 969); TAM V 1, 636.
18.10 Grabinschrift. Tafel; Kömürcü (Gebiet zw. Thyateira, Attaleia und Iulia Gordos);
316/17 n. Chr.
Keil - Premerstein II, 155; TAM V 1, 824.
18.11 Grabgedicht. Stele; Sardeis; 4.-3. Jh. v. Chr. (W.H. Buckler - D.M. Robinson).
D.M. Robinson, Anatolian Studies presented to W. Ramsay (1923), 343 ff. Nr. 1 (SEG IV 633); Sardis VII 1,
104, Abb. 94.
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AT]ST]S-
EKTTETciaaaa KaTa ß;\EcpcipwvTTETTAOV~8T],
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19.1 Exvoto in Hexametern. Giebelstele; Maionia; Museum Manisa (lnv. 454); 2. Jh. n.
Chr. (P. Herrmann - K.Z. Polatkan).
P. Herrmann - K.Z. Polatkan, AnzWien (1961), 125, Nr. 15, Taf. IV, mit Komm.; TAM V 1,523.
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196 Katalog der Inschriften
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KAT)TTELaEv 'AyKupq
20.3 Siegerehrung. Basis; Philadelpheia; 3. Jh. n. Chr. (L. Moretti; vgl. Robert). CIG
Nach einer Kopie von D.F. Richter: J.V. Francke, Griechische und lateinische Inschriften, 1830, 5 13- 516 (
3427 [unvollständig]); LBW, 645 (L. Robert, RPhil 50 (1976], 188).
Vgl. L. Moretti, Iscrizioni agonistiche, Rom 1953, 240 f. zur Chronologie der Spiele; Robert, a.O., I 84 ff. zu
den Spielen in Philadelpheia.
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M. Aup. TTEi:os-2:w-
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Kat 'Aßi)vmos-
<l>Li\aÖE
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['Aya0fr TUX{]]
TTE PLKAEOV<, ÖL<,
K. 'Iou>-...füpLKAEU,
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4 12 aywvo6<'Triv
novpvlov apxL-
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[EpEw]s'Aalas va-
'A:X.dwv KaL tv nd-
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[µ½J]Kal. Tfjs- i\aµ npo-
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8 TciTT)s-TTaTp[8os-,
A~ Kat 6 >-.aµnp6-
i=yyovov 'I OVAlOV
[rnTos- 8ijµos-l.
197
Katalogder Inschriften
20.5 Ehreninschrift. Basis. Philadelpheia; 200-212 n. Chr. (W.H. Buckler, vgl. L. Moretti).
W.H. Buckler, JHS 37 (1917), 88 ff., Nr. 1, mit Komm. (IGR IV 1761; L. Moretti,lscrizioni agonistiche, Rom
1953, 239-241, Nr. 82, mit Komm.).
Vgl. L. Robert, RPhil 50 ( 1976), 184 ff. zu den Deia Haleia in Philadelpheia.
[,Aya0f\] Tvxb:il
Avp. (?) TI]o;\uKpanis-,KLßupanis- ß[ou;\rn]-
1775' TTE]vrn0;\os- KaL <PL;\aoE;\cpEulsl
4 ßou;\E]un'is-,EuaT6.pX17S- 8La ßlou
[Twvl µqa;\wv aywvwv AELWV 'A[;\El]-
[wv] <PL;\aoE;\cpElwv, KaL AaKE8mµ6-
VLOS-ßou;\EUTilS- Ka'L 'A0J'ivmos-Kal'Ll
8 'Ecpfows- KaL NELKOTTOAEL TTlS'KaL c'füJ-
;\wv TTOAEWV 1T0Mwv 1TOAELTl7S-,
VELICT\aas- TOUS-imoyqpaµµfrou[s-l
aywvas-· ~Eß17pnaE'::vNnKEc;tTTalo[wvl
12 TTEvrn0;\ovTTpwn:iTpn6.8L, Ba[tJ-
ßlM17a E'::v'Ecpfoc.v1TalowvTTEVT[a]-
8;\ov 1TpWTl]TpELO.Ol, TpmavE[La]
EV TIEpy6.µ41ayEVELWVCTTO.OL[ovl,
16 'AopLO.VELa EV 'A0J'iva[LS- ayEVELWV
aT6.füov TTEVrn0[;\ov,Xpua6.v0wa ( ?) ]
E'::v~6.powLv ay[EvElwv aT6.8Lov.l
'ATTOAAWVEL[a Tiu0La EV 'IEpaTT6AELl
2) [a]yEVELWV CTT[afüov,"AKTW EV Nn]-
[K01T ]6;\EL - - - - - - - - - - - - - - - -
20.6 Ehreninschrift. Marmorblock; Philadelpheia; Museum Manisa (lnv. 6444 ); ca. 176
n. Chr.
Malay, 47, Abb. 16 B (SEG XLIV).
'H;\l41
O'WT17pl
ALOOOTOL
,\
1'
i,1
198
Katalog der Inschriften
21.1 Weihung. Basis einer verlorenen Statue der Hera; Sardeis; Ausgrabungs depot (Inv.
63.123); 20-30 n. Chr. (G.M.A. Hanfmann).
G.M.A. Hanfmann - N.H. Ramage, Sculpture from Sardis, London 1978, 275, Abb. 467 f• (sc h0 n bei G.M.A.
Hanfmann, From Croesus to Constantin, Michigan 1975, 42 f. erwähnt).
LwKpcinis TloAEµalou
TTap8aAdsTOV vaov KUTE-
Ka\. TTJV
CJKE\Xl.CJEV "Hpav civt-
4 0r]KEV... '! ou;\[a l\ufüa UWVT)
UlJTOUµna. TOV CJELCJµov
ETTfCJKE\XlCJEV.
22.1 Ehreninschrift. Basis; Thyateira; 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buc hstaben-
form).
Keil - Premerstein II, 67 (IGR IV 1266); TAM V 2,949, Taf. VII.
'Aya6ijL TU)(l)L.
8 [Ka\. TTO]Au8amivwsTOÜ {mo ai.milV
[ot] TTEp\.TOV 'HpaKAEa TWV npw-
[Em TEA]ouµtvou LEßYJpnou ay
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fTwv] yuµvaCJiwv Ka\. KaTa TO crp-
4 [vosl Twv ETTLVLK[wvfopn)v
[xafo]v TOD TplTOU VfaVLCJKOL
[TOD KU]piou ~µwv AuTQKpciTopos]]
IAup.] nuKwva, ULOVAvp. n.uKwvos
12 ff [M. Aup. LEß17pou'AAE~civßp~vl
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fTlwv npwT[wv y]uµ[vaCJ[wv]
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Ta TO cipxafov TOÜ Tp[- wvov im' UUTWVLEßrr
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199
Katalogder Inschriften
TplTOU M{vav8pov
T6X17L0.yaEh7L.
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8 TTUAULCTUVTU
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hlµriaav.
4 alwv vrnvlaKOL KUL
KUTClTO o.pxa1:ovTOD
22.5 Ehreninschrift. Basis; Thyateira; 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchsta-
benform).
Keil - Premerstein II, 66 (IGR IV 1264); TAM V 2, 1007.
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8 xa1:ov TOD TplTOU.
1
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- 200 Katalog der /11schrijie11
22.8 Ehreninschrift. Basis; Medar (Thyateira); 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 50 (IGR IV 1234); TAM V 2,957.
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M. Avp. npnaKLMwvov OKl MLCTVOUi TTTTLKOU
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8 TLKWV, uiov M. Avp. llpn- OL ciKµaurnl.
22.9 Ehreninschrift. Basis; Thyateira; 1. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstaben-
form).
M. Clerc, BCH 10 (1886), 420, Nr. 29; Keil - Premerstein II, 40 (IGR IV 1222); TAM V 2, 926.
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Mcpvoucpurn
Kranz
'HpaKATjCTCJTal
22.11 Grabinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Kranzes; Thermai Theseos (Silan-
dos); 151/52 n. Chr.
Chr. Naour, EpigrAnat 5 (1985), 71, Nr. 24, Taf. 7 (SEG XXXV 1264).
"ETOVS'u,\c;', µTj(vos-)'Anm,\-
,\fou TJ,ETElµ T)CJav
Katalog der Inschriften 201
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'HpaK(ATJLOOS-)
UATJS')
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cp(uAfic;)'Hpa(KAT](8oc;)
22.17 Verein der 'AKvacrTa( des Herakles. Marmorblock; Yeniköy (Daldis); 3. Jh. n. Chr.
H. W. Pleket, Talanta 10/11 (1978/79), 85 f., N. 11, Taf. XIII 11, mit Komm. (SEG XXIX 1215).
22
Z. 3: A[oudn!ll (G. Petz!). Vgl. ders., in: IK 24 (Smyrna) zu Nr. 713, 4-5.
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202 Katalogder Inschriften
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22.20 Grabinschrift. Basis; Philadelpheia; 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstein III, 22; Peek, GY!, 608.
23.1 Grabepigramm. Giebelstele mit Darstellung zweier Togati zw. den ersten beiden Zei-
len; Gegend um Saittai; Museum Manisa (Inv. 5413); 148/49 n. Chr.
H. Malay - G. Petz!, EpigrAnat 6 (1985), 57-59. Nr. 2, Taf. 2 (SEG XXXV 1233).
"ETOUS'a,\y', µT](vos-)11uCJTpouE°.
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21
Hier wird nur der Teil des Fragmentesd wiedergegeben,in dem sich die kultischen Belege befinden.
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203
Katalog der Inschriften
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[apETijs EJvEKarraO'T)s.
26.1 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung zweier opfernder Männer und einer weihenden
Frau, darüber Darstellung eines Reiters mit Strahlenkranz; Kula; Museum Manisa (lnv. 1945);
257 /58 n. Chr.
Herrmann - Polatkan, 50, Nr. 8, Taf. VI 16, mit Komm.; T AM V 1, 247 (Ricl, EA 18, 3, Nr. 3, Taf. 1).
27.1 Exvoto. Basis; Temrek (Saittai); Museum Manisa (lnv. 158); 2.-3. Jh. n. Chr.
Robert, OMS I, 419, Taf. XXI, mit Komm. (SEG XX II); TAM VI, 185 (Ricl, EA 18, 2, Nr. 1, Taf. 1).
Vgl. A.R.R. Sheppard, Talanta 12/13 (1980/81), 90-92, Nr. 9 (zur Gottheit).
27.2 Exvoto. Stele mit Darstellung eines weihenden Paares an einem Altar, darüber Darstel-
lung eines Reiters; Kula; Museum Manisa (Inv. 1948); 256/57 n. Chr.
Herrmann - Polatkan, 51, Nr. 9, Taf. VI 15; TAM V 1,246 (Ricl, EA 18, 3, Nr. 2, Taf. 1).
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KGL M6vou 8rnü tdEpEUS'KGL TOÜ 'O-
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TE'KVWVfUXCTPLO'TOUVTfS'
Q.VfU-
TTJO'CTV.
"ETous- Tµa'.
27.3 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines Reiters und zehn Weihender (der zehnte links
von der Inschrift) auf drei Registern; Kula; Museum Manisa (Inv. 1944).
Herrmann - Polatkan, 50, Nr. 7, Taf. VI 14; TAM V 1, 248 (Ricl, EA 18, 4, Nr. 4, Taf. 1).
27.5 Exvoto. Stele mit Darstellung der Gottheit auf einem Pferd mit Palmzweig; Region von
Kula; Museum Istanbul (lnv. 6298); 182/83 n. Chr.
M. H. Sayar, ZPE 49 (1982), 191 f., Nr. 3, Taf. X (SEG XXXII 1215; Ricl, EA 18, 5, Nr. 7, Taf. 2).
Awou L •
27.6 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines Beines; Kollyda; 172/73 n. Chr.
Nach M. Tschakyroglu: Museion III (1880), 169, Nr. 343; TAM V 1, 337, Taf. XVIII (Ricl, EA 18, 6, Nr. 8,
Taf. 2).
27.7 Exvoto. Stele(?) mit Darstellung eines Reiters; Kollyda; 242/43 n. Chr.
Nach einer Kopie von W. Zschimmer: K. Humann - 0. Puchstein, Reisen in Kleinasien und Nordsyrien, Berlin
1890, 341, Anm. 5, Nr. 2 (TAM V 1,338; Ricl, EA 18, 6, Nr. 9); vgl. Petz!, Komm. zu Nr. 89, für die Ergän-
zung zur Z. 5.
[T]K(', µ17(vos-)LlLOUT]L •
27.9 Exvoto. Stele mit Darstellung zweier militärisch gekleideter Männer; Kollyda; epigra-
phische Sammlung in Sardeis.
Robert, NIS, 35 (TAM V I, 340; Ricl, EA 18, 7, Nr. 11, Taf. 2).
27.10 Weihung. Stele; Kollyda; 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstaben-
form).
Keil - Premerstein II, 187 (TAM V 1,341; Ricl, EA 18, 7, Nr. 12).
'Oal4-J[rn'L ilLKal-]
4-l LE[ - - - - - - l
27.11 Exvoto. Giebelstele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos).
G. Petz!, ZPE 30 (1978), 268, Nr. 14, Taf. XIII (SEG XXVIII 889; TAM V 1, 450 a; Ricl, EA 18, 8, Nr. 14,
Taf. 3 ).
'Oal4-JKat ilLKal4J
Avp. Mvpwv <;f>
EVXT)V.
27.12 Exvoto. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 209/10
n. Chr.
Chr.Naour,EpigrAnat2(1983), 111,Nr.3,Taf. 14(SEGXXXIII 1003;Ricl,EA 18,8,Nr. 13,Taf.3).
27.13 Exvoto. Zwei Fragmente einer Stele (?); Emre (Maionia); 2. Jh. n. Chr. (Keil - Pre-
merstein, nach Buchstabenform).
Buresch, 36; Keil - Premerstein II, Nr. 180; TAM VI, 586 (Ricl, EA 18, 8 f., Nr. 15).
- - - - - 0 - - - - - - - - - - - - - - - - -
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lfüaVT] EVXT]JJ [rroL~aaaa, Tloü 8rnü Ll[
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[OLs-8Eloi:s- 'Oal4J Ka['LilLKUL4-J] .~. [ l
Katalog der Inschriften 207
D.uKla unEp
o<jl8a>--µwv
'Oal-
41 K<a>LLiLKaL(jlEU-
4 ~aµEV17avE-
8rJKa.
27.15 Exvoto. Standbild eines Mannes mit Kerykeion und zwei Schlangen; in Sardeis ge-
funden;24 Museum Adana; Kaiserzeit (G. Petz!, nach Buchstabenform).
G. Petz!, in: SRKK II, 756 ff. Nr. 4, Abb. 6 u. 7 (SEG XXVIII 929; Ricl, EA 18, 5, Nr. 6, Taf. 2).
27.16 Exvoto. Stele mit Darstellung einer weihenden Familie: ein Mann mit Schwert und
Stock, eine Frau und zwischen den beiden ein Junge mit Trauben und einem Vogel; Philadel-
pheia; Museum Manisa (Inv. 3055); 296/97 n. Chr.
Malay, 181, Abb. 63.
27.17 Exvoto. Stele mit Darstellung von drei Weihenden: Mann, Kind und Frau; Herkunft
unbekannt; Museum Manisa (lnv. 3785); 173/74 n. Chr. (Sulla) oder 228/29 (Actium).
Malay, 179, Abb. 62 (cf. Ricl, EA 18, 9, Nr. 17, ohne Text).
24
Vermutlich aus dem Territorium von Saittai (ed. pr.; Ricl, EA 18, 5, Anm. 3 zu Nr. 6).
208 Katalog der Inschriften
Ka<L 'Y>[yL]-
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K6LVTOS'
KpaTl rrrrou Kal. 'I ou.\la
4 Tl yuvii ainov EK Twv L-
ölwv ClVEfhiKaVKaT, ö-
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29.1 Exvoto. Stele mit Darstellung eines Mannes in Adorantenhaltung mit einem Zepter in
der linken Hand; Kollyda; 1.-2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 189; T AM V 1, 359, mit Zeichnung.
30.1 Exvoto. Altar; Thyateira; 2.-3.Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 28; TAM V 2, 897.
EVE.\<TTL>CTT[T]l
8nii 'Yq;l[a]-
[T]½J EVXT]V
4 [ci]vEfhiK[E]
[EU]TUXWS',
30.2 Exvoto. Basis der Statue eines Adlers; Thyateira; 2. Jh. n. Chr. (F. Cumont).
A. Wagener, Inscriptions grecques recueillies en Asie Mineure, 1859, 39 f., Nr. 14, mit Zeichnung in Tf. G
(IGR IV 1737); F. Cumont, Catalogue des Musees Toyaux du Cinquantenaire, Brüssel 1913, 67 ff., Nr. 54 mit
Abb. und Komm.; (TAM V 2, 898).
Moaxwvos- Baamav[ou]
8E0 'Y{j;laT½JEVX~V.
30.3 Exvoto. Altar; Thyateira; 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 29; TAM V 2, 899.
Tpi.xpwaa
[8]E0 'Y{j;laT½J
ElJXTlV,
[8E0] "({j;laT½J
[Klal. ETTT]K~
209
Katalog der Inschriften
[ 'Aa]KAl7TTLUKoS'
4 [Eulxriv avt0Tr
KEV.
AouKLOS'8E-
0 'Yt/JLCJT(jJ
c
vxiiv,
30.6 Exvoto. Altar; Tiyenli (Hierokaisareia); Museum Manisa (lnv. 7718); 3. Jh. n. Chr.
25
M. P. de Hoz, EpigrAnat 18 (1992), 75-77, Taf. 1, mit Komm. (SEG XLI 1014).
[A]up. ßaaLALKoS'
[ 'Ab~Al7TTLUKOU
VTJ"EP Aup. KTTjCJLU
4 ... 14101 8Et;i T
tj;laT4J Euxriv
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AaßpavT\-8175' KUL MooxLOv
Tnµo8fov ~ yvvii ainov
4 8EWL ''(tj;[CJTWL EUX~VTOV
ßwµ6v.
Awy6pas-, Tnµ68rns-, TTu8rns-
o't TLµo8fov TOD Awy6pov v'to't
8 AaßpavTl8m TCIS'>..vxvatj;las
'Ytj;[CJTWL avt81lwv.
Tvpavls- 'Ac/xp[d
a8os- 'Ytj;[iaT4J]
0(?) EÜXT]VJ.
25
Für Kn1ala s. C. Brixhe, Bull. Epigr. 1993, 490.
statt KTT7CTLG
210 Katalog der /nschr/ften
8E(ii 'Ytj;LCJT4)
EVX~Vavterr
KE 'D.EVT]i.r
4 TTEp8paaußoi'.r
Aou TOD u\.oD
8paaußouk
ou.
30.11 Weihung. Stele mit unterem Teil der Darstellung einer sitzenden Göttin; Borlu
(Saittai); Museum Manisa (lnv. 515); 171/72 n. Chr.
Robert, OMS I, 411, Taf. XXI, mit Komm. (SEG XX I O); T AM V 1, 186.
8E0 'Ytj;lCJT4)'A-
ya86nous- KaL
TEAECJELpa Eu-
4 xtjv. "ETOUS'av',
µT](VOS-)
~aLCJLOU K
0
'A TTOAAWVLCJKOS'
unEp rnD u\.oD 'Ep-
µoyfoou 8E0
4 'Ytj;laT41 Evxtjv.
Katalog der lnsclzriften
5)·
!110
30.14 Exvoto. Giebelstele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß J-le(
G. Petz!, ZPE 30 (1978), 268, Nr. 15, Taf. XIII (SEG XXVIII 890); TAM V 1,461 a.
'ApTEµds-SE-
0 'Yt/JlaT4J Ei.r
)(TlVanE8wKa.
"ETOVS'0/;8', µT](VOS')
0
Auö<V>ULQV L q>,\a- •
30.17 Exvoto. Stele; Aus der Nähe von Philadelpheia; ca. 230 n. Chr.
W.11. Buckler, JHS 37 (1917), 93 f., Nr. 6 (SEG XX 14).
26
Vgl. zu Thcion Robert, OMS I, 417. .
4 ropmalov 8(?)L •
EfoLöL ETTT]-
KOl\)M. Kop-
V17Alü5'
'Pm;-
4 <j)os-KaTa
Em Ta yi'yv>.
26
Z. 1: fk[l;,] (Buckler): Oclll11[ (hält Robert auch für möglich).
212 Katalcw der /11schrijim
32.2 Weihung. Stele; Magnesia; Museum Manisa (Inv. 122); die ersten drei Zeilen aus helle-
nistischer Zeit, die restlichen aus dem 1.-2. Jh.n. Chr. (Robert, nach Buchstabenform).
Robert, Hellenica VI, 9, Nr. 1, Taf.11 (IK 8 iMagnesiaJ, 15; TAM V 2, 1348).
Kai. Kö-
fIAOlJTWVL
PlJ 8rnis- E'-vqiavrn-
TCITOLS'"EpµLTTTTOS'
4 °ATTO/\Al1lVLOU
KCTI.MEk
TLVT]f:.Lovuu[ou ~pw-
LS' ~ yvv~ auToi..i.
35.2 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Nike mit Flügeln, die einen Palmzweig hält;
vermutlich aus Allahdiyen, südlich von Sardeis; Museum Manisa (lnv. 4609); 1. o. 2. Jh. n. Chr.
Malay 165, Ahh. 56.
1'A]TTE,\,\~S' 'ATTE,\,\tjo[us-l
IM)17vl. Ka11aplTl] KCTL
ll IA]OUT(ü\Jl KCTL u-
K<'ipl]f
4 lx~lv /\n µm E'-TTtjKouucrv
1TCIVTC1.
,, • 'I
t'''( .
MM -------...,
35.3 Siegerehrung. Mauer eines Turmes; Sardeis; Anfang 3. Jh. n. Chr. (W.C. Buckler -
D.M. Robinson).
LBW, 624 (IGR IV 1518); Sardis VII 1, 77, Abb. 64.
Vgl. L. Robert, RA 7/8 (1936), 234 zu z. 10 f.: Z.:r,\a[KKL]av6v statt [ElhaA[LKLavkw.
[ 'Aya0-fj ruxnl
[T17s-m';r6x6ovos- wll lv]Elvo(u) 'dnmKolü, nok
(mehrere Zeilen) [A]c_ii[v]
au[vKAT]TL]Ku"-iv
au[v-]
[- - - - - - - - - - - - - - -] 16 [yE]VTj, [r]w[v 1T]p0JTuJVCr
4 [KaL l.8las- Toü Kv]plou [yk0vwv Xpuaav6lvw[v]
[auroKpalroplos-l ~rnu[irl ltEp]wlv El0E]>..a0lr]LKLüV
lpou Ia]pfüavwv TT6Adws-·l [rwv Els- TT)lv olKolvµd
lii ß]ou(A17)lwt 6] 8fjµos- al lVT]v ypaµ]µarE[wavral
8 ETlµ17lcmv [Kat a.yLtwo0ETT]Glavlral
l'Ap]ouvn[ov ... ]ELVO [Kat a.0>..oOETT]iaavra cpL
-
[ 'A](K)vME[i:vo]v LT,\Q-[KKL]- [,\.orElµLus-·a.]vc1(0)TT]GCI[v-]
av6v, Elyyo]vlo]v 'Apouv[rl-l 24 lrwv rov] qlv8pL]ci[v]ra
12 [o]u MarE'[pvo]u c'w(Llcip- [roD 8Ei:vos- rnll
[xlou, uto<v> l 'Apouvr]lou {µ) 'Av[rw-] [roD 8Ei:vos-.]
M6axLOv b.Lo8wpou
M<,i 'AVELICT]TWL
EUX17V.
39.1 Weihung. Altar mit Resten der Darstellung eines Kranzes; Omurlar (Silan<los); 124/25
n. Chr.
TAM V 1, 51, Taf. IX.
1
•\
',1
214 Kataloi der Inschriften
39.2 Weihung. Stele mit Darstellung zweier Gottheiten (rechts die weibliche mit Chiton,
Himation, einem Haarkranz und einem Polos, sie hält in der rechten Hand eine Patern und in
der linken ein Tympanon; links eine männliche Figur mit phrygischer Mütze und einem Halb-
mond auf den Schultern, in der rechten Hand ein Pinienzapfen?, in der Linken ein Zepter); ver-
mutlich aus Kula; 161/62 n. Chr.
CMRDM II A 8; E. Schwertheim, IstMitt. 25 (1975), 357-365, Taf. 66, mit Komm.; Vgl. Horsley, 3, 29 zu
Analogien zum NT.
KaT' E'-rrl
rrvmav b.LOS'KLk
\aµEV17VOÜ 'ApxE\aov
Kwµ~ M~vos- TEKoooav
4 KCTLMijvav Tupavvov Ka0L-
Epwaav. "ETOVS'aµs-' µ~v(os-)
IlaviJµov.
39.3 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung einer Mondsichel; Kollyda; Museum U~ak (lnv.
10-4-75); 161 n. Chr.
E. Varinlioglu, EpigrAnat 13 (1989), 45 ff., Nr. 4, Taf. 7, mit Komm. (SEG XXXIX 1278); Petz!, 55.
39.4 Exvoto. Stele mit Darstellung einer weihenden Frau und einer Mondsichel links; Kolly-
da; Museum U~ak (lnv. 10-2-75); 175/76 n. Chr.
E. Varinlioglu, EpigrAnat 13 (1989), 40 ff., Nr. 1, Taf. 6, mit Komm. (SEG XXXIX 1275). 27
27
In Z. 2 ist auf dem Stein 'AvELKTf zu lesen und nicht 'AvLKtj- wie in der ed. pr.
""
39.5 Weihung. Stele mit Darstellung des Men und einer weiblichen Göttin (vermutlich Anai-
tis, Meter Atimis oder Meter Phileis); Philadelpheia; 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstein I, 35.
Vgl. H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 114 zur Gottheit.
TTauAivaEuxh'rl
V ClVE0T)KEV.
39.6 Exvoto. Stele mit Darstellung einer weihenden Frau und eines Kindes in einem quadra-
tischen Rahmen, links eine Mondsichel; Kula; Museum Manisa (lnv. 1947); 2. Jh. n. Chr.?
(Malay, 172).
Herrmann - Polatkan, 57, Nr. 13, Taf. VI 17 (CMRDM I, Nr. A2, Taf. CV); TAM V 1,253.
Mr1vl.'A~LOTTTJV0 E~
'ATToMwvlour(chos-) 'l(ouALOS-) 'AvEl-
lCTJTOS'µna Kai. 'I (ouAlas-)Tu-
4 XTJS'n'js- auvßlou VTTEp
[ ca. 5 Ji:i0ouToD u\.oDEu-
[X17vClVE0r)]KaV TOUS'
39.7 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung einer Mondsichel und eines Augenpaares nach
den beiden ersten Zeilen; Territorium von Silandos; Museum Manisa (Inv. 7055); 235/36 n.
Chr.
H. Malay, EpigrAnat 12 (1988), 151 f., Nr. 5, Taf. 12 (SEG XXXVIII 1237); Petz!, 5.
Vgl. G. Petz!, EpigrAnat 12 (1988), 155 ff. mit ausführlichem Komm.; E. Varinlioglu, EpigrAnat 13 (1989),
37 ff. zu einer anderen Interpretation für verschiedene Stellen.
"ETous-TK µri(vos-)TlaV17µoußL'.
0
KaTa TO E<ppEvw0ELS'UTToTWV
Mondsichel Augenpaar
0E<..0VUTTO TOD
4 LiLOS-KE TOD(Mrivos-)µq6.Aou 'ApTEµL -
8wpou· EKOAaa6µrivTa öµarn TOV
8E68wpov KGTGTOS aµapTlas-, äs-
ETTUT]CJEV.
:Z:uvqEv6µriv tj TTC
8 füaxi:-iTW 'ATTAoK6µa, n:i Tpocplµ,:-i,n:i yu-
vmK\. tj EuTVX~8os-ELS'TO TTAETw-
pw aTTalpLn'iv TTPWTTJV aµapTlav TTpoß6.-
TtJlvTI,TTEp8ELKL,
aacp6.AaKL. LifvTEpa
12 aµapTla · a.Ma 8oDAos-wv TWV0EWVTWV
tv Novov CJVVEyEv6µriv n:i 'ApL6.yv,:-i
tj
0
µovavAlc;i-TTalpLXUPl\J,0Elvvl\),tx0un. Tl'.j
TPLTDaµapTlq. CJUVEyEVOµT]V 'ApE0ooo,:-i
216 Kowlog der /11schrifien
39.8 Sühneinschrift. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos);
143/44 n. Chr.
Keil - Premerstcin II, 204 (IGR IV 1371; CMRDM 1, 42); TAM V 1, 461 mit Zeichnung; Petz!, 40 (ohne
Ergünzung des Epithetons in Z. 1).
39.9 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung einer Mondsichel; Gegend von Kula; Museum
Manisa (Inv. 5414); 2.-3. Jh. n. Chr.
G. Petz! - H. Malay, GrRomByzSt 28 (1987), 459-472, Taf. 1, mit Komm. (SEG XXXVII 1001; A. Chanio-
tis, EpigrAnat 15, 1990, 127-131, mit Komm.); Petz!, 59.
al T.L ETTOLT]CTEV
aUTT]VETTLTEKVou 'HpaKAEl-
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an'jam, ön TO Twv a.v0pu'rnwvµd}.._}.._ov
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24 Tl TTpoyqpacpoD-
0uyciTT]p Ka\. MEATLVT]S"
aa n']v vEµrnw
39.10 Weihung. Stele mit Darstellung einer Mondsichel; Kollyda; 122/23 n. Chr.
G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan; also of a visit to Azani m1dother newly discovcred ruins in
Asia Minor (1829-30) II, London 1831, 357, Nr. 1 (CIG 3448; CMRDM I 33); TAM V 1,342.
D.ECTKVALS"D.ECTKUAOU
Mriv\. 'ApTEµLöwpou'A~L-
OTTa KaTEXOVTLVTTEpTwv
4 TEKVW\JEl!Xl7V.
218 Katalog der Inschriften
39.13 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Mondsichel; Maionien; Museum U~ak (Inv.
10-3-75).
E. Varinlioglu, EpigrAnat 18 (1991), 93 f., Nr. 3, Taf. 18 (SEG XLI 1012).
Mr,v1. 'ApTEµLowpou'A/;LOTTQKQTEXOVTL
39.14 Sühneinschrift.
Stele mit Darstellung des Men (zu seinen Füßen ein Kleidungs-
stück), im unteren Register ein weihendes Kind; Köleköy (Saittai); 28 164/65 n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 21, Taf. VIII 2 (CMRDM I 69, Taf. XXIX); TAM V 1, 159; Petz!, 3.
28
Nach Chr. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 120, 65 liegt der Fundort (Köleköy) eher in Silandos.
219
Katalogder Inschriften
39.15 Grabfluch. Giebelstele; zw. Kalburcu und Köleköy (Saittai); 98/99 n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 53, Taf. XV 4 (CMRDM I, 70, Taf. XXX); T AM V 1, 173 (Strubbe, APAI, 60 [Z. 6-9]).
aUToDhElµ17aav. E\. 8E
"ETOus pTTy·,µ17(vos)Tiavriµou
TLS"TTpOaaµapTl]T0 µV17µfl-
c;;'. Li17µ1]TplOS"
Tnµaou KUL
8 l\l, TEuc11TmTOU 'AcLoTT17-
'Aµµla -/i yuvri auToD Li17-
vou KEXOAWµEVOU.
4 µ6q>LAOV Tov EUUTWVv\.-
ov KUL Z17vds o a8EAq>OS"
39.16 Grabfluch. Giebelstele; zw. Kalburcu und Köleköy (Saittai); 113/14 n. Chr.
TAM V 1, 174, Taf. XIII (Strubbe, APAI, 59 [Z. 7-10]).
n'iv µ17TEpa.
'ATT<j>lav
"ETOUS"pc;>rJ',
µ17(vos):2av8L-
E\. 8E TLS"TTOO'aµap17J
KOU17'. 'ATTOAAWVL-
8 -n:iO'T17AA1],
TEUCETUL
OS"KUL <t>LAOCEVOS"
KfXOAWµEVOU TOÜ 'A-
4 o\. TIAoTapxou (sie) ETELµ-
CLOTTl7VOU.
17aav TOVTTUTEpa KUL
3 9.17 Grabfluch. Stele mit Resten eines Reliefs: die Füße dreier Personen; icikler (Saittai);
108/09 n. Chr.
S. Bak1r-Barthel- H. Müller, ZPE 36 (1979), 182 f., Nr. 36, Taf. VII, mit Komm. (SEG XXIX 1179; Strubbe,
APAI, 51 [Z. 5-9]). 29
hElµ17aav· TLS"TOUT4J
["ET]ous pc8', µ17(vos)füpl TOUc;;'·
TTOO'aµapT170'ETUl,
µ17&-
['AlaKA17m6.817s'Aµ uvTou
8 TTOTE TOÜ 'ACLOTT17VOUM17-
KUL 'EATTLS"
hlµ17aav 'AaKAll-
VOS"'LAEWS"TUXOL
TO.
4 m6.817VTO TEKvov· 'AAKULOS" KUL
'ApLaT0KpaT17s Tov a8EA<j>ov
29 D'Je Form 8w8cKa0riv ist von P. Herrmann als 8w8cKci0rnv c-enov > -0LOV> -0LV > -eriv) interpretiert
worden (ed. pr. s. 183).
220 Katalog der lnschrijien
39.19 Sühneinschrift. Tafel mit Darstellung einer Mondsichel; Kula, vielleicht aber aus
Silandos oder Saittai (TAM).
G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan; also of a visit to Azani and other newly discovered ruins in
Asia Minor ( 1829-30) II, London 1831, 346, Nr. 1 (CIG 3442); (CMRDM I, 58; TAM V 1, 251; Petz!, 60).
39.20 Votivinschrift. Stele mit Darstellung auf dem rundlichen Giebel: Men mit zwei Lö-
wen, einem Pinienzapfen in der linken Hand und einem Zepter in der Rechten, im unteren Regi-
ster ein Reiter und eine Person, die das Plerd am Zügel hält, zwischen den ersten beiden Zeilen
ein menschliches Bein; Kula; Museum Usak (Inv. 40-1-73); 269/70 n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 39, Taf. XI! 1 (CMRDM l 43, Nr. 65, Taf. XXVII); TAM V 1, 252.
MT]Vl 'A/.;L
TTTJV½)
Bein
~ µ~TT]P UTTEp
'OVT]CJLµT]
rnü uoü Tupcivvou, fTTEL -
4 8~ TOV n68a TTO~CJac,ElJ-
,\oyoüCJa avi0Tjrn. "Ernuc;-
0
39.21 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung einer Mondsichel unter der ersten Zeile; Kolly-
da; Museum U§ak (Inv. 23-35-75); 132/33 n. Chr.
E. Varinlioglu, EpigrAnat 13 (1989), 43--45, Nr. 3, Taf. 6, mit Komm. (SEG XXXIX 1277); Petz!, 63.
39.22 Exvoto. Stele mit Darstellung von vier Maultieren, von denen nur die Füße erhalten
sind; Kollyda.
LBW, 686; Keil - Premerstein II, 184 (CMRDM !, 37); TAM V 1,343.
['Al/.;wn:iv0 E/.;'EmKp[ci-]
Tou 'Eh'Lc;- 'Av8pov(Kol)
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1'
EI; 'Em-
MrpA 'A/;LETTT\V0
KpciTou'EpµoyfVT]S" 'Emxci-
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Mr1(v\.)'A/;LO[TTT)V0l
lW 'Em[KpciTOv
?]
39.25 Weihung. Stele mit Resten der Darstellung einer Mondsichel; Kol\yda.
KL:il- 1'rell1erstcill II. 185 (CMRDM 1, 38); TAM V 1, 346.
Mriv\. Oupavll(l,
Mriv\. 'A/;LOTTT\V0
[K.\a]v8la ficrn,\lou
· en
39.28 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung eines weihenden Mannes in einem rechteckig
Bildfeld, darüber eine Mondsichel; Kollyda; Museum U~ak.
E. Varinliuglu. LpigrAnat 13 ( 1989),42, Nr. 2, Taf. 6 (SEG XXXIX 1276); Petz!, 62. 30
"' I„ !i: µ17 n,,r,ocmm•17m (G. Pdzl); vgl. E. Varinlioglu: µ17nos- (= µ17nws-).
UV&
vos-, EL ECJTmoAOKATlPOS'
Ka'Lta- X17V Kat EK6AaCJE Tov TTaTEpa
Tpois- µ~ TT008mravfpL, CJTT)A- cf>t,\-fiµova,Kat amJ8lfü ~v
,\oypmpijam, KaL yEvoµEVT)S' 12 EUX~V UTTEPTOD VLOUKaL CITTO
8 TijS' EU>(llS'OUKCITTE8WKEV' vvv EUAoyI,
vvv o 0EQS'am:'JTECJE ~V Eu-
39.29 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung einer Mondsichel, in der Mitte der ersten
neun Zeilen ein weihender Mann; Kollyda (ed, pr_); Museum U~ak (Inv, 2-1- 74); 238/39 n, Chr_
E_ Varinlioglu, EpigrAnat 13 (1989), 47, Nr_5, Taf 7, mit Komm, (SEG XXXIX 1279); Petz!, 6,
LllEL 'OpEL
T\J µEyci- 12 aacpciAaKLKE CJTpov00KE 0L-
N.j)KEMrivt 'A- v[41 KE ~v 6vµo,\va[av ~v
CLOTTTJV0 ELxav cA 0EOLEV i:'fü avaarn-
4 TTEpKovßaaLAE{r voµEVT)S'Tijs- CJTT]ATJS'
- µ6füos-
ovTa, Tlw,\[0w 16 TTvpwv,o'(vov TTpoxos-a', äpw-
ETTLµE i',\a0Ev Tov TOLS'E'LEpfICJLV TTVpWV Kl!-
KE VTTEpEßTJV TOV TTpovar', o'(vov TTPOXOV ar',
8 c\pov ä0nos-, EKo- EpEßtv0m KE a,\nci, KE 't,\a-
Maa vTO auTÖv 2) CJaµTjVTOl)S'0EOl)S'füa TfKVa Tf-
o\_ 0rnL hovs- TKy', µri(vös-) M1a- KVWV, i:'yyov' Ey6vwv,
CJTpov,\', Tplq)(,'JV4)
aTTijpEV
39.30 Exvoto. Marmorblock; Karaoba (Gebiet zw, Gölde, Menye und dem Fluß Hermos).
Herrmann, Ergebnisse, 38 (CMRDM !, 72); TAM V 1,442, VgL Horsley, 3, 28 zu Analogien zum NT
39.31 Exvoto. Stele mit Darstellung einer weihenden Frau; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde,
Menye und dem Fluß Hermos).
A, Ferntrier, Museion VI ( 1886), 84, Nr_ 576 (CMRDM I, 40); TAM V 1, 452,
MT]Vl 'AcLOTTTJV0'A0TJ-
vlwv VTTEp'OVT)a[µT]-
S' TijS' 0E0paµEVT)S'
4 EUXTJV,
Katalog der Inschriften 223
39.32 Exvoto. Stele mit Darstellung auf dem runden Giebel: Men zw. zwei Löwen unter
einer Mondsichel, mit einem Pinienzapfen und einer Axt, rechts ein Stier; Ayazviran (Gebiet
zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); Museum Bergama; 235/36 n. Chr.
E.N. Lane, AnatSt 20 (1970), 51, Nr. 2, Taf. VI b; CMRDM I, 50, Taf. XXII (TAM V!, 453); Petz!, 61.
Mr7v\. 'AcLOTT)V(])
TaTLUVT]'Ep- 0.TTOOOUVUL TaDpov ~pwTT)-
µl TTTTOUEucaµfrri rnDpov i.r CJETOV 0EOVKULCJUVEXWPflCJE
nEp aoE>-.cpwvKa\. aKoua- cino>-.aßEi:v
CJTfJAAflV.
"ETous- TK',
4 0E1:cm,µ11 8uvaa0E1:aa8E 8 µri(vos-)TTaVT)µou
L'.
39.33 Weihung. Stele mit Resten eines Reliefs; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und
dem Fluß Hermos); 177/78 n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 40, Taf. XIII 1 (CMRDM I, 48, Taf. XXI); T AM V 1, 454.
"ETous-acß', µri(vos-)Z[avfüKOV. ].
8Et;:'>'ACLOTTT)[V0 l
BouN.uvTano[ l
4 [ .. 'E]pµoylvou [ l
39.34 Exvoto. Stele mit Darstellung eines Mädchens, eines Mannes und einer Frau; Ayazvi-
ran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein,
nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 205, mit Zeichnung (CMRDM I, 46, mit Zeichnung); TAM V 1, 455.
[fü0 ETTflK](Xjl
Mriv\. 'AcLTT)-
[v(j3T]p6cpwos-Eucciµc
[vos-lKa\. ETTL
TUXWV Euxa-
4 [pw]Twvcivl0i:1Ka.
["ETOUS'... µJri(vos-)b.lou ßL'.
39.35 Ehreninschrift. Marmorblock; Hamidiye (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß
Hermos); Museum Manisa (Inv. 476); 159/60 n. Chr.
Herrmann - Polatkan, 12 (CMRDM I, A3); TAM V 1,490.
Vgl. L. Robert, Bull. Epigr. 1970, 524 zur Priesterschaft; CMRDM III, 37 zum Grund der Ehrung.
Abb. in Malay, Abb. 10.
39.36 Exvoto. Stele mit Darstellung einer Mondsichel; Hamidiye (Gebiet zw. Gölde, Menye
und dem Fluß Hermos).
G. Petz!, ZPE 30 (1978), 268, Nr. 13, Taf. XII (SEG XXVIII 903; TAM V 1, 490 a).
Mriv't 'A(LOTTTJV0
Tpo<j)iµri Mrnivöpou
Tou TuAlwvos- ir
4 [TT]EpTwv auVTp6-
[<j)wv
......]TQV
39.37 Weihung. Altar; Maionia; Museum Manisa (lnv. 320); 184/85 n. Chr.
Herrmann - Polatkan, 54, Nr. 11, Taf. V 13 (CMRDM I, 85, Taf. XXXVI; SEG XXIX l 176); TAM V 1,524.
Mri VL
'A(L- Mondsichel or
TTJ- vt;i
4 KQL8EL([l
Girlande mit Bockskopf
'ApTEµwv To-
0
Mriv'L 'A(LOTTTJV0·
'A[p]- 0EVTES'imo TOD Oe
TEµwv KaL 'ATE[µri- oD aTTo vDv EUAoyoD-
TOS',ETTEL o TTaT77pair 8 aw ETOlJSacß', µri(vas) Au-
4 TOLS'6opas-~pEv ßlq övalou ßL'.
EKK TODvaoD, KOAaa-
39.39 Sühneinschrift. Stele, der untere Teil einer Frauendarstellung ist erhalten; Katake-
kaumene; Museum Bergama (lnv. 4327); Ende 2. - Anfang 3. Jh. n. Chr.
H. Malay, EpigrAnat 12 (1988), 150, Nr. 3, Taf. 11 (SEG XXXVIII 1235); Petz!, 65.
39.41 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung des Men mit Zepter in der linken Hand
und einem Objekt (Weintraube?) in der Rechten, hinter seiner Schulter eine Mondsichel; Kata-
kekaumene; 166/67 n. Chr.
Nach dem Photo in Sothcby's, Catalogue of Sale (1987), Nr. 349, wo die Inschrift zuerst erwlihnt wurde: SEG
XXXVII 1000; Petz 1, 58.
39.42 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung einer knienden Adorantin und rechts von
ihr einer kleinen Frau im Gebetsgestus; Maionien; Museum U§ak (lnv. 1-3-74).
E. Varinlioglu, EpigrAnat 18(1991 ), 92 f., Nr. 2, Taf. 18, mit Komm. (SEG XLI 1039); Petz!, 38.
'Hpt:iTTJCTGv
Xpu0E'pws-KE TluV KCILµ17 El86Tuw Toi.r
tl; El8ö-
2:TpGTCJVELKOS" 4 s- TTGTpious-
ÜEOUS" KCIÜWS'
,1
1
226 Katalog der /11schrifte11
[MTJVJL'A~LOTTJV0
'Ehm]-
[cpp68]EL
ms- OLKQ[v6-]
MTJVL'A~LOTTTJV0 'A-
µ0VTas- VTTEpEa[v]-
[T]ov ~at TWV lfü -
4 [LuV- - - - - - - - - -
39.45 Sühneinschrift. Platte; Sardeis; Ausgrabungsdepot; etwa 2. Jh. n. Chr. (Keil - Pre-
merstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein I, 25; Sardis VII 1, 96, Abb. 84 (CMRDM I 77, mit Zeichnung); Petz!, 100. 31
[....w]v 'AptrrT[ovfr]
[KOVEAETJlBELs- Kal aµ[ap-]
[~rras- Ka]rnrrl TTTWELS'alrr-]
4 [0ivnav] KaL oµo>..oywT[o]
[aµcipTTJµlaMr1v'L'A~Lw[r]
[TTJV0KaL ITTTJ]Äoyp[acpw.l
31
Hier wird der Text nach Sardis VII I wiedergegeben.
Katalog der !nschrijien 227
39.46 Weihung. Stele mit Darstellung, die Füße einer Frau sind erhalten; vermutlich aus der
Katakekaumene; Museum Manisa; Kaiserzeit (H. Malay).
Malay, 169, Abb. 59.
[ - - - - - -Mr1vt 'A~LO]Tniv0
[ - - - - - - - - - - - - - -] civi6[ri]-
[K-- - - - - - - - - - - - - - - - - - ~
[Ta]nas ayopa.aaaa
[...la KaTa<ppovouµE-
lvrilE~qwpriaa UlJTCl
4 [M}riv\. 'A~LOTTI7v(i],
än -
ws
va rrpa.~EL äv 6E'\1:r
"ETous a~a·, µri(vos) 2:avfü-
Kou ('.
39.49 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung des Men, der ein Zepter und einen Pini-
enzapfen hält; Gegend von Kula; Museum Manisa (lnv. 405); 148/49 n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 41, Taf. XII 3 (CMRDM I, 66, Taf. XXVII); TAM V 1,254; Petz!, 51.
Vgl.: Horsley, 72-75, Nr. 46 zu A{JTpov.
Mfjva EY ßLo8oTOU
'A\E~av8pos 8a\o{r
aris µna 'I OUN.OU KUL
4 Tfjs aBE\cpfjs f./\uTpw-
aavrn TOV 6Eov E':~d8(6-
Twv Ka\. µ17d86Twv.
"ETous a\y·.
228 Katalog der lnsclzrijien
3 9. 5 0 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung des Men, der ein Zepter in der rechten und
einen Pinienzapfen in der linken Hand hält, er trägt eine Mondsichel auf den Schultern; Phil-
adelpheia; Museum Manisa (Inv. 5628); 119/20 n. Chr. (vermutlich aus Kula, vgl. 39.49:
173/74 n.Chr. [Actiuml)
Malay, 167, Abb. 57; Petz!, 52.
39.51 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung des Men mit einem Zepter, einem Pinienzapfen
(?) und einer Mondsichel hinter den Schultern; Herkunft unbekannt.
Nach einer Kopie von M. Scicluna: E.L. Hicks, CR 3 (1889), 138, Nr. 19; Buresch, 45; (W.H. Buckler, BSA
21 [ 1914/151, 181-183, Nr. 6; A. Deissmann, Licht vom Osten, Tühingen4 1923 11909], 278, Anm. 6 mit
Photo Abh. 58; CMRDM I 90, Taf. XXXVIII).
Vgl. E.N. Lane, AnatSt 25 ( 1975), 109 f. zur möglichen Herkunft aus Körez; Horsley 1, 90 zu At!Tpov (mit
Parallele aus dem NT).
rCTMLK~J 'AaKAl7TTLCl5'
Kwµ17s-KEpV(fuJV rra[L]-
8lax11 - AtoyE'vov
4 MTpov.
39.53 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung eines Weihenden und eines Mannes neben
einem Altar; Kastollupedion (P. Herrmann, mit Zweifel); 210/11 n.Chr.
Nach M. Tschakyroglu, Museion III (1880), 158, Nr. 316; Steinleitner, 9 (l Zingerle, ÖJh 23 [ 1926!, Bbl. 420;
0. Eger, Festschrift Paul Koschacker 3 [ 1939], 290 f.); CMRDM I, 62; TAM V 1, 231 mit Zeichnung; Petz!, 35.
"ETovs-09{, µ17(vi>s-)
f!EpELTlov17'. EVTES'UTTCJ TuJVYOVEWV f.V op-
M17vtIlnpaEln.7 KaL M17vtAa- cpavdq KCTL Evlwv av0pwrrwv f.-
ßcivn. M17TpocpciVT)s-
Ka't <P,\aßw- mßoVAEUCTClVTWV avTois- f.K Tij[s-l
4 vc'is-o't <PLALTTTTLKov
KaTCTAEtcpO- 8 rn't apc'wn,w i'vypacpa Ka't hc
Kwµ17s-
---
Katalog der /nschrifien
229
Ka\ALµcixou i:'8wKa(817vcipw)oß',
ou M17v'L/\aßcivq KaL M17- rn0w:;- ETTECJ(T]TT7CJC1\I
o'L
v\. TTnpaELn:l EV T1EpEu- 8 0ml, änva napE \aßav o'L
8c.,i·'Aµµla Z17vd 'AvKupa- ELEpo\.'Ano\At0vtos- 'Anok
4 vri UTTEp TT\S'oiKlas- TT\S' AWVLOU, 'AvT(oxos- 'Avn6xou,
iiyöpaoEv m1pc1 'Aµµlas- f'AuKWVTloTTALOU,
39.55 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung dreier Weihender: zwei Münner und in
der Mitte ein Müdchen; Katakekaumene; Museum Ödemis.
1>
P. Herrmann, Anz Wien 122 ( 1985), 255-259, Nr. 2, mit Abb. und Komm. (SEG XXXV 1158); Petzl, 37. -
39.56 Weihung an Men Labanas und Zeus. Unveröffentliche Stele mit Darstellung ei-
ner weiblichen Brust; Museum U§ak (lnv. 8-9-74).
39.57 Exvoto. Stele mit Darstellung einer weihenden Frau; Kollyda; 228/29 n. Chr.
Robert, NIS, 35, Taf. 111l (CMRDM 1, 39, Taf. XVIII); TAM V l, 348.
"ET(lUS'ny', µ17(vos-)J'opmalou
0
l7L M17v'LMcnEMELTi:7
•
Tpocplµ17UTTEp'lou\wvoü
4 Tou 8prnTou EUXT]V
CTVECTTT7CJEV.
12
au auf der Stein in Z. 9 ist richtig für aot (vgl. ed. pr. (au)). In Z. 8 f. steht auf dem Stein OUVClflE statt
6uvaµts- wie in ed. pr.
230 Katalog der Inschriften
39.58 Votivinschrift. Stele mit Darstellung dreier Adoranten: ein Mann, eine Frau und zwi-
schen den beiden ein Mädchen; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos);
Museum Manisa (Inv. 5426).
Buresch, 39 (CMRDM I, 41); TAM V 1,457.
Vgl. Robert, NIS, S. 36 zum Epitheton.
39.59 Weihung. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos);
206/07 n. Chr.
Chr. Naour, EpigrAnat 2 ( 1982), 110, Nr. 2, Taf. 14 (SEG XXXIII !002).
Mriv'LMon{>-.ElTT.l
lJTTEpMLKK(lAO[v TOUa8E,\]-
cpoDKai. Tu"ivrrm8lwv [ - - - l
4 E'Tovs-a9a· µ(rivos-) ropmalo[v].
39.60 Weihung. Stele; Kavakle (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 228/29
n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 43, Taf. XIII 2 (CMRDM I, 68, Taf. XXVIII); TAM V 1,500.
["ET]ovs-n~·. µri(vös-) - - l
[.lqVLS-lJTTEpMcipKO\JTOV
[u]oDEv~aµEVT]Mrivl.
4 [II](;TpaE[TT.lEu>-.oyu1.
39.61 Sühneinschrift. Stele mit Resten eines Reliefs, auf dem noch der Fuß eines Mannes
zu erkennen ist; Kavakle (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 115/6-214/5 n.
Chr. (G. Petz!).
Buresch, 53; Keil- Premerstein II, 105, mit Ergänzungen zu Z. 4-6 (CMRDM I, 67, Taf. XXVIII); TAM V 1,
33
499; Petzl, 39.
Abb. in: Herrmann, Ergebnisse, Taf. 2.
Miyas- ( Relief)
ITnpaEl TT]S-[ ca. 8
CJLAEUWV KE µ[qciAT] 8Eu1v]
4 MfiTTJPTa(ri[vfi. ca. 8 l
KOS-Tanav[oiJ ca. 8 l
11
Z. I: ed. pr. [Mrivl. Petz! Mds-. Z. 3 u. 5: Ergänzungen in ed. pr.
Katalog der Inschriften 231
µ17v ETTOL
17Q{a ca. 9
a.TTEAEyx8[ELS-UTTO TWVa.v-]
8 TLöLKWV vD[v t\aoaµEvos·l
µna u'LoD[foT17,\,\oyp6.-]
cpllCJaTCl.S-
8[vvaµns- l
"ETous-a[. .', µ17(vos-) l
12 ou 17'.
39.62 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Mondsichel; Katakekaumene; Museum U§ak
(Inv. 33- 10-75); 295/96 n. Chr.
P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 11 f., Nr. 7, Abb. 7, mit Komm. (SEG XXXIV 1216).
39.63 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung zweier Männer: einer ist im Begriff, mit einer
Axt einen Baum zu fällen, er ist als Bauer dargestellt. Der andere streckt seine Hand aus, um
dies zu verhindern. Auf dem runden Giebel die Darstellung einer Mondsichel. Nordostlydien
(wahrscheinlich Saittai, ed. pr.); 200/01 n.Chr.
M.L. Cremer - J. Nolle, Chiron 18 (1988), 199 ff., Nr. 1, Taf. 1. (SEG XXXVIII 1229); Petz!, 4.
O 8EOS-TO a-
TTE(tjT17CJEV
8E0 Tapal<+>a.AUT(JJ'
ETTEL µapT17µa. (l.VECJT17CJCTV
at
EKWAUCJEV o ~Eß~pos- TO a0oD TE8paµµEvm 'Aaw-
4 CJTEcj)avwµaKO~vm, E- 8 TELKT]Kal 'IOUALaVT]Euxa-
plCJTofum.
M17v1,Tw-
µou ct>p6-
vLµOS-
4 EVxtjV.
39.65 Sühneinschrift. Stele; Ayvatlar (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos);
118/19 n.Chr.
A. F,ontrier, Museion VI (1886), 84, Nr. 577; W.H. Buckler, BSA 21 (1914), 175, Nr. 4, Taf. XV 2 (J. Zingcr-
le, OJh 23 [1926], Bbl. 35; 0. Eger, Festschrift Paul Koschaker 3 [1939], 282, beide mit Komm.; CMRDM 1,
51); TAM V 1,440; Petz!, 54.' 4
4
' Ergänzung Z. 2 in TAM.
232 Katalot; der Inschriften
39.66 Weihung. Altar; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos).
A. Fontrier, Museion VI (1886), 82, Nr. 574; CMRDM I, 49, Taf. XXII; TAM V 1,458.
39.67 Vorschrift. Stele mit Darstellung: Brustbild eines Gottes mit Strahlen (vermutlich
Men Tiamu) und eines anderen mit einer Mondsichel (vermutlich Men Tyrannos; von Keppel
als Frau abgezeichnet); Maionia; I 71/72 n. Chr.
G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan: also of a visit to Azani and other newly discovered ruins in
Asia Minor ( 1829-30) II, London 1831, 350-52, Nr. VI mit Zeichnung (CIG 3439); LBW, 668 (F. Sokolows-
ki, Lois sacrces de I' Asie Mineure, Paris 1955, 19, mit Komm.; CMRDM I, 53, mit Zeichnung); TAM V 1, 536.
Abb. nach E. Landron: S. Reinach, Voyage Archcologique en Grece et en Asie Mineure, Paris 1888, Taf. 136 1,
cf. 118: A.B. Cook, Zeus 1, Cambridge 1914, 193, Abb. 142.
39.68 Weihung. Stele mit Darstellung des Men mit einer Mondsichel und des Zeus mit einem
Adler (nach Keppcls Zeichnung hält Men ein Zepter und einen Pinienzapfen und tritt auf den
Kopf eines Stiers); Maionia; 171/72 n. Chr.
G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan: also of a visit to Azani and other newly discovered ruins in
Asia Minor ( 1829-30) II, London 1831, 348-350, Nr. V, mit Zeichnung (CIG 3438); nach E. Landron: S.
Rcinach, Voyage Archcologique en Grece et cn Asic Mineure, Paris 1888, Taf. 136 II, cf. 117 f. (CMRDM 1, 54
mit Zeichnung): TAM V 1, 537.
Abb. in Diakonofl Abb. 39.
Katalog der Inschrifien 233
39.69 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Mondsichel; Philadelpheia; 1. Jh. n. Chr.
(Keil - Premerstein, nach Buchstabenform)
Keil - Premerstein I, 38, Abb. 18; CMRDM I 83.
~EAEUKOS' 2:c
AEUKOU MTJVLTL-
ciµou Eux[rilv.
[ - - - - - - - - - - - E°LTL<;')~M TLVCl]
[Twv TTpüÖTjAou]µE'vuJV i.'cw ßciATI
[-- - - - - - - - - - - M]f]vös-Tuµ01AEllTou)
4 [Kal TWV8E]wv UAAWV TTaV[TWv)
[KEXOAWµEvwv] TVXOLTO µETa nav-
[wAElas-ncivT]uJV,µT]TE8[p]Eµµci-
[TWvOVTjCJLS' E°Lh:iµf]TE oµµaTWV
8 [öpams-, auT41 ÖE)ECüJAT\ yEVoLTo
[Kal µETa 8ava)Tov.
35
Vgl. Sardis VII l, 152, Z. 3--4: li'cnw µ/cv Em(INµ)LOs-TuµtuAEliTms-,IAMf]vos-
('I) bE Ka\ Ock;iv.
234 Katalogder Inschriften
["ETlol!S'
aK('. 'ApTEµi8w-
[po]s-LiLo86TouKaL 'Aµws-
µna TWV avvyEvwv E~ t86-
4 TWVKal µ~ LÖOTWV Al!Tp-
OV KGTO. ETTL
Ta~V MT]VL
Tupcivvl,lKaL LiLL'Oyµriv-
0 Kal TOLS'avv m'.JT00rni:s-.
]<pEITTAPEN[
lMTJVELTupci[vvt,.J
') Ol TpocpilµouKAT]pov[ciµOL
4 Tp6<plLµos-KaLTA[
]I avEOi:iKav
E-
E:ts-ÜECJS'
v oupavoi:s-,
µEyas- M~v
4 Ovpcivws-,
µcyciATJ81'.r
vaµLS' TOV er
0avciTou Oe
8 oD.
40.1 Ehreninschrift. Basis; Thyateira; 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstaben-
form).
Keil - Premerstein II, 49, Abb. 14; TAM V 2, 955, Taf. X.
'Aya0f)L TUXTJL.
o'L uµv½J8o1.Tijs- MriTp()s-Twv
0Ewv ETlµriaav a.v8pLcivTos-
4 avaaTCTCTEL Avp. fioAu0aMOV,Ul()V
Avp. MT]VO<pLALaVOÜ <l>p6VTWVOS'
IIoAu0ciMOU, av8p()S' EV nci-
[a]ms- apxa1:s-KaL AnToupyims-
8 0 E~T]TaCTµEVOU. 0
&
'Aya8ijLTvxn.
'l ov\Lav 'AaKAf\TTLUKT)V
TT)VLEpnav OL uµvwLÖOL
4 KaL 8rnMyOL TllS'MT\TPOS'
TWV 8EWV.
'Aya8ijL Tl!XT\l.
'1-1ßouA17KCTL6 föjµoc;-hclµriaav 'l (ou\Lav) 'l ov-
ALaV17V,OvyaTEpa r. 'lovALOV KEA<JLaVOU
4 <JTpaTTjyoD,ciyopav6µou, LTTTTcipxou, ÖEKcr
1Tpt0Tou,TpLTEUToD,LEpnav TllS'Mri-
Tpoc;-TWV 8Ewv OLO.ß(ov, ciywvo8n17cm-
<JQV 1-,.avTTpwc;-
KaL TTOAvÖaTTcivwc;-.
"
40.4 Exvoto. Stele mit Darstellung dreier Medaillons mit Götterbüsten: links ein Gott mit
einem Zepter oder einer Doppelaxt, über ihm ein Vogel, in der Mitte ein Gott mit Strahlen,
rechts eine Göttin mit Kalathos, über ihr ein Vogel; Hyrkanis; Museum Manisa (lnv. 103).
Robert, Hellenica VI, 24, Nr. 4, Taf. XXV, mit Komm. (SEG XV 740; TAM V 2, 1306).
'ApTEµiöwpoc;-Mc
VE Mou MT\TPL 8rnD
KQL D.LLLEAEVKEl(l
4 ETTUKOwam
ETOVS-
[dJ]X171J
b.ia Lü>T77paKCTLMTjTE-
[pa - - - - - - - - - - - l
40.6 Weihung. Statue einer Nike; Saittai; Museum Manisa (Inv. 4437); 83/84 n. Chr.
TAM V 1, 77.
Vgl. H. W. Picket, AncWorld 13 (1986), 63 zur Beziehung der Inschrift zu Nr. 40.7.
40.8 Weihung. Unterteil einer Statuette; möglicherweise aus Saittai (s. IK 24, 2 [Smyrna],
377 f.); Museum Leiden (Inv. LKA 1123); Kaiserzeit (G. Petz!).
A. Kontoleon, AM 14 (1889), 94, Nr. 21; IK 24, 1 !Smyrna], 744.
Vgl. G. Petz!, Arkeoloji Dergisi 2 (l 994) 137-140 zur lydischen Herkunft der Inschrift.
Abb. in C. Leemans, Grieksche opschriften uit Klein-Azie, Leiden 1886, Taf. I 3.
TvXT] 'YYLT]VOV
yvVTJMriTpt 0Ew-
Ta)'T]V.
v KaT· ETTL
MEVEKpciTT]s- 'A</)06pov
[u]rrEpLcSlas-crvµßlov 'Arr-
[</)ws-7 TCJVß]wµov avfo[TT]CJa]
4 [xapwn'iptov ? Mwlpt [0Ettiv.l
Katalog der illschriften
40.11 Weihung. Stele mit Darstellung einer Göttin zwischen zwei Löwen; Sardeis; 2.-3. Jh-
n. Chr.
LBW, 1653: Sardis VII 1, 101, Abb. 89.
l'1:)JEU0EpLOVEll~ETO
TTEPL'AnciAou TODu'LoD
KaL <P(A17Tos- TTEPL
ToD a-
4 /;lEAcpoD
M17TpL0Ewv.
40.13 Brief der Laodikc und Beschluß von Sardeis. Marmorblock; Sardeis; 213 v •Chr·
Gauthicr, NIS II 2, mit Komm., Taf. II u. III (SEG XXXIX 1284: K. Bringmann - H. von Steuben, Schenkun-
gen hallenistischer Herrscheran griechische Städte und Heiligtümer, Berlin I 995, 298-300, Nr. 260).
Vgl. D. Knoepfler, Musiklv 50.1 (1993), 26-43 zum Metroon: Bull. Epigr. 1990, 20.
40.14 Weihung (Sühne?). Stele; Philadelpheia; Museum Leiden (Inv. S. Ns. 717); Ende
des 3. Jh. n. Chr. (Diakonoff).
A. Fontrier, BCH 7 (1983), 504, Nr. 9; C. Leemans, Grieksche opschriften uit Klein-Azic, Leiden 1886, 16 f.,
Nr. 9, Taf. III; Diakonoff, 173 f., Abb. 46; Petz!, 97.
Abb. auch in F.L. Baste! - H. Brunsting, Corpus Signorum Classicorum Musei Antiquarii Lugduno-Batavi,
Zutphen 1982, Taf. 57, cf. 114, Nr. 208.
Avptj\ws- Tp6q)lµ-
os- 'ApTcµLCJ[ouEp-
wTtjaa<s->Tov 0cov
4 avfonpa Mwp'L
8Ewv aTtj\T)v E<v>\oyw-
v aov TCXS'8vvaµLs-.
40.15 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer stehenden Stute; Kula; 3. Jh. n. Chr. (Keil -
Premerstein, nach Buchstabenform).
36
Homcros (1875), 204; Keil - Premerstein I, 176, Abb. 77; TAM V 1,256.
X6.pT)s-'Ecf>rn[ov
MT)TpL'A8waa11ov-
,\ov cuxtj.
40.17 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines Topfes; Kula; 113/14 n.Chr.
J. Keil, AnzWien (1960), 3-7, mit Abb. und Komm.; TAM V 1,257.
"ETovs-p?r7', µT7(vos-)
b.malov. 'PoÖLa TOÜav8pbs- CTVTT)S'EK AA
<P,\aovlas- MT)voyEvi8os- NATI02.TQN EK Toü aELrnßo-
8ov,\T]MT)[T]pL 'A,\wV1'.jEu- 8 ,\dov KCTL EVpc0EVTOS'
TTapa
4 X~V IJTTEp TOÜKt,.CTTTfVTOS' K,ptjaKEVTL T0 'A\K[µov KaL 'EK-
apyvplov (8T)vaplwv)vLß' 'Ay6.0wvos- ,\oyijs- 0pETTT½1.
36
Zu EllX~ statt TAM EVX~<v>s. Robert, Hellenica VI, 106, Anm. 7.
1'
'')'"'
,,,(~1
•
MrivoyEVTl',AaKlov
8E<;1'A>,wvn EVXT]V
öoi>;- TTapa0r]KT)v
4 Kal ClTTOAaßwv.
40.19 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Augenpaares und zweier Tauben;
17
Kula.
W.H. Buckler, BSA 21 (1914/16), 169, Nr.!, Taf. XVI; TAM V 1,264; CCIS II, 40 mit Abb.; Petz!, 50.
40.20 Exvoto. Stele mit Darstellung von zwei gleichen schaufelförmigen Gegenständen;
Kollyda; 1. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Nach M. Tschakyroglu, Museion lII (1880), 169, Nr. 342; Keil - Premerstein II, 188, Abb. 58; TAM V 1, 352;
CCIS II, 37 mit Abb.
MT)Tpl"1TTTaKULD.LEL LU-
[ßa(l4J - - - - - - - - - - -]
40.21 Sühneinschrift. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos);
Museum Manisa (lnv. 465); 3. Jh. n.Chr. (vgl. Nr. 51.13)
Herrmann, Ergebnisse, 45, Taf. XI 4; TAM V 1,459; CCIS II, 36 mit Abb.; Petz!, 49.
Vgl. Robert, NIS, 26 zu il;oua[a.
37
Nach Hemnann, Ergebnisse, 51 stammt diese Inschrift, wie auch Nr. 40.21, aus Ayazviran im Gebiet zwi-
schen Gölde, Menye und dem Fluß Hermos.
240 Katalog der lnsclzriften
ME\TlJJT]Mrr
Tpd MT]Tpl"I TTTaEi.r
xfiv.
40.23 Weihung. Stele mit Darstellung eines Mannes mit einer Ähre in der linken Hand; Kula.
Nach M. Tschakyroglu. Museion III ( 1880), 162, Nr. 327 (TAM V 1, 250).
'ATT0A0JVLOS'
ßpa,\-
,\dc, ßuvaTfj
0E~JEl!X-
apLCTTu1
ATJT½J,
40.24 Exvoto. Stele mit Darstellung einer Göttin; Buldan (Tripolis); späthellenistisch/ früh-
kaiserzeitlich (H.W. Pleket, nach Buchstabenform).
H.W. Picket, Talanta 10/11 (1978/79), 91, Nr.15, mit Abb. (SEG XXIX 1154).
MTJTPLATJT0 Tvpavvoc;-
ßLo</JcivTOu<PLAaöEA<PEUS'
O.VE0TjKEVEl!XTJV.
40.25 Weihung. Stele mit Darstellung des Brustbildes einer Frau oder einer Göttin; Herkunft
unbekannt; Museum Manisa (Inv. 487); 21/22 (Sulla) oder 75/76 (Actium) n. Chr.
Malay, 85, Abb. 47.
["I::T)ous-pc:', µ17(voc;-)
ropTT[Lalou)
[...lLµa ~ Ma~[µo[u ca. 4)
[ca. 4] 0uyciTT]pAT]TWLc'tvi]-
4 [Oh:iKEV.
40.26 Weihung. Stele mit Darstellung eines Beines; Nordostlydien(?); Museum U~ak; nach
212 n. Chr.
Unveröffentlicht. Bei Ricl, EA 19 ( 1993), 95, Anm. 102 erwähnt.
... El!XGPLCTT(J)
MT]Tpl AT]T[;iKGLNEµECJECJL
TTpoKaÜT]µEvms-
KGL'LEpais-Nw</Jms-
40.27 Exvoto. Altar; Philadelpheia; Museum Manisa (Inv. 506); 1.-2. Jh. n. Chr. (Malay, 93).
Herrmann - Polatkan, 57 f., Nr. 14.
'EpµdLO'KO',
MT]TplMa-
TUT]v(j<E>lJ-
4 xfiv.
Katalog der Inschriften 241
40.28 Weihung. Stele mit Darstellung einer Göttin, die mit der linken Hand ein kleines Tier
gegen die Brust drückt und in der Rechten ein Tympanon hält, zu ihren Füßen zwei Löwen;
Philadelpheia; Louvre (MNC 2395).
A. Kontoleon, AM 12 ( 1887), 255 f., Nr. 22.
Vgl. zum Relief: E. Michon, REA 8 (1906), 181-183, mit Abb. Taf. 2.
8E<'!-MaTUT]J/lJ
hncpavEi:
KfüvTos- 'EptvvLos- rtµLvos-.
40.29 Weihung. Statue eines Kindes mit einem Heroldsstab in der linken Hand (Hermes);
Demirci (Saittai); Museum Manisa (Inv. 369); 169/70 n.Chr.
TAM V 1,155.
MT]Tpl.NoTT]J/lJ'Aa-
KAdS'ßacJLAEaS'
TayiJv.
KOT. ETTL
4 "Ernus- ov8'.
40.30 Exvoto. Stele mit Darstellung der Kybele, sitzend zwischen zwei Löwen; Kula.
LBW, 699; W.H. Buckler, JHS 37 (1917), 114, Nr. 27 mit Abb.; TAM V 1,259.
'Poucplwv8EoTElµou
EAEU0Epos- MT]Tpl.
'OpiJq EUXTJV.
'Erracpp68c
LTOS' 'OpT]q
KaT' övnpov
4 Kal. TO vat8n-
ov.
40.32-40.92 Weihungen. Heiligtum der Meter Phileis in Killik (Philadelpheia). Für Nr.
40.35-40.91: Museum Manisa; 2.-3. Jh. n.Chr. (Malay, 96-152).
40.32 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung zweier weiblicher Brüste; 179/80 n. Chr. 38
Nach M. Tschakyroglu, Museion III (1880), 165, Nr. 334; nach Kopie und Abklatsch von Keil - Premerstein:
TAM V 1,261 (H. Malay, EpigrAnat 6 [1985], 125, Nr.Al; Petz!, 95).
38
Diese Inschrift sowie Nr. 40.33 sind in TAM V 1 als Belege aus Kula aufgenommen. Wegen der zahlreichen
Belegen der Meter Phileis aus Philadelpheia kann man jedoch der Vermutung von H. Malay, EpigrAnat 6
( 1985), 111, 3) zustimmen, daß auch diese zwei Belege eben jenem Heiligtum bei Philadelpheia stammen. Des-
wegen muß auch die Datierung wie in Philadelpheia nach aktischer und nicht nach sullanischer Ära vorgenom-
men werden, wie in TAM (H. Malay, a.O., 113).
1
242 Katalog der Inschriften
39
40.33 Weihung. Stein; 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein I, I 77, Abb. 78; TAM V l, 262 (H. Malay, EpigrAnat 6 [ 1985], Nr. A 2).
OS' Cll/E-
0TJKEM-
d
TJTPl<!>L;\f
4 t EUXGPLCJ-
TWI/.
40.34 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines Beines und männlichen Geschlechtsteilen; 3.
Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil- Premerstein I, 34, Abb. 15; (H. Malay, EpigrAnat 6 [1985], 125, Nr. A 3).
ETTTJ-
MTJTpl<l>LA.fl
KO(j)'AAE(GSfTTl
TODlfüou awµarn-
4 s- TT)l/EUXTJII
ClTTE-
8wKEI/.
40.35 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines Objekts, wahrscheinlich eines männlichen
Geschlechts.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 115, Nr. l, Taf. 9 (SEG XXXV 1174); G. Petz!, TAM V 3 (in Vorbereitung),
8012.
EucaµEIITJ
µ TJTTJPIJTTE
p
TEKv[ou Ta-
4 Twvov· av (=aoU 8i:,
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40.40 Exvoto. Stele mit Darstellung einer stehenden Frau; 217 /l 8 n. Chr.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 116, Nr. 6, Taf. 9 (SEG XXXV 1179); G. Petz!, TAM V 3 (in Vorbereitung),
8017.
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244 Katalog der Inschriften
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40.42 Exvoto. Stele mit Darstellung, nur ein stehender Mann ist erhalten.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 117, Nr. 8, Taf. 9 (SEG XXXV 1181); G. Petz!, TAM V 3 (in Vorbereitung),
8019.
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40.45 Sühneinschrift. Fragment einer Stele mit unterem Rand einer Darstellung.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 117, Nr. 11, Taf. 9 (SEG XXXV 1184); Petz!, 85.
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Katalog der Inschriften 245
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40.48 Exvoto. Fragment einer Stele mit Darstellung, nur die Reste eines Fußes erhalten.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 118, Nr. 14, Taf. 10 (SEG XXXV 1187); G. Petz!, TAM V 3 (in Vorbereitung),
8025.
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40.49 Sühneinschrift. Fragment einer Stele mit Rest der Darstellung eines Pferdes und
eines stehenden Mannes.
H. Malay, EpigrAnat 6(1985),118, Nr. 15, Taf. 10 (SEG XXXV 1188); Petz!, 87.
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246 Katalog der Inschriften
40.52 Weihung. Fragment einer Stele mit noch sichtbarem unteren Rand einer Darstellung;
zwischen 299 und 308 n. Chr. (G. Petz)).
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), I 18, Nr. 18, Taf. IO (SEG XXXV 1191): G. Petz!, Tituli Asia Minoris V 3 (in
Vorbereitung), 8029.
40.53 Exvoto. Oberer Teil einer Giebelstele mit Darstellung eines Augenpaares.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), I 18, Nr. 19, Taf. IO (SEG XXXVI 192); G. Petz!, TAM V 3 (in Vorbereitung),
8030.
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Katalog der /11schrijie11 247
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40.62 Weihung. Oberer Teil einer Stele mit Rest einer Darstellung, Auge.
H. Malay, EpigrAnat 6(1985),119, Nr. 28, Taf. 11 (SEG XXXV 1201); G. Petz!, TAM V 3 (in Vorbereitung),
8039.
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40.65 Sühneinschrift. Linker oberer Teil einer Stele, eines von zwei dargestellten Augen
erhalten.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 120, Nr. 31, Taf. 11 (SEG XXXV 1204); Petz!, 90.
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40.66 Weihung. Fragment einer Stele, eine von zwei dargestellten weiblichen Brüsten er-
halten.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 120, Nr. 32, Taf. 11 (SEG XXXV 1205); G. Petz!, TAM V 3 (in Vorbereitung),
8043.
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Katalog der lnschrijien 249
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40.71 Weihung. Fragment einer Stele mit Darstellung einer weihenden Frau.
H. Malay, EpigrAnat 6 (1985), 121, Nr. 37, Taf. 11 (SEG XXXV 1210); G. Petz!, TAM V 3 (in Vorbereitung),
8048.
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250 Katalog der Inschriften
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Katalog der Inschriften 251
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40.93 Weihung. Statue des Men als Reiter; Heiligtum der Meter Plastene in Magnesia.
A. Kontoleon, AM 12 (1887), 253, Nr. 17 (IK 8 [Magnesia], 38; CMRDM I 84; TAM V 2, 1353).
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40.96 Exvoto. Eingang einer Höhle; in der Nähe von Asc;aalan (Thyateira).
G. Petz! - H.W. Pleket, ZPE 34 ( 1979), 294, Nr. 11, Taf. XVII d (SEG XXIX 1211); TAM V 2, 893.
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4 01 EUXTJV.
40.97 Exvoto. Giebelstelc; Territorium von Philadelpheia; I. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein,
nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein III, 45_-1o
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EUXT).
40.98 Exvoto. Stele; Saittai; Museum Manisa (lnv. 447); 1.-2. Jh. n.Chr. (Malay, 94).
P. Herrmann - K.Z. Polatkan, AnzWien (1961), 124, Nr. 12, Taf. III; TAM V 1, 76.
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Z. 3: EVXij (Keil - Premcrstein).
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Katalog der illschrijien 255
40.99 Weihung. Vier bis fünf Fragmente einer Statuenbasis; Magnesia; Museum Istanbul
(Inv. 741); 2. Jh. v.Chr. (K. Buresch, nach Buchstabenform).
Th. Homolle, BCH 18 (1894), 541, Nr. 2 (Komm. zum Heiligtum); Buresch, 138 (IK 8 [Magnesia], 16); TAM
V 2, 1357.
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40.100 Weihung. Altar, von Girlanden mit Widderköpfen umgeben, Mondsichel mit Stern;
Sardeis; Museum Manisa (Inv. 244); 2. Jh. n.Chr. (G.M.H. Hanfmann - N.H. Ramage).
SEG XXXVI 1101 (mit der Lesung von P. Herrmann; schon bei G.M.A. Hanfmann - N.H. Ramage, Sculpture
from Sardes, Mass. - London 1978, 128, Nr. 160 erwähnt); Malay, 95.
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40.103 Exvoto. Stele mit Darstellung von fünf Weihenden und auf dem oberen Rand vier
Augen; Kollyda.
W.J. Hamilton, Researches in Asia Minor II (1842), 466, Nr. 335; TAM V 1,354.
Abb. nach E. Landron: S. Reinach, Voyage Archeologique en Grece et en Asie Mineure, Paris 1888, Taf. 137 J,
cf. 119.
41
Robert: Z. 1 Ta\tµµ17vlj; Z. 4-5 flTEV E\./[\aaaµEv17]
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40.104 Sühneinschrift. Stele; Kavakh (Gebiet zw. Gölde und dem Fluß Hermos), Menye;
81/82 n. Chr.
Bei Buresch 58. 84 erwähnt; Nach einer Kopie von W.M. Ramsay: TAM V 1, 501; Petz!, 41.
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40.105 Weihung. Standbild der Kybele zwischen zwei Löwen; Silandos; Museum Manisa
(Inv. 7532); 2. Jh. n. Chr. (H. Malay).
Malay, 154, Abb. 53.
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Katalog der Inschriften 257
42.4 Grabinschrift. Stele mit Darstellung einer menschlichen Figur; Kaie (Akta§).
A. Körte, Inscriptiones Bureschianae, Greifswald 1902, 53; Peek, GVI, 7; TAM V 1, 33.
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42.5 Grabgedicht. Giebelstele mit Darstellung eines stehenden Jungen; Saittai; 209/1 On. Chr.
TAM V 1, 135, Taf. XI.
42.6 Grabinschrift. Giebelstele; icikler (Saittai); Museum Manisa (Inv. 5667); 182/83 n. Chr.
S. Bakir-Barthel - H. Müller, ZPE 36 (1979), 188-190, Nr. 47, mit Abb. (SEG XXIX 1190).
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42.8 Grabinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Mannes und einer Frau; Sara~lar
(Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); Museum Manisa (lnv. 411 ); I 94/95 n. Chr.
Herrmann - Polatkan, 53, Nr. l 0, Taf. IV 9; TAM V 1, 434.
42.9 Grabgedicht. Giebelstele mit Darstellung von zwei Maultieren, die von einem Mann an
den Zügeln geführt werden; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos);
Museum Manisa (lnv. 399); 232/33 n. Chr.
Herrmann - Polatkan, 41, Nr. 4, Taf. IV 8; TAM V 1,475.
42.10 Grabinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Mannes mit einem Stock in der lin-
ken Hand und eines Jungen mit einer Sichel in der linken Hand; Hamidiye (Gebiet zw. Gölde,
Menye und dem Fluß Hermos); Museum Manisa (lnv. 400); 250/51 n.Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 60, Taf. XVI 2; T AM V 1, 494.
Abb.: Pfuhl - Möbius, Taf. 50.
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42.12 Grabgedicht. Altar; Hamit (Berggegend zw. Thyateira, Attaleia und Iulia Gordos);
178/79 n. Chr.
TAM V 1, 797, Taf. XXVIII.
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42.14 Grabgedicht. Stele mit Darstellung von acht Kränzen; Philadelpheia; 2. Jh. n. Chr.
(Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein 1, 57, Abb. 30; L. Robert, Les Gladiateurs dans l 'orient grecque, Amsterdam 1971 (= Paris
1940) 141.
42.15 Grabepigramm. Stele mit der Darstellung eines thrakischen Gladiators; Philadelpheia;
3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein).
Keil - Premerstein 1, 58, Abb. 31 (IGR IV 1652; L. Robert, Les Gladiateurs dans l'orient grecque, [= Paris
1940] 140).
Abb.: Pfuhl - Möbius, Taf. 184 (Nr. 1230).
42
Z. 11: TTdc;-
TTapo8Eims- (TAM). Auf dem Stein ist aber kein Iota zu lesen. Vgl. C.P. Jones: TTdS'TTcipo8E,
dessen Lesung hier wiedergegeben wird.
-
Katalog der Inschriften 261
44.1 Exvoto. Stele mit Darstellung einer stehenden Frau und eines Hundes, der die Pfote
nach ihr ausstreckt; Kula; 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein).
Keil - Premerstein I, 178; TAM V 1, 263, mit Zeichnung.
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NEVllVllVD
E'UX17V.
46.1 Weihung. Stele; Sarac;lar (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 228/29 n.
Chr.
Keil - Premerstein II, 200 (Robert, Hellenica VI, 25 f.); TAM V 1,426.
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47 .1 Exvoto. Stele mit Darstellung einer menschlichen Figur, die einen runden Gegenstand
in ihrer rechten Hand hält, links einBaumstamm; Büyükbelen (Hyrkanis); Museum Manisa
(lnv. 152); Ende der Attalidenzeit (P. Herrmann - K.Z. Polatkan).
Herrmann - Polatkan, 42, Nr. 5, Taf. III 6; T AM V 2, 1321.
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TTarrim EUX17V.
262 Katalog der Inschriften
50. l Exvoto und Anrufung an die Gottheit. Stele; 3ebekli (Kastollupedion); I. Jh. V.
Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform) oder wesentlich später (W. Peek).
Keil - Premcrstein L 224, Abb. 71 (W. Pcek, Griechische Vcrsinschriften aus Kleinasien, Wien 1980, 16-19,
Nr. 8, mit Komm.); TAM V !, 225 (SEG XXX 1389).
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51.2 Exvoto. Stele; Halokome (Saittai); 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchsta-
benform).
Keil - Premerstein II, 218, Abb. 68; TAM V !, 145; CCJS II, 35 mit Abb.
51.3 Weihung. Giebelstele mit zwei Relieffeldern: auf der oberen Hälfte ein Altar und eine
männliche Figur (Gott?) mit einer Patern, links davon Gott (?) auf einem Zweigespann, dane-
ben eine andere Figur (ein Akoluth des Gottes?), eine Schlange und eine Mondsichel, rechts
drei Weihende. Auf der unteren Hälfte ein Altar vor einem Baum, links und rechts davon sie-
ben bzw. sechs Weihende. Territorium von Saittai; Museum Manisa (Inv. 105); l00/01 n.Chr.
A. Wagener, Inscriptions grecques recueillies en Asie Mineure, 1859, 3-19, Nr. 1, mit Zeichnung in Taf. AI;
Robert, Hellenica VI, 111, Nr. 45, Taf. XXVI 2; TAM V 1, 193; CCIS II, 41 mit Abb.
51.4 Weihung. Stele mit Darstellung eines Kantharos nach der ersten Zeile der Inschrift, auf
dessen Rand sich zwei Schlangen einem ovalen Gegenstand nähern; Küpüler (Saittai); Muse-
um Manisa (Inv. 7152); 123/24 n.Chr.
Malay, 62, Abb. 26
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51.5 Weihung. Stele mit derselben Darstellung, wie in der oben erwähnten Stele, jetzt abge-
brochen; Küpüler (Saittai); Museum Manisa (lnv. 7154); 2. Jh. n.Chr.
Malay, 63, Abb. 27.
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51.6 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung eines Kraters; Küpüler (Saittai); Museum Manisa
(Inv. 7153); 173/74 n.Chr.
Malay, 64, Abb. 28; Petz!, 24.
51.7 Weihung. Stele mit Darstellung eines Mannes, der ein Trankopfer in einen Krater gießt;
Küpüler (Saittai); Museum Manisa (Inv. 7151 ); 96/97 n. Chr.
Malay, 65, Abb. 29.
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51.8 Weihung. Altar mit Darstellung einer Rosette, darunter eine Girlande mit einer Wein-
traube oder einem Pinienzapfen; vermutlich aus Küpüler (Saittai); Museum Manisa; 16/ 17 n. Chr.
Malay, 66, Abb. 31.
Ilaßa(l41
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51.10 Weihung. Fragment einer Stele, auf der noch die Darstellung der Vorderfüße eines
Pferdes erhalten ist; Kollyda.
Nach einer Kopie von W.M. Ramsay: TAM V 1,357; CCIS II, 37 b.
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51.11 Weihung. Stele mit Darstellung eines Weihenden an einem Altar, auf dem eine
Schlange zu sehen ist; Maionia; Museum Manisa (lnv. 417); späthellenistisch/frühkaiserzeitlich
(Malay, 67a).
P. Herrmann - K.Z. Polatkan, AnzWien (1961), 125, Nr. 14, Taf. IV; TAM VI, 538; CCIS II, 39 mit Abb.
51.12 Exvoto. Stele; Maionia; 2.-1. Jh. v.Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 168; TAM V 1,539 (mit Zeichnung); CCIS II, 38.
'Epµoyivou r fVVGlOU
'HpaKAfLOT)S'
ßLL:Wßa(LwLEVX17V.
"ETous-TAE°,µ11(vos-)[Au-]
yvaLou Lß'. Tp6[cpd
µoc;-NnKla LE[p6-]
4 8ou\os- Em([wtl
aavToc;- ßLOS'Llaß-]
a(lou ÖlaTO K[ ... l
arn0E a0ov [Eypa-]
8 tj;a KaLa.vfoa-r{T)aal
CTTTJM11[v].
51.15 Weihung. Stele; Sardeis; im Inventar von Sardeis verzeichnet (Inv. IN 58.11); 197-
159 v.Chr. (Sherman E. Johnson)
Sherman E. Johnson, Religions in Antiquity. Studies in the History of Religions 14 (1968), 542-550, Taf. 1,
mit Komm.; CCIS II, 30.
[MT)lv6cpL\os-MT)vo[cpl\ou]
[cpu\lf\s-EvµcVT)l8os-'LE[pcus-l
[ßLoc;-]:Wua(lou EV TWLv[miiLl
4 [cpu]\fjLEvµcVT)LOL TOV ßw[µov]
ßLL
[Kla'L0Eq I[- - - - - - - - - - l
51.16 Exvoto. Stele mit Darstellung eines Mannes, der eine Patern über einen von zwei
Schlangen umwundenen Krater hält; hinter diesem ein Baum, an dem sich eine Schlange her-
abwindet; Philadelpheia; 1. Jh. n. Chr (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
A. Fontrier, Museion 1 (1875), 120, Nr. 21; Keil - Premerstein II, 84, Nr. 2 (Komm. zur Nr. 168), Abb. 43;
CCIS II, 42.
Vgl. 0. Rayet, BCH 1 (1877), 307-309 zum Epitheton.
266 Kawlog der /11schrifie11
l::.la :fo-
.1Ll Kopv<pal1!J
ova(Lov NrnvAELTTJll
TTAovT(wvTT>-.ovTlwvos-
4 Malwv EVX~v.
51.17 Exvoto. Altar mit Darstellung eines Kantharos, dem sich zwei Schlangen nähern, und
zweier Olivenzweige; Philadelpheia; Museum Manisa (lnv. 3051); 1. Jh. v. Chr. oder n. Chr.
Malay, 67, Abb. 32 A-D.
53.1 Weihung. Stele; Magnesia; 1.-2. Jh. n. Chr. (Keil -Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein I, 1 (IK 8 [Magnesia!, 17); TAM V 2, 1349.
'ATTOMWl/LOS' 'A[ -
b Ka;\ouµcvos- [ - - TÖ äya>-.]-
µa Tfr; IEµOJTJs- a11E6T7KE11l.
... .l MT]Tpo!- ETTOL
4 MT]Tp[ n ?]
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[n'.j yEvE]0>-.l½,
~µEpq TODKvpl!ov] [xEi:CT0]m alJTOlJS'Kaff EKaCTTO[v]
[AvToKpa]TOpOS' Ka8ws-imoy{- 16 [hos-l T(i yEvE8AL1!J ~µipq ToD
[ypaTTTm,]c>s-äv µov KAT]povöµ[os-] [Kvp(o]v~µ0111AVTOKpaTOpos-
4 [~L"] E:ilfüdµLKaTaAEL TTl.tl T[n] [Kalua]pos-, µivovTOs- avToD
l 'ATTaTELlpT]llGJl/
K(lTOLKL(.l xpij- [avE~Ja>J...cnpLü,TOV" ELCTT]YTJ-
[u8m vo]µijs- rnl KapTTElas-aypo[D] 2) laaµi]vov To #)cpwµa Tpu<pld-
[rn>-.ovµ]ivov..... ...KTJS', [vos- Tilnpwvlov ßovAEVToD
8 [(va cA K0,]µ17rnLxp0}11TmKal Ka[p-] !Tiis- 'YlTTm TTT]l/Wl/
TTCJAEWS',
TTp[o-]
[TTEl!uJVT]m avniJ CTl!l/TOLS'TTp[ocr] [v]o~CTal/TOS' TllS' avaaTa-
[KELµiv]ms-EAEWCTLV rn>-.ovµ[ivms-1 24 CTEu,S' TODClllöpLCTl/TOS'[TODalJTOÜ' '?]
[tv ToTTk 1, KaTlüTEp1!J Kal 1'0i- [avk~CTTTJCTCTl/TWl/
TT]llßaCTLl/[TTap']
12 [.....] rnl Kip[8]wvLKal Müa- EalJTWl/'Hm8T]<p[Ö]povß' [auv]
[vL bµ]opoDvn TTornµ½1Kat [Tti]] Kal Tl) TTaTpl 'Dm8TJ<pÖp[1!]l.
13
· Für den Anfang von Z. 5 ist in IK I 7 (Ephesos) auch [tlwyv]- oder ['A,\µov]- vorgeschlagen.
Katalog der Inschriften 267
54.2 Weihung. Altar; Philadelpheia; 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchsta-
benform).
Keil - Premerstein III, 17.
8Eq LWTELPD ~
T([ Tos-) <t>\(ciouLOs-)
ßopucp6-
pos- avE0r)KE.
]A[
EVXT)Vci[v{'0r)-]
Ka 8Eq ßp[u(L]
4 ayyvti 'A8[unrl
V!l·
55.2 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Opferszene an einem Altar: drei Figuren ste-
hen links vom Altar, zwei rechts (eine hält eine Patern über den Altar, die andere steht in Adora-
tionsgestus), im Hintergrund ein Reiter. Im Giebelfeld ist ein Kopf zu sehen. Maionia; Museum
Manisa (lnv. 406); 250/51 n.Chr.
P. Herrmann - K.Z. Polatkan, AnzWien (1961), 126, Nr. 16, Taf. IV, mit Komm.; Herrmann, Ergebnisse, 52,
Taf. XIV l (V.M. Strocka in: R.M. Böhmer - G.M.A. Hanfmann [Hrsg.[, Beiträge zur Altertumskunde Kleina-
siens. Festschrift für K. Bitte!, Mainz 1983, 493-499, mit Komm.; SEG XXXIII 1008); TAM V l, 532.
55.3 Exvoto. Stele mit Darstellung eines menschlichen Beines und einer Persern an jeder
Seite; Maionia.
Nach einer Kopie von W.M. Ramsay: Herrmann, Ergebnisse, 53; TAM V 1, 533.
'AaKATJTTl-
ÖTJS- 'ATTo,\-
[,\]oö6rnu
4 8Eq. E0av-
TT)T4JElJ-
X77V.
55.6 Weihung. Stele; Kula; 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premcrstein I, 179; TAM V l, 265.
Vgl. Robert, NIS, 29, Anm. 8.
[8Eq ? ---------l
[ ]I EiuVTTJ-
[T(jl l IOI 'Arro,\-
4 [,\- J -r:rciaxwvKa[.?]
[ l Eu,\oyw.
55.8 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines männlichen Brustbildes; Philadelpheia (?);
Museum Manisa (Inv. 6324); spätkaiserzeitlich.
Malay, 89, Abb. 48.
TELµoyEVfJS'
8EQ.ElJXT]V8c
q ÜAE ,;;> LV1]
Katalog der /11schrifte11 269
55.9 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Adorantin und einer Schlange, die sich von
rechts nähert; Philadelpheia (?); Museum Manisa (lnv. 6325); spätkaiserzeitlich.
Malay, 90, Abb. 49.
55.10 Weihung. Stein; Kavakle (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos).
44
Herrmann, Ergebnisse, 48, Taf. XV 1; TAM V 1, 502.
55.11 Exvoto. Stele mit Darstellung eines Menschenbeines; Katakekaumene; 202/03 n. Chr.
Harmonia, Mai 31 (1900), Nr. 7; F.T. van Straten in: E. Versnel (Hrsg.), Faith, Hope and Worship, Leiden
1981, 138, Nr. 47.2, Abb. 55 (SEG XXXI 999).
56.1 Weihung. Unterer Teil des Standbildes einer Frau; Karahalh (Saittai); Museum Manisa
(lnv. 81); 182/83 n.Chr.
Malay, 184, Abb. 64.
["ETk.lVS'qff, µ[17](vos-)'ApTEµELCT[l]-
Tl 'O-
QU c;' · 0ELljl µEYLCTTljl
OfjVWVKGTOLKLCT UTTEpTllS'
4 [avnj]s- CTWTT]plas-
avEBT]KaJJ.
'H ßaCTL/1.EWV
KaTOLKla0c
0 0ELljl avE(l[fj-]
4 KGV.
44
Z.I TAM: T,.ßT]\/1J. Eine Ortschaft Tibene ist aber nördlich von Thyateira belegt (P. Herrmann, EpigrAnat 7
[ 1986], 18 f. ). Für Tabene s. Komm. in T AM.
270 Katalog der Inschriften
56.3 Weihung. Tafel mit Darstellung eines Kreises; Dutluca (Iulia Gordos).
Nach M.D. Champa: A. Fontrier, Museion II 2 (1878), 9, Nr. 195; Buresch, 139 f.;TAM v J, 761.
'Apya\Erw VOVCJOV
TTpocpvyEi:vCJuv TTaTp[-
Öl KCTLtpL/1.LülCJL
"'
4 EV(ClµEVOS'8El[,J
<PMKKOS'ETEvea
(piscis) xcipLv. (piscis)
56.4 Weihung. Stele; Philadelpheia; 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein III, 30; SEG XIV 759.
Vgl. H. Gregoire, La Nouvelle Clio 5 ( 1953), 450 f. zu Kopßava und einer Interpretation der Inschrift in jüdi-
schem Kontext. Vgl. L. Robert, Bull. Epigr. !055, 197.
NvvcpLfüa 2:wTijpos-
Ls- Kopßa<v>a ETTLTo 8Ei:-
ov lJTTEpTijs- Lfüas- CJw-
4 rnp[as- Kal. Twv Lfüwv
TTClVTluV
avE8TJKEV.
57.1 Grabfluch. Zwei Fragmente eines Steines; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und
dem Fluß Hermos).
G. Petz!, in: SRKK, 755, Nr. 3, Taf. CLXXIX, mit Komm. (SEG XXVIII 900); TAM V 1, 468 a (Strubbe,
APAI, 49).
57.2 Exvoto. Altar; Göcek (Berggegend zw. Attaleia, Thyateira und Iulia Gordos).
G. Radet - H. Lechat, BCH 11 ( 1887), 472, Nr. 43 (TAM V 1, 789).
57.4 Grabfluch. Block; auf dem Sipylos (Magnesia); Museum Manisa (lnv. 109); 2. Jh. n.
Chr. (Malay, 315).
Nach einer Kopie von M. Kassapian: A. Kontoleon, REG 13 ( 1900), 498, Nr. 2; Robert, Hellenica VI, 13, Nr.
2, Taf. XVI; (IK 8 [Magnesia], 28; TAM V 2, 1371, Taf. XX; Strubbe, APAI, 36 [Z. 4-131).
'A>-il,;avöpos-
'AAE/;civöpou rt- 8 Tov 'A\E/,;avöpovµ178'CIUT0yfj ßa-
µvLs-KaTEO'KEWO'EV TO µVT]µT- TT]µ178E8ci\aaan TTAfuTT] µ~
ov Kai. TT]Vaopov EGUT0Kai. MEA- TEKVWV ÖVT]O'LS',a\\a. CJAT]
TTavw-
4 TLvi:]tj auµßl4J' µT]ÖEVL ö' E/;ov AT]ytvowav Ka\. TO\!S''ETToupnvl-
~Tw TEOijvmETEP4J,ETTL imoKEl- 12 ous- Kai. KaTax8ovlous- 8rnvs-
anm tj TTOAL * ßcp'. ös- äv ÖE o.v[l-] KfXOAwµtvous- i:'xowav.
1,;n TTJVaopov µna. To TEOijv[ml
57.6 Grabfluch. Stele mit Darstellung eines Paares mit einem Kind in der Mitte; Saittai; Mu-
seum Manisa (lnv. 1040); 108/09 n.Chr.
TAM V!, 101, Taf. XI (Strubbe, APAI, 52 [Z. 4-81).
l L [
lXHLiEIHA[ l
A no awµa, ävopa KaAÖV[ 4-5 ]
4 KAVTÖV x8wv ~OE KaAUTTTEL · Q[ü]-
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TELµfjs-µEpüTTWV civ8pw-[ ( ?) l
8 1J"4JV,mivrns ◊Tl q>LAE4l1/ [ (?) l
airras- foxov [..lül MA2::.
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ov sl' . Aup. Ei'.nvxls T) avv-
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µa TOVTO,f~El TOVS'Karn-
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µivovs- TEKVaTfKVOLS'
l.s-a.TTapa[
TTJTG.
57.8 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung einer Mondsichel zwischen den beiden
ersten Zeilen; Gegend von Kula; Museum Manisa (lnv. 5890); 146/47 n. Chr.
H. Malay, EpigrAnat 12 (1988), 147 f., Nr. 1, Taf. 10,1 (SEG XXXVIII 1233); Petz!, 47.
57.Sa Sühneinschrift. Stele mit Darstellung eines menschlichen Beines mit Fuß; Silandos.
Von Chr. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 109, Anm. 9 erwähnt; von Th. Drew-Bear - Chr. Naour, ANRW II 18, 3
( 1990), 1983 wieder erwähnt und ein Teil des Textes wie folgt wiedergegeben (Petz!, 48):
57.9 Weihung. Tafel; Maionia; Museum Manisa (lnv. 508); 154/55 n.Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 5, Taf. II 4; TAM V 1,517.
57.11 Weihung. Marmorblock in sieben Fragmenten (vermutlich als Architrav eines Tores);
Iulia Gordos.
P. Paris, BCH 8 (1884), 390, Nr. 9 (Fragmente C-G); Keil - Premerstein 1, 145 (IGR IV 1295); T AM V 1,694.
A B C
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D
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Koµµ684J 'AVTWVEL]V4J 't> Kal T('j YAUKUTGTIJ
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ALALOS'
- 0uv] Tlo(rr>-.loLs-)
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F
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G
Al.>-.lc;r
- - - - - ]<V>TLUVl]
[TOLS' TT]VCJTOGV
TEKVOLS' O.VE8l7KEVl.
274 Katalog der lnschrijien
'Ayaefi TVXT.l·
8rni:s- TTaTpLOLS' Kai. AVTOKpchopL KalaapL M. Aup. Z:rnvir
f)(/J [ ] EooEß(i: EVTVXEL LEß. Kai. T½JavµTTaVTL
4 o'iKf(JauT00 Kai. Tfi yAVKVTClTT.l 'foOT]VWVKaTOLKLq Aup. AL,\.
<Polß17,0vyciTT)pAup. 'I 6,\,\a 'Ec/>Emavo0i:KaTovTcipxov,
Eyy6VT)8E AL,\. <Polß17s- µaTpWVT)S' CTTOMTT)s-,KaTECTKE0a-
CTEV EK <ß>a0<p>WV TO TTEPLCTT½JOV TOV ßa,\avElov avv TTCTVTL T½J
8 KOCTµf(J CTUTOV EK TWVL8lwv avv KCTL TOLS'TpücpELCTLV aulijs-
T. AL,\. 'ETTacppo8El Ti(! KCTL AL\. KaMLTVXT.l, TTpovo170aµ{vwvlijs-
TOVEpyov KCTTCTCTKEVT]S' T. AL,\. 'A,\E~civ8povTo0 CTVVTp6cpov
CTVTT)S' KCTLAup17,\lwvlno8wpov Tvpcivvov KCTL M17Tpocpcivovs-
12 Av8o0 Kal l:.LOVVCTLOV ß', CTVVTE,\rn0EVTOS'TOUi:pyov ETTLav8v-
TTCTTOV 'AµElKov, i:Tovs- TLE°,µ17(v&;-)'YTTEpßEprnlovLß'. Tijs- ETTL ypa-
cpijs-TCTVTT)S' avTlypacpov aTTE[TE8Tj] Els- TCJEV 'I ov,\lq röp84J
cipXELOV, ~S' Kai. CIVTLyp[acpov CITTCJKELrn]L TTap'auTfi.
57.13 Ehreninschrift. Stele; Gegend von Hypaipa; Museum Izmir; nach 212 n. Chr.
L. Robert, Etudes Anatoliennes, Paris 1937, 65 (Z. 1-7); L. Robert - N. Firatli, Les steles funeraires de Byzance
greco-romaine, Paris 1964, 184; nach einer Kopie von G. Petz!: IK 17 (Ephesos), 3817.
KE Air
8]rni:s- TTaTpLOLS' E]TTLµEAT]8EVTWV'Hpa-
TloKpaTopLKaLcmpL TL- K]AElöov 'A TToMwvLov
T]4J AlAL4J 'AöpLav0 'Av- T]ou ß' KETL(ßEpLov)'I ovHov KmKLAL-
4 TW]VELV4J IEßaaT0 Eir 12 avou TWV ßpaßElJTWV KE
CJE]ßEL ~ LEALVOT]VWV TOU EPYETTLCJTClTOlJ
KaT]OLKLaTO ?pyov avv TL(ßEpLov)'[ ovHov faµLKOD
T0)] TTEPL a&r0 KOOV4Jw- ETTL '[ ov.\(las-) 'PovcpELVT]S-.
CJTEcp(aVT]cp6pov)
8 0LEpwCJEV
57.16 Weihung. Platte; Troketta; Museum Manisa (Inv. 512); 123/24 n.Chr.
J. Keil - F. Gschnitzer, AnzWien 93 (1956), 220, Nr. 2, Taf. I (SEG XVII 532).
57.18 Weihung. Giebelstele; Katakekaumene; Museum U~ak (lnv. 8-3-73); 198/99 n. Chr.
P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 4 ff., Nr. 2, Taf. 1, 2 mit Komm. (SEG XXXIV 1211).
'ATTOMWVLS'
0rni:s- Toi:s- 8 a.yopaa0EVTOS'TTapa Mvp-
tv TTEpEv84-1
µapTvpnv. µT)KOS',lJTTfPTWV AVTTWV
'ETTELµE Tl µT]TT)PETTLKaTTJ- TTavTwv Toµal <w>va.vTTi-
4 pciano, TJPWT17aa Tovs- ;\wv €V TTpoµLciam:iETTLTD
0rnus- Kal fÖWKa µna TOV 12 TTpdv4-1a.TTEÖwKa ä\Aa
Marnv ir
a.öd.q;ov EuTTE 817vcipw v· · 8ls- TJPWTTJCTa
TTEpTOVaTqvov (817vcipw)p' TOV TOVS'0rnvs-, ETTETVXG Kai.
fl!XGPLCTTW.
57.20 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines liegenden Mannes und einer Mond-
sichel links darüber; Katakekaumene; Museum U§ak (lnv. 10-10-84); 199/00 n.Chr.
p_ Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 ( 1984), 7-9, Nr. 4, Taf. 1, 4 (SEG XXXIV 1213); Petz!, 18.
57.21 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines Weihenden, unter ihm acht Buckelrinder in
zwei Registern, die von einem Mann mit einem Stock geführt werden; Katakekaumene; Mu-
seum U§ak (Inv. 7-1-17); 247/48 n.Chr.
P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 9 f., Nr. 5, Taf. 2, 5 mit Komm. (SEG XXXIV 1214).
8rni:s- TIEprn817voi:s-
<PLAL
TTTTLKOS'
EvEciµEVOS' µna Bovvlwvos- TOV
avvTpÖq>ov VTTf P Twv KTTJVWVKaL
4 ETTL
TVXWV EvxapWTuJV a.vE0T)KEV.
"Ernvs- T;\ß', µ17(vos-)Awov K
0
57.22 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines pflügenden Bauern in Gebetshaltung, der mit
der linken Hand einen von zwei Buckelrindern gezogenen Pflug mit Hilfe eines Stocks führt;
Katakekaumene; Museum U§ak (Inv. 20-21-73); 213/14 n.Chr.
P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 10 f., Nr. 6, Taf. 2, 6, mit Komm. (SEG XXXIV 1215).
8rni:s- TfEpEv817voi:s-
'ApTEµl8ur
pos- Iv\Ad8os- EVXTJV."ETovs- a?TJ'.
Katalog der Inschriften 277
57.23 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung einer weihenden Frau; Katakekaumene; Muse-
um U§ak (lnv. 8-5-74); 209/10 n.Chr.
P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 13-15, Nr. 9, Taf. 3, 9 mit Komm. (SEG XXXIV 1218);
Petz!, 20.
57.24 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung einer Mondsichel; Topuzdamlan (Saittai); Muse-
um Manisa (lnv. 7057); 2.-3. Jh.n. Chr. (Malay, 174).
P. Herrmann - E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 16 f., Nr. 11, Taf. 3, 11 mit Komm. (SEG XXXIV 1220).
Mqci\ou 8Eois-
T1EpEuöTJVOLS'
'Aw
OLS'EU~ciµEVOS'
4 KGLELO"GKOU<J8ELS'
EuxapLGGTW.
57.25 Sühneinschrift. Giebelstele mit Darstellung einer Mondsichel; Saittai; Museum U§ak
(Inv. 8-2-74); 198/99 n.Chr.
P. Herrmann-E. Varinlioglu, EpigrAnat 3 (1984), 13, Nr. 8, Taf. 2, 8 mit Komm. (SEG XXXIV 1217); Petz!, 19.
57.26 Weihung. Tafel mit Darstellung an den Seiten, in der Mitte und unterhalb der Inschrift:
drei Götter, ein Hirsch und ein Altar (ein Gott mit Zepter, eine Göttin mit langem Kleid, Arte-
mis mit Pfeil und Bogen); Akta§; 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
G. Cousin, Kyros le Jeune en Asie Mineure, Nancy 1904, 432, Nr. 2 g (vgl. 236); TAM V 1, 9.
Vgl. Keil - Premerstein II, 120 zu Darstellung und Lokalisierung.
[ Gott
mit
Zepter
l AovyEivos-
8rnis- Ta-
VOLS'a.-
[Göttin:
mit
Kleid
'LEpEOVS'
ßa\TJ-
vE-
[ Artemis
mit Pfeil
und Bogen
4 8T]- KEV.
(Altar) (Hirsch)
--=:-?"!fNW"___,..,
57.27 Grabfluch. Giebelstele mit Darstellung eines Mannes, einer Frau und eines zwischen
beiden stehenden Altars; Tabala; U§ak (lnv. 2-2- 74 ); 234/35 n. Chr.
E. Varinlioglu, EpigrAnat 15 (1990), 95, Nr. 46, Abb. 20, mit Komm. (SEG XL 1100). Der Text des Fluches
schon bei G. Petz!, ZPE 30 (1978), S. 260, und in TAM V 1, 63 B 3 wicucrgcgeben (Strubbe, APAI, 67).
'1rrEpßEpTfou b'·
"Ernuc;-T0L', µ17(voc;-) o°Lyaµßpo\. KE o i'yovoc;- (sie) ME,\El-
Av(pfi,\wc;-)'EpµoyElll7S'Ta(ßa,\17vöc;-)
niv Eav- 8 T(JJV'E<L>OE TEL','rrpo0aµap-
rnü yuvE'Ka lfo,\uvElK17vh[- TT7TETTIOTT]A\],f(El KfXO-
4 µ T7CJEV
KE TClTfKVCT 17'TflV E- ,\wµiva TCl 0.AVTCT CJKT]TTTpa
UTWI/µf]TEpa KE dp vuv<J>[TJ]
CT TCl EV Taßa,\mc;-.
KE Ta i'yova (sie) ETELµT]CJCTV KE
57.28 Grabfluch. Giebelstele mit Darstellung eines Paares; Selmanhacilar (Saittai); Museum
U§ak (Inv. 33-3-75); 130/31 n.Chr.
E. Varinlioglu, EpigrAnat 15 (1990), 99, Nr. 50, Taf. 20, mit Komm. (SEG XL 1104). Z. 7 f. schon von P.
Herrmann, in: TAM V 1, 156 veröffentlicht (Strubbe, APAI, 58 [Z. 5-8]).
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58.1 Exvoto. Stele; Encekler (Saittai); Museum Manisa (lnv. 116); 216/17 n.Chr.
A. Fontrier, Museion VI ( 1886), 77, Nr. 566; TAM V 1, 167, Taf. XIV.
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58.2 Exvoto. Altar; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 220/21 n.
Chr.
Nach M. Tschakyroglu, Museion III ( 1880), 170, Nr. 345; TAM V 1, 456.
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[T]uJI/Tl.
Katalog der lnschrifien 279
59.1 Exvoto. Altar; Thyateira; 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 27; TAM V 2, 894.
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'AvTWvdC-]
4 VOS' EVXDV,
59.2 Weihung. Basis; Thyateira; 2. Jh. n.Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Prernerstein II, 26; TAM V 2, 895.
Tux1J TT6\rns-
TTo.K-
ElTTJK60
59.3 Weihung. Basis; Thyateira; 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II. 25: TAM V 2, 896.
Tvx1J TTo\rns-
59.4 Ehreninschrift. Basis; Thyateira; 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstaben-
form).
Keil - Premerstein II, 48 (IGR IV I 231 ); TAM V 2, 951.
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59.5 Ehreninschrift. Basis; Sediköy (Thyateira); 3. Jh. n.Chr. (vgl. Nr. 59.4).
P. Paris, Quatenus ferninae res publicas in Asia Minore, Romanis imperantibus, attigerint, Paris 189 I, 72,
Anm. 6 (IGR IV 1233): TAM V 2,954.
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59.6 Ehreninschrift. Basis; Thyateira; 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstaben-
form).
Keil - Premerstein II, 64 (IGR IV 1251); TAM V 2, 1018.
Vgl. Robert, Hellenica VI, 119 ff. zu den Verehrten und zur Interpretation der 2. Zeile.
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59. 7 Weihung. Stele mit Darstellung einer Göttin mit Füllhorn, Mondsichel, Fackeln und
flankierenden Tieren (Hunden?); Hasan C::avu~lar (Kaystrostal bei Tire); Museum Tire (lnv.
759); spätkaiserzeitlich.
Nach einer Kopie von S. ~ahin: IK 17 (Ephesos), 3220.
59.8 Weihung. Marmorfragment; Sardeis; Mitte oder Ende des 3. Jh. n. Chr. (W.H. Buckler
- D.M. Robinson).
Sardis VII 1, 101 a, Abb. 90.
['Aya0Jn Tvxr.i
IM.?] Aup. Kapmxp6-
[plos-1ap8Lav6s'.
59.9 Weihung. Altar; Herkunft unbekannt; Museum Manisa (lnv. 493); 2.(?) Jh. n. Chr. (H.
Malay).
Malay, 83, Abb. 46.
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4 CJJJE0T]KEV.
--
Katalog der lnschnften 281
60.2 Weihung. Altar; zw. Akhisar und C::amönü (Thyateira); 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premer-
stein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 20; TAM V 2,883, Taf. VII.
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8 CTTTELpas TTpWTT)S' rmTOVAWV,foapxov
CTTTELpas 8EUTEpas <J:>.\.(aovlas) Nouµl8wv, TTpm-
TTOCTLTov CTTTELp17s 8rnTEpas <J:>.\.(aoulas) Bfoawv,
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60.12 Ehreninschrift. Basis; Balhca (Thyateira); 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 115; TAM V 2, 1025.
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Kal rrrl Tporros- LC
ßaCJTOÜäp<K>T)S' ALOu[L]-
32 <a>vfjS'.
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45
Für Z. 6 wird im TAM neben rraTipa auch rraTp[öos- für möglich gehalten.
Katalog der lnschrijien 285
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l7CJUVTOS.
60.15 Ehreninschrift. Basis; Thyateira; 180-190 n.Chr. (Keil - Premerstein II, 34, Nr. 2).
J. Spon - G. Wheler, Voyage d'Italie, de Dalmatie, de Grece, et du Levant fait en 1675 f., Lyon 1678, III, 311 f.
(CIG 3493); Robert, Hellenica VI, 75, Nr. 25, Taf. XIII 2 mit Komm. 77-79; TAM V 2,983, Taf. XII.
60.16 Ehreninschrift. Basis; Territorium von Thyateira; Zeit des Septimius Severus und sei-
ner Söhne (Keil - Premerstein II, 34, Nr. 3).
A. Fontrier, Museion VI (1886), 44, Nr. 526 (IGR IV 1273); TAM V 2,998.
60.17 Ehreninschrift. Basis; Thyateira; 2.-3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchsta-
benform).
Keil - Premerstein II, 62; TAM V 2, IOIO.
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Kmpov Murn,\i:i[vaI]- (sie)
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60.18 Ehreninschrift. Basis (?); Thyateira; erste Hälfte des 3. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein,
nach Buchstabenform).
A. Baumeister, SBBerlin ( 1855), 191, Nr. 8; Keil - Premerstein II, 63; TAM V 2, 1011.
61.2 Ehreninschrift. Stele; in der Nähe von Ü<;avlu (Apollonis); 28/27 v.Chr.
P. Herrmann, DenkschrWien 7 J, 1 (1959), 8, Nr. 6, Taf. II 3, mit Komm. zu geographischen und historischen
Daten (SEG XIX 710); TAM V 2, 1229.
"ETOVS'ELKOCJToD KUL rrpwTOu TijS' Ka(cm- TLµTjamrni:s- µqlaTms- nµai:s- Kat a[n]-
pos- Toü rrprnßuTEpou AvToKpciTo- cpavwam XPUCJ4) CJTEq>ClV(,lapLCJTTj(,l,
"A[T]-
pos- 8rnü VELKT]S', TETapTou 8E Tijs- TUAOV'A TTOMWVLOU TOV ÖLa yfoous-
4 Kalaapos- T[oD] vEWTEpou AvToKpciTopo[s-l. 12 LEpEUToü ßLOS'Kat Kmvov awTijpa
8rnü u1.oü, CJTEc/Javricj:>6pou
ÖE Kat LEpE- Kat EVEpyETT]VTOÜ TE öiiµou KUL
ws- Tijs- 'Pwµris- 'A TTOMWVLÖOU TOU Ala- Twv KaTolKwv füa To Kat rrp6T[Eplo1!
xplwvos-, µT]VOS'ßULCJLOU ÖwÖEKClTl]' UlJTOVElJCJEß[ij - - - - - - - - - - - - l
8 E'8o~ENAKOKWµT]TWV TOLS'KUTOLKOLS''
61.S Grabinschrift. Giebelstele; Hamidiye (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Her-
mos); 104/05 n. Chr.
Chr. Naour, Travaux et Recherches II (1984), 58-61, Nr. 17, mit Abb. und Komm.; G. Petzl, EpigrAnat 6
(1985), 72 f., mit Komm. (SEG XXXIV 1207).
[- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - h]iArnclv
[- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - c;' E8T7KfV ÖE
[To E'Amov (o. TO aAnµµa) TTa.aac;Tac; ~µEpac;? Cl.TTO Tijlc; 6y8617c; Ewe;
4 [Tijc; i!-va.T17c;
wpac; rnD lfüou ßlou TTpoT]L8Eµcvoc;To Tijc;
[auv68ou auµcpipov rnl. i!-v TTlaVTl.KmpwL TTponp17µivoc;
[cpLAonµda0m Kai. CTUVETTavelnv Ta KOLVa Tijc; auv68ou·
[ÖTTW<:; UV Ol!VKai. OL flwJaTaL cpa[VWVTaLTac; KaTae[-
8 [ac; nµac; aTTofü86vTcc; rni:c; a]ya0oi:c; av8p[a.laLv Kai. µ178Ev
[OJ,d TTOVTES clc; xa.pl rnc; a.TT68]oaw Tl!Xlll Tijl aya0ijL
[rnl. ETTLawT17p[m T]wv t.waTwv Kal. yuvmKwv Kal. TE-
[Kvwv 8c86x0m ETTT7Lvija0mMc]vi817µov KwKlw[v]oc; Toü
12 [......... ETTLTijL avrnD µcya]Aoµcpc[[a]L Kal. CTTEcpavoüa-
[0m avTov füa ß[ou ...... CTTE]cpcivwL EV TE TijL 0ua[m Ka[U
[rnTa Tac; äAAac; TTa.aac;auv68o]uc; · KaAda8m 8E avTov K[aU
ETTLTa \.cpci örnv (oder Ka0wc;) Tovc; aAAouc; flJ]cpyErnc;· c1vm ÖE av-
16 r - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Mc]vc817µou cpLAay[a-
0- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -cpIT-
61.6 Weihung. Altar oder Basis; Hayalt1; 1. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstaben-
form).
Keil - Premerstein III, 37.
- - - - - - - - - - - - - - [Cl.
TTo-
Öfl X0fl. c; ? im]o TOÜ flLoc; K[al.
a\.pc]0dc; VTToTijc; TTaTpl-
4 8oc;] µou TT)VLcpaTdav
rn]D llLoc;, aviyAu(jm lµau-
Tlov Kai. Cl.l/ECTCTTT7CTa
rnuc;
TT]poycypaµµfrouc; ßw-
µovc;.
61.7 Weihung. Stele mit Darstellung eines sitzenden Adlers; Topalar (Satala); 3. Jh. n. Chr.
(P. Herrmann, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein III, l l; TAM V l, 616.
Vgl. SEG XIV 790 (ohne Text) zur literarischen Parallele.
s!>"Ernuc; TT7°,µ17(voc;)rop-
ma[ou 8' ci(m6vrnc;). llLl. [ .. ]
[.] 'Mp[4> 'AµµL-
4 avoc; aahouci-
pLOc;fVXapLCTTTJ-
plüV. ()
-
Katalog der Inschriften 289
61.8 Exvoto. Brustbild des Zeus; imrenler (Saittai); Museum Manisa (lnv. 7184); spätkaiser-
zeitlich.
H. Malay, Manisa Museum 69, Abb. 33.
'A<pLaS''ATTok
Tl EUXTJV.
Ad .0.L
61.9 Exvoto. Brustbild des Zeus; imrenler (Saittai); Museum Manisa (lnv. 7149); spätkaiser-
zeitlich.
Malay, 71, Abb. 35.
61.10 Exvoto. Brustbild des Zeus; imrenler (Saittai); Museum Manisa; spätkaiserzeitlich.
Malay, 70, Abb. 34.
MEVVUS'
.6.1.'AvT(o-lLyovE.'4>
EUXTJV,
61.11 Exvoto. Brustbild des Zeus; imrenler (Saittai); Museum Manisa (lnv. 7150); spätkai-
serzeitlich.
Malay, 72, Abb. 36.
'EpµfjS" .0.LL'A-
vn yovo.4>
LEpEUS'Eu-
4 XTJV,
61.12 Exvoto: Standbild eines Kindes, das eine Phiale in seiner rechten Hand und eine Ta-
sche(?) in der Linken hält (der Text ist senkrecht auf beiden Seiten der Figur eingeschrieben);
imrenler (Saittai); Museum Manisa (lnv. 7185); spätkaiserzeitlich.
Malay, 73, Abb. 37.
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'Arr[o],\,\ds- 4 [E]uxTJ[v]
Ep TOD ULOD Figur b.Ll 'Avn yovc,i4J
CJWTTJplCT',
61.13 Exvoto. Brustbild des Zeus; wahrscheinlich aus imrenler (Saittai); Museum Manisa
(Inv. 2191); spätkaiserzeitlich.
Malay, 74, Abb. 38.
[rJ,\qQ~os-'I;:p[- - - - - - l
[t.Ll 'Avn yo]1Jci4Jdvxiwl.
b )aaurnv VATJ
Katalog der Inschriften 291
61.17 Ehreninschrift. Stele; Sardeis; ca. 100 v. Chr. (W .H. Buckler - D.M. Robinson).
Sardis VII 1, 22, Abb. 15.
61.18 Weihung. Fragment eines runden Objekts; Herkunft unbekannt; Museum Manisa;
späthellenistisch (H. Malay).
Malay, 57, Abb. 23.
61.19 Weihung. Steinblock; Encekler (Saittai); Museum Manisa; 171/70 oder 163-161 v.
Chr. (H. Malay).
H. Malay, EpigrAnat 16 (1990), 65---67,Taf. 11, mit Komm. (SEG XL 1062).
BaCTLA.ElJOVTOS'Evµ&vou
haus E'n9u 15[afLTpLaKOCTToiJ,
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\\alou· o\. EK Eµo88L
4 Muaol. uTTE[p.] YM...Y 'Hy17alou
yEw86To[u EVEpy]rnlas- EVEKEV
Kat Evvolas [Tfjs-] ds- EauTous
ÄLL 8EUOl7VWL.
61.20 Exvoto. Stele; Encekler (Saittai); späthellenistisch (?) (Chr. Naour, nach Buchstaben-
form).
Chr. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 182, Nr. 15, Taf. 17 mit Komm. (SEG XXXIII 1014).
61.21 Weihung. Tafel oder Stele; Kaystrostal östlich von Tire (Kilbianoi); 222/23 n. Chr.
Keil- Premerstein III, 77, Abb. 31 (IK 17 [Ephesos], 3716).
61.23 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung zweier Männer, oben abgebrochen; Börtlüce
(Saittai); Museum Bergama (lnv. 4207); 194/95 n. Chr.
G. Petz!, ZPE 30 (1978), 253 ff., Nr. 1, Taf. X mit Komm. (SEG XXVIII 914; TAM V 1, 179 b); Petz!, 10
61.24 Sühneinschrift. Stele mit zwei Relieffeldern: auf dem oberen die Darstellung eines
Priesters mit einem Kranz und einem Zepter sowie einer Frau, die ihre rechte Hand mit einem
ovalen Gegenstand auf einen Altar legt; auf dem unteren zwei Weihende; Börtlüce (Saittai);
Paris, Sammlung Lydia Varsano; 253/54 n. Chr.
L. Robert, BCH 107 (1983), 520-522, Abb. 3, mit Komm. (SEG XXXIII 1012); Petz!, 12.
61.25 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung eines Priesters mit einem Kranz in der rechten
Hand und einem Zepter in der Linken sowie eines Weihenden; Börtli.ice (Saittai); Paris,
Sammlung Lydia Varsano; 263/64 n. Chr.
L. Robert, BCH 107 (1983), 516-518, Abb. l u. 2 mit Komm. (SEG XXXIJJ 1013); Petz!, 11.
61.26 Weihung. Giebelstele; nahe Ören im unteren Kaystrostal bei Tire (Kilbianoi); 152/53
n.Chr.
Buresch, 63 (IK 17 [Ephesos], 3720).
"ETOUS'a" <KE>A('
ßll ßLyLv8rivtiiµqa/\(:1 ETTT)K[60l
61.27 Weihung. Stele; bei Ören, im unteren Kaystrostal östlich von Tire (Kilbianoi: Palaiapo-
lis).
Buresch, 64 (IK 17 IEphesos], 3719).
61.28 Exvoto. Altar; Region des Koloe-Sees (Sardeis); Museum Manisa; 145/46 (Sulla) oder
199/200 (Actium) n. Chr.
Malay, 56, Abb. 22.
"ETOUS'
aX, µri(vos-) 'Ap-
TEµLal-
4 ou c;'· MEVC
KPGTLWV t,-
EL ßpLKllJ
EUXl7V.
61.29 Exvoto. Giebelstele; Yeniköy (Daldis); Museum Manisa (lnv. 771 l); 134/35 n.Chr.
Malay, 523, Abb. 227 A-E (SEG XLIV 977).
MT)Tpds-
MT)Tpofüi'i-
pou LEpEVS'fü-
4 a YEVOUS' ßLOS'
t.pLKTOUKaL TODb17µou
TOD 8aµopE LTc0v al TT)-
06.µEvos- rrav17yupLv 'ApLMT)-
•-
294 Katalog der Inschrifien
8 VOlS' El/C(lµEVOS'11LLLipLKTl:J
ETTLTVXWV CIVE0T]KCT
TT)VCTT~AAT]V.
6 8ijµoc;- ETElµT]CTE
TaTlav
ELEpELavxpva0 CTTE<j)CTV({J
vac. füa yt'vov. vac.
61.30 Weihung. Altar mit Resten einer Darstellung, wahrscheinlich eines Ochsenkopfes;
Kaleh (Akta~).
Bei Buresch. I 60 (mit Komm. zum Epitheton) erwähnt: A. Körte, Inscriptiones Bureschianae, Greifswald I902,
29, Nr. 52; TAM VI, 32.
faLOS'
'A.\Ecav8po[vl
µna TWV l)[(J)V
4 'A.\Ecav8pov
KCTI.ratov 11LL
f'a.\aKTL4J
CIVECTTT]CTE.
61.31 Exvoto. Stele; ikizkuyular (Satala); I. Jh. n. Chr. (P. Herrmann, nach Buchstabenform).
41
Keil - Premerstein III, 8; TAM VI, 610 mit Zeichnung. '
[ - - - - - - - - - ? - - - J
i\vyov EVXTJV11LELf.\a[v]-
Ka urrEp TE15"vov.
61.32 Exvoto an Zeus Glaukas. Unveröffentlichte Stele mit Darstellung eines Kranzes und
einem Kopf; Museum Tire.
41
' Nr. 6 I .32 bestätigt die Ergänzung D-a[v]Ka.
Katalog der Inschriften 295
ClLOS'
Kcpauvlou
OUvaµLS'.
61.35 Exvoto. Tafel; Sünnetc;iler (Thyateira); 2. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buch-
stabenform).
Keil - Premerstein II, 24; TAM V 2,890.
[~w]KpciTT]S'
ClLLKcpau-
vl4> cvxfiv.
61.36 Exvoto. Giebelstele mit Darstellung eines mit Olivenzweigen dekorierten Bandes und
eines Blitzes; Pabuc;lu (Silandos).
Ch. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 117, Nr. 7, Taf. 16 mit Komm. (SEG XXXIII 1028).
"ATT<j)LOV'Arro>J..wvlou,
yuVTJoE MT]voow-
pou, iJTTEpKplTwvos-
4 [T]QDu'LoDClLLKEpau-
[vl4>] vac. cvxfiv.
61.37 Weihung. Stele; P1rnar Tepe (Silandos); Ende des 1. Jh. v. Chr. (Ch. Naour, nach Buch-
stabenform).
Ch. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 125, Nr. 13, Taf. 17 (SEG XXXIII 1010).
MaVT]S'MlKKOU
ClLLKcpauvlwL.
296 Katalog der Inschrijien
61.38 Weihung. Altar mit Resten eines Reliefs zw. 2. und 3. Zeile; Kollyda; 33/34 n. Chr.
G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan; also of a visit to Azani and othcr newly discovered ruins in
Asia Minor ( 1829-30) II, London 183 l, 358, Nr. III (CIG 3446): TAM V 1, 360, Taf. XVIII.
61.40 Weihung. Fragment eines Altars; Oraklar (Satala); 2. Jh. n.Chr. (P. Herrmann, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstein III, 13; TAM V 1,614 mit Zeichnung.
61.41 Exvoto. Altar; Yayakmld1k (Berggegend zw. Attaleia, Thyateira und Julia Gorclos).
G. Radct - II. Lcchat, BCII 11 ( 1887), 470, Nr. 36; TAM V 1, 781.
b.LL KEpC1UVL(1J
TELµÖOrns-
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4 EVXtjV.
b ?dK6]v' avaan\cms µ[
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Llll MLCJVUT]V0
EUXtjV.
47
A. Fontrierliest das Epitheton MwvuyLvw.
298 Katalog der lnschrijien
61.47 Sühneinschrift. Stele; ibrahim Aga (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos).
Herrmann, Ergebnisse, 50, Taf. XIV 3; TAM V 1,509; Petzl, 45.
61.48 Exvoto. Stele mit zwei Relieffeldern: auf dem unteren die Darstellung von drei Maul-
tieren, auf dem oberen Reste der Füße von drei Männern; Kula; Museum Manisa (Inv. 83);
1.-2. Jh. n. Chr. (Malay, zur Nr. 61).
Robert, 1-lellenica VI, !05, Nr. 42, Taf. IX 2 und XXVI 3, mit Komm.; TAM V 1. 2(17.
61.49 Weihung. Altar; Büyükbelen (Hyrkanis); 2.-3. Jh. n. Chr.(Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil - Premerstein II, 8; T AM V 2, 1320, mit Zeichnung.
'Aya0~ Tuxh:il.
TL. cj)A_rciL[os-l
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[rns- TTp]wTOV Kf \.cpEWS'
['1LOS']f[oALEuJS'.
Katalog der lnschrijien 299
61.51 Ehreninschrift. Stele; nahe Nard1 Kaie (Daldis); nach 119 n. Chr.
H.W. Pleket, Talanta 10/11 (1978/79), 79-81, Nr. 5, Taf. V u. VI, mit Komm. (SEG XXIX 1156).
48
Ciriacus von Ancona: Z. l, I OYAI ON BONNATON;Z.5, TPI ~ATTOAEON;Z.7, t.l API ON. J. Spon hat die
Genitiv-Form ß[ou in Z. 7 korrigiert und 8/c in Z. 7 sowie TOS in Z. 10 hinzugefügt.
300 Katalog der Inschriften
61.54 Exvoto. Stele mit Darstellung eines Kranzes; Iulia Gordos; 216-190 v.Chr. (P. Herr-
mann).
P. Herrmann, Anz Wien ( 1970), 94, Nr. 1; TAM V 1, 689, Taf. XXIV.
Abb. auch in P. Herrmann, AnzWicn (1974), 439, Taf. 1 (Komm. in Anm. 2).
t.Ll. TTopoTTT]VWL
0rrEp [5-GillaTpoD
[3D ßamMws-
4 'ArroMo<j>Civou TOD 'ArroMocpci.vov
LEAEVKEWS' TTjS'c'mö ffLEplas-
'ApKrn[,\a[ols- 'ApKrnLMov
~yEµwv xapLCJT~pLa.
61.55 Weihung. Stele mit Darstellung eines Kranzes; Julia Gordos; 183-159 v.Chr. (P.
Herrmann).
P. Herrmann, AnzWicn (1970), 98, Nr. 2, mit Komm.; TAM V 1,690, Taf. XXIV.
Abb. auch in P. Herrmann, AnzWien (1974), 439, Taf. 1
2.Ll. TTopoTTT]VWL
0rrEp ßaCJL/\EWS' EuµE'v[ovs-J
2::wTijpos-Kat. EuEpyET[ov)
4 Kat. TW!JGÖE,\cpwv au[TOD]
Kai. ßaCJL/\LCJCJT]S'
'ATTOMü.lV[[oos-l
KMuw 'An[vov ~yEµwv Mv[awvl.
61.57 Weihung. Basis; Territorium von Menye (s. Keil - Premerstein II, 9)? l. Jh. n. Chr.
(Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premcrstein II, 16.
Alv~as- 'ApTEµLou'r
pov 6 CJTE(j)UVT](j)Öpos-
T()!J t.[a n'iv IuiTTjpa
4 T]l KaTOLK[qEl/CJEßEl-
as- f!JEKE!J.
61.58 Weihung. Basis einer verlorenen Statue des Zeus Soter; (avu~lar (Philadelpheia); zw.
Frühjahr 116 und Sommer l 17 n.Chr. (G. Petz!).
G. Petz!, EpigrAnat l 5 ( 1990), 68, Nr. 32, Taf. 15 (SEG XL l 059).
61.59 Grabinschrift. Giebelstele mit Darstellung eines Kranzes mit Rose; Karayakup
(Charakipolis); 146/47 n.Chr.
TAM V 1,681, Taf. XXIII.
61.60 Exvoto. Fragment einer Stele; ~aglayan (Charakipolis); Museum Manisa; späthelleni-
stisch (H. Malay).
Malay, 549, Abb. 250.
t.Ll TmMT)VWL'Arm\-
[\]4Jvl817s-MciTpwvos-
[KlaLTl yvv17 EVXTJV.
61.61 Exvoto. Stele; unteres Kaystrostal (Kilbianoi); l. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach
Buchstabenform).
Keil- Premerstein III, 78 (IK 17 [Ephesos], 3717). Bei Schwabl, RE Suppl. XV (1978) 1153 erwähnt.
? MEvd
Mov v\.o\, [
t.Ll TapLyvT)[vti]EVXTJVl.
61.62 Weihung. Stele; Philadelpheia; l. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein, nach Buchstaben-
form).
Keil - Premcrstein !, 37, Abb. 17. Erwähnt bei H. Schwabl, RE Suppl. XV (1978), 1153.
t:.Ll TapyvT)VWETTT7KOWL
c!>LAOTTOLµT)v
I6ov Ev~ci-
µEVOS-ClVEÜT)KEV.
AouKLS-McipKo-
v KaT· ETTLTa-
y17v TOU0rn-
302 Katalog der lnschr(ften
4 iJ UTTEp
TrjS'
CJWTTJplas-
~L-
d Tnµal41 6.-
viuTTJuEv.
8 "Ernus- uEa',
µT](vos-)'ApTEµELCJLOU.
62.2 Grabfluch. Stele mit Darstellung eines Mannes im langen Mantel (oberer Teil abgebro-
chen); Pabulu\lu (Silandos); Museum Manisa; 144/45 n. Chr.
49
Chr. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 121, Nr. 9, Taf. 16, mit Kornmentar (SEG XXXIII 1030; Strubbe, APAI, 65
IZ. 4 f.J).
49
Vorschlag von Chr. Naour zu Z. 2: Trw aim'js- i'ywvuw.
Katalog der Inschrijien 303
63.4 Hieronomia. Tafel; Akselendi (Hierokaisareia), sekundär in einer Quelle verbaut; Mu-
seum Manisa (Inv. 111).
A. Baumeister, SBBerlin (1855), 192, Nr. 12; M. Clerc, BCH 10 (1886), 419, Nr. 27; TAM V 2, 1246.
Vgl. Robert, Hellenica VI, 70, Nr. 22 (zur Herkunft), mit Abb. Taf. XIII 4.
'ApTEµl8wpos- 1TEpLCJ0lDVTTjS'LC
~Lovua[ou Kal. povoµlas- TClS'8uo
'AvnyEVT]S' 'Ano\- Kptjvas- KaTECJKEu-
4 /\WVLOU0:1TOTWV 8 aaav. <;f>
63.7 Erwähnung eines hieronomos. Marmorblock; Beyoba (Hierokaisareia); 2.-3. Jh. n. Chr.
Robert, Hellenica VI, 49, Nr. 14, Taf. XI 3 (TAM V 2, 1266).
63.9 Sühneinschrift. Stele; KavaklI (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß HErmos; Mu-
seum Manisa (Inv. 6222); 1.-2. Jh. n. Chr. (H. Malay).
Malay, 186, Abb. 65; Petz!, 8.
50
Nach A. Fontrier, a.O. und P. Foucart, BCH 11 ( 1887), 90, Nr. l O handelt es sich um Demcter Karpophoros.
Katalog der Inschriften 305
63.11 Exvoto von hieroi an Meter Epekoos (?). Fragmentierter Stein; Börtlüce (Saittai).
A. Fontrier, Museion VI (1886), 75 f., Nr. 563; TAM V 1, 182.
]VL<S> 'LEpOSKQ-[L
T luxlosl 'LEpos E[
0
[M17Tp EV-
L?] <E>TTLKO<l!)>
XTJV.
63.12 Grabfluch. Stele mit Darstellung eines Kranzes; Saittai; Museum Bergama (lnv.
4204); 79/80 n. Chr.
H. Malay, ZPE 47(1982),113 f., Nr. 2, Taf. IX (SEG XXXII 1223; Strubbe, APAI, 70 [Z. 10-12]).
63.13 Erwähnung von 80-0µos und vavK6pos. Altar; Saittai; 172/73 n. Chr.
A. Fontrier, Museion VI (1886), 76, Nr. 564; Buresch, Nr. 34 (TAM V 1, 179).
63.15 Grabfluch. Giebelstele mit Darstellung eines Kranzes; Saittai; Museum Bergama (lnv.
4325); 26/27 n. Chr.
H. Malay, ZPE 47 ( 1982), 112 f., Nr. l, Taf. IX; (SEG XXXII 1222; Strubb, APAI {Z. 4-6)).
63.18 Grabfluch. Giebelstele mit Darstellung eines Kranzes; Tarsi (Saittai); 108/09 n.Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 56; TAM V l, 160, Taf. XIII (Strubbe, APAI, 62 [Z. 5-8]).
63.18a Grabfluch. Marmorstele; Region von Saittai (?); Antikensammlung 0. Asena, Ankara;
234/35 n. Chr.
T. Tek, EpigrAnat 24 (1995), 93-4, Taf. 13 (Strubbe, APAI, 7 [Z. 6--8]).
"ETovs-Tfü', µ17(vos-l'YTTcpß.cp-
TEOV17'Iwa[as- 6 rraTT)p
K~ ITaD;\a ~ µ~TllP 'ApTc
4 µl8wpov TOV avTwv
i.iov h[µ17aav µv[as-
xcipw et ns- Bi ns- (sie) rrpo-
aaµap~anc, E~L Toi.r
8 s- 0rnls KfXOAl\lµlvoiAs-l
63.19 Exvoto an Apollo Tarsios oder Men Tarsios (?). Fragment einer Stele; Tabala.
TAM V 1,197.
['Arr6MwvLTapa]l4J
[ - - - - - - - im]Ep Nuµ-
[ - - - - - - - - T ]oD vov
4 culx~v.
TijS' a]T~M17varnv0[ijvm - - -
a]mfüaS' T... [o öcLVU 8 ]v l!TTO8aCTCTl7S'
- - -
'AaK;\17]mci8ovKaTa [8vvci- ]TOS'Kal CTVVfßov[AfVCTfV
µrnv Twv Tij]s- 0coD cLrrcv [rrpos- µnla Twv rnrn - - - - - - -
4 n'ivl rrap0lvov Kal vav[K6pov Tc0]ijvm <'(>s-TL xop[lov
Tijs- 0cloD KULf;\OL86p17[<JcVau- ]2 - ---- -- - JaKOV.
TT)Vl ]v Tl\i vac_;i
· rr<p>oarn[~ciaris-au-
63.21 Weihung eines Priesters. Stele mit Darstellung einer stehenden Frau zwischen den
ersten beiden Zeilen; Kollyda.
LBW, 684; TAM V 1, 363.
"Emus- [
'Epµoytvris- Mc[vcKpciTovs-l
1.EpcVS'lmµc;\17a[ciµEvos-t-]
4 rrol17aa KaT' fTTl T[ayr]V TOV 0d
oD vrri:p TijS' c/>~Alo
- - - - rnD]
[M]EVfKpaTo[vs-l.
308 Kataloi der lnschrijien
63.22 Vorschriften mit Fluch in einem Testament mit Donation. Mauerstein; Kavac1k
(Kollyda); Anfang des 1. Jh. n. Chr. (Keil - Premerstein nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein 11, 1%; IGR IV 1376; TAM V!, 423 (Struhbe, APAI, 50 IZ. 1-5. 7-101.
63.23 Exvoto. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 173/74 n.
Chr.
G. Petz!, ZPE 30 (1978), 269, Nr. 16, Taf. XIJI; TAM V 1,461 b.
8pE1TTou VTTEp1Ta-
p0JT[8wv EÜCaTo
EUXT]V'fTOVS'CJVT]
0
63.24 Exvoto. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos).
Keil - Premerstein II, 207; T AM V 1, 462 mit Zeichnung.
[2:]rpar6vELKOS''ACJKAT]-
mci8ou E1JCC1µE VOS'
CJT~MT]V UTTEp YVVEK-
4 os- 'AOrwaEi8os-, EL f,\c
v8Ep018J'.j
urro TOD ~Tpanr
[vJElKOu,yEvaµEVT]S'olr
[v llOL TrriS-E0xijs- civE0TjKa.
Katalog der lnschrifien 309
63.25 Ehreninschrift für ein Priesterehepaar. Stele mit nur im unteren Teil erhaltener Dar-
stellung eines Altars und eines Mannes; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß
Hermos).
A. Fontrier, Museion VI (1886), 83, Nr. 575; Keil- Premerstein II, 209 (IGR IV 1372); TAM V 1,484.
]hElµ17[0av
o]v TOV LEP.f\füa ßlov Kqt "Aµ-
[µLOv Tl7V] 0uvßL0v [ah'.miv Tl7V LEpE[d
4 [av füci TE] Tl7V Ls- TO[uls-eEOUS-undp]
[Twv IEß]a0Twv dfoEß]nav KaL T17[v]
[ ]La EK(,l<JTO[.]
aun0v KQ/',.0-
[0uv17v].
63.26 Votivinschrift an Apollo Nisyreitcs oder Apollo Tarsios. Stele mit Darstellung des
Mondes, der Sonne und einer Doppelaxt; Hamidiye (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß
Hermos); 89/90 n. Chr.
Herrmann, Ergebnisse, 34, Taf. X 5 (T AM V 1, 491 ).
"ETülJS-EKCTTO<JTOV
<K>aLi-"ßö<o>µT7KO<JTOS- (sie)
KaL ö'. NLKlas- 8Etuv-
4 [os-? ]<JTOlJ'An6\-
[\wv- - - - - - - - - - - - - l
63.27 Exvoto. Unterer Teil einer Stele; Kavakh (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß
Hermos).
TAM V 1, 503 mit Zeichnung.
63.28 Exvoto. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); 200/201
n.Chr.
Chr. Naour, EpigrAnat 2 (1983), 112 f., Nr. 4, Taf. 14, mit Komm. (SEG XXXIII 1001).
[. . . . . . . . . . Em<jia]-
vEi: l 'MKwv 'A nci\ov
KCTL!'AlJKEla lJTTEp Eu-
4 Tvxwvov To0 v'L00, b-
µolws- rnt TaTLaS- Eu~a-
µE'v17,EUXGPL<JTOVVTES-
civE'817Kav·/!Tovs- <JTT(.
310 Ka!Cllogder !11sclzrifte11
63.29 Sühneinschrift. Stele; ibrahim Aga (Köy) (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß
Hermos); 222/23 n. Chr.
Hemnann, Ergebnisse, 51, Taf. XV 3; TAM V 1, 5 !(); Petz!, 46.
E1JÜ(T]TT7CTa)VTWV
TWIJ[8)dwv]
am!:öwrnv Ol VLOLauTOU 'Epaaf-
CTTpaTOS' KaL LTTEpKVMOS' KaL 'AM-
4 fovöpos- Ta dKOCTLTTEVTf(ÖT]Vapw)8L-
TTA.d,
'(va E( m'.nwv ycvT]anm
~ CTTT]MT]."ETOVS'T(', µT](VOS')
rravT]µov.
63.30 Ehreninschrift an einen hierodulos. Stele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye und
dem Fluß Hermos).
G. Petz!, in: SRKK, 746 ff., Nr. 1, Taf. 177, mit Komm. (SEG XXVIII 899); TAM V 1,483 a.
- - A[ )
avvTTa8wvE:.[ ca. 15
TTjS'TTaTpLöos- TE:.[ ca. 8 xpod
4 GOLS'CTTf<paVOLS'' OJvKwvla 'ATT[ok)
AuWLOV MdpKov 6 LfPCJS'öoüµos-
ETELµT]CTfV xpma<-i]CTTf<p(lV4J' KGL
'Aµµws- ~ µT]TTJPm'.noü rn\. 'Aµµws-
8 ~ avµßLOS' atJTOÜKat. 'AaKAT]TTLO.OT]S'
Kat. MT]VO<pLAOS'rn\. Acl!KLOS'o'L v'Lol.
avTou hdµT]aav xpmaois- aTc<f>a-
vms-· Kat. 'ATToMwVLOS' Kat. 'AaK.\T]mci-
12 OT]S'Ol aÖc.\<po\.aUTOÜKat. ßLOOOTT]
Kat. 'ATT<pLaS'
TCJVEavTwv öaLpa rn\.
MdpKOS'TCJVTTaTpws-ETflµT]aa[v)
XPOLCTOLS' CTTf<pO.VOLS''
Kai. f'AVKWV [6 tel
16 Pfl!S' TCJVCTVVlcpoöov.\ov ETELµr.r
CTEV XPOLCTu)CTTE<paV(\l'Kai. f'AvKw[v?]
TEplKWµT]TOV ETELµT]CTf TOV <pL-
,\ov xpow<-i]CTTf<p(lV4J" Kai. <PLAO(C
20 VOS' ßT]µULVETOV Kai. f'cILOS'6 aöc,\-
<pCJS'auToü ETELµT]aavTov avvß[d
WTT]Vxpow<-i]CTTf<pO.VC,)" Tpü<pLµOS'
MT]Tpd ETELµT]CTEV TCJVavvyEvij
24 xpow45 CTTEcjxivt,i·rnl. l'paTTTT]rnl.
T pÖ<pLµos- Tov 8pE41a vrn ETEL-
µT]CTaV XPOLCT<-i]
CTTf<paVC,J.
Katalog der Inschriften 311
63.31 Erwähnung eines hieros dumos. Giebelstele; Ayazviran (Gebiet zw. Gölde, Menye
und dem Fluß Hermos); 96/97 n. Chr.
G. Petz!, in: SRKK, 745-761, 752 ff., Nr. 2, Taf. 178 (SEG XXVIII 893, mit Komm.; TAM V 1,470 a).
"ETovs-pna', µT](vos-)
'ATTEAAalcrn
Lß', 'Amj>0s-
MEva.v8pov KaL MEATLVT] 'AnoAAu'r
VLOV TOV v\.ov hlµT]CTUV.
4 Xa.pµos- KaL "Amj>LovKaL 'Ao-KA.T]TTLCTOT][s-1
o\. ci8E\cpot Kal 'AnoAAwvLoS'6 yaµ-
ßpos- KULTl yvvri aino0 Kal Tl TTEV8E-
pa. Kat avvTpocpos-Tpucpwaa ~[aU
8 6 civiip mJTijS' E;)EQcj>LA.OS'
Kal 6 80[0-]
µos- 6 !.Epos-Kal Tl cppaTpa UVTOU
Q'TEcj>CTVOLS'XPVCTEOLS'
ETELµT]CTUV.
63.32 Ehreninschrift für einen Priester. Stele mit Darstellung eines Lorbeerkranzes; Hami-
diye (Gebiet zw. Gölde, Menye und dem Fluß Hermos); Museum Manisa (lnv. 462); 1. Jh. n.
Chr. (P. Herrmann, nach Buchstabenform).
Herrmann, Ergebnisse, 16, Abb. VI 2; T AM V 1, 488.
rn EV 6.LµOLS'Kal KEpßLOLKClTOL-
KOL'EpµoKpaTT]VKpaTlnnou \.c
PTJTEUCTCTVTUETT]öuo KCTL ci-
4 vao-Tpacpivrn Ka\ws- Kal tv-
86~ws- KCTLcj>L\aya8tjaavTa.
63.33 Sühneinschrift. Fragment einer Stele(?); Hamidiye (Gebiet zw. Gölde, Menye und
dem Hermos); 124/25 oder 224/25 n.Chr.
A. Ferntrier, Museion VI (1886), 79, Nr. 569 (J. Zingerle, ÖJh 23 [19261, Bbl. 38 ff., mit Komm.;TAM V 1,492;
Petz!, 44). Vgl. SEG IV 653.
63.34 Sühneinschrift. Stele mit Darstellung des Armes eines Jungen; Sandal (Maionia);
118/19n.Chr.
Keil - Premerstcin II, 197; TAM V 1,596, Taf. XXI(!. Diakonoff, BABesch 54119791, 154, DI; Petz!, 78).
]OYME[
0]rnü r3c,r
[µov? ),\µfrr1S' rnl.
4 lox,\ov rnl. µ~
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pELTi:1Eiux~v)
'HpaKAELÖT]S' Mc
4 VEKpCTTOVS',
ETOVS'pva', µri·
vÖS' fopmalov
O.Vfüf]KEV.
63.37 Weihung. Stele mit Darstellung eines Kranzes; Derbent (Troketta); späthellenistisch
(Keil - Premerstein, nach Buchstabenform).
Keil - Premerstein I, 21.
63.38 Weihung. Giebelstele mit Darstellung eines Kranzes; Ye~ilkavak (Sardeis); Museum
Manisa (lnv. 7052); 2. Jh. n.Chr. (H. Malay).
Malay, 176, Abb. 61.
EuxapLCTTlTOLS'ÜEOLS'
'EpµoyEVT]S''PciTTmJV
51
Die Rekonstruktion von K. Buresch für Z. 1 IMrivi Karrn·], die in TAM aber nicht übernommen wurde, ist
durch den neuen Beleg (]5.2) von Men Kamareites in der Mihe von Sardeis doch möglich. Da diese Inschrift
vermutlich nicht aus Lydien kommt (s. entsprechende Anm. im 2. Kap.), sind andere Gottheiten wie Apollo
Nisyreites oder Zeus Orcites besser darunter zu verstehen.
Katalog der lnschrijien 313
63.39 Exvoto. Stele mit Darstellung eines Augenpaares; Sardeis; 172/73 n. Chr.
Sardis VII 1, 97, Abb. 86.
63.39a Grabinschrift. Urne; Sardeis; British Museum; 133-131 v. Chr. (Buckler Robinson).
F.H. Marshall, JHS 29 ( 1909), 155, Nr. 4, mit Zeichnung (Fig. 6); IBM, 1031; Sardis VII I, Nr. 117.
ETTL\.EpEwS'flav<jll.\ov, M17Tp6-
öwpos- 'ApTEµLÖwpouTTEplpCTVTTlS'-
63.40 Weihung. Giebelstele mit Darstellung eines Weihenden mit einem Haken (?) in der
linken Hand; Philadelpheia; Museum Manisa (lnv. 3056); Kaiserzeit (H. Malay).
Malay, Abb. 66.
r'.\uKuJV,Movcralov v\.6s-,[
a<j)EATTLCJÜEIS i.mo T[l0Vciv0pt;m0wl,
irr:r[o- - - - - - - - - - - - - -]
CJ(u0E'Ls-
63.41 Sühneinschrift. Stele; Tripolis (?); Museum Manisa (lnv. 5595); 2. Jh. n. Chr. (G.
Petz!).
H.W. Picket, Talanta 10/1 I (1978/79), 90, Nr. 14 mit Taf. XIV (SEG XXIX 1155); Petzl, 98.
63.42 Weihung. Altar mit verlorener Darstellung; Herkunft unbekannt; Museum Manisa (lnv.
240); 1.-2. Jh. n. Chr. (H. Malay).
Malay, 189, Abb. 68. Schon vom L. Robert, Gnomon 31 (1959), 662 (= Robert, OMS III, 1627) crwlihnt und
ergänzt.
314
Kataloi der lnschnften
Kü[ VTO[s-- l
'Povqi[os-l
Zµupv[al:os-]
4 To 8uµLq.[177pwv]
CJUJJ [TwL]
ha0E[µan].
63.43 Exvoto. Block; Herkunft unbekannt; Museum Manisa (lnv. 162); kaiserzeitlich (H.
Malay).
Malay, 188, Abb. 67.
T. <I>,\.OvciATJS'
Bri-
,\wvos- EUXTJV.
63.44 Weihung. Altar mit Darstellung einer weiblichen Figur und eines Hirten unter der _In-
schrif't, einer sitzenden Göttin mit Polos, Fackeln und einer Mondsichel auf der Rücksett~,
eines Panthers, der einen Hirten anfällt, eines Baumes auf der rechten Seite, eines Gottes mit
Strahlenkrone und eines Löwen links; Herkunft unbekannt; Museum Manisa (lnv. 6 398 ); l .-
2. Jh. n. Chr. (H. Malay).
Malay, 161, Abb. 55 A-D.
- - - - - - - - JKA8E1'TTI[-- - - - -
- - - - - - J 6 ULOS'Ql.JTOÜ Eüfo-
TO. <;;)
63.45 Sühneinschrift. Stele mit einem nachträglichen eingravierten Kreuz über Z. 1O- l 2;
Herkunft unbekannt (vermutlich aus Maionien); Museum U~ak (lnv. 15-2-79).
E. Varinlioglu, EpigrAnat 18 (1991), 91 f., Nr. 1, Taf. 18, mit Komm. (SEG XLI 1038); Petz!, 33.
Unsere Lesung:
["ETOUS' ... ]
µ(rivos-) Awou ri', Aup. Eu[Tuxov rnU
'Ph7ynva hElµri0a[v ... ik]
4 OVUCTLOV Au. EuTu[xou (170a-]
vrn ETT\KT\'.Et TEdS' OETTpo0a-]
µ]apT170ELT0 ~pw[4>,Kqo\wµEvo-]
v E'~n Tov ecov ...... .
8 ]AlATAPKNATE[
52
Fontrier: Z. 7: ..Klat 'ATapKvaTE]Lv ... ; wir geben nur die Buchstaben wieder, ohne eine Rekonstruktion vor-
zunehmen (vgl. G. Petz!). Fontrier: Z. 4-5: EL TEde, .... mr]apTT]CJELTw TJPW (im Aparatus: i'(EL Tiw 8Eov
nµwpov). Unsere Ergänzung hat, anders als diese, Parallelen in den lydischen Inschriften. Zu E'LTELS'8E npo-
aaµapTT)CTEL s. 63.24, 62.3, 39.20, 3.23; zu KfXOAwµEvovE(EL TOV 8E6v s. 3.23, 57.27.
KONKORDANZEN
Folgende Konkordanzen schließen alle in den Lemmata des Katalogs zitierten Editionen ein;
außerdem die Belege im Aufsatz bei Keil, Kulte sowie diejenigen Belege bei Malay, die dort
keinen Text oder Kommentar erhalten und deswegen im Katalog auch nicht zitiert wurden. Die
Zahl rechts entspricht der Katalognummer.
125 14 5 I. II 15 I 31 3.23
AJA
15 19.1 32 3.28
Bd. s. Nr.
3.33
126 16 55.2 152 33
16 (1912) II 7.18
107 ( 1970) 94 1 61.54 34 3.44
I 7 (1913) 29 2 10.2
98 2 61.55 35 3.54
353 4 7.22
100 3 57.12 36 3.69
355 5 7.23
122 (1985) 251 I 39.40 37 3.70
359 6 7.24
255 2 39.55 38 3.71
369 2 3.67
39 3.72
18 (1914) 322 7.20
Arkcoloji Dcrgisi 153 40 3.73
S. Nr. 41 3.74
AM
5.26 a 42 3.75
Bd. s. Nr. 4 (1996) 76 I
79 2 5.26 b 43 3.76
6 (1881) 369 II 61.53
44 3.77
I 2 ( 1887) 252 16 40.95
40.28 BABcsch 54 ( I 979) (l. 45 3.80
256 22
40.8 Diakonoff) 46 3.81
14 (1889) 94 21
3.61 S. Nr. 154 47 3.79
99 35
3.76 141 2 3.40 48 3.67
106 56
5. 13 142 3 3.34 49 3.68
17 (1892) 198
60.6 4 3.36 D.I 63.34
19 (1894) 535
61.46 143 5 3.37 155 D.2 3.6
20(1895) 241
243 15.27 6 3.30
504 15.21 144 7 3.41 J.K. Bailic, Fase. inscr. Graec.
505 8.6 8 3.31 (1846)
506 3.81 9 3.38 Bd. S. Nr.
366 61. 16 145 I 3.35 I 59 13 22.4
23 (1898)
94 3 57.14 10 3.39 II 147 164 3.24
24 (1899)
223 54 18.1 II 3.26
228 63 3. I 146 12 3.27 BASOR
13 3.29 Bd. S.
14 3.47 177 ( I 965) 19 3.68
AnatSt
S. Nr. 147 15 3.48 211 (1973) 27 17.1
Bd.
AnatSt ( 1923) 343 I 18. II 16 3.25
20 ( 1970) 51 2 39.32 17 3.50 BCH
52 3 3.48 18 3.49 Bd. S. Nr.
25 (1975) 109 39.51 148 19 3.5 I 4 (1880) 128 3.32
20 3.52 7 (1883) 503 4 4.6
ANRW 21 3. 16 504 9 40.14
18,3 ( I 990) S. l 98357.8a 22 3.17 8 (1884) 376 3.75
149 23 3.15 389 8 57.10
AnzWicn 24 3.19 390 9 57.11
Bd. s. Nr 25 3.20 10 (1886) 401 4 61.34
93 (1956) 220 2 57.16 26 3.24 415 23 8.3
230 9 3.74 27 3. 18 419 27 63.4
97 (1960) 3-7 40.17 150 28 3.32 420 29 22.9
98 (1961) 121 3 15.14 29 3.21 442 31 7.6
124 12 40.98 30 3.22 II (1887) 95 17 3.2
I\~
r1. '
:~!~
a:
Konkordanzen 317
7
300 8 40.94 85 41 63.36 3459 7.25
399 61.1 86 45 39.51 3461 61.52
447 5 3.3 87 39.71 3477 7.2
453 14 60.1 l06 47 8.15 3484 60.13
454 16 57.5 III 53 39.61 3493 60.15
459 22 60.6 117 56 3. 15 3497 60.3
463 27 20.1 119 57 30.12 3500 60.7
464 29 60.8 125 63 61.26 3502 22.7
470 36 61.41 128 64 61.27 3503 22.6
476 49 60.9 138 61.3 3507 7.4
476 51 8.1 40.99 3508 7.5
478 57 7.3 139 56.3 3511 61.42
653 15 63.3 3799 23.2
18 (1894) 158 230 61.45 K. Burcsch, Klaros ( 1889) 3947 40.31
539 7.7 S. 1-29 5.27
541 2 40.99 CIR
542 4.5 CCIS II (1985) Bd. s. Nr.
106(1982) 359 40.12 Nr. 3 (1889) 137 14 60.5
361 5.26 30 51.15 5 22.2
107 (1983) 516 61.25 31 2.1 138 19 39.51
520 61.24 32 51.14 19 (1905) 370 5 8.10
33 3.52
Bcrytus 34 51.13 CMRDM
15 (1964) S. 50 39.12 35 51.2 Bd S. Nr.
36 40.21 I 21 31 39.23
K. Bringmann - H. von Steu- 37 40.20 32 39.27
bcn, Schenkungen I ( 1995) 37a 51.9 22 33 39. 10
S. 298 ff. Nr. 260 40.13 37b 51.10 34 15.17
38 51. 12 23 35 3.31
BSA 39 51.11 36 39.72
Bd. S. Nr. 40 40.19 24 37 39.22
21 (1914) 169 1 40.19 41 51.3 38 39.25
173 3 63.20 42 51.16 39 39.57
175 4 39.65 25 40 39.31
181 6 39.51 Chiron 41 39.58
Bd. s. Nr. 26 42 39.8
Burcsch lO ( 1980) 510 22.19 43 3.26
S. Nr. 18 (1988) 200 39.63 27 44 3.27
1 4.4 203 2 39.48 29 45 3.29
5 4 5.28 207 4 5.36 30 46 39.34
9 30.7 19 (1989) 133 7.17 47 5.35
12 8 15.24 31 48 39.33
28 15 61.45 CIG 49 39.66
37 23 4.2 Nr. 32 50 39.32
55 15.15 3416 20.4 33 51 39.65
58 34 63.13 3422 3.79 35 53 39.67
3424 3.80 37 54 39.68
40.104 3427 20.3 38 55 39.52
69 3.22 3428 20.2 56 63.36
73 35 61.63 3431 11.1 39 57 3.51
75 36 27.13 3438 39.68 40 58 39.19
76 37 58.3 3439 39.67 59 3.32
78 51.14 3442 39.19 41 60 3.30
79 39 39.58 3446 61.38 61 39.71
83 40 40,102 3448 39.10 42 62 39.53
43 63 3.28
318 Konkordanzen
1}
r,''D
t,:'/ 1
ij~i:·
Konkordanzen 319
Konkordanzen
320
4 61.21 25 39.45
4 40.104
5 61.26 30 3.72
5 39.61
6 1.2 31 3.71
6 1.2
7 61.30 32 3.69
7 42.7
8 61.31 33 3.70
8 42.4
9 61.34 34 40.34
9 44.1
61.35 35 39.5
10 2.1
10 61.41 36 15.25
II 3.22
II 61.40 37 61.62
12 11. I
12 61.38 38 39.69
13 46.1
13 51.16 39 30.16
14 18.9
14 61.44 42 15.26
15 18.6
16 39.67 54 42.13
16 1.2
17 39.68 57 42.14
18 50.2
18 61.4 58 42.15
19 50.1
19 61.45 91 5.23
20 51.16
20 39.71 112 15.5
21 40.19
21 61.1 114 3.9
22 51.9
22 61.48 122 38.1
259 40.20
51.13 23 61.49 124 63.8
2
24 7.20 140 18.9
51.14
3.52 12.2 145 57.11
3
25 61.52 156 57.7
4 51.3
51.12 26 61.52 175 5.33
5
51.2 27 46.1 176 40.15
6
54.2 28 61.57 177 40.33
7
54.1 261 61.46 178 44.1
8
59.3 2 61.62 179 55.6
9
59.2 61 .61 s.
59.1 3 61.63 57 3.11
59.4 4 58.3
59.5 5 58.1 Keil - Premerstein II
10 1.2 8 40.18 Nr.
II 6.3 9 55.3 8 61.49
6.13 55.1 16 61.57
60.10 10 55.7 19 5.25
12 60.15 II 40.28 20 60.2
13 60.6 12 55.11 21 8.4
14 60.1 13 57.2 24 61.35
60.8 14 57.3 25 59.3
60.2 15 57.5 26 59.2
60.4 16 57.7 27 59.1
15 60.7 17 57.15 28 30.1
15.3 18 57.10 29 30.3
60.9 57.11 40 22.9
60.5 19 57.14 48 59.4
60.12 20 1.2 49 40.1
16 61.3 21 56.3 50 22.8
17 61.42 22 56.4 51 22.10
18 5.27 54 15.2
19 4.5 Keil - Premerstein 61 60.10
20 61.6 Nr. 62 60.17
260 1 61.7 1 53.1 63 60.18
2 8.10 16 5.27 64 59.6
3 61.16 20 57.15 65 22.2
21 63.37
'D
~
~il/
r 1,
~~•'·
11;
Konkordanzen 323
·n
r,,13
t,:I
l 1
~~f
Konkordanzen 325
--
1402 42.7 65 39.39 RA
1993 61.42 66 39.48 Bd. S.
67 3.43 7-8 (1936) 239 39.70
Petzt 68 3.26 85 VI 3.36
Nr. 69 3.27
3 39.14 70 3.31 REG
4 39.63 71 3.42 Bd. S. Nr.
5 39.7 72 3.35 4 (1891) 174 1 8.8
6 39.29 73 3.36 5 (1892) 341 14.2
7 43.2 74 3.37 12 (1899) 385 8 3.77
8 63.9 75 3.23 13 (1900) 498 2 57.4
9 61.22 76 3.52 14 (1901) 301 4 63.20
10 61.23 77 51.13 301 28.1
II 61.25 78 63.34
12 61.24 79 39.11 S. Reinach, Chronique d'Orient
15 63.14 80 39.52 (1885)
16 57.17 83 40.39 S. Nr.
17 57.19 84 40.43 154 1 3.58
18 57.20 85 40.45 162 14 3.62
19 57.25 86 40.46 215 3.31
20 57.23 87 40.49
21 5.9a 88 40.51 Religions in Antiquity.
22 5.9 89 40.54 Studics in the History of
24 51.6 90 40.65 Religions
25 63.20 91 40.68 Bd. S.
33 63.45 92 40.70 14(1968) 542 51. 15
35 39.53 93 40.78
36 39.40 94 40.92 K.J. Rigsby, Asylia (1996)
37 39.55 95 40.32 S. Nr.
38 39.42 96 3.77 433 ff. 214 7.17
39 39.61 97 40.14 438 ff. 215 3.4
40 39.8 98 63.41 439 ff. 216 3.14
41 40.104 99 3.67
42 40.101 100 39.45 RNum
43 5. 10 101 39.43 Bd. S.
44 63.33 18 (1976) 32 3.56
45 61.47 Ch. de Peyssonnel, Obser- 33 3.60
46 63.29 vations ( 1765) 3.61
47 57.8 s. 3.62
48 57.8a 270 61 .42 34 3.63
49 40.21 3865 7.25 3.64
50 40.19 3.65
51 39.49 Pfuhl - Möbius II 3.66
52 39.50 Nr. 44-8 3.15
53 39.71 546 14.3
54 39.65 1230 42.15 L. Robert, Etudes Anatolienncs
55 39.3 (1937)
56 39.13a Phoenix S. Nr.
57 5.35 38 (1984) s. 285 43.1 65 57. 13
58 39.41 119 59.6
59 39.9 H.W. Picket, The Greck lnscrip- 125 60. 13
60 39.19 tions (1958) 129 6 63.2
61 39.32 s. Nr.
62 39.28 85 3.38
63 39.21 85 Anm. 2 VI 3.36
64 39.38
Konkordanzen
326
97 63.39
L. Robert, Les Gladiateurs Robert, OMS
S. 98 40.10
Bd.
( 1940) 101 40.11
I (1969) 411 30.11
Nr. 59.8
419 27.1 101a
139 3.79
63.42 101b 40.31
140 42.15 III(] 969) 1627
2.1 104 18.11
141 42.14 V (1989) 485
117 63.39 a
L. Robert, Villes d' Asie 152 39.70
L. Robert, Hellcnica IV (1948)
S. 18 3.57 Mineure ( 19622)
S. SBBerlin 1855 (A. Baumeister)
91 5.23 S. Nr.
Robert, Hcllenica VI 6 40.3
190
s. Nr. 191 8 60.18
9 1 32.2 L. Robert - N. Firatli, Les
steles funeraires ( 1964) 192 12 63.4
13 2 57.4
4 40.4 S. 184 57.13
24
46.1 SEG
25
RPhil Bd. Nr.
32 5 3.4
S. Nr. IV (1930) 633 18.11
43 6 3.12 Bd.
37 (1913) 307 7 60.14 636 7.25
44 10 3.11
50 (1976) 181 20.3 637 61.52
44 8 3.10
647 3.26
44 9 3.8
Sardis VI 1 (1916) 648 3.27
45 II 3.9
S. 38 f. 7.26 649 3.35
46 13 3. 13
650 3.29
49 14 63.7
Sardis VI 2 ( 1924) 651 3.37
52 17 61.43
S. 38 7.26 652 3.39
53 18 15.4
653 63.33
72 24 60.11
XIV (1957) 757 61.7
73 60.6
Sardis VII 1 ( 1932) 759 56.4
74 III 60.8
Nr. XV (1958) 739 3.33
75 25 60.15
1 7.18 740 40.4
77 V 60.4
4 7.19 745 40.9
105 42 61.48
8 (XII) 7.20 XVI (1959) 730 15.24
107 43 40.101
17 12.2 XVII (1960) 529 3.74
108 44 3. 18
21 23.3 532 57.16
109 3.39
22 61.l 7 535 15.1
111 45 51.3
27 10.2 XIX (1963) 708 55.5
115 47 61.5 a
47 61.52 710 61.2
131 51 1.1
48 61.53 XX ( 1964) 10 30.11
50 7.21 II 27.1
L. Robert, Hellenica IX ( 1950)
7.22 14 30.17
s. Nr. 51
1310 3.48
6 I 10.3 52 7.23 XXVI (1976)
53 7.24 XXVIII ( 1978) 889 27.11
20 7.25
55 7.25 890 30.14
38 5 8.17
77 35.3 899 63.30
78 35.4 900 57.1
Robert, NIS I
7.26 903 39.36
s. 85
910 39.11
23 39.43 87 7.27
90 7.28 912 61.33
26 40.21
91 7.29 913 61.22
29 55.6
92 7.30 914 61.23
32 39.70
7.31 916 39.12
33 39.43 93
94 8.19 929 27.15
35 27.9
95 3.67 XXIX (1979) I 154 40.24
35 39.57
96 39.45 I 155 63.41
Konkordanzen 327
In
1}
r,
~li'
/'
~~{
Konkordanzen 329
]
r1 '
t;",}
-~,,.
11:
Konkordanzen 331
Akta~: 30.8, 33.1, 40.5, 42.4, Hierokaisareia (? in Gölmarmara 39.42, 39.52, 39.67, 39.68,
57.26, 61.30 gefunden): 3.3 40.9, 40.16, 40.22, 43.1,
Almura: 14.2, 15.21 Hypaipa: 3.56, 3.57, 3.58, 3.59, 51.11, 51.12, 51.13, 51.14,
Apateira: 7.13, 54.1 ('I) 3.60, 3.61, 3.62, 3.63, 3.64, 55.2, 55.3, 55.4, 57.9, 58.3,
Apollonis: 3.1, 55.5, 61.2, 61 .45 3.65, 3.66, 22.19, 54.1, 61.15, 61.63, 63.34, 63.35,
Arapli (zwischen Philadelpheia u. 57.13, 57.14, 61.16 63.36, 63.45 (?)
Sardeis): 14.3 Hyrkanis: 4.2, 14.1, 38.1, 40.4, Nordostlydien: 5.36, 7.32, 39. 13,
Attaleia: 8.1, 18.1, 61.1, 63.1 47.1, 61.49, 63.8 39.56, 39.63
Belevi: 7.7, 7.8 Julia Gordos: 15.18, 15.19, Nordostlydien(?): 5.7, 40.26,
Berggegend zwischen Thyateira, 15.20, 18.10, 42.12, 56.3, 63.46
Attaleia und Julia Gordos: 57.2, 57.7, 57.10, 57.11, Nymphaion: 5.8, 23.2
15.1, 15.19, 15.20, 18.10, 57.12, 61.41, 61.54, 61.55, Parsa: 5 7. 15, 6 1.5 a
42.1, 42.12, 57.2, 61.41 61.56 Philadelpheia: 1.2, 3.69, 3. 70,
Die Bonitai am unteren Kastollupedion: 39.53, 50.1, 3.71, 3.72, 3.73, 3.74, 3.75,
Kaystrostal: 7.9, 7.10, 7.11, 57.6a 3.76, 3.77, 3.78, 3.79, 3.80,
7.12 Die Kilbianoi: 61.21, 61.26, 3.81, 3.82, 4.6, 5.12, 11.1,
Charakipolis: 42.11, 61.59, 61.60 61.27, 61.61 15.25, 15.26, 15.27, 20.2,
Daldis: 7.1, 18.9, 22.17, 22.18, Kollyda: 3.25, 5.5, 8.17, 15.17, 20.3, 20.4, 20.5, 20.6, 20.7,
61.29, 61.50, 61.51 18.5, 27.6, 27.7, 27.8, 27.9, 22.20, 27.16, 30.16, 30.17,
Dios Hieran: 15.23 27. I 0, 29.1, 39.3, 39.4, 39.5, 39.50, 39.69, 40.14,
Gebiet zwischen Gölde, Menyeu. 39.10, 39.21, 39.22, 39.23, 40.27, 40.28, 40.32-40.92,
dem Fluß Hermos: 3.47, 3.48, 39.24, 39.25, 39.26, 39.27, 40.97, 42.13, 42.14, 42.15,
4.3, 5.6, 5.11, 5.13, 5.14, 39.28, 39.29, 39.57, 39.64, 51.16, 51.17, 54.2, 55.7, 55.9
5.15, 5.16, 5.17, 5.18, 5.19, 39.72 40.20, 40.102, 40.103, ('?), 56.4, 61.58, 61.62, 63.40
5.34, 5.35, 8.18, 10.1, 27.11, 50.2, 51.9, 51.10, 55.1, 61.4, Philadelpheia, aber vermutlich aus
27.12, 30.14, 39.8, 39.30, 61.14, 61.38, 61.39, 63.21, dem Heiligtum v. Meter Anai-
39.31, 39.32, 39.33, 39.34, 63.22 tis u. Men Tiamu: 3.45
39.35, 39.36, 39.58, 39.59, Kula: 3.18, 3.19, 3.20, 3.21, Saittai: 3.16, 5.1, 5.2, 5.3, 5.9,
39.60, 39.61, 39.65, 9.66, 3.23, 3.24, 5.10, 5.29, 5.33, 5.9a, 8.10, 8.11, 8.12, 8.13,
40.21, 40.104, 42.10, 42.8, 8.16, 15.15, 15.16, 26.1, 8.14, 15.8, 15.9, 15.10,
42.9, 46.1, 55.10, 57.1, 57.8a, 27.2, 27.3, 27.4, 27.5, 30. 13, 15.11, 15.12, 15.13, 15.14,
58.2, 61.5, 61.7a, 61.47, 63.9, 39.2, 39.6, 39.9, 39. I 9, 22.12, 22. I 3, 22.14, 22. 15,
63.23, 63.24, 63.25, 63.26, 39.20, 39.49, 39.54, 39.71, 22.16, 23.1, 27.1, 30.11,
63.27, 63.28, 63.29, 63.30, 40.15, 40.17, 40.18, 40.19, 39.14, 39.15, 39.16, 39.17,
63.31, 63.33 40.23, 40.30, 40.101, 42.7, 39. 18, 39.73, 40.6, 40.7,
Heiligtum der Anaitis und des 44.1, 55.6, 57.8, 61.44, 40.8, 40.29, 40.98, 42.5,
Men Tiamu: 3.26, 3.27, 3.28, 61.48, 63.20 42.6, 51.2, 51.3, 51.4, 51.5,
3.29, 3.30, 3.31, 3.32, 3.33, Larisa: 7.14, 61.46 51.6, 51.7, 51.8, 56.1, 57.6,
3.34, 3.35, 3.36, 3.37, 3.38, Magnesia (San\am): 3. 14 57.24, 57.25, 57.28, 58.1,
3.39, 3.40, 3.41, 3.42, 3.43, Magnesia ad Sipylum: 1.1, 5.23, 61.8, 61.9, 61.10, 61.11,
3.44, 3.45, 3.46, 3.68 8.9, 28.1, 30.7, 32.2, 40.93, 61.l2, 61.13, 61.19, 61.20,
Hierokaisareia: 3.2, 3.4, 3.5, 3.6, 40.94, 40.95, 40.99, 42.3, 61.22, 61.23, 61.24, 61.25,
3.7, 3.8, 3.9, 3.10, 3.11, 3.12, 53.1, 57.4, 61.3 61.33, 63.11, 63.12, 63.13,
3.13, 4.1, 5.22, 15.4, 15.5, Maionia: 3.49, 3.50, 3.51, 3.52, 63.14, 63.15, 63.16, 63.17,
30.5, 30.6, 42.2, 61 .43, 63.4, 3.53, 3.54, 3.55, 5.21, 18.6, 63.18, 63.18 a
63.5, 63.6, 63.7 18.7, 19.1, 27.13, 27.14, Saittai?: 5.36, 39.48, 39.63
35.1, 39.11, 39.12, 39.37, Salihli (Sardeis): 15.24
1. Herkunfts- und Aufbewahrungsorte der Inschriften 333
Sardeis: 2.1, 3.67, 3.68, 5.26, 61.36, 61.37, 62.1, 62.2, 60.16, 60.17, 60.18, 61.34,
5.26 a, 5.26 b, 7.17, 7.18, 62.3, 63.10 61.35, 61.42, 63.2, 63.3
7.19, 7.20, 7.21, 7.22, 7.23, Tabala: 3.17, 5.4, 5.30, 5.31, Tire: 3.59, 7.10, 7.16, 15.22,
7.24, 7.25, 7.26, 7.27, 7.28, 5.32, 8. 15, 18.4, 30.12, 30.15, 59.7, 61.21, 61.26,
7.29, 7.30, 7.31, 8.19, 10.2, 57.27, 63.19 61.32
10.3, 12.2, 17.1, 18.11, 21.1, Thyaira und das Kaystrostal bei Tripolis: 5.27, 40.24, 57.16,
23.3, 27 .9, 27 .15, 35.2(?), Tire: 7.16 63.41 (?), 63.37
35.3, 35.4, 39.4, 39.44, Thyateira: 5.25, 7.2, 7.3, 7.4, Turgutlu: 4.4, 5.28
39.45, 39.70, 40.10, 40.11, 7.5, 7.6, 8.2, 8.3, 8.4, 8.5, Urganh (zwischen Kasaba und
40.12, 40.13, 40.31, 40.100, 8.6, 8.7, 8.8, 15.2, 15.3, 20.1, Troketta): 4.5
51.15, 59.8, 61.17, 61.28, 22.2, 22.3, 22.4, 22.6, 22.7, Unbekannte Herkunft: 8.20,
61.52, 61.53, 63.38, 63.39, 18.2, 22.1, 22.5, 22.8, 22.9, 27.17, 39.46, 39.47, 39.48,
63.39a 22.10, 30.1, 30.2, 30.3, 30.4, 39.51, 40.25, 59.9, 61.18,
Satala: 18.8, 56.2, 61.7, 61.31, 32.1, 40.1, 40.2, 40.3, 40.96, 63.42, 63.43, 63.44, 63.45,
61.40 57.3, 57.5, 59.1, 59.2, 59.3, 63.46
Silandos: 3.15, 12.1, 15.6, 15.7, 59.4, 59.5, 59.6,60.1, 60.2, Unbekannte Herkunft
18.3, 22.11, 30.9, 30.10, 60.3, 60.4, 60.5, 60.6, 60.7, (Nordostlydien?): 5.7, 39.13a,
39.1, 39.7, 40.105, 51.1, 60.8, 60.9 60.10, 60.11, 40.26, 63.46
60.12, 60.13, 60.14, 60.15,
Aufbewahrungsorte
3.68
57.24 64.58
7057 7. I 7
39.49 58. l 82.1
405 116 17.l
5628 39.50 59.9 72.1
493 2 I. l
5426 39.58 61.8 63.123
7184 39.45
40.4 61.9 unbck. Nr.
103 7149 5!15
40.6 61. 10 58.1 l
4437 unbek. Nr.
40.21 61. l l Tire (archnol. Museum)
465 7150 359
487 40.25 61.12 240
7185 7. !O
40.27 61. l 3 165
506 2191 7. 16
40.29 61. 14 189
369 500 59.7
unbck. Nr. 40.35-40. 91 61. 18 759
unbek. Nr. 61J2
447 40.98 61. l 9 unbek. Nr.
40.100 unbek. Nr. U~ak (archtiol. Museum)
244 61.28 55
40.101 unbek. Nr.
97 61.29 20-7-72
771 l 39J
40. !05 61.48 10-4-75
7532 83 39.4
42.6 61.60 10-2-75
5667 unbek. Nr. 39. lJ
42.8 62.2 l0-3-75
411 unbek. Nr. 39_20
42.9 63.4 40-1-73
399 11 l 39_21
42.10 63.9 23-35- 75
400 6222 39_28
unbek. Nr. 42.I l 63.32 unbek. Nr.
unbek. Nr. 39.29
47.l 63.38 2-1-74
152 7052 3942
unbek. Nr. 51. I 63.40 l-3-74
3056 39.56
5 l.3 63.41 8-9-74
l05 5595 39.62
51.4 63.42 33- 10-75
7152 240 40.26
5 l.S 63.43 unbek. Nr.
7154 162 57. I 7
51.6 63.44 8-2-73
7153 6398 57. !8
51.7 8-3-73
7151 Ödemi) (archiiol. Museum) 57. 19
unbek. Nr. 51.8 39.55 8-1-73
unbek. Nr. 57 20
51.11 I0-10-84
417 57.21
51.17 Paris
3051 7-1-l 7
55.2 Louvre 57.22
406 40.28 20-21-73
55.8 MNC 2395 57.23
6324 3.22 8-5-74
55.9 MND 701 57.25
6325 20.7 8-2-74
56.l MND 433 57_27
81 Sammlung Lydia Varsano 2-2-74
57.4 57_28
109 61.24 33-3-75
57.6 unbek. Nr. 63.45
l040 61.25 l 5-2-79
57.8 unbek. Nr.
5890 Sardeis (Ausgrabungsdepot)
57.9
508 74.l 2.1
57.16
512
3. Register 385
3. Register
Allgemeine Stichwörter
A Antiochos III. 5, 47
Aphrodite 12, 33, 65, 85, 87
Achaios 47
Apollo 12, 30, 32, 34 f., 38, 40, 44 f., 47 f., 50-53,
Achämeniden 73, 78 f., 89
57, 59, 64, 75, 81, 86 f., 89-92, 94 f., 97, 101,
Adiasspulu 18, 31
103f., 108, 110-113, 117,125
Adler 50, 55, 62, 105
Attribut 52
Adoranten
Ikonographie 52
Berufsgruppen 112
Apollonias 64
Demos 64, 112
Arete 13, 72
Einzelne 108
Ariois 47
Familien 109-111
Ariu 24, 90, 108
Geschlechter 108, 110
Artemidoru 17, 38, 42 f., 82 f.
Hellenistische Könige 111
Artemis 11, 13, 28, 31-35, 37 f., 47 f., 53,58,64f.,
Hellenistische Zeit 108, 110
67, 73-76, 78, 81-8387, 90-92, 95 f., 100,
Herkunft 110
103 f., 106, 111-113, 126
Kaiserzeit 61, 109
Ikonographie 36
Offiziere 108
Artemis Anaitis 11, 57, 74, 76, 89, 127
Persische Zeit 111
Artemis und Apollon 13, 83
Sklaven 109, 112
Artemis Sardiane und Zeus Polieus 34, 81, 83,
Soziale Schichten 2, 108 f., 112
95-97
Staatliche Ämter 109
Asklepios 14, 57, 63 f., 67 f., 85 f.88, 99, 102,
Verein 112
108-110, 112, 125
Adytene 20, 33
Astralreligion 33
Aerios 24, 62, 109
Asyl. asylia 10, 34, 47, 64, 74, 111
Agathos Daimon 11, 71, 109
Athene 14,64,85,92
Agdisdis 1!, 36, 54, 77, 85, 100
Atimis 14, 18, 31, 82, 105
Agon 53, 65, 68 f., 76, 125
Atlas 14
Agoraios 24, 63, 86
Attaliden 4, 10, 46, 51, 53, 62, 64, 66, 69 f., 92, 97,
Ahura Mazda 77 f.
125
Aithrios 24, 49
Attis 14, 54
Akraia 18, 30, 32, 108
Aulaios 127
Aliane 18, 29 f., 106, 109
Autheites 24, 47
Altäre 106
Axiotta katechon 39 f.
Aluadenos 50
Axiottenos 17, 39 f., 42 f., 57 f., 82 f., 86, 100,
Ämter 97
105 f., 109 f., 122
Anaitis 3, 8, 11, 18, 29, 31 f., 36, 38, 42, 57,
Axyros 12, 52
73-76, 81-83, 91 f., 95, 99 f.
Azita katechousa 75
Anatidos 18, 32, 74
Azyros 52
Anatolisches Kornmädchen 37
Antigoneios 24, 63, 88
Antiochos I. 4 f., 53
386 Indices
B Ephesia 13, 35, 74, 88, 90, 95 f., 103, 105, 111,
113, 126
Baal 36
Epiphanie 41, 116, 122
Baradateo 24, 36, 48, 76-79, 91, 101, 111
Epitheta 30, 32 f., 36, 38, 40-46, 49-51, 56 f., 59
Basileus 57, 127
f., 62, 75, 77, 79, 84, 86, 110, 116 f., 122, 124
Batenos 24, 82, 86, 108, 127
auf ein Attribut bezogen 62
Beudenos 24,45
auf Münzen 32
Bitte um Gerechtigkeit o. Vermeidung zukünftigen
mit Genitiv eines Personenamens gebildet 3 J,
Übels 120
41 f., 52, 126
Boreitene 13, 33 f., 53, 81 f., 87, 95 f., 113
Bozenos 12, 50, 83 Eigenschaften der Gottheit 30, 42, 63, 79
3. Register 387
K Artimu.<:34
Atas 54
Kaiserkult 75
Atys 54
Kaiserzeit 6, 10, 16, 23, 28, 34, 37, 48, 58-61, 63,
Baki 67
65 f., 69, 71-74, 77, 79, 87-89, 97, 105, 108 f.,
1/J.simsis35
119, 123, 125 f.
kavd 34, 126
Kaie 16, 70
Kulumsis 34
Kamareitcs 17, 40, 43, 47
Kuvm•( a) 28
Karpodotcirai 71, 85
Lev.<:48, 50
Katachthoniui 21, 58, 84 f.
Q>..dün.<:
38, 48
Kathcgcmon 66, 125
q>..dän.1:
tav.fo.1:38
Kcraunios 24, 62
Sfardak 34
Kcrykcion 59
Tarhu 46
Killamcncnos 24, 45, 86, 122
Tarhunt- 126
Kimmerier 3
Lydios 48, 79
Klotho 16
Kolocne 33-35, 126
M
Kore 16,33f.,37,71,85
Ma 16, 36, 77
Ikonographie 37
Macht 33, 42, 58, 75,116 f., 123 f.
Koresa katcchon 17, 40, 43
Magie 73, 124
Korncnc 21, 33,88
Maionien, Region Lydiens 7
Korns 16, 71, 85
Koryphaios 24, 62, 86 Makedonien, makedonisch
Königsnamen 63
Krankheiten, psychisch 115
Kroisos 3, 35, 53 Siedler 4 f., 63 f.
Kyllenios 70 Megistos 48 f.
Meilichios 127
Kyria 75
Kyrioi 16 Men 17, 30, 32 f., 36, 38-40, 42-45, 48, 50, 52 f.,
Kyrios 41, 57, 75 55-59, 67, 74 f., 81-83, 86, 93, 95-100, 105,
109 f., 117, 122, 126 f.
L Epitheta 43, 57, 75,117,126
Ikonographie 32
Labanas 17, 39 f., 43, 58, 82, 97
ohne Beinamen 17
Land 103
Men Tiamu und Anaitis 8, 18, 31, 36, 44, 50,
Larisenos 52
57, 67, 75, 81, 86-88, 98-100, 105
Larmene 16, 32, 86, 88
Mcnos Tekusa 19, 31 f., 36, 39, 82, 86, 122
Lauadenos 13,50,83, 108
3. Register 389
Menschen als Vermittler 41, 90, 121, 123 OLEV Aziottois 21, 57
Meter 18, 28-33, 36-38, 41, 43, 45, 47, 52 f., 60, OLEV TaµciaEL 22,57
64, 67, 69, 73-77, 79, 81-83, 85 f., 88-90, OL Perkenon 22,57,84
94-97, 100, 105 f., 108-110, 121-123, 126 f. Oleine 21, 33
Epitheta 29 Olympios 25, 48, 62
Epitheta nach Namen anderer Gottheiten 31 Orakel 35, 64, 90, 122 f.
ohne Beinamen 18 -inschrift 35
Meter niiv 6ELiiv18, 28 Orea 18, 30, 110, 121
Misnyenos 24, 45 Oreia 30, 47
Mithra(s) 36, 73 Oreites 47, 57, 82, 127
Mneme 19, 72
Moira 19
p
Mondgott 38 Paian 13, 64
Mondsichel 40, 44, 55-58, 84 Palästra, Gott der 70
Monos 49 Panathenaia kai Eumeneia 64
Monotheismus 59, 61 Pandenos 13, 5 1
Motellei tes 17, 39 Papias 20, 54, 127
Motyleites 17, 39 Patrioi 22, 58, 84 f., 109
Moundou 52 Peizenos 25, 45
Münzen 1, 7 f., 11, 13, 16, 20, 23, 28 f., 31 f., 34 f., Pereudenoi 22, 40, 43, 47, 58, 105
37-40, 43 f., 48, 50, 52 f., 56, 59, 62 f., 65, Pergamon, pergamenisch 55, 62, 65 f., 68-70, 72
67-76, 79, 81, 85 f., 88, 109 Perkon basileuon 17, 41, 57
Münzserien 48 Persephone 20
Mütze, phrygische 44 Perser 3 f., 73 f., 76- 79
Mysterien 31, 36, 51, 55, 64, 66, 70, 77 f. Perses 25, 79, 82
Persike 11, 73 f., 104
N Persien, Perser, persisch 3 f., 36, 38, 73-79, 89,
o'L EV lazois 21, 57 Polieus 25, 28, 34, 47 f., 81, 83, 89, 95-97
Priester 10, 34, 44, 47-49, 53, 61, 64, 66, 68, 75, Soteres 22, 72
Provinz, römisch 5 f., 51 86, 88 f., 104, 107f.,110, 114 f., I 18, 121-123,
Ptolemäer 79 125
Stier 44, 118
Q Strafe 100, 107, I 15f.,118-121, 123 f.
Q>..dän.{siehe a. Lydien, lydisch 53 Geld- I 0, I 03 f.
Strahlenkranz 44, 53, 59
R Strahlenkrone 42, 64
Strapton kai Bronton 22, 56
Relief 55, 64
Stratios 25, 49, 93
Religiosität, der Bevölkerung II 2
Suffix 47
s -ates 39
-enos/e 39,45,47,51
Sabaszios 55
-ios 51, 54
Sabathikos 20, 56, 100
-ites 45, 47
Sabazios 20, 25, 31, 36, 55 f., 62, 75, 77, 81 f., 86,
Synkretismus 3, 62 f., 65, 96, 1I 2, I 24
88, 94, 108-110, 125, 127
Syrien,syrisch 28, 33, 36
Sabbatfest, siehe a. Judentum 56
Sarapis 20, 79 f., 84, 88, 97, 10 I
T
Sardiane 14, 33-35, 64, 76, 78, 83, 88, 91 f.,
95-97, 104- 106, 112, I 26 Tabalenoi 22, 58, 84, 88
Satrapen 36 Taillenos 25
Säulen 105 Tal..rdene 19
Schützer 34, 63, 71 Targyenos 46
Grab- 34, 57 r., 118 Tarigyenos 25, 46
Schutzgottheit 63, 111 Tarsene 19, 30, 52, 83
Schwur 41, 58 Tarsi 13, 51
..
3. Register 391
Griechische Stichwörter
tm<f:>avtjs 68, 116
äyyEAOS 59, 122
EpWTClW118
ayLwTaT17 75
ciKµacna[ 98 flJQIJTl7TOS117
QKOlJW1]7 119
E1.18oeEw
ÜAUTOS117 E1.117µEplt0v
auµß[wms 99
ava8ELKVUµL123 f\.1/\0YEW119
36
QIJELKETOS EVX17120
114
QTTQLTEW Eüxoµm (tv-, EW) 118, 120
aTTE
AEV8E
pos 110 teoµoAoyovµaL 119
apa[ 120
apntj 123 17paKAEwTm98
apxtµayos 89 17pwarn[ 93
KEAElJW
115 OKijTTTpov120
KEXOAwµivwvTVXOLTO
Twv 0Ewv 121 OKT\TTTpocp6pos-
89
KAT\Öovl(oµm122 OKUAaKaLVa
68
KOAa(W115 ami:pa 101
KVPLOS'
38, 117 OTf\Moypacp{w123
auµß[waLs- 98 f.
auµßLWTT)S'
99
Aouoµm 100
auµßoAacp6poL100
AVTpov 119
avvyE vris- 101
AvTp6w 119
CJVVLEp68ouAos-
94
avvµ VCJTT\S'
101
µciym 73 (JlJVOOOS'
100
µciyos- 89 awµarn LEpci73, 93 f.
µapTVpEw 123 CJWTT)p
117
µiyas- 38, 46, 56, 61, 117
µEyWTOS'47, 56, 117
TEKOUOU17,37
µEAaVf\cp6pm101
nµciw 21
µnaßa[vw 116
Tupavvos- 38
µnipxoµm 116
µ lJCJTT\S'
10 1
0µvw86s-90
UTTO
6vdpou 121
vap0f\Kocp6pos-93
VEaVLOKOL
98
vEµrnciw 116 cppchpa 49, 99
VEµEOLS' 123 cpu~LµOS'
64
VEWKüpOS'
91
VEWTTOL
T\S'92
OLKOS'
100
EV T0 1.Ep0 95
OLKOUVTES'
01. TTEpl.Tov 'HpaKAfo vrnvlaKOL 98
TTapayyiMw 114,123
TTapayyi)l.µarn 114
TTapaKaTa0T)KT\
106
TTapciarnaLs-121
TTapaxwpEW118
TTl 120
TTC!KLOV
TTOOC!plOL
102
TTpdOLS'
ETTI.AlJCJEL
106
TTpoayy{Mw 114
TTpücpT)Tf\S'
90
TTpocpijns-90, 123
394 Indices
4. Quellenverzeichnis
Aischyl. A. 1265 89 LXXVI 33
Archilokos 102 42 Paus. I 1,3 30
Aristeid. Or. XL VII 3 121 II 32, 6 30
XLVII 58 123 III 22, 4 29
XLVII 76 121; 123 V 13, 7 29
Arrian an. I 17, 3 48 V 27, 5-7 12;29; 76;89
Artern. Dald. IV 44 99 VII 17, 9-IO 36; 54
V 82 99 XII 12, 9 56
Avesta Yast 5 74 Philostr. Ep. 75 36
Cass. Dio. LXXI 8 62 Phot. 248, 42 77
Clemens Al. Prot. I 5, 57 75 Plin. nat. V 111 8
V 65, 3 78 V 126 51
Diod. III 58, 4 54 Pol. V 59, 3-4 62
IV 31, 5 7 Prokl. Tim. I 124 D 31
VII II, 1 7 II 106 A 31
Dioskorides Anth. Pa!. VI 220 54 IV 251 c 55
Eumelos Fr. 18 48 Ptol. V 2, 13 50
Eur. Bacch. 234 66; 67 V 2, 15 8
Hdt. I 94 4; 35 V 2, 21 7
I 131 76; 77 Soph. Phil. 391 30
V I02 28 391-397 28
Hesych. 38 Fr. 535, 2 69
Hierocl. Gr. Synekdomos 669, 4 8 Steph. Byz. 8
Ilias I 15 89 Strab. X 3, 12 28;30;79
III 401 7 XI 8,4 93;95
XVI 260 69 XII 2, 3 93;95;96
Lukian. Syr. D. III 15 54 XII 2, 6 95
N. Testament Apg. 13, 36 114 XII 3, 31 41; 95
Ep. Hebr. 2, 17 89 XII 3, 34 93; 95
Ev.Joh.12,43 124 XII 3, 37 11; 93; 95
18, 36 41 XII 8, 2 7
Ev.Luk.1,13 117 XII 8, 14 95
Ev. Matt. 5, 33 121 XIII 3, 2 7; 52
20, 29 119 XIII 4, 3 3
Nonn. Dion. VII 312 62 XIII 4, 5 7; 14; 34
XIII 474 28; 79 XIII 4, 11 7
XXV 351 54 XIII 4, 13 7
Orph. h. 68 XIV6, 3 30
VI 66 Tac. ann. III 62, 3 11; 73
XV 22;31;56 III 62, 4 3
XX 62 Xen. an. I 6,7 75
XL 31 V 3, 6-7 78
XLII 93 Kyr. VII 1, 3 47
LII 66
TABELLARISCHE ÜBERSICHT DER BELEGE
w
'°
-..J
1
w
Kula Heilig. Koll. Kata. Göl. Mai. Sata. Dald. Char. Iul. Berg. \0
Boni. Bel. Apat. Alm. Lari. Bouk. 00
Agathos Daimon
Agdistis
Anaitis 7# 21# 1# 2# 7#
Aphrodite 1*
Apollo 3# l+ 13# 1#
Arete
Artemis 2+ 4# 2# 1# 1#
Asklepios 1 1 2
Athene l*
Atlas
Attis
Charitai
Demeter 1# 1#
Dionysos 2 1 1 1 2 1
Eudaimonia
Euposia
Hades* 1 1 1 1 1 1
Hekate 1
Helios
Hera
Herakles 2
Hermes
Hestia
Horai* 1
Hosia Dikaia 1
Hosios Dikaios 5 5 2 2
Hygieia 1
Hypsiste 1
Hypsistos 1 1
Isis
Kaie
Klotho* l*
Kula Heilig. Koll. Kata. Göl. Mai. Sata. DA!d. Char. lul. Berg. Boni. Bel. Apat. Alm. Lari. Bouk
Kore 1
Korns 1 1
Larmene
Ma
Men 9 15 20 8 16 10 1
Meter 8 7 9 4
Mneme
Moirai* 1 4 1 1 1 1
Nemeseis l+ l+
Nenenene 1
Nike l+
Nvmphai 1
Papias
Persephone l* l* 1 1 1
Pluto 1
Sabathikos 1
Sabazios 1 3 1 5
Sarapis
Semele
Soteira l+
Thea 1# 1# 1# 1# 3#
Theion 1 1 1 1 4 2 1
Theoi 1# 1# 10# 2# l+ 4+ l+
Theos 1# l+ 1#
Tvche l+ l+
Tvrimnos
Zeus 1.4#.1$ 2.3# 1# 1,1#.1+ 1,4# 2.2# 3# 2# 3# 1 2
Zwölf Götter
N.Ka. Thya. Kilb. Dios. Hyp. Nym. Par. Tur. Hai. Tro. Urg. Sardeis Sali. Phil. Trip. Ap.H.
Agathos Daimon l*
Agdistis 2 l
Anaitis 11$ 2# 14#
Aphrodite l l* l*
Apollo 1 1# 1 3# 1#
Arete 1
Artemis 1# 1# 18#
Asklepios l
Athene s
Atlas !*
Attis 1
Charitai 1
Demeter l*
Dionysos 1 1 1 1 1 3
Eudaimonia 1
Euposia 1
Hades* l
Hekate
Helios 6
Hera 1
Herakles 1 1 l*
Hermes 1 1
Hestia 1
Horai* l*
Hosia Dikaia
Hosios Dikaios 1 1
Hygieia 1
Hypsiste
Hvosistos 1 2
Isis
Kaie
Klotho*
N.Ka. Thya. Kilb. Dios. Hyp. Nym. Par. Tur. Hai. Tro. Urg. Sardeis Sali. Phil. Trip. Ap.H.
Kore 2,1#
Korns 1
Larmene
Ma 2
Men 1 6 3
Meter 6 64 l
Mneme l
Moirai* 1 3
Nemeseis
Nenenene
Nike 1
Nymphai 2 l*
Papias
Persephone
Pluto 1
Sabathikos
Sabazios 2 2
Sarapis
Semele
Soteira l+
Thea l+ 3#
Theion l 1
Theoi 2+ l+ l+ 1
Theos
Tyche 1# l+ 1
Tyrimnos
Zeus 4# 1 3.1 * !+ 1 !* !+ 1.10#.3$.1+ 5,2#
Zwölf Götter