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G U I D O VON L I S T - B U E C H E R E I
I. F O L G E -------- HEFT I
1908.
Verlag Guido »on Ixist Gesellschalt in Wien
im Budihandel £. F. Sleinadter, lieipzig.
Guibo von list
Das Geheimnis
= bcc Runen =
m it einer Runentafel
1908.
Verlag Guido von Iilsf Gesellsdiaft in Wien
im Budihandel 6 . F. Steinacker, keipzig.
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Herrn F r i e d r i c h W a n n i e c k , Hochwohlgeboren!
In hoher Wertschåtzung
uns vor Augen, als das Spiegelbild des Alis wie des
Einzelindividuums. Wuotan lebt im Menschenleibe um
unterzugehen; ,,er weiht, sich selber geweiht, sich selber,
er weiht sich dem Yergehen um neuzuerstehen. Je
nåher er den Zeitpunkt seines „Yergehens zu neuem
Entstehen“ —. seinen Tod — herannahen fiihlt, um so
klarer erwåchst ihm das Wissen vom Geheimnis des
Lebens, das ein ewiges Entstehen und Yergehen, eine
ewige Wiederkehr ist, ein Leben von stetem Gebåren
und Sterben. Ganz geht ihm dieses Wissen erst in dem
Augenblicke der Dåmmerung auf, in welchem er in das
,Uru sinkt, aus dem er wiedererstehen wird, und in
diesem Augenblicke der Dåmmerung (:Sterbens:) gibt er
sein eines Auge als Pfand fiir erhohtes Wissen. D i e s e s
e i ne Au g e b l e i b t a be r — wenn auch verpfåndet
sei n E i g e n , das er bei seiner Wiederkehr aus dem
„Ur“, bei seiner Wiedergeburt einlost, d e n n es i s t
s e i n „ K o r p e r “, wåhrend sein anderes Auge, das er
behålt, sein „ G e i s t u ist. Das „korperliche Auge“,
nåmlich der Korper selbst, dessen er sich nur voriiber-
gehend en tledigt, d e r aber s e i n E i g e n b l e i b t , ver-
einigt sich im Augenblicke seiner Ruckkehr aus dem
Ur — bei seiner Wiedergeburt — wieder mit seinem
andern „geistigen Auge“ — seinem Geist aber das
aus Mimes Quell geschopfte Urwissen bleibt sein Eigen,
d as E i g e n des Al l s, es ist die Summe der Erfahrung
von tausenden von Generationen, das durch die Schrift
erhalten und weiter vererbt wird. So erhoht sich
Wuotans Wissen im Tode, er bereichert es durch den
Trunk aus Mimes Urquell, ebenso bei der „Todten-
Walau wie bei „Mimes Haupt“ *); er trennt sich nur
scheinbar von der Korperwelt — der er auch im schein-
♦) „Mime“ = Erinnern, Wissen. — ,,Ur<jueliu = Das Mysterium
des All-Erstehens, All-Seins und Ali-Yergehens zum Neuerstehen.
„Todten-Walau = Erdgottin, Todtengottin, welche die „entgeistigten
Ki>rperu im Eriedhofe bewah.rt, wåhrend die entkorperten Geister
6 Mysterium der Wiedergeburt.
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z. B. jede Tanne in all ihren Teilen' streng symmetrisch
sein, miisste eine der anderen gleichen, wåhrend nicht
zwei yollkommen gleiche findbar sind, und genau so
miisste es im Menschenleben sein ; alle unterschiedslos
einformig und gleich. Darum sollte der Geborene durch
das Wasser des Lebensu **) gegen bemmende Zufålle ge-
heiligt werden. Darum: „ D e i n L e b e n s t e bt in
G o t t e s H å n d , ve r t r aue ibm in D i r ! u
T l a f , l a g u , l o g r , U r g e s e t z , Meer L e b e n ,
Untergang (Niederlage):
Ein Yierzekntes sing’ icli versammeltem Yolk
Beim Nennen der gottlicken Namen
Denn aller der Asen uud Alben Art
Kenn’ ich so gut wie Reiner.
Das intuitive Erkennen des organischen Wesens des
Alls und damit der Natururgesetze, bildet die un-
erschiitterliche Grundlage der ariscben Heilslebre oder
„Wihineiu (Religion), welcbe das All und daher aucb
das Einzelne in seinem Entstehen, Walten und Yergehen
zu neuem Entstehen zu erfassen und- zu umfassen ver-
mocbte, welcbes esoteriscbe Wissen dem Volke jedoch
in sinndeutlich ausgestalteten Mythen vermittelt wurde,
da das naive, an Tief- und Fernesehen ungewobnte
Volksauge das Urgesetz ébensowenig zu iiberblicken
vermag, wie das leibliche Auge'das Meer, oder das un-
geschulte innere, geistige Auge die'Endlosigkeit des
Lebens im All. Darum sagt die vierzébnte R une: E r s t
l e r n e steuern, dann w ag e die M e e r f a h r t ! “
Y man, m o n , M a n n , M o n d (ma = m u t t e r n ,
m e h r e n , l e e r oder tod).
**) Dårum verlangt auch die Kirche mit deutlicliem Bezug auf
das W a s s e r d e s L e b e n s , als Taufvrasser sogenanntes „leben
diges Wasser14, nåmlich Q u e l l e n - oder f l i e s s e n d e s W a s s e r ,
und lehnt s t e h e n d e s Wasser aus Teichen oder Seen ab.
Ein Fiinfzeh.ii tes zahl ich, was Yolkrast der Zwerg
Sang vor den Toren des Tags
Den Asen zur Stårkung, den Alben zur Kraft,
Mir selber die Sinne zu klåren.
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I. E n t s t e h u n g s stufe: „ir* = Entstehung. —
„og* = åugen, sehen, achten. — „lif1“ = schlafen, ver
borgenes Leben.
II. Sei nst uf e: „ir* = Einschliessen in einen
Bogen, in einen Kreis, Iris. „og* = uochen, wuchern,
mehren. „lifa = leben.
III. Y e r g e h u n g s s t u f e : „ir* = Irrung, Yer-
■wirrung. „og* = scheiden [Orlog *= Krieg: als Ent-
scheider.] „lif“ = schliessen; Gewissheit ohne Zweifel.
Daraus ergeben sich die drei JDeutungsbegriffe des
Wortes „Hiroglif* wie folgt: 1. St ufe: „Die Ent
stehung achte in dem verhehlten &inn*; 2. Stufe :
„Das [in den Zeichen] eingeschlossene (Wissen) melirt
das lebende [Wissen]; und 3. Stufe: „Yerwirrung
scheidet ab das Gewisse*; d. h. was durch die Schrift
festgehalten ist, kann nicht mebr verwirrt werden. Die
griechische Deutung aus „hiero* = hei l i g, und „glypt*
glypho* = in St ei n g e s c h n i t t e n , ist unzureichend.
Wenn schon „hiero* als heilig sich sehr gut mit „hiro*
als achte di e E n t s t e h u n g deckt, so ist die zweite
Hålfte schon darum unrichtig, weil die Hieroglyphen
weitaus ofter geschrieben und gemalt als gemeiselt
wurden. Whllte man aber das „glyphoa bildlich fur
„geistig ve rtieft* gelten lassen, somit den Sinn als
„heilig vertieft* anerkennen, so wiirde solche Deutungs-
annahme dem alt-arischen Begriffe ziemlichnahe kommen.
Ebenso lost sich das Wort „Yggdrasil* in die drei
Wurzelworte „ig“, „dra* und „sil*, auf, welche folgende
dreistufige Bedeutungen ausweisen:
I. „ig“ = „Ich“ als Schopfer, Zeuger, Hervor-
bringer, Weihe. ,,dra“ = drehende Zeugung [Trifos]
Feuerzeugung. „sil* [sal] = Heil.
II. „ig“ = [uig, wig] Kampf [Wiking] „dra“ =
tragen. „sil“ = Gesetz, Såule.
III. „igu — Schreck, Tod „dra“ — vcrnicliten
[Drache] „sila [zil] Ziel, Ende.
Daraus ergeben sich die drei Deutungsbegriffe fur
das Wort Yggdrasil [Igdrasil] wie folgt: 1. „Icb, das
Heil im Urfyr zeugcnd!“ *) 2. Kampftråger des Gfe-
setzes, Kampfbaum, Kampfross und 3. Yernichtungs-
schreckensziel, Schreckensholz. Das klart viel Un-
ycrståndliches auf, besonders die unrichtige Namensdeute
als „Schreckrossu. Die Weltesche „Iggdrasil“ ist der
Lebensbaura der ,,ariscbenu Menschheit, deren „Weihe-
feuera, deren „Entstehungskeilu [sielie brenncnder Dorn-
busch]; sie ist aber lebend, also s e i e n d und w a l t e n d
gedacht, und darum ist sie der „Kampftrågeru — bild-
lich das „Kampfrossu der Menschheit und schliesslich
wird sie das „Schreckensholz“ sein, mit dem die Mensch-
heit vergehen wird; sie ist auck der „windkalte Baumu,
von dem Wuotan im Runenliede singt. Dårum ist auch
die Bezeichnung „ W e l t - E s c h e “ bedeutsam, denn
„Esche“ ist „ask“, und der erste Mann, der Urvater der
Menscheit fiihrte den gleichen Namen [wie die Urmutter,
embla, d. i. „Erleu hiess] und man-asku, men-isk, Mensch,
bat daraus seinen Ursprung. Wie aber in der ersten
Stufe „Henschu den Zeugenden, Schaffenden bezeicbnet,
in der zweiten Stufe die Menschheit als Lebendes,
Seiendes, so in der dritten Stufe das Yerkommene, nicht
mehr menschenwiirdige Individuum, das mit — „das
Mensch“ veråchtlich bezeichnet wird. Ask, fur sich,
bezeichnet: 1. den Ursprung der Menschheit, bildlich
deren Urvater. 2. Die Esche und 3. die Asche, und
davon aus: „Askese“, Yernichtung der Fortpflanzung.
Monask, oder monak ist daher der Miinnich, Monnich,
Monch, welches Wort wir imArischen ebensogut haben
1908.
Verlag Guido uon hist Gesellschaff in Wien
im Budihandel G. F. Sieinacker, Iieipzig.
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