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Fiskalpolitik über Geldpolitik: Die traditionelle wirtschaftliche Denkweise legt oft


einen starken Schwerpunkt auf die Geldpolitik, die von Zentralbanken gesteuert wird.
Geldpolitische Maßnahmen umfassen typischerweise die Anpassung von Zinssätzen,
die Regulierung der Geldmenge und andere Instrumente, um wirtschaftliche Ziele wie
Preisstabilität und Vollbeschäftigung zu erreichen.

Im Gegensatz dazu legt die MMT mehr Wert auf die Fiskalpolitik, die die Rolle der
Regierung bei der Steuerung der Wirtschaft durch Ausgaben- und Steuerpolitik
umfasst. Die Befürworter der MMT argumentieren, dass die direkte Einflussnahme
der Regierung auf die Wirtschaft durch staatliche Ausgaben effektiver sein kann, um
Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum zu erreichen, als die indirekte Steuerung
durch die Geldpolitik.

In der MMT wird betont, dass Regierungen, die ihre eigene Währung kontrollieren,
mehr Flexibilität bei der Fiskalpolitik haben. Sie können Geld in die Wirtschaft
pumpen, indem sie Ausgaben erhöhen, ohne sich primär um die Höhe der
Steuereinnahmen oder die Ausgabe von Staatsanleihen sorgen zu müssen. Dies steht
im Gegensatz zu Ländern, die den Euro oder eine andere gemeinsame Währung
verwenden, deren Handlungsspielraum durch gemeinsame geldpolitische
Entscheidungen begrenzt sein kann.

Indem sie die Fiskalpolitik betont, fordert die MMT eine Neubewertung der Rolle der
Regierung in der Wirtschaft und der Art und Weise, wie wirtschaftliche Ziele erreicht
werden können. Sie schlägt vor, dass die Regierung eine aktivere Rolle bei der
Förderung von Vollbeschäftigung und sozialer Gerechtigkeit spielen sollte, indem sie
gezielt staatliche Ausgaben tätigt und die Besteuerung entsprechend anpasst, anstatt
sich ausschließlich auf die Geldpolitik zu verlassen.

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