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SAP ERP Consulting

Master Informatik – Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik

Dozent:
Prof. Dr. Andreas Krüger
SAPCON
Einführung in die Veranstaltung

SAPCON 2
Zielsetzung der Veranstaltung

Methodenkenntnisse:
◦ Projektmethodologien bei SAP ERP Projekten
◦ Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren von SAP ERP Projekten
◦ Testmanagement
◦ Migrationsoptionen

Systemkenntnisse:
◦ Wiederholung der wichtigsten Kernprozesse in SAP S/4 HANA
◦ Vertiefte Kenntnisse in einzelnen Modulen / Lines of Business durch Entwicklung von Lösungsansätzen
für tiefergehende Problemstellungen
◦ Erfahrung in der Umsetzung von Customizing-Aufgaben

Kollateralschaden:
◦ Auffrischung einiger betriebswirtschaftlicher Grundkenntnisse

SAPCON 3
Was Sie mitbringen sollten

◦ Grundlegende Kenntnisse in SAP ERP werden unterstellt


◦ Betriebswirtschaftliche Kenntnisse (Logistik, Rechnungswesen, Controlling) sind notwendig

Prüfungsleistung PStA:
◦ Schriftliche Ausarbeitung einer Reihe theoretischer und projektbezogener Aufgabenstellungen. Abgabe bis
14.01.2024 eod per Mail an andreas.krueger@th-rosenheim.de
◦ Zwischenpräsentation sowie Abschlusspräsentation beim Projektkunden

SAPCON 4
Inhalt und Aufgabenstellungen

Die Veranstaltung simuliert ein Beratungsprojekt für ein Semesterbegleitende schriftliche


mittelständisches Unternehmen, das S/4 HANA einführen will. Ausarbeitung:
Während die Teilnehmer des FWPM „FES“ im WIF-Bachelor sich ◦ Bearbeitung der Aufgabenstellungen in
mit der Einführung der grundlegenden Geschäftsprozesse Kleingruppen.
dieses Unternehmens beschäftigen, widmen sich die Master-
Studierenden einzelnen, tiefergehenden Fragestellungen. ◦ Zwischen- und Abschlusspräsentation vor
dem Projektkunden
Praktische Aufgabenstellung: ◦ Abgabe einer Studienarbeit (= schriftliche
- Bearbeitung von zwei Fragestellungen des Kunden Lösung der Aufgabenstellungen) pro
- Empfehlungen für den Kunden formulieren, anhand von Teilnehmer am Semesterende
theoretischer Recherche und Systemprototypen ◦ Achten Sie in der schriftlichen
=> Konkrete system- und prozessbezogene Aufgabenstellungen, Ausarbeitung auf das Einhalten der
die aber gleichzeitig ein theoretisches Verständnis erfordern. Standards zum wissenschaftlichen
Arbeiten!
Arbeit in den Lehrveranstaltungen:
◦ Für die Ausarbeitung ist ein reiner
 Diskussion der Projektmethodik
Systemprototyp explizit nicht
 Wiederholung der Schlüsselmodule
ausreichend! Eine fundierte Erläuterung
 Verständnis der Zielsetzung und der betriebswirt-
der Zusammenhänge wird erwartet.
schaftlichen Hintergründe der Aufgabenstellungen

SAPCON 5
Zeitlicher Ablauf der Veranstaltung

3. Okt. 10. Okt. 13. Okt. 17. Okt. 24. Okt. 1. Nov. 7. Nov. 14. Nov. 21. Nov. 28. Nov.
Präsenztermin X X X X X
Individuelle
Betreuungstermine X X X

Blocktermin mit Anwesenheitspflicht:


Einführung in die Problemstellung beim Kunden.
Nachmittags: Einführung Navigation
in SAP sowie in den IMG

5. Dez. 8. Dez. 12. Dez. 19. Dez. 26. Dez. 2. Jan. 9. Jan. 16. Jan. 19. Jan.
Präsenztermin X X X X
Individuelle
Betreuungstermine X X

Blocktermin mit Blocktermin mit


Anwesenheitspflicht: Anwesenheitspflicht:
Präsentation der Präsentation der Ergebnisse
Zwischenergebnisse der Fit-
to-Standard-Betrachtung
SAPCON 6
Aufgaben bis zum ersten Workshop

1.) Einarbeitung in den Kundensteckbrief und in die Projektspezifikation

2.) Suchen Sie sich geeignete SAP-Communities / -Foren

3.) Machen Sie sich mit Plattformen vertraut, auf denen man tiefergehende Diskussionen
rund um SAP-Probleme findet.

4.) Überlegen Sie bereits, mit wem Sie eine Gruppe bilden könnten, und welche der Aufgaben
Sie im Team primär und sekundär übernehmen wollen.

Im Blocktermin werden wir vom „Projektkunden“ viele und wahrscheinlich auch detaillierte
Informationen erhalten, welche Vorstellungen der Kunde zum zukünftigen Einsatz von SAP
im Vertriebsbereich hat.

SAPCON 7
Aufgaben für die PStA

Ein Elektroboot-Produzent (Dauscher Elektroboot Manufaktur DEBM) will SAP S/4 einführen.
Hierbei fallen neben den Standard-Prozessen auch einige tiefergehende Fragen an:

Aufgabe 1 – Dispositionsverfahren
- Die Boote sollen in Zukunft mit Fendern (6 Stück pro Boot) und Kissen (3 Stück pro Boot) ausgeliefert werden. Für
diese Materialien sollen in Prien und Pöcking separate Lagerbestände vorgehalten werden. Mit dem Lieferanten
haben wir vereinbart, dass wir immer mindestens 150 Fender bzw. 100 Kissen bestellen, damit sich das individuelle
Bedrucken lohnt. Wie würde man dies abbilden? Welche Dispositionsstrategie würden Sie vorschlagen?
- Man überlegt, in Prien in Zukunft noch ein weiteres Boot zu produzieren. Auch wenn die Stückliste ähnlich sein wird,
so weichen die Boote doch in manchen Aspekten ab. Der Kunde würde gerne verstehen, wie das SAP-System
disponiert, wenn mehrere Fertigerzeugnisse mit verschiedenen Stücklisten durch einen MRP-Lauf gehen. Er würde
hier eine theoretische Darstellung erwarten, wie die Disposition innerhalb eines MRP-Laufes genau abläuft.

SAPCON 8
Aufgaben für die PStA

Ein Elektroboot-Produzent will SAP S/4 einführen. Hierbei fallen neben den Standard-
Prozessen auch einige tiefergehende Fragen an:

Aufgabe 2 – Vertiefung MRP


Die DEBM würde gerne in der Disposition über das „einfache“ Material Requirements Planning zukünftig etwas
hinausgehen. Konkret hat man die folgenden Fragen:
- Kann man die Disposition auch „simulieren“? Hintergrund: Der Vertrieb ist sich natürlich über die tatsächlich zu
erwartenden Absatzmengen pro Monat nicht ganz sicher. Er kann (siehe Kapitel 4.1) zwar eine „Best Guess“ Schätzung
abgeben. Aber die DEBM wäre gerne in der Lage auch einmal durchzuspielen, was im Falle einer anderen Planvariante
passieren würde, d.h. wie viele Produkte dann zu welchem Termin produziert werden müssten. Aus dieser Simulation
sollen aber keine Aufträge oder BANFen resultieren. Ist das in SAP möglich? Wenn ja, wie?
- Kann man bei der Disposition generell, also sowohl produktiv als auch in der Simulation, die Kapazitätsauslastung
berücksichtigen? Was wäre hierfür erforderlich?

SAPCON 9
Aufgaben für die PStA

Ein Elektroboot-Produzent will SAP S/4 einführen. Hierbei fallen neben den Standard-
Prozessen auch einige tiefergehende Fragen an:

Aufgabe 3 – Werke im Ausland


Derzeit überlegt die DEBM, am Attersee bei Salzburg in Österreich ein kleines Areal (Steg-Plätze für 10 Boote und
Verkaufshütte) anzumieten, um für österreichische Kunden Probefahrten zu ermöglichen und dann auch lokal die Boote zu
vermitteln bzw. zu verkaufen, die aber in Prien bzw. Pöcking produziert werden. Die DEBM hat hierzu einige Fragen:
- Müsste man hierfür einen Buchungskreis anlegen? Es handelt sich nicht um eine „echte Betriebsstätte“, sondern nur
um ein kleines Außenlager mit Vertrieb. Wie sehen hier die rechtlichen Regelungen aus bzw. was empfiehlt SAP hier?
- Was ist bei der Abwicklung eines Prozesses zu beachten, wenn z.B. aus Prien Boote an den Attersee transportiert
werden und von dort dann an den Kunden in Österreich verkauft werden? Gefragt wäre eine End-to-End-Beschreibung
des Prozesses, von der Umlagerung bis zur Abrechnung.

SAPCON 10
Aufgaben für die PStA

Ein Elektroboot-Produzent will SAP S/4 einführen. Hierbei fallen neben den Standard-
Prozessen auch einige tiefergehende Fragen an:

Aufgabe 4 – VIM und Integration in S/4


Um die Rechnungsbearbeitung möglichst effizient zu gestalten, erhofft man sich bei der DEBM, dass Eingangsrechnungen
automatisch gelesen und verbucht werden. Dies soll so weit wie möglich die logistische Rechnungsprüfung ersetzen bzw.
automatisieren. Nur im Falle bestimmter Grenzwerte (z.B. Rechnungsbetrag > x EUR) sollen noch Freigaben erforderlich
sein. Die DEBM will nun den potenziellen Funktionsumfang eines Vendor Invoice Managements (VIM) mit einer OCR-
Lösung bzw. einem entsprechenden Workflow möglichst detailliert kennenlernen. Was bietet SAP? Welche Alternativen
gibt es? Wie genau funktioniert die Integration mit MM und FI innerhalb eines solchen Prozesses in diesem Fall? Hinweis:
Hier wird nicht notwendigerweise ein Systemprototyp erwartet.

SAPCON 11
Aufgaben für die PStA

Ein Elektroboot-Produzent will SAP S/4 einführen. Hierbei fallen neben den Standard-
Prozessen auch einige tiefergehende Fragen an:

Aufgabe 5 – Ledger-Lösungen
Derzeit wird die DEBM von einem internationalen Großkonzern umworben, der Interesse an einer Übernahme zeigt. Auch
wenn dies noch unsicher ist, so besteht dennoch eine Strategie der DEBM darin, sich für einen etwaigen Kauf durch ein
internationales Unternehmen attraktiv zu machen. Man überlegt daher konkret, einen Ledger für IFRS einzuführen. Hier
würde das Unternehmen gerne einige Fragen beantwortet bekommen:
- Was wäre die Vorgehensweise, einen IFRS-Ledger gleich zu Beginn einzubauen?
- Wie laufen dann die Buchungen der DEBM ab, d.h. wie wird dieser Ledger befüllt?
- Konkret: Wie sieht die Integration der Anlagenbuchhaltung mit dem Hauptbuch in diesem Fall aus, d.h. wie wird
gewährleistet, dass dieselbe Maschine oder dasselbe Firmen-Kfz in HGB und IFRS unterschiedlich abgeschrieben
werden können?

SAPCON 12
Aufgaben für die PStA

Ein Elektroboot-Produzent will SAP S/4 einführen. Hierbei fallen neben den Standard-
Prozessen auch einige tiefergehende Fragen an:

Master-Aufgabe 6
Die DEBM hat noch einige detailliertere Fragen zur Projektvorgehensweise. Speziell:
- Wie erfolgt in SAP S/4 HANA (Greenfield) die Datenmigration? Welche Herausforderungen bestehen hier und wie
werden diese gelöst?
- In der Erläuterung sollten exemplarisch die folgenden drei Aspekte beleuchtet werden: Business Partner,
Kundenaufträge, Offene Kreditorenposten
- Wie könnte ein Zeitplan für einen „Cutover“ aussehen, also für den konkreten Übergang von den alten Systemen auf
das neue S/4 System. Der Kunde erwartet hier einen konkreten Zeitplan als Vorschlag.

SAPCON 13
Aufgaben für die PStA

Sie arbeiten in Teams von 2-3 Personen an zwei Aufgaben:

Primär:
Sie sind für die Präsentation im zweiten
und dritten Workshop für dieses Thema
verantwortlich.
 Pro Thema nur 1 Team „primär“

Sekundär:
Sie arbeiten dieses Thema in Ihrer PStA
aus. In den Workshops diskutieren Sie
mit, präsentieren aber selbst nicht.
 Pro Thema beliebig viele Teams
„sekundär“

SAPCON 14
ReCap – SAP als Unternehmen und als Lösung

SAPCON 15
Was ist ein ERP-
System?
SAPCON 16
SAP Refresh – Operative Systeme im Unternehmen

„Integrierte Gesamtsysteme“ zur Abdeckung der wesentlichen operativen Funktionen und Prozesse
eines Unternehmens werden häufig als „ERP-Systeme“ bezeichnet. S/4 ist so ein ERP-System!

Supply Chain Management (SCM)


Supplier Relationship Customer Relationship
Management (SRM) Management (CRM)
Unternehmen

Be-
Produktion Vertrieb
Lieferant schaffung Kunde

ERP-System

„ERP“ = Enterprise Resource Planning = Die Unternehmensressourcen sollen möglichst effizient für
die betrieblichen Abläufe geplant und koordiniert werden.
SAPCON

17
Die zentralen Geschäftsprozesse im Unternehmen

R2R
Record-to-Report

A2R
Plan-to-Predict
Acquire-to-Retire

P2P O2C
Purchase to Pay / Plan-to-Produce Order to Cash /
Procure to Pay Lead to Cash

SAPCON 18
Technologische Entwicklung von R/3 zu S/4

SAPCON 19
Integrationsmodell von SAP S/4 HANA

• Wesentliche Änderungen bestehen in Frontend


einer neuen Datenbank (HANA) sowie
in einem neuen User Frontend (Fiori /
SAPUI5 auf Basis HTML5)
• Die Bedienung von SAP kann sich nun
an den Bedürfnissen der Anwender
richten:
Applikation
• Aufgabenorientierte Fiori Apps
(mobile) für Endanwender
• SAP GUI für Power-User,
Customizing oder für
Massentransaktionen

• Die meisten Unternehmen verfolgen


heute eine Fiori-First-Strategie.
Datenbank

SAPCON
20
Integrationsmodell von SAP S/4 HANA

Eine wesentliche Entwicklung ist außerdem die Öffnung des ERP-Systems in Bezug auf Services jenseits des
SAP Kerns, insbesondere in Hinblick auf cloud-basierte Anwendungen und Services.
Die Grundidee besteht darin, einen Clean Core zu erreichen. FRAGE: WARUM???

Quellen: SAP SE
SAPCON
21
Mit der BTP zum Clean Core

Eine wesentliche Entwicklung ist außerdem die Öffnung des ERP-Systems in Bezug auf Services jenseits des
SAP Kerns, insbesondere in Hinblick auf cloud-basierte Anwendungen und Services.
Die Grundidee besteht darin, einen Clean Core zu erreichen.

Quellen: SAP SE
SAPCON
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ReCap / Warum führen Unternehmen SAP ein?

SAPCON 23
Hintergrund: Motive für die Einführung von SAP ERP

Häufige Situation in Unternehmen vor


Einführung eines integrierten ERP-Systems:
Lager- Finanz-
Vertrieb
verwaltung buchhaltung
• Individuelle, durchaus effiziente und
anwenderfreundliche Lösungen für
einzelne Teilprozesse

• Separate Stammdaten Stamm- und Stamm- und Stamm- und


Bewegungsdaten Bewegungsdaten Bewegungsdaten

Diskussion: Welche Probleme


entstehen hieraus? Bestellwesen
Produktion Controlling
Beispiel „Materialstamm“ (Einkauf)

Diskussion: Wie könnte man diese


Probleme lösen, ohne die Systeme
komplett „wegzuwerfen“? Stamm- und
Bewegungsdaten
Stamm- und
Bewegungsdaten
Stamm- und
Bewegungsdaten

SAPCON 24
Hintergrund: Motive für die Einführung von SAP ERP

Häufige Situation in Unternehmen vor


Einführung eines integrierten ERP-Systems:
Lager- Finanz-
Vertrieb
verwaltung buchhaltung
• Individuelle, durchaus effiziente und
anwenderfreundliche Lösungen für
einzelne Teilprozesse

• Separate Stammdaten Stamm- und Stamm- und Stamm- und


Bewegungsdaten Bewegungsdaten Bewegungsdaten

• Isolierte Bewegungsdaten

Diskussion: Welche Probleme Bestellwesen


Produktion Controlling
(Einkauf)
entstehen hieraus?
Beispiel „Kundenauftrag“

Diskussion: Wie könnte man diese Stamm- und Stamm- und Stamm- und
Probleme lösen, ohne die Systeme Bewegungsdaten Bewegungsdaten Bewegungsdaten

komplett „wegzuwerfen“?

SAPCON 25
Hintergrund: Motive für die Einführung von SAP ERP

Klassische Integrationsversuche:
Lager- Finanz-
Vertrieb
verwaltung buchhaltung
• Fallweiser Versuch einer Vereinheitlichung
von Stammdaten (zentrales
Stammdatenmanagement).

• Fallweiser Versuch, Schnittstellen für Stamm- und Stamm- und Stamm- und
Bewegungsdaten zu schaffen, um Bewegungsdaten Bewegungsdaten Bewegungsdaten

Doppelerfassungen und Fehler zu Auftrag


vermeiden.

Diskussion: Unterstellen Sie, dies Bestellwesen


Produktion Controlling
(Einkauf)
wird über Jahre so entwickelt. Nun
sollen Sie das Produktionssystem
ändern. Welche Probleme Material
entstehen? Stamm- und Stamm- und Stamm- und
Bewegungsdaten Bewegungsdaten Bewegungsdaten

SAPCON 26
Hintergrund: Motive für die Einführung von SAP ERP

Klassische Integrationsversuche:
Lager- Finanz-
Vertrieb
verwaltung buchhaltung
• Fallweiser Versuch einer Vereinheitlichung
von Stammdaten (zentrales
Stammdatenmanagement).

• Fallweiser Versuch, Schnittstellen für Stamm- und Stamm- und Stamm- und
Bewegungsdaten zu schaffen, um Bewegungsdaten Bewegungsdaten Bewegungsdaten

Doppelerfassungen und Fehler zu Auftrag


vermeiden.

• Resultat: Fallweise Integrationsversuche


Bestellwesen
führen zu einer äußerst komplexen, teuren (Einkauf)
Produktion Controlling
und ineffizienten Architektur, die schwer
administrierbar ist.
• Änderungen werden immer teurer
• Aus Unternehmenssicht wird die IT immer Material
teurer, obwohl die Probleme immer weiter Stamm- und Stamm- und Stamm- und
zunehmen Bewegungsdaten Bewegungsdaten Bewegungsdaten

Frage: Ausweg aus dieser Situation?

SAPCON 27
Hintergrund: Motive für die Einführung von SAP ERP

• Wenn der aktuelle bzw. absehbare


Leidensdruck größer ist als der Finanz-
buchhaltung
(voraussichtliche) Aufwand einer
Neueinführung, wird i.d.R. ein neues und
integriertes System eingeführt. Lager- Vertrieb
verwaltung
• SAP, Microsoft, Oracle, Unit 4 etc.

• Es handelt sich dabei nicht nur um eine


Tooleinführung, sondern auch stets um Stamm- und
Bewegungsdaten
eine umfassende Prozessveränderung.
Warum?

Bestellwesen Controlling
(Einkauf)

Produktion

SAPCON 28
Geschäftsobjekte in SAP ERP

SAPCON 29
Geschäftsobjekte in SAP ERP

Um Geschäftsprozesse in SAP ERP abbilden Transaktionsdaten = Einzelbelege


zu können, sind drei Arten von
Geschäftsobjekten erforderlich: z.B. Bestellung, Rechnung,
Fertigungsauftrag, Kundenauftrag
◦ Customizing-Daten bestimmen die
grundsätzliche Funktionsweise des
Systems. Sie beeinflussen, wie ganze Stammdaten
Kategorien von Objekten „funktionieren“.
◦ Nur wenige Anwender / Consultants sind z.B. Materialdaten, Kundendaten,
berechtigt diese Objekte zu ändern. Zuliefererdaten, Arbeitsplatzdaten,
Personaldaten, Sachkonten
◦ Änderungen haben gravierende Seiteneffekte
und werden NIE auf dem Produktivsystem
Customizing-Daten
vorgenommen, sondern stets transportiert
und vorab getestet.
z.B. Materialarten, Kontenplan,
◦ Änderungen erfolgen beim ursprünglichen Bilanzstruktur, Kostenstellenarten,
Aufbau des Systems und dann nur mehr Kontenfindungslogik
fallweise und projektbezogen.
◦ Änderungen im Life-Betrieb können zu
erheblichen Problemen führen und bedürfen Transparente Tabellen
daher einer genauen Transition-Planung.

SAPCON 30
Geschäftsobjekte in SAP ERP

◦ Stamm-Daten sind die Grundlage für den Transaktionsdaten = Einzelbelege


Ablauf von Geschäftsprozessen. Sie
bilden überdauernde Eigenschaften von z.B. Bestellung, Rechnung,
Fertigungsauftrag, Kundenauftrag
Objekten ab, die in einem
Geschäftsprozess benötigt werden:
◦ Nur wenige Key-User sind berechtigt diese Stammdaten
Objekte anzulegen oder zu ändern.
◦ Änderungen haben potenziell Seiteneffekte z.B. Materialdaten, Kundendaten,
auf einzelne Transaktionen. Zuliefererdaten, Arbeitsplatzdaten,
◦ Änderungen werden i.d.R. direkt auf dem Personaldaten, Sachkonten
Produktivsystem vorgenommen, u.U. aber
vorher auf QA getestet. Customizing-Daten
◦ Ein Transport von Stammdaten ist ebenfalls
z.B. Materialarten, Kontenplan,
möglich.
Bilanzstruktur, Kostenstellenarten,
◦ Änderungen erfolgen beim ursprünglichen Kontenfindungslogik
Aufbau des Systems und auch regelmäßig im
Betrieb.
◦ Da Änderungen Auswirkungen auf offene Transparente Tabellen
Geschäftsprozesse haben können, sind diese
kritisch zu evaluieren.
◦ Da Bewegungsdaten auf Stammdaten
basieren, lassen sich Stammdaten i.d.R. nicht
SAPCON 31
einfach löschen.
Geschäftsobjekte in SAP ERP

◦ Transaktions-Daten erfassen die Transaktionsdaten = Einzelbelege


laufenden Geschäftsprozessen:
z.B. Bestellung, Rechnung,
◦ Der schreibende Zugriff auf ein ERP-System
Fertigungsauftrag, Kundenauftrag
durch einen Standard-User generiert
Transaktions- bzw. Bewegungsdaten.
◦ Die Anzahl von Transaktionsdaten in einem Stammdaten
größeren ERP-System kann erheblich sein.
◦ Da Transaktionsdaten die Grundlage für z.B. Materialdaten, Kundendaten,
rechtlich bindende Berichte bilden (z.B. Zuliefererdaten, Arbeitsplatzdaten,
Bilanz), werden Transaktionsdaten in einigen Personaldaten, Sachkonten
Modulen nicht gelöscht. Bei Korrekturen
erfolgen vielmehr Gegenbuchungen / Customizing-Daten
Korrekturbelege.
◦ Beleginformationen werden z.T. manuell z.B. Materialarten, Kontenplan,
durch den Anwender erfasst, z.T. aber auch Bilanzstruktur, Kostenstellenarten,
aus den beteiligten Stammdaten oder aus Kontenfindungslogik
dem Customizing abgeleitet.

Transparente Tabellen

SAPCON 32
Geschäftsobjekte in SAP ERP

Im Falle von Fehlern ist stets zu prüfen, Transaktionsdaten = Einzelbelege


wodurch diese ausgelöst wurden:
„In meinem SAP stimmt was nicht!“
◦ Fehlerhafte Eingaben eines Anwenders?
◦ Fehlerhafte Stammdaten?
◦ Fehlerhafte Customizing-Einstellungen? Stammdaten-Fehler

o. eigenerstellten Programmen
Fehler in Exits, Modifikationen
Falsche Attribute
◦ Eine Kombination aus den genannten Falsche Gültigkeitsintervalle
Fehlern? :
◦ Fehler aus individuellen Erweiterungen oder
Anpassungen der Applikation (z.B. Customizing-Fehler
eigenerstellte Programme, eigene Codes

Modifikations-
Falsche Kontenzuordnung
und Exits) Falsche Validierungen
◦ SAP-Systemfehler Falsche Ableitungen

Fehler
Falsche Berechnungen
:

SAP-Systemfehler
Bekanntes Problem in einem bestimmten Release (= OSS?)
Neues Problem
:

SAPCON 33
Anpassung von Standard-Software

Kernbereich Programmierbereich 1 Vor der Auswahl einer geeigneten


Standardsoftware ist eine Prozess-
Parameter-/Konfigurationsbereich Programmierbereich 2 Analyse erforderlich.

Jeder Prozess wird dann geprüft,


inwiefern die Standardsoftware ihn
Prozess 1 abbilden kann:

Kernbereich der Lösung:


Prozess 2 Der Prozess ist im Standard enthalten

Parameter-/Konfigurationsbereich:
Prozess 3
Der Prozess kann mittels Customizing-
Änderungen abgebildet werden

Programmierbereich 1:
Durch Eigenentwicklungen an
vorgedachten Exits lässt sich der
Prozess realisieren.

Programmierbereich 2:
Es ist eine unternehmensindividuelle
Modifikation oder Add-on-
Entwicklung erforderlich.

SAPCON
34
SAP ERP als flexibel anpassbare Standardsoftware
Transaktionen / Apps im Frontend
◦ Stark modularer Aufbau.
◦ Wenig betriebswirtschaftliche Logik ist
direkt im SAP-Quellcode fixiert,
stattdessen:
◦ Wo möglich und sinnvoll werden
Steuerungsparameter in transparenten
Tabellen gespeichert.
◦ Dies ermöglicht es, die Funktionsweise
des Systems kundenindividuell sehr stark
anzupassen.

Applikationsserver mit ABAP-Programmcode

Customizing-Tabellen

SAPCON 35
SAP ERP als flexibel anpassbare Standardsoftware

Beispiel: Bildschirmaufbau Materialpflege

◦ Jedes Unternehmen braucht Material


(oder Dienstleistungen).
◦ Aber nicht für jedes Material jedes
Kunden werden in ERP dieselben
Attribute benötigt:
Ein Anbieter von Tiefkühllebensmitteln
hat es mit ganz anderen Produkten zu Angezeigte Felder + Eingabelogik + Validierungen bei der
tun als eine Versicherung, ein Pflege des Materialstamms
Krankenhaus oder ein Anlagenbauer
◦ Im Customizing kann hinterlegt werden,
welche Felder in welchem Unternehmen
Applikationsserver mit ABAP-Programmcode
und für welche Materialart eingabebereit
oder gar verpflichtend sind.

Pflege von „Bildsequenzen“ im Customizing und


Verknüpfung mit Materialarten

SAPCON 36
SAP ERP als flexibel anpassbare Standardsoftware

Beispiel: Bilanzstruktur

◦ Jedes Unternehmen muss eine Bilanz


erstellen. Die grobe Struktur
(Aktiv/Passiv) ist dabei rechtlich
vorgegeben und global einheitlich.
◦ Aber die konkrete Bilanz sieht von
Unternehmen zu Unternehmen
unterschiedlich aus: Angezeigte Bilanz je Buchungskreis
◦ Andere Kontenrahmen
◦ Andere rechtliche
Rahmenregelungen
(HGB/IFRS/US Gaap/Dutch Gaap….) Applikationsserver mit ABAP-Programmcode
◦ Im Customizing kann hinterlegt werden,
welche Konten in welchen Sektionen der
Bilanz für welches Tochterunternehmen
und welchen Accounting-Standard Pflege von
hinterlegt sind. Bilanzstrukturen
im Customizing

SAPCON 37
Überlegung: Herausforderungen bei der Einführung?

Wie wirken sich die folgenden Faktoren auf den Projektaufwand einer ERP-Einführung aus?

• Sehr individuelle Prozesse in Altsystemen („Legacy-Systeme“) des Kunden


• Hohe Anpassbarkeit von SAP
• Hoher Integrationsgrad von SAP im Vergleich zu Legacy-Systemen
• Kompromissbereitschaft beim Kunden in Bezug auf Prozessanpassungen

SAPCON 38
Überlegungen:
1.) Wer sind die Stakeholder
einer ERP-Einführung
2.) Was sind mögliche
Konsequenzen, wenn im Projekt
Fehler auftreten, d.h. wenn das
ERP-System NICHT(!)
funktioniert.

SAPCON 39
Besonderheiten einer SAP-Einführung

Ein Unternehmen, das bereits ein ERP-System hat, kann nicht mehr ohne ERP-System leben.
Das System darf eigentlich nie stillstehen. Die Migration eines ERP-Systems gleicht daher dem
Versuch, bei voller Fahrt Reifen zu wechseln.

SAPCON 40
Besonderheiten einer SAP-Einführung

Noch drastischer formuliert:


Das Unternehmen kann nur eine beschränkte Zeit ohne produktives ERP-System überleben.
Die Migration eines ERP-Systems gleicht daher dem Versuch, die Herz-Lungen-Maschine eines
Intensivpatienten auszutauschen.

SAPCON 41
Besonderheiten einer SAP-Einführung

SAPCON 42

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