Die Incoterms 2023

International Commercial Terms / Internationale Handelsklauseln

1. Die Bedeutung der Incoterms

Die Incoterms sind allgemein standardisierte Handelsklauseln, die die Bedingungen
für die Lieferungen und Zahlungen bei internationalen Geschäften regeln. Da die
Incoterms weltweit anerkannt sind, sind sie ein fester Bestandteil von ca. 90 Prozent
aller internationalen Kaufverträge.
(ICC Germany, 2023)

2. Die drei Hauptfunktionen der Incoterms sind die

folgenden:
 regeln Käufer- und Verkäuferpflichten
 regeln Käufer- und Verkäuferrechte
 Kosten- und Risikoübergang festlegen

3. Nebenfunktionen der Incoterms sind:

Regelt
 wer die Warendokumente beschaffen muss, wer dafür Kosten trägt und wer
den eventuellen Zoll zahlen muss
 wer für wen die Ware versichern und wer dafür die Kosten tragen, muss
 wer welche Transportdokumente beschaffen muss und wer die Kosten
begleichen, muss
 wer die Ware verpackt und wer die Verpackung zahlen muss
 wer die Warenprüfung macht und wer die Kosten dafür übernehmen, muss

Die Bedeutung der Incoterms liegt darin, dass durch ihren Einsatz gewinnt man die
Klarheit für die gegenseitigen Verpflichtungen. Mithilfe der Incoterms können
Missverständnisse und teure Streitigkeiten vorgebeugt werden und dadurch das
Risiko rechtlicher Komplikationen für beide Vertragsparteien germindert werden.

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„Rechtsprobleme wie z. B. der Vertragsabschluss, die Zahlungsabwicklung,
Eigentumsübertragung oder die Rechtsfolgen von Vertragsbrüchen werden von den
Incoterms jedoch nicht geregelt.“
(Herre, 2020)

4. Die Incoterms bieten folgende Vorteile:

 klare Regelung der gegenseitigen Vertragsverpflichtungen
 schnellere Vertragsabschlüsse
 Missverständnisse vermieden
 Rechtsstreitigkeiten vermieden
(Jan Philipp Pohlmeier, 2023)

5. Die Incoterms Gruppen

Die elf Incoterms werden nicht bei jeder Transportart gebraucht. Die Art der
Abwicklung spielt eine große Rolle bei der Auswahl der passenden Handelsklausel.
Um diese Auswahl zu vereinfachen, werden die Klauseln gruppiert, und zwar nach
der Art der Abwicklung und nach Transportarten.
(Jan Philipp Pohlmeier, 2023)

 Die Einteilung der Incoterms nach der Art der Abwicklung

Bei den Incoterms unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Gruppen,
innerhalb der die Kosten- und Risikotragung geregelt ist.
Die Gruppen lauten wie folgt:
F - Übergabeklauseln
E - Abholklausel (Einpunktklauseln)
(Einpunktklauseln)
Der Käufer übernimmt die Kosten für
Minimalklausel für den Verkäufer
den Haupttransport

Der Verkäufer muss dem Käufer die Ware Der Verkäufer muss die Ware an einen
nur auf seinem eigenen Gelände zur vom Käufer bestimmten Frachtführer
Verfügung stellen. Ab diesem Ort trägt übergeben. Ab diesem bestimmten Ort
der Käufer die Transportkosten und das trägt der Käufer die Transportkosten
Transportrisiko für die Ware. und das Transportrisiko für die Ware.

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Beispiele: EXW Beispiele: FCA, FAS, FOB

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 C - Absendeklauseln D - Ankunftsklauseln
(Zweipunktklauseln) (Einpunktklauseln)

Der Verkäufer übernimmt die Kosten für

Maximalklauseln für den Verkäufer
den Haupttransport.

Der Verkäufer schließt einen

Beförderungsvertrag auf seine eigenen
Der Verkäufer trägt die gesamten
Kosten ab. Dadurch trägt er die
Transportkosten und das Transportrisiko
Transportkosten bis zum
bis zu der Ankunft der Ware am
Bestimmungsort. Der Käufer wiederum
Bestimmungsort.
trägt das Transportrisiko ab der
Übergabe an den ersten Frachtführer.

Beispiele: CPT, CIP, CFR, CIF Beispiele: DAP, DPU, DDP

Die Unterscheidung nach Einpunkt- und Zweipunktklauseln deutet an, dass bei den
Incoterms der Kostenübergang und der Gefahrenübergang nicht am selben Ort
erfolgen muss. Es handelt sich um eine Einpunktklausel, wenn der Risikoübergang
gleichzeitig mit dem Übergang der Kosten vom Verkäufer auf den Käufer erfolgt. Bei
einer Zweipunktklausel erfolgt der Risikoübergang und der Kostenübergang zu
verschiedenen Zeitpunkten.
(WKO, 2020)

 Die Einteilung der Incoterms nach Transportarten

Die Incoterms lassen sich in zwei Arten des Transports aufteilen:
Schiffsklauseln, die nur für den
Klauseln, die für jede Art des
Schifftransport und/oder den
Transportmittels gelten
Binnenschifffahrtstransport gelten

Beispiele: EXW, FCA, CPT, CIP,

Beispiele: FAS, FOB, CFR, CIF
DAP, DPU, DDP

(WKO, 2020)

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 6. Anwendungsbeispiele

 Beispiel: EXW (Ex Works / Ab Werk)

Ab Werk Oberösterreich
Klausel
(Einpunktklausel)

Verkäufer BMW Österreich Holding GmbH, Oberösterreich

Käufer Schmied & Co KG, Düsseldorf

Kostenübergan Der Käufer trägt die Kosten für die Ware ab dem Werk in
g Oberösterreich.

Der Käufer trägt das Risiko für die Ware ab dem Werk in
Risikoübergang
Oberösterreich.

 Beispiel: CPT (Carriage Paid to / Frachtfrei)

CPT (Frachtfrei) Stuttgart Hauptbahnhof

Klausel
(Zweipunktklausel)

Verkäufer Mustermann OG, Innsbruck

Käufer Müller & Co KG, Stuttgart

Der Verkäufer trägt die gesamten Transportkosten bis nach

Kostenübergan Stuttgart Hauptbahnhof.
g Der Käufer trägt die gesamten Transportkosten ab dem
Hauptbahnhof Stuttgart.

Der Verkäufer das Risiko für die Ware bis zur Übergabe an den
ersten Frachtführer.
Risikoübergang
Der Käufer trägt das Risiko der Ware von Innsbruck bis nach
Stuttgart.

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Skizze zum oben genannten Beispiel:

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 Literaturverzeichnis
Herre, D. S. (2020). Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart. Von
https://www.ihk.de/stuttgart/fuer-unternehmen/international/internationales-
wirtschaftsrecht/internationale-liefergeschaefte/incoterms/incoterms-2010-
684806 abgerufen
ICC Germany. (9. Oktober 2023). iccgermany.de. Von
https://www.iccgermany.de/standards-incoterms/incoterms-2020-in-der-
uebersicht/ abgerufen
Jan Philipp Pohlmeier, C. Z. (9. Oktober 2023). CGATE LOGISTICS. Von
https://cgate-logistics.com/incoterms/ abgerufen
WKO. (8. Juni 2020). WKO. Abgerufen am 9. Oktober 2023 von
https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/Ueberblick-Incoterms-2020.html

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