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ARATUS, PHÄNOMENE

DEUTSCH VON TORSTEN SCHWANKE

ARATUS VON SOLI war ein griechischer Dichter, der im frühen 3. Jahrhundert v. Chr. in
Mazedonien seine Blütezeit erlebte. Sein einziges erhaltenes Werk sind die Phänomene, ein Buch,
das die Sternbilder und Wetterzeichen beschreibt. Sankt Paulus zitiert den Dichter in seiner Rede
auf dem Areopag, siehe Apostelgeschichte, so kam ein Vers des Aratus in die Heilige Schrift.

Beginnen wir mit Zeus; Ihn lassen wir Sterblichen


Niemals ungenannt; voll von Zeus sind alle Straßen
Und alle Marktplätze der Menschen; voll ist das Meer
Und seine Häfen; immer brauchen wir alle Zeus.
Denn auch wir sind seine Nachkommen;
Und in seiner Güte gegenüber den Menschen
Gibt er günstige Zeichen und weckt die Menschen
Zur Arbeit und erinnert sie an den Lebensunterhalt.
Er sagt, zu welcher Zeit der Boden für die Arbeit
Des Ochsen und der Hacke am besten geeignet ist
Und zu welcher Zeit die Jahreszeiten sowohl
Für das Pflanzen von Bäumen als auch für das Ausbringen
Von Samen aller Art günstig sind. Er selbst war es,
Der die Zeichen am Himmel setzte und die Sternbilder
Markierte und für das Jahr bestimmte, welche Sterne
Den Menschen vor allem die richtigen Zeichen
Der Jahreszeiten geben sollten, damit alle Dinge
Unaufhörlich wachsen könnten. Deshalb verehren ihn
Die Menschen immer zuerst und zuletzt.
Sei gegrüßt, o Vater, mächtiges Wunder,
Mächtiger Segen für die Menschen. Heil dir
Und der Älteren Rasse! Seid gegrüßt, ihr Musen,
Alle freundlich! Aber auch für mich gilt:
Als Antwort auf eure Gnade richte ich all meine Gebete,
So wie es angebracht ist, an die Sterne.

KONSTELLATIONEN NÖRDLICH DER EKLIPTIK

Sie sind alle gleich, obwohl es viele sind


Und andere Sterne auf anderen Wegen sind,
Werden sie immer und durch alle Zeiten hindurch
Über den Himmel gezogen. Aber die Achse
Verändert sich nicht im Geringsten, sondern
Ist für immer unveränderlich, und in ihrer Mitte
Hält sie die Erde im Gleichgewicht
Und dreht den Himmel selbst um sich.

Auf beiden Seiten endet die Achse in zwei Polen,


Von denen jedoch der eine nicht zu sehen ist,
Während der andere uns im Norden hoch
Über dem Ozean zugewandt ist. Um ihn herum
Kreisen zwei Bären (Ursa Major und Minor) zusammen –
Weshalb sie auch Wagen genannt werden.
Nun halten sie ihren Kopf immer an die Flanke
Des anderen und werden immer schulterweise
Getragen, abwechselnd auf ihren Schultern gedreht.
Wenn die Geschichte tatsächlich wahr ist, stiegen sie
Von Kreta aus durch den Willen des mächtigen Zeus
In den Himmel auf, denn als er in alten Zeiten
Als Kind im duftenden Dicton in der Nähe
Des Hügels von Ida spielte, steckten sie ihn
In eine Höhle und ernährten ihn ein Jahr lang,
Während die diktäischen Kureten Kronos täuschten.
Nun nennen den einen Männer beim Namen Cynosura
Und die andere Helice. Durch Helice erraten
Die Achäer auf dem Meer, in welche Richtung
Sie ihre Schiffe steuern sollen, während
Die Phönizier auf die andere Seite vertrauen,
Wenn sie das Meer überqueren. Aber Helice,
Die schon in der frühen Nacht groß erscheint,
Ist hell und leicht zu erkennen; aber das andere
Ist klein, aber besser für Segler: denn
In einer kleineren Umlaufbahn drehen sich
Alle ihre Sterne. Durch ihre Führung steuern
Die Männer von Sidon also den geradesten Kurs.

Zwischen ihnen kreist, als wäre es ein Flussarm,


Auf wundersame Weise der Drache und windet sich
Endlos im Kreis; auf beiden Seiten seiner Windung
Werden die Bären entlang getragen, die das blaue Meer
Immer mehr meiden. Jetzt streckt er das Ende
Seines Schwanzes zu dem einen hin, aber mit der Spirale
Fängt er den Kleinen Bären ab. Die Spitze
Seines Schwanzes endet am Kopf von Helice,
Aber in der Windung hat Cynosura ihren Kopf.
Denn seine gewundenen Kreise kreisen an ihrem Kopf
Vorbei und nähern sich ihren Füßen, doch dann
Dreht er sich wieder um und rennt nach oben.
Nicht ein einziger Stern leuchtet auf seinem Kopf,
Aber auf seinen Stirnen leuchten zwei Sterne,
Und zwei in seinen Augen, und eines darunter
Ist auf der Kinnspitze des schrecklichen Monsters
Angebracht. Schräg ist sein Kopf, und er scheint
Am ehesten so, als würde er auf die Schwanzspitze
Von Helice nicken; sein Mund und seine rechte Schläfe
Stehen gerade dem Ende ihres Schwanzes gegenüber.
Dieser Kopf dreht sich nahe dort, wo die Grenzen
Des Untergehens und des Steigens verschmelzen.

Genau dort in seiner Umlaufbahn dreht sich


Eine Phantomgestalt, wie ein Mann, der sich
Um eine Aufgabe bemüht. Kein Mensch weiß,
Wie man dieses Zeichen klar liest oder welcher Aufgabe
Er gewachsen ist, sondern die Menschen nennen ihn
Einfach „Auf den Knien“ (Engonasin). Nun scheint
Das Phantom, das sich auf den Knien abmüht,
Auf gebeugten Knien zu sitzen, und seine Hände
Sind von beiden Schultern erhoben und strecken sich,
Eine in diese Richtung, eine in jene, einen Klafter lang.
Über der Mitte des Kopfes des krummen Drachen
Liegt die Spitze seines rechten Fußes.

Auch hier rollt die Krone (Corona), die der glorreiche


Dionysos zum Denkmal der toten Ariadne gesetzt hat,
Unter dem Rücken des mühevollen Phantoms.

Auf dem Rücken des Phantoms befindet sich die Krone,


Aber an seinem Kopf erkennt man in unmittelbarer
Nähe den Kopf des Ophiuchus, und dann kann man
Von dort aus den sternenklaren Ophiuchus selbst
Verfolgen: So hell erscheinen unter seinem Kopf
Seine glänzenden Schultern. Selbst bei Mondmitte
Wären sie deutlich zu erkennen, aber seine Hände
Sind überhaupt nicht so hell; denn schwach
Verläuft der Glanz der Sterne auf dieser und jener Seite.
Doch auch sie sind sichtbar, denn sie sind nicht schwach.
Beide umklammern fest die Schlange,
Die die Taille des Ophiuchus umschließt,
Doch er zertrampelt, standhaft und mit beiden Füßen
Gut aufgestellt, ein riesiges Ungeheuer, den Skorpion,
Der aufrecht auf seinem Auge und seiner Brust steht.
Jetzt ist die Schlange um ihre beiden Hände geschlungen –
Ein wenig über ihrer rechten Hand,
Aber in vielen Falten hoch über ihrer linken.

Zur Krone neigt sich der Kiefer der Schlange,


Aber unter seiner gewundenen Gestalt suchst du
Nach den mächtigen Klauen (Waage);
Sie haben wenig Licht und sind keineswegs brillant.

Hinter Helice wird wie einer, der fährt,


Arctophylax hergetragen, den die Menschen
Auch Boötes nennen, da er Hand an den wagenartigen
Bären zu legen scheint. Er ist ganz hell;
Aber unter seinem Gürtel treibt ein Stern,
Heller als alle anderen, Arcturus selbst.

Unter beiden Füßen von Bootes ist die Jungfrau


markiert, die in ihren Händen die glänzende
Kornähre trägt. Ob sie die Tochter von Astraeus ist,
Der, wie die Menschen sagen, einst der Vater
Der Sterne war, oder das Kind eines anderen Vaters,
Ihr Weg wird unbesorgt sein! Aber unter Männern
Ist noch eine andere Geschichte verbreitet,
Die besagt, dass sie einst auf der Erde lebte
Und den Männern von Angesicht zu Angesicht
Begegnete und in alten Zeiten die Stämme
Der Männer und Frauen nie verachtete, sondern
Sich mit ihnen vermischte und ihren Platz einnahm,
Obwohl sie unsterblich war. Ihre Männer
Riefen sie Gerechtigkeit; doch als sie die Ältesten
Versammelte, sei es auf dem Marktplatz
Oder in den breiten Straßen, erhob sie ihre Stimme
Und drängte sie stets zu Urteilen, die für das Volk
Freundlicher waren. In diesem Zeitalter kannten
Die Menschen noch keinen hasserfüllten Streit,
Keinen nörgelnden Streit oder Kampflärm, aber
Sie führten ein einfaches Leben. Fern von ihnen
War das grausame Meer, und noch nicht
Aus der Ferne brachten Schiffe ihren Lebensunterhalt,
Aber die Ochsen und der Pflug und die Gerechtigkeit
Selbst, Königin der Völker, Geberin gerechter Dinge,
Versorgten sie reichlich mit allem, was sie brauchten.
Solange die Erde noch die Goldene Rasse nährte,
Hatte sie ihren Wohnsitz auf der Erde. Doch
Mit der Silbernen Rasse verkehrte sie nur noch wenig
Und nicht mehr ganz bereitwillig, denn sie sehnte sich
Nach den Bräuchen der alten Männer. Doch
In diesem Silbernen Zeitalter war sie noch auf der Erde;
Aber am Abend kam sie allein von den hallenden Hügeln
Und sprach mit keinem Mann sanfte Worte.
Aber als sie die großen Höhen mit sich versammelnden
Menschenmengen füllte, tadelte sie ihre bösen Taten
Mit Drohungen und erklärte, dass sie auf ihr Gebet hin
Nie wieder den Menschen ihr Gesicht offenbaren würde.
Seht, was für eine Rasse die Väter des Goldenen Zeitalters
Hinterlassen haben! Viel gemeiner als sie selbst!
Aber ihr werdet noch schlimmere Nachkommen
Hervorbringen! Wahrlich, Kriege und grausames
Blutvergießen werden den Menschen widerfahren,
Und schweres Leid wird ihnen auferlegt werden.
Trotzdem sprach sie und suchte die Hügel auf
Und ließ die Menschen alle noch immer auf sie starren.
Aber als auch sie tot waren und noch verheerender
Als die Vorgänger, wurde das Geschlecht
Der Bronzen geboren, das als Erstes das Schwert
Des Straßenräubers schmiedete und als Erstes
Vom Fleisch der Pflügenden Ochsen aß,
Dann verabscheute Gerechtigkeit wahrlich
Dieses Menschengeschlecht und flog himmelwärts
Und nahm jenen Aufenthaltsort auf, wo auch jetzt noch
In der Nacht die Jungfrau der Menschen gesehen wird,
Und ließ sich in der Nähe der sichtbaren Bootes nieder.

Über ihren beiden Schultern an ihrem rechten Flügel


Dreht sich ein Stern, dessen Name Vindemiator ist –
Von solcher Größe und mit solcher Helligkeit
Wie der Stern, der unter dem Schwanz
Des Großen Bären leuchtet. Denn Schrecken ist der Bär
Und Schreckenssterne sind in seiner Nähe. Wenn du
Sie siehst, brauchst du nicht weiter zu vermuten,
Welche Sterne hinter ihnen ihre ganze Gestalt modellieren.
Solche Sterne werden von ihr getragen, schön und groß,
Einer vor ihren Vorderfüßen und einer
Unter ihren Hinterknie. Aber alle einzeln, einer hier,
Einer da, werden ohne Namen dahingeschleppt.

Unter dem Kopf von Helice sind die Zwillinge;


Unter ihrer Taille befindet sich der Krebs;
Unter ihren Hinterfüßen leuchtet der Löwe hell.
Es gibt den heißesten Sommerpfad der Sonne.
Dann sind die Felder ohne Ähren zu sehen,
Wenn zum ersten Mal die Sonne mit dem Löwen
Zusammenkommt. Dann stürzen die tosenden
Etesianischen Winde auf die weite Tiefe,
Und das Reisen ist für Ruderer nicht mehr geeignet.
Dann möge ich mich für Schiffe mit breitem Balken
Entscheiden, Steuerleute halten das Ruder in den Wind.

Aber wenn es dein Wunsch ist, den Wagenlenker


Auriga und seine Sterne zu kennzeichnen,
Und wenn dir der Ruhm der Ziege Capella selbst
Und der Kitze zuteil geworden ist, die oft
In der dunkler werdenden Tiefe gesehen haben,
Wie Männer vom Sturm umgeworfen wurden,
Du wirst ihn in all seiner Kraft finden, wie er sich
Zur Linken der Zwillinge nach vorne beugt.
Ihm gegenüber rollt Helices Kopf, aber auf seiner
Linken Schulter sitzt die heilige Ziege,
Die der Legende nach Zeus die Brust gab.
Die Dolmetscher des Zeus nennen sie die Olenische Ziege.
Sie ist groß und strahlend, aber am Handgelenk
Des Wagenlenkers leuchten schwach die Kitze.

Suchen Sie zu Füßen des Wagenlenkers


Nach dem hockenden gehörnten Stier. Sehr lebensecht
Sind seine Zeichen; so deutlich definierte er seinen Kopf:
Nicht durch ein anderes Zeichen würde man
Den Kopf eines Ochsen kennzeichnen, da ihn
Auf diese Weise genau diese Sterne formen,
Die sich auf beiden Seiten drehen. Ihr Name
Wird oft gesprochen und nicht alle unbekannt
Sind die Hyaden. Ausgestrahlt werden sie
Auf der Stirn des Bullen. Ein Stern besetzt die Spitze
Seines linken Horns und den rechten Fuß
Des Wagenlenkers, der sich in seiner Nähe befindet.
Gemeinsam werden sie auf ihrem Weg getragen,
Aber immer früher wird der Stier als der Wagenlenker
Unter dem Westen untergehen, obwohl sie
Bei ihrem Aufstieg gemeinsam vorankommen.
Auch alle Ungenannten werden nicht ruhen,
Die unglückliche Familie des Iasiden Kepheus.
Denn auch ihr Name ist in den Himmel gekommen,
Weil sie Zeus nahe verwandt waren. Kepheus selbst
Steht hinter dem Bären Cynosura, wie einer,
Der beide Hände ausstreckt. Von ihrer Schwanzspitze
Bis zu seinen beiden Füßen erstreckt sich ein Maß,
Das dem von Fuß zu Fuß entspricht. Aber schau
Ein wenig abseits seines Gürtels
Nach der ersten Spule des mächtigen Drachen.

Nach Osten rollt seine unglückliche Frau Kassiopeia,


Die bei Vollmond nachts leuchtet, mit ihren
Spärlichen Sternen. Denn wenige und abwechselnde
Sterne schmücken sie, die ihre Gestalt
Ausdrücklich mit Lichtlinien markieren.
Wie der Schlüssel zu einer doppelten Tür, die innen
Verriegelt ist und mit der Männer, die zuschlagen,
Die Riegel zurückschießen, so leuchten einzeln gesetzt
Ihre Sterne. Aber aus ihren Schultern, die so schwach sind,
Streckt sie sich einen Klafter lang.
Man würde sagen, dass sie um ihre Tochter trauerte.

Denn auch dort rollt diese traurige Gestalt


Von Andromeda, umgeben von ihrer Mutter.
Ich wette, du musst nicht eine Nacht warten,
Um sie deutlicher zu sehen! So hell ist ihr Kopf
Und so deutlich sind sowohl die Schultern
Als auch die Fußspitzen und ihr gesamter Gürtel
Erkennbar. Doch selbst dort ist sie gefoltert,
Mit weit ausgestreckten Armen, und selbst
Im Himmel sind Fesseln ihr Teil. Ihre Hände
Sind dort für alle Zeiten emporgehoben und ausgebreitet.

Unter ihrem Kopf breitet sich das riesige Pferd


Pegasus aus, das sie mit seinem Unterbauch berührt.
Ein gewöhnlicher Stern glänzt auf dem Nabel
Und dem Scheitel des Pferdes. Drei weitere große
Und helle Sterne, die in gleichem Abstand
An der Flanke und an den Schultern angebracht sind,
Zeichnen ein Quadrat auf dem Pferd. Sein Kopf
Ist nicht so deutlich gezeichnet, ebenso wenig
Sein Hals, obwohl er lang ist. Aber der am weitesten
Entfernte Stern in seinem leuchtenden Nasenloch
Könnte den ersten vier, die ihm solchen Glanz verleihen,
Durchaus Konkurrenz machen. Er ist auch nicht vierfüßig.
Am Nabel gescheitelt, mit nur einem halben Körper,
Rollt das heilige Pferd im Himmel. Er war es,
Sagen die Menschen, der vom hohen Helicon
Das helle Wasser der großzügigen Hippocrene
Herabströmte. Denn auf Helikons Gipfel sprudelten
Noch nicht die Quellen, aber das Pferd schlug sie,
Und alsbald ergoss sich das sprudelnde Wasser
Auf das Stampfen seines Vorderfußes hinaus,
Und die Hirten waren die ersten, die diesen Bach
Die Quelle des Pferdes nannten. Aus dem Felsen
Sprudelt das Wasser, und du wirst es nie sehen,
Fern von den Männern von Thespiae; aber das Pferd
Selbst kreist im Himmel des Zeus
Und ist für dich da, um es zu sehen.

Es gibt auch die schnellsten Läufe des Widders,


Der, verfolgt durch die längste Runde, kein bisschen
Langsamer läuft als der Bär Cynosura – selbst schwach
Und sternenlos wie in einer mondhellen Nacht,
Aber doch am Gürtel von Andromeda kannst du
Ihn aufspüren. Denn etwas unterhalb von ihr
Ist er eingestellt. Auf halbem Weg betritt er
Die mächtigen Himmel, in denen die Spitzen
Der Klauen des Skorpions und des Gürtels des Orion kreisen.

Es gibt auch ein anderes Zeichen, das in der Nähe


Von Andromeda geformt ist, Deltoton (Dreieck),
Mit drei Seiten gezeichnet, von denen zwei
Gleich erscheinen, aber der dritte kleiner ist,
Aber dennoch sehr leicht zu finden, denn jenseits
Von vielen ist sie mit Sternen ausgestattet.
Etwas südlich von Deltoton liegen die Sterne des Widders.

Immer noch Vater vor dem Widder und immer noch


Im Vorraum des Südens sind die Fische. Immer ist
Einer höher als der andere, und lauter hört man
Das frische Rauschen des Nordwinds. Von beiden
Erstrecken sich gleichsam Ketten, deren Enden
Auf beiden Seiten miteinander verbunden sind.
Die Begegnungsketten werden von einem einzigen
Schönen und tollen Stern gestrickt, der Knoten
Der Schwänze genannt wird. Lass die linke Schulter
Von Andromeda dein Führer zum nördlichen Fisch sein,
Denn er ist ganz in der Nähe.

Ihre beiden Füße werden dich zu ihrem Bräutigam


Perseus führen, auf dessen Schulter sie
Für immer getragen werden. Aber er bewegt sich
Im Norden in einer größeren Form als die anderen.
Seine rechte Hand ist zum Thron der Mutter
Seiner Braut ausgestreckt, und als würde er
Dem nachjagen, was vor seinen Füßen liegt,
Schreitet er staubbefleckt mit großen Schritten
In den Himmel des Zeus.

In der Nähe seines linken Oberschenkels


Bewegen sich die Plejaden, alle in einer Gruppe,
Aber der Raum, der sie hält, ist klein und einzeln
Leuchten sie schwach. Sieben sind es in den Liedern
Der Menschen, obwohl nur sechs für das Auge
Sichtbar sind. Dennoch ist, glaube ich,
Seit der frühesten Menschheitserinnerung
Kein einziger Stern unbemerkt vom Himmel
Verschwunden, aber trotzdem wird die Geschichte erzählt.
Diese sieben heißen Halcyone, Merope, Celaeno,
Electra, Sterope, Taygete und die königliche Maia.
Klein und düster sind sie alle gleich, aber weithin
Berühmt sind sie, dass sie morgens und abends
Im Himmel kreisen, nach dem Willen von Zeus,
Der ihnen befahl, vom Beginn des Sommers und des Winters
Und vom Kommen der Pflugzeit zu erzählen.

Dort ist auch die kleine Turteltaube, die Hermes,


Noch neben seiner Wiege, als Stachel durchbohrte
Und ihr den Namen Lyra geben ließ; und er brachte sie
In den Himmel und stellte sie vor das unbekannte
Phantom. Der knieende Kniende nähert sich
Mit seinem linken Knie der Leier, aber die Spitze
Des Vogelkopfes dreht sich auf der anderen Seite,
Und zwischen dem Kopf des Vogels und dem Knie
Des Phantoms ist die Leier eingerahmt.

Denn wahrlich, im Himmel ist ein glitzernder Vogel


Cygnus ausgebreitet. In Nebel gehüllt ist der Vogel,
Doch die Teile über ihm sind voller Sterne,
Nicht sehr groß, aber dennoch nicht dunkel.
Wie ein Vogel im freudigen Flug gleitet er
Bei schönem Wetter nach Westen, wobei die Spitze
Seines rechten Flügels zur rechten Hand
Von Kepheus ausgestreckt ist und an seinem
Linken Flügel das tänzelnde Pferd am Himmel hängt.

Um das tänzelnde Pferd herum stehen die beiden Fische.


Neben dem Kopf des Pferdes ist die rechte Hand
Von Hydrochous (dem Wassermann) ausgestreckt.
Er steht hinter Aegoceros (dem Steinbock),
Der vorne und weiter unten steht, wo sich
Die mächtige Sonne dreht. Benutze in diesem Monat
Nicht das offene Meer, damit du nicht
Von den Wellen verschlungen wirst. Auch
Im Morgengrauen kannst du keine weite Reise
Zurücklegen, denn schnell bis zum Abend
Beschleunigten sich die Morgendämmerungen;
Auch in der Nacht, inmitten der Angst,
Wird die Morgendämmerung nicht früher kommen,
Auch wenn dein Schrei laut und augenblicklich
Sein mag. Schmerzhaft ist dann der krachende
Sturzflug der Südwinde, wenn sich die Sonne
Mit Aegoceros verbindet, und dann ist der Frost
Vom Himmel hart auf dem erstarrten Seemann.
Allerdings wird das Meer das ganze Jahr über
Immer dunkler unter den Kielen, und wie tauchende
Möwen sitzen wir oft da und erspähen die Tiefe
Von unserem Schiff aus mit dem Ufer
Zugewandten Gesichtern; doch immer weiter hinten
Werden die Ufer von den Wellen gefegt
Und nur eine dünne Planke hält den Tod ab.

Aber selbst im vorigen Monat vertraute


Das sturmgepeitschte Meer, wenn die Sonne
Den Bogen versengte, und der Träger des Bogens
(Der Schütze) nicht mehr in der Nacht, sondern
Ging am Abend an Land. Von dieser Jahreszeit
Und diesem Monat soll das Aufgehen des Skorpions
Am Ende der Nacht ein Zeichen für dich sein.
Denn wahrlich, sein großer Bogen lässt
Den Bogenschützen nah an den Stachel
Des Skorpions heranrücken, und ein wenig vor ihm
Steht der Skorpion, wenn er aufsteht, aber
Der Bogenschütze erhebt sich direkt hinter ihm.
Auch dann, am Ende der Nacht, ragt Cynosuras
Kopf sehr hoch, aber Orion geht kurz
Vor der Morgendämmerung ganz unter
Und Kepheus von der Hand bis zur Hüfte.

Weiter oben gibt es einen weiteren Pfeil-Schuss –


Allein ohne Bogen. An ihm ist der Vogel Cygnus
Weiter im Norden ausgebreitet, aber
In unmittelbarer Nähe wirft ein anderer Vogel
Im Sturm sich umher, von kleinerer Größe,
Aber grausam in seinem Auftauchen aus dem Meer,
Wenn die Nacht nachlässt, und die Menschen nennen ihn
Den Adler (den Sturmvogel Aquila).

Über Aegoceros schwebt der Delphin mit wenigen


Hellen Sternen und einem in Nebel gehüllten Körper,
Aber vier Brillanten schmücken ihn, paarweise
Nebeneinander angeordnet.

KONSTELLATIONEN SÜDLICH DER EKLIPTIK

Nun liegen diese Konstellationen zwischen dem Norden


Und dem Wanderweg der Sonne (der Ekliptik),
Aber viele andere erheben sich darunter zwischen
Dem Süden und dem Lauf der Sonne.

Schräg unter dem Vorderkörper des Stiers


Ist der große Orion platziert. Niemand, der
In einer wolkenlosen Nacht an ihm vorbeigeht,
Soll sich vorstellen, dass man beim Blick in den Himmel
Andere, schönere Sterne sehen wird.

Auch ein solcher Wächter ist unter seinem hoch


Aufragenden Rücken auf den Hinterbeinen stehend
Zu sehen, der Hund (Canis Major) ist sternenförmig,
Doch nicht in seiner ganzen Form deutlich erkennbar,
Aber direkt am Bauch zeigt er sich dunkel.
Die Spitze seines schrecklichen Kiefers ist
Von einem Stern markiert, der mit einer sengenden
Flamme am schärfsten von allen strahlt
Und die Menschen nennen ihn Sirius. Wenn er
Mit der Sonne aufgeht, täuschen ihn die Bäume
Nicht mehr durch die schwache Frische ihrer Blätter.
Denn mit seinem scharfen Blick durchdringt er
Mühelos ihre Reihen, und einigen gibt er Kraft,
Aber anderen vernichtet er die Rinde völlig.
Auch von ihm wissen wir in dieser Einstellung,
Aber die anderen Sterne des Hundes sind
Mit schwächerem Licht umrundet,
Um seine Beine zu markieren.

Unter beiden Füßen des Orion befindet sich der Hase


(Lepus), der durch alle Zeiten hinweg fortwährend
Verfolgt wird, während Sirius ihn für immer
Wie auf der Verfolgung hinter sich herträgt.
Dicht hinter ihm erhebt er sich, und wenn er
Untergeht, beäugt er den untergehenden Hasen.

Neben dem Schwanz des Großen Hundes wird


Das Schiff Argo mit dem Heck nach vorn gezogen.
Denn nicht ihr eigener Kurs ist der richtige Kurs
Eines Schiffes in Bewegung, sondern es wird
Rückwärts getragen, sogar wie echte Schiffe umgekehrt,
Wenn bereits die Matrosen beim Einlaufen
In den Hafen das Heck dem Land zuwenden
Und jeder das Schiff rückwärts paddelt, aber
Sie stürmt nach hinten und ergreift das Ufer.
Trotzdem wird die Argo von Jason mit dem Heck
Voran getragen. Teilweise liegt es im Nebel
Und vom Bug bis zum Mast ist es sternenlos,
Aber der Rumpf ist ganz in Licht gehüllt.
Ihr Ruder ist gelöst und wird unter die Hinterpfoten
Des Hundes gelegt, während er vorausläuft.

Obwohl Andromeda weit weg kauert, wird sie


Vom Ansturm des mächtigen Meeresungeheuers
Cetus bedrängt. Denn ihr Weg liegt unter dem Windstoß
Des thrakischen Boreas, aber der Südwind
Treibt ihr entgegen, unter dem Widder
Und dem Fischpaar liegt das hasserfüllte Monster
Cetus, das etwas oberhalb des Sternenflusses steht.
Denn allein diese armen Überreste von Eridanus,
Dem Fluss vieler Tränen, werden auch unter den Füßen
Der Götter getragen. Er windet sich unter Orions
Linkem Fuß, aber die Fesseln, mit denen
Die Schwänze der Fische gehalten werden,
Reichen von ihren Schwänzen und verbinden sich
Miteinander, und hinter dem Hals von Cetus
Vermischen sie ihren Weg und gehen miteinander.
Sie enden in einem einzelnen Stern von Cetus, der dort
Platziert ist, wo sein Rückgrat und sein Kopf zusammentreffen.

Andere Sterne von mittlerer Größe und schwacher Pracht


Kreisen zwischen dem Ruder von Argo und Cetus,
Und unter den Seiten des grauen Hasen liegen sie
Ohne Namen. Denn sie sind nicht wie die Gliedmaßen
Einer gestalteten Figur angeordnet, so dass viele
An ihrer Zahl im Laufe der Jahre in der richtigen
Reihenfolge auf ihren beständigen Pfaden gehen –
Sterne, wie einer der Männer, die nicht mehr
Bemerkt sind, sie gruppieren kann in Figuren
Und nennt alle unter einem einzigen Namen.
Denn es hatte seine Fähigkeit übertroffen,
Jeden einzelnen Stern zu kennen oder ihn einzeln
Zu benennen. Viele sind überall zu sehen,
Und bei vielen sind die Größen und Farben gleich,
Während sie alle im Kreis kreisen. Deshalb hielt er es
Für angebracht, die Sterne in Gruppen zu gruppieren,
Damit sie, geordnet nacheinander, Figuren bilden könnten.
Daher haben die Sternbilder ihre Namen erhalten,
Und jetzt erhebt sich kein Stern mehr
Wie ein Wunder unter dem Horizont.
Jetzt sind die anderen Sterne in klaren Figuren
Gruppiert und leuchten hell, aber diejenigen
Unter dem gejagten Hasen sind alle in Nebel
Gehüllt und in ihrem Lauf namenlos.

Unterhalb von Aegoceros schwimmt vor den Windstößen


Des Südwinds ein Fisch, der Cetus gegenübersteht,
Allein und getrennt von den früheren Fischen;
Und die Menschen nennen ihn den Südlichen Fisch.

Andere Sterne, spärlich unter Hydrochous


(Dem Wassermann) gesetzt, hängen hoch
Zwischen Cetus am Himmel und den Fischen,
Dunkel und namenlos, und in ihrer Nähe
Auf der rechten Seite von hellem Hydrochous,
Wie einige leicht verstreute Wassertropfen.
Auf dieser und jener Seite kreisen andere Sterne
Mit strahlenden, wenn auch schwachen Augen.
Aber unter ihnen werden zwei von glänzenderer
Form getragen, nicht weit voneinander entfernt
Und doch nicht nahe: einer unter beiden Füßen
Von Hydrochous, ein schöner Stern und hell,
Der andere unter dem Schwanz des dunkelblauen Cetus.
Diese Traube als Ganzes nennen die Menschen
Das Wasser. Aber andere kreisen tief unter
Den Vorderfüßen des Bogenschützen Centaur,
Der in einem kreisförmigen Ring
Gestimmt ist, um den Himmel.

Unter dem feurigen Stachel des schrecklichen Monsters


Skorpion und nahe im Süden hängt der Altar.
Kurz ist der Raum, den du über dem Horizont sehen wirst:
Denn er erhebt sich gegenüber Arcturus.
Hoch verläuft der Weg von Arcturus, führt aber
Früher am Altar vorbei zum westlichen Meer.
Aber der Altar hat noch mehr als alles andere
Eine uralte Nacht, die das Leid der Menschen
Beweint und zu einem mächtigen Singen
Des Sturms auf dem Meer wird. Für Schiffe
In Not schmerzt ihr das Herz, und andere Zeichen
In anderen Vierteln entzündet sie in Trauer
Um Seeleute, die auf See vom Sturm gebeutelt sind.
Deshalb bitte ich dich, auf offener See zu beten,
Dass dieses in Wolken gehüllte Sternbild
Nicht inmitten der anderen am Himmel erscheint,
Selbst ungetrübt und strahlend oben mit wogenden
Wolken, wie es oft der Fall ist, wenn
Der Herbstwind sie zurücktreibt. Denn oft offenbart
Die Nacht selbst dieses Zeichen auch für den Südwind
In ihrer Freundlichkeit gegenüber den mühsamen
Seeleuten. Wenn sie ihre wohlwollenden Zeichen
Beherzigen und schnell ihr Handwerk erleichtern
Und alles in Ordnung bringen, plötzlich siehe!
Ihre Aufgabe ist einfacher: Aber wenn
Aus der Höhe ein schrecklicher Windstoß
Ihr Schiff trifft, ganz unvorhergesehen,
Und alle Segel in Aufruhr wirft, machen sie
Manchmal ihre Reise ganz unter den Wellen,
Aber zu anderen Zeiten, wenn sie durch sie siegen,
Zeus bitten sie um Hilfe, und die Macht
Des Nordwinds vergeht wie ein Blitz. Nach langer Mühe
sehen sie sich auf dem Schiff wieder. Aber
Bei diesem Zeichen fürchte dich vor dem Südwind,
Bis du siehst, wie der Nordwind mit Blitzen kommt.
Aber wenn die Schulter des Zentauren ebenso weit
Vom westlichen wie vom östlichen Meer entfernt ist
Und ein schwacher Nebel sie verhüllt, während
Sich dahinter die Nacht wie Zeichen eines Sturms
Auf dem glänzenden Altar entzündet, musst du
Nicht nach dem Süden suchen, sondern
An dich denken und an einen Ostwind.

Das Sternbild des Zentauren ] wirst du unter zwei


Anderen finden. Ein Teil der menschlichen Gestalt
Liegt unter dem Skorpion, der Rest, nämlich der Rumpf
Und der Schwanz eines Pferdes, liegen unter den Klauen.
Er scheint immer seine rechte Hand zum runden Altar
Auszustrecken, aber obwohl seine Hand ausgestreckt ist
Und sie fest umklammert, greift er nach einem
Anderen Zeichen – dem Tier, denn so haben
Die Menschen in alter Zeit es benannt.

Dahinter zieht sich eine weitere Konstellation,


Die von den Menschen Hydra genannt wird.
Wie ein Lebewesen windet es seine gewundene Gestalt weit.
Sein Kopf liegt unter der Mitte der Krabbe,
Seine Windung unter dem Körper des Löwen
Und sein Schwanz hängt über dem Zentauren selbst.
In der Mitte seiner gewundenen Form befindet sich
Der Krater und an der Spitze die Figur eines Raben,
Der an der Windung zu picken scheint.

Auch dort, bei der Hydra unter den Zwillingen,


Leuchtet Procyon hell.

Alle diese Konstellationen kannst du im Laufe


Der Jahreszeiten bemerken, wobei jedes
Zu seiner bestimmten Zeit zurückkehrt;
Denn alle sind unveränderlich und fest im Himmel
Verankert, um der Schmuck der Nacht zu sein.

DIE FÜNF PLANETEN

Aber von einer ganz anderen Klasse sind


Die fünf anderen Kugeln, die sich mit ihnen vermischen
Und auf allen Seiten der zwölf Figuren
Des Tierkreises umherwandern.
Du könntest nicht länger mit den anderen
Als Führern rechnen, wo der Weg dieser liegt,
Denn alle verfolgen einen unbeständigen Weg,
Und die Perioden ihrer Revolution sind lang,
Und das Ziel ihrer Verbindung liegt in weiter Ferne.
Wenn ich zu ihnen komme, versagt mein Wagemut,
Aber ich habe die Macht, von den Umlaufbahnen
Der Fixsterne und Zeichen im Himmel zu erzählen.

KREISE DER HIMMELSKUGEL

Diese Umlaufbahnen liegen wie Ringe,


Vier an der Zahl, von größtem Interesse und Gewinn,
Wenn du die Maße des Abnehmens und des Zunehmens
Der Jahreszeiten markieren würdest.
Auf allen sind Leuchtfeuer angebracht,
Viele an der Zahl, alle eng beieinander.
Die Kreise sind unbeweglich und aneinander befestigt,
Aber in der Größe sind zwei mit zwei zusammengepasst.

Wenn jemals in einer klaren Nacht, wenn die Nacht


Am Himmel den Menschen alle ihre Sterne
In ihrer Helligkeit zeigt und kein Stern schwach
Schimmernd auf dem Mond in der Mitte
Des Monats erscheint, sondern sie alle scharf
Die Dunkelheit durchdringen – wenn
In einer solchen Nacht es so ist, Staunen steigt
In deinem Herzen auf und markiert auf allen Seiten
Den von einem breiten Gürtel durchzogenen Himmel,
Oder wenn jemand an seiner Seite
Auf den mit Brillanten besetzten Kreis hinweist –
So nennen die Menschen die Milchstraße.
In der Farbe wirst du kein passendes Kreisrad finden,
Aber in der Größe sind zwei der vier Riemen
Genauso groß, die anderen beiden
Sind jedoch weitaus minderwertig.

Von den kleineren Kreisen ist einer, der Wendekreis


Des Krebses, die Nacht für Boreas bei seiner Ankunft,
Und auf ihm werden sowohl die Köpfe der Zwillinge
Als auch die Knie des standhaften Wagenlenkers getragen,
Und über ihm befinden sich die linke Schulter
Und das Schienbein von Perseus.
Es kreuzt Andromedas rechten Arm oberhalb
Des Ellenbogens. Darüber liegt ihre Handfläche,
Näher im Norden, und ihr Ellbogen
Ist nach Süden geneigt. Die Hufe des Pferdes,
Der Kopf und Hals des Vogels
Und die hellen Schultern des Ophiuchus
Drehen sich in ihrem Lauf entlang dieses Kreises.
Die Jungfrau wird ein wenig nach Süden getragen
Und berührt den Gürtel nicht,
Aber darauf sind der Löwe und der Krebs.
Darauf sind beide nebeneinander errichtet,
Aber der Kreis schneidet den Löwen
Unterhalb der Brust und des Bauches der Länge nach
Bis zu den Lenden, und der Krebs schneidet sauber
Durch den Panzer, wo du ihn am deutlichsten sehen kannst,
Wenn er aufrecht steht und seine Augen
Auf beiden Seiten des Gürtels hat. Der Kreis ist,
Wie auch immer, in acht Teile geteilt,
Von denen fünf tagsüber hoch über der Erde
Und drei unterhalb des Horizonts liegen.
Darin befindet sich der Wendepunkt der Sonne
Im Sommer. Dieser Kreis ist um den Krebs
Im Norden herum angelegt.

Aber es gibt einen anderen passenden Kreis,


Den Wendekreis des Steinbocks im Süden.
Es durchschneidet die Mitte von Aegoceros,
Die Füße von Hydrochoüs und den Schwanz
Des Seeungeheuers Cetus, und darauf sitzt der Hase.
Es beansprucht keinen großen Anteil des Hundes,
Sondern nur den Raum, den er mit seinen Füßen einnimmt.
Darin sind Argo und der mächtige Rücken des Zentauren,
Der Stachel des Skorpions und der Bogen
Des strahlenden Bogenschützen enthalten.
Diesen Kreis durchläuft die Sonne zuletzt,
Wenn sie vom hellen Norden nach Süden getragen wird,
Und hier ist der Wendepunkt der Sonne im Winter.
Drei von acht Teilen seines Kurses
Liegen über und fünf unter dem Horizont.

Zwischen den Tropen umgibt ein Gürtel, der Äquator,


Der der grauen Milchstraße gleicht, die Erde
Mit einer imaginären Linie, die die Kugel halbiert.
Darin sind die Tage den Nächten gleich,
Sowohl beim Abklingen des Sommers
Als auch beim Zunehmen des Frühlings.
Das dafür vorgesehene Zeichen sind der Widder
Und die Knie des Stiers – der Widder wird
Der Länge nach durch ihn getragen,
Aber beim Stier sind nur die Kniebeugen zu sehen.
Darin sind der Gürtel des mit Sternen übersäten Orion
Und die Spirale der strahlenden Hydra;
Auch darin werden der schwach beleuchtete Krater
Und die Krähe sowie die spärlich mit Sternen
Übersäten Klauen und die Knie des Ophiuchus getragen.
Aber es hat keinen Anteil am Adler,
Aber in seiner Nähe fliegt der mächtige Bote des Zeus.
Dem Adler zugewandt drehen sich Kopf und Hals des Pferdes.

Diese drei Gürtel, der Wendekreis des Krebses,


Der Wendekreis des Steinbocks und der Äquator sind parallel
Und im rechten Winkel zur Achse, die sie umgeben
Und die das Zentrum von allen ist, aber der vierte Gürtel,
Die Ekliptik ist schräg quer zu den Tropen fixiert:
Sie auf gegenüberliegenden Seiten des Äquators
Stützen ihn an beiden Grenzen, aber der Äquator
Halbiert ihn. Nicht anders würde ein Mann,
Der sich mit der Kunst der Athene auskennt,
Die wirbelnden Gürtel verbinden und sie rundherum
Drehen, so viele und so groß wie Ringe,
So wie die Gürtel am Himmel, von einem Querkreis
Umschlossen, von der Morgendämmerung
Bis zur Nacht durch alles eilende Zeit. Die drei Gürtel
Steigen und gehen alle parallel, aber immer einzeln,
Und der Grad ist derselbe, in dem jeder
In der richtigen Reihenfolge im Osten oder Westen
Aufsteigt oder untergeht. Aber der vierte Kreis
Geht über so viel Wasser des Ozeans,
Wie zwischen dem aufsteigenden Aegoceros
Und dem Aufsteigen des Krebses sich wälzt:
So viel er beim Aufsteigen einnimmt, so viel
Nimmt er beim Untergang ein. Solange der Strahl
Vom Blick des Auges zum Himmel geworfen wird,
Würde eine sechsmal so lange Linie
Diesen Gürtel begrenzen. Jeder gleich lange Strahl
Schneidet die beiden Sternbilder. Dieser Kreis
Wird Gürtel des Tierkreises genannt.

Darin ist der Felsen; nach dem Krebs der Löwe


Und darunter die Jungfrau; nach der Jungfrau
Die Klauen und der Skorpion selbst und der Bogenschütze
Und Aegoceros und nach Aegoceros Hydrochoüs.
Unter ihm sind die beiden Fische abgebildet,
Danach der Widder und als nächstes der Stier
Und die Zwillinge. In ihnen, insgesamt zwölf,
Hat die Sonne ihren Lauf, während sie
Das ganze Jahr über führt, und während sie
Diesen Gürtel umkreist, haben alle
Fruchtbaren Jahreszeiten ihr Wachstum.

Die Hälfte dieses Gürtels liegt unterhalb der Senke


Des Horizonts und die andere Hälfte liegt über der Erde.
Jede Nacht entstehen sechs Konstellationen
Aus den zwölf Konstellationen dieses Kreises
Und ebenso viele steigen auf. So lange wird jede Nacht
Jemals gedehnt, da sich der halbe Gürtel
Seit Einbruch der Nacht über die Erde erhebt.

DIE ZODIAK-STEIGUNGEN

Es wäre nicht nutzlos für jemanden, der nach den Zeichen


Des kommenden Tages sucht, um zu markieren,
Wann jedes Tierkreiszeichen aufgeht. Für immer
Geht mit einem von ihnen die Sonne selbst auf.
Am besten kann man diese Sternbilder herausfinden,
Indem man auf sich selbst schaut, aber wenn
Sie dunkel von Wolken sind oder sich
Hinter einem Hügel verstecken, besorge dir feste Zeichen
Für ihr Kommen. Der Ozean selbst wird dir an jedem Horn –
Dem Osten oder dem Westen – in den vielen Konstellationen,
Die ihn umkreisen, Zeichen geben, wenn er
Von unten jedes aufsteigende Zeichen aussendet.

Nicht sehr schwach sind die sich drehenden Konstellationen,


Die sich um den Ozean im Osten und Westen bilden,
Wenn der Krebs aufsteigt, wobei einige im Westen
Untergehen und andere im Osten aufsteigen.
Der Rabe setzt und der Südliche Fisch bis zu seinem Rücken.
Die Hälfte der untergehenden Krone ist am Himmel sichtbar,
Aber die Hälfte versinkt bereits unter dem Rand.
Von Engonasin, nach hinten gedreht, ist die Taille
Noch sichtbar, aber seine oberen Teile
Werden in der Nacht getragen. Der Aufstieg des Krebses
Lässt die elenden Ophiuchus und Ophis
Vom Knie über die Schulter bis zum Hals herab.
Auf beiden Seiten des Horizonts ist Arctophylax
Nicht mehr groß zu sehen, aber nur der kleinere Teil
Ist sichtbar, während der größte Teil in Nacht gehüllt ist.
Denn mit den vier Tierkreiszeichen geht Bootes unter
Und wird im Schoß des Ozeans aufgenommen;
Und wenn er mit dem Licht gesättigt ist,
Braucht er bis nach Mitternacht, um diese Ochsen
Loszulassen, in der Zeit, in der er
Mit der untergehenden Sonne untergeht.
Diese Nächte sind nach seinem späten Auftritt benannt.
So gehen diese Sterne unter, aber ein anderer,
Ihnen gegenüber, kein dunkler Stern, selbst Orion
Mit glitzerndem Gürtel und leuchtenden Schultern
Und im Vertrauen auf die Macht seines Schwertes
Und den ganzen Fluss überflutend, erhebt sich
Aus dem anderen Horn, dem Osten.

Beim Kommen des Löwen gehen die Sternbilder


Vollständig unter, die bei der Entstehung
Des Krebses untergingen, und mit ihnen geht
Der Adler unter. Aber das Phantom auf den Knien
Zwinkert allen zu, bis auf das Knie und den linken Fuß
Unter dem stürmischen Ozean. Der Kopf der Hydra
Und der helläugige Hase und Procyon
Und die Vorderfüße des Hundes erheben sich.

Auch die Sternbilder, die die Jungfrau


Bei ihrem Aufgang unter den Rand der Erde schickt,
Sind nicht wenige. Dann stellen sich die zyllenische Leier,
Der Delphin und der formschöne Pfeil ein. Mit ihnen
Werden die Flügelspitzen des Vogels bis zu seinem Schwanz
Und die entferntesten Bereiche des Flusses überschattet.
Der Kopf des Pferdes senkt sich, und auch sein Hals
Senkt sich. Die Hydra erhebt sich höher bis zum Krater,
Und vor ihr erhebt der Hund seine Hinterbeine
Und zieht das Heck der Argo mit vielen Sternen
Hinter sich her. Und sie erhebt sich über die Erde,
Direkt am Mast gespalten, gerade
Als die ganze Jungfrau auferstanden ist.

Auch die aufsteigende Waage kann,


Obwohl schwachleuchtend, unbemerkt bleiben,
Wenn plötzlich das mächtige Zeichen von Boottes aufsteigt,
Das mit Arcturus besetzt ist. Ganz Argo erhebt sich
In die Luft, aber der Hydra, die weit
Über den Himmel schwebt, wird ihr Schwanz fehlen.
Die Klauen bringen nur das rechte Bein
Bis zum Oberschenkel dieses Phantoms,
Das immer auf den Knien ist und immer
Neben der Leier kauert – dieses Phantoms,
Das unter den Gestalten des Himmels unbekannt ist
Und das wir oft gleichzeitig aufsteigen
Und sich niederlassen sehen zur Nacht. Von ihm
Ist beim Aufrichten beider Klauen nur das Bein zu sehen:
Er selbst wartet mit dem Kopf nach unten
Auf der anderen Seite auf den aufsteigenden Skorpion
Und den Bogenträger. Denn sie bringen ihn:
Skorpion bringt seine Taille und alles oben Genannte;
Die Verbeugung seiner linken Hand und seines Kopfes.
Trotzdem wird er in drei Portionen Stück für Stück
Über den Horizont gebracht. Die Hälfte der Krone
Und die Spitze des Schwanzes des Zentauren
Sind mit den emporragenden Klauen nach oben gerichtet.
Dann wird das Pferd nach seinem verschwundenen Kopf
Gesetzt und nach unten gezogen wird
Die bereits gesetzte Schwanzspitze des Vogels.
Der Kopf der Andromeda sinkt, und der neblige Süden
Bringt den mächtigen Schrecken des Ketus gegen sie,
Doch ihm im Norden gegenüber warnt Kepheus
Mit erhobener mächtiger Hand ihn zurück. Cetus
Setzt sich mit dem Hals nach unten auf seinen Hals
Und Cepheus mit Kopf, Hand und Schulter.

Der gewundene Fluss wird bei der Ankunft


Des Skorpions sofort in einem schön fließenden
Ozean versinken, dessen Aufstieg sogar
Den mächtigen Orion in die Flucht schlägt.
Wir sehnen uns nach Deiner Verzeihung, Artemis!
Es gibt eine Geschichte, die von den Männern
Der alten Zeit erzählt wurde, die sagten,
Dass der kräftige Orion die Hände an ihr Gewand legte,
Als er in Chios mit seiner starken Keule alle Arten
Von Tieren schlug, als Jagddienst für diesen König
Oenopion. Aber sie riss sofort die umliegenden Hügel
Der Insel in zwei Teile und erweckte gegen ihn
Eine andere Art von Tier – sogar den Skorpion,
Der sich als mächtiger erwies, ihn verwundete,
Obwohl er mächtig war, und ihn tötete,
Weil er Artemis verärgert hatte, die jungfräuliche Göttin.
Deshalb sagen die Menschen auch, dass Orion
Beim Aufgang des Skorpions im Osten
Am Rande des Westens flieht. Auch die Überreste
Von Andromeda und Ketus kennzeichnen seinen Aufstieg,
Aber auch sie fliehen in voller Laufbahn.
In dieser Stunde streift der Gürtel von Kepheus
Die Erde, während er seine oberen Teile ins Meer taucht,
Aber den Rest darf er nicht – seine Füße, Knie und Lenden,
Denn die Bären selbst verbieten es. Auch
Die unglückliche Kassiopeia selbst eilt der Gestalt
Ihres Kindes nach. Sie strahlt nicht mehr
In angemessener Weise auf ihrem Thron,
Mit Füßen und Knien, sondern sie stürzt sich kopfüber
Wie ein Taucher, an den Knien gescheitelt;
Denn sie konnte Doris
Und Panope nicht ungeschoren davonkommen lassen.
So wird sie nach Westen getragen, aber andere Zeichen
Im Osten: Das Himmelsgewölbe bringt
Von unten die verbleibende Hälfte der Krone
Und den Schwanz der Hydra und erhebt den Körper
Und Kopf des Zentauren und des Tieres,
Das der Zentaur hält in seiner rechten Hand.
Aber die Vorderfüße des Zentauren-Ritters
Warten auf das Heben des Bogens.

Beim Kommen des Bogens des Schützen erhebt sich


Die Spirale der Schlange und der Körper des Ophiuchus.
Ihre Köpfe bringt der aufsteigende Skorpion selbst hervor
Und erhebt sogar die Hände des Ophiuchus
Und die vorderste Windung der sternenübersäten Schlange.
Dann tauchen von unten einige Teile von Engonasin auf,
Der sich immer mit den Füßen nach vorne erhebt,
Nämlich seine Beine, seine Hüfte, seine ganze Brust,
Seine Schulter mit der rechten Hand; aber
Seine andere Hand und sein Kopf erheben sich
Mit dem erhobenen Bogen und dem Bogenschützen.
Mit ihnen treiben die Lyra des Hermes und Kepheus
An seiner Brust aus dem östlichen Ozean empor,
Während alle Strahlen des mächtigen Hundes sinken
Und ganz Orion untergeht, ja, der ganze Hase,
Den der Hund in einem endlosen Rennen verfolgt.
Aber die Kinder des Wagenlenkers und der
Auf dem Arm getragenen olenischen Ziege
Sind noch nicht verschwunden. Durch seine große Hand
Leuchten sie und übertreffen alle seine anderen Glieder,
Indem sie Stürme hervorrufen, wenn sie mit der Sonne leben.

Sein Kopf, seine Hand und seine Taille sind


Auf den Aufstieg von Aegoceros ausgerichtet.
Von der Hüfte bis zu den Füßen richtet er sich
Auf den aufsteigenden Bogenschützen. Auch Perseus
Und das Ende des juwelenbesetzten Hecks der Argo
Bleiben nicht in der Höhe, sondern Perseus
Setzt alles außer sein Knie und seinen rechten Fuß,
Und Argo ist verschwunden, bis auf ihr gebogenes Heck.
Sie sinkt völlig, als Aegoceros aufsteigt,
Als auch Procyon untergeht, und dort erheben sich
Der Vogel und der Adler und die Edelsteine
Des geflügelten Pfeils und des heiligen Altars,
Der im geliebten Süden errichtet wurde.
Wenn Hydrochoüs gerade aufgestanden ist,
Drehen sich die Füße und den Kopf des Pferdes
Nach oben. Aber gegenüber dem Pferd
Zieht die sternenklare Nacht den Zentauren
Mit dem Schwanz voran unter den Horizont,
Kann aber noch nicht seinen Kopf und seine
Breiten Schultern mitsamt der Brust verschlingen.
Aber sie versenkt den gewundenen Hals
Und die ganze Stirn der Hydra unter dem Rand.

Noch bleibt so mancher Ring der Hydra übrig,


Aber die Nacht verschlingt sie ganz mit dem Zentauren,
Wenn die Fische aufsteigen. Mit den Fischen
Erhebt sich der Fisch, der unter dem azurblauen
Aegoceros liegt – nicht ganz, aber er wartet
Auf ein weiteres Tierkreiszeichen. So werden
Die müden Hände, Knie und Schultern
Von Andromeda gespreizt – einige unter
Und andere über dem Horizont ausgestreckt,
Wenn die beiden Fische neu aus dem Ozean
Auferstehen. Ihre rechte Seite bringen die Fische,
Aber die linke Seite der aufsteigende Widder.
Wenn sich dieser erhebt, sieht man den Altar
Im Westen untergehen, während man im Osten
Sehen kann, wie er sich bis zum Kopf
Und den Schultern von Perseus erhebt.

Was seinen Gürtel selbst betrifft, so ist umstritten,


Ob er sich erhebt, wenn der Widder aufhört,
Sich zu erheben, oder beim Erheben des Stieres,
Mit dem er sich ganz erhebt. Auch beim Aufsteigen
Des Stieres bleiben sie nicht hinter dem Wagenlenker
Zurück, denn sie sind auf dem richtigen Weg.
Aber nicht mit diesem Zeichen erhebt er sich
Vollständig, sondern die Zwillinge erziehen ihn
Vollständig. Die Kinder und die Sohle
Des linken Fußes des Wagenlenkers
Und die Ziege selbst reisen mit dem Stier,
Während Hals und Schwanz von Cetus,
Dem Leviathan des Himmels, von unten aufsteigen.
Jetzt beginnt Arctophylax mit der ersten
Dieser vier Sternbilder des Tierkreises
Unterzugehen, die ihn völlig untergehen sehen,
Mit Ausnahme seiner nie untergehenden
Linken Hand, die sich am Großen Bären erhebt.

Möge Ophiuchus, der von beiden Füßen


Auf die Knie geht, ein Zeichen für den Aufstieg
Der Zwillinge im Osten sein. Dann ist nichts mehr
Von Cetus unter dem Rand, sondern du wirst ihn
Ganz sehen. Dann kann der Seemann auf offener See
Auch die erste Biegung des aus der Tiefe
Aufsteigenden Flusses markieren, während er
Nach Orion selbst Ausschau hält, um zu sehen,
Ob er ihm einen Hinweis auf das Ausmaß
Der Nacht oder seiner Reise geben könnte.
Denn überall offenbaren die Götter
Zeichen der Zeit in großer Zahl dem Menschen.

DIE WETTERZEICHEN

Merkst du das nicht? Immer wenn der Mond


Mit seinen schlanken Hörnern im Westen scheint,
Kündigt er den Beginn eines neuen Monats an:
Als seine Strahlen zunächst gerade weit genug
Ins Ausland fallen, um einen Schatten zu werfen,
Geht er zum vierten Tag über: Nachdem die Kugel
Zur Hälfte fertig ist, verkündet sie acht Tage:
Mit vollem Gesicht am Mittag des Monats;
Und in immer wechselnden Phasen teilt sie
Das Datum der Morgendämmerung mit.

Diese zwölf Tierkreiszeichen reichen aus,


Um die Grenzen der Nacht zu erkennen. Aber
Sie markieren das große Jahr – die Zeit, in der
Das brachliegende Feld gepflügt und besät wird,
Und die Zeit, in der der Baum gepflanzt wird –,
Die von Zeus bereits offenbart und auf allen Seiten
Angebracht sind. Ja, und auch auf dem Meer
Hat mancher Seemann das Kommen des Sturms bemerkt
Und sich entweder an den schrecklichen Arcturus
Oder an andere Sterne erinnert, die in der Morgendämmerung
Aus dem Meer auftauchen, oder an den ersten Einbruch
Der Nacht. Denn wahrlich, durch sie alle geht
Die Sonne im jährlichen Lauf, während sie
Ihre mächtige Furche treibt, und bald dem einen,
Bald dem anderen nähert sie sich, bald geht sie auf
Und bald wieder unter, und immer blickt
Ein anderer Stern an einem anderen Morgen auf.

Das weißt auch du, denn jetzt werden von allen


Die neunzehn Zyklen, der neunzehnjährige Zyklus von Meton,
Der hellen Sonne gefeiert – du kennst alle Sterne,
Die in der Nacht in die Höhe gerollt werden,
Vom Gürtel des Orion bis zum letzten Orion
Und seinem Stern Hund, die Sterne von Poseidon,
Die Sterne von Zeus, die, wenn sie markiert sind,
Passende Zeichen der Jahreszeiten zeigen.
Darum schenke ihnen sorgfältige Beachtung,
Und wenn du jemals auf ein Schiff vertraust,
Sei es deines, um zu beobachten, welche Zeichen
Am Himmel unter stürmischen Winden oder Böen
Auf See wirken. Klein ist die Mühe und tausendfach
Der Lohn seiner Achtsamkeit, der sich immer
Um ihn kümmert. Erstens ist er selbst sicherer,
Und gut, er nützt auch einem anderen
Durch seine Warnung, wenn ein Sturm naht.

Denn oft kürzt der Seemann in einer ruhigen Nacht


Die Segel aus Angst vor der Morgensee. Manchmal
Kommt der Sturm am dritten Tag, manchmal am fünften,
Aber manchmal kommt das Böse ganz unvorhergesehen.
Denn noch wissen wir Sterblichen nicht alles von Zeus,
Aber es bleibt noch viel verborgen, was er
Auch in Zukunft offenbaren wird; denn offen hilft er
Dem Menschengeschlecht, indem er sich
Auf allen Seiten manifestiert und überall Zeichen zeigt.
Einige Botschaften übermittelt der Mond
Mit halbvoller Kugel, wenn er zu- oder abnimmt,
Andere, wenn er voll ist; andere wiederum
Sendet die Sonne durch Warnungen im Morgengrauen
Und wieder am Rande der Nacht, und andere Hinweise
Aus anderen Quellen können herangezogen werden.

Siehe zuerst die Hörner auf beiden Seiten des Mondes.


Denn der Abend malt sie von Zeit zu Zeit
In wechselnden Farbtönen, und ihre Hörner
Haben zu verschiedenen Zeiten, wenn der Mond zunimmt,
Eine andere Form – eine Form am dritten Tag
Und eine andere am vierten. Von ihnen kannst du
Etwas über den beginnenden Monat lernen.
Wenn Luna am dritten Tag schlank und klar ist,
Kündigt sie Ruhe an; wenn sie schlank
Und sehr rötlich ist, Wind; aber wenn sie dick
Und mit stumpfen Hörnern ist, zeigt sie
In der dritten und vierten Nacht nur ein schwaches Licht,
ihre Strahlen werden durch den Südwind
Oder drohenden Regen abgestumpft. Wenn
In der dritten Nacht keines der Hörner nach vorne nickt
Oder sich nach hinten neigt, wenn sie vertikal sind,
biegen sie ihre Spitzen nach beiden Seiten,
Dann werden in dieser Nacht Winde aus dem Westen folgen.
Aber wenn sie immer noch mit vertikalem Halbmond
Kommt, bringt sie auch den vierten Tag,
Sie warnt vor einem aufziehenden Sturm.
Wenn ihr oberes Horn nach vorne nickt,
Erwartest du den Nordwind, aber wenn es sich
Nach hinten neigt, den Süd. Doch wenn sie am dritten Tag
Von einem vollkommenen, errötenden Heiligenschein
Umgeben wird, sagt sie einen Sturm voraus,
Und je feuriger ihre Röte, desto heftiger der Sturm.

Siehe Luna, wenn sie voll ist und wenn sie halb
Geformt ist, auf beiden Seiten der Vollform,
Wie sie von der Halbmondform zunimmt
Oder wieder abnimmt, und anhand ihres monatlich
Prognostizierten Farbtons. Wenn ihr Farbton recht hell ist,
Wird schönes Wetter vorhergesagt; wenn es rot ist,
Erwarte den rauschenden Wind. Wenn es dunkel
Und fleckig ist, achte auf Regen. Aber nicht
Für jeden Tag ist ein eigenes Zeichen bestimmt,
Sondern die Zeichen des dritten und vierten Tages
Verkünden das Wetter bis zum Halbmond;
Die vom Halbmond bis zum Vollmond; und wiederum
Die Zeichen des Vollmondes bis hin
Zum abnehmenden Halbmond. Auf die Zeichen
Des Halbmondes folgen die des vierten Tages
Nach dem Ende des abnehmenden Monats
Und auf sie wiederum die des dritten Tages
Des neuen Monats. Aber wenn ein Heiligenschein
Den ganzen Mond umgibt, sei er dreifach oder doppelt
Oder nur einfach um ihn herum angebracht –
Bei einem einzelnen Ring ist mit Wind
Oder Windstille zu rechnen; wenn der Ring
Zerbrochen ist, Wind; wenn schwach und verblassend,
Ruhiges Wetter; zwei Ringe, die den Mond umgürten,
Kündigen einen Sturm an; ein dreifacher Heiligenschein
Würde einen größeren Sturm bringen, und noch größer,
Wenn er schwarz wäre, und noch wütender,
Wenn die Ringe zerbrochen wären. Solche Warnungen
Für den Monat kannst du vom Mond lernen.

Achte auf den Marsch der Sonne in Ost und West.


Ihre Hinweise geben eine noch relevantere Warnung,
Sowohl am Untergang als auch wenn sie von unterhalb
Des Randes kommt. Möge ihre Kugel, wann immer
Du dir einen schönen Tag wünschst, nicht bunt sein,
Wenn Phöbus‘ Pfeile zum ersten Mal die Erde treffen,
Und möge er überhaupt kein Zeichen tragen,
Sondern völlig makellos leuchten. Wenn er in der Stunde,
In der die Ochsen losgelassen werden, wieder ganz rein ist
Und am Abend mit sanften Strahlen wolkenlos ist,
Wird er auch bei der kommenden Morgendämmerung
Bei schönem Wetter sein. Aber nicht so,
Wenn er mit einer scheinbar hohlen Scheibe aufsteigt,
Noch wenn seine Strahlen sich teilen, um entweder
Nach Norden oder Süden zu schlagen, während
Sein Zentrum hell ist. Aber in Wahrheit reist er
Entweder durch Regen oder durch Wind.

Untersuche die Sonne selbst genau, wenn ihre Strahlen


Es dir erlauben, denn sie ist am besten, um zu sehen,
Ob sie entweder errötet ist, wie es oft der Fall ist,
Oder hier und da, wenn sie durch ziehende Wolken geht,
Oder wenn Phöbus glücklich ist, ist er verdunkelt.
Lass den dunklen Fleck ein Zeichen für dich sein,
Dass es regnen wird, und jedes Erröten
Sei ein Zeichen des Windes. Aber wenn er
Sowohl schwarz als auch rot zugleich drapiert ist,
Wird er Regen bringen und sich unter dem Wind
Anstrengen. Aber wenn die Strahlen
Der auf- oder untergehenden Sonne zusammenlaufen
Und sich an einem Ort drängen, oder wenn sie
Von der Nacht bis zum Morgengrauen oder
Vom Morgengrauen bis zur Nacht dicht von Wolken
Umhüllt vergeht, werden diese Tage in Begleitung
Von strömendem Regen vergehen. Sei auch nicht achtlos
Vor dem Regen, denn vor ihm steigt ein dünner Nebel auf,
Nach dem die Sonne selbst mit spärlichen Strahlen aufsteigt.
Aber wenn ein breiter Nebelgürtel vor der aufgehenden
Sonne zu schmelzen und sich zu verbreitern scheint
Und bald wieder kleiner wird, wird sein Weg schön sein,
Und auch schön, wenn in der Winterzeit seine Farbe
Am Abend verblasst. Aber für den morgigen Regen
Stell dich der untergehenden Sonne entgegen
Und siehe die Wolken. Wenn eine dunkler werdende Wolke
Die Strahlen, die zwischen der Sonne und ihr kreisen,
Auf beiden Seiten der Wolke trennt, brauchst du
Immer noch Schutz für die Morgendämmerung.
Aber wenn er ohne Wolke in den westlichen Ozean eintaucht
Und während er sinkt oder noch verschwindet,
Die Wolken rot vor ihm stehen, brauchst du
Weder morgen noch in der Nacht übermäßige Angst
Vor Regen zu haben. Aber fürchte dich
Vor dem kommenden Regen, wenn die Sonnenstrahlen
Plötzlich dünner und blasser werden – so wie sie
Oft verblassen, wenn der Mond sie überschattet,
Wenn er gerade zwischen Erde und Sonne steht;
auch an jenem Tag sind die Felder nicht unbenässt,
Wenn vor der Morgendämmerung, wenn die Sonne
Nicht scheint, hier und da rötliche Wolken auftauchen.
Sei nicht rücksichtslos gegenüber dem kommenden
Wind oder Regen, wenn, während die Sonne
Boch unter dem Rand steht, ihre Vorläuferstrahlen
schattenhaft in der Morgendämmerung leuchten.
Je mehr diese Strahlen im Schatten getragen werden,
Desto sicherer ist das Zeichen, dass sie regnen,
Aber wenn die Dämmerung, die seine Strahlen
Verschleiert, nur schwach ist, wie ein sanfter Nebel
Aus Dampf, deutet dieser Schleier der Dämmerung
Auf Wind hin. Dunkle Lichthöfe in der Nähe der Sonne
Sind auch kein Zeichen für schönes Wetter:
Wenn sie näher an der Sonne sind und es
Ohne Erleichterung dunkel ist, kündigen sie
Größere Stürme an; wenn es zwei Ringe gibt,
Kündigen sie noch heftigere Stürme an.

Bemerke den Auf- oder Untergang der Sonne,


Unabhängig davon, ob die Wolken, Parhelia genannt,
Erröten im Süden oder Norden oder auf beiden,
Noch erfolgt die Beobachtung in nachlässiger Stimmung.
Denn wenn auf beiden Seiten gleichzeitig diese Wolken
Die tief am Horizont stehende Sonne umgürten,
Währt der Sturm, der von Zeus kommt, nicht mehr.
Aber wenn nur einer purpurn nach Norden leuchtet,
Wird er von Norden her die Explosion bringen;
Wenn im Süden, aus dem Süden; oder
Die prasselnden Regentropfen heruntergießen.

Beachte diese Signale im Westen noch sorgfältiger,


Denn vom Westen werden die Warnungen immer
Mit gleicher und unfehlbarer Sicherheit gegeben.

Pass auch auf die Krippe auf. Wie ein schwacher Nebel
Im Norden fungiert sie als Führer unter dem Krebs.
Um sie herum sind zwei schwach schimmernde Sterne
Zu sehen, die nicht weit voneinander entfernt
Und auch nicht sehr nah sind, sondern nur eine Elle lang
Vom Blickfeld entfernt sind, einer im Norden,
Während der andere nach Süden blickt. Sie werden Esel
Im Sternbild Krebs genannt, und zwischen ihnen
Befindet sich die Krippe. Plötzlich, wenn der ganze Himmel
Klar ist, verschwindet die Krippe vollständig,
Während die Sterne, die auf beiden Seiten erscheinen,
Einander näher zu kommen scheinen: Dann ist der Sturm,
Mit dem die Felder überschwemmt werden, nicht gering.
Wenn sich die Krippe verdunkelt und beide Sterne
Unverändert bleiben, kündigen sie Regen an.
Aber wenn der Esel nördlich der Krippe schwach
Durch einen schwachen Nebel schimmert, während
Der Südesel hell schimmert, musst du mit Wind
Aus dem Süden rechnen. Wenn der Südesel wiederum
Bewölkt und der Nordesel hell ist, achte auf den Nordwind.

Ein Zeichen des Windes ist das anschwellende Meer,


Der weit entfernte Strand, die Meeresfelsen, wenn sie
In Ruhe widerhallen, und das Ächzen der Bergkämme.

Auch wenn der Reiher in ungeordnetem Flug


Mit manchen Schreien vom Meer landwärts kommt,
Ist er der Vorläufer des Seesturms. Auch die stürmischen
Sturmvögel ziehen, wenn sie bei Windstille umher huschen,
In Gruppen umher, um den kommenden Winden
Zu trotzen. Oftmals schlagen vor einem Sturm
Die Wildenten oder Seemöwen am Ufer mit den Flügeln,
Oder eine Wolke ruht der Länge nach auf den Berggipfeln.
Auch die verwelkten Blütenblätter, die Daunen
Der weißen Distel, waren schon früher als Zeichen
Des Windes zu sehen, als sie reichlich, einige vorne,
Andere hinten, auf der Oberfläche des Meeres schwammen.
Aus der Gegend, von der aus die Sommerdonnerschläge
Und Blitze kommen, ist mit dem Beginn des Sturms
Zu rechnen. Wenn durch die dunkle Nacht
Sternschnuppen dicht fliegen und ihre Spur
Hinter ihnen weiß ist, außer dass ein Wind
Auf dem gleichen Weg kommt. Wenn andere
Sternschnuppen sich ihnen entgegenstellen
Und andere von anderen Himmelsrichtungen
Herbei stürmen, dann sei auf der Hut vor Winden
Aus allen Himmelsrichtungen – Winden,
Die vor allem schwer zu beurteilen sind
Und deren Wind jenseits der menschlichen Macht liegt,
sie vorherzusagen mit der Kunst der Weissagung.

Wenn aber von Osten und Süden die Blitze zucken,


Dann wieder von Westen und bald von Norden,
Dann fürchtet sich der Seemann auf dem Meer,
Gleichzeitig von den Wellen unten und dem Regen
Vom Himmel erfasst zu werden. Denn solche Blitze
Kündigen Regen an. Oftmals tauchen
Vor dem kommenden Regen Vlies-artige Wolken auf,
Ein doppelter Regenbogen umrahmt den weiten Himmel
Oder ein Stern ringelt sich mit einem
Dunkler werdenden Heiligenschein ab.

Oft tauchen die Vögel des Sees oder Meeres


Unermüdlich ins Wasser, oder die Schwalben huschen
Lange um die See herum und schlagen
Mit ihren Brüsten auf das plätschernde Wasser,
Oder noch unglücklichere Stämme,
Ein Segen für die Wasserschlangen, die Väter
Der Kaulquappen quaken aus dem See selbst,
Oder von den einsamen Laubfrosch-Drohnen,
Die ihre Morgendämmerung halten,
Oder die schnatternde Krähe, die am Ufer hervorsteht,
Stapft über das trockene Land, bevor der Sturm kommt,
Oder es kann sein, dass sie vom Kopf bis zur Schulter
In den Fluss eintaucht, oder sogar völlig abtaucht
Oder heiser krächzend am Wasser entlang wühlt.

Und bevor es nun vom Himmel regnete, sah man


Die Ochsen, die zum Himmel blickten, die Luft schnüffeln,
Und die Ameisen, die aus ihren hohlen Nestern eilig
Alle ihre Eier hervorbrachten, und die Tausendfüßler,
Die in Schwärmen die Mauern hinaufkletterten,
Und heraus wandernd kriechen jene Würmer,
Die die Menschen die Eingeweide der dunklen Erde
Oder Regenwürmer nennen. Zahmes Geflügel
Mit Vater Hahn putzt sein Gefieder und gackert laut
Mit Stimmen, die an das Geräusch von Tropfen erinnern.

Auch schon früher waren Generationen von Krähen


Und Dohlenstämme ein Zeichen für den von Zeus
Kommenden Regen, wenn sie in Schwärmen auftauchen
Und wie Falken kreischen. Auch Krähen imitieren
Mit ihrem Ton das heftige Plätschern prasselnden Regens,
Oder nach zweimaligem tiefem Krächzen stoßen sie
Ein lautes Surren mit häufigem Flügelschlag aus,
Und Gehöft-Enten und Dohlen, die das Dach heimsuchen,
Suchen unter der Traufe Schutz und klatschen ihre Flügel,
Oder seewärts fliegt der Reiher mit schrillen Schreien.

Vernachlässige nichts von all diesen Dingen, wenn du


Auf Regen achtest, und achte auf die Warnung,
Wenn die Mücken über ihre Gewohnheit hinaus stechen
Und sich nach Blut sehnen, oder wenn sich
In einer nebligen Nacht Schnupftabak
An der Lampenfassung sammelt, oder wenn
In der Winterzeit die Flamme der Lampe nun
Stetig aufsteigt und sofort Funken davon fliegen,
Wie Lichtblasen, oder wenn auf dem Licht selbst
Zitternde Strahlen zucken, oder wenn im Hochsommer
Die Inselvögel in drängenden Scharen getragen werden.
Sei nicht achtlos gegenüber dem Topf oder dem Stativ
Auf dem Feuer, wenn es von vielen Funken umgeben ist,
Und nicht achtlos, wenn in der Asche glühender Kohle
Flecken wie Hirsesamen glänzen, sondern achte auch
Auf diese, wenn du nach Anzeichen von Regen ausschaust.

Wenn sich aber eine neblige Wolke am Fuße


Eines hohen Hügels ausbreitet, während die oberen
Gipfel klar leuchten, wird der Himmel sehr hell sein.
Schönwetter wirst du auch haben, wenn am Ufer
Des Meeres eine Wolke tief über dem Boden
Zu sehen ist, die nie eine Höhe erreicht, sondern
Dort eingepfercht ist wie ein flaches Felsenriff.

Such in Muscheln nach Anzeichen von Stürmen


Und im Sturm nach Anzeichen von Ruhe. Schau
dir die Krippe genau an, in der sich der Krebs dreht,
Wenn sie zuerst von jeder bedeckenden Wolke befreit wird.
Denn ihre Lichtung markiert den nachlassenden Sturm.

Nimm als Zeichen des nachlassenden Sturms


Die stetig brennende Flamme der Lampe,
Das sanfte Schreien der Eule in der Nacht und die Krähe,
Wenn sie am Abend mit sanft wechselndem Ton krächzt,
Und die Krähen, wenn sie einzeln zwei einsame
Laute ausstoßen, gefolgt von häufigen schnellen Schreien,
Und wenn sie in voller Gesellschaft sind,
Erinnern sie sich voller Stimme an den Schlafplatz.
Man könnte denken, dass sie sich freuen, wenn man sieht,
Wie sie mal in schrillen Schreien krächzen,
Mal häufig um das Laubwerk des Baumes herumfliegen,
Mal auf dem Baum, auf dem sie sich niederlassen,
Und bald wieder herumwirbeln und mit den Flügeln
Schlagen. Auch Kraniche werden vor einer sanften
Muschel stetig in einer Spur weiterfliegen,
Alle in Gesellschaft, und bei schönem Wetter
Werden sie in keinem ungeordneten Flug getragen.

Aber wenn das klare Licht der Sterne schwächer wird,


Obwohl keine drängenden Wolken einen Schleier verhüllen,
Noch andere Dunkelheit sich verbirgt oder
Der Mond verdunkelt, sondern die Sterne plötzlich
Und grundlos verblassen, dann halte das nicht mehr
Für ein Zeichen der Ruhe, sondern suche nach Sturm.
Es wird auch schlechtes Wetter kommen,
Wenn von den Wolken einige ruhen, andere
Aber vorbeiziehen und wieder andere folgen.

Sichere Anzeichen eines Sturms sind Gänse,


Die mit viel Gackern zu ihrem Futter eilen,
Die Krähe der neunten Generation, die nachts krächzt,
Die Dohle, die spät schnattert, der Buchfink,
Der im Morgengrauen pfeift, Wasservögel,
Die alle vor dem Meer ins Landesinnere fliehen,
Der Zaunkönig oder das Rotkehlchen zieht sich
In hohle Spalten zurück, und Dohlenstämme
Kehren spät zurück, um an trockenen Futterplätzen
Zu schlafen. Wenn der heftige Sturm bevorsteht,
Ziehen die gelbbraunen Bienen nicht weit weg,
Um Wachs zu sammeln, sondern kreisen kräftig
Um ihren Honig und ihre Vorräte herum,
Und auch die Kraniche in der Höhe schwingen
Nicht in langen Reihen ihren gleichmäßigen Kurs,
Sondern kreisen und krümmen sich in ihrem Flug.
Achte auch auf schlechtes Wetter, wenn in windstillen
Muscheln luftige Fäden fliegen und wenn die Strahlen
Der Lampe schwach und flackern oder wenn
Bei schönem Wetter Feuer und Fackeln
Schwer zu entzünden sind. Warum alle warnenden
Hinweise aufzählen, die den Menschen widerfahren?
Die unschöne Verklumpung der Asche ist
Ein Zeichen von Schnee; der Ring aus Flecken
Wie Hirsesamen um den glühenden Docht der Lampe
Deutet auf Schnee hin. Aber ein Zeichen des Hagels
Sind glühende Kohlen, wenn sie nach außen hell leuchten,
In ihrer Mitte aber gleichsam ein dunstiger Nebel
Innerhalb des glühenden Feuers erscheint.

Auch mit Eicheln beladene Steineichen und


Der dunkle Mastix sind nicht unbekannt.
Mit häufigen Blicken nach allen Seiten späht
Der Müller immer wieder hin, voller Angst,
Dass ihm der Sommer entgleiten könnte.
Steineichen mit mäßigem Bewuchs
Mit häufigen Eicheln kündigen an, dass
Ein schwerer Sturm bevorsteht. Bete, dass sie
Nicht übermäßig schwer beladen sind, sondern nur,
Dass die Maisfelder, weit weg von der Dürre,
Genauso gedeihen wie sie. Dreimal wachsen
Die Knospen des Mastixs und dreimal wachsen
Seine Beeren. Jede Ernte wiederum bringt
Ein Zeichen für die Aussaat. Denn Männer teilen
Die Aussaatsaison in drei Teile ein – früh, mittel, spät.
Die erste Mastix-Ernte kündigt die erste
Getreideernte an; die zweite die Mitte; die Neueste
Das Letzte von allen. Die reichste Ernte,
Die der gepaarte Mastix hervorbringt, weist
Auf die reichste Ernte des Pfluges hin. Die schlechteste
Ernte sagt spärliches Getreide voraus,
Und ein durchschnittlicher Mastix kündigt
Durchschnittlichen Mais an. Ebenso blüht der Stiel
Des Blausterns dreimal, um auf die entsprechende Ernte
Hinzuweisen. Alle Hinweise, die der Bauer
In der Mastix-Ernte markiert hat, erfährt er auch
Aus der weißen Blüte der Meerzwiebel.

Aber wenn sich im Herbst häufig Wespenschwärme


Auf allen Seiten drängen, kann man vorhersagen,
Dass der Wintersturm kommen wird, noch bevor
Die Plejaden nach Westen abwandern, schnell
Und plötzlich wie der Wirbel, in dem die Wespen kreisen.
Sauen, Mutterschafe und Ziegen kündigen
Einen schweren Sturm an, wenn sie sich
Nach der Paarung mit dem Männchen erneut paaren,
Ebenso wie bei Wespen. Wenn sich Ziegen,
Mutterschafe und Sauen spät in der Saison paaren,
Freut sich der arme Mann, denn ihre Paarung
Offenbart ihm, dass der dürftig bekleidete Winter naht.

Im zeitgemäßen Flug drängender Kraniche


Freut sich der zeitgemäße Bauer: im vorzeitigen Flug
Der vorzeitige Pflüger. Für immer folgen die Winter
Den Kranichen: frühe Winter, wenn sie früh
Und in Schwärmen fliegen: wenn sie spät fliegen
Und nicht in Schwärmen, sondern über
Einen längeren Zeitraum in kleinen Gruppen, profitiert
Die spätere Landwirtschaft vom Zögern des Winters.

Wenn Ochsen und Schafe nach dem schwer beladenen


Herbst den Boden umgraben und ihre Köpfe ausstrecken,
Um dem Nordwind entgegenzutreten, werden
Die Plejaden an ihrem Untergang wahrlich
Einen stürmischen Winter bringen. Bete,
Dass sie nicht übermäßig graben, denn dann
Ist der Winter äußerst streng und ein Feind
Sowohl für Bäume als auch für Pflanzen.
Möge tiefer Schnee die mächtigen Felder bedecken
Und den zarten Trieb verhüllen, der noch nicht
Abgetrennt oder groß ist, damit der besorgte Landwirt
Sich über das Wohlergehen freuen kann.

Mögen die Sterne oben immer mit der gebührenden


Helligkeit leuchten; und mögen keine Kometen
Erscheinen, weder einer noch zwei noch mehr!
Denn viele Kometen kündigen eine Dürreperiode an.

Auch auf dem Festland freut sich der Landwirt


Nicht über den Beginn des Sommers,
Wenn er Vogelschwärme sieht, wenn sie von den Inseln
Auf seine Felder landen, sondern er hat große Angst
Um die Ernte, damit sie, geplagt von der Dürre,
Nicht leer ausgeht in Ähren und Spreu. Aber
Die Ziegenherde freut sich sogar über die Vögel,
Wenn sie in mäßigen Schwärmen kommen
Und eine Saison mit reichlich Milch versprechen.
Denn so gewinnen wir armen, wechselhaften Sterblichen
Auf vielfältige Weise unseren Lebensunterhalt,
Und alle sind bereit, die Warnungen,
Die ihnen zu Füßen liegen, zu beachten
Und sie für den Moment anzunehmen.

Schafe warnen den Hirten vor dem kommenden Sturm,


Wenn sie über ihre Gewohnheit hinaus in Eile
Auf die Weide eilen, aber einige hinter der Herde,
Bald Widder, bald Lämmer, treiben übrigens
Mit aneinanderstoßenden Hörnern, während einige hier,
Andere dort sprangen hoch oben, die albernen Jungen
Mit vier Fuß über dem Boden, die gehörnten Älteren
Mit zwei, oder wenn der Hirte eine unwillige
Herde forttreibt, auch wenn es Abend ist,
Wenn er sie zu ihren Ställen treibt, während sie
Ab und zu das Gras pflücken, wenn sie
Dazu gedrängt werden um viele Steine.

Auch von den Ochsen erfahren der Pflüger


Und die Viehhirten, wie sich der Sturm regt.
Wenn Ochsen mit der Zunge die Hufe
Ihrer Vorderpfoten lecken oder sich im Stall
Auf der rechten Seite ausstrecken, rechnet
Der alte Pflüger mit einer Verzögerung der Aussaat.
Wenn sich die Kühe mit unaufhörlichem Brüllen
Versammeln und sich am Abend zu ihren Ställen
Begeben, warnen die Färsen, die das Weideland
Nur ungern verlassen wollen, dass sie bei sturmfreiem
Wetter bald nicht mehr fressen werden.
Bei schlechtem Wetter weiden die Ziegen,
Wenn sie gierig nach stacheligen Steineichen sind,
Und die Sauen toben wütend über ihre Einstreu.

Wenn ein einsamer Wolf laut heult oder wenn er,


Als ob er Schutz suchte und sich wenig
Von den Bauern scheute, in die kultivierten Ländereien
In der Nähe der Menschen hinabsteigt,
Um dort ein Versteck zu suchen, ist
Mit einem Sturm zu rechnen, wenn die dritte
Morgendämmerung hereinbricht. So kannst du
Auch anhand der vorherigen Zeichen vorhersagen,
Dass Winde, Stürme oder Regen am selben Tag
Oder am nächsten Morgen oder
Vielleicht am dritten Morgen kommen werden.

Auch Mäuse blieben den Wettersehern der alten Zeit


Nicht verborgen, wenn sie bei schönem Wetter
Mit lauterem Quietschen als gewöhnlich herumspielten
Und zu tanzen schienen. Auch Hunde waren es nicht.
Der Hund gräbt mit beiden Pfoten, wenn er
Einen Sturm vermutet, und dann werden auch
Diese Mäuse zu Propheten. Und landeinwärts
Kommt die Krabbe, wenn der Sturm auszubrechen droht.

Mäuse werfen tagsüber Stroh und bauen gerne ein Nest,


Wenn Zeus Anzeichen von Regen zeigt.

Nimm keine dieser Warnungen auf die leichte Schulter.


Eine gute Regel ist es, nach einem Zeichen
Zur Bestätigung zu suchen. Wenn zwei
In die gleiche Richtung weisen, prognostizierst du
Mit Hoffnung; wenn drei, mit Zuversicht.
Du kannst immer die Zeichen der vergehenden
Jahreszeit hinzufügen und vergleichen,
Ob bei Auf- oder Untergang des Tagesanbruchs,
Wie ihn der Kalender ankündigen würde.
Es wäre von großem Nutzen, die letzten vier Tage
Des alten und die ersten vier Tage des neuen Monats
Zu markieren. Sie halten sich an die Bedingungen
Der Versammlungsmonate, in denen der Himmel
In acht Nächten über das übliche hinaus täuscht,
Weil der Mond mit seinen leuchtenden Augen fehlt.

Studiere das ganze Jahr über alle Zeichen zusammen,


Und deine Wettervorhersage wird niemals eine zufällige
Vermutung sein, sondern gewiss das Wort von Zeus.

ENDE

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