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Irene Meissner

Eberhard Möller

FREI
OTTO
forschen
bauen
inspirieren
a life of research
construction
and inspiration
Irene Meissner
Eberhard Möller

FREI
OTTOforschen
bauen
inspirieren
a life of research
construction
and inspiration

Edition Detail
Autoren Authors: Irene Meissner, Eberhard Möller Die Autoren und der Verlag danken dem ILEK Institut für Leichtbau
Entwerfen und Konstruieren und dem saai | Südwestdeutsches Archiv
Mit einem Beitrag von With a contribution by: Georg Vrachliotis, für Architektur und Ingenieurbau für die Genehmigung, sämtliche Fotos
Professor für Architekturtheorie am Karlsruher Institut für Technologie und Zeichnungen zu verwenden.
(KIT) und Leiter des saai | Südwestdeutschen Archivs für Architektur Die Textpassagen aus Frei Otto: Architektur Natur (S. 8–11) sind dem
und Ingenieurbau Professor for the Theory of Architecture at Karlsruhe Band Warmbronner Schriften 7 entnommen. Mit freundlicher
Institute of Technology (KIT) and director of the saai | Archive for Genehmigung des Verlags Ulrich Keicher, Warmbronn.
Architecture and Engineering in Southwest Germany Dem Birkhäuser Verlag, Basel, dankt der Verlag für die Überlassung
der Bilddaten.
Redaktion Editor: Cornelia Hellstern The authors and the publisher thank the ILEK Institute for Lightweight
Structures and Conceptual Design and the saai | Archive for Architec-
Redaktionelle Mitarbeit Editorial services: Samay Claro, Sandra Leitte, ture and Engineering in Southwest Germany for permission to use all
Nina Müller photographs and drawings.
The text passages from Frei Otto: Architecture Nature (p. 8–11) are
Lektorat (Deutsch) Copy-editing (German): Katinka Johanning, taken from volume 7 of the Warmbronner Schriften. With kind
Markt-Schwaben permission by the publisher Ulrich Keicher, Warmbronn. The publisher
thanks the Birkhäuser Verlag, Basel, for making image data available.
Übersetzung Translation into English: Antoinette Aichele-Platen,
München Munich; Yasmin Gründing, Burglengenfeld; Christine Madden,
München Munich Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten
Rechte bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten.
Lektorat (Englisch) Copy-editing (English): Stefan Widdess, Berlin Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist
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Bobingen A charge will be levied. Infringements will be subject to the penalty
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Bibliographical information published by the German National Library.
© 2015, erste Auflage first edition The German National Library lists this publication in the Deutsche
DETAIL – Institut für internationale Architektur-Dokumentation Nationalbibliografie; detailed bibliographical data are available on the
GmbH & Co. KG, München Munich Internet at http://dnb.d-nb.de.
www.detail.de www.detail-online.com

ISBN: 978-3-95553-252-9 (Print)


ISBN: 978-3-95553-253-6 (E-Book)
ISBN: 978-3-95553-254-3 (Bundle)

Frontispiz Frontispiece Frei Otto, Montreal


S. pp. 36/37 Membranfläche mit einem hohen Punkt/zwei hohen
Punkten/drei und vier hohen Punkten, Variationen Membrane one high
point/two high points/three and four high points, variations, 1955
S. pp. 52/53 Studien zu Membran- und Seilnetzflächen Studies on
membrane and cable net structures, 1964
S. pp. 66/67 Freilichttheater Killesberg, »Gedanken über das Raffsegel«,
Killesberg open-air theatre, Thoughts on the gathered awning, 1955
S. pp. 78/79 »Gitterschale« “Grid shell”, 1981
S. pp. 88/89 Lastabtragung, kontinuierlich bis diskret Load transfer,
continuous to discrete, 1982
S. pp. 96/97 Pneukuppel als Klimahülle Pneu cupula as climatic
envelope, 1981
S. pp. 104/105 Horizontale Sonnenuhr, Sonnenstand und Schattenwurf
Horizontal sundial, position of sun and shadow cast
InhaltContents

Vorwort 6
Preface

Architektur Natur 8
Architecture Nature
Frei Otto

Frei Otto – leichte, anpassungsfähige Architektur 12


Frei Otto – lightweight, adaptable architecture
Irene Meissner

Konstruktive Inspiration – Begegnungen mit Menschen und Ideen 22


Constructive inspiration – encounters with people and ideas
Eberhard Möller

»Man muss mehr denken, mehr forschen, entwickeln, erfinden und wagen ...« 32
“More thought, research, development, innovation and boldness is required ...”
Georg Vrachliotis

Hängende Konstruktionen Suspended structures


Zelte, Membranen Tents, membranes 36
Seilnetze Cable nets 52
Wandelbare Dächer Retractable roofs 66

Stehende Konstruktionen Standing structures


Gitterschalen Gridshells 78
Verzweigungen Branching structures 88

Schwebende Konstruktionen Floating structures


Pneus, Hydros Pneus, hydros 96

Ökologie Ecology 104

Werkverzeichnis 112
Catalogue of works

Veröffentlichungen 122
Bibliography

Biografie 124
Biography

Abbildungsnachweis 126
Picture credits

Autoren 126
Authors
Vorwort

Kein anderer Architekt hat dem Bauen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
so viele Anregungen und Impulse gegeben wie Frei Otto. Er ist der große Pionier
der Leichtbauweise. Die Grundlagen zu nachhaltigem, ressourcenschonendem
und energieeffizientem Bauen erforschte er bereits Jahrzehnte bevor die Bedeu-
tung dieser Themen in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rückte. Mit der Ein-
beziehung der Nutzer in die Bauplanung sowie der Berücksichtigung klimatischer
und örtlicher Gegebenheiten wies er dem Bauwesen neue Wege.
Das leichte, schwebende Dach des Deutschen Pavillons auf der Expo 1967 in Mon-
treal brachte Frei Otto große internationale Anerkennung. Damit hatte er der
Wandlung Deutschlands einen adäquaten architektonischen Ausdruck verlie-
hen. Mit der einzigartigen Dachlandschaft für die Olympischen Spiele 1972 in
München verbreitete sich sein Ruhm über die ganze Welt.

Die vorliegende Publikation anlässlich des 90. Geburtstags von Frei Otto gibt
Einblicke in alle wichtigen Aspekte seines Werks, in dessen Zentrum die Suche
nach leichten und natürlichen Konstruktionen sowie die Erforschung von Form-
findungs- und Selbstbildungsprozessen standen, um eine leichte, mobile und
anpassungsfähige Architektur zu schaffen. Dazu entwickelte er mit Membranen,
Seilnetzen und wandelbaren Dächern, mit Schirmen, Bögen, Gitterschalen,
Verzweigungen und pneumatischen Konstruktionen ein ganzes Universum an
Ideen. Die wichtigsten Wegmarken seiner Arbeit wie das Kasseler Vierpunkt-
segel, der Deutsche Pavillon in Montreal, die Münchner Olympiadachlandschaft,
die Multihalle in Mannheim oder die Berliner Ökohäuser werden vorgestellt.
Außerdem wird gezeigt, wie seine Ideen weltweit anerkannt, aufgegriffen und
fortgeführt werden.

Frei Ottos überragende Leistungen brachten ihm höchste Ehrungen wie die Royal
Gold Medal des Royal Institute of British Architects (RIBA), den Praemium Imperi-
ale und den Pritzker-Preis ein. Damit ist er der einzige deutsche Architekt, der die
drei weltweit renommiertesten Architekturpreise erhalten hat. Im Katalog zur Aus-
stellung über das Werk von Frei Otto 2005 im Architekturmuseum der TU Mün-
chen in der Pinakothek der Moderne hat Lord Norman Foster dessen Bedeutung
treffend zusammengefasst: »Im gleichen Maß, in dem die außergewöhnliche Folge
seiner Werke das Erscheinungsbild der Architektur verändert hat, haben seine
ökologische Sensibilität, seine Intelligenz und Weitsicht die Konturen des archi-
tektonischen Denkens für das 21. Jahrhundert festgelegt. Er ist eine Inspiration.«

Besonderer Dank gebührt Frei Otto, mit dem wir noch im Februar 2015 in
Warmbronn die vorliegende Publikation besprechen und das Geleitwort ›Archi-
tektur Natur‹ abstimmen konnten. Weiterhin danken wir seiner Frau Ingrid Otto
und seiner Tochter Christine Kanstinger für die freundliche Unterstützung.
Winfried Nerdinger, dem Herausgeber des Gesamtwerks von Frei Otto, danken
wir für die Möglichkeit einer zusammenfassenden Darstellung sowie für die
Begleitung unserer Arbeit. Weiterer Dank gilt dem DETAIL – Institut für interna-
tionale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, insbesondere Cornelia
Hellstern, die begeistert und tatkräftig die Idee einer Publikation über Frei Otto
aufgegriffen hat.

Irene Meissner, Eberhard Möller


München im März 2015

6 Vorwort
Preface
Preface

Frei Otto was an unrivalled source of inspiration and innovation for architecture
in the second half of the 20th century. He was the great pioneer of lightweight
construction. He conducted fundamental research in sustainable, resource-
saving and energy-efficient building decades before the significance of these
subjects became a focus of public attention. By taking into account the prevail-
ing climatic and local conditions as well as the users in the planning process,
he opened up an entirely new approach for architecture and construction.
The light floating roof of the German Pavilion at the Expo 1967 in Montreal
brought worldwide recognition. Frei Otto had managed to find an adequate
architectural expression of the transformation of Germany with the structure.
He became internationally renowned with the unique roofs created for the
Olympic Games in Munich in 1972.

This publication on the occasion of Frei Otto’s 90th birthday gives insights into
all important aspects of his work, which focused on the development of light-
weight and natural constructions as well as the study of form-finding and
self-formation processes in order to create lightweight, mobile and adaptable
architecture. To this end, he established a whole universe of ideas based on
membranes, cable nets and retractable roofs, umbrellas, arches, gridshells, branch-
ing and pneumatic structures. The most important milestones of his work –
such as the four-point tent roof in Kassel, the German Pavilion in Montreal, the
Olympic roof landscape in Munich, the Multihalle in Mannheim or the eco-houses
in Berlin – are introduced in this book. The way that his ideas were recognised,
picked up and developed all over the world is also illustrated.

Frei Otto’s exceptional achievements have been honoured with the Royal Gold
Medal awarded by the Royal Institute of British Architects (RIBA), the Praemium
Imperiale and the Pritzker Prize. This makes him the only German architect to
have received the three most renowned architectural prizes in the world. Lord
Norman Foster aptly summarised his tremendous significance in the catalogue
for the Exhibition of the Work of Frei Otto 2005 in the Architekturmuseum der
TU München in the Pinakothek der Moderne: “As much, then, as his extraordi-
nary sequence of works altered the nature of architectural form in the twentieth
century, his environmentalism, intelligence, and foresight have established the
defining architectural mentality for the twenty-first. He is an inspiration.”

Special thanks go to Frei Otto, with whom we were last able to discuss this pub-
lication and agree on the foreword “Architecture Nature” in February 2015, as
well as to his wife Ingrid Otto and daughter Christine Kanstinger for their
friendly support. Our gratitude is expressed to Winfried Nerdinger, the editor of
the Complete Works of Frei Otto, who made a summarised version possible and
supported us in our work. We would also like to thank the DETAIL – Institut für
internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, especially Cornelia
Hellstern, who took on the idea of a publication about Frei Otto with such
energy and enthusiasm.

Irene Meissner, Eberhard Möller


Munich, March 2015

7
»Schaschlik-Haus« (Wohnhochhaus mit tragendem Mast) “Shashlik House” (residential high-rise building with
load-bearing mast), 1958

8 Architektur Natur
Architecture Nature
Architektur Natur Architecture Nature
Frei Otto
Ich habe wenig gebaut. Ich habe aber viele »Luftschlösser« ersonnen. Warum
die wenigen realen Gebäude, die ich selbst machte oder mitmachte, so bekannt
wurden, ist mir selbst ein Rätsel, denn die Mehrzahl existierte nur eine kurze
Zeit. Ich muss mich selbst fragen, ob ich etwa auch einer der vielen Architekten
bin, die als Dirigenten des Bauens das arrangieren, was andere vor ihnen als
Erfinder und komponierende Entwerfer erfunden haben. Sicherlich nicht. Manche
nennen mich auch Ingenieur. Vom Herzen bin ich Gestaltsucher und manchmal
auch Gestaltfinder, der sich der Unvollkommenheit seines Tuns und seiner
Produkte bewusst ist. Die gesuchte Idealgestalt sehe ich nur mit dem inneren
Auge, die Realisation ist meist weit davon entfernt. Über die Formenwelt der
gängigen Architekturszene und über heutige Stile und Architekturmoden möchte
ich hier nicht reden. Sie interessieren mich nicht. Ich versuche Natur zu verste-
hen, auch wenn ich eingesehen habe, dass Natur wohl nie von einem Lebewesen,
das selbst ein Objekt der Natur ist, verstanden werden kann.
»Weniger ist mehr«, dieses Wort faszinierte mich: Weniger Häuser, weniger
Material, weniger Beton und weniger Energie verbrauchen, aber menschlich
bauen unter Verwendung dessen, was vorhanden ist: Erde, Wasser, Luft.
Naturnah bauen und aus wenig viel machen, vor dem ersten Strich einer Zeich-
nung kritisch beobachten und nachdenken. Lieber gar nicht bauen als zu viel
bauen! Das waren alte und neue Ziele.

I built little. But I devised many “castles in the air”. Why the few real construc-
tions I built myself or was involved in turned out to be so famous is a mystery to
me, because the majority only existed for a short period of time. I have to ask
myself whether I am one of the many architects who, as conductors of building,
arrange what others before them have invented as innovators and composing
designers. Surely not. Some also call me an engineer. At heart, I am a form-
seeker and sometimes also a form-finder, who is fully aware of the imperfection
of his actions and products. I only see the ideal form with my inner eye, while
the finished project usually differs significantly. I don‘t wish to talk about the
world of forms of the contemporary architectural scene or about current styles
and architectural trends. These are of no interest to me. I try to understand
nature, although I have come to realise that it is not likely that nature can be
understood by a creature that is itself a product of nature.
“Less is more” is something that fascinates me: use fewer houses, consume less
material, less concrete and less energy, but build in a humane way using what‘s
available: earth, water, air. Build in harmony with nature and make a lot out of
little, observe and think critically from the very first line of a drawing. Better not
to build at all than to build too much! These are old and new goals.
Grateful to have survived the war unscathed, the wish to be useful to society
was embedded in me right from the beginning of my professional life. From the
abundance of available tasks, I tried to select those that I hoped would make a
difference. It was important for me to live in an interior and exterior garden,
to live in a green environment and under roofs covered with greenery. But most
of all, I had the urge to develop the lightest of all houses – shells and tents.
In 1960, when I had just finished my first studies on air- or water-tensioned mem-
branes, I met Gerhard Helmcke, professor of biology and anthropology at the
TU Berlin, behavioural scientist and director of the Institute for Caries Research

9
Dankbar, aus dem Krieg heil herausgekommen zu sein, war ich schon seit Beginn
meines Berufslebens von dem Wunsch erfüllt, der Gesellschaft nützlich zu
sein, und suchte mir aus der Fülle der anstehenden Aufgaben diejenigen heraus,
bei denen ich hoffte, etwas bewirken zu können. Das Wohnen im inneren und
äußeren Garten, das Wohnen im Grünen und unter begrünten Dächern war mir
wichtig. Vor allem aber drängte es mich zur Entwicklung der leichtesten aller
Häuser, der Schalen und der Zelte. 1960, gerade zu dem Zeitpunkt, als meine
Entwicklungen der mit Luft oder Wasser gespannten Membranen einen ersten
Abschluss gefunden hatten, lernte ich Gerhard Helmcke kennen, den Ordina-
rius für Biologie und Anthropologie an der TU Berlin, Verhaltensforscher, Direktor
des Institutes für Karies-Forschung am Max-Planck-Institut. Helmcke und ich
gründeten 1961/62 die Forschergruppe »Biologie und Bauen«, in der Biologen,
Paläontologen und Architekten zusammenarbeiten.
Die bis dahin geltende Ansicht, dass Natur stets im biologischen Gleichgewicht
sei und sich ständig von selbst regenerieren könne, wich der Vorstellung, dass
ein solches Gleichgewicht, sofern es überhaupt besteht, sehr labil ist, und dass
natürliche Systeme schon bei geringfügigem Anlass total zusammenbrechen
können. Eine neue Welt öffnete sich uns, eine neue Sicht der Natur. Unsere
Arbeit wurde mir nun wichtiger als das Bauen von Häusern. Wir wollten reinste
Grundlagenforschung betreiben. Wir wollten wissen, wie die Welt der leben-
den und der nicht lebenden Natur entstanden ist, wie ihre Gestalten sich entwi-
ckelt haben und welche Konstruktionen sie zusammenhalten und verändern.
Wir wollten wissen, ob unsere kühne Behauptung »Im Anfang war der Pneu«
wirklich stimmt, ob dieses leichteste aller Flächentragwerke zur Vorstufe des
Lebens und schließlich zur Alge und Bakterie und allem, was danach kam,
führte. Wir wollten Natur erfahren und die Schöpfung etwas mehr verstehen.

Der Text basiert auf Passagen aus Frei Otto: Architektur Natur, hg. von Harald Hepfer, Warmbronner Schriften 7,
Christian-Wagner-Gesellschaft e.V., Warmbronn 1996 und wurde 2005 von Frei Otto als Geleitwort für die
Ausstellung 2005 im Architekturmuseum der TU München angepasst.

10 Architektur Natur
Architecture Nature
at the Max Planck Institute. In 1961/62, Helmcke and I founded a research group
called “Biology and Building” in which biologists, palaeontologists and architects
worked together.
The until then propagated view that nature is in a constant state of biological
equilibrium and continuously able to regenerate itself was replaced by the theory
that such an equilibrium, should it exist at all, would be very unstable and that
natural systems can break down completely even at the slightest provocation.
A new world opened up to us, an entirely new perception of nature. Our work
now became more important to me than building houses. We wanted to do pure
basic research. We wanted to know how the world of animate and inanimate
nature came to exist, how its forms developed and which constructions hold these
forms together or modify them. We wanted to know whether our bold asser-
tion “In the beginning was the pneu” was really true and if this lightest of all light-
weight structures did indeed lead to a preliminary stage of life and finally to
the algae and bacteria and everything that followed. We wanted to learn about
nature and understand its creation a little more.

The text is based on passages from Frei Otto: Architecture Nature, ed. by Harald Hepfer, Warmbronner Schriften 7,
Christian-Wagner-Gesellschaft e.V., Warmbronn 1996 and was adapted by Frei Otto in 2005 for the exhibition in
the Architecture Museum of the TU Munich in that year.

»Eine leichte Wolke über dem braunen Oberwiesenfeld« (Ideenskizze zum Olympiadach in München) “A light cloud above the brown Oberwiesenfeld
area” (idea sketch for Olympic roof in Munich), 1967/68

11
Frei Otto – leichte, anpassungsfähige Architektur
Irene Meissner
Obwohl Entmaterialisierung und Leichtbau seit der Industrialisierung diskutiert
wurden, ging es den meisten Protagonisten der Klassischen Moderne vorrangig
um neue Formen funktionaler Gestaltung. In den 1920er-Jahren standen
industrielle Fertigung und Rationalisierung von Bauprozessen im Vordergrund,
und als nach dem Zweiten Weltkrieg die zerstörten Städte wieder aufgebaut
wurden, knüpfte man an diese Leitbilder an. Die vielfach angestrebte ›Trans-
parenz‹ sollte dabei weniger Entmaterialisierung als vielmehr eine Abwendung
vom monumentalen Bauen signalisieren und somit, wenn überhaupt, eine
symbolische Aussage vermitteln.

Völlig neue Impulse setzte dagegen in der Nachkriegszeit Frei Otto, der mit leich-
ten Flächentragwerken experimentierte und eine Formgebung nach den Ge-
setzmäßigkeiten der Natur finden wollte. Diese ›natürliche‹ Architekturform
propagierte er als Ausdruck des modernen, mobilen und weltoffenen Menschen.
Es ging ihm dabei nicht um die Errichtung einzelner Bauten, sondern hinter
seiner Arbeit stand die Vision, eine Architektur für eine friedliche Gesellschaft
im Einklang mit der Natur zu schaffen.1 Damit betrat er nicht nur architektoni-
sches Neuland, sondern er bot mit seinen Leichtbaukonzepten auch eine neue
architektonische und gesellschaftspolitische Weltanschauung.

Der Zweite Weltkrieg als Prägung: leicht bauen gegen Gewalt


und Erstarrung
Frei Otto wurde als Sohn eines Bildhauers und Steinmetzen geboren und wuchs
in einem liberalen Elternhaus auf, in dem die Reformgedanken des Deutschen
Werkbunds allgegenwärtig waren. Der Vorname ›Frei‹ war eine Erfindung seiner
Mutter, der Sohn sollte das ›Frei-Sein‹ schon im Namen tragen. Dies wurde
dann auch zur Lebensphilosophie Frei Ottos, der als Jugendlicher den Terror des
NS-Regimes erleben musste. Er schrieb sich zwar noch für ein Studium der
Architektur an der Technischen Hochschule Berlin ein, wurde aber kurze Zeit
später zur Luftwaffe eingezogen. Der Blick aus dem Flugzeug auf die brennenden
Städte prägte ihn. Während der Kriegsgefangenschaft in einem Lager in der
Nähe von Chartres eignete er sich unter dem Zwang zum sparsamen Material-
einsatz autodidaktisch erste Kenntnisse für ein einfaches, leichtes Bauen an.
Hier entwickelte sich seine Philosophie, keine Bauten ›für die Ewigkeit‹ zu planen,
sowie seine Ablehnung jeglicher Form von Repräsentation und von Fremdbe-
stimmung.

Aus der Gefangenschaft entlassen, nahm Frei Otto sein Architekturstudium


in Berlin wieder auf und konnte 1950 auf Empfehlung seines Statik-Professors
Hellmuth Bickenbach als einer der ersten Stipendiaten der Studienstiftung
des deutschen Volkes nach dem Krieg in die USA reisen. Dort traf er die ›alten
Meister‹ der Architektur, unter ihnen Frank Lloyd Wright, Erich Mendelsohn
und Ludwig Mies van der Rohe. Am nachhaltigsten beeindruckte ihn aber die
Hängedachkonstruktion der Raleigh-Arena von Matthew Nowicki, die zu einem
Schlüsselwerk für seine weitere Arbeit wurde. Zurück in Berlin vertiefte er
seine eigenen Forschungen auf dem Gebiet der Zelt- und Seilnetzkonstruktionen
und legte seine Untersuchungen 1954 mit der bahnbrechenden Dissertation
›Das hängende Dach‹2 vor.

12 Frei Otto – leichte, anpassungsfähige Architektur


Frei Otto – lightweight, adaptable architecture
Frei Otto – lightweight, adaptable architecture
Irene Meissner
Dematerialisation and lightweight construction were subjects of discussion since
the industrialisation movement, yet most protagonists of classical modernism
were primarily concerned with new forms of functional design. In the 1920s, the
focus was on industrial manufacturing and rationalisation of construction pro-
cesses, which found ample application in the rebuilding of cities devastated in
World War II. Rather than signalising dematerialisation, the “transparency” much
sought-after at the time, was more of a symbolic statement, indicating a shift
away from monumental construction.

A completely new development was however sparked by Frei Otto, who was
exploring designs based on the principles of nature and experimenting with light-
weight structures in the post-war years. He propagated this “natural form of
architecture” as an expression of a modern, mobile and open-minded attitude.
His work was driven by a vision to create architecture for a peaceful society
in harmony with nature, while the creation of individual constructions was only
secondary.1 He not only broke new architectural ground in this way, but also
offered a novel architectural and socio-political ideology with his lightweight
constructions.

Shaped by the Second World War: lightweight construction versus violence


and inflexibility
Frei Otto was born as the son of a sculptor and stonemason and grew up in
a liberal environment, with the ideas of reformation proliferated by the German
Association of Craftsmen (Deutscher Werkbund) ubiquitous in his childhood
home. His first name Frei (meaning “free”) was conceived by his mother: she
wanted her son’s name to express the idea of being free. Having had to experi-
ence the terror of the NS regime in his youth, this also became Frei Otto’s
philosophy of life. He enrolled to study architecture at the Technical University
of Berlin, but was conscripted into the air force shortly afterwards. The aerial
view of burning cities made a strong impression on him. During his captivity as
a prisoner of war in a camp near Chartres, the need to use materials sparingly
forced him to make his first autodidactic experiments in simple lightweight con-
struction. This is where his philosophy not to build “for eternity” developed,
as well as his rejection of any form of representation and external determination.

After release from captivity, Frei Otto recommenced his studies of architecture
in Berlin. Thanks to recommendation by his structural analysis professor, Hell-
muth Bickenbach, he was able to travel to the USA in 1950, as one of the first
students sponsored by the German National Academic Foundation (Studien-
stiftung des deutschen Volkes) after the war. There he met the “old masters” of
architecture, including Frank Lloyd Wright, Erich Mendelsohn and Ludwig Mies
van der Rohe. What made the most profound impression on him however was
the suspended roof construction of the Raleigh Arena by Matthew Nowicki,
which became a key design for all his later work. Back in Berlin, he focused his
research activities on tent and cable net constructions and presented his studies
in a ground-breaking dissertation entitled “The Suspended Roof”2 (Das hän-
gende Dach) in 1954.

13
Leicht bauen
Durch die Arbeit an seiner Dissertation kam Frei Otto mit dem Zeltbauer Peter
Stromeyer in Kontakt.3 In gemeinsamer Arbeit entstanden die ersten Zeltdächer
für die Bundesgartenschauen in Kassel 1955 und Köln 1957 sowie für die Inter-
bau in Berlin 1957, mit denen Otto den Membranbau auf eine neue Entwicklungs-
stufe hob und bald zu einer anerkannten Bauform machte. Hellmuth Bickenbach
empfahl ihm darüber hinaus eine Kooperation mit dem Bauingenieur Fritz Leon-
hardt, der sich bereits während des Zweiten Weltkriegs, als sich die Luftfahrt-
technologie rapide entwickelte, mit dem Leichtbau auseinandergesetzt hatte.4
Das erste gemeinsam realisierte Projekt war der Eingangsbogen für die Bundes-
gartenschau in Köln 1957.

Als Frei Otto 1958 als Gastprofessor an der Washington University in St. Louis
lehrte, lernte er Richard Buckminster Fuller, einen weiteren Protagonisten
des Leichtbaus, kennen.5 Wie Otto war auch Fuller auf der Suche nach Formen
und Konstruktionen, die sich mit minimalem Material- und Energieaufwand
für maximale Effizienz herstellen ließen. Während Otto seine Erkenntnisse aus
der Biologie gewann – die Zelle war für ihn der kleinste Baustein der Natur –,
experimentierte Fuller mit Oktaedern und Tetraedern nach dem Vorbild
geometrischer chemischer Moleküle, die er zu geodätischen Konstruktionen
zusammensetzte. Mit großen geodätischen Kuppeln wollte er bessere Lebens-
bedingungen für die Menschen schaffen. Ganz ähnliche Ideen verfolgte Frei
Otto, der bereits 1953 vorgeschlagen hatte, eine Stadt in der Antarktis mit
einem von einem Bogen unterstützten Seilnetz zu überkuppeln.6 Im Rückblick
auf das 20. Jahrhundert können Buckminster Fuller und Frei Otto als die beiden
wichtigsten und einflussreichsten Ideengeber für das Bauwesen gewürdigt
werden.

Anpassungsfähig bauen
Angesichts explosiv wachsender Städte beschäftigte sich Frei Otto bereits in
den 1950er-Jahren mit dem Wachsen und Schrumpfen von Familien sowie mit
den Themen Sesshaftigkeit und Mobilität. Dabei kam er in Kontakt mit Yona
Friedman, der 1958 die Groupe d’études d’architecture mobile (GEAM) in Paris

Frei Otto, Richard Buckminster Fuller, 1962

14 Frei Otto – leichte, anpassungsfähige Architektur


Frei Otto – lightweight, adaptable architecture
Musikpavillon Music pavilion, Kassel, 1955 (II.2)

Lightweight construction
Work on his dissertation brought Frei Otto into contact with the tent maker,
Peter Stromeyer.3 Together they developed the first tent roofs for the Federal
Garden Exhibition (Bundesgartenschau) in Kassel 1955 and Cologne 1957, as
well as for the International Building Exhibition (Interbau) in Berlin 1957. These
projects advanced membrane construction to a new stage of development and
ultimately to an accepted form of construction. Hellmuth Bickenbach moreover
recommended cooperation between Frei Otto and the structural engineer Fritz
Leonhardt, who had gained experience in lightweight construction due to the
rapid development of aerospace technology during World War II.4 Their first
jointly realised project was the entrance arch of the Federal Garden Exhibition in
Cologne 1957.

During his term as a visiting professor at Washington University in St. Louis


in 1958, Frei Otto met Richard Buckminster Fuller, another protagonist of light-
weight construction.5 Like Otto, Fuller was looking for shapes and constructions
that could be created with a minimum of material and energy expenditure
for maximum efficiency. Otto mainly used biology as his source of inspiration –
he considered the cell to be the smallest building block of nature. Fuller, on
the other hand, experimented with octahedrons and tetrahedrons typically found
in molecular geometries, which he combined to form geodesic constructions.
His aim was to provide better living conditions for people by creating large
geodesic domes. Frei Otto pursued similar ideas: his proposition to cover an
Antarctic city with a cable net supported by an arch was made in 1953.6 Looking
back on the 20th century, Buckminster Fuller and Frei Otto can be considered
as the two most important and influential innovators in the building industry.

15
Deutscher Pavillon German Pavilion, Montreal, 1967 (II.22), Versuchsbau, Deutscher Pavillon German Pavilion, Montreal, 1967 (II.22), Messmodell
Seifenhautmodell Prototype structure, soap model Measurement model

gründete, um Lösungen für ›Mobilität‹, ›Wachstum und Wandel‹, ›Anpassungs-


fähigkeit und Beweglichkeit‹ in expandierenden Städten zu finden. Frei Otto
nahm bereits an ersten Zusammenkünften der Gruppe teil, er interessierte sich
allerdings nicht so sehr für deren Raumstrukturen, sondern entwickelte in Anleh-
nung an Martin Wagners Überlegungen zum ›wachsenden Haus‹ (1931) eigene
Vorstellungen zur ›wachsenden Stadt‹ . Eine erste Zusammenfassung seiner
Gedanken publizierte er 1959 in den von ihm herausgegebenen ›EL-Mitteilungen‹
mit dem programmatischen Titel ›Anpassungsfähig Bauen‹.7 Eine wichtige Grund-
lage für Frei Ottos Konzept einer adaptiven Architektur bildeten dabei die
Studien Konrad Wachsmanns, der in seiner wegweisenden Publikation ›Wende-
punkt im Bauen‹ darstellte, wie durch eine Industrialisierung des Bauens
völlig neue Wege in dieser Richtung beschritten werden konnten.

Ein Leben für die Forschung


Nachdem Frei Otto 1958 mit der ›Entwicklungsstätte für den Leichtbau‹ (EL)
in Berlin zunächst ein privates Forschungsinstitut gegründet hatte, erhielt er
auf Vermittlung von Fritz Leonhardt 1964 den Ruf an die Technische Hochschule
Stuttgart zur Leitung des neu eingerichteten ›Instituts für leichte Flächentrag-
werke‹ (IL). Ein erster Erfolg der dortigen intensiven Erforschung von Seilnetzkon-
struktionen war der zusammen mit Rolf Gutbrod gewonnene Wettbewerb
für den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Montreal 1967. Für die
international gefeierte Konstruktion mit Minimalflächen sowie einem über
Hoch- und Tiefpunkte gespannten Seilnetz entstand ein Versuchsbau, der dann
zum Sitz seines bald berühmten Instituts wurde. Im Sonderforschungsbereich
›Weitgespannte Flächentragwerke‹ wurden am IL die komplexen Konstruktionen
erforscht, die dann mit den Seilnetzdächern für die Olympischen Bauten in
München erstmals in großem Umfang zur Ausführung kamen und weltweites
Aufsehen erregten.

In der Weiterentwicklung von Membran- und Seilnetzkonstruktionen wandte sich


Frei Otto dem Thema Bögen, Gitterschalen und Gewölben zu. Mit der Mann-
heimer Multihalle entstand ein bahnbrechender Bau, der natürliche Formfindung
und Anpassungsfähigkeit vereinigte. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten
Studien zu natürlichen Konstruktionen und Formfindungsprozessen, zu Verzwei-
gungen, Pneus und Großhüllen. Die Frage nach der Entstehung von Formen
und Konstruktionen in Natur und Technik zog sich wie ein roter Faden durch die

16 Frei Otto – leichte, anpassungsfähige Architektur


Frei Otto – lightweight, adaptable architecture
Adaptable architecture
In the face of explosively growing cities, Frei Otto concerned himself with the
idea of families growing and shrinking again, as well as with settlement and
mobility as early as in the mid-1950s. In this context, he came to know Yona
Friedman, who founded the Groupe d’Etudes d’Architecture Mobile (GEAM) in
Paris in 1958, in an endeavour to find solutions for “mobility”, “growth and
change” and “adaptability and flexibility” in expanding cities. Frei Otto participated
in the first meetings of the group. He wasn’t so much interested in their spatial
structures, but – based on Martin Wagner’s thoughts on the “growing house”
(1931) – developed his own ideas on the “growing city”. He published a first
summary of his thoughts in 1959, in his “EL Information” (EL-Mitteilungen) with
the programmatic title “Adaptable Architecture”.7 An important basis for Frei
Otto’s concept of adaptable architecture were studies by Konrad Wachsmann,
who published a seminal work called “The Turning Point of Building” (Wende-
punkt im Bauen), showing the completely new possibilities opened up by
the industrialisation of construction.

A life dedicated to research


In 1958, Frei Otto founded a private research institute in Berlin, the Institute
for Development of Lightweight Constructions (Entwicklungsstätte für den
Leichtbau – EL). Through recommendation by Fritz Leonhardt, he was also
appointed to head the new Institute for Lightweight Structures (Institut für leichte
Flächentragwerke – IL) set up at the Stuttgart College of Technology in 1964.
Intensive research on cable net constructions carried out there was rewarded
by winning the competition for the German Pavilion at the 1967 World Exhibi-
tion in Montreal together with Rolf Gutbrod. The prototype structure created
for the internationally celebrated construction with minimum areas and a cable
net spanning high and low points later accommodated his soon famous institute.
Complex constructions were explored at the IL’s collaborative research centre
“Wide-Spanned Lightweight Structures”. The first large-scale realisation of one
of these projects was to be a worldwide sensation: the landmark cable net roofs
of the Olympic structures in Munich.

Natürliche Konstruktion: Netz der Spinne Cyrtophora Natural


constructions, web of the Cyrtophora spider

17
Nicht lebende Natur – lebende Natur – tote Natur – Technik Inanimate nature – animate nature – dead nature – technology

gesamte Arbeit des IL. Bereits 1960 hatte Frei Otto in Berlin den Biologen und
Anthropologen Johann-Gerhard Helmcke kennengelernt, der ihn mit organischen
Selbstbildungsprozessen vertraut machte. Seitdem ging es Frei Otto immer
wieder darum, natürliche Prozesse und Konstruktionen zu verstehen und deren
Prinzipien in Einklang mit Tragkonstruktionen der Architektur zu bringen.
Arbeitsmedien waren für ihn Modelle sowie speziell entwickelte Mess- und Ver-
suchsanordnungen, mit denen sich Form- und Selbstbildungsprozesse simulieren
ließen. Um »das Werden von Konstruktionen«8 in Natur und Architektur zu
erforschen, gelang es Frei Otto 1984, zum Thema ›Natürliche Konstruktionen‹
einen weiteren Sonderforschungsbereich am IL einzurichten. Nach der vorange-
gangenen, stärker ingenieurwissenschaftlich orientierten Arbeit kamen nun
Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten zusammen, und in einer welt-
weit einzigartigen Symbiose wurden Gedanken, Experimente und Forschungs-
ergebnisse ausgetauscht und Synergien genutzt. Zahlreiche Symposien und
Veröffentlichungen lieferten Denkanstöße und machten Frei Ottos Institut für
leichte Flächentragwerke zum lebendigsten und kreativsten Forschungszentrum
in Deutschland mit größter internationaler Wirkung.

Vermittler zwischen Mensch und Lebensraum


Ähnlich wie Bruno Taut bereits 1920 die Vision von der ›Erde [als] eine gute
Wohnung‹ formuliert hatte, sah Frei Otto die Aufgabe des Architekten in der »Be-
wahrung eines Biotops«9 und knüpfte somit an die soziale Haltung einiger
Vertreter des Neuen Bauens der Weimarer Republik an. Lange vor der Ökologie-
bewegung und vor der Gründung ›grüner‹ Parteien erkannte er die von Menschen
verursachten Umweltprobleme und leistete auch auf diesem Gebiet wegwei-

18 Frei Otto – leichte, anpassungsfähige Architektur


Frei Otto – lightweight, adaptable architecture
In the course of further development of membrane and cable net constructions,
Frei Otto investigated arches, grid shells and vaults. A pioneering construction –
uniting natural form finding and adaptability – was created with the Mannheim
Multihalle. Studies on natural constructions and form-finding processes, branching
structures, pneumatic structures (pneus) and large-scale coverings formed
other key areas. The development of shapes and constructions in nature and
technology was the central theme of all of the studies conducted at the IL.
In 1960, Frei Otto met the biologist and anthropologist Johann-Gerhard Helmcke
in Berlin. The scientist familiarised him with organic self-formation processes,
which instilled a lasting desire in him to try to understand natural processes and
constructions and to develop load-bearing constructions on the basis of their
principles. The tools he used included models as well as specially developed
measuring arrangements and test setups, allowing simulation of shaping and
self-formation processes. With the aim of exploring the “evolution of construc-
tions”8 in nature and architecture, Frei Otto established another collaborative
research centre called “Natural Constructions” at the IL in 1984. Previously more
engineering-focused work was now followed by contributions from scientists
working in a variety of disciplines. Ideas, experiments and research results were
shared in a unique symbiosis and synergies were utilised. Numerous symposia
and publications provided thought-provoking impulses and turned Frei Otto’s
Institute for Lightweight Structures into Germany’s liveliest and most creative
research centre with considerable international impact.

Institut für leichte Flächentragwerke (IL) Institute for Lightweight Structures (IL), Stuttgart (I.17)

19
Ökohäuser Eco-houses, Berlin, 1987 (I.31), partizipatorisches Bauen, Frei Otto mit den zukünftigen Bewohnern
participatory building, Frei Otto with the future residents

sende Grundlagenforschung. Angesichts der zunehmenden Ressourcenvergeu-


dung und eines rein gewinnorientierten Bauens griff er 1977 in einem vielbe-
achteten Vortrag beim Berliner Schinkelfest seine Kollegen massiv an und
forderte: »Hört endlich auf, weiter so zu bauen, wie ihr baut! Es ist widernatür-
lich.«10 Alternative Möglichkeiten diskutierte er nicht nur in Symposien am
IL über ›Natürlich Bauen‹11, sondern demonstrierte selbst seine Vorstellungen
von einer ökologisch basierten und partizipatorisch entwickelten Architektur mit
einem Versuchsbau auf der Internationalen Bauausstellung in Berlin 1987.
Auf dem Höhepunkt der Postmoderne in Deutschland wandte er sich gegen For-
malismen und individualistische architektonische Extravaganzen und zeigte
andere Wege des Bauens auf. Nicht zuletzt aufgrund von Frei Ottos Mahnungen
entwickelte sich allmählich ein wachsendes Interesse und Verständnis für ein
ökologisch sinnvolles »Bauen mit der Natur«12.
Durch sein Lebenswerk hat Frei Otto wie kein anderer der deutschen Architektur
nach 1945 wieder internationale Bedeutung gegeben.
1 Nerdinger, Winfried: Frei Otto. Arbeit für eine bessere Architecture. 10 Jahre IL 1964–1974. Stuttgart 1975 [=
»Menschenerde«. In: ders. (Hrsg.): Frei Otto – Das IL 14, Mitteilungen des Instituts für leichte Flächen-
Gesamtwerk. Leicht bauen, natürlich gestalten. Basel/ tragwerke]
Boston/Berlin 2005, S. 8–15 8 Sonderforschungsbereich 230, http://www.techno-
2 Otto, Frei: Das hängende Dach – Gestalt und Struktur. sophie.de/pdf/Sonderforschungsbereich%20230.pdf
Berlin 1954 (Diss. TU Berlin, 1953) (abgerufen Feb. 2015)
3 Otto, Frei: I. Geschichte: »Das hängende Dach«. In: 9 wie Anm. 1, S. 9

ders.: Zelte. Stuttgart 1976, S. 8–11 [= IL 16, Mitteilun- 10 Otto, Frei: Hört endlich auf, weiter so widernatürlich

gen des Instituts für leichte Flächentragwerke] zu bauen! – Vortrag beim 122. Schinkel-Fest des
4 Weber, Christiane: Fritz Leonhardt – »Leichtbau – Architekten- und Ingenieurvereins. In: Schriftenreihe
eine Forderung unserer Zeit. Anregungen für den des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin 29,
Hoch- und Brückenbau«. Karlsruhe 2011 (Diss. TU 1977; ders.: Hört endlich auf weiterhin so zu bauen wie
Braunschweig, 2010) ihr baut! Es ist widernatürlich! In: deutsche bauzeitung
5 Meissner, Irene: Frei Otto, Buckminster Fuller, Yona 5, 1977, S. 8; ders.: »Hört endlich auf, weiter so
Friedman: Anpassungsfähige Architektur für eine freie widernatürlich zu bauen!«. In: Burkhardt, Berthold
und mobile Gesellschaft. In: Nerdinger, Winfried (Hrsg.): Frei Otto – Schriften und Reden 1951–1983.
(Hrsg.): L’architecture engagée. Manifeste zur Verände- Braunschweig / Wiesbaden 1984, S. 140–149
rung der Gesellschaft. München 2012, S. 296–302 11 Otto, Frei: Natürlich Bauen – Natural Building.
6 wie Anm. 2, S. 117 Symposiumsbericht. Stuttgart 1980 [= IL 27, Mitteilun-
7 Otto, Frei: Anpassungsfähig Bauen, Adaptable Building, gen des Instituts für leichte Flächentragwerke]
L’Architecture Adaptable. Berlin 1959 [= Entwicklungs- 12 Die ganze Stadt als Ur-Laube. In: Der Spiegel vom

stätte für den Leichtbau, Mitteilung 6]; siehe auch: 24.9.1984 (Öko Architektur, Bauen mit der Natur,
ders.: Anpassungsfähig bauen. In: Bauwelt 21, 1958, Titelgeschichte), S. 228–243
S. 496f.; ders.: Anpassungsfähig Bauen – Adaptable

20 Frei Otto – leichte, anpassungsfähige Architektur


Frei Otto – lightweight, adaptable architecture
Mediator between humans and the environment
Similar to Bruno Taut, who had already formulated a vision of the “earth [as]
a good dwelling” in 1920, Frei Otto felt the duty of architects to include “pres-
ervation of a biotope”9, which was in line with the social attitude of several
representatives of the new style of construction (Neues Bauen) of the Weimar
Republic. He recognised environmental problems caused by humans long before
the ecological movement and foundation of “green” parties, and conducted
seminal basic research in this area. The generally increasing squandering of
resources and prevalence of purely profit-oriented construction led Frei Otto to
bluntly criticise his colleagues during a widely acclaimed lecture held for the
award of the Schinkel Prize. He demanded that they should stop building the
way they were building, because it was simply unnatural.10 He not only discussed
available alternatives in symposia on “Natural Architecture”11, but also demon-
strated his conception of architecture founded on ecological principles and
developed on a participatory basis, with a prototype construction at the Interna-
tional Building Exhibition Berlin 1987. At the height of post-modernism in
Germany, he turned against formalisms and individualistic architectural extrav-
agances and pointed out new ways of building. Eventually a growing interest and
understanding of ecologically sensible “building with nature”12 developed, not
least as a result of Frei Otto’s exhortations.
The unparalleled lifetime achievements of Frei Otto reinstated the international
significance of German architecture after 1945.
1 Nerdinger, Winfried: Frei Otto. Working for a Better p. 496f.; id.: Anpassungsfähig Bauen – Adaptable Archi-
“Earth for Mankind”. In: id. (ed.): Frei Otto – Complete tecture. 10 Jahre IL 1964–1974. (10 Years IL 1964–
Works. Lightweight Construction. Natural Design. 1974.) Stuttgart 1976, p. 81975 [= IL 14, Mitteilungen
Basel/Boston/Berlin 2005, p. 8–15. This publication is des Instituts für leichte Flächentragwerke (Information
also available in German: Frei Otto – Das Gesamtwerk. of the Institute for Lightweight Structures)]
Leicht bauen, natürlich gestalten. 8 Sonderforschungsbereich 230 (Collaborative
2 Otto, Frei: Das hängende Dach – Gestalt und Struktur. Research Centre 230), http://www.technosophie.de/
(The Suspended Roof. Form and Structure. Published pdf/Sonderforschungsbereich%20230.pdf (accessed
in German, Polish, Spanish and Russian.) Berlin 1954 Feb. 2015)
(Diss. TU Berlin, 1953) 9 as Note 1, p. 9
3 Otto, Frei: I. Geschichte: “Das hängende Dach”. 10 Otto, Frei: Hört endlich auf, weiter so widernatürlich

(I. History: “The Suspended Roof.”) In: id.: Zelte. (Tents.) zu bauen! (Stop building in such an unnatural way!) –
Stuttgart 1976, p. 8–11 [= IL 16, Mitteilungen des Lecture at the 122th Schinkelfest of the Architects
Instituts für leichte Flächentragwerke (Information of and Engineers Association (AIV) In: Schriftenreihe des
the Institute for Lightweight Structures)] Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin 29, 1977;
4 Weber, Christiane: Fritz Leonhardt – “Leichtbau – id.: “Hört endlich auf weiterhin so zu bauen wie
eine Forderung unserer Zeit. Anregungen für den ihr baut! Es ist widernatürlich!” (“Stop building the way
Hoch- und Brückenbau”. (“Lightweight Construction – you are building! It is unnatural!”) In: deutsche bau-
a Requirement of our Time. Suggestions for Above- zeitung 5, 1977, p. 8; id.: “Hört endlich auf, weiter so
Ground and Bridge Construction.”) Karlsruhe 2011 widernatürlich zu bauen!” (“Stop building in such an
(Diss. TU Braunschweig, 2010) unnatural way!”) In: Burkhardt, Berthold (ed.): Frei
5 Meissner, Irene: Frei Otto, Buckminster Fuller, Yona Otto – Schriften und Reden 1951–1983. (Frei Otto –
Friedman: Anpassungsfähige Architektur für eine freie Writings and Speeches 1951–1983.) Braunschweig/
und mobile Gesellschaft. (Adaptable architecture for Wiesbaden 1984, p. 140–149
a free and mobile society.) In: Nerdinger, Winfried (ed.): 11 Otto, Frei: Natürlich Bauen – Natural Building. Sympo-

L’architecture engagée. Manifeste zur Veränderung sium Report. Stuttgart 1980 [= IL 27, Mitteilungen
der Gesellschaft. (Manifestos for changing society.) des Instituts für leichte Flächentragwerke (Information
Munich 2012, p. 296–302 of the Institute for Lightweight Structures)]
6 as Note 2, p. 117 12 Die ganze Stadt als Ur-Laube. (The whole city as a
7 Otto, Frei: Anpassungsfähig Bauen, Adaptable primeval arbour.) In: Der Spiegel magazine dated
Building, L’Architecture Adaptable. Berlin 1959 [= Ent- 24.9.1984 (Öko Architektur (Eco-Architecture), Bauen
wicklungsstätte für den Leichtbau (Institute for mit der Natur (Building with Nature), title story),
Development of Lightweight Constructions), Mittei- p. 228–243
lung 6 (Information 6)]; also see: id.: Anpassungsfähig
bauen. (Adaptable Architecture.) In: Bauwelt 21, 1958,

21
Konstruktive Inspiration – Begegnungen mit Menschen und Ideen
Eberhard Möller
Jede neue Generation von Forschern, Wissenschaftlern oder Kulturschaffenden
baut auf den Erkenntnissen aller Vorgänger auf, gleichsam als Zwerge auf den
Schultern von Riesen. Dennoch verläuft die technische Evolution nicht gleich-
förmig, sondern bisweilen eher zäh, ähnlich wie die natürliche. Es gibt jedoch Aus-
nahmen – Erfinder, Entwickler oder Konstrukteure, die die Menschheit einen
großen Schritt voranbringen. Hierzu zählt Frei Otto, der in einer Reihe mit Visio-
nären wie Leonardo da Vinci, Gustave Eiffel, Antoni Gaudí, Pier Luigi Nervi,
Richard Buckminster Fuller oder Félix Candela steht. Sie alle wussten ein inspi-
rierendes Umfeld äußerst kreativ zu nutzen. Ihre Innovationen basieren in erster
Linie auf Experimenten, auf genauen Beobachtungen und auf Begegnungen –
Begegnungen mit Menschen und Ideen –, so auch bei Frei Otto.

Suchen und Entdecken – die Raleigh-Arena


Er begann früh, sich für das Leichte, Lichte und Zarte zu interessieren, für
dasjenige, dem man nichts hinzufügen oder wegnehmen kann, ohne es zu zerstö-
ren. Die Luftfahrt faszinierte ihn, schon als Jugendlicher wurde er Pilot. Seine
Suche nach dem ›Prinzip Leichtbau‹ war aber keineswegs nur Selbstzweck.
Im Kriegsgefangenenlager in Chartres, wo er nach seinem Einsatz als Jagdflieger
Lagerarchitekt wurde, wie auch in der deutschen Nachkriegszeit gebot schon
die materielle Notwendigkeit, aus wenigem so viel wie möglich zu machen.
Zwar führt nicht jede Suche zum Erfolg, doch erhöht sie die Aufmerksamkeit,
den jungen Berliner Architekturstudenten Frei Otto jedenfalls brachte sie
zu einer ihn prägenden Entdeckung: »Bei einer Studienreise sah ich dann zufällig
im Dezember 1950 bei Fred Severud in New York das Modell eines Vorprojek-
tes der Raleigh-Arena von dem kurz zuvor tödlich verunglückten Architekten
Matthew Nowicki: Ein Seilnetz zwischen schrägen Bögen trägt eine sattelförmige
Zelthaut. Die gesuchte Lösung.«1
Der norwegisch-amerikanische Bauingenieur Fred Severud beriet und unter-
stützte neben Matthew Nowicki auch Architekten wie Eero Saarinen, Ludwig
Mies van der Rohe oder Ieoh Ming Pei. Frei Otto war vom offenen Umgang mit
den Ideen und Entwicklungen im Büro Severud beinahe ähnlich begeistert
wie von der innovativen Dachkonstruktion der Raleigh-Arena.

Raleigh Arena, North Carolina 1950–1953 (Matthew Nowicki/Fred Suchen und Entwickeln mit Modellen Research and development
Severud) with models

22 Konstruktive Inspiration – Begegnungen mit Menschen und Ideen


Constructive inspiration – encounters with people and ideas
Constructive inspiration – encounters with people and ideas
Eberhard Möller
Every new generation of researchers, scientists or people involved in culture
and art builds on the findings of all those before it much like dwarfs standing on
the shoulders of giants. Far from taking place uniformly however, technical
evolution is often sluggish, similar to natural evolution. Yet there are exceptions –
inventors, developers or designers, who advance humanity by a big step. This
includes Frei Otto who can be counted among visionaries such as Leonardo da
Vinci, Gustave Eiffel, Antoni Gaudí, Pier Luigi Nervi, Richard Buckminster Fuller
or Félix Candela. They were all able to make use of an inspiring environment in
an extremely creative way. Their innovations are primarily based on experiments,
on precise observations and encounters – encounters with people and ideas –
as clearly evident in Frei Otto’s case.

Search and discover – the Raleigh Arena


His interest in the lightweight, ephemeral and delicate, in things that cannot
be added to or taken away from without destroying them, developed early.
Aviation fascinated him and he trained as a pilot at a young age. His quest for the
“principle of lightweight construction” was however not an end in itself. The
material necessity of making as much as possible out of very little arose during
his time as a prisoner of war in Chartres – where he became camp architect
after serving as fighter pilot – as well as during the post-war years in Germany.
Although not every quest is crowned with success, it focuses attention and
in the case of the young student architect from Berlin it led to a very fruitful
discovery: “During a study trip in 1950, I happened to see the model of a prelim-
inary project on the Raleigh Arena by the architect Matthew Nowicki (who
had just been killed in a tragic plane crash) in Fred Severud’s office in New York:
a cable net between slanted arches carrying a saddle-shaped tent membrane.
The sought-after solution.”1
Apart from Matthew Nowicki, the Norwegian-American structural engineer
Fred Severud consulted and supported other architects including Eero Saarinen,
Ludwig Mies van der Rohe or Ieoh Ming Pei. Frei Otto was almost as thrilled
by the open manner in which ideas and developments were handled in Severud’s
office as he was by the innovative roof construction of the Raleigh Arena.

Research and experimentation – the dissertation “The Suspended Roof”


Totally inspired, he immersed himself with great creative energy in the subject
of suspended, tensile roof constructions made of thin cables or nets. He reported
on the Raleigh Arena in the construction engineering journals “Die Bautechnik“
10/1951 and “Bauwelt” 40/1952, which led to the principle of construction
being picked up by others – before the project was even completed in Raleigh –
including Erich Schelling and Ulrich Finsterwalder, who developed the concept
for the Schwarzwaldhalle in Karlsruhe. Frei Otto submitted his dissertation
“The Suspended Roof” in 1953. In this, he presented a diverse collection of exem-
plary structures and ideas from all over the world, including suspended bridges,
silo roofs and exhibition pavilions. He enriched the compilation with his own
studies, experiments and developments. The work, which is still well worth
reading today, was published as an independent book. The studies required
for the dissertation transformed Frei Otto – before even drawing any attention
to himself with his own constructions – from an inspired person into a source
of inspiration for others, into a respected researcher and an accelerator of devel-
opment.

23
Seifenhaut, Gitterschale – experimentell entwickelte Membran- und Dachkonstruktionen – Struktur von Kleinstlebewesen – Forschung mit Biologen
Soap film, gridshell – experimentally developed membrane and roof structures – structure of micro-organisms – research with biologists

Forschen und Experimentieren – die Dissertation ›Das hängende Dach‹


Angeregt vertiefte er sich mit großer kreativer Energie in das Thema der hängen-
den, zugbeanspruchten Dachkonstruktionen aus dünnen Seilen oder Netzen.
Er berichtete von der Raleigh-Arena in der Zeitschrift ›Die Bautechnik‹ 10/1951
sowie in der ›Bauwelt‹ 40/1952, und so griffen in der Folge – noch bevor das
Projekt in Raleigh fertiggestellt war – unter anderem Erich Schelling und Ulrich
Finsterwalder das Konstruktionsprinzip auf und entwickelten es für die Karlsruher
Schwarzwaldhalle weiter. 1953 reichte Frei Otto dann seine Dissertation ›Das
hängende Dach‹ ein. Darin präsentierte er eine vielfältige Sammlung von Vorbil-
dern und Ideen aus aller Welt, darunter Hängebrücken, Silodächer und Ausstel-
lungspavillons. Diese Zusammenstellung reicherte er an mit eigenen Untersu-
chungen, Experimenten und Entwicklungen. Das auch heute noch lesenswerte
Werk erschien als selbstständiges Buch. Durch die Untersuchungen dafür wurde
Frei Otto, noch ehe er mit eigenen Bauten auf sich aufmerksam machte, vom
Inspirierten zum beachteten Forscher, Entwicklungsbeschleuniger und Inspirator.

Kooperieren und Diskutieren – von Montreal nach München


Von Anfang an entstanden Frei Ottos Bauten in Kooperationen. Fasziniert von
seinen Ideen, arbeiteten mit Fritz Leonhardt, Jörg Schlaich, der legendären
Abteilung Structures 3 bei Ove Arup oder Ted Happold die besten Ingenieure
seiner Zeit mit ihm. Er tauschte sich aus mit Konstrukteuren wie Wachsmann,
Fuller oder Candela und forschte mit Biologen wie Johann-Gerhard Helmcke
oder Ulrich Kull. Die prägendste Zusammenarbeit erwuchs jedoch wohl mit dem
Zeltbaufabrikanten Peter Stromeyer. Alle frühen Membranbauten entwickelten
sich aus dieser Symbiose von neugierigem Konstrukteur und hilfsbereitem
Realisator. Besonders zu erwähnen ist vielleicht, dass Frei Otto als Architekt nicht
in der berufsüblichen Konkurrenz gegen andere Architekten, sondern vielmehr
gemeinsam mit ihnen herausragende Ergebnisse realisierte. Rolf Gutbrod,
Günter Behnisch, Kenzo Tange, Shigeru Ban, Christoph Ingenhoven oder Armand
Grüntuch und Almut Ernst schätzten seine Kompetenz und seine Anregungen,
suchten Rat und Unterstützung.

Dem Team um Frei Otto, Rolf Gutbrod und Fritz Leonhardt gelang mit dem
Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1967 in Montreal der internationale
Durchbruch. Der Ausgangspunkt dafür war Frei Ottos Modell eines Seilnetzes,
das durch augenförmige Seilschlaufen rhythmisch wechselnd nach oben und unten
vorgespannt ist. Der Montreal-Pavillon inspirierte noch während seiner Bau-

24 Konstruktive Inspiration – Begegnungen mit Menschen und Ideen


Constructive inspiration – encounters with people and ideas
Institut für leichte Flächentragwerke (IL) Institute for Lightweight Structures (IL), Stuttgart (I.17),
Seifenhautversuche Soap film experiments

Cooperation and discussion – from Montreal to Munich


Frei Otto’s structures were created as cooperations right from the start. Fasci-
nated by his ideas, he had the best engineers of the time working with him,
including Fritz Leonhardt, Jörg Schlaich, the legendary Structures 3 group at
Ove Arup or Ted Happold. He conferred with designers such as Wachsmann,
Fuller or Candela and conducted research with biologists like Johann-Gerhard
Helmcke or Ulrich Kull. The collaboration that was to have the most impact
however was probably that with the tent maker Peter Stromeyer. All the early
membrane structures evolved from this symbiosis between inquisitive designer
and cooperative manufacturer. It is worth mentioning that rather than working

Deutscher Pavillon German Pavilion, Montreal, 1967 (II.22), Arbeit am Messmodell Working on the
measurement model

25
Olympiadächer Olympic roofs, München Munich, 1972 (I.21), Überdachung Hauptsportstätten Roofing
for the main sports facilities

phase die Architekten im Büro Behnisch & Partner zu ihrem Entwurf einer
großartigen Dachkonstruktion für die Bauten zu den Olympischen Spielen 1972
in München. Die Wettbewerbsjury um Egon Eiermann war begeistert – aber
auch verunsichert, ob eine Konstruktion in dieser Größenordnung realisierbar
wäre. Die Idee drohte zu scheitern, nicht zuletzt weil namhafte Experten
versuchten, vermeintliche Schwächen der im Wettbewerb lediglich angedeute-
ten Konstruktion zu nutzen, um eigene Entwicklungen ins Spiel zu bringen.
In der monatelangen Diskussion baten die Architekten schließlich ihrerseits inter-
nationale Experten um Hilfe – darunter auch ihren Ideengeber Frei Otto. Der
Zuspruch war beeindruckend: Fred Severud – ursprünglicher Inspirator von Frei
Otto – telegrafierte, dieser Entwurf lasse sich sicher konstruieren. Der fran-
zösische Tragwerksspezialist René Sarger meinte, es wäre ihm eine große Ehre,
bei der Verwirklichung dieses Projekts mithelfen zu können. Und statt auf
eine mögliche Verletzung von Urheberrechten zu klagen, bot auch Frei Otto seine
argumentative Unterstützung und fachliche Mitarbeit an. Konsequent empfahl
er, ein »funktionstüchtiges Team aus den bestmöglichen Fachleuten und Men-
schen zusammenzustellen«2. Diesen Rat griffen Bauherr und Architekten auf
und banden neben Frei Otto auch Fritz Leonhardt in die weiteren Planungen ein.
Letztlich war es jedoch Frei Otto, der die Probleme mit der Realisierbarkeit
löste, wie auch Fritz Leonhardt und sein junger Mitarbeiter Jörg Schlaich neid-
los anerkannten.3

Konstruieren und Inspirieren – Frei Ottos Wirkung


Die Fachwelt profitierte in hohem Maße von der offenen Atmosphäre, die Frei
Otto in der Forschung ebenso pflegte wie in der Projektarbeit. So berichtete
der japanische Ingenieur Mamoru Kawaguchi, beeindruckt von Frei Ottos
Engagement für das Wohl der Allgemeinheit: »Das erste, was ich von Frei Otto
hörte, als er uns begrüßte, war: ›Hier gibt es keine Geheimnisse. Was Sie hier
erfahren, können Sie gerne mitnehmen.‹«4

26 Konstruktive Inspiration – Begegnungen mit Menschen und Ideen


Constructive inspiration – encounters with people and ideas
in competition with other architects, as is not entirely unusual in the branch, Frei
Otto instead achieved outstanding results in association with his colleagues.
Rolf Gutbrod, Günter Behnisch, Kenzo Tange, Shigeru Ban, Christoph Ingen-
hoven or Armand Grüntuch and Almut Ernst appreciated his competence and
his ideas, and sought his advice and support.

The team working with Frei Otto, Rolf Gutbrod and Fritz Leonhardt succeeded
in making an international breakthrough with the German Pavilion at the Expo
1967 in Montreal. The structure was based on Frei Otto’s model of a cable net
which is prestressed upwards and downwards in rhythmic alternation through
eye-shaped cable loops. While still under construction, the Montreal Pavilion
inspired the architects at Behnisch & Partner to design a fantastic roof con-
struction for the structures of the 1972 Olympic Games in Munich. The jury
chaired by Egon Eiermann was thrilled, but also a little unsure whether a con-
struction of this dimension could be realised. The idea threatened to fail, not
least on account of renowned experts attempting to utilise alleged weaknesses
of the construction that was merely implied within the scope of the competi-
tion, in order to bring their own developments into play. During months of
discussions, the architects finally also asked international experts for help –
including the source of the idea, Frei Otto. The positive encouragement was
impressive: Fred Severud – Frei Otto’s original inspirator – telegraphed that this
design could certainly be constructed. The French support structure specialist
René Sarger said that he would consider it a great honour to assist in the
realisation of this project. And instead of filing for a possible copyright infringe-
ment, Frei Otto also offered his argumentative support and professional collabo-
ration. He rigorously recommended “to set up a well-functioning team of the
best possible experts and professionals”2. The client and architects followed
this advice and included Frei Otto as well as Fritz Leonhardt in further planning.
Ultimately it was however Frei Otto who resolved the feasibility issues, as
ungrudgingly acknowledged by Fritz Leonhardt and his younger colleague Jörg
Schlaich.3

Olympiadächer Olympic roofs, München Munich, 1972 (I.21), Modell, Olympiadächer Olympic roofs, München Munich (I.21), von links nach
Ausschnitt Stadiondach Model, segment of the stadium roof rechts from left to right: Fritz Leonhardt, Jörg Schlaich, Frei Otto, Fritz
Auer, Heinz Isler

27
Formfindung mit Seifenhäuten Form-finding Seifenhautmaschine am IL Soap film
with soap films machine at IL

Formfindung mit Seifenhäuten Form-finding with soap films Erfassung der Form Determination Ermittlung von Kräften Determination
of the form of the forces

Modellfotografie photographing model

Entwickeln, Testen, Prüfen, Bauen und Dokumentieren neuer Konstruktionsideen Kirche St. Lukas Church of St. Luke, Bremen-
Developing, testing, verifying, construction and documenting of new structural design ideas Grolland (I.10), Dokumentation Documentation

28 Konstruktive Inspiration – Begegnungen mit Menschen und Ideen


Constructive inspiration – encounters with people and ideas
Frei Otto erforschte und baute nicht nur Membran- und Seilnetzkonstruktionen,
er entwickelte und arbeitete auch zahlreiche weitere konstruktive Ideen aus.
Dazu zählen pneumatische und hydraulische Konstruktionen, sogenannte Gitter-
schalen, verzweigte Strukturen oder wandelbare Dächer. Die Vielfalt seiner
Themen und Projekte ist in den folgenden Kapiteln aufgefächert. Nicht jedes
Mal verwirklichte er dabei so spektakuläre Bauten wie in Montreal oder Mün-
chen. Dies erledigten auch andere – aufmerksame Beobachter seiner intensiven
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Dabei werden seine Ideen teils sehr
unmittelbar aufgegriffen, teils aber auch intelligent weiterentwickelt, beispiels-
weise von einem der Mitstreiter im Olympiaprojekt: Jörg Schlaich sieht seine
frei geformten und filigran mit Glas eingedeckten Netzschalen als unmittelbare
Weiterentwicklungen von Frei Ottos Gitterschalen für die Expo 1967 in Mont-
real oder für die Bundesgartenschau in Mannheim 1975. Tatsächlich entsteht
durch diese abstrakte Kooperation zwischen Frei Otto und Jörg Schlaich, durch
inspirierende Anregung einerseits und konsequente Fortentwicklung anderer-
seits, ein faszinierender Kosmos leichter Glasdächer, der ohne die beiden Prota-
gonisten so kaum denkbar wäre – und das, obwohl beide seit der gemeinsamen
Arbeit an den Olympiadächern nie mehr wirklich zusammengefunden haben.
Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie Frei Ottos geistiges und konstruktives
Erbe weitergetragen wird.

Construction and inspiration – Frei Otto’s impact


The professional world profited immensely from the open atmosphere that
characterised Frei Otto’s research and project work. The Japanese engineer
Mamoru Kawaguchi, impressed by Frei Otto’s commitment to the collective good,
reported for example: “The first thing I heard from Frei Otto when he received
us in IL was: ‘There is no secret here. You can take out any knowledge from here
freely.’”4

Frei Otto not only studied and built membrane and cable net structures; he also
developed and worked out numerous other constructive ideas. These include
pneumatic and hydraulic constructions, so-called gridshells, branched structures
or retractable roofs. The great diversity of his fields of study and projects is
presented in the following chapters. He did not realise such spectacular construc-
tions as those in Montreal or Munich every time. Others sometimes did that
instead – attentive observers of his intensive research and development work.
In some cases his ideas were taken up directly, while in others they were devel-
oped further in an intelligent manner, such as by a colleague in the Olympia
project team: Jörg Schlaich considers his freely formed mesh gridshells clad with
filigree glass panes as a straight development of Frei Otto’s gridshells for the
Expo 1967 in Montreal or the Federal Garden Exhibition 1975 in Mannheim.
Through inspiring motivation on the one hand and consistent further develop-
ment on the other, this abstract cooperation between Frei Otto and Jörg
Schlaich in fact resulted in a fascinating cosmos of light glass roofs, which would
hardly be conceivable as such without the two protagonists – all the more sur-
prising because they never really joined up again after working on the Olympic
roofs together. This is only one of many examples of the continuation of Frei
Otto’s intellectual heritage and constructive legacy.

29
Vielfalt statt Optimierung – die Natur verstehen
Letztlich strebte Frei Otto mit seinem Prinzip Leichtbau lange nach der optimal
leichten Konstruktion. Trotzdem räumte er freimütig ein: »Wenn wir [...] fest-
stellen: ›Diejenige Form vieler Konstruktionen wie beispielsweise von Türmen,
Brücken, Dächern, bei denen das Baumaterial optimal genutzt wird, ist unbe-
kannt‹, dann verwundert das Laien und selbst viele Ingenieure. [...] Wir aber
mussten nach intensiven Recherchen feststellen, dass man noch nicht einmal die
Form einer einfachen druckbelasteten Stütze mit unverringerbarem Material-
aufwand kennt, und erst recht nicht von biegebelasteten Trägern oder Balken.«5
Frei Otto nutzte diese Erkenntnis, gewonnen aus der Suche nach dem Optima-
len, um eine Welt der konstruktiven Vielfalt zu begründen, der er zahllose
Impulse verliehen hat, die wir bestaunen können und die weit wertvoller ist
als eine Welt gleichförmiger Optima. Das Prinzip Vielfalt ist letztlich das Grund-
prinzip der Natur, wie Frei Otto auf seinem »umgekehrten Weg«6 erkannte,
auf dem er handwerklich konstruierend wesentliche Grundlagen der Natur auf-
deckte. Und in dieser bunten Welt der Vielfalt interessierte sich Frei Otto bis
zuletzt für eines: für inspirierende Begegnungen mit Menschen und Ideen.7
1 Otto, Frei: Das hängende Dach. Berlin 1954, S. 13 5 Otto, Frei: Vorwort. In: Schaur, Eda (Hrsg.): Grund-
2 Otto, Frei: Brief an die Architekten Behnisch & lagen = Basics. Mit einem Beitrag und einer Diskussion
Partner, 16.01.1968, Archiv des Baureferats der über das Ästhetische. Form - Kraft - Masse 1. Stuttgart
Landeshauptstadt München 1979 (= IL 21, Mitteilungen des Instituts für leichte
3 Leonhardt, Fritz; Schlaich, Jörg: Vorgespannte Seil- Flächentragwerke, Universität Stuttgart).
netzkonstruktionen – Das Olympiadach in München. 6 Otto, Frei: Der umgekehrte Weg. Köln 1990

In: Der Stahlbau 9, 1972, S. 257–266 7 Frei Otto im Gespräch mit Irene Meissner, Georg
4 Kawaguchi, Mamoru (2005): (ohne Titel) In: Nerdinger, Vrachliotis und Eberhard Möller, Warmbronn,
Winfried: Frei Otto. Das Gesamtwerk. Leicht bauen, 19.02.2015
natürlich gestalten. Basel / Boston / Berlin 2005

Konrad Wachsmann, Frei Otto, Fritz Haller

Frei Otto, Shigeru Ban Berthold Burkhardt, Frei Otto Ted Happold, Frei Otto

30 Konstruktive Inspiration – Begegnungen mit Menschen und Ideen


Constructive inspiration – encounters with people and ideas
Werkstatt der Ideen – Modelle in Frei Ottos Atelier in Warmbronn Workshop of ideas – models in Frei Otto’s studio
in Warmbronn (I.19)

Diversity instead of optimisation – understanding nature


Frei Otto ultimately spent a long time searching for the optimal lightweight
structure with his principle of lightweight construction. Yet he admitted frankly:
“When we (...) state: ‘The particular form of many constructions, such as of
towers, bridges or roofs, in which building material is used optimally is unknown’,
then laypersons and even many engineers are surprised. (…) After intensive
research, we had to however realise that not even the shape of a simple support
under compressive stress with non-diminishable material expenditure is known,
let alone that of carriers or beams under bending stress.”5 Frei Otto used this
insight gained during the quest for the optimal to establish a world of construc-
tive diversity, which he has endowed with countless stimulating ideas that we
can marvel at and which is far more valuable than a world of uniform optima.
The principle of diversity is after all the basic principle of nature, as Frei Otto
recognised on his “opposite path”.6 He discovered essential fundamentals
of nature along this path, which he interpreted in terms of constructive design.
In this colourful world of diversity, Frei Otto was interested in one thing right
to the end: inspiring encounters with people and ideas.7
1 Otto, Frei: Das hängende Dach. (The Suspended Roof) Lightweight Construction, Natural Design. Basel/
Berlin 1954, p. 13 Boston/Berlin 2005
2 Otto, Frei: Brief an die Architekten Behnisch & 5 Otto, Frei: Preface. In: Schaur, Eda (ed.): Grundlagen =

Partner (Letter to the architects Behnisch & Partner) Basics. Mit einem Beitrag und einer Diskussion über
16.01.1968, Archiv des Baureferats der Landeshaupt- das Ästhetische. (With a contribution and discussion on
stadt München (Archive of the building department of the aesthetic) Form - Kraft - Masse 1 (Form - Force -
the state capital Munich) Mass 1) Stuttgart 1979 [= IL21, Mitteilungen des
3 Leonhardt, Fritz; Schlaich, Jörg: Vorgespannte Seil- Instituts für leichte Flächentragwerke (Information of
netzkonstruktionen – Das Olympiadach in München. the Institute for Lightweight Structures), Universität
(Prestressed cable net constructions – The Olympic Stuttgart (University of Stuttgart)].
roof in Munich) In: Der Stahlbau/Steel Structures 9, 6 Otto, Frei: Der umgekehrte Weg. (The opposite path)

1972, p. 257–266 Cologne 1990


4 Kawaguchi, Mamoru (2005): (without title) In: 7 Frei Otto in conversation with Irene Meissner, Georg

Nerdinger, Winfried: Frei Otto. Das Gesamtwerk. Leicht Vrachliotis and Eberhard Möller, Warmbronn,
bauen, natürlich gestalten. (Complete Works) 19.02.2015

31
»Man muss mehr denken, mehr forschen, entwickeln, erfinden und wagen ...«
Georg Vrachliotis
Architektur ist eine der wertvollsten kulturellen Denk- und Wissensformen der
Gesellschaft. Raumvorstellungen sind Ordnungsmodelle, deren epistemologi-
scher Gehalt für die Konstitution einer Gesellschaft von höchster Bedeutung ist.
In der Architektur geht es jedoch in erster Linie nicht um eine technische
Domestikation von Zeit und Raum, sondern um die Organisation der menschli-
chen Zeit und des menschlichen Raums. Daher rührt die Lebendigkeit und
Sprengkraft, die eine Diskussion über Architektur entfalten kann. So verstanden,
ist Architektur also nicht nur eine Frage der Technik. Sie ist – im gleichen Sinn
wie die Sprache – der symbolische Ausdruck eines allgemeinen menschlichen
Verhaltens und Antwort auf existenzielle Erfordernisse.
Bei Frei Otto stand dem Fetisch von Ewigkeit, Monumentalität und Repräsen-
tation daher die lebenslange Suche nach konstruktiver Vollkommenheit im
Minimalen gegenüber, nach dem Wandelbaren und Temporären in der Architek-
tur – künstlerisch, technisch und sozial. Seine Arbeiten zeigen, dass es dafür
einen gewissen Mut und eine ausreichende Portion Neugier, ja auch Radikalität
brauchte, um sich von tradierten Bildern zu lösen und gleichzeitig die Qualitäten
der Architektur weiterzuentwickeln. Es ist dabei jedoch nicht der architekto-
nische Entwurf, der nach einer technologischen Lösung verlangt. Vielmehr sind
es die Formfindungsprozesse, die von den Gesetzmäßigkeiten der Leichtbau-
konstruktion geleitet werden. Leichtbau ist also kein reiner Funktionalismus,
sondern eine Brücke zur Ästhetik.
Es war wohl kein Zufall, dass Heinrich Klotz – kurz nachdem er das Deutsche
Architekturmuseum in Frankfurt gründet hatte – bei einer der ersten Ausstellun-
gen die leichten Strukturen von Frei Otto in den Vordergrund rückte.
Klotz verband damit die Aufforderung, die »andere Wurzel der Moderne«1 wieder-
zuentdecken. Es solle nicht länger nur um die »Reduktionsgeometrie des Bau-
hauses« gehen, die lange Zeit als »normativer Maßstab der Moderne« alleinige
Geltungshoheit beanspruchte.2 Frei Ottos Bedeutung liege vielmehr darin,
»ein vom Neuen Bauen, von Le Corbusier und Gropius liegengelassenes Poten-
tial der Moderne, den Ingenieurbau«3, aufgenommen und souverän weiter-
entwickelt zu haben.
Welch große Rolle für Frei Otto in diesem Zusammenhang das Experiment
spielte, wird deutlich, wenn man sich die Vielzahl der Modelle vor Augen führt,
mit denen er gedacht, gestaltet und geforscht hat. Die über 400 Modelle,
die sich im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai)
des Karlsruher Instituts für Technologie befinden, zeigen, dass es sich hierbei
nicht um statische Objekte der Repräsentation handelt, sondern vielmehr
um gebaute Denkmodelle, in denen sich Wissen und Erkenntnis durch die Form-
findungsprozesse gewissermaßen selbst generieren. Frei Ottos Modelle ver-
körpern strukturbildende Momente von technischen Entwicklungen, aber auch
von gesellschaftlichen Zusammenhängen. In all ihrer poetischen Fragilität er-
zählen die Modelle Geschichten einer empirischen Ästhetik, die sich zwischen
der Präzision wissenschaftlicher Instrumente und der Imagination künstlerischer
Artefakte bewegt.
Heute beginnt man sich in der Architektur wieder verstärkt mit dem Studium
von Materialien und Werkstoffen mitsamt dem daran geknüpften handwerklichen
Wissen auseinanderzusetzen. Mit der Rückbesinnung auf das Physische und
Handwerkliche rückt auch wieder die Geschichte des Experiments und dessen
Funktion in Architektur, Kunst und Wissenschaft in den Vordergrund. Die Frage
nach der Materialisierung von Information nimmt hierbei einen hohen Stellen-

32 »Man muss mehr denken, mehr forschen, entwickeln, erfinden und wagen ...«
“More thought, research, development, innovation and boldness is required ...”
“More thought, research, development, innovation and boldness is required ...”
Georg Vrachliotis
Architecture is one of society’s most valuable forms of cultural thought and
knowledge. Spatial conceptions are organisation models, the epistemological
content of which is of great significance to the constitution of a society.
Rather than a technical domestication of time and space, architecture is primarily
concerned with an organisation of human time and human space. This is the
source of the liveliness and explosive potential that can develop in the course
of a discussion on architecture. Architecture is therefore not only a question of
technology, but – in the same sense as language – a symbolic expression of
general human behaviour and a response to existential requirements.
Frei Otto’s response to the fetish of eternity, monumentality and representation
was a lifelong search for constructive perfection within the bounds of minimal-
ism, for the convertible and temporary in architecture – in an artistic, technical
and social context. His work shows that breaking away from traditional concepts
and advancing architectural qualities requires a specific type of courage and
a good portion of curiosity, even radicalism. It is not a matter of the architectural
design demanding a technological solution. Instead, the principles of lightweight
construction govern the form-finding processes. Lightweight construction is
therefore not to be construed as pure functionalism, but as a bridge to aesthetics.
It was probably no accident that Heinrich Klotz – shortly after having founded
the German Architecture Museum (Deutsches Architekturmuseum – DAM) in
Frankfurt – positioned Frei Otto’s lightweight structures in the foreground during
one of the first exhibitions.

Entwurf von Provisorien für die Medizinische Akademie Design of temporary premises for the Medical Academy,
Ulm (III.40 )

33
wert ein. Zunehmend geht es um eine Architektur, die zwar konstruktiv ohne den
Computer kaum denkbar ist, die jedoch erst aus einer produktiven Distanz
zu der Welt des Digitalen ihre theoretische Lebendigkeit und ihre konzeptionelle
Originalität gewinnt. Die Relevanz von Frei Ottos empirischer Modellästhetik
liegt darin, das enorme Potenzial des Objektwissens und seiner materialkulturel-
len Dimension herauszuarbeiten – zum einen, um weiterhin den Begriff der
Ressource zwischen Natur und Technik zu verankern, zum anderen, um die kom-
plexen Wechselbeziehungen zwischen dem Digitalen und dem Analogen besser
erforschen zu können. Was heißt es also für Architekten und Ingenieure, in
einer Gesellschaft zu entwerfen, die ihr Gleichgewicht zwischen einer zunehmen-
den Digitalisierung einerseits und einem immer wichtiger werdenden Ressourcen-
bewusstsein andererseits sucht?
Der Reichtum von Frei Ottos Kosmos birgt für die gegenwärtige Architektur
nichts Geringeres als das intellektuelle Denkkollektiv für ein andersartiges, ein
optimistisches Narrativ der zukünftigen Umwelt und des menschlichen Zusam-
menlebens. Der Weg dorthin ist zugleich die wohl größte Herausforderung:
»Man muss mehr denken, mehr forschen, entwickeln, erfinden und wagen …«4
1 Klotz, Heinrich: Vision der Moderne. Ausst. Kat. 2 ebd.
Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main 3 ebd.
1987, S. 10 4 Vortrag Frei Otto, Stuttgart, 1980er-Jahre

»58º North/Canada«, Alberta (III.90), Studie Study

34 »Man muss mehr denken, mehr forschen, entwickeln, erfinden und wagen ...«
“More thought, research, development, innovation and boldness is required ...”
He combined this with the challenge to rediscover the “other root of modernity”1.
The focus was no longer solely to be on “the reduced geometry of the Bauhaus
movement”, which enjoyed exclusive prestigiousness as the “normative standard
of modernism” for a long time.2 Frei Otto’s importance could in fact be inter-
preted to lie in his adoption and competent development of “engineering con-
struction – a potential of modernism left untapped by the New Building (Neues
Bauen) movement, by Le Corbusier and by Gropius”.3
The importance of the role played by experimentation in this regard was huge
for Frei Otto, as is clearly evident from the great number of models with which
he thought, designed and explored. Over 400 models are located in the Archive
for Architecture and Engineering in Southwest Germany (Südwestdeutsches
Archiv für Architektur und Ingenieurbau – saai) at the Karlsruhe Institute of
Technology (Karlsruher Institut für Technologie – KIT). Rather than static repre-
sentational objects, these are built thinking models allowing an autonomous
generation of knowledge and discovery through form-finding processes. Frei Otto’s
models embody structure-forming moments of technical developments, but also
integrate society-related factors. In all their poetical fragility, the models relate
stories of an empirical aesthetic, somewhere between the precision of scientific
instruments and the imagination of artistic artefacts.
Architecture has seen a revival in the importance attached to the study of mate-
rials and building components together with the associated workmanship skills
and knowledge. This consideration of physical and craftsmanship aspects has also
placed a renewed focus on the history of experimentation and its function in
architecture, art and science. The question concerning materialisation of informa-
tion is of great significance in this context. There is an increasing trend towards
architecture that is constructively hardly conceivable without a computer, but
which requires a productive distance to the digital world to gain its theoretical
vitality and its conceptual originality. The relevance of Frei Otto’s empirical
model aesthetic lies in identifying the enormous potential of object knowledge
and its material-cultural dimension – on the one hand to continue to anchor
the perception of the resource between nature and technology, and on the other
to allow better investigation of the complex interrelations between digital and
analog. So what does it mean for architects and engineers to design in a society
that seeks a balance between growing digitalisation and increasingly important
resource awareness?
For contemporary architecture, the wealth and abundance of Frei Otto’s cosmos
bears nothing less than an intellectual thought collective for a different and
optimistic narrative of the future environment and human cohabitation. The way
to get there is at the same time the perhaps greatest challenge: “More thought,
research, development, innovation and boldness is required ...”4
1 Klotz, Heinrich: Vision der Moderne. (Vision of 3 ibid.
Modernity.) Ausst. Kat. Deutsches Architekturmuseum 4 Otto,Frei: »Man muss mehr denken, mehr forschen,
(Exhib. cat. DAM.) Frankfurt am Main 1987, p. 10 entwickeln, erfinden und wagen…« From a lecture by
2 ibid. Frei Otto, Stuttgart, 1980s

35
Zelte, Membranen

Mit dem Begriff ›Membran‹ werden allgemein ›dünne, gespannte Häute‹ be-
zeichnet. An einfachen Traggerüsten aufgespannt, entstehen aus diesen Häuten
Zelte, die als zerlegbare und transportable Gebäude zu den ursprünglichsten
Behausungen des Menschen zählen. In seiner Dissertation ›Das hängende Dach‹
hat Frei Otto Anfang der 1950er-Jahre das Zelt – bis dahin als kurzlebig, ärmlich
und wenig stabil angesehen – für die Architektur völlig neu entdeckt. In den
folgenden Jahrzehnten entwickelte er den Membranbau zu einer anerkannten
Bauform und leistungsfähigen Konstruktionsart von hoher formaler Qualität.
Er stellte dabei fest, dass sich Membranen nicht frei entwerfen lassen, vielmehr
entfalten sie ihre Formen innerhalb eines vorgegebenen Rahmens in einem
natürlichen Selbstbildungsprozess.

Heute bestehen Membranen meist aus beschichteten Geweben oder Folien,


die in einzelnen Bahnen mit jeweils speziellem Zuschnitt hergestellt und dann zu
großen Flächen vernäht oder verschweißt werden. Die erforderliche Vorspannung
wird häufig über die Ränder der Haut mithilfe von Seilen, Gurten oder gekrümm-
ten Stäben aufgebracht, wobei eine sattelförmige Krümmung die Tragfähigkeit
der Membran erhöht. Frei Otto hat die Formensprache und Nutzungsmöglich-
keiten des Zeltbaus nicht nur durch seine eleganten Vierpunktsegel, sondern auch
durch seine zahlreichen Wellen-, Bogen-, Spitz- und Buckelzelte umfassend
erweitert.

36
Tents, membranes

The term “membrane” is generally used to describe a “flexible thin surface under
tension”. Mounted on simple supporting structures, membranes can be used
to build tents. Tents are one of the earliest mobile and transportable shelters
created by human beings. In his dissertation “The Suspended Roof” (Das häng-
ende Dach), Frei Otto discovered the tent – formerly considered a temporary,
humble and rather unstable affair – for architecture in the early 1950s. Thanks to
his development of membrane structures during the subsequent decades, this
became an accepted, efficient high-quality form of construction. In the course of
this, he noticed that membranes could not be designed freely, but that their
shape evolved in an autonomous self-formation process within the given specifi-
cations.

Today’s membranes generally consist of coated fabrics and foils. These are
manufactured as individual panels according to specific patterns, which are then
either sewn or sealed together to form larger areas. The required prestressing
is often achieved by application of cables, belts or curved struts to the edge of
the membrane, with a saddle-shaped curvature increasing the load-bearing capac-
ity of the membrane. Frei Otto extended the design vocabulary and possible
uses of tent structures enormously, not only through his elegant four-point tents,
but also through his numerous wave, arch, peak and dome tent structures.

37
Das Zelt des Musikpavillons, vor der Kasseler Orangerie für die Dauer eines
Sommers anlässlich der Bundesgartenschau 1955 errichtet, war Frei Ottos erstes
ausgeführtes Vierpunktsegel. Planung, Ausführung und Montage dauerten nur
sechs Wochen. Die einfache Überdachung markierte eine neue Epoche im
Membranbau, denn erstmals wurde hier das Prinzip der gegensinnig gekrümm-
ten, vorgespannten Membran mit entsprechendem Zuschnitt realisiert. Die
Membran mit zwei Hoch- und zwei Tiefpunkten bestand aus Baumwollschwer-
gewebe und war 18 m weit gespannt, weit mehr, als bis dahin im Zeltbau üblich
war. Zwei abgespannte Masten aus Kiefernholz fixierten die hohen, zwei
Zuganker die tiefen Punkte. 16 mm dicke Stahlseile, die in die Ränder der Dach-
haut eingenäht waren, erzeugten die erforderliche Vorspannung und übertrugen
die Membrankräfte in die Verankerungen.

Vermessung des Modells eines Vierpunktsegels im Messtisch, links: Frei Otto Measurement of four-point tent
model in measuring table, left: Frei Otto

38 Zelte, Membranen
Tents, membranes
Seifenhautmodell eines Vierpunktzelts Vierpunktsegel, gespannte Membran zwischen je zwei gegenüberliegenden
Soap film model of a four-point tent Hoch- und Tiefpunkten, Sattelfläche Four-point awning, membrane streched
between each of two opposite high and low points, saddle surface

Musikpavillon Music pavilion, Kassel, 1955 (II.2) Verschiedene Blickwinkel Various


perspectives

The tent of the music pavilion in front of the Kassel Orangerie, which was
erected for the duration of the summer for the German Federal Garden Exhibi-
tion (BUGA) in 1955, was Frei Otto’s first completed four-point sail. The plan-
ning, execution and construction only took six weeks. This simple canopy sig-
nalled a new epoch in membrane construction, as the principle of mirroring,
curved, prestressed membranes with a corresponding layout had been achieved
here for the first time. With two fixing points above and two anchor points
below, the cotton-canvas membrane was stretched out across 18 m – much
wider than the usual tent at that time. Two braced pine masts fixed the upper,
two tension anchors the lower points. Sewn into the edges of the roof mem-
brane, steel cables 16 mm thick generated the necessary pretension and con-
ducted the membrane force into the anchor points.

39
Drei Pilze Three mushrooms, Kassel, 1955 (II.3) Drei Pilze Three mushrooms (II.3)

Für die Bundesgartenschau errichtete Frei Otto noch zwei weitere temporäre
Bauten: die Drei Pilze, eine kissenartige Konstruktion, die einen Sitzplatz
markierte, sowie den Falter, ein wellenförmiges Zeltdach, das einen Aussichts-
punkt an einer Wegkreuzung überspannte.
Der große Erfolg der leichten Zeltkonstruktionen führte zu Folgeaufträgen für
die nächste Bundesgartenschau 1957 in Köln. Frei Otto schuf nicht nur den
Eingangsbogen – einen 34 m weit spannenden Stahlrohrbogen mit einer Stärke
von nur ca. 20 cm, der von einer Membran überspannt wurde, die gleichzeitig
zu dessen Stabilisierung diente –, sondern auch ein kleines Spitz- und ein
Buckelzelt.

Frei Otto also created two more temporary buildings for the BUGA: the “Drei
Pilze” (three mushrooms), a pillow-like construction that marked a sitting area;
and the “Falter” (butterfly), an undulating tented roof that stretched over a
vantage point at a crossroads.
The great success of lightweight tented constructions led to further commissions
for the next BUGA in 1957 in Cologne. Frei Otto not only created the entrance
arch – a 34 m-wide steel tube arch only 20 cm thick, over which a membrane
was stretched, which also stabilised it – but also a small pointed and a dome
tent. But the Tanzbrunnen (dance “fountain” or pavilion) excited particular inter-
est – a radial, undulating star-shaped tent.

Falter Butterfly, Kassel, 1955 (II.4)

40 Zelte, Membranen
Tents, membranes
Eingangsbogen Entrance arches, Köln Cologne, 1957 (I.3), Montage der Dachhaut Eingangsbogen Entrance arches (I.3),
Fitting the roof covering Prinzipskizzen, Aufstellung Schematic
sketches, erection

Eingangsbogen Entrance arches (I.3), Vorplatz bei Nacht Forecourt at night Eingangsbogen Entrance arches (I.3), Frontalansicht Front view

Eingangsbogen Entrance arches (I.3), Seitenansicht mit Fußpunkt Side view with base

41
Tanzbrunnen Dance pavilion (I.4), Seifenhautmodell
Soap film model

Tanzbrunnen Dance pavilion, Köln Cologne, 1957 (I.4) Tanzbrunnen Dance pavilion (I.4)

Begeisterung rief vor allem der Tanzbrunnen, ein radiales Sternwellenzelt,


hervor, das eine Tanzfläche überdachte, die als runde Insel über einer künstlichen
Wasserfläche stand. Geplant für nur eine Saison, wurde es wegen seiner großen
Beliebtheit mehrere Jahre im Sommer wieder aufgestellt. Sechs grazile, 10 m
lange Leichtbaumasten tragen eine 1000 m2 große Membran aus Baumwoll-
segeltuch. Die Dachhaut besteht aus zwölf gleichen Segmenten, die, dem Prinzip
des Vierpunktsegels entsprechend, doppelt gegensinnig gekrümmte Flächen
bilden. Die zwölf Segmente sind sternförmig um einen mittigen Ring angeordnet
und immer paarweise gespiegelt, sodass ihre äußeren Ränder eine Wellen-
bewegung beschreiben. Die 28 m2 große zentrale Öffnung über der Mitte der
Tanzfläche ist von einem Ringseil gefasst, das über Gratseile an den Masten
hängt. Zugseile fixieren die Lage des Rings und spannen die Membran vor.
Ein Nachbau eines derartigen Sternenzelts der Firma L. Stromeyer & Co. krönte
auch 1960 die Abschlussfeier des Eucharistischen Weltkongresses in München.

Eucharistischer Weltkongress Eucharistic World Congress,


München Munich, 1960

42 Zelte, Membranen
Tents, membranes
Tanzbrunnen Dance pavilion (I.4)

It covered a dance floor that was raised as a round island over an artificial pond.
Although it was planned to remain only for one season, it was subsequently erected
during the summer for many years thereafter because of its great popularity.
Six graceful, 10 m-long construction masts support a 1,000 m2 membrane made
of cotton sailcloth. The roof membrane was made from 12 identical segments
that, based on the four-point sail principle, had each segment mirroring the bend
and angle of another. The 12 segments are arranged in a star formation around
a central ring and mirror each other in pairs so that their outer borders undulate.
The 28-m2 central opening over the middle of the dance floor is held fast with
a cable tension ring that is suspended from the masts with ridge cables. Tow
cables secure the placement of the ring and prestress the membrane. A replica
of this star-shaped tent, built by the firm L. Stromeyer & Co, was also the highlight
of the International Eucharistic Congress in Munich in 1960.

After the undulating tent in Cologne, Frei Otto designed temporary tents for
Interbau in Berlin in 1957, for which the methods of curving originally flat
membranes were tested on many projects, including the exhibition hall for the
special exhibition “Die Stadt von morgen” (The city of tomorrow) and the Inter-
bau Café. The latter was reused in 1958 at the Swiss Exhibition for Women’s
Work (SAFFA) in Zurich as an “island café”.

43
Interbau 1957, Berlin, Café-Zelte Café tents (II.11), Transport der textilen
Dachhaut Transporting the textile roof covering

Interbau 1957, Café-Zelte Café tents (II.11), Lageplan Site plan Interbau 1957, Café-Zelte Café tents (II.11)

SAFFA-Ausstellung SAFFA exhibition, Zürich Zurich, 1958, Neuaufstellung des


Interbau-Café-Zelts Relocating the Interbau Café tent

44 Zelte, Membranen
Tents, membranes
Auf das Kölner Wellenzelt folgten die temporären Zelte für die Interbau 1957
in Berlin, bei denen die Methode des Aufbuckelns von ursprünglich ebenen
Membranen an mehreren Projekten, darunter die Ausstellungshalle für die Sonder-
schau ›Die Stadt von morgen‹ und das Interbau-Café, erprobt wurde. Letzteres
fand 1958 auf der Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA) in
Zürich als Insel-Café Wiederverwendung.
Für die Gartenbau-Ausstellung 1963 in Hamburg errichtete Frei Otto eine
größere Gruppe von Zeltbauten, bei denen die Erfahrungen aus den ersten

Frei Otto’s experience with his earlier attempts bore fruit when he built a larger
group of tented structures for the International Garden Show in Hamburg in
1963. One of these tented structures – a shallow membrane hall based on the
design of the Interbau Café, covered an area of 1,800 m2. Compared with the
effort needed to construct it, the tent proved to be the highest-performance
roof in lightweight construction that Frei Otto had developed up to this point.
The Wellenhalle (wave hall), and the four Kreuzwellenpavillons (crossed wave
pavilions) represent further architectural highlights. The form of the Wellen-
halle, an ensemble made up of a row of four-point surfaces, was so full of move-
ment that cutting the lengths of fabric exactly and sewing them up accurately

45
Membranhalle Membrane hall, Hamburg, 1963 (II.19), Abspannung eines Lageplan; oben: Wellenhalle, Mitte: Keuzwellenpavillons, unten:
Tiefpunkts Guying a low point Membranhalle Site plan; above: wave hall, centre: cross-wave pavilions,
below: membrane hall (II.18, II.19)

Versuchsbauten zum Tragen kamen. Einer dieser Zeltbauten, eine niedrige


Membranhalle basierend auf dem Entwurf des Interbau-Cafés, überdachte eine
Fläche von 1800 m2. Gemessen am Herstellungsaufwand, zeigte das Zelt die
leistungsfähigste Überdachung in Leichtbauweise, die Frei Otto bis zu diesem
Zeitpunkt entwickelt hatte. Architektonische Akzente setzten die Wellenhalle
und die vier Kreuzwellenpavillons. Die Form der Wellenhalle, ein Ensemble aus
aneinandergereihten Vierpunktflächen, war so bewegt, dass die Ermittlung des
exakten Zuschnitts der Tuchbahnen und deren passgenaues Vernähen großen
Aufwand erforderten. Zwölf feingliedrige Masten trugen hier die Membran auf
20 m langen Kehlseilen. Sie war in Achsrichtung über freie Drahtseile nach außen
abgespannt. Quer dazu hielt allein die Dachhaut aus schwerem Baumwollge-
webe (350 g/m2) die Stützen. Im Gegensatz zur Wellenhalle waren bei den
Kreuzwellenpavillons die Wellen nicht parallel gereiht, sondern radial um einen

Membranhalle, Kreuzwellenpavillons Membrane hall, cross-wave pavilions (II.18, II.19)

46 Zelte, Membranen
Tents, membranes
Kreuzwellenpavillons Cross-wave pavilions, Hamburg, 1963 (II.18)

Kreuzwellenpavillons Cross-wave pavilions (II.18), Schnitt Section Wellenhalle Wave hall, Hamburg, 1963 (II.17)

was very involved. Twelve slender masts supported the membrane on 20 m-long
valley cables. They extended outwards axially over independent steel cables.
Extending across them, the roof membrane, made of heavy cotton fabric
(350 g/m2), alone held the supports. In contrast to the Wellenhalle, the undula-
tions of the Kreuzwellen-Pavillons were not parallel but radially arranged around
a centre point. The strong, mirrored, two-directional curves, as well as the pre-
stressing during construction, made the form of the tent constructions very
secure. A loose ring made of small saddle surfaces connected the tents
together.
Frei Otto designed two festival tents on a similar scale in the form of domed
tents for Queen Elizabeth II – one for Dyce near Aberdeen (1975) and one for
the Shetland island Sullom Voe (1981, never built). Without a special layout, but
with spring seats on the fixing and anchor points, the Aberdeen tent again fol-
lowed the simple and adaptable construction principles of the Interbau Café. In
contrast, the supports for the Sullom Voe tent pierce through the tent mem-
brane. Five tall masts support the membrane with tension cables and stabilise
them in place. Almost two decades later, Richard Rogers adopted this idea for
his Millennium Dome.

47
Festzelt für Elizabeth II. Ceremony tent for Elizabeth II, Aberdeen, Festzelt für Elizabeth II. Ceremony tent for Elizabeth II (II.23)
1975 (II.23)

Mittelpunkt angeordnet. Die starke, in zwei Richtungen gegensinnige Krümmung


führte zusammen mit der Vorspannung beim Aufbau zu großer Formsteifigkeit
der Zeltbauten. Ein loser Ring aus kleinen Sattelflächen verband die Zelte
untereinander.
Gleich zwei Festzelte ähnlicher Größe in der Form von Buckelzelten entwarf
Frei Otto für Elizabeth II. – eines für Dyce bei Aberdeen (1975) und eines für die
Shetlandinsel Sullom Voe (1981, nicht ausgeführt). Ohne speziellen Zuschnitt
und mit Federtellern an den Hoch- und Tiefpunkten versehen, folgt das Aberdeen-
Zelt abermals dem einfachen und anpassungsfähigen Konstruktionsprinzip des
Interbau-Cafés. Beim Zelt für Sullom Voe hingegen durchstoßen die Stützen
die Dachhaut. Fünf hohe Masten tragen über Spannseile die Membran und stabi-
lisieren sie in ihrer Lage. Diese Idee nahm knapp zwei Jahrzehnte später Richard
Rogers beim Londoner Millenium Dome auf.
Beim Bau des Diplomatischen Clubs in Riad, heute bekannt als Tuwaiq-Palace,
setze Frei Otto erneut Membrankonstruktionen ein. Drei große Zelte durchbre-
chen die hohen geschwungenen Mauern der Anlage und bilden nach innen
Bereiche, die für Empfänge, Konferenzen und Feste genutzt werden. Im Garten,
inmitten von Palmen, steht ein kleineres Zelt, das schirmartig an einem Mast
aufgehängt ist. Das sogenannte Heart Tent ist das Herz der Anlage, ein offenes,
leichtes Zelt, das zum Verweilen einlädt. Die Konstruktion besteht aus einem
tragendem Seilnetz und einer Eindeckung aus von Bettina Otto handbemalten
8 mm dicken Glasplatten.
Zur Unterbringung der ständig wachsenden Zahl von Pilgern in Saudi-Arabien,
die sich alljährlich während des Hadsch im engen Tal von Muna aufhalten,
entwickelten Frei Otto und Bodo Rasch 1981 zusammen mit Sami Angawi flexi-
ble und einfache Gestellzelte mit Tuch, die auf dem traditionellen Hadschzelt
basieren und sich selbst an steilen Berghängen problemlos aufstellen lassen.

48 Zelte, Membranen
Tents, membranes
Diplomatischer Club Diplomatic Club, Riad Diplomatischer Club Diplomatic Club (I.30)
Riyadh, 1986 (I.30)

For the construction of the Diplomatic Club in Riyadh – known today as Tuwaiq
Palace – Frei Otto once again used membrane construction. Three large tents
break the continuity of the high, sweeping walls of the site and create interior
spaces that are used for receptions, conferences and celebrations. A smaller tent
in the garden, surrounded by palm trees, is hung from a mast like an umbrella.
Known as the “heart tent”, it is the heart of the site – an open, light tent that
tempts people to linger. The structure is made of a supporting cable net and
roofing made of 8 mm-thick glass plates hand painted by Bettina Otto.
In order to accommodate the constantly increasing number of pilgrims to Saudi
Arabia, who stay in the narrow valley of Mina during their hajj, Frei Otto and
Bodo Rasch worked with Sami Angawi in 1981 to design simple, flexible frame
tents with material inspired by the traditional hajj tent that can easily be assem-
bled on steep mountain slopes.

Bergzelte Mountain tents, Muna bei Mekka Muna near Mecca, Bergzelte Mountain tents (II.26)
1981 (II.26)

49
Inspirationen
Aufgrund seiner großen Beliebtheit wurde das Vierpunktsegel bald in abgewan-
delter, vereinfachter Form und großer Stückzahl industriell hergestellt. Auch
heute noch führen diverse Membranbaufirmen solche einfachen Segel in ihrem
Programm, die konstruktiv allerdings nicht ganz dem Original des Vierpunkt-
segels von Frei Otto entsprechen, da sie weder in ausreichendem Maße über die
Randseile gespannt noch mit einem exakten Zuschnitt hergestellt werden.
Durch die Verwendung synthetischer Fasern und polymerer Beschichtungen
wurden die Textilien immer leistungsfähiger, was zu einem stetigen Ausbau der
Anwendungsmöglichkeiten führte.

In der Weiterentwicklung von Frei Ottos bahnbrechenden Membrankonstruk-


tionen nehmen Überdachungen großer Sportanlagen, die weit spannende Kons-
truktionen erfordern, vor Regen schützen und Schatten spenden sollen, eine
besondere Rolle ein. Beispiele hierfür sind das König-Fahd-Stadion in Riad (1985)
von schlaich bergermann und partner oder die ebenfalls von schlaich berger-
mann und partner entwickelte Überdachung der Mercedes-Benz Arena in
Stuttgart (2011). Michael Hopkins Verwaltungskomplex in Nottingham (1994)
wie auch die Überdachung des U-Bahnhofs im Münchner Stadtteil Fröttmaning
(2005) von Peter Bohn und Julia Mang-Bohn oder auch die Überdachung
der Erschließungsachse der Expo 2010 in Shanghai von SBA Architekten mit
Knippers Helbig Advanced Engineering – deren Lösung für die Abspannung der
Tiefpunkte auf Frei Ottos Membranhalle für die IGA 1963 in Hamburg verweist –
sind weitere Beispiele für die Vielfalt dieser faszinierenden Konstruktionsweise.

König-Fahd-Stadion King Fahd International Stadium, Riad Riyadh, 1985 (Ian Fraser, John Roberts Architects/
schlaich bergermann und partner)

50 Zelte, Membranen
Tents, membranes
Mercedes-Benz Arena, Stuttgart, 2011 (asp architekten/schlaich bergermann und partner)

Expo Shanghai 2010, Überdachung Erschließungsachse U-Bahnhof Fröttmaning Subway station Fröttmaning
Roof construction for the central axis (SBA Architek-
ten/Knippers Helbig Advanced Engineering)

Inspirations
Because of its great popularity, the four-point sail was soon manufactured in
large numbers in an adapted, simplified form. Membrane construction firms still
have simple sails like these in their product line – which, however, don’t entirely
correspond to Frei Otto’s original four-point sail construction, as they are neither
sufficiently stretched over the edge cable, nor manufactured with an exact
layout. The use of synthetic fibres and polymer coatings makes the fabric increas-
ingly durable, which constantly expands the possibilities for its use.

The roofing for large sport arenas – which require broad, sweeping structures
that can provide shade and protection from rain – plays an important role
in the further development of Frei Otto’s groundbreaking membrane struc-
tures. Examples include the King Fahd International Stadium in Riyadh (1985)
and the canopy over the Mercedes-Benz Arena in Stuttgart (2011), both
designed by schlaich bergermann und partner. Michael Hopkins’s Inland Revenue
Centre in Nottingham (1994) and the canopy over the Munich subway station
in Fröttmaning (2005), designed by Peter Bohn and Julia Mang-Bohn, or the
membrane roof over the Expo Axis for the World Expo in Shanghai in 2010,
designed by SBA International and Knippers Helbig Advanced Engineering (their
solution for the anchor points references Frei Otto’s membrane hall for the Inter-
national Garden Show in Hamburg in 1963) are further examples of the variety
of this fascinating mode of construction.

51
Seilnetze

Sowohl die Belastungsfähigkeit als auch die Spannweite einer Membran ist
wegen der geringen Materialstärke von Folien und Geweben begrenzt.
Schon bei großen Segelschiffen oder Zirkuszelten wurden die Stoffe deshalb
häufig durch Seile oder Gurte verstärkt.

In den 1960er-Jahren entwickelte Frei Otto sehr leichte Flächentragwerke,


indem er Drahtseile zu großen Netzen verknüpfte. Dabei verband er die längs
und quer verlaufenden Seile über spezielle Netzknoten miteinander und fasste
die Netze am Rand mit verstärkten Randseilen ein. Alle Lasten werden
ausschließlich über Zugkräfte in den Seilen abgetragen. Wie bei den Membra-
nen machen Vorspannung und sattelförmige Krümmung die Seilnetze zu
ausreichend steifen Tragwerken. Anders als bei den Membranbauten sind das
tragende Seilnetz und die jetzt zusätzlich erforderliche dichtende Dachhaut
zwei separate Bauteile.
Die Inspiration zu dieser leichten Tragkonstruktion erhielt Frei Otto von einem
Vorentwurf des polnisch-amerikanischen Architekten Matthew Nowicki für
eine Messehalle in Raleigh. Das Modell dazu sah er bei einem Besuch im Büro
des norwegisch-amerikanischen Bauingenieurs Fred Severud 1950 in New
York. Frei Otto vertiefte die Idee in seiner Dissertation und verbreitete sie in
mehreren Zeitschriften.

52
Cable nets

The thinness of the foils and fabrics making up membranes limits both load-
bearing capacity and span. Reinforcement of such materials on large sailing
boats or in circus tents with ropes or straps was therefore common practice.

In the 1960s, Frei Otto developed very lightweight structures by making


large nets out of wire cables. He connected the cables running in a longitudinal
and transverse direction by means of special mesh nodes and bordered the
edges of the nets with reinforced edge cables. All loads are exclusively carried
by tensile forces in the cables. Similar to membranes, cable nets are turned
into adequately rigid constructions by prestressing and saddle-shaped curvature.
Unlike membrane structures however, the load-bearing cable net and in this
case additionally required roofing material are two separate components.
Frei Otto’s inspiration for this lightweight supporting structure was the prelim-
inary design of an exhibition centre in Raleigh by the Polish-American architect
Matthew Nowicki. He happened to see a model of the structure while visiting
the office of the Norwegian-American structural engineer Fred Severud in
New York in 1950. Frei Otto developed the idea further in his dissertation and
propagated it in several journals.

53
Raleigh Arena, North Carolina, zwischen zwei Bögen hängendes Seilnetz, nicht vorgespannt cable net suspended
between two arches, not prestressed, Zeichnung drawing Frei Otto, 1952

Kirche St. Lukas Church of St. Luke (I.10), Kirche St. Lukas Church of St. Luke, Bremen-Grolland, 1962 (I.10)
Messmodell Measurement model

Inspiriert von Frei Ottos Veröffentlichungen über die Seilnetzkonstruktion der


Raleigh-Arena entwarf Carsten Schröck 1962 die Evangelische Kirche St. Lukas
in Bremen-Grolland in enger Anlehnung an das wegweisende Vorbild. Gemein-
sam mit Frei Otto plante Schröck, den Kirchenraum mit einem Seilnetz zu
umfassen, das über zwei Druckbögen hinweg bis zum Boden spannt. Anhand
von Versuchen bestimmte Frei Otto die geeignete Anordnung der Seile und
prüfte die Belastbarkeit des Tragwerks mit Messmodellen. Anders als beim
amerikanischen Vorbild knüpfte man das Seilnetz bereits in der Fabrik und mit
einer konstanten Maschenweite. Erstmals steift hier zudem ein Seilnetz eine
Bogenkonstruktion gegen Knicken aus.

Aufgrund seiner Erfahrung wurde Frei Otto zwei Jahre später erneut als
Berater für die Konstruktion von Seilnetzdächern hinzugezogen. Diesmal handelte
es sich um eine Gruppe aus fünf temporären Zelten für die Schweizerische
Landesausstellung in Lausanne 1964, entworfen von Marc Saugey. Strukturell
war hier weniger die bogengestützte Konstruktion der Raleigh-Arena Vorbild
als vielmehr Frei Ottos Spitzzelte. Wegen der großen Spannweiten verstärk-
ten Netze aus Stahlseilen die Membran. Jedes Zelt bestand aus zwei miteinander
verbundenen Vierpunkt-Sattelflächen. Um die Membranflächen hinreichend
zu krümmen, liefen die Tragseile spitz auf die bis zu 24 m hohen Mastköpfe zu.
Die 8 mm starken Stahlseile waren mit einem laschenartigen PVC-Profil um-
mantelt und der Einfachheit halber mit der Dachhaut aus Baumwolle vernäht.

54 Seilnetze
Cable nets
Voliere Aviary, Zoologischer Garten Zoo, Eisstadion Ice rink, Dortmund, 1963 (III.33),
St. Louis, 1958 (III.21), Entwurf Design Entwurf Design

Inspired by Frei Otto’s publications on the Raleigh Arena, Carsten Schröck de-
signed the Protestant Church of St. Luke in Bremen-Grolland in 1962 closely
based on the ground-breaking cable net structure. Together with Frei Otto,
Schröck made plans to enclose the entire space of the church with a cable net
spanning two compression arches extending down to the ground. Frei Otto
conducted experiments to determine a suitable cable configuration and used
models to test the load-bearing capacity of the supporting structure. Contrary
to the American model, the cable net had a uniform mesh size and was finished
in the workshop rather than on site. Another novelty was that a cable net
was used to brace an arch structure against buckling here.

On account of his experience, Frei Otto was again called upon as a consultant for
a cable net roof construction two years later, this time involving a group of five
temporary tents for the Swiss Regional Expo 1964 in Lausanne, designed by
Marc Saugey. The structure was based on Frei Otto’s peak tents, rather than the
arch-supported construction of the Raleigh Arena. Steel cable nets reinforced the
membranes to achieve the large spans required. Each tent was composed of two
linked four-point saddle shapes. The extreme curvature of the membrane sur-
faces required joining the supporting cables to the mast heads (with heights up
to 24 m) at acute angles. 8-mm-thick steel cables were jacketed with a tongue-
like PVC profile and simply sewn to the cotton roof covering.

Großzelte »Neige et Rocs« “Neige et Rocs” tents, Lausanne, 1964 (II.20)

55
Unabhängig von konkreten Bauaufträgen erforschte Frei Otto die Möglichkeiten
von Membran- und Seilnetzkonstruktionen in seiner Berliner Entwicklungs-
stätte sowie ab 1964 auch am eigens für ihn eingerichteten Institut für leichte
Flächentragwerke an der Hochschule Stuttgart. Sein dortiger Kollege Rolf
Gutbrod schlug ihm 1965 vor, gemeinsam den Wettbewerb für den Deutschen
Pavillon auf der Expo 1967 in Montreal zu bestreiten. Sie entwickelten ihren
Entwurf aus Frei Ottos ›Fläche mit Hoch- und Tiefpunkten‹, einem Studienmo-
dell, das demonstriert, wie sich Netzflächen mit augenförmigen Seilschlaufen
auf- und abspannen lassen. Die Dachfläche in Montreal betrug etwa 10000 m2.
Acht Masten, 14 bis 38 m hoch, stützten das Dach. Die Firma Stromeyer pro-
duzierte das tragende Seilnetz mit 50 cm Maschenweite, an dem die Dachhaut
aus PVC-beschichtetem Polyestergewebe abgehängt war. Transparente Kunst-
stoffplatten deckten die tragenden Seilschlaufen ein. Ein Spiel von versetzten
Terrassen bestimmte das Innere des Pavillons. Zwei Lattenkuppeln über dem
Vortragsbereich bildeten als stehende Konstruktionen einen strukturellen Kon-
trast zum großen hängenden Dach. Dessen sattelförmige Membranflächen
spannten leuchtend weiß über der Lagune des Sankt-Lorenz-Stroms. Im Zuge
der Arbeiten für die Olympischen Spiele 1976 in Montreal musste der zunächst
für nur einen Sommer geplante Pavillon sechs Jahre später weichen.

Deutscher Pavillon German Pavilion, Montreal, 1967 (II.22), regelmäßige Montreal-Pavillon Montreal Pavilion (II.22), Messmodell Measurement
Hoch-Tiefpunktfläche, Modell regular high-low-point structure, model model

Montreal-Pavillon Montreal Pavilion (II.22), Seilnetz Cable net Montreal-Pavillon Montreal Pavilion (II.22), Lattenkuppeln über
Vortragssaal und Foyer Lath domes above lecture hall and foyer

56 Seilnetze
Cable nets
Deutscher Pavillon German Pavilion, Montreal, 1967 (II.22)

Irrespective of specific building contracts, Frei Otto studied the potentials of


membrane and cable net constructions in his Institute for Development of
Lightweight Structures in Berlin, and as from 1964, also in the Institute for Light-
weight Structures specially set up for him at the College of Technology Stuttgart.
In 1965, his colleague Rolf Gutbrod suggested to team up and participate in
the competition for the German Pavilion at the Expo 1967 in Montreal. They
developed their design from Frei Otto’s “High-Low-Point Structure”, a model that
demonstrates how net areas with eye-shaped cable loops can be spanned and
guyed. In Montreal, a roof area of about 10,000 m2 was supported by eight
masts with heights between 14 and 38 m. Stromeyer & Co produced the load-
bearing cable net with a mesh width of 50 cm, from which a roof covering
made of PVC-coated polyester fabric was suspended. Transparent plastic sheets

57
IL (I.17), Messmodell Measurement model IL (I.17), Grundriss Ground plan

Um die Montage des Seilnetzes und der untergehängten Membran zu testen,


errichteten die Planer auf dem Stuttgarter Universitätsgelände einen 460 m2
großen Teil des Montreal-Pavillons als Eins-zu-eins-Modell. Frei Otto überprüfte
daran einige Detailpunkte. Nachdem das Testmodell seinen Zweck erfüllt
hatte, konnte Frei Otto dieses Zelt 1967 zum Sitz für sein Institut für leichte
Flächentragwerke ausbauen. Hierfür ließ er das Seilnetz an einem neuen
Standort mit Holzschalung, Dämmung und Eternitschindeln eindecken.
Das ostseitige ›Seilauge‹ erhielt Acrylglas-Platten, die eine passive Nutzung der
Solarenergie ermöglichen. Die umlaufende Fassade des Pavillons wurde verglast.
In den folgenden Jahren entwickelte sich Frei Ottos Forschungslabor unter
dem charakteristischen Zeltdach zu einem Institut von großer internationaler
Bedeutung.

Institut für leichte Flächentragwerke (IL) Institute for Leightweight Structures (IL), Stuttgart, 1967 (I.17)

58 Seilnetze
Cable nets
covered the load-bearing cable loops and the interior of the pavilion was
characterised by an arrangement of staggered terraces. The standing construc-
tions of the two lath domes above the lecture area formed a structural contrast
to the large suspended roof with white saddle-shaped membranes spanning the
lagoon of the St. Lawrence River. Six years later the pavilion, initially planned for
just one summer, had to give way in the course of preparations for the 1976
Olympic Games in Montreal.

In order to test the assembly of the cable net and suspended membrane, a one-
to-one model of 460 m2 of the Montreal pavilion was erected at the university
grounds in Stuttgart. Frei Otto examined a number of details using this test
structure. Once this had served its purpose, Frei Otto was able to convert the tent
to accommodate his Institute for Lightweight Structures in 1967. For this pur-
pose, he had the structure moved to a new location, where the cable net was
fitted with wooden planking, insulation and asbestos cement shingles. The “cable
eye” facing east was covered with acrylic glass panes to allow passive utilisation
of solar energy and the facade of the pavilion was glazed on all sides. In the
course of the years that followed, Frei Otto’s research lab with its singularly char-
acteristic roof developed into an institute of great international significance.

IL (I.17), Innenraum Interior

59
Olympiadächer Olympic roofs, München, 1972 (I.21), Blick vom Fernsehturm View from the television tower

Mit einem begeisternden Entwurf, der so offensichtlich wie nachweislich von


Form und Struktur des Montreal-Pavillons beeinflusst ist, gewann das Architek-
turbüro Behnisch & Partner aus Stuttgart den Wettbewerb für die Bauten
der Olympischen Spiele 1972 in München. Aufgrund der im Vergleich zum
Montreal-Pavillon etwa dreimal größeren Spannweiten ist die Konstruktion der
Dächer jedoch sehr kühn. Erst nach monatelangen Diskussionen konnte Frei
Otto, der selbst nicht am Wettbewerb teilgenommen hatte, die lokale und inter-
nationale Fachwelt von der Realisierbarkeit einer derartigen Dachlandschaft
überzeugen. Gemeinsam mit den Architekten und dem Ingenieurbüro Leonhardt
+ Andrä wurden ihm die Entwicklung und der Bau der Dächer anvertraut.

Olympiadächer Olympic roofs (I.21), Entscheidungsmodell zur Ausführung Decision model for realisation

60 Seilnetze
Cable nets
The competition for the constructions of the 1972 Olympic Games in Munich
was won by the architectural firm Behnisch & Partner from Stuttgart, with
an inspiring design that was obviously and demonstrably influenced by the shape
and structure of the Montreal Pavilion. In view of the fact that the spans are
about three times those of the Montreal Pavilion, the roof construction is how-
ever considered as very bold. After months of discussions, Frei Otto, who had not
participated in the competition himself, was able to convince local and inter-
national experts that such a roofscape could indeed be realised. Together with
the architects and the engineering office Leonhardt + Andrä, he was entrusted
with the development and construction of the roofs. The spectacular roofing
of the main sports facilities in the Olympiapark Munich finds worldwide
acclaim. It was voted Germany’s best construction in a survey held by an archi-
tecture magazine in 2002, followed by Sanssouci Palace in Potsdam and Cologne
Cathedral. Frei Otto was substantially involved in the development and construc-
tion of the lightweight cable net roofs covering a total area of approximately
70,000 m2. The apparently weightless roofs floating above the grounds are an
extraordinary collective achievement by the architects and engineers involved.

International recognition of his work meant that Frei Otto – together with the
architectural office Gutbrod and the engineers at Buro Happold – was commis-
sioned with the construction of a multi-purpose hall for 5,000 spectators in
Jeddah, Saudi Arabia. The team planned a double-walled, rear-ventilated tent
construction with a cable net support structure, which manages without air-
conditioning systems during the more temperate periods of the year. Translucent
building materials admit glare-free light inside the hall. The natural shape and
dusty patina of the structure calls to mind a special kind of desert dune.

Olympiadächer Olympic roofs (I.21)

61
Die spektakuläre Überdachung der Hauptsportstätten im Olympiapark
München findet weltweite Anerkennung. Im Jahr 2002 wurden sie in einer Um-
frage einer Bauzeitschrift zu Deutschlands bestem Bau gewählt, gefolgt vom
Potsdamer Schloss Sanssouci und dem Kölner Dom. An Entwicklung und Bau
der etwa 70000 m2 großen leichten Seilnetzdächer hat Frei Otto maßgeben-
den Anteil. Die beinahe schwerelos das Areal überspannenden Dächer sind
eine außergewöhnliche Gemeinschaftsleistung der beteiligten Architekten und
Ingenieure.

Infolge der internationalen Beachtung seiner Arbeiten bekam Frei Otto ge-
meinsam mit dem Architekturbüro Gutbrod und den Ingenieuren von Buro
Happold 1980 den Auftrag, in Dschidda, Saudi-Arabien, eine Mehrzweckhalle
für 5000 Besucher zu errichten. Das Team plante für die King Abdulaziz
University einen doppelwandigen, hinterlüfteten Zeltbau mit Seilnetztragwerk,
der in den gemäßigten Jahreszeiten ohne die Nutzung von Klimaanlagen aus-
kommt. Transluzente Baustoffe gewährleisten im Innern der Halle ein blend-
freies Licht. Manch einen erinnert der Bau mit seinen naturnahen Formen und
wegen der staubigen Patina an eine Wüstendüne.

Gegen Ende der 1970er-Jahre erhielt Jörg Gribl vom Münchner Tierpark
Hellabrunn den Auftrag, eine neue Voliere zu planen. Angeregt von den freien
Formen der Olympiadächer und in der Absicht, eine leichte Wolke über der
Landschaft zu verwirklichen, bat er Frei Otto um Mitwirkung. Gemeinsam mit
dem englischen Ingenieurbüro von Ted Happold planten sie – statt eines
Seilnetzes wie bei den vorher genannten Bauten – lediglich ein feinmaschiges,
etwa 5000 m2 großes Drahtnetz. Dieses wurde am Boden aus Bahnen eines
Edelstahl-Wellgitters zusammengeschweißt, dann an zehn Masten bis 20 m
in die Höhe gezogen und abgespannt. Viele Vogelarten beleben die Voliere, die
sich unauffällig in die Landschaft einfügt. Unzählige Besucher durchwandern
täglich den Raum unter dem zarten Drahtnetz, meist ohne die innovative Kon-
struktion überhaupt wahrzunehmen. Frei Otto ist damit seinem Ideal einer
leichten, beinahe ephemer anmutenden Architektur sehr nahe gekommen.

Mehrzweckhalle Multi-purpose hall, Dschidda Jeddah, 1981 (I.28) Mehrzweckhalle Multi-purpose hall, Dschidda Jeddah (I.28), Seilnetz
Cable net

62 Seilnetze
Cable nets
Voliere Aviary, Tierpark Hellabrunn, München Hellabrunn Zoo, Munich, 1980 (I.29)

Towards the end of the 1970s, Jörg Gribl was asked to design a new aviary for
Munich’s zoo Tierpark Hellabrunn. Inspired by the free shapes of the Olympic
roofs and hoping to realise the vision of a light cloud above the landscape, he
asked Frei Otto to get involved. Together with Ted Happold’s English engineer-
ing company, they designed – instead of the cable nets of the previously men-
tioned structures – a fine-meshed wire netting with an area of about 5,000 m2.
This was welded together on the ground out of strips of stainless steel corru-
gated trellis and then raised to ten masts up to 20 m in height and anchored.
Many kinds of birds live in the aviary that blends unobtrusively with the land-
scape. Huge numbers of people wander through the space beneath the delicate
wire netting every day, usually without even noticing the innovative construc-
tion. Frei Otto came very close to his ideal of a light, almost ephemeral architec-
ture with this structure.

63
Kempinski Hotel Airport, München Munich, 1993 (Murphy/Jahn / schlaich bergermann und partner)

Inspirationen
Seilnetztragwerke haben den Vorteil einer äußerst materialsparenden Last-
abtragung. Unter anderem aufgrund der neuen Größenordnung, des hohen
Innovationsgrads, des Zeitdrucks und des Prestiges sprengten die Baukosten
der Münchner Olympiadächer allerdings die Erwartungen von Planern, Bau-
herren und Öffentlichkeit. Dies beeinträchtigte die Akzeptanz der Bauweise
nachhaltig. Dennoch gibt es neuere Seilnetzkonstruktionen, die in der Tradition
der Arbeiten Frei Ottos stehen. Besonders Jörg Schlaich, im Ingenieurbüro
Leonhardt + Andrä Projektleiter für die Olympiadächer, hat sich um die Weiter-
entwicklung verdient gemacht.
Bauten wie das Eislaufzelt im Olympiapark München 1983 von Kurt Ackermann
oder die verglaste, ebene Seilnetzfassade des Münchner Airport Hotels Kem-
pinski 1993 der Architekten Murphy/Jahn betreuten die Ingenieure von schlaich
bergermann und partner. Das verglaste Seilnetz am Rhön-Klinikum in Bad
Neustadt 1999 von Lamm Weber Donath und Partner mit Werner Sobek greift
ebenfalls Frei Ottos Entwicklungen auf. Auch das Dach des WM-Stadions in
Kapstadt 2009 der Architekten gmp und das Dach über dem Velodrom in Lon-
don für die Olympischen Spiele 2012 von Hopkins Architects, beide vom Inge-
nieurbüro schlaich bergermann und partner konstruiert und berechnet, nutzen
diesen Tragwerkstyp.

WM-Stadion World Cup stadium, Kapstadt Cape Town, 2009 (gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner /
schlaich bergermann und partner)

64 Seilnetze
Cable nets
Inspirations
The advantage of cable net structures is that load transfer can be achieved
with an enormous saving in material. The cost of construction of the Olympic
roofs in Munich was however much higher than expected by designers, clients
and the public. Reasons for this included the new order of magnitude as well as
the high degree of innovation, time pressure and prestige involved in the project.
This resulted in a considerable setback in the acceptance of this form of con-
struction. Yet there are more recent cable net constructions in the tradition of
Frei Otto’s work. Further development is particularly attributable to Jörg
Schlaich, who was project manager of the Olympic roofs at the engineering
office Leonhardt + Andrä.
Engineers at schlaich bergermann und partner were involved in buildings such
as the ice rink tent in the Olympiapark Munich by Kurt Ackermann in 1983,
or the glazed planar cable net facade of the Munich Airport Hotel Kempinski by
the architects Murphy/Jahn in 1993. The glazed cable net of the hospital
building of the Rhön-Klinikum in Bad Neustadt by Lamm Weber Donath & Part-
ner with Werner Sobek completed in 1999 also picks up on Frei Otto’s develop-
ments. Other examples of this type of support structure include the roof of the
stadium for the 2010 World Cup in Cape Town by the architects gmp and the
roof of the velodrome for the 2012 Olympic Games in London by Hopkins
Architects. Construction and calculations for both of these were carried out by
the engineering office schlaich bergermann und partner.

Eislaufzelt Ice rink tent, Olympiapark, München Olympic Park, Munich, Velodrom, London, 2012 (Hopkins Architects / schlaich bergermann und
1983 (Kurt Ackermann / schlaich bergermann und partner) partner)

65
Wandelbare Dächer

Ein zentrales Thema des anpassungsfähigen Bauens sind wandelbare Dächer –


Überdachungen, die es erlauben, auf Änderungen der Witterung zu reagieren,
um in kurzer Zeit geschützte Bereiche zu schaffen. Schon die Römer hatten
für ihre Amphitheater riesige Sonnensegel, sogenannte Vela entwickelt, die
von Hand bedient wurden, ebenso zählen Schirmkonstruktionen zu den ältes-
ten Formen wandelbarer Dächer. Frei Otto gehört zu den ersten Architekten,
die sich wieder mit dieser Konstruktionsweise beschäftigten.

Wandelbarkeit lässt sich entweder durch Raffung der Dachhaut oder durch
Bewegung der Tragkonstruktion erzielen. In jedem Fall ist eine leichte Bauweise
von Vorteil. Die erste große elektrisch bewegte Dachhaut plante Frei Otto
1965 für die Terrasse eines Casinos in Cannes. Ein ähnliches Dach errichtete
er wenig später über der Stiftsruine in Bad Hersfeld, wandelbare Membranen
über Schwimmbädern in Paris, Lyon und Regensburg folgten.

Eine Bewegung der Tragkonstruktion zeigt das Funktionsprinzip eines Regen-


oder Sonnenschirms. Frei Otto verwandelte diesen Typ in eine architektonische
Bauform, die er seit Anfang der 1970er-Jahre in neuen Dimensionen ver-
wirklichte. Auf der Bundesgartenschau in Köln 1971 präsentierte er kelchartige
Großschirme, und 1977 spielte Pink Floyd in den USA unter wandelbaren
Schirmen von Frei Otto.

66
Retractable roofs

Retractable roofs are a central theme of adaptable architecture. Such cover-


ings allow prompt reaction to changes in the weather by creating sheltered
areas in a quick space of time. Back in the time of the Romans, huge manually
operated shade sails, so-called vela, were already used for flexible shading of
the amphitheatres, and umbrella-like constructions are among the oldest forms
of retractable roofs. Frei Otto was one of the first architects to return to this
mode of construction.

Conversion can either be achieved by bunching the material used as the roof
covering or by moving the supporting structure, but a lightweight construction
is advantageous in both cases. Frei Otto’s first large electrically operated roof
covering was designed for the terrace of a casino in Cannes in 1965. A similar
roof was constructed over the church ruin Stiftsruine Bad Hersfeld shortly
afterwards, followed by retractable membranes over open-air pools in Paris,
Lyon and Regensburg.

The movement of the supporting structure indicates the functioning principle


of an umbrella or parasol. Frei Otto converted this into an architectural form
of construction, which he began to realise in new dimensions starting in the
early 1970s. He presented large, cup-shaped umbrellas for the Federal German
Garden Exhibition in Cologne 1971 and Pink Floyd held a concert in the US
under adaptable umbrellas designed by Frei Otto in 1977.

67
Freilichttheater Open-air theatre Killesberg,
Stuttgart, 1965 (III.9), Entwurf Design

Freilichttheater Open-air theatre, Nimwegen


Nijmegen, 1960 (III.26), Entwurf Design

Freilichttheater Open-air theatre, Heppenheim, Casino Palm Beach Palm Beach Casino, Cannes, 1965 (I.13), wandelbares Dach
1964 (III.36), Entwurf Design über der Terrasse Retractable roof for the terrace

Nach nicht ausgeführten Entwürfen für die Überdachung von Freilichtthea-


tern am Killesberg in Stuttgart, in Nimwegen und Heppenheim, mit denen
Frei Otto die parallele und zentrale Raffung buckel- und wellenförmiger Mem-
branen bis zur Anwendungsreife entwickelt hatte, erhielt er 1965 durch den
ihn um Rat fragenden französischen Architekten Roger Taillibert die Möglichkeit,
in Cannes ein erstes wandelbares Dach mit zentral geraffter Membran über der
Terrasse des von Roger Séassal erbauten Casinos auszuführen. Zwei Monate
mussten für Planung und Ausführung reichen, schließlich stand ein mehrfach
leicht geknickter Mast schräg über einem pyramidenförmigen Zeltdach mit acht
Segmenten. Unter der Mastspitze hing ein kleiner Trichter, von dem acht Trag-
seile ausgingen. Auf ihnen wurde die Membran – an 16 kleinen Wagen hängend
und von elektrischen Winden angetrieben – bewegt, wobei ein System von
Zugseilen für einen koordinierten Ablauf sorgte. Etwa 12 Minuten dauerte es, bis
das Dach die ganze Fläche von 800 m2 überdeckte. Trotz technischer Probleme
bei aufkommenden Winden markierte das weiße Dach aus PVC-beschichtetem
Polyestergewebe einige Jahre lang das Casino an der Spitze der Halbinsel
Croisette.

Mit dem wandelbaren Dach für ein Schwimmbad am Boulevard Carnot in Paris
und der Überdachung für ein Allwetterbad in Regensburg konnte Frei Otto
das für Cannes erarbeitete Funktionsprinzip weiterentwickeln und perfektionieren.

68 Wandelbare Dächer
Retractable roofs
Allwetterbad All-weather pool, Regensburg, 1972 (I.26)

After designs for the roofs of open-air theatres in Killesbergpark in Stuttgart,


in Nijmegen and Heppenheim were not carried through – for which Frei
Otto had developed parallel and central gathering in rolling, undulating membranes
up to the point of implementation – he received an opportunity from architect
Roger Taillibert, who had sought advice from him, to execute a first retractable
roof (which Frei Otto then termed “convertible roof”) with a centrally gathered
membrane over the terrace of the casino built by Roger Séassal. He only
had two months for the planning and execution. Finally a mast that was slightly
bent in several places stood aslant over a pyramid-shaped tented roof with eight
segments. A small funnel hung under the top of the mast, from which eight
supporting cables radiated. The membrane, which was suspended from 16 small
trolleys operated by electric cable winches, was moved along these, and a
system of tow cables ensured a coordinated process. It took about 12 minutes
until the roof covered the entire 800 m2 area. Despite technical problems with
winches on the ascent, the casino at the end of the Cap de la Croisette was
identifiable by the white roof made of PVC-coated polyester fabric for several
years.

The retractable roof over the pool on the Boulevard Carnot in Paris and
the roofing for a year-round pool in Regensburg enabled Frei Otto to further
develop and perfect the functioning principle he had created for Cannes.

69
Kleine wandelbare Dächer »Schild, Schirm, Kapuze« Small adaptable »Wandelbare Dächer«, Studie zum Aufspannvorgang “Retractable
roofs “shield, umbrella, hood” roofs”, study for the fixing procedure

Eine Herausforderung stellte 1968 das wandelbare Dach für die Stiftsruine
in Bad Hersfeld dar: Bedingung war, das historische Bauwerk nicht anzutasten.
Frei Otto untersuchte verschiedene Konzepte, darunter eine zentral raffbare
Zeltmembran, die schließlich zur Ausführung gelangte. Ihre Raffung und Faltung
wurde mithilfe eines beweglichen Funktionsmodells ermittelt und dann aus-
geführt. Neben dem Längsschiff der Ruine steht ein 32 m hoher Stahlmast, der
mit zwei Seilen nach außen und mit 14 strahlenförmig über dem Längsschiff
verlaufenden Seilen abgespannt wird. Diese sind zugleich Fahrseile der elektro-
nisch gesteuerten Seiltraktoren, welche die Dachhaut bewegen. Die Ausfahrzeit
der Membran, die eine Fläche von 1315 m2 überspannt, beträgt nur vier Minuten.
1993 wurde die Dachhaut erneuert und es wurden einige der ausgeführten
Details perfektioniert.
Neben dem Bad Hersfelder Dach war die Projektstudie für einen Multimedia-
Großraum, ein Stadion, das an verschiedene Nutzungen anpassbar sein sollte, für
die weitere Entwicklung der wandelbaren Dächer von Bedeutung. Über dem
Stadion neigt sich ein 180 m langer Mast mit einer Membran, die, ausgefahren
an 26 Hochpunkten hängend, in Form einer flachen Kuppel ein 60000 m2
großes Areal überdachen kann.

In 1968, the retractable roof for the ruins of the monastery in Bad Hersfeld
posed a challenge: it was stipulated that the historic structure was not to be
touched. Frei Otto explored various concepts, including a centrally gathered tented
membrane, which was ultimately implemented. Its pleats and folds were deter-
mined with the help of a physical, movable model and then carried out. A 32-m
steel mast standing alongside the nave is braced with two cables directed out-
wards and 14 cables radiating over and across the nave. These also serve as the
transport cables for the electronically controlled cable traction motors that trans-
port the membrane roof. Fully extending the membrane, which stretches out
over an area of 1,315 m2, only takes four minutes. In 1993, the membrane roof
was refurbished and some of the implemented details were perfected.
As well as the roof in Bad Hersfeld, a project study for a “multimedia expanse” –
a stadium that could be adapted to various uses – was significant for the further
development of retractable roofs. A 180-m mast was inclined over the stadium
with a membrane that, extended and suspended from 26 high fixing points, is
able to cover an area of 60,000 m2 in the form of a shallow dome.

70 Wandelbare Dächer
Retractable roofs
Freilichttheater, Stiftsruine Open-air theatre, monastery ruins, Bad Hersfeld, 1968 (I.20)

Multimedia-Großraum Multimedia stadium, Multimedia-Großraum Multimedia stadium (III.59), Öffnungsvorgang, Modell


1970 (III.59), Projektstudie Project study Opening process, model

71
Drei Pilze Three mushrooms, Kassel, 1955 (II.3) Großschirme Large umbrellas, Köln Cologne, 1971 (I.23)

Schirm am Hang Umbrella on a slope, Saarbrücken, 1958 (II.13) Großschirme Large umbrellas, Köln Cologne (I.23)

Die ersten von Frei Otto geplanten Schirme für die Bundesgartenschau 1955 in
Kassel und die Gartenschau 1958 in Saarbrücken waren unbeweglich. Für die
Bundesgartenschau 1971 in Köln entwickelte er dann zusammen mit Bodo
Rasch den ersten wandelbaren Großschirm mit einem Durchmesser von 19 m.
Sechs dieser Schirme überdecken insgesamt eine Fläche von 220 m2. Auch
heute noch werden sie hin und wieder in Betrieb genommen. Das Stütztragwerk
liegt im Gegensatz zu einem herkömmlichen Regenschirm oberhalb der Schirm-
haut und bildet eine Trichterform, wodurch das Regenwasser im Mastrohr ab-
fließen kann. Zum Öffnen des Schirms zieht eine elektrische Spindel im Mastfuß
den Mastkopf teleskopisch nach unten. Gelenke an Armen und Streben bewir-
ken, dass sich die Kragarmspitzen anheben, wodurch sich die Haut aus dünnem
Gewebe unter den Armen spannt. Für einen Fahrvorgang werden jeweils etwa
zweieinhalb Minuten benötigt.

Auf der Basis des Kölner Typs konstruierte Frei Otto 1977 für die Amerika-
Tournee der Gruppe Pink Floyd zehn wandelbare Schirme mit je 4,5 m Durch-
messer, die zusammengefaltet im Bühnenboden versenkbar waren. Die Höhe
der Schirme variierte zwischen 2,5 und 4,4 m; einander überlappend überdeckten
sie eine Gesamtfläche von 128 m2. Der hohe ästhetische Reiz veranlasste die
Musiker, die Schirme in ihre Bühnenshow zu integrieren, sodass das Ausfahren
zum festen Bestandteil der Konzerte wurde.

72 Wandelbare Dächer
Retractable roofs
Wetterschutzschirme für die Konzerttournee von Pink Floyd Weather-protection umbrellas for Pink Floyd’s concert tour, USA, 1977 (II.25)

The first umbrellas designed by Frei Otto for the German Federal Garden
Show (BUGA) in 1955 in Kassel and the garden show in Saarbrücken 1958
were immovable. For the BUGA in 1971 in Cologne, he collaborated with
Bodo Rasch to develop the first large retractable umbrellas with a diameter
of 19 m. Six of these umbrellas together covered a total area of 220 m2.
These are still in occasional use today. In contrast to a conventional umbrella,
the supporting structure lies above the umbrella membrane and creates a
funnel shape, allowing rainwater to flow down through the mast. To open the
umbrella, an electric spindle at the foot of the mast pulls the top of the mast
telescopically down. Elements at the arms and struts allow the ends of the
cantilevered arms to lift, thereby causing the membrane of thin fabric to tauten
under the arms. The process takes about two and a half minutes either way.

73
Wetterschutzschirme für Pink Floyd Weather-protection umbrellas for Wetterschutzschirme für Pink Floyd Weather-protection umbrellas for
Pink Floyd (II.25), Prototypen prototypes Pink Floyd (II.25)

Dass das Team um Frei Otto seit Köln beständig die Schirmbautechnik weiter-
entwickelte, zeigte 1996 eine Gruppe aus sieben Schirmen auf der Architektur-
Biennale in Venedig, die den Vorplatz des Deutschen Pavillons beschattete.
Eine elektrische Spindel im Mastfuß zog den Mastkopf teleskopartig nach unten.
Gelenke an Armen und Streben sorgten dafür, dass sich die Kragarmspitzen
anhoben, wodurch sich die Haut aus Polyestergewebe spannte. Hier lieferten an
den Armen montierte Solarzellen die notwendige Energie für den Fahrvorgang.
Der Entwurf von 2004 für vier bewegliche Großschirme mit einem Durch-
messer von 46 m für den Stuttgarter Schlossplatz wurde bislang nicht aus-
geführt.

Wetterschutzschirme für Pink Floyd Weather-protection umbrellas for Pink Floyd (II.25)

74 Wandelbare Dächer
Retractable roofs
Sieben Schirme Seven umbrellas, Architektur-Biennale Architecture Schirme Umbrellas, Schlossplatz, Stuttgart, 2004 (III.122), Entwurf Design
Biennial, Venedig Venice, 1996 (II.30)

For Pink Floyd’s US tour in 1977, Frei Otto constructed 10 adaptable umbrellas
based on the Cologne prototype, each 4.5 m in diameter, that could be lowered
into the stage floor when collapsed. The height of the umbrellas varied between
2.5 and 4.4 m; they covered a total area of 128 m2 when open and overlapping.
Their very appealing aesthetic induced the musicians to integrate the umbrellas
into their stage show, and the opening of the umbrellas became a standard
feature of their concerts.

At the Venice Biennale of Architecture in 1996, a group of seven umbrellas that


shaded the forecourt of the German Pavilion bore witness to the fact that Frei
Otto’s team was constantly further developing umbrella construction technology.
An electric spindle at the foot of the mast pulled the top of the mast telescopi-
cally down. Joints on the arms and struts ensured that the ends of the canti-
levered arms rose up, tautening a membrane made of polyester fabric. In this case,
photovoltaic cells mounted on the arms provided the necessary energy for the
extension process.
A design from 2004 for four large, movable umbrellas, each with a diameter of
46 m, for Stuttgart’s Schlossplatz square has not yet been realised.

75
Inspirationen
Um sich wechselnden Witterungsverhältnissen anzupassen, kommen textile, sich
öffnende und wieder schließende Membrandächer heute insbesondere im
Stadionbau oder zur Überdachung von Freilichtbühnen zum Einsatz. Die schon
von den Römern eingesetzten raffbaren Sonnensegel kehrten mit der Überda-
chung der Stierkampfarena in Saragossa (schlaich bergermann und partner,
1988) und des Center Courts am Hamburger Rothenbaum (Schweger + Partner
mit Werner Sobek Ingenieure, 1999) auf höchstem technischen Niveau wieder.
Mit der neuen Frankfurter Fußball-Arena schufen gmp mit schlaich bergermann
und partner 2005 das bislang größte mobile Dach.

Die Formfindungsprozesse der Membrane finden heute in der Regel am


Computer statt. Es werden Gewebe aus technischen Fasern eingesetzt und die
Fahrvorgänge von Sensoren überwacht sowie durch Rechner gesteuert.

Auch in arabischen Ländern fanden Schirmkonstruktionen Verbreitung. Bodo


Rasch gründete mit Sami Angawi an der King Abdulaziz University in Dschidda
das ›Hajj Research Centre‹ als interdisziplinäres Forschungsinstitut nach dem
Modell des IL. Mit technisch ausgereiften faltbaren Großschirmkonstruktionen
bewies Rasch an den heiligen Stätten in Mekka und Medina, wie gut diese
Bauform ihre Funktion erfüllt, Pilger vor Sonne und Regen zu schützen, und
dass sie sich zudem in die islamische Baukultur integrieren lässt.

Wandelbare Schirme im Innenhof der Moschee des Propheten Adaptable umbrellas in the inner courtyard of the
Mosque of the Prophet, Medina, 1972 (Bodo Rasch, Jürgen Bradatsch, Buro Happold)

76 Wandelbare Dächer
Retractable roofs
Stierkampfarena Bullring, Saragossa Zaragoza, 1988 (schlaich berger- Fußball-Arena Football arena, Frankfurt/Main, 2005 (gmp Architekten
mann und partner) von Gerkan Marg und Partner/schlaich bergermann und partner)

Center Court am Rothenbaum, Hamburg, 1999 (Schweger + Partner/ Fußball-Arena Football arena, Frankfurt/Main
Werner Sobek Ingenieure)

Inspirations
In order to accommodate changing weather conditions, textile, self-opening
and closing membrane roofs are today above all deployed in building stadiums
or providing cover for open-air theatres. Shade sails that could be gathered
were already in use by the ancient Romans; they made a comeback with the
roof of the bullring in Zaragoza (schlaich bergermann und partner, 1988) and
the centre court at Hamburg Rothenbaum stadium (Schweger + Partner, in
collaboration with Werner Sobek Engineering and Design, 1999) at a state-of-
the-art level. With their new Frankfurt football arena in 2005, gmp and schlaich
bergermann und partner created the largest movable roof to date.

The process of arriving at a form for the membranes now generally takes place
on the computer. Textiles woven from technical fibres are used, and the transport
processes are monitored by sensors and controlled by computers.

Umbrella structures have also become widespread in Arab countries. Bodo


Rasch, together with Sami Angawi, founded the Haji Research Centre at the King
Abdulaziz University in Jeddah as an interdisciplinary research institute based
on the model of the IL. At the sacred sites of Mecca and Medina, Rasch showed
how well this form of structure, with its technically fully developed, large, gath-
ered umbrella constructions, can fulfil its function in protecting pilgrims from
the sun and rain, and that they can even be integrated into the Islamic building
aesthetic.

77
Gitterschalen

Die Konstruktionsweise der Gitterschalen beruht auf zwei Prinzipien: dem


sogenannten Umkehrprinzip und der Verformung eines zunächst ebenen Latten-
gitters in eine (doppelt) gekrümmte Form mit anschließender Versteifung.

Dem Umkehrprinzip liegt zugrunde, dass sich die Form hängender Seile, Ketten
oder ganzer Netze nach den Gesetzen der Natur von allein einstellt. Bei der
Umkehrung dieser zugbeanspruchten Hängeformen entstehen Formen
für Bögen, Gewölbe und Kuppeln, die unter Eigengewicht nur druck- und nicht
biegebeansprucht sind. Diese Art der Lastabtragung ist vorteilhaft.

Das zweite Konstruktionsprinzip der Gitterschalen hängt eng mit dem Bau-
prozess zusammen. Ein ebenes Gitter aus dünnen Stäben kann in eine doppelt
gekrümmte Form gebracht werden, solange alle Knotenwinkel veränderlich
sind und sich die Stäbe elastisch biegen lassen. Hat das Gitter seine geplante
Form erreicht, lässt sich die Konstruktion schalenartig versteifen, indem alle
Ränder fixiert werden und jede weitere Änderung der Knotenwinkel unterbun-
den wird.

78
Gridshells

The gridshell design is based on two principles: the principle of inversion,


and the deformation of an initially planar grid of bars into a (double) curved
shape followed by stiffening.

In this context, the principle of inversion means that suspended cables,


chains or entire meshes can be shaped by allowing the laws of nature to act.
Inversion of these suspended forms under tensile stress creates shapes for
arches, vaults and domes. Under their own weight, these are subjected only to
compressive and not to bending forces. This type of load transfer is very
favourable.

The second principle of gridshell construction is closely associated with the


building process. A planar grid composed of thin bars can be turned into a
shape with a double curvature provided the angles at the intersections (nodes)
are variable and the bars can be bent elastically. Once the grid has adopted
the planned shape, the shell-like construction can be stiffened by fixing all the
edges and preventing any further modification of the node angles.

79
Hängemodell zur Formfindung für eine Kuppel Suspending model Gitterschale Gridshell, Essen, 1962 (II.55), Modell Model
for finding form of a dome

Eine frei hängende Kette bildet ihren Verlauf nach den Gesetzen der Gravitation.
Schon im 19. Jahrhundert baute Antoni Gaudí in Katalonien Gewölbe, die er
zuvor mit an Schnüren hängenden Gewichten entwickelt hatte. Anfangs unab-
hängig davon beschäftigte sich auch Frei Otto mit diesem Prinzip der Umkehr-
konstruktionen. Später studierte er Gaudís Arbeiten dann sehr genau und
rekonstruierte dessen Arbeitsweise zu Forschungszwecken an seinem Institut.
Bei Frei Ottos eigenen, deutlich leichteren Kuppeln oder Gewölben erschweren
veränderliche Lasten aus Wind oder Schnee die Suche nach einer optimalen
Form, weshalb eine zusätzliche schalenartige Tragwirkung notwendig ist.

Seine erste Kuppel aus schlanken Hölzern realisierte Frei Otto im Zuge der Deut-
schen Bauausstellung 1962 in Essen. Ein quadratisches Raster aus 40 x 60 mm
dünnen Latten hatte er auf einer Fläche von etwa 250 m2 auf dem Boden ausle-
gen lassen. Nachdem die Hölzer an den Kreuzungspunkten drehbar verbunden
waren, zog ein Autokran die Mitte des so entstandenen Rostes gut 5 m in die
Höhe. Durch die Krümmung der schlanken Latten und eine rautenförmige Ver-
drehung der Knotenwinkel formte sich aus dem vorher ebenen Rost eine
gekrümmte Kuppel. Die Enden der Latten ließ Frei Otto an einem umlaufenden
Auflager befestigen und die Schraubbolzen in den Knoten zur schalenartigen Ver-
steifung fest anziehen. Damit war die Form stabil und die Kuppel ausreichend
tragfähig. Ein zweites Demonstrationsobjekt ähnlicher Größenordnung errich-
tete Frei Otto im selben Jahr mit Studenten der Universität Berkeley (USA)
aus einfachen, mit Draht verbundenen Baustahlstäben. Auch unter dem leichten
Seilnetzdach des Montreal-Pavillons schuf Frei Otto 1967 zwei Gitterschalen,
wieder aus Holz, jedoch in neuer Größenordnung. Sie wölbten sich über dem
Vortragssaal mit 250 Plätzen sowie über dem dazugehörigen Foyer.

Gitterschale aus Stahlstäben Gridshell in steel, Universität Berkeley Gitterschale Lath dome, Essen, 1962 (II.55), Modell Model
Berkeley University, 1962

80 Gitterschalen
Gridshells
Deutscher Pavillon German Pavilion, Montreal, 1967 (II.22), Lattenkuppel über Vortragssaal und Foyer, Probeaufbau
Lattice dome for auditorium and foyer, test construction

A free-hanging chain describes its gradient according to the law of gravity. Back
in the 19th century, Antoni Gaudí built vaulted roofs in Catalonia that he developed
with weights hanging on strings. Frei Otto also delved into this catenary principle,
initially independent of Gaudí. But later he studied Gaudí’s work very closely and
reconstructed his way of working for research purposes at his institute. With Frei
Otto’s own, significantly lighter domes and vaulted roofs, changing pressure from
wind or snow hampered the search for an optimum form, which is why an addi-
tional, shell-like, load-bearing force is required.

Frei Otto created his first dome made of slender timber during the German
Building Exhibition in Essen in 1962. He had a square grid made of 40 x 60 mm
laths laid out on the ground across a surface of about 250 m2. After the wooden
laths were fastened at intersections so that they could rotate, a mobile crane
pulled this constructed grid more than 5 m into the air. Because the slender laths
curved and the angle of the intersections distorted to form a rhombus, a curved
dome emerged out of the formerly flat grid. Frei Otto fastened the ends of
the laths on a surrounding support and tightened the stud bolts at the joints to
create shell-like strength. That stabilised the form and made the dome sufficiently
weight bearing. Frei Otto erected a second model similar in size in the same
year together with students at the University of California at Berkeley (US) with
simple steel construction bars. In 1967, Frei Otto also created two gridshells
under the light cable-net roof of the Montreal Pavilion – also made of wood, but
to a new scale. They arched over a lecture hall with a seating capacity of 250 as
well as the attached entrance hall.

81
Auf der Suche nach einer leichten Überdachung für die Multihalle auf der
Bundesgartenschau in Mannheim 1975 und angeregt von Frei Ottos bisherigen
Gitterschalen, baten die Architekten Mutschler und Partner den innovativen
Konstrukteur um fachliche Unterstützung. Frei Otto erarbeitete daraufhin die
Form der Multihalle am Hängemodell mithilfe feingliedriger Ketten. Die Erkennt-
nisse aus diesem Umkehrmodell, ergänzt durch Berechnungen des Ingenieur-
büros Ove Arup & Partners, führten zu einem zweilagigen Gitterrost aus
5 x 5 cm starken Holzlatten, der ausreicht, um den 85 m langen und 20 m
hohen größten Raum der Halle tragfähig zu überspannen. Das flach ausgelegte
Baumaterial wurde stufenweise in die Höhe gestemmt und krümmte sich dabei
von allein. Diagonal gespannte Drahtseile verstärken die Aussteifung. Eine licht-
durchlässige, dünne Haut aus PVC-beschichtetem Polyestergewebe dient als
Dachdichtung über dem 7400 m2 großen Leichtbau. Frei Otto ließ seinen ers-
ten Gitterschalen in Essen und Berkeley mit der Multihalle in Mannheim ein Bau-
werk folgen, dessen gestalterische Kraft und konstruktive Einfachheit mit den
Seilnetzkonstruktionen von Montreal und München vergleichbar sind. Besucher
und Fachwelt sind von den biomorphen Formen, der lichten Atmosphäre und
der Leichtigkeit des Dachs bis heute beeindruckt.

Ein kleineres Folgeprojekt ist die in den 1980er-Jahren von Frei Otto und
Richard Burton vom Londoner Büro ABK entwickelte Gitterschale für die
Hooke Park Forest School. Gemeinsam planten sie, diese englische Ausbil-
dungsstätte für Holzfachleute aus dem jungen Holz derjenigen Bäume zu
errichten, die gefällt werden mussten, um den Bauplatz zu roden. Der hohe
Feuchtegrad der Stämme sorgte dabei für die Biegeelastizität der Stäbe, die
nötig war, um die gekrümmte Form der Dachkonstruktionen zu verwirklichen.

Multihalle, Mannheim, 1975 (I.27), Kettenmodell zur Formfindung Multihalle (I.27), Eindeckung Covering
Chain model for finding form

82 Gitterschalen
Gridshells
Multihalle, Mannheim, 1975 (I.27)

When the architects Mutschler and Partner were looking for a light canopy for
their Multihalle at the German Federal Garden Exhibition in Mannheim in
1975, they were inspired by Frei Otto’s previous gridshells and sought him out for
professional consultation. Frei Otto subsequently created the form of the Multi-
halle on a hanging model using delicate chains. The results of this catenary
model, augmented with calculations from Ove Arup’s consulting engineers firm,
led to a double-layered grid made of 5 x 5 cm wooden laths, which was suffi-
ciently weight-bearing to extend over the largest space – 85 m long, 20 m
high – of the hall.
The building material was laid out flat, then gradually lifted up, and it curved by
itself. Steel cables spanned diagonally reinforce its strength. A translucent,
thin membrane made of PVC-coated polyester fabric serves as the roof material
over the 7,400 m2 lightweight construction. With the Multihalle in Mannheim,
Frei Otto followed his early gridshells in Essen and Berkeley with a structure,
the creative power and structural simplicity of which are comparable to the cable-

Multihalle (I.27), Gitterschale Gridshell

83
Japanischer Pavillon Japanese Pavilion, Expo 2000, Hannover (II.34)

Japanischer Pavillon Japanese Pavilion (II.34), Hängemodell der Japanischer Pavillon Japanese Pavilion (II.34), Eindeckung der Gitter-
Gitterschale Suspension model of the gridshell schale aus Pappröhren Covering the gridshell of cardboard tubes

Auch der japanische Architekt Shigeru Ban ist von Frei Ottos leichten Kon-
struktionen fasziniert. Er beschäftigt sich ebenso wie Frei Otto mit innovativen
Ideen, um das Bauen einfacher und sparsamer zu machen. Für den Japanischen
Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover entwickelten die beiden gemeinsam
eine aufsehenerregende Gitterschale nach Mannheimer Vorbild. Spektakulär
war bei diesem Werk vor allem die Materialwahl: Statt Holzlatten bildeten hier
440 Papprollen die Kuppel. Der bis zu 16 m hohe Pavillon mit wellenförmigem
Längsschnitt überdeckte 3600 m2 Ausstellungsfläche. Die 12 cm starken
Röhren aus recyceltem Altpapier, je 40 m lang, waren untereinander mit Polyes-
terbändern verknotet. Zusätzliche leiterförmige Holzkonstruktionen hatte man
in Querrichtung angebracht und mit Stahlseilen unterspannt, um die Konstruk-
tion zu versteifen. Ähnlich wie zuvor auch schon in Mannheim brachten Gerüste
das Gitter aus Papprollen in Position. Die Dachhaut bestand aus einer mehr-
schichtigen feuer- und wasserfesten Papiermembran. Diese bis dahin größte aus
Pappröhren gebaute Halle wurde nach der Expo demontiert, die Baustoffe
führte man der Wiederverwertung zu.

84 Gitterschalen
Gridshells
net constructions in Montreal and Munich. Visitors and professionals are today
still impressed with the biomorphic forms, the light atmosphere and the
lightness of the roof.

The gridshell for Hooke Park Forest School subsequently designed in the
1980s by Frei Otto and Richard Burton at ABK’s London office was smaller in
scale. Together they planned to build this English educational facility for design,
workshop, construction and landscape-focused activities out of the same trees
that had to be felled in order to clear the building site. The high moisture con-
tent of the trunks ensured that the poles had the elasticity necessary to achieve
the curved form of the roof structures.

Japanese architect Shigeru Ban is also fascinated by Frei Otto’s lightweight


structures. Like Frei Otto, he works with innovative ideas to make building simpler
and more economical. Together they developed a spectacular gridshell based
on the Mannheim model for the Japanese Pavilion at the Expo 2000. The
choice of materials for this work was particularly striking: instead of wooden laths,
they used 440 cardboard rolls to create the dome. The up to 16 m-high pavilion,
with an undulating longitudinal section, covered 3,600 m2 of exhibition space.
The 12 cm-thick tubes made of recycled paper, each 40 m long, were fastened
together with polyester tape. Additional ladder-shaped wooden frames were
attached diagonally and tensioned with steel cables to reinforce the structure.
Much like before in Mannheim, scaffolding brought the paper-tube grid into
position. The roofing was made of a multi-layered fireproof and waterproof paper
membrane. This paper-tube hall – at the time the largest ever made – was dis-
mantled after the expo. The building materials were then recycled.

After Frei Otto demonstrated in the 1960s and early 1970s how durable timber-
frame gridshells can be, he displayed the possibilities of lattice domes made
of steel with his plans for a new government centre in Riyadh, Saudi Arabia.
From the mid-1970s, he planned – together with Rolf Gutbrod and Ove Arup’s
engineering firm – numerous gridshells to cover its courtyards, reception and
meeting areas. Hexagonal grids made of steel poles of the same length were to
be covered with glass and shaded with aluminium slats. Because each inter-

Hooke Park Forest School, Dorset, 1988 (I.32)

85
Kirchenruine St. Nikolai Church ruins
St. Nikolai, Hamburg, 1989 (III.100)

Pavillon für die Expo Pavilion for the Expo, Sevilla Seville, 1992 (III.162), Wettbewerbsmodell Schwimmbad Pool, Borkum, 1966 (III.43)
Competition model

Nachdem Frei Otto in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren gezeigt hatte,
wie leistungsfähig Gitterschalen bereits in Holzbauweise sind, demonstrierte er
mit den Planungen für ein neues Regierungszentrum in Riad, Saudi-Arabien,
die Möglichkeiten von Netzkuppeln aus dem Baustoff Stahl. Gemeinsam mit Rolf
Gutbrod und dem Ingenieurbüro Ove Arup & Partners plante er dort ab Mitte
der 1970er-Jahre zahlreiche Gitterschalen zur Überdeckung von Innenhöfen,
Empfangs- und Versammlungsräumen. Sechseckgitter aus Stahlstäben gleicher
Länge sollten mit Glas gedeckt und von Aluminium-Lamellen beschattet werden.
Da die Stäbe an jedem Knoten der Sechsecke unterschiedlich weite Winkel ein-
schließen, hätte man bei der Ausführung die Stahlrohre miteinander ver-
schweißt. Wie üblich ermittelte Frei Otto die Form der Stabwerkskuppeln auch
hier mit Hängemodellen, zum Teil in Verbindung mit den tragenden verzweigten
Stützensystemen. 100 m Durchmesser hätte die größte Gitterschale über-
spannt, die Planung wurde aber nicht realisiert.
Gut 20 Jahre nach seinem hochgelobten Zeltdach auf der Expo 1967 beteiligte
sich Frei Otto erneut an einem Expo-Wettbewerb, diesmal mit ineinander über-
gehenden, glasgedeckten Gitterschalen in Stahlbauweise. Sein Projekt für
Sevilla 1992 wurde aber nicht ausgeführt, da er nur einen von vier zweiten Prei-
sen erzielte.

Inspirationen
Der geringe Materialaufwand, die realisierbaren großen Spannweiten und die hohe
Transluzenz des Konstruktionstyps sind einige der Gründe, warum engagierte
Architekten und Ingenieure Frei Ottos Ideen und Entwicklungen weiterführten.
Auf seinen Errungenschaften basieren die zahlreichen verglasten Netzkuppeln
oder -schalen unserer Tage wie die Innenhofüberdachung des Museums für
Hamburgische Geschichte 1989 oder das Flusspferdehaus im Berliner Zoo 1996
von schlaich bergermann und partner. Auch Norman Fosters Hofüberdachung
des British Museum in London 2000 oder seine Dachkonstruktion des Kogod
Courtyard der Smithsonian Institution in Washington D.C. 2008 stehen in dieser
Folge.

86 Gitterschalen
Gridshells
section of the poles within the hexagons had angles of varying widths, one would
have had to solder the steel tubes together during execution. As usual, Frei
Otto arrived at the form of the pole-grid domes with hanging models, to some
degree in connection with weight-bearing, branched support systems. The larg-
est gridshell would have had a diameter of 100 m; however, the plans were
not realised.
More than 20 years later after his lauded tented roof at Expo 1967, Frei Otto
took part in another expo competition, this time with overlapping, glazed grid-
shells built in the steel frame technique. His project for Seville 1992 was, how-
ever, not carried out, as he only achieved one of four second prizes.

Inspirations
The low material and cost constraints, the sweeping span widths attainable and
the exceptional translucence of this type of construction are some of the reasons
why dedicated architects and engineers adopted Frei Otto’s ideas and designs.
Numerous glazed lattice domes and gridshells today – such as the canopy for
the courtyard of the Museum of Hamburg History in 1989 or the hippopotamus
house at the Berlin Zoo in 1997 by schlaich bergermann und partner – are based
on his achievements. Norman Foster’s canopy over the British Museum court-
yard in London in 2000 and his canopy over the Kogod Courtyard at the Smith-
sonian Institution in Washington, DC in 2008 are a progression of his work.

Innenhofüberdachung Courtyard canopy, Museum für Great Court, British Museum, London, 2000 (Foster+Partners/
Hamburgische Geschichte, 1989 (gmp Architekten von Gerkan, Buro Happold)
Marg + Partner/schlaich bergermann und partner)

Dachkonstruktion Canopy, Kogod Courtyard, Smithsonian Institution, Flusspferdehaus, Berliner Zoo Hippopotamus house at the
Washington D.C., 2008 (Foster+Partners/Buro Happold) Berlin Zoo, 1996 (Jörg Gribl/schlaich bergermann und partner)

87
Verzweigungen

Verzweigte Strukturen treten in vielen Bereichen der belebten Natur auf:


bei Verästelungen von Bäumen und Sträuchern oder bei Gefäßsystemen, Adern
und Nervenbahnen von Pflanzen, Tieren und Menschen. Sie kommen aber
auch in der unbelebten Natur vor, zum Beispiel bei der Rissbildung trockener
Böden oder beim Wachstum von Kristallen. Im interdisziplinären Sonder-
forschungsbereich 230 ›Natürliche Konstruktionen‹ spielte das Thema ›Ver-
zweigungen‹ eine zentrale Rolle. Neben den natürlichen Verzweigungs-
strukturen existieren verzweigte Systeme in der Technik des Menschen. Für
Verkehrs- und Transporteinrichtungen wie Straßen-, Schienen- oder Leitungs-
anlagen wurden verästelte Minimal- oder Direktwegenetze entwickelt. Je nach
der Art der Anforderung können die unterschiedlichsten Formen von Ver-
zweigungen mit verschiedenen mathematischen und physikalischen Modellen
optimiert werden.

Mithilfe verzweigter Tragkonstruktionen lassen sich flächig verteilte Lasten


bündeln und überwiegend als Druckkräfte auf einen Punkt hin abtragen.
Dadurch kann oft die Masse des Tragwerks verringert werden. Mitte der 1970er-
Jahre schlug Frei Otto solche Verzweigungsformen für ein Regierungs-
zentrum in Riad vor. Auch der Entwurf für eine Messehalle in Frankfurt oder
seine Fahrwegmodelle für die Magnetschwebebahn von 1992 folgten diesem
Konstruktionsprinzip.

88
Branching structures

Branching is observed in many areas of animate nature: ramifications in


trees and shrubs, in the vascular and nervous systems of humans and animals,
or in the transport systems of plants. Examples also exist in inanimate nature
such as crack formation observed in dry ground or in association with crystal
growth. The subject of branching played a central role in the interdisciplin-
ary collaborative research area 230 “Natural Constructions”. In addition to
branching structures in nature, branched systems are also found in technology
created by human beings. Branched networks were developed for minimal
or direct routing of road, rail or utility systems. Depending on the type of require-
ment, diverse forms of branching can be optimised with different mathemat-
ical and physical models.

Branched support structures can be used to bundle distributed loads. These


can then be transferred to one point mainly as compressive forces. This often
permits a reduction in the weight of the support structure. Frei Otto proposed
such branched structures for a government centre in Riyadh in the mid-1970s.
The design for a trade fair hall in Frankfurt or his track systems for a magnetic
levitation train in 1992 were also based on this principle of construction.

89
Buckelzelt Hump tent, Köln Cologne, 1957 (II.6)

Versucht man, mit einem Mast eine dünne Zeltplane zu stützen, durchstößt
dessen Spitze meist die dünne Membran. Zur Lösung dieses Problems entwarf
Frei Otto in den 1950er-Jahren eine Struktur, bei der die Kräfte aus dem tra-
genden Mast auf viele Punkte verteilt in die Membran eingeleitet werden.
Er verzweigte die Mastspitze in viele Einzelstäbe und doppelte gleichzeitig die
Zelthaut an den Anschlusspunkten auf. Diese Konstruktion reduziert gefährliche
Spannungskonzentrationen. Das auf diese Weise entstandene Buckelzelt ist
eine von vier unterschiedlichen Membrankonstruktionen, die Frei Otto auf der
Bundesgartenschau in Köln 1957 zeigte.
Das Problem des Durchstanzens, das Frei Otto mit seiner verzweigten Konstruk-
tion löste, tritt regelmäßig beim punktuellen Übergang von schlanken Stützen
in flächige Bauteile auf, auch bei Stahlbetonkonstruktionen. Daher entwickelte
Frei Otto die Idee der verzweigten Stützen anlässlich der Planung für ein neues
Regierungszentrum in Riad, Saudi-Arabien, in den 1970er-Jahren weiter.
Die Anlage, entworfen mit Rolf Gutbrod, besteht nach klassisch-herrschaftlichem
Muster aus einem Zentralteil, dem King’s Office, sowie zwei Seitenflügeln für
den Ministerrat und den Rat der Weisen. Um das zentrale Foyer des King‘s

90 Verzweigungen
Branching structures
Indischer Pavillon Indian Pavilion, Expo 1970, Osaka (III.47), Kulturzentrum Arts centre, Abidjan, 1973 (III.65), Entwurf Design
Entwurf Design

If you try to support a thin tent membrane with a mast, the tip usually pierces
the membrane. In an effort to solve this problem in the 1950s, Frei Otto designed
a structure in which the forces are transferred from the load-bearing mast to
the membrane by distribution over many points. He split the mast tip into many
individual components, while at the same time reinforcing the tent membrane
at the connecting points. This construction reduces a potentially dangerous
concentration of tension. The resulting hump tent is one of four different mem-
brane constructions displayed by Frei Otto at the Federal Garden Exhibition in
Cologne in 1957.
The perforation problem resolved by Frei Otto with his branched construction
occurs regularly at the point of contact of slender supports with planar com-
ponents, even in reinforced concrete structures. Further development of the idea
of branched supports in the 1970s was therefore appropriate, particularly with
regard to plans for a new government centre in Riyadh, Saudi Arabia. The com-
plex designed by Rolf Gutbrod has an appropriately classical layout composed of

Regierungszentrum Government centre, King’s Office, Council of Ministers and Majlis Al-Shura (KOCOMMAS), Riad Riyadh, 1976 (III.76),
Plenarsaal Plenary chamber

91
KOCOMMAS (III.76), Hängemodell zur Formfindung der Verzweigungskonstruktion Bestimmung der Geometrie über die Hängeform, Kettenmodell
Form-finding suspension model of the branching structure Determination of geometry through the suspended form, chain
model

Hängemodell aus Fäden mit Polyester versteift und umgedreht Suspension model made of threads stiffened with polyester and inverted

Office gruppieren sich zunächst glasgedeckte Pavillons und dann ein Kranz aus
Verwaltungsgebäuden. Konstruktiv ist der Entwurf nicht nur von zahlreichen
Gitterschalen, sondern vor allem von Frei Ottos verzweigten Tragwerken
geprägt, die neben dem Kranz aus Verwaltungsgebäuden auch diverse Brücken,
Dächer sowie den Plenarsaal des Rats der Weisen stützen. Trotz einer vollstän-
digen Planung gelangte der Entwurf nicht zur Ausführung.

Auch für die aufgeständerten Fahrwege von Magnetschwebebahnen schlug


Frei Otto vor, verzweigte Tragsysteme einzusetzen. Da hier das Fahrzeug sehr
nah über der Trasse schwebt, sind die Anforderungen an die Steifigkeit der
Fahrbahnkonstruktion extrem hoch. Für die Akzeptanz der innovativen Verkehrs-
technologie ist zudem eine ansprechende Bauform wünschenswert. In den
1990er-Jahren entwickelte Frei Otto diverse Konstruktionen für den Fahrweg,

92 Verzweigungen
Branching structures
a central part, the King’s Office, flanked by two wings for the Council of Minis-
ters and the Council of the Wise (Majlis Al Shura). The central foyer of the King’s
Office is surrounded by an inner circle of glass-covered pavilions and an outer
ring of administration buildings. The design is characterised by numerous grid-
shells as well as Frei Otto’s branched supporting structures, which support
the ring of administration buildings, diverse bridges, roofs as well as the plenary
chamber of the Council of the Wise. Although fully completed, the design was
never executed.

Frei Otto also proposed implementation of branched supporting systems for


the elevated track systems of magnetic levitation trains. The requirements on
the stiffness of the track construction are extremely high because the vehicle
levitates only a small distance above the rails. An attractive design is moreover
desirable to promote public acceptance of the innovative transport system.
Frei Otto developed various track constructions in the 1990s, with designs includ-
ing arches, fan structures and branching systems, which integrated findings
of the German Research Foundation (DFG) collaborative research area 230
“Natural Constructions” initiated by him. The failure of magnetic levitation tech-
nology to progress beyond the experimental stage in Germany has however
meant that Frei Otto’s work has not found direct application to date.
Nevertheless, he was able to utilise his track system developments for two
Mechtenberg bridges in a landscaped park in the Ruhr area in 2003. Solid
rods fan out from reinforced concrete bases and carry the bridge platforms. A
planar mesh surface is formed by the fanned out compression bars in combina-
tion with horizontal tension rods. This fulfils a load-bearing function as well as
serving as side railings enclosing the bridge. The fans intersect between the
bridge bases and stabilise each other. Some visitors find the slim rods and
“knotted” connections reminiscent of Far Eastern bamboo structures.

Modell eines Fahrwegs für eine Magnetschnellbahn Suggestion for planning the route of a magnetic high-speed railway, 1992 (III.106)

93
Mechtenberg-Brücke, Ruhrgebiet Mechtenberg bridge, Ruhr area, 2002 (I.37)

neben Bogen- und Fächerkonstruktionen auch Verzweigungssysteme. Erkennt-


nisse des von ihm initiierten DFG-Sonderforschungsbereichs 230 ›Natürliche
Konstruktionen‹ flossen dabei in die Überlegungen ein. Da die Magnetschwebe-
technik in Deutschland bislang aber nicht über das Versuchsstadium hinaus-
gekommen ist, fanden Frei Ottos Arbeiten bisher keine Anwendung.
Für die beiden Mechtenberg-Brücken in einem Landschaftspark im Ruhr-
gebiet konnte Frei Otto seine Fahrweg-Entwicklungen im Jahr 2003 nutzen.
Vollstäbe fächern sich über Stahlbetonsockeln auf und tragen die Brückenplat-
ten. Horizontale Zugstäbe bilden mit den aufgefächerten Druckstäben ein ebe-
nes Netz, das seitliche Begrenzung und Tragfunktion in sich vereint. Zwischen
je zwei Sockeln verschränken sich die Fächer und stabilisieren sich gegenseitig.
Einige Besucher sehen in dieser Konstruktion aus schlanken Stäben und ›gekno-
teten‹ Verbindungen Bezüge zu fernöstlichen Bambusbauten.

Inspirationen
Die zahlreichen Publikationen über Frei Ottos Forschungs- und Entwicklungs-
arbeiten führten dazu, dass seine Ideen zuweilen Früchte trugen, noch bevor er
selbst damit größere Projekte realisierte. In den 1980er-Jahren gelang es
Meinhard von Gerkan, den Konstruktionstyp der verzweigten Stütze durch sein
Passagierterminal am Stuttgarter Flughafen bekannt zu machen. Zwölf ›Baum-
stützen‹ verzweigen sich in je vier dicke und weiter in zwölf dünnere Äste, die
über 48 Zweige je ›Baum‹ schließlich das Dach tragen. Auch die Holzrippen-
schale des Solebads in Bad Dürrheim von Geier + Geier mit Wenzel Frese Pört-
ner Haller und Barthel wird von verzweigten Stützen getragen, ebenso wie das
Terminaldach am Flughafen Stansted von Foster + Partners und Ove Arup &
Partners oder die Bahnsteigüberdachung der Estação do Oriente in Lissabon
von Santiago Calatrava aus den 1990er-Jahren.

94 Verzweigungen
Branching structures
Inspirations
Numerous publications on Frei Otto’s research and development work some-
times led to his ideas bearing fruit before he himself even had an opportunity to
realise them in larger projects. In the 1980s for example, the branched support
structure became widely known through Meinhard von Gerkan’s passenger
terminal at Stuttgart Airport. Twelve tree-like supports branch out into 4 thick
and subsequently 12 thinner arms, with 48 branches ultimately carrying the
roof. Branched supports can also be found in the wood rib shell of the saline spa
in Bad Dürrheim by Geier + Geier with Wenzel Frese Pörtner Haller and Barthel,
the terminal roof at Stansted Airport by Foster + Partners and Ove Arup &
Partners, or the roof over the train platform of the Estação do Oriente in Lisbon
by Santiago Calatrava built in the 1990s.

Solebad Saline spa, Bad Dürrheim, 1987 (Geier+Geier/ Büro für Flughafen Airport, Stuttgart, 2004 (gmp Architekten von Gerkan,
Baukonstruktionen Wenzel Frese Pörtner Haller/Rainer Barthel) Marg und Partner/schlaich bergermann und partner)

Estação do Oriente, Lissabon Lisbon, 1998 (Santiago Calatrava) Stansted Airport, London, 1991 (Foster+Partners/Ove Arup & Partners)

95
Pneus, Hydros

Als ›pneumatisch‹ gelten solche Konstruktionen, bei denen (Luft-)Druckunter-


schiede die Formgebung und die Stabilisierung entweder bewirken oder
wesentlich dazu beitragen. Der bekannte Luftballon kann als Prototyp gelten:
Eine schlaffe Hülle wird durch Gasdruck stabilisiert und ist somit fähig, nicht
nur den Gasdruck selbst, sondern auch andere Belastungen aufzunehmen.
Hydraulisch, also durch Wasserdruck gespannte Hüllen folgen demselben Kon-
struktionsprinzip. Innerhalb einer solchen hydraulisch gespannten Membran
entstand vermutlich das erste Leben auf der Erde. Deshalb sah Frei Otto im
Pneu/Hydro ein Urprinzip, an dem sich auch das Bauen orientieren kann.

Zwar hatte Walter Bird kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die ersten ›Blaskup-
peln‹ in den USA verwirklicht, doch fanden diese in Europa keine große
Verbreitung. 1962 wies Frei Otto in seinem Buch ›Zugbeanspruchte Konstruk-
tionen‹ auf die Luft als den leichtesten aller Baustoffe hin: Luft als tragendes
Element ist extremster Leichtbau. Frei Otto arbeitete zahlreiche Entwürfe
aus, die auf dem Prinzip des Pneus basieren, wie Schwimmbadüberdachungen,
Behältersysteme, Luftschiffe und Großhüllen für extreme Klimazonen, darun-
ter die Studie ›Stadt in der Arktis‹ mit Kenzo Tange.

96
Pneus, hydros

Constructions which rely completely or significantly on (air) pressure differ-


ences with regard to shape and stabilisation are considered as “pneumatic”.
An ordinary balloon can be regarded as a prototype: a limp casing is stabilised
by gas pressure, making it able to withstand not only the gas pressure itself,
but also other loads. Hydraulically inflated casings, i.e. through water pressure,
are based on the same principle of construction. Life on Earth probably
first started within such a hydraulically tensioned membrane. For this reason,
Frei Otto considered the pneu/hydro to be a primeval principle suitable as a
model for architecture.

Walter Bird’s realisation of the first “bubble domes” in the USA shortly after
the Second World War failed to catch on in Europe. In his book “Tensile
Structures” (Zugbeanspruchte Konstruktionen) published in 1962, Frei Otto
referred to air as the lightest building material of all: using air as the supporting
element is the most extreme version of lightweight construction. Frei Otto
worked out numerous designs based on the principle of the pneu, such as
swimming pool roofs, container systems, airships and large-scale coverings
for extreme climate zones, including the “City in the Arctic” study with
Kenzo Tange.

97
Badeanstalt im Genfer See Bathhouse in Lake Geneva, 1960 (III.12), Entwurf Design

Für den Kölner Technologiekonzern Felten und Guilleaume AG errichtete


Frei Otto zusammen mit der Membranbaufirma Stromeyer 1966 sein einziges
luftgestütztes Bauwerk. Mit einer transluzenten Membran umhüllte er ein
Hochspannungs-Versuchslabor in der Form von zwei ineinander verschränkten
Dreiviertelsphären. Ein Spannseil, das die Halle an der Schnittstelle der beiden
Sphären einschnürte, stabilisierte die Konstruktion. Gebläse erzeugten einen vari-
ablen Überdruck von 0,3 bis 1,0 kN/m2 und spannten damit die dünne, syntheti-
sche Außenhaut auf. Um den Innendruck und damit die Form des Baus zu erhal-
ten, war der Zugang zum Versuchslabor nur durch eine Luftschleuse möglich.

Neben diesem pneumatisch aufgespannten Bauwerk lieferte Frei Otto zahl-


reiche weitere Vorschläge für die Anwendung des Prinzips überdruckgestützter
Membranhüllen. In polaren Klimaregionen, wo ein Großteil der Rohstoffe der
Erde liegt, wäre es für die dort arbeitenden Menschen sinnvoll, einzelne Gebäude
unter einer Großhülle mit einem gemäßigten Zwischenklima zusammenzu-
fassen. Durch solare Einstrahlung ließe sich der Raum unter dem Dach erwärmen.
Anregungen hierfür hatte Frei Otto schon 1953 vorgelegt.

Hochspannungs-Versuchslabor High-voltage research laboratory, Köln Cologne, 1966 (I.16)

98 Pneus, Hydros
Pneus, hydros
In collaboration with the membrane construction company Stromeyer, Frei
Otto built his only air-supported structure for the technology group Felten und
Guilleaume AG in Cologne in 1966. He enclosed a high-voltage test lab with
a translucent membrane in the shape of two intersecting three-quarter spheres.
The structure was stabilised by means of a tensioning cable constricting the hall
at the interface of the two spheres. Air blowers created a variable overpressure
of 0.3 to 1.0 kN/m2 to inflate the thin synthetic envelope. Maintenance of the
interior pressure and hence retention of the shape of the structure required
that access to the test lab was restricted through an air lock.

Apart from this pneumatically inflated structure, Frei Otto made numerous
further suggestions for the application of the principle of overpressure-supported
membrane envelopes. A large proportion of the Earth’s natural resources are
located in polar climate regions. People working there would profit from a more
moderate intermediate climate zone created by a large-scale covering enclosing
individual buildings. Solar irradiation could be used to heat the space under the
roof. Frei Otto came up with proposals in this regard as early as 1953.

Together with Kenzo Tange and Ove Arup & Partners, he presented a model
of a City in the Arctic in 1971. The city, which can accommodate about 40,000
inhabitants, is covered by a very shallow dome with a span of 2,000 m. The
pneumatically tensioned envelope consists of two sheets of transparent synthetic
material with a cable net for transferring the tensile forces in the envelope
fitted in the space between them.

Hochspannungs-Versuchslabor High-voltage research laboratory (I.16)

99
Stadt in der Arktis City in the Arctic, 1971 (III.62), Projektstudie Project study

1971 präsentierte er gemeinsam mit Kenzo Tange und Ove Arup & Partners
das Modell einer Stadt in der Arktis unter einer sehr flachen Kuppel von 2000 m
Spannweite, die etwa 40000 Einwohner beherbergen kann. Die pneumatisch
aufgespannte Hülle besteht aus zwei durchsichtigen Kunststoffhäuten, in deren
Zwischenraum ein Seilnetz verläuft. Letzteres hilft, die Zugspannungen in der
Hülle abzutragen.
Über die luftgestützten Gebäudehüllen hinaus zeigte Frei Otto, wie sich wasser-
gefüllte Membranschläuche zum Schutz gefährdeter Dämme und Deiche
nutzen lassen. Lose auf der Damm- oder Deichkrone ausgelegt, werden sie voll
Wasser gepumpt. Die gefüllten Schläuche belasten und festigen die Schutz-
bauten und erhöhen sie zugleich. Das Eigengewicht fixiert die hydraulisch aufge-
spannten Hochwasserschutz-Konstruktionen. 1979 entstand zusätzlich der
Prototyp einer wassergefüllten Buhne zur Erhöhung des Niedrigwassers im Rhein.

Wasserbauprojekt mit hydraulisch gespannten Schläuchen Project with hydraulically tensioned hoses, 1980 (II.24)

100 Pneus, Hydros


Pneus, hydros
Stadt in der Arktis City in the Arctic (III.62), Projektstudie (ohne Datum) Project study (undated)

In addition to air-supported building envelopes, Frei Otto showed how water-


filled membrane hoses could be used to protect vulnerable dams and dykes.
Water is pumped into the hoses laid out loosely on top of a dam or dyke. The filled
hoses load and strengthen the protective structures, while at the same time
increasing their height. The hydraulically inflated flood protection constructions
are fixed in position by their own weight. A prototype of a water-filled groyne
for raising the low water level in the Rhine was created in 1979.
In addition to fixed pneumatic structures, Frei Otto also studied airships in the
1970s and 1980s, the inventions of the Montgolfier brothers or Count Zeppelin
being forerunner pneumatic constructions after all. Taking into consideration
the laws of aerodynamics, he designed three different aircraft types – which
he called Airfish – made of flexible membrane envelopes. The buoyant model
studies did not however find any application.
Together with biologists such as Johann-Gerhard Helmcke or Ulrich KulI, Frei
Otto realised in the course of his studies on the construction of pneumatically and
hydraulically extended membranes, that virtually all forms of living organisms
are based on precisely this principle of bubbles and cells. Even bones and woody
structures can be considered as retrospectively stiffened hydros.

Drei Entwürfe für einen Airfish Three Airfish designs, 1978/1979/1988 (III.83)

101
Neben ortsfesten pneumatischen Bauten befasste sich Frei Otto in den 1970er-
und 1980er-Jahren auch mit Luftschiffen, zählen die Erfindungen der Brüder
Montgolfier oder des Grafen Zeppelin doch zu den Urtypen pneumatischer Kon-
struktionen. Unter Einbeziehung aerodynamischer Gesetzmäßigkeiten konzi-
pierte er drei verschiedene Flugzeugtypen aus flexiblen Membranhüllen, die
er als Airfish bezeichnete. Eine Anwendung haben die luftigen Modellstudien
nicht gefunden.
Im Zuge seiner Beschäftigung mit der Konstruktion pneumatisch und hydraulisch
gespannter Membranen erkannte Frei Otto gemeinsam mit Biologen wie
Johann-Gerhard Helmcke oder Ulrich Kull, dass nahezu alle Formen lebender
Organismen auf eben diesem Prinzip von Blasen und Zellen beruhen. Auch
Knochen und Gehölze sind letztlich nichts anderes als nachträglich versteifte
Hydros.

Inspirationen
Überdruckgestützte Bauten und Bauteile zählen aktuell zu den leichtesten und
am weitesten spannbaren Konstruktionen der Technik. Sie sind heute fester
Bestandteil des Bauwesens und der Architektur. Frei Ottos Veröffentlichungen
wie der erste Band seiner ›Zugbeanspruchten Konstruktionen‹ 1962 oder sein
›Lufthallenhandbuch‹ 1983 haben viel dazu beigetragen.
Temporäre Bauten wie zahllose Tennishallen, die Überdachung der antiken Arena
in Nîmes von Finn Geipel, Nicolas Michelin und dem Ingenieurbüro schlaich
bergermann und partner oder der Serpentine Gallery Pavilion von Rem Koolhaas
und Cecil Balmond 2006 zählen ebenso dazu wie das Dschungelzelt im Münch-
ner Tierpark von Herbert Kochta und schlaich bergermann und partner oder
die Dach- und Fassadenkissen der Münchner Fußballarena der Architekten
Herzog & de Meuron.

»Das System Pneu und die konstruktive Evolution« “Pneu system and constructive evolution”, 1982

102 Pneus, Hydros


Pneus, hydros
Arena, Nîmes, 1988 (LABFAC, Finn Geipel, Nicolas Michelin / Werner Serpentine Pavilion, London, 2006 (Rem Koolhaas / Cecil Balmond)
Sobek / schlaich bergermann und partner)

Inspirations
The lightest technical constructions with the largest span potential currently
include structures and components supported by positive pressure. They are an
integral part of the building industry and architecture today. Frei Otto’s publica-
tions such as the first volume of his “Tensile Structures” (Zugbeanspruchte
Konstruktionen) in 1962 or his “Air Hall Handbook” (Lufthallenhandbuch) in 1983
made a significant contribution to this.
An important part was also played by temporary structures such as countless
tennis halls, the covering of the antique arena in Nîmes by Finn Geipel, Nicolas
Michelin and the engineering office schlaich bergermann und partner, or the
Serpentine Gallery Pavilion by Rem Koolhaas and Cecil Balmond in 2006, as
well as the jungle tent house in Munich’s zoo (Tierpark Hellabrunn) by Herbert
Kochta and schlaich bergermann und partner, or the roof and facade cushions
of Munich’s football stadium (Allianz Arena) by the architects Herzog &
de Meuron.

Fußball-Arena Football stadium, München Munich, 2005


(Herzog & de Meuron)

103
Ökologie

Lange vor der ökologischen Bewegung hat sich Frei Otto mit Fragen der Um-
welt und mit den Eingriffen des Menschen in bestehende ökologische Systeme
beschäftigt. Auch auf diesem Gebiet betrieb er Grundlagenforschung. Sein
Bemühen um das, was heute passive Solararchitektur genannt wird, reicht bis
Anfang der 1950er-Jahre zurück.
Unter ökologischem Bauen verstand Frei Otto vor allem die Verbesserung
der Umweltbedingungen, die Schaffung von Wohnqualität in und mit Gärten,
die Anpassungsfähigkeit des Individualbereichs der Bewohner sowie alle
Formen von Energieeinsparung. Er wollte mit natürlichen Konstruktionen
eine Architektur befördern, die nicht nur die Bedürfnisse der Menschen nach-
haltig erfüllt, sondern auch so wenig wie möglich störend oder zerstörend
in die Umwelt eingreift.
Frei Ottos Engagement für die Ökologie zeigt sich auch in seinen Überlegungen,
urbanes Leben in extremen Klimazonen unter einer Großhülle zu ermöglichen,
sowie an Untersuchungen, wie sich mithilfe von Windkraftwerken Energie
für derartige Städte gewinnen lässt. Grundlagen hierfür sind seine Forschungen
im Bereich der Seilnetzdächer und der pneumatischen Konstruktionen, mit
denen die dafür notwendigen großen Spannweiten überhaupt erst ermöglicht
werden.

104
Ecology

Frei Otto concerned himself with environmental issues and human intervention
in existing ecological systems long before the ecological movement. He also
conducted basic research in this field. His studies with regard to what is referred
to as passive solar architecture today go back to the early 1950s.
Frei Otto’s conception of ecological building primarily involved improving
general environmental conditions, creating high quality living conditions within
and in combination with gardens, allowing for adaptability of individual areas
to the needs of residents, as well as inclusion of all forms of energy saving.
His natural constructions were intended to promote an architecture that meets
human requirements with minimum disruptive or destructive impact on the
environment.
Frei Otto’s commitment to ecology is also clearly evident in his considerations
with regard to facilitating urban life under a large-scale covering in extreme
climate zones, and his studies on how energy can be generated for such cities
by means of wind power stations. His research in the field of cable net roofs
and pneumatic structures was a fundamental prerequisite for the long-span
constructions required for such enclosures.

105
Stadt in der Antarktis City in the Antarctic, 1953 (III.8), Entwurf Design

Die Idee einer Großhülle stellte Frei Otto zum ersten Mal 1953 im Rahmen seiner
Dissertation an einigen Beispielen – wie der Überkuppelung einer Stadt in der
Antarktis – dar. Wie das menschliche Leben und Wohnen auf der Erde in
Zukunft aussehen könnte, propagierte er seitdem in zahllosen Skizzen und
Entwürfen. Ein Höhepunkt unter den Projektstudien zu Großhüllen sind seine
Arbeiten Stadt in der Arktis (1971) und Schatten in der Wüste (1972), die sich
mit dem urbanen Leben in extrem kalten Regionen beziehungsweise mit der
Klimatisierung in Wüstengebieten beschäftigen. Mit Entwürfen zu einem Mast-
haus, einer mehrgeschossigen Gebäudekonstruktion, lieferte Frei Otto weitere
konstruktive Vorschläge für die Realisierung seiner Stadtvisionen.
Anfang der 1950er-Jahre war er einer der ganz wenigen Architekten, die sich
intensiv mit der Nutzung der Sonnenenergie befassten. Bereits als Student hatte
Frei Otto eine ›horizontale Sonnenuhr‹ entwickelt, mit deren Hilfe am Modell
die Auswirkungen verschiedener Gebäudehöhen auf die Besonnungsverhältnisse
in jeder geografischen Lage für alle Jahres- und Tageszeiten simuliert werden
können. Diese Methode der Simulation verwendete er später bei allen Planungen.

Stadt unter einer Großhülle City under a large-scale covering, 1966/67 Hotel- und Konferenzzentrum Hotel and conference centre, Riad Riyadh,
(III.8), Ideenskizze Idea sketch 1966/67 (III.44), Ideenskizze Idea sketch

106 Ökologie
Ecology
Masthaus (Segelhaus an einem flachen Strand) Mast house (house with awning on a flat beach), 1961 (III.30),
Entwurf Design

Frei Otto first presented the idea of a large-scale covering within the scope
of his dissertation in 1953 in the form of several examples, such as covering a
City in the Antarctic. After that, he propagated his speculations on what human
life and habitation on Earth could look like in the future by means of countless
sketches and designs. Highlights of his project studies on large-scale coverings
include his works City in the Arctic (Stadt in der Arktis, 1971) and Shadow in
the Desert (Schatten in der Wüste, 1972), which are concerned with urban life
in extremely cold regions and climate control in desert regions. Multi-storey
mast house designs were further constructive proposals for realisation of his
urban visions.
In the early 1950s, he was one of the very few architects to study the utilisation
of solar energy intensively. As a student, Frei Otto had already developed a
“horizontal sundial”. This could be used in models to simulate the effects of dif-
ferent building heights on sunlight conditions in any geographical location and
for all seasons and times of day. He also used this simulation method in his later
designs.

Since 1955, Frei Otto explored the idea of heating a building with the energy
of incoming sunlight. First results were published in the essay: “On the Unheated
Yet Warm House and New Windows” (Vom ungeheizt schon warmen Haus und
neuen Fenstern). He erected two model houses in Berlin-Dahlem for testing
purposes in 1956/57. The houses were equipped with thermographs to demon-
strate experimentally that a fully glazed south wall is energetically advantageous.
In 1959, he built the Institute for Development for Lightweight Structures
(Entwicklungsstätte für den Leichtbau) in Berlin-Zehlendorf. This functioned
as architecture office, research facility and workshop. Wooden rolling walls and
translucent sliding walls were used to create a separate internal space within
an area of only 5 x 9 m. In winter, this core was heated, with the outer area func-
tioning as a climatic buffer zone. In summer, various illuminated and shaded
areas were created using curtains and mobile wall elements.

107
Versuchsmodellhäuser Test model houses, Berlin-Dahlem, 1957 (I.6) Entwicklungsstätte für den Leichtbau Institute of Development for
Lightweight Construction, Berlin, 1959 (I.7), Grundriss Floor plan

Seit 1955 untersuchte Frei Otto die Möglichkeit, Gebäude mithilfe des einfallenden
Sonnenlichts zu beheizen. Erste Ergebnisse veröffentlichte er in dem Aufsatz:
›Vom ungeheizt schon warmen Haus und neuen Fenstern‹. In Berlin-Dahlem
stellte er 1956/57 zwei Versuchsmodellhäuser auf, die er mit Thermografen
ausrüstete, um die energetischen Vorzüge einer vollständig verglasten Südwand
auch experimentell nachzuweisen.
1959 errichtete er in Berlin-Zehlendorf die Entwicklungsstätte für den
Leichtbau – zugleich Architekturbüro, Forschungsstätte und Werkstatt. Mit
hölzernen Roll- und transluzenten Schiebewänden ließ sich in dem nur 5 x 9 m
großen Raum ein separater, innerer Raum schaffen, der im Winter beheizt wurde,
sodass der äußere Bereich als klimatische Pufferzone fungierte. Im Sommer
konnten durch Vorhänge und bewegliche Wandelemente verschiedene Zonen
der Belichtung und Verschattung erzeugt werden.
Als Experiment und eine Art »Großmutter der heutigen Passiv- und Solarhaus-
architektur« in Deutschland bezeichnete Frei Otto selbst sein eigenes Wohn-
und Atelierhaus in Warmbronn, das er 1966/67 mit Rob Krier entwickelte.
Über ein konventionelles Wohnhaus mit flachen Dächern stülpt sich eine große
Glashülle und umschließt einen immergrünen Garten. Ein großes Tor mit einer
innen liegenden, ausfahrbaren Markise öffnet diesen ›Lebensraum‹ zur Südseite.
Wohnhaus und Atelier stehen noch heute unverändert und sind gebautes Mani-

Passive Energienutzung bei einem Wohnhaus mit Glashülle, Sommer


und Winter Passive energy use for a house with glass envelope, summer
and winter, 1980

108 Ökologie
Ecology
Entwicklungsstätte für den Leichtbau Institute for Development of
Lightweight Construction (I.7)

Frei Otto referred to his own house and studio in Warmbronn, developed with
Rob Krier in 1966/67, as an experiment and a “grandmother” of today’s passive
and solar building design in Germany. A large glass covering over the conventional,
flat-roofed residential house encloses an evergreen garden. This living space is
opened up towards the south through a big gate with an internal, extendible
awning. The residential house and studio remain intact today, as built manifesta-
tions of Frei Otto’s conception of architecture in harmony with nature.
In 1987, Frei Otto was able to realise an example of new, ecological architecture
at the International Building Exhibition (IBA) in Berlin with the Eco-houses:
an open, “adaptable” concrete skeleton structure, in which residents were
actively involved in building their own dwelling units according to personal taste
and requirement. Today, an unusually high quality of life is offered by the exterior
greenery as well as passive and active solar elements in combination with a
colourful “non-finito aesthetic”.

Frei Ottos Wohnhaus, Warmbronn bei Stuttgart Frei Otto’s residence,


Warmbronn near Stuttgart, 1969 (I.19)

109
Ökohäuser Eco-houses, Berlin-Tiergarten, 1991 (I.31)

fest für Frei Ottos Auffassung von einer Architektur im Einklang mit der Natur.
Ein Musterbeispiel für eine neue, ökologisch fundierte Architektur konnte
Frei Otto auf der Internationalen Bauausstellung 1987 in Berlin mit den Öko-
häusern realisieren: eine offene, ›anpassungsfähige‹ Betonskelettstruktur, in der
die Bewohner ihre Wohneinheit im Selbstbau und weitgehend nach eigenen
Gestaltungsvorstellungen errichteten. Die äußere Begrünung sowie passive und
aktive Solarelemente in Verbindung mit einer bunten ›Non-finito-Ästhetik‹
bieten heute eine ungewöhnlich hohe Lebensqualität.

Inspirationen
Ressourcenschonung und der Einsatz nachhaltiger, umweltschonender Energie-
systeme gehören gegenwärtig zu den wichtigsten Aufgaben des Bauens. Diese
Erkenntnis hat sich in den Industrieländern durchgesetzt und führte dazu, dass
an Universitäten eigene Lehrstühle und Studiengänge für energieeffizientes
Bauen eingerichtet wurden.
In direkter Nachfolge von Frei Ottos ersten ökologischen Bauten stehen die
Wohnhäuser von Gernot Minke für die ›documenta urbana‹ in Kassel und Peter
Hübners ›Sonnenwendelhaus‹ in Tübingen. Insbesondere Thomas Herzog
leistete auf dem Gebiet solarer Architektur und im Bereich innovativer Baufor-
schung Pionierarbeit und Werner Sobek schuf mit R128 den Prototyp eines
Nullenergiehauses. Lacaton & Vassal setzen sich in ihren Arbeiten mit dem Thema
Ressourcenschonung in Bezug auf ›Umbau statt Abriss‹ auseinander. Shigeru
Ban geht sparsam mit Materialien um, setzt vorrangig recycelbares Material ein
und postuliert, dass der Architekt soziale Verantwortung trage und einen
angemessenen Lebensraum für die sich ständig verändernden Bedürfnisse der
Umwelt und der Gesellschaft schaffen müsse.
Alle diese Projekte und Manifeste, die ein globales Echo gefunden haben, basieren
auf Ideen und Prinzipien, die schon Frei Otto propagierte.

110 Ökologie
Ecology
Sonnenwendelhaus, Tübingen, 1984 (Peter Hübner) R128, Stuttgart, 2000 (Werner Sobeck)

Inspirations
Conservation of resources and use of sustainable, environmentally friendly
energy systems are currently among the most important requirements of building.
Firm establishment of this realisation in the industrialised nations has led to
chairs and courses in energy-efficient construction being set up at universities.
Direct successors of Frei Otto’s first ecological structures were Gernot Minke’s
residential houses for the “documenta urbana” in Kassel and Peter Hübner’s solar
house “Sonnenwendelhaus” in Tübingen. Other important contributions include
Thomas Herzog’s pioneering work in the field of solar architecture and innovative
building research and Werner Sobek’s prototype of a zero-energy house –
R128. Work by Lacaton & Vassal focused on the subject of resource conservation
in the sense of “conversion instead of demolition”. Shigeru Ban utilises materials
sparingly and primarily makes use of recyclable materials. He postulates that
architects have a social responsibility and should create appropriate living spaces
in line with the constantly changing requirements of the environment and
society.
All these projects and manifestos, which have found global resonance, are based
on ideas and principles already propagated by Frei Otto.

Tour Bois Le Prêtre, Paris, 2011 (Druot, Lacaton & Vassal Architectes)

111
Olympische Dächer Olympic roofs, München Munich (I.21) Arbeit am Messmodell Working on the measurement model

112 Werkverzeichnis
Catalogue of works
Werkverzeichnis
Catalogue of works

Die Zahl in Klammern verweist auf das I.7 (41) Entwicklungsstätte für den Ingenieur / Engineering: Stéphane du Chateau
Werkverzeichnis in: Nerdinger, Winfried (Hrsg.): Leichtbau Institute for Development of Ausführung / Construction: 1965, nicht
Frei Otto. Das Gesamtwerk. Leicht bauen, Lightweight Construction Atelier im erhalten / no longer exists
natürlich gestalten. Basel/Boston/Berlin 2005, Türksteinweg, Berlin-Zehlendorf |
S. 168–356 The number in brackets refers to Berlin (D) I.14 (77) Wandelbares Dach für das
the catalogue of works in: Nerdinger, Winfried Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald Schwimmbad Retractable roof for the
(Hrsg.): Complete Works: Lightweight Bubner, Diether R. Frank, Siegfried Lohs, 1958 swimming baths Boulevard Carnot |
Construction - Natural Design. Basel/Boston/ Auftraggeber / Client: Frei Otto Paris (F)
Berlin 2005, pp. 168–356 Ausführung / Construction: 1959, abgebrochen / Entwurf / Design: Roger Taillibert, 1966
pulled down Dachkonstruktion / Roof construction:
Frei Otto
I. Bauten Constructions I.8 (45) Evangelische Kirche Protestant Auftraggeber / Client: Ministère de la Jeunesse
church Berlin-Schönow | Berlin (D) et des Sports, Paris
I.1 (5) Wohnhaus Mrosek The Mrosek Entwurf / Design: Ewald Bubner mit / with Ingenieur / Engineering: Stéphane du Chateau
residence | Bremerhaven (D) Frei Otto, 1959 Ausführung / Construction: 1967
Entwurf / Design: Frei Otto, 1951 Auftraggeber / Client: Evangelische Kirchen-
Auftraggeber / Client: Heinz und / and Erika gemeinde / Protestant Parish Berlin-Schönow- I. 15 (80) Gartenzelt für Herrn Dr. Fahr
Mrosek Buschgraben Garden tent for Dr. Fahr | Stuttgart (D)
Ausführung / Construction: 1953–1954 Ingenieur / Engineering: Wolfgang Penther Entwurf / Design: Frei Otto, 1966
Ausführung / Construction: 1960–1961 Auftraggeber / Client: Dr. Fahr
I.2 (11) Alexandra-Stiftung, Wohnanlage Ausführung / Construction: 1966, Erhaltungs-
Housing development Badener Ring | I.9 (46) Glockenturm der Evangelischen zustand nicht bekannt / Present condition
Berlin (D) Kirche Bell tower for the Protestant unknown
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald church Berlin-Schönow | Berlin (D)
Bubner, Diether R. Frank, Siegfried Lohs, Entwurf / Design: Frei Otto, Ewald Bubner, I. 16 (81) Hochspannungs-Versuchslabor
Rudolf Smolla, 1954 1959 der Felten und Guilleaume AG High-
Auftraggeber / Client: Alexandra-Stiftung, Auftraggeber / Client: Evangelische Kirchen- voltage research laboratory at Felten und
Evangelische Gemeinnützige Wohnungsbau- gemeinde / Protestant Parish Berlin-Schönow- Guilleaume AG | Köln Cologne (D)
gesellschaft / Non-Profit Housing Development Buschgraben Entwurf / Design: Entwicklungsstätte für
Association of the Protestant Church, Berlin Statischer Ingenieur / Engineering: den Leichtbau / Institute for Development of
Ausführung / Construction: 1954–1956 Wolfgang Penther Lightweight Construction Berlin: Frei Otto,
Schwingungsberechnung / Vibration Bernd-Friedrich Romberg, 1966
I.3 (18) Eingangsbogen für die Bundes- analysis: Herbert Sander, Axel Baumgart Auftraggeber / Client: Felten und Guilleaume AG
gartenschau 1957 Entrance arches for Ausführung / Construction: 1963 Ausführung / Construction: 1966, nicht
the Federal Garden Exhibition 1957 | Köln erhalten / no longer exists
Cologne (D) I.10 (58) Evangelische Kirche St. Lukas
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald Protestant church of St. Luke Bremen- I.17 (82) Institut für Leichte Flächen-
Bubner, Siegfried Lohs, Diether R. Frank, Grolland | Bremen (D) tragwerke Institute for Lightweight
1955–1957 Entwurf / Design: Carsten Schröck, Structures | Stuttgart (D)
Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau 1962–1963 Entwurf / Design: Institut für Leichte Flächen-
Köln / Federal Garden Exhibition Cologne, Beratung Dachkonstruktion / Construction tragwerke / Institute for Lightweight Structures:
Gartenbaudirektor / Director of horticulture consulting for the roof: Frei Otto Frei Otto mit / with Berthold Burkhardt,
Kurt Schönbohm Auftraggeber / Client: Evangelische Friedemann Kugel, Gernot Minke, Bodo Rasch,
Ingenieur / Engineering: Fritz Leonhardt St. Lukas-Gemeinde / Protestant Parish of 1967
Ausführung / Construction: 1957, als tempo- St. Luke, Bremen-Grolland Ingenieure / Engineering: Fritz Leonhardt mit /
rärer Bau geplant / planned as temporary Ingenieure / Engineering: F. K. Schleyer, with Harald Egger
construction H. Cassens Ausführung / Construction: 1966–1967
Ausführung / Construction: 1963–1964
I.4 (19) Tanzbrunnen für die Bundes- I.18 (84) Konferenzzentrum und Hotel
gartenschau 1957 Dance pavilion for the I.11 (64) Erweiterung und Überdachung Conference centre and hotel | Mekka
Federal Garden Exhibition 1957 | Köln des Freilichttheaters Extension and Mecca (KSA)
Cologne (D) roofing for the open-air theatre | Entwurf / Design: Büro Gutbrod: Rolf Gutbrod,
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald Wunsiedel (D) Hermann Kendel; Frei Otto mit / with Amine
Bubner, Siegfried Lohs, Diether R. Frank, Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Charif, Armin Claar, 1966
1955–1957 Bernd-Friedrich Romberg, 1963 Auftraggeber / Client: Regierung von Saudi-
Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau Auftraggeber / Client: Stadt / City of Wunsiedel Arabien unter König / The Government of the
Köln / Federal Garden Exhibition Cologne, Ingenieure / Engineering: Leonhardt + Andrä Kingdom of Saudi Arabia under King Faisal Àbd
Gartenbaudirektor / Director of horticulture Ausführung / Construction: 1969–1970 Al-Àzîz Ibn Sa’ûd
Kurt Schönbohm Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners,
Ingenieur / Engineering: H. Spandow I.12 (69) Evangelische Kirche Protestant Structure 3: Edmund (Ted) Happold und / and
Ausführung / Construction: 1957, als tempo- church Stuttgart-Sonnenberg | Peter Rice
rärer Bau geplant / planned as temporary Stuttgart (D) Ausführung / Construction: 1969–1974
construction Entwurf / Design: Ernst Gisel, Karst und
Kimmig, 1964–1965 I.19 (86) Wohnhaus und Atelier
I.5 (24) Vordach für das Hotel Selighof Dachkonstruktion / Roof construction: Residence and studio | Warmbronn bei
Canopy for Hotel Selighof | Frei Otto near Stuttgart (D)
Baden-Baden (D) Auftraggeber / Client: Evangelische Kirchen- Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
Entwurf / Design: Frei Otto, 1956 gemeinde / Protestant Parish Stuttgart- Frei Otto mit / with Rob Krier, 1967
Auftraggeber / Client: Hotel Selighof, Sonnenberg Auftraggeber / Client: Frei Otto
Frau Oberst Ingenieur / Engineering: Fritz Leonhardt Ausführung / Construction: 1968–1969
Ausführung / Construction: 1956, nicht erhalten / Ausführung / Construction: 1965
no longer exists I.20 (91) Dach über dem Freilichttheater
I.13 (70) Wandelbares Dach über der in der Stiftsruine Roof over the open-air
I.6 (25) Versuchsmodellhäuser Test Terrasse des Casinos Palm Beach theatre in the monastery ruins |
model houses Berlin-Dahlem | Berlin (D) Retractable roof for the terrace of the Bad Hersfeld (D)
Entwurf / Design: Frei Otto, 1956–1957 Palm Beach Casino | Cannes (F) Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald
Ausführung / Construction: 1956–1957, nicht Entwurf / Design: Roger Taillibert, 1965 Bubner, Bernd-Friedrich Romberg, Uwe Röder,
erhalten / no longer exists Dachkonstruktion / Roof construction: 1967
Frei Otto mit / with Bernd-Friedrich Romberg, Auftraggeber / Client: Magistrat der Stadt /
Günther Scherzinger, Andreas Edzard, 1965 Municipality of Bad Hersfeld
Auftraggeber / Client: Casinogesellschaft / Ingenieure / Engineering: Leonhardt + Andrä
Casino Association Cannes Ausführung / Construction: 1968–1969

113
I.21 (92) Überdachung der Hauptsport- I.24 (104) Evangelische Kirche der I.29 (136) Voliere im Tierpark Hellabrunn
stätten Roofing for the main sports Bonhoeffer-Gemeinde Bonhoeffer parish Aviary in the Hellabrunn Zoo | München
facilities | Olympiapark München Protestant church | Bremen-Huchting (D) Munich (D)
Munich (D) Entwurf / Design: Carsten Schröck Entwurf / Design: Jörg Gribl, 1978–1980
Wettbewerb Bauten und Anlagen der Modelluntersuchungen / Model investigations: Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn:
XX. Olympischen Spiele / Competition for the Institut für Leichte Flächentragwerke / Institute Frei Otto, Heinz Doster, Nicholas Goldsmith,
buildings and grounds for the XX. Olympic for Lightweight Structures, Universität Johannes Fritz, 1979–1980
Games: Architekten Behnisch & Partner: Günter Stuttgart: Frei Otto, 1970 Auftraggeber / Client: Tierpark Hellabrunn AG
Behnisch, Fritz Auer, Winfried Büxel, Erhard Auftraggeber / Client: Dietrich-Bonhoeffer- Ingenieure / Engineering: Buro Happold:
Tränkner, Karlheinz Weber; unter Mitwirkung Gemeinde / Dietrich-Bonhoeffer Parish Edmund (Ted) Happold, Michael Dickson
von / also involved: Jürgen Joedicke mit Bremen-Huchting Ausführung / Construction: 1979–1980
Tragwerksingenieur / with structural engineer Ingenieure / Engineering: Leonhardt + Andrä
Heinz Isler, 1967 Ausführung / Construction: 1970 I.30 (140) Diplomatischer Club Diplomatic
Entwurf des Dachs über den Sportstätten / club | Riad Riyadh (KSA)
Design for the roof over the sports facilities: I.25 (105) Entwurf für eine Bühnenüber- Entwurf / Design: Omrania: Nabil Fanous,
Architekten und Ingenieure / Architects and dachung in der Stiftsruine Design for a Basem Al-Shihabi mit / with Atelier Warmbronn:
engineers: Behnisch & Partner, Frei Otto, stage roof for the monastery ruins | Frei Otto, Heinz Doster, Johannes Fritz, 1980
Leonhardt + Andrä, 1968–1972 Bad Hersfeld (D) Auftraggeber / Client: Büro für das Projekt des
Auftraggeber / Client: Olympia-Baugesellschaft Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten
mbH, München Otto, 1970 und des Diplomatischen Viertels / Office for the
Entwicklungstechnische Beratung / Technical Auftraggeber / Client: Magistrat der Stadt / Project of the Ministry of Foreign Affairs and
development consulting: Atelier Warmbronn: Muncipality of Bad Hersfeld the Diplomatic Quarter
Frei Otto und / and Ewald Bubner Ausführung / Construction: 1970 Künstlerische Gestaltung der Glasbemalung /
Messmodelle / Measuring model: Institut für Stained-glass artwork: Bettina Otto
Leichte Flächentragwerke / Institute for I.26 (109) Überdachung für ein Allwetter- Ingenieure / Engineering: Buro Happold
Lightweight Structures, Universität Stuttgart: bad Roof for an all-weather pool | Ausführung / Construction: 1986
Frei Otto mit / with Berthold Burkhardt, Dieter Regensburg (D)
Godel, Rolf Wiborg Groehler, Ulrich Hangleiter, Entwurf / Design: Karl Schmid, Peter Mehr, I.31 (146) Ökohäuser Eco-houses
Jürgen Hennicke, Christian Hesse, Matthias Ludwig Eckl, 1970 Berlin-Tiergarten | Berlin (D)
Kreuz, Friedemann Kugel, Fritz Lausberger, Beratung Bäderplanung / Consulting for pool Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
Franz Mohr, Franz Stockert, Hans-Peter Winter, planning: J. Schmatz Frei Otto, Heinz Doster, Johannes Fritz,
Günther Zwick Dachkonstruktion / Roof construction: Atelier B. Dreher, C. Lorenz, H. Theune; Büro Gutbrod:
Statisch-konstruktive Bearbeitung / Statical- Warmbronn: Frei Otto und / and Ewald Bubner, H. Henning, Hermann Kendel, B. Riede, 1982
structural consulting: 1970–1971 Hauseinbauten / Domestic fittings: D. Dörschner,
Leonhardt + Andrä, Projektleitung / Project Auftraggeber / Client: Sportamt der Stadt E. Haas, H. Kendel, M. Küemzlen, G. Ludewig,
management Jörg Schlaich Regensburg / City of Regensburg Sports Office G. Löhnert, J. Rohrbach, M. Ruprecht,
Vermessung / Surveying: Institut für Ausführung Dach / Construction date of roof: U. Schulte-Lehnert
Anwendungen der Geodäsie im Bauwesen / 1971–1972, nicht erhalten / no longer exists Außenanlagen / Landscaping: Christof Luz,
Institute for Application of Geodesy in Mitte der 1980er-Jahre durch eine konventio- Reinhardt Hanke
Engineering, Universität Stuttgart: Klaus Linkwitz nelle Konstruktion ersetzt / replaced by a Auftraggeber / Client: Internationale Bauaus-
mit / with Hans-Dieter Preuss conventional construction in the mid-1980s stellung Berlin / International Building
Elektronische Berechnung des Dachs der Exhibition (IBA) 1987, Josef Paul Kleihues,
Sporthallen / Electronic calculations for the I.27 (112) Dach der Multihalle Roof for the Planungsdirektor für die Neubaugebiete /
sports’ hall roof: Institut für Statik und Dynamik Multihalle | Mannheim (D) Planning director for the new building areas
der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen / Entwurf der Multihalle / Multihalle design: Ingenieure / Engineering: Buro Happold:
Institute of Statics and Dynamics of Aerospace Carlfried Mutschler, Joachim Langner, Edmund (Ted) Happold, Derek Croome, Michael
Structures (ISD), Universität Stuttgart: John H. Dieter Wessa mit / with Winfried Langner, Dickson, Peter Buckthorp
Argyris mit / with Theodor Angelopoulos 1970 –1974 Ausführung / Construction: 1987–1991
Bauphysikalische und Materialtechnische Bera- Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau /
tung / Building physics and material technology Federal Garden Exhibition Mannheim GmbH I.32 (150) Hooke Park Forest School
consulting: Wilhelm Schaupp Beratung, Formfindung der Gitterschale / Hooke Park Forest School | Dorset (GB)
Ausführung / Construction: 1969–1972 Consultation grid shell form: Entwurf / Design: ABK Architects: Peter
Atelier Warmbronn: Frei Otto und / and Ewald Ahrends, Richard Burton, Paul Koralek;
I.22 (95) Überdachung einer Eisbahn Bubner mit / with Matthias Banz, Jean Goedert, Atelier Warmbronn: Frei Otto, J. Fritz, M. Heller,
Roof for an ice rink | Conflans-Ste. Alf v. Lieven, Georgios Papakostas, 1972–1974 Ch. Kanstinger, 1983–1988
Honorine (F) Ingenieure der Gitterschale / Grid shell Auftraggeber / Client: John Makepiece
Entwurf / Design: José Blasco, D. Girard engineering: Ove Arup & Partners, Structures 3: Ingenieure / Engineering: Buro Happold:
Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn: Edmund (Ted) Happold Edmund (Ted) Happold
Frei Otto und / and Ewald Bubner mit / with Ausführung / Construction: 1974–1975, als Ausführung / Construction: 1985–1988
Rob Krier, Bernd Oleiko, 1968 temporärer Bau geplant / planned as temporary
Ausführung / Construction: 1971 construction I.33 (154) Fertigungspavillons der Firma
Wilkhahn Manufacturing pavilions for
I.23 (103) Großschirme auf der Bundes- I.28 (131) Sporthalle Sports hall | Dschidda Wilkhahn | Bad Münder (D)
gartenschau 1971 Large umbrellas at the Jeddah (KSA) Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
Federal Garden Exhibition 1971 | Köln Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Frei Otto, Christine Kanstinger, Jürgen
Cologne (D) Otto, Heinz Doster, Johannes Fritz, Nicholas Bradatsch, S. Greiner mit / with Planungs-
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Goldsmith; Büro Gutbrod, Berlin: Wolfgang gruppe Gestering, 1986
und / and Ewald Bubner mit / with Bodo Rasch, Henning, Hermann Kendel, Ulrich Jerrentrup, Auftraggeber / Client: Wilkhahn GmbH & Co
1969–1970 Bernd Riede, Günther Schnell, 1976 Ingenieur / Engineering: Werner Strathmann
Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau Auftraggeber / Client: King Abdulaziz University Tragwerksplanung der Holzkonstruktion /
Köln / Federal Garden Exhibition Cologne in Dschidda / Jeddah Planning for the wooden bearing structure:
Ingenieur / Engineering: Heinz Isler Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Ing.-Gemeinschaft Speich + Hinkes
Ausführung / Construction: 1970–1971, als Michael Dickson, Ian Liddell, in Kooperation Ausführung / Construction: 1987–1988
temporärer Bau geplant / planned as temporary mit / in cooperation with Ove Arup & Partners
construction Vermessung / Surveying: Institut für Anwendung I.34 (172) Christian-Wagner-Brunnen
der Geodäsie im Bauwesen / Institute for Christian-Wagner-Fountain |
Application of Geodesy in Engineering, Univer- Warmbronn (D)
sität Stuttgart: Klaus Linkwitz, Hans-Dieter Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
Preuss Frei Otto, Christine Kanstinger, 1994
Ausführung / Construction: 1979–1981 Auftraggeber / Client: Gemeindeverein
Warmbronn e.V.
Ausführung / Construction: 1995

114 Werkverzeichnis
Catalogue of works
I.35 (180) Wettbewerb für den Haupt- II.3 (14) Drei Pilze auf der Bundesgarten- II.10 (29) Orchesterschutzdach auf der
bahnhof Competition for the main train schau 1955 Three mushrooms at the Interbau 1957 Orchestra roof at the Inter-
station (Stuttgart 21) | Stuttgart (D) Federal Garden Exhibition 1955 | Kassel (D) bau 1957 | Berlin (D)
Entwurf / Design: Ingenhoven, Overdiek und / Entwurf / Design: Frei Otto, 1955 Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald
and Partner: Christoph Ingenhoven in Zusam- Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau / und / and Karl-Heinz Bubner, 1957
menarbeit mit / in collaboration with Frei Otto, Federal Garden Exhibition Kassel, Hermann Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin
1997 Mattern Ausführung / Construction: 1957
Beratung Tragwerk / Consulting: Ausführung / Construction: 1955
Atelier Warmbronn: Frei Otto mit / with II.11 (30) Café am Schloss Bellevue auf der
SL– Sonderkonstruktionen und Leichtbau II.4 (15) Falter auf der Bundesgartenschau Interbau 1957 Schloss Bellevue Café at the
(Special and Lightweight Structures) 1955 Butterfly at the Federal Garden Interbau 1957 | Berlin (D)
Auftraggeber / Client: Deutsche Bahn AG, Exhibition 1955 | Kassel (D) Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald
Land / State of Baden-Württemberg, Entwurf / Design: Frei Otto, 1955 Bubner, Siegfried Lohs, Diether R. Frank, 1957
Landeshauptstadt / City of Stuttgart Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau / Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin
Ingenieure / Engineering: Ingenieurgemeinschaft Federal Garden Exhibition Kassel, Hermann Ausführung / Construction: 1957
Leonhardt, Andrä und Partner mit / with Buro Mattern
Happold Consulting Engineers Ltd. Ausführung / Construction: 1955 II.12 (33) Membranhallen der Firma L.
Ausstieg von Frei Otto aus dem Projekt / Stromeyer & Co., u. a. für den Missionar
Frei Otto quit the project 2009; II.5 (20) Spitzzelt für die Bundesgarten- Billy Graham Membrane halls by L. Stro-
Ausführung / Construction: symbolischer schau 1957 Peak tent for the Federal meyer & Co. for Billy Graham and others
Baubeginn / symbolic start of construction Garden Exhibition 1957 | Köln Cologne (D) Entwurf / Design: Frei Otto 1957–1958
2.2.2010, geplante Fertigstellung / planned Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald Auftraggeber / Client: Billy Graham u. a.
completion 2022 Bubner, Siegfried Lohs, Diether R. Frank, Ausführung / Construction: ab / from 1957
1955–1957
I.36 (185) Gartenpavillon Garden pavilion | Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau II.13 (34) Schirm am Hang auf der Garten-
Warmbronn (D) Köln / Federal Garden Exhibition Cologne, schau 1958 Umbrella on a slope at the
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Gartenbaudirektor / Director of horticulture Garden Exhibition 1958 | Saarbrücken (D)
mit / with Christine Kanstinger, Jürgen Kurt Schönbohm Entwurf / Design: Frei Otto, 1958
Bradatsch, 2001 Ausführung / Construction: 1957 Auftraggeber / Client: Gartenschau Saarbrücken /
Auftraggeber / Client: Christa und / and Saarbrücken Garden Exhibition
Jochen Wüning II.6 (21) Buckelzelt für die Bundesgarten- Ausführung / Construction: 1958
Ausführung / Construction: 2001 schau 1957 Hump tent for the Federal
Garden Exhibition 1957 | Köln Cologne (D) II.14 (47) Schutzdach zur Grundstein-
I.37 (192) Mechtenberg-Brücken Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald legung für das IBM-Gebäude Tent roof for
Bridges at the Mechtenberg | Ruhrgebiet Bubner, Siegfried Lohs, Diether R. Frank, the laying of the foundation stone for the
Ruhr Area (D) 1955–1957 IBM Building | Berlin (D)
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Hans
Frei Otto, Christine Kanstinger, 2002 Köln / Federal Garden Exhibition Cologne, Wehrhahn, 1960
Auftraggeber / Client: Kommunalverband Gartenbaudirektor / Director of horticulture Auftraggeber / Client: IBM Deutschland GmbH
Ruhrgebiet / Association of Ruhr Area Kurt Schönbohm Ausführung / Construction: 1960
Municipalities Ausführung / Construction: 1957
Ingenieure / Engineering: Prof. Dr.-Ing. Hilbers II.15 (55) Lattenkuppel auf der Deutschen
Ingenieurges. mbH, Happold Ingenieurbüro II.7 (26) Membrankonstruktion für das Bauausstellung 1962 Lath dome at the
GmbH Dach der Ausstellung ›Die Stadt von German Building Exhibition 1962 |
Ausführung / Construction: 2003 morgen‹ auf der Interbau 1957 Membrane Essen (D)
construction for the roof of the exhibition Entwurf / Design: Frei Otto mit / with John
“The City of Tomorrow” at the Interbau Koch, Eva Pietsch, Bernd-Friedrich Romberg,
II. Temporäre Bauten Temporary 1957 | Berlin (D) 1962
constructions Entwurf der Halle und künstlerische Leitung / Ausführung / Construction: 1962
Design of the hall and artistic direction:
II.1 (12) Parallelwellenzelte, auch: Karl Otto mit / with Günther Günschel, II.16 (56) Versuchsbau einer pneumatisch
Kamelhöckerzelte Parallel-wave tents 1956–1957 gespannten Kuppel auf der Deutschen
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald Entwurf der Dachmembran / Design of the roof Bauausstellung 1962 Experimental struc-
Bubner, Diether R. Frank (für / for L. Stromeyer membrane: Frei Otto mit / with Ewald Bubner, ture for a pneumatic dome at the German
& Co), 1954 –1957 Siegfried Lohs, Diether R. Frank, 1957 Building Exhibition 1962 |
Auftraggeber / Client: Typ Wn 12: Pater Schulte Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin Essen (D)
– Missions- und Flugzeugzelt / Mission and Ausführung / Construction: 1957 Entwurf / Design: Entwicklungsstätte für den
Aircraft Tent; Typ Wn 13,4: kanadische Luft- Leichtbau / Institute for Development of
waffe – Flugzeughangar / Canadian Airforce – II.8 (27) Membrankonstruktionen für die Lightweight Construction, Berlin:
Aircraft Hangar; Typ Wn 9 Ii: Bundeswehr – Kfz- Ausstellungshallen der Sonderschauen Frei Otto mit / with John Koch, Ortrud Pietsch,
Instandsetzungszelt / German Federal Armed auf der Interbau 1957 Membrane Bernd-Friedrich Romberg, 1962
Forces – Automobile Maintenance Tent; construction for the special exhibition Ausführung / Construction: 1962
Typ Wn 16,2 und / and Wn 15,4: Bundeswehr halls at the Interbau 1957 | Berlin (D)
Hubschrauberhangar / German Federal Armed Entwurf der Hallen / Hall design: Karl Otto II.17 (59) Wellenhalle mit Wandelgang auf
Forces – Helicopter Hangar mit / with Günther Günschel, 1957 der Internationalen Gartenbau-Ausstellung
Ausführung / Construction: 1954–1959 Entwurf Membranen für Dach und Außen- IGA 1963 Wave hall with covered walk at
wände / Membrane design for roof the International Garden Exhibition 1963 |
II.2 (13) Musikpavillon auf der Bundes- and exterior walls: Frei Otto, 1957 Hamburg (D)
gartenschau 1955 Music pavilion at Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Hans
the Federal Garden Exhibition 1955 | Ausführung / Construction: 1957 Habermann, Christian Hertling, John Koch, 1963
Kassel (D) Auftraggeber / Client: IGA Ausstellungsgesell-
Entwurf / Design: Frei Otto, 1955 II.9 (28) Hauptrestaurant auf der Interbau schaft Planten un Blomen
Auftraggeber / Client: Bundesgartenschau / 1957 Main restaurant at the Interbau Ausführung / Construction: 1963
Federal Garden Exhibition Kassel, Hermann 1957 | Berlin (D)
Mattern Gesamtentwurf / Overall design: Horst
Ausführung / Construction: 1955 Haseloff, 1957
Entwurf Membrandächer der Pergola /
Design of the pergola’s membrane roofs:
Frei Otto, 1957
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin
Ausführung / Construction: 1957

115
II.18 (60) Vier Kreuzwellenpavillons auf II.24 (130) Wasserbauprojekte mit hyd- II.31 (177) Jubiläumsschiff der Akademie
der Internationalen Gartenbau-Ausstellung raulisch gespannten Schläuchen Projects der Künste Berlin Jubilee ship of the
IGA 1963 Four radial-wave pavilions at the with hydraulically tensioned hoses Berlin Academy of the Arts (D)
International Garden Exhibition 1963 | Entwürfe / Designs: Institut für Leichte Entwurf / Design: Gert Ritter, Friederike Baum,
Hamburg (D) Flächentragwerke und Institut für Wasserbau / Florian Karg, 1996
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Hans Institute for Lightweight Structures and Institute Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn:
for Hydraulical Engineering, Universität Stutt-
Habermann, Christian Hertling, John Koch, 1963 Frei Otto
gart: Frei Otto, Berthold Burkhardt, J. Gieseke,
Auftraggeber / Client: IGA Ausstellungsgesell- Pneumatik / Pneumatics: Architekturbüro
schaft Planten un Blomen E. Hafner; Buro Happold, Bath: Edmund (Ted) Rasch und Bradatsch: Bodo Rasch und / and
Ausführung / Construction: 1963 Happold, Ian Liddell, 1975–1980 Jürgen Bradatsch mit / with Christian Wagner,
Auftraggeber / Client: Rhein-Main-Donau AG; Jakob Frick
II.19 (61) Membranhalle auf der Internatio- Wasser- und Schifffahrtsdirektion Duisburg / Ausführung / Construction: 1996
nalen Gartenbau-Ausstellung IGA 1963 Duisburg Water and Shipping Directorate
Membrane hall at the International II.32 (181) Verkaufszelte Sales tents |
Garden Exhibition 1963 | Hamburg (D) II.25 (134) Wandelbare Wetterschutz- Leonberg (D)
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Hans schirme für die Konzerttournee von Pink Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
Habermann, Christian Hertling, John Koch, 1963 Floyd in den USA Adaptable weather- Frei Otto; Architekturbüro Rasch und Bradatsch:
Auftraggeber / Client: IGA Ausstellungsgesell- protection umbrellas for Pink Floyd’s USA Bodo Rasch, Jürgen Bradatsch,
schaft Planten un Blomen concert tour 1998
Ausführung / Construction: 1963 Entwurf / Design: Frei Otto, Geoffrey Wright, Auftraggeber / Client: Domo Naturale GmbH
Nicholas Goldsmith, Heinz Doster; Buro Hap- Ausführung / Construction: 2000
II.20 (66) Schweizerische Landesaus- pold, 1977
stellung – Großzelte Neige et Rocs 1964 Auftraggeber / Client: Pink Floyd Music Ltd. II.33 (183) Venezuela-Pavillon auf der
Swiss Regional Expo – Neige et Rocs tents Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Expo 2000 The Venezuelan Pavilion at
1964 | Lausanne (CH) Edmund (Ted) Happold, Ian Liddell the Expo 2000 | Hannover Hanover (D)
Entwurf / Design: Marc Saugey mit / with Entwurf / Design: José Fructoso Vivas Vivas
Manfred Schierle II.26 (141) Entwurf für Bergzelte Design (Fruto Vivas), 1999
Messmodelle und Zuschnittsermittlung / for mountain tents | Muna bei Mekka near Beratung / Consulting: Frei Otto, Bodo Rasch,
Construction of measuring models and pattern Mecca (KSA) Jürgen Bradatsch, 1999
design: Frei Otto mit / with Christian Hertling, Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Auftraggeber / Client: Staat Venezuela /
Bernd-Friedrich Romberg, Uwe Röder, 1964 mit / with Bodo Rasch, Sami Angawi, 1981 Bolivarian Republic of Venezuela
Auftraggeber / Client: Schweizerische Landes- Auftraggeber / Client: Hajj Research Centre der/ Ausführung / Construction: 2000
ausstellung / Swiss Regional Expo Lausanne at the King Abdulaziz University in Dschidda /
Ingenieure / Engineering: Froidveau & Weber Jeddah II.34 (184) Japanischer Pavillon auf der
Ausführung / Construction: 1964 Ausführung / Construction: Prototyp 1981 Expo 2000 The Japanese Pavilion at the
Expo 2000 | Hannover Hanover (D)
II.21 (75) Campingzelt Quadratwelle II.27 (156) Symbol Tower für die Seiden- Architekten / Architects: Shigeru Ban
Stromeyer 66 Quadratwelle Stromeyer straßen-Ausstellung 1988 Symbol tower Architects: Shigeru Ban
66 camping tent for the Silk Roads exhibition 1988 | Beratung / Consulting: Frei Otto, 1999
Entwurf / Design: Frei Otto, 1965 Nara (J) Auftraggeber / Client: Japan External Trade
Auftraggeber / Client: L. Stromeyer & Co. Entwurf / Design: Kiyonori Kikutake, 1988 Organization (Jetro)
Ausführung / Construction: 1965 Beratung / Consulting: Frei Otto Ingenieure / Engineering: Buro Happold
Ausführung / Construction: 2000
II.22 (76) Deutscher Pavillon auf der II.28 (158) Mobile Altarüberdachung
Weltausstellung 1967 German Pavilion at Mobile altar canopy | Bamberg (D)
the Expo 1967 | Montreal (CDN) Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei III. Entwürfe, Studien, Wettbewerbe
Entwurf / Design: Büro Gutbrod: Rolf Gutbrod, Otto, Christine Kanstinger; Josef Dörrer, Designs, unsolicited designs, competitions
Hermann Kendel, Hermann Kies; Frei Otto mit / Bamberg, 1988–1989
with Larry Medlin, 1965 Auftraggeber / Client: Erzbischöfliches III.1 (1) Entwurf einer Brücke über die Eure
Auftraggeber / Client: Bundesbaudirektion / Ordinariat / Archiepiscopal Ordinariate Design for a bridge over the Eure |
Federal Building Office (BBD), Carl Mertz, Bamberg Chartres (F)
Johannes Galandi Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Entwurf / Design: Frei Otto, 1946
Messmodell / Measurement model: Institut für Edmund (Ted) Happold, Ian Liddell
Leichte Flächentragwerke / Institute for Light- Ausführung / Construction: 1989 III.2 (2) Entwurf einer vorgespannten
weight Structures: Frei Otto mit / with Berthold Bogenbrücke über die Bucht Design for a
Burkhardt, Eberhard Haug, David Gray, Larry II.29 (175) Sternwellenzelt auf der prestressed arch bridge over the bay |
Medlin, Gernot Minke, Jochen Schilling Architektur-Biennale 1996 Starwave tent San Francisco (USA)
Vermessung des Modells / Model verification: at the Architecture Biennial 1996 | Entwurf / Design: Frei Otto, 1951
Institut für Anwendungen der Geodäsie im Bau- Venedig Venice (I) Freie Studie / Unsolicited design
wesen / Institute for Application of Geodesy in Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto
Engineering, Klaus Linkwitz und / and Ingrid Otto, 1996 III.3 (3) Wettbewerb für die Berliner Bank
Ingenieure / Engineering: Fritz Leonhardt mit / Ausführungsplanung / Assembly planning: Competition for the Berliner Bank |
with Harald Egger; Partner in Kanada / Canada: Architekturbüro Rasch und Bradatsch: Bodo Berlin (D)
CBA Eng., K. Manniche Rasch, Jürgen Bradatsch, Bernhard Gawenat, Entwurf / Design: Frei Otto, 1951
Ausführung / Construction: 1966–1967 Christian Wagner, Sayed Ibrahim, Samer Auftraggeber / Client: Berliner Bank
Al-Zoubi, Reinhold Kollmar, 1996
II.23 (129) Festzelt für Elizabeth II. Ausführung / Construction: 1996 III.4 (4) Entwurf für ein Konzerthaus
Ceremony tent for Elizabeth II Aberdeen | Design for a concert hall, Lietzensee |
Schottland Scotland (GB) II.30 (176) Sieben Schirme auf der Berlin (D)
Entwurf / Design: Ove Arup & Partners: Edmund Architektur-Biennale 1996 Seven umbrellas Entwurf / Design: Frei Otto, 1951
(Ted) Happold, Ian Liddell, Michael Dickson; at the Architecture Biennial 1996 | Freie Studie / Unsolicited design
Design Research Unit; Atelier Warmbronn: Frei Venedig Venice (I)
Otto und / and Ewald Bubner; Peter Stromeyer, Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto III.5 (6) Entwurf einer Aula für ein
1975 und / and Ingrid Otto, 1996 Gymnasium Design for a great hall for a
Auftraggeber / Client: British Petroleum Ausführungsplanung / Assembly planning: grammar school, Berlin-Reinickendorf |
Company (BP) Architekturbüro Rasch und Bradatsch: Bodo Berlin (D)
Rasch, Jürgen Bradatsch, Bernhard Gawenat, Entwurf / Design: Frei Otto, 1952
Christian Wagner, Sayed Ibrahim, Samer Freie Studie / Unsolicited design
Al-Zoubi, Reinhold Kollmar, 1996
Ausführung / Construction: 1996

116 Werkverzeichnis
Catalogue of works
III.6 (7) Städtebaulicher Wettbewerb für III.16 (35) Entwurf eines Ateliers für den III.27 (50) Entwurf für neue Räume der
die Kirchliche Hochschule Urban planning Bildhauer Paul Dierkes Design for a studio Pfarrgemeinde Design for new rooms in
competition for the Parochial College, for sculptor Paul Dierkes | Tessin Ticino the parish, Berlin-Schöneberg | Berlin (D)
Berlin-Zehlendorf | Berlin (D) (CH) Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Siegfried
Entwurf / Design: Frei Otto, 1953 Entwurf / Design: Frei Otto, 1958 Lohs, 1960
Auftraggeber / Client: Evangelische Kirchen- Auftraggeber / Client: Paul Dierkes Auftraggeber / Client: Evangelische Kirchen-
gemeinde / Protestant Parish Zur Heimat gemeinde / Protestant Church Parish Berlin-
III.17 (36) Entwurf für ein Wandertheater Schöneberg
III.7 (8) Entwurf für eine Missionskirche Design for a travelling theatre
Design for a missionary church | Afrika Entwurf / Design: Frei Otto, 1958 III.28 (51) Wettbewerb für die Fernseh-
Africa Auftraggeber / Client: Théâtre Flottant sendeanstalt SFB Competition for the
Entwurf / Design: Frei Otto, 1953–1954 Berlin Television Network | Berlin (D)
III.18 (37) Entwurf für die Überdachung Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Günter
III.8 (9) Entwürfe urbaner Großhüllen zur der Rollschuhbahn Pauliner Marsch Loba und / and Karl-Heinz Bubner, 1960
Klimakontrolle Designs for urban large- Design for the roof of the Pauliner Marsch Auftraggeber / Client: Sender Freies Berlin
span roof structures for climate control roller-skating rink | Bremen (D) (SFB)
Entwürfe / Designs: Frei Otto, ab 1953 Entwurf / Design: Hans Budde, Carsten
Freie Studien / Unsolicited designs Schröck III.29 (52) Entwurf eines Hafendachs
Beratung / Consulting: Frei Otto, 1958 Design of a harbour roof | Bremen (D)
III.9 (10) Entwürfe für eine Überdachung Auftraggeber / Client: Amt für Leibesübungen / Entwurf / Design: Hans Budde und / and
des Freilichttheaters Designs for a roof Department of Physical Education, Hans Carsten Schröck; Dirk Heinrichs; Frei Otto,
covering the open-air theatre Killesberg | Koschnick 1961
Stuttgart (D) Auftraggeber / Client: Hafenverwaltung
Entwurf / Design: Frei Otto, 1954 III.19 (38) Entwurf einer Ausstellungshalle Bremen / Bremen Port Authority
Auftraggeber / Client: Stuttgarter Ausstellungs- für die Buchmesse Design of an exhibition
gesellschaft mbH hall for the book fair | St. Louis (USA) III.30 (53) Entwurf für ein Masthaus
Entwurf / Design: Frei Otto, 1958 Design for a mast house
III.10 (16) Entwurf einer Talüberdachung Entwurf / Design: Frei Otto, 1961
für den Bau des Göscheneralp-Staudamms III.20 (39) Entwurf für ein Großgewächs- Freie Studie / Unsolicited design
Design for a valley canopy for the con- haus des Botanischen Gartens Design for
struction of the Göscheneralp dam | a large greenhouse | St. Louis (USA) III.31 (54) Wettbewerb für die Schwimm-
Schweiz Switzerland (CH) Entwurf / Design: Frei Otto, 1958 halle Sechslingspforte Competition for
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Siegfried the swimming bath on Sechslingspforte |
Lohs, Ewald Bubner, 1955 III.21 (40) Entwurf für einen Vogelflug- Hamburg (D)
Auftraggeber / Client: L. Stromeyer & Co. käfig im Zoologischen Garten Design for Entwurf / Design: Ulrich S. von Altenstadt,
Ingenieur / Engineering: Fritz Leonhardt an aviary at the St. Louis Zoo | St. Louis Gerhard Boeddinghaus, 1961
(USA) Beratung / Consulting: Frei Otto
III.11 (17) Wettbewerb für die Kirche Entwurf / Design: Frei Otto, 1958 Auftraggeber / Client: Freie Hansestadt /
Zur Heimat Competition for the church Freie Studie / Unsolicited design Free Hanseatic City of Hamburg
Zur Heimat, Berlin-Zehlendorf | Berlin (D)
Entwurf / Design: Frei Otto, 1955 III.22 (42) Entwurf für drei Wohnhoch- III.32 (57) Wettbewerb für die
Auftraggeber / Client: Evangelische Kirchen- häuser am Central Park Design for three Evangelische Kirche Tabea Competition
gemeinde / Protestant Parish Zur Heimat high-rise blocks of flats overlooking for the Protestant church of Tabea,
Central Park | New York (USA) Berlin-Neukölln | Berlin (D)
III.12 (22) Entwürfe für pneumatische Entwurf / Design: Frei Otto, 1959 Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Peter
Konstruktionen Design for a pneumatic Freie Studie / Unsolicited design Voigt, 1962
construction
Entwurf / Design: Frei Otto, ab 1955 III.23 (43) Entwurf für ein Wohnhaus III.33 (62) Entwurf einer Überdachung
Freie Studien / Unsolicited design aus sandgefüllten Foliensäcken Design für das Eisstadion Design for a roof for
for an apartment made from sand-filled the ice rink | Dortmund (D)
III.13 (23) Entwurf für einen transporta- foil bags Entwurf / Design: Frei Otto mit / with John
blen Musikpavillon Design for a mobile Entwurf / Design: Frei Otto, 1959 Reuer, 1963
music pavilion | Bremen (D) Freie Studie / Unsolicited design Auftraggeber / Client: L. Stromeyer & Co.
Entwurf / Design: Frei Otto, 1956
Auftraggeber / Client: Freie Hansestadt / III.24 (44) Entwurf eines Ausstellungs- III.34 (63) Entwurf wandelbarer
Free Hanseatic City of Bremen pavillons für Blumen Design for a flower Gewächshäuser für Aldinger Design of
pavilion at an exhibition | Rotterdam (NL) retractable greenhouses for Aldinger |
III.14 (31) Entwurf eines Ausstellungs- Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald Stuttgart (D)
pavillons für L. Stromeyer & Co auf der Bubner, Siegfried Lohs, 1959 –1960 Entwurf / Design: Frei Otto mit / with John
Schweizer Mustermesse 1957 Design for Auftraggeber / Client: L. Stromeyer & Co. Reuer, 1963
an exhibition pavilion for L. Stromeyer & Auftraggeber / Client: Aldinger Baumschulen
Co. at the Swiss Mustermesse Fair 1957 | III.25 (48) Wettbewerb Avia-Tankstellen
Basel (CH) Competition for Avia petrol stations III.35 (65) Entwurf für das Auditorium
Entwurf / Design: Frei Otto, 1957 Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Günter der Universität Design for the University
Auftraggeber / Client: L. Stromeyer & Co. Loba, 1960 Auditorium Maximum, Stuttgart-
Auftraggeber / Client: Deutsche Avia Mineralöl- Hohenheim | Stuttgart (D)
III.15 (32) Wettbewerb für den Bau einer GmbH Entwurf / Design: Rolf Gutbrod, Hermann
Stadthalle Competition for the construc- Kendel
tion of a municipal hall | Bremen (D) III.26 (49) Entwurf für die Überdachung Beratung / Consulting: Frei Otto, 1963–1964
Entwurf / Design: Hans Budde, Carsten des Freilichttheaters Design for a roof Auftraggeber / Client: Universitätsbauamt
Schröck, 1957 for an open-air theatre | Nimwegen Stuttgart / University of Stuttgart, Building
Beratung Dachkonstruktion / Consulting for Nijmegen (NL) Office
the roof construction: Frei Otto Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Hans
Auftraggeber / Client: Freie Hansestadt / Wehrhahn, 1960 III.36 (67) Entwurf einer Überdachung für
Free Hanseatic City of Bremen Auftraggeber / Client: Stadtverwaltung / das Freilichttheater Design for a roof for
City Administration of Nijmegen, Holländische the open-air theatre | Heppenheim (D)
Ziegelindustrie / The brickmaking industry of Entwurf / Design: Frei Otto, John Reuer,
the Netherlands Bernd-Friedrich Romberg, H. Seifert, 1964
Auftraggeber / Client: Stadt / City of
Heppenheim

117
III.37 (68) Schirmstudie Umbrella study III.45 (85) Zwei Entwürfe für die Über- III.54 (98) Entwurf für die Überdachung
Entwurf / Design: Entwicklungsstätte für den dachung einer Eisbahn Two designs for zweier Lichthöfe im Geschäftszentrum
Leichtbau / Institute for Development of Light- the roof of an ice rink | Davos (CH) Forum Steglitz Roofing design for two
weight Construction, Berlin: Frei Otto, 1964 Gesamtplanung / Overall design: Ernst Gisel light wells in the Forum Steglitz business
Auftraggeber / Client: L. Stromeyer & Co. Entwurf und Konstruktion der Dächer / Design centre | Berlin (D)
and construction: Frei Otto mit / with Uwe Entwurf / Design: Frei Otto und / and Ewald
III.38 (71) Entwurf eines Großwetter- Röder, Bernd-Friedrich Romberg, 1966–1967 Bubner mit / with Bernd Oleiko, Rob Krier,
schutzes für eine Baustelle Design for a Auftraggeber / Client: Stadt / City of Davos Einar Thorsteinn, 1969
large protective roof for a construction Entwurf der Gesamtanlage / Design for the
site | London (GB) III.46 (87) Entwurf für die Überdachung entire complex: Architekten Hans Christian
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with eines Eisstadions Design for roofing an Müller und / and Georg Heinrichs
Bernd-Friedrich Romberg, Uwe Röder, Michael ice hockey rink | Montreal (CDN) Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin
Lehmbrock, 1965 Entwurf / Design: Frei Otto mit / with
Auftraggeber / Client: L. Stromeyer & Co. Bernd-Friedrich Romberg, R. v. Wild, 1967 III.55 (99) Entwurf einer Fußgänger-
brücke, Design for a pedestrian bridge,
III.39 (72) Wettbewerb Evangelisches III.47 (88) Entwurf des Indischen Pavillons Berlin-Wilmersdorf | Berlin (D)
Gemeindezentrum Competition for the für die Expo 1970 Design of the Indian Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto
Protestant community centre Britz- Pavilion for the 1970 Expo | Osaka (J) und / and Ewald Bubner mit / with Bernd
Buckow-Rudow, Berlin-Gropiusstadt | Entwurf / Design: National Institute of Design, Oleiko, Einar Thorsteinn, 1969
Berlin (D) Ahmadabad, mit / with Dasharat Patel; Frei Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin
Entwurf / Design: Frei Otto, 1965 Otto mit / with Bernd-Friedrich Romberg, 1967 Ingenieure / Engineering: Steffens & Nölle
Auftraggeber / Client: Evangelische Kirchen- GmbH
gemeinde / Protestant Parish of Britz-Buckow- III.48 (89) Entwurf eines Allwetterbads
Rudow, Berlin für kleine und mittlere Gemeinden Design III.56 (100) Wettbewerb für eine
for an all-weather pool for small and Mehrzweckhalle Terre-Plein du Portier
III.40 (73) Drei Entwürfe von Provisorien medium-sized towns Competition for the Terre-Plein du Portier
für die Medizinische Akademie Three Entwurf / Design: Rolf Störmer multipurpose hall | Monaco (MC)
designs for temporary buildings for the Dachkonstruktion / Roof construction: Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto
Medical Academy | Ulm (D) Entwicklungsstätte für den Leichtbau / Institute und / and Ewald Bubner mit / with Rob Krier,
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with for Development of Lightweight Construction, Jean Francois Denner, Fritz Dressler, Baldur
Bernd-Friedrich Romberg, Uwe Röder, Günther Berlin: Frei Otto, 1967 Hrafnkell J., Manfred Morlock, Bernd Oleiko,
Scherzinger, 1965 Auftraggeber / Client: Firma Deumo 2000 Heinz Pistol, Eckhardt Renz, Einar Thorsteinn,
Auftraggeber / Client: Finanzministerium / 1969
The Ministry of Finance of the Federal State of III.49 (90) Ideenwettbewerb zur Über- Auftraggeber / Client: Principauté de Monaco
Baden-Württemberg, Horst Linde; Bauleitung dachung der Sögestraße Competition for
der Akademie / The Construction Managment roofing Sögestraße | Bremen (D) III.57 (101) Entwurf für eine Tribünen-
of the Academy Entwurf / Design: Rolf Störmer, G. Offer; überdachung der Radrennbahn Design for
Entwicklungsstätte für den Leichtbau / Institute a stand roof for the cycle racing track |
III.41 (74) Entwurf für die Erweiterung der for Development of Lightweight Construction, Stuttgart (D)
Rhein-Main-Halle Design for an extension Berlin: Frei Otto, 1967 Entwurf / Design: Frei Otto, 1969
to the Rhein-Main-Halle | Wiesbaden (D) Auftraggeber / Client: Freie Hansestadt / Auftraggeber / Client: Landeshauptstadt /
Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Free Hanseatic City of Bremen City of Stuttgart
Bernd-Friedrich Romberg, Uwe Röder, 1965
III.50 (93) Entwurf des Tribünendachs für III.58 (102) Wettbewerb für ein
III.42 (78) Entwurf einer Schwimmbad- ein Stadion Design for the grandstand of Schwimmbad Competition to design a
einhausung für Dr. Gätjen Design for a a stadium | Gelsenkirchen (D) swimming bath | Frankreich France (F)
swimming pool housing for Dr. Gätjen | Entwurf Stadion / Stadium Design: Entwurf / Design: AUA – Atelier d’Urbanisme et
Bremen (D) Fritz Brückner, Werner Duve, Horst Klement, d’Architecture, Paris: Paul Chemetov, Jean
Entwurf / Design: Entwicklungsstätte für 1967 Deroche, 1969
den Leichtbau / Institute for Development of Entwurf Überdachung / Roof design: Dachkonstruktion / Roof construction: Atelier
Lightweight Construction, Berlin: Frei Otto, 1966 Frei Otto mit / with Bernd-Friedrich Romberg, Warmbronn: Frei Otto, Ewald Bubner, 1969
Auftraggeber / Client: Dr. Gätjen Uwe Röder, 1967–1968
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Gelsen- III.59 (106) Projektstudie Multimedia-
III.43 (79) Entwurf eines Schwimmbads kirchen Großraum Multimedia stadium project
Design for a swimming bath | Borkum (D) study
Entwurf / Design: Rolf Störmer III.51 (94) Entwurf für einen Pavillon im Entwurf / Design: Institut für leichte
Gitterschalenkonstruktion / Gridshell Volkspark Rehberge Design for a pavilion Flächentragwerke / Institute for Lightweight
construction: Frei Otto mit / with for the Rehberge Park | Berlin (D) Structures, Stuttgart: Frei Otto mit / with
Bernd-Friedrich Romberg, Uwe Röder, 1966 Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Ewald Berthold Burkhardt, Mike Eckhout, Richard
Ingenieur / Engineering: Fritz Leonhardt Bubner, 1968 Plate, Bodo Rasch, 1970
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin, Auftraggeber / Client: Farbwerke Hoechst AG
III.44 (83) Wettbewerb für ein Konferenz- Stadtbaudirektor / Director of urban planning
zentrum und Hotel Competition for a Hans Müller III.60 (107) Wettbewerb für eine
conference centre and hotel | Riad Riyadh | Tribünenüberdachung des Neckarstadions
(KSA) III.52 (96) Wettbewerb für ein Sportzent- Competition for a grandstand roof for
Entwurf / Design: Frei Otto; Büro Gutbrod, rum Competition for a sports centre | the Neckar Stadium | Stuttgart (D)
Berlin: Rolf Gutbrod und / and Hermann Kendel, Kuwait (KWT) Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto
1966 Entwurf / Design: Kenzo Tange & Urtec und / and Ewald Bubner mit / with Rob Krier,
Auftraggeber / Client: Regierung von (Urbanists and Architects) mit / with Frei Otto, Bernd Oleiko, Einar Thorsteinn; Büro Gutbrod:
Saudi-Arabien unter König / The Government 1969 Rolf Gutbrod, Hermann Kendel, 1970
of Saudi Arabia under King Faisal, Àbd Al-Àzîz Auftraggeber / Client: Emirat / Emirate Kuwait Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners:
Ibn Sa’ûd, Uia (Union Internationale des Edmund (Ted) Happold, Peter Rice
Architectes) III.53 (97) Wettbewerb für ein Schwimm- Auftraggeber / Client: Stadt / City of Stuttgart
bad Competition for a swimming bath |
Lemgo (D)
Entwurf / Design: Planen und Bauen GmbH,
Lemgo
Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn:
Frei Otto und / and Ewald Bubner, 1969
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Lemgo

118 Werkverzeichnis
Catalogue of works
III.61 (108) Wettbewerb für eine III.68 (117) Internationaler Wettbewerb Auftraggeber / Client: Bäder- und Kurver-
Tribünenüberdachung des Olympiastadions für Pilgerunterkünfte Competition for waltung / The Spa Authorities of Baden-Baden,
Competition for grandstand roof for the accommodating pilgrims Saudi-Arabien Neue Heimat Städtebau Baden-Württemberg
Olympic Stadium | Berlin (D) Saudi-Arabia (KSA) GmbH
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Bodo Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners,
und / and Ewald Bubner mit / with Bernd Oleiko, Rasch und / and Sami Angawi, 1974 Structures 3: Edmund Happold
Einar Thorsteinn und / and Rolf Gutbrod mit / Auftraggeber / Client: Regierung von Saudi-
with Hermann Kendel, 1970 Arabien / Government of Saudi-Arabia III.76 (125) Entwurf für ein Regierungs-
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Berlin zentrum Design for a government centre:
Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners: III.69 (118) Entwurf einer Bühnenüber- King’s Office, Council of Ministers and
Edmund (Ted) Happold, Peter Rice dachung für ein Freilichttheater Design Majilis Al Shura (Kocommas) | Riad Riyadh
for a stage roof for an open-air theatre | (KSA)
III.62 (110) Projektstudie Stadt in der Scarborough (GB) Entwurf / Design: Büro Gutbrod: Teamleiter /
Arktis City in the Arctic project study Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Team leader: Hermann Kendel; mit / with Atelier
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto und / and Ewald Bubner mit / with Matthias Warmbronn: Frei Otto, 1974–1976
und / and Ewald Bubner mit / with Andrea Banz, Jean Goedert, Georgios Papakostas, Auftraggeber / Client: Regierung von Saudi-
Bienhaus, Wolf Bienhaus, Bernd Oleiko, Christine in Zusammenarbeit mit / in cooperation with Arabien, König / Government of Saudi Arabia,
Oleiko, Einar Thorsteinn; Kenzo Tange+Urtec: George, Drew, Dunn, Beckles, Wilson, 1974 King Faisal Àbd Al-Àzîz Ibn Sa’ûd
Kenzo Tange, Hiroshi Hasegawa, Istuo Kamiya, Auftraggeber / Client: Trident Television Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners,
Koji Kamiya, Toshiyuki Matsumoto, 1971 Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners: Structures 3: Edmund (Ted) Happold
Auftraggeber / Client: Farbwerke Hoechst AG Edmund (Ted) Happold, Michael Dickson Ausführung / Construction: Hauptquartier und
Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners, Unterkünfte der Royal Guards und Villen der
Structures 3: Edmund (Ted) Happold, Peter Rice III.70 (119) Entwurf des Kultur- und Angestellten / Headquarters and accommodation
Freizeitzentrums Monarto Hub Design for of the Royal Guards and staff villas, 1975 –1980,
III.63 (111) Projektstudie Schatten in der the Monarto Hub Arts and Recreation Regierungsgebäude, nicht ausgeführt /
Wüste Shadow in the Desert project Centre | Monarto (AUS) Government building not realised
study Stadtplanung / Urban design: Studio Kazanski
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto und / and Shankland Cox Partnership III.77 (126) Entwurf für eine Überdachung
und / and Ewald Bubner mit / with Andrea Entwurf / Design: Boris Kazanski; Walter von des Bahnhofsvorplatzes Design for a
Bienhaus, Wolf Bienhaus, Denis Hadjidimos, Lom; Rolf Gutbrod mit / with Hermann Kendel; canopy for the station forecourt |
Alf v. Lieven; Rolf Gutbrod mit / with Hermann Atelier Warmbronn: Frei Otto und / and Bremen (D)
Kendel, 1972 Ewald Bubner mit / with Matthias Banz, 1974 Entwurf / Design: Hans Budde mit / with
Auftraggeber / Client: Farbwerke Hoechst AG Auftraggeber / Client: South Australian Govern- Frei Otto, 1975
Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners, ment, Monarto Development Commission
Structures 3: Edmund (Ted) Happold III.78 (127) Entwurf für eine Überdachung
III.71 (120) Entwurf für einen Kühlturm der Eislaufbahn La Piazza Design for a
III.64 (113) Entwurf für das Snow Hill Design for a cooling tower canopy for the La Piazza ice rink |
Sports Centre Design for the Snow Hill Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Paris (F)
Sports Centre | Birmingham (GB) und / and Ewald Bubner mit / with Matthias Entwurf / Design: Bernhard Kohn und / and
Entwurf / Design: Birmingham Corporation Banz, Jean Goedert, Georgios Papakostas, 1974 Jacques Levy, Paris; Atelier Warmbronn:
Architects; Atelier Warmbronn: Frei Otto und / Auftraggeber / Client: Farbwerke Hoechst AG Frei Otto, 1975
and Ewald Bubner, 1973 Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners
Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners
III.72 (121) Entwurf eines Schattennetzes III.79 (128) Entwurf für die Wolverton
III.65 (114) Gutachten für ein Kultur- für einen Tennisplatz Design for a shade Agora Design for the Wolverton Agora |
zentrum Expertise on an arts centre | net for a tennis court | Hammamet Milton Keynes (GB)
Abidjan (CI) Al-Hammamat (TN) Entwurf / Design: Frei Otto, 1975
Entwurf / Design: Rolf Gutbrod mit / with Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners
Martin Gentges, Hermann Kendel, Bernd Riede; und / and Ewald Bubner mit / with Matthias
Atelier Warmbronn: Frei Otto und / and Ewald Banz, Jean Goedert, Georgios Papakostas, 1974 III.80 (132) Entwurf einer Eissporthalle
Bubner mit / with Jean Goedert, Alf v. Lieven, Auftraggeber / Client: Farbwerke Hoechst AG Design for an ice rink and community
1973 Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners: centre | Vail, Colorado (USA)
Auftraggeber / Client: Entreprise Centrale de Edmund (Ted) Happold, Michael Dickson Entwurf / Design: Dale F. Sprankle, John S.
Bâtiment Voyer & Cie., Tours Lynd, Robert B. Sprague mit / with Ernest J.
Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners, III.73 (122) Entwurf eines Schutzdachs Kump Jr., 1976–1977
Structures 3: Edmund (Ted) Happold über einem historischen Karussell Design Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn:
for a roof to protect a historic roundabout | Frei Otto, Heinz Doster, Nicholas Goldsmith,
III.66 (115) Projekt für ein Sarabhai-Zelt Washington D.C. (USA) Geoffrey Wright, 1976–1977
Sarabhai tent project | Ahmadabad (IND) Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Ingenieure / Engineering: Buro Happold:
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto und / and Ewald Bubner mit / with Matthias Michael Dickson
und / and Ewald Bubner mit / with Matthias Banz, Jean Goedert, Georgios Papakostas, 1974
Banz, Klaus Block, François Denner, Jean Auftraggeber / Client: Smithsonian Institute III.81 (133) Entwurf für Schirme für das
Goedert, Alf v. Lieven, Georgios Papakostas Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners, Heckentheater im Schlosspark von
und / and Geoffrey Wright, 1973 Structures 3: Edmund (Ted) Happold Hannover-Herrenhausen Design for the
Auftraggeber / Client: Sarabhai International Hedge Theatre in the palace grounds of
Ausführung eines Prototyps / Prototype III.74 (123) Entwurf für einen Sport- Hanover-Herrenhausen | Hannover
construction: 1973 komplex im Sultanat Design for a sports Hanover (D)
complex in the sultanate | Oman (OM) Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
III.67 (116) Entwurf für eine Voliere Design Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto, 1977
for an aviary | Ludwigsburg (D) Frei Otto, 1974 Auftraggeber / Client: Intendant der Landes-
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Auftraggeber / Client: Gehrmann Consult bühne Hannover / Director of the Landesbühne
und / and Ewald Bubner mit /with Matthias Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners Theatre of Hanover, Reinhold Rüdiger
Banz, Jean Goedert, Alf v. Lieven, Georgios
Papakostas, 1973 III.75 (124) Wettbewerb Thermen
Auftraggeber / Client: Land / State of Baden- Competition for thermal baths | Baden-
Württemberg und Stadt / and City of Baden (D)
Ludwigsburg als Gesellschafter der / as Entwurf / Design: Büro Gutbrod: Rolf Gutbrod
associates of Blühendes Barock Gartenschau mit / with Lutz Buhe, Dieter Dörschner, Martin
Ludwigsburg GmbH Gentges, Hermann Kendel, Bernd Riede; Atelier
Warmbronn: Frei Otto und / and Ewald Bubner
mit / with Matthias Banz, Jean Goedert,
Georgios Papakostas, 1974

119
III.82 (135) Wettbewerb für ein Stadion- Henning, Kendel, Riede und / and Büro Gutbrod: III.97 (157) Wettbewerb für das Compton
dach Competition for a stadium roof | Rolf Gutbrod, Hermann Kendel, 1981 Verney Opera House Competition for
Böblingen (D) Auftraggeber / Client: Internationale Bau- the Compton Verney Opera House |
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto ausstellung Berlin / International Building Birmingham (GB)
mit / with Heinz Doster, Johannes Fritz; Özbek Exhibition (IBA) 1987, Josef Paul Kleihues, Entwurf / Design: Ahrends, Burton & Koralek
Arin, 1978 Planungsdirektor für die Neubaugebiete / Plan- Architects: Richard Burton; Atelier Warmbronn:
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Böblingen ning director for the new development areas Frei Otto, 1988–1989
Ingenieur / Engineering: Edmund (Ted) Happold Ingenieure / Engineering: Buro Happold:
Edmund (Ted) Happold, Derek Croome, Michael III.98 (159) Entwurf einer Innenhof-
III.83 (137) Drei Entwürfe für einen Airfish Dickson, Peter Buckthorp überdachung für das Gymnasium Gerlingen
Three Airfish designs Design for inner courtyard for Gerlingen
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei III.90 (147) Studie Study 58° North / grammar school, Gerlingen | Stuttgart (D)
Otto mit / with R. Barthel, H. Doster, J. Fritz, Canada (CDN) Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
Ch. Kanstinger, 1978, 1979, 1988 Entwurf / Design: Arni Fullerton, 1981 Frei Otto, Christine Kanstinger, 1989
Freie Studien / Unsolicited designs Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn: Auftraggeber / Client: Gymnasium Gerlingen
Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Frei Otto mit / with Johannes Fritz und / and
Edmund Happold, Ian Liddell Heinz Doster III.99 (160) Entwurf für eine Überdachung
Aeronautische Beratung / Aeronautics Ingenieure / Engineering: Buro Happold: der Kaiserpfalz Design for a roof for the
consultants: Aeronautical College, Cranfield Edmund (Ted) Happold Imperial Palace | Gelnhausen (D)
Institute of Technology Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
III.91 (148) Überdachungsstudien für das Frei Otto, 1989
III.84 (138) Entwurf für ein Landhaus Amphitheater Canopy studies for the Ingenieure / Engineering: Buro Happold
Design for a country house | Italien amphitheatre | Trier (D)
Italy (IT) Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto III.100 (161) Entwurf für die Neugestaltung
Entwurf / Design: Frei Otto, 1980 mit / with Heinz Doster, Johannes Fritz, 1982 der Ruine St. Nikolai Design for refurbish-
Freie Studie / Unsolicited design Auftraggeber / Client: Stadt Trier und Kultus- ing the ruin of St. Nicolas’ church |
ministerium Rheinland-Pfalz / City of Trier and Hamburg (D)
III.85 (139) Entwurf eines Community the Rhineland-Palatinate Ministry of Culture Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
Center Design for a community center | Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Frei Otto, Christine Kanstinger, Ingrid Otto
Gatlinburg, Tennessee (USA) Edmund (Ted) Happold mit / with Jürgen Bradatsch, Angela Otto,
Entwurf / Design: Dale F. Sprankle, John S. Lynd, Dieter Boley, Martin Kanstinger
Robert B. Sprague, 1980 III.92 (149) Entwurf für das Deutsche Künstlerische Gestaltung / Artwork: Bettina
Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn: Segelflugmuseum Design for a German Otto, 1989
Frei Otto, Heinz Doster, Johannes Fritz, 1980 Glider Museum | Wasserkuppe / Rhön (D) Auftraggeber / Client: Freie und Hansestadt /
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Gatlin- Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Free Hanseatic City of Hamburg
burg / Tennessee Frei Otto, 1983 Ingenieure / Engineering: Buro Happold
Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Auftraggeber / Client: Stiftung Deutsches
Michael Dickson Segelflugmuseum III.101 (162) Wettbewerb Deutscher
Pavillon für die Expo 1992 Competition for
III.86 (142) Entwurf eines Festzelts III.93 (151) Wettbewerb für das Außen- the German Pavilion at the Expo 1992 |
für Elizabeth II. Design for a ceremony ministerium Competition for the Ministry Sevilla Seville (E)
tent for Elizabeth II | Sullom Voe, of Foreign Affairs | Riad Riyadh (KSA) Entwurf / Design: Frei Otto mit / with Christine
Shetlandinseln Shetland Islands (GB) Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Kanstinger, Ingrid Otto, Dieter Boley, Angela
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto, 1984 Boley, Martin Kanstinger, Mario Pfeil, Bettina
Frei Otto, Heinz Doster, Johannes Fritz, Auftraggeber / Client: Regierung von Saudi- Otto, 1990
N. Stone, H. Theune, 1981 Arabien / Government of Saudi Arabia Auftraggeber / Client: Bundesrepublik Deutsch-
Auftraggeber / Client: BP – Company Ingenieure / Engineering: Buro Happold land, Bundesbauministerium / Federal Republic
Ingenieure / Engineering: Buro Happold: of Gemany, Ministry of Building and Urban
Edmund (Ted) Happold, I. Liddell, M. Dickson III.94 (152) Entwurf für eine Überdachung Development
des Kreuzgangs Design for a roof for the Ingenieure / Engineering: Buro Happold:
III.87 (143) Wettbewerb für eine Leicht- cloister | Feuchtwangen (D) Edmund (Ted) Happold
athletik-Sporthalle Competition for an Entwurf / Design: Frei Otto, 1987
athletics hall | Frankfurt am Main (D) Auftraggeber / Client: Stadt / City of III.102 (163) Entwurf für das Atlantis-
Entwurf / Design: Mutschler, Langner + Partner: Feuchtwangen Mariposa-Projekt Design for the Atlantis-
G. Stöckmann, K. Trillig, 1981 Mariposa-Project | Teneriffa Tenerife (E)
Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn: Frei III.95 (153) Entwurf für das Ausstellungs- Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto
Otto, Heinz Doster, Johannes Fritz, N. Stone gelände auf der Insel Neeltje Jans Design mit / with Ingrid Otto, Christine Kanstinger und /
Auftraggeber / Client: Stadt Frankfurt am Main for the exhibition site on Neeltje Jans | and Henner Rolvien, 1990–1991
Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Niederlande Netherlands (NL) Auftraggeber / Client: Helga und / and Hans-
Edmund (Ted) Happold, T. Ealey Entwurf / Design: van Gasteren C.S.: Louis van Jürgen Müller
Gasteren; Wilhelm Holzbauer; Atelier Warm-
III.88 (144) Wettbewerb für eine Messe- bronn: Frei Otto mit / with Ingrid Otto, Christine III.103 (164) Internationaler Wettbewerb
halle Competition for a fair pavilion | Otto-Kanstinger, 1987 für die Hauptverwaltung der Commerz-
Frankfurt am Main (D) Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners: bank AG International competition for the
Entwurf / Design: Rolf Gutbrod mit / with Martin Manning headquarters of the Commerzbank AG |
Hermann Kendel, M. Küßner, R. Riegler, Frankfurt am Main (D)
A. Böhm; Frei Otto mit / with Johannes Fritz, III.96 (155) Entwurf für die Einhausung Entwurf / Design: Ingenhoven, Overdiek und /
Heinz Doster, B. Dreher, N. Weber, 1981 des Mittleren Rings Design for enclosing and Partner: Christoph Ingenhoven,
Auftraggeber / Client: Messe-GmbH, the Mittlerer Ring Schenkendorfstraße | in Zusammenarbeit mit / in cooperation with
Frankfurt am Main München Munich (D) Frei Otto, 1991
Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto, Auftraggeber / Client: Immobilien-Vermietungs-
Edmund (Ted ) Happold, Michael Dickson, Ingrid Otto, Christine Kanstinger, Bettina Otto, gesellschaft Alpha / Beta Dr. Grubelt Objekt
Ian Liddell, R. Webster Dietmar Otto; Ewald Bubner, Dorsten Hauptverwaltung Frankfurt KG
Gartengestaltung / Landscape gardening: 1987–1988 Ingenieure / Engineering: Buro Happold
Hans Luz, H. Kienle Auftraggeber / Client: Tiefbauamt der Stadt Consulting Engineers Ltd.
München / City of Munich Civil Engineering
III.89 (145) Entwurf für Ökohäuser, Department III.104 (165) Gestaltung des Zentralen
Erstes Projekt Design for ecological Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Platzes der Daimler-Benz Konzern-
houses, first project Askanischer Platz, Edmund (Ted) Happold verwaltung Suggestions for designing the
Berlin-Kreuzberg | Berlin (D) central square for the Daimler-Benz
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto, headquarters | Stuttgart-Möhringen (D)
Heinz Doster, Johannes Fritz, Architekten Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:

120 Werkverzeichnis
Catalogue of works
Frei Otto, Ingrid Otto, Christine Kanstinger; III.110 (171) Entwurf einer wandernden III.118 (188) Wohnhaus House |
Rasch und Bradatsch: Bodo Rasch, 1991 Hülle für Schadmülldeponien Design for a Leonberg (D)
Auftraggeber / Client: Daimler-Benz AG, movable canopy for hazardous waste Entwurf / Design: Frei Otto, Christine
Edzard Reuter, Vorstandsvorsitzender / CEO deposits Kanstinger, 2001
Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto, Auftraggeber / Client: Alexander Herr
Edmund (Ted) Happold Ingrid Otto, Christine Kanstinger; SL Rasch:
Bodo Rasch, Bernhard Gawenat, Swibert III.119 (189) Geladener Wettbewerb für
III.105 (166) Entwurf eines Erweiterungs- Greiner, 1994 das Zentralgebäude des BMW-Werks
baus für die Fachhochschule Design for an Freie Studie / Unsolicited design Competition by invitation for the central
extension to the Fachhochschule | Ulm (D) Ingenieure / Engineering: Buro Happold: factory building of BMW | Leipzig (D)
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto, Edmund (Ted) Happold Entwurf / Design: Grüntuch Ernst Architekten
Ingrid Otto, Christine Kanstinger; Stroheker, Beratung / Consulting: Frei Otto, 2002
Guther + Partner: Christian Guther, Michael III.111 (173) Entwurf für das Wohnhaus Auftraggeber / Client: BMW AG
Baur, Sebastian Henrich, Johannes Baust, 1991 Happold Design for the Happold
Auftraggeber / Client: Staatliches Hochbau- residence | Bath (GB) III.120 (190) Ideen für ein Zeichen an
und Universitätsbauamt Ulm / Ulm State Con- Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: der Rhein-Schiffsanlegestelle Ideas for a
struction and University Building Departments Frei Otto, Christine Kanstinger, 1995 sign at the Rhine boat landing stage |
Ingenieure / Engineering: Buro Happold: Auftraggeber / Client: Edmund (Ted) Happold Xanten (D)
Edmund (Ted) Happold, Michael Dickson, Entwurf / Design: Atelier Warmbronn:
Anthony Mclaughlin, Rüdiger Lutz III.112 (174) Entwurf für die Erweiterung Frei Otto, Christine Kanstinger, Ingrid Otto,
eines Technologiecenters des Haupt- 2002
III.106 (167) Vorschläge zur Planung des werks der Festo AG Design for extending a
Fahrwegs der Magnetschnellbahn nach technology center at the Festo AG, III.121 (191) Geladener Wettbewerb für
ästhetischen und ökologischen Gesichts- Esslingen-Berkheim | Esslingen (D) den Hauptsitz der Europäischen Zentral-
punkten Suggestions for planning the Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto bank Invitation-only competition for the
route of a magnetic high-speed railway mit / with SL Rasch: Bodo Rasch, Jürgen headquarters of the European Central
according to aesthetic and environmental Bradatsch, 1995/1996 Bank | Frankfurt am Main (D)
principles Auftraggeber / Client: Festo AG & Co. KG, Entwurf / Design: Grüntuch Ernst Architekten
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto, Esslingen-Berkheim Beratung: Frei Otto, 2003
Ingrid Otto, Christine Otto-Kanstinger, Dietmar Auftraggeber / Client: Europäische Zentralbank
Otto, Rüdiger Lutz; Galerie Atlantis, Stuttgart: III.113 (178) Entwurf für einen Turm (EZB) / European Central Bank (ECB)
Helga und / and Hans-Jürgen Müller, 1991–1992 Design for a tower, Postplatz | Dresden (D)
Auftraggeber / Client: Bundesministerium für Beratung / Consulting: Atelier Warmbronn: III.122 (193) Entwurf von Schirmen Design
Forschung und Technologie / Federal Ministry Frei Otto, 1996 for umbrellas, Stuttgarter Schlossplatz |
of Research and Technology, Förderungs- Stuttgart (D)
kennzeichen / Grant No. TV 9054 III.114 (179) Entwurf eines Pavillons für Entwurf / Design: Architekturbüro Rasch und
Ingenieure / Engineering: Buro Happold: die Deutsche Lungenstiftung auf der Expo Bradatsch: Bodo Rasch, Jürgen Bradatsch;
Edmund (Ted) Happold, Michael Dickson 2000 Design for a pavilion for the Atelier Warmbronn: Frei Otto, 2003–2004
Deutsche Lungenstiftung at the Expo Freie Studie / Unsolicited design
III.107 (168) Wettbewerb für das 2000 | Hannover Hanover (D)
Messegelände Recinto Ferial de Tenerife Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: III.123 (194) Entwurf für das Raumort-
Competition for the Recinto Ferial de Frei Otto, 1997 labor Design for the Space Laboratory
Tenerife exhibition site | Santa Cruz de Auftraggeber / Client: Deutsche Lungenstiftung, Hombroich | Neuss (D)
Tenerife (E) Hannover / Hanover: Christiane Blass, Gerhard Architekten: Atelier Warmbronn: Frei Otto,
Entwurf / Design: Felipe Artengo Rufino, Sybrecht Christine Kanstinger, 2004
Fernando M. Menis, José Maria Rodriguez- Auftraggeber / Client: Karl-Heinrich Müller
Pastrana Malagón; Atelier Warmbronn: III.115 (182) Sanierungsvorschlag für
Frei Otto, 1992 das Colosseum, ein Stützmauergebäude III.124 (195) Bewerbung für das Freedom-
Auftraggeber / Client: Messegesellschaft / des ehemaligen Stahlwerks von Museum Application for the Freedom
Exhibition Company, Teneriffa / Tenerife Krupp Redevelopment proposal for the Museum | New York (USA)
Colosseum, a supporting wall structure Entwurf / Design: Shigeru Ban; Atelier
III.108 (169) Wettbewerb für Wohnen at the former Krupp Steelworks | Warmbronn: Frei Otto, 2004
2000 – Experimenteller Wohnungsbau Bochum West (D) Auftraggeber / Client: Lower Manhattan
IGA 1993 Wohnen 2000 – Competition Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Development Corporation (LMDC)
for experimental housing IGA 1993 | Otto, Ingrid Otto, Christine Otto-Kanstinger;
Stuttgart (D) Architekturbüro Rasch und Bradatsch: Bodo III.125 (196) Wettbewerb für eine
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Rasch, Jürgen Bradatsch, Bernhard Gawenat, Bahnsteigüberdachung an der Haltestelle
Frei Otto, Christine Kanstinger, Ingrid Otto, 1993 Jochem Plass, Frederic Haug, 1999 Arena Aufschalke Competition for a
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Stuttgart, platform roof at the Arena Aufschalke
Referat für Städtebau / Department of Urban III.116 (186) Entwurf für das Uno Chiyo station | Gelsenkirchen (D)
Development, Stuttgarter Wohnungs- und Memorial Museum Design for the Uno Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto
Städtebau-Gesellschaft mbH (SWSG), Landes- Chiyo Memorial Museum | Iwakuni, mit / with Ingrid Otto, Christine Kanstinger;
entwicklungsgesellschaft Baden-Württemberg Yamaguchi Prefecture (J) Architekturbüro Rasch und Bradatsch: Jürgen
mbH (Leg), Das Siedlungswerk, Gemeinnützige Entwurf / Design: Shigeru Ban Architects: Bradatsch, Bernhard Gawenat, Cristiana Saboia
Gesellschaft für Wohnungs- und Städtebau Shigeru Ban de Freitas, Matthias Gühne, Peter Pätzold, 2004
mbH, FLÜWO Bauen und Wohnen EG Beratung / Consulting: Frei Otto, 2001 Auftraggeber / Client: Stadt / City of Gelsen-
Ingenieure / Engineering: Ove Arup & Partners kirchen, Referat 65 Hochbau / Department 65:
III.109 (170) Vorschläge für eine zukünf- Construction Department
tige Nutzung der St. Peter’s Church als III.117 (187) Entwurf für einen Wetter-
Gedenkstätte Suggestions for a future use schutz des Burggrabens Design for III.126 (Werkverzeichnis / Catalogue of
for St. Peter’s church as a memorial | protecting the Wertheim castle moat works 2005, S. / p. 356) Entwurf für ein
Bristol (GB) against the weather | Wertheim (D) Neues World Trade Center Design for a
Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: Frei Otto Entwurf / Design: Atelier Warmbronn: New World Trade Center | New York (D)
mit / with Ingrid Otto, Christine Kanstinger; Frei Otto, Christine Kanstinger, Ingrid Otto; Entwurf / Design: Frei Otto, 2001
Ahrends Burton Koralek: Richard Burton, 1993 SL Rasch: Bodo Rasch, Jürgen Bradatsch, Freie Studie / Unsolicited design
Auftraggeber / Client: Stadt / City of Bristol 2001
Künstlerische Gestaltung der Glasmalerei / Auftraggeber / Client: Stadt / City of Wertheim
Artistic design for stained glass: Alexander
Beleschenko
Ingenieure / Engineering: Buro Happold:
Edmund (Ted) Happold, Michael Dickson

121
Veröffentlichungen
Bibliography

1969 1971 1971 1971 1972

1973 1974 1975 1977 1974

1978 1975 1978 1975 1983

1976 1978 1988 1979 1979

1979 1979 1992 1998 1990

1980 1981 1985 1980 1984

1985 1983 1990 1989 1984

1984 1994 2004 1992 1995

Cover der IL-Mitteilungen 1969–2004, IL 40 (Verzweigungen) ist nicht erschienen Covers of the IL Informations 1969–2004, IL 40
(Branching Structures) was not published

122 Veröffentlichungen
Bibliography
Veröffentlichungen
Bibliography

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Books by Frei Otto as author and editor works of Frei Otto Frei Otto (Auswahl)
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Zugbeanspruchte Konstruktionen. Museum of Modern Art. New York 1972 mit Schalenkonstruktionen. In: ders.:
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1966 (auch in ungarischer und russischer Geburtstag. Köln / Cologne 1990 [= arcus, S. 207–262
Sprache erschienen) Architektur und Naturwissenschaft 10]
Tensile Structures: Design, Structure and Flagge, Ingeborg: Frei Otto – Die großen
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Berthold (Hrsg.): Natürliche Konstruktio- Partner – Bauten 1952–1992. Stuttgart
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Naturwissenschaft 4] Architectural Solutions. In: AA files 50,
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Nachdruck mit Beiträgen von Rainer Jaeger, Falk: Ingenieurporträt: Frei Otto.
Graefe und Christian Schädlich / Reprint Architekt, Konstrukteur und Visionär,
with contributions of Rainer Graefe and Förderer der Leichtbauweise. In: db
Christian Schädlich. Stuttgart / Dresden Deutsche Bauzeitung 2006, H. 6, S. 22–77
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Towards an Architecture of the Minimal. Nerdinger, Winfried: Frei Otto, Innovator
Stuttgart 1995 of Tensile and Membrane Structures
(Born 1925). In: Powell, Kenneth (Hrsg.):
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Schmal, Peter: Das Architekturmodell.
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Flächentragwerke, 1969–2004 Kat. Deutsches Architekturmuseum,
Mitteilungen des Instituts für leichte Frankfurt am Main 2012, S. 45–50
Flächentragwerke, Universität Stuttgart
(IL Mitteilungen). Alle Bände zweisprachig
(deutsch, englisch)
40 Publications of the Institute of Light-
weight Structures, 1969–2004
Informations of the Institute of Light-
weight Structures, University of Stuttgart
(IL Informations). All volumes bilingual
(German / English)

123
Biografie
Biography

Frei Otto, Atelier in Warmbronn, um 1970 Frei Otto, studio in Warmbronn, around 1970

31. Mai 1925 Awarded scholarship by the German 1960


geboren in Siegmar, Sachsen National Academic Foundation; study trip Visiting Professor an der Yale University
through the USA to study the work of New Haven / USA
31 May 1925 Frank Lloyd Wright, Fred N. Severud, Erich Visiting professor at Yale University,
born in Siegmar, Saxony Mendelsohn, Eoro Saarinen, Ludwig Mies New Haven, USA
van der Rohe, Richard Neutra, Charles and
1943 Ray Eames 1962
Abitur; Aufnahme des Studiums der Studies in sociology and urban development Visiting Professor an der University of
Architektur an der Technischen Hochschule at the University of Virginia, Charlottesville California, Berkeley / USA, sowie am
Berlin Massachusetts Institute of Technology (MIT),
School-leaving exam; commenced studies in 1952 Cambridge / USA, und an der Harvard
architecture at the Technische Hochschule Diplom, Technische Universität Berlin University, Cambridge / USA
Berlin Freier Architekt in Berlin; Gründung eines Visiting professor at the University of
eigenen Architekturbüros California, Berkeley, USA, the Massachusetts
1943–1945 Gratuated from the Technical University of Institute of Technology (MIT), Cambridge,
Wehrdienst: Flugzeugführer in einem Berlin; founded his own architectural office USA and Harvard University, Cambridge,
Jagdgeschwader USA
Military service: fighter squadron pilot 1954
Dissertation ›Das hängende Dach‹, 1964
1945–1947 Technische Universität Berlin Gründung des ›Instituts für leichte Flächen-
Kriegsgefangenschaft bei Chartres, Awarded doctorate of civil engineering at tragwerke‹ (IL) an der Technischen
Frankreich; Lagerarchitekt Technical University of Berlin “Das hängende Hochschule Stuttgart; die Leitung wird
Prisoner of war in France near Chartres; Dach” (The Suspended Roof) Frei Otto übertragen; organisatorisch wird
camp architect das IL der Fakultät Bauwesen, Abteilung
1958 Bauingenieurwesen, zugeteilt
1948–1952 Gründung der ›Entwicklungsstätte für Establishment of the Institute for Light-
Studium der Architektur an der Technischen den Leichtbau‹ (EL), eines kleinen privaten weight Structures (IL) at the University of
Universität Berlin, u. a. bei Hans Freese, Forschungsinstituts, Atelier Berlin- Stuttgart; Frei Otto was made ist director;
Hellmuth Bickenbach und Gerhard Jobst Zehlendorf in orginisational terms the IL was attached
Studied architecture at the Technical Visiting Professor an der Washington to the construction engineering department
University of Berlin; teachers included Hans University St. Louis / USA of the faculty of civil and structural
Freese, Hellmuth Bickenbach and Gerhard Establishment of the Institute for Develop- engineering
Jobst ment of Lightweight Construction (EL),
a small private institute; studio in Berlin- 1965
1950–1951 Zehlendorf Ernennung zum Honorarprofessor an der
Stipendiat der Studienstiftung des deut- Visiting professor at Washington University, Technischen Hochschule Stuttgart
schen Volkes; Studienreise durch die USA St. Louis, USA Appointed honorary professor, University of
zu Frank Lloyd Wright, Fred N. Severud, Stuttgart
Erich Mendelsohn, Eero Saarinen, Ludwig 1959
Mies van der Rohe, Richard Neutra, Charles Gastdozent an der Hochschule für
und Ray Eames Gestaltung (HfG), Ulm
Studium der Soziologie und des Städtebaus Guest lecturer at Design University
an der University of Virginia, Charlottesville (Hochschule für Gestaltung, HfG) of Ulm

124 Biografie
Biography
1967 palaeontologists, morphologists, physicists, Honorary Doctor of Science, University of
Deutscher Pavillon auf der Expo 1967 in chaos theorists, physicians, historians, Bath, England
Montreal (mit Rolf Gutbrod); internationaler philosophers Aga Khan Award (together with Rolf
Durchbruch als Architekt Gutbrod) for the conference centre in
German pavilion at Expo 1967 in Montreal, 1985 Mecca, Saudi Arabia
in collaboration with Rolf Gutbrod; gleichzeitige Tätigkeit im SFB 64 (1970–
international breakthrough as architect 1985) und SFB 230 (1984–1995) 1982
and design engineer Concurrently active in SFB 64 (1970–1985) Medaille de la Recherche et de la Technique
and SFB 230 (1984–1995) der Académie d‘Architecture, Paris/
1968 Frankreich
Auftrag der Olympiabaugesellschaft (Bund, 1991 Honorary Fellow des Royal Institute of
Land Bayern, Stadt München) an das IL Emeritierung British Architects (RIBA), London / England
für Messmodelle im Zusammenhang mit der Emeritus professor Großer Preis und Goldmedaille des Bundes
geplanten Überdachung des Hauptsport- Deutscher Architekten BDA
stättenbereichs im Olympiapark München 1995 Awarded Medaille de la Recherche et de la
Vorbereitung der Gründung des Sonder- Beendigung des Sonderforschungsbereichs Technique by the Académie d‘Architecture,
forschungsbereichs 64 ›Weitgespannte 230 ›Natürliche Konstruktionen‹ Paris, France
Flächentragwerke‹ der Deutschen Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule Honorary fellow of the Royal Institute of
Forschungsgemeinschaft (DFG) für Gestaltung, Karlsruhe British Architects (RIBA), London, England
IL commissioned by Olympiabaugesellschaft Completion of the Special Research Project Awarded the Grand Prize and gold medal by
in Munich (consisting of the German 230 “Natural constructions” the Association of German Architects (BDA)
government, the State of Bavaria, and the Visiting professor at the Staatliche Hoch-
City of Munich) to construct measurement schule für Gestaltung, Karlsruhe 1986
models for the projected roof of the main Honorary Fellow der Institution of Structural
sports stadium in the Munich Olympic 2005 Engineers London / England
Park preparation of the establishment of Erste umfassende Retrospektive: Honorary fellow of the Institution of
the Special Research Project (SFB) 64 Frei Otto – Leicht bauen, natürlich gestalten, Structural Engineers London, England
“Wide-Spanned Lightweight Structures” Architekturmuseum der TU München in
of the German Research Foundation (DFG) der Pinakothek der Moderne 1990
First comprehensive exhibition: Frei Otto – Ehrendoktor der Universität Essen
1969 Lightweight Construction, Natural Design, Honorary doctorate, University of Essen
Gründung des Ateliers Warmbronn, Architekturmuseum der TU München,
Frei Otto mit Ewald Bubner; seit 1986 Atelier Pinakothek der Moderne 1992
Frei Otto Warmbronn Preis des Deutschen Werkbunds Bayern,
Establishment of the Atelier Warmbronn München
architectural studio, Frei Otto with Ewald Auszeichnungen / Awards Prize of the Deutscher Werkbund Bayern
Bubner; since 1986 Atelier Frei Otto
Warmbronn 1967 1996
Kunstpreis der Stadt Berlin Großer Preis des Deutschen Architekten-
1971 Prix Perret der Union Internationale des und Ingenieurverbandes, Berlin
Leiter der Architektur-Klasse der internatio- Architectes (mit Rolf Gutbrod) Awarded the Grand Prize of the Deutscher
nalen Sommerakademie für Bildende Kunst, Awarded the Art Prize of the City of Berlin Architekten- und Ingenieurverband
Salzburg Awarded the Prix Perret of the Union (German Association of Architects and
Einzelausstellung im Museum of Modern Internationale des Architectes (together Engineers), Berlin
Art (MoMA) in New York / USA. with Rolf Gutbrod)
Die Ausstellung wurde 1975 und 1977 neu 1998
konzipiert und als Wanderausstellung in 1968 Aga Khan Award for Architecture (mit
Nordamerika, Europa, Asien und Australien Honorary Fellow des American Institute of Omrania und Happold) für den Diplomatic
gezeigt Architects Club in Riad/Saudi-Arabien
Director of the architectural class of the Honorary fellow of the American Institute Aga Khan Award for Architecture (together
international Summer Academy of Fine of Architects with Omrania and Happold) for the
Arts, Salzburg Diplomatic Club in Riyadh, Saudi Arabia
Individual exhibition in the Museum of 1970
Modern Art (MoMA) in New York, USA. Mitglied der Akademie der Künste Berlin 2005
In 1975 and 1977, the exhibition was Member of the Berlin Academy of the Arts Royal Gold Medal des Royal Institute of
redesigned as a touring exhibition and British Architects (RIBA)
taken to North America, Europe, Asia and 1973 Ehrendoktor der Fakultät für Architektur
Australia Ehrendoktor der Washington University der Technischen Universität München
St. Louis / USA Royal Gold Medal of the Royal Institute of
1976 Honorary doctorate from Washington British Architects (RIBA)
Ordentlicher Professor an der Universität University St. Louis, USA Honorary doctorate, Technische Universität
Stuttgart München
Full professor, University of Stuttgart 1974
Thomas Jefferson Prize and Medal der 2006
1984 University of Virginia, Charlottesville, USA Praemium Imperiale in der Sparte
Gründungsmitglied des Sonderforschungs- Awarded Thomas Jefferson Prize and Architektur der Japan Art Association
bereichs 230 ›Natürliche Konstruktionen, Medal in Architecture by the University of Praemium Imperiale architecture award of
Leichtbau in Architektur und Natur‹ der Virginia, Charlottesville, USA the Japan Art Association
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG);
größtes interdisziplinäres deutsches 1977 9. März 2015
Forschungsprojekt von Architekten, Ehrenprofessur der Universidad Nacional gestorben in Warmbronn
Ingenieuren, Biologen, Verhaltensforschern, Frederico Villareal, Lima / Peru Verleihung des Pritzker-Architektur-Preises
Paläontologen, Morphologen, Physikern, Honorary professor, Universidad Nacional postum
Chaosforschern, Medizinern, Historikern, Frederico Villareal, Lima, Peru
Philosophen 9 March 2015
Founding member of the Special Research 1980 Died in Warmbronn
Project 230 “Natural constructions – light- Honorary Doctor of Science der University Posthumous award of the Pritzker
weight construction in architecture and of Bath / England Architecture Prize
nature” of the German Research Foundation Aga Khan Award (mit Rolf Gutbrod) für
(DFG); largest interdisciplinary German das Konferenzzentrum in Mekka /
research project; participants: architects, Saudi-Arabien
engineers, biologists, behavioural scientists,

125
Abbildungsnachweis Autoren
Picture credits Authors

Allen, die durch die Überlassung ihrer of a tree house – Frei Otto’s eco-house Irene Meissner
Bildvorlagen, durch Erteilung von Repro- project Architekturstudium Technische Hochschule
duktionserlaubnis und durch Auskünfte am S. p. 22 l. l. North Carolina State Fair, Darmstadt
Zustandekommen des Buchs mitgeholfen Raleigh 1988–1995 Tätigkeit bei Kammerer + Belz,
haben, sagen die Autoren und der Verlag S. p. 22 r. r. Ove Arup & Partners, London Kucher und Partner, Stuttgart
aufrichtigen Dank. Trotz intensiver S. p. 24 r. r. Johann-Gerhard Helmcke, 1995–2001 wissenschaftliche Assistentin
Bemühungen konnten wir einige Urheber Berlin am Lehrstuhl für Entwerfen, Baukonstruk-
der Fotos und Abbildungen nicht ermitteln, S. p. 26; S. p. 31; S. p. 83 u. b. Eberhard tion und Baustoffkunde, TU München
die Urheberrechte sind aber gewahrt. Möller, München Munich seit 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin
Wir bitten um dementsprechende Nachricht. S. p. 27 u.r. b.r. Herbert Seiler, München am Architekturmuseum der TU München;
Munich verantwortliche Mitarbeit bei zahlreichen
The authors and publishers would like to S. p. 28 4. R. o.M. 4th r. t.c.; S. p. 30 u.M. Ausstellungen, u. a. Frei Otto (2005)
express their sincere gratitude to all those b.c.; S. p. 71 o.r. t.r.; S. p. 71 u.l. b.l.; S. p. 71 u.r. 2012 Promotion über Sep Ruf
who have assisted in the production of this b.r.; S. p. 100 o. t.; S. p. 112 Fritz Dressler, 2013/14 und 2014/15 Vorlesungen zur
book, be it through providing photos or Worpswede Architekturgeschichte an der Hochschule
artwork or granting permission to reproduce S. p. 28 4. R. r. 4th r. r.; S. p. 54 u.l. b.l. Augsburg, Lehrstuhlvertretung Baugeschichte
their documents or providing other Michael Schröck, Stapel bei near Horstedt und Architekturtheorie
information. Despite intensive endeavours, S. p. 30 o. t. Helke Rodemeier, Köln a. o. Mitglied im Bund Deutscher
we were unable to establish copyright Cologne Architekten BDA
ownership in just a few cases; however, S. p. 30 u.l. b.l. Shigeru Ban Architects,
copyright is assured. Please notify us Tokio Tokyo Studied architecture at the Technical
accordingly in such instance. S. p. 30 u.r. b.r.; S. p. 84 o. t.; S. p. 85 Buro University of Darmstadt
Happold, Bath 1988–1995: worked with Kammerer + Belz,
S. p. 42 u. b. Erzbischöfliches Ordinariat Kucher & Partner, Stuttgart
Alle Abbildungen Atelier Frei Otto München Archiepiscopal Chair, Munich 1995–2001: research assistant at the Chair
Warmbronn, mit Ausnahme von All pictures S. p. 44 M. c. Bauwelt 30, 1957, S. 197 of Design, Building Construction and
by Atelier Frei Otto Warmbronn, except: S. p. 49 u.l. b.l. Aga Khan Trust for Culture Building Material Science, TU Munich
S. p. 51 o. t. Swen Carlin, Heidelberg Since 2001: research associate at the
ILEK Institut für Leichtbau Entwerfen und S. p. 51 u.l. b.l.; S. p. 103 o.r. t.r.; S. p. 103 u. b. Architekturmuseum der TU München;
Konstruieren, Stuttgart ILEK Institute for Frank Kaltenbach, München Munich responsible collaboration in numerous
Lightweight Structures and Conceptual S. p. 51 u.r. b.r. Stefan Müller-Naumann, exhibitions, including Frei Otto (2005)
Design: München Munich 2012: doctorate through Sep Ruf
S. p. 2; S. p. 16; S. p. 25 u. b.; S. p. 28 1. R. o.r. S. p. 58 u. b.; S. p. 59 Werner Huthmacher, 2013/14 & 2014/15: lectures on the history
1st r. t.r.; S. p. 39 u.l. b.l.; S. p. 41 M.l. c.l.; Berlin of architecture at the University of Applied
S. p. 48 o.r. t.r.; S. p. 54 u.r. b.r.; S. p. 55 u. b.; S. p. 63 Jonathan Park, London Sciences Augsburg, stand-in professor for
S. p. 57; S. p. 58 o.r. t.r.; S. p. 61; S. p. 62 r. r.; S. p. 64 o. t. Jürgen Schmidt, Berlin the history and theory of architecture
S. p. 68 u.l. b.l.; S. p. 68 r. r.; S. p. 69; S. p. 72 S. p. 64 u. b. Marcus Bredt, Berlin Extraordinary member of the Association of
u.l. b.l.; S. p. 72 o.r. t.r.; S. p. 77 u.l. b.l.; S. p. 65 l. l. Siegrid Neubert, Berlin German Architects (BDA)
S. p. 80 u.r. b.r.; S. p. 90 o.l. t.l.; S. p. 91 o.r. S. p. 65 r. r. Eddie Keogh, London
t.r.; S. p. 92 o.l. t.l.; S. p. 99 u.r. b.r.; S. p. 101 S. p. 71 M.l. c.l.; S. p. 101 o.l. t.l. Drew, Philip:
u.r. b.r.; S. p. 108 o.l. t.l.; S. p. 109 o. t. Frei Otto – Form und Konstruktion. Eberhard Möller
Stuttgart 1976, S. p. 98, S. p. 129 Studium Architektur und Bauingenieur-
Den Mitteilungen des Instituts für leichte S. p. 74 u. b. Jonathan Park, London wesen an der Technischen Universität
Flächentragwerke IL 10, IL 18, IL 25 S. p. 76 SL Archiv, SL Rasch GmbH, Special München
entnommen From the Informations of the and Lightweight structures, Leinfelden- Masterstudium Denkmalpflege an der
Institute for Lightweight Structures IL 10, IL Echterdingen Universidad Politécnica de Madrid
18, IL 25: S. p. 77 o.l. t.l. schlaich bergermann und 1997–2004 Mitarbeit in Architektur- und
S. p. 24 l. l.; S. p. 28 1. R. o.l. 1st r. t.l.; S. p. 28 partner, Stuttgart Ingenieurbüros
1. R. o.M. 1st r. t.c.; S. p. 28 2. R. l. 2nd r. l.; S. p. 77 o.r. t.r.; S. p. 77 u.r. b.r. Heiner 2004–2011 wissenschaftlicher Assistent
S. p. 28 2. R. M. 2nd r. c.; S. p. 28 3. R. l. 3rd r. l.; Leiska, Seestermühe am Lehrstuhl für Tragwerksplanung und am
S. p. 28 3. R. M. 3rd r. c.; S. p. 28 3. R. r. 3rd r. l.; S. p. 81 Philipp, Klaus Jan (Hrsg.): Rolf Architekturmuseum der TU München
S. p. 28 4. R. u.M. 4th r. b.c.; S. p. 42 o.r. t.r.; Gutbrod. Bauen in den Boomjahren. 2009 Gründung TWP Tragwerkplan
S. p. 80 u.l. b.l. Salzburg 2011, S. p. 80 Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH
S. p. 82 u.l. b.l.; S. p. 101 u.l. b.l. DAM, 2011 Promotion an der TU München
Aus from Roland, Conrad: Frei Otto – Deutsches Architektur Museum, seit 2011 Professur an der Hochschule
Spannweiten. Berlin/Frankfurt a. M./Wien Frankfurt a. M. Karlsruhe – Technik und Wirtschaft
1965: S. p. 82 u.r. b.r. Joachim Langner,
S. p. 39 o.l. t.l.; S. p. 42 o.l. t.l.; S. p. 46 o.r. t.r.; Ludwigshafen-Oggersheim Studied architecture and civil engineering at
S. p. 47 u.l. b.l.; S. p. 68 o.l. t.l.; S. p. 68 M.l. c.l.; S. p. 83 o. t. Luftbildarchiv Albrecht the Technische Universität Munich
S. p. 90 o.r. t.r. Brugger im Landesmedienzentrum Master in monument preservation at the
Baden-Württemberg Universidad Politécnica de Madrid
saai | Südwestdeutsches Archiv für S. p. 87 o.l. t.l. gmp Architekten von Gerkan, 1997–2004: worked with architecture and
Architektur und Ingenieurbau, Karlsruher Marg + Partner engineering firms
Institut für Technologie, Werkarchiv Frei S. p. 87 o.r. t.r. Nigel Young, London 2004–2011: research assistant at the Chair
Otto saai | Archive for Architecture and S. p. 87 u.l. b.l. Chuck Choi Architectural of Structural Design and at the Architektur-
Engineering in Southwest Germany, Photography, Brooklyn museum der TU München
Karlsruhe Institute of Technology archive of S. p. 87 u.r. b.r. Stepan Falk, Berlin 2009: founded TWP (Tragwerkplan
work Frei Otto: S. p. 95 o.l. t.l. D. Altenkirch, Karlsruhe Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH)
S. p. 27 u.l. b.l.; S. p. 39 o.r. t.r.; S. p. 56 o.l. t.l.; S. p. 95 u.l. b.l. Paolo Rosselli, Mailand Milan 2011: doctorate at the TU Munich
S. p. 60 u. b.; S. p. 80 o.l. t.l.; S. p. 80 o.r. t.r.; S. p. 95 o.r. t.r.; S. p. 95 u.r. b.r. Jürgen Since 2011: professorship at the Karlsruhe
S. p. 84 u.l. b.l.; S. p. 86; S. p. 91 u. b.; S. p. 92 Schmidt, Köln Cologne University of Applied Sciences
o.r. t.r. S. p. 98 u. b.; S. p. 99 u.l. b.l. Textiles Bauen:
S. p. 33; S. p. 34 KIT/saai, Martin Kunz, Stromeyer. Firmenpublikation Company
Karlsruhe brochure. Konstanz 1968, S. p. 52; S. p. 53
S. p. 14 Gernot Minke, Kassel S. p. 103 o.l. t.l. Finn Geipel und Nicolas
S. p. 17; S. p. 19; S. p. 58 o.l. t.l.; S. p. 72 u.r. Michelin, Labfac, Paris
b.r. Berthold Burkhardt, Braunschweig S. p. 110 Hermann Kendel, Berlin
Brunswick S. p. 111 o.l. t.l. Cornelia Suhan, Dortmund
S. p. 20 Filmstill, Beate Lendt, Der Traum S. p. 111 o.r. t.r. Roland Halbe, Stuttgart
vom Baumhaus – das Ökohausprojekt von S. p. 111 u. b. Frédéric Druot, Paris
Frei Otto Film still, Beate Lendt, Dreaming S. p. 127 Patrick Voigt, Berlin

126 Abbildungsnachweis
Picture credits
Evangelische Kirche Protestant Church, Berlin-Schönow, 1961 (I.8)

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