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Spannbeton in der Sch

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��� Béton précontraint en


Suisse
Umschlagphoto: P. Mort, Zürich
Spannbeton in der
Schweiz

Béton précontraint
en Suisse

Zum 7. F I P-Kongress 1 974

H erausgegeben von der Techn ischen Forschungs­


und Beratu ngsstelle der Schwe izerischen Zement­
industrie, Wildegg 1 974
Copyright bei der
Technischen Forschu ngs- und Beratu ngsste l l e
d e r Schweizerischen Zementindustrie,
Wildegg

1 974 Druc k: H . Kei ler & Cie., Brugg


Vorwort

D i e schweizerische Bau i n d ustrie ist bestrebt, anläss­


l i ch des 7. Kongresses der Fédération I nternationale
de la Précontrai nte ( F I P) d i e Leistungen im schwei­
zerischen Spannbetonbau darzustel len und e i n ige
ausgesuchte Beisp iele von Real isationen in dieser
Bauweise zu zeigen. Der vorl iegende Bericht zeigt,
dass der Span nbeton in der Schweiz sehr mannig­
fach angewandt wird und einen hohen tec h n ischen
Stand erreicht hat. D u rch die Zusammenarbeit der
l ngen ieure für die Proje ktierung, der Spezialfirmen
für Spann beton, der Bauunternehmer und der Hoch­
sch ulen entstanden eine Reihe von Bauwerken auf
den Geb ieten des Brücken-, H och- und Tiefbaues,
die weltweit Anerke n n u ng gefu nden h aben.

Die Zementind ustrie hat ein g rosses I n teresse an der


Ausbreitung des Spann betons. Aus d i esem Grunde
hat es d i e Techn ische Forsch u n g s- und Beratungs­
ste l l e der Schweizerischen Zementindustrie (TFB)
gerne übernom men, die Beiträge zu sam meln, i hre
H e rausgabe zu o rganisieren u n d zu finanzieren. Es
ist uns eine Freude, den Bericht herauszubringen ;
wir danken allen, d i e daran mitgeholfen haben und
hotten , dass er Stud ierenden u n d Projektierenden
n ützl i ch sein werde.

Techn ische Forsch u ngs- und Beratungsstelle


der Schweizerischen Zementi ndustrie (TFB)

Wildegg, im Mai 1 974


l n h altsverzeich nis - Som m aire

Art des Bauwerkes


Genre de l'ouvrage Seite/Page

D S B B Fl ughafe n bahnhof Kloten 9

A Ansch l ussbauwerk Meggenhus


Schweizerische Nationalstrasse N 1 ,
W i l - St. Margrethen (1) 11

A Ansch l ussbauwerk Meggenhus


Schweizerische Nationalstrasse N 1 ,
W i l - St. Margrethen ( I l) 14

c Couverture de l'Aula de l 'Ecole de


C h i m ie - Un iversité de Neuchätel 17

D Si los d'homogénéisation et de réserve


pou r farine «crue» à la c imenterie
d ' Ec lépens 19

A Felsenaubrücke 21

c. F Hängeschale für den Neubau des


Stadttheaters in Basel 24

A Hard brücke in Zürich 27

C, E Neubau Kinderk l i n i k des l nsel-


sp itals Bern 29

A Viad u c de l ' Ecu à Genève 31

B, c Bätiment u n iversitaire «Un i I l »


à Genève 34

A Les ponts sur la Paudèze 37

A Förderbandbrücke aus vorgespanntem


Leichtbeton in O lten 40

c Lehrgebäude der ETH Hönggerberg,


Zürich/Schweiz 43

c ZD-Schale (Patent angemeldet) 46

A Ham mermüh lebrücke Kemptthal 48

A Sih lhochstrasse Zürich 50

Zeichenerklärung Légende

A = B rücke, Überfüh ru n g A Pont, passage su périeur


B = Tragwerk B Structu re précontrai nte
C = Wände, Decken C Clo i sons, dalles

E
D = Behälter, Wanne D Caisson, cuvelage
Verankeru ng E Ane rage
F = Hängekonstruktion F = Construction suspendue
Art des Bauwerkes
Genre de l'ouvrage Seite/Page

A, F SAPPRO Fussgängersteg Lignon-Löex,


Gent 52

c Lagerhaus in R up perswi l m it
neuartiger Flachdecke nvorspan nung 55

C, D, E Geschäftshaus l m m o b i l iare S. Balestra,


Lugano 57

B Centre de Recherches Méd icales


à Genève 59

D K l i n kersilo Zementfabrik Thayngen 61

D La Piscina O l i m p ion ica i n c. a. precom­


presso del n u ovo Bagno Pubbl ico
di Bell i nzona 63

B, C Nouveau S iège d u B u reau I nternational


du Travail à Genève 66

A Ansch l ussbrücken zu den National­


strassen N 2 und N 13 über die Moesa
bei Bel l i nzona (Kt. Tessin) 69

A, E l ntsch ireussbrücke der


Schweizerischen Bundesbah nen 71

A Limmatbrücke der Nationalstrasse N 1 ,


Objekt 520, Würenlos, Aargau 74

A Der Traversa-Viadu kt der N 1 3 76

A Ü berfüh rung der Nationalstrasse N 4


im Anschl uss M utzentä l i , Schaff-
hausen 78

C Hallen- und Freiband « I M LETT I C H » ,


Baar/ZG 81

C Sporthal len All mend-Fluntern der


Schweizerischen Kred itanstalt
in Zürich 84

C, F Werkstattgebäude i n Gro l l ey
(Kt. Fre i b u rg) 87

Zeichenerklärung Légende

A B rü c ke, Überführung A Pont, passage supérieur

c c
B Tragwerk B Structure précontrainte
Wände, Decken Cloisons, dalles
D Behälter, Wanne D Caisson, cuvelage
E Verankerung E Ane rage
F Hängekonstru ktion F Construction suspendue
S B B F l u g h afen bahn hof Klote n
l ngenieu rgemeinschaft Locher & Cie. A G / Aschwanden + Speek, Zürich
1971-1977
Projekt u n d Bauleitu n g :
Baujahre:

Auftriebssicherung mit Permanentankern trächtl ich, urn so m e h r als auch noch m ö g l ichen
künftigen Entwicklungen des Flug hafenkopfes Rech­
Urn den i nternationalen F l u g hafen Kloten an das nung getragen werd e n muss : Rol lwege, Term i nals,
Netz der Schweizerischen B u ndesbah nen anzu­ Parkhaus, Autobahn usw. Die hochbelasteten Flach­
sch l iesse n , wurde e i n e neue Sch nellzugs l i n i e ab Zü­ decken sind auf Flächenlasten von 15 t/m2 und Ein­
rich-G lattbrugg über Kloten nach Bassersdorf pro­ zel lasten bis 900 t ausgelegt. Der Raster l iegt i n d e r
jektiert. D i e Bauarbeiten d ieser 5,5 km langen Flug­ Grössenord nung 8,5 x 1 2 m .
h afen l i n ie wurden i m Jah re 1 971 begonnen und mit
der Eröff n u n g ist i m J a h re 1 980 zu rechnen. Die neue D a d e r ganze Bah nhof unter dem G ru n dwasserspie­
Linie ist p raktisch d u rchgehend unteri rd isch angelegt. gel l iegt und das E i gengewicht der Konstruktion
Der zentral e Te i l d i eses Bauvorhabens wird d u rch n icht gen ügt, m ussten in allen Bereichen wo kei n e
den vierg leisigen D u rc hgangsbahn hof, der n u r für ausreichenden Auflasten vorhanden s i n d oder w o
Schnellzüge u n d Personenverkehr ausgelegt ist, ge­ i n e i n em späteren Zeitpunkt heute vorhandene Auf­
bi ldet. Das P errongeschoss ist zwischen den Wei­ lasten entfernt werden kön nten, Auftriebssicheru n­
chenköpfen 800 m lang und g estattet die Anord n ung gen angeord net werden. D iese Lös u n g w u rde aus
von zwei 450 m langen Perrons variabler Breite. Die konstruktiven und wirtschaftlichen überlegungen
in die Bre ite stark ausgeweitete Bahnhofshal l e l iegt einer Bal lastlösung vorgezogen (Abb. 2) .
über dem Perrongeschoss, u n g efähr in dessen mitt­
lerem Bere ich u n d b i ldet g leichzeitig das Basisge­ Für d i e Auftriebssicherung wurden vorgespannte
schoss des darübe rliegenden 9stöckigen Parkhauses, Lockergeste i nsanker gewäh lt, u rn d u rch die einge­
von welchem der d i rekte Ü be rgang in den Term inal füh rte Bodenpressung die Setzungsbeweg u ngen d e r
B mög l ich ist (Abb. 1 ) . Fundamentso h l e a m fertigen Bauwerk a u f e i n M i n i­
mum zu besch ränken. Die über d i e g anze Fläche
D i e U K . d e r Fundamentsohle des Bahnhofes l iegt vertei l ten Anker haben einen Span nsta h lqu e rsch n i tt
1 4-1 8 m u nter Terra i n und ca. 12 m im Grundwasser. von 20 cf> 6 und sind in vorgän g ig eingesetzte und ver­
Der ein-, bzw. zwe i g eschossige Kastenquersc h n itt presste Stahlrohre et> 80/76 e i ngebaut (System BBRV
weist 3 Stützenreihen auf, von welchen d i ejenigen Tubfix). Die rech nerische Gebrauchslast j e Anker
d i e auf d i e Perronachsen zu l iegen kom men, als mas­ beträgt 50 t. Die Verankerung sstrecke in e i n e r Wech­
sive Stah l stützen ausg e bi ldet sind (Abb. 3). D i e La­ sellagerung von Mittel- bis Feinsanden u n d sandigem
sten über dem Bah n hof sind mann igfaltig und be- bis tonigem Silt wurde auf G ru n d von Versuchsanker-

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Abb. 1 G rundriss des unterirdischen Perrongeschosses mit darüberl iegenden Bauten

9
Abb. 2 Draufsicht auf d i e Bodenp l atte mil eingebauten Auftriebsankerre i h e n

ergebnissen auf 8- 1 0 m festg elegt. Die totale A n ker­ Querrichtung i h re Max i m alwe rte erreich e n , vor. Zur
länge m isst je nach geolog ischer Sch ichtu n g ca. Ü be rp rüfung der Wirkungsweise u n d d es Bruchver­
20 m, teilweise in sch lechteren Zo nen bis 43 m. l ns­ haltens des oben erwäh nten neuen Konzepts ei ner
gesamt kommen rund 750 solcher An ker zum E i nsatz. vo rgespan nten Sch u barm ieru n g zur Erhöhung des
Neben d iesem em inenten Anteil am Roh bau konzept D u rc hstanzwiderstandes von Flachdecken wu rden
kommt die Vorspanntech n i k noch bei der vorge­ an der EMPA entsprechende Versuche vorgenom­
spannten vertikalen Sch u barm ierung der hochbela­ men , bei denen die erforderlichen Sicherhe iten nach­
steten Flachdecken i m D u rchstanzbereich der Stahl­ gewiesen wurden.
säulen und bei der Deckenvorspan n u ng i m Bere ich
der Weichen köpfe, wo die freien Spannweiten i n F. Speek

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Abb. 3 Querschnitt im zweigeschossigen Absch nitt

10
Ansch l ussbauwerk M egg e n h us
Schweizerische Nationalstrasse N 1 , Wil- St. M arg rethen
D. J. Bänziger, Dipl. Ing. ETH / SIA/ ASIC Zürich und Buchs SG
1971-1974
Projektverfasser und Bauleitung:
Baujahre:

Brücken über die SBB und Brücken über das Nonnen­ quert werdoo J)ies erfordert die Erstell u n g des
..•

tobel Objektes 035 «B rücke über den Tübacherbac h »


(Abb. 1 und 2) .
Allgemeines
D u rch das Ansch l ussbauwerk Meggenhus w i rd einer­ Geometrie
seits d ie zukünftige autobahnäh n l iche Talstrasse T 1 3 lm Bereich der B rücken über d i e SBB teilt sich d i e
von Konstanz her i n Form einer Autobah ngabe l u n g Linienfürung d e r T 1 3 i n d i e zwei Anschlussrampen­
an d i e Nationalstrasse N 1 angesch lossen, anderseits paare an die N 1 . Entsprechend der Topog rap h ie
das Lokalstrassennetz der bevölkerungsreichen Re­ l iegen die Rampen der beiden Fah rtrichtungen i n
g ion Rorschach, Goldach , Tübach, Horn und Mör­ Anschl ussnähe n icht auf gleicher Höhe, weshalb
schwi l m it der T 1 3 über e i n e halbe Raute mit Viertel­ zwei getrennte B rücken erford erl ich sind.
k leeblatt verknüpft. Die fü r den Anschl ussbereich charakteristische Geo­
Der Ansch l usstei l Meggenhus erfordert die normalen metrie ist für den B rücken bau recht kom pl iziert. A l l e
Rampenbrücken einer Autobahnverzweigung. Es sind 3 Raumparameter, die Brücken b reite, d a s Längs­
d ies d ie O bj ekte 06 und 07, die als vorgespannte und das Quergefälle s i nd variabel , alle B rücken
Rahmenb rücken ausgebi ldet sind und bei denen d i e sind im Grund riss gekrüm mt, zum Teil sogar s-för­
Rampen Konstanz-Ch u r u n d St. Gallen-Konstanz m i g , was e i n e einfache Konzeption für den B rücken­
u nter d i e N 1 u nterführt werden (total 5 Ei nzelobj ekte). quersch n i tt erfo rdert. Die Höhe ü ber Terrain beträgt
D i e abzweigende T 13 überquert d i e bestehende Kan­ bei den SBB-Brücken im max. 28 m, bei den Non­
tonsstrasse St. Gallen-Rorschach über die Objekte nentobel brücken 24 m .
08 und 09, d i e aus vorfabrizierten vorgespannten Trä­
gern he rgeste l l t wurden, urn den starken Verkehr Baugrund und Fundation
wäh rend der Bauzeit m ög l ichst wenig zu beh in dern Bei den B rücken über d i e SBB l iegt d i e Felsober­
(total 4 Ei nzelobj ekte, 2 Einfeldbrücken und 2 D rei­ fläche der obe ren Süsswassermol asse in max. 9 m
feldbrücken als Balkenkette m it Betongelenk i n der Tiefe u n d ist tei lweise den Bächen entlang aufge­
Fah rbah n ) . sch lossen, somit in einer für Flachfundationen w i rt­
Ansch l iessend nac h N orden fü hrt die T 1 3 zuerst schaft l ich e rreich baren Tiefe (Ausnahme WL Süd).
ü ber das Meggenmül itobel m i t der darin eingebette­ Bei den Brücken über das Non nentobel l iegt d i e
ten SBB-Linie St. G a l l e n-Rorschach, welches d u rch Felsoberfläche dagegen i n der Talsoh le 1 2 m , i n
das Obj ekt 033 «Brücken über die SBB» überq uert d e n Flanken i m Bereich d e r Widerl ager 2 5 bis 3 0 m
w i rd. Dann folgt d i e Ueberq uerung des Nonnen­ unter der G e l ändeoberfläche. O be r dem Fels l iegt
tobels, Objekt 034 «Brücken über das Non nentobe l » , eine 5 bis 7 m starke Grundmoräne, darüber die
zum Anschl uss Koh leng ruben. U rn von d e r beste­ vorbelasteten Seeablagerungen. Nördl ich des Ba­
henden Staatsstrasse zu d iesem Ansch l uss zu ge­ ches befinden s ich un bekannte, eingestürzte alte
langen, m uss mit e i n e r neuen Zubringerstrasse von Koh lenstollen. l m Süden wurd e flach auf die See­
der Kurve «Waldegg» her das Tübachtobel über- ablagerungen fundiert, im Norden und in der Tal­
sohle mittels Boh rpfäh len c/) 1 ,30 m von 1 4,70 bis
40,60 m Tiefe auf den Molassefels.

Erwägungen zur konstruktiven Lösung


Das G rundkonzept beider Brückenobjekte, SBB- u n d
Non nentobel brücken , wurd e i m H i nbl ick auf e i n e
rationelle u n d w i rtschaftl iche Ausfü hrung g le ich g e­
wählt und d i e Vergebung beider Objekte an e i n e n
Unte rnehmer vorgesehen.

Längsrichtung
- Es wurden für alle B rücken mög l ichst g l e iche
Spannwei te n angestrebt, wobei wegen der W ie­
derverwe n d u ng von Schalungs- und Lehrg erüst­
elementen a l le Spannweiten e i n Vielfaches von
2,50 m sein sol lten.
- Die Länge der Endfelder w u rd e auf ca. 0,8 1 be­
g renzt, damit ein konstanter Kabelstrang vorge­
sehen werden kon nte (partielle Vorspan n u n g )
Abb. 1 Übersicht Anschl uss Meggenhus und k ei n e Zug lager notwendig wurden.

11
Abb. 2 Der Anschluss Meggenhus hal die Bedeutung einer Autobahngabe lung F l u g b i l d von Walter Baer vorn 15. 6. 1973

- Die wirtschaftlich optimale Lage der Widerlager B rücken bis zum Rad ius von R 300 m wu rde
=

und dam it die Länge der Brücken wurde d u rch wegen der e i nfachen Aufnahme der To rsion, fer­
e i ngehende Wi rtschaftlichkeitsuntersuch ungen be­ n e r wegen der Mögl ich keit, den ganzen Quer­
stim mt. schn itt bei den Quergefäl lsänderu ngen in sich
- Die wi rtschaft l ichsten Stützweiten für d ie vorl ie­ geschlossen zu d rehen ( D ruckplatte paral lel zur
genden, zum grössten Teil ei nfachen Fu ndations­ Fahrbahnplatte), sowie wegen zah l reicher weite­
verhältnisse u n d für Pfeilerhöhen von 20-25 m rer Vorteile der Kastenq uersch n itt gewählt. Da
wurden zwischen 30 bis 40 m erm ittelt. d i e Breitenvariation von 1 3, 1 5 bis 20,24 m recht
M it diesen G ru ndsätzen und Wi rtschaft l i ch keits­ beträchtlich ist, konnte d iese auf e i nfachste Weise
untersuchungen wurden folgende Stützwe iten bei e i nem zweizell igen Hohl kasten zwischen den
ausgeführt: Längsträgern in der Fah rbahn- u n d D ruckp latte
SBB-Brücke West 37,50 4 x 40,0 32,50 230 m
= verwi rkl icht werden. D ie Konsolausladu ngen sind
SBB-Brücke Ost 32,50 4 x 40,0 25,00 21 7,5 m
= mit 3,1 5 m überal l gleich. Die Fahrbah nplatte ist
Nonnen­ n icht q u e r vorgespannt.
tobe l b rücken 25,00 2 x 37,5 25,00 1 25 m
=

Stützen
Querrichtung D i e D u rc h rech nung verschiedener Mögl ichkeiten,
- Konstruktionshöhe wie Doppel pfeiler, Scheibenpfeiler, H o h l pfeiler zeigte
Da keine einengenden Lichtrau mprofi le einzuhal­ ke i n e nennenswerten Kosten u ntersch iede.
ten waren und überd i es n u r u n bedeutende Set­ G ewählt wurde der Hohl pfe i l e r mit 30 cm Wand­
zu ngsdifferenzen zu erwarten sind, konnte d i e stärke und mit den Aussenmassen 1 ,60 m x (4,70-
Konstru ktionshöhe wi rtschaftlich optima! be­ 8,59) m u n d einer max. Höhe von 30,63 m. Die Pfeiler­
stimmt werden. M it 2,20 m beträgt die Schlankheit breite variiert m i t d e r B rü cken breite, so dass der
hk : 1 bei den S B B-Brücken 1 : 1 8, bei den N o n n e n­ Abstand von Aussen kant Pfeiler bis Aussen kant
tobelbrücken 1 : 1 7. Brückenkasten , bzw. Konsol kopf konstant bleibt.
- Querschnittsart
Bei der Wah l der Querschn ittsart wu rde vom Erwägungen zum Bauvorgang und Baubericht
G rundsatz ausgegangen, mögl ichst viele kon­ Der gesamte E ntwurf ist trotz den gegebenen Va­
stante Schalu ngselemente bei allen Brücken an­ riabeln des Strassenprojektes auf m ögl i chst e i nfache
wenden zu kön nen. Wegen der Krü m m u n g der u n d rationelle Ausfü h rung ausgerichtet.

12
Der Bauvorgang des ü be rbaus erfolgte feldweise
m it Kragarmen. Obwoh l Vo rschu bgerüste möglich ge­
wesen wären u n d gut h ätten abgestützt werden kön­
nen, wurd e vom U nternehmer e i n e konventionelle
Rüstu ng gewählt.
Er erreichte d u rchgehend jewe i l s von März bis No­
vember e i n en Arbeitstakt von 5 Wochen pro ü ber­
baufe l d , was e i n e beme rkenswe rte Le istu ng darstel lt.
D ie Bauzeit für den Roh bau der SBB-Brücken dauerte
vom J u n i 1 971 bis April 1 973, also 22 Mo nate, jene
der Nonnentobe l b rücken vom Juli 1 972 bis Juni 1 974,
also 23 Monate.
Die Brücken erhalten einen m i n . 8 cm starken fugen­
losen Betondeckbelag.
D. J. Bänziger

Abb. 3 Objekt 033: Brücken über die S B B F l u g b i l d von Walter Baer vom 15. 6. 1973

Läng�schnitt Brücke West


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Grundriss Brücke West


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Querschnitt
BRÜCKE OST llRÜCKE WEST

Abb. 4 Objekt 033: Brücken über d i e S B B


Längsschnitt Brücke West, G rund riss Brücke West und
Brücke Ost, Querschnitt

13
Ansch l ussbauwe rk Megge n h us
Schweizerische Nation al strasse N 1 Wil- St. M arg rethe n
Projektverfasser und Bauleitung : D. J. Bänziger, Dipl. Ing. ETH/SIA/ASIC

1971-1972
Zürich und Buchs SG
Baujahre :

Brücke über den Tübacherbach D i e Strassenachse l i egt auf einem horizontalen


Kre isbogen. Das Quergefälle beträgt konstant 2,5%.
Allgemelnes
D i e topograph isch bed ingte bau l i che Gestaltung d es Baugrund und Fundation
Anschl usses Megge n h us m i t der räu m l ichen Tren­ D i e obersten Sch ichten der beiden Talflanken be­
n u ng von Autobahngabelung und Ansch l uss des Lo­ stehen aus R utschmassen oder kriechenden Deck­
kalverkehrs bei Koh l engruben erfordert eine neue Zu­ schichten mit e i ner Mächtigkeit von 5 bis 7 m. Auf den
bringe rstrasse. D iese zweigt von der bestehenden darunterl iegenden, glazial vorbelasteten Seeablage­
Staatsstrasse bei d e r Ku rve «Waldegg" ab u n d über­ ru ngen ist e i ne Flachfundation mögl i c h . Nach einer
q ue rt das Tübachtobel. G ru nd moräne aus Silt und Sand mit wenig Kies wird
d ie Molasseoberfläche im M i n i m u m bei 1 4 m , im
Geometrie M axi m u m bei 45 m ab Te rrai noberfläche e rreicht.'
Das Trassee überbrückt das Tübache rtobel m it e i ne r
grössten Höhe von 32 m über d e m Bachlauf. Wegen Wegen der Rutschgefa h r der Decksch ichten wu rde
der Vorsortierung des Verkehrs n i m mt die Brücken­ m it e i n e r separaten Schachtfundation aus armierten
b re ite von 1 1 , 1 0 m auf 1 5,40 m zu. Das Längsgefä l l e O rtsbetonri ngen von 7,0 bis 8,20 m D u rchmesser und
vari iert von 1 ,2 bis 4 % mit einer Wannenausru n d u ng. e i n e r Wandstärke von 30 cm, welche in Absc h n itten

Längsschnitt

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Querschnitt
Pleit" mit Schachtful'ldalion

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Abb. 1 Objekt 035, B rücke über den Tübacherbach. Längsschnitt
und Querschnitt, Pfeiler m it Schachtfundatian
Der kreisförmige Schacht wurde i n Absc h n i tten van ca. 1 m Höhe
van aben nach unten d i rekt gegen das Erdreich betaniert. Wegen
der Kriechbewegung des Rutschhanges sind Schacht und Pfe i l e r
val lständig vaneinander getrennt

14
von 1 ,0 m Höhe gegen das Erd reich von oben nach Querrichtung
unten betoniert wurden, der Kriechdruck von den - Konstruktionshöhe :
Hangpfeil ern fe rngehalten. Für d ie Wahl der Konstruktionshöhe m u ssten d i e
D i e Pfe i l e r u n d Widerlagerfu ndamente s i nd in die zu erwartenden Setzu ngsd ifferenzen berücksich­
vorwiegend si ltig-sand igen Seeablagerungen einge­ tigt werden. Deme ntsprechend wurde für d iesen
bunden. l h re Abmessu ngen wurden so festge legt, Träger e i n e Konstru ktionshöhe von hk 1 ,65 m
=

dass die vorausberech n eten Setzu ngen ca. 3 cm be­ gewählt, was e i n e Sch lankheit von hk 1 1 : 21
=

trage n . Es muss m i t Setzungsdifferenzen von ca. 2 cm ergibt.


gerech net werden, welche vom Ü berbau noch gut
aufgenommen werden können. Querschn ittsart:
Der Querschnitt ist als Doppel kasten ausgebildet.
Erwägungen zur konstruktiven Lösung Die Variation der Brücken breite (1 1 , 1 O bis 1 5,40 m)
Fo lgende Gesichtspun kte führten zur gewählten Lö­ erfolgt aussc h l iessl ich m it der zwischen den bei­
sung: den Kasten l iegenden Fahrbah nplatte. Diese ein­
fachste Lösung war bei der vo rliegenden Varia­
- schwierige F u ndationsverhältnisse im Rutschhang tion gerade noct) mögl ich. Bei allen Pfei lern u n d
Keine Leh rgerüstabstützungen im Hangbereich Wide rlagern i s t in und zwischen d e n Hohl kasten
Mögl ichst ei nfache konstru ktive Ausb i ld u ng ein Querträger ausgefüh rt, welcher im Quers i n n
O ptimale Wi rtschaftl i c h keit ü b e r 2 Lager auf der Pfeilerscheibe ruht. Die
G ute Ästheti k Fahrbahnplatte ist in Querri chtung nicht vorge­
G eri nger Unterhalt spannt.

Längsrichtung Stützen
Nach D u rchführung von ei ngehenden Wi rtschaft l i ch­ Von der kreisförm ige n Schachtfundation im R utsch­
keitsu ntersuchungen für d i e opti male Stützweite wur­ hang her wurden d i e Mögli chkeiten für d ie Pfei ler­
de e i n über 7 Felder d u rchlaufender 225 m langer ge­ gestaltung e i n gegrenzt. Eine Aufte i l ung der Scheiben
krüm mter Balken m it den Stützweiten 25 - 5 x 35 - 25 m in 2 Ei nzelstützen hätte bei der Fu ndation der Hang­
gewäh lt. Der Bal ken ist in Längsri chtung tei lweise pflei ler zu erhebl ichen Mehrkosten geführt. M it einer
vorgespannt. D ies erlaubt eine sehr ei nfache Kabel­ relativ dünnen Pfe i l erscheibe von 80 cm Stärke konn­
führung m it d u rchgehenden Kabelsträngen ohne ten die Schachtabmessu ngen m i n imal gehalten wer­
Stützenzu lagen. den.

A b b . 2 Brücke über d e n Tübacherbach Cornet-Foto


Flugaufnahme östlicher Teil der Brücke über den Tübacherbach.
Bauzustand 6. März 1972 mit 33,3 m weit gespannten Lehrgerüst­
trägern

15
D i e Scheibenbreite vari iert entsprechend der B rü k­ Schlussbetrachtungen
ken b re ite von 3,60 bis 7, 30 m, so dass der Abstand von Die starke Vergrösserung des Bauvol umens im l etz­
Aussen kant Pfei ler bis Aussenkant B rückenträger ten Jahrzehnt bewi rkte im Zusam men hang m it dem
stets konstant ist. Die Pfei lerhöhe von U. K. Brücke bis zunehmenden M angel an q ualifizierten Arbeitskräften
0 . K. Fundament schwan kt zwischen 1 3,0 und 34,0 m. einen steilen Loh nanstieg, während die Materialpreise,
vor allem bei Sta h l und Zement, praktisch konstant
Erwägungen zum Bauvorgang und Baubericht b l i eben. Dies füh rte im Brücken bau dazu, dass n icht
Der Entwurf ist auf grösstmögl iche Ei nfach heit aus­ mehr das M i n i m u m an M aterialaufwand, sondern d i e
gerichtet. Die Schachtfu ndation mit dem ri ngweisen W a h l d e s B rückensystems, welches e i n e n rationellen,
Unte rfangen erwies sich als sehr einfach, rasch u n d das heisst loh nsparenden Bauvorgang erlau bt, fü r
preisgünstig. d ie W i rtschaftl i c h keit massgebend ist. Dies betrifft
Beim Leh rgerüst d u rften im Bereich der 35-m-Felder vor allem die Mögl ichkeit der wiederholten Verwen­
keine Zwischenabstützungen i n den R utschhang aus­ d u n g von Leh rgerüsten und Schal ungen, welche d i e
geführt werden. Die Abstützungen erfolgten bei den höchsten Lohnante i l e aufweisen. D iese Erkenntnis
Brückenpfeilern mit Normstützenelementen H 45 w u rde bei den B rückenbauten d es Anschlusses Meg­
H ü n nebeck. Die überbrückung von Joch zu Joch, gen h u s konsequent angewendet, trotz der Schwierig­
resp . von der Aufhängekonstru ktion am Kragarmende keiten, die wegen der starken Variab i l ität der Geo­
bis zum Joch erfol gte m it 20 Stück Rüstträgern H 33 metrie, bed ingt d u rch die Lin ienführung der Strassen ,
H ü n nebeck pro Feld (grösste Stützwe ite 33,30 m i m zu überwinden waren. Die Bauausfüh ru ng, d ie sehr
F e l d 2) . D e r d u rchsch nittliche Arbeitstakt pro 3 5 m rasch u n d reibungslos erfolgte, hat gezeigt, dass das
Feld betrug 8 Wochen. gewäh lte Konzept optimal war.
Die Bauzeit für den Rohbau dauerte vom Februar 1 971
bis Dezember 1 972, somit 23 Monate. D. J. Bänziger

Abb. 3 B rücke über den Tübacherbach F l u g b i l d von Walter Baer vom 15. 6. 1973

16
Co uverture d e l'Aula de l'Ecole de Chimie - Un iversité de
N e u chäte l
Arch itecte: A. Lozeron t. Genève

b) autres parties : MM. H i rsch & Hess, Neuchätel


l ngénieur: a) couverture A u l a : G . H . Bég u i n , Dr. ing., Genève

Année de constructio n : 1 968

Voile mince à double courbure sur base ovoïde avec On mit ainsi au point une solution caractérisée par:
anneau de base précontraint.
1. absence de l iaison entre mur et vo i l e : l'anneau
A cóté de l 'Ecole de Ch i m ie, p rojetée également par de base repose s i m p lement appuyé sur Ie m u r ;
A. Lozeron, arch., se trouve l 'aula, bätiment en forme
d ' ove. Pour sa couverture, on adopta un voi l e m i nce 2 . i ntrod uction d ' u n e p récontrai nte rad iale q u i com­
dont la cei ntu re de base ne déborde pas - pour pense partiel lement l'effet de la fai ble rigidité de
des raisons architecturales - au-delà d u n u d e la l'an neau dans Ie sens rad ial ;
façade.
La forme en plan était défi n ie graphiquement ; il fal lut 3. création de cette p récontrainte au moyen de 2
d'abord l ' exprimer analytiq uement. Pou r la forme de faisceaux de fils e n ro u l i s à l'extérieur de l'anneau.
l ' i ntrados en cou pe longitud inale (fig. 2) on choisit
u n e cou rbe du 3e degré. Le plan de l 'an neau de base
n'était pas horizontal, mais i n c l i n é de 8 %.
A l'aide de ces éléments on défi n it, en uti l isant une
calcu latrice électro n iq ue, une su rface régul ière con­
vexe à double cou rb u re ; cette su rface possède les
rayons d e cou rbu re extrêmes su ivants : Rmin 1 2,3 m,
Rmax
=

= 33,2 m. O n déterm ina auss i , à l'aide d e la


calculat rice, les ordonnées des ci ntres et les l ignes
de n iveau d e la su rface.

L'encei nte verticale de l'aula se com pose de: (de


-=tr==11
l ' i ntérie u r vers l'extérieu r)
a) u n revêtement en lames de bois,
b) u n m u r en béton armé d e 30 cm d 'épais, Fig. 2 Coupe longitudinale
4 Vo i l e 8 cm
c) une iso l ation therm i q u e (8 cm de béton léger),
1 2X12 f i l s r:[; 5 m m
d) u n revêtement de façade (plaques préfab riq uées 2 A p p u i Neoprene+Teflon 5 lsolation+ Etanchéité+Chape
mesurant 7 m de haut et 0,7 m de large) . 3 Elément p réfabriqué (Façade)

L a très grande rigidité à l a flexion d u bord supérieur


du mur en béton armé i nterdisait u n e l iaison par
conti n u ité entre vo ile et paroi.
En plan (fig. 1 ) , Ie voile mesure 1 8,2 m dans Ie sens
longitudinal, et 1 4,6 m transversalement; I e su rbaisse­
ment atte int 1 ,85 m. Bien q u ' u ne épaisse u r de béton
de 6 cm eut suffi, on choisit 8 cm pou r des raisons
p ratiques (pose des condu ites d'alimentation de
l'éclairage). Au voisi nage du bord, c'est-à-d i re dans
la zone de transition entre voile et anneau, l'épaisseu r
augmente p rogressivement j usqu'à 1 2 cm.

Pour réd u i re Ie plus poss i b l e l 'entrave de la ceinture


sur son appu i , on introd u isit entre m u r et cei ntu re
une série d 'éléments juxtaposés, hauts de 66 cm
et formés de briq ues en ciment sur l 'arasé desq uels
fut d isposé une m i nce bande de néoprène/teflo n .
En 2 poi nts symétriques Ie voile e s t lié au m u r p a r
2 app u i s-pendule en béton armé larges de 1 m.
L'armature com p renait:
a) dans la zone centra l e : u n tre i l lis,
b) dans l a zone bord u re : u n q uadri l l age à mail les de
15 cm.
Le voi l e fut bétonné en continu, en partant de la
ceintu re de rive, et en p rogressant ci rconférentiel le­
Fig. 1 Vue e n p l a n ment sur une l a rgeu r de 3 m envi ron (photo) .

17
La m ise en rnuvre de la précontrainte exigea : Le procédé appliqué a permis de réal iser à peu de
frais u n état de précontrainte qui affecte très favo­
1 . La création de niches à intervalles rég u l i ers dans rab lement Ie com portement statique du vo i le. Et, à
l'anneau périphériq ue pour permettre de saisir ce jour (1 973), Ie dit ouvrage n'a donné l ieu à aucun
les 2 faisceaux de f i l s ; enn u i .
2 . la pose de tiges de g u idage sce l l ées s u r Ie pour­ G . H . Bég uin
tour de la ceinture ;
3. la m ise en place de 2 faisceaux de 1 2 fils de
Cb 5 m m par enroulement autour d u pourtour de
l ' anneau.
La m ise en tension eut lieu en 2 étape s ; lors d e la
première (à 65%) , les 2 faisceaux furent progressive­
ment écartés de leur support au moyen de vérins,
p u is calés provisoirement. Lors de la 2e étape, les
faisceaux furent amenés en leur position définitive,
calés, p u i s enrobés de mortier.
Pour su ivre la progression de la m ise en tens ion,
et contröler sa rég ularité, on mesura :
a) au droit de chaque niche : la force appliq uée par
Ie vérin et l'écartement résu ltant ;
b) Ie mouvement vertical de 5 points situés sur Ie
voi l e ;
c ) les longueurs initiale e t finale des 2 faisceaux de
fils.
En stade final la tension circonférentiel le atteignit un
max i m u m de 50 t. Fig. 3 Les deux faisceaux de fils C/J 5 m m

Fig. 4 Bétonnage d u voile

18
Silos d'homog é néisation et de réserve po u r farine «Crue» à la
cimenterie d'Ecl épens
Société des Chaux & C iments de la Suisse romande
B u reau Cu rchod & Cie. S.A., Yverdon
Maître d e l ' ouvrage:

Ing. collaborateurs MM. A. Perret-Gentil et J. J. H itz


l ngénieur:

Entreprise : Losinger S.A., Lausanne


Année de construction: 1971-1972

Descriptron générale du projet

En vue de l'augmentation de sa production et de


l 'automatisation de son usine d ' Eclépens, la Société
des Chaux et Ciments de la Suisse romande a prévu
la construction de deux si los d 'homogénéisation de
farine « crue» et de deux silos de réserve d ' u n e ca­
pac ité respective de 2000 t et 5000 t chacun.

L' homogénéisation a pour but de mélanger intimé­


ment des p roportions déterm i nées de farine «Crue»
d e calcai re, arg i l e , quartz, pyrite avant de cu ire cel le­ Fig. 2 Coupe horizontale, au n iveau du local de d istri bution
ci dans un tour à ciment. d'air comprimé

Le pri n c i pe de l ' homogénéisation adopté consiste


à injecter de l 'air sous pression à 2 bars environ et
d ' une température de 1 1 0° C à la base des s i l os, à
"' raison de 4500 m3/h. Cette i njection se fait par q uart
I
/ I
/ de s i l o en plan et alternativement, ce q u i entraîne un
iii= mouvement héliocoïdal de l a matière et par l à un
mélange. Pour amél iorer l 'étanchéité des s i l os, nous
avons choisi d'en précontraindre les parois annu laire­

": SILOS O' HOMOGENEISATION


ment.

0

2000 t. 2000 t. Description technique


Le sol de fondation est constitué d'un bon rocher

f---
calcaire. Le d iamètre et l a hauteur des si los ont été
-' _f---
0
.n -
défi nis par Ie principe d ' homogénéisation ; l 'épaisseur
0
0
<i
Local de distribution ANNEAU des parois par Ie système de précontrainte et Ie mode
1 1 1 1
d 'air comprimié

20
de support
0
==
ep. cm.
de construction de cel les-c i .

"'
N
Les dalles o n t été coffrées selon un système tradi­
...
tionnel après la construction comp lète des parois
"'

des si los.
La dalle de fo nd du s i l o d'homogénéisation est l i bre­
SILO SILO TOUR DE ment appuyée sur un an neau lié à la paroi du silo

"'
RESERVE RESERVE SERVICE à l'aide d 'ergots en béton armé de 20 x 60 x 1 00 cm,
...; 5000 5000 t .
N

et él évateu rs
!. pour tilt res pour lesq uels on a prévu des évidements lors des
M
coffrages g l i ssants (fig. 1 et 2) . Entre les bords de
27 13.00 2 27 13.00 27 cette dalle et la paroi d u silo, nous avons prévu un
joint de 10 m m , pour éviter que les déformations
dues aux effets de température sur la dalle ne se
répercutent dans les parois des si los. Les si los sont
encastrés dans la dalle de fond des silos de réserve.
� -�
0

- -�·

"'
0
� Local des t:: Sollicitations des parois
En dehors des sol l i c itations habituel les rencontrées
F
compresseur
1
- --- -- 1
pour des silos, nous avons eu à ten ir com pte de
'.3 i
-r----•
l'effet de l a tem pérature élevée et de la poussée non
1
0

un iforme en plan due au p rocédé d'homogénéisation.


La variation de tem pérature un iforme amène des
sol l i citations à l 'encastrement des silos et au niveau
de l'étage techn ique. Le grad ient de température
Fig. 1 Coupe longitudi nale entraîne des moments fléch issants Mx et My dans la

19
paro i . La pression non un iforme en plan et la pression
variable en élévation entraînent des moments flé­
chissants Mx et My dans la paro i , q u i s'aj outent aux
efforts de tractions. C'est pourquoi nous avons ad mis,
en p l us de l a précontrainte a n n u laire, u n réseau de
deux nappes d'armatures intérieures et extérieures.

Précontrainte
La précontrainte est réal isée à !'aide de cäbles à
torons c/> 1h (système VSL). Les u n ités util isées
varient de 3 à 7 torons. Leur écartement est de 80 cm
"

au max i m u m . La gaine des cäbles est métal l ique.


Pour des raisons économ iq ues, nous avons décidé
que chaque cäble ferait Ie tour complet de l 'an neau,
avec deux têtes mobi les à chaque bout. Pour obten ir
une précontrainte p l us uniforme, nous avons alterné
la position des têtes mobiles sur une nervure puis
sur l'autre (fig . 2).

Réalisation des parois


Les parois des deux silos ont été réal isées en coffra­
ges g l issants (système VSL) s i m u ltanément. L'avance
jou rnal ière moyenne a été de 4 m par 24 h. Les
cäbles de précontrainte de 43 m de longueur ont été
m i s en place à ! 'aide d ' u n monorail fixé à l'ossature
des coffrages gl issants (fig. 3, p hoto) . Le béton m is
en place est composé de g ravier rou lé de g ra n u lo­
métrie 0-20 mm et de CP 300.
Fig. 4 Vue générale

Conclusion
La réalisation de l 'ouvrage n ' a pas causé de problème
majeur. L'exécution des parois de si los s'est effectuée
sans encombre. La pose des cäbles par Ie système
du monorail a évité tout retard à l'avancement des
travaux. L'exécution des d a l l es i nterméd iaires aurait
pu être réalisée en construction m ixte pour les dal les
i nterméd iaires des si los et en trois phases succes­
sives pour les dal les de fond des si los d ' homogénéi­
sation (ép. 1 ,5 m). Mais ce dernier procédé aurait
été plus coûteux que cel u i adopté. J. J. H itz

monorail

cable de
préco-nt�
r"�ni- + ---
te--+

EXTERIEUR INTERIEUR

Fig. 3 Coffrages g l issants

20
Fe lsenaub rücke
Bauherrschaft: Kanton Bern
Projekt und Bauleitung : Emch + Berger Bern AG
Dr. C. Menn, Chu r
A. Marti + Cie. AG, Bern / Lacher + Cie., Zürich
Bauu nternehm u n g : Arbeitsgemeinschaft

Vorspanntech n i k : Spannbeton A G , System VSL


Baujahr: 1973

In Bern ü berquert d i e Nationalstrasse N 1 , d i e neben der verlangten Wirtschaftl i c h keit und Dauer­
schweizerische Ost-West-Verbindung Zürich-Gent, haftigkeit der Konstruktion von entscheidender Be­
in ca. 60 m Höhe d i e Aare. D ies erforderte den Bau deutung. Die geolog ischen Verhältnisse boten keine
e iner 1 1 1 6 m langen Tal b rücke. Zur Erlangung e ines aussergewöhnl ichen Schwierig keiten ; im Ostab­
geeigneten Entwu rfes fü r das aussergewöhnliche schnitt konnten d i e Stützen flach auf tragfähigem
Bauwerk führte das Autobahnbüro des Kantons Bern Schotter fundiert werden, i m Aaretal und im West­
einen Proje ktwettbewerb durch, an dem sieben abschnitt sind d ie Pfe i l er dagegen mit Schächten
schwe izerische lngenieurgemeinschaften tei lnah men. oder grosskalibrigen Boh rpfählen in 1 0-1 5 m Tiefe
Als G rund lage für die P l anung und Ausführung der in Molassefels oder in tragfäh iger Moräne geg ründet.
Brücke d i ente der fol gende Zeitplan: lm H inblick auf d iese Entwu rfsgrund lagen wurde für
die östlichen und westl ichen Randabschnitte eine
Ju l i 1 970 - Beg inn des Wettbewerbs mögl ichst wirtschaftl iche Lösung m i t einem D u rch­
1 . 3. 1 971 - Abgabe der Wettbewerbsprojekte laufträger übe r relativ kleine öffnungen von 48 m
30. 6. 1 971 - Entscheid der Jury gewählt, während das Aaretal m i t g rosszüg igen
22. 1 1 . 1 971 - Ausschrei bung der Bauarbeiten Spannweiten von 1 00/1 56/1 56/1 00 m überbrückt wird .
6. 3. 1 972 - Eingabe der Unternehmer-Offerten D e r Brückenüberbau besteht a u s Spezial beton
7. 4. 1 972 - Auftragsertei l ung BS 325 (�w 28 = 450 kg/cm2) . Für d i e schlaffe Ar­
an den Unternehmer mierung wurde Stahl 111, für d i e Vorspannung Litzen­
1 5. 4. 1 972 Baubeg inn kabel des Systems VSL verwendet. Die Bauarbeiten
31 . 1 2. 1 974 - Fertigste l l ung des Bauwerkes im M itteltei l , der im Freivorbau ausgefüh rt wird, l ies­
sen sich von jenen in den Ram penabschnitten vol l ­
Das topographische Längenprofi l im Bereich der ständ ig trennen und konnten g leichzeitig in Angriff
Fe lsenau-Brücke g l iedert sich in drei versch ieden­ genommen werden.
artige Abschnitte. lm Osten führt die B rückennivel­
lete auf e iner Länge von 300 m knapp über den Der B rückenq uerschnitt besteht aus einem einzel­
Wylerwald, dann fo lgt das etwa 550 m breite, offene l igen H o h l kasten mit weitausragenden Konsolen. Dies
und m it Wohnhäusern besiedelte Aaretal . Der West­ ist e ine Querschnittsform, die vor allem bei den beid­
abschnitt d er Brücke l iegt jenseits der Felsenau­ seitigen Rampenbrücken grosse wirtschaftl iche Vor­
strasse und kann nicht g l e ichzeitig mit dem Hau pt­ tei l e aufweist. Der Trägerq uerschnitt wird hier in d rei
tei l des Viaduktes gesehen werden. Etappen hergestel lt. In der ersten Etappe wird der
Trog - untere H o h l kastenplatte und Hauptträger­
D iese spez i e l l en topog raph ischen Verhältnisse und stege - betoniert und nach zwei Tagen teilwe ise
d i e sehr kurze zur Verfügung stehende Bauzeit von vorgespannt. Durch die Vorspannung wird das Lehr­
nur 21/2 Jah ren für e ine Brücke, deren Oberfläche gerüst we itgehend entl astet und d ient nun zur Auf­
- bei 26,2 m Breite - 29 200 m2 beträgt, waren nah me des Gewichtes der zweiten Etappe, der Fahr-

LANGSSCHNITT FELSENAUBRUCKE L S

J-·"+ J '" "' - ", 1 ,"_ -,-- "J," �

Abb. 1 Übersichtsplan

21
bahnplatte zwischen den Hau ptträgerstegen. Nach mussten zum Beispiel d i e Stege zur Aufnahme von
der Herste l l ung der zweiten Etappe werden die Vor­ Sch u b u n d Querbieg ung verti kal vorgespannt wer­
spann kabel auf 80% gespannt und das Lehrgerüst den. S i e ist deshalb eher teurer als d i e H erstel l u n g
kann ausgebaut werden. Die Herstel l u n g der Fahr­ von zwei 1 3 m breiten Parallelbrücken. D e r Standort
bah nkonsolen erfolgt erst e i n i g e Wochen später i n des Bauwerkes - in unm ittel barer Nähe der Stadt
ei ner dritten Etappe, die v o n den beiden vorherge­ Bern - rechtfertigt j edoch d i esen kleinen zusätz­
henden vol lständig unabhängig ist, auf einem ca. l i chen Aufwand für e i ne grosszügige, kühne u n d
6 m langen Schalwagen. Die beiden ersten Etappen elegante Lösung.
werden feldweise - 4 Wochen pro 48-m-Fel d -
ausgeführt, die Konsoletappe von 6 m Länge wird Dank d er zahlreichen Angriffstellen für d i e Bauaus­
zweimal wöchentlich beton iert und vorgespan nt. führung beträgt der Baufortschritt etwa 2200 m2 Brük­
ken oberfläche pro Monat. Die Bau kosten belaufen
D ieser Arbeitsvorg ang ermög l icht n icht nur e i n äus­ sich gesamthaft auf 25 Mio. Franken oder 855 Fr./m2.
serst leichtes und wirtschaftliches Lehrgerüst -
1 2 m Breite und 14 t/m1 Tragkraft bei Quersch n itt­ Prof. Dr. C. Menn
abmessu ngen von 26,2 m Breite und einem Träger­
gewicht von 32,5 t/m 1 - sondern auch zwei von­
ei nander unabhängige Arbeitsstellen in den Rampen­
abschn itten, was eine wesentliche Beschleu n i g u ng
des Baufortschrittes ermög l icht.

Die Ausführung ei nes ei nzel l igen Hohl kastens von


26 m Breite bereitete im Freivorbauverfahren e i n ige
schwierige statische und konstruktive Probleme. So

Abb. 2 Luftaufnahme

22
\. Phose

1a Herstellen des Trogquerschnittes auf dem Lehrgerüst, bemessen für


g Tr = 12.0 tlm'
b = 11.0 m

1b Entfernen der lnnenschalung

2. Phose

2a Vorspannen des Trogquerschnittes


Entlastung des Lehrgerüstes

l 1 2b Herstellen der Fahrbahnplatte über dem Trog

2c Vorspannen des Kastenquerschnittes


Entfernen des Lehrgerüstes

3. Phose

3a Herstellen der Fahrbahnkonsolen mit Schalwagen


r-
3b Volle Vorspannung

Î
-
·I Gewicht des Gesamtquerschnittes

' F
g tot = 32.5 t/m'
B = 26.2 m

Abb. 3 Bauvorgang

Abb. 4 Freivorbau

23
Hängesch ale fü r den N e u bau d es Stadttheaters in Basel
Architekt : Schwarz und Gutmann, Arch. BSA SIA, Z ü rich

Arbeitsgemeinschaft U. Stamm u n d Stehe l i n & Vischer AG, Basel


I ngenieur: H. Hossdorf, Ing. SIA ASIC, Basel
Ausfüh rung :

Bei der Proj ektierung des Theaters ste i lte sich Arc h i­ Baukörper unterzubringen. Das gesteckte Ziel wurde
tekt und I ngenieu r die Aufgabe, d i e versch iedenarti­ mit einem Hängedach e rrei cht, welches sich als vor­
gen und fu n ktionell doch zusammengehörigen Räume gespan nte, 12 cm starke Beton konstru ktion von den
des Foyers, des Zuschauerraumes und der B ü h n e in Fassadenwänden fre i über eine Fläche von 2600 m2
einem i n nerl ich wie äusserl ich als Einheit wirkenden zum Büh nenturm hinspannt.

Abb. 1 Ausfüh rungsstand n a c h c a . 4 Stunden Beto n i e rzeit.


Beidse itig der Sattel l i nie bringen je 4 Arbeitseq u i pen d e n Beton e i n und verdichten d iesen m i t B a l ke n v i b ratoren.
Der obere, ste i l e Bereich des Daches ist noch mit B l achen abgedeckt, urn beim Auftreten eines Gewitters das Wasser seitlich ab­
leiten zu können.

24
D i e geometrische Form ist, etwas verei nfacht be­
schrieben , d ie Rotation sfläche einer kub ischen Pa­
rabe l , welche aus sch a l u ngstechn ischen G ründen
in sechs radiale, nur e i nfach gekrüm mte Seg mente
aufgeteilt ist.

Das Tragverhalten der vor allem am äusseren Rand


seh r u n regelmässig gefo rmten Schale ist n icht fo rmu­
l ierbar und d ie Berech n u ng daher auch m it den mo­
d e rnsten Computermethoden völ l i g u n m ög l i ch. Die
Tragwirkung des Daches wu rde desh alb mittels
e lektron ischer Messtech n i k an einem Model ! 1 : 50
(siehe Abb. 2) i m Labo ratorium für experimentelle
Stati k H. Hossdorf unters ucht. Die Messergebn isse
füh rten zu konstruktiven Massnahmen, welche auch
spürbar zum archite kton ischen Ausdruck des Bau­
werkes beitragen.

Abb. 2 Aufbau d e s Model lversuches.


Urn d i e Zugspan n u ngen zu e l i m i n i eren , welche natür­
Das Modell aus Plexiglas im Massstab 1 : 50 ist zum Bestim men
l icherweise im Beton u nter der Hängelast entstünden,
der Auflagerreaktionen u n d deren Verte i l u n g auf acht separat
wurde d i e Schale m it einem Fächer von 60 aus­ messbaren B l öcken gelag e rt. Die Spannu ngsverte i l u n g in d e r
schl iesslich rad ial verlaufenden Einze l l itzen-Kabel n , Dachfläche wurde m i t H i lfe von Dehnungsmessstreifen ermittelt.
D u rch messer 0,7", System VSL, d i e eine Kraft von ca.
2000 To n n e n e i n leite n , vorgespannt. Ei nzig für d ie
Aufhäng u n g am B ü h n e nturm war eine Quervor­
span n u n g notwendig, u n d d i e Schalenstärke m usste
i n d iesem Bereich aus konstru ktiven Gründen bis auf
25 cm e rhöht werden.

Bei d e r Wahl des Ausfüh ru ngsvorganges m usste man Urn e i n e mög l ichst h e l l e Beton u ntersicht zu erhalte n ,
vor allem darauf achte n , dass d i e rad ialen Vorspann­ wurde die Verwen d u n g von Weisszement gep rüft.
kräfte tatsäch l ich i n die Schale geleitet werden, ohne Die lange Verarbeitu ngszeit und d i e Mög l i chkeit von
dass d i ese, bewi rkt d u rch die Verkürzung der Schale, Verzögerungen in der Zul ieferung vom Beto nwerk
tei lweise d i rekt von den starren Auflagern abgefangen bis zu der i n der Stadtmitte gelegenen Baustelle e r­
werden. Das Dach wurd e deshalb i m ersten Gang forderte jedoch e i ne n m ö g l i chst späten Abbi nde­
nur bis an das obere Auflager erstellt u nd der obere beg i n n , was die Verwendung von Weisszement mit
Verankerungsbereich e rst nach dem Verspan nen der einem Abbi ndebeg i n n von wen iger als 2 Stu nden aus­
Dachhaut ausbeto n iert. sch loss. Die Prob leme des Schwi ndens u nd der Be­
wah rung ei ner sauberen Sichtbetonfläche erforderten
D i e Schal u n g bestand aus u ngehobelten, versetzt ge­ ein Beton ieren in ei nem G uss.
stossenen N ut- und Kammbrettern von konstanter
B reite, die, in radialer R i chtung verlegt, eine k n ick­ Mit dem Einbringen des Betons wurde auf der Sattel­
freie E i n h altung der g ewünschten Krüm m u n g er­ l i nie begonnen, von wo aus sich beidseitig je 4 Equi­
mögl ichten. Das Ausbl ü h e n u n d Verfärben der Beton­ pen, bestehend aus 6 Man n , streifenweise, i n rad ialen
u ntersicht d u rch die E i nw i rkung der Gerbsäure des Sektoren hocharbeitete n , wobei d i e Zeitd ifferenz von
frischen Ho lzes während der langen Einschalzeit 2 Stu nden für den Anschl uss an ein bereits betonier­
kon nte d u rch das vorg ängige Abwaschen der ver­ tes Feld nicht übe rsch ritten wurde (Abb. 1 ) .
l egten Schal u n g m i t Zementm i l ch vermieden werden.
Der Beton bestand aus e i ner Kies-Sandm isch u n g m it Auch i n den stei lsten Partien m it e i ner Neigung von
e i ner m aximalen Korng rösse von 1 8 m m , 325 kg 80% kon nte ohne Contre-Schal u n g beton iert werd e n .
Portlandzement u n d 50 kg F i l l e r pro m3• Ermögl icht wurde d ies ei nerseits d u rch d ie Verwen­
dung ei nes sehr t rockenen Betons, welcher m it d e r
Beim isch ung v o n F i l ler g l e ichwohl eine sau bere
Sichtfläche ergab, andererseits d u rch den Aufbau d e r
Arm ierung, bestehend aus zwei gebu ndenen Netzen
und dazwischenl iegenden Vorspan n kabe l n m it höch-

25
stens 1 5 bis 20 cm Maschenweite. Das Verd i chten
des Betons e rfolgte m it Balkenvibratore n , welche im
stei len Teil mit Seilen h i naufgezogen wurden. D ie
Betonierarbeiten dauerten 1 8 Stunden und wurden
i m J u l i ausgeführt, also zu einer Zeit, wo trotz schönen
Wetters m it dem Auftreten ei nes G ewitters gerechnet
werden musste. Urn d i e Bildung von Sturzbächen zu
verh i ndern , wurde vor dem Betonierbeg i n n der obere
ste i l e Teil der Schalung mit Blachen abgedeckt, u rn
al lfäll iges Wasser seitlich able iten zu können.

R. G u i l lod, l ngenieurbüro H . Hossdorf, Basel

Abb. 3 Flugaufnahme des fertig beto n i e rten Daches.

26
H ard brücke in Zü rich

Fietz + Leuthold AG, Zürich


Projektverfasser: lngenieurbüro B. Bernardi, Zürich
Bauausf ü h ru ng :
Baujahre : 1971-1973

Spannbetonbrücke, feldweise mil Kragarm erstellt, - Alte Hard brücke steht für den Bau zur Verfüg u n g .
unter Verwendung eines Vorschubgerüstes, das für lhr Abbruch am Bauende i s t in Projekt und Offerte
die Bauaufgabe unter erschwerten Bedingungen einzu beziehen.
speziell entworfen wurde. - Zufahrten zur alten Hard brücke : eine vor, eine
nach Bau beg i n n unterbrochen .
D i e Brücke ist Te i l ei ner i n nerstädtischen Express­ - Die neue Brücke l iegt i n nerhalb ei nes langen
strasse (Westtangente) . M it 204 m Länge überquert Brücken bauwerkes u n d hat an den Enden keine
sie 24 D urchfahrts- und G ütergele ise des Hauptbah n­ Widerlager.
hofs Zürich. Sie ist 28,90 m breit m it 2 x 2 Fahrspuren
und mit 2 seitlichen Gehwegen. Sie ersetzt die alte Das zur Ausfü hrung gelangte Projekt war aus ei nem
H ardbrücke, eine vor 1 900 gebaute Fachwerk-Stah l­ Wettbewerb unter 6 e i n g eladenen Arbeitsgemein­
brücke, die m it den seitlichen Gehweg brücken nur schaften U nterneh mer/ l n g en ieur hervorgegangen
1 9,50 m bre it war. Sie hatte die gleiche gerade Fahr­ (Pauschalofferte für Proje kt und Ausführu ng).
bah nachse wie d ie neue Brücke, lag aber m i t der Während d i e 6 Spannweiten von 30,95/40,75/40,74/
Fahrbah noberkante ca. 5 m tiefer. 30,61 /27,33/33,67 = 204,05 m praktisch vorgegeben
Folgende Bed i ng u ngen waren für Projektierung und waren, konnten Variationen nur i n der Quersch nitts­
Ausführung einzuhalten : ausbildung in den Fundationen und den Stützen vor­
genommen und dem Bauvorgang angepasst werden.
- Stützenachsen m i t geri nger Variab i l ität, vorbe­ Ohne Lehrgerüstabstützungen im Geleisefeld stan­
sti m mt d urch d i e Gele isezwischenräume. Sie ste­ den für eine vorgespannte Ortsbetonbrücke nur 2
hen m i t veränderlichem W i n kel sch iet zur Brücken­ Mög l ichkeiten offe n : E i nsatz der alten Hard brücke
achse. als Lehrgerüstunterlage oder Ei nsatz eines über der
- Mög l i c he Sperrzeiten für Geleise vorgeschrieben, Fahrbahn l i egenden, weit gespannten Lehrgerüstes
tei lweise max i m al 31/2 Std . während der Nacht. bzw. Vorschu bgerüstes. Die Arbeitsgemeinschaft hat
Daneben mög l i chst we nig Sperru ngen erwünscht. den zweiten Weg beschritten , da d ie alte Hard brücke
- Lehrgerüstabstützungen zwischen den Stützen­ in ihrer Tragfä h i g keit beschränkt war und zu wen i g
achsen in den meisten Brüc kenfeldern n i cht mög­ Breite hatte. Dafür konnte d i e alte Brücke a l s Kran­
l ich (Abl aufberg des G üterbahnhofes). und Dienstbrücke herangezogen werden. Der Brü k­
kenq uerschn itt wurde in 2 Kastenträger aufgelöst,
die am Schl uss m it ei ner Fahrbah nplatte verbunden
wurden. D irekt u nter den 4 Kastenstegen stehen
runde Stützen <b = 1 ,20 m. Die Stützen sind in gross­
kal i brige Bohrpfähle <b = 1 ,25 m von 1 3-1 6 m Länge
eingespannt. Die maximale Pfahl last beträgt 680 t.
Diese Fundation konnte ab alter Hardbrücke mit einer
Hochstrasser-Weise-Ausrüstung der Firma Losin­
ger AG, Bern, ohne Störung des Bahn betriebes aus­
geführt werden. Für d ie feldweise Erste l l u n g der
Brückenkasten kam ein für d i eses Bauvorhaben spe­
ziell entworfenes Vorschubgerüst zum Ei nsatz. Die
Ausrüstung war im Wettbewerb kon kurrenzfähig, ob­
woh l damit i n 1 2mal iger Verwendung nur 408 m
Brücke zu erstel len waren . Der Gerüstträger war als
6 m hohes Fachwerk 44,8 m lang. Seine grösste
Stützweite betrug 36,4 m, sein Gewicht war 1 08 t.
Die Schalelemente , an Dywidag-Stangen aufgehängt,
waren im Querschn itt i n 3 Elemente geteilt. Die
Hängestangen konnten d irekt über der Betonfahr­
bahnplatte abgekuppelt werden, so dass nach Ab­
senken des Gerüstes d i e Schalungen an der beto­
n ierten Etappe hängen b l e i ben kon nten. Somit konnte
das Gerüst separat in die nächste Etappe vorge­
schoben werden (Abb. 1 ). Es wurde seitl ich aut tele­
skopierbare Vorschubwagen ausgeschoben, die auf
Kranuntergestel len auf dem Kranbah ngele ise vorfah­
Abb. 1 Bauvorgang im Querschnitt ren konnten. D i e seitl ichen Schalelemente wurden

27
Abb. 2 Vorschubgerüst in Beton ierste l l u n g

einzeln, m i t H i lfe des Krans und einem Entenschnabel


von d er vorhergehenden Etappe in die neue Beto­
nierste l l ung gebracht. Die Bodens.chalelemente konn­
ten auf einem speziel len H u bwagen auf den Geh­
wegen der alten Hardbrücke zwischen den Pfe i l ern
vorfahren.
Die Vorspannung erfolgte m i t Litzenkabe ln nach dem
System VSL ( ke ine Quervorspannung). Entsprechend
dem Bauvorgang sind d i e Kabel an jeder Kragarm­
fuge gekuppelt, teils mit Abspannkupplung , teils mit
versch ie b l i cher Kuppl ung. Pro Etappe wurden jewe i l s
60-70% d e r Kabel in einer Stufe auf 1 07% mit Ab­
lassen auf 1 00% gespannt. Betoniert wurde an einem
Freitag . Das Spannen der Kabel und das Ablassen
des G erüstes geschah am Montag, bei einer nach­
gewiesenen Betonwürfeldruckfesti g keit von 300 kg
pro cm2• Pro Brückenfe l d wurden mit Ausnah me der
Startetappe Taktzeiten von 2-3 Wochen, je nach
Spannweite, eingehalten. Betoniert wurde m it einer
am G erüst montierten Förderbandanlage, zu einem
geringen Teil zusätzl ich mit dem Kran. Der g anze
Kastenq uerschnitt wurde in einer Etappe betoniert.
Max i m a l e Betonkubatur von 230 m3 in ca. 1 1 Stunden
eingebracht. Kurzfristige Geleisesperrungen waren
nur beim Abbruch der alten H ardbrücke notwend ig.
Dieser Abbruch erfolgte grösstenteils d urch d ie Zwi­
schenöffnung zwischen d en Kastenträgern.

B. Bernardi

Abb. 3 Vorschubgerüst beim Querversch u b

28
N e u bau Kind erkl i n i k des l nselspitals Bern
P rojektverfasser : l ngen ieurbüro Dr. Staudache r + Siegenthaler AG, Bern
Unternehmer: Losinger AG, Spezialarbeiten, Bern
Baujah re : 1972-1973

Die erste vorfabrizierte Schlitzwand in der Schweiz

Einleitung
Schon seit einiger Zeit sind besonders in Frankreich
Verfah ren entwickelt worden, welche durch Ve rwen- '" '""'''""• '"' ." """'"""•

d ung von vorfabrizierten Elementen gewisse Mängel


der konventionel len Schl itzwand bauweise vermei den. Abb. 2 E l e mentform
S i e sind unter dem Namen « P rocédé Panasol » und
« P rocédé Préfasif» aus der Literatur bekannt. Da
d iese Verfahren e inen weitgehend kontinuierl ichen
Arbe itsablauf voraussetzen, ergeben sich für d i e An-
wendung in der Schweiz gewisse Schwierigkeiten.
D i e G ründe sind einerseits oft wechselnde Bodenar­
ten m i t E rschwernissen d u rch Findl inge und ander­
se its streng beg renzte Arbeitszeiten, welche eine Be­ / uberschuss1ger B"ntonil obpumpen

end ig ung begonnener Arbeitsabläufe in die N acht "


� Monel - lnJekhon

h ine in oder am Samstag unmög l i ch machen.


Bt>ntonit­
Suspeonsion
Vorfabrizierte Schlitzwand «System Losinger»
U rn den e rwähnten Schwierig ke iten zu entgehen,
w u rd e ein mögl ichst einfaches Verfahren entwic kelt, '

welches auch bei Verzögerungen im Aush u b z. B . bei 1


L - - - - _J
'


Antreffen von Find l ingen, bei Warteze iten über Sams­ Mortel· lnJeklion

tag/Sonntag usw. eine reibungslose Ausfüh rung ge­


stattet. Abb. 3 Herste l l u ngsvorgang

Gemäss Abb. 1 kommen folgende Arbeitsetappen zur


Ausfüh rung :
- Aushub e ines Wandabschnittes unter Bentonit­
suspension m it Schl itzg reifer und evtl. D u rchmeis­

----)
SthlilZwOnd
seln harter Bodensch i chten.
101.,0 m
- Versetzen d e r Fertigel emente (2 bis 5 Stück p ro

�:
Aushubabschnitt). Die E l emente werden auf der
Füh rungsmauer aufgel agert, in die vorgesch rie­
bene Lage gebracht und genau vertikal gerichtet.
- Aus inj izieren des Elementfusses, der Fugen und
des Zwischenraumes zwischen Aush u b und Ele­
��
,,,

/
ment m i t Colcretem örtel . Die Ansc h l u ssfuge ans
nächste Element wird abgeschalt.
Die Elementfugen sind g emäss Abb. 2 mit Nut und
Kamm ausge b i ldet. Der annähernd quadratische Hohl­
raum d i ent der Einfüh rung der lnjektionsleitung, wel­
,,_!
che bis auf die Aush u bsoh le reicht und beim Fül len
sukzessive zurückgezogen w i rd.
Frt"1burgs!ross"
Erfahrungen bei der Erstausführung
Die neue Kinderklinik d es lnselspitals Bern kommt
an einem Abhang unterha l b des 1 6-stöc kigen Betten­
534 20 hochh auses zu l iegen (Abb. 3 und 5). Beim Bau­
g rubenaushub wu rden, wie e rwartet, hangwasser­
._. SJ0. 80 füh rende Sch ichten angeschnitten. Urn jeg l iche Ver­
m inderung der Hangstab i l ität zu vermeiden, wurde
Abb. 1 Situation Baugrube m i t Schnitt A-A bergseits eine verankerte, 60 cm starke Schl itzwand

29
vorgesehen und ausgeschrieben. Die Schlitztiefe be­ Bodenanker
trug 1 2 m, d i e Aushubtiefe der Baugrube rund 8,5 m . D i e Wand wurde d urch 2 Reihen Bodenanker zurück­
Die Firma Losinger offerierte die vorfabrizierte Wand gehalten. Es h andelt sich urn mehrfach inj izierbare,
als Variante. temporäre Anker, System VSL, mit folgenden Merk­
Bei der Ausführung sind keine Schwierig keiten auf­ malen:
getreten. Der Schlitzaushub begann im Septem ber Ankertyp : VSL EA 5-4
1 972, und am 1 . November wurde das letzte Element Stahlq ual ität: Litze 0,5", St 1 60/180
versetzt und ausinjiziert. Zum Versetzen der 1 1 ,7 m Stah l q u erschnitt: 372 mm2
langen, 1 ,25 m breiten und 1 2 t schweren Elemente Prüflast : 50 t (0,75 �z)
d i ente ein 40-t-Bagger (Abb. 4) . Eine besondere Auf­ Gebrauchslast : 35 t (0,52 �z)
hängevorrichtung gestattete es, d i e Fertigelemene An kerlängen : 1 3-25 m
vor dem lnj izieren in Lage und Höhe genau zu richten Haftstrecke : 6m
und vert i kal zu stel len. lnj iziert wurde mit Col crete­ Bodenart: Lehm bis feiner Sand
mörte l . Besonders sorgfältig wurden dabei d i e Fugen lnjektionsdruck : 30-40 atü
zwischen den Elementen behandelt.
Zusammenfassung
D i e Schlitzwand m i t vorfabrizierten Elementen bietet
gegenü ber der konventionel len Wand fo lgende Vor­
tei l e :
- D i e Mög l i c h ke i t von Feh lstellen i n der Wand d urch
Material- und Bentoniteinschlüsse fäl l t weg. Da­
d urch wird auch das Risiko von gefährlichen
Wasser- und Materialeinbrüchen bei solchen Fehl­
ste l l en ausgeschaltet.
- Die Mörtelschicht auf der Wand innenseite und
allfä l l i ges Ü berprofi l kann einfach und ohne
grosse Spitzarbeiten entfernt werden.
Es entsteht eine g l atte und plangemäss genaue
Wand. Abwe ich ungen des Aush u bes können beim
Versetzen d er Elemente korrig iert werden.
H ochwertiger Beton und genaue Lage der Arm ie­
rung erlauben e ine g ute Ausnützung der zu lässi­
gen Spannungen.
Reparaturen von Wandbeton und Drainieren von
Fugen tal l en weg .
- Die im Verg leich dünnere und genauere Wand
erg ibt i m lnnern der Baugrube einen Platzgewinn
bis zu 20 c m .
Diesen gewichtigen Vortei len stehen einige Nach­
tei l e gegenü ber :
- Aus Transport- und Gewichtsgründen sind der
Tiefe von vorfabrizierten Elementen Grenzen ge­
setzt. Vorläufig können Wände bis 15 m gebaut
werden.
- Der Verl ust an statischer Höhe. Er wird aber d urch
bessere Ausnützung der zulässigen Spannungen
grösstentei l s zurückgewonnen.
Zusam menfassend kann gesagt werden, dass die Er­
Abb. 4 Versetzen e i nes Elementes. l m H i ntergrund das Betten­ gebnisse d i eser ersten Anwend ung einer vorfabri­
hochhaus zierten, verankerten Schl itzwand erm utigend sind.

Da die Wand mit zwei Rei hen Bodenankern zurück­


gehalten wird, wurde d i e Baugrube in drei Etappen
ausgehoben.

Schon nach der ersten Etappe, beim Bohren der


obersten Ankerlage, konnte festgestellt werden, dass
die Wandelemente wie erhofft sehr genau vert i kal
standen. Abb. 5 zeigt die Wand nach der zweiten Aus­
h u betappe, auch die untere Ankerreihe ist g ebohrt
und versetzt. Die Fugen sind d i cht. Der Mörtel auf der
lnnenseite der Wand lässt sich in grösseren Stücken
leicht abl ösen. Darunter erscheint eine vert i kale,
g l atte Wand. Unvermeid bare Abweich ungen be i m
Schl itzaushub konnten b e i m Versetzen d e r Elemente
korrigiert werden, so dass d i e Wand höchstens 2 bis
3 cm von der Soli-Lage abweicht.

Abb. 5 Tei l ansicht der verankerten Wand nach dem Ablösen


des ü bersch üssigen lnjektionsmörtels

30
Viad uc de l ' Ec u à Genève
Maître de l'ouvrag e : Département des Travaux Publ ics, Genève
Aute u r d u projet: B u reau H. Naïmi, Genève
Entreprise: S.A. Con rad Zschokke, Genève
Précontrainte : Système BBRV, Stahlton S.A.
Années de constructio n : 1 971-1973

Description de l'ouvrage ment choisie pour sa grande rigid ité à l a torsion.


Dans Ie choix de la sol ution, !'aspect esthétique de­
Le tracé en plan du viaduc est en forme de S, dû vait également être considéré, car ce viaduc est
aux points fixes donnés tels q u ' i mmeu bles tranchée situé dans un carrefour en v i l l e et il est visible de
du chemin de fer, axes de routes existantes, etc. tous les cótés (fig . 6).
(fig . 1 et 4). Il est com posé de q u atre clothoïdes,
paramètre a = 62, et d 'u n rayon de cercl e R
= 1 00 m . Calcul statique et exécution
Les sol l icitations d ues à la torsion sont très im por­ En p l us des charges, les effets des raccourcisse­
tantes, car l 'ang le d'ouverture d'une travée atteint ments élastiq ues et p l astiques dus à la précontrainte,
35 ° . Ie retrait, Ie fluage et la tem pérature ont été calculés.
Du point de vue statique, ce viaduc forme une po utre Vu l a courbure en plan de l'axe d u viaduc et la rigi­
continue sur six travées (fig. 2). Toutes les p i l es, à dité latérale des p i les (fig. 4), ces effets secondaires
l ' exception de cel l e située au m i lieu du viad uc, sont provoq uent des so l l icitations non-nég l igeables, sur­
en paroi pendu laire et ont des articulations en béton tout dans les pi les.
armé, type «Mesnager» , à leurs sommets et bases. Le cal cul des contraintes de cisail lement d ues à la
La p i l e centrale est encastrée à sa base dans la torsion et à l 'effort tranchant a été effectué selon
fondation et constitue ainsi Ie point fixe de l 'ouvrage. la méthode établie pour les sections à alvéoles m u l ­
Ces pi les pend u l aires, de 1 x 3 m de section, permet­ tiples.
tent les mouvements dans la d irection de l'axe d u Pour réut i l iser les coffrages et étayages, I e viaduc
viaduc, t o u t e n étant rigides dans Ie sens transversal, a été bétonné en quatre étapes et m is en précon­
pour reprendre les moments de torsion de la su per­ trainte monol ithiquement (fig. 2).
structure. Les appuis g l issants sur les culées sont Dans Ie sens long itud ina l , Ie viaduc est précontraint
du type Tefl on-Néoprène, ayant un g u idage latéral avec douze cäbles B B RV de 480 t chacun. Ces cäbles
pour em pêcher les mouvements transversaux. sont situés par groupes de quatre dans les trois
La particu larité du viad uc de l ' Ecu réside dans la som m iers. Dans Ie sens transversal, seules les cinq
forme semi-e l l iptique d e sa section transversale entretoises sur pi les ont été mises en précontrainte
(fi g . 3). Cette forme, peu habituelle, a été essentiel le- avec six cäbles BBRV de 240 t (fig . 5) .

Fig. 1 Situation

31
��.9":��Mm,e���- ---s��e,_��ec--.,..O-C5��-e��o�e--t���--:1�;7:A�Ao��� __.,.ETAPES DE CONSTRUCTION

Fig. 2 Profil e n long

o)
L'extrados en forme semi-e l l i ptique du viaduc reste
inchangé s u r toute la longueur et pivote auto u r de
l'axe de la chaussée en su ivant les dévers. Ge fait
a permis de constru i re ! 'ensem ble de la su perstruc­
ture, d ' u n e façon rationnelle, par l ' u t i l isation d 'élé­
ments préfab riq ués de coffrage. b) PLAQUES P R E F. PREC ONlRAINTB
--l J.oo'-.!.!..!._
" 1.00
___.-
L'exécution d u coffrage extérieur d u viad u c n'a exigé
que deux types de ces éléments d 'environ 2 m de
longueur et 3 m de largeur, ayant une s i m ple cour­
bure. Pour réal iser la courbure de l'axe d u viaduc,
l 'entrep rise aj ustait ces éléments de coffrage en a) type
b) près des p i les
c) sur p i les
Fig. 3 Coupes

Fig. 4 Vue aérienne Fig. 5 Coffrage et ferra i l lage

32
coupant les bords des p lanches sur quelq ues centi­ En ce qui concerne les parapets d u viaduc, 588 pièces
m ètres. La construction en étapes d u viaduc a permis d'un seul type d 'éléments préfabriq uées en béton
d e réutil iser les éléments de coffrage quatre fois. armé de 2 m de longueur ont été util isées dans la
Les coffrages intérieurs des alvéoles ont été égale­ construction du viaduc et de ses rampes. En plus
ment préfabriqués, mais avec u n e longueur de 4 m. de leur fonction de barrière, calcu lée pour une force
Le bétonnage de l a superstructure a été exécuté en de 30 t/m , ces parapets préfabriqués torment la
deux phases par étape : goutte-pendante pour protéger la co� u i l l e du viaduc
contre la pluie (fig. 6).
1 . bétonnage de la coq u i l le, des somm iers et des
entretoises jusqu'au n iveau des p laques préfabri­ Dr. i ng . H. Naïmi
q uées précontrai ntes du tabl ier (fig . 3) . Ce bé­
ton nage, effectué d ' u n e façon continue au moyen
d ' u n retardateur d e prise, exigeait 2 à 4 jours de
travai l .
2. décoffrage des alvéoles, montage de la condu ite
d 'écoulement, pose des plaq ues préfabriq uées
précontraintes, ferra i l lage et béton nage du tab l ier
de 1 4 cm d 'épaisseur. Ce bétonnage, s'effectuant
en 1 à 2 jours, i ntervenait deux à trois semai nes
après la term inaison de la première phase.

La mise en précontrainte a été faite en tro is étapes


de 30 %, 70 % et 1 00 %; la première étape de 30 %
était appliq uée trois à q uatre jours après la fin d u
béton nage de la deuxième phase. Malgré Ie décalage
d e trois à quatre sema i n es entre I e bétonnage de
la coq u i l l e et la pre m ière m ise en tension, aucune
fiss ure due au retrait et à l a température n'a été
co nstatée. Le déci ntrage suivait l 'étape de 70 %.

Fig. 6 Viaduc term i n é Photos: Zschokke

33
Bätim ent u niversitaire «Un i I l » à Genève
Maître de l'ouvrage : Département des Travaux Publics, G enève
Architectes : W. Francesco, G. Paux et J. Vicari, G enève
l ngénieur civi l : Bu reau H. Naïm i , Genève
Entreprise du g ros-ceuvre : S.A. Con rad Zschokke / Ed. Cuénod S.A., Genève
Précontrainte, système BBRV: Stahlton S. A.
Années de constructio n : 1970-- 1974

Ie bas. Dix-h u i t o uvert u res de 4 x 1 0 m de surface,


aménagées dans chacune des dalles , permettaient
d 'excaver et d 'évacuer les terres se trouvant en-des­
sous et d'y amener les matériaux de construction.
Ces o uvertu res g arantissaient en outre u n éclairage
naturel et une aération suffisante pour travailler dans
de bon nes cond i tions. La particu larité de cette partie
de la construction réside dans Ie fait que ces dalles
de sous-sols ont été bétonnées sur Ie sol, sans
étayage et coffrage trad ition nels.

Dalle sur les grandes salles


La partie essenti e l l e de cette dalle précontrainte dans
les deux sens est une dalle alvéolée, épaisseu r
1 5 + 70 + 1 5 1 00 cm, appuyée sur six g rands
=

p i l iers, espacés d e 27 et 1 5,50 m respectivement


Fig. 1 Maq uette
(fi g . 3) . Les alvéol es d e 70 x 80 cm de section sont
formées par d es b l oes de Sagex (fig . 4). E n p l us de
son poids propre et une surcharge repartie de
770 kg/m2, cette dalle supporte deux i m portantes
Description de l'ouvrage charges concentrées de 280 t et 80 t respectivement.
La p rem ière représente Ie poids d'une cage d 'ascen­
Le projet de eet ouvrage a été reten u pour l 'exécu­ seu r et d 'escalier de 25 m de hauteu r et la seconde
tion, parm i 38 études présentées, lors d ' u n concours cel u i d ' u n escalier m o n u mental.
d 'architecte organ isé par Ie maître de l 'ouvrage en Le calcul statique a été effectué à l 'aide d ' u n essai
1 965 (fig . 1 ) . Les travaux ont commencé en mai 1 970 sur modèle réd uit, exécuté par Monsieu r A. Moser,
et Ie g ros-CEuvre a été term iné en j u i l let 1 973. La ingénieur civi l , à Zurich. Ce modèle a permis d'étab l i r
superficie de ce bätiment, bordé de q uatre rues, est les s u rfaces d ' i nfluence p o u r les moments dans treize
de 36 x 76 m = 2736 m2• Sa profondeur max i m u m poi n ts de la dalle. A i n s i , les moments dus à la pré­
atteint environ 2 0 m e t s a haute u r à partir d u sol contrainte ont été calcu lés par la méthode de force
environ 21 m. Son vol u m e S . l .A. s'approche de de dévi ati on en appliq uant les forces nodales.
1 00 000 m3 (fig . 2) .
La structure de l 'ouvrage est essentiellement déter­
m i née par la présence des g randes salles en sous­
sol ce q u i a nécessité des entr'axes importants e ntre
les dix p i l iers du rez-de-chaussée, à savoi r 27 m
dans un sens et 1 5,50 m dans l 'autre. Chacun de ces
ATTIQUE
p i l iers supporte une charge d'environ 3000 ton nes
au n iveau de la fondatio n. 3e,,.,e ET A G E

Vu les g randes po rtées et les charges i m portantes,


toutes les six dalles à part i r de l 'étage des g ra ndes
1e• ETAGE
salles jusqu'à l'attique ont été exécutées en béton
précontraint ce qui a perm is, en p l us, de constru i re
ce bätiment de 75 m de longueur sans joint de d i la­
tation.

Sous-sols 2eme S. SOL

Le sol est constitué, à partir d 'envi ron 5 m de p rofon­


deur, d'une formation de retrait Wurmien, com posée 3emes. SOL

d e l i mons arg i leux de d ifférentes consistances. La 4eme s . SOL

nappe phréatique se situe à envi ron 4 m de p rofon­ ABRIS

d e u r, mais, vu la faible perméabi l ité du terra i n , Ie 80 80


16.82 16.82
débit d 'eau était peu important. 36.04

Ap rès l'exécution des parois mou lées et des pieux


forés provisoires, les dalles sur les 3e, 4e et Se
sous-sols ont été bétonnées sur Ie sol du haut vers Fig. 2 Coupe transversale

34
CABLES DE 24D TO. 8 C A B L E S DE 240 TO.
8 C A B L E S qE 2 40 TO. C A B L E S DE 240 TO.

� lllll••
exil
l:J l ••11�

"'

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8 CAB. DE 240 TO.
7 C A B. DE 145 TO.
C A B L E S DE 185 TO.

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0
. M.
13 . 265 1 .3. 2 §?._ 3 .26�
7. 37-s- : 15. 49 1 5. 49 15.49 15.49 '. 6.64 5
75.98

Fig. 3 Dal le s u r les g randes s a l l es, pri ncipe de cäblage

Fig. 4 Dalle sur g randes salles, pose Sagex et cäbles

35
9.57
2 CAB LES
l
uil
�1 16CAB. DE 24 T�.-
1

3 CAB. DE 240 o\
+

l 1
- -'

U>
0

_1 5.49 15.49 15.49 15.49 6.645

Fig. 5 Dal le s u r rez-de-chaussée, cäblage partiel

Les sol l ic itations d ues aux raccou rcissements élas­ béton apparent et son aspect architectu ral devait
tiques et plastiques engendrées par la p récontrainte, être parti c u li è rement soigné. Des considérations sta­
Ie retrait, Ie fluage et la température ont été cal­ tiques et esthétiq ues ont abouti à une structu re p ro­
cu lées, en tenant com pte des étapes de construction, noncée, avec des poutres dont les sections sont en
dans Ie système du cadre à deux niveaux. Pour d i ­ fo rme de double T. Elle est com posée de cinq g rands
m inuer la rigidité d e s p i l iers d e s g randes salles contre cad res, sou m i s à la flexion et à la torsion et des
les déplacements ho rizontaux, ces p i l i e rs ont été somm iers secondai res. Tous les somm iers sont exé­
exécutés, en partie, en forme de « d iapason» (fi g . 2). cutés en béton p récontraint.

Dalle sur rez-de-chaussée Dalles sur les étages


Cette dalle, p récontrainte dans les deux sens et d'en­ Les éléments porte u rs de ces quat re dal les ner­
vi ron 2700 m2 de s u rface, est app uyée s u r l es d i x vurées sont com posés des pales p réfabriq uées des
g rands p i l iers du rez-de-chaussée, espacés de 2 7 m façades, des p i l i e rs intérieu rs, espacés de 1 5,50 m,
et 1 5,50 m resp. (fig . 5) . E l l e supporte Ie poids con­ et d e la cage d e l 'escal ier central . Tous les somm iers
s idérable des quatre étages supérieurs. Elle est en long itud inaux sont en béton p récontraint (fi g . 6) .

1
Dr. ing. H . Naïmi
2 CABLES
I
DE2 CABLES 1'
145 TO. DE 185TO..J
1
11 2 CABLES DE :.140 TO. 1
1
1
U>
0

15.49

Fig. 6 Dalle s u r 1 er étage, principe de cäblage Photos: Zschokke

36
Les ponts s u r la Paud èze
Maître d ' ouvrag e : Département des travaux publics d u canton de Vaud

Consortium Ed. Z u b l i n & Cie. S.A. - S.A. C. Zschokke


Aute u r du projet: B u reau Technique Piguet, l ng énieurs-consei l s S.A.
Entre prise :
Années de constructio n : 1971 -1973

Construction en encorbellement Ceci étant, il a fal l u se déte rm i ne r sur l a po rtée maxi­


mum réal isable économ iq uement. La h aute u r de
lntroduction l 'ouvrage au-dessus d u sol et la mauvaise qual ité
L'autoroute du Léman N 9 franchit Ie vallon de la du terrai n ont condamné tout recours à une solution
Paudèze s u r deux ponts rectil ig nes i ndépendants, en béton trad itionnel coulé sur ci ntre. Seule pouvait
d e 400 m d e longueur e nviron chac u n . Chaque pont entre r en considération une méthode d 'exécution
porte une p iste de 1 2 m d e larg e u r q u i se décompose auto-portante ne faisant pas appel à u n m atériel de
en deux voies de c i rcu l ation et une bande de station­ m ise en reuvre trop coûteux, car l ' i mportance de
nement. La hauteur maxi m u m de l 'ouvrage au-dessus l 'ouvrage (1 0 700 m2 de pont env.) ne permet pas
du fond du val lon est d 'environ 70 m ; la hauteur de j ustifier la construction et l 'amortissement d ' u n
moyen ne est de l 'ordre de 30 mètres. tel matériel.
D u point d e vue des poss i b i l ités de fondation, ce
val l o n se signale par des conditions géologiq ues Le m ise en soumission de l'ouvrage projeté en exé­
désastreuses, caractéristiq ues de la rég ion molas­ cution trad itionnel le d ' u n e part (encorbel l ement cou l é
s i q u e de Bel mont. en place) e t préfabriquée d 'autre part, a favorisé l a
prem ière méthode.
lmplantation des piles et choix
des portées de l'ouvrage Après de nombreux essais d ' i m p l antation, i l est
L'analyse des cond itions géologiq ues du val lon de apparu que la solution consistant à placer une p i l e
la Paudèze a co n d u it à u n e certitud e : l i m iter au ma­ de chaque p o n t d a n s la zone d u thalweg , condu isait
x i m u m Ie nombre des poi nts d'appui de l 'ouvrage, à un optimum pou r l ' i mplantation des fondations,
car Ie coût et les ris q u es des travaux de fondation compte tenu de la portée max i m u m réal isable.
sont détermi nants.

COUPE LONGITUDINA L E

' 2 2 00

5 8 . 20 101..00 101..00 101..00 51.80

- Lausanne
1 1 1
St. Maur ice -
� 1 5 ·1.
-

2.80
Ancrage.s

2.80
Puits J( dans marne argileuse.

liJ 60 00
Puits 1
Marnc. broyie 0 20 100 m.

+ - ---
COUPE

1 3. 00__
T R A NSVERSALE

-rt.
[ l li
[
� --
6.80
Ä
1
� -
Fig. 1 Coupes types du pont aval

37
Système porteur
La construction des deux ponts i ndépendants est
prévue sous forme de deux poutres continues en
béton précontraint, prenant chacune appui sur 4 p i l es
fondées sur Ie massif rocheux en p lace et sur deux
culées class iques reposant sur l a moraine.
Le pont aval est long de 422 m; les portées mesu rées
entre axes des pi les à partir de la cu lée cöté Lau­
sanne sont d e :
58,20 m/1 04 m/1 04 m/1 04 m/51 ,80 m
Le pont amont est long de 404,40 m ; les portées m e­
surées entre axes des p i les à partir de la cu lée cöté
Lausan ne sont d e :
64,60 m/1 04 m/98 m/92 m/45,80 m
Toutes les p i les étant formées de deux palées d is­
tantes de 8 mètres, les travées l i bres du tabl ier sont
placées dans des conditions d 'appu i voisines d e l 'en­
castrement parfai t ; cette d isposition est favorab l e à
la méthode de construction par encorbellement.
L'ensemble de l'ouvrage est réal isé à l'aide des deux
portiques-types suivants :

portique-type a b
long ueur totale

à l 'axe de l a p iste 92 m 1 04 m
portée l i bre des consoles 42 m 48 m
d istance entre palées 8 m 8 m
hauteur sur palée 5 m 5,64 m
hauteur à la clef 2,20 m 2,20 m

Les travées de rives ont normalement u n e portée


l i bre de 42 ou 48 m suivant Ie portique util isé. C 'est
Ie cas des travées de rives cöté Be l mont. Les travées
de rive cöté Lausanne sont al longées de 6,40 m pour
Ie pont aval et de 1 2,80 m pour Ie pont amont. Cette
portée supp lémentaire est constru ite sur ci ntre.
La section transversale se com pose d ' un caisson d e
6,80 m de largeur et de hauteur variable q u i supporte
deux ai les de 3,1 0 m chacune. Le caisson n 'est entre­
toisé qu'au droit des palées.

Piles
Les pi les sont formées de deux palées d istantes de
8 m , aboutissant sur un massif de fondation com m u n
form ant cadre d e stabil isation au niveau d u terrai n
naturel. Les palées des p i l es 1 , 3, 4, 1 01 , 1 03, 1 04
sont des parois de 70 cm d'épaisseur et de 6,80 m
de largeur. Les palées des pi les 2 et 1 02, hautes d e
6 0 m , enviro n , sont évidées en forme de caisson d e
6,80 x 1 ,80 m ; la d i mension m i n i m u m d e s parois est
de 30 cm. Photo : Germond
Les palées des p i les 1 et 1 01 sont articulées sur Ie
massif de fondation afi n de su ivre, pratiquement sans Fig. 2 Pile 2 au bord de la Paudèze ; on d istingue les contre­
résistance, les mouvements longitudinaux d u tabl ier, ventements provisoi res ainsi que les p i l iers de l ' èchafaudage d u
cu lot
dus aux fl uage, retrait et variations de tem pérature,
particul ièrement im portants à eet endro it éloigné de
300 m d u point fixe. Les articulations sont réal isées
par un noyau de béton surcomprimé, cou l é en p l ace
dans un coffrage spécial.
Au stade défi nitif, la stabi l ité long itud inale des deux
ponts est assurée par les p i l es courtes 4 et 1 04.
Toutes les pi les admettent Ie même principe de fon­
dation. Chacune des deux palées m i n ces se pro­
longe dans Ie terrai n par un voile d iffuseur q u i reporte
sa charge sur deux pu its de grand d i amètre, d istant
de 8 mètres. La fondation proprement d ite con s iste
donc en 4 p uits verticaux axés sur les ang les d ' u n
carré de 8 x 8 m , q u i reportent la charge à u n e pro­
fondeur variant de 12 à 27 m .

38
Exécution de l'ouvrage L'exécutioin du tabl ier débute pour chaque portique
La m ise en soum ission des travaux s'est déro u lée par la zone coiffant les palées, gräce à un échafau­
d urant Ie printem ps 1 971 et a abouti à une adj udi­ dage prenant appui j usqu'aux fondations ; la plate­
cation au consort i u m Ed. Z u b l in & Cie. SA / S.A. forme ainsi réalisée permet Ie montage du prem ier
C. Zschokke en été d e la même année ; mis à part chariot, Ie bétonnage d ' un prem ier élément d issymé­
les travaux de pu its et d 'ancrages dans Ie sol, les triq ue, Ie déplacement du chariot afin de donner une
travaux relatifs à l ' infrastructure (fondation et p i les) surface suffisante au montage du second chariot.
et à la superstru cture ont été adj ugés à forfait avec Le premier élément d e la console opposée est alors
un engagement de l ' ingénieur sur Ie respect des bétonné p u i s l ' avancement devient symétrique avec
q uantités. Les travaux de fondations ont débuté en une cadence hebdomadaire d ' un élément par cöté.
octobre 1 971 et ceux de su perstructure en mars 1 972. Le clavage ou jonction de deux consoles en m i l ieu
La fin du prem ier tab l i er est s urvenue en mars 1 973 de travée s'exécute avec un décalage de 2 à 3 mois,
et l'achèvement général des deux ouvrages à fin 1 973. permettant ainsi Ie fl uage des consoles sans variation
Les pu its, d ' un diamètre m inimal de 2,80 m, sont notable des efforts intérieurs ; la précontrainte infé­
foncés à la main, s u ivant une méthode q u i a fait ses rieure est alors réal isée en plusieurs étapes débutant
preuves dans les terrains dotés d ' une cohésion nor­ 24 heures après Ie bétonnage.
male et relativement secs ; un coffrage gonflable de
1 ,50 m de hauteur permet de bétonner un anneau de Conclusions
soutènement de 20 c m d 'épaisseur. Cette méthode La conception des ponts sur la Paudèze a été forte­
de fonçage ne porte pas atteinte à la stab i l ité du ment infl uencée par l'adoption de la méthode de
versant et permet d'observer systématiquement les construction par encorbellement q u i va de pair avec
sols et roches traversés. l ' util isation du béton précontraint. Les d ispositions
Les pi les sont bétonnées à l ' aide de deux coffres statiq ues et constructives ont perm is la réal isation
g l issants, re liés par une plateforme de travai l per­ d ' un ouvrage à grandes portées dans des délais
mettant Ie bétonnage s i m u ltané des deux palées restreints et à un prix modéré en ce qui concerne
constituant chacune des piles. En cours d'exécution la superstructure.
d u tabl ier en encorbe l l ement, chaque pile doit as­
surer seule la stab i l ité d u portique en construction ; M. Tappy
dans ce but, les deux palées sont sol idarisées par
des contreventements m étal l iq ues provisoires m i s en
p l ace durant l ' érection de la p i l e.

dernier élément et, à d roite, préparat ion de / ' échafaudage à la


F i g . 3 V u e d u p o n t aval : portique 3 achevé, portique 2 à l 'avant­ Photo : Germond

p i l e 1 03

39
Förd erbandbrücke aus vo rg espan ntem Leichtbeton in Olten

Roth pletz, Lienhard & Cie. AG, proje ktierende Bau ingenieure
Auftraggeber: Portlandcementwerk AG, Olten
Projektvertasser:
(Aarau, Bern, Olten)
Baujahr: 1970

Schräge Brücke aus vorfabrizierten Leichtbetonele­ Der Ü berbau (Abb. 3) besteht aus 2 Hauptträgern.
menten, im Spannbett-Verfahren teilweise vorge­ Sie werden aus vorfabrizierten No rmal profi len in
spannt. Leichtbeton gebi ldet und sind nach dem Spann bett­
verfahren tei lweise vorgespannt. U nten l iegen vor­
fabrizierte Ri ppen aus Leichtbeton . Als Fussboden
Gegebenheiten d ienen serienmässige Leichtbeto n p l atten. Oben be­
Dem Projektverfasser wu rde d ie Aufgabe gestel l t, finden sich vorfabrizierte Dach rah men aus Leicht­
e i n e Förderband brücke zur Besch ickung der neuen beto n . Die E i ndeckung besteht aus Wellblech u n d
Rohmaterialhal le zu entwerfen. Die kleinen N u tz­ We l letern it.
lasten und d i e rel ativ g rossen Spannweiten l iessen
die Ve rwendung von Leichtbeton überprüfe n . Kosten­ Statische Konzeption
verg leiche mit Normalbeton und mit Stahl wiesen d i e D i e B rücke ist am unteren Ende fest, am oberen
Wi rtschaft l i c h keit d ieses Baustoffes n a c h . G estützt Ende längsversch iebl ich gelag ert. Der Ü berbau ist
auf d iese Ergebnisse wurde die Brücke in Lei chtbeton auf den Stützen m ittels Neoprene-Lager gelenkig an­
« Leca hade» projektiert. gesch lossen.
Der Wind wird über d i e Schei be des Fussbodens auf
Konstruktive Konzeption d i e Stützen abgetraQen. Die R i ppen wi rken dabei als
Total wu rden 3 Querschn ittstypen, 4 Stützente i l u n g en Zug pfosten eines « i n neren Fachwe rks».
u n d 4 Stützenformen wi rtschaftl ich und ästhetisch
untersucht. Als g ü nstigste Lösung erwiesen sich Baustoff Leichtbeton
Span nweiten von 1 6,5 m - 26,40 m - 26,40 m - Der Le ichtzusch lagstoff wurde wie folgt zusam men­
1 6,50 m (Abb. 1 ) . gesetzt :
- 50% Vol Leca hade 8 . . . 1 5 mm
D i e Hülsenfundamente bestehen aus O rtsbeton . D i e - 30% Vol Leca hade 3 . . . 8 mm
Stützen sind vorfabrizierte Normalprofi le a u s Norm al­ - 20% Vol Normalsand 0 . . . 6 mm
beton m i t ei nem aufgesetzten Hammerkopf (Abb. 2). D i e Zementdosierung betrug H PC 400 kg/m3.

2640

--
2640

60

1 1
l-+--- -+
0
1636 ' --

0
LÄNGSSCHNITT

Abb. 1 Längsschn itt

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1;
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e
-
'IT
11
' •

� L...
1
1
11
�' 1
,J L
Der statischen Berech n u n g w u rden folgende Werte
zu G runde gelegt:

->-
....-
- Nen nwert �w 28 425 kg/cm2
--
.-
- Elastizitätsmodul Eb 1 70 000 kg/cm2
- Kriechmass <p 2,5
Schwi nd mass Es

1
- 0,4%0
- Bruchstauchung EB 3%o
- spezifisches Gewicht Yb = 1 ,7 t/m3
4�0
1 Durchgefü h rte Festig keitsproben e rgaben folgende

1
D ruckfest i g ke i t :

1
nach 7 Tagen 435 kg/cm2
nach 28 Tagen 51 0 kg/cm2

1
Montage
Beim Transport und bei der Montage waren e 1 n ige
Besonderheiten zu beachten. Die Hauptträger waren

NI
"
1 wegen dem niedrigen E-Modul und der g rossen
Schlankheit seh r weich. D i e Oberg u rte wurden für

1
"' den Transport u n d die Montage mit Stahlträgern ge­
"'
gen Kippen ausgesteift. Zur Vermeidung von Schräg­

1
zug wu rde m i t 2 Hebezeugen montiert. Nach der
Montage m usste e i n provisorischer Windverband an­

1
gebracht werden, da die Träger allein den Wind n i cht
aufnehmen konnten.

1
Schlussbetrachtungen
Die Brücke erscheint nach der Montage als schlan­
kes, formschönes und zweckmässiges Bauwerk (Abb.

1
4). Nach 3 Jahren kann festgestel l t werden, dass sie
sich auch konstruktiv bewährt hat.

j 125 j 50 Ij
1
1i30 •JO 50 125 l
W. Kaufmann

OK J
Terr i n

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STÜT Z E 4

Abb. 2 Stütze

41
1m Fe l d über Stütze

We ll b lech

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0 0 0 0 0 0 0 0 00

R i ppen a u s Leichtbeton 0
U1

H a m m e ! koQf _ ---�- --

0
C\J

Stütze

45
'

1
38�0'- !===t
470
+=- -�
Abb. 3 N o rmalquerschnitt

Abb. 4 Ansicht vor der Eindeckung

42
Leh rg ebäu d e d e r ETH Hönggerberg , Zü rich / Schweiz

Schalcher & Partner, l ngenieure, Z ü rich


A rch itekten : M. Zieg l e r + E. Lanter, Z ü rich
P rojektverfasser:

Einleitung rung der grossen Mengen Leca-Zuschlagstoffe nicht


l m Zuge der Vergrösserung der ETH Zürich entsteht garantieren konnten (nur 1 Herstel l er in der Schweiz).
aut der Aussenstation H önggerberg in den Jahren Eine Optimalisierung der Kosten aus Tragkonstruk­
1 971-1 976 ein neues Lehrgebäude für die Abeil un­ tion, Wärmeisolation aut der Untersicht der Decke
gen der Bau- und K u l turingenieure. für d i e K l i matisierung, sowie der lnstallationstührung
Vom Bauherrn, der D irektion der eidg. Bauten, wurde und -authängung zeigte die Ü berlegenheit d er M as­
ein Bauwerk verlangt, d as heute und in Zukuntt den sivdecke trotz Mehrkosten der reinen Tragkonstruk­
g este l l ten Antorderungen genügen kann. Es m usste tion gegenüber der Kassettendecke.
also e ine Konstru ktion g etunden werden mit grossen lm Bestreben auch tür eine Flachdecke die technisch
S pannweiten, wenig Tragelementen und mögl ichst beste und wirtschattlichste Lösung zu tinden, unter­
vielen versch iebbaren Wänden. suchten wir versch iedene Spannbeton-Varianten.
Als Belastungsannah m en waren das Eigengewicht Wir stei lten test, dass Vorspanndecken m it grossen
der Decke + 1 50 kg/m2 Belag als Dauerl asten, sowie Spannweiten abso lut wirtschattl i c h sind, bewegte
500 kg/m2 Nutzlast inkl. 1 50 kg/m2 tür verschieb bare sich doch die Preis lage in derjenigen der Kassetten­
Wände, gegeben. decke.
M it d i eser Auflage wäh l ten wir tür das 1 93 m l ange Für die Untergeschosse musste die Idee der Vor­
und 30 m breite, 3 Untergeschosse und maximal 4 spannung tal l en .g elassen werden. Einerseits wirkten
O bergeschosse autweisende Gebäude, m i t einer to­ sich die vielen Aussenwände nachte i l i g aut die Ver­
talen Fläche von 65 000 m2 und einem Rau m inhalt kürzung aus und andererseits weisen d i e einzelnen
von ca. 250 000 m3, Ortsbetondec ken und Stah lstützen Geschosse zu viele Deckenabsätze aut. Deshalb wur­
als tragende Teile. Die Feldgrösse wurde aut 9,62 x de für d i e Untergeschosse eine sch latt arm ierte
9,62 m testgelegt. Das aut einer 80-1 1 0 cm starken Flachdecke von 35 cm Stärke gewählt. Die totale
ca. 1 0 000 m2 grossen Bodenp latte tundierte Gebäu­ Fläche beträgt 30 000 m2.
d e wurde in sieben Trakte zerlegt. Die Dilatations­ In den Obergeschossen stand dem Vorspannen der
tugen betinden sich in den 1/s Punkten der Spann­ 35 000 m2 grossen Deckentläche nichts i m Wege. Die
weiten. Die Horizontal krätte werden in den einzelnen einzelnen Etagen weisen praktisch keine Höhenunter­
Tei len d urch das Zusammenwirken der Betonkerne, schiede aut und neben den, zur Autnahme der Hori­
d er Nach barstützen und der d iese vert i kalen Ele­ zontal krätte bestimmten Betonkerne, sind keine Trag­
mente aussteitenden Decken autgenommen. wände vorhanden.
Damit bei nachträg l ich ersteUten D urch brüchen im
Erwägungen zur Wahl der vorgespannten Decken Bereiche der Vorspannung d i e Schwäch ung lokal
Es wurde e ine Subm ission m it folgenden 3 Varianten begrenzt ist, hat man sich tür inj izierte Spanng l ieder
d urchgetüh rt : entschieden. Der Kostenverg leich zwischen inj izier­
ten Einze l l itzen und Kabeln tiel zu G unsten der Ka­
0rtbeton-Kassettendec ke bellösung aus.
0rtbeton-Mass ivdecke
Leichtbeton-Massivdecke (H D-Leca) Gewählte Lösung
Nach eingehenden Verg leichen wurde eine 28 cm
D i e Lösung m i t Lecabeton musste leider ausschei­ starke Platte m i t e iner Schlankheit von 1/Js gewäh lt.
d en, da d ie Unternehmer die kontinu ierl i che Anliete- Die D i m ensionierung der Decke tür die totale Aut­
last von 1 350 kg/m2 erto lgt nach d er load-balancing­
Methode (Cal cul des structures en béton précon­
traint par la méthode de la charge équ ivalente et d e
la charge de bal ancement, cours d u protesseur R. Fa­
193.0 vre / EPF - L) und wird m i t einem Plattenprogramm
t
m

1
nach den übl ichen Regeln tür tei lweise vorgespannten
E Beton kontrol l iert. Die zugelegte schlaffe Armierung
<D
'"
"'
beträgt 1 2,6 kg/m2 oder 45 kg/m3 Beton. Die Vor­
'
c' spannkratt ist so d i mensioniert, dass das Betonge­
E '
... wicht d urch d i e Um lenkkrätte ausbalanciert wird. Da­
.:
...
...
d urch treten unter Dauerbelastung praktisch keine
"
" Zugspannungen aut. Die Querkabel 8 x 70 t pro Feld
sind g leich mässig vertei l t mit e inem gegenseitigen
'
c' Abstand von 1 ,48 m und einer Konzentration im
Stützenbereich angeordnet. D i e Längskabel 6 x 70 t
Abb. 1 Situation (Obergeschosse} pro Stützenachse und 3 x 70 t am Dec kenrand sind

43
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9 . 62 m 9 . 62 m
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Abb. 2 G rund riss und Schnitt

auf den Stützenbereich konzentriert. Die Kabetfüh rung Bis z u m heutig en Zeitpunkt (Novem ber 1 973) s ind
ist in Längs- und Querrichtung dem Momentenver­ rund 1 7 000 m2 Decke e rste l tt worden. Obwoht d i e
tauf angepasst. Anwendung von Vorspanndecken in so g rossem Aus­
Dank dieser Kabetanordnung werden die Verti kal­ mass in der Schweiz erstmat ig ist, haben sich bei der
kräfte von den Querkabeln auf d ie Längs kabel und Bauausführung keine Schwierigkeiten eingeste t l t und
von diesen O ber den speziett entwicketten Stah t pitz das Bauprogramm konnte vot t u mfäng t ich eingehatten
d i re kt in die Stützen übertragen. Dadurch kann das werden.
D u rchstanzp roblem auf d ie Nutztast reduziert werden.
Wesentt ich für d i e Zwischenwände ist die, dank der
Vorspannung auf ein M inimum reduzierte Kriech­
d u rchbiegung .

Ausführung
Die Vorspannarbeiten werden d u rch d i e F i rma Freys­
sinet S. A. ausgeführt. Vorgespannt wird in e iner
Etappe auf 1 00 % nach dem Erreichen e iner Beton­
d ruckfesti g keit von 300 kg/cm2. Urn eine kontinu ier­
l i che Lastumtagerung zu erreichen und e ine extreme
Gerüstbelastung zu vermeiden, werden die Längs­
und Querkabel nach einem speziel ten Vorspannpro­
gramm abwechselnd gespannt.
N ach dem Ausschalen der Dec kenfelder werden
d iese sofort in den 1/3 Punkten d er Spannweiten ge­
spriesst, u rn das Betongewicht der nachfolgenden
Decke auf m i ndestens zwei Geschosse zu verte i t en.
D i e lnjekt ion wird serienweise a l l e 2-3 Monate aus­
geführt. Damit konnte die Zaht der Bausteltenein-
sätze reduziert werden. Abb. 3 Kabelage im Pi lzbereich

44
Vorteile der vorgespannten Flachdecke
Als wesentlichster Vortei l dart die Red u ktion der
P l attenstärke von 35 cm auf 28 cm genannt werden.
Dad u rch wu rde m e h r P l atz für die lnstal lationen ge­
wonnen. Da die Spann betondecke sich auch u nter
N u tzlast im Stad i u m 1 befi ndet und d ie Dauerlasten
d u rch die Vorspan n u n g g rösstenteils ausbalanciert
s i n d , treten viel klei nere D u rchbiegungen auf als bei
e i n e r Stah l betondecke. Es ergeben sich dadu rch
wen iger R iss- und Anschl ussprobleme m i t den Zwi­
schenwänden. Die vorgespannte Flachdecke ist et­
was b i l l i g e r als d i e Eisenbetondecke. Da sich das
P reisverhältnis zwischen Vorspan nstah l und Arm ie­
rung je länger je m e h r zu G unsten des Vorspann­
stah les entw ickelt, w i rd in Zuku nft die vorgespannte
F lachdecke immer w i rtschaftlicher sein.

Abb. 4 A l lgemeine Kabelage Abb. 5 Sta h l p i l z für vorgespannte Decken

45
Z D - Schale (Patent angemeldet)

Entwicklung : A. Schmitter, dipl. Baumeister, CH 9450 A ltstätten


-

Allgemeines

Seit dem Jahre 1 970 w i rd die ZD-Schale - e i n neu­


artiges vo rtab riziertes und vorgespanntes Betonele­
ment mit sehr d ü n nen Abmessungen - p roduziert
und in den verschiedensten Bereichen des Hoch­
und Tietbaus verwendet.
Die ZD-Schale ist das Prod u kt jahrelanger Entwick­
l ungsarbeit und eingehender Laborversuche. Es g ing
dabei daru m , ein Bauelement zu schatte n , das fo l­
gende Eigenschatten in sich vereint:

- Flächentragwerk tür g rosse Spannweiten, das so­


wohl fü r den Brücken- als auch tür den ein- und
mehrgeschoss igen Hal lenbau verwend bar ist.
Betahrbarkeit mit Eigengewicht tür e i nen Ü ber­
kopt- E i n bau ohne Notwend ig keit e i nes Ü ber­
betons. Abb. 2 Lagerhalle 1 0 000 m2
- W i rtschattlich im M aterialverbrauc h : m inimaler Be­
tonautwand m i t genügender Betonüberdeckung
der Armierung unter Verwendung hoher Beton­ Die Gesamthöhe kan n variabel von 1 , 10 m bis 1 ,50 m
g üten. erste l l t werden. Aut d iese Weise ist es mög l ich, den
- Verwend barkeit von möglichst untassonierter Ar­ Schalendeckel horizontal oder in ein- oder zwei­
m i e rung wie D rahtnetze ohne Biegung, Spann­ seitiges Getä l l e zu legen.
l itzen ab Haspel und Mög l ichkeit der Verarbeitung
von Stahl in Lagerlängen. ZD-Objekt «Jansen AG», Oberriet (Abb. 2)
- G rosse Variabi l ität der Schal ung h i nsichtl ich
Querschnittsänderungen. Aufgabe und Situation
- Verwend barkei t als Klimakanal mit den entsp re­ Zur Lösung d e r Lagerp robleme sah sich d i e F i rma
chenden Luttaustritts-öttnungen. Jansen AG veranlasst, e ine neue Halle von beacht­
Begehbarkeit und Möglichkeit der (nachträg­ l icher G rösse zu erstel l en. Der Neubau l iegt an der
l ichen) lnstallation von Kabe l n , Wasser-, Gas- oder Bah n l inie u n d. . ist m i t d ieser d u rch einen Geleise­
Press i uttleitu ngen. anschl uss verbunden. F ü r den regen LKW-Verkeh r
Der Querschn itt der ZD-Schale zeich net sich d u rch wu rden ebental ls ideale Zutah rten ersch losse n . Ver­
besonders dünne Wandungen aus. Der in Querrich­ sch iedene leistungstäh ige Kranbahnen e rmög l ichen
tung gewöl bte Schalen-Untertei l ist aut der g anzen einen raschen U msch lag der G üter.
Elementlänge g l eich hoch, näm l ich 85 cm (Abb. 1 ) .
Konstruktion
Der Stützenraster beträgt 26 x 8,50 m . Die Stützen
sind aus R H S-Rohren 457 x 355 x 9,5 mm in Stahl
RST 42-2 getertigt. D iese w u rden in H ü l sentu nda­
mente versetzt. D u rch die Verschweissung von Teilen

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der Stützenköpte nach der Montage m ittels Flach­

1 1
eisen und d u rch das Ausbeton ieren d ieser Partie
1 1 1
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0
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'
konnten die Stützen statisch als weitgehend «ein­
1
gespannt» in Rech nung geste l l t werden.
Die Dach konstru ktion setzt sich wie tolgt zusam m e n :
ZO-Schalen überspannen d i e e i nzelnen Hal lenschitte
als Primärträge r. Sie weisen e i ne Spannwe ite von
26 m und e inen Achsabstand unter sich von 8,50 m
auf. Dank der g rossen Breite von 3 m d ieser Flächen­
tragwerke überdeckt jeder e inzelne d ieser Träger
bereits e ine F läche von 78 m2• Die Hoh l räume in den
3000 ZO-Schalen s i n d d u rch Ei nstieg-öffnungen zugäng­
l ich gemacht u n d können als Leitungskanäle ver­
Abb. 1 Querschnitt wendet werden. Sekundär-Pfetten aus RHS-Rohren

46
sind seitl ich d urch Aussparungen in die ZO-Schalen Ein weiteres interessantes Anwendungsbeispiel der
e i ngeführt und b i lden zusam men m it den darüber ZD-Schale
verlegten Leichtbeton-Dach platten d i e Zwischenbau­
teile zwischen den ZO-Schalen. In diese Zwischen­ Objekt : Ein kaufszentrum Rhei n park, St. Margrethen
bauteile sind auch Öffn u n g en für Oberl ichtbänder (Abb. 3).
eingefügt. Ein Kiesklebedach bi ldet den Abschl uss Vorfabrizierte Deckenfläche : 1 3 200 m2.
d es Dachaufbaus. Für d i e Fassaden s i nd Leca-Platten Stützenraster: 9,60 x 1 6,80 m .
verwendet worden, die von d urchgehenden Vergla­ Nutzlast: 500 kg/m2•
s u ngsstreifen u nterbrochen s i n d .
Lieferu ng d e r ZD-Schalen u n d Leca-Pl atten d urch Konstruktion : Vorfabrizierte Stützen aus Beton mit
SAW Span nbetonwerk AG, C H - 9443 Widnau. Auflager-Joch für d ie ZO-Schalen i n H ü lsenfu nda­
mente versetzt. Primär: ZD-Schalen über 1 6,80 m
Technische Daten gespannt, sekundär : vorfabrizierte u n d vorgespan nte
Total um bauter Raum 92 400 m3 Rippenplatten über den 6,60 m breiten Zwischenraum
Total Nutzfläche : Lagerh a l l e 9 724 m2 zwischen den ZO-Schalen verlegt.
Vorbau 850 m2
Hallenhöhe bis UK ZO-Schalen 8 m A. Schm itter

Besonderes
D i e kom b i n ierte Verwe n d ung von RHS-Profi len als
Stützen u n d Pfetten e i n erseits u n d der ZD-Schale
als wirtschaftl iches Flächentragwerk für hohe Lasten
u n d grosse Spannweiten anderseits, d ie h ier zum
erstenmal i n der Schweiz real isiert worden ist, hat
sich als optimale Lös u n g für Hallenbauten m it gros­
sen Stützenabständen erwiesen.

Abb. 3 E i n kaufszentrum 1 3 000 m 2

47
Hammerm ü h lebrücke Kem ptthal
lngenieurbüro E . + A . Schmidt, Basel
Bauu nternehm u n g : Locher & Cie. AG, Zürich
Projektverfasser:

Baujahr: 1971-1973

Die Autobah nbrücke Hammermühle überquert i m 2 7 .6 6


-
Zuge der Nationalstrasse N 1 zwischen Zürich u n d
Wi nterth u r i n e i n e r Höhe v o n max. 2 0 m d e n Tal­
einschn itt bei Kemptthal.
D i e B rü cke hat eine Länge von 381 m mit 7 Feld ern
mit 41 bis 65 m Span nweite. Sie wurd e gebaut als
ein kammeriger, trapezförmiger Hohl kasten q u er­
schn itt m i t e i ner Gesamtbreite von 27,66 m . D i e Aus­
krag u n g der Konsolen beträgt rund 9 m. D iese Kon­
solen s i n d al le 4,09 m verstärkt mit ei ner Trag rippe
von 36 c m Breite.
7 ,0 0
Die Fu ndation der Brücke erfolgt m i t Flachfu ndamen­ r '
ten, teilweise d i rekt und tei lweise mit zusätzl ichen
Pfählen, auf e iner Molasse-Schicht 6 bis 10 m u nter Abb. 2 Querschnitt

dem bestehenden Terrain. Die an das M i ttelfe l d an­


sch l i essenden Stützen sind biegesteif mit dem Ober­
bau verbunden. Bei den anderen Stützen u n d den
Widerlagern sind Kipp-Gleitlager eingebaut.

3 82'0 0

1 "'° 1 1 1 1 1 1 "" :

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Abb. 1 Längsschnitt

Der B rü ckenquerschn itt ist in Längs- u n d Querrich­ kastens wurden d i e D rahtbü ndel für die Kabel der
tung vorgespannt mit Vorspannkabe l n System B BRV. Quervorspannung in vorverlegte H ü l l ro h re einge­
I n Längsrichtung sind pro Feld 1 2 bis 22 Kabel à schoben u n d d i e beweg l iche Verankerung auf der
238 t e i n gebaut. I n Q uerrichtung wurden Kabel à Bauste l l e angebaut. D i e Querkabel w u rden d rei Tage
1 07 t m i t einem Abstand von 1 m verwendet. nach dem Beton ieren auf 50% vorgespan nt.
Der Überbau wurde in zwei Arbeitsgängen h e rge­ Nach dem Anbetonieren der Konsolen für ein ganzes
ste l l t. In einem e rsten Arbeitsgang wurde feldweise Feld und nach genügendem Erhärten des Konsol­
i n Absc h n i tten von 8 bis 1 2 m der Hohl kasten o h n e betons wurden die Längs- und Q uerkabel feldwe ise
Konsolen betoniert. Für diesen Arbeitsgang w u rd e auf 1 00% gespannt.
e i n konventionel les Lehrgerüst verwendet. D i e Auf­ Der besch riebene Bauvorgang e rmög l i chte ei nen sehr
tei l u n g in ei nzelne Beto n ierabsch n itte erlau bte e i n e raschen Baufortschritt. Der ü be rbau wurde in 1 112
oftmalige Verwendung d e r Hohl kastenscha l u n g . Jahren fertigg estel lt, wobei e i n e seh r ratio n e l l e Aus­
I n Feldm itte und ü b e r den Stützen wurden Schwind­ n ützu ng des Gerüst- und Schal materials mög l ich war.
fugen offen gelasse n , d ie geschlossen w u rden, wen n
d e r Ü berbau bis z u r M i tte d e s nächsten Feldes K. Heer
beton i ert war.
D re i Tage nach dem Ausbetonieren der Schwind­
fugen w u rden i m entsprechenden Feld die Längs­
kabel auf 80% vorgespannt und ansc h l i esse n d das
Lehrgerüst ausgebaut.
In e i n e m zweiten Arbeitsgang wurden auf spezie ll e n
Hängegerüsten beidseitig d i e Konsolen i n Absch n it­
ten von 4,09 m ausbeto n iert. lm Bereich des Hohl-

48
Abb. 3 Trägersc h a l u n g , Anordnung d e r Vorspannkabel über den Pfeilern

Abb. 4 Ansicht m il Konsol-Schalwagen

Abb. 5 Untersicht

49
S i h l hochstrasse Zü rich
Projektverfasser: I ngenieur W. Schalcher, Mitarbeiter R. Favre, Zü rich
l ngenieurbüro H. Eichenberger AG
Bauu nterne h m u n g : Hch. Hatt-Haller AG, Zürich
Baujahr: 1969-1973

Die 1 250 m lange S i h l hochstrasse führt d ie N ational­ Vorbouschnobel


Vorbou9erust t r'ooo to)

strasse N 3 (aus R ichtung Chur) vom Ansch l ussbau­


werk Bru nau-Nord als 6spurige Expressstrasse an
die Kernzone der Stadt Zürich heran. Sie verl äuft
auf ihrer g anzen Länge über dem Flusslauf d er S i h l .
Der Normalq uerschn itt besteht a u s zwei Hohl kästen ·--·

l
m i t e i ner Höhe von 1 ,85 m und ei ner G esamtbreite
von 25 m . Der Pfei lerabstand beträgt im Normalfal l
42,40 m , d ie grösste Span nweite m isst 57,8 m , d i e
klei nste 32,5 m .
Wegen d es sch lechten Baugrundes - tei lweise See­ Abb. 2 Vorbaugerüst
bodenlehm und teilwe ise Auffül l material - m ussten
fast a l l e Pfe i lerpaare auf Bohrpfäh le abgeste l l t wer­
den. D iese ruhen auf ei ner Molasseschicht u n d va­
ri ieren in der Länge von 5 bis 30 m .
Für d i e H erste l l u n g des Ü berbaues wurde a n Ste l l e
e i nes konventionellen Lehrgerüstes ein m o b i l es Scha­
l u ngsgerät (MS-Gerät) e i ngesetzt. Das MS-Gerät er­
mög l i cht e i n e feldweise Herste l l ung des ü berbaues.
Es besteht im wesentl ichen aus einem zentralen
Hauptträger mit beidseitigen Querträgern. Der H a u pt­
träger ist abgestützt auf drei verschiebbaren Böcken .
I n der Betonierste l l u ng steht ein Abstützbock auf dem
freien Pfeilerpaar und zwei auf dem bereits fertig­
gestel lten u n d vorgespannten Absch n itt des Brük­
kentragwerkes. Die gesamte Schal ung ist während
des Beton ierens und des Verschiebens ins nächste
Feld auf dem MS-Gerät gelagert.
Die Vortei l e des MS-Gerüstes und d i e rationelle An­
wend ung der Vorspan ntechnik ermög l i chten es, d i e
Normalfelder i n einem 3-Wochen-Rhythmus zu beto­
n ieren. Dabei ergab sich folgender Arbeitsablauf:

1 . Woche
- Vorspannen der Längs- und Querkabel für d i e
vorhergehende Bauetappe a u f die vo l l e Vorspann­
kraft, 3 Tage nach dem Betonieren der Fahrbahn­
platte ;
- Abse n ken der Schalung ;
- Vorfahren des MS-Gerüstes ;
- R ichten der Schalung.

Abb. 1 Quersch n itt Abb. 3 Bauzustand (Luftaufnahme)

50
2. Woche
- Verlegen der Armierung für d i e Bodenplatte und
die Längsträger;
- Verlegen der Längs kabel ;
- Betonieren der Bodenpl atte und der Längsträger.

3. Woche
- Verspannen von 8 Längs kabeln auf 1 30 t ;
- Ve rlegen d e r Armierung f ü r d i e B rückenplattt e ;
- Verlegen der Querkabel ;
- Betonieren der Brückenplatte.
Die Brücke ist in Längs- und Querri chtung vorge­
spannt. In den N o rmalfe l dern wurden folgende Vor­
spannkabel System B B RV eingebaut :

Längskabel :
24 Kabel 52 </:; 7 Vo 238 t =

zusätzlich über den Pfe i l e rn Abb. 4 Bauetappengrenze mil Kabel kupplungen


8 Kabel 53 </:; 6 Vo 1 83 t =

Totale Vo rspannkraft i m Feld 571 2 t


Totale Vorspannkraft über den Pfeilern 71 76 t

Querkabe l :
Kabel 1 9 </:; 6 Vo 66 t im Abstand von 1 ,20 m
= zusätzl ichen Te i le für das Spannen des Kabels er­
i m Mittelte i l zwischen d en H o h l kästen wurden d ie forderlich sind, kann die Trompete fü r den D u rch mes­
Kabel doppelt gefüh rt (Abstand 0,60 m). ser des G r undkörpers d i mensioniert werden. Der
D i e Längs kabel wu rden an der Bauetappeng renze sich damit ergebende kle ine Trompeten-Durch mes­
gekuppelt und zwar 1 6 Kabel m i t einer festen Kupp­ ser schafft die Voraussetzungen, urn den hochbean­
l ung (Kupp l ung an e inen gespannten Anker) und spruchten Beton h inter den Ankerpl atten einwand­
8 Kabel m i t e iner verschiebl ichen Kuppl ung (Kupp­ frei zu verd ichten.
l ung an ungespanntes Kabe l ) . Der Verankerungs-G rund körper wird nach dem Vor­
l m Normalfeld sind d i e Längsträger 5 5 cm breit. Bei spannen m it e iner M utte r und zusätzl ich unterlegten
den Kabel abspannstel len m u ssten sie auf 75 cm ver­ Stah l ro h r-Hal bschalen auf die Ankerplatte abgestützt
breitert werden. D u rch d i e Anwendung der neuen und das vorstehende Drahtbündel abgetrennt.
B BRV-Anker M 240 konnte d iese Verbreiterung m ini­ Der Ankertyp M ermög l icht auch e in einfaches An­
mal gehalten werden. D i e kom pakte Bauweise d ieses kuppeln eines neuen Kabels. Dieses neue Kabe l kann
Ankertyps m i t einer q uadratischen Ankerplatte m i t mit einer H ü lse m i t lnnengewinde kraftschl üss ig und
n u r 3 1 cm Seitenlänge u n d eine r Trompete von sicher mit der Verankerungsmutter des M-Ankers
1 1 4 mm D u rchmesser, konnte real isiert werden d urch - d ie m i t einem Aussengewinde versehen ist - ver­
die Anwend ung der B B RV-Zwischenköpfchen, d. h. schraubt werden.
d u rch das Aufstauchen der be kannten BBRV-Köpf­ Die Anwend ung des MS-Gerätes, eine optimale Aus­
chen, nicht am Drahtende , sondern an einer bel iebi­ nützung d e r Vorte i l e der Vorspanntechni k und eine
gen Stelle d es Drahtes. genau abgesti m mte Zusammenarbeit aller am Bau
M i t der Anwend ung d ieser Zwischenköpfchen w i rd Bete i l ig ten, ermög l i chten es, bei d iesem Bauwerk im
der Verankerungs-G rund körper ( </:; 98 mm) in d i e 3-Wochen-Takt jeweils rund 1 000 m2 Brückenfläche
Trom pete zu rückversetzt u n d das davorliegende zu erstel l en.
D rahtbünd e l als Spannelement verwendet. Da keine K. Heer

Endzustand

E 1 n ba u z u s t a n d

Abb. 5 und 6 Beweg l i c h e Verankerung T y p M

51
SAP P RO Fussgängersteg Lig n o n - Löex, Gent
SAPPRO (Société anonyme du pipeline à produits pétroliers sur territoire genevois)
Büro H. Weisz, Gent / B ü ro 0 . Wenawese r + Dr. R. Wolfensberger, Z ü rich
Bauherr:
Projektverfasser:
Geolog i e : l ngenieurbüro P. C. Dériaz, Gent
Wind kanalversuche: Eidg. Flugzeugwerke Emmen/Prof. Dr. Angelo Pozzi
Elektronische Berechnungen : Datastatic AG, Zürich

lnduni & Cie., Genf


Vorfab rikation und Spannglieder: Stahlton AG, Z ü rich u n d Lausanne
Aushub und Ortbeton :
Statische Versuche: Eidg. Materialprüfungsanstalt, Züri ch-Dübendorf
Dynamische Versuche : Prof. Dr. M. Weber, Wohlen
Baujahr: 1971

Problemstellung eines Montagewagens, der auf den Kunststoffh ü l len


der Vorspannkabel ro l lte, wurden d i e ca. 2 Ton nen
Zwischen den Ortschaften Lignon und Löex i m S üd­ schweren, 8 cm d i eken und schlaff arm i e rten vor­
westen Gents sol lte die Trag konstru ktion e i n e r P ipe­ fab rizierten Platten versetzt. Die g ewü nschte G e­
l i ne so g estaltet werden, dass sie als Fussgänger­ nau i g keit der Elementlage mit D ifferenzen von we­
steg über d i e Rhöne zwischen dem neu e rste l l ten n i g e r als 5 mm in Höhe u n d Seite konnte eingehalten
Zentrum Lignon und der Erholungszone Löex be­ werd e n . Es war mög l i ch, die 74 Elemente in 8 Tagen
nützt werden kan n. Es handelte sich urn e i n e Strecke ohne jede Anpassung zu montiere n . Die Trag kabel
von 1 20 bis 1 50 Mete rn. Dabei wurden d i e Bed i ng u n­ besch rieben unter i h rem Eigengewicht eine Parabel
gen gestel lt, dass sich d i e Brücke mög l ic hst u nauf­ m it 4 m D u rchhang. M it dem Verlegen der vorfabri­
fäl l ig in d ie Landschaft ei nfüge, keine Stütze i m F l uss­ zierten Elemente verg rösserte sich der D u rchhang bis
bereich sei u nd dass der Fl ussverkehr nicht behi ndert 5,30 m. D u rch Ziehen oder Loc kern der Kabel konnte
werde. An beiden Ufern bestand der Boden aus der gewünschte D u rchhang erzielt und die Quer­
zerkl üfteter und gesch ichteter Molasse. Die obersten n e i g u ng e l i m i n i e rt werden. Die mit schlaffe r, d u rch­
2 bis 6 Meter d ieken Schichten waren verwittert. gehend verlegter Armierung versehenen seitlichen
Kanäle sowie die Querfugen wu rden m it Beton bzw.
Ausführung und Montage M ö rtel ausgegossen. D u rch das Spannen der tra­
Es zeigte sich, dass ein Spannband d i e g estel lten genden Kabel wurde d i e gewünschte Steifig keit der
Bed i n g u ngen am besten erfü l lte. Das S pannband Konstru ktion erzeugt.
wurde über 1 36 m mit einem Durchhang von 5,50 m
gespannt. Dynamisches und statisches Verhalten
Die beiden W iderlager wurden als aufgelöste Kon­ D u rc h Windkanalversuche wurden d i e dynam ischen
struktion ausgeführt. Sie bestehen aus einem D ru ck­ Eigenschaften des Tragwerkes u nte rs ucht. Als wich­
und einem Zugbe i n , deren Neigung der Landschaft tigstes Resu ltat e rgab sich, dass zwischen der Trag­
und den geologischen Bodenverhältnissen angepasst konstru ktion u n d der Pipeline e i n e Öffn ung in der
ist. Die Widerlager wurden m it 1 6, bzw. 24 B B RV- I R P G rösse des 1 ,5fachen Pipel i ne-Durchmessers ange­
1 1 0-t-Felsan kern i n 2 0 bis 2 5 m Tiefe veranke rt. D i e ordnet werden sollte, urn die kritische W i ndgeschwin­
freie Zone d e r A n ker wurde mit Bitumen aufgefü l l t ; d i g keit von 80 km/h auf 280 km/h erhöhen zu kön nen.
d ies e rlaubt e i n e spätere Kontrolle der Veran ke­ Damit wurde das Aufschaukeln d es Spann bandes
rungskraft u n d verm i ndert auch die Gefahr ei nes Ab­ d u rc h W i rbelablösung für die auftretenden Windge­
scherens bei differentiellen Beweg ungen der zer­ schwindigkeiten verh i n dert. M i t H i l fe eingehender
kl üfteten Molassesch ichten. Ein gedeckter Raum über dynam ischer U nte rsuchungen kon nte gezeigt we r­
dem Zugfundament erlaubt eine spätere ü berp rü­ den, dass d u rch Fussgänge rbE;!n utzung keine Re­
fung der Zuganke r. sonanzerschein ungen auftreten .
Längs eines Montageseils wu rden die vier B BRV- Die Schnittkräfte u n d Defo rmationen w u rden mit H i lfe
422-t-Vorspann kabel mit je 92 mm <1> über d i e R höne der e l e ktronischen Berechnung e i n es Spezialpro­
gezogen u n d an den Widerlagern befestigt. M it H i lfe g ramms der Datastatic AG, in dem d i e Verfo rmun-

_ ___U600

- --- - ------
S F..ii-t< 88RV · RP (l!i 1e> S �.1�-i." Bell'v · PP IOS 10 � Fo!>M>k" BORV·RP 'O'ii (ll.S\ 1
! L • 15 - 'il m l I L • l8 m l I L • 18•21 M )

Abb. 1 Längsschn itt

52
Authangung Bitumenbelag 22

Vortabr. Element

· · ; ·. · . . : . . . : ; : : :. ·" . ...,r _; · ;

N
N

--H-�
2 BBRV - Kabel 1. 2 2 to
�----

10 10? 11. 10? 10 3 3 10 35

3 10

Abb. 2 Querschnitt

gen (2. Ordnung) berücksichtigt wurden, bestimmt. ·

Es wurden u nter anderen fo lgende Lastfäl l e unter­


sucht:

Kabel unter Eigengewicht


Kabel u n d vorfabrizierte Elemente
Korrektur der Geometrie
Kabe l , vorfabrize rte E lemente und Gussbeton
Eigengewicht u n d Vorspan nung
Eigengewicht, Vorspannung und Nutzlast
- Temperatu re i nfluss

Es m uss darauf h i n gewiesen werden, dass sich bei


d ieser Tragwerksart d i e Kabel kraft aus Sei l kraft und
Vorspan nkraft zusammensetzt. Zu den normalen Ver­
l u sten bei der Vorspan n u n g infolge Kriechen,
Schwi nden des Betons und Relaxation des Stahls
tritt ein zusäzlicher Ver l u st d u rch Kriech·e n des Stahls
u nter der Sei l k raft auf, der berücksichtigt werden
m uss.
lm folgenden sind e i n i g e Daten über die Beanspru­
chung und das Verhalten der Brücke zusam men­
geste l lt :
Die totalen Verluste betragen bei t = ca. 35°/o
= Abb. 3 Montage der vorfabrizierten Betonelemente
der Vo rspann kraft.
Temperatu rschwankungen von ± 30° e rzeugen eine
Veränderung des Sei l d u rch hanges von ± 18 cm,
sowie Änderungen d e r Betonspan nung von +
6 kg/cm2•
Die Einspannung d es Spann bandes in den Wider­
l agern sowie d i e Belastu ng m i t einer Einzellast er­
zeugen Schnittkräfte, d i e n u r örtl ichen Ei nfluss haben.
Sie kl ingen ausserhalb des Störbereiches rasch ab.
Die Beto nspan n u n g e n i n fo l g e Vorspannung betragen
-1 00 kg/cm2 für t O; -65 kg/cm2 für t
= = . Sie
=

wurden so gewählt, dass bei t = = bei einer Nutz­

last von 200 kg/m2 noch Druckspan nungen von ca.


-35 kg/cm2 vorhanden s i n d .
Die Bruchsicherheit d e s Span nbandes beträgt 1 ,8.
Die Felsan ker wurden mit der 1 ,8fachen maximalen
An kerkraft geprüft. Unter der Prüflast beträgt die
Stahlspan n u n g 0,75 der B ruchspan nung.

53
Versuche Schlussbemerkungen
Für statische Lastanord nu ngen wurden D u rc h b ie­ Bei Spannband konstru ktionen erweisen sich d i e Wi­
g u ngsmessu ngen d u rchgefüh rt. Die Res u ltate bestä­ derlager und die Zugveran kerungen als massgeben­
tigten die Berechnungen. Mit Hilfe von Wasserkano­ de Konstruktionsteile. Die Verankerungskräfte sind
nen erzeugte man Biege- und Torsionsschwing u ng e n . u m gekehrt proportional zum D u rchhang der Brücke.
Die kleinste gemessene Eigenfreq uenz der B i ege­ Er sol lte daher mög l i chst g ross gewählt werden. Es
schwingung beträgt 0,88 Hz, d iejenige der Tors ions­ empfiehlt sich, d iese Konstru ktionsart n u r bei g uten
schwi ngung 1 ,7 Hz. Die Dämpfung, 1) 0,035, ist sehr
= Bodenverhältnissen anzuwenden.
klein. D i e Ampl ituden i nfolge Ei nzelfussgänger be­
tragen ± 1 m m , jene einer Fussgängerg ru p p e ± Dr. R . Wolfensbe rger
2 m m . D i e Versuche haben gezeigt, dass d i e B rücke
d u rch Fussgänger nicht nennenswert aufgeschau­
kelt werden kann.

Abb. 4 Ansicht d e r fertigen Spannbandbrücke

54
Lagerh aus i n Ru pperswi l m it neuartiger Fl achd ecken­
vorspa n n u n g
Bauherr: Schöntalhof AG, Zürich
Generalu nternehmer: Zschokke/Schäfer, Sau l . Gesamtanlagen, Aarau
Architektu rbüro : Barth und Zaugg, Aarau
1 ngenieu rbü ro :
Ad. Schäfer & Cie. AG, Aarau
AG Conrad Zschokke, Zü rich
Baumeisterarbeiten :
Vorspannarbeite n : Stahlton AG, Zürich

Bauaufgabe für die erwünschte Wi rkungsweise der Vorspann­


kräfte e rtorderlichen exakteri Kabelgeometrie wurden
Für ein Lagergebäude anse h n l ichen Ausmasses (um­ Spezialkonstru ktionen für die Kabel halter verwendet.
bautes Vo lumen 1 57 000 m3, g rösste Länge 1 38 m,
g rösste B reite 76 m , Höhe 18 m) war die optimale Besondere Ansprüche ste i l ten d ie Verankerungszo­
Decken konstru ktion für N utzlasten von 1 ,5 und nen und Kreuzungs p u n kte der Spann kabel über den
1 ,8 t/m2 zu e rmitteln. Stützen an d i e ei nwandfreie konstru ktive D u rch b i l ­
Eingehende Untersuchungen e rbrachten den N ach­ d u n g . B e i den Eckstützen beispielsweise wu rde d i e
weis, dass d ie Anwendung der Stützstreifen-Vor­ g ü nstigste Lösung d u rch Kom b i nation von testen Ver­
span n u n g zur wirtschaftl i chsten Konstruktion füh rte. ankerungen der einen R i chtung m i t beweg l ichen An­
Verg l ichen mit konventionellen Lösu ngen l iessen s ich kern der anderen R i chtung gefunden.
damit Ersparn isse in der G rössenord n ung von 1 0% Sämtl iche Spannkabel wu rden nach dem Vorspan­
erzielen. nen mit l njektionsmörtel ausgepresst.
Das Verlegen der Spann kabel gestaltete sich denk­
Ausgeführte Konstruktion bar ei nfach, indem a l l e Kabel ei nes Stützstreifens,
Sämtl iche Decken des Lagergebäudes - insgesamt da sie vom Werk her auf einem Haspel aufgewickelt
36 000 m2 - wurden, bei ei nem Stützenraster von ware n , gleichzeitig verlegt werden konnten. Auf
6,80 x 6,80 m und m it Deckenstärken von 30 und d iese Weise w u rde ein sehr rascher Baufortschritt
34 cm ( Dachdecke 22 cm), mittels einer neuartigen erzielt.
Anord n u ng der Spanngl ieder vorgespan nt. Bei d ieser
«Stützstre ifen-Vorspan n u n g » werden die Spann kabel Baubericht
nur in schmalen, über den Stützen verlaufenden 1 972 Frühjah r : Vorprojekt
Streifen angeordnet. Das Platten in nere bleibt frei von Som mer: Bauauftrag
Spann kabe l n und wird nur sch laff bewehrt. Die Herbst : Bau beg i n n
Span n kabel wurden im vorliegenden Fal l folgender­ 1 973 März: Beto n i e ren der ersten Flachdecke
massen angeordnet: Oktober : Vo l le n d u ng des Roh baus
untere Decken :
l n nenstre ifen m it 4 BB RV-Kabeln zu 69 t; a = 24 cm Statische Besonderheiten der Stützstreifen-Vorspan­
Randstreifen m it 3 B BRV-Kabeln zu 35 t ; a 22 cm
=
nung
Dachdecke : Bei den bisher bekannt gewordenen Anwendungen
l n nenstreifen m it 4 CONA-Litzenkabe l n 0,6" zu 1 8 t der Vorspanntech n i k bei Flachdecken werden d i e
Randstreifen m i t 3 CO NA-Litzenkabeln 0,6" zu 1 8 t Spannglieder i n beiden Richtungen über die Decke
verteilt angeordnet. Auf d iese Weise wi rken jedoch
Sowohl im Felde wie über den Stützen gen ügten - die abwärts gerichteten U m len kkräfte - übera l l , wo
eine Folge der sehr g ü nstigen Sch n ittkraft-Verhält­ die Kabel nach oben konvex gekrümmt sind - als
nisse - l eichte schlaffe Bewehrungen. H ierfür tan­ unerwünschte Belastung auf d i e Platte, und stehen
den Spezialnetze aus St IV (zu lässige Stah lspan n u ng so i m Widerspruch zum eigentlichen Zweck der Vor­
2600 kg/cm2) Verwe n d u n g . Zur Gewährleistung der span n u ng . Neben versch iedenen Vorteilen, d ie m i t
d i eser Art der Flachdeckenvorspan nung verbunden
sind, lassen sich auch deren G renzen nicht über­
sehen : einerseits kann meistens der Du rchstanzge­
fah r ohne zusätz l i che Massnahmen nicht wi rksam be­
geg net werden, anderseits lässt sich auch d i e Mo­
mentenspitze über den Stützen n u r in beschränktem
Umfang red uzieren.
Bei der Stützstreifen-Vorspan nung dagegen werden
die Spannkabel n u r i n schmalen, über den Stützen
d u rch laufenden Streifen angeordnet, so dass sie jene
Zo nen d u rchd ringen, wo D u rchstanzbeansp ruchun­
gen auftreten können. Die Kabelgeometrie wird der­
art gewählt, dass sich d i e Wendepunkte mögl ichst
in Nähe der Stützenachse befinden.
Diese Kabelfü h rung h at zur Folge, dass d i e abwärts
gerichteten Umlenkkräfte d i rekt in die Stützen ge­
leitet werden, so dass sie d i e Platte nicht auf Biegung
Abb. 1 Verlegen der Stützstre ifen-Vo rspannung beanspruchen. Som i t kann sich jetzt der entlastende

55
Abb. 2 Fertige Bauetappe. Die Stützstreifen werden d u rc h d i e sichtbaren Veran kerungen deut l i c h markiert

Ei ntluss der Vorspan n u n g unei ngeschränkt aut d ie red uziert wird , verbleibt e i n e seh r ausgegl ichene
Platte auswirken. Das Platte n i n nere bleibt trei von Momententläche, tür dere n Aufnahme eine le ichte
Spannkabeln und wird n u r schlaft bewehrt. sch l atte Bewehrung gen ügt.
Das damit erreichte g ü nstige Krättesp iel wi rkt sich Mit d e r Stützstreiten-Vorspan n u ng ergeben sich so­
sehr vortei l h aft aut die D u rchstanzbeanspruc h u n g m i t neue Mög l i chkeite n , Flachdecken konseq uent
a u s , a n welcher n u r die äusseren Lasten sowie d i e u n d wirkungsvo l l vorzuspan n e n . K. Stamm
aufwärts gerichteten U m l e n kkräfte bete i l ig t s i n d . D i e
im Gebrauchszustand resu ltierende D u rchstanzbean­ D G = g · lx · l y
spruchung (D) ist daher n i cht mehr - wie bei kon­ G+P
ventionellen Lösu ngen - nahezu gleich dem maxi­ P = p · lx · l y
malen Stützendruck (G + P), sondern i m wesentl ichen
u rn die nach oben gerichteten U m lenkkräfte redu­ 0,6
ziert. U rn die Verhältnisse i n i h rer G rössenord n u n g
zu beurteilen, s e i d i e l n n enstütze e i n e r u n e nd l ich
ausgedehnten Flachdecke betrachtet. 0,5
Mit G g x lx X ly
P P X lx X ly
U nach oben gerichtete, pro Feld resul- 0,4
tiere nde U m l e n kkraft (Ux + Uv)
ist D G + P-U ,
und das Verhältnis van D u rchstanzbeanspruch u n g 0,3
zu maximalem Stützendruck w i rd b e i opti maler Vor­
span n u n g :

1 -17 g
g 0,2
D + p 17

0,1
Abb. 3 ste l lt dieses Verhältnis für Voo/Vo 0,85 dar,
=

woraus ersichtlich ist, dass die Beanspru c h u n g auf


D u rchstanzen n u r noch Bruchte i l e der sonst ü b l i chen
Werte erreicht.
Auch der Verlauf der Biegemomente wi rd d u rch d i e
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 ,0 g�p
Stützstreiten-Vorspannung seh r g ünstig beei ntlusst. Abb. 3 Verhältnis van Durchstanzbeanspruchung D zu maximalem
Da die Momentspitze über den Stutzen am stärksten Stütze n d ruck G + P ( l nnenstütze einer unbeg renzten Flachdecke)

56
Gesch äftshaus l m mo b i l i are S. Bal estra, Lu g ano
Projektverfasser: dipl. Ing. G iovanni Carletti

1 97 1 - 1 972
Bauunternehmung : Jcos S.A., Lugano
Baujahr:

Baugrubensicherung mit vorgespannten Schlitzwän­


den und Alluvial-Ankern.

Allgemeines
Der Mangel an Baugru n dtläche in den Städten ver­
langt bei Neu bauten tast i m m e r den E i n bau mehrerer
U ntergeschosse. D iese U ntergeschosse we rden mei­
stens als Parktlächen oder Lagerräume ben ützt, sie
tinden ott aber auch Verwendung als Geschätts- oder
Die nsträume.
I n Lugano besteht der Baug rund meist aus A l l uvial­
material und Seeschlam m , der Grundwassersp iegel
ist g rossen Schwan kungen unterworten und l iegt teil­
weise schon i n einer Tiete von n u r 3 m .
D i ese städtischen Verhältn isse erfordern fü r d e n Aus­
h u b u nd die Sicherung der Baug rube die Anwendung
moderne r M ethoden.

Vorgespannte Schlitzwand
F ü r den Bau der d re i U n tergeschosse des Geschätts­
hauses « l m m o b i l iare S. Balestra» im Zentrum von
Lugano, mit den vorstehend besc h riebenen Bau­
V o r s p • n n ka b t l BBRV AE 2 3 0 t o (48 f 7)• .
g ru ndverhältn isse n , wurde eine Lösung gesucht, die t> o r o z o n t a l eo r Abstand
,......


0,85 m

es ermög l ichte, den gesamten Aush u b (aut e i ner 6.80



Fläche von 50 x 65 m m i t einer Tiete von 1 2 m) ma­
:. 11 1 0 '6 0
4
...____! 1 1 u v i a l m a 1 !!...• .'_ I
•.

sch i n e l l auszutüh re n . Der Bau der U ntergeschosse 0 ' 10


· ··.
sol lte zudem ohne Beh i nderung durch E i n bauten tür
d ie Baug rubensicheru n g ausgetü h rt werden können.
D i ese Probleme konnten gelöst werden d u rch den Abb. 2 Vert i kalschn itt
Ei n bau einer vo rgespan nte n Schl itzwand I COS-FLEX,
die n i cht nur als Baug rubenabschl iessung d iente,
sondern zugleich auch als Aussenhaupttragwand Diese Wand , 0,60 r n stark, hat e i n e Totalhöhe von
tür den zu erstel lenden Neu bau verwendet wurde. 18 m und e i ne Gesamtfläche von ca. 4000 m2• D i e
Wand i s t im Boden eingespannt und d u rch e i n e
R e i h e von All uvial-A n kern a u t d e r Kote von ca. - 3 m
einmal abgestützt.
GRUNORI 55 Die Höhenlage d ieser Anke rre ihen - knapp oberhal b
0 IC
5 15
des Grundwasse rsp iegels - e rmög lichte einen pro­
blemlosen Voraush u b u nd d i e Realisierung der Anker
im Trockenen.
Die Sch litzwand ist mit einer lei chten konvention e l l e n
Bewehrung aus Stahl 50, tür d i e deti n itiven Bean­
spruchu ngen im E n dzustand sowie mit einer Reihe
von BBRV-Vorspa n n kabe l n m it e i n e r Nom i nal kratt von
je 230 t und ei nem Achsabstand von 0,85 m tür sämt­
l iche Beanspruchungen im Baustad ium armiert.
Diese Kabel s i nd aut dem ganzen Umfang angeord­
net, m it einer kleinen Ausnah me im Bereich der Eck­
p u n kte , die aus wi rtschattl ichen Ü berleg ungen m i t
ei nem provisorischen Diagonalq uerriegel versteitt
wurden (siehe Abb. 1 ) .
VIA INOUSTRIA
Die Kabel sind m it e i n em testen und einem beweg­
l ichen An kerkopt versehen. D i e An kerplatte des te­
sten An kerkoptes am u nteren Ende des Kabels wur­
de aus ausfü h ru ngstech n ischen G ründen sehr k l e i n
Abb. 1 Grund riss gehalten, s o dass daraus e i n e örtliche Press u n g

57
nach dem Spannen von 400 kg/cm2 resultierte. Der wi rkt. N u r für den Fal l , dass in einem späte ren Zeit­
nur d u rch sein Gewicht ve rd ichtete Beto n , der u n ter p u n kt in e i nem angrenzenden Grundstück e i n ähn­
dem Benton itschlamm eingebracht wurde, konnte i n l icher Aushub vorgenommen wird , m uss der Bela­
d ieser Tiefe o h n e Nachteile d iese Span n u n g aufneh­ stungszustand ohne E rdwiderstand u ntersucht wer­
men. den.
D i e unter 1 5° geneigten All uvial-An ker waren vom Meistens führt das zu keinen Kom p l i kationen, es er­
Typ Stum p-Duplex und wurden in einer Reihe in d rei g i bt sich normalerweise n u r eine etwas verstärkte
Metern Tiefe angeordnet. D i e Nominalkraft war 60 t, sch l affe Armierung. D i e Wand ist im R issestad i u m
der Achsabstand 1 ,60 m und i h re Länge 15 m . Die für Bi e g u n g u n d Axial kraft zu bemessen. I n e i n e m
An kerstrecke lag im A l l uvial material m ittlerer G ranu­ solchen Fal l wäre ausserdem d ie R issefre i heit der
lometrie. Wand wegen d e r fehlenden Wasserhaltung n icht mehr
Die gewählte technische Lösung mit der Vorspan­ erfo rderl i c h .
nung der Schlitzwand vo r dem Beg i n n des Aush u bes Zu erwähnen s i n d a u c h d i e praktischen Vorte i l e auf
bew i rkt, dass d ie Wand gegen das E rd reich gep resst der Baustel l e , da die Armierungskörbe mit den Ka­
wird, und Ruhedruck, evt l . passiven Erdd ruck her­ beln viel l eichte r s i n d , als bei n u r konventioneller
vorruft, so dass im Aushu bstad i u m auch geringe Be­ Arm ierung u n d somit m i t leichteren Hebem itte l n ge­
weg u ngen der Wand verh indert werden. Die d u rch d i e nau in d i e m i t Benton itschlamm gefü llten Schl itz­
Vorspan nung verursachten Verformungen können n i e g räben gesen kt werden können.
Zugspan nungen auf d e r d e m E rdmaterial zugewand­ D i e freie Tragweite zwischen unte re r Aushub kote
ten Seite bewi rke n , da d u rch den Betoniervo rgang und d e r Abstützung d u rch d ie leicht geneigten A l l u­
die Wand ganz satt im E rd reich ansteht und der ge­ vial-An ker beträgt 8 m, bei e i n e r Wandstärke von n u r
ringsten Biegung sofort ein Erdwiderstand entgegen- 0,60 m . Mit e i n e r trad itionellen Ausfü h ru n g wären
m i ndestens zwe i Ankerreihen erforderlich gewesen
(eine davo n u nter dem G rundwasse rspiegel) oder
man hätte die Decken der Untergeschosse zur Ab­
stützung der Wände beiziehen m üssen, mit allen
Nachte i len infolge des erschwerten Aush u bes u nte r
den Decken.
Als Schl ussfolgerung kann man wohl sag e n , dass
d u rc h den Ein bau e i n e r vorgespannten Schl itzwand
beträchtliche Zeitersparnisse in der Ausführung von
Arbeiten in der h ier beschriebenen Art erzielt werden
kön n e n , wobei d ie folgenden Faktoren zu e i n e r Bau­
zeitve rkürzung beitragen :

- Wegen der geringen Wandstärke kleinere Aus­


f ü h ru ngszeiten für den Schl itzaush u b ;
- schnel l erer Zusam men bau d e r Armierungs körbe ;
- raschere r Transport u n d rascheres Versetzen d ie-
ser Arm ieru ngskörbe i n k l . Kabel , i nfol g e des ge­
ringe ren Gewichtes ;
- Red u ktion d e r Abstützungen (in u nserem Fal l n u r
e i n e Rei he A l l uvial-An ker anstatt zwei) ;
- d e r Aush u b unter dem G ru n dwassersp iegel kann
in e i n e r ei nzigen Etappe bei vol lständ ig freier
Baug rube und aussch l iesslich masc h i nel l aus­
geführt werden ;
- Red u ktion der Betonmenge u n d damit der Be­
tonierzeit, wegen der g e ri nge ren Wandstärke.

A. Bel l i n i , G . Sarto ris

Abb. 3 Vorgespannte Schl itzwände, Armierungskorb

58
C entre d e Recherches Méd icales à Genève
Maître de l 'ouvrage: Fondation Centre pour recherches médicales Genève

P.-H. Bégu i n & Cl. H uguenin, ingénieu rs civils


Auteurs d u projet : Jack Bertol i , Architecte

1 970-1 971
Entreprise: E. Cuénod S.A., Genève
An nées de construct i o n :

Structure de forme complexe en béton précontraint

Le Centre de Recherches Médicales de Genève est


u n bätiment en béton de q uatre n iveaux reposant sur
q u atre colon nes de fo rme prismatiq ue. Le pourtour
d e ces colo nnes est constitué par u n assem b lage
de triang les. Des sous-sols et un radier en consti­
tuent l ' i nfrastructure.
La transm ission des charges sur les quatre p i l iers
est assu rée par une dalle caisonnée de haute u r va­
riable dont la sous-face est constituée par des d iè­
d res p rol ongeant les colon nes. Les nervures de cette
d a l l e sont d isposées rad ialement autour d'une ouver­
t u re centrale et comp l étées par une ceinture péri­
phérique.
Les nervures et la ceintu re périphérique sont précon­
trai ntes dans leur partie supérieu re à l 'aide d e 60
cäbles B B RV d e 1 85, 1 45 et 70 tonnes pour reprendre
les moments négatifs des porte-à-faux.
Comme aucune niche d e mise en tension ne devait
être visible d e p u is l es façades, les cäbles traversants
sont term i nés à leurs deux extrém ités par des
ancrages fixes noyés dans Ie béton. La m ise en ten­
s ion est assu rée à part i r d'ancrages mobiles i n ter­
médiaires B B RV type Z. Les cäbles des nervu res sont
m u nis d 'accouplements mobi les car i ls affectent deux
étapes de béton nage.

Fig. 2 Armature des nervures avec l a position des accouple­


ments

La m ise en tension a été répartie en pl usieurs étapes


pour su ivre au p l us près l'application des charges.
Il est à note r que dans u n e construction complexe
de ce type avec un g rand nom bre de cas de charges
interméd iaires, il est intéressant de pouvoir précon­
traindre certains cäbles à 1 00 % dès les premières
étapes et de les injecter. Il s'en suit une augmen­
tation du coefficient d e sécu rité de ! 'ensem ble de
Fig. 1 Plan de cäblage l 'ouvrage.

59
Fig. 3 Armature de la dalle de compression et des nervures

Lors de l 'exécution d ' u n tel ouvrage p récontraint, I e


positionnement et la pose d e s cäbles, tout comme
I e d i mensionnement des étriers de s upport est ren d u
d é l i cat par la complexité d e s volumes e t l e u rs m u l ­
tip les i ntersections. L a densité d u cäbl age est visible
sur la f i g u re No 1 . Pour la m ise en te nsion des ancra­
ges type Z, on a recours à u n vé rin spécial com pact
s ' i nsérant à l ' i ntérieur de l'ancrage.

G. Rap i n

Fig. 4 Vue du bätiment fini

60
K l i n kers i l o Zeme ntfabri k Thayngen
P rojektverfasser: dip!. I n g . A . Wildberger, Schaffhausen
Bau u nternehmung : Lerch AG , Schaffhausen
Baujahr: 1972

Abb. 1 Ansicht

61
Ringwickelvorspannung Damit ergab s i ch eine Vorspan n k raft von 250-80 t/m ,
bzw. Betonspan n u ng in der Wand i nfolge der Vor­
l m Rahmen der Erneuerung der Werkanlagen der spannung zwischen 85 und 30 kg/cm2.
Zementfabri k Thayngen wurde für d i e Lagerung des l nsgesamt wu rd e e i n e Vorspan n k raft von 3844 t in
K l i n kermaterials e i n Rundsilo m i t einem N utzi nhalt 1 922 Wicklungen aufgebracht, m i t einem G esamtge­
von rund 24 000 m 3 u n d den folgenden Abmessungen wicht des Spannstah ls von 32,5 t. Die W i c kel-Vor­
erste l l t : spannarbeiten dauerten rund 4 Wochen .
l n nendurchmesser 34,40 m
Zyl inderhöhe 23,30 m Besonderheit
Wandstärke 0,30 m Wie übl ich w u rd e die G u n itschicht zum Schutz der
Span n d rähte e rst nach dem Fül len des Silos auf­
Der Zyl i nder ist unten abgesch lossen d u rch einen getragen. E i n e F ü l l ung des Si los war aber erst mög­
Trichter mit 4,50 m Tiefe (mit zwei Öffn ungen für l ich nach Abschl uss der Ausbauarbeiten (Auslauf­
die Entleerung des S i los). Für den oberen Abschluss trichter, Abdec kung usw.) und kon nte erst ca. 6 Mo­
wurde e i ne Stahlträgerkonstru ktion auf Konsolen an nate nach d e r Vorspan nung vorgenommen werden.
der l n nenseite der Behälterwand gelagert u n d m it D i e Spannd rähte m ussten für d iese Zeit p roviso risch
n i chtrostenden Cor-ten-Stahl blechen abgedeckt. gegen Korrosion gesch ützt werd e n . Sie wurden beim
D u rch lauf d u rc h das Wickelwe rk mit einer Teer­
Die Behälterwand ist auf e i n e r Gleitfo l i e beweg l ich Epoxymasse besc h i chtet.
auf dem Fu ndamentri ng gelagert. Die Wand w u rd e K. Heer
m i t e i n e r Gleitschal u n g hochgezogen und in 6 Tagen
beton iert (durchgehende Arbeitszeit).

Die Silowand wurde auf eine Höhe von 22,55 m


d u rch umwickelte Spannd rähte vorgespannt. Das
Wickeln und Vorspannen der Drähte erfolgte m i t
der B BRV-Behälterwickel maschine B W 2000. Ver­
wendet wurde Vorspan n d raht 1 60/180 C/J 5 m m , die
Vorspann kraft betrug 2 t/Draht. Die Drahtabstände
(Achsabstand) lagen zwischen 8 und 25 m m .

Abb. 2 Querschnitt Abb. 3 Kontro l l e d e r Vorspann kraft

62
La Pisc i n a O l i m pion ica i n c. a. preco m p resso del n u ovo
Bag n o P u b bl i co d i Bel l inzona
Studio d'ingegneri a : G u id o Steiner - Giordano Mazzola, Locarno
Anno di costruzione : 1969

F i g . 1 La piscina o l i m p i o n i c a e la p i s c i n a tuffi con il tram polino (a precompressione parziale) visti d a l l a passarel la-spo g l i ato i .
S u l fondo i caste l l i d i Bel l i nzona.

N e l l 'ambito della costruzione dell'autostrada N 2 Per la piscina o l i mpion ica, dalle d i mensioni 50 x 21 m ,
Nord-Sud, il tracciato autostradale Gottardo-Ch i asso f u scelta u n a esecuzione monol itica a p recom p res­
fu p rogettato sul sed i m e della vecchia piscina pub­ sione parziale, senza alcun g i u nto di d i latazione.
bl ica di Bell inzona. I n effetti, i g i u nt i che dovrebbero essere d isposti in
Si rese d i conseguenza necessaria la costruzione di nu mero s ufficiente per essere efficaci, danno luogo
un nuovo bag no pubblico, concepito seco ndo criteri ad u n lavoro d i man utenzione del mastice non in­
u rbanistici ed amb iental i mod e r n i . d iffe rente. l noltre essi non garantiscono l 'assenza di
I l concorso pubbl ico per l a costruzione del nuovo fessure dovute ad assestamenti e a differenze d i tem­
comp lesso su una vasta area della sponda sin istra peratura. La precom pressione fu scelta in base a d ue
del fiume Ticino p rem i o i l p rogetto deg l i architetti criteri :
Galfetti-Ruchat-Trümpy di Bedano. som ma d e l l e forze d i p recomp ressione in corris­
pondenza dei d ue assi d i si mmetria ug uale o su­
Le q uattro pisc i n e : o l i m p i o n i ca - tuffi - non nuo­ periore alla somma delle forze d i attrito.
tatori e inseg namento - bam b i n i - sono state cos­ - sezione p reco m p ressa centricamente di un valore
tru ite in calcestruzzo arm ato a facciavista senza alcun sufficiente per ridu rre Ie forze di trazione dovute
rivestimento. a tem peratura d iffe re nziale.

63
Prendendo come coeffiziente di attrito tra suolo e
fondo piscina in c. a. il valore µ = 0,5 la somma del Ie
forze d i attrito i n corrispondenza dell 'asse d i s i m me­
tria long itudinale, con un peso com p l ess ivo d e l l a
p iscina riempita d 'acq ua d i 31 00 t, risu lta d i 775 t .
L a p recompressione longitudinale c o n 4 cavi J S r 70,
4 cavi JSq 1 45 e 2 cavi JSq 1 1 0 BBRV è di 1 076 t e si
riduce dopo Ie perd ite a ca. 950 t. Essa tien conto
d e l l 'attrito sulle pareti latera l i . La precom p ress ione
centrica defin itiva è d i ca. 1 4 kg/cmq.

Questa precom pressione com pensa gli effetti d ovuti


al riti ro e alle d ifferenze d i temperatu ra costanti.
D iffe renze d i tem peratura tra i l bordo su periore e
q u e l l o i nferiore sono compensate parzial mente. Tutta
la su perficie di appoggio della soletta di fond o fu
pervib rata allo scopo d ' e l i m inare possi b i l i assesta­
menti differenzial i .

L a soletta d i fondo è stata calco lata c o m e una trave


su appoggio elastico (con Et =600 kg/cmq) consi­
derando I e pareti perimetral i come i ncastrate e di­
mensionando tutte Ie sezioni secondo i criteri relativi
allo stadi o 1 . F i g . 2 Vista aerea generale d e l nuovo bagno pubbl ico di Bel l i n­
zona. A s i n i stra d e l l a passere l l a-spog l i atoi al centro la piscina
Per ridu rre al m i n 1mo i l coefficiente d'attrito tra ter­ o l i m p ionica e la piscina tuffi, i n alto l a piscina bamb i n i a forma
d i conch i g l ie. A destra d e l l a passe rel l a la piscina non nuotatori
reno e soletta di fondo, è stato i nterposto u n o strato
e i n segnamento. A destra i n alto l a pista di gh iaccio esistente.
di sabbia p rotetto da due fog l i di pol ieti l ene.

La l u nghezza esatta rich iesta per una piscina o l im­


p i o n i ca costitul u n problema particol armente d e l i ­
cato. L a F I NA prescrive infatti una l u n g hezza d i 50 m
con una to l l eranza d i + 1 0 m m . Tenendo conto dei
d iversi stad i d i costruzione del la soletta d i fondo e
d e l l e pareti in relazione alla precom pressione, e cal­
colando con valori specifici m i n i m i e m ass i m i i l ri­
ti ro, l a deformazione plastica e la tem peratura la mi­
s u ra fu scelta escl udendo competizioni a tem peratu re
troppo basse. Pensiamo a questo proposito che la
F I NA d ovrebbe rivedere la to l leranza suddetta che
tiene d iffi c i l mente conto d i quelle che sono Ie possi­
bil ità fisiche dei materali di costruzione. La pisci na,
armata con una fine rete di ferro per l 'assorb i mento
d e l l e trazioni e per l i m itare al massimo I e fessure
dopo c i nque anni dall'esecuzione è perfettamente
stag na. La su perficie del beton, sotto l ' i nfl usso del­
l 'acq ua clorata, si presenta del tipo «lavata» .

G u ido Steiner

64
Sezione lo n g i t u d i nale

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Pianla

Disposizione cavi trasversali

P a r l icolare

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Disposizione cavi longitud i n a l i


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S4ibbia sp. 5 cm.

toglio di plullca

Fig. 3 Pianta, sezi o n i e dettag l i piscina o l i m pion ica i n calcestruzzo armato a precompressione parziale

65
Nouveau Siège d u Bu reau I nternational d u Travai l à Genève
Maître d'ouvrage: B. 1. T" Genève
l ngénieur civi l : G . A . Steinmann, Genève

1 969-1974
Entreprise : E. G . M" Genève
Années de construction :

lntroduction
x
Le B u reau I nternational du Travai l décidait en 1 966
de constru i re Ie nouveau s iège de l ' O rg an isation à
Genève, sur un terrain situé en u n tout autre e n d roit
1
1

q ue cel u i d u bätiment actuel en bord u re du lac. Des


études préalables avaient montré les g raves d ifficul­ l
1
1
tés d ' i ntégration dans l 'ancien site. Le mandat d 'ar­
chitectes a été confié à un col lège com posé d e :
P rofesseur Eugène Beaudou i n , Paris, Professe u r Al­ 1
berto Camenzind, Zurich, et Professeu r Pier L u i g i 1

Nervi, Rome. Les travaux d 'exécution ont com m encé


1
en j u i l let 1 969 et s'achèveront vers Ie m i l ie u de 1
l 'année 1 974. Le volume d u com p lexe est d 'environ
1
1

490 000 m3 et il comprend quatre parties dont les


fonctions spécifiques et les structures sont d is­
tinctes. Ces parties sont : 1 C)

© <.D

1 ("')
ûÎ

Ie « Bätiment Principal» dit du «Secrétariat » , de 1


1 90 m de longueur environ, constitué- d e trois, res­ 1
,..._ r
pectivement quatre sous-sols, deux rez-de-ch aus­ 1 °'
"
sées (inférieur et supérieu r) , d ' u n étage tec h n iq ue �

et de douze étages, soit au total d ix-h u i t n iveaux


au-dessus des fondations ;
1
l

les «Services Centraux» com prenant trois so us­


sols et deux rez-de-chaussées, destinés aux i ns­
1 �
w
1
tallations techniques, l ivraisons, i m p r i m erie,
dépóts, archives, bureaux spéciaux et restaurants T
constituant l ' «Aile Nord » ;
I e «Groupe Réunions» com p renant des sous-sols, 1 -1"
("')
deux rez-de-chaussées et des mezzan i nes, abritant
0 1
"
N

T1 1 --r
!'ensem ble des sal les de conférence avec g a­

1
leries, Ie foyer, la bibl iothèq ue, la sal i e de p ro­ ,

1
1
j ections, les dépóts l ivres et des comp lexes de
bureaux spéciaux. Il constitue l ' «Aile Sud » ; 0 1 �
'

1
- I e «Garage» souterrain sur deux, respectivement <.D
" ai
trois sous-so ls, traversant sous les rez-de-chaus­

1
sées du «Bätiment Principal » , d ' u ne capacité de
�- -�
1 450 places.
1 •

1 1 1
Dans son ensem ble, Ie nouveau S iège du B u reau
1
I nternational d u Travail est conçu comme une struc­
CD 1 1 ("')
1 (:'.:!
ture en béton armé et en béton précontraint avec, à CD

1
I�
certains endroits, des appuis ponctuels en acier. I l
a nécessité pour l'exécution l a m ise e n ceuvre des 1
'
q uantités approxi matives su ivantes:

béton 90 000 m3
acier d'armature 1 1 700 t
acier de construction méta l l ique 900 t
1
1 2 3 � 5 ;
Ech:
coffrage 280 000 m2
m�tres /
Fig. 1
Descriptif du «Bätiment Principal» du Secrétariat
Coupe transversale du Bätiment Principal du Secrétariat
1 Garages traversants
La structure com prend onze étages constitués par
des p l anchers-dal les en béton armé supportés par
2 P i l i ers du hall p r i n c i pal
des m u rs sous la forme de noyaux jouant I e róle 3 Etage tech n i q u e
d e contreventement et par des l i g nées de poteaux 4 Etages d u Secrétariat

66
métal l iq ues situés à l ' i ntérie u r et en façade (fig . 1 ) . gitudinal d u bätiment. L'adaptation aux efforts se fait
L'ense m b l e des actions (poids propre, charge per­ par variation d u nom bre de torons à l ' i ntéri e u r de
m anente, charge utile, vent et séisme) est transmis chaq ue gaine. La force i n itiale varie ainsi d e 1 41 à
aux p i l i e rs d u hall par l ' i nterméd iaire d ' u ne structure 223 tonnes par cäble. La p récontrai nte d es poutres
alvéolée p récontrai nte désig née par «étage tech­ longitudi n ales est réal isée au moyen de 4 cäbles dont
n i q u e » . E n effet, ce dernier permet également Ie les têtes mobi les sant toutes situées aux extrém ités
passage des i n nom brables i nstallations et la d istri­ extérieu res pou r des raisons p ratiques de m ise en
b ution d e ces dernières. Cet étage, l ié aux p i l iers est, tension. Dans ce cas, la force i n itiale varie de 328 à
en quelque sorte, la traverse d ' u n cadre s i m p l e dans 363 ton nes par cäble. Toutes les réservations pou r I e
I e sens t ransversal et d ' u n cadre mu ltiple dans Ie passage d es i nstal lations, ainsi que p o u r la c i rcu­
sens longitudinal. lation à l ' i ntérieu r de l 'ouvrage f i n i , sant réalisées
Les p i l iers d u hall sant en béton massif d e m a rb re par des fourreaux méta l l iq ues. La l iaison entre Ie
blanc avec ciment blanc, c 'est-à- d i re, dont les agré­ béton blanc .et Ie béton o rd i naire a été vérifiée s u r
g ats de composition g ranu lométrique d iscontinue, des plaq ues de 250 x 250 c m de cóté, épaisse u r
sant des g raviers de marbre blanc en p rovenance 1 0 cm, par d e s essais à la rupture exécutés au La­
d e Carrare. La haute u r des p i l iers est égale à 964 cm ; boratoire des Matériaux Pierreux de l ' Ecole Poly­
l e u r forme est une su rface rég lée. Elle est engendrée tech n iq u e Fédérale de Lausanne.
par une d i rectrice infér i e u re sous forme d ' u n e e l l ipse
(rapport d es axes 1 :2) et une d i rectrice supérieure Les travaux de béto n nage ont été exécutés du nord
sous forme d 'u n e c roix à branches inégales, arrondie au sud dans Ie sens long itudinal en 9 étapes. L'avan­
dans les a n g les rentrants par un segment d e para­ cement d es travaux dans chaque étape a été réal isé
bole. de la man ière su ivante :

Conception e t exécution d e l'étage technique - étayage et coffrage de la face i nféri e u re ;


En plan, l 'étage tech n iq ue a une forme bicon cave - fe rrail lage d e l a dalle i nférieu re avec amo rces in-
d ' une l o n g u e u r de 1 90 m et d ' u n e largeur maximale corpo rées pou r les poutres ;
d e 32,26 m (fig. 2). I l est d ivisé en 3 parties de 59 m , béton nage du béton blanc de la dalle i nférieure,
72 m et 59 m d e longueur par deux joi nts de d i la­ épaisse u r 10 cm ;
tation. La structu re a une hauteur constante de béto n nage du béton ord inaire de 1 8 cm envi ron
273 cm et se com pose d ' u n e dalle supérieu re de 3 h e u res après Ie béton blanc. La m ise en p l ace
25 cm d 'épaisseur, béto n née sur des prédalles de s'est effectuée au moyen de pervibrateu rs m u n i s
6 cm, d ' u n e dalle i nféri e u re de 28 cm d 'épaisseur d ' u n e collerette em pêchant ces derniers de pé­
(1 0 cm d e béton de m arbre blanc et ciment blanc et nétrer t rap profondément dans la couche de béton
18 cm de béton à ag régats no rmaux) et de poutres blan c ;
de 30 à 90 cm d 'épaisseur re l iant les deux dalles. coffrage , ferrail lage, pose des fou rreaux métal l i­
ques et des cäbles de p récontrai nte dans les
Le réseau d es poutres com p rend des éléments lon­ poutres transversales ;
g itud i naux en béton armé d e 30 à 60 cm d 'épaisse u r béton n age des poutres ;
et d e s éléments transversaux en béton p récontraint coffrage, fe rrail lage et bétonnage des poutres
d e 60 à 90 cm d 'épaisseu r avec goussets. Les cäbles interméd iai res long itud i nales ;
d e p réco ntrai nte sant d esti nés à reprendre, p rin ci­ e n l èvement des étais et décoffrage ap rès d u rcis­
palement, les sol l i citations engendrées par les po­ sement suffisant des poutres. En effet, les poutres
teaux de façade en po rte-à-faux. Ainsi, les poutres ont été calcu lées de façon à s u p porter, sans
longitudi nales des extrém ités sant également p ré­ p récontrai nte, Ie poids p ropre de l 'étage afi n de
contraintes. l i bérer rap idement les n iveaux i nférieurs de l 'en­
combrement des étayages pou r la su ite d es autres
Chaque poutre transversale est p récontra i nte au trava u x ;
m oyen de 8 cäbles système VSL à torons. Le cäblage pose d es p rédal les de 6 cm c o m m e coffrage de
est d isposé de tel l e manière q u ' i l existe q uatre têtes la dalle s u périeu re ;
d 'ancrages mobi les et q u atre têtes d'ancrages fixes - ferra i l l age de la dalle supérie u re et pose des
à chaque extrém ité des poutres , afin de réal iser une p l aq ues d 'appu i des poteaux métal l i q ues ;
m ise en tension symétrique par rapport à l 'axe Ion- - bétonnage de la dalle supérieu re de 25 cm.

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TIERS SU D TIERS 1 CENTRE TIERS NORD

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Fig. 2 Etage tech n i que - coupe horizontale dans la structure

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Fig. 3 Coupe transversale d ' une poutre

1 P i l iers du h a l l 4 Têtes d 'ancrages mobi les


2 Poteaux méta l l iques intérieurs 5 Têtes d 'ancrages fixes
3 Poteaux méta l l iques de façade 6 Fourreau méta l l iq ue

La m ise en précontrainte a été appliquée en 5 étapes


qui sont tonction de l'avancement des travaux. Le
prog ram me su ivant concerne les poutres transver­
sales comprenant 8 cäbles :

- 7 j o u rs après Ie béto nnage de la dalle supérieure


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50 % de tension sur 2 cäbles placés de manière --

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symétrique par rapport à l'axe long itud inal d u
bätiment; 0
- 28 j o u rs après Ie béton n age de la dalle supérieure
50 % restant sur les 2 cäbles précités et i njection
de ceux-c i ;
tro i s étapes ont eu l i e u après les bétonnages des
dal l es sur 3e, 6e et 9e étages. El les ont été réali­
sées, c haque tois au moyen de 2 cäbles d isposés
symétriquement.
La tig u re 3 i l l ustre une poutre transversale dans la
partie centrale d u bätiment et dans l aquelle les lettres
majuscu l es ind iquent Ie tracé du cäblage. La tig ure
4 est l a section transversale de cette même poutre
dans la travée méd iane.
L'étage tech n ique, d ' u n e su rtace totale égale à en­
viron 4300 m2 a été exécuté de j u i l let à décembre 0
1 971 . I l a été util isé 75 t d 'acier de précontrainte.
G)
Le M aître d e l 'ouvrage est Ie Bu reau I nternational
d u Trava i l l u i-même. L'entreprise qui exécute les tra­
vaux de g ros-reuvre est un consortium appel é : « En­
treprise du G rand Mori l l o n » composé de : Ed . Cuénod
S.A., G enève ; Losinger S.A. , Lausan ne/Berne; Vau­
cher-Rey, Genève ; Schwartz-Hautmont, Paris. Au sein
d u b u reau d ' ingénieurs, M . Luc Gamen, i n g . civ. SIA
dipl. E PF-L, a établi ! 'ensem ble des cal c u l s statiques
de l 'exécution et a d i rigé l 'éq u i pe de tech n iciens et Fig. 4 Section d ' u n e poutre

1 Béton de marbre blanc, épaisseu r 10 c m


dessi n ateu rs chargée d es plans d 'exécution, d es
2 Béton d 'agrégat normal, épaisseur 1 8 c m
l istes de matériaux et d u controle périodique d u
chantier. 3 Préda l l e en béton armé
Georges A. Ste i n m a n n 4 D a l l e supérieure (extrados)

68
Ansch l ussbrücken zu den N ationalstrasse n N 2 u n d N 13 ü be r
d ie M oesa b e i Bel l i nzona (Kt. Tessin)
Bauherr: Dipartimento pubbliche costruzion i , Bel linzona
Projektverfasser: E. Stucki + H. Hofacker, dipl. Ing. ETH/SIA, Zürich und Bell inzona

1 969-1 970
Bauu nternehm u n g : Mancin i-Marti S.A., Bel l i nzona
Baujahre:

3feldrige, s-förmig gekrümmte Balkenbrücke über Die Brücke d u rfte m i t Rücksicht auf d i e Hochwasser
einen stark hochwassergefährdeten Gebirgsfluss. der Moesa und d i e Strassennivel l ette n u r e i n e sta­
tische Höhe von max. 1 ,70 m aufweisen . Anderseits
l m Zuge d e r Verkn üpfu n g d e r beiden Autobah nen waren aus fl ussbau l i chen Gründen d i e Pfe i le ranzahl
N 2 und N 13 im Gebiete von Bell inzona waren zwei und Ste l l u n g bestim mt. Der Standort wurd e auf
B rücken über die Moesa zu erste l l e n . Die eine d ient Grund von hyd raul ischen Mode l l messungen i m Labor
z u r richtungsgetren nten Führung der Kantonsstrasse erm ittelt. D iese Bed i n g u ngen führten zu einem Brük­
B i asca-B e l l i nzona, d i e andere als Lokalzubringer kenüberbau m i t 35/44/37 m Spannweiten und e i n e r
Arbedo-Lumino. lm G r u n d riss weist die eine Brücke Sch lan kheit v o n 1h6. Die B rücken s i nd p u n ktförmig
eine s-förm ige Form auf, während die danebe n l ie­ auf runden Ei nzelstützen gelagert, wobei i n Quer­
gende e i n e leicht g e k rü m mte, gegen das Wider­ richtung pro Kasten je eine Stütze vorgesehen wur­
lager h i n sich t rom petenförm ig öffnende Form auf­ de. lm Querschn itt besteht d i e Brücke aus 3 Hohl­
weist. Die M i n .-Rad ien im G ru n d riss betragen 1 00 m . kasten.
F ü r den E ntwurf d e r B rü cke stei lten sich folgende
Problem e :

1 14.00
-= 44.00

11.70

"
1 1

Abb. 1 Längsschn itt

Abb. 2 G ru n d riss

69
Der U nterg rund im Fl uss besteht aus sehr untersch ied­
l i ch locker gelagerten Alluvionen , Sand-Kies und zum
Tei l g rösseren Blöcken. Die Brücke wurde flach fun­
d ie rt. M i t Rücksicht auf d i e Kol kerscheinu ngen l iegt
das Fu ndament ca. 7 m unter der heutigen F l uss­
soh le. Die Erste l l u n g der Fundamente e rfolgte i n ner­
halb ei ner mit Spu ndwänden geschl ossenen Bau­
grube. Da der Unterg rund sehr ung leichmässig ge­
lagert ist, wurde er m ittels dem Rütteldru ckverfahren
bis in eine Tiefe von ca. 8 m g leichm ässig verd ichtet.
Vorwiegend m it Rücksicht auf die geometrische Form
wu rde ein Brückenüberbau in Ortsbeton auf einem
Leh rgerüst m it Trägern von 20 m Span nweite ent­
wo rfen, wobe i im H i nbl ick auf den Geschiebetrieb
die Leh rgerüstträger auf Beto nboh rpfäh len abge­
stützt waren. Der Ü berbau wu rde in einer Etappe
betoniert. Zur Vorspan nung der Brücke w u rden
B BRV-Kabel mit 240 t Vorspannkraft verwendet.
Abb. 4 Untersicht
Die gesamte Bauze it i n k l . Fu ndationen betrug 8 Mo­
nate.
E. Stucki

[I
1 50 VAR 9oo .:. 1040

Abb. 3 Querschnitte

70
l ntsch i re ussb rücke der Schweizerischen Bu ndesbah n e n

E. Stucki + H . Hofacker, dipl. Ing. ETH/SIA, Zürich


Bauherr: SBB, Bauabte i l u ng Kreis I l , Luzern
Projektverfasser:

1 972-1 975
Bauunterneh mung : E. Bau mann, Altdorf
Baujahre :

Ersatz einer alten Stahlbrücke der SBB-Gotthardlinie brücke ein Projekt für einen Neubau auszuarbeiten.
durch eine moderne Spannbetonbrücke. Sicherung Aus topograph ischen G ründen war e i n e Versch ie­
der Stützenfundation durch vorgespannte Felsanker. bung der Lin ienfü h rung ausgesch lossen, so dass d i e
n e u e Brücke a m selben O rt wie d i e alte erste l l t wer­
Projektierungsaufgabe den musste. M it dem Entwu rf d e r neuen Doppel­
l m Sommer 1 971 w u rden 3 l ngen ieu rbüros beauftragt, spu rbrücke waren g l e i chze itig Vo rsch läge über d i e
als Ersatz für die aus dem letzten Jahrhu ndert stam­ San ierung der stel lenweise schadhaft gewordenen
mende, rund 77 m weit gespan nte Stahlfachwerk- Widerlager zu unterb reiten.

Abb. 1 Ansicht der alten B rücke

71
Geologische Gegebenheiten
Die Geologie des Baugru ndes im Bereich der l n tschi­
reussb rücke zeich net sich d u rch grosse Heterogeri­
tät aus. Ei nerseits tritt an vielen Stellen an sich trag­
fäh iger Serizitgneis zu Tage, der jedoch stark m it
Kl üften und Rissen aufgespalten ist. Anderseits l iegt
im Bereich des westl ichen Widerlagers eine im labi len
Gleichgewicht stehende Zone, sog. Hakenwu rf, vor,
welche i n g rosse Tiefe reicht und fü r e i n e Fundation
ungeeig net erschei nt. E i ne charakteristische Fels­
nase aus zerkl üftetem Serizitgneis auf der l i nken Tal­
flan ke bietet sich dank i h re r Lage fü r die Abstützung
ei nes Pfe i lers an. Beim Bau der alten Stah l b rü cke
konnte d iese Mögl i c h keit jedoch n i cht ausgen ützt
werden, da d i e damaligen techn ischen H i lfsm i ttel
eine San ierung einer ze rkl üfteten Felspartie n i c h t er­
laubten.

Gewähltes Neubauprojekt
Das gewählte u n d zurzeit i n Ausfü hrung stehende
B rückenprojekt besteht aus einer über 3 Felder von
31 ,30/59,00/35,40 m, total 1 25,70 m, d u rch laufenden
im G rund riss gekrümmten Bal kenbrücke aus S pann-
beton. Abb. 2 Photomontage der neuen Brücke
Dank der Entwicklung der Vorspanntech n i k war es
mög l ich, die erwähnte Felsnase für die Fundation
ei nes M ittel pfe i le rs zu ben ützen, und damit die
Spannweite der Flussöffnung zu beschränken. Der
andere Mitte l pfeiler wurde unm ittel bar h i nter dem
alten Widerl ager Ost angeo rd net. Die neuen Wider­ mauern an Transparenz gewi nnt. Die Trägerhöhe der
lager s i nd gegenüber den bestehenden u rn 1 0 bis neuen Spannbeton brücke beträgt 2,90 m und ist dank
30 m zurückversetzt, so dass d i e L i n ienfü h ru n g der der Reduktion der M ittelspan nweite rund 5mal kleiner
Bahn d u rch das Wegfallen hoher Stütz- u n d F l ügel- als die Trägerhöhe d e r alten Stahl brücke.

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IO FELSANl<ER
a 206 1

REUSS

Abb. 3 Längsschnitt m i l Sicherung Felskopf

72
Fundation des Mittelpfeilers Seite Gurtnellen •.. c· t '

�I 1 '1
E i nes der zentralen P ro b l eme beim Bau der vorl ie­
genden Brücke stei lte d iese Fundation dar, indem
e i n e Zusatzlast von r u n d 4500 t auf d i e zerkl üftete
und d u rch d i e E rosion d e r Reuss urn ca. 8 m unter­
spü lte Felsnase m i t der erforderl ichen Sicherheit ab­
zugeben war. E i ngehende felsmechanische u n d si­
cherheitstheoretische U ntersuch u ngen füh rten dazu,
den Pfe i l e r in e i n e m ca. 1 4 m tieten im Fels e i nge­ - . , :... . !_=...___..-!--

spannten Schacht zu fund ieren, und die ganze Fels­


nase d u rc h Felsa n ke r i n Längs- und Querrichtung
zusammenzuspan nen. Die Sicherheit des Felskopfes
gegen Abg leiten längs K l uftflächen ist im endg ültigen
Zustand, u nter Berücksichtig u n g der Pfeilerauflast,
der Felsanke r und von E rd bebenwi rkungen der
Klasse V I I , g rösser als im u rsprüngl ichen Zustand.
Zur Anwendung gelangten Litzen kabel 12 T 1 5 à
206 t, System Freyssinet, total 30 Kabel.

Bauvorgang
Wäh rend der ganzen Bauzeit wird der Streckenab­

./- .
schn itt im Bereich der B rücke im Einspurbetrieb be­
fah ren. Es ist deshalb möglich, für jedes Geleise
1
}
nache i nander die alte Stah l b rücke abzubrechen u n d
den n e u e n Ü berbau i n d efinitiver Lage z u erste l l e n . ----/ -- ·
D a s quer versch i ebbare Leh rgerüst ist n u r für e i nen
,,",,
Kastenträger d i mensionie rt und d ient gleichzeitig als ...

Demontage-Plan u m fü r den Abbruch der alten Stah l­


b rücke.

Schlussbetrachtungen
D ie Anwendung d e r m od ernen Vorspanntec h n i k er­
l au bt es im vorl iegenden Fal l einer weitgespannten
E isenbahnb rücke i n g e b i rgiger Gegend, einen Fels­
kopf für d i e Fundation e i nes Pfei lers herbeizuziehen,
u n d dad u rch d i e M ittel span nweite und dam it die
Kosten der Brücke g anz wesentl ich zu red uziere n .

H . Hofacker Abb. 4 Querschnitt m i t Sicheru ng Felskopf

73
Li m m atbrücke der Natio n alstrasse N 1 , Objekt 520, Wü re n l os,
Aargau
Bauherr: Aarg. Baudepartement, Brückenbauabteilung, Aarau
Bauleitung : lngenieurbüro Schalcher, Zürich

Arbeitsgemeinschaft Fietz & Leuthold, Züri c h ; A. Wiesmann, Reinach


Projektverfasser: l ngenieurbüro Dr. Menn, C h u r
Unternehmer:
Pfah l g ründu n g : Losinger AG, Bern (System HW)
Vorspannung : Element AG, Veltheim (System PZ)

Die Nationalstrasse N 1 , Zürich-Bern-Gent f ü h rt gesamte Brückenquerschn itt ist i n vier genau gleiche
im Absch n itt Zürich-Baden bei km 277,5 i n ca. 6 m H o h l kastenträger aufgelöst, d i e n acheinander an der
H öhe über d ie Lim mat. Zufolge der starken Sch iefe g l eichen Ste l le i n e i nzelnen E l ementen m ittels einer
(Achs-Schn ittw i n kel F l uss-Strasse 32 ° ) beträgt d i e längsverschiebl ichen Zugschal ung hergestellt wur­
Brücken länge 1 68 m (Abb. 1 ) . Der Autobah n q uer­ den.
schn itt weist 6 Fahrspuren auf und erfordert d a m i t Die B rücke i s t l ä n g s vorgespan nt. D a s E inziehen der
eine Brückenbre ite v o n 3 0 m . Spann kabel, d ie i m Kaste n i n nern den Seitenwänden
B e i d e r P rojektierung d e r neuen Autobah n b rücke entlang verlaufen (Abb. 3). e rfolgte e rst nach der
waren vor allem folgende Vorsch riften zu beachten : Fertigstel l ung der ei nzelnen Träger. U n m ittelbar nach
- wi rtschaftl ich, techn isch ei nwandfreie Konstru k- dem Ei nziehen d e r Span n kabel wurd e der betreffende
tion ; Träge r tei lweise vorg espannt u nd das Gerüst urn
- ratio nel I e r Bauvorgan g ; wen ige Zentimeter abgese n kt. Mit hyd rau l ischen
- Sch utz d es G ru ndwassers (die Fundationen u n d Pressen wurde sodann der Träger auf einer über
Leh rg erüstjoche f ü r die neue Brücke sol lten d as Pfeiler bzw. Widerlager verlaufenden Versch iebebahn
d u rc h Schlamm abged ichtete Fl ussbett mög l i chst q u e rverschoben und i n seine endgü ltige Lage ge­
wen i g beei nträchtigen) ; bracht (Abb. 3) . Die vo l l e Vorspannung erfolgte nach­
- H e rste l l u n g e i n e r neuen O rtsverbindUng zwischen dem je zwei Träger d u rch Ausbeton i e ren der Längs­
den Gemeinden Kil lwangen und Würenlos, da d i e fuge zu einer B rückenhälfte vere i n ig t waren.
bestehende Verbindu ngsbrücke ü b e r d i e L i m mat M i t dem vorgesehenen Verfahren lassen sich d i e
im Autobahntrassee lag. ei nzelnen Hauptträger mit dem g leichen Lehrgerüst
Auf G rund e i nes Stud ienauftrages beschloss das und mit der g leichen Schal u n g auf seh r rationelle
Baudepartement des Kantons Aargau, die neue Auto­ Art herstel len, und das Gerüst wird nur für einen Vier­
bah n b rü cke als sch iefe, d reifeldige Spannbeton­ tel der gesamten Brücke n b reite benötigt. D ies war
brücke mit Feldweiten von 54/60/54 m Länge aus­ n i cht n u r h i nsichtl ich der Gerüstkosten, sondern vor
zuführen. allem auch h i nsichtl ich einer m ö g l ichst geringen Stö­
Die Fundation der neuen Brücke erfolgte m it g ross­ rung des Fl ussbettes d u rch G erüstpfähle von g ros­
kal ibrigen Boh rpfäh len nach dem System Hochstras­ sem Vorte i l . Bei der starken Schiefe, dem wechseln­
ser-Weise. I n den beiden Pfeilerachsen stehe n je den Quergefälle und d e r s-förmigen Krü m m u n g im
4 Einzel pfei l e r, d i e m i t je 2 Boh rpfählen (< f; 1 25 cm) G ru nd riss erforderte d ieses H e rste l l u ngsverfa h re n
fu ndiert sind (Abb. 2). Die G ründung d e r Brü cken­ a l l e rd i ngs e i n e äusserst sorgfältige Vorbereitung u n d
wide rlager e rfolgte m it 8 Pfäh len ((/> 1 00 c m ) . D i e e i n e aussergewöhnl iche Genauig keit b e i d e r Bau­
starke n , am O rt hergestel l ten Pfähle wurden d u rch ausfü h rung.
die 3---4 m d icke Schlam mschicht h i nd u rch bis zu Nachdem alle Kastenträger an i h rem Platz ware n ,
12 m i n das feste Moränenmaterial h i neingebo h rt. konnten d i e zwischen den Pfe i lern p rovisorisch e i n be­
Mit d iesem Fundationssystem konnte e i n e l nfiltration ton i e rten Versch u bbah nen entfernt werden (Abb. 4) .
des versc h m utzten L i m matwassers in den G ru nd­ Z u r Wiederherstel l u ng der O rtsverbindung zwischen
wasserstrom unter dem Fl ussbett vermieden wer­ den Gemeinden Würenlos und K i l lwangen wu rde un­
den. m ittelbar h i nter dem Widerlager (Seite Zürich) der
Für d i e H e rste l l u n g des Brückenträgers wurde ein neuen Autobah nbrücke e i ne 8 m breite U nterführung
aussergewö h n l iches Bauverfahren angewendet. Der erstel lt. Diese U nte rführung m ü ndet flusseits auf d i e

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Abb. 1 Längsschn itt

74
Limmatbrücke 168m i

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DRAUFSICHT

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Abb. 2 Situation


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Abb. 3 Querschnitt u n d Bauvorgang, G r ü n d u n g m i l HW-Bohr pfählen

neue Verb i n d u ngsbrücke über d i e Limmat. Es lag


nahe, fü r d i e neue Verbindungsbrücke den alten
Stahlfachwerl<-Träger, der dem Autobahnbau wei­
chen musste, wieder zu verwenden. Der 270 t schwere
Stahlträger wurde zu diesem Zwecke m i t Schwimm­
batterien 60 m fl ussaufwärts gebracht, zur Anpassung
an d i e neue Situation u rn 1 80° gedreht u n d i n ein
stark geände rtes Längsgefälle gehoben.
Der Materialaufwand für den ü berbau der neuen
Autobah nbrücke beträgt für Beton 0,47 m3/m2, Stahl
45 kg/m2, Schal ung 2,85 m2/m2, Vorspan nkraft 290 t/m
Brücken breite. D i e Kosten für den Bau des gesamten
Objektes - Autobah nbrücke, Verleg ung der Verbi n­
d u n gsstrasse, neue Autobah nunterfü h ru n g , U n terbau
der neuen Verb i n d u ngsbrücke und Versch iebung der
Stahlfachwerkbrücke bel iefen sich auf rund 3,5 M i l ­
Abb. 4 Bauzustand, im H i nterg rund ein bereits i n d i e defin itive
l ionen Franken.
Lage querverschobener Träger Prof. Dr. C . Menn, E. Woywod

75
Der Traversa-Viad u kt der N 13

1 968-1969
Bauherr: Kanton G raubünden
Baujahre :

Von der Staumauer des Suferser Sees her gesehen,


w i rd i n einer Distanz von ca. 1 800 m d i e e rste
schl uchtartige überfü h rung des H i nterrheins d u rch
den Traversa-Viad u kt gebi ldet.
Die Brücke l iegt im G rund riss auf ei nem Kre isbogen
von 300 m Rad i us m it ansch l i essender Wendeklo­
thoide. Die Grund rissform ergab i n d iesem Fal l als
zweckmässige Lösung einen d u rchlaufenden Träg e r
a u f elastisch eingespannten Stützen m it den Spann­
weiten von 36,5 bis 44,5; 63,0 und 51 ,0 m.
Die totale Länge der Brücke beträgt som it 1 95 m. Der
Brückenträger besteht aus e i nem Kasten m i t e i n e r
Konstru ktionshöhe v o n 2,60 m, i n den beiden s ü d ­
l i chen Feldern der klei neren Span nweiten vari iert d i e
Trägerhöhe von 1 ,90 b i s 2,60 m . D ieser Kastenq uer­
schn itt eig net sich i nfolge Krümmung der Strassen­
achse im Grundriss am besten zur Aufnahme der
Torsionsmomente. Der Oberbau wurde i n 4 Etappen
beto n i e rt und vorgespannt, unter Verwendung von
K u p pe l ungsankern. Pro Steg sind 4 bis 8 Kabel von
den G rössen 1 80 t und 220 t angeordnet. Die Kon­
struktion des Oberbaues bi ldet mit seinem etappen­
weisen Vorbau je ei nes Feldes m it Konsole e i nen
Normalfall des Bauvorganges ei nes d u rch laufenden
B rückenträgers. Bei d ieser Brücke b i ldeten ei nzig d i e
Fundatianen e i n ige Schwieri g keiten. Während d i e
beiden Pfe i l e r des rechten Talhanges auf Grabblök­
ken einer stabilen Blackdecke van 21 bis 20 m D i c ke
fund iert werden kannte, befand man sich auf der Abb. 2 Brücke mit B l ickrichtung Andeer
l i n ken Talseite i n einem übersteilen, kriechenden
Hang van gem ittelt 20 m Deckenstärke. Pfeiler und Beim Widerlager Seite Andeer war die Schuttdecke
Widerlager dieses Hanges mussten u n bedingt bis 20 m stark. Das Widerlager wurde deshal b auf einen
auf den Felsen gefü h rt werden. Beim Pfeiler war d i e 20 m langen i m Felsen veran kerten Betanzylinder ge­
Dec kenstärke c a . 8 m. Dieser musste g e g e n den ste l l t , der im o beren Teil einen Aussendurchmesser
Kriechdruck des Hanges d u rch e i n e kei lförm ige Be­ von 2,70 m, unten einen entsp rechenden van 5,42 m
tan kanstru ktian gesi chert we rden. aufweist.
Dieser Zyl inder ist bergseits verti kal d u rch 32 Fels­
anker vargespan nt. Er hat den Erd-Ruhedruck des
G renzzustandes des G leichgewi chtes der Sch utt­
decke m it e i n e r Bruchsicherheit van 1 ,3 aufzuneh­
men.
Der Vartei l d i eser Zyl i nderkanstruktian l ag darin,
dass d u rch su kzessives Abg raben, Spriessen mit
H i lfe einer Kreiszyl inderschale aus « L i ner-p lates» und
H i nterbetan iere n , das G l e i chgewicht des Hanges
n icht gestört w u rde. Bei salchen mächtigen Kriech­
decken ist d iese Fundatiansart für Pfeiler und W. L.
die einzige Mögl ichkeit überhaupt sichere u n d wi rt­
schaftliche Fundatianen erstel len zu kön nen. Van
15 m Tiefe an wird e i n e Varspan nung der Zyl inder
wirtschaftlich u n umgän g l i c h . Die i n Richtung Andeer
FELDOUERSCHNITI w- ·
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anschl iessende Tunnelröhre wurde an i h rem Ende

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auf einen zweiten H a h l zyl i n d e r van 13 m Höhe ge­
l lagert.
Kantanales Tiefbauamt G raubünden
Abb. 1 Abmessungen der Brücke Walter Stampt, Dipl. I n g . ETH , KTH

76
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Abb. 3 Widerlager Seite Andeer

77
Ü berfü hrung der Nationalstrasse N 4 i m Ansch l uss
M utzentäl i , Schaffh ausen
Projektverfasser: Wehrli & Weimer, d i p l . Ing. ETH/SIA/ASIC, Z ü rich
Wissenschaftlich-technischer Experte: Prof. Dr. H. Bachmann, ETH, Zürich

1 971 -1 973
Unterneh m u n g : B. Eh rat-Osswald, Neuhausen a. Rheinfall
Bauausfü h ru n g :

Durchlaufende Rahmenbrücke aus teilweise vorge­ 1 : 37. D i e 25 m messenden Randfelder haben u nten
spanntem Leichtbeton offene TT-Qu erschn itte leicht variabler Höhe (Abb. 2) .
Dass der Betonverbrauch für den überbau i . M . bei
Das Tiefbauamt des Kantons Schaffhausen e rtei lte nur 0,56 m3/m2 l iegt, bewi rkt d ie Arbeitsweise des
1 969 den Projektauftrag zur Überführung der stadt­ Rah mens mit V-förmig aufgelösten Pfei lern und g ü n­
wärts gerichteten Spuren der N 4 Bargen-Schaff­ stigem Verhältnis der 29,6 m Randöffnung. D u rch
h ausen über die neue T 1 5 Schaffhausen-Thayngen­ Verj ü n g u n g der i nneren Stiele w i rd das Lichtraum­
S i ngen. Die Strassen kreuzen s ich i m W i n kel von 35° profi l der T 15 trotz sch iefem Verlauf m i t dem über­
und m i t geri nger H öhend ifferenz zufolge der Längen­ haupt mögl ichen M i n i m u m von 43,6 m freier Bal ken­
p rofi le im Autobah nanschl uss. Ein M ittel pfeiler in der länge ü berbrückt (Abb . 1 ) . Die gespreizten äusseren
überbrückten Strasse wurde ausgesc h lossen. In Stiele b i lden wie d ie Lage r der B rückenenden j e eine
G ru n d riss, Längs- und Querschn itten hat sich das Abstützung mit Tors ionsei nspann u n g . Schl iessl ich
Bauwerk an die variablen Krü m m u ngen und G efäl l e brachte man d i e Vorte i l e d es statischen Systems
der 7,5 m b reiten Fah rbahn anzusch m iegen ( A b b . 1 ) . d u rch d i e Verwendung von hochwert igem Leicht­
Als Baugrund tand man heterogene künstl iche Auf­ beton P 350 BS m i t Leca-hd-Zusch lagsstoffen im
füll ungen vor, welche anfängl ich ohne O rd n u n g und Ü be rbau zur vol len ö konom ischen Wirku ng. Bei ei­
später als Wechsel lagerung von Lehm u n d Fels­ nem m ittleren Raumgewicht von 1 ,80 t/m3 und d u rch­
schotter 8-1 3 m stark auf den harten Kiesunte rg rund sch nittl ich etwa 20 % höheren Endfestig keiten ist
gesch üttet wurden. Bei der Fundation war also aus d ie Gewichtsverm i nderung gegen über Normal beton
Bauwerk und Umgebung mit Setzu ngen zu rec h nen. 28 %. Zufolge konseq uenter M aterialausnützu ng u n d
Ein flex i b l es Tragsystem war vorzusehen. der u rn 2 2 O/o klei neren Vorspa n n kabel erreichte man
an die 10 O/o klei nere Querschn itte als beim Ver­
I n d i eser Situation entstand dank fortsch ritt l i cher glei chsprojekt aus Normal beton.
Einste l l u n g der verantwortlichen Behörden das aus­ Die B rücke w u rd e als räu m l ic h gekrüm mtes Rahmen­
gefüh rte u n konventionelle Tragwerk als verg leich­ werk berech net u n d es gelang, ein ausgeg l ichenes
bar w i rtschaftlichste Lösung und g leichzeitig erste Span n u ngsbild des tei l we ise vorgespannten Über­
Strassen brücke der Sctiweiz aus Leichtbeton m i t baus zu erzeugerr. Die i n itialen zentrischen Vorspan­
Träger- und Hoh l kastenquerschn itte n . Der d re ifeld­ n u ngen betrugen 26,5 kg/cm2 i n den Randfe ldern
rige monolithische Rahmen überbrückt d i e M ittel­ und 37,5 kg/cm 2 im M ittelfe l d . Die g rösste Stützen­
öffnung bei 55,8 m Spannweite mit einem Hohl kasten beanspruchung ist 1 80 kg/cm2• Als Nutzlastd u rch bie­
von n u r 1 ,50 m Höhe, d. h. einer Schlan kheit von g u n g sind maximal 25 mm zu erwarten.

6.35% 1
Rv z 1600m
5.0%

1 1 8.88
23.70 12.00 43.60 2370

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29.60 55.80 29.60

Untersicht ---<>-- Grundriss Fundation


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Wendeklothoide o = 133.532

Abb. 1 Längsschnitt u n d Grundriss: 1 Pfah lbankett, 2 A n kerplatte

78
Dank flex i b lem System und kleinerem E-Mod u l des Der Bau erfolgte in 4 Etappen : 1 . Pfäh lung. - 2. Ban­
Leichtbetons wurde die setzu ngsfreie Pfah lfundation kette, A n kerp l atten, Einschüttun g . - 3. Pfe i l e r samt
auf die V-Pfei ler besch rän kt : j e d rei 1 8 m lange Bohr­ u nterer Platte des überbaus im V-Bereich mit der g lei­
pfähle <:/> 1 20 cm System Benoto. l m G ru nd riss d re i­ chen Schal ung. Widerlager. - 4. Ü berbau i n 5 Phasen
eckige Ban kette leite n d i e Pfeilerkräfte in d i e Pfähle. auf Roh rgerüsten System PAL. Dan k Herste l l u n g der
Ei nen neuen Weg beg ing man bei der Aufnah me der überbauquerschn itte in 2 Teilen b l ieben die Leistun­
von -200 t bis + 400 t vari ierenden Kämpferkräfte, gen auf 50-80 m3 pro Beton i e rtag besc h rän kt. So
welche mit den beiden A n kerplatten d u rch Reibung ergab sich m i t dem kleinen Personal bestand von
auf den U ntergrund übertragen werden. D iese optimal 6-1 0 Mann e i n konti n u i e rl icher Arbeitsablauf wäh­
geformten Platten waren b i l l iger als an sich uner­ rend der 1 1 Monate effektiver Bauzeit. Leh rgerüst
wünschte «Zugbänder» u nter der fertig geschütteten und Schal u n g kon nten mehrfach e i ngesetzt werden.
T 1 5. Die Widerlager gründen hoch l iegend in den Während sich die tischförm igen Abschn itte über den
ö rtlich besser verd ichteten Anschlussdämmen. V-Pfei lern i m sch laff arm ierten Bauzustand sel bst
Alle Baute i l e wu rden tec h n isch und ästhetisch sorg­ truge n , wurden daher im M ittelfeld speziel l e Gerüst­
fältig geformt. Durc h Wiederholung gleicher Elemente joche zur Höhenreg u l ierung im Falie von U nterg rund­
im ü be rbau wu rden die Schal ungen trotz veränder­ setzungen e i n gebaut. N achdem mit bescheidenen
l ichen Krümmungen u n d Quergefällen vereinfacht. systematischen Vorversuchen die optimale Leicht­
Zwischen den Trägern ist d i e Hauptarm ierung in der beton rezeptu r erm ittelt war, ste i l te man i n der Fabrik
Spannbettvorspan n u n g der vorfabrizierten Beton­ ohne Zusatzmittel ein stark p l astisches Transport­
b retter enthalten. D ie Leitplan kenbrüstungen b i lden gemisch her, das in der Schal u n g seh r leicht und
eine auf d e r Baustel l e gefertigte Serie von 2,5 m lan­ ohne Entmischu ngsgefahr zu verarbeiten war. Die
gen Elementen. Vor der Plattenarmierung wie e i ne i n den Fraktionen 3--8 m m und 8-1 5 m m m i t Sand
Randabschalung versetzt, erhöhen sie dank monoli­ 0-3 mm zusammen gemischten Leichtzusch lagstoffe
th ischem Anschl uss d i e Lastverte i l u n g in der Konsole wurden vorgenässt. Eine e i nwandfrei rege l m ässige
merklich. 30 cm b re ite Zwischenräume vermeiden Oberfläche der Fah rbah n p l atte erzielte man d u rch Ab­
Toleranzfe h l e r und korrosionstech n isch frag liche Fu­ ziehen m i t Vibrierbalken. Die regel mässigen Sicht­
gen und treten zudem am Bauwerk angenehm in Er­ flächen des Überbaus u nterscheiden sich ni cht vom
scheinung (Abb. 3). Die Vorspan n u n g e rfolgt mit Ka­ Normal beton des Unterbaus (Abb. 4) . Nach 28 Tagen
b e l n System B BRV. Trotz ausführungsbedi ngtem Ein­ betrugen d ie Betonfesti g keiten 450-530 kg/cm2• Die
bau von G leitku p p l u n g e n und testen l n nenveranke­ für den Leca-hd-Beton typ ische Langzeitentwicklung
rungen aller Kabel sind d i e Querschn itte d u rchwegs lässt m i t Sicherheit Endfest i g ke iten über 630 kg/cm2
unverändert. erwarten, welche nach 1 80 Tagen nahezu e rreicht
Mittelfeld ---0-- Rondleid sind. Bemerkenswert ist auch die besonders hohe
4 . 27 3.75 20 Korrosionsresistenz d ieses Leichtbetons.

Das für den Autobah nansch l uss entwickelte sch lan­


ke Tragwerk zeich net sich d u rch W i rtschaftlichkeit
aus. Mit ei ngehender und konseq uenter G estaltung
aller Baute i l e wurde versucht, den auf d ie Dauer be­
deutsamen Forderungen hoher Korrosionsresistenz
und schöner fo rmaler E rsch e i n u n g zu genügen. Die
Verwendung von Leichtbeton ergab einen techn isch
und qual itativ überd u rchschnittlichen B rückenbau
und gegenüber der Ausfü h ru ngsvariante aus Normal­
beton zudem 2-3 % Kostenei nsparung.

Klaus Wehrli

Abb. 2 Querschnitte. L i n ks M ittelfel d , rechts Randfelder. 3 B rü­


stu ngselement, 4 Betonb rett

Abb. 3 Brückenansicht

79
Abb. 4 Untersicht m it der sehr schönen Betonstruktur

80
H al len- u n d F rei bad « I M LETTICH » , Baar ZG
Bauingen ieu r : Wehrli & Weimer, d i p l . I ng. ETH/SIA/ASI C, Zürich
Architekt : J . Naef, E. Studer, G . Studer, BSA, Z ü rich
Unterneh mung: Gebr. Hodel A G , Zug
Herstellung u n d Montage

1 970-1 972
der Faltwerke : Stahlton AG, Z ü ri c h
Bauausfü hru n g :

Hallendach mit grossformatigen Betonfaltwerken ken Platten und Scheiben d u rch schlaffe Armierung
Auf G rund eingehender Planung l iess d i e Einwohner­ Llnd starre lsolation wasse rdicht. Sie sind d u rch Fu­
gemeinde Baar i h r in e i nem sonnigen Abhang ge­ gen vom Umgang und i n sich mehrfach getrennt.
bettetes Hal len- u n d Frei bad als erste Etappe e i n e r Die Pfäh le der Spru nggrube kön nen auch als Auf­
g rossen Sportanlage b a u e n . E s umfasst a l s nörd l ichen triebssicherung arbeiten. Der l nstallationskanal zwi­
Teil d ie etwa 50 x 60 m m essende Gruppe des Nicht­ schen den Bassins wurde als Kranbahn ben ützt. Der
schwimme rbeckens 1 9 x 27 m u n d des Schwimm bas­ 5-m-Sprungturm ist eine schw i n g u ngsfeste, vert i kal
sins 1 6 x 50 m m i t seitlich angehängter 4 m tiefer vorgespan nte Betonkonstruktion .
Sprungg rube 1 3,4 x 1 2 m. Die südl iche Schwi m m h a l le
enthält das Schwi m m becken 1 1 x 25 m samt 4 m tiefer Fundation , O rgan isation u n d intensiv geformte Archi­
Sprunggrube, das Lehrschwimmbecken und ein klei­ tektu r besti m mten im Gebäude die monol ithische
nes Plantschbecken (Abb. 1 ). Dazwischen l iegen im Tragstru ktu r aus Wänden, Pfeilern, Flachdecken und
g l e i chen etwa 44 x 60 m g rossen Gebäudekomplex Bass i n behältern. Trotz kom pl izierter Form i n G ru nd­
d i e tec h n ischen u n d N eben räume, d i e Garderoben riss und Schn itt erreichte man d u rch das Armierungs­
sowie ein Restaurant in 2-4 Geschossen. konzept, genau vorgesch riebene Beto n i e retappen
und starre Besch ichtung vol l kom mene Dichtigkeit
Als Baugrund tand man weiche 1 0-1 2 m d icke Hang­ des m it Bodenplatte und Umgang zusam menhängen­
lehme über hartgelagerten Schottern vor. I n den den Bassi ns. I n der g rossen und oft abgesetzten Un­
Lehmen z i rkul ierte bis an d i e Oberfläche Hangwas­ tergeschossdecke tragen g leitende Fugen den unter­
ser, welches vor Bau beg i n n zu r Ents u m pfung und sch ied l ichen Kl imabed ingungen Rechnung (Abb. 1 ) .
Entspannung aller u nterird ischen Bauteile in einer Besonderes I n teresse verd ient d ie überdeckung der
permamenten Wasserhaltung gefasst u n d der natür­ Schwi m m halle und der vier finge rförmig angegl ie­
l i chen Vorflut neu zugefü h rt wurde. M i t den 1 0-1 2 m derten Freibadgarderoben. Bei 1 8--24 m Span nweite
langen verrohrten O rtbeton ram m pfäh len eb 55 cm erheischte die Fundation extre m e Materialökonomie.
d u rchstösst die F u ndation die weiche Oberflächen­ D u rch Montagebau wo l lte man komp l izierte, teu re Ge­
zone und ist sicher im Kiesg rund eingebunden. rüste vermeiden (Abb. 3). So entsanden aus der kon­
stru ktiven N utzung der formalen l ntentionen des Ar­
Vor d e r Sch i lderung des besonders interessanten chitekten die äusserst leicht gehaltenen Faltwerkele­
Hallendaches sol len d i e übrigen An lagen m i t einigen mente m it H utprofil von 3 m B re ite und 1 m Höhe und
techn ischen Angaben charakterisiert werden. Trotz Längen von 23,8 bzw. 1 7,8 bzw. 1 4,75 m; d ie Profi lstär­
Pfäh l u n g wu rden d i e Frei bassins m i t 25-30 cm star- ken betragen in den Flanschen 1 0 cm u n d in den

2700 1840

� Sprungbuchl

8 Lehrschwimmbecken
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Schwimmbecken 11
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Dorn Spray - Asbest Neoprene-Lager
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Garderoben und Restaurant � Hallenbad

Abb. 1 Grundriss, Quersc h n itt, Detailschn itt Faltwerke. 1 Faltwerkelement, 2 Ortbetonrand

81
Stegen 7 cm (Abb. 1 ) . l h re Anwendung e rwies s i c h i n
j eder H i nsicht a l s zweckmässig . Man konnte e i n e
eigenw i l l ige architekton ische Gestalt von angenehm­
ster funktione l l e r Wirkung e i nem i nd ustriellen H e r­
ste l l ungsp rozess unterziehen. I n e i n igen Profi len tan­
den Klimainstallationen sehr zweckmässig Platz.
Sel bstverstän d l i ch hat man die Faltwerke eingehend
statisch u ntersucht. Die messbaren Deformationen
am Objekt zeigten sehr g ute Ü bereinsti m m u n g mit
den Resultaten der Rechnu ng. Die u nsym metrisch
angeordneten Spannd rähte et> 4 u n d 6 mm erzeugten
in itiale zentrische Span nungen von 22-65 kg/cm2.
Die rechnerischen Druckbeanspruchungen w u rd e n
a u f 1 30-1 80 kg/cm2 beschrän kt, Zugspan n u ngen
entstehen syste m bedingt mit etwa 9 kg/cm2 nur i m Abb. 2 Montagezustand der Faltwerkelemente Seite Freibad­
garderoben
engeren Auflagerbereich.

Wenn man den M aterialverbrauch auf die ganze über­


deckte Grundfläche von 1 265 m2 bezieht, rep räsen­
tieren die folgenden Zah len die Tragwerksökonom i e :
Betonverbrauch 0,1 28 m3/m2; Armierung 1 47 kg/m3 ;
Vorspan nstahl 25,5 kg/m3. Die Elemente lagern m i t j e
einer 1 8 cm d i e ken Endscheibe, welche den Q ue r­ werden kön n e n . Die äusseren Tafelschalungen er­
schn itt stabilisiert, beidseitig auf 2 cm Neoprenela­ lau bten optimale Verarbeitung des Spezial betons.
gern, d i e mit e i nem d u rchgreifenden Montagedorn Besondere Sorgfalt verlangte die Schal u n g bei den
versehen waren (Abb. 1 ) . Bei den ei nseitig auskra­ Endscheiben für das Aufbringen der Spann bettvor­
genden Teilen der Garderoben l iegt der Querschott span n u n g . Dem Strassentransport der 23 E lemente
auf der Stütze, woraus s ich d ie überraschend e le­ m i t j e 1 6-25 t Gewicht und der Montage m it einem
g ante Erschei n u ng dieser Profi lteile e rg i bt (Abb. 2 ) . 1 50-t-Autokran oblag ebenfalls die Lieferfirma. Die
D i e Stahlton AG h a t d ie Elemente i n i h rem Werk Verformung der Faltwerke bewi rkt im Verband e i ne
Frick AG übe r einem massiven Kern hergeste l lt. kon t i n u ierliche Änderung der Längsfugenbreite , wel­
Auch dieser bestand aus Montageteilen, welche je­ che d u rch Verschweissen der u nteren Flanschen in
derzeit auf versch iedene Längen wieder eingesetzt e i n igen P u n kten ausgeg l ichen wurde.

Abb. 3 Schwimmhalle i m Montagezustand Photo: Archiv Stahlton

82
D u rch monolithischen Zusammensc h l uss der alle 3 m Mit den schlank u n d leicht gehaltenen Elementen
stehenden Stützen m i t d e m rundum laufenden L-för­ kon nte eine äusserst dünne Dachhaut geschaften
m igen Randträger (Abb. 1 ) erziel te man d i e Ho rizon­ werden, welche d i e Fu ndation des g rossen stützen­
talstabi l ität des Daches. H ie rfü r wi rken d u rch Zwi­ freien Ha ll e n rau mes nur m i n i mal belastet. Der spedi­
schenlagerung in der E rd g eschossdecke vor al lem tive Bauablauf, die rasche und ei nfache Montage e r­
die Nordpfeiler zusammen m it i h rer Betonwand und weisen die hohe Zweckmässig keit der hier nach
die verstärkten Ostpfe i l e r als O rtbetonteile. Die übri­ Form und Format e rstmals angewendeten Faltwe rke.
gen Stützen hat man als Elemente 0,25 x 0,45 x 6,1 5 m Ein besonderer Vorzug ist auch deren schöne E i n­
an Ort vorfabriziert u n d in Köcheraussparu ngen ord n u n g i n den Formverlauf des architektonisch her­
d es U ntergeschosses versetzt. Die Faltwerke der vorragenden Gebäudes (Abb. 4).
Schwi m m h al l e wurden als lsol ation m it 5 cm Schaum­
stoffp latten und einer Kunststoff-Fol ie überzogen. Klaus Weh r l i
Eine Sprayasbestbesch ichtung der Untersicht w i rkt
als Feuchtig keitspuffe r und akustische Dämpfung.
Alle Fugen zwischen d e n Elementen und der O rtbe­
ton konstruktion s i n d mit 2 cm Schau mstoffplatten
ausgelegt.

Abb. 4 Ansicht Gebäude u n d Sprungan lage von Norden

83
Sporthal len All mend-Fl u nte rn der Schweizerisch en
Kred itanstalt i n Zürich
Bauingenieu r : Wehrli & Weimer, dipl. Ing. ETH/SIA/ASIC, Z ü rich

Ed. Züblin & Cie. AG, Zürich


Arc h itekt : W. Stücheli + T. Huggenberger und E. Stücheli, Z ü rich

1 970-1 972
U n ternehmung :
Bauausführung :

Abb. 1 Gebäudeansicht von Osten

Stützenfreie Oberdeckung von Grossräumen mit vor­ Die Nebenräume sind monolith ische Stützzel len der
fabrizierten Leichtspannbetonträgern Sportha l l e n , i n d i e auch das wasserdichte Schwimm­
becken e i n bezogen ist. D i latationsfugen trennen n u r
D i e Schwe izerische Kreditanstalt hat auf dem Z ü rich­ d i e Turnhalle v o n den Zwischentrakten (Abb. 2) . Aus
berg ein g rosszüg iges Sport- und Freizeitzentru m für formalen und konstru ktiven G ründen sind die Stahl­
ihr Personal gebaut. O ber dem G rund riss von 30 x profi lstützen I HEB 280 auf die Längsfassaden be­
1 30 m g l iedern sich d ie 2-3-geschossigen Gebäude sch rän kt. Sie wu rden oben und unten biegu ngssteif
i n d rei Trakte und zwei offene Zwischenhallen m i t vor­ im Beton veran kert und e rgeben trotz g rossen Wind­
gelagerten Atrien (Abb. 2). Bauord n u ng und Gebäude­ angriffsflächen genügende Gebäudestabil ität im
zweck ergaben die g rösste Ausbreitung der G rund­ Quersinne. In der N E-Fassade und i n den Zwischen­
risse im Untergeschoss. Das Klu bhaus enthält nebst t rakten stehen je zwei V-Pfei ler. D iese geben dem
E i n gangstrakt und Erfrischu ngshal le 1 2 x 1 8,9 m mit Gebäude d i e Längsstabil ität u n d sind zugleich fo rmal
darüber l iegendem stützenfreiem Aufenthaltstrakt ansprechende Elemente. Die freie Hallenspan nwe ite
1 2 x 1 5,5 m Freizeit- und Nebenräume, e i n e Woh n ung ist 1 8,9 m im Erdgeschoss, wo das Dach 2,73 m
u n d l nstal lationen. Turnhal le und Schw i m m bad mes­ aus kragt. Dan k gegebener Konst r u ktionshöhe von
sen je 1 8,9 x 36 m. Alle g rossen Räume s i n d in den 0,98-1 ,08 m konnte sie alle 2 m m i t schmalen Rippen
Fassaden l ückenlos verg last. Die Turnhal Ie ist 6,5 bis u n d 14 cm Dachplatte ü berbrückt werden (Abb. 2).
7,5 m hoch und ist im Untergeschoss von i h ren Ne­ D iese R ippen bestehen aus Le ichtbeton und wurden
benräumen umgeben. Beim Bad l iegen d i e techni­ mit 1 1 0 t- bzw. 1 85 t-BBRV-Kabe l n tei lweise vorge­
schen Räume ebenfalls unter Terrain. Das Sichtbe­ spannt. D u rch Ü berg reifen der Anker s i n d sie in d i e
tondach der Hallen stützt sich auf freistehende schweren torsionssteifen Hohl kasten der Auskrag ung
Stah lstützen. Eine spätere lockere Aufstocku ng der sowoh l für Eigengewicht als auch abzufangende Ein­
begehba ren Dachgärten bleibt vorbehalten. zel l asten eingespannt. Das Obergeschoss Klubhaus
D iese Arbeit ste l l t die Tragstruktur der nach dem übe rspannen g leiche B i nder mit 67-74 cm Bauhöhe
g l e i chen System ausgefü h rten Grossräume dar. Ziel u n d 70 t-Kabeln, d i e in der g rossen Hal lendecke ab­
d e r Konstruktion war, im Rahmen der archite ktoni­ gefangen sind (Abb. 2) . l h rer flexiblen Auflagerung
schen Gegeben heiten einen rationellen Bauablauf entsprechend , hat man auch die Zwischentrakte als
und g rösste Materialökonomie zu erreichen. H o h l kasten konstru iert. H ier ergab die Abtrennung
Der Unte rg ru nd, eine g l aziale Moräne, enthält Was­ der Turnhalle d i e k ü rzest mög l i chen D i l atationsfu­
ser. Daher bi lden Bodenplatten und Aussen mauern g e n , in welchen d i e Neoprene-B locklager und Ver­
aus Sperrbeton eine wasserd ichte Schale. l nstalla­ zah n u ngen die Querkräfte beider R i chtungen über­
tionskanäle wu rden in d i e Fu ndamente e i n bezogen trag e n .
(Abb. 2) . Die Südpfeiler des K l ubhauses stehen 2 m D i e G ebäude e rgaben also ein klares System des
vor dem Untergeschoss. Man hat sie unter Ausn üt­ Tragwe rkes - konventionell gebautes U ntergeschoss,
zung d e r Bösch ung mit Konsolscheiben abgefangen. rat io n e l l i m Taktverfah ren aufgerichtete Hallen. Aus

84
Turnhalle -+-- S chwimmha lle Turnhalle + Zwischentrakt + Schwimmhalle

Merzwec k - Tu r n ha l le Schw i m m h a l le

0
0

c (\J
.
1
D

4 0.36 7.64 40.36

Abb. 2 G rund rissschema. Querschn itte, Längssch n itt. 1 Klu bhaus. 2 E rfrischungshalle, Aufenthaltstrakt. 3 Zwischentrakt.
4 H i lfsjoche. 5 Leichtbetonträger. 6 Betonträger. 7 G l asfassade

d e r Symbiose van F u n ktion, Tragsystem und Herstel­ und 20-24 cm. Nach 4-6 Tagen konnten sie m it

.
l u n g g i n g d u rch die ord nende Wirkung des Archi­ dem normalen Kran der Baustelle ausgeschalt und i n
tekten die schöne Form hervor (Abb. 1 ) Nach dem Zwischendeponie transportiert werden. l m Alter van
Bau der Untergeschossdecke wu rden i m 1 . Takt die 14 Tagen hat sie dann der g leiche Kran bei maximal
Sta h l pfe i l e r über e i n , in der Turnhalle über beide Ge­ 7,5 t Gewicht i n schlaffem Zustand m i t beidseitig vor­
schosse in Aussparungen versetzt. Dann entstanden stehenden Span nankern und Armierungen auf 2
untere Platte und Aussenträge r des Dach randes im Zwischenjoche und d i e Dachränder versetzt. Der 4.
2. Takt. Die geringe Stützhöhe und die ve rbindende Takt vere i n igte d u rc h Giessen der 66 cm breiten
F u n ktion l egten die Fert i g u n g in Ortsbeton nahe. I n inneren Randträger und der 9-39 cm d ieken Orts­
d e n Hallen hätten Spriesshöhe u n d Bodenform ein betonplatten sowie d u rch Verspannen der B i nder a l l e
teu res Leh rgerüst der schalungsi ntens iven R i ppen­ Elemente zu ei nem Monol ithen.
d ecken erheischt. Daher wurden im nächsten Takt Nachdem man mit Probekörpern die Rezeptur be­
d i e Bi nder und i h re Zwischenräume mit vorgespann­ stimmt hatte, wurden d i e vorgenässten Leichtzu­
ten Beto n b rettern System P R E LAM als vorfabrizierte schlagstoffe Leca-hd in den Fraktionen 0-3 m m
Elemente montiert (Abb . 3) . Die Verwendung van u n d 3-8 m m m it Sand 0-1 m m auf d e r Baustel l e
Leichtbeton P 350 BS für d i e Binder und die H er­ gem ischt. D i e Zusam mensetzung war d u rch die ört­
ste l l ung auf dem Baup latz ergab die wirtschaftlichste l i ch l i eferbare Sand konsistenz bed i ngt u n d konnte
Lösung. Auf einer B ü h n e wurden alle 8 Arbeitstage stark plastisch und ohne Zusatzmittel i n der Scha­
6 Balken in 3 Doppelschalungen fabriziert - 44 g ros­ lung leicht und regel mäss ig verarbeitet werden. Die
se m it 1 8,34 m Länge, 84-94 cm Höhe und 20-25 cm Sichtflächen unterscheiden sich nicht van No rmal­
Breite ; 6 kleine m i t Abmessungen 1 5,5 m, 64-74 cm beton (Abb . 4) . Das Raumgewicht war 1 ,79 t/m3, d i e

85
Wü rfel d ruckfestig keit nach 7 Tagen 30D-470 kg/cm2,
nach 28 Tagen 460-550 kg/cm2 bzw. nach 1 80 Ta­
gen 670 kg/cm2•
Der Lei chtbeton ergab also m i t konventionellen M it­
tel n Trägerelemente von höchster Qualität, d i e i n
e i n e m rationellen Arbeitsablauf m it normalen Metho­
den d e r Baupraxis zu einem seh r schlanken räu m­
lich w i rkenden Rahmenwerk verbunden wurd e n .
Seine Materialökonomie erscheint i n den fo lgenden
Zah len :
In itiale zentrische Vorspan n u ng : 23,4-39 kg/cm2•
Betonverbrauch : 0,24 m3/m2 fü r die R i ppendecke ;
0,35 m3/m2 für das g anze Dach.
Arm ieru ng : 1 33 kg/m3 . Vorspan nstah l : 9,7 kg/m3.

Abb. 3 Montagezustand Klaus Weh r l i

Abb. 4 l n nenansi cht der Mehrzweckturn h a l l e

86
Werkstattg ebäude i n Grol ley (Kt. Frei burg)
Auftraggeber: D i rektion d e r eidgenössischen Bauten

Ed . Z ü b l i n & Cie. AG, Zürich


Arch itekt : R. Bente l i , Bern

Ed. Züb l i n & Cie. AG, Basel


I ngenieur:
Ausfüh ru ng :
P. Milani S.A., Fri b o u rg

Problemstellung wand stützenfrei zu überspannen. Aufg rund ei nes Ko­


l m Zuge des Neu baues e i nes g rösseren Komplexes stenverg leiches für versch iedene Bausysteme wur­
für d i e U nterbri ngung u n d Reparatur von Fahrzeugen den d ie lngen i e u rarbeiten an das lngen ieurbüro der
a l l e r Art benötigte die D i re ktion der Eidg. Bauten Firma Ed. Züblin & Cie. AG in Zürich vergeben, d i e
e i n e g rossflächige Reparaturhal le. Die E rfordern isse auch Patenti n haberi n f ü r d i e nachstehend besc h rie­
d es Betriebes verlangten e i n e stützenfreie Halle m it bene Halle ist.
g ü nstigen Lichtverhältnissen für die e igentlichen Re­ Die Rohbauarbeiten wurden in den Jahren 1 968 u n d
paratu rarbeiten, entsprechende Lage rflächen für Er­ 1 969 d u rchgefüh rt.
satzteile u n d Werkzeuge sowie d ie Anordnung der
notwendigen H i lfsbetriebe mögl ichst nahe bei den Konstrukionsprinzip
zu reparierenden Fahrzeu g e n . Zwischen einem äusseren, von 48 Stützen getragenen
Die Vorstud ien ergabe n , d ass sich für d i e genan nten Beto n ring von rund 60 m Durchmesser (Druckring)
betriebl ichen Anforderungen e i n Rundbau am be­ und einem i n neren, hängenden Zugring spannt s i ch
sten eignet: eine Hängeschale aus Beton von n u r 7 cm Stärke.
Die eigentl iche Reparatu rwerkstätte wurde im Zen­ Diese ist nach dem Spann bettverfahren rad ial vor­
trum an geordnet ( R u n d h a l l e ) , während an der Peri­ gespannt. Die Vorspannd rähte d ienen zugleich als
pherie sämtliche H i l fsbetriebe u n d Verwaltu ngsräume Schalungsträge r, so dass sich jedes Leh rgerüst für
und im U ntergeschoss die Lage rräume u ntergebracht die i m Mittel etwa 12 m hohe Halle e rübrigt. D i e M it­
werden kon nten (Abb. 1 ) . telöffn ung im l n ne rn des Zugringes wu rde im vorl ie­
I n statischer H i nsicht ist d ie runde Form optimal. Sie genden Fal l nach dem Entfernen des Bau krans g e­
e rlau bt, die ganze Fläche von rund 2800 m2, bzw. schlossen. Sie könnte aber ebensogut offen gel assen
60 m D u rch messer m i t e i nem m i n imalen Materialauf- und z. B. mit einer G l as kuppel überdeckt werden.

Bauvorgang
Der Bauvorgang soli anhand von Abb. 2 a-c erläutert
werden : Auf e i n e m Kreis von 60 m D u rchmesse r w u r­
den zuerst d i e 48 Hallenstützen konvention e l l e r­
ste l lt ( 1 ) . Auf d i e Stützen wurde der D ruckring i n
Form von 48 vorfabrizierten, trogförmigen Elementen
versetzt (2) . Ansc h l iessend wurde in Hallenm itte am
Boden der Zugring erstel l t (4) . Er besteht aus Vor­
span ndraht <t> 7 m m , der in 300 U mgängen zu e i nem
Torus von 6,20 m D u rchmesser und ca. 14 cm D i c ke
gewickelt wurde. Mit dem g l eichen Vorspannd raht
wurden haarnad e lförm ige Schlaufen von 30 m Schen­
kel l änge erstel lt und rad ial u rn den Zugring gelegt.
Ansch l iessend konnte der Ring samt Rad ialarm ie­
rung in die Ausgangslage hochgezogen und am Kran­
mast (3) befestigt werden (5, 6, 7) . Die Enden der
Drahtsch laufen w u rden nun aufgezogen (8) und am
Druckring m i t Keilen (9) i n der genau vorgeschriebe­
nen Lage befestigt. Ansc h l iessend wurden die trog­
förm igen D ruckri ngelemente m it Beton gefü l lt (1 0).
Dam it waren die Radiald rähte e i nbetoniert und d u rch
·-·-·-·-+- Magazin -- Haftung m i t dem Beton zusätzl ich verankert. Mit 48
� Dywidag-Stangen ( 1 2) , d ie auf Felsankern (1 3) ver­
I ankert waren, wurde nun der Zugring m it einer Kraft
von 1 1 50 t urn ca. 1 ,50 m heruntergezogen (1 1 ) u n d
d a m i t d i e Rad ialarmierung vorgespannt. Die rad iale
Vorspan nung betrug ca. 1 200 t, d ie Drahtspannung
ca. 1 08 kg/mm2. An die vo rgespannte Rad i alarm ierung
konnte nun d i e tangentiale sch laffe Arm ierung u n d
1
2 stöckig
d i e verlorene Schalung (Perfekta-Platten) angebracht
werden (14). Anschl iessend wurde der Beton in 2
Tagesetappen à ca. 1 00 m3 eingebracht. Da sich der
Abb. 1 Grundriss und Quersc h n itt D u rch hang der D rähte i nfolge Betongewicht von 2 cm

87
auf ca. 20 cm verg rösserte ( 1 6) , wu rde dem Beton
Abbindeverzögerer beigemischt, so dass er in der
Lage war, die relativ grosse Formänderung u n be­
schadet m itzu machen. Nach dem Erhärten des Be­
tons wurde die vertikale Vorspan nung der Schale
g elöst. Dad u rch verkürzten sich d i e Rad iald rähte
u n d spannten d ie Betonschale vor. Ansch l i essend
kon nte der Bau kran (1 8) entfernt und die M ittelöff­
n u n g geschlossen werden ( 1 9) .

Abb. 3 Fertig vorgespannte Dacharmierung m i l teilweise bereits


monti erter Schalung

13
1

Ausführungsprobleme
19 Die Ausführung der Dachschale stei lte wegen der
;
Neuartigkeit der Aufgabe u n d der erforderlichen ho­
hen Genauigkeit viele P robleme. Zah l reiche Detail­
: 17 stud ien und Vorversuche waren erforde rlich, u rn alle

.!,
auftretenden Schwierig keiten zu lösen.
1\

il
'1
l m Zugring treten beim Spannen der Drähte e rheb­
liche R i n g kräfte mit entsprechenden Deh n u ngen auf.
Abb. 2 Bauvorgang
Aus d iesem G ru nde w u rd e der aus Vorspan nd raht
gewickelte Torus gewählt, der erst nachträg l ich ein­
beton iert wurde. Die Korrosionsbeständigkeit im l n ­
nern d e s Torus w u rde d u rch l nj ektion m it Epoxydharz
erre i cht. Das l nj ektionsverfahren wurde im Vorversuch
Statische Berechnung erprobt u n d kon nte n ac h h e r ohne spezielle Schwie­
D i e statische Berechnung der Schale wurde nach der rig keiten angewendet werd e n . Für die seh r konzen­
Membrantheorie u nter Berücksicht i g u ng der Rand­ trierte Veran kerung der Rad ialdrähte am Zugring war
störungen für alle vorkommenden symmetrischen es am e i nfachtsten , d i ese mit vorgebogenen Schle ifen
u n d u nsymmetrischen Lasten d u rchgefü hrt. Ausser­ u rn den R i n g herumzuführen. Allerd i ngs kon nte n i cht
d em wurde berücksichtigt, dass d ie Schale in der zum vorhere i n angenommen werden, dass die Vor­
Lage ist, bei Verstopfu ng aller 5 Abläufe und der hö­ spannd rähte nach e i n e r Kaltverfo rm u n g urn einen
h e r l iegenden Notabläufe jede praktisch vorkom­ Rad i us von n u r 7 cm u n d u nter starkem Querd ru c k
mende Regenmenge un beschadet zu tragen. Das i h re Fest i g keit behalten würden. Auch d i ese Frage
Dach ist fü r die normalen Nutzlasten vol l vorge­ wurde m it Vorversuchen unter versch ieden scharfen
spannt. Für d i e vielen Bauzustände waren ausg e­ Bed i n g u ngen abgeklärt. Tatsächl ich hat sich d iese
deh nte Berechnu ngen nach der Seilstati k erforder­ Anord n u n g bei der Ausfü h ru n g vol l umfängl ich be­
l i c h . lnsbesondere mussten die Verform ungen für je­ währt. Weitere P robleme e rg aben sich beim R ichten
d e Bauphase genau berechnet werden, da d i e de­ der Rad ialdrähte (Toleranz ± 5 m m ) , beim Aufhän­
finitive Höhen lage des Hal lenzentru ms wegen der gen der verlorenen Schal ung an den Vorspann­
Zirkelkrane seh r genau eingehalten werden m usste. d rähten, beim Beton ieren der Schale usw.

88
Abb 4 Ansicht der Reparatu rhal l e

Schlussbemerkungen
D i e Halle hat sich im Betrieb bisher bestens bewährt.
D i e g rosse, freie Arbeitsfl äche, d i e m i t jedem der d rei
Krane voll bestrichen werden kan n , wi rkt durch i h re
ü b e rsicht l i c h keit u n d den g ü nstigen Lichtei nfall für
den Besucher bestechend. Sel bstverständ l ich erge­
ben sich für die Halle e i n e F ü l l e von weiteren An­
wendu ngsmöglichkeiten. l nsbesondere ist sie ausser­
o rde ntlich g eeig net als Spo rtstad ion, z. B. für den Eis­
sport. Bei e i nem Durchmesser von 1 00 m wäre e i ne
Platzzahl von ca. 1 0 000 Personen samt zugehörigen
Nebenräumen mög l ic h . Daneben bieten sich Anwen­
d ungen als Markt- und Messehal len, Parkhal len,
Warenhäuser, Ein kaufszentren u n d viele andere an.
D e r stützenfreie l n ne n raum ermög l i cht eine freie Ge­
staltung und optimale Ausn ützu ng des verfügbaren
Raumes.
0. H ugentobler

89

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