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Dokumentation 2016
Erfahrungssammlung
und Spannbetonbrücken
Verstärkungen älterer Beton-
Impressum
Auftraggeber
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Abteilung Sraßenbau
vertreten durch
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Brüderstraße 53
51427 Bergisch Gladbach
Erstellt von
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martina Schnellenbach-Held
Dr.-Ing. Torsten Welsch
Dipl.-Ing. Silvia Fickler
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger
Dipl.-Ing. Karin Reißen
Bildnachweis
Straßenbauverwaltungen der Länder
Satz und Gestaltung/Druck
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Referat Z 32, Druckvorstufe/Hausdruckerei
Titelfotos
links oben und unten = © René Legrand, Rhün
rechts oben und unten = Straßenbauverwaltungen den Länder
Stand
Januar 2016
Verstärkungen älterer Beton-
und Spannbetonbrücken
Erfahrungssammlung
Dokumentation 2016
vertreten durch
Abkürzungsverzeichnis
LSA
Lichtsignalanlage
8
9
Anteil an Brückenfläche
Bundesautobahn
30 Bundesstraße
Die Anforderungen an Brückenbauwerke im Be-
stand haben sich in den vergangenen Jahren in-
20
folge der steigenden Verkehrszahlen, vor allem im
[%]
Bereich des Güterverkehrs, deutlich erhöht und
10
werden laut aktuellen Studien in den nächsten
Jahren weiter steigen (NAUMANN, 2011; BMVBS,
2013). Vor allem die Beförderungsleistung auf 0
Bundesfernstraßen hat in den vergangenen Jahr-
zehnten stark zugenommen (Bild 1). Dabei ist für
Jahr
Brücken insbesondere die damit einhergehende
Zunahme des Schwerlastverkehrs entscheidend Bild 3: Altersstruktur der Brücken an Bundesfernstraßen be-
(NAUMANN, 2011), die sich auch in der Steige- zogen auf die Brückenfläche des Bundesfernstra-
ßennetzes [%] (BMVBS, 2013)
rung des zulässigen Gesamtgewichts für Einzel-
und Sattelfahrzeuge von 22,5 Tonnen (t) im Jahr Darüber hinaus wurden die Bemessungsgrundla-
1950 auf aktuell 44 t (im kombinierten Verkehr) wi- gen und -ansätze der Einwirkungs- und Bemes-
derspiegelt (Bild 2). sungsnormen an neue Erkenntnisse angepasst.
So wurden in älteren Normengenerationen z.B. die
800
Prognose von 2007 675,6 Beanspruchungen durch Temperatur oder die be-
Beförderungsleistung
441,9
chend berücksichtigt. Aufgrund der erhöhten Ver-
400 346,3 kehrsbelastung, des schlechten Zustands und der
200 169,9 unzureichenden normativen Grundlagen im Ent-
41,9 80 stehungszeitraum weist eine Vielzahl von Brücken
7,1 23,3
0 Tragfähigkeits- und Gebrauchstauglichkeitsdefizite
1950 ´60 ´70 ´80 ´90 2000 ´10 ´25 auf. Für die Bewertung der Defizite wurde die
Jahr Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken
Bild 1: Entwicklung der Beförderungsleistung im Straßengü- im Bestand (BMVBS, 2011) erarbeitet. Da ein Er-
terverkehr (BMVBS, 2013) satzneubau der betreffenden Brücken in vielen
Fällen nicht möglich bzw. sinnvoll ist, gewinnt die
*) für kombinierten Verkehr
50 Analyse möglicher Verstärkungstechniken in Hin-
zul. Gesamtgewicht [t]
44*) 44 44
40 38 40 40 blick auf Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit
35 zunehmend an Bedeutung.
32,5
30
22,5 24
20 1.2 Zielsetzung und Vorgehen
SLW60 SLW60/30 LM1
10
Ziel des Forschungsvorhabens ist zum einen die
0 Sammlung und Bewertung ausgewählter Verstär-
1950 ´51 ´56 ´60 ´65 ´87 ´92 ´94 ´03 ´12
kungsmaßnahmen, die bei der Instandsetzung und
Gültig ab Jahr
Ertüchtigung von Betonbrücken durchgeführt wur-
Bild 2: Entwicklung des zulässigen Gesamtgewichts für den. Die Bewertung von Anwendbarkeit, Leis-
Einzel- oder Sattelfahrzeuge (BMVBS, 2013) tungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Verstär-
Durch die erhöhte Beanspruchung sowie durch kungstechniken im Rahmen der Erfahrungssamm-
verschobene Erhaltungsinvestitionen aus der Ver- lung soll dazu beitragen, zukünftige Verstärkungen
gangenheit hat sich der anhand von Zustandsno- effektiver und wirtschaftlicher planen und umset-
ten bewertete Zustand vieler Brücken in den letz- zen zu können. Hierzu wird in Kapitel 2 zunächst
ten Jahren deutlich verschlechtert (BMVBS, 2013). der Stand der Kenntnisse der Verstärkungstechni-
Zudem treten aufgrund der Altersstruktur der Brü- ken vorgestellt. Kapitel 3 gibt einen Überblick über
cken vornehmlich in den alten Bundesländern ver- die von den Straßenbauverwaltungen und Ingeni-
stärkt Schäden auf (Bild 3), sodass in Zukunft be- eurbüros zur Verfügung gestellten repräsentativen
stehende Betonbrücken im Rahmen der Instand- Anwendungsfälle. Anschließend werden ausge-
setzung (Beibehaltung der Brückenklasse) bzw. wählte erfolgreiche Verstärkungsmaßnahmen (Po-
10
sitivbeispiele) im Rahmen der Erfahrungssamm- Im Folgenden werden einzelne Aspekte zur Tech-
lung „Verstärkung von Betonbrücken“ vorgestellt. nik und Ausführung, wie die Eigenschaften der
Spannglieder und der Spanngliedführung sowie
2 Stand der Kenntnisse Besonderheiten bei der Herstellung von Veranke-
rungskonstruktionen, erläutert.
Verstärkungstechniken
Eigenschaften der Spannglieder
2.0 Allgemeines
Da die Herstellung eines kontinuierlichen Verbun-
Im Folgenden werden wesentliche Aspekte und des zwischen Brückenüberbau und Spannglied in
Erkenntnisse zu den einzelnen Verstärkungstech- der Regel zu kostenintensiv ist, wird bis auf wenige
niken vorgestellt. Neben Angaben zur Technik und Ausnahmen die ausführungstechnisch sicherere
Ausführung sowie der Anwendungsbereiche und und einfachere sowie wirtschaftlichere Lösung der
Leistungsfähigkeit werden jeweils die notwendigen Vorspannung ohne Verbund gewählt (HAVE-
Randbedingungen und Anwendungsgrenzen sowie RESCH, 2000; SCHNELLENBACH-HELD, 2010).
Vor- und Nachteile vorgestellt. Wesentliche Grund- Als Spannglieder eignen sich hierbei alle dauerkor-
lage der Literaturrecherche bilden der Schlussbe- rosionsgeschützten Systeme, wobei hauptsächlich
richt des Forschungsvorhabens „Analyse mögli- siebendrähtige Spannlitzen oder Drähte zum Ein-
cher Verstärkungsverfahren (Modul II)“ (HEGGER, satz kommen, die durch Hüllrohre aus PE (Po-
2013b) und der „Sachstandsbericht Verstärkungs- lyethylen) oder HDPE (High Density Polyethylen)
verfahren“ (SCHNELLENBACH-HELD, 2010). Be- geschützt werden (Bild 4). Innerhalb des Hüllroh-
züglich der Beschreibung der Defizite, die eine res werden die Litzen zusätzlich durch Verpress-
Verstärkung erforderlich machen, wird auf material geschützt, wobei verschiedene Materialien
(SCHNELLENBACH-HELD, 2010) verwiesen. (Zementmörtel, Wachse, Epoxidharze, Polyurethan
und Fette) zum Einsatz kommen (HEGGER,
2013b). Somit weisen externe Spannglieder immer
2.1 Zusätzliche Vorspannung
einen mindestens doppelten (Hüllrohr und Ver-
pressmaterial), in der Regel sogar mehrfachen
2.1.1 Technik und Ausführung Korrosionsschutz auf, da bei Verwendung von Mo-
nolitzen innerhalb eines Spanngliedes diese ihrer-
Ziel der nachträglichen Einleitung von Druck- seits bereits über einen doppelten Korrosions-
spannungen in Brückenlängsrichtung ist es zum schutz verfügen (WICKE, 2001).
einen, den Übergang vom ungerissenen (Zu-
stand I) in den gerissenen Zustand (Zustand II) so
zu verschieben, dass das Dekompressionsmoment
des Querschnitts gesteigert wird (Gebrauchstaug-
lichkeit). Zum anderen wird durch die zusätzlichen
Druckspannungen die Tragfähigkeit gesteigert, so-
dass höhere Beanspruchungen aufgenommen
werden können.
Für die Planung von Verstärkungen mit zusätzli-
chen Spanngliedern gelten grundsätzlich die für
Neubauten erstellten Vorgaben von
DIN EN 1992-2 und der Zulassungen für Spann-
glieder und Spannverfahren. Weitere Planungs-
grundsätze können den Erläuterungen zur „Richtli-
nie für Betonbrücken mit externen Spanngliedern“
entnommen werden, die zwar ebenfalls für Neu-
bauten konzipiert wurde, nach STANDFUSS
(1998b) aber auch bei Verstärkungen mit externen
Spanngliedern (z.B. bei der Konstruktion von Um-
lenkelementen) genutzt werden kann. Da eine
Verstärkungsmaßnahme Bauen im Bestand dar-
stellt, sind nach PONZEL (2005) Abweichungen Bild 4: Aufbau externer Spannglieder nach ROMBACH
von der gültigen Norm eventuell sinnvoll. Die Ab- (2001)
weichungen erfolgen in Abstimmung mit der zu-
ständigen Straßenbauverwaltung. Der Einbau der Spannglieder im Inneren des Hohl-
kastens oder neben den Stegen von Plattenbalken
11
ermöglicht eine bessere Kontrollierbarkeit. Zum ei- Regel zentrische, gerade geführte Spannglieder
nen ermöglicht der freie Zugang der Spannglieder verwendet (HAVERESCH, 2000).
jederzeit eine visuelle Kontrolle. Zum anderen sind
durch die Injektion mit einer dauerplastischen Verankerungs- und Umlenkkonstruktionen
Masse auch nachträgliche Kontrollen der Spann-
Die Krafteinleitung zusätzlicher externer Spann-
kräfte möglich und die Spannglieder können nöti-
glieder in das vorhandene Tragwerk ist durch Ver-
genfalls auch ausgewechselt werden. So sind die
ankerungs- oder Umlenkkonstruktionen sicherzu-
derzeit in Deutschland zugelassenen Spannglieder
stellen. Hierbei sollten die Kräfte möglichst direkt in
einfach einzubauen, zu kontrollieren, nachzuspan-
den Querschnitt eingeleitet werden, sodass eine
nen und ohne besonderen Aufwand auszuwech-
Anordnung der Spannglieder in der Nähe von Ste-
seln (SCHNELLENBACH-HELD, 2010).
gen oder Fahrbahn- bzw. Bodenplatte anzustreben
ist (HAVERESCH, 2000 / 2011, NEUSER, 2003).
Spanngliedführung
Die Lage der Krafteinleitungspunkte in Quer-
Bei den extern geführten Spanngliedern wird richtung ist außerdem so zu wählen, dass mög-
grundsätzlich zwischen zentrisch oder exzentrisch lichst keine oder nur unerhebliche Überschneidun-
gerader und polygonaler Spanngliedführung unter- gen der Lasteinleitungsbereiche entstehen. Als
schieden (Bild 5). Die gerade Spanngliedführung Anhaltswert für den Abstand der Anker kann laut
ist dabei hinsichtlich Konstruktion und Ausführung (HAVERESCH, 2000 / 2011) die halbe Querträ-
die einfachere Variante, da neben den notwendi- gerdicke angegeben werden.
gen Verankerungsstellen keine Umlenkkonstrukti-
Hauptsächlich kommen Verankerungen in vorhan-
onen benötigt werden. Bei der polygonalen
denen Querträgern oder in anbetonierten Anker-
Spanngliedführung sind hingegen Umlenkkon-
blöcken zum Einsatz. Einige Bauformen von robus-
struktionen erforderlich, die in der Regel an vor-
ten Verankerungskonstruktionen sind in Bild 6 dar-
handenen Querträgern, zusätzlich angebrachten
gestellt (NOVÁK, 2015). Die Realisierbarkeit der
Konsolen oder Stahlkonstruktionen montiert wer-
Verankerung an vorhandenen Querträgern wird im
den.
Wesentlichen durch die vorhandene Betonfestig-
keit und die Dicke des Querträgers bestimmt, der
ggf. durch zusätzliche Bewehrung oder Quervor-
spannung verstärkt werden muss (HEGGER,
2013b). Hinsichtlich der häufig anzutreffenden
Überfestigkeiten älterer Betone kann eine genaue-
re Bestimmung der tatsächlich vorhandenen Be-
tondruckfestigkeit sinnvoll sein (HAVERESCH,
2011). Bei zusätzlich angebrachten Ankerblöcken
aus Beton sollen die Kräfte am Ankerblock mög-
lichst stegnah im Bereich der Schwerachse des
Gesamtquerschnitts eingeleitet werden, um die
Biegemomente infolge Vorspannung gering zu hal-
ten (ZECH, 2005). Da die Kraftübertragung zwi-
schen Überbau und anbetoniertem Ankerblock
über Reibung erfolgt, ist die gründliche Freilegung
der Anschlussfuge zwischen Alt- und Neubeton
durch Hochdruckwasserstrahlen für die konstrukti-
ve Durchbildung des anbetonierten Ankerblocks
Bild 5: Mögliche Spanngliedführungen am Beispiel einer
entscheidend. So muss durch sorgfältiges Aufrau-
Hohlkastenbrücke en der Betonoberfläche des Überbaus sowie einer
zusätzlich aufgebrachten Quervorspannung ein
Durch die polygonale Spanngliedführung können ausreichender Verbund hergestellt werden, der die
zusätzlich zur Normalkraftwirkung auch den Ein- Verankerungskonstruktion schubfest mit dem
wirkungen entgegen gerichtete Umlenkkräfte und Überbau verbindet (SCHNELLENBACH-HELD,
damit günstig wirkende Momente erzeugt werden. 2010). Ein Beispiel für eine Verankerung zusätzli-
Aufgrund der geringen Querschnittshöhen sind cher externer Spannglieder in einer nachträglich
umgelenkte Spanngliedführungen in vielen Fällen angebrachten, quer vorgespannten Steglisene
jedoch nicht wirtschaftlich, da Zusatzkosten für die zeigt Bild 7.
Konstruktion der Umlenkelemente entstehen. Da-
her werden für ältere Spannbetonbrücken in der
12
Notwendige Kernbohrungen in den Querträger (bei Bild 8: Beispiel für eine Umlenkung mit Umlenkhalbschalen
Verankerungen an vorhandenen Querträgern) in Kernbohrung (HAVERESCH, 2011)
bzw. in den Stegen (für Querspannglieder von
nachträglich anbetonierten Ankerblöcken, Bild 7)
sind äußerst sorgfältig zu planen und auszuführen,
13
chung der Betonstahlbewehrung kann durch eine (HEGGER, 2013a). Vor allem bei polygonaler
globale Verstärkung mittels zusätzlicher Spann- Spanngliedführung, bei der ein zusätzlicher Verti-
glieder behoben und offene Risse können ge- kalanteil der Vorspannkraft entsteht, kann der
schlossen werden. Querkraftwiderstand deutlich erhöht werden.
Druckspannungsbegrenzung
Da bei einer Verstärkung mit zusätzlichen Spann-
gliedern zusätzliche Druckspannungen in den
Querschnitt eingeleitet werden, muss überprüft
werden, ob der Nachweis der zulässigen Beton-
druckspannungen auch unter Berücksichtigung der
zusätzlichen Vorspannung erbracht ist. Da der
Bild 11: Erforderlicher Platzbedarf bei Querträgerverankerung Querschnitt und die Betonfestigkeit gegeben sind,
stellt dieser Aspekt häufig die maßgebende Be-
Ausreichende Abmessungen grenzung der möglichen zusätzlichen Vorspan-
nung dar. Mögliche Überfestigkeiten können durch
Um eine Krafteinleitung und Unterbringung der zu-
Überprüfungen am Bauwerk ermittelt werden.
sätzlichen Bauelemente sicherzustellen, müssen
alle Bauteile eines Brückenüberbaus auf ihre Ab-
Spannungsumverteilung
messungen hin überprüft werden. Es sind die Brei-
ten der Stege und die Dicken der Fahrbahn- und Durch die Spannungsumverteilung in Brücken-
Bodenplatten sowie der vorhandenen Querträger längsrichtung wird grundsätzlich auch das Quer-
hinsichtlich einzuleitender Kräfte, z.B. aus Umlenk- system beeinflusst. Insbesondere in den Kraftein-
sätteln, zu betrachten. Die Abmessungen müssen leitungsbereichen sind die Spannungen kritisch zu
außerdem eine Platzierung der Anbauteile gestat- betrachten, um das Quertragverhalten lokal nicht
ten. zu verschlechtern.
Allerdings wird die Kontrollierbarkeit an den Veran- Ausbildung der Anker- und
kerungs- und Umlenkstellen durch den umgeben- Umlenkkonstruktionen
den hochbewehrten Beton eingeschränkt.
Insbesondere bei polygonaler Spanngliedführung
werden für die Sicherstellung der Krafteinleitung
Möglichkeit der Nachspann- und
zusätzlich aufwändige Anker- und Umlenkkon-
Austauschbarkeit
struktionen notwendig. Diese Konstruktionen sind
Bei entsprechender Ausführung der Veranke- stets sehr sorgfältig zu planen und auszuführen,
rungskonstruktionen können die Spannglieder bei was sich in hohen Kosten niederschlägt. Neben
Bedarf nachgespannt werden. Weiterhin können begrenzten Platzverhältnissen können auch zu ge-
die Spannglieder ggf. durch Spannglieder mit einer ringe Abmessungen der vorhandenen Bauteile ei-
höheren Tragfähigkeit ausgetauscht werden. ne Anordnung erschweren oder unmöglich ma-
chen.
Geringes Eigengewicht
Beschädigung vorhandener
Die zusätzlichen Spannglieder haben verglichen
Bewehrungselemente
mit der übrigen Brückenkonstruktion ein geringes
Eigengewicht. Daher tragen diese nur unwesent- Weitere Schwierigkeiten können bei der Anbrin-
lich zum vorhandenen Konstruktionsgewicht der gung der Spannglieder entstehen. Da bei nicht
Brücke bei, sodass nur geringe Zusatzbelastungen vorhandenen Öffnungen in Hohlkästen und der
entstehen. Verankerungs- und Umlenkstellen kön- gleichzeitigen Notwendigkeit der Spanngliedfüh-
nen jedoch einzelne Bauteilverstärkungen mit Ort- rung durch vorhandene Querträger mitunter Kern-
beton erfordern, die lokal zu einer erhöhten Belas- bohrungen erforderlich sind, kann dies zu Beschä-
tung führen. digungen vorhandener Bewehrungselemente füh-
ren.
Vielfältigkeit der Anwendungsgebiete
Schäden infolge Vandalismus oder Brand
Besonders vorteilhaft ist die flexible Anwendungs-
möglichkeit der Verstärkung mit zusätzlichen Vor allem bei Plattenbalkenbrücken, bei denen die
Spanngliedern. Je nach Auswahl und Anordnung externen Spannglieder außerhalb eines schützen-
eines Vorspannsystems lassen sich gleich mehre- den Hohlkastens angeordnet werden, müssen
re Problembereiche gleichzeitig beseitigen oder mögliche Beschädigungen infolge Vandalismus
vermindern (siehe Kap. 2.1.2). oder Feuer berücksichtigt werden.
ten, um eine Beschädigung oder Zerstörung der beispielsweise im Bereich neben den Stegen bei
Bewehrungselemente sicher auszuschließen. Die einer geringen lichten Höhe unterhalb des Über-
Ortung von Bewehrung beispielsweise mit dem bauquerschnittes sind diese zusätzlich gegen
Impulsradarverfahren ist bei üblichen Materialei- Vandalismus zu schützen.
genschaften bis zu einer Tiefe von maximal 30 bis
50 cm möglich (KIND, 2009). 2.2.2 Anwendungsbereiche
Für die Verankerung der Schublaschen, Stäbe
bzw. Stabspannglieder im Obergurt muss zunächst Nachträglich eingebaute Schublaschen, Schub-
lokal der Fahrbahnbelag entfernt werden. Im Beton stangen oder Stabspannglieder eignen sich zur lo-
muss anschließend zusätzlich neben dem eigentli- kalen Verstärkung bei unzureichender Querkraft-
chen Bohrloch eine Aussparung für die Ankerplatte tragfähigkeit eines Querschnitts. Ein weiterer An-
hergestellt werden. Um eine gleichmäßige wendungsbereich bietet sich bei fehlender oder zu
Krafteinleitung in den Beton zu gewährleisten, geringer Aufhänge- und Spaltzugbewehrung an.
werden die Ankerplatten auf ein Mörtelbett gelegt. Die globale Verstärkung eines Brückenüberbaus
Die Ankerplatten werden meist über Muttern mit mit dieser Methode ist allerdings wegen der hohen
den Stahlstäben bzw. Stabspanngliedern ver- Anzahl der Ankerpunkte, die in der Regel auch die
schraubt. Aufgrund der dynamischen Belastungen Sperrung einzelner Fahrstreifen voraussetzt, sehr
sind zwei Muttern notwendig, die gegeneinander aufwändig.
verschraubt werden und ein Lösen unter Schwin-
gungen verhindern. Bei der Verwendung von Ge- 2.2.3 Randbedingungen und Anwendungs-
windestahl mit einer abZ sind die verwendbaren grenzen
Anker und Muttern in der Zulassung geregelt.
Wegen der Risiken bei der Erstellung der Kernboh-
Eine mögliche Alternative zur Verankerung mittels
rungen wird eine Verstärkung mit Schubstangen,
Ankerplatten wurde von RANDL (2009) untersucht.
Stabspanngliedern oder Schublaschen nur bei
Die eingemörtelten Stahlstäbe wurden einerseits
deutlicher Unterschreitung der vorhandenen Trag-
nicht senkrecht, sondern geneigt zur Schwerachse
reserven angewendet. Da die Querkraftbewehrung
des Querschnitts eingebaut und andererseits nicht
sowohl im Obergurt als auch im Untergurt veran-
durch eine Ankerplatte, sondern durch die Ver-
kert werden muss, ist dieses Verfahren besonders
bundlänge in der Zugzone verankert (Bild 16). Für
für Hohlkasten- und Plattenbalkensysteme geeig-
die Verstärkung von Brücken mit schlaffen
net. Die Anwendung bei Hohlkastenquerschnitten
Schubstangen oder vorgespannten Stabspann-
bietet zudem den Vorteil, dass die Bewehrungs-
gliedern ist die Anordnung senkrechter Stäbe al-
elemente im Inneren des Hohlkastens geführt wer-
lerdings zu bevorzugen, da die Gefahr, maßge-
den können und somit vor Brand und Vandalismus
bende Tragwerksteile wie Spannglieder oder ande-
geschützt sind. Für die Verankerung der zusätzli-
re Bewehrungselemente zu beschädigen, bei ei-
chen Querkraftbewehrung über Stahlkonstruktio-
nem geneigten Einbau erhöht ist (HEGGER,
nen am Untergurt bzw. unterhalb des Steges muss
2013b). Zudem fehlen Aussagen zum Tragverhal-
ein ausreichendes Lichtraumprofil unter der Brücke
ten unter dynamischen Beanspruchungen, sodass
vorhanden sein.
eine Anwendung im Brückenbau nicht gegeben ist.
Wird die Querkraftbewehrung mit Ankerplatten am
Obergurt verankert, ist aufgrund der erforderlichen
Arbeiten an der Fahrbahnplatte beim Einbau im-
mer von einer Verkehrsbehinderung auszugehen.
über die maximal zulässigen Betondruckspannun- oder Stege birgt die Gefahr der Beschädigung vor-
gen nachgewiesen werden. Zudem darf durch die handener Tragwerksteile (Spannglieder, Beweh-
Verstärkung der Querkraftbewehrung die maximale rung).
Druckstrebentragfähigkeit nicht überschritten wer-
den. Bei einer Querkraftverstärkung mit vorge- Schutzmaßnahmen
spannten Stabspanngliedern sind die Spannkraft-
Die Verankerungen an der Unterseite sowie außen
verluste infolge der Kriechverformungen des Be-
liegende Schubstangen, Stabspannglieder bzw.
tons im Verankerungsbereich zu berücksichtigen.
Schublaschen sind vor Brand und Vandalismus zu
Weitere Vorgaben bezüglich der Bewehrungsele-
schützen. Zudem sind bei allen Bewehrungsele-
mente sind gegebenenfalls den jeweiligen abZ zu
menten außerhalb des Steges zusätzliche Korrosi-
entnehmen.
onsschutzmaßnahmen erforderlich.
2.2.5 Vor- und Nachteile Nutzungseinschränkungen
Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile der Für den Einbau der Verankerung am Obergurt ist
Querkraftverstärkung mit Schubstangen, Stab- es erforderlich, Fahrbahnbelag und -abdichtung zu
spanngliedern bzw. Schublaschen beschrieben. entfernen. Hierdurch entstehen Nutzungsein-
Dabei werden sowohl die grundlegenden Eigen- schränkungen der Brücke während des Einbaus.
schaften des Verfahrens als auch die einzelnen Zudem wird das Lichtraumprofil unter der Brücke
Varianten des Verfahrens bewertet. Die Vorteile gegebenenfalls durch Ankerkörper langfristig ein-
sind: geschränkt.
Anwendungsbereiche
Die Verstärkungstechnik der Druckzonenergän-
zung kann, entsprechend dem jeweils vorliegen-
den Verstärkungsbedarf, sowohl für die Erhöhung
der Biege- als auch der Querkrafttragfähigkeit ei-
nes Betonbauteils eingesetzt werden. Eine Ver-
stärkungsmaßnahme kann dabei sowohl „lokal“ als
auch „global“ erfolgen (SCHNELLENBACH-HELD,
2010).
Bild 20: Bewehrung der Ortbetonergänzung
(Erfahrungssammlung Beispiel 3.4) 2.3.2 Randbedingungen und
Da gemäß ZTV-ING (2013) der Einsatz von Spritz- Anwendungsgrenzen
beton oberhalb horizontaler oder schwach geneig-
ter Flächen wegen des unkontrollierten Rückfalls Die Anwendung dieser Verstärkungstechnik erfor-
bzw. Rückpralls nicht zulässig ist, erfolgt die Ver- dert grundsätzlich eine gute Zugänglichkeit der
21
Eine ausführliche Untersuchung und Bewertung Die Vorteile des Verfahrens bestehen im Wesentli-
der Leistungsfähigkeit anhand von Parameterstu- chen in der Einfachheit der Ausführung und dem
dien wurde in HEGGER (2013b) durchgeführt. Da- damit verbundenen geringen Kostenaufwand.
nach ist die Verstärkungstechnik „Aufbeton mit
Verdübelung“ für den Einsatz bei Hohlkasten- und Als Nachteile der Verstärkung durch die Erweite-
Plattenbalkenbrücken nicht zu empfehlen, da sich rung der Druckzone sind folgende Merkmale zu
hier das erhöhte Eigengewicht sogar nachteilig nennen:
auswirken kann. Bei Plattenbrücken hingegen
können Verstärkungseffekte erzielt werden, die in- Der positive Effekt der Verstärkung wird durch
folge des erhöhten Eigengewichts in der Regel je- die Vergrößerung des Eigengewichts zum Teil
doch begrenzt bleiben. kompensiert.
Aus dem vergrößerten Eigengewicht des
2.3.3 Bemessungsvorgaben, -regeln und Überbaus resultiert eine Erhöhung der Lager-
Zulassungen kräfte und der Beanspruchung der lastabtra-
genden Bauteile wie Stützen und Widerlager
Für die Nachweise im Grenzzustand der Tragfä- sowie des Baugrunds.
higkeit sowie im Grenzzustand der Ge- Wegen der erforderlichen Arbeiten an der
brauchstauglichkeit gemäß DIN EN 1992-2 ist der Fahrbahnoberfläche ist während der Verstär-
durch die Maßnahme erzeugte Gesamtquerschnitt kungsmaßnahme eine Sperrung einzelner
als monolithisch zu betrachten. Darüber hinaus Fahrspuren oder der gesamten Brücke für den
sind Regelungen und Anweisungen der Obersten Verkehr erforderlich.
Straßenbaubehörden der Länder und des BMVI
gegebenenfalls anzuwenden. Im Fall der Biege-
2.4 Zusätzliche Bewehrung in Nuten
bemessung gilt:
Die Übertragung der in der Fuge wirkenden 2.4.1 Technik / Ausführung
Schubkräfte ist nachzuweisen. Kann der
Nachweis nicht erbracht werden, ist die Anord- Die prinzipielle Vorgehensweise bei der Ausfüh-
nung einer Verbundbewehrung erforderlich. rung dieser Verstärkungstechnik ist, die für das
Diese ist sowohl im bestehenden als auch im Verstärkungsziel erforderliche zusätzliche Beweh-
neuen Beton entsprechend zu verankern. Ge- rung unmittelbar in den bestehenden Betonquer-
mäß der Vorgaben in DIN EN 1992-2/NA darf schnitt einzubinden. Dazu werden zunächst ma-
bei „dynamischer oder Ermüdungsbeanspru- schinell Nuten hergestellt, in die die zusätzliche
chung der Adhäsionsanteil des Betonverbun- Stabstahlbewehrung eingefädelt wird. Abschlie-
des nicht in Ansatz gebracht werden“ ßend werden die Nuten durch Spritz- oder Ortbe-
(NCI zu 6.2.5 (105)).
22
ton wieder verschlossen, so dass ein monolithi- Verstärkungsmaßnahme (Bauzustand) ist die
scher Querschnitt vorliegt. Bei der Herstellung der Schwächung des Betonquerschnitts durch das
hierfür erforderlichen Nuten ist ein hohes Maß an Einbringen der Nuten zu beachten. Bedingt durch
Sorgfalt in Form einer ausführlichen Bestandsauf- die häufig massigen Bauteile bei Ingenieurbauwer-
nahme angebracht, um Beschädigungen an dem ken ist dies von untergeordneter Bedeutung. Bei
zu verstärkenden Bauteil, insbesondere der vor- verhältnismäßig dünnen Querschnitten können zu-
handenen schlaffen und vorgespannten Beweh- sätzliche Überlegungen hinsichtlich einer während
rung, zu vermeiden. Die bei früheren Maßnahmen der Herstellung notwendigen Abstützung sowie
ausgeführte mechanische Herstellung der Nuten größtmöglicher Nut-Abmessungen erforderlich sein
mit Betonfräsen führte oftmals zu Schäden an den (SCHNELLENBACH-HELD, 2010).
zu verstärkenden Bauteilen. Erst seit der Entwick-
lung eines Verfahrens, bei dem die Nuten automa- 2.4.4 Bemessungsvorgaben, -regeln und
tisiert per Höchstdruckwasserstrahl eingebracht Zulassungen
werden, kann eine Beschädigung der vorhandenen
Bewehrung weitestgehend vermieden werden Die Nachweise für ein durch Zusatzbewehrung in
(RÖDL, 1999). Die Anforderungen an die Geomet- Nuten verstärktes Bauteil erfolgen unter Anwen-
rie und die Abmessungen der für dieses Verfahren dung von DIN EN 1992-2. Darüber hinaus sind
herzustellenden Nuten sind in Bild 21 dargestellt. Regelungen und Anweisungen der Obersten Stra-
Zu berücksichtigen ist weiterhin, dass bei vorhan- ßenbaubehörden der Länder und des BMVI gege-
dener Querkraftbewehrung (Bügel) das Einfädeln benenfalls anzuwenden.
der zusätzlichen Bewehrungsstäbe meist ein
Durchtrennen einzelner dieser Querkraftbeweh-
2.4.5 Vor- und Nachteile
rungselemente erfordert (SCHNELLENBACH-
HELD, 2010).
Das Verfahren zeichnet sich durch folgende Vortei-
le aus:
2.5.2 Anwendungsbereiche
das Bauteil nur auf Biegung – ohne zusätzliche weichungen bis zu 30 mm können mit bauaufsicht-
Normalkraft – belastet ist, lich zugelassenen Instandsetzungsmörteln ausge-
glichen werden. Vor dem Aufkleben der CFK-
die Beanspruchung ausschließlich vorwiegend
Lamellen ist bei der Vorbereitung der Klebeflächen
ruhend ist,
der Grobzuschlag (> 8 mm) des Betons, etwa
die erforderliche Biegetragfähigkeit des ver- durch Strahlen mit festen Strahlmitteln, Kugelstrah-
stärkten Bauteils an keiner Stelle größer ist als len, Druckwasserstrahlen, per Nadelpistole oder
das Zweifache des unverstärkten Bauteils. Stockgerät, freizulegen. Weiterhin muss die zu
verklebende Betonoberfläche staubfrei, trocken
Damit ist nach dem gegenwärtigen Stand der abZ
und frei von losen Teilen sein. Die zulässige Rest-
wegen der Einschränkung auf Bauteile mit vorwie-
feuchte der Betonrandzone ist den Zulassungen zu
gend ruhender Belastung und auf Stahlbetonbau-
entnehmen.
teile ohne Normalkraftbeanspruchung eine An-
wendung im Brückenbau nicht möglich. Mit einer
Umgebungsbedingungen
bauaufsichtlichen Einführung der DAfStb-Richtlinie
„Verstärken von Betonbauteilen mit geklebter Be- Die CFK-Lamellen dürfen ohne zusätzliche
wehrung“ (DAFSTB, 2012) wird diese Anwen- Schutzvorkehrungen lediglich in Umgebungen ent-
dungseinschränkung in Abhängigkeit von den zu- sprechend den Expositionsklassen XC1 (nur für
künftig erteilten, richtlinienkonformen abZ entfallen. trockene Umgebungsbedingungen) und XC3 ein-
gesetzt werden. Außerdem dürfen sie dabei ohne
2.5.3 Randbedingungen und einen geeigneten Schutzanstrich nur einer gerin-
Anwendungsgrenzen gen UV-Strahlung ausgesetzt sein. Ferner darf das
Bauteil im Bereich der Verstärkung keiner dauer-
Im Folgenden werden die Randbedingungen und haften Durchfeuchtung ausgesetzt sein. Die zuläs-
Anwendungsgrenzen gemäß den zurzeit gültigen sigen Bauteiltemperaturen während des Klebevor-
abZ und DAFSTB (2012) angeführt. gangs richten sich nach der Verarbeitungsdauer
des eingesetzten Klebstoffs – die Obergrenze der
Betoneigenschaften angegebenen Richtwerte unterschiedlicher Her-
steller liegt bei 30 °C. Die zulässige relative Luft-
Die Betondruckfestigkeitsklasse des zu verstär- feuchte während der Klebearbeiten beträgt 75 %.
kenden Betonbauteils muss nach abZ zwischen Im ausgehärteten Zustand darf die maximal zuläs-
C12/15 und C45/55 liegen, mit Einführung von sige Bauteiltemperatur, bedingt durch die geringe
DAFSTB (2012) erfolgt eine Erweiterung des An- Glasübergangstemperatur des Klebstoffs auf Epo-
wendungsbereichs auf die Betonfestigkeitsklassen xidharz-Basis, längerfristig nicht über 40 °C liegen.
von C12/15 bis C50/60. Grundsätzlich ist die Die exakten Grenzwerte können den entsprechen-
durchschnittliche Oberflächenzugfestigkeit fctm,surf den abZ entnommen werden.
des Bauteils gemäß den Anforderungen der abZ
des Produktherstellers einzuhalten. Nach DAFSTB Ausführung
(2012) wird gefordert, dass die bei der Bemessung
angesetzten Werte für die Oberflächenzugfestig- Hinsichtlich der Ausführung einer Verstärkung mit
keit vor der Durchführung der Verstärkung am aufgeklebten CFK-Lamellen ist gemäß abZ bereits
Bauteil verifiziert werden. Die entsprechenden Ver- bei der Planung zu berücksichtigen, dass die La-
fahren sind in Teil 4 der Richtlinie (DAFSTB, 2012) schen an den zu verstärkenden Bauteilen während
geregelt. Außerdem beträgt die maximale durch- der Erhärtungsdauer des Klebstoffes zu fixieren
schnittliche Haftzugfestigkeit, die bei der Bemes- sowie durch entsprechende Unterstützungsmaß-
sung angesetzt werden darf, nach Richtlinie nahmen vor Erschütterungen und Bewegungen zu
4 N/mm². schützen sind.
Die Belastung der verstärkten Konstruktion darf bei
Bauteileigenschaften einer durchschnittlichen Bauwerkstemperatur von
Die vorhandene Betondeckung im Bereich der 20 °C erst zwei Tage nach Abschluss der Klebear-
Klebeflächen muss gemäß abZ mindestens 10 mm beiten erfolgen. Herrschen niedrigere Temperatu-
betragen. Aufgeklebte CFK-Lamellen können nur ren zum Zeitpunkt der Durchführung, oder beste-
zur Verstärkung von geraden oder konvex ge- hen Unsicherheiten bezüglich der ordnungsgemä-
krümmten Bauteilen verwendet werden; bei konka- ßen Aushärtung des Klebers, so sind die Erhär-
ver Krümmung ist das Verfahren nicht anwendbar. tungsnachweise gemäß Zulassung ausschlagge-
Die maximale Unebenheit an der zu verstärkenden bend.
Seite darf 5 mm nicht überschreiten. Größere Ab-
25
2.5.4 Bemessungsvorgaben, -regeln und Diesen Vorteilen stehen jedoch folgende Nachteile
Zulassungen gegenüber:
Die Materialkosten sind verhältnismäßig hoch.
Die Bemessung der Verstärkung mit aufgeklebten
CFK-Lamellen erfolgt auf Grundlage einer abZ. Ei- Die Lamellen dürfen nicht abgeknickt werden.
nige Hersteller solcher zugelassenen Systeme bie- Bei UV-Strahlung und in bewitterten Außenbe-
ten spezielle Berechnungssoftware für ihre Produk- reichen (Expositionsklasse XC4) sind stets
te an. Es sind beispielsweise Bemessungspro- entsprechende Schutzmaßnahmen erforder-
gramme für die Biegezug- und Querkraftverstär- lich.
kung verfügbar.
Die Bauteiltemperatur darf nach der Verstär-
Die Bemessung wird nach den abZ, die auf Grund- kung 40 °C nicht überschreiten.
lage von DIN 1045-1 erteilt wurden, sowie zukünf-
tig nach den Vorgaben der Richtlinie „Verstärken Für den Brandschutz der geklebten Lamellen
von Betonbauteilen mit geklebter Bewehrung“ sind Brandschutzsysteme auszuführen, die für
(DAFSTB, 2012), die auf DIN EN 1992-1-1 basiert, die Verwendung als Brandschutzverkleidung
durchgeführt. Darüber hinaus sind Regelungen bei Klebeverstärkungen allgemein bauaufsicht-
und Anweisungen der Obersten Straßenbaube- lich zugelassen sind.
hörden der Länder und des BMVI gegebenenfalls
anzuwenden. 2.6 In Schlitze eingeklebte
CFK-Lamellen
Gemäß älteren abZ war es in der Vergangenheit
zulässig, ebenfalls Spannbetonbauteile oder auch
Bauteile, die nicht vorwiegend ruhend beansprucht 2.6.1 Technik / Ausführung
waren, durch aufgeklebte CFK-Lamellen zu ver-
stärken. Die Einschränkung der Anwendung auf Bei dieser Verstärkungsmethode werden senkrecht
Stahlbetonbauteile unter vorwiegend ruhender Be- zur Bauteiloberfläche innerhalb der Betondeckung
anspruchung erfolgte im Jahr 2008 durch die ent- mittels mobiler Sägeeinrichtungen oder handge-
sprechenden Änderungsbescheide zu den bis dato führter Trennschleifer/Fugenschneider Schlitze
gültigen Zulassungen. Allen seit diesem Zeitpunkt eingeschnitten, in die die CFK-Lamellen mittels
neu beantragten Zulassungen wurden die zuvor Epoxidharzkleber eingeklebt werden (Bilder 25 bis
beschriebenen Einschränkungen auferlegt 29). Gegenüber den aufgeklebten Lamellen weist
(SCHNELLENBACH-HELD, 2010). diese Einbauweise ein wesentlich verbessertes
Verbundverhalten auf (MIHALA, 2008).
2.5.5 Vor- und Nachteile
Ausführung
Die Randbedingungen sind in Kap. 2.5.3 aufge-
führt.
Bild 32: Aufgeklebte Stahllaschen in einem Brückenhohlkas- Die Bemessung der Verstärkung mittels aufgekleb-
ten ter Stahllaschen wird nach den abZ, die auf Grund-
lage von DIN 1045-1 erteilt wurden, sowie zukünf-
2.7.2.2 Anwendungsbereiche tig nach den Vorgaben der Richtlinie „Verstärken
von Betonbauteilen mit geklebter Bewehrung“
Die Anwendungsbereiche für das Verstärken mit (DAFSTB, 2012), die auf DIN EN 1992-1-1 basiert,
aufgeklebten Stahllaschen im Brückenbau ent- durchgeführt. Darüber hinaus sind Regelungen
sprechen den in Abs. 2.5.2 genannten Anwen- und Anweisungen der Obersten Straßenbaube-
dungsfällen für die Verstärkung mit aufgeklebten hörden der Länder und des BMVI gegebenenfalls
CFK-Lamellen. anzuwenden.
Im Übrigen gelten die in Abs. 2.5.4 genannten
2.7.2.3 Randbedingungen und Anwendungs- Bemessungsvorgaben und -regeln.
grenzen
2.7.2.5 Vor- und Nachteile
Im Folgenden werden die Randbedingungen und
Anwendungsgrenzen gemäß den zurzeit gültigen Erfolgreiche Anwendungen dieser Verstärkungs-
abZ und DAFSTB (2012) bezüglich der unter- technik für die Ertüchtigung im Bereich von ge-
schiedlichen Bauteileigenschaften angeführt. schädigten Koppelfugen oder auch bei der feld-
weisen Biegeverstärkung an Brückenüberbauten
Betoneigenschaften zeigen die Vorteile des Verfahrens:
Die Betondruckfestigkeitsklasse des zu verstär-
kenden Betonbauteils muss nach abZ zwischen Das Eigengewicht der Konstruktion erhöht sich
C12/15 und C45/55 liegen, mit Einführung von durch die Stahllaschen nicht nennenswert.
DAFSTB (2012) erfolgt eine Erweiterung des An- Das Verfahren lässt sich in der Regel beim
wendungsbereichs auf Betonfestigkeitsklassen bis Kleben im Inneren von Hohlkästen sehr wirt-
C50/60. Die rechnerische Oberflächenzugfestigkeit schaftlich anwenden.
fctm,suf des Bauteils muss gemäß abZ ≥ 1,5 N/mm²
sein, wobei mehr als 3,0 N/mm² bei der Bemes- Dem steht eine Vielzahl systembedingter Nachteile
sung nicht angesetzt werden durften. Weitere gegenüber:
grundsätzliche Forderungen entsprechen den in
Kapitel 2.5.3 aufgeführten Punkten. Stahllaschen sind insbesondere beim Einsatz
im Freien aufgrund der Umwelteinflüsse korro-
Bauteileigenschaften sionsanfällig.
Die Anforderungen an die Bauteileigenschaften Generell ist eine Verankerung im ungerissenen
entsprechen den Bedingungen in Kap. 2.5.3 Bereich gefordert, woraus unter Umständen
große Laschenlängen resultieren.
Umgebungsbedingungen An den Enden der Laschen werden teilweise
Für die Verstärkung dürfen Stahllaschen der Ablöseerscheinungen beobachtet, die durch
Stahlgüte S235 J2G3 bzw. S235 JR verwendet eine entsprechende Verdübelung unterbunden
werden. Im ausgehärteten Zustand darf die maxi- werden müssen.
30
Der Spritzbeton sollte möglichst rechtwinklig aus wendung von Spritzbeton nach ZTV-ING (2013)
einem Abstand zwischen 0,50 und 1,50 m auf den auf waagerechten oder schwach geneigten Flä-
Altbeton in Kreisbewegungen in einer oder mehre- chen, wie beispielsweise Fahrbahnplatten von
ren Lagen aufgebracht werden (SEIM, 2007). Brücken, aufgrund des Rückpralls nicht zulässig.
Wenn kein Beschleuniger verwendet wird, beträgt Üblicherweise ist nur eine lokale Anwendung wirt-
die maximale Schichtdicke einer Spritzbetonlage 5 schaftlich, da das Eigengewicht der Konstruktion
bis 8 cm. Nach ZTV-ING (2013) beträgt die mini- durch die zusätzliche Betonschicht maßgeblich er-
male Schichtdicke für Bauteile mit nicht vorwie- höht wird.
gend ruhender Belastung, wie beispielsweise Brü-
ckenüberbauten, 5 cm. Gleichzeitig ist bei Auf- 2.7.3.4 Bemessungsvorgaben, -regeln und
tragsdicken über 5 cm eine konstruktive Schwind- Zulassungen
bewehrung vorzusehen (SEIM, 2007). Zur Sicher-
stellung einer einwandfreien Ummantelung der Für einen als monolithisch zu betrachtenden Ge-
Bewehrung durch den mit hohem Druck aufpral- samtquerschnitt werden die Nachweise nach
lenden Spritzbeton sind Mindestabstände gleich- DIN EN 1992-2 geführt. Darüber hinaus sind Rege-
laufender Bewehrungsstäbe untereinander von lungen und Anweisungen der Obersten Straßen-
5 cm und zum Betonuntergrund von 2 cm einzuhal- baubehörden der Länder und des BMVI gegebe-
ten (SEIM, 2007; DIN EN 14487, 2007). nenfalls anzuwenden. Die Ausführung der Spritz-
betonverstärkung erfolgt nach DIN EN 14487
Nachbehandlung (2007) in Verbindung mit dem Nationalen Anwen-
Die Oberfläche des Spritzbetons sollte möglichst dungsdokument DIN 18551 (2014). Ergänzende
nicht abgezogen werden, sondern spritzrau ver- Regelungen enthält ZTV-ING Teil 3 Abschnitt 4.
bleiben, um Gefügestörungen durch Abreiben oder Bei der Ermittlung der für die Bemessung relevan-
Glätten zu vermeiden (SEIM, 2007; HANKERS, ten Einwirkungen ist das zusätzliche Eigengewicht
2008). Wird eine glatte Oberfläche gewünscht, der Spritzbetonschicht zu berücksichtigen.
kann in einem weiteren Arbeitsgang eine zusätzli-
che Feinmörtelschicht aufgetragen werden. Eine 2.7.3.5 Vor- und Nachteile
ausreichende Nachbehandlung der Spritzbeton-
schicht ist zwingend erforderlich, um das Ablösen Die Vorteile des Verfahrens lassen sich im We-
der vergleichsweise dünnen Frischbetonspritz- sentlichen wie folgt zusammenfassen:
schicht und eine ausgeprägte Schwindrissbildung
zu verhindern. Zusätzlich zur Nachbehandlung las- Hoher Erfahrungsschatz
sen sich starke Verbundstörungen und das Ablö-
Da Spritzbeton mittlerweile seit über 100 Jahren
sen der Spritzbetonschicht durch eine Begrenzung
angewendet wird, sind ein reicher Erfahrungs-
der Erschütterungen des Bauwerks in der Erhär-
schatz sowie zahlreiche Anwendungen im Hoch-
tungsphase vorbeugen.
und Ingenieurbau bekannt.
2.7.3.2 Anwendungsbereiche Variable Formgebung
Durch Querschnittsergänzungen mit Spritzbeton Das Verfahren der Spritzbetonverstärkung erlaubt
können in Abhängigkeit von der zugelegten Be- eine sehr variable Formgebung sowie eine An-
wehrung sowohl die Biege- als auch die Querkraft- wendung bei beliebig geformten Bauteilen, da kei-
tragfähigkeit erhöht oder lokale Fehlstellen besei- ne Schalung benötigt wird.
tigt werden. Das Verfahren wird überwiegend für
die lokale Verstärkung eingesetzt, kann aber auch Geringe Kosten
für eine globale Verstärkung geeignet sein Die Kosten des Verfahrens der Spritzbetonverstär-
(SCHNELLENBACH-HELD, 2010). kung mit zusätzlicher Betonstahlbewehrung sind
gering bis moderat, da gängige und bewährte Ma-
2.7.3.3 Randbedingungen und terialien wie Bewehrungsstahl und Spritzbeton
Anwendungsgrenzen verwendet werden. Durch die Verwendung ge-
normter Baustoffe sind zudem keine zusätzlichen
Aufgrund der variablen Formgebung hat das Ver- abZ und ZiE erforderlich.
fahren der Querschnittsergänzung nur geringe An-
forderungen an das bestehende Bauteil. Durch die
Verwendung von Spritzbeton entfallen umständli-
che Schalungsmaßnahmen. Allerdings ist die An-
32
Ästhetik
Da die Betonstahlbewehrung in einer zusätzlichen
Bild 35: Beispiel für eine Querschnittsergänzung in Form ei-
Spritzbetonschicht untergebracht wird, ändert sich
nes anbetonierten Stahlbetonbalkens: Detail Quer-
das äußere Erscheinungsbild der Brücke kaum. Es schnitt (Erfahrungssammlung Beispiel 7.4)
ist lediglich im Falle einer Biegeverstärkung die
verminderte Durchfahrthöhe zu beachten.
Geringer Verstärkungsgrad
Durch die deutliche Erhöhung des Eigengewichts
infolge der zusätzlichen Spritzbetonschicht ist die
Effizienz dieses Verfahrens begrenzt. Daher ist
das Verfahren in der Regel für globale Anwendun-
gen im Brückenbau nicht wirtschaftlich einsetzbar.
falls Verstärkungsmaßnahmen notwendig. Nach ne zusätzlichen abZ und ZiE erforderlich. Für die
BMVBS (2011) ist eine ausreichende Vorankündi- nachträglich hergestellten Bewehrungsanschlüsse
gung gegeben, wenn beim Spanngliedausfall unter sind Systeme mit einer abZ zu verwenden.
Anrechnung der Traganteile aus der Restspann-
stahlfläche und der im Querschnitt vorhandenen Geringe Nutzungseinschränkungen
Betonstahlbewehrung im Nachweis der Restsi-
Da keine Arbeiten an der Fahrbahnplatte erfor-
cherheit ein erforderliches Sicherheitsniveau nicht
derlich sind, ist eine Verstärkung bei laufendem
unterschritten wird. Dies kann durch die Vergröße-
Betrieb möglich.
rung der Biegezugbewehrung im Rahmen einer
Querschnittsergänzung (z.B. Bild 35) erreicht wer-
Schutz vor Vandalismus oder Brand
den.
Aufwendige Schutzmaßnahmen vor äußeren Ein-
Andere Anwendungsgebiete, wie beispielsweise
wirkungen wie Brand oder Vandalismus können
eine Erhöhung der Biegetragfähigkeit, sind eben-
entfallen, da die Bewehrung geschützt in der
falls denkbar.
Querschnittsergänzung verbaut ist.
2.7.4.3 Randbedingungen und Den Vorteilen steht ein Nachteil gegenüber:
Anwendungsgrenzen
Geringer Verstärkungsgrad
Wie die Spritzbetonergänzung hat das Verfahren Durch die deutliche Erhöhung des Eigengewichts
der Querschnittsergänzung mit Beton aufgrund der infolge der Querschnittsergänzung mit Beton ist die
variablen Formgebung nur geringe Anforderungen Effizienz dieses Verfahrens begrenzt. Daher be-
an das bestehende Bauteil. Üblicherweise ist nur schränkt sich der Anwendungsbereich dieses Ver-
eine lokale Anwendung (z.B. in einzelnen, kriti- fahrens auf lokale Anwendungen, wie z.B. die
schen Feldern) wirtschaftlich, da das Eigengewicht oben beschriebene Verbesserung des Ankündi-
der Konstruktion durch die Querschnittsergänzung gungsverhaltens bezüglich Spannungsrisskorrosi-
maßgeblich erhöht wird. on. Für globale Anwendungen im Brückenbau ist
das Verfahren in der Regel nicht wirtschaftlich ein-
2.7.4.4 Bemessungsvorgaben, -regeln und setzbar.
Zulassungen
2.7.5 Verstärkung mit Stahlkonstruktionen
Die Nachweise werden für einen als monolithisch
zu betrachtenden Gesamtquerschnitt nach DIN EN 2.7.5.1 Technik und Ausführung
1992-2 geführt. Bei der Ermittlung der für die Be-
messung relevanten Einwirkungen ist das zusätzli- Bei einer Verstärkung mit Stahlkonstruktionen wird
che Eigengewicht der Querschnittsergänzung zu der vorhandene Brückenüberbau durch Konstruk-
berücksichtigen. tionen des klassischen Stahlbaus ergänzt. Diese
müssen anwendungsbezogen individuell geplant
2.7.4.5 Vor- und Nachteile und ausgeführt werden.
Durch die freie Gestaltbarkeit der Schalung erlaubt Ist beispielsweise eine Änderung des statischen
das Verfahren der Querschnittsergänzung eine va- Systems des Bestandsüberbaus nötig, können
riable Formgebung. Stahl-Hilfsstützen zum Einsatz kommen. Auch die
Anordnung von Stahlträgern (z.B. Fachwerkträger,
Geringe Kosten Bild 37) unterhalb des Brückenüberbaus zur Trag-
fähigkeitserhöhung ist möglich. Diese werden auf
Die Kosten des Verfahrens der Querschnittsergän- den Stützen und Fundamenten aufgelagert. Über
zung mit Beton und zusätzlicher Betonstahlbeweh- Elastomerplatten können die Stahlträger mit dem
rung sind gering bis moderat, da gängige und be- Brückenüberbau verbunden werden. Mittels Pres-
währte Materialien verwendet werden. Durch die sen wird diese Stahlkonstruktion an den Widerla-
Verwendung genormter Baustoffe sind zudem kei- gern angehoben. Hierdurch wird eine genau defi-
34
nierte Kraft in den Überbau eingeleitet. Zur Ände- Eine Änderung des statischen Systems ist
rung des statischen Systems, z.B. zur Reduzierung möglich.
der vorhandenen Stützweiten, können zusätzliche
Durchbiegungen und maximale Rissbreiten
Stahlstützen eingebaut werden.
können reduziert werden.
Als Sofortmaßnahme können bei gravierenden De-
fiziten in der Querkrafttragfähigkeit Hilfsstützen Den Vorteilen stehen folgende Nachteile gegen-
aus Stahl angeordnet werden (SCHNELLEN- über:
BACH-HELD, 2010).
Der Verstärkungseffekt ist durch die unter-
schiedlichen Biegesteifigkeiten möglicherweise
begrenzt.
Das Eigengewicht der Konstruktion erhöht
sich.
Die Stahlkonstruktion muss regelmäßig geprüft
werden. Je nach Anwendungsfall ist es erfor-
derlich, die in den Bestandsüberbau eingeleite-
te Kraft durch den Einsatz von Hydraulikpres-
sen anzupassen.
Tab. 1: Baupreisindizes Ingenieurbau, Bauarbeiten, Brücken spricht fünf Brücken) ausgebildet ist. Hierbei han-
im Straßenbau, Betonarbeiten (einschließlich Um- delt es sich bei einer Brücke um einen kombinier-
satzsteuer, DESTATIS, 2014)
ten Plattenbalken- / Hohlkastenquerschnitt, der im
Bau- Bau- Bau- Folgenden den Plattenbalkenbrücken zugeordnet
Jahr preis- Jahr preis- Jahr preis- wird.
index index index
1958 19,8 1977 47,8 1996 87,0
1959 20,8 1978 51,2 1997 85,7 5
(13%)
1960 22,3 1979 56,3 1998 84,9 Hohlkastenbrücke
1961 23,5 1980 62,1 1999 84,4
1962 25,1 1981 64,6 2000 84,5
1963 26,3 1982 65,1 2001 83,6 Plattenbalkenbrücke /
34 Trägerrostbrücke
1964 27,2 1983 65,4 2002 82,9
(87%)
1965 27,7 1984 66,2 2003 82,2
1966 28,4 1985 65,9 2004 85,1
1967 27,2 1986 67,2 2005 86,1 Bild 39: Überbauarten (Zusätzliche Vorspannung)
1968 28,1 1987 68,0 2006 88,0
1969 30,8 1988 69,1 2007 93,7
Brückenlänge und mittlere Stützweite
1970 37,3 1989 71,5 2008 99,4 In den Bildern 40 und 41 ist die Verteilung der vor-
1971 40,2 1990 75,8 2009 99,1 liegenden Brücken in Abhängigkeit von der Brü-
1972 41,9 1991 80,1 2010 100,0 ckenlänge sowie der mittleren Stützweite darge-
1973 44,3 1992 83,8 2011 103,0 stellt. Der Anteil an Großbrücken mit einer Brü-
1974 45,9 1993 86,4 2012 105,1 ckenlänge von mehr als 100 m beträgt etwa 95 %
1975 44,9 1994 87,6 2013 106,2 (entspricht 37 Brücken, Bild 40). Auffallend ist der
1976 46,1 1995 88,4 große Anteil von Brücken mit einer Brückenlänge
zwischen 200 und 400 m und mittleren Stützweiten
von 30 bis 50 m, die einen Anteil von jeweils rund
3.1 Zusätzliche Vorspannung 70 % aller Brücken darstellen.
3.1.1 Bestandsaufnahme: 15
16 (38%)
Anzahl der Brücken
Beispiele Brückenverstärkungen 14
12 10
10 (26%)
Zur Verstärkung mittels zusätzlicher Vorspannung 8
liegen Fragebögen von 39 Brücken mit insgesamt 6 2 3 2 2 2
68 Teilbauwerken vor. Dabei sind allerdings nicht 4 (5%)(8%) (5%)(5%)(5%) 1 1 1
2 (3%) (3%)(3%)
alle Fragebögen vollständig ausgefüllt. Darüber 0
0
hinaus wurden bei elf Brücken neben der zusätzli-
chen Vorspannung weitere Maßnahmen durchge-
führt (Schubnadeln, CFK-Lamellen), sodass für
Brückenlänge [m]
diese Brücken jeweils nur die Kombination der je-
weiligen Verstärkungsmaßnahmen bewertet wer- Bild 40: Brückenlänge (Zusätzliche Vorspannung)
den kann.
18 17
(44%)
Um einen Überblick über die zur Verfügung gestell- 16
Anzahl der Brücken
6 Brandschaden
5
4 Bild 43: Gründe für die Verstärkung (Zusätzliche Vorspan-
3 nung)
2
Detaillierte Aufschlüsselungen der Mängel im Be-
1
reich der Koppelfugen, der Tragfähigkeitsdefizite
0
und der Überbauschäden zeigen Bilder 44 bis 46,
1935
1940
1945
1950
1955
1960
1965
1970
1975
1980
1985
1990
1995
1
(14%) Traglasterhöhung (nicht
näher spezifiziert)
1
(14%) 19
Unterbemessung QT- 16 St 1470 / 1670
(54%)
5 Aufhängebewehrung (46%)
(71%) St 1570 / 1770
Unzureichende
Querkrafttragfähigkeit
3.1.3 Ausführungsdetails
Bild 49: Spanngliedführung (Zusätzliche Vorspannung) Weiterhin wird untersucht, ob eine Abhängigkeit
der Verankerungskonstruktion vom Überbauquer-
Verankerung der Spannglieder schnitt oder von der Spanngliedführung vorliegt
(Bild 51). Von den insgesamt fünf Brücken mit Plat-
Neben der Spanngliedführung ist auch die Wahl
tenbalkenquerschnitt ist zu vier Brücken und von
geeigneter Verankerungskonstruktionen entschei-
den insgesamt 34 Brücken mit Hohlkastenquer-
dend für den Erfolg der Verstärkung. Hierzu liegen
schnitt ist zu 28 Brücken die Art der Verankerung
für die vorhandenen Anwendungsfälle Informatio-
bekannt. Während bei Hohlkastenbrücken mit
nen zu 32 der 39 Brücken vor (Bild 50). In 81 %
64 % (18 Brücken) die zusätzlichen Verankerungs-
der Fälle (26 Brücken) wurden zusätzliche Veran-
konstruktionen überwiegen, konnten bei 75 % der
kerungskonstruktionen (Lisenen, Lasteinleitungs-
Plattenbalkenbrücken (drei Brücken) die Spann-
blöcke etc.) oder eine Verstärkung der vorhande-
glieder am Querträger (teilweise nach vorheriger
nen Endquerträger notwendig. Hierbei wurden bei
Verstärkung) verankert werden. Demnach konnten
19 Brücken (59 %) zusätzliche Verankerungskon-
vorhandene Tragwerkelemente bei Plattenbalken-
struktionen eingebaut, bei vier Brücken (12 %)
brücken prozentual häufiger zur Verankerung der
wurden die vorhandenen Querträger verstärkt und
zusätzlichen Vorspannung genutzt werden als bei
bei drei Brücken (9 %) war eine Kombination aus
Hohlkastenbrücken.
Verstärkung der vorhandenen und Bau neuer Ver-
ankerungskonstruktionen erforderlich. Dagegen Von den insgesamt 28 Brücken mit gerader und
konnten nur in 16 % der Fälle (fünf Brücken) die neun Brücken mit polygonaler Spanngliedführung
vorhandenen Endquerträger ohne zusätzliche Ver- ist die Art der Verankerung bei jeweils drei Brücken
stärkung verwendet werden. Bei einer Brücke wur- nicht bekannt, sodass diese bei 25 Brücken mit ge-
de die zusätzliche Vorspannung in einen zusätzli- rader und sechs Brücken mit polygonaler Spann-
chen Ergänzungsbalken im Inneren des Hohlkas- gliedführung ausgewertet werden kann (Bild 51).
tenquerschnittes eingebunden. Unabhängig von der Spanngliedführung waren bei
den meisten Brücken (56 %, 14 Brücken mit gera-
Zusätzl. Verankerung, der Spanngliedführung bzw. 67 %, vier Brücken
3 Verstärkung der mit polygonaler Spanngliedführung) zusätzliche
5 Endquerträger
1 (9%)
(16%) Zusätzl. Verankerungs- Verankerungskonstruktionen notwendig. Ebenso
(3%) konstruktionen war in jeweils ca. 16 % der Fälle die Verankerung
4
(13%) vorh. Endquerträger, in den vorhandenen Endquerträgern ohne zusätz-
Verstärkung notwendig liche Verstärkungsmaßnahmen möglich. Somit
19 kann eine Abhängigkeit der Verankerung von der
(59%) Ergänzungsbalken
Spanngliedführung nicht festgestellt werden.
vorh. Endquerträger
3.1.4 Nutzungseinschränkungen
Bild 50: Verankerung der Spannglieder – Übersicht (Zusätzli-
che Vorspannung) Die Auswirkungen des Verfahrens auf den laufen-
den Betrieb und die Wirksamkeit der Verstärkung
können durch die Auswertung der Nutzungsein-
schränkungen zu verschiedenen Zeitpunkten un-
tersucht werden. Hierzu werden die Nutzungsein-
40
12 10
Bild 55: Brückenklassen nach der Verstärkung (Zusätzliche Kosten der Verstärkungsmaßnahme
Vorspannung) bezogen auf Brückenfläche [€/m²]
Die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Bild 56: Kosten der Verstärkungsmaßnahme bezogen auf
Stadtentwicklung (BMVBS) und der Bundesanstalt Brückenfläche (Zusätzliche Vorspannung)
für Straßenwesen (BASt) entwickelte „Strategie zur Nach HAVERESCH (2011) sind die Kosten der
Ertüchtigung der Straßenbrücken im Bestand der Verstärkungsmaßnahme für die Verstärkung mit-
Bundesfernstraßen“ (BMVBS, 2013) sieht vor al- tels extern, zentrisch geführter Spannglieder für
lem Handlungsbedarf bei allen Straßenbrücken der Brücken mit Kastenquerschnitt von 50 bis 100 €/m²
BK 60 und geringer. Waren vor der Verstärkungs- moderat. Somit kann die Mehrzahl der Verstär-
maßnahme noch 83 % der Brücken (29 Brücken) kungsmaßnahmen nach diesem Kriterium als wirt-
in die BK 60 oder geringer eingestuft waren, sind schaftlich bezeichnet werden. Ein deutlich geringe-
nach der Fertigstellung der Verstärkungen nur rer Anteil (15 %, drei Brücken) verursacht Kosten
noch 26 % der Brücken (neun Brücken) in BK 60 in Höhe von 300 bis 500 €/m² (Bild 56).
eingestuft (Bilder 54 und 55). Hierbei ist jedoch zu
berücksichtigen, dass es nicht unbedingt immer Bei nur 16 Brücken liegen gleichzeitig die Kosten
das Ziel war, mit der „Verstärkung“, die teilweise im der Verstärkungsmaßnahme und die ursprüngli-
Zuge einer Instandsetzung betrieben wurde, eine chen Baukosten der Brücke vor, sodass diese un-
Erhöhung der Brückenklasse zu erreichen. ter Berücksichtigung der Baupreisindizes nach
Tab. 1 in Relation gesetzt werden können
3.1.6 Wirtschaftlichkeit (Bild 57). Bei 81 % der betrachteten Brücken (13
Brücken) betragen die Kosten der Verstärkungs-
maßnahme unter Berücksichtigung der Preisent-
Mit den Kosten und der Dauer der vorliegenden
wicklung und Inflation weniger als 10 % der ur-
Anwendungsfälle werden nachfolgend zwei Krite-
sprünglichen Brückenbaukosten. Daher kann da-
rien einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung betrach-
von ausgegangen werden, dass die Verstär-
tet, ohne dass eine abschließende Bewertung
kungsmaßnahme im Vergleich zu einem Neubau
möglich ist.
kurzfristig in jedem Fall die kostengünstigere Alter-
native darstellt. Um einen direkten Kostenvergleich
Kosten
und den langfristigen Nutzen der beiden Varianten
Zu 21 Brücken liegen Angaben zu den Kosten der Neubau und Instandsetzung abschätzen zu kön-
Verstärkungsmaßnahme vor. Bei den übrigen Fra- nen, müsste allerdings die Restnutzungsdauer mit
gebögen liegen entweder keine eindeutigen Anga- einbezogen werden.
ben zu den Kosten vor oder die Kosten können bei
der gleichzeitigen Anwendung von mehreren ver- 10 9
schiedenen Verstärkungstechniken nicht den ein- (56%)
Anzahl der Brücken
8
zelnen Verstärkungstechniken zugeordnet werden,
sodass diese nicht für die nachfolgende Auswer- 6
4
tung herangezogen werden. Die Verteilung der 4 (25%)
2
Kosten der Verstärkungsmaßnahme bezogen auf 2 (13%) 1
0 (6%) 0
die jeweilige Brückenfläche ist in Bild 56 darge-
0
stellt. Bei dem überwiegenden Anteil der Brücken
(81 %, 17 Brücken) sind die Kosten kleiner als
100 €/m².
Kosten der Verstärkungsmaßnahme
bezogen auf Baukosten [%]
Spannglied- Überbauquerschn 12 11
(41%)
Anzahl der Brücken
führung itt
10
Polygon Hohlkast Plattenb
Gerade 8
al en alken 6
(22%) 5
Durchschnittliche 107 220 78 238 6 (19%)
1
Kosten [€/m²] (135) (228) (89) (305) 4 3
1 (11%)
Bandbreite der Kosten 30 – 466 65 – 376 15 – 310 37-466 1 1
2 0 (4%) (4%)
[€/m²] (36-708) (77-380) (16-352) (45-708)
Anzahl der Brücken 15 2 17 4 0
1
Werte in Klammern: Werte mit Baupreisindizes nach Tab. 1
auf einen fiktiven Verstärkungszeitpunkt im Jahr 2010 normiert
Dauer der Verstärkungsmaßnahme [Monate]
Die Kosten der Verstärkungsmaßnahme in Bild 58: Dauer der Verstärkungsmaßnahme (Zusätzliche
Vorspannung)
Abhängigkeit des Überbauquerschnittes zeigen,
dass bei Plattenbalken im Vergleich zu Hohlkästen Da die Dauer der Verstärkungsmaßnahme
tendenziell höhere Kosten entstehen. Die insbesondere dann von Interesse ist, wenn
durchschnittlichen Kosten der Verstärkung eines Nutzungseinschränkungen während der
Plattenbalkens mittels zusätzlicher Vorspannung Brückenverstärkung auftreten, ist in Bild 59 die
sind etwa dreimal so hoch wie bei Hohlkästen. Dauer der Verstärkung mittels zusätzlicher
Zudem zeigt auch die Bandbreite der Kosten, dass Vorspannung nur für die 13 Brücken dargestellt,
sowohl die jeweils günstigsten als auch die bei denen die Nutzung der Brücke während der
kostenintensivsten Beispiele bei den Plattenbalken Verstärkung eingeschränkt wurde. Auch hier
größere Kosten als bei den Hohlkästen beträgt in mehr als der Hälfte der untersuchten
verursachen. Diese Kostenunterschiede sind nach Anwendungsfälle (85 %, 11 Brücken) die Dauer
HAVERESCH (2011) vor allem auf den bei der Verstärkungsmaßnahme weniger als acht
Plattenbalkenbrücken häufig größeren Bedarf an Monate; bei zwei Brücken (je 8 %) betrug die
Baubehelfen und aufwändigeren Anker- und Verstärkungsdauer allerdings länger als ein Jahr
Umlenkkonstruktionen zurückzuführen. Allerdings bzw. länger als zwei Jahre (Bild 59).
ist auch hier die Datengrundlage für die
Verstärkung einer Plattenbalkenbrücke mit nur vier
Brücken sehr gering (Tab. 4).
44
8 7
(53%) 4
Anzahl der Brücken
7 3
Bild 59: Dauer der Verstärkungsmaßnahme bei Brücken mit Bild 60: Brückenlänge (Querkraftverstärkung)
Nutzungseinschränkungen infolge der Verstärkung
(Zusätzliche Vorspannung) 4
3
Überbauart
2
Alle sieben Brücken, die mittels Schubstangen
bzw. Stabspanngliedern verstärkt wurden, weisen
Hohlkastenquerschnitte auf. 1
1960
1965
1970
1975
1980
1985
1990
1 1 außen am Steg
(14%) (17%)
Überbauschäden 4
5 (67%) innen am Steg
(72%)
Nutzungsänderung
3.2.4 Nutzungseinschränkungen
ursprüngliche Brückenklasse
Brückenklasse infolge Nachrechnung
Brückenklasse nach der Maßnahme
5
BK 60/30
Brückenklasse
4
BK60
Nutzungseinschränkungen BK30/30
3
BK45
2
Bild 68: Nutzungseinschränkungen (Querkraftverstärkung)
BK30
1
0
3.2.5 Veränderung der Brückenklassen
5
(Bild 72).
4
3 5
1 Brückenklasse:
2 (71%) (14%) 2 BK 30
2 (29%)
1
(29%) BK 45
0 2
Erhöhung der Gleichbleibende (29%)
BK 60
Brückenklasse Brückenklasse
2
(29%) BK 60/30
Bild 69: Auswirkung der Verstärkungsmaßnahme auf die
Brückenklasse (Querkraftverstärkung)
Bild 71: Brückenklassen vor der Verstärkung infolge
In Bild 70 sind die ursprünglichen Brückenklassen Nachrechnung (Querkraftverstärkung)
der sieben mit Schubstangen, Stabspanngliedern
oder Schublaschen verstärkten Brücken, die
Brückenklassen infolge Nachrechnung und die 1 Brückenklasse:
Brückenklassen nach der Verstärkungsmaßnahme (14%) BK 45
dargestellt. Wie in Kapitel 3.2.4 beschrieben, 1
(14%) BK 60
wurde die Brückenklasse von drei Brücken infolge 4
einer Nachrechnung zurückgestuft (Brücken 1, 5 (57%)
1 BK 30/30
und 7). Während bei zwei dieser Brücken durch die (14%)
Verstärkung die ursprüngliche Brückenklasse BK 60/30
wieder hergestellt werden konnte (Brücken 1 und
7), blieb bei einer Brücke (Brücke 5) die Bild 72: Brückenklassen nach der Verstärkung
Rückstufung der Brückenklasse auch nach der (Querkraftverstärkung)
Verstärkung bestehen. Während die Brücken 1 bis
48
3.2.6 Wirtschaftlichkeit 3
2
2
Die Kosten für die Verstärkungsmaßnahme 2 (67%)
bezogen auf die Baukosten unter Berücksichtigung
der Baupreisindizes nach Tab. 1 sind in Bild 74 1
(33%)
1
dargestellt. Die bezogenen Kosten betragen
15-20 % (eine Brücke, 33 %) bzw. 25-30 % (zwei 0 0 0
Brücken, 67 %) der ursprünglichen Baukosten. Wie 0
schon bei der Auswertung der zusätzlichen
Vorspannung erwähnt, müsste zur Abschätzung
Dauer der Verstärkungsmaßnahme
eines direkten Kostenvergleichs und dem [Monate]
langfristigen Nutzen der beiden Varianten Neubau
Bild 75: Dauer der Verstärkungsmaßnahme
und Instandsetzung die Restnutzungsdauer und
(Querkraftverstärkung)
die Preisentwicklung mit einbezogen werden. Da
keine Angaben zur Restnutzungsdauer der
Brücken gemacht wurden, kann dieser Vergleich 3.3 Aufbeton mit Verdübelung
jedoch nicht erfolgen.
3.3.1 Bestandsaufnahme:
Beispiele Brückenverstärkungen
1935
1940
1945
1950
1955
1960
1965
1970
Die weiteren zwei Brücken weisen 2- und 3-stegige
Plattenbalken als Überbauquerschnitt auf. Baujahr
0
<10 10-20 20-30 30-40 40-50
2
Brückenlänge [m] (33%) Traglasterhöhung
(50%)
3
2
(33%)
2
1
Bild 79: Gründe für die Verstärkung
(17%) (Aufbeton mit Verdübelung)
1
0 3.3.3 Ausführungsdetails
5-10 10-20 20-30
Mittlere Stützweite [m] Bezüglich der Ausführung der Verstärkung mittels
Aufbeton mit Verdübelung sind die Stärke der
Bild 77: Mittlere Stützweiten (Aufbeton mit Verdübelung)
Ortbetonschicht, die verwendete Betongüte und
50
BK 60
3.3.4 Nutzungseinschränkungen
BK 30/30
3.3.6 Wirtschaftlichkeit 4
2 4
3 3
Anzahl der Brücken
(50%)
2 (50%) (50%)
1 1 3
(25%) (25%)
1 2
0 1
Überbauart 2
1965
1970
1975
1980
die Brückenlängen und mittleren Stützweiten der
vorliegenden Anwendungsfälle gegeben. Die Baujahr
Gesamtlängen der Brücken liegen zwischen 160
Bild 88: Brückenbaujahre (Bewehrung in Nuten)
und ca. 420 m. Die Einzelstützweiten betragen
dabei zwischen 23 und ca. 42 m.
3.4.2 Gründe für die Verstärkungsmaßnahme
4
Anzahl der Brücken
Spritzbeton erreicht. Die Besonderheit bei dieser Gemäß den Angaben der Fragebögen betrug die
Anwendung lag darin, dass aufgrund einer nicht Ausführungsdauer zwischen 2 und ca. 6 Monaten.
möglichen Sperrung der Brücke während der Eine Nutzungseinschränkung in Form der
Verstärkungsmaßnahme Bauwerksschwingungen Verlegung von Fahrspuren war lediglich im Fall der
zulässig bzw. tolerierbar sein mussten. Brückenverbreiterung gegeben, was jedoch nicht
zwingend der Verstärkung durch zusätzliche
3.4.4 Nutzungseinschränkungen Bewehrung in Nuten geschuldet sein muss,
sondern eher den umfangreichen Arbeiten im
Die Beeinflussungen des laufenden Betriebes Bereich der Fahrbahnplatte zuzuschreiben ist.
durch die Bauausführung und die Effizienz der
Verstärkung werden in Form einer Auswertung der 3.5 Aufgeklebte CFK-Lamellen
Nutzungseinschränkungen zu verschiedenen
Zeitpunkten untersucht. 3.5.1 Bestandsaufnahme:
Vor der Maßnahme gab es bei keiner der Beispiele Brückenverstärkungen
untersuchten Brücke Nutzungseinschränkungen.
Zur Verstärkung mittels schlaff aufgeklebter CFK-
Während der Durchführung der Maßnahme musste Lamellen liegen insgesamt neun Anwendungsfälle
bei einer Brücke vorrübergehend eine Fahrbahn in vor. Bei zwei der aufgeführten Beispiele ist
das Nachbarfeld verlegt werden. anzumerken, dass die Verstärkung notwendig war,
Nach der Maßnahme gab es ebenfalls bei keiner um Zugangsöffnungen in den Bodenplatten von
der Brücken Nutzungseinschränkungen. Hohlkastenquerschnitten herzustellen. Diese
wurden zum einen für den Einbau zusätzlicher
3.4.5 Veränderung der Brückenklassen externer Spannglieder, zum anderen um eine
generelle Zugänglichkeit im Rahmen einer
Die Effizienz der Verstärkung wird im Folgenden Bauwerksprüfung zu schaffen, benötigt. Bei einem
anhand eines Vergleiches der Brückenklassen vor weiteren Anwendungsfall wurde das Verfahren in
und nach der Verstärkung bewertet. Bei einer Kombination mit einer zusätzlichen
Brücke konnte durch die lokale Verstärkung einer Verstärkungsmethode (Aufbeton mit Verdübelung),
defizitären Koppelfuge eine Erhöhung der auf die in Kapitel 3.3.3 näher eingegangen wurde,
Brückenklasse infolge der Nachrechnung erzielt angewendet. Nachfolgend wird eine Klassifizierung
werden (von BK 60 auf BK 60/30). Bei den der eingegangenen Anwendungsfälle bezüglich
weiteren beiden Brücken blieb die Brückenklasse ihrer Überbauart, der Brückenlänge, der mittleren
unverändert (BK 60). Stützweite sowie der Baujahre vorgenommen.
Überbauart
3.4.6 Wirtschaftlichkeit
Die Überbauquerschnitte der verstärkten Brücken
Kosten sind wie in Bild 89 dargestellt auf Hohlkasten-,
Rahmen-, Plattenbalken- und Plattenquerschnitt
Da in den vorliegenden Beispielen das Verfahren
verteilt.
entweder lokal (zwei Brücken) bzw. im Zuge der
Verbreiterung des gesamten Teilbauwerkes
angewendet wurde, ist eine Bewertung in Bezug
auf die Brückenfläche bzw. auf die Baukosten
wenig repräsentativ.
2
Bei der Anwendung zur Koppelfugensanierung 3 (22%) Plattenbalkenbrücke
Baukosten. 3 Rahmenbrücke
1
(11%) (34%)
Dauer
Nachfolgend werden die Dauer der
Verstärkungsmaßnahme und die möglicherweise
Bild 89: Überbauquerschnitte (Aufgeklebte CFK-Lamellen)
damit verbundene Nutzungseinschränkung als ein
weiterer Aspekt der
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung heran-gezogen.
54
Brückenlänge und mittlere Stützweite Auf Grundlage der Fragebögen sowie der
zugehörigen Bauwerksbücher werden in den
Die Bilder 90 und 91 geben einen Überblick über
folgenden Kapiteln die Beispiele der
die Brückenlängen und die mittleren Stützweiten
Brückenverstärkungen mit schlaff aufgeklebten
der vorliegenden Anwendungsfälle. Es liegen
CFK-Lamellen anhand verschiedener Kriterien
Anwendungsfälle zu Brücken mit einer
(Nutzungseinschränkungen, Brückenklasse, etc.)
Gesamtlänge von bis zu annähernd 800 m mit
ausgewertet. Eine der neun mit aufgeklebten CFK-
Einzelstützweiten zwischen 20 und 55 m vor.
Lamellen verstärkten Brücken wurde zusätzlich
mittels Aufbeton mit Verdübelung verstärkt, sodass
5 für diese Brücke jeweils nur die Kombination dieser
4
Anzahl der Brücken
(45%)
4 und teilweise weiterer, zusätzlicher
3
Verstärkungsmaßnahmen (zusätzliche externe
Vorspannung, Aufbeton mit Verdübelung) bewertet
2 werden kann.
1 1 1 1 1
(11%) (11%) (11%) (11%) (11%)
1
0 3.5.2 Gründe für die Verstärkungsmaßnahme
Tragfähigkeitsdefizit
2 2 4
(22%)
Anzahl der Brücken
2 Änderung des
1 (22%) Tragsystems
1955
1960
1965
1970
1975
1980
(Aufgeklebte CFK-Lamellen)
Baujahr
3.5.3 Nutzungseinschränkungen
Bild 92: Brückenbaujahre (Aufgeklebte CFK-Lamellen)
Vor der Maßnahme waren laut den Angaben in
den Fragebögen zwei Brücken in ihrer Nutzung
55
eingeschränkt, was sich in Form einer Fahrbahnei- und jeweils eine Brücke der Brückenklasse 30
Fahrbahneinengung (eine Brücke) sowie der bzw. 30/30 (Bild 95) zugeordnet. Die Zugehörigkeit
Sperrung für Schwerverkehr über 63 t (eine der Brückenklassen, die mit der Verstärkung erzielt
Brücke) äußerte. wurde, ist in Bild 96 dargestellt.
Während der Maßnahme musste an zwei Brücken
aufgrund der Bauarbeiten eine Vollsperrung
vorgenommen werden. Die weiteren Maßnahmen
1 1 Brückenklasse:
erfolgten ohne nennenswerte Beeinträchtigungen, (11%) (11%)
bzw. entsprechende Angaben wurden nicht BK 30
gemacht. BK 60
Nach der Durchführung der Maßnahme ist die BK 30/30
bereits zuvor existierende Einschränkung
(Sperrung für Schwerverkehr) aufrechterhalten 7
worden. (78%)
Dauer 4
5 (63%) 3
4
2
3 2 1 1 1
(25%) 1 (33%) (33%) (33%)
2 1
(12%)
1
0 0 0 0 0
0
<30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80
Mittlere Stützweite [m]
Dauer der Verstärkungsmaßnahme
[Monate] Bild 99: Mittlere Stützweiten (Eingeschlitzte CFK-Lamellen)
3.6.1 Bestandsaufnahme: 2
Anzahl der Brücken
Beispiele Brückenverstärkungen
Überbauart 0
1965
1970
1975
1980
1985
1990
1995
DIN EN 14487-2: Spritzbeton –Teil 2: Ausführung; IVÁNYI, G.; BUSCHMEYER, W.: Arbeitsfugen mit
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Spritzbetonkonstruktionen, Deutsches Institut IVÁNYI, G.; FASTABEND, M.; LARDI, R.; PELLE,
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60
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beiden Eisenbahnbrücken A13. Beton- und
Stahlbetonbau 105, 2010, Heft 5, S. 324-329
Anhang
Erfahrungssammlung
„Verstärken von Betonbrücken“
I
Inhaltsübersicht
1 Zusätzliche Vorspannung
3.1 Aufbeton mit Verdübelung im Zuge e iner Gesamtinstandsetzung und zur Erhöhung der Br ü-
ckenklasse .......................................................................................................................................... 121
3.2 Aufbeton mit Verdübelung zur Erhöhung der Brückenklasse im Zug e einer G esamt-
instandsetzung eines Dreifeldträgers ................................................................................................. 129
3.3 Aufbeton mit Verdübelung im Rahmen einer temporären Instandsetzung einer Hohlkörperplat-
te......................................................................................................................................................... 137
IV
4.1 Verstärkung einer Koppelfuge durch Zusatzbewehrung in Nuten im Zuge einer Gesamtin-
standsetzung ...................................................................................................................................... 149
4.2 Verbreiterung der Fahrbahn unter Einsatz von Zusatzbewehrung in Nuten in den Endfeldern ....... 155
4.3 Zusatzbewehrung in Nuten zur Verstärkung der Koppelfuge ............................................................ 159
5 Aufgeklebte CFK-Lamellen
7 Sonderlösungen
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 30,0 + 6 x 37,0 + 30,0 = 282,0 m
1.2 Zahl der Felder: 8
1.3 Breite zwischen den Geländern: 2 x 14,75 = 29,5 m
1.4 Brückenfläche: 2 x 4160 = 8320 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072) bzw. Einordnung
nach Nachrechnung gemäß Nach-
rechnungsrichtlinie unter Berücksichti-
gung der Verstärkungsmaßnahmen:
Nachweisklasse B für ein Ziellast-
niveau LM 1 (DIN Fachbericht 102)
1.8 Baujahr: 1974 - 1977
1.9 Baukosten insgesamt: TBW 1: 3.170.500 DM ≙ 1.621.051 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 390 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl
BSt 42/50 RK (III K) (fyk = 420 N/mm²), Spann-
stahl längs in Platte oben und unten sowie quer
in Fahrbahnplatte: Einzelspannglieder
ø = 36 mm (fp0,2k = 1100 N/mm²,
fpk = 1350 N/mm²)
In der Beurteilung der Dauerhaftigkeit der vorge- und Mängel an Kappen, Übergangskonstruktio-
spannten Bewehrung nach der Handlungsan- nen, Bauwerksentwässerung, Brückenausrüs-
weisung der Bundesanstalt für Straßenwesen tung, etc., jedoch keine Schäden an den Spann-
(BASt) für die im Taktschiebeverfahren herge- gliedern festgestellt.
stellte Brücke (Bilder 1 und 2) zeigte sich, dass Bei einer anschließenden detaillierten Scha-
die zulässigen Spannstahlspannungsänderun- densaufnahme wurde im Hohlkasteninneren an
gen in den Koppelfugen nicht eingehalten waren. der Bodenplatte unter einer Betonabplatzung ein
Nach dem Flussdiagramm der Handlungsanwei- korrodiertes Längsspannglied mit abgerostetem
sung wurde eine Verstärkung erforderlich. Hüllrohr entdeckt (Bild 3). Auch an weiteren Stel-
Bei der routinemäßigen Brückenhauptprüfung len wurden Betonschäden im Bereich der
wurden u.a. zahlreiche Betonschadstellen, Hohl- Spannglieder festgestellt. Als Schadensursache
stellen, Abplatzungen mit freiliegender Beweh- wurde eindringendes Wasser vermutet.
rung an den Über- und Unterbauten, Schäden
Während der Ausführung der Instandsetzungs- kung der Spannglieder um den planmäßigen und
maßnahmen wurden an denjenigen Stellen, an unplanmäßigen Umlenkwinkel erfolgt über PE-
denen Stahlbetonschäden im Bereich von Umlenkhalbschalen, wobei die Kontaktflächen
Spanngliedern festgestellt wurden, die entspre- zwischen dem PE-Hüllrohr der externen Vor-
chenden Spannglieder freigelegt und deren Zu- spannung und der PE-Umlenkhalbschale mit Si-
stand genau untersucht. Auf Grundlage der Er- likon-Gleitfett beschichtet wurden (Bild 9).
gebnisse dieser Untersuchungen wurden an- Neben der Verstärkung der Brücke mit zusätzli-
schließend weitere Verstärkungsmaßnahmen chen Spanngliedern wurde eine vollständige In-
auf Grundlage der Handlungsanweisung der standsetzung der Bauwerke (Betoninstandset-
BASt ausgearbeitet und ausgeführt. zung, Erneuerung der kompletten Deckschicht,
Die geschädigten Überbauten und insbesondere Außenkappenerneuerung inkl. Geländer und
deren Koppelfugen wurden durch den Einbau Schutzplanke, Erneuerung der Übergangskon-
zusätzlicher externer Vorspannung verstärkt. In struktionen mit Endquerträger, etc.) durchge-
jedem Überbau wurden vier zentrische Spann- führt. Vorhandene Risse an den Koppelfugen mit
glieder mit einer zulässigen Vorspannkraft von je einer Rissbreite von mehr als 0,1 mm wurden
2160 kN ergänzt (Bild 4). Zur Verankerung der mit Epoxidharz kraftschlüssig verfüllt. Zudem
zusätzlichen Spannglieder wurde die bestehen- wurde an den Koppelfugen ein Oberfächen-
de Kammerwand mit Druckwasserstrahlen unter schutzsystem (OS-DII nach ZTV-ING) über eine
Erhalt der Bewehrung abgebrochen (Bild 5). Breite von jeweils 1 m aufgebacht. Zuletzt wurde
Hierbei wurden die bestehenden Spannköpfe als Grundlage für eine Mengenermittlung für den
vorsichtig freigelegt, beschichtet und abgesan- geplanten elektrochemischen Chloridentzug eine
det. Anschließend wurde eine neue Kammer- erweiterte, qualifizierte Zustandsuntersuchung
wand hergestellt, an der die zusätzlichen der Hohlkasten-Bodenplatte durchgeführt. Diese
Spannglieder verankert wurden (Bilder 6, 7 und erfolgte vorwiegend mit zerstörungsfreien Mes-
8). Für die Durchführung der zusätzlichen sungen (Ruhepotential, Oberflächenwiderstand,
Spannglieder durch die bestehenden Stützquer- Betonüberdeckung). Auf Grundlage der Ergeb-
träger wurden Kernbohrungen erstellt, welche nisse wurde schließlich an ausgewählten Stellen
mit einem Oberflächenschutzsystem (OS-DII ein elektrochemischer Chloridentzug durchge-
nach ZTV-ING) versehen wurden. Die Umlen- führt.
Folgerungen
Durch die Instandsetzungsmaßnahme wurden gen verstärkt. Hierdurch wurden die Überbauten
die festgestellten Schäden und die erkennbaren insgesamt hinsichtlich Gebrauchstauglichkeit
Schadensursachen beseitigt und die Koppelfu- und Dauerhaftigkeit aufgewertet.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 36 + 4 x 42 + 36 = 240 m
1.2 Zahl der Felder: 6
1.3 Breite zwischen den Geländern: 2 x 14,75 = 29,50 m
1.4 Brückenfläche: 2 x 3540 = 7080 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072) bzw. Einordnung
nach Nachrechnung gemäß Nach-
rechnungsrichtlinie unter Berücksichti-
gung der Verstärkungsmaßnahmen:
Nachweisklasse B für ein Ziellast-
niveau LM 1 (DIN Fachbericht 102)
1.8 Baujahr: 1975 - 1977
1.9 Baukosten insgesamt: TBW 1: 3.000.000 DM ≙ 1.533.876 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 433 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl
BSt 42/50 RK (IIIK) (fyk = 420 N/mm²); interne
Längsvorspannung exzentrisch (entsprechend
Momentenverlauf) und interne Quervorspannung
(fp0,2k = 1450 N/mm², fpk = 1600 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Bn 350 (entspricht C25/30);
Pfeilerkopf B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl BSt 42/50 RK (IIIK) (fyk = 420N/mm²)
3.3 Widerlager: Bn 250 (entspricht C20/25);
Betonstahl BSt 42/50 RK (IIIK) (fyk = 420N/mm²)
Bei einer Beurteilung der Dauerhaftigkeit nach freigelegt, sodass erkennbar wurde, dass an der
der Handlungsanweisung der BASt zeigte sich 1. Schadstelle die Spanndrähte stark korrodiert
für die im Taktschiebeverfahren hergestellte waren und insgesamt sechs Drähte der drei
Brücke (Bilder 1 und 2), dass die zulässigen Spannglieder mit je zwölf Spanndrähten voll-
Spannstahlspannungsänderungen in den Kop- ständig durchgetrennt waren. An der 2. Schad-
pelfugen nicht eingehalten waren und nach dem stelle waren die Spanndrähte teilweise stark kor-
Flussdiagramm der Handlungsanweisung eine rodiert.
Verstärkung erforderlich wurde. Auf Grundlage der geprüften und freigegebenen
Bei der routinemäßigen Brückenhauptprüfung Berechnung von 1977 wurde eine statische Be-
wurden neben zahlreichen Betonschadstellen, urteilung der Tragfähigkeit durchgeführt. Unter
Hohlstellen, Abplatzungen mit freiliegender Be- der Annahme, dass 50 % der Spannglieder in
wehrung an den Über- und Unterbauten (Bild 3), der Bodenplatte ausfallen, wurde auf der Grund-
Schäden und Mängeln an Kappen, Übergangs- lage der alten Schnittkraftermittlung nachgewie-
konstruktionen, Bauwerksentwässerung, Brü- sen, dass die erforderliche Tragfähigkeit mit ei-
ckenausrüstung, etc. am Teilbauwerk 2 auch ner Sicherheit von 1,75 in den Mittelfeldern ge-
zwei Schäden an den in der Bodenplatte verleg- geben ist. In den Endfeldern war die erforderli-
ten zentrischen Spanngliedern festgestellt che Sicherheit im Grenzzustand der Tragfähig-
(Bild 4). Die betreffenden Stellen wurden weiter keit mit 1,63 geringfügig unterschritten.
Die geschädigten Überbauten und insbesondere Zwischen den Achsen 3 und 4 wurden zwei zu-
deren Koppelfugen wurden durch den Einbau sätzliche Spannglieder eingebaut, die in zusätz-
zusätzlicher externer Vorspannung verstärkt. In lichen Fahrbahnplattenträgern verankert wurden
jedem Überbau wurden vier (bzw. zwischen den (Bild 12). Hierzu wurde die Kontaktfläche durch
Achsen 3 und 4 sechs) zentrische Spannglieder HDW-Strahlen bis zu einer Rautiefe von 3 mm
ergänzt (Bilder 5 bis 8). Zur Endverankerung der aufgeraut. Analog zur Erstellung der Endquer-
zusätzlichen Spannglieder wurden zusätzliche träger wurden Öffnungen in der Fahrbahnplatte
Endquerträger in den Hohlkästen eingebaut (Bil- zum Einbringen und Verdichten des Betons her-
der 9 und 13). Hierzu wurde die Kontaktfläche im gestellt, die nach der Betonage wieder ge-
Bestandsbauwerk durch HDW-Strahlen profiliert, schlossen wurden. Die Fahrbahnplattenträger
wobei jede Nut eine Tiefe von ca. 20 mm auf- wurden mit jeweils zwei Einzelspanngliedern ho-
wies. Ferner wurden Öffnungen in der Fahr- rizontal in Brückenquerrichtung vorgespannt,
bahnplatte zum Einbringen und Verdichten des wobei die seitliche Verankerung anschließend in
Betons hergestellt, die nach der Betonage unter Spritzbeton eingebettet wurde (Bild 12).
Erneuerung der Abdichtung wieder geschlossen Für die Durchführung der zusätzlichen Spann-
wurden. Zuätzlich wurden in den Endquerträgern glieder durch die bestehenden Stützquerträger
jeweils zwölf vertikale Einzelspannglieder ohne wurden Kernbohrungen erstellt, die mit einer Be-
Verbund eingebaut, die über Stahlplatten in der schichtung versehen wurden. Die Umlenkung
Fahrbahn- und Bodenplatte verankert wurden der Spannglieder erfolgt über PE-Umlenk-
(Bilder 10 und 11). Die Führung der Längs- halbschalen, wobei die Kontaktflächen zwischen
spannglieder in den Endquerträgern erfolgt dem PE-Hüllrohr der externen Vorspannung und
durch ein PE-Aussparungsrohr und über PE- der PE-Umlenkhalbschale mit Silikon-Gleitfett
Umlenkhalbschalen. beschichtet wurden (Bilder 14 und 15).
Folgerungen
Durch die Instandsetzungsmaßnahme wurden gen verstärkt. Hierdurch wurden die Überbauten
die festgestellten Schäden und die erkennbaren insgesamt hinsichtlich ihrer Gebrauchstauglich-
Schadensursachen beseitigt und die Koppelfu- keit und Dauerhaftigkeit aufgewertet.
Bild 3: Betonabplatzungen
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 41,0 + 2 x 54,0 + 35,0 = 184,0 m
1.2 Zahl der Felder: 4
1.3 Breite zwischen den Geländern: 19,5 + 19,25 = 38,75 m
1.4 Brückenfläche: 3588 + 3542 = 7130 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1978 - 1982
1.9 Baukosten insgesamt: 11.243.000 DM ≙ 5.748.455 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 806 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl: BSt 42/50
RU (IIIU) (fyk = 420N/mm²);
interne Längsvorspannung exzentrisch
(entsprechend Momentenverlauf) und interne
Quervorspannung in Endquerträger
(fp0,2k = 1500 N/mm², fpk = 1700 N/mm²); interne
Quervorspannung in Fahrbahnplatte
(fp0,2k = 1080 N/mm², fpk = 1230 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl: BSt 42/50
RU (IIIU) (fyk = 420N/mm²)
3.3 Widerlager: Bn 350 (entspricht C25/30); Betonstahl:
BSt 42/50 RU (IIIU) (fyk = 420N/mm²)
4. Baugrund -
Bei Arbeiten im Rahmen eines Forschungs- den Stegen des Hohlkastens zerstört. Die
projektes wurden am Überbau des TBW 1 Schadensstelle liegt ca. 6,75 m entfernt von
(Bild 1) im Feld C-D durch Bohrungen mit einem Stütze C in Richtung Stütze D im Bereich der
Durchmesser von 65 mm je drei Spannglieder in durch die Koppelfuge aufgefächerten Spann-
gliedlagen (Bild 2). Die untersten Spannglieder Zeit vorgesehenen Lastfallkombination Zug-
wurden vollständig druchtrennt. spannungen auf, die nach Norm nicht zulässig
Eine kurzfristige, qualitative Einschätzung der waren. Bei diesem Nachweis wurden die
Tragfähigkeit des Überbaus auf Grundlage der ständigen Lasten plus 80 % der Verkehrslasten
geprüften Bestandsunterlagen ergab, dass die der BK 60 angesetzt, obwohl die Brücke laut
Bruchsicherheit des geschädigten Querschnitts Bauwerksbuch in die BK 60/30 einzuordnen war.
für die BK 60 gewährleistet ist, selbst wenn die Der Temperaturlastfall wurde nicht berück-
geschädigten Spannglieder über die gesamte sichtigt.
Brückenlänge als vollständig ausgefallen Als Nutzungseinschränkung infolge des
betrachtet wurden. Beim Nachweis der Schadens ergab sich eine Sperrung der Brücke
Spannungen im Gebrauchszustand traten unter für Schwertransporte. Diese wurde nach der
der Annahme, dass die drei Spannglieder nicht Instandsetzung wieder aufgehoben.
mehr wirksam waren, unter der zur damaligen
Da eine Relativbewegung zwischen Spannstahl- eine externe Vorspannung zwischen den Achsen
anschnitt und dem umgebenden Beton nicht zu C und E ergänzt, die im Bereich zwischen den
erkennen war, wurde für die Normalspannungs- Achsen C und D aus vier Spanngliedern und im
nachweise davon ausgegangen, dass die Kraft bereich zwischen den Achsen D und E aus zwei
in den Spanngliedern von den Fehlstellen über Spanngliedern besteht. In TBW 2 wurde im
Verbund vom Spannstahl in den Beton Endfeld zwischen den Achsen D und E eine
übertragen wird. Für die Krafteinleitung von externe Vorspannung, bestehend aus zwei
glatten Spanndrähten in Beton gibt es keine Spanngliedern, ergänzt (Bilder 3 bis 5). Zur
normative Vorgabe. Als Verbundspannung Verankerung der zusätzlichen Vorspannung
wurde die zulässige Verbundspannung für glatte wurden an den vorhandenen Stütz- und End-
Bewehrungsstähle BSt 500/550 in Beton B45 querträgern bewehrte Vorsatzschalen ergänzt.
(entspricht C35/45) aus DIN 1045 (Dezember Hierzu wurden alle mit der Verstärkung in
1978) herangezogen. Bei den Nachweisen im Berührung kommenden Oberflächen auf
rechnerischen Bruchzustand wurde von einem Fehlstellen und Schäden untersucht und
vollständigen Ausfall der geschädigten Spann- instandgesetzt. Die Bewehrung der zusätzlichen
glieder ausgegangen. Vorsatzschalen wurde am Bestandsbauwerk
Zusätzlich zur Planung der erforderlichen verankert. Hierzu waren vor dem Bohren der
Maßnahmen zur Schadensbeseitigung wurde Ankerlöcher die vorhandene Bewehrung, die
der Auftrag erteilt, das Bauwerk nach der vorhandenen Stegspannglieder, sowie die
Handlungsanweisung der BASt zur Beurteilung vorhandenen Querspannglieder in der Fahr-
der Dauerhaftigkeit vorgespannter Bewehrung bahnplatte lagemäßig zu orten, um eine
zu untersuchen. Aufgrund der ständig Beschädigung derselben ausschließen zu
wachsenden Verkehrsbelastung, insbesondere können. Alle Aufrau- und Abbruchflächen waren
aus Schwerverkehr, waren außerdem in einem nachzustrahlen und alle Berührungsflächen von
nächsten Schritt erforderliche Maßnahmen zum neuem und altem Beton ausreichend vorzu-
Wiedererreichen der Brückenklasse 60/30 nässen, sodass der neue Beton auf mattfeuchter
aufzuzeigen. In den Bestandsunterlagen war die (alter) Betonoberfläche aufgebracht werden
statische Berechnung nicht vollständig enthalten, konnte. Die Verankerung der zusätzlichen
sodass im Rahmen der Instandsetzungsplanung Spannglieder erfolgte schließlich über Stahl-
auf Grundlage der in den Ausführungsplänen platten, die Durchführung durch die Stütz- und
angegebenen Abmessungen und Spannglied- Endquerträger erfolgte durch PE-Aussparungs-
lagen die Schnittkräfte neu ermittelt werden rohre (Bild 5). Hierzu wurden Kernbohrungen in
mussten. Zur Kalibrierung des Sytems wurden Richtung der ankommenden Spannglieder
die Auflagerkräfte aus der Bestandsstatik angeordnet, die anschließend kraftschlüssig mit
herangezogen. Epoxidharz verfüllt und außenseitig mit PUR-Kitt
abgedichtet wurden.
Im TBW 1 wurden die Kernbohrungen im
Bereich der Schadstelle verfüllt, und es wurde
Folgerungen
Die Brücke wurde erfolgreich verstärkt, sodass wieder aufgehoben werden konnten. Zudem
die durch den Schaden entstandenen konnte die Brücke nach der Verstärkung wieder
Nutzungseinschränkungen in Form von einer in die Brückenklasse 60/30 eingestuft werden.
Sperrung der Brücke für Schwertransporte
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 43,50 + 3 × 57,80 + 43,50 = 260,40 m
1.2 Zahl der Felder: 5
1.3 Breite zwischen den Geländern: 15,48 + 15,68 = 31,16 m
1.4 Brückenfläche: 4031 + 4083 = 8114 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1967
1.9 Baukosten insgesamt: 2 x 3.279.668 DM ≙ 3.353.735 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 413 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl BSt IIIb (fyk = 400 N/mm²);
Spannstahl längs in Hohlkastenstegen und
Spannstahl quer in Fahrbahnplatte
(fp0,2k = 1230 N/mm², fpk = 1375 N/mm²)
4. Baugrund -
Der bauliche Zustand der Überbauten sowie die Nachweise der Gebrauchstauglichkeit als auch
Ergebnisse einer Nachrechnung für die der Tragfähigkeit nicht durchgehend geführt
Brückenklasse 60/30 erforderten zusätzliche werden konnten. Für beide Fälle wurden
Überwachungs- und Prüftätigkeiten, bei denen teilweise wesentliche Defizite festgestellt, die
folgende Mängel an den Überbauten aufgedeckt eine Verstärkung dringend erforderlich machten.
wurden: Es bestanden gravierende Beton- Neben der sogenannten Koppelfugen-
schäden wie Betonabplatzungen und Kiesnester problematik wurden Spannungsdefizite verzeich-
besonders im Bereich der Endfelder sowie net. Zudem war keine ausreichende Querkraft-
Aussinterungen an der Innen- und Außenseite tragfähigkeit gegeben. Die rechnerische
insbesondere auch im Bereich der Koppelfugen. Untersuchung der Koppelfugen für die Brücken-
Neben Netzrissen an der Oberfläche, Rissen an klasse 60/30 gemäß der Handlungsanweisung
Spannnischen, Längsrissen in den Bodenplatten zur Beurteilung der Dauerhaftigkeit vorgspannter
und Schrägrissen im Bereich der Stützen wurden Bewehrung von älteren Spannbetonüberbauten
an den insgesamt vier Koppelfugen Risse mit ergab, dass die geforderten Schwingbreiten
Rissöffnungen zwischen 0,2 und 0,4 mm, in nach Stufe II nicht eingehalten werden konnten
Einzelbereichen bis zu 0,5 mm, festgestellt. An und somit im Sinne der Handlungsanweisung ein
den Stegflächen im Bereich der Querträger Ermüdungsversagen nicht ausgeschlossen
wurden korrodierte Querschnittsflächen der werden konnte.
Spannlitzen festgestellt. Da in diesem Bereich Aufgrund des ungewöhnlich hohen Grades an
infolge mangelnder Betonüberdeckung die Vorschädigungen wurde bei Teilbauwerk 1 von
Spannlitzen über viele Jahre der Witterung einer Notinstandsetzung abgesehen und
ausgesetzt waren, waren tiefer führende umgehend eine Erneuerung dieses Überbaus
Korrosionen an den Spanngliedern nicht vorgenommen. Die Verstärkung erfolgte daher
auszuschließen. Aufgrund zu geringer oder nur für das Teilbauwerk 2, sodass das TBW 2
fehlender Betondeckung lag die Bewehrung im während der Erneuerung des TBW 1 einen 4+0-
Inneren der Hohlkästen frei und war korrodiert. Verkehr aufnehmen konnte.
Die Nachrechnung der Überbauten für die
Brückenklasse 60/30 ergab, dass sowohl die
Die Verstärkungsmaßnahmen erfolgten im Sinne den Eingriff in den Bestand weitestgehend auf
einer sogenannten Notinstandsetzung. Dabei das nur unbedingt Erforderliche reduzieren.
wurde die Brücke bei einer definierten Rest- Es wurden in Längsrichtung vier externe
nutzungsdauer von ca. zehn Jahren auf Litzenspannglieder (VT CMM 4×04-150D) ohne
Brückenklasse 60/30 ertüchtigt. Gleichzeitig Verbund mit einer maximalen Vorspannkraft von
wurden alle bekannten Schäden, die die jeweils 2974 kN zentrisch eingebaut (Bild 1). Die
uneingeschränkte Nutzung der Brücke nochmals Spannglieder wurden an den beiden Enden der
behindern könnten, unter Beachtung der Brücke (Achsen 10 und 60) stegnah in
Prämisse beseitigt, dass Beton-Instand- massiven, quer vorgespannten Ankerblöcken
setzungsarbeiten nach ZTV-ING soweit wie verankert (Bild 2). Die Quervorspannung der
möglich auf einen minimalen Umfang zu 5,5 m langen Ankerblöcke zur Verankerung von
beschränken waren. Im Mittelpunkt der jeweils zwei Längsspanngliedern bestand laut
Planungstätigkeit stand daher die Frage, wie bei Entwurfsplanung aus zwölf Stabspanngliedern
einer Notinstandsetzung mit einer durchaus mit einem Durchmesser von 36 mm, die durch
überschaubaren Restnutzungsdauer von ca. Kernbohrungen mit einem Durchmesser von
zehn Jahren eine Optimierung der 51 mm am Steg verankert wurden. Die
Instandsetzungsmaßnahmen erfolgen kann. Im Ankerblöcke wurden gegeneinander durch eine
Ergebnis wurden Lösungsansätze entwickelt, die
Konstruktion aus Stahlrohren ausgesteift, um (Bild 5). Anschließend wurden die Kern-
unter anderem die horizontalen Umlenkkräfte bohrungen für die spätere Verankerung der
abzutragen. Eine Verankerung der zusätzlichen Spannglieder in der Fahrbahnplatte hergestellt.
Längsspannglieder an den bestehenden End- Da die Stabspannglieder in eine Betonvorsatz-
querträgern schied aus, da zum Einen kein schale eingebunden werden sollten, wurden die
ausreichender Platz vorhanden war und zum Steginnenflächen mittels Höchstdruckwasser-
Anderen die Endquerträger für diese strahlen aufgeraut und so für die spätere
zusätzlichen Lasten nicht ausgelegt waren. Herstellung der Betonvorsatzschale vorbereitet.
Die Querkraftverstärkung erfolgte durch vertikal Nach Herstellung der Stegschlitze wurden die
angeordnete Stabspannglieder an der Innenseite Stegspannglieder unter handfester Vorspannung
der Stege im Bereich der Achsen 20 bis 50 eingebaut. Die seitlichen Keile zwischen
(Bilder 1, 3 und 4). Der prinzipielle Bauablauf zur Stegaußenkante und Stahlträgerkonsole wurden
Herstellung der Querkraftverstärkung sah laut kraftschlüssig eingebaut und seitlich fixiert.
Entwurfsplanung nach dem Einmessen der Anschließend wurde die Betonvorsatzschale
planmäßigen Lage der vertikalen Stegspann- hergestellt. Unter Verwendung von Anschluss-
glieder den Einbau und die Befestigung der bewehrung wurden die Stabspannglieder mit
Stahlträger (U400) am Überbau mit im Steg- einer maximalen Vorspannkraft von 460 kN
bereich angebrachten Verbundankern vor vorgespannt und anschließend verpresst.
Folgerungen
Es wurden Lösungsansätze entwickelt, die den intensive Dialog mit der Straßenbauverwaltung
Eingriff in den Bestand weitestgehend auf das und den Prüfingenieuren waren immer
nur unbedingt Erforderliche reduzieren. Wo zielführend und ergebnisorientiert und brachten
Eingriffe in den Bestand unumgänglich waren, das auch hinsichtlich Terminen sehr
wurden diese in additiver Weise möglichst ambitionierte Unternehmen „Notinstandsetzung“
schonend realisiert. Voraussetzung dafür war zum für alle Beteiligten zufriedenstellenden
eine entsprechend intensive statisch-konstruk- Abschluss. Mit Hilfe der beschriebenen
tive Auseinandersetzung mit den grund- Maßnahmen (zusätzliche zentrische Vor-
sätzlichen Fragestellungen. Der interaktive spannung, Querkraftverstärkung mit
Planungsprozess zwischen verschiedenen Stabspanngliedern) konnten die festgestellten
Planungsbüros, insbesondere jedoch der Defizite erfolgreich beseitigt werden.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 37,90 + 7 × 44,60 + 37,90 = 388,0 m
1.2 Zahl der Felder: 9
1.3 Breite zwischen den Geländern: 2 x 16,0 = 32,0 m
1.4 Brückenfläche: 2 x 6208 = 12416 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072) für TBW 2
1.8 Baujahr: 1968
1.9 Baukosten insgesamt: 2 x 4.052.965 Mio DM ≙ 4.144.496 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 334 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Fahrbahnplatte B 300
(entspricht C20/25); Betonstahl BSt 22/34 RU
(I R) (fyk = 220 N/mm²) und BSt II; interner
Spannstahl längs in Hohlkastenstegen
(fp0,2k = 1230 N/mm², fpk = 1375 N/mm²);
interner Spannstahl quer in Fahrbahnplatte und
Querträgern (fp0,2k = 1325 N/mm²,
fpk = 1470 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 300 (entspricht C20/25); Pfeilerkopf: B 450
(entspricht C30/37), Betonstahl BSt 22/34 RU
(I R) (fyk = 220 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 300 (entspricht C20/25); Auflagerbank: B 450
(entspricht C30/37), Betonstahl BSt 22/34 RU
(I R) (fyk = 220 N/mm²) und BSt II
4. Baugrund -
Bei einer Nachrechnung wurden große an die Stege wiesen Defizite auf. Die Brücke
Tragfähigkeitsdefizite festgestellt, die eine befand sich zudem in einem sehr schlechten
Verstärkung dringend erforderlich machten. Zustand. Dabei wurde die aus zwei
Neben der sogenannten Koppelfugenproblematik Teilbauwerken bestehende Brücke bereits Ende
wurden Spannungsdefizite verzeichnet. Die der 90er Jahre grundhaft instandgesetzt.
Nachrechnung der Koppelfugen des Überbaus Bei Teilbauwerk 1 wurde aufgrund des hohen
für die Brückenklasse 60/30 nach Stufe 1 der Grades an Vorschädigungen von einer
Handlungsanweisung der BASt ergab, dass die Verstärkung abgesehen und umgehend eine
vorhandenen Spannungsschwingbreiten in allen Erneuerung dieses Überbaus vorgenommen.
Lastfällen den zulässigen Wert deutlich Daher erfolgte die Verstärkung nur für Teil-
überstiegen, sodass eine Untersuchung nach bauwerk 2, sodass das dieses während der
Stufe 2 erforderlich wurde. Zudem war keine Erneuerung von TBW 1 einen 4+0-Verkehr
ausreichende Querkraft- und Torsionstragfähig- aufnehmen konnte.
keit gegeben. Die Anschlüsse der Bodenplatte
Bildern 5 bis 7 dargestellt. Der Bauablauf zur Entwurfsplanung nach dem Einmessen der
Herstellung der Torsionsverstärkung sah laut planmäßigen Lage der vertikalen Stegspann-
Entwurfsplanung nach dem Einmessen der glieder den Einbau und die Befestigung der
planmäßigen Lage der Torsionsverstärkung den Stahlträger (U400) am Überbau mit im Steg-
Einbau und die Befestigung der Stahlträger bereich angebrachten Verbundankern vor.
(U200) am Überbau mit im Stegbereich und in Anschließend wurden die Kernbohrungen für die
der Bodenplatte angebrachten Verbundankern spätere Verankerung der Spannglieder in der
im Abstand von 1,5 m vor. Die Befestigung der Fahrbahnplatte hergestellt (Bild 10). Da die
Verbundanker an den Flanschen der U-Profile Stabspannglieder in eine Betonvorsatzschale
erfolgte über Langlöcher, die ausreichend Spiel eingebunden werden sollten, wurden die Steg-
für die Vorspannung aufwiesen. Nach der außenflächen mittels Höchstdruckwasser-
vertikalen Fixierung der Konstruktion durch strahlen aufgeraut und so für die spätere
handfestes Anziehen der Verbundanker wurden Herstellung der Betonvorsatzschale vorbereitet.
die horizontalen Stabspannglieder eingebaut Nach dem Einbau der Stegspannglieder unter
und mit einer maximalen Vorspannkraft von handfester Vorspannung und der Herstellung der
250 kN vorgespannt. Abschließend wurden die Betonvorsatzschale (Bild 11) unter Verwendung
Verbundanker angezogen. von Anschlussbewehrung wurden die Stab-
Die Querkraftverstärkung erfolgte durch vertikal spannglieder mit einer maximalen Vorspannkraft
angeordnete Stabspannglieder an der Außen- von 464 kN vorgespannt und anschließend
seite der Stege im Bereich der Achsen B bis J verpresst. Abschließend wurden Abdichtung und
(Bilder 8 bis 11). Der prinzipielle Bauablauf zur Belag auf der Fahrbahnplatte ergänzt.
Herstellung der Querkraftverstärkung sah laut
Folgerungen
Mit Hilfe der beschriebenen Maßnahmen konnten die festgestellten Defizite erfolgreich
(zusätzliche zentrische Vorspannung, Querkraft- und möglichst schonend in additiver Weise
und Torsionsverstärkung mit Stabspanngliedern) beseitigt werden.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 38 + 44,25 + 4x47 + 44,25 + 38 = 352,5 m
1.2 Zahl der Felder: 8
1.3 Breite zwischen den Geländern: 35,5 m
1.4 Brückenfläche: 12.514 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1967
1.9 Baukosten insgesamt: ca. 8,3 Mio DM ≙ 4.243.723 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: ca. 339 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 300 (entspricht C20/25); Quertäger B 450
(entspricht: C 30/37); Betonstahl: BSt IIIa
(fyk = 400 N/mm²); Spannstahl längs in den Ste-
gen: St 125/140 (fp0,2k = 1225 N/mm²,
fpk = 1370 N/mm²); Zulagespannglieder längs in
Bodenplatte in Feldmitte, längs in Fahrbahnplat-
te über den Querträgern und in den Querträgern:
St 80/105 (fp0,2k = 780 N/mm²,
fpk = 1370 N/mm²); Spannstahl quer in der Fahr-
bahnplatte: St 135/150 (fp0,2k = 1320 N/mm²,
fpk = 1470 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 300 (entspricht C20/25); Pfeilerkopf:
B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl: BSt IIIb
(fyk = 400 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 300 (entspricht C20/25); Betonstahl: BSt I
(fyk = 220 N/mm²)
4. Baugrund -
Bei der 2001 durchgeführten Hauptprüfung wur- An der Überbauunterseite waren Risse verteilt
den umfangreiche Schäden und Mängel festge- über die gesamte Fläche vorhanden. Insbeson-
stellt, die die Tragfähigkeit und Standsicherheit dere an den Koppelfugen wurden Risse in der
nicht beeinträchtigten, für die Sicherung der Ge- Bodenplatte, den Stegen und teilweise bis in die
brauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit jedoch Kragarme festgestellt. Die Rissbreiten betrugen
eine Instandsetzung erforderlich werden ließen. überwiegend 0,2 bis 0,5 mm, teilweise 0,5 bis
Aufgrund zu geringer Betondeckung der Beweh- 1,0 mm. Bei einer Koppelfuge betrug die Riss-
rung wurden an vielen Stellen an der Überbau- breite bis 2,5 mm.
unterseite und im Hohlkasteninneren Betonab- An der Überbauoberseite war die Fahrbahntafel
platzungen mit freiliegender, angerosteter Be- stellenweise mit Chloriden belastet, wobei die
wehrung, sowie Lunker- und Hohlstellen festge- Chloridkonzentration unter den tieferliegenden
stellt. Vereinzelt waren auch Kiesnester mit zum Kappen über dem zulässigen Grenzwert lag.
Teil freiliegender Bewehrung vorhanden. Die Bei einer Beurteilung der Dauerhaftigkeit der
Spiralbewehrung im Bereich der Spanngliedköp- vorgespannten Bewehrung nach der Handlungs-
fe der Querspannglieder an der Kragarmunter- anweisung der Bundesanstalt für Straßenwesen
seite lag an vielen Stellen frei, sodass diese dort wurden deutliche Überschreitungen der zulässi-
angerostet war. Teilweise war auch die Beton- gen Spannungsschwingbreiten in den Spann-
abdeckung der Spanngliedköpfe bei den Zulage- gliedkopplungen deutlich. Hierdurch wurde eine
spanngliedern im Hohlkasten in Längsrichtung Verstärkung des Überbaus mit zusätzlicher
(in Feldmitte bei der Bodenplatte und über den Längsvorspannung erforderlich.
Querträgern in der Fahrbahnplatte) abgeplatzt
und die Spanngliedköpfe angerostet.
Zur Reduzierung der vorhandenen Schwingbrei- verpressten Risse an den Koppelfugen ge-
te in den Koppelfugen sowie zur Erhöhung der schlossen bleiben und nicht wieder aufreißen.
Bruchsicherheit in Brückenlängsrichtung wurden Im Bereich der festgestellten Schadstellen er-
je Überbau drei zusätzliche Längsspannglieder folgte eine Betonabbruch mit Höchstdruckwas-
mit nachträglichem Verbund (SUSPA 6/19, serstrahlen und eine anschließende Instandset-
St 1570/1770) eingebaut. Zur Herstellung des zung. Zudem erfolgte eine Erneuerung des
nachträglichen Verbundes wurden zusätzliche Fahrbahnbelages und der Abdichtung. Die in-
Balken (b/h = 40/50 [cm]) auf der Bodenplatte im standgesetzte und vorbereitete Überbauobersei-
Anschnitt zu den Stegen ergänzt, die mit dem te wurde mit einer Dichtungsschicht aus einer
Bestand über Dübel schubfest verbunden wur- Lage Bitumenschweißbahn abgedichtet und mit
den (Bilder 1 und 2). Epoxidharz versiegelt. Im Fahrbahnbereich wur-
Zusätzlich zur Verstärkung mit zusätzlicher Vor- de ein Fahrbahnbelag bestehend aus einer
spannung wurden Maßnahmen zur grundhaften 3,5 cm starken Gussasphalt-Schutzschicht und
Instandsetzung der Brücke ausgeführt. Diese einer 4 cm starken Gussasphalt-Deckschicht
werden nachstehend auszugsweise erläutert. hergestellt. Die Bereiche der Koppelfugen wur-
Die durch die gesamte Bauteildicke gehenden den mit einem zusätzlichen, ca. 30 cm breiten
Risse im Bereich der Koppelfugen wurden von edelstahlkaschierten Bitumenschweißbahnstrei-
innen mit einer Epoxidharzinjektion verpresst. fen gesondert abgedichtet.
Die Verstärkung des Überbaus durch den Ein- Auf der gesamten Überbauuntersicht wurde zur
bau von zusätzlichen Längsspanngliedern führt Erhöhung der Betondeckung eine 2 cm dicke
zu einer Reduzierung der vorhandenen Spritzmörtelschicht aus SPCC und ein Oberflä-
Schwingbreite an den Koppelfugen, sodass die chenschutzsystem aufgetragen. Hierfür wurde
die Betonoberfläche durch Strahlen mit festen mungslager (Elastomerlager) ersetzt. Be-
Strahlmitteln vorbereitet. tonschadstellen an Unterbauten wurden gemäß
Zusätzlich wurde die Entwässerung und die ZTV-SIB beseitigt und sämtliche Betonflächen
Übergangskonstruktionen an den Widerlagern der Unterbauten erhielten ein Oberflächen-
erneuert sowie die Rollenlager durch Verfor- schutzsystem.
Folgerungen
Die Tragfähigkeit der Koppelfugen konnte durch Die zusätzliche Vorspannung führt zu einer Re-
den Einbau von je drei zusätzlichen Längs- duzierung der vorhandenen Schwingbreite an
spanngliedern je Überbau gewährleistet werden. den Koppelfugen auf zulässige Werte.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 32 + 7 x 38 + 32 = 330 m
1.2 Zahl der Felder: 9
1.3 Breite zwischen den Geländern: 2 x 14,98 = 29,96 m
1.4 Brückenfläche: 2 x 4950 = 9900 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1969
1.9 Baukosten insgesamt: 9.015.000 DM ≙ 4.609.296 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: ca. 466 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl
BSt 42/50 RK (III K) (fyk = 420 N/mm²);
Spannstahl längs in Hohlkastenstegen
(fp0,2k = 1450 N/mm², fpk = 1600 N/mm²);
Spannstahl quer in Fahrbahnplatte
(fp0,2k = 800 N/mm², fpk = 1050 N/mm²)
Bei einer Brückenkontrolle wurden undichte sich, dass die Bewehrungsstäbe und vier
Entwässerungsanschlüsse und ein hohlklingen- Längsspannglieder in diesem Bereich abgerostet
der Bereich im nördlichen Überbau (TBW 2) waren (Bild 2). Dabei waren an der Schadens-
festgestellt. Nach Freilegen des hohlklingenden stelle 12 Drähte Ø 12 mm des vergüteten
Bereiches bis auf 50 % des Querschnittes zeigte Spannstahls spröde gebrochen (Bild 3).
Probenentnahmen ergaben eine hohe Chlorid- Betoneigenschaften. Die hohe Porösität des
belastung der Brücke, die offensichtlich von den Zuschlagmaterials führte offensichtlich dazu,
undichten Muffen der Entwässerung herrührte. dass der Beton Chloride in hohem Maße
Im südlichen Überbau (TBW 1) wurde neben speichen konnte. Die im Winter eingetragenen
Bewehrungsabrostungen (Bild 4) und ebenfalls Chloride wurden wegen der undichten Ent-
hohen Chloridkonzentrationen nur an einer Stelle wässerung im Sommer nicht ausgeschwemmt,
leichte Korrosion an einem Hüllrohr mit geinger sondern stiegen durch die Verdunstung des
Chloridbelastung im Verpressmörtel festgestellt. Tropfwassers von Jahr zu Jahr an. Infolge der
Abplatzungen durch die Korrosion der
Die Schadensursache lag in der Kombintation
Bewehrung drangen die Chloride bis zu den
der undichten Muffenverbindungen der LNA-
Spanngliedern vor.
Entwässerungsrohre und den ungünstigen
Zur Verminderung weiterer Korrosionsschäden stoß in Achse 5 – ein Spannglied ohne Verbund
wurde der stark chloridbelastete Beton entfernt mit polygonalem Spanngliedverlauf eingebaut.
und durch Spritzbeton ersetzt. Entsprechend der An der Schadensstelle im Bereich zwischen den
vorgefundenen hohen Chloridgehalte wurde am Achsen 2 und 3 wurden zusätzlich zwei
Steg und der Bodenplatte der belastete Beton in Spannglieder mit nachträglichem Verbund in
einem Streifen von 0,6 bis 1,5 m Breite und 0,1 einem zusätzlichen Betonquerschnitt ergänzt
bis 0,15 m Tiefe mittels Hochdruckwasser- (Bilder 5, 6, 8 und 9).
strahlen entfernt und nach dem Ersetzen von Im südlichen Überbau (TBW 1) wurde nur im
abgerosteter Bewehrung durch Spritzbeton Schadensbereich der betroffene Steg zwischen
reprofiliert. Die Entwässerung wurde grund- den Achsen 2 und 3 durch drei polygonal
legend erneuert. geführte Spannglieder mit nachträglichem
Außerdem mussten die Überbauten durch Verbund verstärkt (Bilder 5, 7 und 8).
zusätzliche Spannglieder so verstärkt werden, Zur Umlenkung der Spannglieder mussten
dass die vorgefundenen Spanndrahtbrüche entsprechende Rippen angeordnet werden. Sie
zusammen mit möglichen zukünftigen Brüchen wurden in Ortbeton hergstellt und mit dem Steg
sicher ausgeglichen werden konnten. Als und der Bodenplatte durch Anschlussbewehrung
zusätzliche Vorspannung wurde an dem verbunden, die im bestehenden Überbau in
betroffenen Steg im nördlichen Überbau (TBW 2) Bohrungen durch Zweikomponentenkunstharz
auf ganzer Länge – mit einem Übergreifungs- verankert wurden.
Folgerungen
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 32,75 + 45,80 + 41,05 = 119,60 m
1.2 Zahl der Felder: 3
1.3 Breite zwischen den Geländern: 16,85 m
1.4 Brückenfläche: 2015 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 93 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1988
1.9 Baukosten insgesamt: 4.149.000 DM ≙ 2.121.350 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 1053 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Bn 450 (entspricht C35/45); Betonstahl
BSt 500 S (IV S) (fyk = 500 N/mm²);
Spannstahl längs in Hohlkastenstegen und quer
in Fahrbahnplatte: St 1570/1770
(fp0,2k = 1570 N/mm², fpk = 1770 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Bn 350 (entspricht C25/30), Pfeilerknoten:
Bn 450 (entspricht C35/45); Betonstahl
BSt 500 S (IV S) (fyk = 500 N/mm²)
Die Brücke wurde durch den Rückbau der Geh- belastungen abtragen zu können, wurden
und Radwege um eine zusätzliche Fahrspur umfangreiche Verstärkungsmaßnahmen not-
erweitert. Um die dadurch steigenden Verkehrs- wendig.
Zur Erweiterung der Brücke um die 5. Fahrspur In der zweiten Bauphase wurden schließlich
anstelle des Geh- und Radweges wurde der Bewehrung und Spannglieder eingebaut, wobei
Steg an der Westseite durch einen zusätzlichen darauf zu achten war, dass die Spannglieder an
Längsbalken an der Hohlkastenaußenseite den Umlenkhalbschalen im Feld 2 und in Achse
verbreitert und durch zusätzliche verbundlose 30 tangential anlagen. Im Bereich zwischen den
Vorspannung (abschnittsweise intern bzw. Achsen 20 und 30 wechselt die Spann-
extern) verstärkt. Der Steg an der Ostseite gliedführung von der parabelförmigen Führung in
wurde mittels zusätzlicher Querkraftbewehrung der Stegverbreiterung zur polygonalen Führung
in Form von Stabspanngliedern und Schub- im Inneren einer bestehenden Hohlkammer (Bild
laschen verstärkt. Im Folgenden werden die 8). Die Durchführung durch den Randsteg wurde
Vorgehensweisen im Zuge der Verstärkungs- geschlossen, der Querträgerbereich in Achse 30
anwendungen erläutert. (Bauabschnitt II) wurde zubetoniert, die Steg-
Zur Verbreiterung und Verstärkung des Steges verbreiterung wurde mit selbstverdichtendem
an der Westseite (Bilder 1 bis 6) wurden in der 1. Beton betoniert, und der Verankerungsbalken in
Bauphase zunächst vorbereitende Maßnahmen Achse 30 wurde erstellt. Nach dem Erhärten des
durchgeführt. Die Seitenflächen des Bestands- Verankerungsbalkens wurden die Spannglieder
steges und die Kragarmuntersicht im Bereich der gemäß Spannanweisung vorgespannt.
Stegverbreiterung wurden zur besseren Schub- Abschließend wurde die Übergangskonstruktion
übertragung bis zu einer Rautiefe von min- unter Erhalt der bestehenden Bewehrung
destens 5 mm aufgeraut und das Korngerüst im erneuert.
Bereich der Achsen 10 und 20 freigelegt. Der Einbau der Querkraftverstärkung des
Zusätzlich wurde die Stegergänzung über eine östlichen Steges (Bilder 9 und 10) zwischen den
Anschlussbewehrung mit dem Bestandssteg Achsen 10 und 20 erfolgte in mehreren
verbunden. Zum Einringen des Betons wurden Schritten. Zunächst wurde die Lage der vorhan-
Betonieröffnungen mit einem Durchmesser von denen Querspannglieder und der Betonstahl-
ca. 25 cm im Abstand von ca. 5 m in den Querbewehrung durch Suchschlitze im Steg-
bestehenden Fahrbahnplattenkragarm mit bereich erkundet (Länge und Abstand der
HDWS unter Beachtung der Querspannglieder Suchschlitze ca. 1 m, ggf. dichter). Hierbei war
hergestellt (Bild 2). darauf zu achten, die Betonstahlbewehrung und
Im Bereich des südlichen Widerlagers in Achse die Hüllrohre der Querspannglieder nicht zu
10 wurden die Übergangskonstruktion, die beschädigen und ein Eindringen von Wasser in
Widerlagerwand, der vordere Brückenbereich die Hüllrohre unbedingt zu vermeiden.
und die Seitenkammer des Widerlagers im Anschließend wurden die Aussparungen für die
Bereich der Stegverbreiterung mit einem Hoch- oberen Ankerplatten erstellt, wobei die vorhan-
druck-Wasserstrahl unter Erhalt der Bewehrung dene Betonstahlbewehrung nicht beschädigt
ausgebrochen. Anschließend wurden auch hier werden durfte. Wenn die gesamte Verankerung
wie in den übrigen Bereichen die Stegseiten- nicht innerhalb der Betondeckung Platz hatte,
flächen aufgeraut und Bewehrungsanschlüsse wurden die Ankerplatten zwischen die Beton-
gebohrt und gesetzt (Bild 4). stahlquerbewehrung entsprechend tiefer ange-
ordnet. Hierzu mussten die Achsen der
Im Bereich der Achse 30 wurden zwei
Gewindestäbe in Brückenlängsrichtung gege-
Bauabschnitte vorgesehen (Bild 7). Zuerst wurde
benenfalls entsprechend verschoben werden.
der Beton im Bauabschnitt I mit HDWS unter
Nach Herstellung der Bohrungen in Fahrbahn-
Erhalt der Bewehrung ausgebrochen.
und Bodenplatte wurden die Abstände der
Anschließend wurde ein Schutzrohr eingebaut
unteren Bohrungen von der Stegaußenkante für
und Bauabschnitt I wieder zubetoniert. Nach der
die Herstellung der Verstärkungsbügel
Erhärtung des Betons in Bauabschnitt I wurde
(gekrümmte Schublaschen) ermittelt. Anschlie-
anschließend auch der Bauabschnitt II mit
ßend wurden Aussparungen für die unteren
HDWS ausgebochen, die Kontaktfugen
Ankerplatten erstellt, die Hohlkastenaußenkante
zwischen Verankerungsbalken und Bestand
abgerundet und die Betonoberfläche für den
aufgeraut und an den Stegseitenflächen das
späteren Auftrag von Spritzbeton durch
Korngerüst freigelegt.
kuppenartiges Freilegen des Grobkorns gemäß
ZTV-ING vorbereitet. Anschließend wurden die Ankerplatten und Ankerkeile erfolgte mit
insgesamt 67 Verstärkungsbügel bestehend aus schwindfreiem Vergussmörtel. Nach der
Stabspanngliedern und gekrümmten Schub- Erhärtung des Vergussmörtels wurden die
laschen mit Abständen von 20 bis 80 cm Verstärkungsbügel in Stufen von 50 % der
eingebaut (Bilder 9 und 10). Dabei war darauf zu Vorspannkraft abwechselnd jeweils innen und
achten, dass der Ankerkeil und der untere außen vorgespannt. Abschließend wurden die
Flachstahlschenkel einschließlich der Rundung Ausbruchöffnungen mit schwindfreiem Beton
satt am Bestandssteg anlag. Dies konnte durch geschlossen, die Stahlflächen für einen
Einsetzen in ein Mörtelbett oder nachträglichen ausreichenden Haftverbund vorbereitet und der
Verguss erfolgen. Der Verguss der unteren und Spritzbeton aufgebracht. Für die Verstärkung
oberen Bohrungen und das Untergießen der wurde eine Zustimmung im Einzelfall erwirkt.
Folgerungen
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 27,44 + 35,28 + 27,10 = 89,82 m
1.2 Zahl der Felder: 3
1.3 Breite zwischen den Geländern: TBW 1: 11,80 m
1.4 Brückenfläche: TBW 1: 1060 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 43,3 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): LM 1 (DIN Fachbericht 101) ohne
Belastung der Restflächen
1.8 Baujahr: 1963
1.9 Baukosten insgesamt: - €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: - €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl BSt I
(fyk = 220 N/mm²); Spannstahl längs
(fp0,2k = 1400 N/mm², fpk = 1600 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Stahl St 37.11 und Stahlbeton B 450 (entspricht
C30/37)
Darüber hinaus waren infolge der nicht drähte waren korrodiert, sodass der Spannstahl-
funktionierenden Überbauentwässerung einige querschnitt reduziert war.
Bereiche der Widerlager völlig durchnässt. Aufgrund der Schwere des Schadensbildes
Aufgrund fehlender Ablaufmulden stand nahezu wurden einige Sofortmaßnahmen durchgeführt.
dauerhaft Wasser vor dem Widerlager West. Die Geschwindigkeit wurde auf maximal 40 km/h
Neben großflächigen Betonabplatzungen an den beschränkt und die Fahrstreifen wurden symme-
Hauptträgern wurden freiliegende Bewehrung an trisch zum mittleren Haupträger verschwenkt.
der Unterseite des Überbaus, Hohlstellen und Desweiteren wurde pro Richtungsfahrbahn nur
massive Rissbildungen mit bis zu 0,8 mm noch ein Lkw-Fahrstreifen ausgewiesen, sodass
Rissbreite festgestellt. Die vorhandenen Spann- ein Lkw-Überholverbot in Kraft trat.
Zur Ertüchtigung der Randträger in beiden anker und Umlenksättel aus Baustahl S355J0G2
Endfeldern wurden acht externe Spannglieder zu beiden Seiten an den zu verstärkenden
SUSPA-Draht EX-30 eingebaut. Die Vorspann- Randträgern angeordnet, die mit Stabspann-
kraft betrug jeweils 536 bzw. 638 kN. Die gliedern (Durchmesser 36 mm) gegeneinander
Anordnung der polygonal geführten Spann- verspannt wurden (Bilder 4 und 5). Auf den
glieder erfolgte beidseitig der zu verstärkenden Ankern und Umlenksätteln wurden Sicherungs-
Randträger, um zusätzliche Querbiegebean- bügel eingesetzt, wodurch eine Sicherheit gegen
spruchungen zu verhindern (Bilder 1 bis 3). Es das Herausschießen der Stabspannglieder
wurden jeweils paarweise Fest- bzw. Spann- gewährleistet wurde.
Folgerungen
Die Ertüchtigung konnte ohne Verkehrsbe– Verkehr mit nur geringen Einschränkungen über
schränkungen ausgeführt werden. Bei der das Teilbauwerk 1 geleitet werden.
Erstellung des Ersatzneubaus konnte der
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 19,50 + 30,00 + 19,50 = 69,00 m
1.2 Zahl der Felder: 3
1.3 Breite zwischen den Geländern: 19,19 m
1.4 Brückenfläche: 1324 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 97,2 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 30/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 30/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1958
1.9 Baukosten insgesamt: 377.845 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 285 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl BSt 34/50
(II U) (fyk = 340 N/mm²); Spannstahl St 160/180;
Längsvorspannung intern, exzentrisch
entsprechend Momentenverlauf
(fp0,2k = 1570 N/mm², fpk = 1770 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 225 (entspricht C12/15); Betonstahl BSt IIa
(fyk = 340 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 225 (entspricht C12/15); Betonstahl BSt IIa
(fyk = 340 N/mm²)
Berechnungen entsprechend der Stufen 1 und 2 30/30 bzw. BK 30 keine ausreichende Querkraft-
der Nachrechnungsrichtlinie haben gezeigt, dass bewehrung (vorh. w = 0,087 %) und keine
der Überbau (Bild 1) im damaligen Zustand ausreichende Robustheitsbewehrung aufwies.
rechnerisch für das Lastmodell 1 nach DIN Daher wurde ein Ersatzneubau angestrebt. Für
Fachbericht 101 und für ergänzende den Übergangszeitraum bis zur Erstellung des
Lastansätze entsprechend der Brückenklassen Ersatzneubaus (max. 5 Jahre) wurde eine
Zum Ausgleich der zu geringen Querkraft- a = 8 mm) an Anschweißplatten, die auf einer
bewehrung wurde die Brücke durch zusätzliche Ausgleichsschicht aus kunstharzgebundenem
außenliegende Querkraftbewehrung aus Beton- Mörtel verlegt wurden (Bilder 4 und 6). An der
stahl B500 verstärkt (Bilder 2 bis 6). Diese wurde Brückenunterseite wurde die Querkraftbeweh-
nahezu über die gesamte Brückenlänge (Bild 2) rung über eine Schraubverbindung an einer
jeweils beidseitig der Stege angeordnet (Bilder 3 Stahlkonstruktion, bestehend aus jeweils zwei U-
und 4). Vor Herstellung der Bohrungen in der Profilen (U 50x38 mm), unter Verwendung einer
Fahrbahn- und Bodenplatte musste die Lage der Elastomer-Ausgleichsschicht (t ≥ 5 mm) ver-
vorhandenen Bewehrung in Längs- und Quer- ankert (Bilder 4 und 5). Sowohl der verwendete
richtung ermittelt werden, um eine Beschädigung Betonstabstahl als auch der Profilstahl und die
derselben auszuschließen. Die Verankerung der Stahlteile zur Verankerung der Bewehrung
zusätzlichen Querkraftbewehrung aus Gewinde- wurden mit einem Korrosionsschutz gemäß ZTV-
stahl Ø20 erfolgte in der Fahrbahnplatte über ING versehen.
eine Schweißverbindung (Kehlnaht umlaufend
Folgerungen
Mit der Querkraftverstärkung konnte das Ersatzneubaus der Nachweisklasse C der Nach-
Lastniveau entsprechend der Brückenklasse rechnungsrichtlinie zuzuordnen. Bis 2018 soll die
30/30 nachgewiesen werden. Die Brücke war Brücke durch einen Ersatzneubau ersetzt
damit bis zur Erstellung des geplanten werden.
Bild 3: Querschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 36 + 51,5 +36 +36 = 159,5 m
1.2 Zahl der Felder: 4
1.3 Breite zwischen den Geländern: 2 x 15,58 = 31,16 m
1.4 Brückenfläche: 2 x 2485 = 4970 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 45 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1966
1.9 Baukosten insgesamt: 2 x 3,47 = 6,94 Mio. DM ≙ 3,55 Mio. €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 714 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Beton (Festigkeitsklasse unbekannt); Betonstahl
BSt 42/50 RK (III K) (fyk = 420 N/mm²);
Spannstahl längs in den Stegen
(fp0,2k = 1500 N/mm², fpk = 1700 N/mm²);
Spannstahl quer in der Fahrbahnplatte
(fp0,2k = 1350 N/mm², fpk = 1500 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Beton (Festigkeitsklasse unbekannt); Betonstahl
3.3 Widerlager: Beton (Festigkeitsklasse unbekannt); Betonstahl
BSt 42/50 RK (III K) (fyk = 420 N/mm²)
Die Brücke war ursprünglich in die klasse 60/30 verstärkt werden. Hierdurch wurde
Brückenklasse 45 eingestuft und sollte für das eine Querkraftverstärkung erforderlich.
Verkehrslastniveau entsprechend der Brücken-
Zur Vergrößerung der Querkrafttragfähigkeit können. Für die Durchführung der Stab-
wurde in Teilbereichen seitlich der Hohlkasten- spannglieder (Ø32) durch die Fahrbahn- und
stege eine zusätzliche Querkraftbewehrung in Bodenplatte wurden Bohrungen mit einem
Form von Stabspanngliedern eingebaut (Bilder 2 Durchmesser von 60 mm erstellt. Die
bis 6). Die Verankerung an der Ober- und Ankerplatten in der Fahrbahnplatte wurden auf
Unterseite erfolgte jeweils über Schraub- ein Mörtelbett der Festigkeitsklasse C50/60
verbindungen und Ankerplatten. In der Fahr- gebettet, das als Ausgleichsschicht diente. Die
bahnplatte wurde die Verankerung in Verankerung an der Brückenunterseite erfolgte
Verankerungstaschen eingelassen, die mittels über Stahlkonstruktionen, die jeweils aus einem
Kernbohrungen (Ø = 250 mm) hergestellt Kopfblech, einem Mörtelbett der Festigkeits-
wurden (Bild 4). Hierzu wurde der Brückenbelag klasse C50/60, zwei U-Profilen (U300), einer
partiell entfernt und nach Einbau der Verteiler- und einer Ankerplatte bestanden
zusätzlichen Bewehrung wiederhergestellt. Vor (Bilder 1, 3, 5 und 6). Nach dem Einbau der
Erstellung der Kernbohrungen wurden die zusätzlichen Bewehrung wurden die Anker-
vorhandenen Querspannglieder in der Fahr- taschen mit schwindarmem Beton verschlossen
bahnplatte zerstörungsfrei geortet, um eine und die Bohrungen mit Vergussmörtel
Beschädigung derselben ausschließen zu vergossen.
Folgerungen
Durch die Verstärkung kann die Brücke in die richtung wurde die vorhandene verkehrliche
Brückenklasse 60/30 eingeordnet werden. Anlage zur Standstreifenmitbenutzung in Betrieb
Hierdurch konnte der zwischenzeitlich gesperrte genommen. Trotz der erfolgreichen Verstärkung
Fahrstreifen in einer Fahrtrichtung wieder wird mittelfristig ein Ersatzneubau der Brücke
freigegeben werden. In der anderen Fahrt- angestrebt.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: TBW 3: 8 x 30,66 = 245,28 m
1.2 Zahl der Felder: TBW 3: 8
1.3 Breite zwischen den Geländern: TBW 3: 21,10 m
1.4 Brückenfläche: TBW 3: 5175 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 0 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072);
Einstufung (2012): BK 45 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 45 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1959
1.9 Baukosten insgesamt: TBW 3: 2.132.000 DM ≙1.090.074 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 211 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl BSt 22/34
GU (I G) (fyk = 220 N/mm²) und BSt II
(fyk = 340 N/mm²); Spannstahl längs intern,
exzentrisch (entsprechend Momentenverlauf)
und quer in Querträger und Fahrbahnplatte
(fp0,2k = 1420 N/mm², fpk = 1570 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl BSt 22/34
GU (I G) (fyk = 220 N/mm²) und BSt II
(fyk = 340 N/mm²)
Eine Nachrechnung der Brücke ergab, dass die zum geplanten Ersatzneubau in 10 bis 15 Jahren
Brücke Defizite im Bereich der Querkraft- zu erhalten, wurde eine Verstärkung der Hohl-
tragfähigkeit aufwies, sodass die Brücke in kastenstege erforderlich.
BK 45 eingestuft wurde. Um das Bauwerk bis
Zur Vergrößerung der Querkrafttragfähigkeit lichen Bewehrung und der Lasteinleitung in den
wurde in den Pfeilerbereichen eine zusätzliche Steg dient. Die Stahlkonstruktion besteht hierbei
Querkraftbewehrung in Form von senkrecht aus jeweils zwei U-Profilen (U 300), die rechts
verlaufenden Stabspanngliedern vorgesehen. und links der Spannglieder angeordnet wurden
Die Spannglieder (Einstabanker) wurden dabei und die durch Verbindungsplatten
jeweils rechts und links der Stege der Hohl- 100 x 260 x 10 mm im Abstand von 50 cm
kästen angeordnet (Bild 2). Unterhalb der Hohl- miteinander verbunden sind. Die Lasteinleitung
kastenbodenplatte wurde eine Stahlkonstruktion im Stegbereich erfolgt über ein Mörtelbett. Die
angeordnet, die der Verankerung der zusätz- Stahlkonstruktion ist dort mit 5 Steifen verstärkt.
Folgerungen
Durch den Einbau einer zusätzlichen Verstärkung mit einer vorgesehenen Rest-
Querkraftbewehrung konnte das bestehende nutzungsdauer von zehn bis 15 Jahren in die
Querkraftdefizit soweit reduziert werden, dass Brückenklasse 45 eingestuft werden kann.
die Brücke unter der Berücktsichtigung der
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 43,50 + 3 × 57,80 + 43,50 = 260,40 m
1.2 Zahl der Felder: 5
1.3 Breite zwischen den Geländern: 15,48 + 15,68 = 31,16 m
1.4 Brückenfläche: 4031 + 4083 = 8114 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1967
1.9 Baukosten insgesamt: 2 x 3.279.668 DM ≙ 3.353.735 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 413 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl BSt IIIb (fyk = 400 N/mm²);
Spannstahl längs in Hohlkastenstegen und
Spannstahl quer in Fahrbahnplatte
(fp0,2k = 1230 N/mm², fpk = 1375 N/mm²)
4. Baugrund -
Der bauliche Zustand der Überbauten sowie die Aufgrund des ungewöhnlich hohen Grades an
Ergebnisse einer Nachrechnung für die Brücken- Vorschädigungen wurde bei Teilbauwerk 1 von
klasse 60/30 erforderten zusätzliche Über- einer Notinstandsetzung abgesehen und
wachungs- und Prüftätigkeiten, bei denen umgehend eine Erneuerung dieses Überbaus
schwer wiegende Mängel an den Überbauten vorgenommen. Die Verstärkung erfolgte daher
aufgedeckt wurden (siehe auch Beispiel 1.4). nur für das Teilbauwerk 2, sodass das TBW 2
Die Nachrechnung der Überbauten für die während der Erneuerung des TBW 1 einen 4+0-
Brückenklasse 60/30 ergab unter anderem, dass Verkehr aufnehmen konnte.
keine ausreichende Querkrafttragfähigkeit
gegeben war.
Neben der nachfolgend beschriebenen rungen für die spätere Verankerung der
Querkraftverstärkung mit innenliegenden Stab- Spannglieder in der Fahrbahnplatte hergestellt.
spanngliedern wurde die Brücke durch eine Da die Stabspannglieder in eine Betonvorsatz-
zusätzliche Vorspannung verstärkt. Die voll- schale eingebunden werden sollten, wurden die
ständige Beschreibung der Verstärkungsmaß- Steginnenflächen mittels Höchstdruckwasser-
nahmen ist in Beispiel 1.4 zu finden. strahlen aufgeraut und so für die spätere
Die Querkraftverstärkung erfolgte durch vertikal Herstellung der Betonvorsatzschale vorbereitet.
angeordnete Stabspannglieder an der Innenseite Nach Herstellung der Stegschlitze wurden die
der Stege im Bereich der Achsen 20 bis 50 Stegspannglieder unter handfester Vorspannung
(Bilder 1 bis 4). Der prinzipielle Bauablauf zur eingebaut. Die seitlichen Keile zwischen
Herstellung der Querkraftverstärkung sah laut Stegaußenkante und Stahlträgerkonsole wurden
Entwurfsplanung nach dem Einmessen der kraftschlüssig eingebaut und seitlich fixiert.
planmäßigen Lage der vertikalen Stegspann- Anschließend wurde die Betonvorsatzschale
glieder den Einbau und die Befestigung der hergestellt. Unter Verwendung von Anschluss-
Stahlträger (U400) am Überbau mit im Steg- bewehrung wurden die Stabspannglieder mit
bereich angebrachten Verbundankern vor einer maximalen Vorspannkraft von 460 kN
(Bild 4). Anschließend wurden die Kernboh- vorgespannt und anschließend verpresst.
Folgerungen
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 37,90 + 7 × 44,60 + 37,90 = 388,0 m
1.2 Zahl der Felder: 9
1.3 Breite zwischen den Geländern: 2 x 16,0 = 32,0 m
1.4 Brückenfläche: 2 x 6208 = 12416 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072) für TBW 2
1.8 Baujahr: 1968
1.9 Baukosten insgesamt: 2 x 4.052.965 Mio DM ≙ 4.144.496 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 334 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Fahrbahnplatte B 300
(entspricht C20/25); Betonstahl BSt 22/34 RU
(I R) (fyk = 220 N/mm²) und BSt II; interner
Spannstahl längs in Hohlkastenstegen
(fp0,2k = 1230 N/mm², fpk = 1375 N/mm²);
interner Spannstahl quer in Fahrbahnplatte und
Querträgern (fp0,2k = 1325 N/mm²,
fpk = 1470 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 300 (entspricht C20/25); Pfeilerkopf: B 450
(entspricht C30/37), Betonstahl BSt 22/34 RU
(I R) (fyk = 220 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 300 (entspricht C20/25); Auflagerbank: B 450
(entspricht C30/37), Betonstahl BSt 22/34 RU
(I R) (fyk = 220 N/mm²) und BSt II
4. Baugrund -
Bei einer Nachrechnung wurden große Teilbauwerken bestehende Brücke bereits Ende
Tragfähigkeitsdefizite festgestellt, die eine der 90er Jahre grundhaft instandgesetzt.
Verstärkung dringend erforderlich machten. Aufgrund des ungewöhnlich hohen Grades an
Unter anderem (siehe auch Beispiel 1.5) war Vorschädigungen wurde bei Teilbauwerk 1 von
keine ausreichende Querkraft- und Torsionstrag- einer Notinstandsetzung abgesehen und
fähigkeit gegeben. Die Anschlüsse der umgehend eine Erneuerung dieses Überbaus
Bodenplatte an die Stege wiesen Defizite auf. vorgenommen. Die Verstärkung erfolgte daher
Die Brücke befand sich zudem in einem sehr nur für das Teilbauwerk 2, sodass das dieses
schlechten Zustand. Dabei wurde die aus zwei während der Erneuerung von TBW 1 einen 4+0-
Verkehr aufnehmen konnte.
Folgerungen
Mit Hilfe der beschriebenen Maßnahmen siehe auch Beispiel 1.5) konnten die
(zusätzliche zentrische Vorspannung, Querkraft- festgestellten Defizite erfolgreich und möglichst
und Torsionsverstärkung mit Stabspanngliedern, schonend in additiver Weise beseitigt werden.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 32,75 + 45,80 + 41,05 = 119,60 m
1.2 Zahl der Felder: 3
1.3 Breite zwischen den Geländern: 16,85 m
1.4 Brückenfläche: 2015 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 93 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1988
1.9 Baukosten insgesamt: 4.149.000 DM ≙ 2.121.350 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 1053 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Bn 450 (entspricht C35/45); Betonstahl
BSt 500 S (IV S) (fyk = 500 N/mm²);
Spannstahl längs in Hohlkastenstegen und quer
in Fahrbahnplatte: St 1570/1770
(fp0,2k = 1570 N/mm², fpk = 1770 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Bn 350 (entspricht C25/30), Pfeilerknoten:
Bn 450 (entspricht C35/45); Betonstahl
BSt 500 S (IV S) (fyk = 500 N/mm²)
Die Brücke wurde durch den Rückbau der Geh- belastungen abtragen zu können, wurden
und Radwege um eine zusätzliche Fahrspur umfangreiche Verstärkungsmaßnahmen not-
erweitert. Um die dadurch steigenden Verkehrs- wendig.
Zur Erweiterung der Brücke um die 5. Fahrspur Nach Herstellung der Bohrungen in Fahrbahn-
anstelle des Geh- und Radweges wurde der und Bodenplatte wurden die Abstände der
Steg an der Ostseite mittels zusätzlicher unteren Bohrungen von der Stegaußenkante für
Querkraftbewehrung in Form von Stabspann- die Herstellung der Verstärkungsbügel
gliedern und Schublaschen verstärkt. Der Steg (gekrümmte Schublaschen) ermittelt. Anschlie-
an der Westseite wurde durch einen zusätz- ßend wurden Aussparungen für die unteren
lichen Längsbalken an der Hohlkastenaußen- Ankerplatten erstellt, die Hohlkastenaußenkante
seite verbreitert und durch zusätzliche verbund- abgerundet und die Betonoberfläche für den
lose Vorspannung (abschnittsweise intern bzw. späteren Auftrag von Spritzbeton durch
extern) verstärkt. Die vollständige Beschreibung kuppenartiges Freilegen des Grobkorns gemäß
der Verstärkungsmaßnahmen ist in Beispiel 1.8 ZTV-ING vorbereitet. Anschließend wurden die
wiedergegeben. insgesamt 67 Verstärkungsbügel bestehend aus
Im Folgenden wird die Vorgehensweise im Zuge Stabspanngliedern und gekrümmten Schub-
der Querkaftverstärkung des östlichen Steges laschen mit Abständen von 20 bis 80 cm
(Bilder 1 und 2) zwischen den Achsen 10 und 20 eingebaut (Bilder 1 und 1). Dabei war darauf zu
erläutert. Zunächst wurde die Lage der vorhan- achten, dass der Ankerkeil und der untere
denen Querspannglieder und der Betonstahl- Flachstahlschenkel einschließlich der Rundung
Querbewehrung durch Suchschlitze im Steg- satt am Bestandssteg anlag. Dies konnte durch
bereich erkundet (Länge und Abstand der Einsetzen in ein Mörtelbett oder nachträglichen
Suchschlitze ca. 1 m, ggf. dichter). Hierbei war Verguss erfolgen. Der Verguss der unteren und
darauf zu achten, die Betonstahlbewehrung und oberen Bohrungen und das Untergießen der
die Hüllrohre der Querspannglieder nicht zu Ankerplatten und Ankerkeile erfolgte mit
beschädigen und ein Eindringen von Wasser in schwindfreiem Vergussmörtel. Nach der
die Hüllrohre unbedingt zu vermeiden. Erhärtung des Vergussmörtels wurden die
Anschließend wurden die Aussparungen für die Verstärkungsbügel in Stufen von 50 % der
oberen Ankerplatten erstellt, wobei die vorhan- Vorspannkraft abwechselnd jeweils innen und
dene Betonstahlbewehrung nicht beschädigt außen vorgespannt. Abschließend wurden die
werden durfte. Wenn die gesamte Verankerung Ausbruchöffnungen mit schwindfreiem Beton
nicht innerhalb der Betondeckung Platz hatte, geschlossen, die Stahlflächen für einen
wurden die Ankerplatten zwischen die Beton- ausreichenden Haftverbund vorbereitet und der
stahlquerbewehrung entsprechend tiefer ange- Spritzbeton aufgebracht. Für die Verstärkung
ordnet. Hierzu mussten die Achsen der wurde eine Zustimmung im Einzelfall erwirkt.
Gewindestäbe in Brückenlängsrichtung gege- .
benenfalls entsprechend verschoben werden.
Folgerungen
Durch Rückbau der Geh- und Radwege und der 1.8) konnte eine weitere Fahrspur eingerichtet
beschriebenen Verstärkung (siehe auch Beispiel werden.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 8,2 m
1.2 Zahl der Felder: 1
1.3 Breite zwischen den Geländern: 12,2 m
1.4 Brückenfläche: 100 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 62,1 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1959
1.9 Baukosten insgesamt: - €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: - €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 300 (entspricht C20/25);
Betonstahl BSt 42/50 RK (III K)
(fyk = 420 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: -
3.3 Widerlager: B 225 (entspricht C12/15); unbewehrt
Die Verstärkung wurde aufgrund des 3,5 – 5 cm bituminöser Schicht aus Recycling-
Bauwerksalters im Zuge einer material und 8 – 12 cm Schutzbeton, wobei die
Gesamtinstandsetzung der Brücke durchgeführt. unteren 3 – 9 cm des Schutzbetons stark
Durch die Verstärkung wurde eine Einstufung in verwittert waren. Bei der Belagsöffnung war
eine höhere Brückenklasse angestrebt. Der keine Abdichtung erkennbar.
Belagsaufbau des Bestandes bestand aus
2 - 4,5 cm Deckschicht aus Splittmastixasphalt,
Im Zuge der Gesamtinstandsetzung wurde der (d = 12 mm) sind aus Bewehrungsstahl und
bis zu 21 cm dicke bestehende Belagsaufbau wurden im Abstand a = 20/35 cm angeordnet
entfernt. Die Plattenoberseite wurde (Bilder 6 und 10). Der Aufbeton erstreckt sich
anschließend mit Druckwasserstrahlen monolithisch auf die Seitenstreifen und
vorbereitet (Bilder 9 und 10, ca. 1 – 2 cm Flügeloberseiten.
Betonabtrag) und der Aufbeton der Auf die vorbereitete Oberfläche wurde ein neuer
Festigkeitsklasse C35/45 mit einer Mindestdicke Belag, bestehend aus einlagiger Bitumen-
von h = 13 cm (i.M. ca. 19 cm) aufgebracht und schweißbahn, Schutzschicht aus GA, vorläufige
schubfest verankert. Die Verbundanker
Deckschicht aus GA und Deckschicht aus SMA, flächen ausgebessert. Eventuell freiliegende
aufgebracht. Im Zuge der Gesamtinstand- Bewehrung wurde entrostet und beschichtet, die
setzung wurden Betonschadstellen an der Ausbrüche wurden mit PCC-Mörtel reprofiliert.
Überbauuntersicht und den Unterbausicht-
Folgerungen
Bei Vorliegen eines verhältnismäßig hohen Brückenklasse konnte durch die Verstärkung
Belagaufbaus stellt dieses Verfahren eine von BK 60 auf BK 60/30 erhöht werden.
günstige Möglichkeit zur Verstärkung dar. Die
Bild 2: Draufsicht
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 8 + 11,4 + 8 = 27,4 m
1.2 Zahl der Felder: 3
1.3 Breite zwischen den Geländern: 11,1 m
1.4 Brückenfläche: 304 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 30/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1939
1.9 Baukosten insgesamt: 55.000 DM ≙ 28.121 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 93 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Stahlbeton, Aufbeton (C35/45)
3.2 Pfeiler / Stützen: Stahlbeton
3.3 Widerlager: Stahlbeton
4. Baugrund -
Die Verstärkung wurde im Zuge einer Durch die Verstärkung wurde eine Einstufung in
Gesamtinstandsetzung der Brücke durchgeführt. eine höhere Brückenklasse angestrebt.
Folgerungen
Bild 2: Draufsicht
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 16,45 m
1.2 Zahl der Felder: 1
1.3 Breite zwischen den Geländern: 16,65 (außerhalb Ausweitungsbereich) m
1.4 Brückenfläche: 274 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1965
1.9 Baukosten insgesamt: 597.562 DM ≙ 305.529 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 1115 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Bn 450 (entspricht C35/40);
Betonstahl BSt IIIb (fyk = 400 N/mm²) und
BSt I (fyk = 220 N/mm²);
Spannstahl: 150/170 (BBRV-SUSPA,
fp0,2k = 1470 N/mm², fpk = 1665 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: -
3.3 Widerlager: Bn 150 (entspricht C12/15);
Betonstahl BSt IIIb (fyk = 400 N/mm²) und BSt I
(fyk = 220 N/mm²), mit Natursteinverblendung;
Auflagerbalken: Bn 250 (entspricht C20/25);
Betonstahl BSt IIIb (fyk = 400 N/mm²)
4. Baugrund Fels
Eine zunehmende Schädigung war nicht auszu- Bundesautobahn lag und mit schwerem
schließen, da das Überführungsbauwerk im Güterverkehr zu rechnen war.
Bereich einer Umleitungsstrecke einer
Die obere Deckenplatte wurde durch eine wasserstahlen (HDW) für die nachträgliche
Ortbetonergänzung (80 ≤ h ≤ 100 mm) mit Ortbetonergänzung vorbereitet.
entsprechender Verdübelung zum bestehenden Anschließend wurden die Schubverbinder
Konstruktionsbeton verstärkt, um die entsprechend Ausführungsplan gesetzt (Bilder 3
erforderliche Dicke der Platte herzustellen. und 4), die Bewehrung verlegt und die
Dadurch entstand nur ein geringer Eingriff in die Betonplatte betoniert. Da eine Rissbildung in der
bestehende Konstruktion. Ortbetonergänzung nicht ausgeschlossen
Die bereits geöffneten Verdrängungskörper werden kann, wurde eine kreuzweise verlegte
wurden bis über die Stege kammartig Oberflächenbewehrung zur Rissbreiten-
freigestemmt und mit bewehrtem Ortbeton beschränkung vorgesehen, die die Risskraft
(C35/45) verschlossen. Danach wurde die abdeckt. Darauf wurde in gewohnter Weise eine
Oberfläche insgesamt durch Höchstdruck- Abdichtung und ein Fahrbahnbelag nach
ZTV BEL B1 aufgebracht.
Folgerungen
Durch die Verstärkungsmaßnahme konnte die wie z.B. die Beeinträchtigung der Quer-
mangelhafte Tragsicherheit in Querrichtung spannglieder, konnten durch diese Maßnahme
wieder hergestellt werden. Das Bauwerk war für nicht behoben werden.
den Verkehr für eine begrenzte Dauer wieder Das Bauwerk wurde 2008 ersetzt.
freigegeben. Andere durch die Lageänderung
der Verdrängungskörper verursachte Mängel,
Bild 2: Bauwerksskizze
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 21,85 + 21,85 = 43,7 m
1.2 Zahl der Felder: 2
1.3 Breite zwischen den Geländern: 17,5 m
1.4 Brückenfläche: 765 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 56,7 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1960
1.9 Baukosten insgesamt: 654.000 DM ≙ 334.385 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 437 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 300 (entspricht C20/25); Betonstahl St I
(fyk = 220 N/mm²) und St II (fyk = 340 N/mm²);
3.2 Pfeiler / Stützen: B 225 (entspricht C12/15);
Betonstahl BSt 22/34 GU (IG) (fyk = 220 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 225 (entspricht C12/15);
Betonstahl BSt 22/34 GU (IG) (fyk = 220 N/mm²)
Im Zuge der Gesamtinstandsetzung wurde der Der Kragarm am südlichen Überbaurand wurde
bestehende Belagsaufbau bis zum Kon- ebenfalls neu hergestellt (Bilder 3 bis 6). Im
struktionsbeton entfernt. Die Plattenoberseite Fahrbahnbereich wurde ein neuer Belag,
wurde anschließend aufgeraut und ein Aufbeton bestehend aus einer Versiegelung aus
der Festigkeitsklasse C30/37 mit einer Dicke von Epoxidharz, Bitumenschweißbahn, 3,5 cm
h = 14 cm aufgebracht und mittels abgewinkelter Gussasphalt-Schutzschicht und 4 cm Splitt-
Biegeformen aus BSt 500S schubfest verankert. mastix-Asphalt, eingebaut.
Folgerungen
Bild 3: Regelquerschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 51,50 + 39,33 + 39,34 + 39,33 = 169,5 m
1.2 Zahl der Felder: 4 (nur Teilbauwerk A)
1.3 Breite zwischen den Geländern: 15,5 m
1.4 Brückenfläche: 2.627 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1973
1.9 Baukosten insgesamt: 1.450.000 (nur Teilbauwerk A) €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 552 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl St III b (fyk = 400 N/mm²); Spannstahl
Leoba AK (fp0,2k = 1420 N/mm²,
fpk = 1570 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Stahlbeton, B300 (entspricht C20/25) und B 450
(entspricht C30/37) für Auflagerbank
Das Brückenbauwerk wies Defizite an einer der Schwingbreite der Spannstahlspannungen sowie
insgesamt 15 Koppelfugen auf. Durch die die Einstufung in eine höhere Brückenklasse
Verstärkung wurde eine Verbessung der angestrebt.
Im Inneren des 2-zelligen Kastenträgers wurde HDW hergestellt, in denen Stabbündel mit je
schlaffe Zusatzbewehrung in Schlitze (koppel- 3 Ø 20 verlegt wurden. Der Nachweis der
fugenübergreifend) eingebaut. Es wurden 17 Zusatzbewehrung erfolgte nach DIN 1045.
bzw. 24 cm breite und 11 cm tiefe Nuten mittels
Folgerungen
Durch die Verstärkung der defizitären gesamte Bauwerk von BK 60 auf BK 60/30
Koppelfuge konnte die Brückenklasse für das erhöht werden.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 5,06 + 54 × 6,41 + 13 × 5,1 = 417,5 m
1.2 Zahl der Felder: 68
1.3 Breite zwischen den Geländern: ca. 17 m
1.4 Brückenfläche: 7.118 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1974
1.9 Baukosten insgesamt: 3.500.000 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 492 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Stahlbeton
B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl BSt 42/50 RK (IIIK) (fyk = 420 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Stahlbeton; Stahlrohrstützen S 235, ∅ 406 mm
3.3 Widerlager: Stahlbeton; Stahlrohrstützen als Pfahlbock
4. Baugrund -
Durch eine Nachrechnung sollte überprüft traten im Abstand von ca. einem Zehntel bis
werden, ob die vorhandene Bewehrung für die einem Fünftel der Stützweite von der Randstütze
Verbreiterung des Bauwerks ausreichend ist. Bei entfernt rechnerische Spannungsüberschreit-
detaillierter Berechnung des Brückenüberbaus ungen auf.
Zu Beginn wurden Schlitze mittels Hochdruck- nach DIN 1045. Die Verstärkung musste über
wasserstrahlen hergestellt. Im Anschluss wurde das Auflager hinaus geführt werden. Dies war
zusätzliche schlaffe Bewehrung zwischen die mit der zu Planungsgsbeginn überlegten
vorhandene Verbügelung eingefädelt (je Nut Verstärkungstechnik (aufgeklebte Laschen) nicht
2Ø28, l = 9,15 m und 9,65 m) und die Schlitze möglich. Zudem konnte die Autobahn nicht voll
mit Spritzbeton verschlossen sowie geglättet. gesperrt werden.
Die Bemessung der Zusatzbewehrung erfolgte
Folgerungen
Bild 2: Längsschnitt
Bild 3: Grundriss
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 27,55 – 21,20 – 21,21 – 21,20 – 21,21 m
– 21,20 – 27,55 = 161,12
1.2 Zahl der Felder: 7
1.3 Breite zwischen den Geländern: 23,23 m
1.4 Brückenfläche: 3.743 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1975
1.9 Baukosten insgesamt: 4.797.331 DM ≙ 2.452.836 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 655 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl BSt 42/50 RK (III K)
(fyk = 420 N/mm²); Spannstahl Leoba AK
(fp0,2k = 1420 N/mm², fpk = 1570 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl BSt 42/50 RK (IIIK) (fyk = 420 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 300 (entspricht C20/25);
Betonstahl BSt 42/50 RK (IIIK) (fyk = 420 N/mm²)
Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen (12 × Ø 28, l = 12 m je Stab) eingebaut. Dies
wurde von einer zusätzlichen externen entspricht einer Zusatzbewehrung ΔAsl = 37 cm²
Vorspannung abgesehen, da nur eine je Steg des Überbaus. Die Bemessung erfolgte
Koppelfuge verstärkt werden musste. Es wurden nach DIN 1045-1.
insgesamt 12 Nuten mit einer Gesamtlänge von Im Anschluss wurden die Nuten mit SPCC-
ca. 150 m mit Nutenabmessungen von Mörtel verschlossen.
ca. b/t = 7/10 cm mittels Hochdruckwasser- Alle sechs Koppelfugen des Bauwerks wurden
strahlen (HDW) mit mechanischer Führung und nachträglich mit einem Fugenband (Mycoflex BI-
automatischem Vortrieb hergestellt. Ingesamt Band; MC Bauchemie) geschlossen.
wurden 0,7 t Betonstahlbewehrung BSt 500S
Folgerungen
Bei Defiziten an nur einer Koppelfuge ist eine Bewehrung in Nuten aus wirtschaftlichen und
Verstärkung durch Einlegen schlaffer technischen Gründen sinnvoll.
Bild 2: Draufsicht
Bild 3: Längsschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 19,95 m
1.2 Zahl der Felder: 1
1.3 Breite zwischen den Geländern: 12,5 m
1.4 Brückenfläche: 249 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 90 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 30 (DIN 1072) und 44 t –
Fahrzeugkombination (53. Ausnahme-
Verordnung der StVO)
1.8 Baujahr: 1978
1.9 Baukosten insgesamt: 703.000 DM ≙ 359.438 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 1.444 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 350 (entspricht C25/30);
Betonstahl BSt 42/50 RK (IIIK)
(fyk = 420 N/mm²);
Spannstahl Suspa V DU 7 mm
(fp0,2k = 1320 N/mm², fpk = 1470 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: -
3.3 Widerlager: Stahlbeton, Bn 250 (entspricht C20/25)
4. Baugrund Tonstein
Zu Beginn wurde die Oberfläche der einem Klebstoff auf Epoxidharzbasis (Sikadur
Überbauunterseite sandgestrahlt, bis das 30) auf die Bauteiloberfläche appliziert (Bilder 7
Korngerüst > 8 mm sichtbar war, und im und 8). Abschließend wurde eine Haftbrücke
Anschluss, soweit notwendig, mit Sikadur 41 (Sikafloor 156, Epoxidharzbindemittel)
(3-Komponenten-Epoxidharzmörtel) egalisiert. aufgetragen und mit Quarzsand eingestreut.
Die ausreichende Haftzugfestigkeit des Zum Schutz vor UV-Strahlung wurde ein
Bestandsüberbaus wurde vor Auftrag des Acrylharzschutzanstrich (Sikagard 680 S
Klebers überpüft (Bild 6). Betoncolor) aufgebracht (Bild 9).
Im Anschluss wurden die CFK-Lamellen (50 mm
breit, 1,2 mm dick, Zulassung Z-36.12-29) mit
Folgerungen
Zum Zeitpunkt der Durchführung der Mit den aufgeklebten CFK-Lamellen wurde an
Verstärkung in 2006 bestand für die Verstärkung diesem Brückenbauwerk in Querrichtung ein
mit aufgeklebten CFK-Lamellen eine allgemeine Verstärkungsgrad von 1,3 erreicht.
bauaufsichtliche Zulassung, die die Anwendung
bei Brückenbauwerken ermöglichte.
Bild 2: Draufsicht
Bild 4: Längsschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 19,57 m
1.2 Zahl der Felder: 1
1.3 Breite zwischen den Geländern: i.M. 41,7 m
1.4 Brückenfläche: 816 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 91,6 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1964
1.9 Baukosten insgesamt: - €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: - €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Spannbeton: B 450 (entspricht C30/37);
Baustahl BSt IIIb (fyk = 400 N/mm²);
Spannstahl: SIGMA Spannstahl oval gerippt 40
(fp0,2k = 1420 N/mm², fpk = 1570 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: -
3.3 Widerlager: B 225 (entspricht C12/15);
Baustahl BSt IIIb (fyk = 400 N/mm²)
4. Baugrund Kiessand
Die beiden Überbauten wiesen an der Unterseite im Widerlagerbereich, bzw. 9,0 cm²/m im
mehrere, bis 0,7 mm breite Längsrisse auf. Feldbereich. Vorhanden waren nur jeweils
Ursache war eine Minderbewehrung in 4,71 cm²/m.
Querrichtung. Erforderlich sind ca. 10,1 cm²/m
Im Rahmen der Verstärkungsmaßnahme wurde 36.12-63) aufgeklebt (Bilder 5, 6 und 8). Die
eine Betoninstandsetzung in Form einer Arbeiten wurden nachts (bei niedrigen
Rissverpressung sowie ein Ausgleich von Temperaturen des Überbaus und geringeren
Unebenheiten durchgeführt. Auf die somit Verkehrsbelastungen) ausgeführt. Anschließend
vorbereitete Betonunterlage wurden zur wurde die Unterseite der Brücke mit einem
Verstärkung des Bauteils in Querrichtung die Oberflächenschutzsystem OS-C gemäß ZTV-
seinerzeit zugelassenenen CFK-Lamellen (MC- ING versehen (Bild 8).
DUR 160/2400, Breite 100 mm, Dicke 1,4 mm,
92 Stück, Abstand i. M. 35 cm, Zulassung Z-
Folgerungen
Zum Zeitpunkt der Durchführung der Wirksamkeit der Verstärkung auch langfristig
Verstärkung in 2008 bestand für die Verstärkung sicherzustellen, werden die verstärkten Bauteile
mit aufgeklebten CFK-Lamellen eine allgemeine alle sechs Monate in einer Sonderprüfung
bauaufsichtliche Zulassung, die die Anwendung überwacht.
bei Brückenbauwerken ermöglichte. Um die
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 16 × 50 = 800 m
1.2 Zahl der Felder: 16
1.3 Breite zwischen den Geländern: 15 m
1.4 Brückenfläche: 12.000 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1969
1.9 Baukosten insgesamt: 16.500.000 DM ≙ 8.436.316 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 703 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl BSt 42/50 RU (IIIU)
(fyk = 420 N/mm²); Spannstahl St 1420/1570
(fp0,2k = 1420 N/mm², fpk = 1570 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 450 (entspricht C30/37);
Betonstahl BSt 42/50 RU (IIIU) (fyk = 420 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 225 (entspricht C12/15);
Baustahl BSt 22/34 GU (IIIG) (fyk = 220 N/mm²)
4. Baugrund Tonstein
Durch die Verstärkung wurde eine Einstufung in Aus wirtschaftlichen und ästhetischen
die Brückenklasse 60/30 (nach DIN 1072) Überlegungen, sowie aus Gründen der
angestrebt. Dauerhaftigkeit, wurde eine Verstärkung mit
aufgeklebten CFK-Lamellen gewählt.
Im Zugzonenbereich der Randträger (jeweils in Auf die geglättete Schicht des Feinspachtels
den Mittelfeldern) wurden die Flanschunterseiten wurde das OS-C System aufgetragen. Die erste
der Längsträger jeweils mit fünf CFK-Lamellen Schicht der beiden Oberflächen-schutzschichten
verstärkt (Bild 5). Ca. 5.000 m CFK-Lamellen wurde im Airless-Verfahren, die zweite (zweiter
(Sto S&P) mit einer Sonderbreite von 150 mm Arbeitsgang) mit einer Walze aufgetragen.
und einer Dicke von 1,4 mm wurden unterseitig Im Anschluss an die Verstärkung wurde eine
aufgeklebt. Die Lamellen wurden in nicht betonfarbene Beschichtung aufgetragen. Somit
vorgespanntem Zustand aufgeklebt, ist die nachträgliche Verstärkung der
anschließend mit einer Haftbrücke behandelt Stegunterseiten von unten nicht wahrnehmbar
und mit trockenem Quarzsand abgestreut. (Bild 6).
Folgerungen
Zum Zeitpunkt der Durchführung der konnte das Bauwerk in die Brückenklasse 60/30
Verstärkung in 2001 bestand für die Verstärkung eingestuft werden. Hierbei wurde das äußere
mit aufgeklebten CFK-Lamellen eine allgemeine Erscheinungsbild des Brückenbauwerks nicht
bauaufsichtliche Zulassung, die die Anwendung beeinträchtigt.
bei Brückenbauwerken ermöglichte. Durch die
erfolgreich umgesetzte Verstärkungsmaßnahme
Bild 2: Draufsicht
Bild 3: Längsschnitt
Bild 4: Regelquerschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 15,7 m
1.2 Zahl der Felder: 1
1.3 Breite zwischen den Geländern: 15,95 m
1.4 Brückenfläche: 267 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 76,41 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1958
1.9 Baukosten insgesamt: 243.477 DM ≙ 124.488 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 466 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 300 (entspricht C20/25);
Betonstahl BSt 22/34 RU (I R) (fyk = 220 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen:
3.3 Widerlager: B 300 (entspricht C20/25);
Betonstahl BSt 22/34 RU (I R) (fyk = 220 N/mm²)
4. Baugrund -
Für die Instandsetzung und Ertüchtigung des geglättet und entsprechend OS-B nach ZTV-SIB
Überbaus, der Widerlager und der Flügelwände 90 beschichtet.
wurden bei oberflächennah liegender Zur Verstärkung mittels CFK-Lamellen wurde
Bewehrung (Überdeckung < 4 cm) freiliegende vorhandener Feinspachtel vom Betonuntergrund
Bewehrungsstäbe durch HDWS mit mittels HDWS entfernt. Danach wurde eine
zugelassenen Strahlmitteln gereinigt. Die Ausgleichsspachtelung mit fremdüberwachtem
freigelegte Bewehrung wurde mit einem PC-Mörtel bis zu 35 mm aufgetragen. Als CFK-
Korrosionsschutzanstrich versehen. Am Lamellen wurden Bilfinger + Berger Carboplus
gesamten Bauwerk wurden vorhandene Risse 100 × 1,4 mm gewählt. Im Voutenknick wurden
mit Breiten > 0,2 mm verpresst und die die CFK-Lamellen mit Stahlblechen 60 × 10 mm
Oberfläche im Anschluss durch HDWS fixiert.
vorbereitet. In den Schadstellen der Widerlager
Die Bereiche zwischen den CFK-Lamellen
und Flügelwände wurde ein Betonersatz mittels
wurden mit SPCC-Mörtel (Pagel SP20)
SPCC vorgenommen. Im Bereich der
geschlossen. Abschließend wurden Feinspachtel
Schadstellen an der Überbauunterseite wurde
(d = 5 mm) und eine OS-B Beschichtung (Ispo
Spritzbeton eingesetzt. Anschließend wurde die
Betoncryl) aufgetragen (Bilder 4 und 5).
gesamte Oberfläche mit einer 0,5 bis 1,0 cm
dicken Schicht aus PCC-Feinspachtelmasse
Folgerungen
Zum Zeitpunkt der Durchführung der Verstärkung konnte die Brückenklasse auf 60/30
Verstärkung in 2002 bestand für die Verstärkung erhöht werden.
mit aufgeklebten CFK-Lamellen eine allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung, die die Anwendung
bei Brückenbauwerken ermöglichte. Durch die
Bild 2: Draufsicht
Bild 3: Längsschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 8,5 + 15,2 + 15,2 + 8,5 = 47,4 m
1.2 Zahl der Felder: 4
1.3 Breite zwischen den Geländern: 7,8 m
1.4 Brückenfläche: 368 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 96,9 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 30/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1970
1.9 Baukosten insgesamt: 352.000 DM ≙ 179.975 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 489 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Stahlbeton, B 300 (entspricht C20/25)
3.2 Pfeiler / Stützen: Stahlbeton, B 300 (entspricht C20/25)
3.3 Widerlager: Stahlbeton, B 225 / B 300 (enspricht C12/15 /
C20/25)
4. Baugrund -
Die Felder 1 und 4 (Bilder 2 und 5) wurden durch senkreckt zur Bauteiloberfläche Schlitze in das
jeweils sechs in Schlitze eingeklebte CFK- Betonbauteil geschnitten. Nach der Reinigung
Lamellen S&P CFK 150/2000 der Firma der Schlitze wurden die CFK-Lamellen mittels
StoCretec (Z-36.12-67) mit dem zugehörigen Epoxidharzklebstoffes in diese eingeklebt
Klebemörtel StoPox SK 41 in Längsrichtung
verstärkt (Bilder 6, 7 und 8). Hierzu wurden
Folgerungen
Bild 2: Draufsicht
Bild 3: Längsschnitt
Bild 4: Regelquerschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 56 + 86 + 78 + 68 = 270 m
1.2 Zahl der Felder: 4
1.3 Breite zwischen den Geländern: 13,1 m
1.4 Brückenfläche: 3.537 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1995
1.9 Baukosten insgesamt: 9.300.752 DM ≙ 4.755.399 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 1.344 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 45 (entspricht C35/45);
Betonstahl BSt 500 D (IV S) (fyk = 500 N/mm²);
Spannstahl St 1570/1770 (fp0,2k = 1570 N/mm²,
fpk = 1770 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 35 (entspricht C25/30),
Betonstahl B 500 (fyk = 500 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 35 (entspricht C25/30),
Betonstahl B 500, (fyk = 500 N/mm²)
Aufgrund der Verkehrssituation der gesamten Gleitwänden erreicht. Dennoch musste die
Ortsumgehung wurde die Straße von zwei Fahrbahn des Brückenbauwerks wegen des
Fahrstreifen auf drei Fahrstreifen erweitert. dritten Fahrstreifens verbreitert werden.
Eine Mehrbreite von 1,08 m der Brückenfahrbahn Zudem waren aufgrund des LKW-Verkehrs auf
wurde bereits durch den Abbruch der Kappen mit allen drei Fahrspuren Verstärkungsmaßnahmen
Schutzplanken und deren Umbau mit Beton- für die Über- und Unterbauten erforderlich.
Als Verstärkung wurde eine Kombination aus In Querrichtung wurde aufgrund der weiter zum
zusätzlicher externer Vorspannung mit Überbaurand verlegten LKW-Fahrspur und den
umgelenkt geführten Spanngliedern und in daraus resultierenden erhöhten Kragarm-
Schlitze eingeklebten CFK-Lamellen (Carboplus momenten eine zusätzliche Biegezugbewehrung
160/2800-20×2) gewählt. notwendig. Mit einer Betonsäge wurden
Auf die zusätzliche externe Vorspannung in senkrechte Schlitze in die Oberfläche in
Längsrichtung wird an dieser Stelle nicht näher Querrichtung des Betonkörpers geschnitten. Die
eingegangen. Schlitztiefe lag innerhalb der Betondeckung,
sodass eine Beschädigung der vorh. Bewehrung
i.A. ausgeschlossen war (Bild 7). Bei dieser um zukünftig eine ebene Fahrbahnfläche zu
Verstärkung wiesen die Schlitze eine Tiefe von erhalten. Wegen dieser geometrischen
25 – 30 mm und eine Breite von 3 – 5 mm auf Gegebenheiten wurden die CFK-Lamellen mit
(Bilder 8 und 9). Dies entspricht den Regelungen ausreichender Übergreifungslänge gestoßen.
der verwendeten Zulassung. Nach der Beim 1. Bauabschnitt wurden Lamellen ohne
Herstellung der Schlitze wurden diese mittels Abreißgewebe eingesetzt. Dabei war das
eines Gasbrenners getrocknet und mit Druckluft Anschleifen der Klebeseiten ein enormer
gereinigt (Bild 10). Die CFK-Lamellen wurden mit Zeitaufwand. Beim 2. Bauabschnitt wurde auf
einem Epoxydharzkleber (MC DUR 1280, Lamellen mit Abreißgewebe umgestellt. Hierbei
Fa. MC Bauchemie) in die Schlitze eingelassen war das Entfernen der Folie problematisch und
(Bilder 11 bis 14). erfolgte in mehreren Arbeitsschritten. Im
Nach dem Aushärten des Klebers wurden auf Anschluss mussten die Lamellen gereinigt
die Fahrbahn eine Dichtungsschicht sowie ein werden, um eine optimale Oberfläche zu
Gussasphaltbelag aufgebracht. schaffen.
Ein im Bestand vorhandener Knick der
Fahrbahnplatte wurde durch PCC ausgeglichen,
Folgerungen
Um die Gefahr der Beschädigung vorhandener Das Landschaftsbild bleibt erhalten, da die
Spannglieder in den Stegen zu minimieren und sichtbaren Brückenteile nicht verändert werden.
das gesamte Tragsystem in Querrichtung nicht Als Nachteil ist der Aufwand für das Herstellen
zu verändern, ist die Verstärkungstechnik „In der Rauigkeit der Lamelle zu benennen.
Schlitze eingeklebte CFK-Lamellen“ eine
technisch günstige Lösung. Hierbei ist eine
Schädigung innenliegender Bewehrung
auszuschließen.
Die Beanspruchung der Fahrbahnplatte in
Brückenmitte und die Profilverformung bleiben
unverändert.
Bild 2: Draufsicht
Bild 6: Grundriss
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 30,46 + 30,55 = 61,01 m
1.2 Zahl der Felder: 2
1.3 Breite zwischen den Geländern: 13,75 m
1.4 Brückenfläche: 839 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 70 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): LM 1 (DIN Fachbericht 101)
1.8 Baujahr: 1976
1.9 Baukosten insgesamt: 609.054 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 726 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Spannbeton Bn 450 (entspricht C35/45);
Betonstahl BSt 42/50 RU III U (fyk = 420 N/mm²)
und BSt 42/50 RK (fyk = 420 N/mm²);
Spannstahl längs: BBRV - Suspa
(fp0,2k = 1470 N/mm², fpk = 1670 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: C35/45,
Betonstahl BSt 42/50 RU (IIIU) (fyk = 420 N/mm²)
und BSt 42/50 RK (fyk = 420 N/mm²)
Im Zuge der Planung der Brückeninstandsetzung gerechnet. In den Kragarmen des Plattenbalkens
und - ertüchtigung, bei der mit der Kappen- reichte die vorhandene Bewehrung infolge der
erneuerung auch die Schutzeinrichtung nach Anpralllast und dem dazugehörigen Bemes-
RPS 2009 erneuert werden musste, wurde die sungsmodell nach DIN-Fachbericht 101 nicht
Brücke gemäß Nachrechnungsrichtlinie nach- aus.
Die Kragarmverstärkung mit in Schlitzen bis 8). Hierzu wurden zunächst senkrecht zur
eingeklebten CFK-Lamellen (Standard- Bauteiloberfläche Schlitze in das Bauteil
Abmessung b/d = 15/2,5 oder 20/2,0 mm) wurde geschnitten. Anschließend wurden die Schlitze
für diese Baumaßnahme umgesetzt. Die gereinigt und die CFK-Lamellen in diese
Konstruktionsregeln des Zulassungsbescheides eingeklebt (Epoxidharzklebstoff).
Nr. Z-36.12-79 wurden berücksichtigt (Bilder 5
Folgerungen
Durch die Verstärkung wurde eine von 20 Jahren und eine Einstufung in die
max. Restnutzungsdauer des Brückenbauwerks Nachweisklasse C erreicht.
Bild 2: Längsschnitt
Bild 3: Regelquerschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 15 × 39 = 585 m
1.2 Zahl der Felder: 15
1.3 Breite zwischen den Geländern: 30,5 m
1.4 Brückenfläche: 17.843 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1967
1.9 Baukosten insgesamt: 5.300.000 DM ≙ 2.709.847 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 152 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Interne Längs- und Quervorspannung mit
Spannstahl System Dyckerhoff & Widmann
St 80/105 (fp0,2k = 780 N/mm², fpk = 1030 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Stahlbeton
3.3 Widerlager: Stahlbeton
Der 1,3 km lange Brückenzug besteht aus vier altersbedingte Schäden und Mängel auf. Eine
Einzelbauwerken, die sich in Hinblick auf Bauart, der Vorlandbrücken zeigte unter anderem Risse
Länge und Stützweiten unterscheiden. Jedes der in allen Koppelfugen, die durch eine lokale
vier Einzelbauwerke wies erhebliche bauart- und Verstärkung beseitigt werden sollten.
In den Jahren 2003 – 2004 erfolgte wegen der kamen. Es wurden jeweils sieben Lamellen an
erheblichen Mängel eine umfassende den Stegunterseiten und zwei Lamellen an den
Instandsetzung u.a. mit Instandsetzung der Stegseiten appliziert. Hierfür wurden spezielle
Betonoberflächen, Verpressung aller Risse mit Vorspannvorrichtungen, bestehend aus
einer Breite > 0,2 mm, örtlicher Verstärkung der Temporär- und Permanentankern, eingesetzt
Querträger, Ertüchtigung der Querverbände, (Bild 4). Nach Aufbringen der Vorspannkraft von
u.v.m.. Im Bereich der Koppelfugen fanden 160 kN pro CFK-Lamelle wurden die Lamellen
vorgespannte CFK-Lamellen vom Typ Sika- mittels Epoxidharzkleber am Überbau aufgeklebt
CarboDur V914 (Breite 90 mm, Dicke 1,4 mm) und an den Lamellenenden durch die
Verwendung (Bilder 2 und 3). Insgesamt Permanentanker befestigt (Bilder 2 und 4). Die
mussten 14 Koppelfugen ertüchtigt werden, bei Durchführung der Verstärkungsmaßnahme
denen jeweils neun (insgesamt 252) erfolgte auf Grundlage einer Zustimmung im
vorgespannte CFK-Lamellen zum Einsatz Einzelfall.
Folgerungen
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 27 + 32 + 32 + 32 + 27 = 150 m
1.2 Zahl der Felder: 5
1.3 Breite zwischen den Geländern: 17,2 m
1.4 Brückenfläche: 2.580 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 30/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 30/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1961
1.9 Baukosten insgesamt: 816.533 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 316 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C30/37); Betonstahl BSt II
(fyk = 340 N/mm²);
Spannstahl: beschränkte Vorspannung,
Sigma St 135/150 (fp0,2k = 1320 N/mm²,
fpk = 1470 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 300 (entspricht C20/25)
3.3 Widerlager: B 225 (entspricht C12/15)
Bei dem Brückenbauwerk wurden sechs Ebenso konnte die Schwingbreite in den unteren
Spannglieder nahe der Betonunterkante Spanngliedlagen, bei möglicher Korrosion der
endverankert. Aufgrund des Hebelarmes dieser schlaffen Bewehrung, nicht mehr eingehalten
Spannglieder wurde an dieser Stelle die werden.
zulässige Betondruckspannung für B 450
(entspricht: C30/37) deutlich überschritten.
Folgerungen
Mit Einbeziehung der dargelegten Einschätz- jährliche Prüfung der Risse und der Verankerung
ungen zum Erfolg der Spanngliedsanierungen der Laschen statt.
und sonstigen Sanierungsmaßnahmen wurde Im Beobachtungszeitraum wurden keine
davon ausgegangen, dass die Spannstähle Änderungen der Rissweiten festgestellt.
mindestens eine Millionen Lastwechsel ertragen
Durch die Verstärkung wurde eine Rest-
können.
nutzungsdauer bis in das Jahr 2025 erreicht.
In den Jahren 2001 – 2004 wurden die
Rissbreiten kontrolliert. Seit 2001 findet eine
Bild 2: Draufsicht
Bild 3: Längsschnitt
Bild 4: Regelquerschnitt
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 16,30 + 21,20 + 21,20 + 16,30 = 75,00 m
1.2 Zahl der Felder: 4
1.3 Breite zwischen den Geländern: 10,1 m
1.4 Brückenfläche: 758 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1958
1.9 Baukosten insgesamt: 399.094 DM ≙ 204.054 €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 269 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 300 (entspricht C20/25); Betonstahl BSt II
(fyk = 340 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: Mauerwerk; Auflagerbänke: B 225 (entspricht
C12/15); Betonstahl BSt II (fyk = 340 N/mm²)
3.3 Widerlager: B 225 (entspricht C12/15); Betonstahl BSt II
fyk = 340 N/mm²); Verblendung mit Natursteinen
Die Bügelbewehrung zur Aufnahme der Quer- einer ausgeprägten Korrosion der Querkraft- und
kraft und Torsion im Bereich der Vouten war Längsbewehrung insbesondere im Bereich der
nicht ausreichend. Zudem war die Quer- witterungsungeschützten Randträger (Bild 2).
bewehrung im Bereich der Überlappungsstöße Die Schäden wurden bereits ab 2001 festge-
der Längsbewehrung nicht ausreichend für die stellt. Nach einer erheblichen Erweiterung der
Aufnahme der Querzugkräfte dimensioniert und Schäden in 2005 wurde in 2006 eine objekt-
die Betonüberdeckung war zu gering. Dies führte spezifische Schadensanalyse (OSA) durch-
zum Ausweichen der Längsbewehrung und einer geführt und die Brücke dann schließlich 2007
Absprengung der Betonschale. Im Bereich der verstärkt.
Betonabplatzungen (Bild 1) führte dies zudem zu
Zur Vorbereitung der Verstärkung wurden wurde die Oberfläche nachbehandelt (Bild 6).
zunächst schadhafte Betonbereiche entfernt und Die Brücke vor und nach Fertigstellung der
die Oberfläche vorbehandelt (Bild 3). Nach der Verstärkung zeigt Bild 7. Zusätzlich wurde im
Ortung der vorhandenen Bewehrung wurden zur Rahmen der Verstärkungsarbeiten eine
Verankerung der zusätzlichen Bewehrung die Betonsanierung der gesamten Überbau-
Bügelschenkel sowie zusätzliche Bewehrungs- untersicht durchgeführt und eine Beschichtung
stäbe beidseitig eingebohrt und abgebogen (OS-C) aufgebracht.
(Bilder 4 und 5). Nach dem Spritzbetonauftrag
Folgerungen
Die Tatsache, dass dieses Verstärkungsbeispiel das Verfahren bei entsprechendem Schadens-
das einzige Beispiel einer Verstärkung mittels bild (Betonabplatzungen, unzureichende
Ortbetonergänzung mit zusätzlicher Betonstahl- Bewehrung) effektiv angewendet werden kann.
bewehrung darstellt, zeigt, dass dieses Die vorliegende Verstärkungsmaßnahme wurde
Verstärkungsverfahren nur selten angewendet in einem Zeitraum von nur 6 Wochen erfolgreich
wird. Allerdings zeigt das Beispiel auch, dass realisiert.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 34,0 + 43,0 + 45,0 + 43,0 + 31,0 = 196 m
1.2 Zahl der Felder: 5
1.3 Breite zwischen den Geländern: 2 × 15,58 = 31,16 m
1.4 Brückenfläche: 2 × 3054 = 6108 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 60 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): LM1 (DIN Fachbericht 101)
1.8 Baujahr: 1971
1.9 Baukosten insgesamt: 2,7 Mio DM ≙ 1,38 Mio €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: 226 €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: B 450 (entspricht C 30/37); Betonstahl BSt IIIb
(fyk = 400 N/mm²); Spannstahl längs in
Hohlkastenstegen und quer in Fahrbahnplatte:
St 145/160 (fp0,2k = 1420 N/mm²,
fpk = 1570 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: B 450 (entspricht C 30/37); Betonstahl BSt IIIb
(fyk = 400 N/mm²) und BSt Ib (fyk = 220 N/mm²);
Pfeilerkopf: B 450 (entspricht C 30/37);
Betonstahl BSt IIIb (fyk = 400 N/mm²)
Der in dieser Brücke verwendete ovale SIGMA- schäden auftreten. Somit können Brücken, in
Spannstahl St 145/160 der Hütten- und denen der gefährdete Spannstahl eingebaut
Bergwerke Rheinhausen AG ist nach der wurde, aufgrund des fehlenden Ankündigungs-
„Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosion“ verhaltens ein Risiko bergen, dass es zu einem
des Bundesministerium für Verkehr, Bau und spröden Spannstahlbruch kommt. Zur Beur-
Stadtentwicklung (BMVBS) besonders gefährdet teilung und Minimierung dieses Risikos und zur
für Spannungsrisskorrosion. Das Versagensbild Vermeidung des spröden Bruchs sind daher ein
zeichnet sich dabei durch einen plötzlichen und rechnerischer Nachweis und ggfs. Ver-
verformungsarmen Bruch der beanspruchten stärkungsmaßnahmen notwendig.
Stähle aus, ohne dass sichtbare Korrosions-
Die Verstärkung der Brücke erfolgte durch den Schlitze mit Hochdruckwasserstrahlen senkrecht
Einbau von zusätzlichen Stahlbetonbalken mit zum Verlauf der Spannglieder hergestellt.
schlaffer Bewehrung in den unteren Ecken der Weitherhin war es erforderlich, die Fugen
Hohlkästen in den Endfeldern (Bilder 1 bis 4). zwischen Bestandsüberbau und Steg-
Die zusätzlichen Balken wurden mit Verbund- verstärkung verzahnt auszubilden (Bild 3).
ankern schubfest an das bestehende Bauwerk Abschließend wurden vor der Betonage alle mit
angeschlossen. Dazu musste vor Herstellung der Verstärkung in Berührung kommenden
der Bohrungen für die Verbundanker zunächst Betonoberflächen angefeuchtet.
die vorhandene Spanngliedlage und Steg- Zusätzlich zu den Stahlbetonbalken erhielt die
bewehrung geortet werden. Um eine Trennung Brücke eine zusätzliche externe Vorspannung.
der Bewehrung und eine Beschädigung der Diese wird hier jedoch nicht näher erläutert. Die
vorhandenen Spannglieder in den Stegen Erhöhung des Lastmodells wird in erster Linie
ausschließen zu können, wurden zunächst auf die zusätzliche Vorspannung zurückgeführt.
Folgerungen
Durch die Vergrößerung der Biegezug- der Traganteile aus der Restspannstahlfläche
bewehrung in den Endfeldern lässt sich das und der im Querschnitt vorhandenen Betonstahl-
Ankündigungsverhalten nachweisen. Nach der bewehrung im Nachweis der Restsicherheit ein
„Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosion“ erforderliches Sicherheitsniveau nicht unter-
ist eine ausreichende Vorankündigung gegeben, schritten wird. Dies konnte durch die vorgestellte
wenn beim Spanngliedausfall unter Anrechnung Verstärkung erreicht werden.
Bauwerksdaten
1. Allgemeine Angaben
1.1 Einzel- und Gesamtstützweiten: 8,5 m
1.2 Zahl der Felder: 1
1.3 Breite zwischen den Geländern: 24 m
1.4 Brückenfläche: 204 m²
1.5 Bauwerkswinkel: 100 gon
1.6 Brückenklasse (vor der Verstärkung): BK 30/30 (DIN 1072)
1.7 Brückenklasse (nach der Verstärkung): BK 60/30 (DIN 1072)
1.8 Baujahr: 1938
1.9 Baukosten insgesamt: - €
1.10 Baukosten bezogen auf Brückenfläche: - €/m²
3. Baustoffe
3.1 Überbau: Stahlbeton B 35 (entspricht C25/30); Betonstahl:
Stahlgüte wird vermutet zu B 220
(fyk = 220 N/mm²)
3.2 Pfeiler / Stützen: -
3.3 Widerlager: Unbewehrter Beton mit Vormauerung
4. Baugrund -
Im Abstand von 50 cm wurden Träger unter dem Mittels Pressen wurden die Stahlträger an den
Überbau angeordnet. Diese Träger sind auf Widerlagern angehoben und dadurch eine
einem System von Auflager-, Stützen- und genau definierte Kraft in den Brückenüberbau
Fundamentträgern gelagert. Die Verbindung eingeleitet.
zwischen dem Brückenüberbau und den Abschließend erfolgte eine Fixierung mittels
Stahlträgern erfolgt mit Elastomerplatten. Stellschrauben.
Folgerungen
Ein Teil der Eigenlast und die Verkehrslast Aufgrund der sehr unterschiedlichen
können durch Einleitung einer durch Berechnung Steifigkeiten der vorhandenen Überbauplatte
bestimmten Kraft (aufgrund Vorbiegen / (steif) und der Überbauverstärkungsträger
Vorspannen der Verstärkungsträger) durch die (weich) ist der Verstärkungseffekt jedoch
Verstärkungskonstruktion abgeleitet werden. begrenzt.
Bild 2: Draufsicht
Bild 6: Detail A
Auftraggeber
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Abteilung Sraßenbau
vertreten durch
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Brüderstraße 53
51427 Bergisch Gladbach
Erstellt von
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martina Schnellenbach-Held
Dr.-Ing. Torsten Welsch
Dipl.-Ing. Silvia Fickler
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger
Dipl.-Ing. Karin Reißen
Bildnachweis
Straßenbauverwaltungen der Länder
Satz und Gestaltung/Druck
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Referat Z 32, Druckvorstufe/Hausdruckerei
Titelfotos
links oben und unten = © René Legrand, Rhün
rechts oben = © Dieter von Weschpfennig, Bergisch Gladbach
rechts unten = © Reinhard Wege, Bad Gandersheim
Stand
Januar 2016
Verstärken von älteren Beton- und Spannbetonbrücken - Erfahrungssammlung Dokumentation 2016
Dokumentation 2016
Erfahrungssammlung
Verstärken von älteren
Beton- und Spannbetonbrücken