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EUROPA-FACHBUCHREIHE
für Holztechnik
Holzwerkstoffe
Holz und
Werkstoffe
Peschel · Hornhardt · Nennewitz · Nutsch · Schulzig · Seifert
Tabellenbuch
Holztechnik
Technisches
Zeichnen
Tabellen – Formeln – Regeln – Bestimmungen
Konstruktionen
Bearbeitet von Lehrern an berufsbildenden Schulen
und von Ingenieuren
Lektorat: Peter Peschel
Bauphysik
Europa-Nr.: 41814
Autoren des Tabellenbuches Holztechnik
Peschel, Peter Oberstudiendirektor a.D. Göttingen
Hornhardt, Eva Dipl-Ing., Freie Architektin Wuppertal
Nennewitz, Ingo Tischlermeister, Lehrmeister Bremerhaven
Nutsch, Wolfgang Dipl.-Ing (FH), Studiendirektor a.D. Stuttgart
Schulzig, Sven Oberstudienrat Kassel
Seifert, Gerhard Dipl.-Ing (FH), Studiendirektor a.D. Ehingen
Lektorat
Peter Peschel
Bildbearbeitung
Verlag Europa-Lehrmittel, Bildbearbeitung, 73760 Ostfildern
Diesem Buch wurden die neuesten Ausgaben der DIN-Blätter sowie anderer Bestim
mungen und Richtlinien zugrunde gelegt (Redaktionsschluss 31.03.2019). Verbindlich
sind jedoch nur die DIN-Blätter und jene Bestimmungen selbst.
Die DIN-Blätter können von der Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin,
bezogen werden.
ISBN 978-3-8085-4303-0
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb
der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.
© 2019 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten
© 2005 by http://www.europa-lehrmittel.de
Satz: PER MEDIEN & MARKETING GmbH, 38102 Braunschweig
Umschlag: Blick Kick Kreativ KG, 42653 Solingen
Druck: mediaprint solutions GmbH, 33100 Paderborn
2
Vorwort
Das „Tabellenbuch Holztechnik“ erweitert die bewährte Europa-Fachbuchreihe für
Holzberufe. Es kann jedoch seines eigenständigen Charakters wegen sowohl alleine
als auch in Verbindung mit anderen Lehrbüchern in der Aus- und Weiterbildung wie in
der beruflichen Praxis verwendet werden. Es enthält sowohl Tabellen, Formeln, DIN-
Normen, Regeln und Bestimmungen von Behörden und Institutionen als auch viele
Stoffwerte und Konstruktionsgrößen. Die Auswahl der technologischen, mathemati-
schen, zeichnerischen und arbeitsplanerischen Inhalte dieser Sammlung erfolgte unter
weitgehender Berücksichtigung der Rahmenlehrpläne der Bundesländer für die Be-
rufe im Berufsfeld Holztechnik und der Inhalte der bewährten Lehrbücher. Gleichfalls
wurde an die Erfordernisse der Praxis und Weiterbildung gedacht. Das Tabellenbuch
eignet sich als Nachschlagewerk für Auszubildende, Schülerinnen und Schüler der Be-
rufsschule, der Berufsfachschule, der Fachoberschule und der Berufsoberschule. Es ist
darüber hinaus auch als Informationsquelle bei praktischen Ausbildungsmaßnahmen,
bei der Fortbildung in Meister- und Technikerschulen und der Berufspraxis geeignet.
Das Tabellenbuch ist eingeteilt in die Abschnitte
Ein schneller Zugriff wurde durch das Daumen-Griffregister ermöglicht. Großer Wert
wurde auf die Übersichtlichkeit der Darstellung gelegt. Das Inhaltsverzeichnis am
Anfang des Tabellenbuches wird durch Teilinhaltsverzeichnisse vor dem jeweiligen
Hauptkapitel ergänzt. Die wichtigsten Normen und Regelwerke sowie eine Auswahl
der einschlägigen Literatur sind jeweils vor den Hauptkapiteln benannt. Das Sachwort-
verzeichnis am Schluss ist besonders ausführlich gehalten und enthält neben den deut-
schen auch die wichtigsten englischen Bezeichnungen.
Die jetzige 11. überarbeitete Auflage entspricht in der Abfolge der Themen der vor-
herigen. Die neusten Normen auf europäischer Ebene (DIN EN, DIN EN ISO), die
dazugehörigen Nationalen Anhänge (NA), aber auch die nationalen Normen (DIN),
sowie die Vorschriften der aktuellen Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) wurden
berücksichtigt.
Das vorliegende Werk wurde mit der gebotenen Sorgfalt erarbeitet. Dennoch über-
nehmen Autoren, Lektor und Verlag für die Richtigkeit von Fakten, Hinweisen und Vor-
schlägen sowie evtl. Druck- und Satzfehlern keine Haftung.
Allen, die durch ihre Anregungen zur Entwicklung des Tabellenbuches beigetragen
haben – insbesondere den im Quellenverzeichnis genannten Firmen, Institutionen und
Verlagen – sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Für Anregungen zur Weiterentwick-
lung, Verbesserungsvorschläge und Fehlerhinweise sind wir jederzeit dankbar. Sie
können dafür unsere Adresse lektorat@europa-lehrmittel.de nutzen.
Göttingen, im Herbst 2019 Autoren und Verlag
3
Inhaltsverzeichnis
1 Mathematische und naturwissen- 3 Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
schaftliche Grundlagen . . . . . . . . . . . . 7
3.1 Mineralische Plattenwerkstoffe . . . . . 129
1.1 Größen und Einheiten . . . . . . . . . . . . . 8
3.1.1 Gipskartonplatten und Gipsplatten . . 129
1.2 Mathematische Grundlagen . . . . . . . 11
1.3 Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.1.2 Faserzementplatten . . . . . . . . . . . . . . . 130
1.4 Dreisatzrechnen und 3.1.3 Gipsfaserplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
Mischungsrechnen . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.1.4 Holzwolleplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
1.5 Prozentrechnen und
3.2 Glas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Zinsrechnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
1.6 Längen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.2.1 Glasarten und Glaserzeugnisse . . . . . 131
1.7 Flächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.2.3 Mehrscheiben-Isolierglas . . . . . . . . . . 133
1.8 Dreiecksberechnung und 3.3 Metalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135
Winkelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3.3.1 Bezeichnungssysteme für Stähle
1.9 Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 durch Werkstoffnummern . . . . . . . . . 135
1.10 Funktionen und grafische
Darstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 3.3.2 Bezeichnungssysteme für Stähle
durch Kurznamen . . . . . . . . . . . . . . . . 135
1.11 Kohäsion und Adhäsion . . . . . . . . . . . 32
1.12 Masse, Dichte, Kräfte . . . . . . . . . . . . . 33 3.3.3 Einteilung der Stähle . . . . . . . . . . . . . . 136
1.13 Gleichförmige und 3.3.5 Stahl-Fertigerzeugnisse . . . . . . . . . . . 138
beschleunigte Bewegung . . . . . . . . . . 36 3.3.6 Nichteisenmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . 139
1.14 Arbeit, Energie, Leistung,
3.3.7 Hartmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
Wirkungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
1.15 Einfache Maschinen und Antriebe . . 38 3.3.8 Korrosion und Korrosionsschutz . . . . 141
1.16 Grundlagen der Statik 3.4 Verbindungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . 142
und Festigkeitslehre . . . . . . . . . . . . . . 41 3.4.1 Drahtstifte und Klammern . . . . . . . . . 142
1.17 Flüssigkeiten und Gase . . . . . . . . . . . . 47
3.4.2 Holzschrauben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
1.18 Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
1.19 Wärmetechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 3.4.3 Gewindeschrauben . . . . . . . . . . . . . . . 146
1.20 Grundlagen der Akustik . . . . . . . . . . . 55 3.4.4 Muttern und Unterlegscheiben . . . . . 147
1.21 Chemische Grundlagen . . . . . . . . . . . 56 3.4.5 Gewinde, Bohrung, Senkung . . . . . . . 148
3.4.6 Blechschrauben, Bohrschrauben
und Blindniete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
2 Holz und Holzwerkstoffe . . . . . . . . . . 61 3.4.7 Holzdübel, Federn und
Einschraubmuttern . . . . . . . . . . . . . . . 150
2.1 Aufbau und Schnitte . . . . . . . . . . . . . . 63
2.2 Holzarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 3.4.8 Befestigungsmittel Dübel . . . . . . . . . . 151
2.2.1 Nadelholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 3.5 Kunststoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
2.2.2 Laubholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Einteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
2.2.3 Kennwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Thermoplaste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
2.3 Holzfehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Duroplaste und Elastomere . . . . . . . . 159
2.4 Holzschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
Unterscheidungsmerkmale . . . . . . . . 161
2.4.1 Schutz vor Insekten und Pilzen . . . . . 78
2.4.2 Brandschutz für Holzbauteile . . . . . . . 80 Dichtstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
2.5 Holzfeuchte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Möbelkanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
2.6 Holz als Handelsware . . . . . . . . . . . . . 86 3.6 Klebstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
2.7 Furniere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 3.7 Oberflächenmittel . . . . . . . . . . . . . . . . 169
2.8 Parkett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
3.7.1 Mittel zur Vorbehandlung . . . . . . . . . . 169
2.9 Holzwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
2.9.1 Sperrholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 3.7.2 Beizmittel und Färbemittel . . . . . . . . . 170
2.9.2 Holzspanwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . 119 3.7.3 Beschichtungsstoffe . . . . . . . . . . . . . . 171
2.9.3 Holzfaserwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . 122 3.7.4 Auftragstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
2.9.4 Melaminbeschichtete Platten . . . . . . 124 3.7.5 Haftungsprüfung und
2.9.5 Leichtbau-Verbundwerkstoffe . . . . . . 125 Beanspruchungsgruppen . . . . . . . . . . 177
4
Inhaltsverzeichnis
3.8 Schleifmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 5 Konstruktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241
3.9 Umwelt- und Arbeitsschutz . . . . . . . . 183
5.1 Möbel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243
3.9.2 Gefahrstoffe in der Holztechnik . . . . . 184
5.1.1 Möbelarten und Gestaltung . . . . . . . . 243
3.9.3 Lösemittel und Verdünnungsmittel . . 186
5.1.2 Möbelteile und Möbelbeschläge . . . . 245
3.9.4 Holzstaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
5.2 Türen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254
3.9.5 Arbeitsplatzgrenzwerte . . . . . . . . . . . 189
3.9.6 Betriebsanweisung . . . . . . . . . . . . . . . 190 5.2.1 Innentüren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254
5
Inhaltsverzeichnis
6 Bauphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 7.3.4 Kreissägeblätter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378
6.1 Dämm-, Dichtungs- und Sperrstoffe . 314 7.3.5 Fräswerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 380
Bemessungswerte . . . . . . . . . . . . . . . . 317 7.3.6 Maschinenbohrer . . . . . . . . . . . . . . . . 381
6.2 Wärmeschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318 7.3.7 Bandsägen, Streifenhobelmesser,
6.2.1 Physikalische Grundlagen . . . . . . . . . 318 Fräsketten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 381
6.2.2 Wärmetechnische 7.4 Pneumatik und Hydraulik . . . . . . . . . . 382
Mindestanforderungen . . . . . . . . . . . . 319 7.5 Grafcet (Funktionspläne) . . . . . . . . . . 386
6.2.3 Wärmebrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324 7.6 CNC-Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 388
6.2.4 Anforderungen an den Programmschlüssel . . . . . . . . . . . . . . . 389
Wärmeschutz im Sommer . . . . . . . . . 325 Werkstattorientierte
6.2.5 Energieeinsparverordnung . . . . . . . . . 326 Programmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . 393
6.3 Feuchteschutz und 7.7 Informationstechnik . . . . . . . . . . . . . . 395
Tauwasserschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . 332
Schnittstellen und Steckverbinder . . . 397
6.3.1 Klimabedingter
Feuchtigkeitsschutz . . . . . . . . . . . . . . . 332 Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 398
6.3.2 Schutzmaßnahmen gegen Betriebsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 398
Tauwasserbildung . . . . . . . . . . . . . . . . 334
6.3.3 Feuchteschutztechnische
Berechnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335 8 Betriebsorganisation . . . . . . . . . . . . . . 399
6.3.4 Schimmelbildung . . . . . . . . . . . . . . . . 341
6.4 Schallschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345 8.1 Tischlerei-Betrieb als Dienstleister . . 400
Schallschutztechnische Aufgabe und Ausführung . . . . . . . . . . 400
Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345 Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . 402
Schalldämmung bei Fenstern, Ablaufplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403
Fenstertüren und V erglasungen . . . . 346 Terminplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405
Anforderungen an den 8.2 Begriffe der Auftrags- und
baulichen Schallschutz . . . . . . . . . . . . 347 Belegungszeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 406
Vergleich verschiedener 8.3 Kalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408
Wandaufbauten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349
Lohnarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 410
6.5 Brandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 350
Lohn- und Materialkosten . . . . . . . . . . 411
Baustoffklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 350
Bauteilanforderungen . . . . . . . . . . . . 351 8.4 Vergabe- und Vertragsordnung
für Bauleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . 414
Brandwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352
8.5 Baubestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . 417
Konstruktionsbeispiele . . . . . . . . . . . . 354
8.6 Präsentationstechniken . . . . . . . . . . . 421
Feuerschutzabschlüsse und
Rauchschutztüren . . . . . . . . . . . . . . . . 357
Chemischer Brandschutz . . . . . . . . . . 358
Flucht- und Rettungswege . . . . . . . . . 358 Internetverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423
6.6 Bauen im Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . 359
Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425
6
1 Mathematische und naturwissenschaftliche Grundlagen
1
Inhaltsverzeichnis
Mathematik 1.1 Größen und Einheiten
1.2 Mathematische Grundlagen
Grad 0° … 45° 77 Rechenarten, Bruchrechnung, Klammerrechnung ��� 11
sin tan 77 Potenzen, Wurzeln, Binomische Formeln ������������������������������� 12
0 0,000 0 0,000 0 90 1.3 Gleichungen
1 0,017 5 0,017 5 89
2 0,034 9 0,034 9 88 1.4 Dreisatzrechnen und Mischungsrechnen
3 0,052 3 0,052 4 87 1.5 Prozentrechnen und Zinsrechnen
1.6 Längen
1.7 Flächen
a2 77 Flächeninhalt, Umfang, Schwerpunkte ��������������������������������������� 18
1.8 Dreiecksberechnung und Winkelfunktionen
b2
77 Lehrsatz des Pythagoras ������������������������������������������������������������������������������������� 23
b a 77 Lehrsatz des Euklid, Winkelfunktionen ����������������������������������������� 23
c
77 Trigonometrische Funktionen ��������������������������������������������������������������������� 24
77 Schiefwinklige Dreiecke ��������������������������������������������������������������������������������������� 25
1.9 Körper
c2
1.10 Funktionen und grafische Darstellungen
77 Diagramme ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 29
77 Nomogramme ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 30
77 Taschenrechner ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 31
1.11 Kohäsion und Adhäsion
Technische Physik
1.12 Masse, Dichte, Kräfte
1.13 Gleichförmige und beschleunigte Bewegung
Weg-Zeit-Schaubild 1.14 Arbeit, Energie, Leistung, Wirkungsgrad
30 1.15 Einfache Maschinen und Antriebe
m
20 m
s—
A ö B 77 Schutzmaßnahmen ����������������������������������������������������������������������������������������������������� 51
77 Hausanschlussraum mit Schutzpotenzialausgleich 53
1.19 Wärmetechnik
1.20 Grundlagen der Akustik
7
1.12 Masse, Dichte, Kräfte
1
In entsprechenden Normen sind sämtliche Begriffe (Masse, Kraft usw.) in ihrer Bedeutung festge-
legt. Das nachfolgende DIN-Muster (Auszug) definiert die Begriffe Masse, Kraft und Gewichtskraft.
Dichte
m Die Dichte ϱ eines Stoffes wird aus der Masse m und dem Volumen V
ϱ }}
= V errechnet. Einheit: 1 000 kg/m3 = 1 kg/dm3 = 1 g/cm3
ϱ Dichte, Reindichte für feste porenlose Stoffe, Gase, Flüssigkeiten; z. B. Metalle, Wasser
ϱR Raumdichte für feste porige Stoffe; z. B. Holz, Holzwerkstoffe, Beton;
Volumen einschließlich aller Hohlräume
Masse
Die Masse m eines Körpers ist ortsunabhängig. Sie kann aus dem Volu-
m = V ⋅ ϱ men V und der Dichte ϱ berechnet werden.
Einheit: Tonne t, Kilogramm kg, Gramm g, Milligramm mg
Beispiel Bohle aus Eiche, mit V = 0,12 m3 und ϱR = 800 kg/m3
m = V ⋅ ϱR = 0,12 m3 ⋅ 800 kg/m3 = 96 kg
Kraft
Wird eine Masse m beschleunigt oder verzögert, so ist eine Kraft F er-
forderlich. Um die Masse 1 kg in 1 s um 1 m/s zu beschleunigen, ist die
F = m ⋅ a
Kraft von 1 kg⋅m/s2 notwendig.
Beschleunigung a in m/s2. Einheit: 1 kg⋅m/s2 = 1 N (Newton)
Beispiel Bohle wird bewegt, mit m = 96 kg und a = 2 m/s2
F = m ⋅ a = 96 kg ⋅ 2 m/s2 = 192 kg⋅m/s2 = 192 N
Gewichtskraft
Durch die Erdanziehung wird auf die Masse eines Körpers eine Gewichts-
FG = m ⋅ g
kraft FG hervorgerufen. Fallbeschleunigung g = 9,81 m/s2
Beispiel Bohle mit einer Masse m = 96 kg
FG = m ⋅ g = 96 kg ⋅ 9,81 m/s2 = 941,8 N
33
2.6 Holz als Handelsware
Aufmaß von Schnittholz (DIN EN 1309, DIN EN 1312, Tegernseer Gebräuche (TG))
Aufmaß Beschreibung Darstellung Aufmaß Beschreibung Darstellung
Dicke t an 3 Stellen, Breite b an 3 Stellen, b
mindestens besäum- rechtwinklig,
6150
auf
t
0,1 mm 150 mm tes mindes- 6150
t
vom Ende, Schnitt- tens 150 mm b
die 3. Stelle nach holz vom Ende, die b
ö
dem Zufall; ge-
6150
auf 3. Stelle nach
t
2
/2
ringste, gemes- 0,1 mm dem Zufall, ge-
;ö
sene Dicke ringste Breite
Breite b gemessen an der bm Breite b Mittelwert aus
unbesäum- schmalen Seite den Breiten- bm
unbe
tes Schnitt- DIN Dicke maßen beider
säumtes
holz < 40 mm Seiten oder
Schnitt-
Bretter TG Dicke< 35 mm Blockliegend
holz;
ö
ö
ö
t
und Viertelmeter
block- bei Stamm oder Blockware, die einzel- Block- zu Brettern oder Bohlen aufgestapelte
liegend nen Bretter oder Bohlen werden nur auf ware Stammteile, die blockweise in Stapeln
ihrer Oberseite (nach Lage im richtig gesetzt und zumeist auch blockweise,
gestapelten Block) gemessen. Die obere d.h. als ganze (zusammenbleibend)
Hälfte des Blockes wird also schmal Blöcke gehandelt werden
seitig und die untere Hälfte breitseitig
gemessen
Anmerkung: Das Breitenaufmaß gilt nicht für Dimensionsware.
Dimensionsware: Schnittware, die auf Bestellung in bestimmten Dicken, Breiten und/oder Längen erzeugt
wird.
Flächenberechnung
Unbesäumte Bretter Unbesäumte Bohlen Profilbretter (Halbfabrikate)
bm
t > 40 mm bF
bm bm2
ö ö
ö/2
ö/2
A
bD
bm1
t
(b + bm2) ⋅ l
_____________ Brettmaß A = bF ⋅ l
A = bm ⋅ l m1
A =
2 Deckmaß A = bD ⋅ l
Volumenberechnung
Unbesäumte Bretter Unbesäumte Bohlen Stammvolumen (Blockmaß)
t > 40 mm bm ö/2
bm ö/2
ö
ö
ö/2
ö/2
dm
A
t
V = bm ⋅ t ⋅ l V = t ⋅ bm ⋅ l V = dm2 ⋅ π/4 ⋅ l
87
2.6 Holz als Handelsware
Verschnittberechnung
Rohmenge R ist die Menge des zu verarbeitenden Schnittholzes
Fertigmenge F ist die Schnittholzmenge des fertig verarbeiteten Werkstückes
Schnittverlust V ist die Menge des bei der Be- und Verarbeitung einer Rohmenge entstan-
(Verschnitt) denen Abfalls V = R – F
Verschnittabschlag VA ist der Schnittverlust (V ) in %, wenn bei der Berechnung von der Roh-
2 menge ausgegangen wird (Bruttorechnung)
Verschnittzuschlag VZ ist der Schnittverlust (V ) in %, wenn bei der Berechnung von der Fertig-
menge ausgegangen wird (Nettorechnung), Verschnittsätze S. 414
Es gibt zwei Verfahren zur Verschnittberechnung
(R – F ) · 100 %
______________
Verschnittabschlag VA (%) = Verschnittzuschlag VZ (%) = V · 100 %
_________
R F
Rohmenge Rohmenge
Beispiel
Die Fertigmenge ist nach der Holzliste für die Vorkalkulation mit 1,27 m3 errechnet worden. Der
Verschnittzuschlag beträgt 58 %.
(100 % + V %) F ⋅ VZ %
Rohmenge R = F ⋅ Rohmenge R = F +
100 % 100 %
100 % + 58 % 1,27 m3 ⋅ 58 %
= 1,27 m ⋅3 = 2,007 m 3 = 1,27 m +3 = 2,007 m3
100 % 100 %
Bei den Berechnungen sollten die Abkürzungen V (Verschnittmenge), R (Rohmenge) und F (Fertig-
menge) als Indizes dem Formelzeichen der jeweiligen Größe zugeordnet werden.
Beispiel: AV = Verschnittmenge
Verhältniszahlen der Raummaße
Rundholz: Schichtholz: Hackschnitzel:
Festmeter (fm) Raummeter (rm) (Ster) Schüttelraummeter (Srm)
1 fm ≈ 1,4 rm ≈ 2,5 Srm 1 rm ≈ 0,7 fm ≈ 1,8 Srm 1 Srm ≈ 0,4 fm ≈ 0,6 rm
1,0 m
1,0 m
1,0 m
Ergänzende Begriffe
Nordische Hölzer sind Schnittholz aus Norwegen, Schweden, Finnland sowie Hölzer die unter dem
Begriff „russische Seeware“ gehandelt werden.
Messbezugsfeuchte ist der Feuchtegehalt des Holzes, bei der die genormten Maße vorhanden sein
müssen. Sie brauchen also nicht dem Holzfeuchtegehalt bei Lieferung oder Einbau zu entsprechen.
Der Feuchtegehalt ist ab Hobelwerk halbtrocken, überwiegend u = 12 % … u = 16 %. Die angege-
benen Maße gelten bei u = 14 % … u = 20 % für DIN 4072 und DIN 68 127 – für DIN EN 1313-1 gilt
u = 20 %.
DIN EN 1995-1-1/NA bezieht die Nennmaße der Holzquerschnitte auf eine Holzfeuchte von 20 %.
Gütebedingungen richten sich nach den Beschreibungen in DIN 68365, DIN EN 975 und DIN EN
942. Für die Profilbretter mit Schattennut sind in der DIN 68 126 die Anforderungen für die A-Sor-
tierung und B-Sortierung festgelegt. Gespundete Bretter, Rauhspund, Fasebretter, Stülpschalungs-
bretter und Profilbretter werden auch in anderen Dicken und Breiten angeboten.
88
3.5 Kunststoffe
Kunststoffe sind makromolekulare Stoffe, die durch chemische Synthese (Polymerisation, Polykon-
densation und Polyaddition) oder durch Umwandlung von Naturstoffen hergestellt werden.
Einteilung
Struktur der Moleküle Kennzeichen und Verarbeitung Beispiele
Thermoplaste
●● überwiegend hart und spröde Polyvinylchlorid
●● löslich, quellbar PVC
Polystyrol
●● gute Korrosionsbeständigkeit und PS
chemische Beständigkeit Polycarbonat
●● erscheinen durchsichtig, transparent PC
amorph Polymethylmethacrylat
unvernetzte, lineare unver- ●● formfest, elastisch verformbar
PMMA
zweigte Molekülketten, ●● mehrmaliges Urformen möglich
3 ohne Ordnung ●● recycelbar
●● meist höhere Festigkeit als amorph Polyethylen
●● erscheinen milchig (weißlich bis PE
gelblich) und opak Polypropylen
PP
●● löslich, quellbar Polyamid
●● gute chemische Beständigkeit PA
teilkristallin Polytetrafluorethylen
unvernetzt, verzweigte Ket- ●● mehrmaliges Urformen möglich und
recycelbar PTFE
ten, teilweise Ordnung
Duroplaste
●● Form und Festigkeit bleiben bei Polyurethanharz
Erwärmung bis zur Zersetzung PUR
nahezu konstant Phenolformaldehydharz
●● nicht aufschmelzbar und schweißbar PF
Melaminformaldehydharz
●● nicht löslich und quellbar MF
engmaschig vernetzte ●● nur ein einmaliges Urformen möglich Harnstoffformaldehydharz
Makromoleküle amorph UF
●● spanend verformbar
Epoxidharz
●● nicht stofflich recycelbar EP
Elastomere
●● elastische Verformbarkeit über 100 % Chloroprenkautschuk
●● Form und Elastizität bleiben bis zur CR
Zersetzung nahezu konstant Silikonkautschuk SI
Naturkautschuk
●● nicht aufschmelzbar NR
●● nicht löslich und quellbar Polyurethankautschuk
weitmaschig vernetzte PUR
Makromoleküle ●● nicht umformbar, nicht stofflich
recycelbar Butylkautschuk IIR
amorph
Besondere Eigenschaften
Kennbuch- Eigenschaft Kennbuch- Eigenschaft Kennbuch- Eigenschaft
stabe stabe stabe
C chloriert I schlagzäh R erhöht, Resol
D Dichte L linear, niedrig U ultra, weichmacherfrei
E verschäumt M Masse, mittel V sehr
F flexibel, flüssig N normal, Novolak W Gewicht
H hoch P weichmacherhaltig X vernetzt, vernetzbar
Beispiele:
PE-LLD Polyehtylen, linear mit niedriger Dichte; PVC-P Polyvinylchlorid, weichmacherhaltig
156
3.5 Kunststoffe
Thermoplaste (Auswahl für Holztechnik)
N/mm2 RT N/mm2 RT
Erweichungstemperaturbereich ET
Raumtemperatur
jM
Kristallitschmelztemperatur- bereich KT
Zersetzungstemperaturbereich ZT
Fließtemperaturbereich FT
%
bereich ET
Zersetzungstemperaturbereich ZT
% Thermoformen
jM
Raumtemperatur
Zugfestigkeit jM3)
Maximaldehnung eM2)
Zugßfestigkeit jM
Maximaldehnung eM1)
temperatur-
Urformen Urformen
1) Schweißen
Erweichungs-
eM
Schweißen eM
Thermoformen
157
3.5 Kunststoffe
Normbezeichnung der Thermoplaste (DIN EN ISO 7391-1:2006-06)
In der ISO 7391-2 wird ein Bezeichnungssystem für thermoplastische Polycarbonat-Formmassen
festgelegt, das als Grundlage für Spezifikationen dienen kann.
Identifizierungsblock
Benen-
nungsblock Internatio- Merkmale-Block
(freige- nale Norm-
stellt) nummer- Daten- Daten- Daten- Daten- Daten-
Block Block 1 Block 2 Block 3 Block 4 Block 5
158
3.5 Kunststoffe
Möbelkanten
Möbelkanten bieten einen dekorativen Kantenschutz gegen verschiedene Beanspruchungen, wie
beispielsweise mechanische Belastung oder Feuchtigkeit, die von außen auf eine Platte einwirken
können.
Kantenarten Varianten Eigenschaften Einsatz Verarbeitung
PVC Unifarben lichtecht/robust/hart Möbel und Kanten dürfen
lackierbar Innenausbau nicht in Klein-
Polyvinyl- Dekorbedruckt Gesundheitsrisiko feuerungs-
fähig
ABS
Dünnkanten hervorragende An- Möbel und Schmelz- und
Acrylnitrill
(ca. 0,4 mm) wendungs- u. Verar- Innenausbau Lösemittel-
Butadien-
Starkkanten beitungseigenschaf- Messe- und kleber
Styrol
(bis ca 12 mm) ten; schlagfest, ab- Ladenbau, … Weißbruch-
Unifarben riebfest, biegbar gefahr bei
Dekorbedruckt lackierbar (nicht mit robuster Außenradius
thermisch belastbar
Acryl Unifarben Hochglanzoptik! Möbel und Schmelzkleber
Poly- 3D-Acryl mit schlagfest, Innenausbau keine
methyl- rückseitig hygienisch und Messe- und Lösemittel-
Verarbeitung möglich.
metha- aufgebrachtem resistent Ladenbau kleber
crylat Dekor nicht lackierbar robuste
lichtecht Hochglanzoptik
Polyester unterschied- sehr gut lackierbar Möbel und einfache
liche Glanz- lichtecht Innenausbau mechanische
grade und Bearbeitung
Strukturen
Melamin Unifarben/ Standardkante Möbel und alle üblichen
antistatische Werkstoffe → normale Absaugung ausreichend!
165
4.6 Grundlagen der Gestaltung
Quadrat als Gestaltungsmodul (Beispiele)
Das Quadrat ist bei der Gestaltung als
Grundmodul beliebt. Die Flä chen sind
entweder ein Vielfaches eines Quadrats
1,5
1,5
1,5
oder die Ausgangsfläche für die Kons-
2
truktion von Rechtecken. Das Quadrat
1
Goldene Rechtecke S. 17
Rechteckformate können liegend oder
stehend sein. Stehende Rechtecke wei-
sen eine vertikale Ausdehnungstendenz,
liegende eine horizontale Ausdehnungs-
tendenz auf.
Quadrat 1 : 1,118 1 : 1,207 1 : 1,376 1 : 1,414
Die sogenannten goldenen Rechtecke
werden aus einem Quadrat als Grundmo-
dul konstruiert, indem sich harmonische
Verhältnisse der beiden Rechteckseiten
ergeben. Der Goldene Schnitt gehört zu
ihnen.
Beim Goldenen Schnitt verhalten sich
die Seiten im Verhältnis 3 : 5, 5 : 8, 8 : 13
4 1 : 1,5 1 : 1,618
Goldener
1 : 1,732 1:2
Doppel-
usw., bzw. 5 : 3, 8 : 5, 13 : 8 (Fibonacci-
Schnitt quadrat Reihe).
218
4.6 Grundlagen der Gestaltung
Maße der Menschen
Für die Gestaltung der Möbel sind die
Maße der Menschen im Stehen und
2000...2100
Sitzen, die Greifbereiche und die Greif-
1600...1700
höhen, die Arbeitshöhen, die Sitz- und
1300
Tischhöhen, die Größe der Liegeflächen
650
sowie die Maße der unterzubringenden
875 875 875 800 700 900 Gegenstände zu beachten.
Greifbereiche und Greifhöhen Vorschriften, Verordnungen und Bestim-
mungen (Auszug):
720...750
720...750
680...700
450...650
DIN 2137 Büro- und Datentechnik
380...400
420...450
1300
350
1150
bedarf für Büroeinrichtungen
DIN 4545 Büromöbel, Registratur und
875 875 900...1000 1250 Karteischränke
Sitz- und Tischhöhen beim Schreiben, Speisen und Plaudern
DIN 4549 Büromöbel, Schreibtische,
Schreibmaschinentische
DIN 4551 Bürodrehstuhl
Büroarbeitsplätze – Computerarbeitsplätze
DIN 4556 Büromöbel, Fußstützen
_100 < 15} DIN 33402 Körpermaße des Menschen
00
Æ8
Lage der
0,64 m2
Tastatur
DIN 68970 Tisch und Stuhl für den allge-
720
Æ 1,28m2
1120
Æ 1600
Bewe-
> 80
0
gungs- meinen Unterricht
760
fläche
Æ 1,5m2
Æ 450
0,64 m2
4
Beinraum
650...690
900
Æ 800
680
420 Bewegungs-
...530 fläche Æ 1,5 m2 Maße verschiedener Möbel
250 Fußfrei- Beinraum >600 Æ 1000 Æ 800
Æ 800 Æ 1000
(Breite/Tiefe/ Höhe in mm)
...450 raum
Arbeits- >800,900,1000
Æ800 platten- Anrichten:
breite
1200 … 2400/420 … 500/750 … 950
Arbeitsplatz Arbeitsplatz Arbeitsplatz- und
im Stehen im Sitzen Arbeitsflächengröße
Geschirrschränke: 1350 … 1400/420 … 50
0/1280 … 1350
Hocker: 380 … 450/380 … 450/380 … 450
Maße verschiedener Gegenstände Kinderbetten: 1300/650/900 … 1000; 1400/
700/900 … 1000; 1500/750/900 … 1000
Kleiderschränke:
1000 … 1250/580 … 650/1650 … 190
200...
115
0
320
23
Briefumschläge
260
330
Kommoden:
0
17 0. .
14
50+
0
297 80
Küchenoberschränke:
0
29
0
21
Schreibsekretäre:
220
190
160
165
130
280
50
219
4.6 Grundlagen der Gestaltung
Kleidung und Wäsche
Die unterzubringenden Gegenstände be-
stimmen die Größe der Möbel und Ein-
bauschränke; die Höhen der Gläser, die
0
300 Durchmesser der Teller, die Länge der
48
1100...1300
1400...1550
1300...1500
Hemden
Bestecke die Maße der Geschirrschränke;
die Größe der zusammengelegten
Wäschestücke die Maße der Wäsche-
300 schränke und die Länge und Breite der
0
55
Konstruktion S. 243
Die Konstruktion beeinflusst die Gestal-
tung. Stumpf aufschlagende Platten tü
ren ergeben zum Beispiel ein flächiges,
schlichtes Möbel. Einschlagende, zurück
springende Türen werden durch die Kor-
puskanten eingerahmt. Die Gestalt des
Möbels wird davon bestimmt, ob man
Stollen, Wangen, Fußgestelle oder So-
ckel verwendet, oder ob in die Front glatt-
flächige Türen, Rahmentüren, Rollläden
oder Schubkästen eingebaut werden.
4
Beschläge
Beschläge beeinflussen die Gestaltung
der Tischlerarbeiten. Deshalb sind sie
2
c 10 }
Gerade Platte Fase Platte und Fase
können die Griffigkeit der Kanten verbes-
sern oder durch Lichtbrechungen harte
oder weiche Übergänge von der Kante zur
Fläche schaffen. Ein Profil an hervortreten-
der Stelle, wie das Kranzgesims oder die
Kreislinie gerundete Stab Stab 1/4 Stab Plattenkante, bildet in der Regel die Do-
Kanten und Platte und Platte
minante, der sich alle anderen Profile in
gleichem Profilcharakter unterzuordnen
haben. Bei jeder Profilierung ist auf einen
spannungsreichen, harmonischen Profil
Ellipsenlinie einhüftiger Fase mit ge- Hohl- Karnies ablauf zu achten. Langweilige Abtreppun-
Stab rundeten kehle gen und auch Häufungen verschiedener
Kanten
Profilelemente sind zu vermeiden.
220
4.7 Linienarten
Die Linie ist ein wichtiges Element der technischen Zeichnung. Es ist zwischen verschiedenen
Linienbreiten und Liniendicken zu unterscheiden. Dadurch werden Kontraste geschaffen, die die
Aussagekraft und die Lesbarkeit der Zeichnung wesentlich erhöhen.
Linienarten und ihre Anwendung (DIN 15, DIN ISO 128-20 und DIN 919)
Linienart Liniengruppe Anwendungen
0,7 0,5 vorzugsweise nach DIN 15 Teil 2 und DIN ISO 128-24
Linienbreite und zusätzliche Anwendungen
in mm
A Volllinie, 0,7 0,5 1 sichtbare Kanten 3 Fugen in Schnittflächen
breit 2 sichtbare Umrisse 4 Boden-, Wand- und Deckenlinien in
Ansichten
B Volllinie, 0,35 0,25 1 Lichtkanten 10 Diagonalkreuze zur Kennzeichnung
schmal (0,25)1 (0,18)1 2 Maßlinien ebener Flächen
3 Maßhilfslinien 12 Umrahmungen
4 Hinweislinien 14 Umrahmungen von Prüfmaßen
5 Schraffuren zur Werk- 15 Faserrichtungen
stoff-Kennzeichnung 17 Projektionslinien
6 Umrisse am Ort 18 Rasterlinien
eingeklappter Schnitte 19 konstruktionsbedingte
7 Mittellinienkreuz bündige Fugen
9 Maßlinienbegrenzung 21 Kennzeichnung von Leimfugen
11 Biegelinien (bei CAD)
C Freihand- 0,35 0,25 1 Begrenzung von abgebrochenen oder unterbrochen dargestellten
linie, schmal (0,25) (0,18) Ansichten und Schnitten, wenn die Begrenzung keine Mittellinie
1 1
A1
A4
A1
Schnitt
221
4.7 Linienarten
Linienart B, Volllinie schmal Linienart C, Freihandlinie schmal
B19
C1
B1
B15
Anschlaghölzchen
B10 C2
B4
B21 Z 25/4 MS
B12
B5
Bruchlinien werden in Teil-
schnittzeichnungen der
Holzbranche nicht angewendet
20 B7 454 2 B20
950
4
B9 B3 B2 B14 B1 C2 C2 C3
F1
F2 F1
F1 F2
Schnitte Ansicht
G1 G2 G1
Seite
Tür
G2
x
4 Winkelscharnier
G3
222
4.7 Linienarten
Linienart K, Strich-Zweipunktlinie schmal
K1
P2 (19) K2
K7 K6 K8
K9
4
Band-
bezugslinie
nach
DIN 18268 K4
22 11,5 18
K10
K5
93
Stift œ7 x 50
Stift M8x 50
VK. Blatt
B J2
D J2
D
Z2
A
J2
Z1
B Vorderansicht Seitenansicht
223
6.3 Feuchteschutz und Tauwasserschutz
Feuchteschutztechnische Bestimmungen
Wasserdampfsättigungsdruck ps in Berechnung des Tauwasserausfalls
Abhängigkeit von der Temperatur θ (Glaser-Diagramm, Diffusionsdiagramm) (DIN 4108)
Wasserdampfsättigungsdruck ps in Pa Klimabedingungen für das Perioden-Bilanzverfahren
°C ,0 ,5 ,9 n Tauperiode tc = 90 d = 2160 h = 7,776 ⋅ 106 s
30 4 241 4 364 4 464 ca. Dezember bis Februar, 90 Tage
29 4 003 4 120 4 216 Temperatur Rel. Luftfeuchtigkeit Wasserdampfteildruck
28 3 778 3 889 3 980 innen 20 °C 50 % 1 168 Pa
27 3 563 3 669 3 756 außen – 5 °C 80 % 321 Pa
26 3 359 3 460 3 542
n Verdunstungsperiode tev = 90 d = 2160 h = 7,776 ⋅ 106 s
25 3 166 3 261 3 340
ca. Juni bis August, 90 Tage
24 2 982 3 073 3 147
Wasserdampf- pi=pe=
23 2 808 2 894 2 964 Innenklima Außenklima
teildruck 1200 Pa
22 2 642 2 724 2 791
Sättigungs-
21 2 486 2 563 2 626 für Aufenthaltsräume
dampfdruck
20 2 337 2 410 2 470 unter nicht ausgebauten
19 2 196 2 266 2 323 Decken 1700 Pa
Dachräumen
18 2 063 2 129 2 182 Dächer die gegen Außenluft abschließen 2000 Pa
17 1 937 1 999 2 050 Wände die gegen Außenluft abschließen 1700 Pa
16 1 817 1 878 1 924
15 1 704 1 760 1 806 n Der sd-Wert von ruhenden Luftschichten ist konstant
mit 0,01 m anzusetzen.
14 1 598 1 650 1 693
13 1 497 1 547 1 587 Berechnungsgang
12 1 402 1 449 1 487 n Temperaturverlauf für das Bauwerk bestimmen
11 1 312 1 356 1 393 n dazu gehörende Wasserdampfsättigungsdrücke ps in
10 1 227 1 269 1 303 Pa gemäß Tabelle ermitteln
9 1 147 1 187 1 219 n Diffusionswiderstände ( S. 335) berechnen
8 1 072 1 109 1 140 n äquivalente Luftschichten sd maßstabsgerecht dar
7 1 001 1 036 1 065 stellen (vgl. Beispiel S. 335) berechnen
6 935 967 994
n Wasserdampfsättigungsdrücke ps pro Schicht und
die außen und innen vorhandenen Wasserdampfteil
5 872 903 928 drücke pa und pi antragen
4 813 842 866
Hauptforderung nach DIN 4108
3 757 785 807
Die zusätzlichen Forderun
2 705 731 752
m W,V > m W, T gen sind ebenfalls einzu-
6
1 656 680 700 halten.
0 611 633 652
–0 611 586 567 m W,T = t T (gi – ge) m W,V = t V (gi + ge)
–1 562 539 521
–2 517 496 479
pi − psw psw − pe
–3 475 456 441 g i = _______ ge = ________
Zi Ze
–4 437 419 405
–5 401 384 371 Für die obenstehenden Formeln gi und ge ist bei der Ver
–6 368 353 341 dunstungsperiode die gegenläufige Diffusionsstromrich
–7 338 323 312 tung zu beachten (also zum Raum p sw – p i bzw. p sw – p e).
–8 309 296 286
Z = 1,5 · 106 (µ1 · d1 + µ2 · d2 + … + µn · dn)
–9 283 271 262
bei mehrteiligen Bauteilen aus der Dicke der Bauteile
– 10 259 248 239
und der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl
Zwischenwerte können interpoliert werden.
337
6.3 Feuchteschutz und Tauwasserschutz
Diffusionsberechnung nach DIN 4108-3 (Glaser-Verfahren)
Das dargestellte Berechnungsverfahren und die grafische Auswertung gilt als rechnerische
Modellierung der Tauwasserbildung trotz grundsätzlicher Mängel. Einerseits kann bei hinreichen-
dem Nachweis Tauwasser und Schimmelbildung entstehen, andererseits muss bei misslungenem
Nachweis nicht automatisch Schaden durch Tauwasser entstehen. Die für das Berechnungsverfah-
ren angenommenen Klimabedingungen gelten bundesweit.
Tauperiode Verdunstungsperiode
Fall 1: p (Pa) Bauteilschichten p (Pa) Bauteilschichten
Bauteil ohne 2500 p 2500
1 2 3 1 2 3
Tauwasser s,i
(die Sättigungs- 2000 2000
linie ps wird 1500 1500 ps,i ps,e
nicht berührt) pi
1000 1000 pi pe
ps,e
500 pe 500
Fall 2: Die p-Linie berührt die Sättigungslinie ps in einem Punkt. Tauwasser fällt in
Bauteil mit der Ebene an, die durch den Berührungspunkt gekennzeichnet ist.
Tauwasser ( Beispiele S. 339 und S. 340, DIN 4108-3: 2014-11)
Fall 3:
p (Pa) p (Pa)
Bauteil mit Tauwasserebenen (TW) Tauwasserebenen (TW)
Tauwasser in 2500 p 1 2 3 4 2500 1 2 3 4
zwei Ebenen s,i
(die p-Linie 2000 p psw1 2000
i psw
berührt die 1500 1500 ps,i ps,e
Sättigungslinie psw2
1000 1000 pi pe
in der ps,e
Ebene 1 + 2 500 pe 500
und der
Ebene 3 + 4) sdi sdz sde sd (m) sdi sdz sde sd (m)
Ssd Ssd
338
6.3 Feuchteschutz und Tauwasserschutz
Beispiel Feuchteschutztechnische Berechnung für ein zweischaliges Mauerwerk aus Kalksand-
steinen mit Dämmung und hinterlüfteter Vorsatzschale (DIN 4108-3: 2014-11)
n Wandaufbau und Temperaturverlauf Luftschicht KHLz
RT = 3,86 m2·K/W und U = 0,26 W/(m2·K) Mineralfaser WLG 035 12-2,2-2DF
Bei zweischaligem Mauerwerk nach DIN EN 1996- KSL 8 -1,4-10 DF-240
1-1/NA dürfen Luftschicht und Vorsatzschale nach Gips-Kalkputz
DIN EN 6946 in die Berechnung mit einbezogen
werden. Alternativ wird empfohlen, die Luftschicht
20,0
mit Vorsatzschale nicht zu berücksichtigen und mit 20 °C
Rse = Rsi = 0,125 m2 · K/W zu rechnen. 18,3
18,2
15 °C 15,5
n Äquivalente Luftschicht
Innenputz 10 · 0,015 m = 0,15 m 10 °C
KSL 5 · 0,240 m = 1,20 m
5 °C
Dämmschicht 1 · 0,100 m = 0,10 m
Luftschicht 1 · 0,040 m = 0,04 m 0 °C
KHLz 100 · 0,115 m = 11,50 m –3,0 –4,2 –4,8
Von der Innenfläche bis zur Tauwasserebene ist der – 5 °C
–5,0
kleinere μ-Wert einzusetzen, da der trockene Baustoff
dem einströmenden Wasserdampf einen geringeren 15 24 10 4 115
Widerstand entgegensetzt.
(cm)
Diffusionsberechnung (Glaser-Verfahren)
n
Im Glaser-Diagramm für die Tauperiode ist eine direkte Verbindung von p i = 1170 Pa mit
pe = 321 Pa ohne Durchkreuzen der Dampfsättigungskurve nicht möglich. Es wird daher eine
Tangente von pi und pe an die Dampfsättigungskurve gelegt. Der Tangentenpunkt wird mit psw
benannt.
Glaser-Diagramm: Verdunstungsperiode Glaser-Diagramm: Tauperiode
Innen- Mauer- Dämmung Vorsatz- Innen- Mauer- Dämmung Vorsatz-
putz werk Luftschicht schale putz werk Luftschicht schale
außen
innen
außen
innen
Pa Pa
1700 2 000
ps = psw 2 102 2089
1600 1700 1 800
1 600 1760
1500 1 400
p pi =
1400 1 200
1000 1 170
1300 pi = 800
1200
1200 pe = 1200 600 430
475 408 6
400 pe = 321
psw
1100 200
339
6.3 Feuchteschutz und Tauwasserschutz
Beispiel Bewertung des Feuchteschutzes für eine Außenwand in Leichtbauweise
77 In der Tauperiode wird das Bauteil 90 Tage lang folgenden konstanten Bedingungen ausgesetzt:
Außenluft – 5 °C und 80 % Luftfeuchtigkeit, Raumluft 20 °C und 50 % Luftfeuchtigkeit. Die dabei
anfallende Tauwassermenge darf 1,0 kg/m2 nicht übersteigen, für Holzbauteile maximal um
5 Masse-%, bei Holzwerkstoffen maximal um 3 Masse-%.
77 Anstelle von Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten für die Verdunstungsperiode schreibt die
DIN 4108-3 Wasserdampfdrücke vor. Für die Raum- und Außenluft betragen die Dampfdrücke
1200 Pa, das wird erreicht mit 50 % Luftfeuchtigkeit bei 20 °C, aber auch mit 70 % Luftfeuchtigkeit
bei 15 °C. Für Bereiche, in denen Tauwasser entstanden ist, werden 1700 Pa bzw. 2000 Pa (bei
Dächern) angesetzt. Dies entspricht ca. 15 °C bzw. 17,5 °C bei einer relativen Feuchte von 100 %.
77 Für die Berechnung des Feuchteschutzes nach DIN 4108-3 ist auch die Temperaturverteilung rele-
vant. Somit werden nicht nur die Wärmeleitfähigkeiten benötigt, sondern auch die Wärmeüber-
gangswiderstände. Für den Feuchteschutz, die Temperatur- und die Feuchteverteilung werden stan-
dardmäßig Rsi = 0,25 m2⋅K/W und Rse = 0,04 m2⋅K/W aus DIN 4108-3 verwendet.
77 Änderungen gegenüber der alten DIN 4108-3: 2007-06
Außentemperatur: jetzt – 5 °C statt bisher – 10 °C. DIN 4108-3: 2014-11
Dauer der Tauperiode: jetzt 90 Tage statt bisher 60 Tage.
Klima der Verdunstungsperiode bisher konstant 12 °C und 70 %. Neu ist die Vorgabe des Sätti-
gungsdampfdruckes. Die Änderungen für die Tauperiode bewirken, dass relativ dampfdichte
Bauteile schlechter bewertet werden, weil dort die Länge der Tauperiode ausschlaggebend ist,
und dass diffusionsoffene Bauteile besser bewertet werden, weil die höhere Außentemperatur
Kondensation stark reduziert.
Pa
innen
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