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von
Falk Ballay, Hansjörg Frey, Siegfried Kärcher, Günter Krausewitz, Volker Kuhn, Doreen Lindau, Martin Traub,
Helmuth Waibel, Horst Werner
1. Auflage
BAUTECHNIK
nach Lernfeldern
für Maurer, Hochbaufacharbeiter,
Beton- und Stahlbetonbauer
3. Auflage
Europa-Nr.: 41911
Autorenverzeichnis der „Bautechnik nach Lernfeldern für Maurer, Hochbaufacharbeiter,
Beton- und Stahlbetonbauer“
Ballay, Falk Dipl.-Gewerbelehrer Dresden
Frey, Hansjörg Dipl.-Ing. Göppingen
Kärcher, Siegfried Dipl.-Gewerbelehrer, Oberstudienrat Löffingen
Krausewitz, Günter Studiendirektor Bergisch Gladbach
Kuhn, Volker Dipl.-Ing., Architekt Höpfingen
Lindau, Doreen Dipl.-Ing., Studienrätin Braunschweig
Traub, Martin Oberstudienrat a. D. Essen
Waibel, Helmuth Bauingenieur Ummendorf
Werner, Horst Dipl.-Ing. (FH), Oberstudienrat Tauberbischofsheim
Bildbearbeitung:
Zeichenbüro Irene Lillich, Schwäbisch Gmünd
Verlag Europa-Lehrmittel, Abteilung Bildbearbeitung, Ostfildern
Das vorliegende Buch wurde auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Rechtschreibregeln erstellt.
3. Auflage 2012
Druck 5 4 3 2 1
Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Behebung von Druckfehlern unter
einander unverändert sind.
Autoren und Verlag können für Fehler im Text oder in den Abbildungen im vorliegenden Buch nicht haft
bar gemacht werden.
ISBN 978-3-8085-4193-7
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle
muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.
© 2012 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten
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Vorwort
Das Fachbuch „Bautechnik nach Lernfeldern für Maurer, Hochbaufacharbeiter, Beton- und
Stahlbetonbauer“ ist nach dem Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht an
Berufsschulen aufgebaut. Alle Bauberufe erhalten eine berufsfeldbreite Grundausbildung
in den Lernfeldern 1 bis 6. Weiterhin enthält das Buch die Lernfelder für die Fachstufen der
Maurer, der Hochbaufacharbeiter sowie die abweichenden Lerninhalte für die Beton- und
Stahlbetonbauer. Eine Kennzeichnung am Seitenrand macht die Inhalte für die jeweiligen
Berufe sichtbar.
Inhalte Die Lernfelder sind zur Erleichterung der Arbeit mit dem Buch einheitlich gegliedert.
• Die Lernfeld-Einführung soll den Schülerinnen und Schülern einen Überblick über die
Themen vermitteln, die in diesem Lernfeld behandelt werden und auf bereits bekannte
Themen verweisen.
• Die Lernfeld-Kenntnisse umfassen die im Lernfeld geforderten technologischen, fachma-
thematischen, zeichnerischen und sicherheitstechnischen Inhalte.
• Das Lernfeld-Projekt zeigt bei den ersten sechs Lernfeldern anhand einer praxisnahen Auf-
gabenstellung die Vorgehensweise bei der Erarbeitung von Projektlösungen in Team- und
Einzelarbeit.
• Die Lernfeld-Aufgaben können mit den Lernfeld-Kenntnissen im Team oder allein gelöst wer-
den. Die Aufgaben lassen sich nach den individuellen Möglichkeiten der Schülerinnen und
Schüler unterschiedlich lösen.
Die Entwicklung der Handlungskompetenz im Sinne des Lehrplans ist vorrangiges Ziel des
Unterrichts. Das eigenständige Kapitel „Arbeiten im Lernfeld“ soll zur Erreichung dieses
Zieles beitragen.
Ausstattung Das dem Buch beigelegte „Tabellenheft Bautechnik“ enthält Grundlagen, Formeln, Tabel-
len und Verbrauchswerte auf die sowohl im Unterricht als auch bei der Eigenarbeit sowie
bei Klassenarbeiten und bei Prüfungen zurückgegriffen werden kann. Die CD-ROM „Abbil-
dungen, Tabellen, Grafiken, Downloads“ dient als Hilfe zur medialen Präsentation von Pro-
jektlösungen.
Zielgruppe Die „Bautechnik nach Lernfeldern“ eignet sich für den Unterricht in der Berufsschule und
in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten. Durch die besondere Ausstattung und das
handlungsorientierte Konzept ist die Verwendung des Buches auch für Schularten mit
Schwerpunkt oder Profilbereich Bautechnik geeignet.
Anregungen Verlag und Autoren wünschen den Benutzern der „Bautechnik nach Lernfeldern“ viel Erfolg
beim Gebrauch und sind für Hinweise und Anregungen stets dankbar. Sie können dafür unsere
Adresse lektorat@europa-lehrmittel.de nutzen.
In der 3. Auflage der Bautechnik nach Lernfeldern für Maurer, Hochbaufacharbeiter, Beton- und
Stahlbetonbauer sind
• Verbesserungen und Ergänzungen in Texten und Bildern vorgenommen worden.
• DIN EN 1992-1-1: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken ein-
schließlich dem Nationalen Anhang dazu machte den Austausch vieler Kurzzeichen von konstruk-
tiven Bauteilen in Texten und Bildern quer durch das ganze Buch notwendig.
• Die Grundlagen über Betonstahlmatten wurden überarbeitet und deutlicher dargestellt.
• Die Kurzzeichen für Mörtelarten bei Mauermörtel wurden der Norm angepasst.
Durch das Nebeneinander von gültigen Normen auf nationaler und europäischer Ebene können im
Buch Kurzzeichen von denen in der Praxis verwendeten Bezeichnungen abweichen..
Inhalt
Lernfeld 1: Einrichten einer Baustelle 2.2.3 Fundamente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
2.2.3.1 Streifenfundamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
1.1 Lernfeld-Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.2.3.2 Einzelfundamente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
1.2 Lernfeld-Kenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.2.3.3 Fundamentplatten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
1.2.1 Beteiligte am Bau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.2.3.4 Kraft, Last und Spannung. . . . . . . . . . . . . . . . 67
1.2.2 Vorschriften am Bau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.2.3.5 Planung der Fundamente. . . . . . . . . . . . . . . . 70
1.2.2.1 Bauvorschriften. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.2.4 Entwässerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
1.2.2.2 Umweltschutzvorschriften. . . . . . . . . . . . . . . 14 2.2.4.1 Ableitungsverfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
1.2.2.3 Unfallverhütungsvorschriften . . . . . . . . . . . . 14 2.2.4.2 Entwässerungsleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.2.3 Baustelleneinrichtung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.2.4.3 Leitungsverlegung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
1.2.3.1 Planung der Baustelleneinrichtung. . . . . . . . 15 2.2.4.4 Planung der Entwässerung . . . . . . . . . . . . . . 80
1.2.3.2 Erschließung der Baustelle. . . . . . . . . . . . . . . 16 2.2.5 Pflaster- und Plattenbeläge . . . . . . . . . . . . . . 84
1.2.3.3 Verkehrssicherung der Baustelle. . . . . . . . . . 16 2.2.5.1 Untergrund und Schichtaufbau. . . . . . . . . . . 84
1.2.3.4 Fördergeräte und Hebezeuge. . . . . . . . . . . . . 19 2.2.5.2 Natursteinpflaster. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
1.2.3.5 Unterkünfte und Magazine. . . . . . . . . . . . . . . 20 2.2.5.3 Klinkerpflaster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
1.2.3.6 Lager- und Werkflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.2.5.4 Betonsteinpflaster. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
1.2.3.7 Einrichten der Baustelle . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.2.5.5 Plattenbeläge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
1.2.3.8 Darstellung der Baustelleneinrichtung. . . . . 22 2.2.5.6 Einfassungen und Entwässerung . . . . . . . . . 90
1.2.3.9 Längen- und Rechtwinkelmessung. . . . . . . . 23 2.3 Lernfeld-Projekt:
1.2.4 Darstellung in Plänen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Gerätehaus für einen Spielplatz . . . . . . . . . . 92
1.2.4.1 Geometrische Grundkonstruktionen. . . . . . . 25 2.3.1 Auflistung der Arbeiten ab Baubeginn. . . . . 93
1.2.4.2 Zeichnerische Grundlagen. . . . . . . . . . . . . . . 29 2.3.2 Planung der Baugrube . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
1.2.4.3 Zeichnungsnormen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2.3.3 Planung der Fundamente. . . . . . . . . . . . . . . . 94
1.2.4.4 Maßstäbe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 2.3.4 Planung der Entwässerung . . . . . . . . . . . . . . 96
1.2.5 Bautechnische Berechnungen. . . . . . . . . . . . 36 2.3.5 Planung der Pflasterflächen. . . . . . . . . . . . . . 97
1.2.5.1 Längenberechnungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
2.4 Lernfeld-Aufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
1.2.5.2 Flächenberechnungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
1.2.5.3 Körperberechnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 2.4.1 Umkleideanlage an einem Hotelpool. . . . . . 98
1.3 Lernfeld-Projekt: 2.4.2 Hauszugang mit Garagen. . . . . . . . . . . . . . . . 99
Baustelleneinrichtung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 2.4.3 Waschplatz für Baugeräte . . . . . . . . . . . . . . . 100
1.3.1 Lageplan zeichnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
1.3.2 Länge des Bauzauns berechnen . . . . . . . . . . 48 Lernfeld 3: M
auern eines einschaligen
1.3.3 Standort des Baukrans bestimmen . . . . . . . 49 Baukörpers
1.3.4 Baustelleneinrichtungsplan. . . . . . . . . . . . . . 49
3.1 Lernfeld-Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
1.4 Lernfeld-Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
3.2 Lernfeld-Kenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
1.4.1 Einfamilienhaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
3.2.1 Wandarten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
1.4.2 Doppelhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
3.2.1.1 Tragende Wände. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
1.4.3 Reihenhäuser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 3.2.1.2 Nichttragende Wände. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
1.4.4 Verwaltungsgebäude. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 3.2.2 Maßordnung im Hochbau . . . . . . . . . . . . . . . 103
3.2.2.1 Baurichtmaße. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Lernfeld 2: Erschließen und Gründen eines 3.2.2.2 Rohbaumaße. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Bauwerks 3.2.2.3 Steinformate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
3.2.2.4 Mauerdicken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
2.1 Lernfeld-Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 3.2.2.5 Mauerlängen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
2.2 Lernfeld-Kenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 3.2.2.6 Mauerhöhen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
2.2.1 Boden als Baugrund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 3.2.3 Mauersteine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
2.2.1.1 Bodenarten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 3.2.3.1 Mauerziegel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
2.2.1.2 Bodenklassen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 3.2.3.2 Kalksandsteine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
2.2.1.3 Verhalten des Bodens bei Frost. . . . . . . . . . . 54 3.2.3.3 Porenbetonsteine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
2.2.1.4 Einwirkungen auf den Baugrund. . . . . . . . . . 55 3.2.3.4 Normalbetonsteine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
2.2.2 Baugrube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 3.2.3.5 Leichtbetonsteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
2.2.2.1 Vermessung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 3.2.3.6 Lehmsteine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
2.2.2.2 Herstellung der Baugrube. . . . . . . . . . . . . . . . 59 3.2.3.7 Baustoffbedarf für Mauerwerk. . . . . . . . . . . . 116
2.2.2.3 Sicherung der Baugrube. . . . . . . . . . . . . . . . . 60 3.2.4 Mauermörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
2.2.2.4 Offene Wasserhaltung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 3.2.4.1 Bindemittel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
2.2.2.5 Zeichnerische Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . 62 3.2.4.2 Gesteinskörnungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
2.2.2.6 Berechnung des Aushubs. . . . . . . . . . . . . . . . 63 3.2.4.3 Zugabewasser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Inhaltsverzeichnis 5
16.2.4.2 Wirkungsweise von Schornsteinen. . . . . . . . 484 7.2.1 Stützenteile und Stützenformen. . . . . . . . . . 536
16.2.4.3 Einflüsse auf den Schornsteinzug. . . . . . . . . 485 7.2.1.1 Stützenkopf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536
16.2.4.4 Anforderungen an Schornsteine. . . . . . . . . . 486 7.2.1.2 Stützenschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536
16.2.4.5 Kennzeichnung von Abgasanlagen. . . . . . . . 487 7.2.1.3 Stützenfuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536
16.2.4.6 Schornsteinkonstruktionen . . . . . . . . . . . . . . 488 7.2.2 Stützenschalungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 537
16.2.5 Ausfachungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492 7.2.2.1 Stützenschalung als systemlose Schalung. . 538
16.2.5.1 Ausfachung von Holzfachwerk. . . . . . . . . . . . 492 7.2.2.2 Stützenschalung als Rahmenschalung. . . . . 539
16.2.5.2 Ausfachung von Stahlskeletten. . . . . . . . . . . 494 7.2.2.3 Stützenschalung als Trägerschalung. . . . . . . 540
16.2.5.3 Ausfachung von Stahlbetonskeletten. . . . . . 495 7.2.2.4 Stützenschalung als Rundstützenschalung. 541
16.2.6 Abdichtung gegen drückendes Wasser. . . . 496 7.2.3 Bewehrung von Stahlbetonstützen . . . . . . . 542
16.3 Lernfeld-Aufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 7.2.3.1 Beanspruchung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542
16.3.1 Einfamilienhaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 7.2.3.2 Arten der Bewehrung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542
16.3.2 Ausfachungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 498 7.2.3.3 Ausführung der Bewehrung. . . . . . . . . . . . . . 542
7.2.3.4 Darstellung der Bewehrung. . . . . . . . . . . . . . 544
16.3.3 Tragfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 498
7.2.3.5 Herstellen der Bewehrung. . . . . . . . . . . . . . . 546
7.2.4 Aufstellung der Schalung und Einbau
Lernfeld 17: I nstandsetzen und Sanieren eines
des Betons. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 546
Bauteils 7.2.5 Festlegen und Einbau des Betons. . . . . . . . . 547
17.1 Lernfeld-Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 7.2.5.1 Festlegen des Betons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547
17.2 Lernfeld-Kenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 500 7.2.5.2 Einbringen des Betons . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547
7.2.5.3 Verdichten des Betons . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547
17.2.1 Gründe für Sanierungen. . . . . . . . . . . . . . . . . 500
7.2.5.4 Ausschalen und Nachbehandeln. . . . . . . . . . 548
17.2.2 Bauschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 500
7.2.6 Anschließen einer Stütze an ein
17.2.2.1 Schadensbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501
Einzelfundament. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 549
17.2.2.2 Schadensfeststellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501
17.2.2.3 Feuchteschäden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 502 7.3 Lernfeld-Aufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 550
17.2.2.4 Baufeuchtemessung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503 7.3.1 Außenstütze eines Wohngebäudes . . . . . . . 550
17.2.2.5 Bestandsaufnahme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505 7.3.2 Innenstütze im Untergeschoss . . . . . . . . . . . 550
17.2.3 Mauerwerkssanierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 506 7.3.3 Außenstütze für eine Tiefgarage. . . . . . . . . . 551
17.2.3.1 Trockenlegungsverfahren. . . . . . . . . . . . . . . . 507 7.3.4 Außenstütze für eine Werkhalle . . . . . . . . . . 552
17.2.3.2 Beseitigung von Salzen und Ausblühungen. 509 7.3.5 Innenstütze für eine Lagerhalle. . . . . . . . . . . 552
17.2.3.3 Mauerwerksaustausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . 509
17.2.4 Abfangungen und Unterfangungen. . . . . . . 510 Lernfeld 8: Herstellen einer Kelleraußenwand
17.2.5 Baustoffrecycling. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 511
8.1 Lernfeld-Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553
17.2.6 Wärmeschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 512
8.2 Lernfeld-Kenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 554
17.2.6.1 Physikalische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . 512
17.2.6.2 Wärmedämmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513 8.2.1 Herstellen einer Kelleraußenwand
17.2.6.3 Wärmedämmstoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515 aus Beton. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 554
17.2.6.4 Wärmebrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518 8.2.1.1 Statische Wirkung bewehrter Keller-
17.2.6.5 Tauwasserbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 519 außenwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 554
17.2.6.6 Berechnung von Wärmeverlusten. . . . . . . . . 522 8.2.1.2 Herstellen der Schalung. . . . . . . . . . . . . . . . . 554
17.2.6.7 Anforderungen an den Wärmeschutz. . . . . . 524 8.2.1.3 Herstellen der Bewehrung. . . . . . . . . . . . . . . 559
17.2.6.8 Energieausweis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 527 8.2.1.4 Festlegen, Bestellen und Einbau des Betons. 561
17.2.7 Baustile. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 529 8.2.2 Herstellen einer wasserundurchlässigen
Wanne aus Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 562
17.2.7.1 Antike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 529
8.2.2.1 Trennrisse, Fugen, Einbauteile. . . . . . . . . . . . 563
17.2.7.2 Romanik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 529
8.2.2.2 Ausführung der Fugenabdichtung . . . . . . . . 564
17.2.7.3 Gotik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 530
8.2.2.3 Abdichten von Einbauteilen. . . . . . . . . . . . . . 566
17.2.7.4 Renaissance. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 530
17.2.7.5 Barock und Rokoko. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 8.2.3 Herstellen einer Kelleraußenwand
17.2.7.6 Klassizismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 aus Betonfertigteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 567
17.2.7.7 Historismus und Jugendstil. . . . . . . . . . . . . . 532 8.3 Lernfeld-Aufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 568
17.2.7.8 Neuzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533 8.3.1 Kelleraußenwand eines Mehrfamilien-
17.2.7.9 Moderne. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533 hauses. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 568
17.3 Lernfeld-Aufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 534 8.3.2 Kellergeschoss einer Lagerhalle . . . . . . . . . . 568
17.3.1 Sanierung von Sockelmauerwerk. . . . . . . . . 534 8.3.3 Kellergeschoss eines Wohnhauses. . . . . . . . 568
17.2.2 Sanierung einer Außenwand. . . . . . . . . . . . . 534
Lernfeld 12: Herstellen einer Fertigteildecke
Zusätzliche Inhalte für Beton- und Stahlbetonbauer 12.1 Lernfeld-Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 569
Lernfeld 7: Herstellen einer Stahlbetonstütze 12.2 Lernfeld-Kenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570
12.2.1 Arten der Fertigteildecken. . . . . . . . . . . . . . . 570
7.1 Lernfeld-Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535 12.2.1.1 Stahlbeton-Plattendecken. . . . . . . . . . . . . . . . 570
7.2 Lernfeld-Kenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536 12.2.1.2 Stahlbeton Balkendecken. . . . . . . . . . . . . . . . 572
10
Mauerwerkssanierung
• Bauwerkstrocken-
legung
• Horizontalsperren
• Abfangung und
Unterfangung
Baustoffrecycling
Wärmeschutz
• Wärmeverluste
Ausblühungen wegen Durchfeuchtung Risse in historischem Mauerwerk • Wärmedämmstoffe
• Wärmebrücken
• Wärmedurchlass-
widerstand
• Wärmedurchgangs-
koeffizient
• Tauwasserbildung
• Wärmeschutz-
anforderungen
• Energieausweis
Bausubstanzerhal-
tung/Baustile
• Antike
Schaden durch Erdbeben Baumaßnahme wegen Umnutzung • Romanik
Bild 1: Ursachen für Instandsetzungen und Sanierungen • Gotik
• Renaissance
• Barock und Rokoko
Damit die Nutzung von Gebäuden langfristig möglich ist, müssen Bauteile • Klassizismus
regelmäßig instandgesetzt oder bei starker Schädigung saniert werden. We- • Historismus und
gen des großen Baubestands haben diese Baumaßnahmen einen bedeu- Jugendstil
tenden Anteil an der gesamten Bauleistung. • Neuzeit und
Wichtige Sanierungsaufgaben ergeben sich aus der Veränderung bestehen- Moderne
der Gebäude für neue Nutzungen. Außerdem sind häufig bauliche Maßnah-
men erforderlich, die Gebäude für eine zeitgemäße Nutzung tauglich ma- Kenntnisse aus
chen (Bild 1). anderen Lernfeldern
Jede Zeitepoche hat Bauwerke hervorgebracht, welche die technischen Lernfeld 14:
Möglichkeiten und den Zeitgeist zum Ausdruck bringen. Diese Bauwerke zu Instandsetzen eines
erhalten, ist eine wichtige städtebauliche Aufgabe und stellt hohe Anforde- Stahlbetonteils
rungen an das Können der Planer und Bauhandwerker.
Maurer/in
Hochbaufacharbeiter/in
500 Lernfeld 17: Instandsetzen und Sanieren eines Bauteils
17.2 Lernfeld-Kenntnisse
17.2.1 Gründe für Sanierungen
An Bauwerken können vielfältige Schäden auftre-
ten, z. B. Verfärbungen, Abplatzungen, Risse, Durch-
feuchtungen, Ausblühungen und Korrosionsschä-
Riss
den (Bild 1). Deshalb sind Instandsetzungen und
Schmutzablagerung Sanierungen an bestehenden Bauwerken ein wich-
tiges Betätigungsfeld der Baufacharbeiter. Im Woh-
Ausblühung nungsbau entfallen etwa Zweidrittel des bauge-
werblichen Umsatzes auf Arbeiten im Bestand.
Gründe für Sanierungen und Erneuerungen kön-
nen jedoch auch Nutzungsänderungen sein, bei-
Abplatzung
spielsweise die Umnutzung einer Fabrik in Wohn-
räume (Lofts) oder in Läden und Gaststätten. Au-
Korrosion ßerdem ist es erforderlich die Bausubstanz so zu
erneuern, dass sie heutigen Nutzungsanforde-
Durchfeuchtung rungen, z. B. hinsichtlich Installationen und Aus-
Bild 1: Bauschäden
stattung, entspricht. Häufig sind auch höhere bau-
physikalische Anforderungen an den Wärme- und
Feuchteschutz bzw. an den Schallschutz oder den
Tabelle 1: Gründe für Sanierungen und Instand- Brandschutz zu erfüllen (Tabelle 1).
setzungen
Grund Beispiele
Nutzungs- Umbau von Laden in Bistro,
änderung Fabrik in Wohnung oder 17.2.2 Bauschäden
Lagerraum in Büro
Schäden an Bauwerken haben sehr verschiedene
Nutzungs- Raumgröße, -aufteilung, Ursachen. Bei sehr langer Nutzungsdauer können
anforderungen Elektroinstallation,
Heizung, Solaranlage, durch Alterung bedingte Schmutzablagerungen
Sanitärausstattung und Verfärbungen sowie Erosion und Abnutzungen
eine Sanierung erforderlich machen. Einwirkungen
Bauphysikalische Wärme-, Feuchteschutz,
Anforderungen Schallschutz, Raumakustik, durch Wind, Nässe, Hitze und Frost sowie che-
Brandschutz mische Beanspruchungen, beispielsweise durch
Abgase und Streusalz, belasten Bauwerke sehr
stark und beschleunigen die Zerstörung von Bau-
Tabelle 2: Ursachen von Bauschäden teilen. Häufig sind Schäden auch die Folge von
Schadensursachen Beispiele mangelhafter Planung oder Fehler bei der Bauaus-
Alterung und Schmutzablagerung führung (Tabelle 2).
Abnutzung Moosbewuchs
Erosion und Verschleiß Die Ursache von Bauschäden durch Unfälle oder
Witterung Wind, Regen, Schnee, Frost, Naturereignisse, z. B. Feuer, Sturm, Hagel, Hoch-
Sonneneinstrahlung wasser oder Erdbeben, sind leicht erkennbar und
Chemische Abgase, „Saurer Regen“, die Sanierungsmaßnahmen einfach festzulegen.
Beanspruchung Streusalz, Korrosion Bei vielen Schäden ist jedoch nur schwer zu beur-
Planungsfehler Bemessungsfehler,
teilen, welche Fehler vorhanden sind. In manchen
geringe Betondeckung Fällen kann sogar ein falsches Nutzerverhalten
Ausführungs- Mangelhafte Abdichtung oder
vorliegen (Tabelle 2).
mängel Dränung, Wärmebrücken, Häufig ist ein Zusammenwirken mehrerer Einwir-
fehlende Betonnachbehandlung,
Arbeiten bei Frost kungen der Grund für die Entstehung von Bauschä-
den. So können Risse im Bauwerk, beispielsweise
Unfälle Verkehrsunfälle
aufgrund von Überlastung, fehlender Betonnach-
Naturereignisse Hagel, Blitzschlag, Sturm, behandlung oder Temperatureinflüssen, entste-
Wolkenbruch, Hochwasser,
Lawine, Erdbeben hen. Das dadurch eindringende Wasser kann zu
Frostabplatzungen, Korrosion oder Ausblühungen
Nutzungsfehler unzureichendes Lüften
führen (Bild 1).
Maurer/in
Hochbaufacharbeiter/in
Lernfeld 17: Instandsetzen und Sanieren eines Bauteils 501
17.2.2.1 Schadensbilder
Als Schadensbild bezeichnet man den Schaden an
Baustoffen oder an einem Bauteil, den man ohne
Untersuchung unmittelbar erkennen kann. Dies
kann beispielsweise die Verwitterung an einem Na-
turstein, die Abplatzung an einem Stahlbetonbau-
teil, der Riss in einer Fassade oder die Schimmel-
bildung am Putz sein (Bild 1).
Natursteinverwitterung Schaden an Stahlbeton
Schadensbilder zeigen nur die an der Oberfläche
erkennbaren Veränderungen und nicht die dafür
verantwortlichen Ursachen. Das Feststellen der
Schadensursache und deren Beseitigung ist jedoch
Voraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung.
Deshalb ist es erforderlich, den Bauzustand einge-
hend zu begutachten, zu analysieren und zu doku-
mentieren.
Rissebildung Schimmelbildung
Bild 1: Schadensbilder
17.2.2.2 Schadensfeststellung
Bevor Sanierungen geplant und durchgeführt wer-
den, sind die Schadensbilder zu beurteilen. Durch
weitere Untersuchungen werden die Schadensur-
sachen festgestellt. Ist die Standsicherheit gefähr-
det, so ist ein Tragwerksplaner zu Rate zu ziehen.
Die Beschaffenheit des Baugrundes und dessen
Feuchtezustand kann beispielsweise durch Schür-
fungen festgestellt werden. Hierbei ist es zweckmä-
ßig die Schürfgrube bis zur Fundamentsohle zu
graben. Dadurch kann man auch den Zustand von
Abdichtung und Dränung untersuchen.
Bei Schäden an Stahlbetonbauteilen werden Risse,
Fehlstellen und Rostfahnen durch Sichtprüfung
festgestellt (Bild 1). Außerdem werden unter ande-
rem Betonfestigkeit, Dicke und Schutzeigenschaf-
ten (Alkalitätsgehalt) der Betondeckung, Feuchte-
gehalt des Betons und die Zugfestigkeit der Beton-
Bild 2: Zerstörtes Mauerwerk
oberfläche geprüft (Seite 596).
Am Mauerwerk sind Absprengungen, Absanden
und Risse durch Augenschein zu erkennen (Bild 2).
Hohlstellen im Mauerwerk sind durch Abklopfen
feststellbar. Zusätzlich können auch endoskopische
Untersuchungen oder Sondierungsbohrungen er-
forderlich sein.
Bei Kelleraußenwänden und bei Mauerwerk im So-
ckelbereich sind häufig Durchfeuchtungen erkenn-
bar. Außerdem können Ausblühungen und Ab-
sprengungen durch schädliche Salze wie Chloride,
Nitrate und Sulfate auftreten (Bild 3). Der Nachweis
der Salze ist problemlos vor Ort, beispielsweise
durch Teststreifen, möglich. Der Anteil der Salze,
die Salzbelastung, muss durch Laboruntersu- Bild 3: Ausblühungen an durchfeuchtetem und
chungen festgestellt werden. salzbelastetem Natursteinmauerwerk
Maurer/in
Hochbaufacharbeiter/in
502 Lernfeld 17: Instandsetzen und Sanieren eines Bauteils
17.2.2.3 Feuchteschäden
Die meisten Baustoffe, z. B. Mauerwerk, Beton,
Putz oder Holz, haben Poren und können dadurch
Wasser oder Wasserdampf aufnehmen. Die vor-
handene Wassermenge in Baustoffen, die Bau-
stofffeuchte, wird meistens in Masseprozent aus-
gedrückt. Wird mehr Feuchte aufgenommen als
verdunsten kann, entstehen Bauschäden.
Putzschaden Kalkablagerungen
Feuchteschäden gehören zu den häufigsten Schä-
den an Bauwerken. Die Schadensbilder sind viel-
fältig. Auswaschungen und Frostabsprengungen
an Putz, Mauerwerk oder Beton gehören genauso
dazu wie Ausblühungen an mineralischen Bau-
stoffen. Die Stahlkorrosion und die Zerstörung
von Holz durch Insekten oder Pilze sind ebenso
Folgen von Durchfeuchtung wie die Verminde-
rung der Dämmwirkung von Wärmedämmstoffen,
die Algenbildung auf Fassaden und der Schim-
Stahlkorrosion Holzzerstörung
melpilzbefall in Innenräumen (Bild 1).
Bild 1: Feuchteschäden
So unterschiedlich wie die durch Wasser verur-
sachten Schadensbilder, so vielfältig sind auch die
Ursachen der Durchfeuchtung. An Außenwänden
kann Wasser aus Niederschlägen von außen als
Schlagregen oder Spritzwasser sowie als Oberflä-
chenwasser oder Sickerwasser eindringen (Bild
Schlagregen 2). Außerdem können Wände von unten durch ka-
pillar aufsteigendes Grundwasser sowie von in-
Tauwasser nen durch Tauwasserbildung durchfeuchtet wer-
Dampfdiffusion den (Seite 519).
17.2.2.5 Bestandsaufnahme
Grundlage für die Ausführungsplanung von Sanie-
rungsarbeiten ist eine Bauwerksbesichtigung mit
einer Bestands- und Schadensaufnahme.
Dazu wird das Gebäude systematisch in Augen-
schein genommen. Eine Kontrollliste (Checkliste)
kann die Arbeit unterstützen. Die Schäden werden
in einer Dokumentation festgehalten.
Diese beschreibt
Bild 1: Rissmessung mit dem Rissbreitenlineal
• geschädigte Bauteile,
• deren Lage im Gebäude,
• die Schadensbilder und
• den Umfang der Schädigung.
In vorhandene Grundrisse, Schnitte und Bauwerks-
ansichten werden die Schäden eingetragen. Eine
Auflistung der Schäden, Fotos und Schadens- bzw.
Setzungsrisse bei un- Hebung und Setzung bei
Bestandsskizzen können die Dokumentation er- gleichem Baugrund nicht frostsicherem Baugrund
gänzen.
Bei der Bestands- und Schadensaufnahme wird
der Bauzustand visuell (nach Augenschein) beur-
teilt. Einfache Untersuchungen, z. B. das Messen
von Bauwerksrissen mit dem Rissbreitenmesser
(Risslineal) können vor Ort vorgenommen werden
(Bild 1). Aus dem Verlauf der Risse kann man auf Schwindrisse im Putz Schubriss/Fugenriss wegen
Temperaturspannungen
die Ursachen schließen (Bild 2). Zur Feststellung,
ob Bauwerksbewegungen abgeklungen sind, kön- Bild 2: Ursache von Rissen und Risseverlauf
nen beispielsweise Gipsmarken gesetzt werden
(Bild 3). Sind keine weiteren Untersuchungen erfor-
derlich, können Aufmaßskizzen angefertigt und
Sanierungsmaßnahmen festgelegt werden.
Bei größeren Schädigungen sind Fachingenieure,
z. B. Tragwerksplaner oder Bauphysiker, mit wei-
teren Untersuchungen zu beauftragen. Außerdem
ist festzulegen, welche Laboruntersuchungen er-
forderlich sind, beispielsweise die Prüfung des
Salzgehaltes oder der Festigkeit der vorhandenen neuer Riss alter Riss
Baustoffe. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen Bild 3: Beobachtung von Bauteilbewegungen mit
sind zu dokumentieren. Gipsmarken
Aufgaben
1 In der Tabelle 2 auf Seite 500 sind Beispiele für
Schadensursachen genannt. Beschreiben Sie
mögliche Schadensbilder aufgrund dieser
Schadensursachen.
2 Erläutern Sie mögliche Schadensursachen für
den dargestellten Schaden (Bild 4). Beschrei-
ben Sie Maßnahmen zur Beseitigung der Ur-
sachen.
3 Fertigen Sie eine Bestandsskizze eines Ihnen
bekannten geschädigten Bauteils an. Bild 4: Bauschaden
Maurer/in
Hochbaufacharbeiter/in
506 Lernfeld 17: Instandsetzen und Sanieren eines Bauteils
17.2.3 Mauerwerkssanierung
Mauerwerk kann auf verschiedene Art geschädigt
sein. Häufige Schäden am Sichtmauerwerk sind
offene Fugen, Risse, Verwitterungen und Durch-
feuchtungen sowie in deren Folge Abplatzungen
und Ausblühungen (Bild 1).
17.2.3.1 Trockenlegungsverfahren
Wird Mauerwerk durch kapillar aufsteigende Feuch-
te belastet, so kann eine nachträgliche Horizontal-
abdichtung Abhilfe schaffen. Zu den anerkannten
Verfahren zählen mechanische Horizontalsperren
und Injektionsverfahren.
Mechanische Horizontalsperren entstehen durch
das Auftrennen der Wand und das Herstellen oder
die Erneuerung von horizontalen Abdichtungen. schienengeführte Schwertsäge
Dadurch wird der kapillare Feuchtetransport voll-
ständig unterbrochen und das darüberliegende
Mauerwerk kann austrocknen. Bewährt haben sich
das
• Mauersägeverfahren,
• Blecheinschlagverfahren und
• Kernbohrverfahren.
Gleiches gilt für den Mauerwerksaustausch, bei
dem die Wand ebenfalls in ganzer Breite aufge-
stemmt und eine Dichtungsbahn eingelegt wird.
fahrbare Schwertsäge
Beim Mauersägeverfahren wird zunächst das Mau-
erwerk getrennt. Dies kann mit Schwertsägen,
Kreissägen oder Seilsägen erfolgen, die mit Hart-
metall oder Diamant bestückt sind (Bild 1). In wei-
chen Gesteinen und in Lagerfugen ist ein trockener
Schnitt möglich, bei Schnitten in Hartgesteinen ist
eine Wasserkühlung notwendig. Das Auftrennen Diamantsägeseil
muss abschnittsweise erfolgen, damit die Standsi- Bild 1: Mauersägen
cherheit nicht gefährdet wird. Danach werden in
die Schnittfugen, die je nach Verfahren bis 20 mm
dick sein können, Dichtungsplatten oder -bahnen
mit mindestens 10 cm Überlappung eingelegt. Ge-
eignet sind glasfaserverstärkte Kunststoffplatten
oder Polymerbitumen-Abdichtungsbahnen. Die
Restfuge muss kraftschlüssig verkeilt und mit
Quellmörtel verpresst werden (Bild 2).
Beim Blecheinschlagverfahren (Chromstahlblech-
verfahren) werden 1,5 mm dicke korrosionsbestän-
dige Edelstahlplatten in einem Arbeitsgang in
durchgehende Mörtelfugen des Mauerwerks ein- Schlitz verkeilen Schlitz verpressen
geschlagen (Bild 3). Durch die hohe Schlagfre-
quenz von ca. 20 Schlägen je Sekunde werden un- Bild 2: Sägeschlitz beim Mauersägeverfahren
verträgliche Erschütterungen vermieden. Die Dicht-
heit der Horizontalsperre wird durch eine Über-
lappung der gewellten Bleche von mindestens
2 cm sichergestellt.
Das Kernbohrverfahren wird wegen des hohen
Aufwands selten eingesetzt. Hierbei werden paral-
lele, seitlich überlappende Kernbohrungen herge-
stellt und mit Dichtmörtel gefüllt.
Es ist zu beachten, dass bei all diesen Verfahren das
Mauerwerk völlig durchtrennt wird und somit auch
alle senkrecht in der Wand angeordneten Ver- und
Entsorgungsleitungen. Bild 3: Blecheinschlagverfahren
Maurer/in
Hochbaufacharbeiter/in
508 Lernfeld 17: Instandsetzen und Sanieren eines Bauteils
17.2.3.3 Mauerwerksaustausch
Für Mauerwerk, das im Sockelbereich sehr stark
geschädigt ist, kann ein Mauerwerksaustausch Bild 3: Anlegen einer Salzkompresse
sinnvoll sein (Bild 4). Dazu stemmt man abschnitts-
weise die Wand auf, sodass tragende Pfeiler stehen
bleiben. Dabei ist sehr sorgsam vorzugehen und
stets auf die Standsicherheit des Gebäudes zu ach-
ten. Unterfangungen können erforderlich sein.
In die freigestemmten Segmente werden Dich-
tungsbahnen eingelegt und dann das Mauerwerk
wieder aufgemauert. Wenn das neue Mauerwerk
ausreichend tragfähig ist, werden die restlichen al-
ten Mauerwerksteile ausgestemmt und erneuert.
Der Abdichtungsstoß muss mindestens 5 cm über-
lappen. Vorteilhaft bei diesem Verfahren ist, dass Überlappung
das stark mit Salzen belastete, hygroskopisch wir- Segmentlänge ^1,00 m 6 5 cm
kende Mauerwerk entfernt wird und dadurch eine
Austrocknung erfolgen kann. Bild 4: Mauerwerksaustausch
Maurer/in
Hochbaufacharbeiter/in
510 Lernfeld 17: Instandsetzen und Sanieren eines Bauteils
Wasserundurchlässiger
8.2.2 Herstellen einer wasserundurch-
Beton lässigen Wanne aus Beton
Arbeitsfuge
Kelleraußenwände aus Stahlbeton gelten als erd-
Höchster
Grundwasser- berührte Bauteile, die gegen Eindringen von Feuch-
spiegel tigkeit geschützt werden müssen. Die Ausfüh-
rungen der Abdichtungsmaßnahmen sind in DIN
Wasser- 18195 „Bauwerksabdichtungen“ festgelegt und
druck richten sich nach der Angriffsart des Wassers und
Abdichtung
Sohlplatte / Wand der Nutzung des Bauteils bzw. des Gebäudes. Ge-
gen Bodenfeuchtigkeit und nichtstauendes Sicker-
Arbeits-
fugen wasser eignen sich z. B. Schweißbahnen und Bitu-
Abdichtung mendickbeschichtungen.
Sohlplatte Gegen von außen drückendes Wasser durch auf-
stauendes Sickerwasser und Grundwasser können
Bild 1: Ausführung einer weißen Wanne (Prinzip) Kelleraußenwände in Verbindung mit der Grün-
dungssohle als tragendes und zugleich abdichten-
des Bauteil ausgeführt werden.
Tabelle 1: Beanspruchungsklassen und Nut- Bei dieser Konstruktion wird die Dichtigkeit gegen
zungsklassen für wasserundurch- Wasserdurchtritt (Durchfeuchtung) nicht durch
lässige Bauwerke (nach DAfStb) eine hautförmige Abdichtung erreicht, sondern
Beanspruchungsklasse Nutzungsklasse durch das Zusammenwirken des Betons und be-
stimmten konstruktiven Maßnahmen, z. B. Fugen-
Wasserdruck – Wasserdurchtritt
nicht zulässig, keine abdichtungen. Diese Konstruktion bezeichnet man
– zeitweilig, z. B.
aufstauendes Feuchtestellen auf auch als weiße Wanne (Bild 1).
Sickerwasser der Bauteilober-
1 A In der Richtlinie für wasserundurchlässige Bau-
fläche infolge von
– ständig, z. B. Bau- werke aus Stahlbeton (WU-Richtlinie) des Deut-
Wasserdurchtritt,
teile im Grund-
wasser
z. B. bei Wohn- schen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb) sind
häusern die Grundsätze für die Ausführung festgelegt. Sie
– Begrenzte Wasser- richten sich zum einen nach der Beanspruchungs-
Bodenfeuchte und durchlässigkeit, klasse und zum anderen nach der Nutzungsklasse
2 von außen nicht B Feuchtestellen des Bauteils bzw. des Bauwerks (Tabelle 1).
drückendes Wasser zulässig, z. B. bei
Tiefgaragen Beton mit hohem Wassereindringwiderstand si-
chert die Wanne gegen Wasserdurchtritt. Dazu ist
ein Höchstwasserzementwert einzuhalten. Dieser
hängt von der Beanspruchungsklasse, der Bauteil-
Tabelle 2: Wasserzementwerte für wasserun- dicke und der Expositionsklasse ab (Tabelle 2). Au-
durchlässige Bauwerke (nach DAfStb) ßerdem ist ein Zementgehalt › 280 kg/m3 vorge-
Bauteile (XC1 bis XC4) schrieben. Höhere Zementgehalte können sich aus
Bean- Mindestdicke in cm der Expositionsklasse ergeben, die einem Bauteil
spruchungs- Wände Bodenplatten zugeordnet ist.
klasse
24 27,5 20 25 15 Um einen sachgerechten Betoneinbau zu gewähr-
1 ‰ 0,55 ‰ 0,60 – ‰ 0,60 – leisten, muss der Abstand der Bewehrungslagen
auf das Größtkorn der Gesteinskörnung abge-
2 – – ‰ 0,60 – ‰ 0,60 stimmt sein. Dazu werden für Wände der Bean-
spruchungsklasse 1 bei innenliegenden Fugen-
abdichtungen Mindestabstände bw,i gefordert (Ta-
belle 3).
Tabelle 3: Mindestabstände bw,i, bei Beanspru-
chungsklasse 1 (nach DAfStb) Der Beton muss mindestens der Festigkeitsklasse
C25/30 entsprechen. Aufgrund der statischen Be-
Größtkorn
8 16 32 dingungen kann jedoch eine höhere Festigkeits-
in mm
klasse erforderlich sein. Für die Konsistenz des ein-
bw,i
› 12 › 14 › 18 zubringenden Betons soll als Konsistenzklasse
in cm
mindestens F3 oder weicher gewählt werden.
Beton- und Stahlbetonbauer/in
Hochbaufacharbeiter/in
Lernfeld 8: Herstellen einer Kelleraußenwand 563
A
Neben der Auswahl eines Betons mit hohem Was-
Wand
sereindringwiderstand kann durch eine rissmin- Arbeitsfuge
dernde Bewehrung einerseits und die fachgerechte
Sohlplatte
Anordnung und Ausführung von Fugen anderer-
seits der Wasserdurchtritt bei wasserundurchläs- Niedrige Wand Schnitt A-A
A
sigen Bauwerken verhindert werden. Dies gilt auch
für notwendige Einbauteile, z. B. Schalungsveran-
A
Wandkrone
kerungen und Leitungsdurchführungen.
Trennrisse im Beton können nicht verhindert wer- Wand
Arbeitsfuge
den. Sie entstehen z. B. durch Schwinden und Krie-
chen des Betons sowie durch Temperaturunter- Sohlplatte
schiede beim Abfließen von Hydratationswärme.
Häufig treten diese Risse am Anschluss der Wände
A
Hohe Wand Schnitt A-A
mit der Sohlplatte auf. Ihre Verteilung und Länge
hängt von der Höhe der Wand ab. Bei niedrigen Bild 1: Trennrisse in Wänden
Wänden treten sie vermehrt auf und reichen bis in
die Wandkrone. Höhere Wände dagegen weisen
eine geringere Zahl von Trennrissen auf, die sich
auch nur im unteren Bereich der Wand ausbilden
(Bild 1).
Diese Risse können nach Fertigstellung des Bau-
Geschoss-
teils z. B. mit hydraulisch bindenden Füllstoffen Geschoss- decke
oder Polyurethanharz geschlossen werden. Auch decke Arbeits-
Arbeitsfuge fuge
durch chemische Veränderungen der Rissoberflä-
Wand Wand
che wird der Wasserdurchtritt verringert. Diesen
Vorgang bezeichnet man als „Selbstheilung von Arbeitsfuge zwischen Geschossdecke und Wand
Rissen“.
Fugen in wasserundurchlässigen Bauwerken sind
aus verschiedenen Gründen erforderlich. Neben
Wand
den Bewegungsfugen, die nach Möglichkeit zu ver-
meiden sind, unterscheidet man Arbeitsfugen und
Sollrissfugen. Arbeits-
fuge
Arbeitsfugen werden nach dem Baufortschritt ge-
plant, weil das Bauwerk oder Bauteil nicht in einem
Arbeitsgang erstellt werden kann (Bild 2). Dies gilt Sohlplatte
z. B. für Wandabschnitte sowie für Anschlüsse der Arbeitsfuge zwischen Wand und Sohlplatte
Wand an die Decke und an die Sohlplatte. Hier kann
die Arbeitsfuge in der Ebene der Sohlplatte liegen. Bild 2: Arbeitsfugen bei Wänden
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Sohl-
platte und den Wandanschluss in einem Arbeits-
gang zu betonieren. Dadurch vermindert man die
Gefahr der Rissbildung zwischen Sohlplatte und
d
Wand.
Sollrissfugen in der Bodenplatte und in den Wän-
H
8.3 Lernfeld-Aufgaben
60 1,00
Bewehrung
25
hergestellt werden.
60
OK G. Einzelstabbewehrung
16
a) Fertigen Sie für die 8,25 m lan-
4,75
Querschnitte der Stäbe
1,45 60
25
ge Wand die Bewehrungszeich- nach Regelungen der
2,15
nung (mit Stahlauszug) in her-
5,20
8,25
15 885 Mindestbewehrung
kömmlicher Darstellung im
20
2,25 Zulagen an Öffnungen
22
Maßstab 1: 50 an (Bild 1). Schnitt A-A
mit Einzelstäben bzw.
U-Bügeln
2,80
b) Ermitteln Sie auf der Grundlage 85 60
A A
einer Stahlliste das Gesamtge- 60 Beton
25
wicht des benötigten Beton- Auswahl nach Exposi-
stahls für diesen Bauabschnitt. tionsklasse
Bild 1: Kelleraußenwand (Ausschnitt)
2,77
8,70 20 5,80
Auswahl nach Exposi-
25 25
b) Wählen Sie für das gesamte tionsklasse
15,20
Kellergeschoss einen geeig-
neten Beton aus und ermitteln
Sie die benötigte Betonmenge. Bild 2: Untergeschoss
2,35
A A
Skizzen an, die ihre Erläute- Schnitt A-A Bewehrung
Einzelstabbewehrung
20
rungen unterstützen.
9,60 20 asl ø 12 mm, s = 20 cm
c) Erstellen Sie einen Schalplan 20
asq Mindestbewehrung
10,00
für einen Arbeitstakt und den Zulagen nach DIN 1045
Schalungsplan im Maßstab
1: 50 mit Stückliste, eine Beweh-
Bild 3: Kellergeschoss Beton
rungszeichnung mit Stahlauszug sowie eine Betonstahl-Gewichtsliste. Auswahl nach Exposi-
tionsklasse
Ermitteln Sie den Bedarf an Beton für das gesamte Kellergeschoss.