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Einführung in die

Textanalyse

Dozent: Prof.Dr. Faruk YÜCEL


Was ist ein Text?
 Unter Text (lat. Gewebe) wird gewöhnlich
eine längere sprachliche Äußerung, oder
genauer, eine Gesamtheit von
Satzäußerungen verstanden.

 Eswird zwischen geschriebenen und


mündlichen Texten unterschieden.

 Nicht jede Gesamtheit von Satzäußerungen


ist ein Text; die einzelnen Teile eines Textes
müssen aufeinander bezogen sein.
Was ist ein Text?
 Ein Text ist genauer eine Sequenz (Einheit)
von Satzäußerungen, die durch thematische
Kontinuität und damit durch einen
satzübergreifenden Bedeutungszusammen-
hang charakterisiert sind.

 Texte haben also eine Struktur und


unterliegen damit bestimmten Struktur-
prinzipien.
 Text ist eine Sprache in kommunikativer Verwendung
oder eine Verbindung sprachlicher Zeichen zum
Zweck der Mitteilung.
Kriterien der Textualität
1. Kohäsion
2. Kohärenz
3. Intentionalität
4. Akzeptabilität
5. Informativität
6. Situationalität
7. Intertextualität
Kohäsion
Unter der Kohäsion eines Textes wird die
Anzeige vom Zusammenhang der Textteile
ausgedrückt, die durch lexikalische oder
syntaktische Mittel gebildet werden.

- Stehen die Verben in der richtigen Zeitform? Stimmen Einzahl-/und


Mehrzahlformen? Sind die Bezüge zwischen Nomen und Pronomen
korrekt?

Dort drüben steht mein PKW. Die Farbe meines PKWs


ist grün.
Der VW Käfer ist sehr begehrt. Einen wünsche ich mir.
Kohärenz
Unter der Kohärenz eines Textes versteht man
die Art und Weise, wie sich seine Teile inhaltlich
aufeinander beziehen und dadurch ein Ganzes
bilden. In einem kohärenten Text gibt es für
jeden Textteil eine Funktion im Hinblick auf den
gesamten Text.
- Die Abfolge eines Textes sollte logisch und klar sein.
Der inhaltliche Zusammenhang sollte für den Leser
plausibel sein.

Hans fiel, denn Max schubste ihn.


Hans fiel. Maria half ihm beim Aufstehen.
Textanalyse

Arbeitsschritte der Textanalyse


Arbeitsschritte der Textanalyse

1. Erste Lektüre

2. Inhaltliche Erfassung

3. Gedankengang erfassen

4. Sprachliche Analyse

5. Aussage
Gegenstand der Textanalyse

1. Inhalt

2. Aufbau
3. Form
4. Textsorte
5. Aussageabsicht
6. Textexterne Faktoren
Bestandteile der Textanalyse
 Die Textanalyse ist die Untersuchung eines
Textes in seiner äußeren und inneren Form.

 RichtigerAufbau ist entscheidend. Das


Grundkonzept sieht folgend aus:

1. Einleitung
2. Hauptteil
3. Schlussteil
Einleitung

 Bekanntmachung des Themas und Problems

 Intension

 Ziele und Methode klaeren


Hauptteil
 1) Kurze Inhaltsangabe zum Text

 2) Analyse der äußeren Form

 3) Analyse der Sprache

 4) Interpretation der Textes


Hauptteil – Analyse der äußeren
Form:
 Aufbau des Textes (auch besondere Merkmale nennen)

 Wenn es einen Erzähler gibt, in welchem Verhältnis steht


er zum Erzählten?

 Aus welcher Perspektive ist der Text geschrieben?

 Erzählzeit?

 Sind Höhepunkte oder Wendungen vorhanden?


Hauptteil – Sprachanalyse:
 Zunächst sollte der Sprachstil analysiert werden.

 Handelt es sich z.B.  um einen modernen oder


altertümlichen Sprachstil?

 Zeigt das Sprachbild Auffälligkeiten?

 Werden bestimmte Wortgruppen bzw. –arten


häufiger verwendet?

 Sind Stilmittel vorzufinden?


Hauptteil – Interpretation des
Textes:
 Was möchte der Autor vermitteln? Hat sein Text eine
belehrende, informierende, mahnende oder
erinnernde Absicht?

 Wen möchte der Autor erreichen? Ist der Autor ein


wichtiger Vertreter der entsprechenden Epoche?

 Außerdem sollte untersucht werden, ob der Text


bestimmte Merkmale (z.B.: Stilmittel, häufiges
Verwenden gleicher Wortarten, usw.) zeigt
Hauptteil – Interpretation des
Textes:
 Wann entstand der Text?

 Zeigt der Text Merkmale der entsprechenden


Epoche?

 Nimmt der Text Bezug auf bestimmte


historische oder politische Geschehnisse? 

 Welche Wirkung beabsichtigt der Text beim


Leser?
Schlussteil:
 Die Ergebnisse werden zusammengefasst.

 Am Ende sollte die eigene Meinung zum Text dargelegt


werden.

 Bleiben für den Leser Fragen unbeantwortet?

 Am Ende sollte die Textanalyse mit einem


aufschlussreichen Fazit abgerundet werden.

 Verbindungen sollten übersichtlich und sachlich


gestaltet werden.
Die Analyse fachlichen Texten bezieht sich auf
folgende Aspekte:

1. Inhalt: a semantischer Aspekt


· Aussagen des Textes
· Sachlichkeit

2. Sprache: a syntaktischer Aspekt


· Verständlichkeit
· Adressatenbezogenheit
· Funktion der Sprache (informativ oder unterhaltend)
3. Sprachverwendung: pragmatischer Aspekt
· situative Voraussetzungen
· Deutlichkeit
· Anschaulichkeit
Übersetzungsrelevante Texttypologie
nach Reiss

 Text ist eine Sprache in kommunikativer Verwendung


oder eine Verbindung sprachlicher Zeichen zum
Zweck der Mitteilung.

 Aufgrund dieser Annahme, dass Texte


kommunikative Funktion tragen, versucht Reiss
diese Funktionen zu gliedern.
Übersetzungsrelevante
Texttypologie (Katherina Reiss)
Übersetzungsrelevante Texttypologie
nach Reiss
Kenntnis der Texttypologie:

 Sie fördert die Textkompetenz

 Sie hilft dem Übersetzer während der


Ausgangstextanalyse (AT-analyse).

 Die Feststellung der Funktion des AT dient


bei der Gestaltung des Zieltextes als eine
Orientierung.
Kurz: Der Übersetzer kann mit Texten-in-Situation
funktionsgerecht umgehen.
W-Fragen/Interrogativpronomen

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