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42 Öer; Eigene.
Frage also: "Was ist die Ursache der sozialen Industrielle Produktionsgenossenschaften.
• "^Krankheit? •'•'•„•• - Beim industriellen Geschäftsherrn verkörpert sich
';•':.'..''••}••'.'}•'•— D a es leider nicht möglich ist, auf wenigen dies arbeitslose Einkommen als „ U n t e r n e h m e r p r o f i t " .
\ ;,••;'• Seiten den Inhalt einer so umfangreichen Auseinander- Dieser Profit ist die überschüssige Differenz zwischen
s e t z u n g , wie sie Oppenheimer dieser Frage widmet, dem. thatsächlichen Gewinn des Unternehmers und dem
:
- , auch * nur allen hauptsächlichen Punkten nach zu um- Marktwert seiner Arbeit (d. h. der von ihm als Ge-
zeichnen, so bin ich genötigt, mich trotz knapper Fassung schäftsleiter geleisteten Arbeit). Aufserdem giebt es
". ,, auf die ungefährsten Linien zu beschränken. Ich mache noch einen K a p i t a l p r o f i t (Zins) und einen B o d e n -
im Folgenden die Resultate des Autors zu den meinigen, p r o f i t (Grundrente). — Gehen wir zunächst einmal vom
\ gebe sie also ganz in meiner Art. und von den mir hier Unternehmerprofit- aus. Soll jede Arbeit ihres vollen
;• ' a l s wichtig, erscheinenden, Gesichtspunkten ausgehend Ertrages teilhaftig werden, so mufs dieser Unternehmer- .
tV
;. wieder. — Denn wie' „nach Rom viele "Wege führen", so profit verschwinden, d. h. es mufs die Verdienstrate die
\' -giebt es auch nicht blos einen einzigen, auf dem sich Profitrate*) verschlingen. - , . .', - ''•,
"»' die klassische Form der Zukünftswirtschaft ermitteln, Diese letztere Erkenntnis beleuchtet nebenbei die
>., ' ' beziehungsweise wenn ermittelt, als Notwendigkeit auf- volkswirtschaftliche Verwerflichkeit der A k k o r d -
a r b e i t (auch der als Gewinnbeteiligung verkappten
< • zeigen lässt: ._ • • -
.' :•,'::••",**:"•.•'•• •:••••'.': . . . ' - • * V • ' : . \ .
Akkordarbeit!). Zwar steigert sie mit dem Arbeits-
/'••:-~ quantum auch das Lohnquantum, aber nicht., im
^ ; gleichen Mafse; sonst würde sie den Unternehmer
T v 1/ Bisherige Versuehe. ,,'•' nichts nützen. Sie erhöht also die Profitrate und
v; ••.!.; Verdienst und Profit ... v vermindert die Lohn- resp. Verdienstrate. — Der' ; '
,. Das Verderbliche unseres Wirtschaftssystems ist bei- J'-i absolute Mehrverdienst dabei ist lediglich anderen
• j \ . Arbeitern entzogen^.
eibe nicht darin zu suchen; dafs einer mehr bezw. we-
Um die Profitrate abzulösen, haben die Arbeiter'
niger Einkommen hat als andere, denn jede quantitative
immer von neuem den Versuch gemacht, die Erzeugung^
oder qualitative M e h r l e i s t u n g bedingt physisch, ethisch
von Waren auf eigene Faust genossenschaftlich zu be-
.und ökonomisch ihre entsprechende M e h r l ö h n u n g . Im
treiben, —' wodurch zugleich auch das Herrschaftsver-
a r b e i t s l o s e n Einkommen einzig und allein, liegt die
hältnis in der Werkstatt verschwinden soll. Der erzielte
Verkehrtheit. :. . ; _ : . . . , . . • . . :. "' '; •
Gewinn wird in solchen Genossenschaften am Schlüsse:
''v;.- „Dafs einer einfach auf Grund der Thatsache,
jedes Geschäftsjahrs nach vorher bestimmtem Salze aut
v '':•• ' dals ihm ein Vorfahr eine Million Thaler hinterlassen
t". '".;-! hat, .... für alle Zukunft berechtigt ist, der Produkt die'Arbeitsstunden .verteilt. \ • ' '-Vi
:.;:.. . tion anderer Leute jährlich fflr 30,000 bis 50,000 • : ' r ; r " '' Schon die allgemeine Erwägung, dafs wirtschaftliche' '••
' <. r Thaler "Werte zu entnehmen,' ohne eine Hand zu .'•>•' Zersplitterung Ursache wirtschaftlicher Schwäche
•'£ V rühren, das ist die Einrichtung, der der Kampf gilt. ...... ' . " ist; lässt als Mittel zur Kräftigung den Zusammen- "'
Dafe ein anderer auf Grund der Thatsache, das eine • ,'-. schluss vieler Schwachen zu einem Starken als ab-
• yx - Grofsstadt sich ungeheuer an Ausdehnung und Ar- . ,,.••. solut nötig erscheinen. Bei Ablehnung der kapital
beiterzahl vermehrt,... in . der Lage ist, jährlich ,r listischen oder kommunistischen Zwangsbindung:
•• V... 10,000 Thaler an Bodenrente in Gestalt von Haus- aber bleibt als einziges die freie Bindung übrig: die
...:v mieten aus dem Markte zu nehmen, ohne sich an Genossenschaft.
der Produktion beteiligt zu haben, das ist der TJebel- , Und offenbar: es giebt gar keine andere Möglich-
; . stand, der beseitigt werden mufs." (Oppenh.. S. 516.) keit, den Unternehmerprofit zu tilgen und der Arbeil
; v ; Würde jedem der uneingeschränkte Ertrag seiner ihren Ertrag zu sichern, als den Zusammenschluss d e r - .
individuellen Arbeit zufallen, so wären (ohne politische Arbeiter zu solchen Produktivgenossenschaften. .',
Gewalthemmnisse), erst die Schranken der Produktioris- —- W i e haben sich nun die bisher unternommenen
öder der Konsumfähigkeit auch die Schranken des Na- Versuche bewährt? — Ihr geschichtlicher Erfolg.ist ein
tionalwohlstandes]. Diese (latente) Konsumfähigkeit der geradezu kläglicher! Die wenigsten haben es über eine; •
Völker ist genau so, wie ihre Produktionskraft eine u n - ganz kurze Zeit des Bestehens hinaus gebracht und diese Vi
b e g r e n z t e ; die engen Gehege, drin sich heut beide Ueberlebenden sind lauter winzige Betriebe, dazu aus nur *'?'•
bewegen, sind künstlich aufgebaut, sind eben durch die halb-maschinellen Gewerben. Die Klippen an denen die
Vorenthaltung des vollen Arbeitsertrages erst geschaffen. übrigen scheiterten, sind hauptsächlich: schwierige Er-,
. ..• Eine Mehrproduktion ist heute gar nicht möglich langung von Kapital, Mangelän Absatz, ganz besonders
— einfach weil sie keiner Kaufkraft begegnet. In- aber Organisationsschwierigkeiten bezw. Schwierigkeiten
wiefern aber am Mangel der Kaufkraft das' arbeite- der Disziplin.
lose Einkommen die a l l e i n i g e Schuld trägt, wird Die paar Erfolge kommen um so weniger inbetraebt,
sich im Laufe unserei Erörterungen klar ergeben. ' als sie lediglich privat wirf schaftlicher Natur sind, vor
Alle gründliche Reformarbeit mufs also darauf hin-
zielen, den arbeitslosen Gewinn, den „Profit? (Gegen- •*) Rate=Verhältnisanteil. .Hier also: Verhältnisanteil von Ver-
satz von V e r d i e n s t ) unmöglich zu machen. dienst und Profit am Gesamtertrag. .-."•)
t>er Eigene. 43
ihrer -volkswirtschaftlichen Mission aber völlig versagten Das Interesse von Käufer und Verkäufer ist wohl
Die überlebenden Genossenschaften haben nemlieh ins- in der Summe ein sich zuwiderlaufendes, nicht
gesamt eine Umbildung ihres sozialreformerischen Jugend- aber im einzelnen Falle. Der Verkäufer will
gepräges zu einer kapitalistischen Altersform erfahren: Mos einen möglichst hohen Gewinn aus der Tota-,
in dieser Altersform sind sie nichts anderes mehr als litttt seiner Waren ziehen, der Käufer strebt zwar
verkappte Unlernehmergenossenschaften (die meisten so- diesen Gewinn herabzudrücken, aber nur aufs
gar mit Lohnarbeitern).. • S t ü c k ; der Gesamtprofit des Verkäufers ist ihm
einerlei. Da nun bei gleichen Durchschnittslöhnen
Um irgend einen Einfluls auf die allgemeine Lohn- . auch der Gesamtaufwand des konsumierenden Publi-
." rat« auszuüben, müfste eine Produktivgenossenschaft kums der gleiche bleibt, so hat der einzelne Ver-
vor allem offen sein, d. h. sie mülste dauernd leichte käufer nur das Interesse, sich von den Erträgen
•,;«..- Aufnahmebedingungen gewähren. Alle vorteilhaften dieses Gesamtkonsüms ein möglichst grosses Stück
Genossenschaften indes sind heute praktisch ge- abzuschneiden. Sein Rivale ums Gold ist also nicht
sperrt, bezw. sie fordern ein Beitrittsgeld, das ihre sowohl der Käufer, dem er vielmehr aufs möglichste
Vorteile bezahlt macht. Und sie m ü s s e n das , ' entgegenkommt, sondern die Summe der übrigen
tliun, da sonst infolge des entstehenden Zudrangs '• ..- Verkäufer, die ihm den Markt streitig machen. —
_.-,';_> ihr Gewinn alsbald aufs Niveau des allgemeinen Die Käufer sind einig in ihrem Wunsch billig einzu-
Lohnes herabsinken würde. ' i * kaufen. Dir gemeinsames Interesse ist ein unmittelba*
Es bedarf auch nur einer einfachen theoretischen res,ein allseitiges und einleuchtendes; das von Produ-
Erwägung um zu dem Schlüsse zu gelangen, dafs auf ;. , zenten dagegen kann nur ein bedingtes, mittelbares, un-
dem Boden der heutigen Miserewiflschaft die den Pro- gewisses sein. Darum auch der riesenhafte Erfolg der
duktivgenossenschaften gestellte volkswirtschaftliche Auf- — . englischen Konsumvereinsbewegung, darum auf der
gabe unmöglich zu leisten ist. Nur dann nemlieh könn- andern Seite das Misslingen selbst so begeisterungs-
ten sie die Lohnrale in einer der ganzen Arbeiterschaft getragener Versuche, wie sie die Geschichte der
günstigen "Weise verändern, wenn sie mindestens den produktivgenossenschaftlichen Bewegung in Frank-
gröfsfen Teil der lohndrückenden industriellen Reserve- .'';'.'•' reich aufweist ' ".
armee aufzunehmen vermöchten. Einer solchen Aus- Aber die Konsumvereine haben trotz ihrer riesen-
• dehnung sind sie aber nicht fähig, weil die Produktivi- haften Erfolge so wenig wie die Produktivgenossen-
tät der Völker jetzt schon zu grofs ist für ihre Kauf- schaften zur Lösung jenes grofsen volkswirtschaftlichen
• kraft. Erst also wäre der K a u f k r a f t aufzuhelfen; — Problems beigetragen: "zur Wegschaffung des Misver-
mit anderen Worten: um die Lohnrate zu heben, müfste hältnisses zwischen Produktionsfähigkeit und Kaufkraft
sie schon gestiegen seinl der Völker. Auch sie können lediglich in den engen
Der Gesamt-Konsum bleibt solange der gleiche, Grenzen unserer Wirtschafts-Gesetze die Lebenshaltung
als die Kaufkraft des Publikums (d. h. der durch- einer Zahl von Arbeitern günstig beeinflussen. — und
V ",'.. schnittliche Arbeitslohn) sich gleich bleibt. Es ist auch das nur, soweit nicht Mielssteigerungen wieder das
- . - : ' , demnach nur eine innere Angelegenheit des Unter- Ersparte verschlingen. '.-,-'
.. nehmerstandes, wie er sich in jenen Gesamtkonsum
Was ist doch der Erfolg, wenn eine Gruppe von
;;;.;.{.; - und "den aus ihm erwachsenden Profit teilen wird.
; .'Menschen sich zu gemeinsamer Deckung ihres Kon-
«"Iy' Und wenn da eine Produktivgenossenschaft mit in
sums verbinden? Antwort: Der Zwischenhändler-
.--'''7.- die Konkurrenz tritt, so ist sie nichts anderes,-kann
profit wird ausgeschaltet; d. h. er wird lediglich
'..--,' nichts anderes sein, als kapitalistische Unternoh-
dem Zwischenhändler entzogen! Und wie grols eine
-•-..? .' merin mit dem Wunsche einer recht hohen Profitrate. * "• solche Organisation werden mag:, immer ist ""es
Glückt ihr das Spiel, so sind einmal statt eines Fa- nur eine Schiebung von summarisch schon fixierten
, brikherm ein Häufchen Proletarier wohlhabend ge- Werten, was sie erreichen. ~— Das Hauptfibel trifft
&.''.''=' worden; das ist aber für das volkswirtschaftliche eben den Arbeiter nicht als Konsumenten,-son-
• . ;-Y Problem, das es zu lösen gälte, völlig ohne Bedeu- dern durchaus als P r o d u z e n t e n ; es liegt in .sei-
%
-' tung. Denn was,der eine mehr erhält, ist hier nur . ncr Trennung von den Arbeitsmitteln, deren Be-
dem andern abgewonnen.' Eine Erhöhung der ab-
nutzung er nur mit dem Tribut jener verschiedenen
' soluten Produktivität' (Verminderung des „Rei-
„Profite" .— wenn üborhaupt — erkaufen kann.
bungskoeffizienten" durch bessere Maschinen, bessere
Uebrigens sind die Konsumvereine lokal und sozial
Organisation u. s. f.) ist im Rahmen von heute
- . durchaus begrenzt, sie werden nie alle Konsumenten
nicht nur volkswirtschaftlich wertlos, sondern ge-
oder auch nur den gröfseren Teil des Proletariats
•' radezu eine Kalamität, da sie den Gesamtaufwand auf sich vereinigen können. Schon deshalb- be-
_, der Konsumenten doch nicht steigern kann, also nur schneidet sich ihre Wirksamkeit erheblich.
wieder Arbeiter aufs Pflaster wirft.
— Was also die Genossenschaft bis heute für die all-
Konsumgenossenschaften
gemeine Tilgung der Profitrate geleistet hat. darf man
— Diesen Produktions- oder allgemeiner definiert
füglich = Null setzen.
Verkäufergenossenschaften zur Seite gehen die K o n -
s u m g e n o s s e n s c h a f t e n (Käufergenossenschaften.) * - « *
T*""~~~^^
44 b e r Eigene.
sowie ein Sinken der städtischen Bodenrente bedeuten, nügt es, das erste Danaergeschenk der Unfreiheit
also die Lage der Industrie-Arbeiter -mit einem Schlag zu entfernen: eben das Privateigentum an Grund
•aufs totalste verändern. und Boden! '•' ..v ••' .
Heute aber entleert sich das Land, überfüllt sich
die Industrie, — eben durch jene Akkumulation des
Grundbesitzes und weil der Landarbeiter, der als Bauer HI. T h e o r i e d e r B e s s e r u n g .
mit Zähigkeit seine Existenz der Scholle abringen würde, • Der GenossenachaFtstceg.
als Proletarier die industrielle Unselbständigkeit der land- Zu diesem oder einem ähnlichen Allgemeinresultat sind
wirtschaftlichen vorzieht: schon da er in der Stadt die heute schon viele volkswirtschaftliche Denker gekommen,
soziale Einordnung findet, die er auf dem Lande ent- — die Henry George, Stamm, Flürscheim, Dühring,-
behren mufs. ' , Hertzka und wer in ihren Stapfen wandelt. Aber jetzt .
Die Folgen für die Industrie sind kurz gesagt: ihr beginnt die zweite Schwierigkeit: es handelt sich drum,
Markt .schwindet, ihre Produktion steigert sich fort- die Form zu entdecken, die unter genügender Berück-
während, da das Angebot der Hände steigt. — Also: sichtigung von Menschencharakter und" Zeitverhältnissen
in der Lösung der l ä n d l i c h e n Arbeiterfrage liegt der der Einbürgerung eines neuen Bodenrechts den besten
Schlüssel auch zur Lösung der i n d u s t r i e l l e n . : "Weg schafft und die uns das Zutreffen aller erwartbaren.,
Nun würde es nicht auf die Dauer helfen können, segensreichen Folgen ohne späteren Wiederverlust ge-
wenn nur — die Möglichkeit selbst vorausgesetzt! — das währleistet. ,:'•:!••" •
vorhandene Grundeigentum zerstückelt würde; denn da- •*- Eins ist von vornherein klar:.Wofern*es mög-
mit wäre weder der schlimmen Bodenverschuldung des lich ist, die Arme des Staats zu entbehren, den Uebef-
Bauern und späteren Neu-Akkumulationen vorgebeugt, gang ohne jede Mitarbeit von Parlament und Bureau-
noch wären die sogenannten „Nacherben* (denen das kratie zu bewerkstelligen, so ist es vieltausendmal besser,
väterliche Gut nicht zufällt) .vorm Rückversinken ins ist eine Nichtenttäuschung vieltausendmal eher möglich
' städtische Proletariat bewahrt. Kurzum, das Übel wäre, und wahrscheinlich. \
wenn vielleicht g e b e s s e r t , in keinem Falle beseitigt. —
Für den privaten Versuch aber, neue "Wirtschafts-
— Eins aber zeigt sich uns jetzt unzweifelhaft: d i e
bedingungen zu schaffen, wird es nie einen anderen Weg .
U r s a c h e der sozialen K r a n k h e i t ist das gel-
geben, als den W e g der G e n o s s e n s c h a f t . •'."'-'•'
t e n d e B o d e n r e c h t , ist d a s P r i v a t e i g e n t u m xän
Das genossenschaftliche System als ein Ganzes
Grund und Boden! . •
betrachtet, schafft die Gliederung zwanglos und
Um es bündig zu resümieren: dies Privateigen- natürlich, die das Gewaltsystem mühsam erkomman-
'••;, tum schliesst auf der einen Seite den nach Arbeit diert, und die das Lohnsystem noch mühseliger er-
.\ Suchenden von der Arbeit aus und setzt damit dem knausert; es schafft sie darum auch reiner und
Beiehtum des Landes künstliche Siegel vor; auf reicher. Es bietet jeden Vorteil gemeinsamer Arbeit,
der andern Seite verschluckt es einen grossen Teil ' ( - ohne dabei die Gleichberechtigung anzutasten oder
des Arbeitseinkommens ohne alle Gegenleistung. —• •. • " irgend jemandem die Chancen zu verkürzen. — Sein
— Auch eine h i s t o r i s c h e Betrachtung möge ö k o n o m i s c h e r A l l g e m e i n - N u t z e n ist zunächst
noch ihren Platz finden.. Unser Bodenrecht hat der aller Organisation: eine Ersparnis an „Beibung"
sich nemlich aus der Eechtsinstitution der persön- d. h. eine relativ verminderte .Kraftausgabe im
lichen Unfreiheit entwickelt und hat nur aus ihr wirtschaftlichen Eäderbetrieb, erzielt durch Verein-
sich entwickeln können. Ohne Hörige, die ihm fachung oder Vereinheitlichung dieses Betriebes.
das Land bebauten, wäre für den Häuptling oder Aber vor der kapitalistischen Lohn-Organisation
* Adligen ein grösserer Ländereienkomplex als jeder hat die genossenschaftliche v o r a u s : jene willige
'.-'• andre Stammesgenosse ihn im Nutzrecht .hatte, Steigerung des Fleisses und der Vorsicht, wie sie
• .• -'.' wertlos geblieben. Die grossen Grundbesitztümer der Ausblick auf den vollen Gewinnteil hervorruft
von heute und jemals wären also mit all den und wie sie sich schon bei den bisherigen Produktiv-
• politischen und wirtschaftlichen Differenzen als deren genossenschaften (zumal in der bessern Ausnützung
Ursache wir sie sehen, nie möglich geworden, wenn des 3Taterials) unzweifelhaft kundgab. .—
nie eine politische «Unfreiheit der Person bestanden - — Mehrere Produktivgenossenschaften, unter sich"'
hätte.*) Es bedurfte eines vielhundertjährigen ^wieder verbunden, können gemeinsame V e r k a u f s -
Kampfes, um diese Unfreiheit aufzuheben und damit Magazine einrichten, sowie ev. gemeinsame Kraft-
die Grundlage zu schaffen zur "Wledernufhebung quellen (Zentralmaschinen usw.) benutzen. Sie
auch der von ihr erzeugten wirtschaftlichen Un- "können ferner gewisse Eohstoffe wie auch Uten-
freiheit. — Um jetzt diese wirtschaftlichen Kon- silien gemeinsam beziehen und können endlich in
.','••... Sequenzen der politischen Befreiung zu ziehen, ge- oin, gegenseitiges K r e d i t v e r h ä l t nis treten.' —
*) Auch Dühring spricht von einem „G ewaltei g e n t u m " Davon unabhängig können sich nooh allmählich
als der Wurzel aller wirtschaftlichen Uebel (cf. Oppenheimer S. 559 andere Genossenschaftsformon ausbilden, wie B a u -
u. ff.) — Man überlege sich, dass gerade die persönliche Unfreiheit' genossenschaften, K r e d i tgenossenschafton und vor
ursprünglich durch K r i e g s g e w a l t geschaffen ist! allem K o n s u m genossenschaften (bei denen ja die
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46 Der Eigene.
Betriebsvereinfachung am eklatantesten vor Augen Fünftens: sie hat für ihre Produktion alle Vor-
steht). Von den vielerlei V e r s i c h o r u n g s - feile des G r o f s b e t r i e b s . z u übernehmen, bezw. deren
genossenschaften, die sich denken lassen, erinnere Uebernahme durch ihre Mitglieder zu ermöglichen.
ich nur an Pensions- und Untersttttzungsverbände, Sechstens — und dieser Punkt ist so wichtig wie
Lebens-, Unfall-, Steuer-, "Wasser- und Hagelver-
einer: sie hat nicht künstlich ein kompliziertes Gemein-
sicherungen, Kranken-, Sterbekasson usw., die ge-
wesen zu konstruieren (die Erfahrung lehrt, dafs solch
nau betrachtet alle auf jenem Vereinfachungsprinzip
basieren. — Dabei schliesst der ochte Genossen- konstruierte Gesellschaftsorganismen fast immer den To-
schaftsbetrieb p e r s ö n l i c h e „ P r o f i t e " aus. deskeim in sich tragen), sondern sie hat mit der einfach-
Ausser diesen materiellen Vorzügen birgt aber die sten Zellform zu beginnen; einer Zellform aber, die ihrer
Genossenschaft noch' ein nicht zu unterschätzendes Anlage nach zur höchsten Emporbildung fähig sein
m o r a l i s c h e s Element in sich. Das Böwusst- mufs und die sich von selbst weitere Zellen angliedert,
sein engster Zusammengehörigkeit greift Platz und bis sie zum vollendeten Organismus ausgewachsen ist. .
erzengt ein lebhaftes Gemeingefühl, das sich auch
indirekt und auch in andern als nur wirtschaftlichen * . . . ' - * Ä • ,,'•' ' ' ..'•'•
CDX® W u r z e l k n o l l e n . (§Xs>
Im Kreis der Sehnsucht. -; Kot anrühren und schmutzig werden— pfui! Weit
edler, ihn n i c h t anrühren. Das grö(ste aber, ihn an-
Das ist das alte, das alte Leid, ,'
TÜhren können und sich d o c h n i c h t beschmutzen!
Das bittere Weh der ewigen Wunde: ,
W i r kranken an unserer Göttlichkeit,
Am Erbe des Lichts aus der Himmelsrunde! Jede Schwäche eines Menschen kann ich eher er-
tragen als diese: Stärke zu heucheln; die Komödie der
So krankt an Felsen, wer Hügel zwang. eleganten Fertigkeit zu spielen, wo man doch keine
So krankt an Wolken der Hergezwinger; Brillen braucht, um durch alle Nähte das Unterfutter schie-
'—Auf Spuren des Monds, in der Sterne Gang: . len zu sehenl
Stets tastet er weiter mit bleichem Finger . . . • . - • • . • : : ' . * , :
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48 Der Eigene.
Waldabend. §$
am Busen warmer "Wiese Lustige Zweige
Der Quellbach müssiggeht, Greifen nach dir,
Schlendr' ich summend durch Halm und Gras, Verfangen sich im Haar,
Von Schauern der Liebe überflogen. Dafs du schmollend anhältst,
Wie von Schauern des Jugendgrüns Und schliefsen sich schelmisch
Der Wald. - Vor dir zusammen.
Der Eigene. 51
sam Formuliertes anstreben w o l l e n , vielmehr die Freiheit mancher recht gesunde Keim für die wirtschaftliche.
j e d e r Charakterlinie als Prinzip aufstellen, läfst sich Umgestaltung der Zukunft direkt draus hervorgehen wird.
doch dies Urteil nicht ohne weiteres fällen. Schon übrigens die persönliche Verbindung einer
,;, Den W e r t ihrer Thätigkeit schätze ich der Haupt- grofsen Zahl tüchtiger Menschen, wie sie in dieser Be-
sache nach ebenfalls nach dem Wert der Persönlichkeiten wegung zweifellos vorhanden sind, hat ihre nicht geringe
\ Ihre* politische Propaganda, die nur negativer Art ist, Bedeutung, da sie eine latente Zeugungskraft bildet, die
scheint mir die wertloseste, auch prügeln sie sich mir sich bald da einmal, bald dort einmal schöpferisch äufsert.
, zu viel mit den Sozialdemokraten. Mehr halte ich von Jedenfalls bietet das anarchistische Lager einen Tum melplatz
ihrer Thätigkeit für die Bildung des Proletariats, in der vonverhältntsmäfsig grofser Unbefangenheit und Empfäng-
• s i e bei weitem vorurteilsloser zu Werke gehen, als die lichkeit der. Beteiligten dar, der die Autoritätsmeier im
-Sozialdemokratie. Am meisten von ihrer (freilich erst Schach hält und der namentlich schon manchem selb-
v':•längsam ..in den Vordergrund rückenden) G e n o s s e n - ständigen Sozialpraktiker oder -pädagogen, den der
e r " s c h a f t s p r o p a g a n d a . Es mag auch hierin viele Arbeit sozialdemokratische, Parteikörper, ausschied, den vor-
_»*- nutzlos oder von geringen Resultaten begleitet sein. läufigen Stützpunkt gab zur Entfaltung seiner besonderen
-, Aber der Genossenschafts-Gedanke nistet sich während- zukunftgestaltenden Thätigkeit.
•"',-. äejEKein." und es hat doch jeder Versuch einen Wert Rudolf W«»t. .
y>jur,-die E r f a h r u n g . Auch glaube ich bestimmt, dafs
t(
„Weltverbesserer.*
.s Wie wenig man Bücher gelesen zu haben braucht, um „"Was ein Organismus werden soll, muss wachsen. ,
• darüber zu schreiben, zeigt ein Artikel in der „Voss. Ztg."*) Man kann, ihn nicht, machen. Selbst der genialste Alchy-
(1896 No. 323), der die obenstehende TJeberschrift trägt. Er mist wird in seinen Betörten besten Falles nur einen Ho-
behandelt Dr. Oppenheim'ers Buch „Die Siedlungsgenossen- munculus destillieren können, aber niemals einen Menschen.
schaft" (ohne es freilich erschöpfen zu wollen) in ziemlich Und in Ansehung der geltenden Ordnung kann der Reformer,
ablehnender "Weise: Dabei lese ich u. a.: wonn sie krank ist auch nicht mehr leisten, als; was der Arzt
• .'•' „Zunächst ist es für uns ein unumstöfslicher Satz,-dafs dem kranken Körper gegenüber kann: er kann nicht mehr,
sich eine neue •wirtschaftliche Ordnung nicht durch ein Nor- als den Anstoss geben, der den in zerstörenden Bahnen ver-
malstatut von einem bestimmten Einführongstermin an in läufenden Lebensprozess in die Bahnen physiologischer Thä-
das'Leben rufen lässt. . . . Derartige Umbildungen vollziehen tigkeit zurücklenkt Aber die H e i l k r a f t muss im Körper
- sich nicht.nach dem Witz eines grossen Denkers und nicht selbst stecken, er kann sie mit keinem Medikament hinein*
., nach dem Machtgebot eines gewaltigen Herrschers. Tausend thun. u (S. 154. 155). '.',-; ;•• •'.."' ;
kleine Kräfte sind. ununterbrochen geschäftig, um ganz all- „Die Fourier, Cabet und Owen Avaron Rechenmeister.
mählich ein grosses Ergebnis herbeizulühren'.... Es mag Sie sahen den erwachsenen Organismus vor ihrem geistigen,
. sein, dass die Folgezeit auch die Träume unserer heutigen Auge und scheiterten bei dem aussichtslosen Versuche, das
Weltverbesserer verwirklicht, aber wenn sie es thut, so thut Bild ihrer Träume sofort fertig in die Wirklichkeit zu stellen.
sie es "nicht in den Formen und nach den Vorschriften, die Sie wollten den Fruchtbaum nicht pflanzen und pflegen bis
sie festsetzen; sie thut es nicht nach ihrem Willen, sondern er Früchte trage, sondern wollten ihn machen.".(S. 432)v
ihnen zum' Trotze.. . . Langsam und unmerklich vollziehen „Es ist die Anschauung einer Geschichtswissenschaft, '
sich die notwendigen Veränderungen; vulkanische Erschüt- die jahrhundertelang unbestritten geherrscht hat, dass dem '
terungen haben zuweilen die Kraft, zu zerstören, und auch Individuum die bestimmende Rolle üt den geschichtlichen Vor-
solche Zerstörung mag mitunter heilsam sein, wenn die gängen zukomme. Diese Auffassung steht heute verdienter-'
Trümmer überlebter Zustände nicht von selber weichen wol- massen auf dem Aussterbeetat..... Die tiefen Grundsfcrö-
len. Aber schöpferische Thaten gehen von einer Umwälzung mungen des Ozeans der Menschheit sind seine Geschichte: Das
niemals ans." • , .. ',--•"' mächtigste Individuum, und vereinte es Alexanders Helden-
Nun muss man wissen, dass das Oppenheimer'sche mut, Bonapartes Ehrgeiz und Richards Arglist kann nie
Buch von' A bis Z überhaupt nur geschrieben ist, um, die in mehr, als vorhandene latente Energie in lebendige Energie
id,er Natur der wirtschaftlichen Volksentwicklung liegenden umsetzen. Es kann geschichtliche Kräfte a u s l ö s e n , aber
Veränderungen zu. erforschen und eine K r i t i k der will- niemals erzeugen." (S. 622).'
k ü r l i c h e n , n o r m a l s t a t u t a r i s c h e n Arrangements zu ge- Auch S. 307 sowie S. 467 und 468 betonen die Unmög-
ben! Man .vergleiche z. B. die folgenden Stellen aus der lichkeit der künstlichen Schaffung neuer Ordnungen. Und
„Siedlungsgenossenschaft": •',-*. . unter den ausdrücklichen Vorbedingungen für ein genossen-
schaftliches System von volkswirtschaftlicher Zukunft ist
auch die genannt, dass es weder von Revolutionen noch so-
•) Es ist dag übrigens ein wunder Fleck der ganzen Presse!
gar von verfassungsmässigen Gesetzesänderungen abhängig
Es Hessen sich ans beliebigen andern Zeitungen Kritiken duzendfach
herausgreifen, die diesen Missstand ebenso herrorstechend illustrieren sein dürfe. (S. 166 tu a.) .
würden.. Die Vossische Zeitung gebort sonst nicht zu den wert- — Verdriesslich ist mir übrigens gerade auch jene sinn-
losen, was wissenschaftliche Aufsätze betrifft.; lose Gegenüberstellung vom P r o z e s s der G e s c h i c h t e als
52 Öer Eigene,
negierendem Gegensatz zu allem p e r s ö n l i c h e n . E i n - Gedanke, das Privateigentum zu beschränken, ist der ver-
g r e i f e n . "Wie kommt denn eine ^sog. „geschichtliche Not- derblichste, der ausgesonnen werden kann." u. s. f.
wendigkeit" zu stände, wenn nicht durch den "Widerstreit Nun . beruht Hcrtzka-Oppenheimers ganzes System auf
. vieler persönlicher "Willensäusserungen!?—So wird die arme der Idee, die von A d a m S m i t h , dem "Vater der liberalen
Individualität, die man früher als Lenkerin der ganzen Ge- Nationalökonomie als Panacee geforderte F r e i z ü g i g k e i t
schichte ansah, nicht einmal mehr als deren M i t f a k t o r sowohl der W a r e , - a l s der-Arbeitskräfte
anerkannt, wie man doch Hinz u n d K u n z m i t ihren „tausend auch wirklich durchzuführen. Denn die Freizügigkeit der
. kleinen Kräften" noch anerkennt. — Dieser Notwendigkeiten- Arbeitskräfte, politisch zwar vorhanden, ist durch die recht-
. Dusel pensioniert zuletzt j e d e menschliche Anstrengung, denn liche Bodenbindung wirtschaftlieh illusorisch gemacht (cf.
' . ' es kommt ja doch alles „von s e l b e r " ! . . . Lasst u n s doch Öppcnkeimcr S. 551. 562). Diese Bodenbindung also ist es,
a u c h eine Notwendigkeit .sein!! die -das Privateigentum beschränkt, und sie i s t darum auch
'.'•• Nach moralisierender Anführung von ein paar Gocthe'- wirklieh „der verderblichste Gedanke, der ausgesonnen wer-
.'.-'' sehen Denksprüchen wird dann in jenem Artikel auf einmal den konnte." '.'. - "
:r-;; die „ K r a f t d e r P e r s ö n l i c h k e i t " ausgespielt und ihre — — Aufgabe der Volkswirtschaft als -einer Wissen-
••'•; Freiheit gefordert:. • ' schaft' ist es nach unserem kritischen Autor: den Organis-
;'•••• „JederSchritt, der den Einfiuss des einzelnenWillens hemmt, mus in ^welchem wir leben zu erkennen „ u n d d i e W e i s -
s t a t t ihn zu fördern, ist nicht ein Fortschritt, sondern ein h e i t , d i e in d i e s e m O r g a n i s m u s w a l t e t , zu b e -
>'. Rückschritt. Das gilt von dem wirtschaftlichen Gebiete ge- wundern." '..„••_
rade so wie von dem geistigen' Gebiete. Der Einzelne setzt . . . Schön, werd' ich morgen t h ü n ü —" Aber die neu-
sich seine Zwecke; auf die Erreichung dieser Zwecke ver- este Arbeitslosen-Statistik in der Hand! - -
.:. -wendet er seine Mittel nach seinen Gedanken. Und alles, — J a , j a Presserzcnsionen!'!
was ihn daran hindern kann, hindert den Fortschritt. Der E. B.
rw:>' ' . • • - •. ; -
Der Eigene. 53
das Sie schon versprititen, einen sonnendurstigen Eelch mag gefanden blühend-schnelle Hinaufranken der Seele um jeden Eindruck, den
haben, von dem Sie n i c h t s wissen! Und gerade dort kann die Em- Kinderglauben an bunte, schimmernde Vergänglichkeiten! . . . Noch-
pfindung, die es weckte, mehr wert sein, als in den hundert- und aber- mals : es hat mich ergriffen, was Sie schrieben, denn es war ein
hnnderttansend Kopten, die das Forum des „Ruhmes" bilden. — Ich Bekenntnis, ein echtes aus der Leidenschaft. Und darum danke ich
habe aber sonst vieles wie ein Zucken im Herzen gespürt, was Sie Ihnen auch aus warmem Herzen dafür!!
schreiben, besonders das vom Ernstnehmen des Lebens und der Kunst,
vom .allzu-tragischen Sichhineinversenken in jedes Atom seiner Seelen-
gebilde, in jedes kleinste Lebensmoment — !! Dr. Karl in St. In welchem Jahrhundert wurde Rom gegründet?
Wann war Mahomeds Mucht? Und wann wird Deine Hochzeit sein?
.Seife hätt's auch gethan." — Vielleicht antworten ja manche
Bitte gieb mir über diese drei wichtigen Daten Auskunft! — Gross!
so, vielleicht sagen ' sogar viele so, oder alle;.— aber vielleicht
sagen auch viele noch sonst vieles! Einige giebt es gewiss, die es
-mitfühlen:.Herzblut! Geburt auf Tod nnd Leben!'Seit wann hätte Karl Herman: Dank für die schönen .Liegesesselcien"! Aber
Dichtern die Welt nach dem Stück gegolten ? Und wenn es sonst du bringst uns noch in Verruf bei der ganzen zeitgenössischen Literatur!
keinen giebt (denk' ich mir allemal) so bin doch ich! Ich, der es Sogar schon der alte .Freiheits"-M o s t schreibt Dem einen .Magen'
jühlt, i c h , der, das Bildnis schuf, i c h , der sich an ihm freut, ich von Gussstahl" zu, der uns verdauen könne. Und ss klingt's nnn
dessen Heizblnt es ist, i c h , der von ihm lebt nnd ich, in dem e* bald aus allen Papierseglern in Oktav und Grossformat wieder!
seinen Ruhm findet! Vielleicht ist es unnatürlich, vielleicht ist es Giebt's wohl keine Giesskanne — Nürnberger Fabrikat, — die den
ein Salto mortale, aber ich glaube fast, man inuss ihn heute voll- Philosophen ihre Phantasie und den Phantasten ihre Logik ein bischen
bringen: mussaus der ersten Naivetät, die Ihnen oft in so schöner anfwässern könnte, und dem Londoner Bullenbeisser beides mitein-
Taumelei noch eigen ist, und die ja auch nur sich selber wusste, ander!? . . . Ein klein wenig gussstählerner dürften die Mägen schon-
man muss von ihr über den Schmerz um Welt und Schicksal hinaus- sein! Weisst du, das Jedesmal-Pepsin-Anrühren nimmt mir die Zeit
springen ins Reich der zweiten Kindergrösse, wo mau abgeschlossen — nnd nachher ist's den Leutchen noch viel zu bitter! . . . Aber
hat; wo man was tot ist nicht sieht und nur noch für sich, aus einerlei, ich- bring's! unter bedauernder Verantwortung für alle
eigener Liebe bildet. Nicht .leidenschaftslos", nicht .grösser als sein verrenkten Oberkapseldärme (dir gegenüber kann ich doch mal ins
Schicksal", sondern sein Schicksal s e l b s t , und seine Leidenschaft Volle der sprachlichen Seeungetüme greifen!) — ich bring's nnd ob-
t r o t z a l l e d e m ! Der letzte Richter ist nicht die Mitwelt und der alte Most sogar die gussstählernen Schläuche nicht mehr hart
nicht die Nachwelt, der letzte Richter sind w i r ! — genng findet! Gehab' dich wohl!! - '
" - . ' Aber ich sollte nicht predigen wollen! Hätt' ich-nur die Dein treuer
pochende, die beweglich-heisse Empfindung-, die Sie haben, das VagabunduB.
GX§) K l e i n i g k e i t e n . ©Xf>
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;."• '. «Ein jeder seine besondere Welt, . Nicht Zufriedenheit, sondern mehr Macht; nicht
''••. Und jeder doch.die gleiche"! Friede überhaupt, sondern Krieg; nicht Tugend, son-
• » . ' - .
::•' - '. Ä dern Tüchtigkeit (Tugend im Renaissance-Stile, virtü,
. Sein i m Werden. moralinfreie Tugend)! (Der Antichrist 2.)
Wenn neue Wendung reift in deinem Innern, * .' «
Vergiss- nicht, dich mit Vorsicht zu erinnern: Ihr drängt euch um den Nächsten und habt schöne.
Kein Werden ohne Sein! Worte dafür. Aber ich sage euch: eure Nächstenliebe
Stofs nicht das Gestern weg mit blindem Lästern; ist eure schlechte Liebe zu euch selber.
Leicht stellt dir sonst dein richtend Heut im Gestern Ihr flüchtet zum Nächsten vor euch selber und
Ein Beinl möchtet euch daraus eine Tugend machen: aber ich
• ••' * " ' durchschaue euer „Selbstloses".
Devise. . . . Ihr haltet es mit euch selber nicht aus und
Lieber frei gewählte. Sünden, liebt1 euch nicht genug • nun wollt ihr den Nächsten zur
Als sich „im Banne" des Guten zu findenl Liebe verführen und euch mit seinem Irrtum vergolden.
B ?4 £-X . -^
S4 Def Eigen«.
.•:. . Der eine.gehet zum Nächsten, weil er sich den Freund. Der Freund sei euch das Fest der Erde
sucht und der Andre weil er sich verlieren möchte. und ein Vorgefühl des Uebermenschen.
Eure schlechte Liebe zu euch selber macht euch aus . . . Die Zukunft und das Fernste sei dir die Ur-
der Einsamkeit ein Gefängnis. sache deines Heute: in deinem Freunde.sollst du den
•'•: Die Ferneren sind es-, welche eure Liebe zum Uebermenschen als deine Ursache, lieben.
Nächsten bezahlen; und schon wenn ihr zu fünfen mit- Meine Brüder, zur Nächstenliebe' rate ich' euch
einander seid, muss immer ein sechster sterben. nicht: ich rate euch zur Fernsten-Liebe.
• . . . Nicht den Nächsten lehre ich euch, sondern '.-.• , . •'. (Also sprach Zarathustra.)
i ' 1895. Verlag Kreisende Ringe (Max Spohr). S e i d e l , Robert „Aus Kampfgewühl und Einsamkeit" Gedichte.
. Dritte Auflage. 119 S., eleg. br. 1 Mk. — Stuttgart 1896.
E o e r s , Franz, .Die Psalmen". 209 S., 3 Mit.—Leipzig, 1894, v e r - Verlag von J. H. W. Dietz.
':' '.. ; lag Kreisende Ringe (Max Spohr). • ''
K ü c h e n m e i s t e r , Karl Wilhelm, „Die europäische Angst und die
neue Politik." Geständnisse und Ideen. 102 S . — Dresden
JanitSChek,'Maria, .Der Schleifstein." Ein Lebensbild. 195 S.,-
und Leipzig, E. Pierson. ' '
, .3 Mk. — Leipzig 1896. Verlag Kreisende Ringe (Max Spohr).
Zeitschriften:
JanitSChefe, Maria, ,Jm Sommerwind." Gedichte. 109 S., 2 Mk.,
. ,; ? eleg.' geb. 3 Mk. — Leipzig 1895. Verlag Kreisende Ringe D i e Z e i t . Herausgeber: Prof. Dr. J. Singer, Hermann Bahr und
f <;V .(Max Spohr)., , ' ,: - . '•'. -']':• '•'•• -.'•••• Dr. Hch. Kanner. VIII Bd., No. 92 u. ff. — Wien, IX 3,
." ;' Günthergasse No. I. - - » ,•'•• ,
L i e s e g a n g , Raph. Ed:,. „Das bist Du." 82 S., 2 MV. — Leipzig
'1896. Verlag Kreisende Ringe (Max Spohr). . ,'•..'. Der arme Teufel. Redakteur: Robert Reitzel. . XII. Jahrg.,
laufende Nummer 606 u. ff. — Detroit, Mieh., U. .S. A., No 6-
S c h a u h a h l , Richard „Verse (1892-1896)." l l l S.;— Brunn 1806. Champlain-Strasse. ' ':>' '. •
. • Verlag von Rudolf M. Rohrer. ••-'. •
Der sozialistische Akademiker. II. Jahrg. 189$. No. 6 u. ff.
O p p e n h e i m e r , Dr. Franz, „Die Siedlungsgenossenschaft". Versuch . — Berlin S., Verlag von Hans Baake.
•;*' • einer positiven Ueberwindung des Kommunismus durch Lösung
' • , : . . des Gcnossenschaftsproblems und der Agrarfrage. 638 S., Die Kritik. Herausgeber: Richard Wrede. III. Jahrg., No. 96.
'."•.• .';.. -13 Mk. — Leipzig 1896. Duncker & Humblot ;' ,' Berlin SW., Kritik-Verlag. , „v ,
. JeritSCh, Carl, „Grundbegriffe und Grundsätze der Volkswirtschaft" V e r s ö h n u n g - Herausgeber: M. von Egidy. I. Jahrg. No. 1 u. ff.
*>'••• Eine populäre Volkswirtschaftslehre. 44Ö S., geb. — Leipzig -i — Berlin Si, Grimmstr. 31.
' -' 1895. Fr. Wilh. Grunow. •'. :•". "> '•'-' " i • V ;
F r e i L a n d . Eigentum des Bundes für Bqdenbesitzreform. VII. J.,
No. 13/14. Berlin C., Münzstr 30. -.'":,' :.;'*'•
D a m a s c h h c , Adolf, „Soziale Streitfragen auf kommunalem Gt-
•:*';£••' biete," I. Vom Gemeinde-Finanzwesen. 24 S. 0,50 M. — D e r F r e i d e n k e r , i Herausgeber und Redak'eur: Dr. Bruno Wille.
:;\V r Berlin, Wilhelm Möller., :. ;•. . IV. Jahrg. No. 26" u 27. — Berlin N., Kommissionsverlag:
W. Rubenow.
E u l e n s t e i n , Bernhard, „Der Bund der nützlichen Berufe." 12 S..
.'•'•; •' — Kiel „Kieler Neueste Nachrichten." D e u t s c h e W o r t e . Herausgeber: Engelbert Pernerstorfer. X V I . J . . , !
Heft 1 u. ff. — Wien, VIII, Langegasse 15. ';;.?•£-.
M a r f e l s , Carl, „Die zunehmende Verarmung inmitten des Reich-
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(Vlämisch und Deutsch). 1896. Preis halbj. 1 Mk. —Chr. Kock '
F r e e 8 e , August, „Rügens Kreideformation". Eine Denkschrift ober
S9 Egelantiersgracht, Amsterdam, Niederländ. — Für Deutsch- •
,,'../. . Forschungen in der Kreideformation der Insel Rügen. Mit
land etc.: G. A. Grubmiller, Sedanstr. S, München.
". • 1 Holzschnitt Preis SO Pfg. Sassnitz a. Rügen, 1896. Verlag
'V>' , von Ferd. Becker. 1. : D e r A n t i k r a t . Gegen Parteigewalt und Hebräer-Einfluss. Heraus-
geber: A. Enfs, Berlin S. 4?, ' Louisenufer 21. 6 Nummern
-
W i l l e , D r . Bruno. „Sibirien in Preussen " Ein Weckruf aus dem .•'••; 1 Mk. — Einzeln 20 Pfg. (In zwangloser Folge). — Berlin, . •
•'-,.'' :'. Gefängnis. 71 S., 1 Mk.— Stuttgart 1896.-Verlag von Robert Lutz. ,Selbstverlag. , . :.. ' .
*j$-*$ig$4.,< *& . xJ" $$•>*:&<
Der E i g e n e . 5g,
Es toerde Licht. Beiträge rur Förderung der Religion der Der GesellschaPter, Literarische Monatschrift. Herausgeber:
Humanität. Herausgegeben von Karl Scholl, Prediger der Eduard Moos. II. Jahrg., No. 10 u. ff. — Erfurt, Verlag von
freirel. Gem. in Nürnberg. Monatlich 1 Nummer. Preis jähr- Eduard Moos.
lich M. 2,35. —" Selbstverlag .des Herausgebers.
U n s e r Hausarzt. Herausgeber; Dr. med. Fehlauer. II. Jahrg.
No. 19 u.. ff. — Berlin W. 9, Verlag von »Unser Hausarzt"
Naturärztliche Vorträge. Zeitschrift fflr hairaonische Lebens-
•", weise,, Körper- und Naturheilkunde. Herausgegeben von Otto
-, Grundmann, Charlottenburg, Berlinerstr. 40. I. Jahrg. No. 1. Wahrheit-Sucher. Heraasgeber: Leopold Engel. I. Jahrg. No. 1.
Monatlich 1 No. Preis jährlich franko M. 3. — Selbstverlag des — Bitterfeld, Verlag von F. E. Baumann.
Herausgebers. ..
Sterns literarisches Bulletin der Schweiz. Herausgeber Liberty. Herausgeber: Benj. R. Tucker. XII. Jahrg. No. 4 u. 5.
• • und Redakteur: Maurice Reinhold von Stern. V. Jahrg. — — New-York PO. Box No. 1313..
•-.'_..: ' Z ü r i c h I, Centralhof-Kappelergasse 18.
Hand-Lexikon des all gem. Wissens. Anf Anregung; mehrerer Leser haben
In einem Bund. Fünfte, ntubearbeUete Auflage. In TTulbloder gebunden 10 Mark. I wir uns entschlossen, neben der bisherigen
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£>'•' • Meyers.. \V\^^:->v $ Ausgabe des Eigenen noch eine Ausgabe
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56 Der Eigene.
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