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Justus-Liebig-Universität Gießen

FB 03: Institut für Soziologie


Bildung im Diskurs
Wintersemester 2017/18
Seminarleitung: Dr. Ralf Ottermann
Referent*innen: Halil Ibrahim Keskinkilic, Delila Becirovic und Henning Tauche

Handout

Reformstaudiskurse
Reformstau-Diskurse – Begriffsdefinition
- Reform à aktive, planvolle Wandlungsprozesse zu einem besseren Zielzustand
- Stau à durch Behinderung/Hindernis verursachte Störung des Durchflusses oder
Durchgangs
- Reformstau à politischer Kampfbegriff, der das Unterbleiben oder mangelnde
Durchsetzung von Reformen beklagt
- Diskurs à Sukzessive, logische Abfolge von einem sprachlichen Argument zu einem
anderen
- Reformstau-Diskurs à Argumentationsstränge zu dem Bemängeln von, als
notwendig erachteten, politischen Umgestaltungsprozessen

Wichtige Theorien der Diskursanalyse


-Wissenssoziologie nach Karl Mannheim (vgl. 01. Wissensoziologie)
o Standortgebundenheit/Seins-gebundenheit des Denkens und Wissens
o Alles Denken, also auch ‚wissenschaftliches‘ Denken, ist Ideologie.
o Wissen entstammt einer nicht linearen-brüchigen Entwicklung und folgt nicht
festen Gesetzmäßigkeiten.
- Diskursanalyse nach Michel Foucault (vgl. 08 Diskursmachtanalyse)
o Der Mensch wird in ein Netz von Diskursen hineingeboren und sein Leben
lang von diesen begleitet.
o Diskurse bestimmen die Wahrheit.
o Ordnung wird etabliert, in dem eine Instanz (Diskurse) vorgibt, was zu sagen
möglich ist und was nicht.
à Durch der Analyse von Diskursen/Wissen sollen Erkenntnisse über die Gesellschaft
gewonnen werden.

Besonderheiten der Reformstau-Diskurse


- Bedeutung der Diskurse für unsere Wahrnehmung
- Reformstau – ein politischer Kampfbegriff und kein wissenschaftlicher
Analyseterminus
- Reformstau als Kritik
- Reformstaudiskurs als Teile eines größeren Diskurses
- (Reformstau)Diskurse sind perspektivisch und standortgebunden
- Reformdiskurse schließen häufig Argumente um die grundlegende Sinnhaftigkeit der
Reformen aus

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