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Inhaltsverzeichnis
• 1Geographie
o 1.1Naturräume
▪ 1.1.1Arbeiten des Instituts für Landeskunde
o 1.2Berge
o 1.3Gewässer
• 2Geologie
o 2.1Entstehung
o 2.2Grundgebirge
o 2.3Deckgebirge
o 2.4Eiszeit und Formgebung
• 3Klima
o 3.1Regen- und Schneemengen
o 3.2Temperaturen und Sonnenscheindauer
• 4Geschichte
• 5Wirtschaft
o 5.1Bergbau
o 5.2Forstwirtschaft
o 5.3Glasherstellung, Köhlerei und Pottaschegewinnung
o 5.4Feinwerktechnik, Uhren- und Schmuckherstellung
o 5.5Wasserkraftnutzung
• 6Tourismus und Verkehr
o 6.1Touristische Ziele
o 6.2Wanderwege
o 6.3Museen
o 6.4Straßenverkehr
o 6.5Bahnverkehr
o 6.6Verwaltung
• 7Schutzgebiete
• 8Kultur
• 9Der Schwarzwald in Literatur und Film
o 9.1Literatur
o 9.2Musikfilm
o 9.3Heimatfilme
o 9.4Spielfilme (Auswahlliste)
• 10Literatur
o 10.1Geographie
o 10.2Wirtschaft, Geologie und Bergbau
o 10.3Kunstgeschichte
o 10.4Natur
o 10.5Belletristik
• 11Weblinks
• 12Einzelnachweise
Der Feldberg, höchster Berg des Schwarzwalds, südöstlich von Freiburg, Blick zum Belchen
Schwarzw
ald- 268. 62,9 Pforzhei Calw,
150 930 289 7,69 29,33
Randplatte 000 2 m Freudenstadt
n[9]
Grindensc
hwarzwald
60.0 91,5
151 und 699 86 1,92 6,39
00 1
Enzhöhen[1
0]
Nördlicher Baden-Baden,
107. 76,4
152 Talschwarz 562 190 4,12 19,48 Gaggenau/Ge
000 1
wald[11] rnsbach
Haslach/Haus
Mittlerer
188. 66,3 ach/Wolfach,
153 Schwarzw 1422 133 3,35 30,25
000 9 Waldkirch, Sc
ald[12]
hramberg
Südöstlich Villinge
er 62.0 64,4 n-
154 558 112 3,03 32,44
Schwarzw 00 9 Schwen
ald[13] ningen
Schopfheim,
Hochschw 213. 70,3
155 1990 107 2,44 26,93 Titisee-
arzwald[14] 000 1
Neustadt
Flüsse, die im Schwarzwald entspringen (der Länge nach, Verlauf außerhalb des
Schwarzwaldes eingeschlossen):
In der Antike war der Schwarzwald unter dem Namen Abnoba mons bekannt, nach der
keltischen Gottheit Abnoba. In der römischen Spätantike findet sich auch der Name Marciana
Silva („Marcynischer Wald“; von germanisch marka, „Grenze“).[18] Wahrscheinlich beschrieb der
Schwarzwald die Grenze zum Gebiet der östlich des
römischen Limes siedelnden Markomannen („Grenzleute“). Diese wiederum gehörten zu dem
germanischen Volk der Sueben, von denen sich die späteren Schwabenableiteten.
Die Besiedlung des Schwarzwalds erfolgte mit Ausnahme der Randbereiche (zum Beispiel
Badenweiler: Thermen, bei Badenweiler und Sulzburg möglicherweise schon Bergbau) noch
nicht durch die Römer, welche allerdings die Kinzigtalstraße schufen, sondern erst durch
die Alemannen. Diese besiedelten und kolonisierten zuerst die Talbereiche, indem sie
beispielsweise von der Baar aus die ehemalige Siedlungsgrenze, die sogenannte
„Buntsandsteingrenze“ überschritten. Bald danach wurden immer höher gelegene Bereiche und
angrenzende Wälder kolonisiert, so dass sich bereits Ende des 10. Jahrhunderts erste
Siedlungen im Gebiet des Buntsandsteins finden. Dazu gehört beispielsweise Rötenbach, das
erstmals 819 erwähnt wird. In einem Urkundenbuch des Klosters St. Gallen wird der
Schwarzwald als saltu Svarzwald im Jahr 868 erstmals erwähnt.[19][20]
Einige der Aufstände (unter anderem der Bundschuh-Bewegung), die dem Deutschen
Bauernkrieg vorausgingen, gingen im 16. Jahrhundert vom Schwarzwald aus. Ein weiteres
Aufbäumen der Bauern fand in den beiden folgenden Jahrhunderten durch
die Salpetererunruhen im Hotzenwald statt.
Vor allem an Passübergängen finden sich im Schwarzwald Reste militärischer
Verteidigungsanlagen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Beispiele sind die Barockschanzen des
Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden oder Einzelanlagen wie die Alexanderschanze,
die Röschenschanze und die Schwedenschanze.
Ursprünglich war der Schwarzwald ein Mischwald aus Laubbaumarten und Tannen –
siehe Geschichte des Waldes in Mitteleuropa. In den Höhenlagen wuchsen auch
Fichtenbestände. Mitte des 19. Jahrhunderts war der Schwarzwald durch die intensive Nutzung
fast vollständig entwaldet und wurde danach überwiegend mit Fichtenmonokulturen wieder
aufgeforstet.
1990 entstanden große Waldschäden durch die Orkane Vivian und Wiebke. Am 26. Dezember
1999 wütete im Schwarzwald der Orkan Lothar und richtete besonders in den
Fichtenmonokulturen Waldschäden von noch größerem Ausmaß an. Wie bereits nach 1990
mussten große Mengen an Sturmholz jahrelang in provisorischen Nasslagern aufbewahrt
werden. Die Auswirkungen des Sturms demonstriert der Lotharpfad, ein Waldlehr- und
Erlebnispfad am Naturschutzzentrum Ruhestein auf einer vom Orkan zerstörten Hochwaldfläche
von rund 10 Hektar.
Einige kleinere und auch größere Sturmflächen werden heute sich selbst überlassen und dort
entwickelt sich wieder ein natürlicher Mischwald.
Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bergbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Grundlage des Bergbaus im Schwarzwald bildeten oft gangförmige Erzlagerstätten. Die
Entstehung dieser gangförmigen Lagerstätten (Grube Schauinsland: Zink, Blei, circa 700–1000
g Silber/Tonne Blei; Baryt, Fluorit, wenig Blei und Zink im Kinzigtal; BiCoNi-Erze
bei Wittichen, Uran wurde im Krunkelbachtal bei Menzenschwandaufgeschlossen, aber offiziell
nie regulär abgebaut) wurden früher oft mit der Intrusion karbonischer Granite in die Para und
Orthogneise in Zusammenhang gebracht. Neue Untersuchungen legen nahe, dass diese
Gangfüllungen zum guten Teil viel jünger sind (Trias bis Tertiär). Abbauwürdige
Fluoritvorkommen gab es im Nordschwarzwald bei Pforzheim, im mittleren Schwarzwald Baryt
bei Freudenstadt, Fluorit neben Blei und Silber bei Wildschapbach, Baryt und Fluorit im
Rankachtal und bei Ohlsbach, im Südschwarzwald bei Todtnau, Wieden und Urberg.
Kleine liquidmagmatische Vorkommen von Nickelmagnetkies in Norit wurden im Hotzenwald bei
Horbach und Todtmoos abgebaut oder exploriert. An schichtgebundenen Lagerstätten sind
Eisenerze im Dogger der Vorbergzone und ein Uranvorkommen bei Müllenbach/Baden-Baden
zu nennen. Vorkommen von Steinkohle existieren zwar bei Berghaupten und Diersburg, waren
aber immer nur von lokaler Bedeutung.
Zeitlicher Ablauf: Steinzeitlicher Bergbau auf Hämatit (als rotes Pigment) ist
bei Sulzburg nachgewiesen. Bereits im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. wurde von den Kelten im
Nordschwarzwald Eisenerz gewonnen (beispielsweise in Neuenbürg). Insbesondere im Mittleren
Schwarzwald sowie im Südschwarzwald (zum Beispiel im Münstertal) fand vermutlich schon in
der Römerzeit Erzbergbau statt (Gewinnung von Silber- und Bleierzen, Hinweise für Sulzburg
und möglicherweise Badenweiler). Bis ins frühe Hochmittelalter war der Hochschwarzwald
praktisch unbesiedelt. Im Laufe der Binnenkolonisation im späteren Hochmittelalter wurde
ausgehend von den dort gegründeten Klöstern (St. Peter, St. Märgen) auch die Hochebene
kultiviert. Im späteren Hochmittelalter (ab etwa 1100) erlebte auch der Bergbau wieder einen
Aufschwung, insbesondere um Todtnau, im Münster- und Suggental, später auch
am Schauinsland. Man nimmt an, dass bis zum Ausgang des Mittelalters etwa 800–1000
Bergleute im Münstertal lebten und arbeiteten. Nach der Pest, die das Tal 1516 heimsuchte,
dem Deutschen Bauernkrieg (1524–26) und dem Dreißigjährigen Krieg ging der Bergbau in der
Region bis auf wenige Gruben zurück.
Ein bedeutenderes Bergbaugebiet war auch das Kinzigtal und seine Seitentäler. Die kleine
Bergbausiedlung Wittichen bei Schenkenzell im oberen Kinzigtal hatte zahlreiche Gruben, in
denen über Schwerspat, Kobalt und Silber vielerlei abgebaut wurde. Ein geologischer Pfad führt
heute noch als Rundweg vorbei an alten Gruben und Abraumhalden.
Ein erneuter Aufschwung begann Anfang des 18. Jahrhunderts nach dem Verlust des Elsass an
Frankreich. Er dauerte bis in das 19. Jahrhundert. Viele Gruben aus dieser Zeit können heute
als Schaubergwerk besichtigt werden, wie beispielsweise die Grube Teufelsgrund (Münstertal),
die Grube Finstergrund bei Wieden, der Hoffnungsstollen Todtmoos, das Bergwerk
im Schauinsland, die ehemals besonders silberreiche Grube Wenzel in Oberwolfach und Gr.
Segen Gottes in Haslach-Schnellingen.
Buntmetallbergbau wurde im Schwarzwald bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts
bei Wildschapbach und am Schauinsland (bis 1954) betrieben, der Bergbau auf Fluorit und Baryt
hält in der Grube Clara im Rankachtal in Oberwolfach bis heute an. Eisenerze des Doggers
wurden bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts bei Ringsheim gefördert und in Kehl verhüttet.
Insgesamt sind die im Schwarzwald gewonnenen Silbermengen im Vergleich
zum Erzgebirge oder zum Harz eher bescheiden und machen weniger als zehn Prozent der
jeweils dort gewonnenen Mengen aus.
Es gibt im Schwarzwald zahlreiche Besucherbergwerke: Grube
Frischglück bei Neuenbürg, Grube Hella-Glück bei Neubulach, Grube
Silbergründle bei Seebach, Grube Himmlich Heer bei Hallwangen, Grube Heilige Drei
Könige bei Freudenstadt, Grube Segen Gottes bei Haslach, Grube
Wenzel bei Oberwolfach, Grube Caroline bei Sexau, Silberbergwerk
Suggental bei Waldkirch, Grube Schauinsland bei Freiburg, Grube
Teufelsgrund bei Münstertal, Grube Finstergrund bei Wieden und Grube
Hoffnungsstollen bei Todtmoos.
Stämme von Weiß-Tannen aus Gersbach stützen das mit 16.000 m2(zwei Fußballfelder) größte
freitragende Holzdach der Welt auf der Expo 2000.
Über Enz, Kinzig, Murg, Nagold und Rhein wurde während mehrerer Jahrhunderte Holz aus dem
Schwarzwald auf dem Wege der Flößerei zur Verwendung im Schiffbau, als Bauholz und für
andere Zwecke exportiert. Dieser Wirtschaftszweig boomte im 18. Jahrhundert und führte zu
großflächigen Kahlschlägen. Da die langen und gerade gewachsenen Tannen für den Schiffbau
meist in die Niederlande geflößt wurden, wurden sie auch als „Holländer“ bezeichnet. Die
Stämme dienten in den Niederlanden vor allem als Pfahlgründung für den Hausbau in sandigem
und nassem Untergrund. Bis heute stehen in Amsterdam große Teile des historischen
Baubestandes auf diesen Pfählen, und im Schwarzwald zeugen Wiederaufforstungen mit
Fichtenmonokulturen von der Zerstörung des ursprünglichen Mischwaldes. Aufgrund des
Ausbaus des Schienen- und Straßennetzes als alternative Transportmöglichkeiten endete die
Flößerei größtenteils mit Ende des 19. Jahrhunderts.
Heute werden besonders große Tannen mit bis auf große Höhe astfrei gewachsenem Stamm vor
allem nach Japan verschifft. Die Expo 2000 ermöglichte durch den weltweiten Werbeeffekt eine
Wiederauferstehung der Stammholzexporte. Die Bedeutung der Holzbestände auch des
Schwarzwalds hat in der jüngsten Vergangenheit aufgrund des zunehmenden Bedarfs an
Holzpellets zu Heizzwecken wieder stark zugenommen.
Der gesamte Schwarzwald wurde schon früh durch die Eisenbahn erschlossen. Im östlichen Teil
des Nordschwarzwald durch die Enztalbahn von Pforzheim nach Bad Wildbad, durch
die Nagoldtalbahn von Pforzheim über Calw und Nagold nach Horb am Neckar,
die Württembergische Schwarzwaldbahn von Stuttgart nach Calw und die Gäubahn Stuttgart–
Freudenstadt beziehungsweise dem heutigen Teilstück Eutingen–Freudenstadt.
Vom Rheintal aus führen entlang der Täler viele Eisenbahnen in den Schwarzwald.
Die Albtalbahn von Karlsruhe nach Bad Herrenalb,
die Murgtalbahn von Rastatt nach Freudenstadt, die Achertalbahn von Achern nach Ottenhöfen
im Schwarzwald und die Renchtalbahn von Appenweier nach Bad Griesbach. Die badische
Schwarzwaldbahn verbindet seit 1873 Offenburg über Hausach, Triberg, St.
Georgen, Villingen und Donaueschingen mit Konstanz am Bodensee. Ein Abzweig in Hausach
ist die Kinzigtalbahn nach Freudenstadt. In Denzlingen zweigt die Elztalbahn nach Elzach ab,
die Höllentalbahn verläuft von Freiburg im Breisgau durch das Höllental nach Donaueschingen,
die Münstertalbahn von Bad Krozingen nach Münstertal, die Kandertalbahn von Haltingen in der
Nähe von Basel durch das Kandertal nach Kandern und die Wiesentalbahn von Basel nach Zell
im Wiesental.
Von Titisee an der Höllentalbahn führt die Dreiseenbahn vom Titisee zum Windgfällweiher und
zum Schluchsee. Entlang der Grenze zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz verbindet
die Wutachtalbahn Waldshut-Tiengen mit Immendingen an der Schwarzwaldbahn.
Die Strecken haben heute noch einen regen Verkehr oder sind äußerst
beliebte Museumseisenbahnen.
Rund 11.000 Gastgeber in 143 Ferienorten geben an Urlauber kostenlos die KONUS-
Gästekarte aus. Damit können die Gäste kostenlos Busse und Bahnen in der gesamten
Ferienregion nutzen.[29]
Der größtenteils sehr ländlich geprägte Schwarzwald besteht aus vielen verstreuten Gemeinden
und wenigen großen Städten. Traditionund Brauchtum werden vielerorts gepflegt.
Zum Teil werden heute noch, meist zu festlichen Anlässen, die traditionellen Trachten getragen.
Das Aussehen der Trachten variiert von Region zu Region zum Teil sehr stark. Eine der
bekanntesten Schwarzwälder Trachten ist diejenige der
Gemeinden Kirnbach, Reichenbach und Gutach im Kinzigtal mit dem
charakteristischen Bollenhut. Unverheiratete Frauen tragen ihn mit roten „Bollen“, verheiratete
mit schwarzen. Heiratsfähige Frauen tragen bisweilen vor und am Hochzeitstag eine Brautkrone,
den so genannten Schäppel, dessen größte Exemplare aus der Stadt St. Georgen bis zu fünf
Kilogramm schwer sind.
Bekannt ist der Schwarzwald ferner für die typischen Bauernhäuser mit ausladenden
Krüppelwalmdächern, die Schwarzwälder Kirschtorte, den Schwarzwälder Schinken,
den Schwarzwaldwichtel, Kirschwasser und die Kuckucksuhr. Die landschaftliche Schönheit
sowie das Traditionsbewusstsein seiner Bewohner hat schon im 19. Jahrhundert und
beginnenden 20. Jahrhundert zahlreiche Künstler angezogen, die über ihre Werke den
Schwarzwald in der ganzen Welt bekannt machten. Vor allem der aus Bernau stammende Hans
Thoma sowie sein vom badischen Großherzog Friedrich I. (Baden) geförderter
Studienkollege Rudolf Epp malten zeitlebens Motive aus dem Schwarzwald. Der Maler J.
Metzler aus Düsseldorf bereiste den Schwarzwald zum Malen von Landschaften. Weite
Verbreitung fanden die Werke der Gutacher Malerkolonie um Wilhelm Hasemann, deren
Landschafts- und Genremotive das Bild des Schwarzwalds prägten. Wie der
Heimatschriftsteller Heinrich Hansjakob waren sie Teil einer badischen
Volkstrachtenbewegung.[33]
Im Kunsthandwerk nimmt die Holzschnitzerei eine bedeutende Rolle ein, die nicht nur
volkstümliche Werke wie die Longinuskreuze, sondern auch berühmte Bildhauer wie Matthias
Faller hervorbrachte.
Mittelgebirge Deutschlands