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PowerFactory 2017

Technische Dokumentation
Integral-Export Konverter
ComFghexp

I N T EG R I E R T E N E T Z B E R EC H N U N G S S O F T WA R E FÜ R
Ü B E R T R AG U N G / V E R T EI LU N G / I N D U S T R I E / E R ZEU G U N G / E R N EU E R BA R E EN E RG I EN
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März 2017
Version: 1
Edition: 1
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeine Beschreibung 1

2 Modellaufbau und -topologie 1

2.1 Standorte und Schaltanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

3 Berechnungsrelvante Daten 3

4 Netzgrafik 4

DIgSILENT PowerFactory, Technische Dokumentation i


Integral-Export Konverter (ComFghexp)
2 Modellaufbau und -topologie

1 Allgemeine Beschreibung

Der Integral-Export-Konverter konvertiert ein oder mehrere aktive Netze und ihre berechnungs-
relevanten Elemente aus einem PowerFactory -Projekt in ein Integral-Netzmodell im Integral-
XML-Format. Dabei werden die Objektdaten für Lastfluss- und Kurzschlussberechnungen über-
tragen. Auch schematische Netzpläne können exportiert werden.

Die Optionen zur Anwendung des Konverters werden im PowerFactory -Handbuch beschrie-
ben. Die vorliegende Technische Referenz gibt vertiefende Informationen zu Möglichkeiten und
Grenzen des Integral-Exports in Abhängigkeit vom Aufbau des zu exportierenden PowerFactory
-Netzmodells.

2 Modellaufbau und -topologie

Das Integral-Datenformat enthält nur ein Netz und erfordert einen konsequenten hierarchischen
Aufbau der Netzknoten über Standorte, Schaltanlagen und Blöcke. Der Aufbau der Standorte,
Schaltanlagen und Schaltfelder ist auf eine fest vorgegebene Menge von zulässigen Konstel-
lationen beschränkt. Dies gilt sowohl für die topologische Verknüpfung als auch die grafische
Anordnung der Netzelemente.

Das Ergebnis eines Datenexports von PowerFactory nach Integral ist umso besser, je mehr
das PowerFactory -Modell in seinem hierarchischen, grafischen und topologischem Aufbau den
Standardkonfigurationen aus Integral entspricht. Werden z.B. konsequent die Schaltanlagen-
vorlagen aus PowerFactory zum Aufbau von Stationsmodellen verwendet und keine Knoten
ElmTerm vom Typ Sammelschiene (ElmTerm:iUsage=2) außerhalb von Schaltanlagen benutzt,
können dem Ausgangsmodell sehr ähnliche Konvertierungsergebnisse erzielt werden.

Im folgenden werden die PowerFactory -Modellbausteine beschrieben, die gut in die vom Integral-
Datenformat vorgegebenen Schemata konvertiert werden können.

2.1 Standorte und Schaltanlagen

Eine gute Portabilität der Schaltanlagenmodelle aus PowerFactory nach Integral ist gewährlei-
stet, wenn folgende Modellierungsregeln in PowerFactory eingehalten werden:

• Die PowerFactory -Schaltanlagen ElmSubstat und Stationen ElmTrfstat enthalten nur Sam-
melschienen, Hilfsknoten und Schalter einer Spannungsebene.
• Genau die Knoten (ElmTerm), die Sammelschienen sind, weisen die Verwendung Sam-
melschienen auf.

• Sammelschienen, Schalter und die verbindenden Hilfsknoten gehören immer zu einem


PowerFactory -Objekt „Schaltanlage“ und lassen sich topologisch und grafisch gemeinsa-
men Blöcken zuordnen (siehe Abbildung 2.1).
• Für alle Knoten zwischen Schaltern und Leitungen bzw. Transformatoren ist die Verwen-
dung Hilfsknoten deklariert.

• Die blockweise Anordnung der Sammelschienen ist in allen Netzgrafiken identisch. Die
Sammelschienen der Schaltanlage sind entweder alle senkrecht oder alle waagerecht
angeordnet und liegen nicht überlappend.

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Integral-Export Konverter (ComFghexp)
2 Modellaufbau und -topologie

• Transformatoren werden nicht den Schaltanlagen ElmSubstat oder Stationen ElmTrfstat


zugeordnet, sondern dem Netz oder einem Standort ElmSite.
• Die Verwendung Freileitungsverbindung/Muffe wird nur für Knoten außerhalb von Schalt-
anlagen verwendet.

Abbildung 2.1: Aufbau eines Umspannwerksstandort mit Integral-Kategorien „Block“ und


„Schaltanlage“

Beim Integral-Export werden, wenn nötig, Standorte erzeugt. Die Integral-Schaltfelder und Kupp-
lungen werden - soweit möglich - aus der PowerFactory -Netztopologie ausgehend von den an-
geschlossenen Zweigelementen und Leistungsschaltern abgeleitet (siehe Abbildung 2.2). Die
Blöcke innerhalb der Integral-Schaltanlagen werden topologisch anhand verbindender Schalt-
felder und aus geometrischen Lageinformationen im schematischen Netzplan konstruiert.

Abbildung 2.2: Zuordnung von Schaltern und Trennern zu einem Integral-Objekt „Schaltfeld“

Der PowerFactory -Anwender kann die Zuordnung der Sammelschienen zu Blöcken in kriti-
schen Fällen dadurch unterstützen, dass er im Beschreibungsfeld der Sammelschiene oder
Schaltanlage einen Eintrag dazu vornimmt, welche PowerFactory -Grafik den Schaltanlagen-
aufbau am besten widerspiegelt bzw. die Anordnung der Sammelschienen explizit angibt:

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Integral-Export Konverter (ComFghexp)
3 Berechnungsrelvante Daten

Angabe einer Referenzgrafik Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser Angabe ist, dass im
Dialog ComFghexport die Option Grafiken exportieren aktiviert wurde. Eine Schaltanlage
kann in PowerFactory in mehreren schematischen Netzgrafiken unterschiedlich darge-
stellt sein. Der Name der Netzgrafik (IntGrfnet: loc_name), die den Aufbau der Schalt-
anlage hinsichtlich der Integralanforderungen am besten widerspiegelt, wird im Beschrei-
bungsfeld der Schaltanlage (ElmSubstat:desc:0) eingetragen in der Form /DIA:Grafikname.
Daraufhin werden die geometrischen Informationen aus dieser Grafik bevorzugt gegen-
über topologischen Informationen ausgewertet, um die Schaltanlage in das Integral-XML-
Format zu exportieren.
Wird keine Grafik explizit angegeben, verwendet der Integral-Export-Konverter einen be-
liebigen Schemaplan zur Gewinnung zusätzlicher geometrischer Informationen. Der Po-
werFactory -Anwender kann erzwingen, dass ausschließlich topologische Informationen
ausgewertet werden, indem die Angabe /DIA:keine im Beschreibungsfeld der Schaltanla-
ge einträgt.
Positionsangabe in Pseudo-Koordinaten-Form Werden keine Grafiken exportiert oder sol-
len diese bei der Topologieanalyse nicht berücksichtigt werden, so kann alternativ eine
explizite Positionsangabe einer Sammelschiene in der Form /CO:AxSy im Beschreibungs-
feld der Sammelschiene angegeben werden (ElmTerm:desc:0). In dieser Form wird die
Nummer des Sammelschienenabschnitts im Block der Anlage (A) und die Nummer der
Sammelschiene innerhalb des Blocks (S) angegeben, wobei
• x die Nummer des Schaltanlagenabschnitts in der Anlage (gezählt in Blöcken bei
waagerechter Darstellung von links nach rechts bzw. bei senkrechter Darstellung
von oben nach unten)und
• y die Nummer der Sammelschiene im Block (von oben nach unten bei waagerechter
und von links nach rechts bei senkrechter Darstellung)
bezeichnet, z. B. „A1S1“ für die linke obere Sammelschiene in Abbildung 2.2. Für Umge-
hungssammelschienen, die sich über mehrere Blöcke erstrecken, werden mehrere Einträ-
ge aneinandergereiht, z. B. /CO:A1S3A2S3A3S3.

3 Berechnungsrelvante Daten

Der Integral-Export umfasst folgende Klassen mit ihren Parametern der Seiten Basisdaten,
Lastfluss und VDE/IEC-Kurzschluss sowie den entsprechenden Typdaten:

• Standorte ElmSite, Schaltanlagen und Ortsnetzstationen ElmSubstat, ElmTrfstat

• Sammelschienen, Abzweig- und Hilfsknoten sowie Sternpunkt-Knoten ElmTerm


• Schalter ElmCoup
• Zweigelemente ElmLne, ElmZpu, ElmTr2, ElmTr3, ElmSind
• Lasten ElmLod

• Netzeinspeisungen ElmXnet, ElmGenstat


• Synchronmaschinen ElmSym
• Asynchronmaschinen ElmAsm
• Kompensationselemente oder Sternpunktdrosseln ElmShnt

• Ersatzquerelemente ElmVac

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Integral-Export Konverter (ComFghexp)
4 Netzgrafik

• Topologie-Elemente StaCubic, StaSwitch

• Spannungsregler ElmStaCtrl
• Blindleistungsgrenzdiagramme IntQLim
• Leitungskopplungen ElmTow

Beim Export werden nur die PowerFactory -Typobjekte in Integral-Typen konvertiert, die von
einem PowerFactory -Element referenziert werden, d. h. die berechnungsrelevanten Typen.

Aufgrund der unterschiedlichen Umsetzung der Konzepte zur Sekundärregelung in PowerFac-


tory und Integral sind Unterschiede in den Berechnungsergebnissen der Lastflussrechnung mit
Primär- oder Sekundärregelung zu erwarten. Regionen-Objekte wie Netzgebiete (ElmArea) und
Regelzonen (ElmZone) sind im Export noch nicht enthalten.

Die Zuweisung der Einspeisepriorität für Netzeinspeisungen und Generatoren, die in Integral
über die Wahl des Referenzknotens (Slacks) der Lastflussberechnung entscheidet, erfolgt pri-
mär anhand des PowerFactory -Merkmals Knotentyp (bustp):

• Knotentyp SL (Slack) erhält die Integral-Einspeisepriorität 10.


• Knotentyp PV (spannungsgeregelter Knoten) erhält die Integral-Einspeisepriorität 1.
• Knotentyp PQ (ungeregelter Knoten) erhält die Integral-Einspeisepriorität 0.

4 Netzgrafik

Alle permanenten schematischen Netzgrafiken aus PowerFactory werden optional in das Integral-
XML-Format konvertiert. Um den Integral-Formatanforderungen zu genügen, muss eine Schalt-
anlage in allen Grafiken, in den sie dargestellt ist, denselben grafischen Aufbau aufweisen. Die
Topologie der Schalter in den potentiellen Integral-Schaltfeldern sollten in PowerFactory konsi-
stent zur grafischen Darstellung sein. So sollten z. B. alle angeschlossenen Sammelschienen
eines Schaltfeldes grafisch im gleichen Abschnitt (Block) einer Schaltanlage liegen.

Um grafische Darstellungen bei der Konvertierung adäquat berücksichtigen zu können, müssen


alle Sammelschienen einer Schaltanlage in der gleichen Richtung (waagerecht oder senkrecht)
angeordnet sein und sollten nicht überlappen.

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