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BAUGRUPPENENTWURF

WS 2023/2024

Aufgabenstellung
Teilaufgaben
Allgemeine Regeln
Weitere Angaben

v0.1
Aufgabenstellung
Es ist ein kompaktes, zweistufiges Zahnradgetriebe für Industrieantriebe zu entwerfen
und zu berechnen. Es handelt sich hierbei um ein Untersetzungsgetriebe, welches die
Drehzahl der antreibenden Elektromotoren auf die geringere Arbeitsdrehzahl vieler Ar-
beitsmaschinen reduziert. Von der Eingangs-Ritzelwelle mit einem Wellenende für ei-
nen Antriebsmotor wird in zwei schrägverzahnten Zahnradstufen die Motorleistung auf
die Ausgangs-Hohlwelle übertragen.

Eingangsstufe A (mit Ritzel 1 und Rad 2) sowie Ausgangsstufe B (mit Ritzel 3 und Rad
4) sind schrägverzahnt. Alle Ritzel sind als Ritzelwelle auszuführen. Das Getriebe soll
wälzgelagert sein und eine Ölschmierung besitzen. Für die Wellen sind Wälzlager in
Fest-Loslager-Ausführungen zu wählen. Kugellager und Zylinderrollenlager ggf. in
Verbindung mit Vierpunktlagern sind bevorzugt einzusetzen. Als Welle-Nabe-Verbin-
dungen sind vorzusehen: Eingangsritzelwelle mit Passfeder nach DIN 6885 Form A,
Ausgangswelle als Hohlwelle mit Keilnabenprofil nach DIN ISO 14. Die Getriebewellen
sollen auf hohe Biegesteifigkeit dimensioniert werden. Das Gehäuse ist als steife
Schweißkonstruktion auszuführen.
Ansicht des zweistufigen Getriebes auf Teilfuge Gehäuse

Anordnung der Wellen und Räder

Räder: 1, 2 Stufe A Wellen: W1, W2, W3


3, 4 Stufe B Lager je Welle: L1 und L2 radial, L3 axial
L2/3 kann auch einzelnes Lager sein

Abbildung 1: Prinzipskizze des zu entwerfenden Getriebes

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Teilaufgaben
Der Baugruppenentwurf gliedert sich in die Teilaufgaben Rechnungs- und Zeichnungs-
erstellung. Der Leistungsstand der Ausarbeitung und Fragen zur Bearbeitung werden
in wöchentlicher Rücksprache (Sprechstunden) mit dem Betreuer des Baugruppenent-
wurfs diskutiert. Zu den regelmäßigen Sprechstunden sind der aktuelle Arbeitsstand
der Rechnung bzw. der Zeichnungen vorzulegen.

Die Gliederung der Teilaufgaben lautet wie folgt:

Rechnung
1. Wellendimensionierung auf Torsion
2. Berechnung der Zahnradgeometrie und der Zahnradabmessungen beider Stufen
3. Tragfähigkeitsberechnung der Zahnradstufen A und B
4. Lebensdauernachweis für die Wälzlager der Zwischenwelle W2

Modellierung und Zeichnungen


1. 3D-CAD Modell
2. Abgeleitete Gesamtzeichnung der Getriebeanordnung
a. Schnitt in der Teilfuge, Draufsicht sowie Seitenansicht der Räderanordnung
und der seitlichen Gehäusekontur.
b. Zeichnungsdarstellung auf einem Blatt (Mindestgröße DIN A2), Zeichnungs-
rahmen und Schriftfeld (DIN EN ISO 7200) erforderlich.
c. Darstellung sämtlicher Wellen und funktionsrelevanter Teile sowie des Gehäu-
ses.
d. Detaillierte Darstellung der Lager und Dichtungen notwendig.
3. Fertigungszeichnungen (Nur Maschinenbau und WiIng nach PO19, mind. DIN
A3)
a. Zahnrad 2
b. Welle 2

Endabgabe
1. Vollständige Rechnung
2. 3D-CAD Modell
3. Übersichtszeichnung mit Schnitt in der Teilfuge. Draufsicht sowie Seitenansicht
der Räderanordnung und Gehäusekontur
4. Fertigungszeichnungen (Zahnrad 2, Welle 2).
Entfällt für Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens, die nach einer älteren
Prüfungsordnung als PO19 studieren.

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Allgemeine Regeln
1. Es ist ausschließlich Gruppenbearbeitung zugelassen (Gruppenstärke: bis zu 3
Personen). Jeder Gruppe werden individuelle Wertepaarungen von Leistung, Ein-
gangsdrehzahl und Gesamtübersetzung zugewiesen, die zur Auslegung zu nutzen
sind.
2. Es ist ein Schnellhefter (keine Ordner!) zu erstellen, in welchem die Endabgabe
erfolgt. Der Schnellhefter muss zur Abgabe die Ergebnisse in folgender Form ent-
halten:
a. Deckblatt
b. Rechnung
c. Zeichnungen
Nicht vollständige Mappen werden mit 0 Punkten bewertet. Manipulation des Deck-
blattes werden als Täuschung gewertet.
3. Neben der Abgabe in gedruckter Form, müssen die Dateien in elektronischer
Form über Moodle eingereicht werden. Die elektronische Abgabe des Projektes
muss die entsprechenden Mathcad-Dateien, CAD-Zeichnungen und pdf-Dateien
enthalten, die in gepackter Form (.zip, .rar) fristgerecht hochgeladen werden müs-
sen.
4. Rechnungen sind mit Mathcad 4.0 (oder höher) zu erstellen. Es ist die bereitge-
stellte Vorlage zu verwenden. Die Benennung erfolgt nach Roloff/Matek bzw. DIN
ISO 21771 entsprechend den Angaben aus der Prinzipskizze dieser Aufgabenstel-
lung.
5. Rechnungen, die sich
a. nicht an das Benennungsschema halten,
b. nicht die bereitgestellte Vorlage verwenden oder
c. deren Rechenweg in anderer Weise nicht nachvollziehbar sind
werden nicht bewertet.
6. Zeichnungen und 3D-Modelle sind mit einem CAD-Programm ihrer Wahl zu erstel-
len. Empfohlen wird eins der folgenden Programme: PTC Creo, Autodesk Inventor
oder Siemens NX.
7. Zeichnungen, die nicht
a. mindestens der geforderten Blattgröße entsprechen,
b. über einen normgerechten Maßstab (DIN ISO 5455) verfügen oder
c. über ein normgerechtes Schriftfeld und einen Zeichnungsrahmen verfügen
d. grundlegende technische Ausführungen wie Fest-Loslager-Anordnung,
normgerechte Darstellung des Zahneingriffes korrekt darstellen
werden nicht bewertet.
8. Unvollständige oder verspätete Abgaben werden mit 0 Punkten (Note 5) bewertet.
Als vollständig gilt die Abgabe nur dann, wenn sie sowohl in elektronischer Form
als auch in Papierform vorliegt.
9. Noten
a. Die Gesamtbenotung des Baugruppenentwurfes erfolgt in den Noten 1 (sehr
gut) bis 5 (nicht bestanden)
b. Endabgabe
i. Berechnung - Gewichtung 20 %
ii. Zeichnung - Gewichtung 80 %

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Weitere Angaben
▪ Die Getriebewellen sind in biegesteifer Ausführung zu entwerfen. Demzufolge sind
Wellenabschnitte zu verwenden, die das Anwachsen der Biegemomente von den
Lagerungsstellen her zum Zahneingriff berücksichtigen.
▪ Detailzeichnungen, die zum Verständnis des Getriebes, seiner Funktion und der
Montagemöglichkeit erforderlich sind, sind darzustellen.
▪ Die Auslegung soll unter wirtschaftlich begründeten Gesichtspunkten im Dauerfes-
tigkeitsbereich erfolgen.

Rechnung
▪ Anwendungsfaktor 𝐾𝐴 = 1,5
▪ Werkstoffe für Wellen/Ritzelwellen nach RM TB 1-1c und für Zahnräder/Ritzel nach
RM TB 20-1
▪ Verzahnungsqualität nach DIN 3962, Qualität 6
▪ Zulässiger Bereich für die Werte der Schrägungswinkel: 𝛽 = 8° … 20°
▪ Achsabstände normiert nach DIN 323
▪ Profilverschiebung unter Beachtung von Unterschnitt- bzw. Spitzgrenze
▪ Modulbreitenverhältnisse 𝜓𝐴 = 15 und 𝜓𝐵 = 20
▪ Profilüberdeckung 2 ≥ 𝜀𝛼 ≥ 1,25, Sprungüberdeckung 𝜀𝛽 > 1 und Gesamtüberde-
ckung 𝜀𝛾 ≤ 3
▪ Breitenlastverteilungsfaktoren 𝐾𝐹𝛽 = 1,05 … 1,15 und 𝐾𝐻𝛽 = 1,05
▪ Vereinfachte Berechnung der Zahnfußgrenzfestigkeit mit 𝑌𝑆𝑇 = 2 und
𝑌𝛿𝑟𝑒𝑙𝑇 = 𝑌𝑅𝑟𝑒𝑙 ≈ 1
▪ Richtwert für die Zahnfußsicherheit 𝑆𝐹 ≥ 1,5
▪ Vereinfachte Berechnung der Zahnflankengrenzfestigkeit mit 𝑍𝐿 = ZW = 1,1
und ZR = 1
▪ Richtwert für die Sicherheit gegen Flankenschaden 𝑆𝐻 ≥ 1,2
▪ Die Darstellungen der Lagerkräfte, welche zu deren Berechnung erforderlich sind,
sind den Unterlagen beizufügen. Hierzu sind Freischnitte in zwei Ebenen erforder-
lich.
▪ Geforderte Lagerlebensdauer: 𝐿ℎ ≥ 20.000 Stunden

Gesamtdarstellung
▪ Die Getriebezeichnung mit Schnitt in der Teilfuge muss Drauf- sowie Seitenansicht
beinhalten. Details sind ggf. durch Ausklinkungen sichtbar zu machen. Der Abstand
der Wellen zueinander, sowie die Gehäuselänge sind als einzige Maße anzugeben.
Es ist ein geeigneter Maßstab zu wählen, der ein Lesen der Zeichnung zu-
lässt.
▪ Der Zahneingriff beider Stufen ist normgerecht, die Räder sind im Halb- bzw. Voll-
schnitt darzustellen. Die Darstellung der Verzahnung ist vereinfacht nach Norm
auszuführen.
▪ Die Kraftübertragung durch Passfedern ist in Seitenansicht mit ggf. erforderlichen
Ausklinkungen der Welle bzw. des Rades darzustellen.
▪ Die Abdichtung der nach außen geführten Wellen soll durch Radialwellendichtringe
erfolgen. Wälzlager und Dichtungen müssen vollständig dargestellt werden.
▪ Auf eine Entlüftungs- sowie Entleerungsmöglichkeit ist zu achten. Der Ölpegel
muss durch ein entsprechendes Schauglas zu kontrollieren sein.
▪ Eine Transportmöglichkeit des Getriebes ist sicherzustellen.
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▪ Die Darstellung des Keilnabenprofils der Ausgangswelle darf vereinfacht ausge-
führt werden.
▪ Die Positionierung des Deckels ist durch zwei Zentrierstifte zu erleichtern.

Fertigungszeichnungen (nur Maschinenbau und WiIng ab PO19)


▪ Blattgröße mindestens DIN A3.
▪ Es ist ein geeigneter Maßstab zu wählen, der ein Lesen der Zeichnung zulässt.
▪ Die Fertigungszeichnungen sind mit allen nötigen Maßen zu versehen.
▪ Erforderliche Toleranzen (Orts-, Lage- und Oberflächentoleranzen) sowie Passun-
gen sind anzugeben.
▪ Für Zahnräder und Ritzelwellen sind entsprechende Verzahnungstabellen vorzu-
sehen. Der Auslegung entsprechend, ist die Vergütung des Werkstückes verein-
facht zu kennzeichnen.
▪ Schweißnähte sind anzudeuten und mit entsprechendem Symbol zu versehen,
eine detaillierte Angabe der Schweißverbindung ist jedoch nicht erforderlich.

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