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Institut: Product and Service Engineering

Lehrstuhl für Produktentwicklung


Dozent: Dr.-Ing. A. Putzmann Fakultät für Maschinenbau

Konstruktionstechnik B (ehem. GKT 2) für MB und SEPM – Übung 5

Getriebewelle – Passfeder- und Keilwellen-Auslegung


Lernziele: Es soll für zwei Arten der formschlüssigen Welle-Nabe-Verbindungen (WNV) ein-
geübt werden, wie aus den äußeren Belastungen und der zulässigen Flächenpressung
die Daten bestimmt werden. Einerseits sollen die Form der Passfeder und der Passfe-
dernut sowie die Anzahl der Passfedern und andererseits eine bestimmte Reihe der
Keilwellen ausgewählt werden. Anschließend können die relevanten Daten aus den
entsprechenden Normen mit den für die Konstruktionszeichnung relevanten Wellen-
abschnitten überprüft und nach Norm mit Normbezeichnung festgelegt werden. Die
möglichen Varianten sollen später einem Festigkeitsnachweis für die Wellenab-
schnitte standhalten. Dementsprechend sind gestalterische Vorkehrungen und Ent-
scheidungen zu treffen, wie die Nutzung von Passfedern und Keilwellen hinsichtlich
ihrer Kerbwirkungen möglichst günstig in die Gestaltung der Wellenabschnitte sowie
in die Gestaltung der Naben einfließt.

Passfeder Festlager Zahnrad Loslager


d

w
FR

FA FU
r

y x Mt
A B
z
a b c

Randbedingungen:
Das Bild zeigt die vom Gehäuse freigeschnittene Getriebewelle aus Übung 3. Die Schnittverläufe
liegen nun einerseits für ein antreibendes Moment und andererseits für die alternativ angreifende
Tangentialkraft gemäß Lösung zu Übung 3 vor. Weiterhin sind nun die überschlägigen Durchmes-
ser nach Übung 4 bekannt. Die Passfeder-Daten der Welle-Nabe-Verbindungen sind in DIN 6885
nachzusehen, vgl. auch mit der Kurzfassung oben. Darüber hinaus sind die Auslegungsvorgaben der
Methode C nach DIN 6892 zu beachten. Die Keilwellendaten sind in DIN ISO 14 hinterlegt. Zu-
sätzlich zu den Randbedingungen aus Übung 3 und 4 werden weitere festgelegt:
Welle-Nabe-Verbindungen:
Das Zahnrad soll zukünftig nicht mehr direkt auf der Welle gefertigt werden, sondern durch ein
mit einer formschlüsssigen Nabe versehenes Einzelzahnrad ersetzt werden. Es werden somit zwei
Welle-Nabe-Verbindungen – eine am linken Wellenende und eine zwischen den beiden Lagern für
das Zahnrad – auszulegen sein.
Für die jeweils mögliche Passfeder-Verbindung ist zunächst ein Nabendurchmesser dN = 70 mm
vorgesehen – es dürfen auch Nabendurchmesser mit kleineren Durchmessern (je nach festgelegtem
Mindestdurchmesser auf der Basis der Wellendurchmesser-Auslegung) ausgelegt werden, um auch
mal Vergleichswerte zu erhalten und um Übung in der Auslegung zu erhalten.
Für die Keilwellen-Verbindung ist der nächst größere Nabendurchmesser nach Norm zu wählen.
SS 2023-04-18 – Dr.-Ing. A. Putzmann 1/2 KTB (ehem. GKT2) für MBSEPM – Übung 5
Institut: Product and Service Engineering
Lehrstuhl für Produktentwicklung
Dozent: Dr.-Ing. A. Putzmann Fakultät für Maschinenbau

Antrieb – Abtrieb:
Der Elektromotor, der die Getriebewelle antreibt, wird häufig ein- und ausgeschaltet. Die Arbeits-
weisen der Antriebsmaschine und getriebene Maschine weisen mäßige und mittlere Stöße auf. Der
entsprechende Anwendungsfaktor KA ist nach DIN 3990 zu bestimmen.
Gegeben sind folgende Werkstoffe:
Werkstoff der Welle: Baustahl, z. B. E360 oder alternative Stähle gemäß Lehr- und Übungsbuch,
Werkstoff der Nabe (Zahnrad): Einsatzstahl, z. B 16MnCr5 gemäß Lehr- und Übungsbuch,
Werkstoff der Passfeder: Vergütungsstahl, z. B. C45E (oder C45K) gemäß Lehr- und Übungsbuch.

Aufgaben: a) Legen Sie für die relevanten Wellenabschnitte (einmal nur mit Mt, einmal mit Ft ) die
Passfeder-Verbindungen aus. Gegebenenfalls müssen die zuvor überschlägigen
Durchmesser nach Übung 4 auf einen größeren Mindest-Durchmesser angepasst
werden.
b) Variieren Sie bei den Auslegungen grundsätzlich die Passfederformen und die Nut-
formen, um Erfahrungen bei der Auslegung zu sammeln.
Begründen Sie anschließend Ihre Entscheidung zur Wahl einer bestimmten Passfe-
der- und Nutform.
c) Legen Sie für die relevanten Wellenabschnitte (einmal nur mit Mt, einmal mit Ft ) die
Keilwellen-Verbindungen aus.
d) Benennen Sie die verwendeten Passfedern und Keilwellen gemäß DIN.
e) Warum sollte möglichst nur eine Passfeder je WNV eingesetzt werden?
f) Vergleichen Sie die unterschiedlichen Berechnungsergebnisse der Passfederdaten
untereinander. – Was stellen Sie fest?
g) Vergleichen Sie die Passfederdaten auch mit den Ergebnissen der Keilwelle. – Was
stellen Sie fest?
f) Legen Sie die Geometrie der Wellenabschnitte verschiedener Wellen fest.
Fertigen Sie verschiedene Technische Zeichnungen mit unterschiedlichen Passfeder-
verbindungen bzw. Keilwellen-Verbindungen an, um Routine beim Zeichnen von
Wellen mit Welle-Nabe-Verbindungen zu erhalten.
Vergleichen Sie Ihre Zeichnungen mit den Zeichnungen Ihrer Kommilitonen. – Was
stellen Sie fest?

Viel Erfolg bei der Bearbeitung der sehr klausurrelevanten Aufgabenstellungen!

SS 2023-04-18 – Dr.-Ing. A. Putzmann 2/2 KTB (ehem. GKT2) für MBSEPM – Übung 5

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