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Geschichte

4 K U LT UR - AR C HI T EK TUR - GESTA LTUNG KAPITEL 4.4 1


Schreiner Fachzeichnen
Eigenverlag: Bildungsnetz Schweizer Schreiner

Die Normen
Genossenschaft

Keine Haftung für eventuelle Fehler im Inhalt


Copyright © 2013 by

Familienhaushalt
Die Küche im
Alle Rechte vorbehalten. Die Vervielfältigung, Aufnahme,

Datenträger (EDV, Mikrofilm usw.), auch einzelner Teile,

Planung
Speicherung und Wiedergabe durch irgendwelche

Texte oder Bilder, ist untersagt.

Projekt Küche
4.4 Küche

mit dem Computer


Visualisierung
Lehrmittel für die Grundausbildung an der

Einleitung
Beim Produkt Küche können Schreinereien ihre gesamte Kompetenz
«Schreiner Fachzeichnen»

zeigen, denn bei kaum einer anderen Schreinerarbeit ist für das per-
fekte Resultat die ganze Palette an Wissen und Können notwendig:
–– Im Kundengespräch werden die Grundlagen für die Entwurfsidee
geschaffen. Die Raumverhältnisse werden aufgenommen, Wünsche
Berufsfachschule

und Anforderungen definiert und der finanzielle Rahmen wird ge-


Lichtplanung

setzt.
–– Der Schreiner/die Schreinerin setzt die Idee in einen konkreten Vor-
schlag um. Funktionalität, Arbeitsabläufe, Gestaltungsgrundsätze
und Normen müssen dabei berücksichtigt werden.
–– Für die rationelle Produktion sind umfassende Materialkenntnisse
und ein moderner Maschinenpark nötig.
–– Für die Ausführung einer zeitgemässen Küche ist die Zusammenar-
beit verschiedenster Zulieferanten für Geräte, Beschläge, Glas-,
Chromstahl- oder Steinabdeckungen erforderlich.
Ausstattung

–– Die Montage in Neu- oder Umbauten muss mit anderen Handwer-


kern koordiniert werden.

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Geschichte

2 KAPITEL 4.4 4 KULTUR - ARCHITEKTUR - GESTALT UNG


Schreiner Fachzeichnen

Inhaltsverzeichnis
4.4.1 Geschichte 3
4.4.2 Die Normen 4

Eigenverlag: Bildungsnetz Schweizer Schreiner


Die Normen

Geschichte 4

Genossenschaft

Keine Haftung für eventuelle Fehler im Inhalt


SMS - Norm 5
4.4.3 Die Küche im Familienhaushalt 8
Die einfache, 1-zeilige Küche 8
Die Wohnküche 8

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4.4.4 Planung 9
Budget 9
Familienhaushalt
Die Küche im

Raumsituation 9
Küchenformen 9
Arbeitszonen 10
4.4.5 Projekt Küche 12
Projektbeschrieb 12
Grundriss 13
9 Schritte zur fertigen Küche 14
4.4.6 Visualisierung mit dem Computer 16

Alle Rechte vorbehalten. Die Vervielfältigung, Aufnahme,

Datenträger (EDV, Mikrofilm usw.), auch einzelner Teile,


Planung

1. 3D-Modell 16

Speicherung und Wiedergabe durch irgendwelche


2. Rendering 16
3. Licht und Schatten 17
4. Ausarbeitung im Renderer 17

Texte oder Bilder, ist untersagt.


5. Holzart imitieren 17
6. Werkstattplan 17
Projekt Küche

4.4.7 Lichtplanung 18
Farbtemperatur 18
Fluoreszenzleuchten 18
LED-Leuchten 19
4.4.8 Ausstattung 21
Kühlen 21
Dunstabzugshauben 22
mit dem Computer
Visualisierung

Geschirrspüler 23
Backen 24
Dampfgaren 25
Lehrmittel für die Grundausbildung an der

Spülen 26
«Schreiner Fachzeichnen»

Entsorgen 27
Aufbewahren/Bevorraten 27
Relingsysteme 28
Berufsfachschule

Arbeitsfläche 29
Lichtplanung
Ausstattung

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Geschichte
4 K U LT UR - AR C HI T EK TUR - GESTA LTUNG KAPITEL 4.4 3
Schreiner Fachzeichnen

4.4.1 Geschichte
–– Die Geschichte der Küche hing lange Zeit von der Feuerstelle als
Zubereitungsort und der Haltbarmachung von Speisen ab.
Eigenverlag: Bildungsnetz Schweizer Schreiner

Die Normen
Genossenschaft

Keine Haftung für eventuelle Fehler im Inhalt

–– Während Jahrhunderten war nur das offene Feuer bekannt. Kochen


war gefährlich und die Kochstelle deshalb vom übrigen Wohnen ab-
getrennt.

–– Erst 1735 wurde erstmals das Feuer in einem gemauerten Abteil mit
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einer durchlöcherten Eisenplatte abgedeckt (Castrol-Herd im


Schlosspark Nymphenburg im Westen von München). Der Gasherd

Familienhaushalt
wurde um 1830 in England erfunden und der erste Elektroherd wur-

Die Küche im
de auf der Weltausstellung 1893 in Chicago vorgestellt.
Die Frankfurter Küche
–– Qualm und Russ von den offenen Feuern sowie intensive Gerüche Das neue Küchenkonzept aus dem Jahre
1927. Erfunden von Margarete Schütte-
vom Pökeln und Räuchern von Speisen waren ebenfalls Gründe,
Lihotzky, tätig gewesen als Architektin in
warum die Küche weit vom Wohnraum entfernt war. Das Einkochen
der Stadt Frankfurt.
zum Konservieren von Lebensmitteln (in Gläser mit Bügelverschluss)
kannte man erst ab 1900. Der Kühlschrank gehört gar erst seit den
1960er Jahren zur Standardausrüstung einer Küche.
Alle Rechte vorbehalten. Die Vervielfältigung, Aufnahme,

–– Der sachliche Stil des BAUHAUSES und das Wirtschaftsprinzip des


Datenträger (EDV, Mikrofilm usw.), auch einzelner Teile,

Planung
Taylorismus, welches die detaillierte Steuerung von Arbeitsabläufen
Speicherung und Wiedergabe durch irgendwelche

beinhaltet, führten 1926 zur Frankfurter Küche. Diese wird allgemein


als Vorläuferin der heutigen Einbauküche bezeichnet. Die Küche war
auf kleinem Grundriss wie ein industrieller Arbeitsplatz kompakt ge-
staltet. Alle Abläufe waren kurz und eine grosse Zahl von Geräten
Texte oder Bilder, ist untersagt.

sollte die Küchenarbeit vereinfachen. Die engen Platzverhältnisse


zwangen dazu, die Möblierung nicht aus Einzelkorpussen, sondern

Projekt Küche
aus einer Kombination von Unter- und Oberschränken mit Arbeits-
fläche herzustellen. Apparate wie der Herd waren freistehend. Typi-
sche Gestaltungsmerkmale der Frankfurter Küche waren die Ar-
beitsfläche aus Linoleum mit vorderer Holzkante, die aussen blau-
grün gestrichenen Holzflächen zur Abwehr von lästigen Fliegen und
die heute wieder gebräuchlichen Schüttenschubladen zur Aufbe-
wahrung von Lebensmitteln. Dieser Küchentyp wurde für ein gros­
ses Wohnbauprojekt (über 10’000 Wohnungen) in Frankfurt entwi-

mit dem Computer


ckelt. Somit war die Frankfurter Küche auch die erste industriell her-

Visualisierung
gestellte Küche in Europa.
Damals moderne Werkstoffe verarbeitet
als Einbauschrank mit Schütten und dem
Lehrmittel für die Grundausbildung an der

hochklappbaren Bügelbrett.
«Schreiner Fachzeichnen»

Berufsfachschule

Lichtplanung
Ausstattung

Backofen und Elektroherd, der Beginn hin


zum modernen Einbaugerät.

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Geschichte

4 KAPITEL 4.4 4 KULTUR - ARCHITEKTUR - GESTALT UNG


Schreiner Fachzeichnen

4.4.2 Die Normen


Die zunehmende Verbreitung von Einbauküchen ermöglichte auch die
Massenproduktion von Elektrogeräten. Um diese ebenfalls in die Mö-

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Die Normen

blierung zu integrieren, war eine Normierung der Einbaumasse erfor-

Genossenschaft

Keine Haftung für eventuelle Fehler im Inhalt


derlich. Das heute gültige Schweizer Mass System und das Europäi-
sche Masssystem entstanden in der aktuellen Form allerdings erst in
den 1990er Jahren!

In der Schweiz gelten zwei Normen: das Schweizer Mass System als

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nationale Norm SMS, ehemals SINK-Norm, und das Europäische
Masssystem. Beiden liegt der Modulor zu Grunde.
Familienhaushalt
Die Küche im

Geschichte
Ende der 1950er Jahre waren die Firmen Franke AG, Produzentin von
Küchenarbeitsplatten aus Chromstahl, sowie Thema AG, Herstellerin
von Kochherden, auf der Suche nach vereinfachten Produktionsme-
thoden. Hans Hilfiker (1901-1993), Schweizer Industriedesigner, Er-
schaffer der SBB-Uhr, entwickelte als Direktor von Therma für die bei-
den Firmen die Massvorgaben. Die Arbeitsplattenhöhe von 90 cm war
ein Kompromiss zwischen der etwas tieferen Spülenhöhe und der

Alle Rechte vorbehalten. Die Vervielfältigung, Aufnahme,

Datenträger (EDV, Mikrofilm usw.), auch einzelner Teile,


Planung

leicht höheren Herdplattenhöhe. Die Arbeitsplattentiefe von 60 cm lei-

Speicherung und Wiedergabe durch irgendwelche


tet sich aus der mittleren Armlänge ab. Die Elementbreite von 55 cm
entwickelte er aus der wirtschaftlichsten Grundform von Geräten, dem
Quadrat. Die Höheneinteilung ergab sich aus der Differenz von Arbeits-
plattenhöhe minus 3 cm, Arbeitsplattendicke minus 105 mm Sockel.
Den verbliebenen Rest teilte er ein in Sechstel von 127 mm, welche

Texte oder Bilder, ist untersagt.


eine sinnvolle Gestaltung und Nutzung der Höhe ermöglichten.
Projekt Küche

Obwohl die Euronorm erst aus dem Jahr 1995 stammt und damit viel
jünger ist als das Schweizer Mass System, musste die Schweiz diese
im Rahmen der europäischen Harmonisierung anerkennen. Für die
Hersteller von Küchenmöbeln und Geräten stellt dies jedoch kein Pro-
blem dar. Im Jahr 2000 haben sich die Anbieter beider Masssysteme
in einem Verband, dem Küchen-Verband Schweiz KVS, zusammenge-
funden.
mit dem Computer

SMS-Norm EURO-Norm
Visualisierung

Lehrmittel für die Grundausbildung an der

Hauptmasse 275 300


«Schreiner Fachzeichnen»

550 450
600
Berufsfachschule
Lichtplanung

Nebenmasse 400 400


450
500 500
600
900 900

Sechsteleinteilung ja nein
Ausstattung

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Geschichte
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Schreiner Fachzeichnen

SMS - Norm 330

16/6 2032
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Die Normen
6/6 = 762
15/6 1905
Genossenschaft

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14/6 1778
13/6 1651
12/6 1524 F
11/6 1397

16/6 = 2032
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10/6 1270

4/6 = 508
E

Familienhaushalt
9/6 1143

Die Küche im
8/6 1016 D
7/6 889
6/6 762
5/6 635

6/6 = 762
4/6 508
3/6 381 C
2/6 254
1/6 127
Alle Rechte vorbehalten. Die Vervielfältigung, Aufnahme,

Datenträger (EDV, Mikrofilm usw.), auch einzelner Teile,

Planung
105
Höhe: 105 A B
Speicherung und Wiedergabe durch irgendwelche

550 275 600


Texte oder Bilder, ist untersagt.

Legende
A Installationsraum
B Sockel

Projekt Küche
C Unterschrank und Gerät
D Abdeckung
E Rückwand
F Oberbauschrank

SMS Anschlüsse

mit dem Computer


C D
Visualisierung
Lehrmittel für die Grundausbildung an der

16
15
«Schreiner Fachzeichnen»

14
13
12
11 Legende
A Backofen, Steamer
Berufsfachschule

10
!9 B Herd 6/6
Lichtplanung

!8
C Dunstabzug
!7
!6 D Beleuchtung
!5 E Kochfelder
W K
!4 F Warmwasser
!3 Kaltwasser
!2
!1
A Abwasser
!0 G Geschirrspüler
H Kühlschrank
Ausstattung

A B E F G H
Quelle: Küchen-Verband Schweiz

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Geschichte

6 KAPITEL 4.4 4 KULTUR - ARCHITEKTUR - GESTALT UNG


Schreiner Fachzeichnen

SMS Schalldämmende Montage

Ansicht B A A-A

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Die Normen

Genossenschaft

Keine Haftung für eventuelle Fehler im Inhalt


Grundregel
Jede Befestigungs- oder Berüh-
rungsstelle muss isoliert sein.

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Ein einziger nicht isolierter Punkt
schafft eine Schallbrücke und
Familienhaushalt

macht den ganzen übrigen Isolati-


Die Küche im

onsaufwand zunichte.

Quelle: Küchen-Verband Schweiz


A
B

Alle Rechte vorbehalten. Die Vervielfältigung, Aufnahme,

Datenträger (EDV, Mikrofilm usw.), auch einzelner Teile,


Planung

Detail A-A

Speicherung und Wiedergabe durch irgendwelche


Wandanschluss Oberbau Schweizer Norm

Texte oder Bilder, ist untersagt.


Projekt Küche

Cuvette
Gummi-Tülle
Gummi-Tülle Gummi-Unterlage 4mm, 45° Shore A
Gummi-Dübel
mit dem Computer

Wandanschluss Arbeitsplatte Anschlagdämpfer Silikon 28° Shore A


Visualisierung

Glasverkleidung
Lehrmittel für die Grundausbildung an der

Dauerelastische Fuge mit PE-Rundschnur


«Schreiner Fachzeichnen»

Granit
Gummi-Unterlage
Berufsfachschule

Mauer
PE-Kantenband 4mm, 45° Shore A
Lichtplanung

Füsse Euro-Norm

PE-Kantenband Stellfuss
Ausstattung

Gummi-Band 4mm, 45° Shore


Gummi-Rondellen 4mm, 45° Shore A
Plättli

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