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Dr.-Ing. Jürgen Ruge (Auth.) - Handbuch Der Schweißtechnik - Band I - Werkstoffe (1991, Springer-Verlag Berlin Heidelberg)
Dr.-Ing. Jürgen Ruge (Auth.) - Handbuch Der Schweißtechnik - Band I - Werkstoffe (1991, Springer-Verlag Berlin Heidelberg)
Ruge
Handbuch
der Schweißtechnik
Dritte, neubearbeitete und erweiterte Auflage
Band 1: Werkstoffe
Springer-Verlag
Berlin Heidelberg NewYork
London Paris Tokyo
Hang Kong Barcelona Budapest
Dr.-Ing. Jiirgen Ruge
Universitătsprofessor, ehem. Direktor
des Instituts fiir SchweiBtechnik
und Werkstofftechnologie der TU Braunschweig
Ruge, Jiirgen:
Handbuch der SchweiBtechnik/J. Ruge.
Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokyo: Springer 1991
Bd. 1: Werkstoffe. Dritte, neubearb. u. erw. Aullage
ISBN 978-3-642-86974-7
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1991
Softcover reprint ofthe hardcover 3rd edition 1991
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Aktualităt iibernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls fiir die eigenen Arbeiten die vollstăndigen Vorschriften oder
Richtlinien in der jeweils giiltigen Fassung hinzuzuziehen.
Satz: Macmillan, Indien
Die Uberarbeitung der zweiten Auftage bot Gelegenheit, den Stoff noch etwas
iibersichtlicher zu gliedern, ihn soweit erforderlich zu erganzen und auf den
neuesten Stand zu bringen. Erganzungen betreffen insbesondere die Anwendung
bruchmechanischer Methoden auf SchweiBverbindungen, Reaktionen zwischen
Gasen und SchweiBgut und deren Auswirkung auf die Werkstoffeigenschaften, die
SchweiBnahtnachbehandlung, die Wirkung von Begleitelementen auf das Ver-
halten von StahlschweiBgiitern, das SchweiBen der mikrolegierten Feinkorn- und
der niedriglegierten Kessel-, Rohr- und druckwasserstoffbestandigen Stahle. Auch
der Abschnitt iiber das SchweiBen der Eisen-GuBwerkstoffe wurde griindlich
iiberarbeitet. Entsprechendes gilt fiir die Nichteisenmetalle und - in geringerem
MaBe - die Kunststoffe. Das Gesamtkonzept hat sich bewahrt und blieb daher
unverandert.
Die Abfassung eines Handbuches der SchweiBtechnik ist in gewissem Sinne ein
Wagnis. Es handeIt sich um ein so breites und komplexes Gebiet, das sich zudem in
stăndiger Entwicklung und Expansion befindet, daB man aus verschiedenen
Griinden im Zweifel iiber die ZweckmăBigkeit eines solchen Vorhabens sein kann.
Aufgabe eines Handbuchs ist ganz allgemein eine moglichst umfassende Informa-
tion iiber ein bestimmtes Fachgebiet. Hier liegt bereits insofem eine Schwierigkeit,
als die SchweiBtechnik Anleihen bei zahlreichen Fachgebieten macht und es nicht
der Sinn eines schweiBtechnischen Handbuches sein kann, auch die Nachbarge-
biete handbuchartig zu erfassen. Andererseits existiert vielfach der Wunsch, sich an
einer Stelle konzentriert iiber das Gesamtspektrum des Gebietes SchweiBtechnik
informieren zu konnen. Man muBte sich daher um einen KompromiB bemiihen,
wofiir der Autor um Verstăndnis bittet. Die erste nunmehr vorliegende Auftage
stelIt einen Versuch dar. Der eine oder andere Gegenstand mag zu ausfiihrlich,
andere Punkte mogen nicht eingehend genug behandelt worden sein. Fiir Vor-
schlăge in dieser Richtung, die in einer spăteren Auftage beriicksichtigt werden
konnten, wăre ich dankbar.
Das Buch behandelt Werkstoff-, Verfahrens- und Fertigungsfragen. Auf die
Aufzăhlung verfahrensabhăngiger SchweiBdaten (SchweiBparameter) wurde ver-
zichtet, zumal sie an anderer StelIe leicht zu finden sind. Moglichst vieIe Angaben
sind mit Literaturzitaten belegt worden, um dem Interessenten das Auffinden
ergănzender Einzelheiten zu erleichtem. Andererseits war es nicht moglich, eine
auch nur annăhemd vollstăndige Bibliographie der SchweiBtechnik zu erstelIen,
weil dies den gesteckten Rahmen unzulăssig iiberschritten hătte und fUr das
angestrebte Ziei eines informativen Handbuchs auch nicht erforderlich war.
Das Handbuch wendet sich, obwohl es der Anlage nach kein Lehrbuch ist, auch
an Studenten des Maschinenbaus, der Verfahrenstechnik und des Bauingenieur-
wesens, die sich einen Uberlick iiber die Fiigetechnik - nicht losbare Verbindungen
- verschaffen wolIen. Es solI aber vor allem dem in Betrieb, Entwicklung und
Forschung stehenden Ingenieur eine Hilfe sein.
3 Unlegierte Stăhle . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.1 Erschmelzungs- und VergieBungsart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.1.1 Erschmelzungsart.................................. 64
3.1.2 VergieBungsart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
3.1.2.1 Unberuhigtes VergieBen (U) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
3.1.2.2 Halbberuhigte Stăhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
3.1.2.3 Beruhigtes VergieBen (R) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
3.1.2.4 Stark beruhigtes VergieBen (RR) . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Inhaltsverzeichnis IX
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 322
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 343
Inhaltsiibersichten
Werkstoff
Schweineignung
1 Dieser Text stimmt mit der ISO 581 und mit Euronorm EN 45-19'74 sinngemăB iiberein.
2 1 Begriff der SchweiBbarkeit
1.1.1 Schwei8eignung
1.1.2 SchweiBsicherheit
1.1.3 Schwei8moglichkeit
1.2 Einflu8gro8en
Die SchweiBbarkeit der metallischen Werkstoffe hăngt von einer Reihe von Fakto-
ren ab, die in erster Linie, aber nicht ausschlieBlich, mit den Eigenschaften des
Werkstoffs zusammenhăngen, d. h. mit seiner chemischen Zusammensetzung und
seinen mechanischen Giitewerten, mit der Gefiigeausbildung, der Emptindlichkeit
gegeniiber aufgenommenen Gasen, der Oxidationsneigung, der Korrosionsemp-
tindlichkeit, mit dem Verhalten bei hoheren Temperaturen oder bei rascher
Erwărmung bzw. Abkiihlung, mit dem Umwandlungsverhalten (Aufhărtung,
Ausscheidungshărtung), dem Werkstoffzustand (losungsgegliiht, ausgehărtet, kalt-
verformt) usw.
Auch bei den nichtmetallischen Werkstoffen, insbesondere den Kunststoffen,
spielen die Werkstoffeigenschaften (Thermoplaste, Duroplaste) eine entscheidende
Rolle.
Weiterhin wird die SchweiBbarkeit auch durch den Oberflăchenzustand, das
angewendete SchweiBverfahren, den Eigenspannungszustand und die konstruktive
Ausbildung beeinfluBt.
1.2.2 Fertigungsbedingungen
Durch Zunder- oder sonstige Fremdschichten auf der Oberflache (01, Schmutz,
ungeeignete Fertigungsanstriche) wird die SchweiBbarkeit merklich beeinfluBt
(z. B. Poren beim SchmelzschweiBen, verstarktes Anlegieren der Elektroden und
verringerte Festigkeit beim WiderstandspunktschweiBen).
Beim KaltpreBschweiBen verhindem schon geringste Verunreinigungen
(Beriihrung der gereinigten Oberflache mit der Hand) die Herstellung einer Verbin-
dung. Ohne Beseitigung der festhaftenden Oxidschicht hohen Schmelzpunktes ist
auch bei Aluminium und seinen Legierungen eine SchweiBung nicht m6glich.
A.hnliches giIt fiir zahlreiche andere metallische Werkstoffe.
Eine einwandfreie Nahtvorbereitung und gute Zuganglichkeit sind Vorausset-
zungen fiir die Erzeugung von Verbindungen hoher Giite, SchweiBfolge und
Nahtaufbau wirken sich auf die entstehenden Eigenspannungen aus. Nahtfehler
k6nnen die statische und vor allem die dynamische Festigkeit der SchweiBkon-
struktion herabsetzen.
Die Energiezufuhr ist bei den verschiedenen SchweiBverfahren unterschiedlich.
Sie beeinfluBt Gasaufnahme, Aufhartungsneigung und Eigenspannungen.
Warmearme Verfahren gestatten unter Umstanden die Verbindung ungleichartiger
Werkstoffe (z. B. Kupfer und Aluminium beim KaltpreBschweiBen). AuBerdem
wird durch H6he und Dauer der Temperaturbeeinflussung die Bildung neuer
Phasen (z. B. Cr-Karbide bei metastabilem Austenit) gesteuert.
Werkstoffe, die mit bestimmten Verfahren nicht oder kaum geschweiBt werden
k6nnen (z. B. Kupferbleche oberhalb 1 mm Wanddicke mittels Wider-
standspunktschweiBen oder Beryllium mittels offenen LichtbogenschweiBens),
k6nnen mit anderen Verfahren einwandfrei verbunden werden.
Zuweilen laBt sich zwar die Verbindung riBfrei herstellen, ihre Bewahrung unter
Betriebsbeanspruchungen kann jedoch nur durch eine Warmebehandlung sicher-
gestellt werden.
1.3 Gewiihrleistung 5
Zur Wărmebehandlung ist dabei auch das Vorwărmen zu rechnen, durch das
die Abkiihlungsgeschwindigkeit herabgesetzt oder der SchweiBvorgang in Gebiete
guter Verformbarkeit des Werkstoffes verlagert werden sol1; ferner das Losungs-
gliihen, wenn etwa ein SchweiBen im ausgehărteten Zustand nicht riBfrei moglich
ist; das Spannungsarmgliihen sowie ein kontrolliertes Uberlasten bei Raumtempe-
ratur, um Eigenspannungen abzubauen, u. U. auch um die meta11urgischen Eigen-
schaften zu verbessern; das Normalgliihen, um bei Stahl oder StahlguB eine
Gefiigeverfeinerung zu erreichen oder schlieBlich ein nachtrăgliches Vergiiten bzw.
Aushărten.
In Einzelfă11enlassen sich die Eigenschaften der Verbindung durch Warm-
hămmern (Kupfer) oder Kalthămmern (KaltschweiBen von GuBeisen) verbessern.
1.3 Gewăhrleistung
Werks- allgemeine
bescheinigung Kenntnisse iiber
die Fertigung
und allgemeine
Aufschreibungen,
Werkszeugnis Lieferbedin- laufende Be-
herstellendes oder verarbeitendes gungen nach triebsaufschrei-
Werk Angaben des bungen
Bestellersa
Werkspriif- an der Lieferung
zeugnis oder der vor-
gesehenen Priif-
einheit erhaItene
Priifergebnisse
Abnahmepriif- amtIicher oder amtliche Vor-
zeugnis A amtlich an- schriften
erkannter Sach-
verstăndiger,
Abnahmepriif- von der Fer- Werkssach- Lieferbedin- an der Lieferung
zeugnis B tigung un- verstăndiger gungen nach oder der vor-
abhiingiger Angaben des gesehenen Priif-
Sach- Bestellersa einheit erhaltene
verstăndiger Priifergebnisse
Abnahmepriif- vom Besteller Lieferbedin-
zeugnis C beauftragter gungen nach
Sachverstăndiger Angaben des
Bestellers
Abnahmepriif-
protokoll A wkA~}
priifzeugnis A
zusătzliche
Unterschrift
wie Abnahme
priifzeugnis A
wie Abnahme-
priifzeugnis A
Abnahmepriif- wie Abnahme- des Werkssach- wie Abnahme- wie Abnahme-
protokoll C priifzeugnis C verstăndigen priifzeugnis C priifzeugnisC
1.3.2.1 Werksbescbeinigungen
Sie bestătigen in Form eines Textes (ohne Zahlenergebnis) die Einhaltung von
Bestellvorschriften. Ausgefertigt werden sie vom Herstellerwerk. Der Werkstofftyp,
z. B. RSt 37-2 oder AIMg 3 Si F 26, sollte aus der Kennzeichnung der Halbzeuge
ersichtlich sein.
1.3.2.2 Werkszeugnisse
Sie enthalten die Ergebnisse der in der Bestellung vorgeschriebenen Priifungen, fiir
welche die laufenden Betriebsaufzeichnungen als Unterlagen dienen; eine Priifung
1.4 Priifung der SchweiBbarkeit 7
1.3.2.3 Abnahmezeugnisse
Sie enthalten die Ergebnisse von Priifungen, die an der Lieferung selbst durch-
gefiihrt worden sind, und zwar:
a) nach amtlichen Vorschriften durch amtlich anerkannte Sachverstăndige,
b) soweit nach amtlichen Vorschriften zulăssig oder in Lieferbedingungen verein-
bart durch das Herstellerwerk, sofern die Priifungen durch einen von den
beteiligten Fertigungsbetrieben unabhăngigen Sachverstăndigen durchgefiihrt
werden (Werksabnahmezeugnis),
c) nach Lieferbedingungen des Bestellers durch vom Besteller beauftragte Sach-
verstăndige.
1.3.3 Beanstandungen
Uber die Moglichkeiten von Beanstandungen ist Năheres in den jeweiligen Werk-
stoffnormen niedergelegt. Man hat dabei fiir die Lieferung von Erzeugnissen aus
Stahl folgende Formulierung gewăhlt:
"ĂuBere und innere Fehler diirfen nur dann beanstandet werden, wenn sie eine
der Stahlsorte und Erzeugnisform angemessene Verarbeitung und Verwendung
mehr als unerheblich beeintrăchtigen.
Der Besteller muB dem Lieferwerk Gelegenheit geben, sich von der Berechti-
gung der Beanstandungen zu iiberzeugen, soweit moglich durch Vorlegen des
beanstandeten und von Belegstiicken des angelieferten Werkstiickes."
Der Begriff "mehr als unerheblich beeintrăchtigen" muB von FalI zu FalI, also
individuell, geklărt werden.
Die Einschrănkung "soweit moglich" im zweiten Absatz dieser Formulierung
ist so zu verstehen, daB eine uneingeschrănkte Vorlagepfticht den Besteller unzu-
mutbar belasten konnte und Fălle denkbar sind, in denen die Vorlage objektiv oder
subjektiv unmoglich ist oder in denen dem Besteller die Vorlage deshalb nicht
zugemutet werden kann, weil sie Aufwendungen erfordern wiirde, die in keinem
verniinftigen Verhăltnis mehr zu dem durch die Beanstandung angestrebten wirt-
schaftlichen Erfolg stehen [D 2].
Aus den Abschnitten 1.1 und 1.2 ging bereits hervor, daB die SchweiBbarkeit nicht
wie etwa die Festigkeitseigenschaften eine reine Werkstoffeigenschaft ist, die sich in
8 1 Begriff der SchweiBbarkeit
Die Hărtbarkeit spielt nur bei Stahl und Stahllegierungen eine Rolle. Die
Hărtbarkeitspriifung allein IăBt eine giiltige Aussage iiber die voraussichtliche
Bewăhrung des geschweiBten Stahles im Bauwerk nicht zu, da sich eine Reihe von
Einfliissen metallurgischer Natur dadurch nicht erfassen IăBt und die Hărtbarkeit
einen zwar wichtigen aber nicht allein dominierenden Faktor bei der Beurteilung
der SchweiBbarkeit darstellt. So sind z. B. auch Alterungs- und Sprodbruchneigung
von Bedeutung.
Chemische Analyse
Aus der Zusammensetzung des Grundwerkstoffes kann ein ungefăhrer SchluB auf
die Neigung zur Aufhărtung gezogen werden. Bei niedriglegierten Stăhlen zieht
man hierzu vielfach das sog. Kohlenstoffaquivalent [D 3] und das Zeit-Tempe-
ratur-Umwandlungs-(ZTU-)Schaubild heran.
M etallographische U ntersuchung
Die metallographische Priifung einer geschweiBten Probe ermoglicht die Bestim-
mung von Art und Breite der gefahrdeten Ubergangszone. Einen SchluB auf die
SchweiBbarkeit IăBt auch sie nur in begrenztem AusmaB zu.
Hărteprujung
Nach einer Empfehlung des International Institute ofWelding (IIW) soll die Hărte
in der wărmebeeinfluBten Zone (WEZ) 350 HV nicht iibersteigen. Dieser Wert
kann nur als Anhalts-, nicht als Absolutwert angesehen werden, weil die Verfor-
mungsfăhigkeit verschiedener Stăhle bei gleicher Hărte unterschiedIich sein kann.
Es ist bei guter Verformungsfăhigkeit also moglich, den Wert von 350 HV zu
iiberschreiten.
Hărtbarkeitsprujung nach Jominy [J 1]
Ein Rundstab von 25 mm Durchmesser und 100 mm Lănge wird aur Hărtetempe
ratur gebracht und an einer Stirnflăche bis zum volligen Erkalten abgeschreckt
1.4 Priifung der SchweiBbarkeit 9
440
Steigh6he
des freien 400 1\"
Wasserstrahls
360 \
~ 320 \ ~
t'"
;g 280 \ \
\
"\. "-
"r--. -
240
"- ~ """
200
-,....
160
O 12 16 20 24 mm 32
Abstand von der Sti'rnflăche
Dild 1.2. Hărtbarkeitspriifung nach Dild 1.3. Hărtbarkeitskurven fiir zwei Stăhle etwa
Jominy g1eicher Zusammensetzung. Stabl A mit Alumi-
nium beruhigt
(Bild 1.2). Entlang einer Mantellinie wird dann die Hărte bestimmt, wobei die
Kurve des Hărteverlaufes ein MaB fiir das Durchhărtevermogen des betreffenden
Stahles darstellt. Zwei derartige Kurven sind in Bild 1.3 [F 1] wiedergegeben.
Kurvenzug A zeigt den Hărteverlauf eines wenig aufhărtenden, mit Aluminium
beruhigten StahIes, Kurve B den eines trotz etwa gleichem KohIenstoffgehalt
wesentlich stărker aufhărtenden StahIes, der nicht mit Aluminium beruhigt wurde.
Je rascher die Hărteverlaufskurve absinkt, desto weniger neigt demnach der
unters1.Jchte Werkstoff zur Aufhărtung.
Das ZTU-Diagramm
Zur Deutung von UmwandIungsvorgăngen werden vielfach die ZTU-Schaubilder
(ZTU = Zeit-Temperatur-UmwandIung) herangezogen. Sind das ZTU-Schaubild
fiir den betrachteten StahI und die beim SchweiBen vorliegenden AbkiihIungsver-
hăItnisse bekannt, so kann man eine Aussage iiber das nach der AbkiihIung vor-
liegende Gefiige machen [A 1, MI, NI, W 1]. Hierfiir eignen sich am besten
ZTU-Schaubilder, denen ăhnliche TemperaturzykIen zugrunde liegen, wie sie beim
10 1 Begriff der SchweiBbarkeit
Die Alterungsempfindlichkeit der Stăhle ist abhăngig von der Art ihrer Erzeugung,
insbesondere der Denitrierung und Desoxidation.
Die Alterungsempfindlichkeit wird fast ausschlieBlich durch den Kerbschlag-
biegeversuch an kiinstlich gealterten Proben gepriift. Ein MaB fiir die Alte-
rungsempfindlichkeit ist dabei die Verlagerung der Ubergangstemperatur (vgl.
Abschn. 1.4.3) zu hoheren Temperaturen hin. Unter Ubergangstemperatur versteht
man diejenige Temperatur, bei der die im Kerbschlagbiegeversuch aufgenommene
Arbeit von der Hochlage in die Tieflage iibergeht (Bild 1.4). Dabei ist jedoch zu
beriicksichtigen, daB die Ubergangstemperatur von Probenformen und Bela-
stungsgeschwindigkeit abhăngig ist. Um fiir diesen Ubergang einen definierten
Zahlenwert zu erhalten, wăhlt man diejenige Temperatur als Ubergangstempe-
ratur, bei der ein bestimmter, in Vereinbarungen festzulegender Wert der Kerb-
schlagarbeit erreicht wird, z. B. 27 oder 47 J.
125
I 1
J normalgeglUht ~
~ 100
/
/ !gealtert
/
.J / Bild 1.4. Kerbschlagzăhigkeit im normalisierten
O
tUn fUg und im gealterten Zustand in Abhăngigkeit von
-80 -60 -40 -20 20 40 60 'C 80 der Temperatur (schematisch). Ubergangstempe-
Temperatur T ratur, z. B. fiir Av = 47 J
Die Sprodbruchempfindlichkeit spielt eine Rolle nur bei unlegiertem und niedrigle-
giertem Stahl,nicht dagegen bei hochlegierten Stăhlen oder Nichteisenmetallen.
o
~v
5
Rundkerb/
/
I AY1 Werkstoff 2
r-- Spilzkerb
5
o / / Ay! Werksloff 1
5- V V
tu. tu,
o
-80 -60 -40 -20 20 40 60'C 80
Temperatur T 20'C Temperotur T
Der Drop-Weight-Test
Im amerikanischen Drop-Weight-Test (Bild 1.7b) wird als Ubergangstemperatur
diejenige definiert, bei welcher die Proben nach einer Biegung um 5°brechen. Die
Ubergangstemperatur wird auch mit NDT (Nil Ductility Temperature) bezeichnet.
12 1 Begriff der SchweiBbarkeit
fE:a~
DVM - Probe
=~,-L-I"-----,?;cJ ~
150 -Rund kerb-Probe
I=O,OS'(Zmm); Q=O,039'(lmm); d~314"
! '"
';, 55===:j 1!P-
45~~ ~ c, Lehigh - Probe
150 -Sp itzkerb-Probe
r---------
~I· 553~
S~"l2"--------I
~', q~~11~
1------ 7"------<
1= O,OS'(l,27mm); q = O,Ol'(O,ZSmm); d- Plottendicke
Probenform
c
rs
I
d Van-der-Veen - Probe
Auflagerung
b Drop - Weight - Test
r-~----~~----~~
+- ..~~r Versuchs
R4 -
Nut tur, ~.- plotte
SchweiOroupe
e Kommerell- Probe f
a Kerbzugprobe
1 - - - - - - 5" - - - - - - - - 1
~ 45'
c, Zugprobe mit Ltingsschweinroupe und Querkerb
@
C2
@
0,625'
I, ,t: : ~::::: ):?g
dLLLL Săgeschnitt 3A6'
Zugspannung
0.75"
b3 quergekerbte Zugprobe nach Klier - Wagner - Gensamer d RobertsQn- Probe, Normalform
Kerbbiegeprobe
Diese Gruppe von Priifverfahren ist von der Priiftechnik her dem Kerbschlagbiege-
versuch ăhnlich. Die Last wird jedoch quasi-statisch aufgebracht. Bekannte
PrUfkorper dieser Gruppe sind die Kinzel- und Lehighprobe (Bild 1.7c), d. h.
Proben mit einer gekerbten LăngsschweiBnaht, bzw. die Van-der-Veen-Probe
(Bild 1.7 d), eine Probe mit groBen Abmessungen und Kerbe ohne Naht.
PriifgroBen sind Biegewinkel, Querkontraktion und Btuchaussehen.
Robertsonprobe
Die zwischen zwei Blechen eingeschweiBte Probe wird bei A erwărmt, bei B gekiihlt
und auf Zug beansprucht (Bild 1.8d). Wird die Probe an der Stelle B mit einem
Schlagbolzen angeschlagen, so entsteht, vom Săgeschnitt ausgehend, ein RiB. Die
Temperatur des Punktes, bei dem dieser RiB zum Stillstand kommt, wird gemessen
(RiBauffangtemperatur oder CAT = Crack Arrest Temperature). Da mit unter-
schiedlicher statischer Zugbeanspruchung gearbeitet wird, erhălt man so eine
Kurve der Zugspannungen in Abhăngigkeit von den Temperaturen, bei denen ein
eingeleiteter RiB gestoppt wird. Legt man den AnriB in die WărmeeinftuBzone oder
in das SchweiBgut, so kann die Methode auch zum Priifen von SchweiBverbindun-
gen herangezogen werden [D 4]. Anstelle des Temperaturgradienten kann auch
1.4 Priifung der SchweiBbarkeit 15
eine von Versuch zu Versuch wechselnde, aber jeweils iiber die Probe konstante
Temperatur verwendet werden (isothermer Robertson-Test).
CTS-Test
Vielfach wird hierfiir die Reeveprobe [R 4] oder der CTS-Versuch (Controlled
Thermal Severity Test) [C 1] verwendet (Bild 1.9). PriifgroBe ist dabei die
RiBbildung in Kehlnăhten bzw. in der WEZ. Die RiBsuche erfolgt nach sorg-
faltigem Trennen, Schleifen und Atzen der Probe mit dem Auge (Mikroskop) oder
magnetisch. Anwendung des CTS-Tests zur Abschătzung der SchweiBbarkeit, siehe
Abschnitt 4.4.
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~----~------~~--~
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b und I ~ 0.5~ .. 2.0"
I ~TestPlatte
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Grundplatte
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Gr n -$ elllu~g~
Implant-Test [D 5, E 1, G 2, N 2]
Bei diesem Test wird Stahl auf seine KaltriBneigung hin untersucht. Die Priifung
besteht darin, daB ein zylindrischer Korper von 8 bis 10 mm 0 mit einer scharfen
Umfangskerbe in die Bohrung eines Bleches so eingefiihrt wird, daB das Ende des
Bolzens mit der Blechobertlăche abschlieBt, Bild l.10a. Eine Auftragsstrichraupe
wird iiber Blech und Bolzen gelegt und der Bolzen statisch belastet, Bild l.10b. Da
die Kerbe so gelegt wird, daB sie im kritischen Bereich der WEZ liegt, wird der
Werkstoff in Abhăngigkeit vom SchweiBverfahren auf seine RiBneigung hin
gepriift.
Bestimmt wird der Zusammenhang zwischen der im Implantversuch er-
mittelten RiBspannung und der Stahlzusammensetzung, den SchweiBbedingungen
und dem Wasserstoffgehalt, Bild l.10c und d [K 4]. Gefordert wird, daB die
RiBspannung einen bestimmten Mindestwert erreicht, z. B.
16 1 Begriff der SchweiBbarkeit
a b
700
Nmm-1
600 II 200'[~
I
-
1 .........
~500
"~ t:-....
! ""1'-,
f'--.. ~ 1'-,
~
cn
<=
t--. r-o-.. 175
- -
400 p.. r-- ro -....... 150
~ 300 ~ 13 CrMa 44
19 Mn5-
b>.... 100 r-----
J--.-, 1-"--t--
%200 t--t--" I
.§
r--J
1-
22 Ni MaCr37
100 t---O =14,8 kJ cm- 1 ~ 22'C
22 NiMaCr3 7
oc I I d I I I
1 , 5 6 7 8 9 10 20 mi 40 1 2 J , 5 6 7 8 9 10 20 mi 40
diffusibler Wasserstattgehalt HDM /l00g
Niblink-Test [B 1]
Bei diesem Test wird SchweiBgut auf seine Sprodbruchanfălligkeit hin untersucht.
Dazu werden Streifen aus einem stumpfgeschweiBten BIech, die mit einer scharfen
Kerbe in der Mitte der SchweiBnaht versehen sind, durch ein Fallgewicht defi-
nierter Masse einer Drei-Punkt-Biegebeanspruchung ăhnlich dem KerbschIagbie-
geversuch ausgesetzt. Die Fallhohe des Gewichts wird bis zum Bruch der Probe
gesteigert. Nach jeder Belastung wird unter Zugrundelegung des COD-Konzeptes
(vgl. Abschn. 1.5) die GroBe der plastischen Verformung bestimmt. Sie dient beim
Brechen der Probe ais MaB fUr die Duktilităt des Werkstoffes.
1.4 Priifung der SchweiBbarkeit 17
Tekken-Test [C 2]
Der Tekkentest gehOrt wie der CTS-Test zu den sich selbst beanspruchenden
Priifverfahren, bei denen keine ăuBere Last wirksam ist.
Die Priifung wird vorzugsweise fiir die Abschătzung der RiBempfindlichkeit
von unlegierten und niedriglegierten Stăh1en und deren SchweiBgut bei Gefahr
verzogerter RiBbildung unter der Einwirkung von Wasserstoff verwendet. Zwei
Bleche 200 x 75 x 20 ... 30 mm werden mit Y-Naht vorbereitet, stumpf gestoBen
und von beiden Seiten auf je 60 mm Lănge volltragend verschweiBt, so daB ein
mittlerer Priifbereich von 80 mm Lănge unverschweiBt bleibt. Die eigentliche
Priifnaht ist dann in diesen Bereich einzubringen, wobei der Steg der Y-Naht zur
Erzielung einer entsprechenden Kerbwirkung nicht durchgeschweiBt wird. Nach
Auslagerung iiber 48 h wird die Oberflăche auf Risse iiberpriift und aus den
gefundenen RiBlăngen L f der OberftăchenriBkoeffizient
Cf = I:.L f .100%
L
bestimmt (L Testnaht1ănge). Nach dem Brechen der Probe lăBt sich in gleicher
Weise der WurzelriBkoeffizient
CR = I:.L R .100%
L
und aus Querschnitten iiber die Hohe des Wurzelanrisses Hc der Querschnitts-
riBkoeffizient
Hc
Cq =-·100%
H
bestimmen (H kleinste Dicke des SchweiBgutes).
18 1 Begriff der SchweiBbarkeit
Unter Zugrundelegung der Uberlegungen der Bruchmechanik wird eine Zug- oder
Biegeprobe (Bild 1.11) zur Bestimmung der RiBzăhigkeit K 1c verwendet. Sie enthălt
einen scharfen Kerb, an dessen Ende durch schwingende Beanspruchung im
Zugschwellbereich ein ErmiidungsriB erzeugt wird. Der Radius dieses Ermiidungs-
risses ist sehr scharf und kleiner als 0,025 mm. Er entspricht damit einem im Betrieb
eines Bauteils zu erwartenden AnriB. Die Voraussetzung eines ebenen Dehnungs-
zustandes (EDZ) wird dadurch angenăhert, daB Probenbreite b und Gesam-
triBlănge adie F orderung
, -, ( -
ab>25' KIC
R -
)2 (1.1)
pO,2
~------s------~
1,25W 1---------4.2W--------..J
Probenbreite B Probenh5he W"2B±O.25 Prabenbreite B Auflagerabstand S"4W
Gesamtrimănge o"IO.50±O.05IW Probenh6he W"2B±O.05 GesamtriOlănge o"IO.50±O.05IW
a b
Prabenkante
l"!O.50±O.05JW fur Biegepraben
mit GesamtriOliinge o"l
H0.75±O.05IW fur Zugpraben
- I
Chevran -Kerb
bK Kerbbreite
d lănge des Schwingungs-
Beispiele
gerader Kerb SchlOssellachkerb
*beim Chevron-Kerb:
lănge des Schwingungs-
mit GesamtriOlănge o"IO.50±O.05IW anrisses*(mind.5% anrisses aunerhalb der
van 1 ader mind. 1.3mml mechanischen Kerbbear-
c beitung
Bild l.l1a-c., Proben zur Ermittlung der RiBzăhigkeit K.c. a Compact-Tension (CT-)Probe oder
(WOL)-Zugprobe; b Dreipunkt-Biegeprobe (SENB-Probe), zulăssige MaBabweichungen in mm;
e Kerbformen mit DaueranriB
1.4 Priifung der SchweiBbarkeit 19
Kroft
A A
3
Rinoufweitung
a c
Bild 1.12. Grundsiitzliche Arten von Kraft-RiBaufweitungs-Kurven (Anmerkung: Steigung OP, wegen
besserer Ubersichtlichkeit nicht maBstabgetreu)
Anschmelzversuch
Beim Anschmelzversuch und der Focke-WultT-Probe (Bild 1.13) wird das zu
priifende Blech mit der Flamme obertlăchlich angeschmolzen. Die Probe gilt als
bestanden, wenn auf der Blechriickseite keine Risse entstehen [E 2]. Ein Nachteil
dieses Verfahrens besteht in der Abhăngigkeit des Priifverfahrens von der Brenner-
fUhrung. Es ist nur auf diinne Bleche «2 mm Wanddicke) anwendbar.
Einspannversuch
Im Einspannversuch nach Bild 1.14 wird die RiBneigung bei der Stumpfschwei-
Bung von Blechen unter dem EintluB von Reaktionsspannungen untersucht. Im
Laufe der Zeit wurde eine ganze Reihe von Einspannvorrichtungen fUr diesen
Sechskantmutter
mind. M1Z DIN 934
Spannplatte
Probe
Grundk6rper
Zweck entwickelt [B 2, M 2]. Die Methode eignet sich sowohl zum Priifen diinner
Stahlbleche als auch fUr die Priifung von Nichteisenmetallen.
Im instrumentierten Einspannversuch [H 2, H 3] IăBt sich der zeitliche Verlauf
der Reaktionskrăfte erfassen und das RiBgeschehen in Abhăngigkeit von Tempe-
ratur und GefUgezustand beobachten.
Bild 1.15. u. b. Varestraint-Test.. Mit Verformung quer zur Naht; b mit Verformung in Nahtrichtung
Murex-Test [J 2]
Eine Kehlnaht wird zwischen zwei Blechstreifen 75 x 50 x 12 mm angeordnet, die
fest eingespannt sind. 5 Sekunden nach Erloschen des Lichtbogens wird einer der
beiden Blechstreifen um 30 gebogen (Pfeilrichtung in Bild 1.16), wobei unter-
0
I
/ /
______ -1//
\~------~ DUd 1.16. Murex-Test
PRV-Test
Der programmierte VerformungsriBtest ermoglicht die Ermittlung der RiBsicher-
heit von SchweiBzusatzwerkstoffen mit hoher quantitativer Aussagekraft. Dabei
wird das zu priifende SchweiBgut wăhrend des Aufbringens auf eine Flachzugpro-
be nach einem vorgegebenen Dehngeschwindigkeitsprogramm verformt. Der Test
wird auf einer horizontalen Zugpriifmaschine durchgefiihrt [P 1].
. 100'In
_T,.:..:N:...F_-_T,.:..:NZ::.:,..:..:A 0/
/0 •
TNF
Heijl-DeJormationsrate- Versuch (HDR-Versuch) [D 18]
Das zu untersuchende SchweiBgut wird wăhrend des SchweiBens durch eine
kontrollierte und reproduzierbare Zugverformung quer zur SchweiBnaht bean-
sprucht [S 14]. Die Verformungsgeschwindigkeit, bei der zum ersten Mal ein
MakroriB zu beobachten ist, wird als "kritische Verformungsgeschwindigkeit"
bezeichnet.
x
fi
Die RiBspitze sei mit einem Radius e ausgerundet. Die RiBausbreitung wird als
zweidimensionaler Vorgang betrachtet, sie erfoIgt in x-Richtung. In RiBmitte ist
x = O. Man kann drei verschiedene Arten der Werkstofftrennung unterscheiden
(Bild 1.18).
Theoretische Trennspannung
In Bild 1.19 sei ao der Gieichgewichtszustand zwischen zwei Atomen A und B. SolI
der Abstand zwischen ihnen auf a> ao vergroBert werden, so ist eine ăuBere
Spannung (1 hierfiir erforderlich, die bis zum Erreichen der theoretischen Festigkeit
(1e zunimmt, bei der die Bindung zerstort wird. Eine weitere Verschiebung der
Atome kann dann bei abnehmender Spannung erfolgen. Die (1-a-Kurve IăBt sich
24 1 Begriff der SchweiBbarkeit
Spannung (j
a ~ ac 2nx/A . (1.7)
Gilt fUr diese kleinen Verschiebungen das Hookesche Gesetz, ist
a = E·f. = E.x/a o (1.8)
und
ac = a A/2nx = EA/2na o . (1.9)
Die Oberflachenenergie y ist als die Arbeit definiert, die zur Schaffung einer
neuen Oberflache durch die Zerstărung der atomaren Bindung aufgebracht wird.
Diese Arbeit ist gleich der Flache unter der a-a-Kurve von Bild 1.19 und somit
),/2 (2nx) A 2nxl)./2
2ys = ~ acsin T dx = -ac2n cosT o ' (1.10)
2ys = Aac/n .
Mit Gl. (1.9) wird dann
ac = fEi.. (1.11)
'-1-;;;;
Fiir E = 21.10 6 Ncm- 2
ao = 3· 10 - 8 cm ,
Ys= 1O- 2 Ncm- 1
ergibt sich fiir Stahl ac ~ E/8. Im allgemeinen geht man von einem Wert
ac = E/I0
aus. Die tatsachlich beobachtete Festigkeit in Metallen ist um etwa eine
GroBenordnung kleiner, was in erster Linie auf das Vorhandensein von atomaren
1.5 Aussagen der Bruchmechanik 25
Fehlstellen und deren Auswirkung auf den Bruchvorgang (Wanderung von Verset-
zungen) zuriickzufUhren ist. Bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen durch
Einlagerung von Haarkristallen (Whiskern) macht man sich jedoch die Tatsache
zunutze, daB deren Festigkeit der theoretischen bereits sehr nahekommt.
K=aFa (1.12)
vorgeschlagen. Die ortlichen Spannungen an Punkten im Abstand (r, (ţ)) von der
RiBspitze lassen sich dann wie folgt formulieren:
K
ax = ~'F((ţ)), (1.13)
y2nr
K
ay = ~'Fl((ţ)), (1.14)
y2nr
K
txy= ~'F2((ţ)), (1.15)
y2nr
F, F 1 und F 2 sind Winkelfunktionen.
Unmittelbar vor dem RiB ((ţ) = O) gilt
K
ax = a y = ~' (1.16)
t xy = O.
Die K-Werte konnen fiir verschiedene Kerbformen und Bauteile mit be-
grenzten Abmessungen bestimmt werden. In allen Făllen haben sie die Form
K=a'~' (1.17)
wobei der Faktor IX von Probenform und RiBgeometrie abhăngt.
Elastische Riftausbreitung
A. A. Griffith [G 4] ging davon aus, daB sich der RiB in einem sproden, vollstăndig
elastischen Festkorper dann ausbreitet, wenn die gespeicherte elastische Deh-
nungsenergie groBer als die Zunahme der Oberflăchenenergie ist und gelangt zu
der Beziehung fUr die hierfiir erforderliche Nennspannung
a= aKr = J2EY
na
. (1.18)
26 1 BegritT der SchweiBbarkeit
RijJausbreitungsgeschwindigkeit
Die RiBspitze bewegt sich mit der Geschwindigkeit Ve = da/dt. Dabei nehmen
a und h zu, d. h., Werkstoff muB senkrecht zur RiBebene verschoben werden. Die
Geschwindigkeit, mit der dieser Werkstoff bewegt wird, begrenzt die RiBaus-
breitungsgeschwindigkeit [M 4]. Diese Seitenbewegung des Werkstoffes kann als
kinetischer EinfluB betrachtet werden, so daB der sich ausbreitende RiB eine
kinetische Energie KE' eine Verformungsenergie WE und eine Oberflăchenenergie
Ws aufweist. Da die Gesamtenergie des Systems bei gleichbleibender Spannung
u konstant bleibt, ist
(1.19)
(1.20)
e WerkstotTdichte,
und fiir den ebenen Spannungszustand
WE = 1tu 2 a2/E , (1.21)
Ws = 4ays (1.22)
ergibt sich
v~ = 2E1t(1_
'Ke
Ws),
WE
V=
e
{br. @.
V-;:.rQVl-~
u.,
Ve = 0,38·vo (1.23)
R eL F1ieBgrenze,
1.5 Aussagen der Bruchmechanik 27
r F = (1 - 2v) - 2 2'
2 Kl (1.25)
nR eL
Infolge Spannungsumlagerung ist der Randabstand R der wirklichen plastischen
Zone etwa doppelt so groB (Bild 1.20).
Spannung d
\ / Spannungsverteilung in einem iirtlich nicht
V verfarmten Werkstoff (Verteilung der ela-
\ stischen Spannung fur O"y = 00)
\
\
\ tatsiichliche Spannungsverteilung
\ nach iirtlichem Flienen
K = (J J fXna eq • (1.26)
Diese Beziehung gilt nur, solange die plastische Zone klein ist gegeniiber RiBlănge
und Restquerschnittslănge (Ligament = W - a).
einen kritischen Wert G1C , der auch RiBwiderstand genannt wird, erreicht. Wenn
G1 = G1C und damit K) = K 1C (K 1C = RiBzăhigkeit), gilt
(1 - v2 ) 2 2 (1 - v2 )
G)C = E K)c = (JKr E n'a (1.28)
und
(JKr = (1.29)
28 1 Begriff der SchweiBbarkeit
Bei Belastung eines Bauteils miissen die Beanspruchungen (J < (JKr oder K < Kc
sein, um einen verformungsarmen Spr6dbruch zu vermeiden. Die Bestimmung der
RiBziihigkeit erfolgt mit Proben gemiiB 1.4.5.
Elasto-plastisches Verhalten (Fliej3bruchmechanik)
Wenn im RiBgrund mit merklichen plastischen Verformungen zu rechnen ist,
verlieren die Beziehungen der linear-elastischen Bruchmechanik ihre Giiltigkeit. In
diesem Falle kann man beim Anlegen einer Spannung an eine riBbehaftete Probe
die RijJoffnungsverschiebung COD (Crack Opening Displacement) bestimmen,
Bild 1.21. Sie wird meist mit ~ bezeichnet und an der Probenoberfliiche gemessen.
Aus ihr kann dann die Verschiebung an der RiBspitze, die der Messung nicht
zugiinglich ist, errechnet werden. Sie wird mit () = COS (Crack Opening Stretch)
bezeichnet, Bild 1.22. Da die Methode zur Bestimmung der Werkstoffziihigkeit
iihnlich derjenigen zur Bestimmung von K,c ist, kann bei relativ spr6den Werkstof-
fen auf K umgerechnet werden. Hierfiir gilt nach [D 6]
() = K 2 (1 - v2 ) + O,4(W - a) Vg •
(1.30)
2R eL E 0,4 W+ 0,6a + z
Der erste Summand der Gleichung liiBt sich aus der linear-elastischen Bruchme-
chanik und der Beziehung zwischen COD und G ableiten. Der zweite erfaBt den
plastischen Anteil und ergibt sich aus den geometrischen Beziehungen von Bild
1.22 fUr einen Rotationsfaktor r* = 0,4. Der Schnittpunkt der an die RiBftanken
gelegten Tangenten bildet mit der Modellvorstellung eines plastischen Gelenks
(plastic hinge) das Rotationszentrum.
Die kritische RiB6ffnungsverschiebung ()cr hiingt demnach von Werkstoff-
kenngr6Ben ab und kann selbst als Werkstoffkennwert angesehen werden.
Eine weitere M6glichkeit, das RiBverhalten bei groBen plastischen Verformun-
gen zu erfassen, bietet das J-Integral. Man versteht darunter das Linienintegral um
die RiBspitze [R 5], Bild 1.23.
du
J = J U dy -
c
(J-d ds
x
(1.31)
Zv(rHOO x
L---- formale
plastische Zone
--G-----I-o-
----Geff----~
mit
C Integrationsweg Unt die RiBspitze, der das untere RiBufer mit dem oberen verbindet,
U Dehnungsenergiedichte,
ds Wegelement von C,
u auf das Wegelement wirkender Spannungsvektor,
u Verschiebungsvektor in einem Punkt des Integrationsweges,
x, y kartesische Koordinaten.
Das J-Integral ist wegunabhăngig, so daB sich das Spannungs- und Verschiebungs-
feld in der Năhe der RiBspitze durch Beziehungen errechnen IăBt, die in hinreichen-
der Entfernung von der RiBspitze gewonnen werden. Es IăBt sich zeigen, daB das
J-Integral gleich der Ănderung der potentiellen Energie ist, bezogen auf die
RiBlănge des nicht linear-elastischen Materials:
1 dU
J = - - - . (1.32)
B da
Fiir linear-elastisches Werkstoffverhalten IăBt sich eine Beziehung zum Span-
nungsintensitătsfaktor K herstellen
K2
J = E(l - v 2 ). (1.33)
J= NU (1.35)
B(W - a)
mit
U Energie (FIăche unter dem Lastdurchbiegungs- bzw. LastriBaufweitungsdiagramrn),
a RiBIănge,
W Probenbreite,
B Probendicke,
B~25~. (1.36)
- R pO •2
In diesem FalI ist gemâB (1.33)
(1.37)
Diese Umrechnung scheint auch dann berechtigt zu sein, wenn die plastische Zone
nicht mehr als klein zu vernachlâssigen ist. Der Vorteil der Bestimmung von
K,c aus J,c liegt darin, daB man kleinere Proben verwenden und auch Werkstoffe
untersuchen kann, bei denen infolge der Dickenbegrenzung fUr die K'c-Bestim-
mung so groBe Proben verwendet werden miiBten, daB man an die Grenze der
apparativen Ausstattung gelangt.
Wahrend die Aufheizgeschwindigkeit nur wenig beeinfluBt werden kann, laBt sich
die Abkiihlgeschwindigkeit in verhaltnismaBig weiten Grenzen steuern, was fUr die
Art der GefUgeausbildung und zur Vermeidung von Fehlern wie Rissen oder Poren
von Bedeutung ist.
Die Makrostruktur einer SchweiBnaht kann durch Atzen sichtbar gemacht
werden. Man erkennt (Bild 2.1) bei SchmelzschweiBverbindungen das erstarrte
SchweiBgut, bestehend aus aufgeschmolzenem Grund- und eingeschmolzenem
Zusatzwerkstoff und die warmebeeinfluBte Ubergangszone (WEZ). Bei Mehrlagen-
schweiBungen laBt die Makrostruktur den Aufbau der einzelnen Lagen erkennen
(Bild 2.1). Auch Seigerungszonen und ihre Unterbrechung durch die SchweiBnaht
werden sichtbar gemacht. Demgegeniiber bezeichnet man die Gefiigezustănde des
SchweiBnahtbereiches mit Mikrostruktur.
60
mm U'31
1, 31.0 A ~
Y
v, 1.6.5 cm min·
40
800'( 600' C 400'C 200'[
20
-20 -
-40
Bild 2.2. Verlauf der Isothermen wăhrend
- 60 des MAG-Schweil3ens [M 5]
L
1600
'C I
U, 29V
"!:> 1200 1, mA
\ 2~!r·~
:>
~c. 800
E
.!!'
400 \ 1'-- r-----
o ...-/ Bild 2.3. Temperaturzyklus ei nes Punktes der
-10 10 20 30
Zeii I WEZ wăhrend des Schweil3ens [M 5]
Winkel q> charakterisieren [R 2]. Beriicksichtigt man noch die Blechdicke d, so lăSt
sich fUr das LichtbogenschweiBen eine KenngroBe
UI . J
L = ~ 10 r:::::. . (2.2)
vsv'n·d cmv'cm
angeben.
Der Wert fUr n ist der nachfolgend angegebenen Tabelle 2.1 zu entnehmen:
cp n
< 120° 1
120 bis 210° 2
> 210° 3
Wăhlt man als MaS fiir die Abkiihlgeschwindigkeit die Abkiihlzeit zwischen
800 und 500 °e, so erhălt man den in Bild 2.5 wiedergegebenen Zusammenhang fiir
elektrische HandschweiSungen, die unter verschiedenartigsten Bedingungen ohne
Vorwărmung durchgefUhrt wurden. Bild 2.6 gibt die Verhăltnisse beim mechani-
30
kJ cm-311
V
25 /
L
kJc ~-lcm-lIl V
/
6 ~
V
V
V V
"',/
/
01
4 6 8 10 20 40 60 s 100 4 6 8 10 2 1 4 6 S 103
Kuh lzeit t 1800 ... 500'CI Kuhlzeit 18oo-500'CI
Bild 2.5. Abkiihlzeit zwischen 800 und 5OO °C Bild 2.6. Abkiihlzeit zwischen 800 und 5OO °C
in Abhangigkeit von den SchweiBbedingun- in Abhangigkeit von den SchweiBbedingun-
gen beim Metall-Lichtbogenschwei6en gen beim UP-Schwei6en [R 2]
2.1 Vorgănge bei Erwărrnung und Abkiihlung 3S
Die Abkiihlgeschwindigkeit hăngt, wie bereits erwăhnt, von der zugefiihrten Ener-
gie je Lăngeneinheit der SchweiBnaht E = q/v. ab. Je groBer sie ist, um so geringer
ist die Abkiihlgeschwindigkeit. Fiir eine punktfOrmige Wărmequelle, die sich mit
konstanter Geschwindigkeit auf einer sehr dicken Platte bewegt (die Platte wird als
so dick angenommen, daB ein weiterer Anstieg der Blechdicke keinen EinftuB auf
die Abkiihlgeschwindigkeit besitzt), gilt nach [R 7]
d.9 = 2 A
dt 1t {!CP
(V.'S)2
q
(.9- ~)3
o , (2.4)
36 2 Werkstoffbeeinflussung durch den SchweiBprozeB
Dabei wird angenommen, daB sich die Blechunterseite fast ebenso rasch erwărmt
wie die Oberseite. Die Wărme ftieBt dann parallel zur Blechoberftăche radial ab
(keine Komponente senkrecht zur Blechoberftăche). Die Gleichung gilt z. B. fUr
eine einzelne SchweiBraupe, die das Blech vollstăndig durchdringt. AuBerdem gilt
sie fiir das Brennschneiden (auch Schutzgasschneiden) und fiir das Elektronen-
strahlschweiBen.
Die Gln. (2.3) und (2.4) geben die Abkiihlgeschwindigkeiten in der Mittellinie
der SchweiBung wieder. Sie liegen dort um etwa 5 bis 10% iiber derjenigen in der
WEZ, so daB sie als reprăsentativ fiir den gesamten SchweiBbereich angesehen
werden konnen. Beiden Beziehungen IăBt sich der EinftuS der Streckenenergie
E = q/vs auf die Abkiihlgeschwindigkeit entnehmen. Beim Einsetzen von q ist nur
die in Wărme umgesetzte Lichtbogenleistung zu beriicksichtigen. Dies geschieht
durch Multiplikation der Lichtbogenleistung mit dem verfahrensabhăngigen Wir-
kungsgrad '1.
I
120
KS-1 I
~ 100
f!, 2!'
-2!
.~.-?
[f..5!!
ii 80 .§/§
.0; .'2" ti
~i/~
%60 _ . - .-.
"-'s
/ dreidimensionole
i ~' warmrableitung
~
I
I
40
.c
,=>
\Obergangsgebiet
~ 20
/ 10 20
I 30 40 mm 50 Bild 2.7. EinfluB der B1echdicke auf die Abkiihlge-
Pldttendicke schwindigkeit nach GI. (2.3) und (2.4)
Vielfach wird die Abkiihlzeit At 8 / 5 zwischen 800 und 500 ac als MaS fiir eine
mittlere Abkiihlgeschwindigkeit gewăhlt. Damit ergibt sich fiir die dicke Platte
(2.6)
Die kritische Dicke Sk (m) fiir den Ubergang vom drei- zum zweidimensionalen
2.1 Vorgănge bei Erwărmung und Abkiihlung 37
WărmefluB ergibt sich durch Gleichsetzen der Gln. (2.5) und (2.6) und Auflăsung
nach Sk
Sk = J-q ( 1
2vs c(! 500 - 90
+ 1
800 - 90
) . (2.7)
Bild 2.7 zeigt fiir eine Temperatur von 540 ce den Giiltigkeitsbereich der beiden
Gln. (2.3) und (2.4).
Die kritische Dicke grenzt jedoch nicht in einfacher Weise die Bereiche zwei-
und dreidimensionaler Wărmeleitung voneinander ab [R 8]. Hierfiir miissen
andere Kriterien herangezogen werden. Uberwiegend zweidimensionale Wărme
leitung ergibt sich bei einlagigen Stumpfnăhten, insbesondere bei groBem
Tiefe/Breite- Verhăltnis der Naht. Uberwiegend dreidimensionale Wărmeleitung
tritt in Auftragraupen und Kehlnăhten auf, wenn Plattendicke und Wărmekapa
zităt verhăltnismăBig groB sowie Streckenenergie und Vorwărmtemperatur relativ
klein sind.
Fiir niedriglegierte hochfeste Baustăhle lassen sich die werkstoff- und verfah-
rensabhăngigen KenngrăBen zusammenfassen, womit sich die folgenden leicht zu
handhabenden Beziehungen ergeben [U 1]:
Fiir dreidimensionale Wărmeableitung:
M S/ 5 =
(1
(0,67 - 5·10 -4 9 0 }E 500 _ 90 -
1)
800 - 90 • (2.8)
Die Ausbildung der SchweiBnaht und die durch den Erwărmungs- und Ab-
kiihlungsvorgang ausgelăsten Verănderungen in der wărmebeeinfluBten Zone
seien anhand der nachfolgenden Tabelle 2.2 iibersichtlich dargestellt, die sich auf
eine EinlagenschmelzschweiBung bezieht. Die Angaben gelten sinngemăB auch fiir
MehrlagenschweiBungen.
2.1.2.1 Vermischung
Tabelle 2.2. Veriinderungen in der Schwei13naht und der Wiirmeeinflu13zone beim Schweil3en
Vorgiinge bei der Aufschmelzen von Zusatzwerk- Erwiirmung der WEZ auf
Erwiirmung stoffen (falls vorhanden) und von Temperaturen zwischen
Teilen des Grundwerkstoffes, Solidustemperatur und
Bildung eines gemeinsamen Ausgangstemperatur des Werkstoffes,
Schmelzbades (Vermischung, Umwandlungsvorgiinge, Umkiirnung
Aufschmelzgrad), Reaktionen (Grobkorn, Rekristallisation),
zwischen Bad und umgebender veriinderte Festigkeitseigenschaften,
Gas- oder Schlackenphase plastische Verformung, Aufschmelzen
niedrigschmelzender Korngrenzen-
substanzen
Vorgiinge bei der Erstarrung der Naht unter Umwandlungsvorgiinge in
Abkiihlung Ausbildung von Gu13gefiige, Abhiingigkeit von Maximaltemperatur
Kristallseigerungen, Zwangsliisung und Abkiihlgeschwindigkeit, bei
einzelner Begleitelemente, hiiherem Kohlenstoffgehalt
Ausscheidungsvorgiinge, Martensitbildung, Zwangsliisung
Schrumpfung und Ausbildung von einzeJner Begleitelemente,
Eigenspannungen Ausscheidungsvorgiinge,
Eigenspannungen
Die Menge des aufgeschmolzenen Grundwerkstoffes ist abhangig von der Naht-
vorbereitung und vom angewendeten SchweiBverfahren. Es gibt SchweiBverbin-
dungen, bei denen das SchweiBgut nur aus dem Grundwerkstoff besteht (z. B. beim
Niederschmelzen einer Bordelnaht). Dagegen wird bei AuftragschweiBungen
haufig Wert darauf gelegt, daB in der Auftragschicht der Zusatzwerkstoff domi-
niert.
Wenn der aufgeschmolzene Grundwerkstoff Legierungselemente verliert, z. B.
durch Verdampfung oder durch Oxidation, kann man sie u. U. durch entsprechend
legierte Zusatzwerkstoffe, die sich mit dem Grundwerkstoff vermischen, wieder
ersetzen.
Eine besondere Rolle spielt die Frage der Vermischung bei der Verbindung
ungleichartiger Werkstoffe, wie z. B. ferritischer und austenitischer Stahle.
2.1.2.2 Ausscbeidungsvorginge
2.1.2.3 Kristallseigerungen
Bei rascher Abkiihlung laufen die Umwandlungsvorgange nicht mehr gemaB den
fUr Gleichgewicht aufgestellten Zustandsschaubildern ab. Bild 2.8 zeigt dies qua-
litativ an einem Beispiel. Auf der Soliduslinie des dort gezeichneten Zustandsschau-
bildes bedeuten 1X 1 -1X 4 die Konzentrationen der bei der jeweiligen Temperatur
gebildeten MischkristaIle. Bei Gleichgewicht (langsame Abkiihlung) tritt ein Kon-
zentrationsausgleich mit der Folge ein, daB beispielsweise bei Erreichen der
Temperatur 83 alle bis dahin gebildeten Mischkristalle die Konzentration 1X 3
aufweisen. Ist dagegen bei rascher Abkiihlung, wie sie beim SchweiBen vorliegt, der
Konzentrationsausgleich unvollkommen, so werden die zuerst, d. h. bei h6herer
Temperatur gebildeten Mischkristalle 1X 1 auch noch nach erfolgter Abkiihlung auf
Raumtemperatur reicher an A sein als die spater entstandenen 1X4 -MischkristaIle.
Es ergibt sich demnach innerhalb der einzelnen Kristalle ein Konzentrationsge-
fâIle, das mit Kristallseigerung oder ZonenkristaIlbildung bezeichnet wird. In
Bild 2.8 geben die Punkte IXz-1X4 die Konzentrationen der bis zur Temperatur 82 bis
84 gebildeten Mischkristalle an (Gesamtzusammensetzung). Da 1X4 nicht mit der
Pauschalzusammensetzung der Legierung X-X zusammenfallt, ist bei der Tempe-
ratur 84 noch Restschmelze vorhanden, die eutektisch erstarrt. Bei Gleichgewicht
ware die Erstarrung bereits bei 83 beendet, ohne daB ein Eutektikum auftritt.
2.1.2.4 Aufhirtung
Werkstoffe, die zur Aufhărtung neigen, etwa unlegierte Stăhle mit erhohtem
Kohlenstoffgehalt und niedriglegierte Stăhle, hărten in der WEZ auf, wenn die Ab-
kiihlungsgeschwindigkeit iiber der sogenannten kritischen Abkiihlungsgeschwin-
digkeit liegt. Da gleichzeitig die Verformungsfăhigkeit sinkt, besteht RiBgefahr.
2.1.2.5 Festigkeitseigenschaften
140 140
Nmm'2 %
120 120
100 100 ~
c
~
~ ""c
]j 80 80 -5
:g'
'"
.S
LLJ
~ 60 60 ....
~ §
c
40 40 g
20 20
o O
O 100 200 300 400 'C 500 400 500'C 600
Temperatur f} Temperatur f}
BiId 2.9. Festigkeitseigenschaften von Alumi· Bild 2.10. Festigkeitseigenschaften von weichem
nium in Abhăngigkeit von der Temperatur Stahl in Abhăngigkeit von der Temperatur
2.2 Reaktionen mit den Gasen der SchweiBatmosphăre 41
200 ,...-,,----r-----r-----,-----;--,----,
]cm-2
.,160 Hf---t~ol---_+_--+-
i
~ 120 I--II-+--+-+-~_+___=:"-+
:~
C>
o
~ BOI--IH--+-+--_+_-+-+~~--+--~
-e
~
Werden kaltverfestigte Werkstoffe gesehweiBt, was vor allem bei Aluminium oder
Kupfer hăufig vorkommt, dann muB damit gereehnet werden, daB die Festigkeit in
der Ubergangszone auf den Wert des gegliihten Werkstoffes absinkt.
Die Bezeiehnungen Streekgrenze R. und Dehngre~ R p bei Festigkeitsanga-
ben gelten fiir Stahl in der Form, daB bei unstetigem Ubergang vom elastisehen
zum plastisehen Bereieh von Streekgrenze, bei stetigem Ubergang von Dehngrenze
gesproehen wird. Da die Art des Uberganges u. a. von der Vorbehandlung des
Werkstoffes abhăngt, konnen bei gleiehen Werkstoffen beide Bezeiehnungen neben-
einander auftreten. Bei NE-Metallen ist stets mit einem stetigen Ubergang zu
reehnen. Hier wird daher nur von Dehngrenze gesproehen.
2.1.2.6 Schrumpfung
2.1.2.7 Eigenspannungen
2.2.1 Sauerstolf
2.2.2 Stickstolf
Bei manchen Metallen, z. B. bei unlegierten und niedriglegierten Stiihlen oder bei
Titan und seinen Legierungen, fiihrt Stickstoff durch die Bildung von Nitriden oder
durch Aufnahme in das Raumgitter des betreffenden Metalles zur VersprOdung
[H 4]. In unlegierten Stiihlen kann Stickstoff durch Aluminium, in niedriglegierten
2.2 Reaktionen mit den Gasen der SchweiBatmosphăre 43
2.2.3 Wasserstoff
niedrigen Gehalten kleiner 5 ml/100 g das GefUge maBgeblich ist. Nadelferrit und
die Bruchziihigkeit verbessemde Legierungselemente (z. B. Ni) erhOhen den
RiBwiderstand [G 5, H 6]. Die Verteilung des Wasserstoffs im SchweiBgut liiBt sich
berechnen [D 9].
Der Wasserstoffgehalt im SchweiBgut wird nicht nur durch einen fiir die
jeweilige Stabelektrode umhiillungstypischen - bzw. durch Pulver oder Schutzgas
verursachten - Grundwasserstoffgehalt bestimmt, sondem auch durch das
Feuchteangebot der umgebenden Atmosphiire [R tO]. Es ist daher von Interesse,
den EinfluB einer Klimaiinderung auf den zu erwartenden Wasserstoffgehalt zu
ermitteln, wenn fiir ein Ausgangsklima die Menge an aufgenommenem Wasserstoff
z. B. nach DIN 8572 bestimmt wurde. Beim SchweiBen mit Stabelektroden setzt
sich dieser Wasserstoff aus einem aus der Umhiillung stammenden Anteil (HOM+)o
und einem luftfeuchteabhiingigen Anteil (HOM+)LF zusammen:
HOM + = (HOM+)o + (HOM+kF . (2.10)
Der von der Luftfeuchte abhiingige ist unter Beriicksichtigung der Sieverts'schen
Beziehung
(2.11)
Der Index + besagt, daB bei einer Temperatur von O°C oder hoher geschweiBt
worden ist. Die Steigung der Regressionsgeraden E +(Bild 2.12) kann als MaB fUr
die Empfindlichkeit einer Umhiillung gegeniiber dem Eindringen der Umgebungs-
feuchte in die Lichtbogenatmosphiire angesehen werden. Es gilt also:
(2.12)
HOM+ in ml/l00g
(HOM+)O
~~---------------==-~
~in y'hPa
Bild 2.12. EinfluB der Luftfeuchte auf den Wasserstoffgehalt im SchweiBgut, Regressionsgerade
Geht man davon aus, daB (HOM+)o und E+ fiir eine bestimmte Elektrode konstante
Werte sind, bleibt als abhăngige GroBe nur die durch den Wasserstoffpartialdruck
beschriebene Luftfeuchte iibrig. Um den Zusammenhang zwischen der beim
SchweiBen herrschenden Umgebungsatmosphăre und dem Wasserstoffgehalt im
SchweiBgut nicht fiir jeden Einzelfall experimentell ermitteln zu miissen, wurde die
Darstellung nach Bild 2.13 hergeleitet, das auf der Gaschromatographiemethode
beruht. Die ausgezogenen Linien im rechten Teilbild gelten fUr Temperaturen iiber
OaC, die gestrichelten fUr tiefere Temperaturen. Unter anderem geht aus diesem
46 2 Werkstoftbeeinflussung durch den SchweiBprozeB
Bild hervor, daB der EinfluB der Luftfeuchte umso groBer ist, je kleiner der
umhiillungsspezifische Grundwasserstoffgehalt ausfăllt. Bei dem in Bild 2.13 einge-
zeichneten Beispiel wurde angenommen, daB (linkes Teilbild) bei 20 0 e und 60%
reI. Luftfeuchte ein Wasserstoffgehalt von 5,5 ml/l00 g (rechtes Teilbild) gemessen
wurde. Daraus lăBt sich dann unmittelbar ableiten, daB sich bei O°e bei gleicher
Luftfeuchte ein Wasserstoffgehalt von 7 ml/l00 g und bei - 10 0 e und 100% reI.
Luftfeuchte ein Wert von 3,3 ml/l00 g einstellen wiirde.
Um den jeweils zugehOrigen Ordinatenwert zu bestimmen, benotigt man den
Săttigungsdruck p' des Wasserdampfs, der aus den entsprechenden Tafeln entnom-
men werden kann (z. B. [D 10]). Es ist
1
PH20 = 10. 60 . 23,369 = 3,7445 hPa .
Bild 2.14 zeigt ein vereinfachtes Mittelwertdiagramm fiir Temperaturen iiber ooe,
das auch fiir die Quecksilbermethode zur Wasserstoffbestimmung gilt.
Das Kom wird bei Kaltverformung gestreckt. Festigkeit und Streckgrenze steigen
an, wăhrend die Verformungsfăhigkeit sich verschlechtert. Anwendung z. B. bei
kaltgewalzten Blechen. Beim SchweiBen wird die Kaltverformung ortlich
riickgăngig gemacht. Abhilfe: SchweiBnăhte in gering beanspruchte Bereiche
verlegen.
2.3.2 Eigenspaoouogeo
Ăhnlich wie bei ortlicher Erwărmung konnen Eigenspannungen auch durch Kalt-
verformung entstehen, wenn ein Teil des Querschnittes plastisch, der Rest jedoch
10 II 12 13 14
81 771
- - - HOM-
{hPa
-30 "C '" ~ < O"C
- - Ho M+
O"C", ~ <30"C
l!5
~
u
=>
=
4
1
Ci
.g3
6:; ./ /1 ...... 4
:;; 21-
~ I -'~~5///:;I' ...... ,
N
W
<:
o
-20 -10 ,O 10 20 30 "C 40 4567891011 1213 1415ml/100g18 o<l
~I
a Temperatur ~ Gehalt an diffusiblem Wasserstaff im SchweiOgut :;
~
Bild 2.13. Abhăngigkeit des dilfusiblen Wasserstolfgehalts im SchweiBgut von der Luftfeuchte [
c::
:;
o-
:;
~
(")
=-
e:..
'"
W
..,
O'
3c::
:;
O<l
.j:.
-J
48 2 Werkstoftbeeinftussung durch den SchweiBprozeB
8,----r----r----,--~
fhPO
OL-__- L_ _ _ _ ~_ _-L~~
O 10 20
a Temperatur {}
Bild 2.14. Abhangigkeit des diffusiblen Wasserstaffgehalts irn SchweiBgut van der Luftfeuchte (Mittel-
wertdiagrarnrn)
nur elastisch verformt wird. Die Entstehung von Eigenspannungen setzt also eine
ungleichmăBige Beanspruchung des Querschnittes und elastische Eigenschaften
des Werkstoffes voraus. Driickt man z. B. bei der Hărtepriifung eine Kugel in die
Oberflache des Werkstiickes, so wird der Werkstoff unter der Kugel plastisch
verformt und zur Seite weggedrăngt, wăhrend in einiger Entfernung darunter die
Verformung wegen der dort geringeren Spannung elastisch bleibt. Beim Entlasten
federn dann die elastisch verformten Gebiete wieder zuriick und setzen dabei die
plastisch verformte Zone unter Druckeigenspannungen, wăhrend sie selbst Zugei-
genspannungen enthalten.
2.3.3 Alterung
2.3.3.1 Reckalterung
Bei Stahl kann nach Kaltverformung eine natiirliche, nach Kaltverformung und
anschlieBender Erwărmung eine kiinstliche Alterung auftreten. Die Hauptursache
hierfiir ist Stickstoff. Alterung kann durch Zugabe von Aluminium verhindert
werden, welches Stickstoff abbindet. Die Alterung beginnt bei etwa 0,001 % Stick-
stoff, kritisch wird sie oberhalb von 0,01 %. Durch Alterung ergibt sich eine
Festigkeitszunahme (bei gleichzeitiger Abnahme der Verformungsfăhigkeit) um
beispielsweise 100 Nmm- 2 bei 0,004% N 2 , 170 Nmm- 2 bei 0,008% N 2 [E 3, F 2,
K8, M 8].
2.3 Vorgănge bei und nach KaItverfonnung 49
TabeUe 2.3. Bedingungen fUr das SchweiBen in kaItverfonnten Bereichen nach DIN 18800 TI
1 2 3 4
r
rll ein % zul. I in mm
--j 51 t-;-~
1 ~ 10 < 5 oile
2 ~ 3,0 ~ 14 ~ 24
3
4
~
~
2
1,5
~20
~ 25
~
~
12
e
f
5 ~ 1,0 ~ 33 ~ 4
Wird nach dem SchweiBen normalgegliiht, brauchen die in Tabelle 2.3 angege-
benen Grenzwerte nicht beachtet zu werden.
2.3.3.2 Abschreckalterung
2.3.4 Rekristallisation
Wird ein Metall kaltverformt und anschlieBend erwărmt, so tritt zunăchst Kristall-
erholung ein. Wird die Dauer der Temperatureinwirkung erh6ht oder eine be-
stimmte Temperatur (Rekristallisationsschwelle) iiberschritten, so kommt es zu
einer Kristallneubildung, die als Rekristallisation bezeichnet wird. Das rekristalli-
sierte Gefiige ist um so feink6miger, je stărker das Ausgangsgefiige verformt war.
Umgekehrt erhălt man Grobkom, wenn die Verformung im kritischen Gebiet, d. h.
je nach Metall zwischen etwa 3 und 10%, erfolgte.
In der Regel sind die technischen SchweiBvorgănge so kurzzeitig, daB es dabei
nicht zur Rekristallisation kommt. Dagegen tritt sie beim Spannungsarmgliihen
auf, weshalb kaltverformte Teile normal- und nicht spannungsarmgegliiht werden
miissen.
50 2 Werkstoftbeeinflussung durch den SchweiBprozeB
2.3.5 Korrosion
2.4 Wărmebehandlung
2.4.1 Vorwărmen
Porenanfălligkeit begegnen will. Vorwărmen ist auch dann erforderlich, wenn man
bei Werkstoffen mit hoher Wărmeleitfahigkeit Schwierigkeiten hat, die erforderli-
che Temperatur im SchweiBgebiet zu erreichen (Kupfer, Aluminium). Durch Vor-
wărmen auf hOhere Temperaturen lassen sich Eigenspannungen, die nach Beendi-
gung des SchweiBprozesses vorhanden sind, vermindem, allerdings nur dann, wenn
das gesamte Werkstiick oder doch groBe Bereiche desselben erwărmt werden
(ausgeniitzt z. B. beim WarmschweiBen von GrauguB). Die Vorwărmtemperatur
muB dann in Bereichen Iiegen, in denen die Streckgrenze merkIich abgesunken ist,
da ihre Hohe das Maximum der Resteigenspannungen bestimmt. Durch Vor-
wărmen wird die Wasserstoff-Effusion begiinstigt und damit die Gefahr einer
durch Wasserstoff verursachten Schădigung - vor allem beim SchweiBen unter
kritischen Bedingungen (tiefe Temperatur, groBe Dicken, empfindIicher Werkstoff)
- vermindert.
Die Vorwărmung kann provisorisch mit SchweiBbrennem erfolgen, sie kann im
Ofen vorgenommen werden oder mit Hilfe der Induktionserwărmung. In allen
Făllen ist eine Temperaturkontrolle erforderlich, um die Vorwărmtemperatur
wăhrend des gesamten SchweiBvorganges auf der erforderIichen Hohe zu halten,
die von FalI zu FalI festzulegen ist. Sie ist dem Werkstoff, der Wanddicke und den
SchweiBbedingungen anzupassen [S 6, G 6], vgl. auch Kapitel 4.
2.4.2 Spannungsarmgliihen
100
h
60 \
40 \ \ IL
20 \ \ ~
10
8
\ \\ ~ \~
6 \ \ 1 1
\ 1\,& \
~ \
'-"
\~ '\ \
1
0,8
\ \S" \ \ 1\
'6
--1\ \\
0,6
0,4 \0 \ '\ l'
0,2 \
%~ \ \ \ Bild 2.15. SchweiJ3eigenspannungen nach dem Span-
nungsarmgliihen eines unlegierten, weichen Bau-
0.1
450 500 550 600 650 'C 700 stahls in Abhăngigkeit von Gliihzeit und -temperatur
Gluhtemperatur ". [W 3]
Wenn eine gewisse Entspannung auch bei niedrigeren als den angegebenen
Gliihtemperaturen erreicht werden kann, so ist diese doch unvollstiindig. Bild 2.15
zeigt die Restspannungen bei unterschiedlicher Gliihtemperatur und Gliihdauer.
Das Spannungsarmgliihen wird vorzugsweise nach dem SchweiBen von unle-
gierten und niedriglegierten Stiihlen angewendet. Das Verhalten verschiedener
niedriglegierter Stiihle beim Spannungsarmgliihen wurde im Torsionstest [W 4]
gepriift [T 2]. Bild 2.16 zeigt den EinfluB von Gliihtemperatur und Zeit fiir einen
13 CrMo 44 und fiir St 52 [L 2], Bild 2.17 kennzeichnet den WerkstoffeinfluB
[T 3]. Wiihrend sich die mechanischen Eigenschaften von Grundwerkstoff, WEZ
und SchweiBgut bei unlegierten Stiihlen nicht nachteilig veriindern, kann die
Gliihbehandlung, abhiingig vom Legierungstyp, bei bestimmten niedriglegierten
Stiihlen zu unerwiinschter Werkstoffbeeinflussung, beispielsweise zu Ausschei-
dungsvorgiingen und als deren Folge zu einer Beeintriichtigung der Ziihigkeit,
fiihren. Bei hierfiir empfindlichen Stiihlen konnen auch Wiedererwiirmungsrisse
(reheat cracking) auftreten [D 11]. Die mit dem Spannungsarmgliihen verbunde-
nen metallurgischen Effekte sind bei niedriglegierten Stiihlen zuweilen bedeutsamer
als der Spannungsabbau selbst, im positiven wie im negativen Sinn. Es erscheint
daher wichtig, daB der Erhalt der Ziihigkeit und Verformbarkeit der
SchweiBverbindungen Vorrang hat gegeniiber einem moglichst vollstiindigen Ei-
genspannungsabbau. Die Tendenz geht daher dahin, die Gliihtemperatur abzusen-
ken und die Haltezeit bei maximaler Gliihtemperatur zu verringern, auch wenn
dann der Spannungsabbau nicht vollstiindig erfolgt. Die Wirkung von Aufheiz-
und Abkiihlphase auf den Spannungsabbau sollte beriicksichtigt werden. Angaben
zu den zweckmiiBigen Gliihtemperaturen und - zeiten sind den jeweiligen Regel-
werken zu entnehmen [S 7, V 6]. Fiir den Bereich des Kesselbaus gilt z. B. nach
[V 6], daB die in den Tabellen 2.4 bis 2.6 genannten Stahlsorten bzw. Kombinati-
2.4 Wărmebehandlung 53
180 900
Nmm"1 I I 'C
~
160 13 CrMo 44 800
140
~~ 700
~120 ~\ / 600
)<
~
O>
o;.
;jV\ )<1''".
c
r::
=>
500 .2
"'"~
\""\ --
500'C
/ 400
'l
c
.~
~ 600'[
300
'"
.o
ot
10
"" 60
- --
l-I-
40 1-- 200
V
~
.........
20 .-
~ 100
V
o a O
180 ,---,--r--,--,-,----,----,---,----r---r----, 900
Nm~ ~
160P~!Isi:~+-++-i SI 52 (Wolzzuslond ) 800
r:
140 r---+---'li,"~~"-+-t-- -+----i--+--+-+----1700
~120
1
-~c\-\ \: '\:1'\cIr----+---I--+--+-+----j600
=>
~ 60 300~
20 ~::=--_t_-__t --i--t--''=r-1--=:-Il00
ob
10
I I I I
6 8 10 20 h 30
Versuchszeit t
onen und SchweiBzusatze bei den angegebenen Temperaturen zu gliihen sind. Die
Gliihdauer ist abhangig von der Erzeugnisdicke:
~15mm mipd.15min
> 15 bis ~ 30 mm mind.30min
>30mm mind. 60 min .
Die angegebenen Zei ten schlieBen das Durchwarmen und Balten innerhalb der
54 2 Werkstoffbeeinf1ussung durch den SchweiBprozeB
250
Nmm-1 I I
Gluhtemperatur 650 'C
- Mo-Cr-V
200
1\, - - 13% Cr
.- 5%Cr 0.5%Mo ver gutet
"-'\ - - - 5%Cr O.5%Mo ge gluht
\
\
f"
.~ 100 ~~
,\."
\
\.
'"" \
\\ '\\~
50
'\:-~
" ... .-0...._
__ ;--.-.-
~--a...
'- \ 1--
\ ,
'0..'_
----- f - - - -
h 20 Bilci 2.17. Einf1uB von Werkstoff und Gliihzeit
Gluhzeit f auf den Spannungsabbau
jeweiligen Temperaturspanne ein. Fiir die Stăhle X 20 CrMoV 121 und G-X
22 CrMo V 12 1 gelten noch zusătzliche Bedingungen, siehe Abschnitt "Martensiti-
sche Stăhle".
Zur Vermeidung von SpannungsriBkorrosion werden nichtrostende hochle-
gierte Stăhle ab 20 mm Dicke und Nickelbasislegierungen ab 10 mm Dicke
wărmenachbehandelt. In [B 5] sind die diesbeziiglichen Spezifikation einiger
Lănder wiedergegeben.
Wird ortlich spannungsarmgegliiht, so ist fUr eine ausreichende Breite der
erwărmten Zone zu sorgen, da sonst kein Spannungsabbau erfolgt und sogar
zusătzliche Eigenspannungen erzeugt werden konnen. Werden Rundnăhte an
Tabelle 2.4. Gliihtemperatur fiir artgleiche SchweiBverbindungen, unabhăngig von der Er-
zeugnisform [V 6]
8 12 MnNiMo 5 5
13 MnNiMo 54
11 NiMoV 5 3 530 bis 590
a HI/HII 15 Mo 3 unleg.oder
2 b 17 Mn 4 ăhnl. 15 Mo 3 530 bis 580
c 19 Mn 5/19 Mn 6
St 35.8
a 15 MnMoNiV5 3 St 45.8
b 12 MnNiMo55 C 22.8, C 22.3 ăhnl. 15 Mo3 530 bis 590
8 c 13 MnNiMo54 15Mo 3
d 11 NiMoV5 3 13 CrMo 4 4
Behăltern oder Rohren ortlich entspannt und legt man als zulăssige Restspannung
reSt:
zul. O"R < 0,05 Ea.tmax = 0,05' 2,1' 107 • 1,1 .10- 6 • 650 = 7500 N cm- 2
E Elastizitătsmodul in N cm- z,
~ Wărmeausdehnungskoeftirienţ
tmax 650 ec in der Mitte der erwărmten Zone,
56 2 Werkstoftbeeinflussung durch den SchweiBprozeB
GS-C 25 St 35.8
St 45.8 unlegiert
15 Mo 3 ăhnl. 15 Mo 3
540 bis 600
2 GS-22 Mo4 15 Mo 3 ăhnl. 15 Mo 3
betragen [B 4].
Gelegentlich wird statt dessen vereinfacht angegeben (ohne Beriicksichtigung
des Zylinderdurchmessers):
x h = 12d . (2.15)
Das Spannungsarmgliihen kann durch Flammwărmen mit Lanzen-,
ărtliche
FIăchen-, Ring- oder Ringschwenkbrennern, durch Induktionswărmen oder durch
Heizelementwărmen mit Wărmestrahlern durchgefiihrt werden. In allen Făllen
miissen folgende Voraussetzungen erfiillt werden: Einstellbare Erwărmgeschwin
digkeit, definierte, măglichst neutrale Gliihatmosphăre, ausreichende Gliihbe-
reichsbreite sowie Kontrolle und, soweit măglich, Dokumentation des Tempe-
raturverlaufs.
2.4.3 Weichgliihen
Unter Weichgliihen versteht man bei Stahl das Umwandeln des lamellaren Perlits
in kărnigen Perlit. Es erleichtert die Bearbeitbarkeit von Stăhlen mit hăherem
Perlitgehalt. Bei weichen Stăhlen erfolgt das Weichgliihen durch langzeitiges Er-
wărmen dicht unterhalb Al (Bild 2.18), bei hăherem C-Gehalt durch Pendelgliihen
um die Temperatur Al herum. Gliihdauer von 1 bis 4 Stundenje nach Wanddicke
1100,-----,----,------,-------,
'C
900 .r.-..
~Irl_1~---I__--_+_~.,c.____I
oţ,
"
}700
,!E
~~~~~~~~t=!:2~~
5001-----+---+-----+-----j
300 ____--....,..,.-----::'-:---....J.....------'
O 0.4 0.8 1.2 % 1.6
Kohlensloffgeholl
DJJ NormalglUhen ~ YleichglGhen Dild 2.18. Temperaturbereiche fUr die
E2:l Hărten ~ SpannungsarmglGhen Wărmebehandlung von unlegiertem Stahl
58 2 Werkstoffbeeinfiussung durch den SchweiBprozeB
550
'C
500 \
l\ Gliihdauer - 2h
\ ", ------ -
300 f--
'\.
1------
' ........ ~
--
-r~~~- -J-=-- -::~~-:-=-
!tgiinstiger Weichgliihbereich
Rekristallisationsschw~
250 1-.
200
-1· -r-·1·J--l Bild 2.19. Unterste Rekristallisations-
o 10 20 30 40 50 60 70 BO 90 % 100 temperaturen von kaltverformtem Alu-
Kaltvertormung lJl minium (Rekistallisationsschwelle)
2.4.4 Normalgliihen
2.4.5 Hărten
Das Harten dient der Erhohung von Harte und Festigkeit, gegebenenfalIs der
VerschleiBeigenschaften von StahI.
2.4 Wărmebehandlung 59
Einsatzhiirten
Durch Einsatzhărten erhălt man wie bei anderen Oberflăchenhărteverfahren eine
harte Oberflăche bei zăhem Kern. Hierzu erfolgt eine Aufkohlung der Randzone
weicher Stăhle in gasf6rmigen, fliissigen oder festen kohlenstoffabgebenden
Mitteln. AnschlieBende Hărtung wie oben beschrieben, wobei nur die Randzone
eine hohe Hărte annimmt, weil die Hărte vom Kohlenstoffgehalt abhăngt und der
Kern niedrig gekohlt ist.
2.4.6 Vergiiten
Nmm-2
160
. .(Z .
70 '"
Y. O>
60 2
1
r--
150
/'
l
- -'" -r-r
1 1
,<~140 50
1/ I
~ 130 40 ,.§
}120 ~·r I
30 ..i'
~_ 110 K '\ 1 A5
~
- --
20
~
~ 100 ~-+~ 10 g
:g. 90 't 1\ 1
i 80
70
i\ \
I
1\. l'i
1
60
1
'\ 1 Rm
I vergijtung~
50
1 bereich I Rpo,2
40
O 200 400 600 'C 800
Anlontemperotur {} Bild 2.20. Vergiitungsschaubild eines 25 CrMo 4
60 2 Werkstoffbeeinfiussung durch den SchweiBprozeB
2.4.7 Aushărten
2.4.8 Flammentspannen
Brenner
Wasserbrouse
Erwiirmungslone Bild 2.21. Flamment pannen
2.5 SchweiBnahtnachbehandlung 61
a) Stabilgliihen
Besteht bei austenitischen Chrom-Nickel-Stăhlen die Gefahr der Spannungs-
riBkorrosion, kann ein Spannungsabbau durch kurzzeitiges Stabilgliihen bei 850
bis 900 ac vorgenommen werden. Die Abkiihlung erfolgt beschleunigt an Luft, um
Karbidausscheidungen zu unterbinden.
b) Losungsgliihen, Diffusionsgliihen
SolI bei NE-Metallen ein heterogenes Gefiige in ein homogenes iiberfiihrt werden,
so geschieht dies durch Losungsgliihen im Gebiet der homogenen Phase.
Sollen Seigerungen beseitigt werden, kann man kurz unterhalb der Soliduslinie
diffusionsgliihen. Allerdings ist es nicht immer moglich, hierdurch den
gewiinschten Erfolg zu erzielen. AuBerdem besteht die Gefahr der interkristallinen
RiBbildung, wenn bei hohen Gliihtemperaturen niedrigschmelzende Substanzen
auf den Korngrenzen angeschmolzen werden.
c) Blauwiirme
Hier handelt es sich nicht um eine Wărmebehandlung. Im Gebiet der Blauwărme
diirfen keine Verformungsarbeiten durchgefiihrt werden, weil sonst mit Rissen
gerechnet werden muB. Die Blausprodigkeit von Stahl wird durch Stickstoff
verursacht. Die Temperaturen dieses Gebietes liegen zwischen 120 und 300 ac,
wenn man Zugfestigkeit und Dehnung priift. Das Gebiet wird zu hoheren Tempe-
raturen von 250 bis 350 ac verschoben, wenn man die Kerbschlagzăhigkeit als
MaB heranzieht (Bild 2.10 u. 2.11). Man nimmt an, daB diese Verschiebung auf die
erhohte Beanspruchungsgeschwindigkeit beim Kerbschlagversuch zuriickzufiihren
ist.
2.4.10 Stufengliihen
2.5 Schwei8nahtnachbehandlung
Hierzu gehort das mechanische Bearbeiten von Naht und Nahtiibergang, vorzugs-
weise durch Schleifen in Beanspruchungsrichtung zur Beseitigung von Kerben
sowie das Hămmern und Strahlen mit unterschiedichen Strahlmitteln zur Erzeu-
gung eines giinstigen Eigenspannungszustandes. Hămmern von SchweiBnăhten ist,
von Ausnahmefallen wie dem KaltschweiBen von GuBeisen und gasgeschweiBten
Năhten abgesehen, kaum noch iiblich. Dagegen nimmt die Bedeutung des Strah-
lens mit Stahlkugeln oder Stahlkies zu. Bei hochlegierten Stăhlen geht man auf
Keramikpartikel (z. B. Zirkonsilikat) iiber, um Kontaktelementbildung durch an-
haftende Stahlteilchen zu vermeiden. Die Tiefe der Druckspannungszone sollte
0,4 mm erreichen [F 3].
Mit Verfahren dieser Gruppe wird der Ubergang vom SchweiBgut zum Grund-
werkstoff ein- oder mehrlagig aufgeschmolzen, um die geometrische Kerbe zu
mildern. Das am hăufigsten angewendete Verfahren ist bei Stahl das Uber-
schweiBen des Ubergangs mit dem WIG-Brenner bei negativ gepolter Elektrode.
Der aufgeschmolzene Bereich erstarrt zu einer feinschuppigen Oberflăche mit
groBerem Ubergangsradius. Vor dem Aufschmelzen ist der Nahtbereich zu reini-
gen. Endkrater sind zu vermeiden oder in iibergangsferne Bereiche zu verlegen.
Interessant ist das Verfahren fUr schwingbeanspruchte Querstumpf- und -kehl-
năhte. Der Einsatz von Plasma- statt WIG-Brennern hat sich vor allem wegen
schlechterer Reproduzierbarkeit der Ergebnisse weniger bewăhrt [S 8].
3 U nlegierte Stihie
Die Gesamtheit der in der Technik verwendeten Stăhle wird iiblicherweise nach
ihrer Zusammensetzung unterteilt in unlegierte, niedriglegierte und hochlegierte
Stăhle.
a) Unlegierte Stăhle
b) Niedriglegierte Stăhle
Der Anteil an Legierungselementen liegt iiber der fiir unlegierte Stăhle angegebe-
nen oberen Grenze. Der maximale Gehalt ist auf etwa 5 % insgesamt begrenzt.
c) Hochlegierte Stăhle
Der Anteil an Legierungselementen iibersteigt 5 % .
Die angegebenen Grenzen sind flieBend, Uberschneidungen also m6glich.
1 Automatenstiihle mit erhiihtem Schwefelgehalt gelten als unlegiert, wenn im iibrigen die angegebenen
Grenzen eingehalten werden.
64 3 Unlegierte Stăhle
3.1.1 Erschmelzungsart
P N
% %
-----,
o I
Mia, t
1
--/?
o ~Rohstahl -
--~
-~~
'~ Blasstahl
o ./
Roheisen -
~:./ -:r"'-;:-
,/"~ . "- ~ I
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- ./ Elektrostahl -
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I
Siemens-
Martin - Stahl
o,B / V
o,6 / \ 1
o,4V/ i
\ ~ Thomasstahl
r
o, 1
3.1.2 Vergie8ungsart
Blockgu.fJ
Der aus dem Stahlwerk kommende Stahl wird in Kokillen vergossen. Werden
hierbei keine MaBnahmen zur Desoxidation des Bades getroffen, kommt es zur
Ausbildung unerwiinschter Seigerungen (unberuhigtes VergieBen). Durch Zugabe
von Desoxidationsmitteln wie Si, Mn und Allassen sie sich vermeiden (beruhigtes
VergieBen).
Die Eigenschaften des Erzeugnisses sind abhăngig von der Art und dem Verlauf
der Beruhigung, von der GieBtemperatur und -geschwindigkeit, von GroBe und
Form des Blockes (Blockseigerung bei groBem Block ausgeprăgter als bei kleinem),
Bauart und Gestalt der Kokille und davon, ob mit steigendem oder fallendem GuB
gearbeitet wird. Alle diese Faktoren beeinftussen das Grundgefiige, die Verteilung
der Begleitelemente wie S, P, C und Mn, Menge und Verteilung der Oxide
(Schlacken), Ausbildung der Blocklunker und die etwaige Entstehung und Vertei-
lung von Blasen.
Stranggu.fJ
Der iiberwiegende Teil des erzeugten Stahles wird im StrangguB vergossen. (Vor-
teil: Die Lănge des GuBerzeugnisses betrăgt ein Mehrfaches der Kokillenlănge;
Einsparung von Vorwalzkosten). Das StranggieBverfahren wird vorzugsweise fiir
beruhigte Stăhle angewendet. Bei Blechen, Flach- und Breitftachstăhlen, die aus
StrangguBmaterial hergestellt worden sind, beobachtet man z. T. ausgeprăgte
Mittenseigerungen, die sich als schmale dunkle Linie im Mikro- und Makroschliff
abzeichnen. Dagegen treten die insbesondere von unberuhigtem BlockguB her
bekannten Seigerungen in Lăngsrichtung, d. h. vom BlockfuB zum Blockkopf hin
mit entsprechenden Auswirkungen auf die mechanischen Eigenschaften, bei
StrangguB nicht auf [B 7J. Die hier beobachtete Mittenseigerung lăBt sich durch
sorgfâltige Uberwachung der Anlagen, der GieBtemperatur und der Kiihlungsver-
hăltnisse beherrschen. Besonders wirksam ist die Unterdriickung einer gerichteten
Erstarrung, bei der eine mit Legierungselementen angereicherte Restschmelze von
den wachsenden Dendriten zur Mitte hin vorgeschoben wird, durch elektromag-
netisches Riihren.
Werden beim VergieBen von BlockguB keine MaBnahmen zur Desoxidation der
Schmelze ergriffen, so erstarrt an den Wandungen der Kokille zunăchst ein ver-
hăltnismăBig reiner Stahl, wăhrend die niedriger schmelzenden Verunreinigungen
noch ftiissig sind. Gleichzeitig nimmt mit sinkender Temperatur die Loslichkeit der
im Stahl gelosten Gase ab. Uber die FeO-Reaktion mit Kohlenstoff wird Kohlen-
monoxid gebildet gemăB FeO + C = CO + Fe. Dieses Kohlenmonoxid sucht
unter starker Durchwirbelung des Bades nach oben hin zu entweichen. Dabei
nimmt das Gas die noch ftiissigen Verunreinigungen zur Mitte und nach oben hin
66 3 Unlegierte Stăhle
Bild 3.2. Lage der Seigerungszone bei der Herstellung eines Winkelprofilstahles
c p S
% % %
erklaren, daB sich das im fliissigen StabI bei hoheren Temperaturen losliche
Eisenoxidul mit Eisensulfid gemaB
2FeO + FeS = 3Fe + S02
verbindet. Es kann sich also gasformiges S02 bilden, das zur Porenbildung AniaB
gibt.
..
werden kann. Es handelt sieh dabei um einen rein ehemisehen Vorgang, der naeh
folgender Reaktionsgleiehung ablăuft:
FeS+ H 2 S0 4 -+ H 2 S + FeS04 ,
2AgBr + H 2 S -+ Ag 2 S + 2HBr.
Es ergibt sieh also eine zweistufige Reaktion, bei der aus Eisensulfid und
Sehwefelsăure zunăehst Sehwefelwasserstoff und Eisensulfat gebildet wird und der
gebildete Sehwefelwasserstoff ansehlieBend mit dem Silberbromid der liehtemp-
findliehen Sehieht des Fotopapiers reagiert, wobei sich Silbersulfid und Brom-
wasserstoff bilden. Die kennzeiehnende Fărbung auf dem Fotopapier wird dureh
das gebildete Silbersulfid verursaeht.
Das unberuhigte VergieBen ist bei unlegierten und niedriglegierten Stăhlen bis
zu C-Gehalten von 0,20 bis 0,25 % moglieh, je naeh Mn-Gehalt. AuBerhalb dieses
Bereiehes sowie bei mit bestimmten Legierungselementen legierten Stăhlen ist
einwandfreies unberuhigtes VergieBen nieht mehr moglieh, die Bloeke werden
dann randblasig.
Vorteile des unberuhigten VergieBens:
a) Saubere, blasenfreie Randsehieht ("Speeksehieht"). Daher Anwendung, wenn
eine gute Oberflăehe wesentlieh ist, z. B. fiir Tiefziehbleehe.
b) Kleinere Sehwindungslunker infolge der starken Durehwirbelung beim "Ko-
ehen" des Bades.
N achteile des unberuhigten VergieBens:
a) Ausbildung von Seigerungen, welche die Alterungsneigung vergroBern.
AuBerdem konnen sie, falls beim SehweiBen aufgesehmolzen, zu VersprOdung
im Nahtbereich und damit zu Rissen fiihren, eventuell aueh zu Poren.
b) Bei Thomasstăhlen sind Seigerungen besonders kritiseh, weil dort ohnehin
bereits mit hoheren Gehalten an P und S zu reehnen ist. In den Seigerungszonen
konnen diese Elemente dann sehr hohe Konzentrationen erreiehen. Da
Thomasstăhle praktiseh nieht mehr hergestellt werden, ist dieser Punkt vor-
zugsweise bei ReparatursehweiBungen an Konstruktionen ălteren Herstell-
datums zu beaehten.
In diesem Fall wird die Zugabe von Mn, Si und Al so bemessen und damit die
Menge des in der Sehmelze gelost bleibenden Sauerstoffs so eingestellt, daB sieh bei
der Erstarrung nur eine begrenzte Kohlenmonoxidmenge bildet. Sie muB gerade
ausreiehen, um einen Uberdruek zu erzeugen, der das Eindringen von Luft in den
Lunker im Kopf des Bloekes verhindert.
Die Flăehen des Lunkers, der dureh das freigesetzte Kohlenmonoxid in viele
Einzelhohlrăume aufgeteilt wird, bleiben hierdureh metalliseh blank und ver-
sehweiBen darum beim Walzen. Dureh die im wesentliehen beruhigte Erstarrung
kommt der halbberuhigte Stahl in seiner Struktur und namentlieh seiner Seige-
3.1 Erschmelzungs- und VergieBungsart 69
3.1.3 Sekundărmetallurgie
[S 9]. Ein hoher Reinheitsgrad des Stahles verbessert seine Verformbarkeit und
seinen Widerstand gegeniiber wasserstoffinduzierten Kaltrissen [D 12].
3.1.3.1 Pfannenmetallurgie
3.1.3.2 Vakuummetallurgie
Zur Verringerung des Gehaltes an Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff kann der
fliissige Stahl vor dem VergieJ3en einer Vakuumbehandlung unterzogen werden,
wovon vor allem bei der Herstellung von Edelstăhlen und groBen Schmiedestiicken
Gebrauch gemacht wird.
3.1.3.3 Umschmelzverfabren
Tabelle 3.3. Einflu13 der Begleit- bzw. Legierungselemente auf das FestigkeitsverhaIten von Stahl
Mechanisch- Anteile der Elemente in %,die den gleichen Einflu13 ausiiben wie
technologische 0,1% C
Eigenschaften
p Mn Si Cr Cu Ni
Den groBten EinftuB iiben Kohlenstoff und Phosphor aus. Si wirkt ăhnlich, der
EinftuB ist aber geringer. Die Wirkung von Mn, Cr and Cu ist erheblich geringer,
und ihr EinftuB auf die einzelnen Eigenschaften des SchweiBgutes ist unterschied-
lich. Ni hat den geringsten EinftuB auf die Festigkeit. Die Art, in der die einzelnen
Elemente die mechanischen Eigenschaften des SchweiBgutes beeinftussen, ist ab-
hăngig von dem AusmaB, in welchem sie sich im Ferrit losen, und wie sich das
Gefiige ausbildet.
3.2.1 Kohlenstolf
1000 .-------.---r---,----r--,....------,
750 I----+--+-_+_
~
~ 500 f------+---=""'f:;;...s"'1-''''----.y''''-
~
A 99.9 % Martensit
B 95.0
250 f----+--+-- C 90.0
D 80.0
E 50.0 % Martensit
OL-~_~_-L_-L_J-~
0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 % 0.7 Dild 3.5. Abhăngigkeit der Hărte vom Kohlenstoffge-
Kohlenstoff halt bei einem unlegierten Baustahl
Bis zu
C < 0,25%
ist daher im allgemeinen beim SchweiBen unlegierter Stăhle nicht mit Rissen als
Folge einer Aufhărtung zu rechnen. Stăhle mit
C > 0,25%
gelten als nur bedingt schweiBbar. Dies bedeutet, daB gewisse Vorbedingungen
erfiillt werden miissen, wenn ein Stahl mit hoherem C-Gehalt riBfrei geschweiBt
werden solI. Als derartige Vorbedingungen sind zu nennen:
a) Vorwarmen
Durch wird die Abkiihlungsgeschwindigkeit gesenkt und damit die
Vorwărmen
Aufhărtungsgefahr vermindert. Die Hohe der Vorwărmtemperatur ist von Wand-
dicke, Nahtform, SchweiBverfahren und C-Gehalt abhăngig. Anhaltswerte finden
sich in Tabelle 3.4.
3.2 EinfluB der Begleitelemente auf Festigkeit 73
C Vorwiirmtemperatur
% °C
d) Gestaltung
Auch eine zweckmăBige Gestaltung vermag die RiBanfălligkeit herabzusetzen.
Hierzu gehort insbesondere die Verwendung nicht zu groBer Wanddicken, da mit
der Wanddicke auch die Abkiihlgeschwindigkeit wăchst. Zur Begrenzung der
Eigenspannungen solIte die Konstruktion moglichst nachgiebig gestaltet werden.
Stumpfnăhte sind in diesem Zusammenhang giinstiger als Kehlnăhte.
Ais Beispiel sei das EinschweiBen einer dickwandigen Buchse aus St 50 in eine
Doppelwand genannt (Bild 3.6). Bei der Ausfiihrung gemăB a) rissen die Kehlnăhte
auf dem gesamten Umfang, obgleich basisch umhiilIte Elektroden verwendet
wurden. Da nicht vorgewărmt worden war und die dickwandige Buchse die
Wărme sehr rasch abfiihrte, kam es in der Ubergangszone zu Aufhărtungen und
infolge von Schrumpfeigenspannungen zum EinreiBen der Kehlnăhte. In dem
einem praktischen FalI entnommenen Beispiel war es moglich und zulăssig, eine
Umkonstruktion gemăB b) vorzunehmen, wodurch die Wanddicke verringert, die
Nachgiebigkeit der Konstruktion durch Ubergang von Kehlnăhten aur Stumpf-
năhte verbessert und gleichzeitig die Zugănglichkeit zu den SchweiBnăhten
giinstiger gestaltet werden konnte. Zum SchweiBen wurden wieder basische Elek-
troden verwendet, jedoch war zusătzlich vorzuwărmen.
llSt37
U~. SI~ Bild 3.6a u. b. Konstruktive Ănderung einer Schei-
ben-Naben-Verbindung zur Vermeidung von Rissen
3.2.2 Silizium
3.2.3 Mangan
Mangan erhoht die Zugfestigkeit und Streckgrenze, ohne daB die Verformbarkeit
verschlechtert wird. 1 % Mn erhoht die Festigkeit um etwa 120 N mm- 2 • Unlegierte
Baustăhle enthalten im alIgemeinen etwa 0,3 bis 0,8 % Mn. Mangan wirkt desoxi-
dierend und wird gemeinsam mit Silizium zum Beruhigen von Stahl verwendet.
Schwefel wird von Mangan zu Mangansulfid abgebunden (giinstig, da MnS im
3.2 EinfluB der Begleitelemente aur Festigkeit 75
3.2.4 Pbospbor
Durch Phosphor werden Zugfestigkeit und Streckgrenze erh6ht (auch der Korro-
sionswiderstand gegen Atmosphărilien, vor allem in Verbindung mit Kupfer),
wăhrend sich die Verformungseigenschaften verschlechtern. 0,1 % P entsprechen
40 N mm- 2 Festigkeitszunahme. Phosphor wirkt kaltverspr6dend und ist daher
auf 0,05% im Stahl zu begrenzen.
Der schădliche EinftuB von Phosphor ist zuriickzufiihren aur
a) die Neigung zu Entmischungen (Seigerungen) infolge der weiten Ausdehnung
des Zweiphasengebietes zwischen 1534 und 1050°C (Bild 3.7; auf der Neigung zu
Entmischungen beruht auch die Oberhofferătzung, die zur Kennt1ichmachung
des PrimărgefUges von StahlguB verwendet wird),
1600
r--...
'C 15J4',
1500
1400 \ ~ 5
~\ ~
"
5 1300
-O
\ S+a
'"
~
Y\
j-1200
~
5 +~eJP
1100
y+a
1050', /'
V2.B'I. 10.5'1.
1000
a / a+FeJP
900
800
O
/ 2,5 5,0 7,5 10,0 % 12,5
Fe P- Dild 3.7. Zweistoffschaubild Fe-P
Ob eine Absenkung auf noch niedrigere Werte notwendig sein kann, ist bisher noch
nicht geklărt. Gegen wasserstoffinduzierte Kaltrissigkeit wird ein Phosphorgehalt
von weniger als 0,01 % angestrebt [D 13].
3.2.5 Schwefel
1600
'C 1S34'C
"ti\.
-
1500
I,s+o S
1400
-.......
~~0.18'1.
rd,os'!. 136S'C
~ 1300
'o+r ............... ~
"
"
-§w 1200 ~-
c.
E
~ 1100
S+r /
1000 988'C
\1 S +e
1800
'[ I I \52+MnS
1700
II 151 +52
1600
0,3%
-1580'[ I
332'(,
-
1610'[ ±10·C
1500
1400
5, + MnS
I
MnS + MnS2
~ 1300
o 1230'[
~1200 1138'[ o+MnS
~
1100 1100'[ 'y+MnS
1000
,B +MnS
900
MnS
800
727 '[
700
«+MnS
600
o 10 15 20 25 30 35 % 40
Mn 5- Bild 3.9. Zweistoffschaubild Mn-S
die heute gut zu erreichen sind, erhălt man bei iiblichen Stahlbaustăhlen Werte von
iiber 60% fUr die Brucheinschniirung in Dickenrichtung.
Auch die Empfindlichkeit gegen "Reheat Cracking" beim Spannungsarm-
gliihen warmfester CrMoV-Stăhle wird durch Schwefel verstărkt. Es hat sich
gezeigt, daB S-Gehalte unter 0,001 % Abhilfe schaffen. Auch die Sicherheit gegen
wasserstoffinduzierte Risse wird durch niedrige Gehalte an Schwefel erhoht
[D 13]. Die friiher iibliche Begrenzung aufO,05 % [D 15] diirfte damit weitgehend
iiberholt sein.
3.2.6 Stickstoff
Stickstoff liegt im Stahl fast vollstăndig in Form von Nitriden vor. Da er die
Versprodungsneigung unlegierter Baustăhle begiinstigt, solI der Gehalt an diesem
Element in unberuhigt vergossenen Stăhlen 0,002% nicht iibersteigen. Ohne Alte-
rung entsprechen 0,1 % Stickstoff 62 Nmm- 2 Festigkeitszunahme. Auf die An-
wesenheit von Stickstoff sind verschiedene Versprodungserscheinungen in unle-
gierten Baustăhlen zuriickzufUhren:
Ausscheidungs- oder Abschreckalterung,
Reck- oder Verformungsalterung,
Blausprodigkeit.
Durch Aluminium bei stark beruhigten Stăhlen sowie durch Nb, V, Zr und Ti bei
mikrolegierten Stăhlen fUhren die mit diesen Elementen gebildeten Nitride iiber
Keimwirkung zu Feinkomstăhlen mit guter Zăhigkeit. Da Stickstoff das Austenit-
gebiet stabilisiert, wird dieses Element bei manchen hochlegierten austenitischen
Stăhlen bewuBt als Legierungselement verwendet.
Vom SchweiBgut kann Stickstoff aus der Luft aufgenommen werden, besonders
bei zu lang gehaltenem Lichtbogen. Wenn er sich infolge sinkender Temperatur aus
dem fliissigen SchweiBgut ausscheidet, sammelt er sich, zu molekularem Stickstoff
rekombiniert, in Poren an. Stickstoff ist die hăufigste Ursache fUr die Porenbildung
beim SchutzgasschweiBen mit Drahtelektroden aus un- und niedriglegierten
Stăhlen. Auch in der Decklage von SchweiBnăhten, die mit sehr dick rutilum-
hiillten Stabelektroden oder rutilumhiillten Hochleistungselektroden geschweiBt
werden, ist Stickstoff oft fUr das Auftreten von Poren verantwortlich. Dagegen
bilden sich im hochlegierten chromhaltigen SchweiBgut Chromnitride, die das
Ausscheiden von gasformigem Stickstoff verhindem [K 12].
3.2.7 Aluminium
3.2.8 Kupfer
Durch die Verwendung von Schrott bei der Herstellung von Stăhlen nimmt der
Kupferanteil in den unlegierten Baustăhlen stăndig zu. Ein Kupfergehalt bis zu
etwa 0,26 % wird als unschădIich angesehen. Er verzogert bei Gehalten von
0,15 bis 0,5 % die Rostungsgeschwindigkeit durch Ausbildung einer sehr dichten,
vor dem weiteren Rosten schiitzenden Deckschicht (wetterfeste Stăhle. "Corten"
-Stahl, siehe auch 3.2.4). Dehngrenze und Zugfestigkeit werden erhoht.
Bei Erwărmung kupferhaltiger Baustăhle reichert sich das Kupfer unter der
Zunderschicht an der Stahloberflăche an. Wegen des niedrigen Schmelzpunktes
von Kupfer besteht die Gefahr des Auftretens von Lotbruch bei Zugbeanspru-
chung. Sie wird durch Zinn noch verstărkt. Wird dagegen Kupfer als Legierungs-
element verwendet, wird zusătzlich mit Nickel legiert, das sich ebenfalls an der
Stahloberflăche anreichert. Der Schmelzpunkt der Cu-Ni-Anreicherung liegt so
weit oberhalb des Kupferschmelzpunkts, daB kein Lotbruch mehr auftreten kann
[D 13].
3.2.9 Vanadin
Unter SprOdbruch versteht man den verformungsarmen Trennbruch von Stahl bei
niedriger Nennspannung unter dem EinftuB von Normalspannungen. Sein Auf-
treten wird begiinstigt durch
a) werkstoffbedingte Faktoren (hohe Ubergangstemperatur, Alterung),
b) konstruktiv bzw. beanspruchungsbedingte Faktoren (Verformungsbehinderung
durch răumliche Spannungszustănde, ortliche Spannungskonzentration, hohe
Beanspruchungsgeschwindigkeit, konstruktive oder durch die Art der Ferti-
gung bedingte Kerben, tiefe Temperaturen, Eigenspannungen).
80 3 Unlegierte Stăhle
Ais Folge der erhohten Qualtităt modemer Baustăhle sind Sehadensfălle, die auf
sprodbruehempfindliche Stăhle zuriickgefiihrt werden konnen, sehr selten gewor-
den. Zur Bestimmung der Sprodbruchempfindlichkeit wurden in Abschnitt 1.4.3
bereits einige Hinweise gegeben. Vielfach bedient man sich des Kerbschlagbiege-
versuches. Die Lage des Steilabfalls ist ein Kriterium fiir die Temperaturver-
sprodung eines Werkstoffes. Ais MaB hierfiir wăhlt man die Ubergangstemperatur,
bei welcher der Verformungsbruch in den Trennbruch iibergeht (Definition der
Ubergangstemperatur vgl. Abschn. 1.4.3). Die Sprodbruchempfindlichkeit wird vor
allem durch Elemente wie Phosphor, Schwefel und Stickstoffim ungiinstigen Sinne
beeinftuBt. Auch die Frage der Seigerungen bei unberuhigten Stăhlen spielt in
diesem Zusammenhang eine Rolle. Alterungsempfindliche Stăhle sind auch
sprOdbruchempfindlich. Wird in kaltverformten Bereichen geschweiBt, ist die Ge-
fahr des Auftretens von Sprodbriichen bei diesen Stăhlen besonders groB. Im
gleichen Sinne wirkt eine Komgrenzenversprodung [z. B. Komgrenzenzementit
(Tertiărzementit) bei weichen Stăhlen]. Ein grobkorniges Gefiige ist weniger ver-
formungsfăhig als ein feinkomiges. DIN 17100 (Ausgabe 1980) enthălt unter
Abschnitt 8.4 einige Angaben iiber die SprOdbruchunempfindlichkeit der allgemei-
nen Massenbaustăhle. Fiir Stăhle des Typs St 33 wird keine Gewăhrleistung fiir
ausreichende Sprodbruchunempfindlichkeit iibemommen. Fiir die Giitegruppen
2 und 3 dagegen werden bestimmte Kerbschlagzăhigkeitswerte gemăB Tabelle 3.6
garantiert.
Tabelle 3.6. SchweiBeignung der allgemeinen Baustăhle
St 33 x x x x x x x x
USt 37-2 27 O x x x
RSt 37-2 27 O x x
ST 37-3 27 O x
(unbehandelt)
St 37-3 27 O
(normalgegliiht)
St 44-2 27 O x x x x
St 44-3 27 O x x x
(unbehandelt)
St 44-3 27 O x x
(normalgegliiht)
St 52-3 27 O x x
(unbehandelt)
St 52-3 27 O x
(normalgegliiht)
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82 3 Unlegierte Stăhle
sind dann die Zustiinde, deren Spannungskreise eine bestimmte Grenzkurve be-
riihren. Alle Spannungszustiinde, deren Kreise innerhalb dieser Grenzkurve liegen,
sind ungefiihrlich. Im allgemeinen Fall gilt die parabolische Hiillkurve nach
A. Leon als Grenzkurve. Sie schneidet die u-Achse im Punkt A (Bild 3.10) senk-
recht. Die mittlere Hauptnormalspannung u 2 wird vernachliissigt. Gegeniiber der
Gestaltsiinderungsenergiehypothese ergibt sich jedoch theoretisch im ungiinstig-
sten Fall eine Abweichung von hOchstens 15%, und zwar so, daB die Mohrsche
Annahme auf der sicheren Seite liegt [S 11].
r
Hijllkurve
A
li
Il
Gleitfestigkeit zu O, und die drei Hauptnormalspannungen (11' (12 und (13 sind
gleieh groB und positiv. Die drei Spannungskreise sehrumpfen also zu einem Punkt
zusammen. Sehubspannungen treten nieht auf, und unter der alleinigen Wirkung
von Normalspannungen kommt es ohne bleibende Verformungen zum Trenn-
brueh. Man erkennt daraus, daB mit waehsender "Răumliehkeit" des Spannungs-
zustandes die Gleitfestigkeit und damit die Verformungsfăhigkeit sinken, wodureh
das Eintreten eines sprOden Bruehes begiinstigt werden muB.
Eine andere, ebenfalls sehr iibersiehtliehe Darstellungsweise wurde von K. H.
Riihl [R 12] gewăhlt. Betraehtet man nămlieh das Verformungsverhalten bei
răumliehen Spannungszustănden und bezeiehnet die Dehnung bei diesem răumli
ehen Spannungszustand mit 8*, so konnen fUr gegebene Werte von (1T/RpO,2 und
E'/E fiir einen beliebigen Răumliehkeitsgrad die bleibenden Verformungen erreeh-
net werden. Fiir (1T/RpO,2 = 2,5 und E'/E = 100 sind die Ergebnisse der Reehnung
in Form eines Hohenlinienfeldes gezeiehnet (Bild 3.12).
Trennfestigkeit, bleibende Dehnung, einachsig
Dehngrenze, einachsig, e:/eb
Elastizitătsmodul, U2 /U l '
Neigung der FlieBkurve oberhalb R pO •2 U 3/U l •
bleibende Dehnung, mehrachsig,
~ 0.6 t-\---j\---\--~
~ --~~
II
<l::l. 0.4 f----\-f-----~ Oehnung mehrachsig
~_--I p.= Oehnung einachsig
3.3.2.3 Beanspruchungsgeschwindigkeit
Sinkt die Betriebstemperatur unter Raumtemperatur ab, so wirkt sich eine solche
Temperaturerniedrigung auf die verschiedenen Metalle unterschiedlich aus. Unle-
gierte Stăhle versproden dabei, d. h., die Zugfestigkeit nimmt zu, Dehnung und
Kerbschlagzăhigkeit nehmen ab.
Es sei erwăhnt, daB im Gegensatz hierzu Aluminium und seine Legierungen
keine Versprodung aufweisen. Die Zugfestigkeit nimmt mit sinkender Temperatur
zu, wăhrend die Verformungsfăhigkeit gleich bleibt oder sogar ansteigt. Ăhnliches
gilt fiir Kupfer und Nickel sowie fiir austenitische Stăhle. Diese giinstigen Festig-
keitseigenschaften im Tieftemperaturbereich machen derartige Werkstoffe fiir den
Einsatz in Kăltemaschinen und Luftverftiissigungsanlagen geeignet.
3.3.2.5 Eigenspannungen
weitgehend abgebaut, sobald es als Folge der dureh Betriebs- und Eigenspannun-
gen hervorgerufenen Gesamtbeanspruehungen zu plastiseher Verformung kommt.
Bei sproden Werkstoffen jedoeh oder bei hohem Raumliehkeitsgrad des Span-
nungszustandes sinkt, wie bereits erlautert, die Verformungsfahigkeit ab. In sol-
ehen Fallen kann bei Uberlagerung von Eigen- und Lastspannungen die Trenn-
festigkeit erreieht und damit ein Sprodbrueh eingeleitet werden.
Giitegruppe 2 3
VergieBung U,R RR
A(lSO-V)-Mindestwerte gewăhrleistet gewăhrleistet
(auBer St 50, 60, 70)
St 33
St 37-2
USt 37-2 St 37-3
RSt 37-2
St 44-2 St 44-3
St 50-2 St 52-3
St 60-2
St 70-2
Tabelle 3.7 gibt die naeh DIN 17100 lieferbaren Massenbaustahle wieder. Von
der Festigkeitsgruppe St 44 an werden nur beruhigt vergossene Stahle geliefert.
S133
Fur St 33 werden keine Werte fiir die chemische Zusammensetzung gewăhrleistet.
Die VergieBungsart bleibt dem Stahlhersteller iiberlassen. Die gewăhrleistete Fe-
stigkeit liegt in einem groBen Bereich von 290 bis 540 N mm - 2. Wie diese Festig-
keit erzielt wird, d. h. unter Zugabe welcher Legierungselemente, bleibt dem Stahl-
hersteller iiberlassen. St 33 ist daher nur mit Einschrănkungen schweiBbar. Gege-
benenfalls ist ein gesonderter Nachweis der SchweiBeignung zu fiihren.
S137
St 37 wird vorzugsweise fiir SchweiBkonstruktionen herangezogen. Stăhle dieser
Gruppe sind zum SchmelzschweiBen geeignet, soweit die sonstigen Voraussetzun-
gen gegeben sind: normales Gefiige, ausreichende Feinkornigkeit, keine zu ausge-
prăgte Zeilenstruktur (Silikatzeilen), Begrenzung der Phosphor-, Schwefel- und
Stickstoffgehalte auf die zulăssigen Werte (vgl. 3.2.6), keine zu groBen Wanddicken.
Beruhigte Stăhle sind unberuhigten Stăhlen vorzuziehen, besonders wenn beim
SchweiBen Seigerungszonen angeschnitten werden konnen.
S144
St 44 liegt mit seinem Kohlenstoffgehalt unter der Grenze des fiir die
SchweiBbarkeit zulăssigen Wertes von 0,25 %. In Tabelle 3.8 sind die hochstzu-
Iăssigen Kohlenstoffgehalte der in DIN 17100 genormten unlegierten Massenbau-
stăhle zusammengestellt.
S150
Bei einem Mittelwert von 0,30 % C, der in praktisch vorliegenden Făllen wesentlich
uberschritten werden kann, ist dieser Stahl nur noch als bedingt schweiBbar
anzusehen. Vor allem dickwandigere Teile aus St 50 konnen nur noch mit entspre-
88 3 Unlegierte Stăhle
St 33
St 37-2 0,17 0,20 0,20 0,20 0,20
USt 37-2 0,17 0,20 0,20 0,20 0,20
RSt 37-2 0,17 0,17 0,17 0,20 0,20 nach
St 37-3 0,17 0,17 0,17 0,17 0,17 Vereinbarung
St44-2 0,21 0,21 0,21 0,22 0,22
St 44-3 0,20 0,20 0,20 0,20 0,20
St 52-3 0,20 0,20 0,22 0,22 0,22
St 50-2 etwa 0,30
St 60-2 etwa 0,40
St 70-2 etwa 0,50
B Geringe Abweichungen fiir Stiick- und Schmelzenanalyse sind zulăssig, soweit die SchweiBbarkeit
hierdurch nicht beeintrăchtigt wird.
SI 52
St 52 ist ein hochfester, schweiBbarer Baustahl. Er wird nur in Giitegruppe 3,
besonders beruhigt vergossen, geliefert. Der C-Gehalt ist bewuBt niedrig gehalten.
Die hOhere Festigkeit erhălt dieser Stahl durch andere Legierungselemente, vor-
zugsweise durch etwa 1,2 % Mangan. Da Mangan die Hărtungsneigung fOrdert,
k-ann es bei groBeren Wanddicken erforderlich werden, mit Vorwărmung zu
schweiBen. Zur Begrenzung der MnS-Gehalte wurden schwefelarme Stăhle dieses
Typs entwickelt.
SI 60 und SI 70
Beide Stăh1e haben einen hOheren Kohlenstoffgehalt und sind deshalb im allgemei-
nen fiir das SchmelzschweiBen ungeeignet.
Die Tabelle 3.9 faBt noch einmal in iibersichtlicher Form die Angaben iiber die
Eignung der Massenbaustăhle zum SchmelzschweiBen zusammen.
Stahlsorte SchweiBeignung
Die richtige Auswahl der Stahlsorten nach DIN 17100 zu treffen ist insofern nicht
leicht, als man dabei einerseits konstruktive Ausbildung und Beanspruchungsart
des zu fertigenden Bauteils zu beachten hat, andererseits aber auch Wirtschaftlich-
keitsfragen. Geht man etwa zu Stăhlen einer niedrigeren Giitegruppe iiber, so
verschlechtert sich die SchweiBeignung. Geht man umgekehrt aus Sicherheits-
griinden aur eine hOhere Giitegruppe iiber, etwa die Giitegruppe 3, so werden,
einen hohen Werkstoffkostenanteil vorausgesetzt, Wirtschaftlichkeitsfragen be-
riihrt, da bei der Auswahl dieses Stahles hOhere Kosten entstehen.
Der Zwang, die Lagerhaltung klein zu halten, fiihrt dazu, aus den in DIN 17100
angebotenen Stăhlen eine gewisse Auswahl zu treffen. Hierzu wird man zunăchst
priifen, ob die im Betrieb hergestellten Erzeugnisse spăter einer statischen oder
einer dynamischen Beanspruchung unterworfen werden. AuJ3erdem ist wesentlich,
welche Wanddicken vorkommen, ob die Konstruktion spannungsarm oder nor-
malgegliiht wird und bei welchen Temperaturen sie spăterhin eingesetzt ist. Man
wird es vermeiden, unberuhigt vergossene Stăhle einzusetzen, wenn damit zu
rechnen ist, daJ3 beim SchweiBen Seigerungszonen angeschnitten werden. Ande-
rerseits miissen die Anforderungen an das Herstellungswerk so bemessen werden,
daJ3 keine zu langen Lieferfristen entstehen. Wie manjeweils vorgeht, muJ3 von FalI
zu FalI, je nach den gerade vorliegenden Verhăltnissen entschieden werden.
Man hat sich bemiiht, unter Auswertung der Ergebnisse jahrzehntelanger For-
schungsarbeiten aur dem Gebiet des Sprodbruchs die Stahlauswahl durch Empfeh-
lungen zu erleichtern. Hierzu dient die DASt-Richtlinie 009 "Empfehlungen zur
90 3 Unlegierte Stăhle
Sponnungszustond: niedrig
Femer : Aussleilungen .Scholte.Verbonde und spoMungsormgegluhle 80uleile des Sponnungszus ondes ..mit el"·. <>
Sponnungszustond: mitlel
orthotrope Ploile
Sponnungszustond : hoch
orthotrope Ploile
1-
Femer: 8auleite im Bereich van schroften Ouerschnillubergongen . Sponnungsspitzen. konzentrierten rotteinteitungen und roumlichen
ZugsponnungsluslOnden .
Temperatur Temperatur
von _100 von -100
bis -100 bis -30 0 bis _10 0 bis -30 0
Klossifizie -
rungsstufen
zuliissige Moterioldicke t in mm bis einschlienlich
15 20 25 30 35 40 45
]
II
III
1Y
J!
Fiir die Herstellung von Tankbauwerken aus Stahl werden nach DIN 4119 mit
Wanddickenbegrenzung Werkstoffe gemiiB Tabelle 3.11 empfohlen.
Bei der Verwendung von Feinkornbaustiihlen mit Streckgrenzen unter
355 N/mm- 2 darf die angegebene Grenzwanddicke von 30 mm ohne Wiirmebe-
handlung der SchweiBniihte auf 40 mm angehoben werden, wenn bei der Abliefe-
rungspriifung quer zur Hauptwalzrichtung an jeweiis 3 ISO-Spitzkerbproben nach
DIN 50 115 bei - 20 ce eine Kerbschlagziihigkeit von mindestens 34 J /cm 2
(Mittelwert) und 24 J/cm 2 (Einzelwert) nachgewiesen und der Giitenachweis durch
Abnahmepriifzeugnis B DIN 50049 gefiihrt ist.
92 3 Unlegierte Stăhle
~
=>
bei fali ~ cn
:;::;
c i5
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'"u '""'-
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cn -'"
c
I
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Ouerschnill c
Abmessungen
:5.
V")
.§ CI:> ~
o
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o
;;=
2 3 4 5 6 7 B 9 10 11
T"
bl StraOen- Vollwandlriiger bis -30'[ m 2 RN
brucken
-L
wasserbau Schleusentor
finnen
LI>. LI>.
w ci Slahl- Rahmen eines hoch bis-10'[ 1.0rdnung - II 26 2 RN
~ =400·12
wasserbau Schiebelores
~ ~
Bild 3.16. Bewertung von Gurtungen und einer biegungsbeanspruchten Rahmenecke nach DASt 009
DIN 17100
AlIgemeine Baustăhle USt 37-2 12,5
RSt 37-2 20
St 37-3 30
SEW 087
Wetterfeste WTSt 37-2 20
Baustăhle WTSt 37-3 30
WTSt 52-3 30
Schiffbaustahl Grad B
DIN 17155 H 1, H II, H III 30
Kesselbleche 17Mn 4 30
SEW 089, DIN 17102
Feinkornbaustăhle St E 255, St E 285 30
WSt E 255, WSt E 285 30
TSt E 255, TTSt E 285 30
St E 315, St E 355 30
WSt E 315, WSt E 355 30
TSt E 315, TTSt E 355 30
St E 380 bis St E 500
WSt E 380 bis WSt E 500 mit Eignungsnachweis
TSt E 380 bis TSt E 500
Schienenfahrzeuge
In DIN 5512 wurden Richtlinien fUr die Werkstoffauswahl in enger Anlehnung an
DIN 17100 bzw. DIN 1623 niedergelegt. Sie beziehen sich nur auf den fahrzeug-
baulichen Teil der Schienenfahrzeuge, da fUr die Antriebe und die sonstige Aus-
stattung z. T. wesentlich andere Gesichtspunkte, z. B. Anforderungen der Elek-
trotechnik, vorherrschend sind, als etwa Fertigungs- und SchweiBeigenschaften
(Tab. 3.12 und 3.13).
Straftenfahrzeuge
Auf StraBenfahrzeuge sind die gegebenen Richtlinien sinngemiiB anzuwenden. Fur
Feinbleche wird eine Auswahl von Stiihlen nach DIN 1623 eingesetzt, siehe DIN
5512 T2. Ein weiteres Blatt DIN 5512 T3 (Entwurf 1988) enthiilt hochlegierte
nichtrostende Stiihle, die lichtbogengeschweiBt werden k6nnen. Die mechanisch-
technologischen Eigenschaften der SchweiBverbindungen entsprechen bei richtiger
Wahl der SchweiBzusiitze mindestens denen der unverfestigten Grundwerkstoffe.
Geeignete SchweiBzusiitze sind in der Norm aufgefUhrt.
94 3 Unlegierte Stiihle
Tabelle 3.12. Werkstoffe fUr den fahrzeugbaulichen Teil von Schienenfahrzeugen nach DIN 5512, T. 1,
in Anlehnung an DIN 17100
a Fur alle DB-zugelassenen SchweiBzusiitze. Kennzahl und Kennziffem bezeichnen die mechanischen
Gutewerte des SchweiBguts nach DIN 1913.
b Bei Einsatz von mitteldick umhullten Stabelektroden R3 und R(C)3 DIN 1913 Ti fur Wurzel- und
DunnblechschweiBung (s < 3 mm) von Stumpfniihten.
• Nur basische Zusiitze. Gefahr der Aufmischung beachten.
3.5 Feinbleche aus unlegierten Stăhlen 95
Taoolle 3.13 gilt fUr Biegewinke1 bis 1200 und fUr Kaltbiegen lăngs und quer zur Walzrichtung. Fur
Biegewinkel groBer als 1200 ist der năchst hohere Taoollenwert zu verwenden.
Feinbleche (s<3 mm) aus unlegierten Stăh1en sind in DIN 1623 Tl, wenn Umform-
arbeiten vorgesehen sind oder die Oberftăche veredelt werden solI, gemăB Tabelle
3.14 aufgegliedert.
Fur ubliche SchweiBverfahren sind diese Stăhle schweiBgeeignet. Fur alle in
Tabelle 3.14 genannten Stăhle kommt die Oberflăchengute 03 und 05 nach Tabelle
3.15 in Betracht.
Oberftăchenart Oberllăchenausfiihrung
Beispiel: St 14 OS m
Fiir kaltgewalztes Band und Blech fUr groBere Dicken (s < 6 mm) gilt nach
DIN 1624 Tabelle 3.17.
Die Stăhle sind bei Anwendung iiblicher SchweiBverfahren schweiBgeeignet.
G gegliiht
LG leicht nachgewalzt
K 32 bis K 70 kalt nachgewalzt auf eine Zugfestigkeit von 290 bis 690 N/mm 2 •
3.6 Unlegierte Einsatz- und Vergiitungsstăhle 97
In Tabelle 3.18 sind die unlegierten Einsatzstăhle nach DIN 17210 aufgefiihrt.
Bezeich- C Si Mn P S
nung % % % % %
max. max. max.
In Tabelle 3.19 sind die unlegierten Vergiitungsstăhle nach DIN 17200 aufgefiihrt.
Bezeich- C Si Mn P S
nung % % % % %
max. max. max.
Tabelle 3.20 enthălt die in DIN 1629 zusammengefaBten nahtlosen Rohre aus
unlegierten Stăhlen fUr besondere Anforderungen und die in DIN 1630 enthaltenen
Stăhle fUr besonders hohe Anforderungen. Sie sind aufgrund ihrer darauf abge-
stimmten Zusammensetzung zum SchweiBen gut geeignet.
Die Normen DIN 1626 und DIN 1628 sind ăhnlich aufgebaut wie DIN 1629 und
DIN 1630 fUr nahtlose Rohre. Auch hier unterscheidet man zwischen Rohren fUr
besondere und fUr besonders hohe Anforderungen, siehe Tabelle 3.21. Alle Stăhle
sind zum SchweiBen geeignet. Die Rohre werden vor allem im Apparatebau,
Behălterbau, Leitungsbau und im allgemeinen Maschinen- und Gerătebau
verwendet.
3.7.3 Priizisionsstahlrohre
Die nahtlosen Prăzisionsstahlrohre nach DIN 2391 (St 30 bis St 52) gelten
aufgrund ihrer Zusammensetzung und metallurgischen Behandlung als
schweiBgeeignet. Entsprechendes gilt auch fUr die geschweiBten Rohre nach DIN
2393 (St 28 bis St 52-3). Bei den Zustănden BK (keine Wărmebehandlung nach der
letzten Kaltumformung) und BKW (nach der letzten Wărmebehandlung folgt ein
leichter Kaltzug) ist die Beeinftussung der Eigenschaften der WEZ durch die
SchweiBwărme zu beachten. Auch die geschweiBten Prăzisionsstahlrohre nach
DIN 2394 sind zum SchweiBen geeignet. Im Zustand BKM (keine Nachbehand-
lung nach dem MaBwalzen) ist wieder die Beeinftussung der Eigenschaften der
WEZ durch die SchweiBwărme zu beachten.
Tabelle 3.20. Nahtlose Rohre aus unlegierten Stiihlen
DIN 1629 fUr bes. St 37.0 1.0254 R 0,17 0,040 0,040 0,009
Anforde- St 44.0 1.0256 R 0,21 0,040 0,040 0,009
rungen St 52.0 1.0421 RR 0,22 0,040 0,035
DIN 1630 fiir bes. St 37.4 1.0255 RR 0,17 0,040 0,040
hohe Anforde- St 44.4 1.0257 RR 0,20 0,040 0,040
rungen St 52.4 1.0581 RR 0,22 0,040 0,035
a Zusatz an stickstoffabbindenden Elementen (z. B. mind. 0,020% Al •.,). Zur Sicherstellung ausreichender Festigkeit enthalten
die Stiihle St 52 einen etwas angehobenen Mn-Gehalt. Bei den Stiihlen nach DIN 1630 ist der Gehalt an Si aufO,35 % begrenzt.
Nahtlose Rohre aus kaltziihen Stiihlen (DIN 17173) sind meist niedriglegiert. Eine Ausnahme macht der Stahl
TTSt 35 N und V Werkstoff-Nr. 1.0356, der schweiBgeeignet ist.
3.7.4 Gewinderohre
Gewinderohre sind in
DIN 2440 mittelschwere Gewinderohre,
DIN 2441 schwere Gewinderohre,
DIN 2442 Gewinderohre mit Giitevorschrift
enthalten. Eignung zum SchweiBen ist in allen Făllen im allgemeinen vorhanden.
GeschweiBte und nahtlose Stahlrohre fiir Wasserleitungen (DIN 2460) werden mit
glatten Enden, SchweiBfase oder als Muffenrohre geliefert. Sie sind bei Anwendung
der iiblichen SchweiBverfahren zum SchweiBen geeignet.
DIN 17172: Stahlrohre fUr Fernleitungen fUr brennbare Fliissigkeiten und Gase.
Die Rohre aus allen Stahlsorten dieser Norm sind fiir Gasschmelz-, Lichtbogen-
schmelz-, AbbrennstumpfschweiBen sowie fUr elektrisches und GaspreBschweiBen
geeignet. Bis zu einem AuBendurchmesser von 500 mm wird eine Kerbschlagarbeit
von 47 J bei ooe gewăhrleistet (Einzelwert bei drei Messungen nicht unter 38 J).
Bezeichnungen und Grenzanalysenwerte der in DIN 17172 genormten unlegierten
und niedriglegierten Rohrstăhle sind in Tabelle 3.22 zusammengestellt.
Bei den thermomechanisch behandelten 8tăhlen betrăgt der Kohlenstoffgehalt mindestens 0,04 % .
3.8 Unlegierte Kessel- und Druckbehălterstăhle 101
In Tabelle 3.23 sind die in DIN 17 155 genormten unlegierten Kesselstahle zusam-
mengefaBt. Da im Kesselbau fast ausschlieBlich das SchweiBen als Verbindungs-
verfahren angewendet wird, mussen alle Kesselstahle zum SchmelzschweiBen
geeignet sein. Die Zusammensetzung dieser Werkstoffe wurde daher sorgfaltig auf
diese Forderung abgestimmt.
Stahlsorte Werkst.-Nr. C Si Mn P S
% %
max. max. max. max.
a Nenndicke temperaturabhăngig.
b Betriebsiiberdruck abhăngig vom AuBendurchmesser.
• Giitestufe 1.
d Priifklasse 1: ~ 160, Priifklasse II: ohne Begrenzung.
3.9.1 Schift"baustăhle [V 7]
Jm Schiffbau wird weitgehend geschweiBt, so daB von den auf diesem Sektor
eingesetzten Werkstoffen SchweiBeignung vorausgesetzt werden muB. Die vom
Germanischen Lloyd hierfiir vorgesehenen Stăhle sind in Tabelle 3.26 aufgefiihrt.
Sie sind in drei Festigkeitsgruppen mit jeweils unterschiedlichen Zăhigkeitsei
genschaften gegliedert. Werkstoffe, die von diesen Vorschriften abweichende Ei-
genschaften haben, diirfen nur nach besonderer Genehmigung verwendet werden
[R 16]. Aus Tabelle 3.27 geht hervor, welcher Schiffbaustahl-Giitegrad einer ge-
wăhlten Festigkeitsgruppe fiir ein bestimmtes Bauteilje nach dessen Bedeutung fiir
3.9 Sonstige unlegierte Baustăhle 103
TabeUe 3.25. Festigkeitskennwerte K a fiir die Bemessung bei hoheren Temperaturen fiir Stăhle nach
DIN 17100
den Bestand der Konstruktion, der Art und Hahe der Beanspruchung, der zu
erwartenden niedrigsten Betriebstemperaturen undje nach Wanddicke genommen
werden muB.
Alle Schiffbaustăhle nach Tabelle 3.26 und 3.27 miissen beruhigt vergossen
sein, die Feinkarnigkeit ist sicherzustellen. Sie werden normalgegliiht bzw. je nach
Wanddicke und verwendeten Feinkombildnem temperaturgeregelt oder thermo-
mechanisch gewalzt angeliefert.
Fiir erhahte Festigkeitsanforderungen kann nach den Vorschlăgen der Inter-
national Association of Classification Societies (IACS) eine weitere Gruppe von
Stăhlen mit einer Mindeststreckgrenze von 390 N/mm 2 eingesetzt werden. Diese
Stăhle, sie werden mit A 40, D 40 und E 40 bezeichnet, unterscheiden sich durch
Lieferzustand und Zăhigkeitsanforderungen. Fiir den Wanddickenbereich
bis 70 mm sind auch die hochfesten Vergiitungsstăhle GL 420, GL 460, GL 500,
GL 550, GL 620 und GL 690 vorgesehen, deren unterschiedliche Giiten (GL-D,
GL-E, GL-F) sich wiederum durch die Zăhigkeitsanforderungen unterscheiden.
Die Anforderungen an unlegierte, niedrig- und hochlegierte Tieftemperatur-
stăhle sollen Tabelle 3.28 entsprechen. SchweiBbarkeit kann vorausgesetzt werden.
SchweiBbedingungen und Art der Wărmebehandlung wăhrend und nach dem
SchweiBen sind vom Hersteller anzugeben.
Weiterhin werden fiir SchiffbauschweiBkonstruktionen mit Wanddicken bis
100 mm die zum SchweiBen geeigneten allgemeinen Baustăhle nach DIN 17100
(St 37, St 44, St 52) in den Giitegruppen 2 und 3, beruhigt (R) oder besonders
beruhigt (RR) vergossen, verwendet. Fiir Kessel und Behălter kannen die Kessel-
und Rohrstăhle nach DIN 17155 und 17175 herangezogen werden.
Tabelle 3.26. Schilfbaustiihle (Ubersicht)
Bauteil Werkstoffklasse
Innerhalb O,4L AuBerhalb 0,4L
mittschiffs mitschiffs
li
:lI:
o GL-A/GL-AH
3.9.2 Schienenstăhle
2001--+--t--t-!-t--t---'-t--t+-'---t-'rt----"--I-Y
chemisc he Zusammensetzung
Stahl 'loC %Si %Mn %P %5 %Cr 'ioN % Algesaml %Al1osl.
I 0,71 0,32 1.00 0,016 0,019 0,06 0,006 0,009 -
2 0,6 4 0,35 1,50 0,020 0,020 0,02 0,006 0,003 -
J 0,71 0,47 0,98 0,018 0,022 1,00 0,003 0,003 0,003 Bild. 3.17
3.9.4 Betonstiihle
• Der Nenndurchmesser der Mattenstăbe muB > 6 rom (MAG) und > 8 mm (E) betragen, wenn
Stăbe von Matten untereinander oder mit Stabstăhlen ::::; 14 rom Nenndurchmesser verschweiBt
werden.
E: LichtbogenhandschweiBen.
MAG: Metall-AktivgasschweiBen.
RP: Widerstands-PunktschweiBen.
RA: AbbrennstumpfschweiBen.
GP: GaspreBschweiBen.
3.9.5 Oll'shorestăhle
RSD 10 Si 1.0339 0,06 bis 0,12 0,20 bis 0,40 0,30 bis 0,60 0,030 0,030 ~ 0,20 Cu UP 8557 o
i:l
4.1 AlIgemeines
4.1.1 Verwendungsbereich
Tabelle 4.1. Ubersicht iiber die Festigkeitssteigerung normalgegliihter Stăhle bei Raumtemperatur
durch Zusatz verschiedener Legierungselemente
Bei einem unlegierten Baustahl stellen sich die Umwandlungen des Austenits in
Ferrit und Perlit unter Gleichgewichtsbedingungen nur bei langsamer Abkiihlung
ein. Durch erhOhte Abkiihlungsgeschwindigkeit werden die Umwandlungen zu
tieferen Temperaturen verschoben, d. h., es kommt zu Unterkiihlungen. Die Um-
wandlungen laufen dann in Temperaturbereichen ab, in denen die fUr die Einstel-
lung des Gleichgewichts erforderlichen Diffusionsvorgănge nur noch unvollstăndig
oder iiberhaupt nicht mehr stattfinden konnen. Dabei ergeben sich maBgebliche
Ănderungen im Ablauf der Umwandlungsvorgănge und es kann zur Ausbildung
neuer GefUgebestandteile kommen. Je nach Umwandlungsablauf unterscheidet
man zwischen Umwandlungen in der Perlitstufe, der Zwischenstufe und der
Martensitstufe. Betrachtet man Bild 4.1, so erkennt man, daB mit steigender
Abkiihlgeschwindigkeit zunăchst die Punkte Ar3 und ArI absinken, und zwar
Ar3 stărker als ArI> bis beide Punkte zusammenfallen (A;). Mit kleiner werdendem
Abstand zwischen Ar3 und ArI nimmt die Moglichkeit zur Bildung von Ferrit ab,
d. h., mit steigender Abkiihlgeschwindigkeit wird der Perlitanteil im Gefiige zuneh-
men. SchlieBlich, bei Erreichen der unteren kritischen Abkiihlgeschwindigkeit,
erfolgt eine teilweise Umwandlung in Zwischenstufe bzw. Martensit (A rz bzw. M.),
wăhrend der in Perlit umgewandelte Anteil wieder abnimmt. Von Erreichen der
oberen kritischen Abkiihlgeschwindigkeit an wird nur noch Martensit gebildet. In
der Perlitstufe entstehen die sich bildenden Kristallarten durch Diffusionskristal-
lisation, wăhrend in der Martensitstufe ein reiner Umklappvorgang ablăuft. An der
Bildung des Zwischenstufengefiiges sind beide Mechanismen, Umklappvorgang
und Kohlenstoffdiffusion, beteiligt.
unter~ obere
kritische Abkiihlgeschwindigkeit
Ar) I I
Ar1 i
I I
I I
I I
~I
I
I I
I Ms I
I I Bild 4.1. Verschiebung der JI/cx-Umwandlung eines unter-
I I
eutektoiden Stahles mit steigender Abkiihlgeschwindigkeit
Abkiihlgeschwi ndigkeit (schematisch)
Die kritische Abkiihlgeschwindigkeit, bei der man zwischen unterer und oberer
kritischer Abkiihlgeschwindigkeit unterscheidet (Abkiihlgeschwindigkeit bei be-
ginnender bzw. vollstăndiger Martensitbildung), ist eine reine Werkstoffkenn-
groBe. Sie soll unter dem Gesichtspunkt guter SchweiBeignung moglichst hoch
liegen. Legierungselemente wie Cr, Mn und Ni setzen die kritische Abkiihlge-
schwindigkeit herab. Dadurch ergibt sich eine erhohte Aufhărtungsneigung in der
wărmebeeinftuBten Zone (WEZ). In der Hărtereitechnik dagegen ist eine niedrigere
kritische Abkiihlgeschwindigkeit erwiinscht, beispielsweise um eine Durchhărtung
4.2 Das Kohlenstoffaquivalent 113
C Mn Cr + Mo +V Ni + Cu
Căqu = +6 + 5 + 15
Vergleicht man verschiedene niedriglegierte Stahle unter Verwendung ihres
Kohlenstoffaquivalentes, so kann man sich ein gewisses Bild von der jeweils zu
erwartenden Aufhartungsneigung machen. Man muB dabei jedoch beriicksichti-
gen, daB verschiedene Faktoren unberiicksichtigt bleiben, beispielsweise die
KorngroBe, der Desoxidationsgrad, eine vorangegangene Warmebehandlung
oder Kaltverformung, der EintluB wichtiger Spurenelemente und anderes mehr.
Gerade die leichtlegierten Stahle, die geschweiBt werden, reagieren stark auf die
Erschmelzungsart. AuBerdem kann bei gleichem Kohlenstoft1iquivalent die
Zahigkeit sehr unterschiedlich sein. Man vergleiche etwa einen unlegierten Stahl
mit 0,70% C mit einem niedriglegierten Feinkornstahl mit z. B. Căqu = 0,70. Eine
Aussage aufgrund des Kohlenstoffaquivalentes ist daher stets vorsichtig zu
beurteilen.
Immerhin zeigt Bild 4.2 einen recht brauchbaren Zusammenhang zwischen
erforderlicher Vorwarmtemperatur und Kohlenstoffaquivalent [W 6]. Der Dar-
stellung liegen Versuche an der CTS-Probe [C 4] zugrunde, die etwa auf Wur-
zelschweiBungen an Blechdicken von 35 mm und dariiber iibertragen werden
konnen. Abweichend von der oben angegebenen Beziehung wurde dabei folgender
Ausdruck fiir das Kohlenstoffaquivalent verwendet:
Mn Cr Ni Mo Si
Căqu = C + 6 + 5 + 40 + 4 + 24'
Besonders kritisch ist stets der Nahtbeginn, weil anschlieBend eine gewisse Vor-
warmung durch den SchweiBprozeB selbst erfolgt - was bei Nahtbeginn fehlt - und
auBerdem die sich erwarmende Elektrode Feuchtigkeit verliert und infolgedessen
der Wasserstoffgehalt im SchweiBgut bei fortschreitender SchweiBung kleiner wird.
Diese Schwierigkeiten des Nahtbeginns treten bei der HandschweiBung bei jeder
neu begonnenen Elektrode auf, bei automatischer SchweiBung jedoch nur am
Nahtbeginn, d. h. gegebenenfalls auf der VorschweiBplatte. Das bedeutet, daB bei
automatischer SchweiBung u. U. mit niedrigerer Vorwarmtemperatur als es
Bild 4.2 entspricht, gearbeitet werden kann.
Beriicksichtigt man die Wanddicke, so ergibt sich nach einem ălteren Vorschlag
[H 7] der in Bild 4.3 wiedergegebene Zusammenhang fiir das SchweiBen bei
Raumtemperatur, wobei bei einer Harte HV max < 350 keine Risse auftreten und
eine Harte HVmax < 250 zu betriebssicheren SchweiBungen fiihrt.
Der EintluB von Kohlenstoff und Legierungselementen auf die Harte in der
warmebeeintluBten Zone in Abhangigkeit von den SchweiBbedingungen, wenn
114 4 Niedriglegierte Stăhle
~ 24 o
"O
~ De
~ 20 O /
~ 18 O
'~ 16 O /
g I
'" 14O
~ 12 O /
'"
~ 10 O
'!ii8O /
cn I
3 O
"C
.a;
O /
I
~
'">
""
Q;;
=> o 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2%1,4 Dild 4.2. Auftreten von Hărterissen in der WEZ in Abhăngigkeit von
..... C..aqu ~C+!i!l+~+!il+I.r:+MQ
6 24 40 5 4 kritischen Kohlenstoffăquivalenten und Vorwărmtemperaturen [W 6]
Wanddicke und Ausgangstemperatur gegeben sind, ist qualitativ in Bild 4.4 wie-
dergegeben.
Mit Hilfe des Kohlenstoffaquivalentes sucht man die Abweichung der Kurven
C' von C, d. h. die Hartungsneigung der niedriglegierten Stahle oder mittelbar die
kritische Abkiihlgeschwindigkeit, zu kennzeichnen. le nach GroBe des Kohlenstoff-
aquivalentes ist die Energiezufuhr beim SchweiBen so zu wahlen, daB keine zu
hohe Harte in der WEZ auftritt. Die maximal zulassige Harte ist dabei kein fester
Wert. Sie hăngt ab vom SchweiBprozeB (Breite der WEZ, Gefiigeausbildung), den
Einspannbedingungen wahrend und nach AbschluB des SchweiBens, dem Wasser-
stoffgehalt des niedergeschmolzenen SchweiBgutes usw. Uber die Hărtungsneigung
hinaus sagt das Kohlenstoffăquivalent nichts aus.
'"
"C
.5
'"
~
x
c
E
0,6
"E%
~ 0,5
~ I I
;; 0,4 r"'<L: ://: /7: ~efahr HV ~ 350
g 0,3 """""
~ 20Y/~ ://A'//:
betriebssicher 'HV ~ 250
1J" 02
~'
~ 0,1
I I zugefuhrte Energie
12 18 24
I
30 36
I
42 48mm 54
CpCl : C-Stăhle mit unterschiedlichem C-Gehalt
Cl~ CI': niedriglegierte Stăhle mit entsprechendem
Blechdicke s C- Gehalt
Dild 4.3. Zusammenhang zwischen maximal zu- Dild 4.4. Abhăngigkeit der Maximalhărte in
lăssigem Kohlenstoffaquivalent, Dlechdicke und der WEZ von der beim SchweiBen
Hărte in der WEZ zugefiihrten Energie (schematisch)
4.3 Das ZTU-Diagramm 115
Die Aujheizgeschwindigkeit
Bei der Aufstellung der ZTU-Schaubilder wird mit einer Geschwindigkeit von etwa
5 K/s erwiirmt. Demgegeniiber muB beim SchweiBen in der WiirmeeinftuBzone mit
max. Aufheizgeschwindigkeiten von 300 bis 400 K/s, und zwar im Temperaturge-
biet von 300 bis 900 °e gerechnet werden. Diese max. Aufheizgeschwindigkeit wird
durch ein Vorwiirmen nur unwesentlich auf etwa 300 K/s gesenkt. Bei automatisch
arbeitenden SchweiBverfahren diirfte mit noch h6heren Aufheizgeschwindig-
keiten um 500 K/s zu rechnen sein. Sie betriigt beim Brennschneiden etwa
1750 K/s.
Bei hohen Aufheizgeschwindigkeiten kann die Ac3 - Temperatur um schiitzungs-
weise 150 K erh6ht werden. Die dabei vorliegenden Verhiiltnisse lassen sich am
besten anhand der von Rose [R 13] aufgestellten Zeit-Temperatur-Austenitisie-
rungsschaubilder beurteilen (unvollkommene Austenitisierung, ungeloste
Karbide).
Die Austenitisierungstemperatur
Eine Ănderung der Austenitisierungstemperatur bewirkt erhebliche Verschiebun-
gen der Umwandlungszeiten. Die ZTU-Schaubilder wurden daher fUr normale
Hiirtetemperatur und fiir eine erhohte Austenitisierungstemperatur von 1050 0 e
aufgestellt. Beim SchweiBen reicht dagegen die in der WiirmeeinftuBzone auftre-
tende max. Temperatur bis zur Soliduslinie.
Vie Haltezeit
Die Haltezeit (Zeit des Aufenthaltes im Austenitgebiet) betriigt fiir das ZTU-
Schaubild etwa 5 min, beim SchweiBen liegt sie dagegen im Bereich von 5 bis 40 s.
Ein Vorwiirmen bis auf 200 °e vergroBert diese Haltezeit nicht. Dabei ist zu
beriicksichtigen, daB nach Uberschreiten der Ac3 - Temperatur neben dem Austenit
zuniichst noch unaufgeloste Karbide vorhanden sind [A 1]. Bei sehr kurzen
Haltezeiten werden sich diese Karbide nicht auftosen und konnen einen entspre-
chenden EinftuB auf das spiitere Umwandlungsverhalten ausiiben.
Der Abkiihlungsverlauf
Die kontinuierlichen Schaubilder sind aufgrund von Versuchen aufgestellt, bei
denen sich die Proben in erster Niiherung durch Konvektion nach dem Gesetz
T = Toe - ~t abkiihlen. (Kleine Proben werden in einem Gasstrom, z. B. Wasserstoff,
abgekiihlt). Beim SchweiBen erfolgt die Abkiihlung weniger durch Wiirmeiiber-
gang an der Grenze Metall/Gas, als vielmehr durch Wiirmeleitung im Bauteil
selbst.
4.3 Das ZTU-Diagramm 117
1000
I I III
'C - - 900'C
----1300·C
-
800
~
._f-
<t> A
'\1\ ~
~ 600 \ V F ~f-
yp
i
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- 1\
E
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75
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c 1\ '-
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o 50
'" '\
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V ~:::::
O>
1;;
'" 25 ~ ~,
.......
\ Bild 4.6. ZTU-Schaubild fiir kontinuierli-
lw lw che Abkiihlung eines niedriglegierten
~~ Stahles mit 1,2 % Mn, 0,67 % Cu, 0,2 % Ni,
10 10 2 10J 0,1 % V nach Austenitisieren bei iiblicher
Kiihlzeit (AJ bis 500'C) und iiberhohter Temperatur [R 2]
Bei der praktischen Anwendung der ZTU-Schaubilder geht man wie foIgt vor:
1. Von dem zu schweiBenden niedriglegierten BaustahI wird das zugehOrige ZTU-
Schaubild herausgesucht, z. B. aus [A 1, S 53].
2. Man verschafft sich KIarheit iiber die AbkiihIungsbedingungen, die beim
SchweiBen der vorliegenden Wanddicke, Nahtform usw. auftreten werden.
3. Mit der gefundenen AbkiihIungskurve geht man in das ZTU-Schaubild und
entnimmt ihm, welche UmwandIungsvorgănge ablaufen, welches Gefiige bei
Raumtemperatur zu erwarten ist und welche Hochsthărte in der Wărmeein
fluBzone auftreten wird.
4. Sind Gefiigeausbildung oder -hărte bedenklich, so wird man entweder die
AbkiihIungsverhăItnisse ăndem miissen, etwa durch Vorwărmen, durch andere
konstruktive Ausbildung bzw. durch erhohte Energiezufuhr beim SchweiBen,
oder man wird auf einen besser schweiBbaren StahI iibergehen. In letzterem
Falle wăre eine emeute Uberpriifung unter Verwendung des zugehorigen ZTU-
Schaubildes am Platze.
Die M artensitbildungstemperatur
Auch die Martensitbildungstemperatur kann dem ZTU-Schaubild entnommen
werden. Sie solIte moglichst hoch (iiber 400 0c) liegen, weil Gefiigespannungen, wie
sie bei der Martensitumwandlung entstehen, bei hoheren Temperaturen besser,
d. h. ohne RiBbildung aufgenommen werden konnen. AuBerdem nimmt mit stei-
gender Ms-Temperatur die Neigung zu Flockenbildung ab, fiir welche niedrigle-
gierte Stiihle vielfach empfindlich sind.
Die ZwischenstuJennase
Um die bei der Abkiihlung nach dem SchweiBen erfolgenden Umwandlungen
moglichst in der verformungsfiihigen Zwischenstufe, nicht in der Martensitstufe,
ablaufen zu lassen, solIte die Zwischenstufe im Diagramm moglichst weit nach
links reichen. Aus diesem Grund ist z. B. ein Stahl des Typs 10 CrMo 910
(Bild 4.7a), der im Kesselbau als warmfester Stahl verwendet wird, besser zum
SchweiBen geeignet als ein Stahl des Typs 18 CrNi 8 (Bild 4.7b).
Quantitative Aussagen des Z TU -Schaubildes. Will man beziiglich der fiir das
SchweiBen eines bestimmten Stahles erforderlichen Vorwiirmtemperatur
quantitative Schliisse aus dem ZTU-Schaubild ziehen, so ist trotz des unbestreitba-
ren Wertes der Schaubilder Vorsicht geboten. Auf internationaler Ebene wurde
1963 festgestelIt [Z 2], "daB noch keine definitiven Folgerungen in bezug auf
Beziehungen zwischen ,klassischen' Umwandlungskurven und solchen gezogen
werden konnen, die analytisch bei schnelIem thermischen Zyklus oder beim
SchweiBen selbst ermittelt werden. ,Klassische Kurven' besitzen deshalb nur qua-
litativen Wert fiir die Vorhersage und Interpretation der Umwandlungen, welche
in einem Stahl wiihrend einer SchweiBung erfolgen."
Trotzdem hat man sich verschiedentlich bemiiht, die vorhandenen Schwierig-
keiten zu iiberwinden. Man kann davon ausgehen, daB, wenn man die RiBgefahr
beim SchweiBen betrachtet, der entscheidende Schritt beim Legen der Wurzellage
getan wird. Der umgebende Werkstoff ist noch kalt, und die entstehenden hohen
Schrumpfspannungen konnen sich nicht auf einen schon geschweiBten Teil-
querschnitt abstiitzen. In den meisten Fiillen wird es ausreichen, die fUr die
WurzelschweiBung erforderliche Vorwiirmtemperatur zu bestimmen und diese
dann auch fUr die weiteren, weniger gefiihrdeten Lagen beizubehalten.
Die Bestimmung der Abkiihlgeschwindigkeit in Abhiingigkeit von Wiirme-
einbringung und Wanddicke kann durch Messung (umstiindlich und kostspielig
oder durch Rechnung (vgl. Abschn. 2.1.1) oder unter Benutzung von Erfahrungs-
werten [M 1] erfolgen. In allen Fiillen kann die gefundene Abkiihlgeschwindigkeit
auch als Abkiihlzeit zwischen Ar3 und SOO°C angeschrieben werden.
120 4 Niedriglegierte Stiihle
1000
'C lO ' Cr Ma 9 101 I 11,1 1. ,) AJ
Austen itisierungstemperatur 980'C
800
I""f::::: r--t-- r-- r---..
""1'\
"- A ~ F
1\ 1\
I " I I
1'\ \
A [\
600 1\
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I~ ~ li,9f-.. r\
M Zw
1- t-S_I_ 1_
I-t-
1'-.
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400
M I : p( S
t--
I I
200 11
I
I
I
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1\
I I
I I 1\
a
14J6
f19 j IS~ Er 'f
o
I
lS Cr Ni sll 1 1III J J
Austen itis ierung stemperatu r 10 50'C
AJ
800
.,..I
"" I'i.- ",r-- -
A,
V
60 O
['\A i" 1'\ ~ 1\ F
400
Ms
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1\ \
S
Zw
\ r--
L~
I 1- ss
M 1'1 1"-
200 Ll
1\
I~ 'fi~, I~
1\
b B:
10 BiId 4.7a u. b. ZTU·Schaubilder der
Zeit t Stiihle 10 CrMo 9 10 und 18 CrNi 8
50.--,---,-,nov-~~.-nrcrrn
mm
40~--~--~~~~~~~~~~
~ -<;ZI3,25mm
ti 30 --- <;ZI 4. OOmm -t--\\H>',---t.-'.+\-fT-HH-I
:;:; ······<;ZI500mm
~ 20 .
ai
Bild 4.8. Abkuhlzeiten t
= K, von 850-500 DC in
Abhăngigkeitvon der 81echdicke fUr verschiedene
Vorwărmtemperaturen und Elektrodendurch-
messer
Mn Cr + Mo + V Ni + Cu Si)
(C
.qu
=C+-+
6 5
+ -15
- - +24
-
Werkstoff K 30 K so C ăqu
• Grenzen fUr die Anwendung der Beziehung fur C ăqu : C 0,5%, Mn 1,6%, Ni 3,5%, Mo 0,6%, Cr 1%,
Cu 1% sind iiberschritten.
Fur die Darstellung der in der WEZ auftretenden Gefiigearten ist ein Spit-
zentemperatur-Abkuhlzeit-Schaubild (ST AZ) vorgeschlagen worden [B 10]. Es
122 4 Niedriglegierte Stiihle
80 o
'C
70 O
1--- r-
/ ..,;~ ~ ~ ~~
~W-B
60 O
-
"'
«> ///:~ V~
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J~ ~~ ~ l% ~ ~
--
"§ 50 O ......
'"
C-
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J~
~~ ~ ~ ~ f"'""
~ 40 O
~
~
-----1000'C
--1400'C
30 O
20 o
1\ 1
HV30=400, /~O
1400 ~l
'C M Vft~ IJ
V/F+lw 'fF+ P
~ 1200
~ 1/ ~~
F /
~ ~k'1'" V~
~
~
'" /
~100 O ,,,,-f'"
c:
~
~ .;
~~ -- -- -p
L./ AC3
-:.:..- -- -- -
~ 80 O
-- - -- r----- -- Ac!--1- -- r-----
60 O
10 101
Abkiihlzeit Ivan BOO'C bis 500'C)
I I I I I I I I
40 30 25 20 15 i 10 9 5 mm 4
\ Blechdid<e
dreidimensianal 1 I 1EI:l (Obe~gangsleiter)
300 200100 \
\
1 1 11111111 1,1 1 1 111111 1 1 1 1
zweidimensianal 1 2 4 6 B10 \20 40 60B0100 200 400 s 1000
Abkiihlzeit IvanBOO'C bis 500'C)
\ 1 I J I 1
\
\ O 100'C 200
\ Varwărmtemperatur
\
! ) I , ! I ! I , ! , I I , I " I
10 20 30 10 3 • J cm-' 50
Wărmezufuhr
wird aus einer Reihe von ZTU-Diagrammen gewonnen, die fiir unterschiedIiche
Austenitisierungstemperaturen aufgenommen wurden. Bild 4.9 (Mitte) zeigt ein der-
artiges Schaubild. Es IăBt erkennen, welche Temperaturzyklen rein martensitisches
oder Mischgefiige Iiefern, bzw. zu Gefiigen bestimmter Hărte fiihren.
Setzt man voraus, daB die Abkiihlzeit zwischen 800 und 500 ce fiir alle Punkte
der WEZ einer SchweiBung gleich ist [K 13], lassen sich die Ubergangszone im
STAZ-Schaubild durch eine Senkrechte darstellen und das dort vorliegende Ge-
fiige sowie die dazugehorigen Hărtewerte ablesen.
4.4 Die CTS-Probe von Cottrell 123
Mit Rilfe eines Nomogrammes (Bild 4.9) lăBt sich die Abkiihlzeit von 800 bis
500 °C aus Blechdicke, Wărmezufuhr und Vorwărmetemperatur ermitteln. Man
verbindet hierfiir die entsprechenden Punkte auf den Skalen fUr Blechdicke und
Wărmezufuhr. Der Schnittpunkt der Verbindungslinie mit der mittleren Skala
liefert den gesuchten Wert fUr die Abkiihlzeit. Der EinftuB der Vorwărmtemperatur
kann mit der Vorwărmtemperaturskala beriicksichtigt werden.
Gleichzeitig kann dem Nomogramm entnommen werden, bei welchen Kombi-
nationen von Blechdicke, Wărmezufuhr und Vorwărmtemperatur das Abkiihlen
vom zweidimensionalen in den dreidimensionalen FalI [R 7] iibergeht. Wenn die
Verbindungslinie zwischen den Skalen fUr Blechdicke und Wărmezufuhr die
Ubergangsleiter auf der rechten Seite des zur Vorwărmtemperatur gehorenden
Punktes schneidet, liegt zweidimensionales Abkiihlen vor. Befindet sich der
Schnittpunkt auf der linken Seite, erfolgt das Abkiihlen dreidimensional und ist
somit von der Blechdicke unabhăngig. In [B 10] finden sich Anwendungsbeispiele.
Wird das GefUge der WărmeeinftuBzone nicht durch SchweiBen, sondern durch
eine simulierende Wărmebehandlung erzeugt, wobei unterschiedliche Temperatur-
zyklen durchlaufen werden, lassen sich die Eigenschaften der WEZ bestimmen und
in Spitzentemperatur-Abkiihlzeit-Eigenschafts-Schaubildern (STAZE) darstellen
[G 8]. Derartige Diagramme ermoglichen neben grundlegenden Betrachtungen
iiber den EinftuB der SchweiBparameter Aussagen iiber die Werkstoffwahl bzw. die
zweckmăBige Variation der SchweiBbedingungen.
Bei den bisher genannten Verfahren zur Abschătzung der SchweiBbarkeit bzw. der
erforderlichen Vorwărmtemperatur wurde die Zusammensetzung des Zusatzwerk-
stoffes unberiicksichtigt gelassen. Bei der CTS-Probe (Controlled Thermal Severity
test [C 1, C 4, C 5]) wird eine Verbindung gemăB Bild 1.9 geschweiBt und als
kritische Abkiihlgeschwindigkeit (bei 300 0c) diejenige definiert, bei der es fUr eine
bestimmte Werkstoff/Elektroden-Kombination in der WEZ zur RiBbildung
kommt. Nahtform und Wanddicke werden gemăB Bild 4.10 durch eine Kennzahl
TSN (Thermal Severity Number) beriicksichtigt (TSN = 4 x Gesamtwerk-
stoffdicke, durch welche die Wărmeabfuhr erfolgt, gemessen in ZolI). Die Tabel-
len 4.3 und 4.4 zeigen den Zusammenhang zwischen TSN, kritischer Abkiihlge-
schwindigkeit, SchweiBbarkeitsindex und Vorwărmung.
Beispiel: Fiir eine im CTS-Test bestimmte kritische Abkiihlgeschwindigkeit von
15 K/s (Werkstoffeigenschaft) ist fUr
TSN ~ 8 mit Rissen ,
TSN ~ 6 nicht mit Rissen
zu rechnen (Tab. 4.3).
Dabei bedeutet z. B. TSN = 8:
Stumpfnaht in 2 Blechen mit s = 25,4 mm (1") Dicke
TSN = [4(1 + 1)]
124 4 Niedriglegierte Stăhle
~
1/2 + 1 6
belde Bleche 1 8
1 + 2 12
~
durch 3 Bleche oile Bleche 1/4 3
oile Bleche 1/2 6
~ oile Bleche 1
oile Bleche 2
12
2A
1/4 + 1/2 + 1/2 5
~
1/2 + 1 + 1 10
2 + 1 + 1 16
+
durch 4 Bleche oile Bleche 1/4 4
oile Bleche 1/2 8
oile Bleche 1 16
oile Bleche 2 32
1/4 + 1/2 + 1/2 + 1/2 7
1/2 + 1/2 + 1 + 1 12 Bild 4.10. Kennzahlen TSN fiir Nahtform und
WărmeabfluB nach dem CTS-Verfahren [C 5]
'li n
> 32 A
20 bis 32 B
11 bis 20 C
6 bis 11 und und D
4 bis 6 dariiber dariiber E
2 bis4 F
< 2 G
und TSN = 6:
Kehlnaht in T-Sto13 aus 3 Blechen je 1/2" dick
TSN = [4(1/2 + 1/2 + 1/2)] .
Im vorliegenden Falliautet der Schwei13barkeitsindex: C (abhangig vom Elek-
trodentyp). Mit diesem Index kann dann aus Tabelle 4.4 die erforderliche Vor-
warmtemperatur entnommen werden (z. B. 100 ac fiir eine Schwei13nahtbreite von
5mm).
Das geschilderte Verfahren gibt die Tendenz richtig wieder, ist aber im iibrigen
sehr ungenau. Zwischen den Tabellenwerten und in der Praxis gemessenen wurden
starke Abweichungen (30%) festgestellt.
4.5 Vorwiirmtemperaturen und Energiezufuhr 125
Tabelle 4.4. SchweiBbarkeitsindex und Vorwiirmtemperatur (W steht fiir Temperaturen unter - 50 0c)
2 A W W
B W W
C W W
D O W
E 50 W
F 125 25
3 A W W W W
B W W W W
C O W W W
D 75 -25 W W
E 125 15 W W
F 175 100 25 -25
6 A O W W W W W
B 50 W W W W W
C 100 20 W W W W
D 150 100 25 -25 W W
E 175 125 75 20 -25 W
F 225 175 125 100 75 25
Nach den in Abschnitt 4.3 und 4.4 genannten Verfahren konnen die Vorwărm
temperaturen bestimmt werden. Angenăhert gilt etwa Tabelle 4.5 [R 14].
Durch die Energiezufuhr beim SchweiBen kann die Gefiigeausbildung in der
WEZ in ăhnlicher Weise gesteuert werden wie durch Vorwărmen. Wăhlt man als
MaB fUr die Abkiihlgeschwindigkeit die Abkiihlzeit zwischen 800 und 500°C in
Sekunden, so findet man [R 2] einen einfachen Zusammenhang (Bild 2.5 und 2.6)
zwischen dieser Abkiihlzeit und dem Faktor
q . J
L= In ;
vs·fo cmJcffi
q Wiirmezufuhr in J s-I,
Vs SchweiBgeschwindigkeit in cms=:',
d Wanddicke in cm,
n WiirmeabfluBzahl (Bild 2.4),
Tabelle 4.5. Anhaltswerte fUr die Vorwărmtemperatur beim SchweiBen niedriglegierter Stăhle
40r-~--,--,-,-,-------------,-------,~--,.--~
5
35~___1--
3oI-----+-t___ f
251------1--+-~-r-r------------~~~--7L--~+-~
~20~---1--~-+-+-+-----
~
10
9~---1--~~~_+-T~~---T~-T-------T-----T--~
Bild 4.11. Abkiihlzeit t S / 5 bei dreidimensionaler Wărmeableitung fUr das UnterpulverschweiBen nie-
driglegierter hochfester Baustăhle (nach [S 4]),
4.6 Legierungselemente und SchweiBbarkeit 127
0,05 0.06 0,07 0,08 0,09 0,10 0,11 0,12 0,13 0,140,15 0,16 kl Imm 1 0,20
5treckenenergie qs 10
Bild 4.12. Abkiihlzeit t S / 5 bei zweidimensionaler Wiirmeableitung fUr das UnterpulverschweiBen nie-
driglegierter hochfester Baustiihle (nach [S 4]).
Mangan erhoht die Festigkeit des Ferrits durch Mischkristallbildung. Der Per-
litpunkt verschiebt sich zu niedrigen Kohlenstoffgehalten hin, und der Karbidge-
halt wird erhoht. Perlitische Stăhle enthalten bis etwa 3% Mn (Bild 4.13). Anwen-
dung von Manganstăhlen je nach C-Gehalt fUr
Baustăhle,
SchweiBdrăhte,
Kettenlaschen,
Werkzeuge,
Federn.
Beispiele:
15 Mn 3 20 Mn Si 5
14Mn4
17 Mn 5
36 Mn
40Mn4
51 zum SchweiBen nicht geeignet
19 Mn 5 (St 52) 50Mn 7
21 Mn4
128 4 Niedriglegierte Stăhle
."""'-
14
.~ A Austenit
M Martensit
12
A P Perlit
0""'- Zw Zwischenstufe _
O
"'- U Ubergangsbereich
~
t 6;;-..
8
M I
I
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M.ZW~
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I
4
1'..:
::::::~ ~
.............
2
P ~ Dild 4.13. Gefiigeausbildung von Stăhlen, abhăngig
~~
O
O 0,4 0,8 1,2 1,6 .
Y. 2,0
vom Kohlenstoff- und Mangangehalt nach rascher
Abkiihlung von hiiherer Temperatur (etwa 1000 0c).
Fe c- Nach L. Guillet [R 14]
Chrom besitzt eine hohe Affinităt zu Kohlenstoff und bildet leicht Sonderkarbide.
Der so gebundene Kohlenstoff ist in seiner Diffusionsbewegung gehemmt, was zu
erh6hter AnlaBbestăndigkeit fiihrt. Chrom wirkt auBerdem kornverfeinernd. Die
Verschiebung des Perlitpunktes ist Bild 4.14 zu entnehmen.
Anwendung der Chromstăhle als Einsatz-, Vergiitungs-, warmfeste und druck-
wasserstoffbestăndige Stăhle (in Verbindung mit Mo).
Beispiele:
15 CrNi 6
18 CrNi 8
13 CrMo44
20CrMo 9
20CrMoV 135
erh6hte AnlaBbestăndigkeit durch Mo
21 CrV 4
21 CrMo 3
25 CrMo4
Nickel bewirkt eine Festigkeitssteigerung durch feinere Karbidverteilung (keine
Ni-Karbide!). Die Mischkristallwirkung ist geringer als bei Mangan. Der EinfluB
von Nickel auf die Gefiigeausbildung geht aus Bild 4.15 hervor.
Anwendung der Nickelstăhle:
Kaltzăhe Stăhle wie 14 Ni 6, 12 Ni 6, 12 Ni 19, 16 Ni 14,
Vergiitungsstăhle wie 24 Ni 4, 24 Ni 8.
Molybdăn ist ein Karbidbildner wie Chrom. Die kritische Abkiihlgeschwindigkeit
wird stark herabgesetzt, die Perlitstufe zugunsten der Zwischenstufe unterdriickt.
Die AnlaBbestăndigkeit wird erhOht. Es gibt kaum reine Molybdănstăhle
(15 Mo 3). Molybdăn wird im allgemeinen zusammen mit anderen Legierungsele-
menten verwendet. Warmfester StahlguB ist immer molybdănlegiert.
4.6 Legierungselemente und SchweiBbarkeit 129
.'\
30
.~ 1 1 1 1
A Austenit
~
M Martensit -
t--
5,"", U'\ A P Perlit
"- "\. iJ Uberqanqsbereich
'" "~
101----\--+-----1 O
%
5
M \
"'-..
t ----j'>ţ------i l?-
I
51---- 00;;;;;:::::
1\.
"-
i'--- .......... \'--.. ~
r--.. i'--.
.........
~
r-:::: ~
O
O 0,4
P
0,8 1,2
~
1,6 % 2.0
c- Fe c-
Bild 4.14. Verschiebung des Per- Bild 4.15. Gefiigeausbildung von Stăhlen, ab-
litpunktes bei Chromstăhlen hăngig vom Kohlenstoff· und NickeIgehalt
nach rascher Abkiihlung von h6heren Tempe-
raturen (etwa 1()()() 0c). Nach L. Guillet
[R 14]
c) Cu
fiihrt ab 0,3% zu einem Ausscheidungseffekt, d. h. man erhălt eine erh6hte Streck-
grenze ohne Beeintrăchtigung der SchweiBeignung im naturharten und bei Ver-
giitungsstăhlen im vergiiteten Zustand. Die Streckgrenze steigt um 10 bis
130 4 Niedriglegierte Stăhle
Chemische Ici Si I Mn 1 P S 1 Cr Cu I Ma I Ni I V J
Zusammensetzung ['/,[0.20 I 0,38 I 1,20 10,039 0,024 I 0,06 0,91 1 - I 0,551 - I
10 00 :=::;:::::;:::;:::;;::"=~:::;:::;::::;=~:::;:::;:;:;=:;=:::;:::;:;::;:::::::;::~;:;::;;:::=::;::~~
Austenitisierungstemperatur 870'C 1
'C IHaltedauer 8 mini aufgeheizt in 3 min
""'~ /~ '~""~1\~>v~t'~'1\~0#1\~\~75~~~F\~75~25AAl
F-t '" ====Fffi
~~c-\\\ ~I f
~ 600 65 70 25
i Ar"1\ \~~~
"" 400 \Ji ~
\ 1\"'\\". . N\
.~,
o --,;\ -
1\
40
15 \ \ ;
\
6'\
1\ O?'<? \Tt-+-II:+---1
0~~
~\ ~~r\' 'P
A Austenit
F Ferrit
Perlit
I \ \ \-c; 1"-,... ,\ \ \
;
M \ lw Zwischenstufen-
'" Gefugebildung
200
\ \ ~ 1\ i\ \ M Martensit
I\~,
1\
l'
1\
1\ f..<:\
I~'i
1,LGefugeanteile [%]
\~ o Hiirtewerte in HRC
A 'f3J sg) ~ I\!V
I I II I I I I
°1·L-~~~~10~--~~10T2~~~~1O~1~--~~lL04~--~~10'5-L~-UU106
13
10 10 2 101 min 10 4
Zeit t
Dild 4.16. ZTU-Schaubild fiir kontinuierliche Abkiihlung eines Kupfer-Nickel-Stahles [N 1]
d) Bor
begiinstigt die Zwischenstufenumwandlung ohne Martensitbildung bei Luftab-
kiihlung. Borlegierte Stăhle werden in Deutschland selten verwendet.
Tabelle 4.6. Richtlinien fiir die Zusammensetzung des Zusatzwerkstoffes, wenn kein dem Grundwerk-
stoff genau entsprechender Zusatzdraht verfiigbar ist
C <0,20
Cr gleiche Anteile wie im Grundwerkstoff
Ni > 2,5 bei Mn/S > 35"
Mo 0,5 bis 1,0
V 0,3 bis 0,5 } ăhnliche Anteile
Mn 0,5 bis 1,5 wie im Grundwerkstoff
" Abbindung von S durch Zugabe von Mn, um Bildung von Nickelsulfid zu verhinden.
4.8.1 Einsatzstăhle
Die Stiihle gemiiB Tabelle 4.8 sind an sich fiir SchweiBzwecke nicht vorgesehen.
Wenn iiberhaupt, sollten sie vor dem Einsetzen geschweiBt werden. Dann bestehen
keine besonderen Schwierigkeiten. Der Zusatzwerkstoff sollte iihnlich wiirmebe-
handelbar sein wie der Grundwerkstoff. Bei zu hohem Mn-Gehalt k6nnen
Hiirtespannungen RiBbildung verursachen. Ist der Grundwerkstoff 61hiirtend, muB
TabeUe 4.7. Chemisehe Zusammensetzung der Zusatzwerkstoffe fiir niedriglegierte Stăhle naeh DIN 17 145
11 Mn4Si 1.0492 0,07 bis 0,15 0,15 bis 0,40 0,80 bis 1,20 0,030 0,030 0,030 0,20 ~ 0,15 - ~ 0,15 -
11 Mn4Al 1.0494 0,07 bis 0,15 ~ 0,15 0,80 bis 1,20 0,030 0,030 0,040 3 0,20 ~ 0,15 - ~ 0,15 -
12 Mn 6 1.0496 0,07 bis 0,15 0,05 bis 0,25 1,30 bis 1,70 0,030 0,030 0,030 0,20 ~ 0,15 - ~ 0,15 -
warm gewalzt
13 Mn 6 1.0479 0,07 bis 0,15 0,25 bis 0,50 1,30 bis 1,70 0,030 0,030 - 0,20 ~ 0,15 - - (unbehandelt)
~ 0,15
10 MnSi 5 1.5112 0,06 bis 0,12 0,50 bis 0,80 1,00 bis 1,30 0,025 0,025 0,020 0,20 ~ 0,15 ~ 0,15 ~ 0,15 Ti+Zr~0,15
11 MnSi 6 1.5125 0,07 bis 0,14 1,30 bis 1,60 1,30 bis 1,60 0,025 0,025 0,020 0,20 ~ 0,15 ~ 0,15 ~ 0,15 Ti+Zr~0,15
10 MnSi 7 1.5130 0,07 bis 0,14 0,80 bis 1,20 1,60 bis 1,90 0,025 0,025 0,020 0,20 ~ 0,15 ~ 0,15 ~ 0,15 Ti+Zr~0,15
12 Mn 8 1.5086 0,08 bis 0,16 0,05 bis 0,25 1,75 bis 2,25 0,025 0,025 0,030 0,20 ~ 0,15 - ~ 0,15
13 Mn 12 1.5089 0,08 bis 0,16 0,15 bis 0,35 2,75 bis 3,25 0,025 0,025 0,030 0,20 ~ 0,15 - ~ 0,15 -
9 MnNi 4 1.6215 0,05 bis 0,15 0,05 bis 0.20 0,95 bis 1,25 0,020 0,020 0,030 0,20 ~0,20 - 0,35 bis 0,60 -
17 MnNi 4 1.6216 0,14 bis 0,25 0,10 bis 0,35 0,80 bis 1,20 0,025 0,025 0,030 0,20 ~0,20 - 0,65 bis 0,90 -
liNiMn54 1.6225 0,07 bis 0,15 ~ 0,15 0,80 bis 1,20 0,015 0,015 0,030 0,20 ~0,20 - 1,10 bis 1,60 -
11 NiMn 94 1.6227 0,07 bis 0,15 ~ 0,15 0,80 bis 1,20 0,015 0,015 0,030 0,20 ~0,20 - 2,00 bis 2,50 -
10 MnMo 4 5 1.5424 0,07 bis 0,13 0,50 bis 0,80 0,90 bis 1,30 0,025 0,025 0,030 0,20 ~ 0,15 0,45 bis 0,65 ~ 0,15 -
11 MnMo 4 5 1.5425 0,08 bis 0,15 0,05 bis 0,25 0,80 bis 1,20 0,025 0,025 0,030 0,20 ~ 0,15 0,45 bis 0,65 ~ 0,15 -
1'3 MnMo 6 5 1.5426 0,08 bis 0,15 0,05 bis 0,25 1,30 bis 1,70 0,025 0,025 0,030 0,20 ~ 0,15 0,45 bis 0,65 ~ 0,15 -
13 MnMo 8 5 1.5427 0,08 bis 0,15 0,05 bis 0,25 1,75 bis 2,25 0,025 0,025 0,030 0,20 ~ 0,15 0,45 bis 0,65 ~ 0,15 -
11 CrMo 4 5 1.7346 0,10 bis 0,16 0,05 bis 0,25 0,80 bis 1,20 0,020 0,020 0,030 - 0,85 bis 1,20 0,45 bis 0,65 - - warm gewalzt
(unbehandelt)
11 CrMo 55 1.7339 0,08 bis 0,15 0,50 bis 0,80 0,80 bis 1,20 0,020 0,020 0,030 - 1,00 bis 1,30 0,45 bis 0,65 - - oder gegliiht
12 CrMo 1110 1.7305 0,08 bis 0,15 0,15 bis 0,35 0,40 bis 0,70 0,020 0,020 0,030 - 2,50 bis 3,00 0,90 bis 1,15 - -
7 CrMo 1110 1.7384 0,03 bis 0,10 0,50 bis 0,80 0,80 bis 1,20 0,020 0,020 0,030 - 2,50 bis 3,00 0,90 bis 1,15
6 CrMo 910 1.7385 0,03 bis 0,10 0,05 bis 0,25 0,40 bis 0,70 0,020 0,020 0,030 - 2,00 bis 2,40 0,90 bis 1,15
--- ------ ._-
4.8 SchweiBen der iiblichen niedriglegierten Stiihle 133
auch der Zusatz Olharter und nicht etwa Wasserharter sein. Die Aufkohlung kann
bei sauren Elektroden durch Einschliisse oxidischen Charakters behindert werden.
Basisch umhiillte Elektroden zeigen ein giinstigeres Verhalten, weil sie keine
Silikate enthalten, welche die Aufkohlung beeinflussen k6nnten.
Beim SchmelzschweiBen sind die Stahle mit ;;::: 1% Chrom und 1 % Nickel
vorzuwarmen.
4.8.2 Vergiitungsstăhle
20 MnCr 5 1.7147 0,17 bis 0,22 0,40 1,10 bis 1,40 0,035 0,035 1,00 bis 1,30 - -
20 MnCrS 5 1.7149 0,17 bis 0,22 0,40 1,10 bis 1,40 0,035 0,020 bis 0,035 1,00 bis 1,30
"
20 MoCr 4 1.7321 0,17 bis 0,22 0,40 0,70 bis 1,00 0,035 0,035 0,30 bis 0,60 0,40 bis 0,50 -
20 MoCrS 4 1.7323 0,17 bis 0,22 0,40 0,70 bis 1,00 0,035 0,020 bis 0,035 0,30 bis 0,60 0,40 bis 0,50 -
22 CrMoS 35 1.7333 0,19 bis 0,24 0,40 0,70 bis 1,00 0,035 0,020 bis 0,035 0,70 bis 1,00 0,40 bis 0,50 -
21 NiCrMo 2 1.6523 0,17 bis 0,23 0,40 0,65 bis 0,95 0,035 0,035 0,40 bis 0,70 0,15 bis 0,25 0,40 bis 0,70
21 NiCrMoS 2 1.6526 0,17 bis 0,23 0,40 0,65 bis 0,95 0,035 0,020 bis 0,035 0,40 bis 0,70 0,15 bis 0,25 0,40 bis 0,70
15 CrNi 6 1.5919 0,14 bis 0,19 0,40 0,40 bis 0,60 0,035 0,035 1,40 bis 1,70 - 1,40 bis 1,70
17 CrNiMo 6 1.6587 0,15 bis 0,20 0,40 0,40 bis 0,60 0,035 0,035 1,50 bis 1,80 0,25 bis 0,35 1,40 bis 1,70
1 In dieser Tabelle nicht aufgefiihrte Elemente diirfen dem Stahl auBer zum Fertigbehandeln der Schmelze ohne Zustimmung des Bestellers nicht absichtlich
zugesetzt werden. In Zweifelsfăllen sind die Grenzgehalte nach EURONORM 20 ma13gebend.
2 AuBer bei den Elementen Phosphor und Schwefel sind geringfiigige Abweichungen von den Grenzen fiir die Schmelzenanalyse zulăssig, wenn eingeengte
Streubănder der Hărtbarkeit im Stirnabschreckversuch bestellt werden.
3 Jeweils Hochstgehalte auBer in den Făllen, in denen Spannen angegeben sind.
4.8 SchweiBen der iiblichen niedriglegierten Stăhle 135
unvollslondige 'C
Schmelzung
IGr'Obkorn 1300
+4---
normale
Umwondlung
- - - - - - 1100
300
hohte Vorwărmung setzt zwar die Hărte herab, verstărkt jedoch auch den Festig-
keitsabfall in der AnlaBzone. Nach den Empfehlungen des IIW ist fUr die WEZ eine
Hochsthărte von 350 HV 10 festgelegt worden, fUr bestimmte Stăhle auch iiber 400.
Die Zulăssigkeit ei ner Erhohung dieses Wertes (geringere Vorwărmung) ist im
Einzelfall nachzuweisen. Verbindliche Richtlinien hierfUr gibt es vorlăufig nicht,
jedoch gilt es als moglich, z. B. bei giinstiger konstruktiver Ausbildung der An-
schliisse und Verwendung trockener basisch umhiillter Elektroden den angegebe-
nen Richtwert zu iiberschreiten.
Stahlsorte Massenanteil in %
Werkstoff- C Si Mn P S Cr Mo Ni V
Kurzname nummer max. max.
28Mn6 1.1170 0,25 bis 0,32 0,40 1,30 bis 1,65 0.035 0,Q3 - - - -
32Cr 2 1.7020 0,28 bis 0,35 0,40 0,50 bis 0,80 0,035 0,Q3 0,40 bis 0,60 - - -
32 CrS 2 1.7021 0,28 bis 0,35 0,40 0,50 bis 0,80 0,035 0,020 bis 0,035 0,40 bis 0,60 - - -
38 Cr 2 1.7003 0,35 bis 0,42 0,40 0,50 bis 0,80 0,035 0,Q3 0,40 bis 0,60 - - -
38 CrS 2 1.7023 0,35 bis 0,42 0,40 0,50 bis 0,80 0,035 0,020 bis 0,035 0,40 bis 0,60 - - -
46Cr2 1.7006 0,42 bis 0,50 0,40 0,50 bis 0,80 0,035 0,Q3 0,40 bis 0,60 - - -
46 CrS 2 1.7025 0,42 bis 0,50 0,40 0,50 bis 0,080 0,035 0,020 bis 0,035 0,40 bis 0,60 - - -
28 Cr4 1.7030 0,24 bis 0,31 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,Q3 G,90 bis 1,20 - -
28 CrS 4 1.7036 0,24 bis 0,31 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,020 bis 0,035 0,90 bis 1,20 - - -
34Cr4 1.7033 0,30 bis 0,37 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,03 0,90 bis 1,20 - - -
34 CrS 4 1.7037 0,30 bis 0,37 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,020 bis 0,035 0,90 bis 1,20 - - -
37 Cr4 1.7034 0,34 bis 0,41 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,Q3 0,90 bis 1,20 - - -
37 CrS 4 1.7038 0,34 bis 0,41 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,020 bis 0,035 0,90 bis 1,20 - - -
41 Cr4 1.7035 0.38 bis 0,45 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,Q3 0,90 bis 1,20 - - -
41 CrS 4 1.7039 0,38 bis 0,45 0,40 0,60 bis 0,90 0,Q35 0,020 bis 0,035 0,90 bis 1,20 - - -
25 CrMo4 1.7218 0,22 bis 0,29 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,Q3 0,90 bis 1,20 0,15 bis 0,30 - -
25 CrMoS 4 1.7213 0,22 bis 0,29 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,020 bis 0,035 0,90 bis 1,20 0,15 bis 0,30 - -
34CrMo4 1.7220 0,30 bis 0,37 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,Q3 0,90 bis 1,20 0,15 bis 0,30 - -
34 CrMoS 4 1.7226 0,30 bis 0,37 0,40 0,60 bis 0.90 0,035 0,020 bis 0,035 0,90 bis 1,20 0,15 bis 0,30 - -
42 CrMo 4 1.7225 0,38 bis 0,45 0,40 0,60 bis 0,90 0,035 0,Q3 0,90 bis 1,20 0,15 bis 0,30 - -
42 CrMoS 4 1.7227 0,38 bis 0,45 0,40 0,60 bis 0,90 0,Q35 0,020 bis 0,035 0,90 bis 1,20 0,15 bis 0,30 - -
50CrMo4 1.7228 0,46 bis 0,54 0,40 0,50 bis 0,80 0,035 0,Q3 0,90 bis 1,20 0,15 bis 0,30 - -
36 CrNiMo 4 1.6511 0,32 bis 0,40 0,40 0,50 bis 0,80 0,035 0,Q3 0,90 bis 1,20 0,15 bis 0,30 0,90 bis 1,20 -
34CrNiMo 6 1.6582 0,30 bis 0,38 0,40 0,40 bis 0,70 0,035 0,Q3 1,40 bis 1,70 0,15 bis 0,30 1,40 bis 1,70 -
30CrNiMo 8 1.6580 0,26 bis 0,34 0,40 0,30 bis 0,60 0,035 0,Q3 1,80 bis 2,20 0,30 bis 0,50 1,80 bis 2,20 -
50 CrV 4 1.8159 0,47 bis 0,55 0,40 0,70 bis 1,10 0,035 0,Q3 0,90 bis 1.20 - - 0,10 bis 0,20
30 CrMoV 9 1.7707 0,26 bis 0,34 0,40 0,40 bis 0,70 0,035 0,Q3 2,30 bis 0,25 - 0,15 bis 0,25 0,1 O bis 0,20
4.8 SchweiBen der iiblichen niedriglegierten Stăhle 137
[
::1.
'a
(O
1100 1100
~.
30CrNiMo 8 ::1
(O
37 Cr (S) 4
34CrNiMo 6
25 CrMo (S) 4 36CrNiMo 4 50CrV 4 I
600 600
C 55, Ck 55, Cm 55 46 Cr (S) 2 50CrMo4
38 Cr (S) 2 41 Cr (S) 4 42 CrMo (S)4 36 CrNiMo 4
28 Cr (S) 4
C 50, Ck 50, Cm 50 C 60, Ck 60, Cm 60
C 45, Ck 45, Cm 45 C 55, Ck 55, Cm 55 37 Cr(S) 4 34CrMo (S) 4 42 CrMo(S)4
500 500
C 40, Ck 40, Cm 40 C 50, Ck 50, Cm 50 34 Cr (S) 4
34 CrMo(S)4
C 35, Ck 35, Cm 35 C 45, Ck 45, Cm 45
28 Cr (S) 4
C 30, Ck 30, Cm 30 C 40, Ck 40, Cm 40 25 CrMo(S)4
M
400 400
!Z C 25, Ck 25, Cm 25 C 45, Ck 45, Cm 45
C 35, Ck 35, Cm 35 ~
.5 00
[!:l C 22, Ck 22, Cm 22
1':
~ C 25, Ck 25, Cm 25 C 35, Ck 35, Cm 35 ~
OI)
..:.:
u C 22, Ck 22, Cm 22 ~.
~ 300 300 g
~O) g.
"O
1': "'
1':'
a-
~
i
200 200 [
::!.
d:o; 16 16 < d:o; 40 40 < d:o; 100 100 < d:o; 160 160 < d :o; 250
<a
<!s.
"
Durchmesserbereich in mm "~
i:I
CI.>
1 Fiir Durchmesser iiber 40 bis 63 mm. S':
Anmerkung: Die Schreibweise ,,(S)" bedeutet in Tabelle 4.10, daB sowohl die Stahlsorte mit einem Hochstgehalt an SchwefeI als ::r
auch die mit einem geregelten Gehalt an SchwefeI zutrifft.
Z.8.: Die Schreibweise 38 Cr (S) 2 steht fUr die Stahlsorte 38 Cr 2 und 38 CrS 2. "
W
'-O
-
140 4 Niedriglegierte Stăhle
--
100
kJm 01-1
~I; ,...--
~ 50
- -
'"
:9- O
c
.<= ~
~ -50 NbC
-
----c ~
C7>
- ~
-
-
NbN
~ -100
Cii
~ -150
-200 ~
-250
1000 1200 1000 1200 1000 'C 1200
Temperatur
Bild 4.18. Freie Bildungsenthalpie der Karbide und Nitride von Niob, Vanadin und Titan in austeniti-
schem Eisen oder Stahl
1000 I---,----~------r--,---,-----,~___,_-___:.,.....,--_____,
Nmrii'
,,~ O
00
ce
"
ce
ce
o
j
Q.
2001----~~~-+~~~~--+_--_r-
Q400 -200
Unterspannung 0'"
der hohen Grundlast giinstige x-Werte auftreten (Bild 4.19). Ein h6herfester Stahl
wird dort giinstig eingesetzt werden k6nnen, wo die Dauerfestigkeit nach
Schwingspielbereichen und Spannungskollektiven ermittelt wird (z. B. Kranbau,
wo alle m6glichen Belastungen nur sehr selten gemeinsam auftreten). Die Fein-
k6rnigkeit der Feinkornbaustiihle wird nicht nur wie beim St 52-3 durch Zugabe
von Al, sondern zusiitzlich durch Zulegieren von Zr, Ti, Ta, V, Nb(B) (meistens nur
0,1 bis 0,01 %) erreicht, deren Nitride und Karbide als Keimbildner wirken (siehe
Abschn.4.6). Dadurch werden Ziihigkeit und F((stigkeit betriichtlich erh6ht.
Ein fei nes Korn bedeutet kleinere Diffusionswege und damit ei ne beschleunigte
y-a-Umwandlung; die Perlit- und Zwischenstufe wird friiher erreicht (die Linien
im ZTU-Diagramm sind nach links zu kiirzeren Zei ten verschoben). Die kritische
Abkiihlgeschwindigkeit wird erh6ht, d. h., es bildet sich ein gr6Berer Anteil Zwi-
schenstufe und weniger Martensit bei geringerer Aufhiirtung in der WEZ.
Das Aufl6sungs- und Ausscheidungsverhalten von Legierungselementen in der
WEZ von Feinkornbaustiihlen ist von [S20] untersucht worden.
StE 255 1.0461 0,18 0,40 0,50 0,035 0,030 0,020 0,020
WStE 255 1.0462 0,18 bis 0,035 0,030
TStE 255 1.0463 0,16 1,30 0,030 0,025
EStE 255 1.1103 0,16 0,025 0,015
StE 285 1.0486 0,18 0,40 0,60 0,035 0,030
WStE 285 1.0487 0,18 bis 0,035 0,030
TStE 285 1.0488 0,16 1,40 0,030 0,025
EStE 285 1.1104 0,16 0,025 0,015
StE 315 1.0505 0,18 0,45 0,70 0,035 0,030
WStE 315 1.0506 0,18 bis 0,035 0,030
TStE 315 1.0508 0,16 1,50 0,030 0,025
EStE 315 1.1105 0,16 0,025 0,015
StE 355 1.0582 0,20 0,10 0,90 0,035 0,030
WStE 355 1.0565 0,20 bis bis 0,035 0,030
TStE 355 1.0566 0,18 0,50 1,65 0,030 0,025
EStE 355 1.1106 0,18 0,025 0,015
StE 380 1.8900 0,20 0,10 1,00 0.035 0,030
WStE 380 1.8930 bis bis 0,035 0,030
TStE 380 1.8910 0,60 1,70 0,030 0,025
EStE 380 1.8911 0,025 0,015
StE 420 1.8902 0,035 0,030
WStE 420 1.8932 0,035 0,030
TStE 420 1.8912 0,030 0,025
EStE 420 1.8913 0,025 0,015
StE 460 1.8905 0,035 0,030
WStE 460 1.8935 0,035 0,030
TStE 460 1.8915 0,030 0,025
EStE 460 1.8918 0,025 0,015
StE 500 1.8907 0,21 0,035 0,030
WStE 500 1.8937 0,035 0,030
TStE 500 1.8917 0,030 0,025
EStE 500 1.8919 0,015 0,015
Werden diese Stăhle mit unlegiertem Zusatz MAG-geschweiBt, ăndem sich die
mechanischen Eigenschaften des SchweiBguts durch Aufnahme von V, Nb und Zr
aus dem Grundwerkstoff nicht. Enthălt der Zusatz dagegen diese Elemente, neh-
men die gebildeten Mikroschlackeanteile insbesondere bei Verwendung von
Mischgas ab mit der Folge, daB Zugfestigkeit und Zăhigkeit ansteigen [M 10].
Im beim SchweiBen auf mehr als 1200 °C erwărmten Bereich der WEZ nahe der
Schmelzlinie, in dem sich die vorhandenen Ausscheidungen weitgehend autlosen,
kommt es zum Wachsen der Austenitkomer und bei deren Vmwandlung wăhrend
der Abkiihlung zu einem groben Sekundărgefiige mit verminderter Zăhigkeit.
AuBerdem bewirkt das grobe Austenitkom eine verzogerte Vmwandlung und
begiinstigt dadurch die Bildung von oberem Bainit, was ebenfals die Zăhigkeit
beeintrăchtigt. Feine Ausscheidungen von Titannitrid, die bei der Temperatur von
1200 °C noch nicht gelost werden, bremsen das Komwachstum, begiinstigen also
ein feinkomigeres Gefiige im kritischen Bereich der WEZ. Nachgewiesen wurde
dieser Effekt fiir Stăhle des Typs StE 360 [B 11, V 3]. Giinstig ist ein Ti/N-
Verhăltnis von 2. Weder durch Spannungsarmgliihen noch durch Mehrlagen-
schweiBen wird die Wirkung des Titannitrids riickgăngig gemacht.
Bei Perlit-reduzierten Sorten liegt der Perlitgehalt unter etwa 25%, bei Perlit-
freien unter 5 %. Vm eine hohe Zăhigkeit sicherzustellen, wird der Schwefelgehalt
niedrig gehalten oder eine giinstige Form der Sulfide eingestellt. Fiir Sauergas-
einsatz muB der Stahl mit hoher Reinheit erschmolzen werden.
Die IIW-Formel fUr das Kohlenstoffaquivalent (Abschnitt 4.2) ist nur bei
Iăngeren Abkiihlzeiten giiltig [D 21]. Bei kiirzeren Abkiihlzeiten t S / 5 zwischen
2 und 5 s wird stattdessen die folgende Beziehung fiir das Kohlenstoffăquivalent
vorgeschlagen
C ăqu = C + Mn/20 + Mo/15 + Ni/40 + Cr/10 + V/10 + Cu/20 + Si/25 .
Tabelle 4.12. Gewiihrleistete Kerbschlagarbeit (ISO-Probe) fUr norrnalgegliihte Feinkornbaustiihle
nach DIN 17102
Grundreihe liings 39 43 47 51 55
und
Warmfeste Reihe quer4 21 24 31 31 31
liings 27 31 39 47 51 55 59 63
Kaltziihe Reihe
quer 4 16 20 24 27 31 31 35 39
Kaltziihe Sonderreihe
liings 25 30 40 50 65 80 90 95 100
quer4 20 27 30 35 45 60 70 75 80
1 Fiir Dicken iiber 150 mm sind die Werte zu vereinbaren.
2 Ais Priifergebnis gilt der Mittelwerte aus 3 Versuchen. Der Mindestmittelwert darf dabei nur von
einem Einzelwert, und zwar hiichstens om 30%, unterschritten werden.
3 Bei Erzeugnisdicken unter 10 mm gelten die Angaben in Abschnitt 7.4.1.5.2 von DIN 17102
4 Nur fiir Blech und Band in Walzbreiten ~ 600 mm; fUr Breittlach- und Forrnstahl siehe
Abschnitt 7.4.1.5.1 DIN 17102
144 4 Niedriglegierte Stâhle
Bei Werten unterhalb 25% ist kein Vorwărmen erforderlich, wenn basische Elek-
troden mit niedrigem Wasserstoffgehalt eingesetzt werden. Bei Wanddicken iiber
etwa 20 mm und hOherem Kohlenstoffaquivalent kann die Vorwărmtemperatur
gemăB nachfolgender Tabelle errechnet oder durch Implant-, Tekken-bzw. CTS-
Versuche bestimmt werden. Es ist zu beachten, daB eine zu groBe Steckenenergie
beim SchweiBen die Zăhigkeit verschlechtern und zu einem Festigkeitsabfall in der
WEZ fiihren kann.
Im Fahrzeug- und Kranbau geht man zur Massenreduzierung auf Stăhle noch
hOherer Festigkeit gemăB Tabelle 4.14 iiber, die bisher nicht genormt sind [U 4].
Die in der Tabelle genannten Zusammensetzungen sind als Beispiele aufzufassen.
Es handelt sich um thermomechanisch gewalzte, wasservergiitete Feinkornbau-
stăhle [M 11, M 17].
4.8 SchweiBen der iiblichen niedriglegierten Stăhle 145
Stahlsorte C Si Mn Cr Mo Zr Ni V
% % % % % % % %
-
100o 100 J cm"
1
Pruflemperalur -60'[
Nmm· 1 Rm?"- "0- f-- ?---
% ffi
~ 800 f-RPO•1 ?---
- ~
80 .c: .; 15 o
i'-- r-o.. r-_ N
~
o
li~ -
i;l
~ ~
V V
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g,
O>
o [SO"~
~ 400 40
'" I..-c>
::>
E
'- ~ O
~ 200 20 ~ ~
As
~
,g;!
0600 620 640 660 680 700 720 740 '[ 760
An la8lemperalurt?-
Bild 4.20. Vergiitungsschaubild eines StE 690
146 4 Niedriglegierte Stăhle
150
Koh~erQzie
/ r-
Robertson - Test (Blechdicke 30mrn) J cITi1
-Arrest 0- 100
,/
/
-sruct- t--- o 1.T. ~
50
r""
ha
"
F 150r-~--r--,.-----r--,--,.---,
Drop-wei'ght- Ţlest 1Blechdic~e 19 mml ~ Jcm2
t--Arresl ' ·0 N
~ 100 I-----+-~=--+--_=_'=--_'_"l'__-'----+-----I
f-Bruct- o
NrDT
-120 -100 -80 -60 -40 -20 O '[ 20 -60 -40 -20 O '[ 20
Pruftemperatur Pruftemperatur
.1
E
~ -1001-------:=d----...I"'---...d_-_-_---1
unterkritisehe Zone
250
'[
200
/
/
.2 150
[
/
~
§
,.
'o
rintrei ~isse
/
/
~ 100
50
V
/
O
0,25 0,30 0,35
I
0,40 % 0,45 Bild 4.24. Zusammenhang zwischen Vorwărm-
Rinporometer Pc temperatur und RiBparameter
Tabelle 4.15. Elektroden und Schutzgase fiir das SchweiBen von hochfesten, wasservergiiteten Fein-
kornbaustăhlen [G 9]
Beim Brennschneiden ist ab etwa 30 mm Blechdicke auf 120 bis 200°C vorzu-
wărmen, desgleichen wenn nach dem Schneiden kalt umgeformt wird, vgl. [U 5].
Entwickelt zunăchst fiir Zwecke der Luftfahrt, dann auch fiir erhOhten Widerstand
gegen dynamische Schlagbeanspruchung in der Schutztechnik. 0,2%-Dehngrenzen
von 1260 bis 1 700 N mm - 2 werden bei Zugfestigkeiten von 1340 bis
2090 N mm - 2 erreicht (Tab. 4.16). Der Kohlenstoffgehalt liegt mit 0,25 bis 0,43 %
bereits recht hoch, iiberschreitet also die fiir schweiBbare Stăhle im allgemeinen
einzuhaltende Grenzanalyse. Die Stăhle werden hart vergiitet, d. h. nach dem
Hărten nur wenig angelassen. Bild 4.25 zeigt das Vergiitungsschaubild eines
30 CrNiMo 8 [V 2]. Er wird auf Temperaturen unterhalb 200°C angelassen. Das
Verhăltnis von Zugfestigkeit zu Dauerschwingfestigkeit ist bei diesen hOchstfesten
Stăhlen sehr ungiinstig:
Stahlsorte (lD/Rm
~ 2000 100
~Nmm-
1 Zug~tigkeit 30 min 840'C/ Oei %
90",
~ 11"-r--..
""
1600 80 §
~ 1400
~ 1200
~~~- ...... , lV o• .-r 70
60 ~
~
~ 100 O
Ei9schnurung
- - - ,.....-- A":- 50
U-'
I ,~
~ 800 40
E 60 O I ' .... 30
~ 25 O 25
.:: J cm' l I %
00;
\.-:;- 20
oeh}~ng
.><
~ 150 {lo " 5dl "1'/,,-
15!
<=
100 >-...L ~~o
:~
--'
10 ..§
O>
.3
tl 50
__ J,--+~~~ - 5~
.o Kerbschlagzahigkeit {ii~ ~-Probel
~ °20 100 200 300 400 500 600 'C 700 O Bild 4.25. Vergiitungsschaubild von
Anla8temperatur6 30CrNiMo8
~
30 CrNiMo 8 0,30 0,45 0,25 2,0 2,0 0,35 1700 1350 >7 8 30b 200 tIl
(Werkst.-Nr. S':
1.6604.9) ~
A 0,40 0,50 1,75 1,25 0,75 0,40 0,10 1800 1600 >8 8 40 40b -300
B 0,40 0,75 0,25 1,83 0,80 0,25 1335 1260 15 49 47' 495
B 1900 1490 10 35 33' 230
C 0,30 0,90 0,25 1,83 0,85 0,43 0,08 1650 1430 11 44 31 ' 345
C 1790 1470 10 42 29' 245
D 0,30 0,70 0,55 2,05 1,20 0,45 1665 1370 11 42 28' 320
E 0,25 1,35 1,50 1,83 0,30 0,40 1620 1335 13 49 52' 290
F 0,40 0,85 0,60 2,20 1,45 0,50 2040
G 0,40 1,30 2,30 1,40 0,35 0,20 2060 1690 10 35 24' 290
H 0,40 0,75 0,25 0,85 0,80 0,20 Bor 2020 1660 7 28 22' 250
1 0,43 0,90 0,55 0,75 0,90 0,55 Bor 2040
K 0,43 0,80 1,60 1,83 0,85 0,38 0,08 2090 1700 8 23 31 ' 260
Mangan und Silizium sind in dieser FormeI enthalten, weil diese Elemente dazu
neigen, mit P und Sn Verbindungen einzugehen und damit die unerwiinschten
Ausscheidungen zu fOrdern. Der J-Faktor sollte unter 150 liegen. Die Verbindungs-
bildung zwischen Mangan bzw. Silizium mit den Spurenelementen tritt jedoch im
SchweiBgut infolge der hohen Abkiihlgeschwindigkeit nicht auf, so daB der
Tabelle 4.17. Niedriglegierte Kesselbaustiihle nach DIN 17 155
Stahlsorte Massengehalte in %
17 Mn 4 1.0481 0,14 ::; 0,40 0,90 0,035 0,030 ~ 0,020 ::; 0,25 1. 2 0,30 1. 2 ::; 0,10 1. 2 0,01 1 0,30 1. 2 0,03 1 0.03 1
bis bis
0,20 1,40
19 Mn 6 1.0473 0,15 0,30 1,00 0,035 0,030 ~ 0,020 ::; 0,025 1. 2 0,30 1 ::; 0,101. 2 0,Q11 0,30 1. 2 0.03 1 0,031
bis bis bis
0,22 0,60 1,60
15 Mo 3 1.5415 0,12 0,10 0,40 0,035 0,030 ::; 0,25 1 0,30 1 0,25 0,30 1
bis bis bis bis
0,20 0,35 0,90 0,35
13CrMo44 1.7335 0,08 0,10 0,40 0,035 0,030 0,70 0,30 1 0,40
bis bis bis bis bis
0,18 0,35 1,00 1,10 0,60
10 CrMo 910 1.7380 0,06 ::; 0,50 0,40 0,035 0,030 2,00 0,30 1 0,90
bis bis bis bis
0,15 0,70 2,50 1,10
1 Die Einhaltung dieser Grenzwerte ist nur nach besonderer Vereinbarung nachzuweisen.
2 Die Summe der Massengehalte an Cr, Cu, Mo und Ni darf nicht graBer als 0,70% sein.
3 Der AI-Gehalt der Schmelze ist zu ermitteln und in der Bescheinigung anzugeben.
4.8 SchweiBen der iiblichen niedriglegierten Stăhle 153
J-Faktor die Verhăltnisseim SchweiBgut nicht richtig wiedergibt. Besser ist hierfiir
die von Bruscato vorgeschlagene Beziehung
X = (10 P + 5 Sb + 4 Sn + As)/I00
geeignet, in der die Elemente in ppm einzusetzen sind. Sie hat den Vorteil, daB Mn
und Si entfallen und stattdessen auch Antimon und Arsen beriicksichtigt werden.
Der nach dieser Beziehung errechnete Wert soli unter 20 liegen [B 13, D 26].
Zum UP-EngspaltschweiBen der Lăngs- und Rundnăhte von GroBbehăltem
aus 10(12) CrMo 9 10 mit SI CrMo 2 als Zusatz siehe [G 10]. Die Festigkeitsei-
genschaften bei erhohter Temperatur gehen aus Tabelle 4.18 hervor. Weitere
gebrăuchliche ferritische warmfeste Stăhle enthălt Tabelle 4.19.
Zu den Stăhlen 15 NiCuMoNb 5 und 17 MnMoV 6 4liegen Untersuchungen
zur Anfălligkeit gegeniiber Relaxationsrissen in der WEZ vor. Ein umfangreicherer
Beitrag zum SchweiBen von 14 MoV 63 findet sich in [M 15]. Wăhrend der
klassische Stahll0 CrMo 9 10 kaum Schwierigkeiten bereitet, sind beim Einsatz
des 14 MoV 6 3 verschiedentlich Schăden aufgetreten [K 17]. Er besitzt als Folge
einer Ausscheidungshărtung durch Vanadinkarbide eine besonders gute Zeitstand-
festigkeit und kann bis 550°C verwendet werden. Er wird ebenso wie der
10 CrMo 910 beim SchweiBen unterhalb der Martensitbildungstemperatur ge-
halten und aus der SchweiBwărme heraus angelassen auf 690 bis 730 Wird zu 0
•
lange oder zu hoch gegliiht, koagulieren die Karbide und die Zeitstandfestigkeit
verschlechtert sich. Bei sorgfăltiger Handhabung von SchweiBung und Wărmebe
handlung lassen sich die beobachteten Schăden wie Querrisse im SchweiBgut und
verringerte Zăhigkeit vermeiden. Auch ReparaturschweiBungen wurden erfolg-
reich ausgefiihrt [M 18, S 21].
Ais druckwasserstoftbestăndige Stăhle werden solche Stăhle angesehen, die
gegen Entkohlung durch Wasserstoffbei hOheren Driicken und hohen Temperatu-
ren und gegen die mit ihr verbundene VersprOdung und Komgrenzenrissigkeit
wenig anfăllig sind. Dabei sind die Legierungselemente Chrom, Wolfram, Molyb-
dăn und in gewissem MaBe auch Vanadin wirksam. Sie stabilisieren das Eisenkar-
bid. Chrom wirkt dariiber hinaus als Sonderkarbidbildner. Tabelle 4.20 enthălt
einige iibliche Zusammensetzungen druckwasserstoffbestăndiger Stăhle. Sie sind
zum SchweiBen geeignet, wobei die gleichen Regeln zu beachten sind wie bei den
warmfesten Stăhlen.
SchweiBzusatzwerkstoffe zum LichtbogenschweiBen warmfester Stăhle sind in
DIN 8575 genormt, Tabelle 4.21.
25 CrMo 4 0,22 .. ·0,29 :s; 0,40 0,50 .. ·0,90 0,90 .. ·1,2 0,15 .. ·0,30 345 540 .. · 690 18 15 48 27 185 176
12 CrMo 910 0,10 .. ·0,15 :s; 0,30 0,30 .. ·0,80 2,0 .. ·2,5 0,90 .. ·1,10 0,010 .. ·0,040 AI 355 540 .. ·690 20 18 64 48 275 191
:s;0,30 Ni,
:s; 0,20 Cu
12 CrMo 1210 0,06 .. ·0,15 :s; 0,50 0,30 .. ·0,60 2,65 .. ·3,35 0,80 .. ·1,06 355 540· .. 690 20 18 64 48 275
12 CrMo 195 0,06 .. ·0,15 :s; 0,50 0,30 .. ·0,60 4,0 .. ·6,0 0,45 .. ·0,65 390 570 .. ·740 18 16 55 39 280 130
X 12 CrMo 91 0,07 .. ·0,15 0,25 .. ·1,0 0,30 .. ·0,60 8,0 .. ·10,0 0,90 .. ·1,10 390 590 .. · 740 20 18 55 34 295 215
20 CrMoV 13 5 0,17 .. ·0,23 0,15···0,35 0,30 .. ·0,50 3,0· .. 3,3 0,50 .. ·0,60 0,45···0,55 V 590 740· .. 880 17 13 55 34 420 186
aDer Phosphor- und SchwefelgehaIt ist fiir alle Stiihle je ;;; 0,030%.
b Falls sich die Streckgrenze nicht auspriigt, gelten die Werte fiir die 0,2%-Dehngrenze.
C Die Kurzzeichen bedeuten: 1 = Liingsproben, q = Querproben.
Bezeichnung Cr Mo Mn % V Ni Sonstige
25 CrMo 4 gemăB DIN 17200. Er wird fiir Teile verwendet, die nach dem
SchweiBen auf hohe Festigkeit vergiitet werden miissen. Geeignet fiir Betriebs-
temperaturen bis 350°C.
1.7334. Dieser Stahl wird ebenfalls mit dem Zusatzwerkstoff 1.7324.0 geschweiBt
und erreicht dabei eine Festigkeit von etwa 500 N mm -2. Die in Tabelle 4.22
angegebene Festigkeit von 800 bis 1000 N mm -2 bezieht sich auf den Kern
nach dem Einsatzhărten. Der StahI ist ăhnlich zusammengesetzt wie der 15 Cr 3
nach DIN 17210.
1.7734. Der im EIektroofen erschmolzene StahI (Wanddicken zwischen 0,5 und
12 mm) erlangt seine hohe Festigkeit durch Ausscheidungshărtung. Durch
MoIybdănzusatz werden Al auf 770°C und A3 auf 900 °C erhOht und die
Warmfestigkeitseigenschaften so giinstig beeinftuBt, daB bei 500°C noch mit
Rm = 700 Nmm- 2 ,
R pO ,2 = 540 Nmm- 2
zu rechnen ist [R 17]. Weniger giinstig sind die Festigkeitseigenschaften bei
tiefen Temperaturen.
Tabelle 4.22. SchweiBbare, niedriglegierte Flugzeugbaustăhle
1.7214 Cr-Mo- 0,22 bis 0,29 0,15 bis 0,35 0,5 bis 0,8 < 0,020 < 0,015 0,9 bis 1,2 0,15 bis 0,25
Vergii-
tungsstahl
1.7334 Cr-Mo- 0,17 bis 0,22 0,15 bis 0,35 0,6 bis 0,8 < 0,035 < 0,035 0,3 bis 0,6 0,3 bis 0,05
Einsatz-
stahl
1.7734 Cr-Mo-V 0,12 bis 0,18 0,20 0,8 bis 1,1 < 0,020 < 0,015 1,25 bis 1,50 0,8 bis 1,0 0,2 bis 0,3
Vergii-
tungsstahl
ZusatzwerkstojJ 1.7324.0
Fiir alle unlegierten und niedriglegierten schweiBbaren Luftfahrtstăhle (auBer
1.7734) wird der auf900 Nmm- 2 vergiitbare Chrom-Molybdăn-Stahl1.7324.0 mit
folgender Zusammensetzung verwendet (Tab. 4.23):
C Si Mn P S Cr Mo
0.17 bis 0,22 0,15 bis 0,35 0,6 bis 0,8 0,Q2 0,015 0,3 bis 0,6 0,4 bis 0,5
In diese Gruppe fallen kaltzăhe Stăhle, bei denen es auf Zăhigkeit bei tieferen
Temperaturen (etwa unter -50°C) ankommt. Nicht behandelt werden an dieser
Slreckgrenze Kerbschlag-
bei RT arbelt 11
Stahtsarle 1) Pruflem-
N/mm 1 perolur miI einer Siedelemperalur van
min. min.
·e
bis 255 bis 500 -50 27
11Mn Ni 5 3 295 -60 41
10 Ni 14 345 -100 27
10 Ni 14V 390 -120 27
12 Ni 19 420 -140 35
X7 Ni Ma 6 490 -170 39
X8 Ni9 490 -196 39
Reaktor DruckgefăB
Stelle die kaltzăhen Stăhle TStE 255 bis TStE 500, die ohne besondere Schwierig-
keiten zu schweiBen sind, sowie die hochlegierten Cr-Ni- und Ni-Stăhle. Den
niedriglegierten kaltzăhen Stăhlen werden zur Feinkornerzeugung nitrid- und
karbonitridbildende Elemente wie Aluminium und Niob zugegeben. Bei den hOher
mit Nickel legierten Stăhlen (Tabelle 4.24) sollte beim SchweiBen eine Arbeits-
temperatur von 80°C nicht iiberschritten werden, um HeiBrisse zu vermeiden. Die
SchweiBzusătze sind auf den Grundwerkstoff abzustimmen, wobei man artgleiches
SchweiBgut bevorzugt. Der Wasserstoffgehalt im SchweiBgut moglichst hoher
Reinheit ist auf niedrige Werte zu begrenzen, um sich gegen Kaltrisse zu sichern.
Die Legierungselemente konnen bei umhiillten Elektroden der Umhiillung beige-
geben werden (Kerndraht uolegiert). Fiir 10 Ni 14 werden sowohl ferritische
Zusătze (2,5% Ni) als auch austenitische verwendet. Der Nickelgehalt im
SchweiBgut wird zur Vermeidung von Warmrissen auf 2,5 bis 3,5% begrenzt, der
Schwefelgehalt aufO,02% oder weniger. Ab etwa 5% Ni im Grundwerkstoffwird
in der Regel nur noch austenitisch geschweiBt, und zwar alternativ mit hohem (ca.
4.8 SchweiBen der iiblichen niedriglegierten Stăhle 161
Sicherheitsbehălter
65%) oder nierigem (ca. 13%) Nickelgehalt des Zusatzes [E 4, H 14, K 14]. In
diesen Făllen sollte keine Wărmenachbehandlung erfolgen, weil infolge einer
Diffusion des Kohlenstoffs in den Austenit hinein die Kerbschlagzăhigkeit bei
tieferen Temperaturen beeintrăchtigt wird. Fiir das SchutzgasschweiBen ist ein
Zusatz hoher Reinheit zweckmăBig. UP-SchweiBen ist mit Sonderdrăhten moglich
[P 3].
Bemerkung: Die angegebenen Festigkeitswerte sind abhăngig von Wanddicke und Vergiitungsbe-
handlung. Einzelheiten zu WerkstolTauswahl und Verarbeitung sind den KTA-Richtlinien zu entneh-
men (KTA = Kemtechnischer AusschuB).
4.8 SchweiBen der iiblichen niedriglegierten Stăhle 163
4.8.9 Dualphasenstăble
"
î
~ 9111'---=--:'----- k - - - - + - - - - k - - - - - - - -
500LFe------Si F L e - - - - - - ~-----'>.---~Ni
Einen Uberblick iiber das Gefiige, das sich in hochlegierten Stăhlen nach Luft-
abkiihlung von etwa 900°C einstellt, liefert das Schaeffler-Diagramm (Bild 5.2). Es
wurde ermittelt fUr das SchweiBen eines 1/2"-Bleches mit 3/16"-0-Elektroden, ist
jedoch weitgehend auf andere Verhăltnisse iibertragbar [O 4, S 17].
30r--,----r---,---,-----r----:-,.-.::--~,--:..:-----1
2i
~10~~~~~~~~~,r-~-+-~
30 35 % 40
Einige haufig verwendete Stahle sind in das Schaubild eingetragen. Stabil- oder
vollaustenitische Stable finden sich im Gebiet A, metastabil austenitische im Feld
A + F, ferritische im Gebiet Fund Stahle, die bei Luftabkiihlung martensitisch
werden, im Feld M.
Das Diagramm laBt sich insbesondere zur Abschatzung der Aufmischung bei
MehrlagenschweiBungen und SchweiBplattierungen verwenden, vgl. Abschnitt 6.
b) 475°-Versprodung
Im Temperaturgebiet zwischen 450 und 525°C kommt es als Folge von Auschei-
dungsvorgăngen [M 16] zu Versprodungserscheinungen. Empfindlich sind Stăble
mit hOherem Chromgehalt ( > 17 %), bei langzeitiger Hochtemperaturbeanspru-
chung auch darunter. Stăhle mit Cr-Gehalten unter 14% sind weitgehend unemp-
findlich. Da beim SchweiBen die Verweilzeiten auf der kritischen Temperatur zu
kurz sind, um sich auswirken zu konnen, ist die 475-o C-Versprodung hierfiir
Tabelle 5.1. Nichtrostende und săurebestăndige hochlegierte ferritische und martensitische Stăhle in Anlehnung an DIN 17440
VI
N
;r
::1.
::1.
~
(Il
S':
::r
'"
.-
00-
....
168 5 Hochlegierte Stiihle
Tabelle 5.2. Hitzebestăndige hochlegierte ferritische Stăhle mit Grenztemperaturen fiir die Zunderbe-
stăndigkeit an Luft [W 8]
Ferritische Stăhle
X 10 CrAI 13 1.4724 0,12 1,0 13,0 1,0 850°C
X 10 CrAI 18 1.4742 0,12 1,0 18,0 1,0 1000°C
X 10 CrAI 24 1.4762 0,12 1,5 24,5 1,0 1150°C
praktisch ohne Bedeutung. Im iibrigen kann sie durch kurzzeitiges Erwărmen auf
700 bis 800 cC/Wasser aufgehoben werden.
c) (J-Phase
Zwischen 650 und 850 cC kann sich eine sprode intermetallische Fe-Cr-Verbin-
dung ausscheiden, deren Existenzgebiet aus dem isothermen Schnitt bei 650 cC
durch das Dreistoffsystem Fe-Cr-Ni hervorgeht (Bild 5.3). Sie weist eine Hărte von
etwa 1000 HV auf. Hohe Chromgehalte verstărken die Versprodung. Bild 5.4 ist
ein gutes Hilfsmittel zur Abschătzung der Sigmaphasenbildung bei ferritischen
Chromstăhlen mit Si-Gehalten bis 2,5 % [S 18]. Durch Gliihen bei 900 cC wird die
(J-Phase wieder beseitigt, so daB anfă.1.lige Stăhle bei Temperaturen oberhalb 900°C
ohne VersprOdungsgefahr verwendet werden konnen. Im iibrigen gilt auch hier,
daB beim SchweiBen infolge der nur kurzen Verweilzeiten im kritischen Tempe-
raturgebiet im allgemeinen nicht mit dem Auftreten der (J-Phase zu rechnen ist.
d) Interkristalline Korrosion
Durch rasches Abkiihlen von Temperaturen iiber 900 cC werden die ferritischen
Chromstăhle anfăllig gegeniiber interkristalliner Korrosion. Die Anfălligkeit IăBt
sich durch Anlassen auf 650 bis 900 cC beseitigen, durch Zugabe von Sonderkar-
bidbildnern vermindern. Die Entstehungsbedingungen sind andere als bei den
austenitischen Stăhlen [R 14]. Die ferritischen Chromstăhle werden zur Vermei-
dung der interkristallinen Korrosion ab 18 % Cr stabilisiert, i. allg. mit Titan.
Notwendiger Ti-Gehalt in %: 0,20 + 4 (C + N).
e) Kerbempfindlichkeit
Mit zunehmendem Chromgehalt sinkt die Kerbschlagzăhigkeit ab. Durch Begren-
zung des Kohlenstoff- und Stickstoffgehaltes auf zusammen 0,03 bis 0,05 % erhălt
man jedoch nach dem SchweiBen Verbindungen mit ausreichender Zăhigkeit. Bei
nicht zu groBer Wanddicke kann auf Vorwărmen und Wărmenachbehandlung
verzichtet werden.
Anderenfalls empfiehlt sich ein gleichmăBiges Vorwărmen auf etwa 200 cC und
eine Nachbehandlung bei 700 bis 800 ce. Durch Vorwărmen wird die RiBgefahr
vermindert, durch Nachbehandlung die SprOdigkeit. Eine moglichst geringe
5.2 Ferritische Stăhle 169
Tabelle 5.3. Anhaltsangaben iiber das Langzeitverhalten hitzebestăndiger Werkstoffe bei hohen
Temperaturen (Mittelwerte des bisher erfaBten Streubereichs) nach SEW 470-76
X 10 CrAI 7 1.4713
X 7 CrTi 12 1.4720 500 80 50 160 100 55
X 10 CrAI 13 1.4724 600 27,5 17,5 55 35 20
X 10 CrAI 18 1.4742 700 8,5 4,7 17 9,5 5
X 10 CrAI 24 1.4762 800 3,7 2,1 7,5 4,3 2,3
X 18 CrN 28 1.4749 900 1,8 1,0 3,6 1,9 1,0
X 20 CrNiSi 25 4 1.4821
600 110 85 185 115 65
X 12 CrNiTi 189 1.4878 700 45 30 80 45 22
800 15 10 35 20 10
600 120 80 190 120 65
X 15 CrNiSi 20 12
X 7 CrNi 2314 I"ml
1.4833
700
800
900
50
20
8
25
10
4
75
35
15
36
18
8,5
16
7,5
3,0
600 150 105 230 160 80
X 12 CrNi 25 21
X 15 CrNiSi 25 20 14M'l
1.4841
700
800
900
53
23
10
37
12
5,7
80
35
15
40
18
8,5
18
7
3,0
600 105 80 180 125 75
X 12 NiCrSi 36 16 1.4864 700 50 35 75 45 25
800 25 15 35 20 7
900 12 5 15 8 3
600 130 90 200 152 114
X 10 NiCrAITi 3220 1.4876 700 70 40 90 68 47
(Iiisungsgegliiht) 800 30 15 45 30 19
900 13 5 20 11 4
a Das ist die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000 oder 10000 h zu einer
bleibenden Dehnung van 1 % fiihrt.
b Das ist die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000, 10000 oder 100000 h
zum Bruch fiihrt.
m-
850
"C /8-30·C bis2.5%Si V~21
y
/ //
~
800
IX
750
// v
/ /1
/
~ 700
/ d
1/ /1
/
1/
/ I I I
I I I
• I I \
55 o
IX+d
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I
)--- _?1.°:L ---- ..:}-
-~fX+d
500 /
I
10 20 30 40 % 50 Dild 5.4. a-Phasenbildung in Abhăngigkeit von der
Chromgehalt Temperatur und den Legierungselementen Cr und Si
Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe aus dem Feld A + F des SchaefDer-
Diagrammes ist der 18/8 Chrom-Nickel-Stahl (V 2 A). Infolge der guten Verform-
barkeit des Austenits sind diese Stăhle grundsătzlich gut schweiBbar, benotigen
weder Vorwărmen noch Nachbehandlung und werden mit artgleichem Zusatz-
werkstoff geschweiBt. Ein ausgeprăgtes Kornwachstum tritt im Gegensatz zu den
ferritischen Stăhlen nicht aur, auch keine 470-°C-VersprOdung. Trotzdem sind
auch hier einige Punkte zu beachten.
a) (J-Phase
Der Ferritanteil der metastabil austenitischen Stăhle begiinstigt die Bildung der in
Abschnitt 5.2 bereits beschriebenen sproden (J-Phase. Hălt man sich jedoch beim
SchweiBen nicht lange im kritischen Temperaturgebiet von 650 bis 850°C aur, ist
nicht mit einem Zăhigkeitsverlust zu rechnen. Die (J-Phase kann durch Erwărmen
auf 1050 °C bei nachfolgendem raschem Abkiihlen beseitigt werden.
b) lnterkristalline Korrosion
Da die metastabilen austemtischen Stăhle vorwiegend als săurebestăndige Werk-
stoffe, beispielsweise im chemischen Apparatebau, eingesetzt werden, ist der Frage
der Korrosionsbestăndigkeit eine besonders groBe Bedeutung beizumessen. Diese
ist in erster Linie vom Chromgehalt abhăngig. Als Grenze fiir eine ausreichende
Bestăndigkeit sind etwa 12 % Cr anzusehen, gleichmăBige Verteilung dieses Legie-
rungselementes in der Grundmasse vorausgesetzt. Beim SchweiBen treten beider-
seits der Naht Zonen auf, die - wenn auch kurzzeitig - auf 650 bis 750°C erwărmt
werden. Dabei wird ein Teil des zunăchst im Austenit gelosten Kohlenstoffes
ausgeschieden und lagert sich in Form vom Chromkarbiden an den Korngrenzen
an. Dadurch verarmt Iăngs der Korngrenzen die Grundmasse an Chrom, und zwar
bis unter die Resistenzgrenze. Entlang dieser Bereiche kommt es dann bei Korro-
sionsbeanspruchung bevorzugt zur Zerstorung bis zum Herauslosen einzelner
Korner (Kornzerfall).
Es gibt noch andere Theorien zur Erklărung dieser Erscheinung, die Chrom-
verarmungstheorie ist jedoch recht einleuchtend. Zusătzlich spielt der Potential-
unterschied zwischen Korninnerem und Korngrenzen eine Rolle. Eine Priifung auf
Komzerfallsbestăndigkeit kann durch einen Korrosionstest nach DIN 50914
erfolgen.
172 5 Hochlegierte Stiihle
Man kann sich weitgehend gegen das Auftreten der interkristallinen Korrosion
schiitzen:
Stabilisieren mit Titan oder TantaljNiob. Diese Elemente haben eine stărkere
Affinitat zu Kohlenstoff als Chrom und bilden daher bevorzugt Karbide. Damit
wird die Bildung der unerwiinschten Chromkarbide verhindert. Je nach Kohlen-
stoffgehalt sind gemăB
Ti Nb Ta Ta + Nb
C=' -C;;:::-8' C
->5 - ;;::: 16 oder
-
;;::: 8
C-
die stabilisierenden Elemente dem Grund- und Zusatzwerkstoff hinzuzufiigen.
Titan ist in SchweiBelektroden nicht brauchbar, weil es beim Abschmelzen zu
leicht oxidiert wird. Vorzugsweise werden daher die Zusatzwerkstoffe mit Niob
stabilisiert.
Niedriger C-Gehalt. Wird der Kohlenstoffgehalt sehr niedrig gehalten ( < 0,03%),
kann ebenfalls die Korrosionsanfălligkeit herabgesetzt werden (ELC-Stahle,
ELC = Extra Low Carbon). Die durch Absenkung des C-Gehaltes verminderte
Festigkeit kann durch Zulegieren von etwa 0,15 % Stickstoff wieder angehoben
werden.
Eine typische Serie von 18j8-Chrom-Nickel-Stăhlen, bei denen die genannten
Moglichkeiten verwirklicht wurden, enthiilt Tabelle 5.5. Bei Zugabe von Ferritbild-
nern (Ti, Nb) oder Entzug von Austenitbildnern (C) wird der Nickelgehalt zur
Stabilisierung des Austenits etwas erh6ht. Zuweilen werden unstabilisierte, niedrig-
gekohlte Zusatzwerkstoffe fUr das SchweiBen stabilisierter austenitischer Stahle
herangezogen [K 16]. In solchen Fallen sollte die Betriebstemperatur 350 a C nicht
iibersteigen. Zur Optimierung der SchweiBzusatzwerkstoffe zum Metallinert-
gasschweiBen von austenitischen Stahlen vgl. [L 4].
Stickstoffiegierte Stahle wurden entwickelt, um bei niedriggekohlten Stahlen
Streckgrenze und Festigkeit bei guter Zăhigkeit anzuheben. Dadurch wurde gleich-
zeitig das austenitische GefUge stabilisiert und die Korrosionsbestăndigkeit von
SchweiBnaht und WărmeeinfluBzone (LochfraB- und SpannungsriBkorrosion) ver-
bessert. Diese stickstoffiegierten Stăhle sind mit unstabilisierten Zusatzwerkstoffen
zu schweiBen, da durch das Auflegieren mit Stickstoff im SchweiBgut der Ferrit-
gehalt aufWerte unter 4 % sinken kann. Bei Anwesenheit von Niob als Stabilisator
k6nnen dann bei der Abkiihlung nach dem SchweiBen ReiBrisse auftreten. Stabili-
sierte Stăhle lassen sich im iibrigen nicht zusatzlich mit Stickstoff legieren, weil
dieses Legierungselement die Stabili sat oren abbinden und damit unwirksam ma-
chen wiirde. Fiir das SchutzgasschweiBen dieser stickstoffiegierten Stăhle werden
als Schutzgase Argon mit 5% Wasserstoff und Relium mit 5% Wasserstoff
vorgeschlagen [E 6].
Tabelle 5.5. Typische Serie von a1.lstenitischen Chrom-Nickel-Stăhlen unterschiedlicher C-, N-, Ti- und Nb-Gehalte
Stahlsorte C Cr Mo Ni Sonstige
Kurzname Werkstoffnummer %
X 5 CrNi 1810 1.4301 ::::; 0,07 17,0 bis 19,0 8,5 bis 10,5
X 5 CrNi 18 12 1.4303 ::::; 0,07 17,0 bis 19,0 11,0 bis 13,0
X 10 CrNiS 189 1.4305 ::::; 0,12 17,0 bis 19,0 8,0 bis 10,0 P ::::; 0,060; S 0,15 bis 0,35
X 2 CrNi 1911 1.4306 ::::; 0,030 18,0 bis 20,0 10,0 bis 12,5
X 2 CrNiN 18 10 1.4311 ::::; 0,030 17,0 bis 19,0 8,5 bis 11,5 N 0,12 bis 0,22
X 6 CrNiTi 18 10 1.4541 ::::; 0,08 17,0 bis 19,0 9,0 bis 12,0 Ti 5 x % C bis 0,80
X 6 CrNiNb 18 10 1.4550 ::::; 0,08 17,0 bis 19,0 9,0 bis 12,0 Nb 10 x % C bis 1,00
X 5 CrNiMo 17 12 2 1.4401 ::::; 0,07 16,5 bis 18,5 2,0 bis 2,5 10,5 bis 13,5
X 2 CrNiMo 17 13 2 1.4404 ::::; 0,030 16,5 bis 18,5 2,0 bis 2,5 11,0 bis 14,0
X 2 CrNiMoN 17122 1.4406 ::::; 0,030 16,5 bis 18,5 2,0 bis 2,5 10,5 bis 13,5 N 0,12 bis 0,22
X 6 CrNiMoTi 17 122 1.4571 ::::; 0,08 16,5 bis 18,5 2,0 bis 2,5 10,5 bis 13,5 Ti 5 x % C bis 0,80
X 6 CrNiMoNb 17 122 1.4580 ::::; 0,08 16,5 bis 18,5 2,0 bis 2,5 10,5 bis 13,5 Nb 10 x % C bis 1,00
X 2 CrNiMoN 17 13 3 1.4429 ::::; 0,030 16,5 bis 18,5 2,5 bis 3,0 11,5 bis 14,5 N 0,14 bis 0,22; S ::::; 0,025
X 2 CrNiMo 18 143 1.4435 ::::; 0,030 17,0 bis 18,5 2,5 bis 3,0 12,5 bis 15,0 S::::; 0,025
X 5 CrNiMo 17 13 3 1.4436 ::::; 0,07 16,5 bis 18,5 2,5 bis 3,0 11,0 bis 14,0 S::::; 0,025
X 2 CrNiMo 18 164 1.4438 ::::; 0,030 17,5 bis 19,5 3,0 bis 4,0 14,0 bis 17,0 S::::; 0,025
X 2 CrNiMoN 17 13 5 1.4439 ::::; 0,030 16,5 bis 18,5 4,0 bis 5,0 12,5 bis 14,5 N 0,12 bis 0,22; S ::::; 0,025
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174 5 Hochlegierte Stiihle
TabeUe 5.6. Anwendungsbereiche nichtrostender austenitischer Stiihle nach DIN 17440 im Tieftempe-
raturbereich
Beanspruchungsfall 1: Die Festigkeitswerte der AD-Merkbliitter der Reihe W werden mit den in
AD-Merkblatt B O genannten Sicherheitsbeiwerten voll ausgenutzt.
Beanspruchungsfall II: Spannungsspitzen durch Gestaltung und Herstellung werden weitgehend
vermieden und
Festigkeitswerte werden nur zu 75 % ausgenutzt, Spannungsarmg1iihen bei
s > 10 mm erforderlich (Ausnahmen siehe AD-Merkblatt W 10)
Beanspruchungsfall III: Festigkeitswerte werden nur zu 25 % ausgenutzt. Spannungsspitzen werden
durch Gestaitung und Herstellung weitgehend vermieden.
I I I
Bild 5.5. Teilbereich des Zustandsschaubildes
10 40 %50 Cr-Ni mit 70% Fe (links) und 50% Fe
Ni- (rechts)
Cr
Weitere MaBnahmen:
Sehr reine Erschmelzung ferritfreier Zusatzwerkstoffe und Zugabe von desoxidie-
rend und komverfeinemd wirkenden Bestandteilen zur Umhiillung, beispielsweise
Mn, Mo, Ce und N.
Schweiftgerechte Gestaltung (geringe Reaktionsspannungen) und Begrenzung
der Wanddicke (geringe Eigenspannung).
Geringe Wărmezlifuhr beim SchweiBen, d. h. kleine Elektrodendurchmesser,
schmale Raupen, gegebenenfalls Kupferunterlagen. Besonders geeignet sind des-
halb das Elektronenstrahl- und LaserstrahlschweiBen [G 14].
5.3 Austenitische Stăhle 179
Einige Stahlgiiten des stabil austenitischen Typs sind in Tabelle 5.2, Zusatz-
werkstoffe in DIN 8556 zu finden.
Molybdiinhaltige vollaustenitische Stiihle miissen mit Zusiitzen geschwei8t
werden, die ein ferritfreies Schwei8gut ergeben, weil molybdiinhaltiger Ferrit in
bestimmten Medien nicht korrosionsbestiindig ist. Fiir die chemische Industrie
wurden Stiihle mit niedrigem C-Gehalt entwickelt, die neben 2 bis 5 % Mo einen
N-Gehalt von 0,10 bis 0,16% enthalten [G 11]. Fiir den Einsatz in aggressiven
nicht oxidierenden Medien wird au8erdem 1 bis 3 % Cu zulegiert [H 16]. Tabelle
5.7 enthiilt einige dieser Stiihle.
StabI Nr. 2 weist gegeniiber Nr. 1 einen erhOhten Widerstand gegen Lochfra8 in
aggressiveren CI- -haltigen Medien auf, Stahl Nr. 3 wird fiir Hamstoffanlagen und
in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt. Fiir alle drei Stiihle hat sich ein
vollaustenitisches Schwei8gut des Typs X 2 CrNiMo 1845 fiir das Metall-Licht-
bogenschwei8en als geeignet erwiesen.
Gute Korrosionsbestiindigkeit gegeniiber Phosphorsiiure und Schwefelsiiure
zeigen die Stiihle Nr. 4 und 5, die mit Cu legiert sind. Empfohlen werden Elektro-
den, die ein dem StabI Nr. 4 entsprechendes SchweiBgut liefem, bei P- und
S-Gehalten unter 0,015 %.
Die Stiihle Nr. 6 und Nr. 7 wurden fiir die Hamstoff- und Nitratindustrie
entwickelt. Das Schweifigut sollte in seiner Zusammensetzung dem StabI Nr.
6 entsprechen.
Fiir StabI Nr. 8, fiir Korrosionsbestiindigkeit gegeniiber Schwefelsiiure ent-
wickelt, wird der Zusatzwerkstoff S-NiCr 30 Fe 27 MoCu empfohlen, der auch fiir
andere Stiihle dieser Gruppe eingesetzt werden kann.
StabI Nr. 9 wurde fiir den Einsatz in hochkonzentrierter Salpetersiiure konzi-
piert. GeschweiBt wird mit niedrigem Wiirmeeinbringen unter Verwendung eines
Zusatzwerkstoffes mit etwa 8% Ferrit im Schwei8gut. Stahl Nr. 10liiBt sich durch
MAG-ImpulsschweiBen verbinden [G 13].
Einige stabil austenitische hitzebestiindige Stiihle sind in Tab. 5.8 zusammen-
gestellt. Hinsichtlich des SchweiBens ergeben sich keine weiteren neuen
Gesichtspunkte. Nichtmagnetische vollaustenitische Stiihle fiir den Schiffbau, z. B.
fiir Minenriiumboote, etwa des Typs 20 Cr/16 Ni/6 Mn/3 Mo/0,2 N lassen sich
riBfrei und ohne Delta-Ferrit im Schwei8gut schweiBen [D 28].
180 5 Hochlegierte Stiihle
Tabelle S.8. Vollaustenitische hitzebestiindige Stiihle mit Grenztemperaturen fiir die Zunderbe-
stiindigkeit an Luft
900
"C -tf.:.\n.QF-~H~ll~~rln ) - - - -
800 r- Ac,-Beginn 835°( (1 K/min)
-
~.
1-
Q!9
~~~
19
700 ausseheidung Perl,tumwandlung
l' ~eginn
2'0 il~lulgleldi
L..
.2
e
600
±+ IIII
QHtirte HV10
~ 500
E
~
40 O
Zwisehenstufenbeginn
30 O
j...- '---
Ms-Punkt 267°( (gemessen) -:+.+++ -
Martensithtirte 610 HV 10
20 O
M90-Punkt163°( (gemessen) II IIII
10' min 10 4
2 510 20h50
Zeit
Bild 5.8. Isothermes ZTU-Schaubild des martensitischen Stahls X20 CrMoV 121
'-
~ 350
'-
Ol
c-
E
~
Zeit
Bild 5.9. Wărmefiihrung beim austenitischen SchweiBen eines X20 CrMoV 121 [S 25]
182 5 Hochlegierte Stăhle
Stahlsorte Cmax . Cr Mo Ni Cu Nb
%
Gruppe der martensitaushărtenden Stăhle [N 4, S 23, Z 4]. Sie enthalten vor allem
Nickel, Kobalt und Molybdăn, wie z. B. der 18/7/5-Ni/Co/Mo-Stahl, wodurch
sichergestellt ist, daB sich beim Abkiihlen nach einer Austenitisierung in jedem
Falle, d. h. unabhăngig von der Abkiihlgeschwindigkeit, ein vollstăndig martensiti-
sches Gefiige bildet. Da der Kohlenstoffgehalt hochstens 0,03 % betrăgt, ist dieser
Martensit (Nickelmartensit) relativ weich bei guten Zăhigkeitseigenschaften.
Durch eine anschlieBende AnlaBbehandlung bei niedrigen Temperaturen (480°C)
scheiden sich aus dem martensitischen Grundgefiige intermetallische Phasen aus,
die zu einer Verspannung des Martensitgitters und damit zu einer Aushărtung
fiihren (Tab. 5.10). Dehnung und Kerbschlagzăhigkeit sinken dabei kaum.
GeschweiBt wird mit etwa artgleichem Zusatz [W 12], wobei die Festigkeit in
der WEZ (Bereich, der auf etwa 650°C erwărmt wurde) um etwa 6% absinkt.
VersprOdungserscheinungen werden nicht beobachtet. In diesem Bereich bildet
sich teilweise stabiler Austenit, der auch bei der nachfolgenden Abkiihlung nicht
wieder in Martensit umwandelt und infolgedessen auch nicht aushărtet. Hierauf ist
die geringfiigige FestigkeitseinbuBe zuriickzufiihren. Es besteht die Moglichkeit, im
losungsgegliihten Zustand zu schweiBen und anschlieBend auszuhărten.
Eine erhohte Wasserstoffaufnahme ist zu vermeiden, weil die martensitaus-
hărtenden Stăhle groBere Mengen an Wasserstoff losen, dabei jedoch versproden.
Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die Stăhle galvanisiert werden
sollen (sie sind nicht korrosionsbestăndig). Die Oberftăchen sollten dann nicht
durch Beizen vorbehandelt, sondern anodisch in Schwefelsăure geătzt werden.
Dabei wird kein Wasserstoff entwickelt. Nach dieser Vorbehandlung lassen sich die
Stăhle einwandfrei vernickeln oder cadmieren.
"Ober das ElektronenstrahlschweiBen und eine geeignete Wărmebehandlung
von weiteren Stăhlen des bereits genannten Typs, nămlich
X 2 NiCoMo 18 124,
X 2 NiCoMo 13 15 10,
X 2 NiCoMoW 181223
wird in [K 19, K 20] berichtet.
184 5 Hochlegierte Stăhle
Streckgrenze
[N mm1j
'C
TT - Stăhle I norm olgegluht I 210 ... 260
Propan - 42.1 FK- Stăhle I kaltzăhl 290 ... 460
- 50
FK - Stăhle Ikaltzăhl mit Ti 360 ... 420
- 60
TT - Stăhle I vergutetl 240... 290
Kohlendioxid - 78.5 - 80
Azetylen - 83.6
10 Ni 14 16 Ni 14 350
Athon - 88,6 3.5% Nickelstahl
12 NI 14 360
Ăthylen - 103.8 -100
5% Nickelstahl 12 Ni 19 450
-120
9% Nickelstahl X 8 Ni 9 500
Methan - 161.4 X 40 MnCr ZZ
MnCr- Austenite 320
X 40 MnCrN 18
Sauerstoff - 182.9 300
X 12 MnCr1811
Stickstoff - 195.8 -196
X 12 Cr Ni 18 9 ZZO
CrNi' Austenite X 10 CrNiTi 1810 250
X 10 CrNi Nb1810
Wasserstoff - 252.8 -253
Helium - 268.9
Mengen Austenit bestimmt, der sich wăhrend der AnlaBbehandlung neu bildet und
auch bei tiefen Temperaturen stabil bleibt. Das SchweiBen, insbesondere das
LichtbogenschweiBen mit umhiillten Stabelektroden, bereitet keine Schwierig-
keiten. Es wird nicht vorgewărmt, um die WEZ schmal und die Verweilzeiten bei
hoherer Temperatur kurz zu halten. Andernfalls kommt es zu unerwiinschter
Austenitbildung. Aus dem gleichen Grund ist ein kleiner Elektrodendurchmesser
und die Strichraupentechnik zu bevorzugen [E 4]. Ais Zusatz dienen vorzugsweise
austenitische bzw. Nickelbasiswerkstoffe gemăB Tabelle 5.11 [H 18].
Das MetallschutzgasschweiBen mit hochargonhaltigem Mischgas (98 % Ar,
2% 02) in senkrechter Position kann ebenfalls eingesetzt werden [E 7], fiir
groBere Wanddicken das UnterpulverschweiBen [B 17].
Artgleicher ferritischer Zusatzwerkstoff wird selten eingesetzt. Mittels des
MSG-ImpulslichtbogenschweiBens wurden jedoch auch bei Verwendung eines
artgleichen, ferritischen Zusatzes gute Ergebnisse erzielt, wobei sich ein Schutzgas-
gemisch aus 50 % Ar und 50 % He bewăhrt hat [E 8]. Vorteilhaft sind dabei die
geringeren Zusatzwerkstoffkosten und der gleiche Wărmeausdehnungskoeffizient
von Grund- und Zusatzwerkstoff, verbunden mit einer geringeren HeiBriBgefahr.
5.8 Warmarbeitsstăhle
Stahlsorte W.-Nr. C Si Mn Cr Mo V W Co
%
Das Verfahren wird weitgehend eingesetzt, die Elektroden sind titansauer oder
basisch (bei dickwandigen Konstruktionen) umhiillt.
Stahl Wărmeleitfahigkeit
bei 20°C
Wm-1K- 1
Unlegiert 52,5
Hochlegiert ferritisch 30
Hochlegiert austenitisch 14,5 bis 18,5
188 5 Hochlegierte Stăhle
5.9.2 Schutzgasschwei8en
Stahlsorte C Si Mn P S
% % % % %
Kurzname Werk-
stoff-
Nr.
Warmfeste Stăhle
X 10CrMo 61 1.7376 0,05 bis 0,15 0,20 bis 0,60 0,40 bis 0,70 0,020 0,020
X 11 CrMo 61 1.7374 0,08 bis 0,15 0,20 bis 0,40 0,40 bis 0,70 0,020 0,020
X 7CrMo 10 1 1.7388 ~ 0,10 0,30 bis 0,80 0,40 bis 0,70 0,020 0,020
X 8 CrMo 10 1 1.7387 ~ 0,10 0,30 bis 0,50b 0,40 bis 0,70 0,020 0,020
X 24 CrMoV 12 1 1.4936 0,20 bis 0,28 0,05 bis 0,40 0,40 bis 2,0 0,025 0,025
Kaltzăhe Stăhle
X 15 CrNiMn 188 1.4370 ~0,20 ~ 1,5 5,5 bis 7,5 0,035 0,020
X 2 CrNiMnMoN 20 16 1.4455 ~ 0,03 ~ 1,5 6,0 bis 9,0 0,035 0,020
X 5CrNi 199 1.4302 ~0,06 ~ 1,5 ~2,0 0,025 0,020
X 5 CrNiNb 199 1.4551 ~ 0,07 ~ 2,0 ~ 2,0 0,025 0,020
X 12 CrNi 25 20 1.4842 ~ 0,15 ~ 1,5 1,0 bis 2,5 0,025 0,020
S-NiCr20Nb 2.4806 ~ 0,1 ~ 0,5 2,5 bis 3,5
Nichtrostende Stăhle
5.9.3 UP-Schwei8en
Stahlsorte C Si Mn P S
~-------------
% % % % %
Kurzname Werk- hochstens
stoff-
Nr.
Hitzebestăndige Stăhle
X 1l0Mn 14 1.3402 1,00 bis 1,25 0,35 bis 0,70 13,5 bis 14,5 0,08 0,020
X45 CrSi 9 3 1.4718 0,40 bis 0,50 3,0 bis 3,5 0,30 bis 0,50 0,030 0,025
X 15 CrNiMn 188 1.4370 ~0,20 ~ 1,5 5,5 bis 7,5 0,035 0,020
X 10 CrNi 309 1.4337 ~ 0,15 ~ 1,0 ~ 2,5 0,030 0,025
X 25 CrMoNi 17 1 1.4145 0,20 bis 0,30 ~ 1,0 ~ 1,0 0,030 0,030
X 12 CrNi 25 20 1.4842 ~ 0,15 ~ 1,5 1,0 bis 2,5 0,025 0,020
Nichtmagnetisierbare Stăhle
5.9.4 Gasschwei8en
G,E,SG
9,0 bis 10,0 E, SG, UP
17,0 bis 20,0 7,5 bis 9,5 E, SG, UP 8556
26,0 bis 31,0 8,0 bis 1l,0 G, E, SG, UP
16,0 bis 18,0 1,0 bis 1,5 0,40 bis 0,60 E,SG
24,0 bis 27,0 19,0 bis 22,0 E, SG, UP 8556
Angaben iiber Zusatzwerkstoffe fiir das Schwei6en hochlegierter Stăhle finden sich
in den jeweiligen Werkstoffnormen (z. B. in DIN 17465 fUr hitzebestăndigen
Stahlgu6) sowie zusammenfassend in Stahl-Eisen-Lieferbedingung 880, vgl. Tabelle
5.14. Weitere Hinweise auf Zusatzwerkstoffe sind den einzelnen Werkstoffgruppen
gewidmeten Abschnitten zu entnehmen. Zunehmend werden auch Fiilldrahtelek-
troden fiir das Schwei6en der hochlegierten Stăhle eingesetzt [G 15, K 23, P 10,
W 14], wobei zwischen hiillenlegierten und fUllungslegierten Elektroden zu unter-
scheiden ist. Bei der hiillenlegierten Elektrode (schlackebildender Draht) besteht
der Mantel aus der jeweiligen Legierung, wăhrend die Fiillung vor allem Schla-
kenbildner und dane ben desoxidierende Stoffe und bis zu 3 % Metallpulver enthălt.
Fiillungslegierte Elektroden (Metallpulver-Draht) bestehen dagegen aus einem
unlegierten Mantel, wăhrend die Legierungselemente die Fiillung darstellen, so
da6 kaum Schlacke gebildet wird.
192 5 Hochlegierte Stăhle
5.12 Nachbehandlung
Bild 6.1. Beispiele fUr die Arbeitsfolge beim SchweiBen eines plattierten Bleches in V-Naht
6.2 SchweiBplattierungen 195
8 /
/
'"
"""
24
/
~ ~ L l
"" ~
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R/V'[X-'I,):O/ ...-
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f---
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I~ V ...--
>-"""
12 16 20 24 28 32 36 40
Chrom -Ăquivalent
A Cr-Ăquivalent .0,3
Ni - Ăquivalent 03,0
AplQtfieruny .15
B Cr - Ăquivalent ·18 AGrundwerksl. •
Ni-Ăquivalent .13,8
l Cr - Ăquivalent .26 Azusa!, .05
Ages.
Ni -Ăquivalent .15,6
I
6.2 Schwei8plattierungen
7.1 Stahlgu8
StahlguBsorte Zug- Streck- 8ruch- 8ruch- Kerb- Magnetische Induktion in T" bei einer
festigkeit grenze dehnung ein- schlag- Feldstiirke von
.....
Kurzname Werkstolf- Nmm- 2 Nmm- 2 As schniirung arbeit ~
Nr. % % (DVM- 25A/cm 50A/cm l00A/cm
Proben) ~
O
min. min. min. min. J !:
C>
!
v
c d
Unlegierter StahlguB ist bis GS-45 ohne bzw. mit reduzierter Vorwărmung
brennschneidbar, ăhnlich wie die entsprechenden gewalzten Stăhle [H 20].
7.1 StahlguB 201
SchweiBungen sind unter Beriicksichtigung des Werkstoffes und der Form des
GuBstiickes mit Zusatzwerkstoffen durchzufiihren, die eine geniigende Warm-
festigkeit der SchweiBe gewahrleisten. Uber die Auswahl der Zusatzwerkstoffe sind
Anhaltsangaben in Tabelle 7.2 zu finden. Nach ReparaturschweiBungen ist das
GuBstiick einer Warmebehandlung zu unterziehen, die in der Regel aus einem
erneuten Anlassen besteht, wenn im vergiiteten Zustand geschweiBt wurde und
wenn keine andere Vereinbarung, z. B. fiir dickwandigere Teile, getroffen wurde.
Bei SchweiBungen, die nicht gegliiht werden k6nnen, sind zwei Lagen iiberh6ht
zu schweiBen und wieder flach zu schleifen, um die AnlaBwirkung der letzten Lagen
ausnutzen zu k6nnen. An das SchweiBgut werden die gleichen Anforderungen wie
an den Grundwerkstoff gestellt.
7.1.2.2 Konstruktionsschwei8ungen
GS-C 25 1.0619 1" 0.05 bis 0.1 O :<;; 0.50 :<;; 1.50 :<;; 350 7 580
2 0.05 bis 0.10 :<;; 0.50 :<;; 1.50 0.40 bis 0.70 :<;; 350 7 580
GS-22 Ma4 1.5419 2" 0.05 bis 0.10 :<;; 0.50 :<;; 1.50 0.40 bis 0.70 :<;; 350 7 660
3 0.08 bis 0.15 :<;; 0.50 :<;; 1.20 1.00 bis 1.50 0.45 bis 0.70 100 bis 350 660
GS-17 CrMo 55 1.7357 3" 0.08 bis 0.15 :<;; 0.50 :<;; 1.20 1.00 bis 1.50 0.45 bis 0.70 150 bis 400 660
4 0.10 bis 0.15 :<;; 0.50 :<;; 1.20 2.00 bis 2.50 0.90 bis 1.30 150 bis 400 680
GS-18 CrMo 9 10 1.7379 4 0.10 bis 0.15 :<;; 0.50 :<;; 1.20 2.00 bis 2.50 0.90 bis 1.30 150 bis 400 680
GS-17CrMoV511 1.7706 6 0.1 O bis 0.15 :<;; 0.50 :<;;1.00 1.00 bis 1.50 0.90 bis 1.30 :<;; 0.40 0.20 bis 0.30 200 bis 450 680
4 0.10 bis 0.15 :<;; 0.50 :<;; 1.20 2.00 bis 2.50 0.90 bis 1.30 200 bis 450 680
G-X 8CrNi 12 1.4107 78 :<;; 0.07 :<;; 0.50 :<;;1.00 12.0 bis 13.0 :<;; 0.20 1.00 bis 1.50 100 bis 350 670 9
G-X 22 CrMaV 12 1 1.4931 88 0.15 bis 0.22 :<;; 0.50 0.40 bis 1.30 10.0 bis 12.0 0.80 bis 1.20 :<;; 1.0 0.20 bis 0.40 200bis 450 680 9
1 Die SchweiBzusatze miissen zwischen BesteIler und Lieferer besanders vereinbart werden. AIle Angaben gelten fiir abgeschmalzenes SchweiBgut. Fiir das Vorgehen beim Nachweis der chemischen
Zusammensetzung des Schweif3gutes gel ten die Angaben in DIN 8575 Teil 1.
2 Das Verhiiltnis Mn/Si darf den Wert 2 nicht unterschreiten.
3 Temperatur auf der SchweiBraupe gemessen.
4 Die Gliihdauer nach dem SchweiBen richtet sich nach der groBten Dicke der SchweiBungen.
5 Die Temperaturen gel ten auch fiir KonstruktionsschweiBungen aus gleichartigen Werkstaffen. Die AnlaBtemperaturen diirfen nicht iiberschritten werden.
8 Es ist auch eine Vergiitung mit Teilaustenitisierung 79O°C Luft + 680"C/Ofen moglich.
9 Nach dem SchweiBen muB auf eine Temperatur unter 130"C, bei G-X 22 CrMoV 12 1 jedoch nicht unter 80"C abgekiihlt werden.
7.1 StahlguB 203
32 .---.---.---.---.---r---r---~~~
1:. II.
~ 1R~---+---+---+---+---+---+~~~
~
8 12 16 20 24 28 32
Chrom- Aquivo1ent . '!.Cr+ 'I.Mo·1 .5 ·'!.Si +0.5 ,'1. Nb
Austenitische StahlguBsorten
199 1 X 5 CrNi 199 2 1.4302
G-X 6 CrNi 189 1.4308 199 nC I X 2 CrNi 199 2 1.4316
199 Nb l X 5 CrNiNb 199 2 1.4551
G-X 5 CrNiNb 189 1.4552 199 Nb l X 5 CrNiNb 199 2 1.4551 Abschrecken nicht erforderlich
19123 1 X 5 CrNiMo 1911 2 1.4403
G-X 6 CrNiMo 18 10 1.4408 19123 nC I X 2 CrNiMo 19 12 2 1.4430
19123 Nb l X 5 CrNiMoNb 19 12 2 1.4576
G-X 5 CrNiMoNb 18 10 1.4581 19123 Nb l X 5 CrNiMoNb 19 12 2 1.4576 Abschrecken nicht erforderlich
G-X 3 CrNiMoN 1713 5 1.4439 18 175 nC 3 X 2 CrNiMo 18 165 1.4440
eine Wărmebehandlung vor und nach dem SchweiBen enthălt Tabelle 7.3. Die
austenitischen Sorten werden zur Gewăhrleistung ausreichender Korrosionsbe-
stăndigkeit im abgeschreckten Zustand geliefert [R 21]. Nach dem SchweiBen ist
eine Abschreckbehandlung gemăB der letzten Spalte von Tabelle 7.3 nur dann
erforderlich, wenn mit interkristalliner Korrosion zu rechnen ist. Bei Konstruk-
tionsschweiBungen ist bei 700 bis 950°C spannungsarm zu gliihen. Nach dieser
Wărmebehandlung sind nur die stabilisierten Stăhle IK-bestăndig [R 21].
Hinsichtlich der SchweiBeignung gelten die gleichen Gesichtspunkte, wie sie fUr das
SchweiBen der hochlegierten gewalzten Stăhle erortert wurden. Auch martensiti-
sche Stăhle mit herabgesetztem Kohlenstoffgehalt wie der G-X 5 CrNiMo 15 5
[L 8J und der G-X 5 CrNi 13 4 [G 18J werden als nichtrostende StahlguBsorten
z. B. fiir Wasserturbinen, Pumpen und Verdichter eingesetzt und auch geschweiBt.
1.4825 199
188 Mn 6
2212
1.4826 2212
2520
1.4832 2212 kein Vorwărmen keine Nachbehandlung
1836
2520
1.4837 2520
1.4848 2520hC·
1.4857 2335 Nb
• Hoher C-Gehalt.
Fiir den Bau von Pumpen und Armaturen fiir den Chemie-, petrochemischen und
Rauchgas-EntschwefeIungs-Apparatebau wurden ferritisch-austenitische StahI-
gu/3sorten entwickelt, die einen niedrigen Kohienstoffgehalt aufweisen und mit
Stickstoffiegiert sind. Sie werden vorzugsweise nach dem AOD-Verfahren (Argon
Oxygen Decarburization) hergestellt. Es handeit sich um Duplex-Stăhle, deren
Gefiige im Verhăltnis 1: 1 aus Ferrit und Austenit besteht. Sie sind unempfindiich
gegeniiber Chlorid-Spannungsri/3korrosion, Hei/3rissigkeit und interkristalliner
Korrosion und verbinden diese Eigenschaft mit hoher Festigkeit und Ziihigkeit.
Die Stiihle
G-X 3 CrNiMoCuN 26 6 3 W.-Nr. 1.4515,
G-X 3 CrNiMoCuN 26 6 3 3 W.-Nr. 1.4517,
G-X 2 CrNiMoN 25 7 4 W.-Nr. 1.4469
sind von [S 31] hinsichtlich ihrer Schwei/3eignung untersucht worden. Ab-
schlie/3ende Ergebnisse stehen noch aus. Es gibt weitere, iihnlich zusammengesetzte
Stăhle. Fiir Duplex-Stahlgu/3 besteht die Hauptschwierigkeit darin, geeignete art-
gleiche Schwei/3zusatzwerkstoffe zu finden. Sie haben hohere Gehalte an austenit-
stabilisierenden Elementen, damit im Schwei/3zustand ein ausreichender Austenit-
gehalt gewăhrleistet ist. Bei Wanddicken iiber 50 mm hat sich eine Zwischenla-
gentemperatur von 100 bis 250°C als vorteilhaft erwiesen [G 18].
Fiir das gleiche Anwendungsgebiet werden auch vollaustenitische Stahl-
gu/3sorten wie
G-X 3 NiCrMo 25 20 5,
G-X 3 NiCrMoN 25 20 5
eingesetzt. Hier besteht wie beim Schwei/3en der entsprechenden gewalzten Stiihle
in Abhiingigkeit vom Reinheitsgrad die Gefahr von Hei/3rissen.
7.2 Tempergu8
Gefiigeousbildung
Kernzone : Perlil+( Ferril 1+ lemperkohle
Ubergongszone: Perlil + Fer ril + Temperkohle
Die an die Sortenbezeichnung angehăngten Ziffern geben einen Hinweis auf die
Bruchdehnung A3 (Lo = 3d) bei einem Probestabdurchmesser von 12 mm.
ReparaturschweiBungen werden an TemperguBteilen im allgemeinen nicht
ausgefUhrt. Es handelt sich in der Regei um relativ kleine Teile, bei denen sich der
Aufwand fUr eine ReparaturschweiBung nicht lohnt. Fiir Konstruktions-
schweiBungen ist die Werkstoffsorte GTW-S 38 entwickelt worden, deren Zusam-
mensetzung so eingestellt ist, daB ein einwandfreies SchweiBen bis zu Wanddicken
von 8 mm moglich ist. Eine nachtrăgliche Wărmebehandlung ist nicht erforderlich.
Die Bearbeitbarkeit wird durch das SchweiBen nicht beeintrăchtigt. Durch die
Gliihbehandlung wird die fUr das SchweiBen in Betracht kommende Randzone bis
zu der angegebenen Tiefe ferritisch, so daB das GefUge demjenigen eines weichen
Stahles entspricht.
Auch Verbindungen zwischen GTW-S 38 und Stahl sind problemlos moglich.
Ubliche SchweiBverfahren sind das MetallichtbogenschweiBen von Hand und das
MetallschutzgasschweiBen (MAGC). Ein typisches Beispiel fUr das Konstruk-
tionsschweiBen von GTW-S ist die Fertigung von Radtrăgern von PKW-
Schrăglenker-Hinterachsen [E 11, E 12]. Es hat sich gezeigt, daB die Verbindun-
gen fUr dynamische Belastung uneingeschrănkt eingesetzt werden konnen. Beim
Tabelle 7.6. Sorten und Eigenschaften von TemperguB
Weifier Tempergufi
GTW-35 0.8035-04 9 340 6 siehe Bild 7.3,
12 350 4 230 gegeniiber GTW-4O
15 360 3 gro6ere Schwankun-
gen zulăssig
GTW-4O-05 0.8040 9 360 200 8 siehe Bild 7.3,
12 400 220 5 220 Kern: lamellarer bis
korniger
15 420 230 4 Perlit + Temperkohle
GTW-45-07 0.8045 9 400 230 10 siehe Bild 7.3,
12 450 260 7 220 Kern: korniger Perlit
15 480 280 4 + Temperkohle
GTW-S 38-12 0.8038 9 320 170 15 siehe Bild 7.3,
12 380 200 12 200 Entkohlung auf
15 400 210 8 C R ~0,3 % in
Wanddicken < 8 mm
Schwarzer Tempergufi
GTS-35-1O 0.8135 120der 15 350 200 10 < 150 Ferrit + Temperkohle
GTS-45-06 0.8145 450 270 6 150-200 Perlit + Ferrit
+ Temperkohle
GTS-55-04 0.8155 550 340 4 180-230 Perlit + Temper-
kohle + Ferritanteil
GTS-65-02 0.8165 650 430 2 210-260 Perlit und Temperkohle
GTS-70-02 0.8170 700 530 2 240-290 Vergiitungsgefiige
+ Temperkohle
210 7 Eisen-GuBwerkstoffe
Das GefUge des nicht enţkohlend gegIiihten Tempergusses ist, unabhăngig von der
Wanddicke, iiber den ganzen Querschnitt einschlieBlich der Randzone gleich,
enthălt aiso den Kohienstoffin Forrn von Temperkohie (Bild 7.4). Bei Erwărrnung
auf SchweiBtemperatur geht der Kohlenstoff im Austenit bzw. in der Schmeize in
Losung, so daB man bei der Abkiihlung mit einem harten, teils Iedeburitischen, teiis
martensitisch-bainitischen Gefiige zu rechnen hat. Trotzdem werden derartige
Teile miteinander oder mit Stahl durch SchweiBen verbunden, wobei m~n hinsicht-
lich der KonstruktionsschweiBbarkeit beachten muB, daB die SchweiBeignung von
Kohlenstoffgehalt und -verteilung abhăngig ist. ReparaturschweiBungen kommen
wie bei GTW aus Griinden der Wirtschaftlichkeit nicht in Frage. Es wird mit
artfremdem SchweiBzusatzwerkstoff (NiFe-l, NiFe-2 DIN 8573) geschweiBt
[K 24, T 9]. Auch Verbindungen mit Stahllassen sich auf diese Weise herstellen.
Als SchweiBverfahren werden das MetallichtbogenschweiBen mit Stabelektrode
oder das MetallschutzgasschweiBen (MAGC) mit Massiv- oder Fiilldrahtelektrode
eingesetzt. Die Verbindungen erfiillen die Anforderungen an Giiteklasse B. Eine
nachtrăgliche mechanische Bearbeitung ist nur moglich, wenn nach dem
SchweiBen wărrnebehandelt wird (Aniassen auf 600 bis 700 °C, bei Vorhandensein
von Ledeburit auf 950 °C [E 12]).
Normaler GrauguB weist erhohte Anteile an Schwefel und zur besseren Ver-
gieBbarkeit an Phosphor auf. Der Kohlenstoffgehalt liegt zwischen 2,8 und 4,5 %,
die Bruchdehnung bei etwa 1%. Diese Angaben lassen es verstăndlich erscheinen,
daB das SchweiBen von GrauguB mit einfachen Mitteln nicht moglich ist. Daher
scheiden KonstruktionsschweiBungen, wie sie bei StahlguB iiblich und bei Temper-
guB ebenso wie bei GuBeisen mit Kugelgraphit moglich sind, aus. Dagegen werden
ReparaturschweiBungen verhăltnismăBig hăufig vorgenommen, weil gebrochene
GuBteile vielfach schwer ersetzt werden konnen, z. B. weil das Modell nicht mehr
vorhanden ist [D 61, P 12]. Die verhăltnismăBig hohen Kosten einer
GuBeisenschweiBung werden dann durch den Vorteil ausgeglichen, daB ein
lăngerer Ausfall des beschădigten Maschinenteiles vermieden wird.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, da/3 das Gu/3stiick ganz oder teil-
weise auf Temperaturen von etwa 600 bis 650 °C erwărmt und mit artgleichem
Zusatzwerkstoff geschwei/3t wird. Sowohl das Anwărmen als auch das Abkiihlen
nach dem SchweiJ3en mu/3 sehr langsam, d. h. unter Umstănden innerhalb vieler
Stunden erfolgen. Beim Aufheizen sollen 200 K / h nicht iiberschritten werden, beim
Abkiihlen sind bei empfindlichen Teilen 40 K / h, bei sonstigen Teilen 100 K/ h
einzuhalten [P 12]. Da das Schwei/3gut wegen seiner naheeutektischen Zusam-
mensetzung sehr diinnfliissig ist, mu/3 die eigentliche Schwei/3stelle eingeformt
werden, beispielsweise mit Hilfe von Formkohleplatten (Bild 7.5). Die hautartige
Schicht von Eisenoxidul, die sich auf der Oberflăche der Schmelzbăder und der
Schmelztropfen bildet, wird durch ein geeignetes Flu/3mittel beseitigt. Ais Verfah-
ren kommen das Gas- oder Lichtbogenschwei/3en von Hand in Betracht. Das
Flu/3mittel befindet sich beim Lichtbogenschwei/3en in der Elektrodenumhiillung,
beim Gasschwei/3en mu/3 es getrennt aufgebracht werden. Einwandfreie Aus-
fiihrung vorausgesetzt, entsteht eine Schwei/3verbindung, deren Eigenschaften den-
jenigen des ungeschwei/3ten Werkstoffs entsprechen .
Tabelle 7.8. Zusatzwerkstoffe zum SchweiBen von GuBeisen (in Anlehnung an DIN 8573)
a Eine ausfiihrliche Darstellung der Werkstoffeigenschaften findet sich in den Mitteilungen, Blatt Nr.
1403, der Zentrale fur GuBverwendung, Diisseldorf, Grunerstr. 31.
b Dicke des angegossenen Probestuckes 40 mm.
Die iiblichen Sorten des unlegierten Guf3eisens mit Kugelgraphit sind in DIN 1693
genormt und in Tabelle 7.10 wiedergegeben.
Die sphărolitische Graphitausbildung, begiinstigt durch Zugaben vor allem
von Magnesium und Cer, fiihrt zu einer gegeniiber GrauguB zwei- bis dreifach
hOheren Festigkeit und zu wesentlich grof3erer Dehnung, wobei neben der Gra-
phitausbildung auch das von der Zusammensetzung, den Abkiihlbedingungen und
der Nachbehandlung abhăngige Grundgefiige zu beriicksichtigen ist. Ein einfacher
Versuch zeigt deutlich das gegeniiber GrauguB unterschiedliche Verformungsver-
mogen [R 22]. Je eine 2 mm dicke Kleinfaltprobe aus Guf3eisen mit lamellarem
und mit Kugelgraphit wurde unter Beobachtung des Gefiiges bis zum Bruchbeginn
unter dem Mikroskop gebogen (Bild 7.6). Bei GrauguB wirken die Graphitlamellen
7.4 GuBeisen mit Kugelgraphit 215
als Kerben. Der Bruch erfolgte infolgedessen schlagartig nach einem Biegen um
nur 4°. Bei GuBeisen mit Kugelgraphit dagegen beteiIigte sich die in diesem Falle
ferritische Grundmasse gut erkennbar an der Aufnahme der Belastung (FlieBlinien,
plastische Verformung). Der Bruch trat nach einem Biegewinkel von 37° auf.
Bild 7.6a u. b. Faltversuch an dunnen Pliittchen aus GuBeisen unter dem Mikroskop. Geiitzt mit
1 %iger alkoholischer HN0 3 . a GrauguB. Biegewinkel 4°; b GuBeisen mit Kuge1graphit. Biegewinkel
37°
Beim SchweiBen von GuBeisen mit Lamellengraphit besteht wegen seiner sehr
geringen Verformbarkeit die Gefahr plotzIicher Briiche in Bereichen, die unter
Umstanden weit von der eigentlichen SchweiBstelle entfernt liegen. Solche Briiche
werden ohne auBere Beanspruchung bereits durch hohe SchweiBeigenspannungen
als Folge ortlicher Erwarmung oder ungieichmaBiger Abkiihlung verursacht. Diese
Gefahr besteht beim SchweiBen von GuBeisen mit Kugelgraphit nicht. Das ist auch
der Grund, weshalb man sich bei diesem Werkstoff im Gegensatz zu GrauguB
Gedanken iiber die Moglichkeit konstruktiver und nicht nur instandsetzungsbe-
dingter SchweiBungen gemacht hat. GrundsatzIich ist anzustreben, SchweiBverbin-
dungen ahnlich dem Grundwerkstoff beanspruchen zu konnen. Hat GuBeisen mit
Lamellengraphit eine Bruchdehnung von etwa 1 %, so ist auch von der
SchweiBverbindung keine hohere Verformbarkeit zu verlangen. Liegt dagegen bei
KugelgraphitguBeisen die Bruchdehnung hoch, so sollte auch von der
SchweiBverbindung ein gutes Verformungsvermogen verlangt werden. Hier liegt
das eigentliche Problem beim SchweiBen von GuBeisen mit Kugelgraphit.
Fiir das artfremde SchweiBen von GuBeisen mit Kugelgraphit werden Zusatzwerk-
stoffe des Typs Ni bzw. NiFe DIN 8573 verwendet, Tabelle 7.8. Es wird ohne oder
mit geringer Vorwarmung geschweiBt. Fiir ferritischen GuB liegt sie je nach
Kompliziertheit der Form bei 100 bis 200 °C, fUr perlitischen bei 200 bis 300°C.
Dabei treten in der Ubergangszone GefUge hoher Harte bis zu 650 HV auf. Diese
martensitisch-ledeburitischen Bereiche sollten keine zusammenhangenden Zonen
216 7 Eisen-GuBwerkstoffe
bilden, was man dadurch sicherstellen kann, daB man eine geeignete SchweiB-
technik wăhlt: Kleiner Elektrodendurchmesser, kurzer Lichtbogen, niedriger
SchweiBstrom, kurze Strichraupen von 20 bis 30 mm Lănge, Abkiihlung zwischen
den einzelnen Raupenabschnitten, Wechsel der SchweiBrichtung zwischen den
Lagen bei MehrlagenschweiBung, steiles Ansetzen der Elektrode. Als Verfahren
kommen neben dem LichtbogenhandschweiBen auch das MIG- und das WIG-
SchweiBen in Frage. Dagegen wird das SchweiBen unter CO 2 oder Mischgas nicht
empfohlen, weil dann eine Oxidation des den Kugelgraphit stabilisierenden Ma-
gnesiums erfolgt [H 21]. Kurzlichtbogen- und Engspalttechnik spielen eine Rolle.
Mit dieser Methode k6nnen sowohl KugelgraphitguBeisenteile untereinander als
auch mit Stahl gefiigt werden. Zur praktischen Ausfiihrung siehe auch [K 26].
Es wird auch von erfolgreichen SchweiBungen mit Stahlelektroden berichtet,
jedoch steigt dabei die RiBgefahr [L 9, S 32].
Die hochnickelhaltigen Zusatzwerkstoffe sind gegeniiber GGG hochschmel-
zend, so daB im an das SchweiBgut angrenzenden Grundwerkstoff eine nichtver-
mischte Aufschmelzzone entsteht, wie sie u. a. von [S 33] beschrieben worden ist.
Derartige Zonen, in denen beim Abkiihlen hohe Schrumpfspannungen wirksam
werden, lassen sich durch NiFeMn-Zusătze z. B. mit der Zusammensetzung
0,25% C, 40% Ni, 11 % Mn, 0,15% Si vermeiden, da ihre Liquidustemperatur etwa
100 K niedriger liegt. AuBerdem entspricht ihre Wărmeausdehnung ungefăhr der-
jenigen des GGG. Allerdings werden zur Zăhigkeit der Verbindungen keine Anga-
ben gemacht [K 21].
Die mit dem artfremden SchweiBen erzielbaren Giiten entsprechen der
Giiteklasse B (VDG-Merkbl. N 70).
im Bereich von 750 bis 680 a C verzogert erfolgen. Eine nachtragliche Warmebe-
handlung bei 900 a C/3 h + 700 a C/16 h wird empfohlen [H 21]. Das Verfahren ist
also energie- und zeitinensiv und wird aus diesem Grunde nur selten angewendet.
Bezeichnung Werkstoff-Nr.
GGG-NiMn 13 7 0.7652
GGG-NiCr 202 0.7660
GGG-NiCrNb 202 0.7659
GGG-NiCr 203 0.7661
GGG-NiSiCr 2052 0.7665
GGG-Ni 22 0.7670
GGG-NiMn 234 0.7673
GGG-NiCr 303 0.7676
GGG-NiCr 301 0.7677
GGG-NiSiCr 3052 0.7679
GGG-NiSiCr 305 5 0.7680
GGG-Ni 35 0.7683
GGG-NiCr 353 0.7685
GGG-NiSiCr 3552 0.7688
8.1 NE-Schwermetalle
8.1.1 Biei
Wegen des Auftretens toxischer Bleidămpfe ist die Anwendung hoher Temperatu-
ren, d. h. des LichtbogenschweiBens, nicht zu empfehlen. Wird es dennoch ein-
gesetzt, ist die Verwendung eines Atmungsfilters erforderlich.
Man schweiBt iiberwiegend mit der Wasserstoff-Sauerstoff-Flamme, die mit
leichtem BrenngasiiberschuB eingestellt wird, so daB die Bildung von Oxidhăuten
moglichst vermieden wird. Die hohe Wărmedehnung kann AniaB zu Lunkern und
Mikrorissen geben. Sulfatschichten auf der Oberflăche, wie sie bei Akkumulato-
renplatten aus Blei-Antimon-Legierungen vorliegen konnen, sind durch Beizen zu
entfernen. Bleilegierungen sind in DIN 16640 genormt, wobei die Akkumulator-
legierungen am ehesten fUr Fiigeaufgaben in Betracht kommen:
Akkumulatorlegierung Werkstoff-Nr.
SchmeIzpunkt °e 327
Dichte bei 20 0 e gcm- 3 11,7
Wărmeausdehnungsbeiwert bei O/I00 o e 1O- 6 K- 1 29,0
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 0 e !lmm 2 m- 1 0,21
e
Elastizitătsmodul bei 20 0 Nmm- 2 16400
Spezifische Wărmekapazităt bei O/I00 o e kJkg- 1 K- 1 0,13
Wărmeleitfahigkeit bei 0/100 °e Wm- 1 K- 1 34,75
220 8 Nichteisenmetalle
8.1.2 Gold
Schmelzpunkt ae 1063
Dichte bei 20 ae gcm- 3 19,3
Wărmeausdehnungsbeiwert bei O/lOOae 1O- 6 K- 1 14,1
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 ae Omm 2 m- 1 0,Q2
Elastizitătsmodul bei 20 a e Nmm- 2 81000
Spezifische Wiirmekapazitiit bei O/l00 a e kJkg- 1 K- 1 0,13
Wiirmeleitfahigkeit bei O/l00 a e Wm- 1 K- 1 310
8.1.3 Hafnium
Schmelzpunkt ae 2220
Dichte bei 20 ae gcm- 3 13,1
Wiirmeausdehnungsbeiwert bei O/lOOae 1O- 6 K- 1 6,0
Wiirme1eitfahigkeit bei O/lOOae Wm- 1 K- 1 21
Spezifische Wiirmekapazităt bei 20 a e kJkg- 1 K- 1 0,146
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 ae Omm 2 m- 1 0,306
Elastizitiitsmodul Nmm- 2 140000
8.1 NE-Schwermetalle 221
8.1.4 lridium
Schmelzpunkt °e 2443
Dichte bei 20 0 e gcm- 3 22,5
Wărmeausdehnungsbeiwert bei O/l00 o e 1O- 6 K- 1 6,8
Wărmeleitfâhigkeit bei O/l00 o e Wm-1K- 1 59
Spezifische Wărmekapazităt bei O/l00 o e kJ kg-1K- 1 0,133
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 0 e Omm 2 m- 1 0,053
Elastizitătsmodul Nmm- 1 548000
8.1.5 Kobaltlegierungen
Kobalt weist zwei allotrope Modifikationen auf. Unterhalb 417 °C ist es hexagonal
aufgebaut (e), dariiber bis zum Schmelzpunkt kubischftăchenzentriert ((X).
In Form des reinen Metalls besitzt Kobalt keine Bedeutung als technischer
Konstruktionswerkstoff. Neben seiner wichtigen Rolle als Legierungselement in
Warmarbeits- und Hochleistungs-Schnellstăhlen und in Stelliten (mit W, Mo und
Cr) sowie als Bindemittel in Sinterhartmetallen hat Co jedoch in jiingerer Zeit als
Basismetall fUr hochwarmfeste Legierungen (400 bis 1100°C) stark an Bedeutung
gewonnen. Diese fUr Hochtemperaturzwecke (Gasturbinen, Triebwerksteile) ge-
eigneten Superlegierungen sind auf Eisen-, Nickel-oder Kobaltbasis aufgebaut. Die
gute Zunder- und Oxidationsbestăndigkeit bei hohen Temperaturen wird durch Cr
(etwa 20 bis 25%) bewirkt. Physikalische Eigenschaften s. Tabelle 8.5.
Schmelzpunkt °e 1495
Dichte bei 20 0 e gcm- 3 8,85
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 20/100 o e 1O-6K-l 12,5
e
Wărmeleitflihigkeit bei 20 0 Wm-1K- 1 69
Spezifische Wărmekapazităt bei 20 0 e kJkg-1K- 1 0,4018
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 0 e Omm 2 m- 1 0,062
Elastizitătsmodul Nmm- 2 215000
222 8 Nichteisenmetalle
C Mn Si Cr Ni Co Mo W Nb Fe Sonstige
Die Superlegierungen sind vielfach aushărtbar. Nach [L 11] lăJ3t sich die
SchweiJ3barkeit der Kobaltbasislegierungen mit derjenigen austenitischer Stăhle
vergleichen. Meist wird mit gleichartigem Zusatzwerkstoff geschweiJ3t [C 6], zum
Verbinden ungleichartiger Werkstoffe konnen austenitische SchweiJ3zusatzwerk-
stoffe eingesetzt werden. Die Legierung HA 25, die vor allem fiir Diinnblechkon-
struktionen im Flugzeugbau verwendet wird, kann auch widerstandspunkt- und
-nahtgeschweiJ3t und hartgelotet werden (entspricht LW 2.4964).
Als AufschweiJ3hartlegierungen auf der Basis Co-Cr-W mit geringen Zusătzen
an Mo, V, Nb, Ta, Ni und B, deren Hărte vom C-Gehalt abhăngt (Co erhOht vor
allem die Zăhigkeit), sind in den USA folgende Legierungen genormt (Tab. 8.7):
Tabelle 8.7. AufschweiBhartlegierungen
Die Legierung HS 21 (Stellit 21) wird fiir das Panzem von Schmiedegesenken
verwendet, um die Standmenge zu erhOhen [R 19].
8.1.6.1 Kupfer
Der Sauerstoffgehalt
Kupfer, das durch SchweiJ3en weiterverarbeitet werden soll, muJ3 sauerstoftTrei sein.
Bei Anwesenheit von Sauerstoff (in sauerstoffhaltigem E-Cu vorzugsweise zwi-
schen 0,015 und 0,04%) wird Kupfer(I)-Oxid gebildet (Cu 2 0), das mit Kupfer bei
8.1 NE-Schwermetalle 223
1065 ac ein Eutektikum bildet (Bild 8.1). Da Kupfer(I)-Oxid sehr spr6de ist, weisen
SchweiBverbindungen an sauerstoffhaltigem Kupfer nur eine geringe Zăhigkeit
auf.
1300
'[
5, I I
5,.52
I
1130 'C
152\
I 1100 'C .-
1200
10,1%
~:,5'1. 5,.CijzO 52'[~20L f-
1100 1083'[
1065 'C
i 1000
P= o,on, o, 39%
a
c.:. [U20
E [U2 0 "
~
900 i
1
I
500
CU20.CUO f--
400 -375'[
a;.CuO
Dabei bilden sich metallisches Kupfer und Wasserdampf, der im Kupfer unl6slich
ist, nicht entweichen kann und daher unter hohem Druck an den Entstehungsstel-
len eingeschlossen bleibt. Das Gefiige wird in diesen Bereichen gelockert, und das
Kupfer wird briichig.
Die sauerstoftTreien Kupfersorten (Tab. 8.8) werden mit Phosphor desoxidiert,
wobei nach DIN 1787 der Phosphorrestgehalt 0,015 bis 0,05 % betragen solI. Da
dieser Restgehalt die elektrische Leitfăhigkeit auf 35 bis 50 n -1 mm -2 m herab-
setzt, sind die P-desoxidierten Kupfersorten fiir die Verwendung in der Elek-
trotechnik nicht geeignet. Ein auch fiir diese Zwecke geeignetes und gut
schweiBbares Kupfer (SE-Cu) wird in sauerstoftTreier Atmosphăre erschmolzen
oder statt mit Phosphor durch Beigabe von Lithium oder Bor desoxidiert.
224 8 Nichteisenmetalle
Sauerstoffhaltiges Kupfer
E-Cu 58 2.0065 Cu ~ 99,90" 8,9
SauerstoffO,005 bis O,04O b
E-Cu 57 0 2.0060 Cu ~ 99,90" 8,9
SauerstoffO,005 bis O,04O b
SauerstoftTreies Kupfer, nicht desoxidiert
" Der Reinheitsgrad gilt als eingehalten, wenn die elektrische Leitfăhigkeit im weichen Zustand bei
E-Cu 58 ~ 58,0 m/O' mm 2 , bei E-Cu 57 und SE-Cu ~ 57,0 m/O' mm 2 betriigt. Probenahme und
Priifverfahren sind zu vereinbaren.
b ()rtliche Uberschreitungen des oberen Grenzwertes sind zuliissig. Einengungen innerhalb der angege-
benen Grenzen sind bei Bestellung zu vereinbaren.
• SE-Cu wird im allgemeinen mit einer elektrischen Leitfahigkeit im weichen Zustand von
~ 57,0 m/O'mm 2 geliefert. AufVereinbarung kann es auch mit einer elektrischen Leitfahigkeit von
~ 58,Om/O'mm 2 und niedrigerem Phosphorgehalt geliefert werden.
4 Phosphor kann ganz oder teilweise durch andere Desoxidationsmittel ersetzt werden.
o Friiheres Kurzzeichen E-Cu (siehe DIN 40 500 Blatt 1 bis Blatt 3, Ausgabe September 1970).
Tabelle 8.9. Physikalische Eigenschaften von Kupfer im Vergleich mit Eisen [S 35]
(SF -Cu) etwa sechsmal so graB und verursacht beim SchweiBen ein rasches Ab-
flieBen der zugefiihrten Warme in den die SchweiBstelle umgebenden Grund-
werkstoff. Dickwandige Teile miissen deshalb hoch vorgewarmt werden, und die
Warmezufuhr muB moglichst konzentriert erfolgen.
Die hohe elektrische Leitfahigkeit erschwert die Anwendung der Wider-
standsschweiBverfahren. PunktschweiBen ist unter geeigneten Arbeitsbedingungen
(hoher Stram, kurze SchweiBzeit) bis zu 2 mm Wanddicke moglich, desgleichen
NahtschweiBen. Das AbbrennschweiBen ist moglich [M 24], wird fUr die Herstel-
lung von SchweiBverbindungen an Kupfer jedoch selten angewendet, wahrend das
PreBstumpfschweiBen fUr verhaltnismaBig kleine Querschnitte einsetzbar ist.
Fiir die niedriglegierten Kupfersorten nach DIN 17666 wie z. B. CuAg 0,1,
CuMg 0,4 und CuZn 0,5 gelten die gleichen Gesichtspunkte wie fiir reines Kupfer.
Die Kupferguj3werkstoffe G-Cu, G-CuL 45 und G-SCuL 50 nach DIN 17655
konnen hartgelotet und geschweiBt werden, G-CuCr ist im Zustand losungsgegliiht
und abgeschreckt gut schweiB- und lotbar.
8.1.6.2 Kupferlegierungen
Kupjer-Zink-Legierungen (Messing)
Sie enthalten nach DIN 17660 mindestens 50% Cu und als Hauptlegierungszusatz
Zn.
Bestimmte Sorten enthalten Zusatze an Ni, Mn, Fe, Sn, Al und Si. (Bei hohen
Anforderungen an die Korrosionsbestandigkeit kann das SchweiBen Al-haltiger
Legierungen nicht empfohlen werden.)
Tabelle 8.10. Physikalische und Festigkeitseigenschaften von Kupfer, Kupferlegierungen und Stahl
OF-Cu 1083 17 ~ 390 ~ 58 200 bis ~ 360 100 bis ~ 320 42 bis 3 36 bis ~ 2
SF-Cu 1083 17 314 bis 356 35 bis 50 ~ 290 ~ 120 ~ 50 ~45
CuAsP 1 080 bis 1 083 17 100 bis 205 15 bis 30 ~ 350 ~ 160 ~4O ~ 35
CuMn 2 1 045 bis 1 060 17,5 126 20 290 bis ~ 440 80 bis ~ 390 50 bis ~ 10 45 bis ~ 8
CuMn 5 1015 bis 1035 21 42 7 350 bis ~ 590 100 bis ~ 390 45 bis ~ 6 40 bis ~ 5
CuSi 2 Mn 1 030 bis 1060 17,9 59 5,4 bis 5,8 270 bis ~ 520 ~ 155 bis ~ 470 50 bis O 45 bis 5
CuSi 3 Mn 970 bis 1025 18 38 3,8 bis 4 290 bis ~ 610 200 bis ~ 580 50 bisO 44 bisO
CuZn 28 920 bis 950 19,8 117 16 ~34O ~ 140 ~ 30
CuZn 37 900 bis 910 20,5 113 15 340 bis ~ 610 290 bis ~ 540 45 bisO 40 bis O
CuZn 30 Al 960 bis 1010 19,8 100 12,5 390 bis ~ 540 ~ 290 bis ~ 450 40 bis ~ 10 35 bis ~ 7
CuSn 6 910 bis 1040 18,5 75 9,0 340 bis ~ 740 250 bis ~ 690 55 bis ~ 5 50bis~3
CuSn 8 875 bis 1025 18,5 59 7,5 370 bis ~ 690 290 bis ~ 640 60 bis ~ 5 55 bis ~ 3
CuNi 12 Zn 24 1 020 bis 1060 16,4 33 4 ~ 270 ~ 100 ~ 35 ~ 30
CuNi 25 Zn 15 1105 bis 1120 16,6 23 2,8 ~ 290 - 100 ~4O ~ 35
CuNi 10 Fe 1100 bis 1145 16 59 5,6 ~ 310 ~ 120 ~ 35 ~ 30
CuNi 25 1150 bis 1210 15,5 29 3,1 340 bis ~ 440 100 bis ~ 240 50 bis ~ 20
CuNi 30 Fe 1180 bis 1240 15,3 29 2,6 ~ 370 ~ 125 ~ 30
CuAl5 1 050 bis 1 060 17 84 10 ~ 550 ~24O ~8
CuAl8 1 030 bis 1035 17 67 8
CuAllO Ni 1 030 bis 1 040 16 33 4
Stahl( ~ 0,1 % C) -1520 12 54 8
8.1 NE-Schwermetalle 227
Die Automaten/egierung enthălt bis zu 3 % Pb. Sie sollte moglichst nicht ge-
schweiBt, sondern mit niedrigschmelzenden Silberloten hartgelotet werden.
Bild 8.2 gibt das Zustandsschaubild Cu-Zn in seinem hier interessierenden
Bereich wieder.
1100
'[ S
1000
900
800
700
~
"
"î600
E
~
500
400
300
10 20 30 40 50 % 60
Zn- Bild 8.2. Zustandsschaubild Cu-Zn
zwar durch einen das Schmelzbad abdeckenden Oxidfilm. Bleche aus CuZn 37 mit
0,5 mm Wanddicke lieBen sich ohne nennenswerte Zinkverdampfung WIG-
ImpulsschweiBen. Die thorierte Wolframelektrode erhielt einen Durchmesser von
1 mm, die Duse wurde so geformt, daB sich der Strahl stark einschnurte und der
Lichtbogen wurde mit 1,5 mm Lange kurz gehalten [J 5].
Kupjer-Nickel-Zink-Legierungen (Neusilber)
Diese Legierungen (DIN 17663) k6nnen ahnlich wie Kupfer-Zink-Legierungen
mit den gleichen FluBmitteln geschweiBt werden. Wegen Uberhitzungsempfind-
lichkeit sollte beim GasschweiBen auch fur geringe Wanddicken das Nach-rechts-
SchweiBen angewendet werden. Mit Zinkverdampfung ist auch hier zu rechnen.
Die Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen werden vor allem fUr dekorative Zwecke,
wegen ihrer vielseitigen Eigenschaften aber auch in der Elektrotechnik und Elek-
tronik eingesetzt, wobei auch das WiderstandsbuckelschweiBen in Betracht kommt
[D35].
Kupjer-Zinn-Legierungen (Zinnbronze)
Bei groBem Erstarrungsbereich (Bild 8.3) Neigung zu Kristallseigerungen und
damit zu HeiBrissen. Die zuerst erstarrenden IX-Mischkristalle sind kupferreich,
und die Schmelze reichert sich an Sn an. Bei fehlendem Konzentrationsausgleich
kann die zuletzt erstarrende Schmelze einer 5 %igen Cu~Sn- Legierung 15 % und
mehr Zinn enthalten. Dadurch entsteht die nach dem Gleichgewichtsdiagramm
nicht zu erwartende /J-Phase, die sich spater in b umwandelt. IX ist verformungs-
rz
1100
"[ I
1000
\s.~
I
S
I
900
\ \
1\ 798'[\
I
\ li\.PIFP·~
I
I
800
~ 5'P ;
700 -0<- 1----' o<·fJ
~ I l' Y'~S·~O'C~
r.ţr: E
13
~ 600 ~ţ3 '!r· E
E
~
0<'1'1-
510'C
ţ'E
~ (5 q~.(5 ~
500
0<.0
!lot - 415'C
400 /
/ 350 'C
I
300
i
I E'1) 1)
O<'E i
189'C
200
I
I E'1)'
10 20 30 40 50 % 60
Sn - Bild 8.3. Zustandsschaubild Cu-Sn
801 NE-SchwermetaIle 229
fahig, () = CU31 Sn s dagegen hart und sprOde und kaum bearbeitbaro Evtl. Konzen-
trationsausgleich durch Diffusionsgliihen. Al, Mg und Si wirken sich bei Konzen-
trationen iiber 0,01 % sehr nachteilig aus. Schwefel soH auf 0,05 % begrenzt
bleiben. Eine Zinnverdampfung ist wegen des hohen Siedepunktes von 2450°C in
der Regel nicht zu erwarten. Die Cu-Sn-Legierungen sind in DIN 17662 genormt.
In den zweiphasigen warmgewalzten oder im GuBzustand vorliegenden Legie-
rungen mit mehr als 8 % Sn finden sich ebenfaHs KristaHseigerungen. Die Eigen-
schaften der SchweiBnaht entsprechen etwa denjenigen im GuBzustand. Bei Sn-
Gehalten iiber 12 % und groBeren Wanddicken werden die SchweiBnăhte ge-
hămmert, um zu starken Schrumpfspannungen zu begegnen. Der Zusatzwerkstoff
enthălt vielfach bis zu 0,5 % P, um Zinnoxide zu vermeiden. MehrstofHegierungen
enthalten zusătzlich Zink.
Allgemein gilt: Moglichst kleines Schmelzbad, um wenig Ausscheidungen zu
erhalten. Aus diesem Grunde wird das LichtbogenschweiBen dem GasschweiBen
vielfach vorgezogen.
Kupfer-Aluminium-Legierungen (Aluminiumbronze)
Kennzeichnend ist der sehr schmale Erstarrungsbereich (Bild 8.4). Mit KristaHsei-
gerungen ist daher nicht zu rechnen. Wie bei Messing lassen sich zwei Legierungs-
gruppen unterscheiden:
11 00 r;;;;;.;-rr--,----,-=----,-=--,---,-::-::---r-1
'C ...u!8J'C 5-", 5 I s-p
1050 r-=::::::::::::::- loml /148~\
~~'!. ---~
1000 1--+-+----+-'"-+"
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950 1---+-+---+--tl------1I---+-+--J
700 I---+--+--+---+--t--+-t\--+-+I--+---l
I--+-+----+--++-+---t++---I---l
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650
P-Y2
600 f--+-+----+--+++-----H-+---l
1_-t_+-~-~M~'!.ţţ56=5'~C~~~
550 f- I 1.8~,--
ft-Yz
500 0!:----7---'------:6---:8!:-.L1,:-0-:'::12--:-:-'/,-:-14:--'
Cu AI - DiN 8.4. Zustandsschaubild Cu-AI
unterdriickt, und das Endgefiige besteht aus IX + {3, wobei {3 = CU 3Al ziemlich
hart ist.
Heterogene Legierungen sind gut warmformbar. Bei Erwarmung laufen Umwand-
lungsvorgange ahnlich denen im Fe-C-System ab. Sie sind daher vergiitbar und
erreichen Festigkeiten bis zu 850 N mm- 2 . Ein diinner Al 2 03-Film sorgt bei diesen
Legierungen fUr erhohte Korrosionsbestandigkeit. Er stort beim SchweiBen, so daB
vielfach ein FluBmittel (Kryolith = Na 3AIF 6) notig ist. Bei hohen Temperaturen
und Feuchtigkeit besteht wegen der Reaktion 2AI + 3H 2 0 = Al 2 0 3 + 3H 2 Po-
rengefahr. Zusatze von Fe und Mn wirken dem entgegen. Spuren von Bi und Pb
fUhren wie bei Kupfer zu interkristalliner Versprodung.
Mehrstofflegierungen enthalten zusatzlich Fe, Ni und Mn. Eisen wirkt kornverfei-
nernd, Nickel erhoht Zugfestigkeit und Harte, Mangan verbessert die Warmfestig-
keit und sorgt fiir gute Desoxidation. Hauptproblem beim SchweiBen: Beseitigung
des Aluminiumoxidfilmes und Verhinderung seiner Neubildung beim SchweiBen.
AuBerdem RiBneigung bei heterogenen Legierungen mit hoherem AI-Gehalt: Mi-
krorisse als Folge niedrigschmelzender Korngrenzenfilme, vor allem bei kritischen
Aluminiumgehalten von 6 bis 7,5 % [L 12].
Die Cu-AI-Legierungen sind in DIN 17665 genormt.
Kupfer-Nickel- Legierungen
Kupfer und Nickel sind im festen Zustand vollstandig ineinander loslich. Im
mittleren Konzentrationsbereich ist mit Kristallseigerungen zu rechnen.
Mangan erhoht die Warmfestigkeit, Eisen die Seewasserbestandigkeit. Schwefel
wirkt warmversprodend durch Bildung des niedrigschmelzenden Nickel-Nickel-
sulfid-Eutektikums auf den Korngrenzen. Mg und Mn wirken dem entgegen. Bei
hoheren Temperaturen tritt bei Anwesenheit von Sauerstoff Korngrenzenoxida-
tion auf, die bei Warmverformung mit Korngrenzenrissen verbunden ist. Beim
SchweiBen ist wegen geringer Warmeleitfahigkeit keine Vorwarmung erforderlich.
Schwierigkeit: Zahfliissige Schlacken aus Oxidgemischen, daher FluBmittel zweck-
maBig. Die Schmelze nimmt wegen der Erhohung der WasserstofHoslichkeit durch
Nickel Wasserstoff auf ~ Poren. Die Cu-Ni-Legierungen sind in DIN 17664
genormt.
Kupjer-Mangan
Mangan verbessert die Warm- und Korrosionsbestăndigkeit von Kupfer. Auch die
statische und dynamische Festigkeit bei Raumtemperatur wird erhOht.
Die Loslichkeit von Mangan in Kupfer geht aus Bild 8.5 hervor. Die
SchweiBbarkeit ist gut.
1100
'C ~C 5
'"
1000 _1
900 ~ S.ICu.J::-Mnl
~
"-- /
::::..-
800
BTC
o::. (Cu. y-Mnl
.2 700
V
~
~
~ 600
500
Cu]Mn /
1/
CU5Mn ,.
400
I \iil\,
/l\ (Cu. y- Mn)./XMn
I
300
,
/ I Iii ~ I\
I \\
10 20 30 40 % 50
Mn- Dild S.5. Zustandsschaubild Cu-Mn
Aushartbare Kupferlegierungen
Da beim SchweiBen die durch Aushărtung erzielte Festigkeit ortlich verlorengeht, ist
moglichst im losungsgegliihten Zustand zu schweiBen und anschlieBend emeut
auszuhărten.
Kupfer-Beryllium (1,7 bis 2,3% Be). Hohe Festigkeit durch Aushărtung erzielbar.
Auch fiir nicht funkenreiBende Werkzeuge (z. B. zum Offnen von Karbidtrommeln)
verwendbar. Mit Kobaltzusatz als Elektrodenwerkstoff fiir das Widerstands-
schweiBen geeignet.
SchweiBung der Berylliumbronzen meist mittels WIG-Verfahren und Wider-
standsschweiBung. Fiir gute Entliiftung ist wegen der Bildung giftiger Dămpfe zu
sorgen. Gegebenenfalls nach dem SchweiBen emeut aushărten.
Kupfer-Chrom und Kupfer-Chrom-Zirkon wird u. a. als Elektrodenwerkstoff fiir das
WiderstandsschweiBen verwendet. Niedrige Streckgrenze (50 N mm -2) im weichen
Zustand. SchweiBbar mittels Wolfram-Inertgas-SchweiBverfahren. Nachtrăgliche
Wărmebehandlung erforderlich.
ei ne magnetische Feldstiirke von H = 16000 A/m (200 Oe). Beim SchweiBen von
"Schwarz-WeiB-Verbindungen" zwischen ferritischen und austenitischen Stiihlen,
wo z. B. beim ElektronenstrahlschweiBen der gleiche Effekt zu Schwierigkeiten
fiihrt, liegt die Thermospannung um eine bis zwei GroBenordnungen niedriger.
Beim Fiigen von artgleichen Werkstoffen dieses Legierungstyps treten im Bereich
kleiner Blechdicken keine Schwierigkeiten aur. Dagegen wurden bei Blechen mit
groBeren Wanddicken Risse im schmelzgrenzennahen Bereich dann beobachtet
[R 26], wenn man mit gegeniiber dem Grundwerkstoff hoherschmelzenden
SchweiBzusatzwerkstoffen arbeitete. Dies gilt zum Beispiel fUr das Fiigen von
CuNi 10 Fe mit Zusiitzen S-NiCu 30 Mn oder S-NiCu 30 Fe. In diesen Fiillen
bildete sich ei ne unvermischte Aufschmelzzone aus, in der die beim Abkiihlen
entstehenden Schrumpfspannungen zu Rissen fUhrten, Bild 8.6. Wird dagegen mit
artgleichem Zusatz geschweiBt, treten keine Risse auf. Der Effekt ist fUr andere
Werkstoffe bereits von [S 33] beschrieben worden.
8.1.6.3 Hinweise fiir das Schwei8en von Kupfer und seinen Legierungen [K 27]
Kupfer Mit Vorwărmung und Mit Vorwărmung auf Mit Vorwărmung und
Warmhămmern. 400 bis 500 °C oberhalb FluBmitteln bis zu
Vorzugsweise bei s=5mm. s = 4 mm, dariiber senk-
dickeren Blechen Bronzeelektroden mit recht von beiden Seiten
senkrecht von zwei 7 % Sn. Stromart: = ( +) oder Mehrlagenschwei-
Seiten Bung. Stromart: = ( - )
Kupfer-Zink- Mit Selten angewendet Fiir Diinnblechschwei-
Legierung SauerstoffiiberschuB. Bungen mit FluBmittel
(Messing) ohne Vorwărmen Stromart: =( -), ~
Fiir Kehl- und Anwend- Dis s=2mm Dis s=2mm Fiir kleine
Ecknâhte. bar Quer-
Stromart: = ( + ) schnitte
Dis s=2mm
moglichst
bleifrei
Gasschweij3en
Flufimittel erforderlich, um die schwer schmelzbaren Metalloxide in eine leicht-
fliissige, auf der Schmelzbadoberfliiche schwimmende Schlacke zu iiberfUhren. Fiir
Kupfer und die meisten Kupferlegierungen eignen sich FluBmittel auf der Grund-
lage von Borverbindungen mit Zusiitzen von gut oxidlosenden Metallsalzen, fUr
Kupfer-Aluminium-Legierungen SonderfluBmittel aus Fluoridgemischen.
Die FluBmittel konnen in Pulver- oder Pastenform vorliegen oder auch gas-
formig dem Brenngasstrom beigemischt werden (Zeitersparnis).
Zusatzwerkstojf. Fiir Kupfer meist S-CuAg, vgl. DIN 1733 und Tabelle 8.12. Das
SchweiBgut ist ziihfliissig und kann gut warm gehiimmert werden: Die fUr das
SchweiBen der Kupferlegierungen geeigneten Zusatzwerkstoffe sind ebenfalls
Tabelle 8.12 zu entnehmen.
Mogliche Stromart:
=(+)
Moglich
Nachbehandlung. Bei Kupfer wird die Naht nach dem SchweiBen auf einer Lănge
vonjeweils etwa 100 mm rotwarm abgehămmert, um die Zugfestigkeit und Verfor-
mungsfahigkeit des SchweiBgutes zu erhOhen (mit Hand- oder PreBlufthămmern).
Man bewirkt dadurch eine Verfestigung und tei1weise Rekristallisation des zu-
năchst grobkornigen Gefiiges im Nahtbereich.
Kupferlegierungen werden nicht gehămmert (Ausnahme siehe Zinnbronze).
Elektroden fiir das LichtbogenhandschweiBen erhalten das Kurzzeichen EL, also
beispielsweise EL-CuAI 9 Ni 2 Fe fiir das SchweiBen von Kupfer-Aluminium-
Legierungen.
Wolfram-Inertgas-Schweiften (WIG)
FlujJmittel bei Kupfer, Kupfer-Zink- und Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen zweck-
măBig, wenn mit Gleichstrom geschweiBt wird.
Zusatzwerkstoff. Fiir Kupfer meist S-CuSn, vgl. DIN 1 733. Man erreicht unge-
hămmert eine Zugfestigkeit von 210 bis 220 N mm- 2 bei Kupfer, entsprechend den
Giitewerten des weichen, also nicht kaltverfestigten Grundwerkstoffes.
Durchfiihrung. Einseitig bis 3,5 mm Wanddicke. Bei dickeren Blechen wird mit
dem Gasbrenner vorgewărmt. Kehlnăhte sind moglichst zu vermeiden (Verzug,
Gefahr von Wurzelfehlern). Maximale Wanddicke hierfiir: 5 mm (dariiber MIG).
238 8 Nichteisenmetalle
Tabelle 8.12. SchweiBzusatzwerkstoffe nach DIN 1733 T. 1 fUr Kupfer und Kupferlegierungen
Metall-Inertgas-SchweijJen (MIG)
Ab 6 mm Wanddicke geht man auf das MIG-SchweiBen iiber, zweckmăBiger
weise in Form des ImpulsschweiBens.
FlujJmittel sind nicht erforderlich, weil die Drahtelektrode am Pluspol liegt.
Zusatzwerkstojf. DIN 1733 (vgl. Tab. 8.12). Keine Nachbehandlung durch
Hămmern.
Durchfiihrung. Meist fUr Kehl- und Ecknăhte, wo sich diese nicht vermeiden
lassen. Stromquelle mit Konstantspannungscharakteristik. Eine sehr genaue
Wărmefiihrung und oberhalb Blechdicken von 4 mm Vorwărmen sind erforderlich.
Bei groBen Wanddicken oberhalb 20 mm kann die Wurzel beiderseits senkrecht
WIG-, die Decklage mit Vorwărmung MIG-geschweiBt werden.
"Metallfieber". Infolge der sehr hohen Temperatur im MIG-Lichtbogen enthalten
die aufsteigenden Dămpfe feinen Kupferstaub. Wird er Iăngere Zeit eingeatmet,
kommt es zu einer fieberhaften Erkrankung des SchweiBers, die in Extremfăllen mit
Schiittelfrost, Ausschlag und Appetitlosigkeit gekoppelt sein kann. Ernsthafte
8.1 NE-Schwermetalle 239
Offenes LichtbogenschweijJen
Fiir Kupfer in geringerem Umfang angewendet. Friiher Lesselsche Schlauchelek-
trode. Inzwischen wurden blanke und umhiillte Cu-Sn-Elektroden entwickelt
(etwa 7% Sn) und erfolgreich eingesetzt, auch zum VerbindungsschweiBen von
Kupfer mit nicht artgleichen Werkstoffen. Vorwărmung auf 400 bis 500°C.
Wegen der unterschiedlichen Zusammensetzung von Grundwerkstoff und
SchweiBgut ist die Korrosionsbestăndigkeit verringert. AuBerdem besteht eine
gewisse Neigung zur Porenbildung. Aus diesen Griinden wird das offene Licht-
bogenschweiBen fiir Kupfer nur in geringem Umfang angewendet. Fiir Legierun-
gen wird es jedoch vielfach eingesetzt.
GaspreftschweijJen
Nur fiir Kupfer, nicht fiir dessen Legierungen geeignet. Bis zu 30 mm 0 Kupfer-
Vollquerschnitte. Hohe Festigkeit der Verbindungen durch anschlieBendes Kalt-
stauchen.
PunktschweijJen
Wegen hoher elektrischer Leitfăhigkeit schwierig. Fiir Kupfer: Wolframelektroden
(Wărmeerzeugung nicht im Blech, sondern in den Elektroden!). Maximal ver-
schweiBbare Blechdicke etwa 1,5 mm. Nach 50 bis 100 SchweiBungen sind die
Elektrodenoberflăchen nachzuarbeiten (polieren) [S 36].
Fiir Kupferlegierungen werden wolfram- oder molybdănplattierte Elektroden
verwendet. Auch sie sind nur fiir geringe Wanddicken geeignet.
N ahtschweijJen
Es gel ten die gleichen Gesichtspunkte wie fiir das PunktschweiBen.
AbbrennschweijJen
Selten angewendet [M 24].
PreftstumpfschweijJen
Nur in Sonderfăllen bei geringen Querschnitten.
KaltpreftschweijJen
Geeignet fiir Verbindungen an gut verformbarem (nicht kaltverfestigtem) Kupfer
und fiir Verbindungen zwischen Kupfer und anderen verformbaren Metallen (z. B.
Al, Ni, Stahl).
UltraschallschweijJen
Fiir diinne Teile im Zehntelmillimeter-Bereich, z. B. Uhren- und Elektroindustrie.
240 8 Nichteisenmetalle
Reibschweifien
Da die WărmeeinftuBzone schmal ist, konnen Kupfer und seine Legierungen mit
anderen Metallen wie Aluminium, Titan und Stahl verbunden werden.
Diffusionsschweifien
Auch dieses Verfahren ist wegen des Fehlens eines schmelzftiissigen Grenzbereiches
fiir das Verbinden der Kupfer-Werkstoffe mit anderen Metallen geeignet.
M ikroplasmaschweifien
Das Verfahren ist ăhnlich wie das UltraschallschweiBen zum Verbinden diinnwan-
diger Teile, vowiegend im Bereich der Elektrotechnik, geeignet.
Elektronenstrahlschweifien
Geeignet z. B. fUr das EinschweiBen von Folien aus Kupfer-Beryllium in massive
Bauteile, also bei groBen Wanddickenunterschieden. Bei groBeren Wanddicken ist
der Fokus an die Werkstiickunterkante zu legen. Es sollte nur sauerstoftTreies
Kupfer geschweiBt werden, die StoBftăchen sind gut zu săubern. Die Nahtoberseite
ist bei senkrechtem Strahleinfall eingefallen und zerkliiftet, so daB eine GIăttungs
naht zu legen ist. Auch TiefschweiBungen an 100 mm dickem Kupfer (Anwendung
in der Kerntechnik) wurden im Versuch erfolgreich mit einer 80 kW-Anlage ausge-
fUhrt [E 13, S 37]. Sehr gute Ergebnisse wurden mit dem Elektronen-
strahlschweiBen nicht zu dicker Teile aus Aluminiumbronze mit 3-5% Ni bei
horizontaler Strahlposition gemacht [M 29].
LaserschweijJen
Das Verfahren diirfte in Zukunft zunehmende Bedeutung im Bereich der Fertigung
elektronischer Bauteile finden [S 38].
U nterpulverschweifien
Auf Kryolith-Basis wurden Pulver fUr das UnterpulverschweiBen von Alumi-
niumbronze entwickelt. Das Massenwirkungsgesetz kann dafUr herangezogen wer-
den, aus der Schlackenanalyse auf die SchweiBgutzusammensetzung zu schlieBen
[T 10].
Kupfer und seine Legierungen konnen sowohl weich- als auch hartgelotet werden.
Die Weichlotbarkeit ist praktisch fUr alle Kupfersorten etwa gleich gut. Vor allem
Rohrleitungen aus Kupfer und seinen Legierungen werden in groBem Umfang
gelotet. Besonders geeignet ist hierfUr das Weichloten, solange die Verbindungen
keinen zu hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Die wichtigsten Weichlote fUr
8.1 NE-Schwermetalle 241
10
Sn - Mossengeholt
! I I
100 % 90 80 70 60 50 40 30 20 10
Pb - Mossengeholt
Bild 8.7. Zustandsschaubild Blei-Zinn mit Lage einiger Weichlote (nach D 36)
Kupferwerkstoffe sind die Blei-Zinn- und Zinn-Blei-Lote nach DIN 1707. Bild 8.7
zeigt das Zustandsschaubild Blei-Zinn, in das die Lage einiger Weichlote einge-
zeichnet ist (die mit eingezeichneten antimonhaltigen Lote gehoren streng genom-
men nicht in das Schaubild). In [D 36] finden sich auBerdem eingehende Angaben
zur Anwendung der verschiedenen Lote. Das gleiche gilt fur die FluBmittel gemăB
DIN 8511.
Die niedrige Temperaturbestăndigkeit begrenzt den Einsatz der Weichlote auf
Betriebstemperaturen unter 110 a C. Nach [S 39] gelten etwa die folgenden Gren-
zen fur die Sanităr- und Heizungsinstallation:
< 110 a C: L-SnAg 5, L-SnCu 3
< 60 ac: L-Sn 49 PbAg 1, 2
< 40 ac: L-Sn 50 Pb.
Fur hohere mechanische und thermische Beanspruchungen wird hartgelotet. Kalt-
geformte Teile aus Kupfer erweichen im Hartlotbereich. Zum HartlOten verwendet
man Lote mit oder ohne Silber. Kupferhaltige Hartlote ohne Ag enthălt DIN 8513.
Kupfer-Zink-Lote eignen sich fUr Reinkupfer und hochschmelzende Kupferlegie-
rungen - auch fUr dickwandige Teile -, Kupfer-Phosphor-Lote fur Kupfer, RotguB,
Kupfer-Zink- und Kupfer-Zinn-Legierungen. Den Silberhartloten, die ebenfalls in
DIN 8513 genormt sind, wird Cadmium zugegeben, um die Schme1ztemperatur zu
senken. Sie sind fUr Trinkwasserleitungen nicht zuge1assen. HierfUr stehen cad-
miumfreie Silberlote zur VerfUgung, năheres siehe unter [D 36]. Die FluBmittel fUr
das Hartloten finden sich ebenfalls in DIN 8511.
242 8 Nichteisenmetalle
Grund - SchweiOverfohren
werksloff Aulogen offener Lichlbogen MIG WIG
mii Monleleleklrode SchweindotenI Schweindoten II
BO 240
r -- -- - -- r- -- _. -
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170 -
50
160 -
150 r-
40 lW L-~~~LL~J-LL~~ULLL~~ULLL~_LLLL~J-~~J-LL~
8.1.7 Molybdăn
Schmelzpunkt ac 2620
Dichte bei 20 ac gem -3 10,2
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 0/100 ac 10- 6 K- 1 5,1
Spezifische Wărmekapazităt 100 a C kJkg-1K- 1 0,26
Wărmeleitfăhigkeit bei O/l00 a C Wm-1K- 1 142
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 ac nmm 2 m- 1 0,057
Elastizitătsmodul Nmm- 2 340000
Fiir das Punktschweiften von Molybdăn eignen sich vor allem die Kondensator-
ImpulsschweiBmaschinen und elektronisch gesteuerte PunktschweiBmaschinen,
die eine hohe SchweiBleistung bei kurzen SchweiBzeiten gewăhrleisten [G 20].
Infolge der groBen Hărte des Molybdăns verformen sich die Elektrodenarbeits-
flăchen. Sie miissen nach 2 bis 3 SchweiBpunkten nachgearbeitet werden. Um eine
Verunreinigung der Naht durch anhaftende Kupferteilchen zu vermeiden, wird
empfohlen, zwischen Blech und Elektroden Folien aus Molybdăn oder Tantal zu
legen. Zuweilen werden auch Tantal-, Nickel- oder Platinfolien zwischen die
Molybdănbleche gelegt. Das Ergebnis ist eine Art "Widerstandsloten", wodurch
244 8 Nichteisenmetalle
Rollennahtschwei,Pen
Fiir das RollennahtschweiBen von elektrolytisch verzinnten Feinstblechen aus
Molybdănlegierungen eignet sich als Elektrodenwerkstoff eine Ti-Zr-Mo-Legie-
rung [S 42].
Stumpfschwei,Pen
PreBstumpfschweiBen: Nur im Vakuum moglich, sonst Versprodung. Eventuell
unter Schutzgasatmosphăre.
Abbrennschwei,Pen
An Luft moglich, die Stauchung muB sorgfaltig kontrolliert werden.
Ultraschallschwei,Pen
Bisher wenig Erfahrungen. Die beim SchweiBen auftretenden Temperaturen liegen
unter 1000 De, und es kommt nicht zu GefUgeănderungen. Mit RiBbildung muB
gerechnet werden. SchweiBbar sind Wanddicken bis etwa 0,6 mm.
Diffusionsschwei,Pen
Bei 1 300 bis 1450 De, AnpreBdruck 70 N mm -2 und 3 h Diffusionszeit. Empfoh-
lene Oberflăchenvorbereitung: Beizen in konzentrierter Salpetersăure, Uberzug
von Kerosin, um Oxidation zu verhindern. Eine Art "Diffusionsloten" ist durch
Zwischenlagen von Zirkon oder Titan bei etwas hOheren Temperaturen von 1 550
bis 1650 e (Druck und Zeit gleichbleibend) moglich. Dabei geht die Zwischen-
D
Elektronenstrahlschwei,Pen
Angewendet zum Verbinden von Mo mit anderen Metallen, z. B. mit Stahl oder
Tantal. Das Verfahren ist fUr das Fiigen von Molybdănlegierungen besonders gut
geeignet, weil es infolge seiner hohen EnergieftuBdichte zu einer schmalen Schmelz-
und WărmeeinftuBzone fiihrt. Bei zu hoher SchweiBgeschwindigkeit konnen Poren
auftreten, die sich allerdings durch Vorwărmen auf 900 bis 1000 De mit dem
defokussierten Elektronenstrahl vermeiden lassen [L 13]. Verbindungen zwischen
Molybdăn und Stahl sind sehr riBemfindlich. Es wird empfohlen, auf hochlegierten
austenitischen Stahl iiberzugehen, obgleich auch hier nicht mit volliger RiBfreiheit
gerechnet werden kann [E 14].
Laserstrahlschwei,Pen
Das LaserstrahlschweiBen arbeitet wie das ElektronenstrahlschweiBen mit hoher
EnergieftuBdichte und ist deshalb ebenfalls fUr das SchweiBen von Molyb-
dănlegiergungen geeignet.
8.1 NE-Schwermetalle 245
Lăten
Loten von Mo und von Mo mit anderen Metallen siehe [C 8]. Die Legierung TZM
ist schlechter benetzbar als das reine Molybdan, zuriickzufiihren auf Titan im
Oberflachenoxid. Bei nickelhaltigen Loten kann Lotbruch auftreten [M 25].
Schmelzpunkt ac 1453
Dichte bei 20 ac gcm- 3 8,9
Wiirmeausdehnungsbeiwert bei 0/100 a C 10- 6 K- 1 13,3
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 ac Omm 2 m- 1 0,068
Elastizitiitsmodul bei 20 ac (unmagnetisiert, weich) Nmm- 2 224000
Spezifische Wiirmekapazitiit bei 0/100 a C kJkg- 1 K- 1 0,46
Wiirmeleitfiihigkeit bei 0/100 ac Wm- 1 K- 1 88
Reinstes Nickel sollte, da es bei der Erwarmung oder Abkiihlung keinen allotropen
Umwandlungen unterliegt, beim SchweiBen keine Schwierigkeiten bereiten. Bei
Elektrolytnickel konnen jedoch bereits Spuren von Verunreinigungen, die mit
Nickel niedrigschmelzende Eutektika bilden (Schwefel, moglicherweise auch Sau-
erstoff), zu feinsten Langsrissen in der WarmeeinfluBzone fiihren.
Die Elemente Kupfer, Chrom, Eisen und Kobalt bilden mit Nickel in weiten
Bereichen Mischkristalle und beeinflussen die SchweiBeignung nur wenig. Dagegen
246 8 Niehteisemnetalle
sind die Elemente Schwefel, Phosphor, Zirkon, Bor und BIei im festen Zustand
nahezu unl6slich und wirken sich in Richtung auf zunehmende HeiBriBempfind-
lichkeit aus, wobei Schwefel den stărksten EinfluB ausiibt.
Auch die niedriglegierten Nickel-Knetlegierungen gemăB DIN 17741 sind als
gut schweiBgeeignet anzusehen. Dabei handelt es sich um
Legierung Werkstoff-Nr.
Ni 99,4 Fe 2.4062
NiMn 1 2.4106
NiMn 2 2.4110
NiMn 3 Al 2.4122
NiMn 5 2.4116.
8.1.8.1.1 Hauptlegierungselemente
Kupfer
Kupfer bildet mit Nickel eine liickenlose Mischkristallreihe. Beide Metalle sind
kubisch flăchenzentriert aufgebaut, haben ăhnliche Atomradien und Gitterkon-
stante und liegen im Periodischen System der Elemente mit den Ordnungszahlen
28 bzw. 29 nebeneinander. Vom Kupfer her, das in Mengen von 15 bis 40%
zulegiert wird (Monel), ergeben sich daher beim SchweiBen keine Schwierigkeiten.
Es gibt auch Legierungen, in denen Kupfer das Hauptelement darstellt (70/30- und
90/10-CuNi-Legierungen), die ein ăhnliches SchweiBverhalten zeigen. Bei Monel
muB lediglich mit Kristallseigerungen gerechnet werden, wodurch die Korrosions-
bestandigkeit etwas beeintrăchtigt werden kann. In diesem Falle empfiehlt sich eine
8.1 NE-Schwermetalle 247
Anwendung
AI Ti Cr Mo Mn Si Sonstige
Chrom
Chrom bildet mit Nickel einphasige Mischkristallegierungen mit sehr schmalem
Erstarrungsintervall (Bild 8.9). Chrom als solches wirkt sich daher anscheinend
beim SchweiBen nicht ungiinstig aus. Im Zusammenwirken mit anderen Elementen
aber, vor allem mit Silizium, scheint es HeiBriBneigung zu begiinstigen. Seine hohe
2000
'C 1880 'C
~"-
5
1600 1"-..
s.y
K~ f".-..
1453'C
/--
IX
/ / 1345 'C \
1200
\\
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'"E
D. I
I
"" 800
\
IX·y \
\ 580 'C
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1/ \
400 Cr Niz
i
20 40 60 80 % 100 Bild 8.9. Zustandsschaubild Cr-Ni
Ni [H 22]
248 8 Nichteisenmetalle
Eisen
Eisen wird meist nicht zur Verbesserung der Eigenschaften von Nickellegierungen
zulegiert, sondern z. B. in Form von Ferrolegierungen mit anderen Elementen
eingebracht. Schwierigkeiten bereitet nicht das Eisen selbst, sondern dessen mit-
eingeschleppte Verunreinigungen wie Schwefel, Phosphor und moglicherweise
Sauerstoff. Bei Anwesenheit von Eisen sollte der Kohlenstoffgehalt 0,1 % nicht
iibersteigen. Die bekannte 36 NiFe-Legierung "Invar" IăBt sich mittels WIG- oder
PlasmaschweiBen riBfrei fiigen, wenn der Schwefelgehalt unter 0,002% gehalten
wird.
Kobalt
Geringe Gehalte von emlgen Zehntelprozent haben keinen EinfluB auf das
SchweiBverhalten. Uber die Wirkung hoherer Gehalte, wie sie zur Verbesserung
der Warmfestigkeit hinzugegeben werden, liegen noch wenig Erfahrungen vor.
Wahrscheinlich ist sie gering, wenn nicht wie bei Chrom und Eisen sekundăre
Erscheinungen durch die Anwesenheit anderer Elemente ausgelost werden.
Molybdiin
Die Molybdăngehalte liegen im allgemeinen so hoch (Hastelloy), daB man im
heterogenen Bereich, also im Zweiphasengebiet liegt.
Binăre Nickel-Molybdăn-Legierungen sind etwas heiBriBempfindlich. Beim
Gliihen von NiCrMo-Legierungen zwischen 600 und 950°C kommt es zu Aus-
scheidungen auf den Korngrenzen, welche die Korrosionsbestăndigkeit herab-
setzen. Tritt diese Erscheinung beim SchweiBen in der WEZ auf, muB eine
Wărmenachbehandlung erfolgen (Losungsgliihen oberhalb 1150°C mit nachfol-
gendem Abschrecken). Zum SchweiBen von NiMo 28 und NiMo 16 Cr 16 Ti siehe
[G 22].
Nur wenn beim SchweiBen Eisen aus dem Grundwerkstoff aufgenommen wird,
kann es zu HeiBrissigkeit kommen. Abhilfe: C < 0.1 %.
Bei Anwesenheit von Chrom konnen sich, wenn nur wenig Stabilisatoren wie Ti
oder Nb vorhanden sind, Chromkarbide ausscheiden, was zu ortlicher Chrom-
verarmung fiihrt. Die Korrosionsbestandigkeit wird aber - im Gegensatz zu den
analogen Erscheinungen bei austenitischen Stahlen - nur bei besonders aggressi-
ven Medien beeintrachtigt. Die Verbindung Ni 3 C existiert nur oberhalb 15()()OC
und ist sehr unbestăndig.
Mangan
Ubliche Gehalte: bis zu 1%.
Mangan iibt praktisch keinen EinftuB auf das SchweiBverhalten aus. Durch
Bildung von hochschmelzendem Mangansulfid kann es den u. U. verheerenden
EinftuB von Schwefel beseitigen.
Magnesium
Magnesium bildet wie Mangan ein hochschmelzendes Sulfid. Infolge des niedrigen
Siedepunktes (1120 0c) verdampft im Zusatzwerkstoff enthaltenes Mg jedoch beim
LichtbogenschweiBen fast vollstandig, so daB dieser Effekt im SchweiBgut nicht
ausgenutzt werden kann. In der WEZ jedoch verhindert Mg die durch geringe
Schwefelgehalte hervorgerufene HeiBrissigkeit.
Im SchweiBgut kann Schwefel nur durch Elemente wie Mn, Nb, Ti und Al
unschadlich gemacht werden, die im Lichtbogen weniger ftiichtig sind und deshalb
weit besser in das SchweiBgut iibergehen. Beim Gasschmelz- und WIG-SchweiBen
kann dagegen das Magnesium seine Aufgabe weitgehend erfiillen, weil dort der
vom Zusatzwerkstoff abschmelzende Tropfen nicht durch den Ansatzpunkt eines
Lichtbogens wandern muB.
Silizium
Ubliche Gehalte: 0,1 bis 4%.
In den meisten Legierungen wird durch Silizium > 0,7% die HeiBriBneigung
gefOrdert, vor allem bei gleichzeitiger Anwesenheit von Kupfer oder Chrom. Auch
das angewendete SchweiBverfahren spielt eine Rolle. Die HeiBriBneigung ist beson-
ders groB im SchweiBgut, weniger in der WEZ. Beim AuftragschweiBen besteht
HeiBriBgefahr, wenn Silizium aus dem Grundwerkstoff aufgenommen wird, vgl.
Tabelle 8.16.
LichtbogenschweiBen GasschweiBen
Niob
Niob wird nickelreichen Werkstoffen zugesetzt, um der schădlichen Wirkung von
Silizium zu begegnen. Die erforderliche Menge ist abhăngig vom Nickel-Eisen-
Verhăltnis.
Zirkon
Zusătze von nur wenigen Zehntelprozent fUhren zu einer heterogenen Phase,
welche die HeiBriBneigung der Legierung stark erhOht. Anscheinend kommt es zu
einer eutektischen Reaktion bei 1090 bis 11S0°C. Die RiBbildung tritt sowohl im
SchweiBgut als auch in der WEZ auf. Nickel-Zirkon-Legierungen gelten daher als
nicht schweiftbar. Uber Verbindungen durch KaltpreB- und DiffusionsschweiBen ist
bisher nichts bekannt.
Aluminium
Aluminium ist als niitzliches Begleitelement anzusehen, und zwar in seiner Eigen-
schaft als Desoxidationsmittel und als aushărtendes Element. Bei hOheren Ge-
halten nimmt allerdings die RiBempfindlichkeit zu, wobei der Schwellenwert der
Empfindlichkeit wie bei Si von der Anwesenheit weiterer Legierungselemente
abhăngt. RiBgefahr besteht im SchweiBgut, weniger in der WEZ. Die zulăssigen
AI-Gehalte liegen meist hoher als in den entsprechenden Făllen fUr Si.
Aluminium ist in SchweiBzusatzwerkstoffen enthalten, die fiir das SchweiBen
aushărtbarer Nickellegierungen entwickelt wurden.
Der aus der intermetallischen Verbindung Ni 3 AI bestehende polykristalline
Werkstoffmit 77% Ni, 22% Al, 0,5% Hfund 0,1 % B kann mit artgleichem Zusatz
WIG- und elektronenstrahlgeschweiBt werden. Die Zugabe von Hafnium ver-
bessert die RiBsicherheit in der WEZ.
Titan
Titan wird SchweiBzusatzwerkstoffen zugesetzt, um porenfreie Năhte zu erhalten
(Desoxidation). Bei Cr-haltigen Legierungen ist dies meist nicht erforderlich, weil
Chrom selbst Gase abzubinden vermag.
Beziiglich des Aushărtungsverhaltens wirkt Titan ăhnlich wie Aluminium. Bei
bestimmten kritischen Konzentrationen besteht jedoch auch hier RiBgefahr beim
SchweiBen. Die zulăssigen Gehalte an Al und Ti liegen anscheinend beim WIG-
SchweiBen hoher als beim LichtbogenschweiBen. Aus diesem Grunde ist das
erstgenannte Verfahren fUr das SchweiBen von aushărtbaren Legierungen vorzu-
ziehen.
RiBneigung besteht vorzugsweise im SchweiBgut, nicht in der WEZ.
Bor
Ubliche Gehalte: 0,03 bis 0,10%.
Die mechanischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen werden durch
Zusatz von Bor verbessert. Jedoch fUhren selbst geringste Gehalte von weniger als
8.1 NE-Schwermetalle 251
1600
'[
1~ 55'C
1400
........
........
~
Schmelze
1200
Schmelze. Ni ~
"
1000
~ 800
'"'\
~ 645 'C \~ V'
NiJS z
Zl,5 '!.
600 5J5 'C
I--V
400 .
Ni. NiJS Z
I I
1
200
10 15 20 25 % 30
Ni 5- Bild 8.10. Zustandsschaubild Ni-S
Abhilfe: Zugabe von Mn, Mg (im Lichtbogen fliichtig!), Nb, Ti und Al.
Bei unsauberen Blechen reicht jedoch die Wirkung dieser Elemente nicht aus,
um HeiBrissigkeit zu verhindern. Infolge der niedrigen Schmelztemperatur des
Eutektikums ist durch Schwefel die WEZ ebenso stark gerahrdet wie das
SchweiBgut.
Biei
BIei wirkt in gleichen Konzentrationsbereichen âhnlich wie Schwefel. Es kommt
aber seltener als Verunreinigung in Frage. Es ist in Ni unloslich, d. h. fliissig bis zum
Schmelzpunkt des Bleis (Bild 8.11). Es bildet Korngrenzenfilme und fiihrt zu
HeiBrissigkeit.
252 8 Nichteisenmetalle
1600
'C J1550'C
5
~~
V
1500
t 1400 N' C
J
51 .52
1
E
1\5~~ i'-..
:';;4,3%
/ 1340 'C
,E!! 1300
It" 01.52
1200
I
Ii
1100 O 10 20 30 40 50 60 % 70
Ni Pb- Bild 8.11. Zustandsschaubild Ni-Pb [H 22]
Phosphor
Phosphor wirkt ăhnlich wie S und Pb. Die entsprechende eutektische Reaktion
bei 870°C. Bereits wenige Hundertstelprozent fiihren zu HeiBrissigkeit im
verlăuft
SchweiBgut, nicht jedoch in der WEZ.
Elementare Gase
Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff sind nur in bezug auf Porenbildung ein
Problem. Risse dagegen stehen kaum im Zusammenhang mit dem Vorhandensein
von gelosten Gasen. Der den SchweiBzusatzwerkstoffen zulegierte Gehalt an Ti
und Al reicht aus, um ihren EinftuB auf die Bildung von Poren auszuschalten.
Wiirmebehandlungszustand
GeschweiBt wird meist im weichgegliihten Zustand. Nach starken Kaltverfor-
mungen ist, wenn in diesen Bereichen geschweiBt werden solI, vor dem SchweiBen
nochmals zu gliihen.
Auch aushărtbare Legierungen solIen nur weichgegliiht geschweiBt werden, da
andernfalIs wegen zu geringer Verformungsfăhigkeit mit dem Auftreten von Span-
nungsrissen zu rechnen ist. Ein gewisser FestigkeitsabfalI muB in Kauf genommen
werden.
Reinigung
Vor dem SchweiBen ist die Oberftăche auf beiden Seiten des Bleches, mindestens
25 mm beiderseits der SchweiBnaht, zu entfetten (Azeton, Spiritus, Tetrachlor-
kohlenstoff, Trichlorăthylen) und kurz vor dem SchweiBen zu schleifen.
8.1 NE-Schwermetalle 253
SchweiBzusiitze fUr das SchweiBen von Nickel und Nickellegierungen finden sich in
DIN 1736. Nachfolgend einige Beispiele:
Tabelle 8.17. SchweiBzusatzwerkstoffe nach DIN 1736 TI fiir Nickel und Nickellegierungen
Gasschmelzschweiften
Anwendbar fiir alle Nickellegierungen mit Ausnahme des Typs Ni-Cr-Fe (Nimo-
nic 80, 80 A und 90), aber nur noch selten angewendet.
Gase: Flaschenazetylen ist Entwicklergas vorzuziehen (leichtere Flammenregulie-
rung und bessere Reinigung bei Flaschenazetylen). Mitgefiihrtes Azeton kann
RiBbildung verursachen. Flammeneinstellung reduzierend (leichter Azetylen-
iiberschuB).
Brenner: Gleiche Diise wie bei Stahl, nur fiir Reinnickel niichstgr6Bere Diise
wiihlen.
Fluftmittel: Nicht erforderlich fUr Nickel und Ni-Mo-Legierungen. Fiir die iibrigen
Nickellegierungen sind borfreie FluBmittel zu verwenden (sonst HeiBrisse im
SchweiBgut). AnschlieBend FluBmittelreste beseitigen
a) mittels Stahlbiirste,
b) mittels Salpetersiiurel6sung (50 Teile HN0 3 , 50 Teile Wasser).
Elektrisches Lichtbogenschweiften
Meist angewendetes Verfahren.
Stromart: = ( + ).
ZusatzwerkstoJf: Artgleich mit Zusiitzen gegen Porenbildung (vgl. DIN 1 736).
Ummantelung hygroskopisch, daher nach Herstellerangabe vor dem
SchweiBen trocknen.
Nahtvorbereitung: Offnungswinkel gr6Ber als bei Stahl iiblich, da ziiheres
Schmelzbad.
Position: M6glichst waagerecht.
Technik: Nicht zu stark pendeln, da sonst Desoxidationszusiitze ausbrennen.
Lichtbogen kurz halten, Elektrode stei! fiihren (20 bis 30° gegen Vertikale
geneigt). Ziindung des Lichtbogens auf gesondertem Blech (sonst Porenbi!-
dung). Diinne Elektroden, niedrige Stromstiirke.
254 8 NichteisenmetaIle
Wolfram-lnertgas-SchweijJen (WIG)
Stromart: = (-), Wechselstrom moglich.
Zfmdung: Neben dem Werkstiick auf gesondertem Blech. HF-Uberlagerung (wird
teilweise auch wăhrend des SchweiBens beibehalten).
SchweijJgeschwindigkeit: So hoch wie moglich.
Schutzgas: Trockenes SchweiBargon ohne nennenswerte Verunreinigungen.
Zugluft vermeiden. Verbrauch: 1,0 bis 2,8 m 3 h -1.
Wanddicke: Bis 6 mm in einer Lage.
Gegenschutz: Argon oder Kupferunterlagen.
Zusatzwerksto.ff: DIN 1 736.
Metall-lnertgas-SchweijJen (MIG)
Stromart: = ( + ).
Schutzgas: 99,8% iges SchweiBargon. Verbrauch: Mindestens 1,2m3 h- 1 •
Zusatzwerksto.ff: DIN 1 736.
Bevorzugt wird das MIG-ImpuIsschweiBen eingesetzt.
Atomares LichtbogenschweijJen
Einsatz moglich, wird aber kaum noch angewendet.
U nterpulverschweijJen
Halogenpulver, die sich aus Fluor- and Chlorsalzen der Erdalkalimetalle zusam-
mensetzen, Iassen Legierungsbestandteile mit hoher Affinităt zu Sauerstoff (Ti, Al)
aus dem Elektrodendraht und dem Grundwerkstoff zu einem hohen Prozentsatz in
das SchweiBgut iibergehen (80 bis 90%).
Hinsichtlich Festigkeit und Korrosionsbestăndigkeit sind Lichtbogenhand-
schweiBen und UnterpulverschweiBen gleichwertig, wie aus Untersuchungen an
X 1 NiCrMoCu 3127 und X 1 NiCr 22 Mo 9 Nb hervorgeht [H27].
ElektronenstrahlschweijJen
Aushărtbare, hochwarmfeste Superlegierungen (NickeI-Chrom-Legierungen mit
wahlweise Co, Mo, V oder W als weiteren Legierungselementen werden vor allem
in der Luftfahrt mit und ohne SchweiBzusatz elektronenstrahIgeschweiBt. Das
Verfahren eignet sich auch fUr sonst schwer schmelzschweiBbare Legierungen [J 6].
WiderstandsschweijJen
PunktschweiBen
Gleiche Stromstărken wie bei StahI, aber hOherer Elektrodendruck.
Elektrode: Hochfeste Kupferlegierungen mit flacher oder schwach balliger
Spitze.
"Klebneigung" der Elektrode beim SchweiBen von Nickel kann durch kurze
SchweiBzeit und etwas hOheren Strom vermindert werden. Evtl. Elektro-
denspitze versilbern.
Kein "Kleben" beim SchweiBen von Monel (hOherer elektrischer Widerstand
von Monel gegeniiber NickeI).
Druck: Vor allem bei hochwarmfesten Legierungen ist ein hOherer Elektro-
dendruck (verglichen mit StahI) zu wăhlen.
8.1 NE-Schwermetalle 255
NahtschweiBen
RollenschrittschweijJen ist fUr alle Nickellegierungen geeignet. SchweiBgeschwin-
digkeit 80 bis 130 Punkte/min.
RollennahtschweijJen: Mit Ausnahme von Reinnickel ist der SchweiBdruck hOher
als bei StabI zu halten.
AbbrennschweiBen
Hohere Energie als bei StabI erforderlich (da geringerer elektrischer Wider-
stand). Um Uberhitzung zu vermeiden, sollte daher die SchweiBstelle moglichst
nahe an den Klemmbacken liegen. Hoher Stauchdruck erforderlich. Stauchen
unmittelbar vor Beendigung des Stromftusses vornehmen. Bei verspătetem
Stauchen: Schlacken- und Oxideinschliisse. Wird umgekehrt der Strom Iănger
als etwa 2 Perioden nach Stauchbeginn aufrechterhalten, konnen feine Poren
und interkristalline Anschmelzungen auftreten. Genaueste Einstellung der Pa-
rameter erforderlich, Vorwărmung zweckmăBig.
ReibschweijJen
Nickelbasislegierungen konnen reibgeschweiBt werden. Das gilt auch fiir die aus-
hărtbaren Superlegierungen, die beim SchmelzschweiBen bei hOherem y' -Anteil zu
RiBbildung neigen, wenn ungeeignete SchweiBparameter gewăhlt werden [A 4].
DiffusionsschweijJen
Bei einer Temperatur von 1 OOO°C konnen Legierungen des Typs 15,5% Cr,2%
Mo, 4,6% Al, 2,5% Ti und etwas Bor, Rest Ni, im nichtrekristallisierten Zustand
diffusionsgeschweiBt werden [M 26].
Nickel und seine Legierungen werden im Vakuum gelotet. Verwendet man bor-
haltige Lote, diffundiert das Lot bei der hohen Lottemperatur von ll00°C auf die
Korngrenzen, wodurch die Korrosionsbestăndigkeit verschlechtert wird. AuBer-
dem tritt Kornwachstum auf [S 47].
8.1.8.5 Wărmebehandlung
Die Reinigung besteht aus Entfetten mit iiblichen Mitteln und anschlieBendem
Spiilen in 10%iger Schwefel- oder Salzsăure, gefolgt von mehrmaligem Spiilen in
Wasser. Mechanisches Reinigen kann durch Metall-, Sandstrahlen oder Schleifen
erfolgen.
Ojenatmosphare
Es ist dafiir zu sorgen, daB Schwefel nicht iiber die Ofenatmosphăre aufgenommen
werden kann. Wird Nickellăngere Zeit bei Temperaturen oberhalb 900 °C gegliiht,
tritt VersprOdung durch Komgrenzenoxidation auf. Das Vordringen lăngs der
Komgrenzen erfolgt jedoch im Gegensatz zum Schwefelangriff langsam. Bei nicht
zu langer Gliihdauer ist daher mit Schăden nicht zu rechnen.
Wenn Nickel bei Temperaturen unterhalb 9OO°C in oxidierender, schwefel-
haltiger Atmosphăre gegliiht wird, findet ein besonders starker Schwefelangriff
statt. Brenngase sollten weniger als 0,2 gm- 3 und OI weniger als 0,2% S enthalten.
Weichgliihen
Anlieferung meist im weichgegliihten Zustand. Nach starker Kaltverformung im
Bereich von Verbindungsstellen ist vor dem SchweiBen weichzugliihen. Tempe-
raturen siehe Tabelle 8.18.
Spannungsarmgliihen
Spannungsarmgliihen kann bei Gefahr der SpannungsriBkorrosion notig sein.
Nickellegierungen sind in wăBrigen Losungen kaum empfindlich, jedoch gegen-
iiber Quecksilber und seinen Sa1zen sowie gegen Siliziumftuorwasserstoff.
Gliihtemperaturen siehe Tabelle 8.18. Es empfiehlt sich, ebenso wie beim Weich-
gliihen, rasch auf Gliihtemperatur zu erwărmen, etwa 1 bis 3 Stunden zu hal ten und
rasch abzukiihlen.
Bei Ni-Cr-Fe-, Ni-Mo-Fe- und Ni-Mo-Cr-W-Legierungen (Inconel, Hastel-
loy B) erfolgt ein Spannungsabbau nur bei Weichgliihtemperatur.
Aushărten
°C min °C h °C h °C h
Ni 99,2; Ni 99,6; }
800 bis 929 I bis 6 O, L, A 700 bis 760 1 bis 3 O, L, A 540 bis 600 1 bis 3 O, L, A 275 bis 315 1 bis 3 O, L, A
LC-Ni 99
NiMn5 875 bis 1000 1 bis 10 O, L, A 760 bis 800 1 bis 3 O, L, A 540 bis 600 1 bis 3 O, L, A 275 bis 315 1 bis 3 O, L, A
NiCu 30 Fe 875 bis 1000 1 bis 10 O, L, A 760 bis 800 1 bis 3 O, L, A 540 bis 600 1 bis 3 O, L, A 275 bis 315 1 bis 3 O, L, A
NiCu 30 AI 875 bis 1000 1 bis 10 A 760 bis 875 1 bis 3 A 620 bis 650 1,5 A 275 bis 315 1 bis 3 O, L, A
NiCr 80 20 und } 1000 bis 1100 2 bis 15 O, L, A 875 bis 1000 1 bis 3 O, L, A 600 bis 700 1 bis 3 O, L, A 375 bis 475 1 bis 3 O, L, A
NiCr 15 Fe
NiCr 60 15 875 bis 1100 2 bis 15 O, L, A 875 bis 1000 1 bis 3 O, L, A 600 bis 700 1 bis 3 O, L, A 375 bis 475 1 bis 3 O, L, A
NiMo 30 1150 bis 1175 20 bis 90 O, A 975 bis 1040 1 bis 3 A
NiMo 16 Cr 1200 bis 1230 40 bis 180 O 925 bis 1040 1 bis 3 A
8.1.9 Niob
Niob und das mit ihm verwandte Tantal sind gekennzeichnet durch hohe Festig-
keit, insbesondere Warmfestigkeit, und durch auBergewohnliche chemische Wider-
standsfahigkeit. Die wichtigsten physikalischen Eigenschaften sind Tabelle 8.19 zu
entnehmen.
Schmelzpunkt °e 2468
Dichte bei 20 0 e gcm- 3 8,6
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 0/100 o e 10- 6 K- t 7,2
Spezifische Wărmekapazităt bei 0/100 o e kJkg- t K- t 0,27
Wărmeleitfahigkeit bei 0/100 oe Wm-tK- t 54
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 0 e Omm 2 m- t 0,145
E-Modul bei 20 0 e Nmm- 2 113 ()()()
WI G-Schweiften
Gleichstrom, Elektrode am Minuspol (wie bei W, Mo, Ta). Um VersprOdungen zu
verhindern, ist ein moglichst reines Schutzgas, das vor allem frei von Stickstoff und
Sauerstoff ist, zu verwenden. Vielfach wird mechanisiert in Schutzgaskammern
geschweiBt. Zur Erhohung der Verformungsfăhigkeit der SchweiBverbindung ist
eine Wărmebehandlung im Vakuum bei 1150°C mit einer Gliihdauer von einer
Stunde zu empfehlen. Wahrscheinlich wird dabei eine auf Ausscheidungen beru-
hende VersprOdung riickgăngig gemacht.
8.1 NE-SchwermetaJle 259
WiderstandsschweijJen
Nur iiber das PunktschweiBen ist einiges bekannt. Das Anlegieren der Elektrode
stellt ein Problem dar, es ist jedoch nicht so kritisch wie bei Molybdăn. Eine
"RekristallisationsschweiBung", d. h. SchweiBen ohne das Auftreten einer fliissigen
Phase, scheint die Gefahr der Ausbildung von Poren oder Rissen herabzusetzen.
Durch Einlegen von Titanfolien mit 0,025 mm Dicke lăBt sich die Punktfestigkeit
erhăhen [N 12].
UltraschallschweijJen
Das Verfahren wird nicht empfohlen, da mit Rissen zu rechnen ist.
ElektronenstrahlschweijJen
Fiir hochbeanspruchte Verbindungen wird das ElektronenstrahlschweiBen ein-
gesetzt [L 10]. AnschlieBend ist im Vakuum bis 200 a C abzukiihlen, um eine
Gasaufnahme im warmen Zustand zu verhindern. Die Festigkeit der Verbindung
entspricht dann derjenigen des weichgegliihten Grundwerkstoffs. Anwendung z. B.
zur Herstellung von Hochfrequenzdeflektoren [S 48].
DiffusionsschweijJen
DiffusionsschweiBen ist măglich, wobei wiederum bei der Abkiihlung bis 200 ac auf
Schutz der Teile vor Luftzutritt zu achten ist.
Loten
Niob kann mit Keramik im Vakuum durch Lăten verbunden werden. Als Lot wird
eine Ti-Cu-Ag-Legierung ("Ticusil") empfohlen [P 16].
8.1.10 Platin
Schmelzpunkt °C 1769
Dichte bei 20°C gcm- 3 21,45
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 0/100°C 10- 6 K- 1 9,0
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C Omm 2 m- 1 0,106
Elastizitătsmodul bei 20°C Nmm- 2 173000
Spezifische Wărmekapazităt bei 0/100°C kJkg- 1 K- 1 0,135
Wărmeleitfahigkeit bei 0/100°C Wm-1K- 1 71
260 8 NichteisenmetaIle
8.1.11 Plutonium
Plutonium ist das erste synthetische Element, das praktische Anwendung gefunden
hat. Es entsteht aus dem Uranisotop 238U durch Einfang eines Neutrons. Herge-
stellt wird es aus abgebrannten Uranbrennelementen. Die als Zwischenprodukte
entstehenden Isotope 239y und 239Np zerfallen unter Elektronenemission (P-
Strahler) innerhalb kurzer Zeit, wâhrend 239pU als langlebiger ex-Strahler eine
Halbwertszeit von 24300 Jahren aufweist. Seine besondere Bedeutung fiir Kern-
reaktoren ergibt sich daraus, daB es praktisch vollstândig spaltbar ist. Plutonium
IăBt sich nicht kaltverformen und wird meist im gegossenen Zustand spanabhe-
bend bearbeitet. (Brandgefahr der Spâne, Pyrophorieverhalten). Die ex-Strahlung
mit einer Reichweite von 3,7 cm in Luft ist dann gefahrlich, wenn Plutoniumstaub
durch Schnittoder Schlirfwunden bzw. durch Einatmen von Staub in den Korper
gelangt. Plutonium wird dann in den blutbildenden Teilen der Knochen abgelagert
und kann zu Leukâmie oder Anâmie fiihren. Die letale Dosis liegt bei etwa 20 mg.
Es sind daher beim Umgang mit Plutonium YorsichtsmaBnahmen âhnlich wie in
bakteriologischen Instituten am Platze [G 24]. Eine weitere Gefahr besteht in
der starken Toxizitât von Pu. Physikalische Eigenschaften von Plutonium s.
Tabelle 8.21.
SchmeIzpunkt ce 640
Rontgendichte bei 21 ce gcm- 3 19,8 (IX)
Wiirmeausdehnungsbeiwert bei 40/75 ce 10- 6 K- 1 48,4 (IX)
Spezifische Wiirmekapazitiit bei 22,8 ce kJkg- 1 K- 1 0,134
Wărmeleitfâhigkeit von IX-Plutonium Wm-1K- 1 44
Spezifischer eIektrischer Widerstand bei 25 ce Omm 2 m- 1 1,45 (IX)
Elastizitiitsmodul bei 31 bis 34 ce Nmm- 2 90000 bis 99 100 (IX)
je nach Wiirmebehand-
lung
Schmelzpunkt °C 960
Dichte bei 20°C gcm- 3 10,5
Wiirmeausdehnungsbeiwert bei Ojloo°C 1O- 6 K- 1 19,1
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C rlmm 2 m- 1 0,016
Elastjzitiitsmodul bei 20°C Nmm- 2 84000
Spezifische Wiirmekapazitiit bei OjlOO°C kJkg-1K- 1 0,25
Wiirmeleitfăhigkeit bei OjlOO°C Wm-1K- 1 420
AgCdO mit 6 bis 15% Cadmium wird als Kontaktwerkstoff fUr Niederspan-
nungsschaltgerăte verwendet. Der Werkstoff solI eine moglichst schlechte
SchweiBneigung besitzen, um den VerschleiB der Kontakte klein zu halten. Daher
ist AgCdO mit iiblichen Verfahren nicht zum SchweiBen geignet. Es lăBt sich
schmelzmetallurgisch oder pulvermetallurgisch herstellen. Im ersten FalI wird eine
AgCd-Legierung erzeugt und diese einseitig oder beidseitig oxidierend gegliiht
(innere Oxidation). Bei einseitiger (Teil-) Oxidation kann die nichtoxidierte Seite
unmittelbar oder nach dem Aufbringen einer Silberschicht mit einem Sonderlot auf
der Basis Ag-Cu-Zn-P bei Temperaturen um 700°C hartgelotet werden. Auch
Diffusionsloten oder KondensatorimpulsschweiBen sind moglich [M 28].
Tantal gehOrt wie Wolfram, Molybdăn und Niob zu den hoch hitzebestăndigen
Metallen, hat jedoch bisher eine verhăltnismăBig geringe Verbreitung gefunden.
Einige der neuentwickelten Legierungen werden bei Temperaturen bis 1900 °C
eingesetzt, sie eignen sich vor allem fiir geschweiBte Bauteile. Die physikalischen
Eigenschaften von Tantal sind Tabelle 8.23 zu entnehmen.
Schmelzpunkt °C 2980
Dichte bei 20°C gcm- 3 16,6
Wiirmeausdehnungsbeiwert bei Oj20°C 1O- 6 K- 1 6,5
Spezifische Wiirmekapazitiit bei OjlOO°C kJkg- 1 K- 1 0,142
Wiirmeleitfahigkeit bei 20°C Wm-1K- 1 54
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C rlmm 2 m- 1 0,135
Elastizitiitsmodul bei 20°C Nmm- 2 189500
8.1.14 Thorium
Schmelzpunkt °C 1850
Dichte bei 20°C gcm- 3 11,5
Wărmeausdehnungsbeiwert bei O/l00°C 10- 6 K- 1 11,2
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C !lmm 2 m- 1 0,186
Elastizitătsmodul bei 20°C Nmm- 2 80000
Spezifische Wărmekapazităt bei O/l00°C kJkg- 1 K- 1 0,138
Wărmeleitfahigkeit bei 0/100 °C Wm- 1 K- 1 38
8.1.15 Uran
Wichtigster Brennstoff der Kerntechnik und das einzige in der Natur vorkom-
mende Element mit einem spaltbaren Isotop. Uran ist kalt- und warmverformbar
sowie spanabhebend bearbeitbar. Physikalische Eigenschaften s. Tabelle 8.25.
Die orthorhombische Kristallstruktur des cx-Urans ruft eine starke Anisotropie
aller richtungsabhăngigen Eigenschaften hervor, wie z. B. elektrische Leitfăhigkeit,
thermischer Ausdehnungskoeffizient, Selbstdiffusionskoeffizient, Elastizitătsmo-
8.1 NE-Schwermetalle 263
dul. Allgemeine Angaben dieser Eigenschaften diirfen daher nur als Richtwerte
angesehen werden.
Die geringe Wărmeleitfăhigkeit und Volumenănderung bei der Erstarrung
sowie der hohe elektrische Widerstand erleichtern die Herstellung guter
SchweiBverbindungen bei Uran und Uranlegierungen, jedoch bereiten die groBe
Oxidationsneigung und die Entfernung der Oxidschicht hăufig Schwierigkeiten.
Zur Entfernung des Oxids wird die Oberflăche zunăchst elektropoliert und
anschlieBend geătzt, bei blauem und schwarzem Oxid wird die umgekehrte Reihen-
folge empfohlen [G 24]. Nach jedem Arbeitsgang (Entfetten, Ătzen, Elektropolie-
ren) ist sorgfăltig mit Wasser zu spiilen. AbschlieBend wird in Aceton gespiilt und
an Luft getrocknet.
Uran kann mit guten Ergebnissen WIG-geschweiBt werden. Das SchweiBgut
weist eine etwas h6here Hărte auf und ist etwas weniger dehnungsfăhig als
der Grundwerkstofl". Ais Schutzgas eignet sich Helium mit 10% Argon. Das
SchweiBen in Schutzgaskammern wird bevorzugt. Ais Vorbereitung zum
PunktschweiBen geniigt das Entfetten. Bis zu einer Wanddicke von 2,5 mm beste-
hen keine grundsătzlichen Schwierigkeiten [G 25].
8.1.16 Vanadin
Vanadin IăBt sich ăhnlich wie die austenitischen Chromnickelstăhle mit dem WIG-
und dem ElektronenstrahlschweiBverfahren riB- und porenfrei fiigen. Beim WIG-
SchweiBen ist auf besonders guten Schutz vor den aus der Atmosphăre stammen-
den Gase zu achten. Die Festigkeit der Verbindung entspricht der des Grundwerk-
stofl"s im gegliihten Zustand, obgleich das Gefiige im Bereich der Naht grobk6rnig
Schmelzpunkt °C 1860
Dichte bei 20°C gcm- 3 6,1
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 0/100 °C 10- 6 K- 1 8,3
Wărmeleitfahigkeit bei O/I00°C Wm- I K- 1 29
Spezifische Wărmekapazităt bei O/I00°C kJkg- 1 K- 1 0,498
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C !lmm 2 m- 1 0,26
Elastizitătsmodul Nmm- 2 136000
264 8 Nichteisenmetalle
ausgebildet ist. Da Vanadin mit vielen anderen Metallen begrenzt oder vollstandig
mischbar ist, kann es als Ubergangsmetall fiir viele schmelzgeschweiBte Werkstoff-
kombinationen verwendet werden, deren Partner miteinander metallurgisch un-
vertraglich sind [L 10, P 17]. Physikalische Eigenschaften des Vanadins siehe
Tabelle 8.26.
8.1.17 Wolfram
Wolfram findet in Form von Drahten, Staben oder Bandem Verwendung fiir
Vakuumrohren, geheizte Gliihkathoden und andere Spezialzwecke. Die physikali-
schen Eigenschaften von Wolfram sind Tabelle 8.27 zu entnehmen.
Schmelzpunkt ac 3382
Dichte bei 20 ac gcm- 3 19,3
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 0/100 ac 10- 6 K- ' 4,5
Spezifische Wărmekapazităt bei 0/100 a C kJkg- 1 K- 1 0,138
Wărmeleitrlihigkeit bei 0/100 a C Wm- I K- 1 165
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 ac nmm 2 m- 1 0,059
Elastizitătsmodul bei 20 ac Nmm- 2 418000
8.1.18 Zink
Zink und seine Legierungen werden in Form von Blechen im Bau-, Metallwaren-,
graphischen Gewerbe u. a. fiir Regenfallrohre, Dachdeckungen, Flachdruckplatten,
Miinzen, Uhrengehăuse usw. verwendet, Bănder aus Sondergiiten auch fiir Zieh-
und Driickteile etwas hoherer Festigkeit. Fiir Massenteile wird ZinkdruckguB
eingesetzt. Die physikalischen Eigenschaften von Zink sind Tabelle 8.28 zu entneh-
men.
Schmelzpunkt °e 419,4
Dichte bei 20 0 e gem- 3 7,14
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 100 0 e 1Q- 6 K- t 31
Spezifische Wărmekapazităt bei 100 0e kJkg- t K- t 0,39
Wărmeleitflihigkeit bei 0/1oo oe Wm-tK- 1 113
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C Qmm 2 m- t 0,0592
Elastizitătsmodul bei 20 ° e Nmm- 2 100000
TabeUe 8.29. Festigkeit von Reinzink in Abhăngigkeit von der KomgroBe bzw. dem GuBgefiige [G 26]
8.1.19 Zioo.
Schmelzpunkt °e 232
Dichte bei 20 0 e gcm- 3 19,3
Wărmeausdehnungsbeiwert bei Ojl000e 1O- 6 K- 1 23,5
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 0
e Clmm 2 m- 1 0,042
Elastizitătsmodul bei 20 e
0 Nmm- 2 51000
Spezifische Wărmekapazităt bei Ojl000e kJkg- 1 K- 1 0,25
Wărmeleitfăhigkeit bei Ojl000e Wm-1K- 1 65
8.1 NE-SchwermetaIle 267
Schmelzpunkt °C 1860
Dichte bei 20°C gcm- 3 6,5
Wărmeausdehnungsbeiwert bei O/l00°C 10- 6 K- 1 5,9
SpezifischeWărmekapazităt bei O/l00°C kJkg-1K- 1 0,49
Wărmeleitfahigkeit bei O/l00°C Wm-1K- 1 19
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C nmm 2 m- 1 0,0446
Elastizltătsmodul Nmm- 2 79000 bis 95000 (Jodidzirkon)
95000 bis 130000 (Schwammzirkon)
97000 bis 120000 (Zircaloy-2)
Massenanteile in %
Sn Fe Ni Cr
1,2 bis 1,7 0,07 bis 0,2 0,Q3 bis 0,08 0,05 bis 0,15
ungiinstiger verhiilt. Durch eine Wiirmenachbehandlung bei 566 ac liiBt sich die
Ziihigkeit der SchweiBverbindung beider Legierungen verbessern [C 10].
Am Schaubild Zirkonium-Zinn (Bild 8.12) ist ersichtlich, daB das hexagonale
oc-Zirkon bis 862 ac bestiindig ist. Oberhalb dieser Temperatur wandelt es sich in
kubisch-raumzentriertes p-Zirkonium um. Zinn erhoht die Umwandlungstempe-
ratur, wiihrend Eisen, Nickel und Chrom sie erniedrigt. Da die Korrosionsbe-
stiindigkeit von Zirkonium und seinen Legierungen sehr wesentlich vom Gasgehalt
abhiingt, andererseits aber Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff bei erhohter
Temperatur sehr bereitwillig aufgenommen werden, kommt es beim SchweiBen
von Zirkonium darauf an, die Aufnahme dieser Gase zu verhindern. Insbesondere
durch Sauerstoffaufnahme entsteht in SchweiBgut und WEZ ein Abschreckgefiige
hoher Hiirte und Sprodigkeit [S 49]. Abhilfe ist z. B. moglich durch WIG-
SchweifJen in Schutzgaskammern. Da es sich meist um Diinnbleche handelt, wer-
den bei StumpfstoBen nur I-Naht und Bordelnaht verwendet. GeschweiBt wird mit
Gleichstrom bei negativ gepolter Elektrode.
2000
'[ S ,!
//
Zr4Sn
1800 ~ ..... /
~ S>fj',
1',/
!/s~;r\ Snl
1590 'C
1600
21%23,5% I
t
1400
fj
/ fj>Zr\ Sn J
~
,1 1325 'C
"
~ 1200
/ I
1-' fj>Zr4Sn
E
.S!!
I I
1000 05%/ 9~. 980 'C
al u+Zr4Sn :
I
600
400 O 10 20 30 % 40
Zr Sn ~ Bild 8.12. Zustandsschaubild Zr-Sn [H 22]
Beim LaserstrahlschweifJen von Zircaloy 2-Blechen mit 1,2 mm Dicke wird als
Vorteil hervorgehoben, daB keine Schutzgaskammer benotigt wird (ortlicher Gas-
schutz geniigt), eine hohe SchweiBgeschwindigkeit erzielt wird und die Năhte
duktil und korrosionsbestăndig sind [R 34]. Das Kaltprej3schweifJen in der Form
des gemeinsamen KaltflieBpressens (Koextrusion) eignet sich zum Verbinden von
Zirkon und Zircalloy mit austenitischem Stahl [T 13]. Das begrenzte Umformver-
mogen der Zirkonwerkstoffe kann wăhrend des Umformens Risse begiinstigen,
was man durch leichtes Vorwărmen der Umformwerkzeuge vermeiden kann. Aus
dem gleichen Grund fiihrten Versuche zum artgleichen KaltpreBschweiBen von
Zirkonium nicht zum Erfolg.
8.2 NE-Leichtmetalle
Aluminium-Knetlegierungen
AlRMgO,5 3.3309 Mg 0,35 bis 0,60
AlRMg 1 3.3319 Mg 0,8 bis 1,10 gut schweiBbar
Al 99,9 Mg 0,5 3.3308 Mg 0,35 bis 0,60
Al 99,99 Mg 1 3.3318 Mg 0,80 bis 1,10 gut schweiBbar
Al 99,85 Mg 0,5 3.3307 Mg 0,30 bis 0,60
Al 99,85 Mg 1 3.3317 Mg 0,70 bis 1,10 gut schweiBbar
Al 99,9 MgSi 3.3208 Mg 0,35 bis 0,70 aushărtbar
Al 99,85 MgSi 3.2307 Mg 0,35 bis 0,70 aushărtbar
Al 99,8 ZnMg 3.4337 Mg 0,70 bis 1,20 aushărtbar
Zn 3,8 bis 4,6
AlFeSi 3.0915 Fe 0,50 bis 1,0
Si 0,40 bis 0,80
AlMn 3.0515 Mg 0,30
Mn 0,90 bis 1,50 gut schweiBbar
AlMnCu 3.0517 Mn 1,0 bis 1,50
Cu 0,05 bis 0,20 gut schweiBbar
AlMn 0,5 Mg 0,5 3.0505 Mg 0,20 bis 0,80
Mn 0,30 bis 0,80
AlMn 1 Mg 0,5 3.0525 Mg 0,20 bis 0,60
Mn 1,0 bis 1,5
AlMn 1 Mg 1 3.0526 Mg 0,80 bis 1,30
Mn 1,0 bis 1,5
AlMg 1 3.3315 Mg 0,70 bis 1,10 gut schweiBbar
AlMg 1,5 3.3316 Mg 1,10 bis 1,70 gut schweiBbar
AlMg 1,8 3.3326 Mg 1,40 bis 2,10 gut schweiBbar
AlMg 2,5 3.3523 Mg 2,20 bis 2,80 gut schweiBbar
AIMg 3 3.3535 Mg 2,60 bis 3,60 gut schweiBbar
AlMg 4,5 3.3345 Mg 4,0 bis 5,0
AlMg5 3.3555 Mg 4,50 bis 5,60 gut schweiBbar
AIMg 2 Mn 0,3 3.3525 Mg 1,70 bis 2,40 gut schweiBbar
Mn 0,10 bis 0,50
AIMg 2 Mn 0,8 3.3527 Mg 1,60 bis 2,50 gut schweiBbar
Mn 0,50 bis 1,10
AIMg 2,7 Mn 3.3537 Mg 2,40 bis 3,0 gut schweiBbar
Mn 0,50 bis 1,0
AIMg4 Mn 3.3545 Mg 3,50 bis 4,50 gut schweiBbar
Mn 0,20 bis 0,70
AlMg4,5 Mn 3.3547 Mg 4,0 bis 4,9 gut schweiBbar
Mn 0,40 bis 1,0
E-AIMgSi 3.2305 Mg 0,35 bis 0,60 aushărtbar
Si 0,50 bis 0,60
E-AIMgSi 0,5 3.3207 Mg 0,35 bis 0,60 aushărtbar und gut schweiBbar
Si 0,30 bis 0,60
AIMgSi 0,5 3.3206 Mg 0,35 bis 0,60 aushărtbar und gut schweiBbar
Si 0,30 bis 0,60
AIMgSi 0,7 3.3210 Mg 0,40 bis 0,70 aushărtbar und gut schweiBbar
Si 0,50 bis 0,90
AlMgSi 1 3.2315 Mg 0,60 bis 1,20 aushărtbar und gut schweiBbar
Si 0,70 bis 1,30
AlMgSiPb 3.0615 Mg 0,60 bis 1,20 Automatenlegierung aushărtbar
Si 0,60 bis 1,40
8.2 NE-Leichtmetalle 271
Aluminium-Gufilegierungen
G-AISi 12 3.2581.01 Si 10,5 bis 13,5 ausgezeichnet schweiBbar
G-AISi 10 Mg 3.2381.01 Si 9,0 bis 11,0 ausgezeichnet schweiBbar
Mg 0,2 bis 0,5
G-AISi 8 Cu 3 3.2163.01 Si 8 bis 11 sehr gut schweiBbar
Cu 2,0 bis 3,5
G-AISi 6 Cu 4 3.2151.01 Si 5,0 bis 7,5 gut schweiBbar
Cu 3,0 bis 5,0
G-AISi 5 Mg 3.2341.01 Si 5,0 bis 6,0 gut schweiBbar
Mg 0,4 bis 0,8
G-AIMg 3 3.3541.01 Mg 2,5 bis 3,5 ausreichend schweiBbar
G-AIMg 3 Si 3.3241.01 Mg 2,5 bis 3,5 ausreichend schweiBbar
Si 0,9 bis 1,3
G-AIMg 5 3.3561.01 Mg 4,5 bis 5,5 gut schweiBbar
G-AIMg 5 Si 3.3261.01 Mg 4,5 bis 5,5 gut schweiBbar
Si 0,9 bis 1,5
G-AISi 10 Mg 3.2381.01 Si 9,0 bis 11,0 ausgezeichnet schweiBbar
Mg 0,2 bis 0,5
G-AICu 4 Ti 3.1841.63 Cu 4,5 bis 5,2 bedingt schweiBbar, warm aushiirtbar
Ti 0,15 bis 0,30
G-AICu 4 TiMg 3.1371 Cu 4,2 bis 4,9 bedingt schweiBbar, kalt aushiirtbar
Ti 0,15 bis 0,30
272 8 Nichteisenmetalle
Schmelzpunkt °C 660
Dichte bei 20°C gcm- 3 2,70
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 0/100°C 1O- 6 K- 1 23,5
SpezifischeWărmekapazităt bei O/IOO°C kJ kg- 1 K- 1 0,92
Wărmeleitfăhigkeit bei 0/100°C Wm- 1 K- 1 240
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C nmm 2 m- 1 0,0269
Elastizitătsmodul bei 20°C Nmm- 2 71900
Die Festigkeit von Aluminium liiBt sieh auf dreifaehe Weise steigern:
a) dureh Kaltverfestigen,
b) dureh Legieren und eventuell zusiitzliehes Kaltverfestigen,
e) dureh Wiirmebehandeln.
Kaltverfestigung
Am Beispiel der Legierung AIMg 3 ist in der naehfolgenden Tabelle 8.36 der
EinfluB der Kaltverfestigung auf die Festigkeitseigensehaften wiedergegeben.
8.2 NE-Leichtmetalle 273
wăhrend die Festigkeit der SchweiBnahtzone bei 190 bis 240 N mm -2 liegt. Ist
dieses Verfahren wegen fehlender Einrichtungen oder zu groBem Verzug nicht
durchfUhrbar, wird im warmausgehărteten Zustand geschweiBt. Die erreichbaren
Festigkeiten sind der Tabelle 8.37 zu entnehmen.
Die Aluminiumlegierung AIMgSi kann nicht mit artgleichem Zusatzwerkstoff
geschweiBt werden (Bild 8.13). Man verwendet hierfiir den artfremden Zusatzwerk-
stoff SG-AISi 5 nach DIN 1732, Tabelle 8.39. Fiir nachtrăgliches Anodisieren
empfiehlt sich SG-AIMg 3, der sich schweiBtechnisch ungiinstiger verhălt, bei
hoheren Festigkeitsanforderungen - mit der gleichen Einschrănkung, auch SG-
AIMg 4,5 Mn.
10,----,----,----,----,----,
%
t 0,5 ft++-+-+-'~.L--t--~-_+---i
!il'
2"
1"
1/2'-.,'II.J...J._L-_------'---L-_ _--L----.J
o 0,5 % 1.0
Si-
ein Erweichen der WarmeeinfluBzone ein. Der beim SchweiBen zunachst eintre-
tende Festigkeitsverlust geht innerhalb von 3 Monaten fast vollstandig zuriick
(Bild 8.14). Neben der friiher fast ausschlieBlich verwendeten AIZn 4,5 Mg
l-Legierung sind weitere Legierungen mit ahnlichem Verhalten entwickelt worden:
AIZn 4 Mg 0,8,
AIZn 6 Mg 0,8,
AIZn 5,5 Mg 1.
Zusatzwerkstoffe sind S-AIMg 4,5 Mn, S-AIMg 5 und gelegentlich auch der aus-
hartbare Typ S-AIZn 3 Mg 4 [B 25, M 31, M 32, M 34, O 7, S 54].
40
I
% Ausgangs-
fesfigkeif
30
" 20
"'" "",E
10 100
Heiftrisse
Sie entstehen oberhalb der Soliduslinie, d. h. innerhalb des Erstarrungsbereiches,
und zwar bevorzugt bei groBem Erstarrungsintervall (Bilder 8.15 bis 8.18). Die
Bilder geben die Aluminiumecken der Zustandsdiagramme AI-Mn, Al-Si, Al-Cu
und AI-Mg wieder. Legierungsgehalte in der Nahe des Maximums des Erstar-
rungsintervalls solI ten vermieden werden. Es handelt sich also um ein metallurgi-
sches Problem, so daB eine Abhilfemoglichkeit in der Wahl riBsicherer Ausgangs-
werkstoffe und riJ3sicherer Zusatzwerkstoffe liegt [S 50].
Spannungsrisse
Sie treten unterhalb der Solidustemperatur auf, und zwar als Folge starker
Schrumpfung. Abhilfe: zweckmaJ3ige Abstimmung von konstruktiver Gestaltung,
SchweiJ3folge, Technik des SchweiJ3ens und Wahl des SchweiJ3verfahrens.
276 8 Nichteisenmetalle
900
'C
/
800 /
Schmelze
700
~~/
=>
700 o 660'C
'C '"
Q.
Schmelze + Si
~
600
T"
577'C
~ 600
o
ffi
Q.
E
~
500 500
ce + Si
700 r------,------,r-----,
'C 660'(
700
'C =>
~ r--.......
o
~ 500 I-----+~--+------""'-d
r---.
E
---
<ţ> 600 ~
--;'c
450'C
2
e \5.7%
~
E al 11%
4001-----+_'---+-----1
I
~ 500
10 20 30 40 % 50 10 20 % 30
Cu- Mg-
8.2.1.3 Poren
As
Zusatzwerkstoffe sind in DIN 1732 genormt, Tabelle 8.39 und Bild 8.19 [D 39,
H 29]. An dieser Stelle werden auch Angaben liber die Verwendung der
SchweiBzusatzwerkstoffe in Abhiingigkeit vom Verfahren gemacht. Im allgemeinen
gilt die Regel, daB Gleiches mit Gleichem zu verbinden ist. Dies gilt nur begrenzt
Tabelle 8.39. SchweiBzusatzwerkstoffe nach DIN 1732 (1988) fiir Aluminium und Aluminiumlegierun-
gen (Auszug)
N
A199,9 S-AI99,8 --l
00
A199,8
A199,7
00
AIZn4,5Mn1 S-AIMg5 S-AIMg5 S-AIMg5 S-AIMg5 S-AIMg5 S-AIMg5 S-AIMg4,5Mn S-AIMg4,5Mn S-AIMg4,5Mn
S-AIMg4,5Mn S-AIMg4,5Mn S-AIMg4,5Mn S-AIMg5
HUd 8.19. Empfohlene SchweiBzusătze fUr das Metall-SchutzgasschweiBen von Aluminium-Knetlegierungen gleicher oder unterschiedlicher
Zusammensetzung [H 29]. S-AIMg 5 kann durch S-AIMg 4,5 Mn ersetzt werden.
8.2 NE-Leichtmetalle 279
Fiir das SchweiBen von Aluminium und seinen Legierungen eignen sich vor allem
die SchutzgasschweiBverfahren. Aber auch fast alle anderen Verfahren kommen in
Betracht. Nur das LichtbogenhandschweiBen mit Stabelektroden wird kaum ange-
wendet.
GasschweijJen
Ăltestes Verfahren. FluBmittel erforderlich, um Oxide zu beseitigen. Spătere Kor-
rosion durch FluBmittelreste ist durch deren vollstăndige Entfernung zu verhin-
dern. Bei groBeren Wanddicken wirkt sich die ftăchenhafte Wărmezufuhr un-
giinstig aus (breite, entfestigte WEZ). Dagegen wird das SchweiBen geringer Wand-
dicken durch die leichte Verănderbarkeit der Wărmezufuhr begiinstigt.
Probe 1 Auf die gereinigte, sorgfiiltig von Fett befreite Oberfliiche der Probe werden 1 bis
NaOH 2 Tropfen 20%ige NaOH-Liisung getriiufelt. Nach 5 min wird das Reaktionsmittel
abgespiilt. Zeigt der entstandene Fleck folgende Fiirbung:
schwarz oder graubraun weiB kein Fleck
enthiilt die Legierung Cu, Ni, Zn Reinaluminium ohne Mg oder Mg-
allein oder nebeneinander oder Schwermetallzusiitze Legierung
>2% Si
Probe 2 Wenn der Fleck schwarz oder braun ist, wird er mit Filtrierpapier getrocknet und mit
HN0 3 konzentrierter HN0 3 betriiufelt.
Wenn die Schwiirzung Wenn eine starke Reaktion zu
sofort verschwindet, bleibt, beobachten ist,
enthiilt die Probe ist es eine liegt Rein-Mg oder eine Mg-
Cu, Ni oder Zn je- Si-haltige Legierung vor
weils allein oder Legierung
nebeneinander
Probe 3 Wenn der Fleck bei Hinzugabe von HN0 3 verschwindet, dann
betriiufelt man mit einem Teil des Den anderen Teil des Tropfens
Tropfens ein mit einer 1%igen versetzt man stark mit NH 4 0H.
alkoholischen Dimethylglioxym- Wenn die an der Spitze eines
Liisung getriinktes und Glasstabes gesammelte Liisung
getrocknetes Filtrierpapier.
Wenn das Filterpapier sich rot blau ist farblos ist
farbt
enthiilt die Probe Ni enthiilt die Die Liisung auf ein mit
Probe viei K 4 FejCN 6 -Liisung ge-
Cu triinktes und getrocknete;
Filtrierpapier tropfen.
Wenn die Stelle des
Tropfens
rot ist farblos ist
ist wenig ist kein
Cu in der Cu in der
Probe Probe
Probe 4 Eine Stelle der Probe wird mit 1 bis 2 Tropfen einer 20%igen NaOH-Liisung betriiufelt.
CdS0 4 Die Liisung wird mit konzentrierter HN0 3 angesiiuert, bis sich ein groBer Teil des
Niederschlags aufliist.
Wenn sich die Liisung nach ein paar Minuten rot farbt, enthiilt die Probe Mangan. Eine
weitere Stelle der Probe betriiufelt man mit einer 5% CdS0 4 , 5% HCI und 3% NaCI
enthaltenden Liisung.
Wenn ein grauschwarzer Wenn nur eine schwache Wenn keine Reaktion eintritt,
Fleck erschein t, so sind Reaktion eintritt, sind es so sind es Legierungen der
es Legierungen der Legierungen der Gattungen Gattungen
Gattungen
AIZn AIMgMn AlCu
AIZnMg AlMgSi AICuMg
AIZnCu AlMn AICuNi
AIMg, Mg AISi
Al
8.2 NE-Leichtmetalle 281
WIG-Schweifien
Meist angewendetes Verfahren, mechanisiert ab 0,8 mm Wanddicke bis etwa 4 mm
und dariiber. Stromart: Fast ausschlieBlich Wechselstrom mit Reinigungswirkung
durch IonenbeschuB bei negativer Polung des Werkstiickes. Bei Gleichstrom
wiirde bei dieser Pol ung die W olframelektrode iiberlastet (Schmelzen der Elektro-
denspitze). Tabelle 8.41 gibt die Belastbarkeit von Wolframelektroden wieder.
Elektroden- Stromart
durchmesser
mm Wechselstrom Gleichstrom, Elek- Gleichstrom, Elektrode
trode am Minuspol am Pluspol
A A A
1,0 60 80
2,5 160 300 30
4,0 275 500 55
MIG-Schweifien
Anwendung fUr groBere Wanddicken. Es wird grundsătzlich mit Gleichstrom bei
positiv gepolter Elektrode geschweiBt. Infolge der hohen Wărmekonzentration
und der damit verbundenen raschen Wărmeabfuhr ist die Gefahr der Porenbildung
hier besonders groB. Um die Bildung von Gasen im Schmelzbad moglichst zu
verhindern, ist fUr ăuBerste Sauberkeit von Blechen und Zusatzwerkstoffen zu
sorgen. Insbesondere fUr das SchweiBen in Zwangslage kann das MIG-Impuls-
schweiBen vorteilhaft sein. Es erlaubt, spritzerfrei zu schweiBen, den Verzug
282 8 NichteisenmetaJle
gering zu halten und die Porigkeit zu reduzieren. Fiir das SchweiBen dicker Bleche
zieht man das HochstromschweiBen, gegebenenfalls unter Helium, heran. Das
EinseitenschweiBen erfordert dann Badsicherungen, wofiir sich Glasfasergewebe
und Aluniiniumband bewăhrt haben [A 8].
Plasmaschweiften
Wăhrend das W olframinertgasschweiBen von Aluminium, von Ausnahmefăllen
abgesehen, Wechselstrom erfordert, kann fiir das PlasmaschweiBen Gleichstrom
mit positiv gepolter Elektrode gewăhlt werden. Das Problem der hohen Wărmebe
lastung der Elektrode wird dadurch gelost, daB diese einen verhăltnismăBig groBen
Durchmesser von z. B. 8 mm aufweist und daB sie intensiv gekiihlt wird. Das
eingeschniirte Plasma sorgt trotzdem fiir eine hohe Wărmekonzentration. Der
Lichtbogen brennt ruhig, die Stromstărke kann 120 bis 150 A betragen, die
Reinigungswirkung ist gut. Besondere Vorteile sind die gegeniiber WIG erheblich
erhOhte SchweiBgeschwindigkeit und der geringere Verzug [K 32]. Auch fiir Alu-
minium-GuBlegierungen und fiir DruckguB wird das Verfahren eingesetzt [L 15,
R 33].
Eine Abart des Verfahrens besteht darin, einen Wechselstrom mit unsymmetri-
scher Rechteckwellenform zu wăhlen, bei der die negative Polung gegeniiber der
positiven um das etwa sechsfache ausgedehnt ist (19 ms negativ, 3-4 ms positiv)
[T 14].
Elektronenstrahlschweiften
Das ElektronenstrahlschweiBen eignet sich fiir das Fiigen zahlreicher Aluminium-
legierungen, darunter auch solcher, die mit anderen Verfahren nur schwer
schweiBbar sind. Auch aushărtbare Legierungen und DruckguBteile lassen sich auf
diese Weise fiigen [A 9, R 33]. Es sind MaBnahmen gegen durch Metalldampf
verursachte Hochspannungsdurchschlăge zu treffen.
Laserstrahlschweiften
Aluminium ist ein guter Reftektor. Aus diesem Grund ist es schwierig, den Laser-
strahl einzukoppeln. Oberftăchenzustand und Nahtvorbereitung spielen dabei eine
Rolle. Die im Vergleich zu Stahl geringe Ionisationsenergie fiihrt bei der erforderli-
chen Laserintensităt zu verstărkter Bildung von Plasma, das eine abschirmende
Wirkung ausiibt. Dadurch gibt es nur einen sehr engen Parameterbereich, in dem
gearbeitet werden kann. Das Verfahren hat bisher fiir das SchweiBen von Alumi-
nium keine Bedeutung erlangt [H 30]. Die Entwicklung geht jedoch weiter [B 29],
und es ist anzunehmen, daB mit der Entwicklung leistungsstarker Laser mit guter
Fokussierbarkeit und giinstiger Charakteristik sein Einsatz auch fiir das
SchweiBen von Aluminium zuverlăssig moglich wird.
Unterpulverschweiften
Durch die Entwicklung eines natriumfreien Pulvers - Natrium versprodet magne-
siumhaltiges Aluminium - ist es gelungen, das von der StahlschweiBung schon
lange bekannte Verfahren auch auf Aluminiumlegierungen anzuwenden. Ais Badsi-
cherung dient ein Pulverkissen. Stumpfnăhte zeigen eine regelmăBige Oberftăche
8.2 NE-LeichtmetaIle 283
M aschineneinstellung, Programmsteuerung
Die Wărmeerzeugung beim Stromdurchgang ist durch die Beziehung
Q = Ji 2 rdt
bestimmt. Um im Bereich der spăteren SchweiBlinse geniigend hohe Temperaturen
zu erhalten, ist infolge des niedrigen spezifischen Widerstandes von Aluminium
und der hohen Wărmeleitfâhigkeit (kurze SchweiBzeiten) die Wahl einer ver-
hăltnismăBig hohen Stromstărke erforderlich. Die je nach zu verschweiBender
Blechdicke benotigten kurzen SchweiBzeiten zwischen etwa 3 und 15 Perioden
bedingen eine elektronische Steuerung der SchweiBmaschinen. Bei hochbean-
spruchten Verbindungen sorgt eine Programmsteuerung dafiir, daB nicht Teile des
Schmelzbades herausgeschleudert werden und daB man Verbindungen hoher Fe-
stigkeit erhălt. Durch ein Nachpressen des SchweiBpunktes (Bild 8.20) nach Ab-
schalten des Stromes IăBt sich die Festigkeit erhOhen. Zum PunktschweiBen von
Aluminium-Karosserieblechlegierungen siehe [H 28].
Richtwerte zum WiderstandspunktschweiBen von Aluminiumwerkstoffen fin-
den sich in [H 31].
Hochfeste Verbindungen lassen sich durch eine Kombination von Punkt-
schweiBen und Kleben erzielen [M 36, S 55].
284 8 Nichteisepmetalle
[,P I.P
N ahtschweiften
Fiir das NahtschweiBen von Aluminium und seinen Legierungen gelten die glei-
chen Gesichtspunkte beziiglich Oberftăchenbehandlung, Elektrodenwerkstoff und
Maschineneinstellung wie beim PunktschweiBen.
Buckelschweiften
Beim BuckelschweiBen von Aluminium und seinen Legierungen werden wegen des
vergleichsweise schnellen Zusammenbrechens der Buckel sehr hohe Anforderun-
gen an das Folgevermogen der beweglichen Elektrode gestellt. Grundsătzlich sind
wie bei StabI SchweiBungen mit geprăgten, massiven, und natiirlichen Buckeln
moglich. Massivbuckel sind vorzuziehen. Auch BuckelschweiBmuttern wurden
entwickelt. In allen Făllen sind die SchweiBparameter nur innerhalb sehr enger
Grenzen wăhlbar [E 18].
Abbrennstumpfschweiften
Wăhrend das PreBstumpfschweiBen nur in Ausnahmefăllen bei kleinen Quer-
schnitten verwendet wird,lăBt sich das AbbrennschweiBen auch fiir groBere Wand-
dicken einsetzen. Eine besondere Oberftăchenbehandlung ist nicht erforderlich,
normaler Scheren- bzw. Săgeschnitt ist ausreichend. Werden Legierungen mit
unterschiedlicher Wărmeleitfăhigkeit geschweiBt, so ist durch unterschiedIiche
Einspannlănge ein Ausgleich zu schaffen. Dabei wird der Werkstoff mit der
geringeren Wărmeleitfăhigkeit kiirzer eingespannt. Die Form der Einspannbacken
ist der SchweiBteilform anzupassen.
Ultraschallschweiften
Fiir geringe Wanddicken von Aluminium, das heiBt fiir Folien und diinne Bleche
bis 2 mm, ist das UltraschallschweiBen gut geeignet.
8.2 NE-Leichtmetalle 285
Kaltprefischweifien
KaltpreBschweiBen setzt eine plastische Verformung des zu verschweiBenden
Werkstoffes voraus. Aluminium und die nichtaushartbaren Aluminiumlegierungen
konnen daher besonders gut durch KaltpreBschweiBen verbunden werden. Der
verschweiBbare Querschnittsbereich reicht von diinnen Drahten mit 0,25 mm
o bis zu verhaltnismaBig groBen Dimensionen, die dann nur noch durch die zur
Verfiigung stehenden PreBkrafte begrenzt werden. Auch Verbindungen mit ande-
ren Werkstoffen sind auf diese Weise moglich [R 32].
1nduktives H ochfrequenzschweifien
Fiir das Herstellen mit Hochfrequenz induktiv langsnahtgeschweiBter Rohre und
Profile aus Aluminium sind eine genau arbeitende Profiliereinrichtung und ein auf
die jeweilige Aufgabe ausgelegter Hochfrequenzgenerator erforderlich. Die Gene-
ratorleistung laBt sich den jeweiligen Erfordernissen anpassen [F 9].
Reibschweifien
Das ReibschweiBen ist fiir das Verbinden gleichartiger und artverschiedener Ver-
bindungen sehr gut geeignet. Das gilt auch fUr aushartbare Legierungen und fUr die
Verbindung von GuB- und Knetlegierungen [K 33, M 37, T 15, T 17].
Diffusionsschweifien
Das unmittelbare DiffusionsschweiBen von Aluminium wird durch die unvermeid-
lichen Oxidschichten stark erschwert [E 20]. Eine Moglichkeit, dieses Problem zu
iiberwinden, besteht in der Verwendung von Silberzwischenschichten [G 29]. Das
Verfahren wird nur in Ausnahmefăllen in Betracht kommen.
fiihrt. Einige Weichlote sind in DIN 1707 genormt (L-SnZn-l0, L-SnZn 40,
L-CdZn 20, L- ZnAIAI5). FluBmittel der Typen F-LWl, F-LW2 und F-LW3 nach
DIN 8511 T3 sind unterschiedlich zusammengesetzt.
Hartloten ist dagegen ein iibliches Fiigeverfahren. Da die Grenze gegeniiber
dem Weichloten mit 450°C festgelegt wurde, liegt der Schmelzpunkt der Hartlote
nicht weit von der Liquidustemperatur der zu lotenden Grundwerkstoffe entfemt.
Die Hartlote sind in DIN 8513 genormt (L-AISi 7,5, L-AISi 10, L-AISi 12). Die
Festigkeit entspricht fast derjenigen von SchweiBverbindungen. Wie beim
SchweiBen geht sie in der WEZ ausgehărteter und kaltverfestigter Werkstoffe auf
den weichen Zustand zuriick. FluBmittel des Typs F-LH 1 nach DIN 8511 T3 sind
auf der Basis hygroskopischer Chloride und Fluoride aufgebaut, FluBmittelreste
sind zu entfemen. Die Riickstănde der auf der Basis nichthygroskopischer Fluoride
aufgebauten FluBmittel des Typs F-LH2 konnen im allgemeinen auf dem Werk-
stiick verbleiben; die Lotstellen sind vor Năsse zu schiitzen [A 11]. Durch Chro-
matieren IăBt sich eine gute Korrosionsbestăndigkeit erreichen [M 38]. Hinsicht-
lich verschiedener Methoden zur Beurteilung der Lotbarkeit siehe [K 36]. Das
fluBmittelfreie Loten im Hochvakuum mit Mg-Zusatz zum Lot hat in die Ferti-
gung weitgehend Eingang gefunden [S 56]. Fiir die Herstellung von Wărme
tauschem wird das Lot ein- oder beidseitig auf das Aluminium aufgewalzt und die
Lotung ebenfalls im Vakuum vorgenommen (Lot z. B. L-AI 9,6 Si 1,5 Mg O,IBi)
[S 57]. Das Verfahren ist seit den vierziger Jahren bekannt.
8.2.2 Beryllium
Schmelzpunkt °e 1280 ± 10
Dichte bei 20 e
0 gcm- 3 1,85
Wiinneausdehnungsbeiwert bei Ojl000e 1O- 6 K- 1 12
Spezifische Wiinnekapazitiit bei Ojl000e kJkg-'K- ' 1,91
Wiinneleitflihigkeit bei Ojl000e Wm-1K- 1 159
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 0
e nmm 2 m- ' 0,04 bis
0,06
Elastizitiitsmodul bei 20 0 e 290000
288 8 Nichteisenmetalle
SchutzgasschweijJen
SchmelzschweiBungen sind riBanfăllig. Giinstigste Ergebnisse erhielt man beim
WIG-SchweiBen mit Wechselstrom oder Gleichstrom mit positiv gepolter Elek-
trode. Es liegen also ăhnliche Verhăltnisse vor wie beim SchweiBen von Aluminium
oder Magnesium. Lăngsrisse nehmen bei steigender SchweiBgeschwindigkeit ab,
Querrisse konnen durch langsames Abkiihlen im Temperaturgebiet von 400 bis
3OO°C verhindert werden, weil Be dort am verformungsfăhigsten ist (Bild 8.21) und
die Spannungen durch Verformung abgebaut werden k6nnen. Deutlich erkennt
man die Bedeutung ei nes feinen Korns [D 42]. Gegebenenfalls kann eine Oxida-
tion wăhrend des SchweiBprozesses durch eine Argonatmosphăre in vaku-
umdichter Kammer verhindert werden [P 20], was auch wegen der gesundheits-
schădlichen Be-Dămpfe zu empfehlen ist. Poren lassen sich bei geeignetem Aus-
gangswerkstoff (im Vakuum erschmolzen) vermeiden. Nicht zu verhindern sind
jedoch Grobkornbildung und geringe Verformbarkeit.
SO,-~--~--~~---r--,---r-~
% Mittlerer Korndurchmesser:
- O,017mm
40 - - 0,031 mm +---+---j---+---+---+
_.- 0,051 mm
'< 30 - - -- o, o61 mm +---,f--I--rt-..c-t-+---+----t
Elektronenstrahlschweif3en
Beim ElektronenstrahlschweiBen lăBt sich die Grobkornbildung verringern, weil
mit erh6hter SchweiBgeschwindigkeit gearbeitet werden kann. Gleichzeitig nimmt
aber die Porenhăufigkeit zu, und es bilden sich Einbrandkerben, die sich jedoch
durch Strahlpendelung vermeiden lassen. Bei Dicken iiber 1 mm wird der Elektro-
nenstrahl zweckmăBigerweise defokussiert und man wărmt auf 400 °C vor, um
Risse zu vermeiden [L 10].
Widerstandspunktschweif3en
RiBbildung als Folge von Eigenspannungen bei rascher, 6rtlich begrenzter Er-
wărmung. Daher ist es zweckmăBig, in der Maschine vor- und nachzuwărmen
sowie nachzupressen [N 13 bzw. W 23]. Der EinfluB der Ătztechnik auf den
Kontaktwiderstand geht aus Bild 8.22 hervor. Durch eine Plexiglasbox kann man
Beryllium-Dămpfe bzw. -Staub abhalten.
Ătzmittel
- 40%HNO J .2%HF
()...--o 2% Hz50 4 -
I
\
\ ..... ..........
-
./
- '/
/"
'-'
o 1 2 3 5 6 min 7 Bild 8.22. EinfluJ3 der Ătztechnik auf den Kanaktwi-
Atzdauer derstand van gewalztem Beryllium [W 23]
Widerstandsstumpfschweif3en
Die Verbindungen erreichen die Giitewerte des Ausgangswerkstoffes, da keine
GuBstruktur vor1iegt, sondern ein feink6rniges GefUge. Die Zugfestigkeit der
Verbindung erreicht 400 N mm- 2 [W 23].
Diffusionsschweif3en
Die Vorbereitung erfolgt durch metallographisches Polieren. Brauchbarer Arbeits-
bereich um 900°C. Da kein Kornwachstum auftritt, wird die Festigkeit des Aus-
gangswerkstoffes in der Verbindung erreicht [P 21]. Die SchweiBung erfolgt im
Vakuum oder in einer Argonatmosphăre.
U Itraschallschweif3en
Fiir diinne Bleche anwendbar, auch fUr Kombinationen mit Mo, W u. a. Auch hier
entsteht kein GuBgefUge.
290 8 Nichteisenmetalle
Beryllium wird in sehr reinem Argon oder Helium mit einem FluBmittel aus 40%
LiClj60% LiF oder aus SnCI gelotet. FluBmittelfreies Loten unter hohem Vakuum
(10- 5 bis 10-6 mbar) ist ebenfalls moglich [L 10]. Als Lote verwendet man
eutektische AgCu- oder AISi-Legierungen. Die Benetzung des Berylliums kann
durch Beschichten mit Ag oder Cu und durch Zusătze von 0,2 bis 0,5 % Li zum Lot
verbessert werden. Von [W 24] ist die Zugabe von Titanhydrid TiH 2 in Pulver-
form vorgeschlagen worden, um die stabile Oxidschicht zu losen. Auch eine PVD-
Beschichtung mit Titan hat sich bewăhrt. Dadurch ist es in Verbindung mit einem
Ag 60 Cu 30 Sn 10-Lot auch moglich, Beryllium mit Monel zu verbinden. Es ist
durch geeignete Wahl der Lottemperatur und -zeit daraufzu achten, daB sich keine
sprOden Zwischenschichten aus der CuBe-I5-Phase bilden [G 30].
Schmelzpunkt °C 650
Siedepunkt °C 1103
Dichte bei 20°C gcm- 3 1,74
Wărmeausdehnungsbeiwert bei O/lOO°C 10- 6 K- 1 26,0
Spezifische Wărmekapazităt bei O/lOO°C kJkg- 1 K- 1 1
Wărmeleitiahigkeit bei O/lOO°C Wm- 1 K- 1 143
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C Clmm 2 m- 1 0,043
Elastizitătsmodul bei 20°C Nmm- 2 45500
Magnesium-Knetlegierungen
MgMn2 3.5200 1,2 bis 2,0 Rest <0,1
MgA13 Zn 3.5312 0,10 bis 0,4 2,5 bis 3,5 0,5 bis 1,5 Rest <0,1
MgAl6 Zn 3.5612 0,15 bis 0,4 5,5 bis 7,0 0,5 bis 1,5 Rest <0,1
MgAl8 Zn 3.5812 0,12 bis 0,3 7,8 bis 9,2 0,2 bisO,8 Rest <0,3
Magnesium-GuBlegierungen
G-MgAI8 Zn 1 3.5812 0,1 bis 0,3 7,0 bis 8,5 0,3 bis 1,0 Rest 0,15
G-MgAI9 Zn 1 3.5912 0,1 bis 0,3 8,0 bis 9,5 0,3 bis 1,0 Rest 0,15
G-MgAI6 3.5662 0,1 bis 0,4 5,5 bis 6,5 Rest 0,15
GD-MgAl 6 Zn 1 3.5612 0,1 bis 0,4 5,5 bis 6,5 0,2 bis 1,0 Rest 0,15
GD-MgAl 4 Si 1 3.5470 0,2 bisO,5 4,Obis 5,0 Rest Si 0,4 bis 1,0
G-MgZn 4 SE 1 Zr 1 3.5101 3,5 bis 5,0 0,4 bis 1,0 Rest SE 0,8 bis 1,7
G-MgZn 5 Th 2 Zr 1 3.5102 4,8 bis 6,2 0,4 bis 1,0 Rest Th 1,5 bis 2,0
G-MgSE 3 Zn 2 Zr 1 3.5103 0,8 bis 3,0 0,4 bis 1,0 Rest SE 2,5 bis 4,0
G-MgTh 3 Zn 2 Zr 1 3.5105 1,7 bis 2,7 0,4 bis 1,0 Rest Th 2,7 bis 3,3
G-MgAg 3 SE 2 Zr 1 3.5106 0,4 bis 1,0 Rest Ag 2,0 bis 3,0
SE 1,8 bis 2,5
292 8 Nichteisenmetalle
8.2.3.1 Schwei8barkeit
M agnesium-GujJlegierungen
Die Magnesium-GuBlegierungen konnen mit artgleichem Zusatz geschweiBt
werden.
8.2.3.2 Zusatzwerkstolf
Wegen des giinstigen Verhă1tnisses von Festigkeit zu Dichte werden Titan und
seine Legierungen in der Raumfahrttechnik sowie im Flugzeugbau angewendet,
wăhrend die hohe Korrosionsbestăndigkeit gegeniiber einer Vielzahl insbesondere
oxidierender Medien - beruhend auf der Passivierbarkeit des Titans - den Werk-
stoff in die Chemie- und Maritimtechnik eingefiihrt hat [R 36].
Titan ist ein verhă1tnismăBig hochschmelzendes Metall. Seine physikalischen
Eigenschaften gehen aus Tabelle 8.45 hervor.
8.2 NE-Leichtmetalle 293
Schmelzpunkt °e -1700
Dichte bei 20 0 e gcm- 3 4,5
Wărmeausdehnungsbeiwert zwischen 20 und 200 0 e 1O- 6 K- t 8,5
Spezifische Wărmekapazităt bei 15°e kJkg- t K- t 0,616
Wărmeleitfăhigkeit Wm-tK- t 16,75
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20 0 e nmm 2 m- t 42
Elastizitătsmodul bei 20 0 e Nmm- 2 108000
Das SchweiBen von Titan [R 37] wird durch seine groBe Reaktionsfreudigkeit
im erwărmten oder schmelzftiissigen Zustand erschwert. Durch die Aufnahme
atmosphărischer Gase ab etwa 400 e nimmt die Festigkeit des Titans zu, wăhrend
0
200'~--.,..---....----...,-----.
Biegeraclius • 2 ' Blechdicke
--oz
- - Nz
'20'r-t--\-+----+-~'\__+-----l
'700'C
~:::J
~
@"
,!!!
40'r---++---+---+--~'<'i
CJIi
0'0L----0.L.25---0...l..50---0....l..75-V-OI_-'~-,,. J,oo
Oz bzw. Nz im Helium Ti AI.C-
Bild 8.23. EinfluB von Sauerstoff und Stickstoff Bild 8.24. Zustandsschaubild von Titan-
im Schutzgas auf den Biegewinkel von Titan- legierungen mit peritektoider Reaktion
schweiBverbindungen
(X-stabilisierend p-stabilisierend
s
S
1700'[
o;, o;,
'"
"'"
"'
"
"'
eL
E ~
fJ fJ
"'" "'"
885'[
Ti Zr,Hf - - Ti V,Nb,Ta,Mo-
Bild 8.25. Zustandsschaubild von Titanlegie- Bild 8.26. Zustandsschaubild von Titanle-
rungen mit vollstăndiger Laslichkeit gierungen mit begrenzter Laslichkeit einer
Phase
oc- Titanlegierungen
Zur oc-Stabilisierung 3 bis 8 % Al. Die Legierungen sind gut schweiBbar und auch
bei langeren Gliihzeiten thermisch stabil. Festigkeit: 700 bis 900 N mm - 2.
8.2 NE-Leichtmetalle 295
f3- Titanlegierungen
Da kubisch-raumzentriert und nicht hexagonal aufgebaut, sind diese Legierungen
gut kaltverformbar. Abschrecken aus dem (O( + f3)-Gebiet fiihrt zu unstabilen
f3-Mischkristallen, die durch Zerfall bei Auslagerung oberhalb 540°C erhebliche
Festigkeitssteigerung bewirken. Die Langzeiteinsatztemperatur ist jedoch auf etwa
300 °C begrenzt. f3- Titanlegierungen sind schweiBbar. Die drei B-Titanlegierungen
TiV 8 Cr 4 Mo 2 Fe 2 Al 3,
TiV 15 Cr 3 Al 3 Sn 3,
TiV 8 Cr 7 Al 3 Sn 4 Zr 1
sind gut WIG-schweiBbar, ben6tigen aber fiir ihre voIle Festigkeit eine Wărme
nachbehandlung. Die erstgenannte Legierung erreicht dabei die h6chste Festigkeit,
die anderen beiden die giinstigste Kombination von Festigkeit und Zăhigkeit
[B 34].
296 8 Nichteisenmetalle
Titanaluminide
Die konventionellen Titanlegierungen konnen bis etwa 600 °C eingesetzt werden.
Fiir Temperaturen bis 700°C, wie sie etwa in Triebwerken auftreten, wurden
abgeschreckte, dispersionsgehărtete 0(- Titanlegierungen und fiir Temperaturen
> 800°C Titanaluminide entwickelt, die moglicherweise an die Stelle von Superle-
gierungen auf Nickelbasis treten konnen. Diese Legierungen bestehen aus inter-
metallischen Verbindungen wie Ti 3 AI (0(2)' TiAI (r) oder TiAl 3 (<5) [P 22]. Uber das
SchweiBen dieser Werkstoffe ist nichts bekannt. Es ist anzunehmen, daB fiir das
Fiigen vorzugsweise Lotverfahren in Betracht zu ziehen sind.
8.2.4.1 Reinigung
Schutzgasschweiften
Sowohl das WIG- als auch das MIG-Verfahren wird je nach Wanddicke ange-
wendet. Das meist verwendete Schutzgas Argon soll eine Reinheit von mindestens
99,95 % besitzen und trocken sein. Zum sicheren Schutz vor der Atmosphăre kann
in mit Schutzgas gefiillten Kammern geschweiBt werden. Ist dies nicht moglich
(GroBe, Form der Teile), kann ein wirksamer Schutz auch mit einer Schleppdiise
(Bild 8.27) erreicht werden, die fest mit dem Brenner verbunden ist und beim
SchweiBen mitgefiihrt wird. Auch die Unterseite der Naht ist zu schiitzen (Gas-
schutz der Wurzel, z. B. iiber Kupferunterlagen, die mit einer von Schutzgas
durchstromten Nut versehen sind). Der Schutz muB aufrechterhalten bleiben, bis
die Teile beim Abkiihlen 400 °C unterschritten haben. Beim Erwărmen iiber 880°C
bis in die p-phase neigt Titan zu Grobkornbildung. Aus diesem Grunde wird mit
moglichst niedriger Streckenenergie gearbeitet [L 10]. Durch Yttrium îm
SchweiBzusatz kann das Korn im SchweiBgut verfeinert und die RiBempfindlich-
8.2 NE-Leichtmetalle 297
I lilonblech
1 Cu - Unlerloge
J Cu -Einsponn-
schienen
4 WIG - 8renner
5 SChleppduse
6 poriises Filler
Bild 8.27. Schutzgasschweif3en von Titan mit Schleppdiise und zusătzlichem Wurzelnahtschutz [R 33]
ElektronenstrahlschweijJen
Da im Vakuum geschweiBt wird, besteht die Gefahr einer Versprodung durch
Gasaufnahme nicht, und die Schlagzahigkeit liegt, auch im Vergleich zum Wolf-
ram-Inertgas-SchweiBen, besonders hoch [L 11]. Wenn die SchweiBung zu einer
sehr schmalen Raupe fUhrt, besteht Porengefahr. Der geringe Verzug macht das
Verfahren auch fUr Dickblechschwei/3ungen geeignet [S 58, T 16, Y 1].
LaserstrahlschweijJen
Die mit dem Laserstrahlschwei/3en moglichen hohen Schwei/3geschwindigkeiten
lassen das Verfahren als geeignet erscheinen, Titanwerkstoffe zu fUgen [D 44,
M 39]. Eine Helium-Queranstromung zur Verdrăngung des entstehenden Plasmas
und Helium als Gasschutz wird empfohlen.
UnterpulverschweijJen
Titan technischer Reinheit und TiAI 6 V 4lassen sich mit NaF-haltigen und -freien
Pulvern mit ausreichender Schutzwirkung gegeniiber der Atmosphăre schweiBen
[B 30]. Bei NaF-haltigen Pulvern ist eine grobe Kornung von 2 bis 3 mm zweck-
măBig.
298 8 Nichteisenmetalle
ElektroschlackeschweijJen
Dicke Bleche aus Ti 6 Al 4 V wurden mit reinem CaF2 als Pulver e1ektroschlacke-
geschweiBt. Auch hier sinken Kerbschlagzăhigkeit und Dehnung mit der Korn-
gr6Be und dem aufgenommenen Sauerstoffgehalt, wăhrend Festigkeit und Streck-
grenze hierauf weniger empfindlich reagieren [D 45].
WiderstandspunktschweijJen
Giinstig wirkt sich der hohe elektrische Widerstand aus. Kurze SchweiBzeiten
vermindern die Gefahr einer Gasaufnahme. An die Reinheit der Blechobertlăche
werden aus den bereits erwăhnten Griinden hohe Anforderungen gestellt, ins-
besondere miissen auch diinne Oxidhăute durch Beizen entfernt werden.
Punkt- und NahtschweiBungen sind ohne wesent1iche Schwierigkeiten m6glich.
Durch Nachwărmen der SchweiBung k6nnen SchweiBeigenspannungen abgebaut
und das Biegeverm6gen der SchweiBpunkte oder Năhte erh6ht werden. Das
Verhăltnis von Kopfzug- zu Scherzugfestigkeit sollte > 0,25 sein, sonst ist die
Verformungsfăhigkeit zu gering. Es wird in der Regel auch bei den weniger gut
schmelzschweiBbaren (IX + fJ)-Legierungen erreicht (Tab. 8.48). Bei hohen Anforde-
rungen an die Giite der Verbindungen kann unter Schutzgas (Argon) geschweiBt
werden [W 29].
AbbrennstumpfschweijJen
Angewendet fUr die Herstellung von Ringen fiir Strahltriebwerke. Verhalten
ăhnlich wie bei hochlegierten Stăhlen. Kurze Erwărmungszeiten und hohe Stauch-
geschwindigkeiten fiihren zu Verbindungen mit SchweiBfaktor 0,9 bis 1,0. Da keine
GuBstruktur auftritt, k6nnen auch die (IX + fJ)-Legierungen geschweiBt werden.
DiffusionsschweijJen
Uber eine Kombination von superplastischem Umformen und Diffusions-
schweiBen von TiAI 6 V 4 wird von [B 32] berichtet.
8.2 NE~Leichtmetalle 299
Ein mechanisches Trennen von Titan ist wegen der niedrigen Wărmeleitfăhigkeit
des Werkstoffs nur mit geringer Bearbeitungsgeschwindigkeit moglich und mit
erheblichem WerkzeugverschleiB verbunden. Daher kann es wirtschaftlich sein,
thermisch zu trennen und anschlieBend nachzubearbeiten. Hierfiir IăBt sich das
Laserstrahlschneiden heranziehen [D 46]. Bei Verwendung von Sauerstoff als
Schneidgas lassen sich Titanbleche bis 10 mm Dicke bei einer Laser-Ausgangslei-
stung von 500 W schneiden. Mit hoherer Laserleistung und damit erhohter
Schneidgeschwindigkeit vermindert sich die Sauerstoffaufnahme in der Rand-
schicht. Fiir das Laserschmelzschneiden unter Argon sind hohere Ausgangsleistun-
gen > 1 kW erforderlich. Zwar wird in diesem FalI kein Sauerstoff aufgenommen,
ein nicht zu vermeidender Grat macht jedoch auch ein Nacharbeiten erforderlich.
In der Regel wird mit artgleichem SchweiBzusatz geschweiBt. Fiir Titan und
Titan-Palladium-Legierungen sind die Zusatzwerkstoffe in DIN 1737 TI genormt,
Tabelle 8.49.
Tabele 8.49. SchweiBzusatzwerkstoffe fUr Titan und Titan-Palladium-Legierungen nach DIN 1737 T 1
Titan wird vorwiegend im Temperaturbereich von 800 bis 900 °C gelotet. Hohere
Temperaturen begiinstigen Grobkorn. Silberlote werden bevorzugt, daneben auch
Lote auf Aluminiumbasis. Nickel, Eisen und Kobalt werden fiir eutektische
Lotungen eingesetzt. Die Festigkeit der Verbindungen IăBt sich dann durch ein
nachgeschaltetes Diffusionsgliihen in die Năhe der Grundwerkstoffestigkeit brin-
gen. Nach Beschichtung des Titans mit Ag, Sn oder Cu kann es auch mit den
hierfiir iiblichen Loten weichgelotet werden [L 10, S 59].
300 8 Nichteisenmetalle
9.1 Kunststoffe
lemperatur {j. -
EI Erweichungs - bzw. Einfrierlemperolurbereich
ZI Zerselzungslemperolurbereich
Dichte in g/cm 3 0,914 bis 0,96 0,90 bis 0,907 1,16 bis 1,55 1,05 1,08
Spez. Durchgangswiderstand in fi cm 53482 > 1017 > 1017 1011 bis 1015 > 1016 > 1016
Oberftiichenwiderstand in fi 53482 1014 1013 1011 bis 1013 > 1013 > 1013
Dielektrizitiitszahl bei 106 Hz 53483 2,28 bis 2,34 2,25 3,0 bis 4,5 2,5 2,6 bis 3,1
Die1ektr. Verlustfaktor bei 106 Hz 53483 (0,8 bis 2,0) 10- 4 < 5.10- 4 0,015 bis 0,12 (0,5 bis 4) 10- 4 (7 bis 10) 10- 3
Durchschlagfestigkeit in k V cm - 1 53481 500bis 650 350bis 500 300bis 700 400 bis 500
Gebrauchstemperatur in °C
max. kurzzeitig 80 bis 120 140 55 bis 100 60bis 80 95
max. dauernd 60bis 80 100 55 bis 85 50bis 70 85
min. dauernd -50 Obis - 30 Obis-20 -10 -20
Lineare Wiirmedehnzahl in 10- 6 K- I 200bis 250 150 70 bis 210 70 80
Wiirmeleitfahigkeit in W m - 1 K- I 0,32 bis 0,51 0,17 bis 0,22 0,14 bis 0,17 0,18 0,18
Spezifische Wiirme in kJ kg - 1 K - 1 2,1 bis 2,7 2,0 0,85 bis 1,8 1,3 1,3
Dichte in g/cm 3 1,04 bis 1,06 1,17 bis 1,20 1,41 bis 1,42 2,15 bis 2,20 1,13 1,2
Spez. Durchgangswiderstand in fi cm 53482 > 1015 > 1015 > 1015 > 1018 10 12 > 1017
Oberftiichenwiderstand in fi 53482 > 1013 1015 1013 10 17 10 10 > 1015
Die1ektrizitiitszahl bei 106 Hz 53483 2,4 bis 3,8 2,2 bis 3,2 3,7 < 2,1 3,4 2,9
Dielektr. Verlustfaktor bei 106 Hz 53483 (2 bis 15) 10- 3 0,004 bis 0,04 0,005 < 2.10- 4 0,03 10- 2
Durchschlagfestigkeit in k V cm - 1 53481 350bis 500 400bis 500 380bis 500 480 400 380
Gebrauchstemperatur in °C
max. kurzzeitig 85 bis 100 85 bis 100 110 bis 140 300 140 bis 180 160
max. dauernd 75 bis 85 65 bis 90 90bis 110 250 80 bis 100 135
mÎn. dauernd -40 -40 -60 -200 -30 -100
Lineare Wiirmedehnzahl in 10 - 6 K - 1 60 bis 110 70 90bis 110 100 80 60bis 70
Wărmeleitflihigkeit in W m -1 K -1 0,18 0,18 0,25 bis 0,30 0,25 0,29 0,21
Spezifische Wiirme in kJ kg- I K- I 1,3 1,47 1,46 1,0 1,7 1,17
304 9 Nichtmetallische Werkstoffe
Tabelle 9.2. Beziehung zwischen Konstitution, Polarităt, L6slichkeit und Klebbarkeit einiger Kunst-
stoffe (nach [L 17])
[ CH,?H-l CH 3
un polar schwer 16slich schwierig
x
Polypropylen
CH 3 x
Polyisobutylen
[~H'TH-l C 6 Hs
unpolar 16slich gut
Polystyrol
Polyvinylchlorid
[-CH --C-
CH, ]
I
polar 16slich gut
2 tOO'CH 3 x
Polymethylmethacrylat
Warmgas-
schweiBen + ++ ++ ++ + ++ + (+) ++ -
Heizelement-
schweiBen ++ ++ ++ + + + (+ ) ++ + ++ (+) +
ReibschweiBen ++ + ++ + + + (+ ) + + ++ (+ ) +
Hochfrequenz-
schweiBen + + (+ ) + +a
Ultraschall-
schweiBen + (+) + (+) + + + (+ )
a Hohe Frequenzen erforderlich; + + bevorzugt angewendet; + moglich; ( + ) selten angewendet
- nicht angewendet.
PVC ist neben Polyethylen und Polypropylen einer der wichtigsten Vertreter der
Kunststoffe. PVC ist gekennzeichnet durch gute Verarbeitungseigenschaften ein-
schlieBlich SchweiBeignung, gute Bestandigkeit gegeniiber vielen Sauren, aber nur
geringe Warmebestandigkeit. Aufbau:
[
CH 2- r
CI
H]-
x
PVC kann bei einer Temperatur von 180 bis 210°C mit allen iiblichen Verfahren
(Warmgas-, Heizelement-, Warmeimpuls-, Reibungs- und dielektrisches Hochfre-
quenzschweiBen) geschweiBt werden.
PVC-hart: Ohne Weichmacher. SchweiBen siehe DIN 16930.
PVC-weich: Mit Weichmachern. SchweiBen siehe DIN 16931.
Die fUr das WarmgasschweiBen von Tafeln und Rohren geeigneten SchweiBpara-
meter finden sich in [D 49], Hinweise zum HeizelementstumpfschweiBen (Fen-
sterprofile) aus PVC-U (PVC hart) in [D50] und fUr das Fiigen von Dichtungs-
bahnen aus PVC-P (PVC weich) in [D 51].
Das Kleben von PVC bereitet keine Schwierigkeiten [D 52]. Eine Reihe von
unterschiedlich aufgebauten Klebern steht hierfiir zur Verfiigung: le nach verwen-
detem Losungsmittel schwachlosende (PC-Klebstoffe), starklosende (THF-Kleb-
stoffe), ferner Reaktions- und fUr Sonderfalle Kontaktklebstoffe.
Polyethylen gehort neben PVC, Polystyrol und den Phenoplasten zu den vier
starksten Vertretern der Plaste. Aufbau:
306 9 Nichtmetallische Werkstoffe
CH 3
x
Aufbau: - [ O CH~CH2l
x
Es handelt sich um Kunststoffe mit hoher Zăhigkeit, Steifigkeit und mit guter
Chemikalienresistenz. Zum SchweiBen konnen das Heizelement- und Reib-
schweiBen, in gewissen Făllen auch das Hochfrequenz- und UltraschallschweiBen
308 9 Nichtmetallische Werkstoffe
herangezogen werden. Durch Ultraschallschwei8en liiBt sich SAN auch mit ande-
ren Thermoplasten wie ABS, PVC und PMMA verbinden.
Zum Kleben eignen sich 16sungsmittelhaltige Kleber wie Methylethylketon,
Dichlorethylen oder Cyc1ohexanon. ABS enthiilt gegeniiber reinem Polystyrol
erh6hte polare Anteile, so daB hier auch rein adhiisiv wirkende Klebstoffe verwen-
det werden k6nnen.
ABS ist ein Kunststoff mit iiber einem breiten Temperaturbereich guter Schlag-
ziihigkeit. GeschweiBt wird mit dem Heize1ement-, Reib- und Ultraschall-
schweiBverfahren.
Zum Kleben werden 16sungsmitte1haltige Kleber wie Ethylacetat, Dichlor-
ethylen und Cyc1ohexanon empfohlen.
Aufbau: [-CF 2 - ]x
PTFE ist chemikalienbestiindig, antiadhiisiv und temperaturstabil. Die erstge-
nannten Eigenschaften fiihren dazu, daB der Kunststoff nur schwer klebbar ist.
Angewendet wird das HeizelementschweijJen, wobei die Elemente mit PTFE
iiberzogen sind, um ein Anhaften der niedrigviskosen PTFE-Schmelze zu verhin-
dern. Die Heizelement-Temperatur ist zwischen 220 und 240 °C zu wiihlen. Die
Anwiirmzeit von 5 bis 30 s richtet sich nach der Geometrie des Fiigeteils und der
Schmelzenviskositiit. Die Druckaufgabe ist sehr sorgfiiltig zu regeln, um eine zu
starke Verdriingung der niedrigviskosen Schmelze zu verhindern. Nahtformen
siehe Bild 9.2.
y
orbereilung der leil~ fur dos Ulfroscholfschw~iOen
f""""""l
Siump nOhl Eintochquetschnahl Doppelquelschnahl
"-
Doppelquetschnoh
Form A form B
~ 15' ;-o
COOCH 3
]
Aufbau: [ -o-Q'-tI~-
-
~o---C
CH3
I
]
CH 3 O
x
Polycarbonat ist ein bis zu tiefen Temperaturen zăher Werkstoff mit zahlreichen
Anwendungsmoglichkeiten in Maschinenbau und Elektrotechnik. Es wird auch
mit Glasfasern verstărkt und als kugelsicheres Panzerglas verwendet.
PC kann mit allen Verfahren geschweiBt werden. Fiir das Hochfrequenz-
schweiBen sind gegeniiber anderen Kunststoffen erhohte Frequenzen erforderlich.
Fiir das Kleben eignen sich zahlreiche Losungsmittel-, Kontakt- und Reaktions-
kleber.
9.1 Kunststoffe 311
9.1.15 Kunststolf-Metall-Verbindungen
9.2 Glas
Diehte bei 20 0
e gem- 3 2,2 b 2,2 bis 6,Oc
Wărmeausdehnungsbeiwert K- 1 4,5' 10 - 7 (20°C)b (5 bis 120) 1O- 7c
spez. Wărmekapazităt kJ kg - 1 K - 1 0,71 (20 o C)b 0,8 (20 o qc
Wărmeleitfăhigkeit W m- 1K-1 1,36 (20 C)b
o 0,7 bis 1,26 C
Spez. e1ektr. Widerstand n em 5 '10 19 (20 C)b
o 10 7 bis 10 18 '
E.Modul Nmm- 2 70000 (20 o C)b
hergestellt, sondern wie Glas geschmolzen und geformt werden. An den Formpro-
zeB schlieBt sich eine Wărmebehandlung an, um die angestrebte Menge an kristalli-
ner Phase zu erzeugen. Sie liegt zwischen 50 und 90%. Als Folge der daneben noch
vorhandenen amorphen Phase besitzen Glaskeramik-Werkstoffe gewisse fiir
GIăser typische Eigenschaften, wăhrend die kristalline Phase zu gegeniiber Glas
neuen charakteristischen Eigenschaften fiihrt.
Amorphe GIăser lassen sich durch PreftschweiJ3en miteinander verbinden, wenn
sie in ein Gebiet niedriger Viskosităt erwărmt werden. Die Erwărmung erfolgt in
der Regel mit der Gasftamme. Wichtig ist eine gleichmăBige Wărmezufuhr, um
Eigenspannungen und damit Risse zu vermeiden. Entsprechendes gilt fiir die
Abkiihlung. Nach der Stauchung kann die Naht geglăttet werden. Meist ist der
Brenner fest, das Bauteil - bei runden Teilen - rotierend angeordnet. Als Brenngas
dient meist Propan, aber auch andere Gase wie Azetylen, Methan, Butan und
Wasserstoff kommen in Frage.
DiffusionsschweiJ3en
Das DiffusionsschweiJ3en IăBt sich sowohl fiir Glas als auch fiir Glaskeramik
anwenden [H 35, K 39, K 40, K 42, M 41]. Dabei entsteht auf der Glasoberftăche
eine Gelschicht (Wasserhaut). Die Wasser-Molekiile werden adsorbiert (Che-
misorption) und es entsteht eine Kieselgelschicht. Sie kondensiert, wobei zunăchst
eine Si-O-Si-Bindung (Siloxanbriicke) und iiber Weiterkondensation unter Ab-
spaltung von Wasser Netzwerke hochmolekularer Kieselsăuren gebildet werden.
GeschweiBt wird nach Entfetten und Polieren der Oberftăche an Luft oder im
Vakuum. In der ersten Phase des Prozesses erfolgt ein "Ansprengen", d. h. eine
erste Bindung iiber Van der Waals-Krăfte, die zwischen den Gelschichten der
beiden zu verbindenden GIăser wirksam sind. Der AnpreBdruck betrăgt etwa
1 Nmm -2, die SchweiBtemperatur 910 bis 970 K bei einer SchweiBzeit von etwa
30 min. Mit der gleichen Methode gelingt auch das Verbinden von Glas mit
Metallen. Nach [K 41] kann z. B. Glas mit einer Fe 54 Ni 28 Co 18-Legierung
vakuumdicht diffusionsgeschweiBt werden, wenn Zwischenschichten aus Alumi-
nium, unter bestimmten Voraussetzungen auch von Titan, verwendet werden.
WiderstandsschweiJ3en in direktem Stromdurchgang ist zwar moglich [M 42,
W 31], wegen der starken Temperaturabhăngigkeit des spezifischen Widerstandes
von Glas ist jedoch ein Vorwărmen, im allgemeinen mit der Flamme, erforderlich.
Die Methode eignet sich fiir das SchweiBen von Massenteilen. Auch fiir das
dielektrische HochfrequenzschweiBen bei 10 7 bis 10 9 Hz ist ein Vorwărmen auf
etwa 700 ac erforderlich.
LichtbogenschweiJ3en
Das LichtbogenschweiBen (SpleiBen) wird fiir das Fiigen von Lichtleitfasern ein-
gesetzt. Die planen Endftăchen werden aufeinander einjustiert, zwischen zwei
Wolframelektroden im Lichtbogen auf eine Temperatur von etwa 2000 K erwărmt
und mit leichtem AnpreBdruck preBgeschweiBt. Der dabei zuriickgelegte Weg
betrăgt etwa 20 J.lm, die erreichte Festigkeit der Verbindung 400 bis 550 Nmm -2.
Die SchweiBstelle ist fast unsichtbar [L 19, L 20].
314 9 Nichtmetallische Werkstoffe
LaserstrahlschweijJen
Das LaserstrahlschweiBen [S 63] spielt bisher nur eine untergeordnete Rolle.
Glas-Glaskeramik- Verbindungen
Wesent1icher Bestandteil von Glas und Glaskeramik ist Siliziumdioxid. Durch
chemische Reaktion mit anorganischen Stoffen IăBt sich ein stoffschliissiges Fiigen
beider Werkstoffe ermoglichen. Hierfiir bringt man geeignete Schwermetallverbin-
dungen zusammen mit Aluminium als Reduktionsmittel in Pulverform zwischen
die vorher durch Aufrauhen vorbereiteten Fiigeteile. Bi 2 0 3 und PbO haben sich
fUr diesen Zweck als besonders gut geeignete Schwermetallverbindungen erwiesen
[K 42].
Glas-M etall- Verbindungen
SolI Glas mit M etall verbunden werden, so sind fUr weite Temperaturbereiche
Verbindungen mit Cu, Cr, Ni, Pt und Ni-Fe-Legierungen moglich. Diese Metalle
sind mit Glas verschmelzbar [L 21]. Auch das VltraschalischweijJen IăBt sich als
Verbindungsverfahren einsetzen [S 64].
9.3 Keramik
Zu den keramischen Werkstoffen gehoren neben Ziegeln (aus Lehm, Ton, tonigen
Massen) und feuerfesten Steinen (Schamotte, Silika) vor allem die oxidkeramischen
Stoffe. Dabei handelt es sich um Oxide von Al, Mg, Be, Zr und Th. Sie sind
feuerbestăndig und widerstandsfăhig gegeniiber Korrosion und VerschleiB. Fiir
Hochtemperaturbeanspruchung wurden keramische Werkstoffe auf der Basis
Schmelzpunkt °C 20S0
Dichte gcm- 3 3,7 3,99
Restporengehalt % 7,2 0,2
Wărmeleitrahigkeit Wm-1K- 1 19,7 37,7
MittIerer Iinearer
Wărmeausdehnungskoeffizient
von Obis 3OO°C 1O- 6 K- 1 6,7
Obis SOO°C 7,3
O bis lloo°C 8,S
Spez. elektr. Widerstand
bei looOC ilem 10 13 10 14
bei SOO°C 1011 10 12
bei 1 ()()() °C 10 6 10 7
Druckfestigkeit 3 ()()() 4SOO
Biegefestigkeit Nmm- 2
300 S20
9.3 Keramik 315
Si 3 N 4 und SiC entwickelt. Zwischen Metallen und Keramilk sind Cermets ein-
zuordnen, die durch eine Kombination von metallischen und keramischen Phasen,
z. B. auf der Basis Mo-Zr0 2 , gebildet werden. Die metallische Komponente stellt
dabei ausreichende Ziihigkeit sicher, die keramische sorgt fiir hohe Hiirte und
Warmfestigkeit.
Die Notwendigkeit, keramische Werkstoffe untereinander zu fiigen, besteht
selten. Hierfiir sind die gleichen Verfahren geeignet wie fiir die wichtigeren M etall-
Keramik- Verbindungen, die bei der Herstellung von Werkzeugen und hochtempe-
raturbeanspruchten Bauteilen sowie im Bereich der Elektrotechnik benotigt
\Verden [E 22, E 23, G 31, G 32, P 26, R 40].
Die meisten Untersuchungen liegen iiber Al 2 0 3 -Keramik vor, deren Eigen-
schaften in Tabelle 9.6 zusammengefaBt sind.
Das Verfahren erfordert einen Restgehalt von 1 bis 2 % Si0 2 in der Keramik. Bei
reiner Al 2 0 3 -Keramik ohne Si0 2 erfolgt die Metallisierung zweckmăBigerweise
mit Wolfram statt Molybdăn und einem Zusatz von 2 % Y2°3. Ais Lot kann in
diesem FalI bei der Verbindung von Al 2 0 3 mit Nb 1 Zr Kupfer mit 2% Ni
verwendet werden. Solche Verbindungen lassen sich bis zu Temperaturen von
900°C einsetzen. Noch h6here Temperaturen bis 1200°C wurden mit Pd-Loten
erreicht.
Weichen die Wărmeausdehnungeskoeffizienten wesentlich voneinander ab, wie
etwa bei Verbindungen mit hochlegierten austenitischen oder ferritischen Stăhlen,
mussen duktile Lote angewendet werden, die einen Spannungsabbau durch Verfor-
men zulassen. Das Mn-Mo-Verfahren wurde hierfUr abgewandelt, indem man das
Mangan durch eine Mischung von Al 2 0 3 und CaO ersetzte [K 41]. Ais geeignet
hinsichtlich ausreichender thermischer und chemischer Stabilităt erwies sich ein
Edelmetallot des Typs 79 Au 10 Ni 10 Cr 1 Fe mit einem Schmelzpunkt von
1035°C.
Ein gegenuber den bisher beschriebenen Methoden einfacheres Verfahren ist
das Aktivloten. Vnter Aktivloten sind dabei Hartlote zu verstehen, die Legie-
rungsanteile reaktionsfreudiger Metalle wie Ti, Zr, Be, Ta, Cr u. a. enthalten. Beim
L6ten reagieren diese Zusătze an der Oberflăche der zu 16tenden Keramik und
bewirken dadurch die Benetzung. Geeignete Lote sind 70 Ag 27 Cu 3 Ti, 49 Cu
49 Ti 2 Be, 72 Ti 28 Ni, 96 Ag 4 CuO. Gel6tet wirdje nach Leit und Werkstoffunter
Vakuum oder Schutzgas [M 43, N 16]. Fur Hochtemperaturbeanspruchung wird
das auf eutektischer AgCu-Basis aufgebaute Lot 45 Cu 26 Ag 29 Ti und das gold-
haltige 62 Cu 20 Au 18 Ti-Lot empfohlen [M 44]. Die Arbeitstemperatur liegt
dabei lotabhăngig uber 1000 ac. Mit niedrigerer Arbeitstemperatur von 735°C
kann stabilisierte Zirkonoxidkeramik mit L-Ag Cu 30 Sn 10 gel6tet werden, wenn
die Keramikoberflache vor dem L6ten abgesputtert und mittels PVD mit einer
2 ţtm dicken Titanschicht versehen wird [H 36]. Si 3 N 4 kann mit dem fast eutekti-
schen Lot aus CaO-Si0 2 - Ti0 2 bei Temperaturen von 1400 bis 1600 °C hartgel6tet
werden. Die Verbindungsfestigkeit ist befriedigend. Sie IăBt sich durch eine Zugabe
von Siliziumnitrid-Pulver noch verbessern [12].
Fur Verbindungen zwischen Si 3 N 4 und Wolfram, Molybdăn, Tantal und Niob
k6nnen Aktivlote auf Kupferbasis angewendet werden. Fur die Verbindung mit
Wolfram erreichte das Lot L-Cu 10 Zr die h6chste Verbindungsfestigkeit von
180 MPa [N 18]. Fur Verbindungen mit Mo, Ta und Nb lagen die jeweiligen
Festigkeiten bei 140,80, und 60 MPa. Die Vnterschiede werden auf den durch die
Differenzen in den Wărmeausdehnungskoeffizienten bewirkten Spannungszustand
zuruckgefUhrt [N 18].
Metallisierte Keramik kann auch weichgelotet werden. Uber fUr Temperatur-
wechselbeanspruchung geeignete Weichlote wird in [S 65] berichtet.
Durch Sintern lassen sich einfache, in Schichten aufgebaute Bauteile herstellen,
deren Keramikgrundsubstanz nach auBen hin zunehmend metallischen Charakter
annimmt. Die AuBenflăchen k6nnen dann vom Lot benetzt werden. Als
Metallpartner von Al 2 0 3 eignet sich Mo bzw. Mo0 3 • Als Lote kommen CuPd-
und Nb-haltige Legierungen in Betracht. Die L6ttemperatur kann uber 1 500 °C
liegen, die zulăssige Betriebstemperatur uber 1 200 ac.
9.3 Keramik 317
Vom Kleben wird bisher selten Gebrauch gemacht. Es ist jedoch m6glich. Bis zu
Betriebstemperaturen von 150°C k6nnen Thermoplaste, bis 300 °C Duroplaste
und bis 1500°C Keramik als Kleber eingesetzt werden [L 22].
Bezeichnung Zusammensetzung
F 1.1 A1 20 3 (99,5%)
F 2.3 A1 20 3-Ti0 2 87-13
F 4.1 A1 20 3-Mg070-30
F 10.1 Zr0 2-MgO 80-20
F 9.1 Zr0 2-CaO 95-5
F 12.1 Zr02-Y20393-7
F 5.1 Cr0 3 (99,5%)
Cr0 3-Ti0 2 60-40
318 9 Nichtmetallische Werkstoffe
9.4 Silizium
Silizium ist hart und sprode, spielt aber in Mikroelektronik und Mikromechanik
eine wichtige Rolle. Seine physikalischen Eigenschaften gehen aus Tabelle 9.8
hervor.
Schmelzpunkt °C 1412
Dichte bei 20°C gcm- 3 2,34
Wărmeausdehnungsbeiwert bei 0/100°C 10- 6 K- 1 7,6
Wărmeleitfăhigkeit bei 0/100°C Wm-1K- 1 84
Spezifische Wărmekapazităt bei O/loo°C kJkg-1K-1 0,73
Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C nmm 2 m- 1 0,23.10 10
Elastizitătsmodul bei 20°C Nmm- 2 186.W [111]
130.W [100]
eine dickere Folie (10 Jlm) eingelegt werden. Da sich bei iibereutektischer
SchweiBung das sprode Si-AI-Eutektikum bildet, das nicht sicher aus der Fiigezone
herausgequetscht wird, bevorzugt man das untereutektische SchweiBen [W 32].
Graphit liiBt sich mit Graphit oder anderen metallischen und nichtmetallischen
Werkstoffen durch Hart- und Weichloten verbinden. Hierfiir wird wie bei Kera-
mikverbindungen die Oberfliiche iiblicherweise metallisiert. Das Verfahren ist
verhiiltnismiiBig kompliziert und teuer. Einfacher ist das Aktivloten, wie es im
Abschnitt iiber Keramik beschrieben wurde. Geeignete Lote sind z. T. die gleichen,
wie sie fiir Keramik verwendet werden: 70 Ag 27 Cu 3 Ti, 49 Cu 49 Ti 2 Be, 72 Ti
28 Ni, 70 Au 20 Ni 10 Mo [N 16].
Fiir Priizisionswerkzeuge benotigt man Verbindungen zwischen Diamant und
Metall, meist StahI. Sie lassen sich durch Loten oder DiffusionsschweiBen erzeu-
gen. Fiir das DiffusionsschweiBen ist die Metalloberfliiche zu liippen, zu entfetten
- etwa mit Trichlorethylen im Ultraschallbad - und mit NaBschleifpapier zu
iiberschleifen. Die Diamantoberfliiche wird mit Diamantpaste poliert und im
Xylolbad gereinigt. Die Arbeitstemperatur liegt oberhalb 1000 K. Liegt sie zu hoch,
kommt es zur Graphitierung des Diamanten. Die Abkiihlung solI langsam mit
0,1 Ks -1 bis 400 K unter Schutzgas erfolgen. Die Aufheizgeschwindigkeit solI mit
0,2 bis 0,3 Ks- 1 ebenfalls niedrig sein. Ein AnpreBdruck von 15 Nmm- 2 hat sich
als giinstig erwiesen bei einer SchweiBzeit von 600 bis 2400 s in Abhiingigkeit von
Kohlenstoffgehalt des Stahls und der gewiihlten SchweiBtemperatur. Erfahrungen
liegen vor fiir das DiffusionsschweiBen von Diamant mit St 38, 115 CrV 3 und 210
Cr46 [M 45].
9.6 Beton
Sowohl unbewehrter als auch bewehrter Beton (Stahlbeton) kann mit Hilfe thermi-
scher Verfahren geschnitten werden. In der Regel geschieht dies durch Pulver-
brennschneiden, wiihrend sich das Laserbrennschneiden noch in der Entwicklung
befindet.
Beim Pulverbrennschneiden wird die durch exotherme Verbrennung des Eisens
(aus Pulver und gegebenenfalls auch aus der Bewehrung stammend) und durch die
Reaktion von Eisenoxid mit Aluminium (auch aus dem Pulver) erzeugte Wiirme
zum ortlichen Schmelzen des Betons und zur Ausbildung der Schnittfuge genutzt.
Auch durch Laserbrennschneiden kann sowohl unbewehrter als auch be-
wehrter Beton getrennt werden [Y 2]. Der Werkstoffwird verdampft, geschmolzen
und aus der entstehenden Schnittfuge ausgetrieben. Unter die Linse wird zu deren
Schutz Stickstoff mit einem Druck von 0,2 MPa geblasen, Sauerstoff wird mit
0,5 MPa zugegeben. Der Laser kann im Dauerstrich oder gepulst eingesetzt
320 9 NichtmetaIlische Werkstoffe
9.7.1 Gewebe
Durch ZufUhren von Wărme kann der Zustand von zwei Geweben so verăndert
werden, daB sie eine feste Verbindung eingehen. Friiher wurden hierfiir heiBe
Steine, gliihende Metallstăbe und Nadeln verwendet, heute benutzt man einen
elektrisch erwărmten Draht, Erwărmung durch hochfrequenten Wechselstrom,
Ultraschallenergie oder einen Laser. Durch konzentrierte ortliche Erwărmung
kommt es zur Gerinnung von GewebseiweiB und von Blut (Diathermiekoagula-
tion). In der operativen Augenheilkunde wird die Diathermiekoagulation zur
Therapie der Netzhautablosung angewendet [M 46], die von Gewebsanrissen
ausgeht. Diese Risse lassen sich in Form einer Art InstandsetzungsschweiBung
dadurch beseitigen, daB man die Netzhaut mit der Aderhaut (Chorioidea) ver-
schweiBt. Ais Werkzeug benutzt man eine Xenon-Hochdrucklampe oder den
Argon-Laser, dessen Wellenlănge im Bereich des Spektrums von sichtbarem Licht
liegt. Dies ist erforderlich, weil der Laserstrahl durch die Pupille hindurchgeleitet
werden muB und nicht von Homhaut, Linse und Glaskorper absorbiert werden
darf. Es werden PunktschweiBungen (SchweiBzeit 0,5 s) durchgefiihrt, wobei sich
der vom Laser getroffene Bereich ortlich auf etwa lOO°C erwărmt. Die eigentliche
Bindung entsteht innerhalb von 1 bis 2 Wochen durch Narbenbildung. Die Ein-
dringfăhigkeit von Laserstrahlung in Gewebe ist im Spektralbereich von 0,6
bis 1,1 Jl.m besonders hoch. In diesem Bereich arbeiten Ar-, He-Ne- und Nd-
YAG-Laser. Vor allem der letztere hat sich in der ausgesprochenen Laserchirurgie
durchgesetzt, [C 12]. In Verbindung mit dem Endoskop ermoglicht er die Stillung
schwerer gastrointestinaler Blutungen, die Behandlung benigner und maligner
Blasentumore und die Beseitigung von Strikturen der Urethra. Fiir die Zukunft
zeichnen sich fUr die operative Endoskopie Anwendungsmoglichkeiten im Bereich
der Gynăkologie, Neurochirurgie und im HNO-Bereich ab [L 23, S 71, S 72].
Zum Schneiden von biologischem Gewebe konnen ultraschallangeregte Instru-
mente verwendet werden. Die Ultraschallintensităt reicht von 10 bis 300 Wcm- 2
bei Frequenzen von 20 bis 40 kHz [F 11, M 47]. Das Instrument besteht aus
biovertrăglichem Werkstoff, z. B. aus einer Titanlegierung. In der GefaBchirurgie,
etwa fUr die Thrombenarteriektomie, werden ebenfalls durch Ultraschall angeregte
Instrumente zum Abtrennen des VerschluBzylinders von der Arterieninnenwand
eingesetzt [N 19]. Noch nicht klinisch erprobt ist das Fiigen von weichem Binde-
gewebe von Milz und Leber mit Ultraschallunterstiitzung. Dagegen wird das
Ultraschalltrennen von Biogewebe ohne Relativbewegung des Skalpells unter
geringer Schnittkraft erfolgreich eingesetzt. Ein besonderer Vorteil ist dabei die mit
9.7 Biologische Stoffe 321
9.7.2 Knochen
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