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MBN – Konstruktionsrichtlinie

Stand: 06.06.14

1) Konstruktionsdurchführung und –auslieferung


Die zu liefernden Konstruktionsunterlagen haben folgende Umfänge zu enthalten:
 Zeichnungen und Daten für Freigabestände aufbereitet für entsprechende Präsentation beim Kunden (ggfs. in
der projektspezifischen Korrespondenzsprache)
 1 Satz Daten (3D und Zeichnungen [pdf/dxf] nach gesonderter Vereinbarung) für die Fertigung
 1 Satz Daten Iges/stp für konturgefräste Teile (bauteilabhängig)
 1 Satz Daten kpl. (2D/3D-native und Zeichnungen) Abschlussdokumentation inkl.
Änderungsdokumentation

Die Zeichnungsunterlagen haben folgende Dokumente bzw. Daten zu enthalten:


 Stücklisten im Format des Endkunden (z.B. VW in KSL,...) mit gekennzeichneten Ersatz- und Verschleißteilen
 Bei Erstellung der Stücklisten ist die Schnittstellenliste (MBN-Vorgabe) zu beachten.
 ZSB- Zeichnungen im Format des Endkunden
 Zeichnungen der Baugruppen im Format des Endkunden
 Fertigungszeichnung Einzelteile (Schweißteil und Bearbeitungszeichnungen bei komplizierten Bauteilen
getrennt)
 Grubenpläne mit Bezug zu Referenzpunkten der Anlage und Bezug zum Meterriss
 Funktionsablaufpläne und Funktionsdiagramme nach DINEN 60848
 Pneumatik- /Hydraulikpläne mit P/H-Stücklisten
 Messpläne laut MBN-Vorlage „Standardisierungskatalog“
 Brennschablonen als DXF- Datei
 Dokumentation der Konstruktions- FMEA, Gefahrenanalyse nach MRL
 eventuell erforderliche Sicherheitshinweise, Arbeitsschutzhinweise und Hinweise auf Gefahrenstoffe
 Ersatz- und Verschleißteillisten entsprechend MBN-Vorlage „Masterliste“; (bei Einkauf Komplettanlagen sind
diese mit Ersatzteilangeboten zu hinterlegen)
 Funktionsbeschreibung – Kurzform (Kurzbedienungsanleitung) Aus der Funktionsbeschreibung muss
hervorgehen, wie das Produkt korrekt und sicher zu verwenden ist. Dazu müssen die wesentlichen technischen
Zusammenhänge des Produktes in verständliche Worte gefasst werden, damit ein Anwender es auch ohne
Vorwissen und ohne Gefahr benutzen kann
 Wartungsplan und Schmieranweisung mit detaillierten Angaben und Anweisungen, inkl. spezieller
Wartungsanleitungen bei Kaufteilen (z.B. Motoren)
 Bei Baugruppen und –teilen mit statischer Funktion (Stahlbau, Lastaufnahmemitteln) ist die Statik vorzulegen.
 Bei Ausführung der Konstruktion für ausländische Werke ist die Mehrsprachigkeit zu beachten und
termingerecht einzuhalten.

Für die Ausführung der Technischen Dokumentation gelten die jeweiligen Endkundenspezifischen
Dokumentationsrichtlinien die seitens MBN gesondert entsprechend der Terminforderung des Konstruktionsbüros
zur Verfügung gestellt werden.
Die CE - Konformität ist zu beachten und zu gewährleisten.
Die Einhaltung der Eckdaten laut der MBN - Fertigungsrichtlinie ist zwingend erforderlich.
Bei Erstellung des Pflichtenheftes durch Fa. MBN und bei Konstr. Anfrage sowie Vergabe wird der Konst. Firma ein
Target zur aktiven Beeinflussung der Herstellkosten vorgegeben. Entsprechend diesem Target und dem
Pflichtenheft ist die Konstruktion so zu gestalten und Elemente einzusetzen, die es ermöglichen auch in der
Fertigung das gesetzte Target zu erreichen.
Die in die Konstruktionsrichtlinie aufgenommenen Targetwerte dienen ausschließlich als Richtwerte für die
Konstruktionsfirma, welcher Kostenrahmen anzustreben ist.
Eine Überschreitung der Targetwerte durch Grobkalkulation bei Vorabnahme und Endabnahme der Konstruktion
als auch bei der Anfertigung führen keinesfalls zu Forderungen seitens MBN an die Konstruktionsfirma.
Priorität 1 bleibt Funktionalität und Gewährleistung.
Der Target-Richtwert soll die Fa. MBN in die Lage versetzen, zu einem frühen Zeitpunkt ein Steuerinstrument zur
internen Kostenbeeinflussung in die Hand zu bekommen.

Mit dem Angebot laut MBN-Vorlage Konstruktionsangebot sind folgende Termine abzugeben:
 Entwurfsphase: Vorstellung nach Methodenbestätigung bei MBN und dem Kunden -> Ziel Freigabe der
Konstruktion gemäß Abnahmeprotokoll (siehe Anlage)
 Vorlage des Konstruktionsentwurfes zur technischen und technologischen Freigabe gemäß Abnahmeprotokoll
(siehe Anlage)
 Detaillierungsphase (nicht ohne Freigabe durch MBN) mit Abschluss der Konstruktionsleistung zwingend
erforderlich gemäß Abnahmeprotokoll (siehe Anlage)

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MBN - Konstruktionsrichtlinie/ MBN Maschinenbaubetriebe Neugersdorf GmbH, Dr.-Robert-Koch-Str. 2-4, Tel.: 03586/7839-0, Fax: 03586/7839-161
 Übergabe der Dokumentationen (Kurz-,Wartungsanleitung, Ersatzteillisten lt. MBN-Vorlage „Ersatz- und
Verschleißteillisten“,…)
 Lieferung revidierter Abschlußdokumentation (Zeichnungen inkl. eingearbeiteter Punkte aus FB 4.8.)

Sonstige Punkte:
 Im Zeichnungskopf ist neben dem Logo des Endkunden das MBN- Logo zu verwenden
 Für die Baugruppen und Bauteile sind die theoretischen Gewichte zu ermitteln und im entsprechenden Feld des
Schriftkopfes zu vermerken.
 Datensätze sind laut Richtlinie des Endkunden zu benennen und in der entsprechenden Form und Sortierung
zu übergeben.
 Die Vorraussetzung zur Übermittlung von sensiblen Produktdaten des Endkunden die einer
Vertraulichkeitsstufe oder der Geheimhaltung unterliegen sind:
 eine unterschriebene MBN- Geheimhaltungserklärung und eine OFTP- Datenverbindung (Odette) mit MBN
 ZSB´s sind auch als Montagezeichnungen auszuführen, d.h. bei einem hohen Anteil von Produktteilen im ZSB,
sind diese zur besseren Übersicht bei Montage auf einem gesonderten Blatt auszublenden.
 Hauptansichten der Konstruktionen zur Übernahme in Layouts als HLS- Datensatz gehören zum Lieferumfang.
 Die Auslegung von Fundamentplatten gehört zum Lieferumfang. Die Fundamentplatten sind nivellierbar zu
gestalten. Entsprechende Vorgaben für den Bau sind zu vermerken.
 Termin- und Kostenauswirkungen sowohl für die Konstruktion als auch für das zu konstruierende Produkt sind
MBN sofort schriftlich mitzuteilen.
 Konstruktionsänderungen welche mittels FB 4.8 gemeldet werden sind während der Konstruktionsphase oder
im Rahmen der Gewährleistung in jedem Falle direkt in die Konstruktion einzuarbeiten. Die Änderungsblätter
sind uns mit Änderungsindex und Stückliste zum Austausch inklusive des unterzeichneten FB 4.8 zu
zuschicken.
 Die Nutzung von Referenzkonstruktionen bedingt die Prüfung technischer und konstruktiver Plausibilität und der
Funktionalität der Referenz durch den Nutzer zur Erstellung fertigungs- und funktionsgerechten Konstruktionen.
Beigestellte Konstruktionen sind lediglich als Information für neue Konstruktionen oder zur Ideenfindung zu
sehen. Es liegt in der Verantwortlichkeit des beauftragten Konstruktionsbüros entsprechend notwendige
Änderungen zur Gewährleistung aller Abnahmekriterien gemäß Abnahmeprotokoll vorzuschlagen, zu
überprüfen und einzuarbeiten.
 Fehler in der neuen Konstruktion und Überschreitung des Kostentargets durch Übernahme von Konstruktions-
und Funktionselementen aus einer zur Information beigestellten Konstruktion gehen in vollem Umfang zu
Lasten der Konstruktionsfirma.
 Im Rahmen der Konstruktion ist eine Konstruktions- FMEA durchzuführen und zu dokumentieren. Die
Unterlagen müssen in jedem Prozessabschnitt beigestellt werden können.
 Technische Auslegungen und Nachrechnungen sind schriftlich zu dokumentieren und zwecks Übergabe an
MBN bereitzuhalten.
 Brennschablonen sind mit dem entsprechenden Teilestempel zu versehen. Dieser muss Positionsnummer,
Material, Schneidverfahren, Dicke und Abmaße der Brennschnitte zur Kontrollmessung enthalten.
 Die Vor- und Endabnahmen erfolgen bei der Firma MBN oder den entsprechenden Unterlieferanten in
Anwesenheit der Konstruktionsfirma.
 Kunden- bzw. Projektspezifische Festlegungen sind einzuhalten.
 Bauteilfreigabelisten bzw. Herstellerfreigaben des Endkunden sind Grundlage der Bauteilauswahl.

2) Fertigungsrichtlinie
Die im Anhang befindliche Fertigungsrichtlinie enthält die bei der Fa. MBN vorhandenen Maschinengruppen,
Stundensätze und allgemeine und spezielle Fertigungsrichtlininien um eine kostenoptimierte Inhausfertigung bei
der Firma MBN zu gewährleisten.
Die Fertigungsrichtlinie ist Bestandteil der Konstruktionsabnahme gemäß Abnahmeprotokoll.

3) Qualitätsmanagement

 Konstruktionen zur Aufnahme toleranzbehafteter Bauteile sowie Lehren und Vorrichtungen sind in jedem Fall
mit Messplan bzw. Koordinatentabelle auszuliefern. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die
Bezeichnungen der Messpunkte in der Koordinatentabelle mit den Bezeichnungen auf dem Messplan
übereinstimmen. Messpunkte müssen auch als diese gekennzeichnete werden und erkennbar sein.
 Der Messplan bzw. die Koordinatentabelle, die aus dem Referenzpunktsystem des Fahrzeugs erstellt wird,
muss einen messbaren Fahrzeugkoordinatenpunkt (bei VW RPS- Punkt) für den Nullpunktversatz und einen
messbaren Punkt an der Vorrichtung zur Ausrichtung des Messmittels enthalten. D.h. es muss ein messbarer
Bezug zu virtuellen Koordinatensystemen herstellbar sein.
 Messplantoleranzen für Baugruppen, Vorrichtungen und Lehren sind aus den Einzelteiltoleranzen zu errechnen
und festzulegen. (Toleranzbetrachtungen)

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MBN - Konstruktionsrichtlinie/ MBN Maschinenbaubetriebe Neugersdorf GmbH, Dr.-Robert-Koch-Str. 2-4, Tel.: 03586/7839-0, Fax: 03586/7839-161
 Die Konstruktion von Baugruppen, Vorrichtungen und Lehren soll das Vermessen mit Koordinatenmesstechnik
berücksichtigen. Am Messobjekt muss mindestens eine größere, ebene und bearbeitete Fläche oder
Raumachse als Referenz mit Referenzbohrung H7 vorhanden sein.
 Toleranzangaben auf Zeichnungen sind nach DIN- bzw. Werks-Norm für das jeweilige Fertigungsverfahren
eindeutig anzugeben.
 Die Schriftfeldeintragung der Toleranzangabe nach DIN 7168 ist hinsichtlich der Toleranzklasse für Form und
Lage zu ergänzen.
 Die allgemeine Toleranzangabe auf Zeichnungen für Stichmaßtoleranzen der Stift- und Schraubenbohrungen
ist funktionell nicht immer ausreichend.
 Stift- und Schraubenbohrungen, die in Beziehung zu anderen Funktionsbohrungen bzw. -flächen stehen,
müssen gesondert auf der Zeichnung toleriert werden.
 Für Schweißteile bzw. Schweißbaugruppen ist eine Schweißteilzeichnung zu erstellen auf der die
Schweißnahtangaben eingetragen sind. Eventuell erforderliche Angaben (Sondernähte oder spezielle
Prüfungen), die über die üblichen Forderungen der DIN/ISO Normen hinausgehen, sind auf der Zeichnung
gesondert anzugeben, darüber hinaus müssen Bearbeitungsangaben für die spätere spanende Fertigung
erkennbar sind.
 Maßeintragungen auf Einzelteil- bzw. Baugruppenzeichnungen sind unter den Gesichtspunkten Herstellung,
Funktion und Prüfung des Teiles bzw. der Baugruppe vorzunehmen.
 Genaue Messpunktlage; genaue Definition des Messpunktes
 Sollwerte/ Toleranzen maximal 2 Dezimalstellen
 Nicht funktionsrelevante Messpunkte/ Koordinaten in Klammer setzen und ohne Toleranzangabe oder nur mit
großer Toleranz angeben
 Messbohrungen eindeutig auf Einzelteilbezeichnung als solche bezeichnen
 Immer nur von einem Messpunkt als Nullpunkt ausgehen
 Nur Flächen und Bohrungen als Messpunkte nutzen – keine Kanten, Tangenten oder ähnliches
 Alle konstruierten Flächen (runde, schräge und schwer zu messende Flächen) mit Messbohrung versehen

4) Kostentarget
Das in der Anlage befindliche Formblatt- Kostentargets enthält die Kostentargets für den Gesamtumfang, den
Fertigungsumfang und den Bestellumfang (Kaufteile).
Die Kostentargets sind für die Konstruktion verbindlich einzuhalten, zu bestätigen und mit Grobkalkulation zu
belegen.

5) Materialeinsatz / Standardisierung
Schweißbaugruppe Normale Anforderung S235JRG2
Höhere Anforderung S355J2G3
Schweißnahtangaben Dimensionierung bezogen auf Blechdicke; Schweißverfahren;
Belastung
prismatische u. rotations-symmetrische Teile normal S235JRG2
höhere Festigkeit 42CrMo4,St52, 50CrV4
Teile mit Oberflächengüte Härtetiefe bis 0,8 mm 16MnCr5
Schraubspindeln induktionsgehärtete Enden 42CrMo4 V
siehe Datenblatt bei „Vierkant-Vierkant-Verbindung“ nach DINEN 10278
und „Vierkant-Sechskant-Verbindung“ kalibriert h9
nach Vorzugsliefersortiment in den angegebenen Abmaßen
Axial-Rillenkugellager Einsatz der im Datenblatt „Axial-Rillenkugellager“ angegebenes
Lager (DIN 711)
Schwimmlagerungen Aufbau MBN-Standardisierungskatalog
Einsatz von Aluminium-Schweißkonstruktionen nur bei gewichtsrelevanten Konstruktionen

6) Antriebs- und Steuerungstechnik

 beim Einsatz pneumatischer/ hydraulische Bauteile sind Pneumatik- bzw. Hydraulikpläne, sowie
Funktionsablaufpläne mit Taktzeituntersuchung zu erstellen.
 Abläufe sind in einem Taktzeitdiagramm darzustellen.
 Der Bauteileinsatz nach Art und Hersteller ist nach Auftragserhalt vor Beginn der Konstruktion projektbezogen
mit MBN abzustimmen (z.B. ISO-Standardventile ODER Ventilinseln mit Profi- bzw. Interbusanbindung)
 Kabelführungen, Platzhalter und Befestigungsmöglichkeiten für elektrische, hydraulische und pneumatische
Komponenten und Leitungen sind nach Absprache mit den Ausführenden der Steuerungstechnik, Pneumatik
und Hydraulik vorzusehen und bildlich in die Zeichnung einzuarbeiten,

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 Zwecks Montierbarkeit und späterer Instandhaltungsmaßnahme ist eine Kontrolle der einfachen
Austauschbarkeit und Zugänglichkeit aller Bauteile und Schmierstellen zu gewährleisten. Diese Kontrolle ist zu
dokumentieren und der entsprechende Nachweis mit den Zeichnungen zu übergeben
 wenn nicht anders gefordert, sind beim Einsatz von Handgriffen zur manuellen Manipulation von Vorrichtungen
(z.B. handgeführte Schraubvorrichtungen) Bedienhandgriffe MBN nach 13-0076-001-01 (Artikel 401429)
vorzusehen

7) Abnahmeprotokoll und Modus


Der Konstruktions-Vorentwurf und weitere Konstruktionsumfänge (siehe. Konstruktionsrichtlinie Punkt. 1) werden
gemäß Formblatt-Abnahmeprotokoll Konstruktion bei MBN verbindlich abgenommen und freigegeben
entsprechend der festgelegten Abnahmekriterien und mit Unterschrift bestätigt.

8) NC-Programmierung
Zwecks der Nutzung der CAD-Daten für die NC-Programmierung sind die CAD-Daten der Bauteile in mindestens
einem der folgenden Datenformate zu liefern:

 .catpart von Catia V5 (.catproduct nur wenn es zu allcatpart verschmolzen ist, wie Beispielsweise bei
Schweißteil-Modellen)
 .iges /.stp (unabhängiges Austauschformat)
 .dxf (ACAD 2D Austauschformat) und .dwg ACAD native

9) Mitgeltende Unterlagen

 mbn-maschinenliste
 mbn-fertigungsrichtlinie
 Formblatt 04-092 – Kostentarget/ Konstruktionsanfrage
 MBN-Standardisierungskatalog

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