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1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co.

KG 2005 ¥ 1/2 ∂

Apotheke in München Lageplan


Maßstab 1:2000
Grundrisse • Schnitte
Pharmacy in Munich Maßstab 1:200

Architekten: Site plan


scale 1:2000
Birgit Huber, Hannes Rössler, München Floor plans • Sections
Mitarbeiter: scale 1:200
Yoko Nomura, Veronika Barth,
Christoph Kiessling
Schreiner:
Franz Xaver Denk, Niederalteich

In der Münchner Altstadt nahe dem Hof- einen großzügigen Charakter. Auf der Rück- Located in a listed building in Munich’s old
bräuhaus wurde ein ehemaliges Modege- seite sind Arbeitstische in das Möbel inte- quarter, this corner shop has been converted
schäft in eine Apotheke umgebaut. Die Fas- griert. Hier stellen die Mitarbeiter Arzneien from a fashion boutique into a pharmacy.
sade des denkmalgeschützten Eckladens und Salben her; durch eine getönte Scheibe Glazed entrances and two large windows give
konnte weitgehend erhalten und um einen können sie den Verkaufsraum überblicken. a good view of the sales room from the street.
zweiten Zugang erweitert werden. Gemäß Vom Arbeitsbereich führt eine Treppe in das OTC products are displayed in a full-height
der Entwurfsidee »Apotheke als Schaufens- Obergeschoss mit Büro, Aufenthaltsraum, shelving unit, in red-painted wood, that curves
ter« erlauben zwei Glastüren und zwei gro- Labor und Lager. Außerdem befindet sich through the space separating off a working
ße Fenster ungehinderten Einblick in den hier der Kommissionierer, ein computerge- area at the back. From here a staircase leads
Verkaufsraum. Die Funktion der Auslage steuerter Automat, der bis zu 6000 Medika- up to an office, break area, laboratory and
übernimmt das von außen gut einsehbare, mente auf 7 m2 Grundfläche verwaltet – wie storeroom on the first floor. Also on this level
raumhohe Regal aus rot lackiertem Holz an ein Hochregallager in Miniaturformat. Per is the automated dispensing unit, a computer-
der Rückwand. Mit seiner geschwungenen Mausklick gelangt die gewünschte Arznei controlled system for putting together pre-
Form trennt es Verkaufsraum und Arbeitsbe- über die Medikamentenrutsche in das Erd- scriptions. It can handle up to 6,000 drugs on
reich geschickt voneinander ab und verleiht geschoss. Durch diese Lagerhaltung kön- a footprint of just 7 m2 – dimensions that
dem Innenraum, trotz minimaler Dimension, nen die Flächen effizient genutzt werden. make good use of limited space.

b b

a a
2 2
a a

3 3 4 4 6 6

1 1
5 5
7 7

b b

1 Verkaufsraum
2 Arbeitsraum
3 Labor
4 Kommissionierer
5 Lager
6 Büro
7 Aufenthaltsbereich

1 sales room
2 work area
3 laboratory
4 automated
dispensing unit
5 storeroom
6 office
aa bb 7 break area
∂ 2005 ¥ 1/2 Apotheke in München 2

1
2

3 4
Photo: Markus Traub, München cc

Horizontalschnitt Horizontal section 7


Vertikalschnitt Vertical section
Maßstab 1:10 scale 1:10

8 4
1 Schublade MDF rot lackiert,
Front gebogen 20 mm, Seiten und Böden 16 mm
2 Abstandshalter Kantholz konisch
3 Spanplatte beschichtet rot lackiert 8 mm
4 Wandblende MDF gebogen rot lackiert 26 mm
5 abgehängte Decke Gipskarton 2x 12,5 mm
mit Einbauleuchten
6 Schürze MDF gebogen rot lackiert 20 mm
7 Regalboden MDF rot lackiert 25 mm
8 Arbeitstisch Spanplatte 38 mm,
mit HPL 1 mm weiß beschichtet
9 Schublade Front Spanplatte 19 mm,
mit HPL 1 mm weiß beschichtet
10 Sockelblende Spanplatte 38 mm
mit Edelstahl-HPL 1 mm beschichtet
11 Terrazzo 5 mm auf Estrich (Bestand)

1 drawer, red-painted MDF 9


20 mm curved front, 16 mm sides and base
2 cone-shaped wooden spacer 1
3 8 mm coated chipboard, painted red
4 wall facing panel, 26 mm curved MDF, painted red
5 suspended ceiling, 2x 12.5 mm plasterboard with
integrated lighting
6 facing panel, 20 mm curved MDF, painted red
7 shelf, 25 mm MDF, painted red
8 worktop, 38 mm chipboard prebonded c c
with 1 mm white HPL
9 drawer front, 19 mm chipboard prebonded
with 1 mm white HPL
10 base facing panel, 38 mm chipboard prebonded
with 1 mm stainless-steel HPL 10 11
11 5 mm terrazzo on screed (existing)
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Modeladen in Berlin

Fashion Store in Berlin

Architekten:
Corneille Uedingslohmann Architekten, Köln
Mitarbeiter:
James Dickerson, Patrick Müller-Langguth

Photo: Joachim Wagner/Feuerfoto, Berlin

In der Berliner Friedrichstraße hat im Früh- Grundriss Basement floor plan 1 Verkaufsraum 1 sales room
Untergeschoss Section 2 Regalstütze 2 shelf support
jahr der Flagshipstore des Modelabels Little Schnitt scale 1:250 3 Lager 3 storage
Red Riding Hood eröffnet. Durch die voll- Maßstab 1:250 4 Kasse 4 cash desk
flächig verglaste Fassade sieht man zu- 5 Kunststoffelement 5 plastic unit
6 Wandverkleidung 6 wall cladding with
nächst nur den Eingangsbereich, in dem mit Ablageflächen integrated shelves
hinter Schaufensterpuppen surreale Bilder 7 Umkleidekabine 7 changing room
über eine Leinwand flackern. Eine einläufige 8 Mitarbeiterraum 8 staff room
9 Leinwand 9 screen
Treppe führt in den eigentlichen Laden im
Untergeschoss.
Die Wände ebenso wie der Tresen sind
komplett mit weißem Kunststoff verkleidet;
unterschiedlich gewölbte Nischen und Ver-
tiefungen bieten Platz für die Waren – neben 1
Kleidung und Schuhen auch Bücher und
CDs. Selbst in die vier raumgliedernden
Stützen sind Fächer eingelassen, dazwi-
schen stehen variierende Kunststoffelemen-
te wie Inseln im Raum – sie dienen als Sitz- 2 6
gelegenheit, Vitrine oder Präsentationstisch.
Während der Estrichboden und die frei-
liegenden Lüftungsrohre an eine Werkhalle a
erinnern, erzeugen die glatten, organisch 3 4 5

geformten Verkleidungen eine künstliche


Atmosphäre. Beleuchtete Fugen am Boden 2
betonen diesen Kontrast.
Die Regalwände aus glasfaserverstärktem 7 3 3
Kunststoff (GFK) wurden in maximal 7 m2
großen Elementen vorgefertigt und in
Spantenbauweise hergestellt. Dafür legten
die Architekten mit Hilfe eines CAD-Pro- 1
8 a
gramms im Abstand von 2 m Schnitte durch
die Wand, nach denen der Tischler die höl-
zerne Unterkonstruktion baute (S. 76f.).

In spring Little Red Riding Hood opened its


flagship store in Berlin. From the street shop-
pers see only mannequins and surreal images
projected on a screen. The sales room, which
is in the basement, is a kind of modern fanta-
sy. Smooth white plastic curves all around the
walls, niches and hollows hold the items for
sale and even the supporting columns are fit- 9
ted with compartments. Free-standing plastic
units serve as seats, display cases or tables.
The wood-framed GRP panels were made
with the help of CAD sections of the wall at
every two metres. Contrasting with the plastic
are exposed ventilation pipes on the ceiling
and the varnished screed floor, further em-
phasised by perimeter lighting (p. 76f.). aa
∂ 2005 ¥ 1/2 Modeladen in Berlin 2

7
10

1 8 1 3

Schnitte Wand, Säule, Sections of wall, column, 1 Verkleidung GFK weiß lackiert 6 mm 1 6 mm white-painted GRP cladding
Sitzmöbel, Theke seating, counter 2 Leuchte mit Abdeckung aus Acrylglas opak 2 lamp with opaque acrylic-plastic cover
Maßstab 1:20 scale 1:20 3 Unterkonstruktion MDF 19 mm 3 19 mm laminated-timber frame
4 Leuchte mit Reflektor Edelstahl gebürstet 4 lamp backed by brushed steel reflector
5 Fußboden Estrich matt lackiert 120 mm 5 floor, 120 mm matt-varnished screed
6 Kleiderstange Edelstahlrohr gebürstet Ø 30 mm 6 clothes rail, Ø 30 mm brushed stainless-steel tube
7 Bildschirm 7 screen
8 Spiegel 8 mirror
9 Schaumstoff mit Filz bezogen auf MDF 19 mm 9 felt-covered foam material on 19 mm MDF
10 Acrylglas 10 mm mit Saugnoppen 10 10 mm acrylic plastic with suction pads

3 3 3

1 1
1

4 4
4
5 5
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Schuhladen in Amsterdam

Shoe Shop in Amsterdam

Architekten:
Meyer en Van Schooten, Amsterdam
Roberto Meyer, Jeroen van Schooten
Mitarbeiter:
Koert Göschel, Oliver Oechsle
Tragwerksplaner: b
Duyts Bouwconstructies, Amsterdam

2
b b
a
4 a
1
3
2
b 2 2
Auf den ersten Bilck zeigt sich der kleine La-
a a
den an der schicken P. C. Hooftstraat ge- 4 4 a a
1 1
heimnisvoll verschlossen. Hinter den dunkel 3 3
b
reflektierenden Scheiben des Eingangstun- 2 2
2
nels sind nur vereinzelt angestrahlte Schuhe a
sichtbar, die Tür ist verspiegelt. Sie öffnet 4 a
1
sich, sobald ein Passant neugierig näher 3
tritt, und gibt den Blick frei auf ein farbig b b 2
strahlendes Kunststoff-Interieur. Die leuch-
tende Röhre ist an Stahlprofilen in das Ge-
bäude aus dem 19. Jahrhundert gehängt;
nur bei näherem Hinsehen erkennt man die b
Tragstruktur durch die transluzenten Verklei-
dungselemente, die den Raum umhüllen. In 4 1
diesen Kassetten aus mattem Acrylglas wer-
3
den auch die Designerschuhe präsentiert.
Verspiegelte Nischen, die zu den Nebenräu-
men führen, sind in das Raster integriert. 4 4 5 1 1
Weitere Spiegel um die ovale Vitrine an der
Rückwand und am Eingang suggerieren 3 3
durch mehrfache Spiegelungen einen un-
endlich langen Raum. Ellipsoide Hocker und 4 5 5 1
eine Kassenskulptur mit weißen Hochglanz-
oberflächen komplettieren das retro-futuris- 3
aa
tische Ambiente. Hinter den Verkleidungen
sind über 500 weiße und farbige Leuchtstoff- 5
röhren platziert. Mittels Dimmern bzw. Com-
puterprogrammen lassen sich unendlich vie-
le Lichtstimmungen erzeugen, mit abrupten
oder fließenden Übergängen. In der Praxis
hat sich eine etwas reduzierte Farbauswahl
SHOEBALOO
SHOEBALOO

durchgesetzt, da allzu kräftige Töne das


4
Farbempfinden der Kunden beeinträchtigen.

This narrow-fronted shop with its tunnel-like


SHOEBALOO
SHOEBALOO

entrance has a dark, reclusive air. Only close


SHOEBALOO SHOEBALOO
SHOEBALOO SHOEBALOO

up do a few spotlit items become visible in 4 4 5


the tinted glass windows. Behind the reflect-
ing door, however, a colourful plastic interior bb
is revealed. The entire room is lined with a
Barbarella-look acrylic-glass tube, its attach- 5 45
ment to the building’s steel frame just visible
through the translucent panels. Designer
shoes are presented in compartments around
the walls, skilfully placed mirrors extending the Grundriss5• Schnitte • Ansicht Floor plan • Sections • Elevation
Maßstab 1:200 scale 1:200
space. Ellipsoid-shaped stools and a cash-
desk sculpture complete the retro-futuristic 1 Eingangstunnel 1 entrance “tunnel”
atmosphere. Hundreds of white and coloured 2 Auslage 2 shop window
3 Kassenmöbel 3 cash desk
fluorescent lights behind the cladding can be 4 Vitrine 4 display case
programmed to create varying light moods. 5 Lager 5 stockroom
∂ 2005 ¥ 1/2 Schuhladen in Amsterdam 2

2 3 6 7
1

8
3 6
2

4 5 9

Schnitt mit Tragstruktur und Beleuchtung


Maßstab 1:100

Section with support structure and lighting arrangement


scale 1:100

1 Stahlrohr ¡ 80/40/3,2 mm
2 Flachstahl ¡ 50/5 mm
3 Stahlprofil fi 50/40/3 mm
4 Stahlrohr ¡ 200/100/10 mm
5 Stahlprofil } 70/70 mm
6 Leuchtstoffröhre weiß (in jeder Querachse)
7 Leuchtstoffröhreneinheit
2x rot, 2x blau, 2x grün, 2x gelb
(zwischen allen Querachsen)
8 Kunststoffplatte transluzent 5 mm
9 Leuchtstoffröhre weiß (in jeder 2. Querachse)
10 Kabelführung
11 Kassette Acrylglas transluzent,
gegossen 5 mm
12 Aufhängung Acrylglas transluzent geklebt
13 Silikonprofil transparent UV-beständig
14 Kitt schwarz
15 Gummistreifen schwarz einseitig geklebt
16 Glasboden: Verschleißschicht ESG rutsch-
hemmend 10 mm + VSG 40 mm,
auf Weichplastiklager transparent
17 EPDM-Lagerlager weiß 18 mm
18 VSG gebogen 19 mm, Unterseite sandgestrahlt
19 Acrylglas beidseitig matt 5 mm
Photo: Jeroen Musch, Amsterdam 20 Abluftschlitz
3 Schuhladen in Amsterdam 2005 ¥ 1/2 ∂

1 1

c
c

10
10

6 2
2
6 2
20

3 11 11 3

3 11

12
12
13
13 2
3

Detailschnitte Maßstab 1:5 1 80/40/3.2 mm steel RHS


2 50/5 mm steel flat
Sectional details scale 1:5 3 50/40/3 mm steel channel
4 200/100/10 mm steel RHS
5 70/70 mm steel T-section 11
6 white fluorescent light (in every transverse axis)
7 fluorescent lighting unit (between all transverse axes)
2x red, 2x blue, 2x green, 2x yellow
8 5 mm translucent plastic panel
9 white fluorescent light (in alternate transverse axes)
10 cable duct
11 compartment, 5 mm moulded translucent
acrylic plastic
12 suspension point, translucent bonded acrylic plastic
13 transparent silicon profile, UV-resistant
14 black filler
15 black rubber strip, bonded on one side
16 glass shelf, wearing layer of 10 mm toughened glass
with anti-slip coating + 40 mm lam. safety glass
on transparent soft plastic
17 18 mm white EPDM
18 19 mm lam. safety glass, curved,
lower surface sandblasted
19 5 mm acrylic plastic, matt on both sides
20 air vent

14 15 16
14 15 16 18

17
17

11
11
5 11 19

10
4
106
4 6 4
c cc

c
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Dachaufbau in Wien

Rooftop Extension in Vienna

Architekten:
Delugan_Meissl, Wien
Mitarbeiter:
Anke Goll, Christine Hax, Martin Josst
Tragwerksplaner:
Werkraum, Wien

Photo: Rupert Steiner, Wien

So ungewöhnlich wie das Grundstück, das Durch unterschiedliche Bodenniveaus ist des Altbaus aus. Gegenüber lässt sich der
die Architekten für ihr eigenes Wohnhaus der loftartige Innenraum den Funktionen Wohnraum über zwei große, über Eck ste-
wählten – das gepachtete Flachdach eines entsprechend gegliedert. Der großzügige hende Glasschiebetüren zur Terrasse öff-
Bürogebäudes aus den 60er-Jahren – ist Wohnbereich ist gegenüber den intimeren, nen. Kein Geländer stört hier den Blick über
die expressive Formensprache, die nun die abgeschlossenen Schlafräumen um etwa die Dächer, ein vorgelagerter Pool bildet die
Dachlandschaft des vierten Wiener Gemein- einen Meter angehoben. Inmitten der Absturzsicherung.
debezirks bereichert. Den baurechtlichen fließenden Raumfolge liegt die zentrale Das Tragwerk der komplexen Gebäudeform
Bestimmungen entsprechend fügt sich das Küche auf einem Plateau neben der zum ist ein vielfach statisch unbestimmtes Stahl-
Gebäude verbindend zwischen die benach- Wohnraum ansteigenden Rampe. Auf bei- skelett aus unterschiedlichen Stäben, des-
barten Giebel, stellt jedoch eine völlig neue den Seiten erweitert sich der 230 m2 große sen Fußpunkte über den Betonstützen des
und überraschende Interpretation eines Innenraum über raumhohe Glasflächen um darunterliegenden Altbaus stehen. Alle Stahl-
»Dachbodenaufbaus« dar. Gebäudehülle, vorgelagerte, holzgedeckte Terrassen mit elemente sind zu einem großen Biegetrag-
Innenwände und Möbel verschmelzen mit- Blick über die Stadt. Als zentrales Element werk verknüpft, ihre Steifigkeit ist hierbei
einander zu plastisch durchgeformten, des Wohnbereichs kragt eine ledergepols- maximal ausgenutzt. Auch Teile wie die aus-
fließenden Räumen. Der Innenausbau trägt terte »Liegewiese«, auf einem tragenden gestülpte »Gaube« und der geknickte Brüs-
wesentlich zur dynamischen Wirkung bei. Glasstreifen aufliegend, über dem Dach tungsträger an der Straßenseite wirken als

2 3

a a

b b
5 3 6

Grundriss • Schnitt Maßstab 1:400 1 Schlafen 1 bedroom


Lageplan Maßstab 1:2000 2 Kind 2 children´s bedroom
Isometrien 3 Terrasse 3 terrace
4 Kochen 4 kitchen
Floor plan • Section scale 1:400 5 Pool 5 pool
Site plan scale 1:2000 6 Wohnen 6 living room
Isometric drawings
∂ 2005 ¥ 1/2 Dachaufbau in Wien 2

aa

Bestandteil des Dachtragwerks. So konnten The site chosen by the architects for their cantilevered out beyond the roof of the build-
große Spannweiten überbrückt und der In- own home was unusual enough – on top of ing beneath.
nenraum von Stützen freigehalten werden. a 1960s office block – but the expressive, The support structure for this complex form is
Die Raumkontur entsteht weniger durch flowing forms of their design represent a truly a statically indeterminate steel skeleton com-
Wände oder die großflächigen Verglasun- different interpretation of a “loft conversion”. posed of different members, with bearing
gen als durch die aluminiumverkleidete The sculptural lines on the outside are mir- points on the columns of the office block be-
Gebäudehülle und die Einbaumöbel im In- rored inside in a harmonious continuum of low. All the steel elements are joined in one
neren. Unsichtbare Verbindungen und eine 230 m2 of space, the furniture and fittings large flexurally rigid frame which permits
aufwändige, nuancierte Oberflächenbe- playing a large part in the dynamics. Changes broad column-free spans in which the interior
handlung lassen die Einbauten aus MDF- in floor height mark out areas for different design can unfold. The spatial contours are
Platten und Mineral-Acryl-Polymer wie aus functions; the kitchen sits on a platform next created not so much by the walls and exten-
einem Guss erscheinen. Über ein zentrales to the ramp leading up to the lounge. On sive glazing, but by the aluminium-clad build-
Steuersystem werden Licht, Heizung und both sides of the apartment are terraces ing skin and the furniture and fittings. Invisible
Jalousien geregelt, wobei vorprogrammierte (one with a pool) with views across the city. connections and sophisticated surface treat-
Lichtstimmungen mit unterschiedlicher A main feature in the lounge is a leather ments hide the joints in the fittings made of
räumlicher Wirkung abrufbar sind. platform supported on structural glass and MDF and mineral acrylic polymer.

11

1 Aluminium-Sandwichpaneel 4 mm
Kunststoffdichtungsbahn
OSB-Holzwerkstoffplatte 20 mm
Mineralfaserplatte 60 mm
Stahlprofil IPE 240/Mineralfaserplatten 240 mm
Trapezblech 85 mm
Brandschutzplatte 2≈ 15 mm,
dazwischen Dampfsperre 10
Installationszwischenraum 50 mm 9 12
Gipskartonplatte gespachtelt 12,5 mm
2 Isolierverglasung in Aluminiumrahmen
mit Aluminiumdeckprofil
3 Aluminium-Sandwichpaneel 4 mm
Aluminium Z-Profile aufgenietet 25 mm
Luftschicht 25 mm
13
Fassadenpaneel 80 mm
Stahlrohr ¡ 100/60/3,6 mm, dazwischen
Mineralfasermatte 100 mm
Brandschutzplatte 2≈ 15 mm, Detailschnitt Maßstab 1:20
dazwischen Dampfsperre
4 MDF-Platte weiß lackiert 20 mm A Sectional detail scale 1:20
3 Dachaufbau in Wien 2005 ¥ 1/2 ∂

Schnitt Maßstab 1:200


Detailschnitt Maßstab 1:20

Section scale 1:200


Sectional detail scale 1:20
A

bb

5
3
6 7

5 Lattenrost in Stahlrahmen 1 4 mm aluminium sandwich panel 6 support panel, 20 mm coated MDF


6 Stützscheibe, MDF-Platte beschichtet 20 mm plastic seal sheeting 7 pull-out side table
7 Ablagebrett seitlich ausziehbar 20 mm OSB 8 white afzelia imitation leather covering
8 Kunstlederbezug weiß 60 mm mineral-fibre insulation 20–40 mm foam material
Schaumstoff 20–40 mm steel Å-section 240 mm deep/ 2≈ 20 mm MDF
MDF-Platte 2≈ 20 mm 240 mm mineral-fibre boards 9 25 mm parquet,
9 Parkett Afzelia 25 mm 85 mm ribbed sheet 10 mm impact-sound insulation
Trittschalldämmung 10 mm vapour barrier between 2≈ 15 mm fire bat, 10 mm plasterboard
Gipsfaserplatte 10 mm 50 mm installation space 60 mm foamed plastic board
Hartschaumplatte 60 mm 12.5 mm plasterboard with skim coat 85 mm ribbed sheeting
Trapezblech 85 mm 2 insulated double glazing in aluminium frame 10 steel Å-beam, 180 mm deep
10 Stahlträger IPB 180 with aluminium profile cover 11 20 mm plywood, covered with leather
11 Spanplatte ledergepolstert 20 mm 3 4 mm aluminium sandwich panel vapour barrier
Dampfsperre 25 mm air cavity between riveted aluminium 10 mm impact-sound insulation
Trittschalldämmung 10 mm Z-sections, 50 + 70 mm thermal insulation
Wärmedämmung 50 + 70 mm 80 mm insulating panel, 85 mm ribbed sheeting
Trapezblech 85 mm 100 mm mineral-fibre mats between 40 mm rock-wool insulation
Wärmedämmung Steinwolle 40 mm 100/60/3.6 mm steel RHS, 4 mm aluminium sandwich panel
Aluminium-Sandwichpaneel 4 mm vapour barrier between 2≈ 15 mm fire bat 12 supporting laminated safety glass:
12 Glasscheibe tragend VSG aus 2≈ ESG 15 mm 4 20 mm MDF, coated white 2≈ 15 mm toughened glass
13 Aluminium-Sandwichpaneel 4 mm 5 slatted frame in steel-angle frame 13 4 mm aluminium sandwich panel
∂ 2005 ¥ 1/2 Dachaufbau in Wien 4

3 4
2 d

3 4
1 2 d

d 5

5
cc dd

1 c 5

1 c 5

Vertikalschnitte • Horizontalschnitt Vertical sections • Horizontal section


Maßstab 1:20 scale 1:20
1 Front Auszugschrank MDF-Platte, 1 front of pull-out cupboard,
silbern lackiert 20 mm 20 mm MDF silver-coated
2 Seitenblende MDF-Platte 20 mm 2 side panel, 20 mm MDF
mit Ausschnitten für Flaschen Ø 85 mm with Ø 85 mm cut-outs for bottles
3 Leuchtstoffröhre 3 fluorescent lighting
4 Abschlussstück MDF-Platte, 4 end piece, 20 mm MDF painted matt white
weiß matt lackiert 20 mm 5 chimney outlet with gas fire and stainless-steel
5 Kaminöffnung mit Edelstahl-Gaseinsatz surround
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2005 ¥ 1/2 ∂

Wohnatelier in New York 1 Kochen 1 kitchen Grundrisse Maßstab 1:200


2 Wohnen 2 lounge layout Floor Plans scale 1:200
3 Schlafen 3 bedroom
Studio and Apartment in New York 4 Arbeiten 4 work layout

Architekten:
Roger Hirsch Architect
mit Myriam Corti, New York 1 1 1 1
2 2 4 4

3 3 3 3

Zunächst schien es unmöglich, in dem klei-


nen Apartment in Manhattans West Village
ein Studio für einen Grafiker einzurichten,
ohne Wohnraum oder Schlafzimmer zu op-
fern. Die Architekten lösten die Aufgabe, in-
dem sie die Trennwand zwischen den Räu-
men durch einen beweglichen, hölzernen
Einbau ersetzten, der es erlaubt, das Wohn-
zimmer mit wenigen Handgriffen in ein voll-
wertiges Büro zu verwandeln. In der »Ruhe-
position« erscheint das 4 Meter lange und
2,45 Meter hohe Möbel als ringsum ge-
schlossene, massive Box, die den Schlaf-
bereich abtrennt, an beiden Enden jedoch
Durchgänge frei lässt. Eine Öffnung mit
schrägen Laibungen bietet eine zusätzliche
Sichtverbindung. Neben dem Bett lassen
sich Nachttische ausklappen, und im Wohn-
raum kragt eine niedrige, gepolsterte Bank
als Sofa und Gästebett aus dem Möbel.
Nach dem Öffnen der großen Falttür, in
»Arbeitsstellung«, wird der Wohnraum zum
Büro. Das Sofa gleitet zur Seite und verbirgt
sich hinter der Falttür. Stattdessen kommen
zwei vollwertige Arbeitsplätze zum Vor-
schein. Der Esstisch lässt sich, in einer
Schiene entlang der Wand geführt, zur Seite
schieben und wird zum zusätzlichen Ar-
beitsplatz. Abends, nach der Arbeit, wird
die Falttür geschlossen, das Sofa kehrt au-
tomatisch in seine Position im Wohnzimmer
zurück, und alle mit der Arbeit verbundenen
Dinge verschwinden in der hölzernen Box.

Creating workspace without sacrificing living


space was the challenge in the small apart-
ment of a Manhattan graphic designer. The
answer was to replace the partition separating
living and sleeping areas with a 4-m long,
2.5-m high “box” that converts into workspace.
An angled opening in the unit provides a visual
link between the two areas, and small tables
fold out beside the bed. In just a few simple
moves, the lounge can be transformed into an
office. A low padded bench (sofa-cum-guest
bed) used in “lounge mode” is moved aside
and hidden behind the opened folding door of
the wooden unit. A second full-sized work-
space is provided by the dining table, which
slides to one side on a rail along the wall. Photo: Mink + Wass, New York
∂ 2005 ¥ 1/2 Wohnatelier in New York 2

a 1 Klappe mit Magnetschienen für Arbeitsproben


2 Computerarbeitsplatz
3 Rollwagen
4 Stauraum für Stuhl
5 Falttür: Sperrholz 12,5 mm
Kantholz 38/38 mm
Sperrholz 12,5 mm
6 Träger für feststehendes Bord
Kantholz Ahorn 38/38 mm
7 Polsterauflage
1
a 8 Sperrholz 38 mm
9 Kantholz 160/60 mm mit Laufrolle
10 Laufschiene für Falttür Stahlprofil mit Rollapparat
11 Stahlrohr ¡ 60/25 mm
12 Rückwand Sperrholz 19 mm
13 Fachboden Sperrholz 25 mm
14 Arbeitsplatte Sperrholz 38 mm
15 Klappe für Stuhl

alle Holzoberflächen Ahornfurnier,


Kanten mit Ahorn-Umleimer 3 mm
2
Horizontalschnitt 1 folding panel with magnetic rails to hold work samples
Maßstab 1:50 2 computer workplace
Vertikalschnitte 3 wheeled container
Maßstab 1:20 4 chair storage
5 folding door: 12.5 mm plywood
Horizontal section 3 38/38 mm timber edge
scale 1:50 12.5 mm plywood
Vertical sections 6 support for fixed rim 38/38 mm maple edge
scale 1:20 2 4 7 seat cushion
8 38 mm plywood
9 160/60 mm wood bearer with castor
10 guide rail for folding door, steel section
with roller mechanism
b b 11 60/25 mm steel SHS
12 rear wall 19 mm plywood
13 shelf 25 mm plywood
14 work surface 8 mm plywood
15 flap for chair

All wooden surfaces are veneered with maple


and edged with a 3 mm maple lip.

10 11 10 11

5 5 12 12
13 13

6 6

14 14 15 15 14 14

7 8 7 8

9 9

aa bb
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2005 ¥ 1/2 ∂

Jungscharhaus bei Bozen

Youth Activity Centre near Bolzano

Architekten:
Pardeller, Putzer & Scherer Architekten,
Bozen
Michael Scherer (Projektleiter) 1 2

Seit mehr als 20 Jahren nutzt die Katholi-


sche Jungschar das ehemalige Umspann-
werk des stillgelegten Bahnhofs von San
Lugano in Südtirol als Hüttenlager und Fort-
bildungsstätte. Die Einrichtung winterfest zu 1 ehemaliger Bahnhof
2 Gemeinschaftshaus/
machen und durch Schlafräume zu ergän- ehemaliges Umspannwerk
zen, lautete der Auftrag an die Architekten. 3 Schlafwaggons
Da die ehemalige Bahntrasse im Bauleitplan 4 Eingangsbereich
5 Schrankraum
als Umgehungsstraße vorgesehen ist, war 6 Schlafabteil
ein dauerhafter Bau nicht erlaubt. Mit einem 7 Bad
mobilen Gebäude erklärten sich die Behör-
1 former station building
den jedoch einverstanden. In Anlehnung an 2 hostel/former substation
die Geschichte des Ortes und als Sinnbild 3 “sleeping cars”
der Mobilität errichteten die Architekten fünf 4 entrance area
5 cupboard area
»Schlafwagen«, die in Abmessung und Aus- 6 sleeping deck
sehen echten Eisenbahnwaggons ähneln. 7 washroom
Vier Wagen bergen Stockbetten mit je zehn aa
Schlafplätzen, ein Bad und einen Schrank-
raum; im fünften befindet sich ein Material-
lager. Stahlleitern führen in die überdachten
Eingangsbereiche zwischen den Stirnseiten
der Wagen. Die temporären Gebäude ste-
hen auf ursprünglich zur Verschrottung vor-
gesehenen Waggonunterteilen und 50 Me-
tern neu verlegten Eisenbahngleisen. Dach,
Wand und Boden setzen sich aus hoch wär-
megedämmten, vorfabrizierten Holzfertigtei-
len zusammen, die vom Sattelschlepper auf
die Baustelle gebracht und innerhalb einer
Woche bezugsfertig auf die Unterkonstruk-
tion montiert wurden. Die Fassaden sind mit
grau gestrichenen Fichtenbrettern verschalt.
Sämtliche Innenwände, Decke und Fuß-
boden bekleiden naturfarbene OSB-Platten, bb
deren Oberfläche lediglich geschliffen und
geölt ist. Schränke und Betten, robuste Ein-
bauten aus Massivholz, erzeugen ein Raum-
gefüge wie in einem echten Eisenbahnabteil a a
– kompakt, einfach und funktional. Die Fens- a
terlaibungen leuchten in den zwölf Sekun-
därfarben des Farbkreises.
Im Umspannwerk von 1924 sind Gemein-
schaftsräume wie Seminar- und Speisesaal 4 4 5 5 6 6 7 7 4 4
angeordnet. Die Fassade blieb bei der Re- 4 5 6 7 4
novierung weitgehend unverändert, um die b b b b
Identität des Ortes zu wahren. Im Gebäude- b b
inneren dominiert rötliches Lärchenholz, ein
ortstypisches Material, aus dem sämtliche
Türen, Regale, Tische und Stühle nach Ar-
chitektenentwurf auf Maß gefertigt sind. a a
a
∂ 2005 ¥ 1/2 Jungscharhaus bei Bozen 2

Lageplan
Maßstab 1:1500
Schnitte
Grundriss
Maßstab 1:100

Site plan
scale 1:1500
Sections
Floor plan
scale 1:100

For over 20 years, a Catholic youth organisa-


tion has been using this former electricity sub-
station at an old railway station as a mountain
hostel and educational centre. It is located in
the village of San Lugano in South Tyrol in
northern Italy.
The architects were asked to make the build-
ing suitable for winter use, and to provide
extra sleeping accommodation. The local
zoning plan prevented the construction of any
permanent new buildings, because the old
railway route is later to be developed as a
bypass. Mobile structures, however, were al-
lowed. The architects’ response was to de-
sign five “sleeping cars” resembling real rail-
way wagons in appearance and dimensions.
This also fitted in well with the former function
of the site, and stood as a metaphor for
mobility. Four of the cars are fitted out with
two platforms to sleep 10 people, a wash-
room and a cupboard area; the fifth serves as
a storeroom. These temporary structures rest
on old railcar mountings that were due to be
scrapped; they stand on 50 metres of newly-
laid track. Steel ladders between the cars lead
up to a covered entrance area.
The walls, roofs and floors of the cars are
made up of highly insulated prefabricated
wooden panels brought to the site by truck
and mounted on the base within a week. The
façades are clad with grey-painted softwood
boards, and all interior walls, ceilings and
floors are lined with natural-coloured OSB,
the surfaces of which are simply sanded and
oiled. Inside, the beds, cupboards and robust
wooden units are arranged and fitted like in a
real railway carriage: everything is compact,
simple and functional. Colour is used only on
the window reveals which stand out in the
twelve different colours.
The old substation, built in 1924 and now
housing communal areas such as a seminar
room and dining hall, was carefully renovated.
Its façade was left largely unchanged, to pre-
serve the character of the location. Inside
local red-toned larchwood is used for all
doors, shelving, tables and chairs, which were
custom-made to the architects’ designs.

Photo: Georg Rufer, I-Brixen


3 Jungscharhaus bei Bozen 2005 ¥ 1/2 ∂

c
1

2
cc
3

d d

dd 3

Vertikalschnitte • Horizontalschnitt Vertical sections • Horizontal section


Maßstab 1:10 scale 1:10
1 Trapezblech verzinkt 1 galvanised ribbed metal sheet
Dachpappe auf Rauschalung 20 mm roofing felt on 20 mm rough shuttering
Dachbalken/Hinterlüftung 30/36–200 mm roof beam 30/36–200 mm ventilated cavity
Unterspannbahn roof boarding
DWD-Holzfaserplatte 15 mm 15 mm permeable roofboard
Wärmedämmung Zellulose 200 mm 200 mm cellulose thermal insulation
Rieselschutz sheathing layer
OSB-Platte geschliffen und geölt 15 mm 15 mm sanded and oiled OSB
2 Schalung Fichte grau gestrichen 20 mm 2 20 mm softwood boarding, painted grey
Hinterlüftung 24 mm 24 mm ventilated cavity
DWD-Holzfaserplatte 15 mm 15 mm permeable wallboard
Kantholz 55/200 mm, dazwischen 200 mm cellulose thermal insulation between 5
Wärmedämmung Zellulose 200 mm 55/200 mm wood between bearers
Rieselschutz sheathing layer 6
OSB-Platte geschliffen und geölt 15 mm 15 mm OSB panels
3 Lamellenfenster in Aluminiumrahmen 3 aluminium-framed horizontally pivoting window
4 Fensterlaibung Fichte 50/245 mm 4 window reveal, 50/245 mm softwood
5 Lagerholz 60/60 mm 5 60/60 mm batten
6 Unterkonstruktion Waggon Stahl und Holz 6 railcar base, steel and wood
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2005 ¥ 1/2 ∂

Pfarr- und Jugendheim in Thalmässing

Parish Centre and Youth Club in


Thalmässing

Architekten:
meck architekten, München 2
Andreas Meck Lageplan Site plan
Mitarbeiter: Maßstab 1:2000 scale 1:2000
Schnitte • Grundrisse Sections • Floor plans
Susanne Frank (Projektleitung), Maßstab 1:400 scale 1:400
Erwin J. Steiner, Johannes Bäuerlein,
Peter Sarger 1
Tragwerksplaner:
Ingenieurbüro H. L. Haushofer,
Markt Schwaben

In der protestantisch geprägten Gemeinde Architekten jedoch den Blick auf das Ein- holz lassen sich in offener Position fixieren
Thalmässing in Mittelfranken steht die ein- gangsportal mit dem großen Volumen nicht und schaffen so eine durchlässige Verbin-
zige katholische Kirche etwas abseits der verstellen wollten, platzierten sie das neue dung zum Foyer. Den Blickfang im Saal
Hauptstraße auf einem grünen Hanggrund- Gebäude an der Seite. Der schmale Beton- bildet die Rückwand aus feinmaschigem
stück – ohne Bezug zur umgebenden klein- riegel steht in respektvollem Abstand zu der Weidengeflecht, die sich über die gesamte
teiligen Wohn- und Gewerbebebauung. Mit neobarocken Kirche und nimmt sich in sei- Länge des Gebäudes fortsetzt und in einem
dem Bauvorhaben, der kleinen Kirche ein ner äußeren Erscheinung zurück. Um eine Stück von Hand geflochten wurde. Die
Pfarr- und Jugendzentrum hinzuzufügen, er- möglichst geringe Gebäudehöhe zu errei- Idee zu der ungewöhnlichen Wandbeklei-
gab sich die Chance, die städtebauliche Si- chen, wurden die Räume ihrer Höhe nach dung entwickelten die Architekten aus dem
tuation neu zu definieren: Zwischen Kirche dem Hang folgend angeordnet. Wunsch des Bauherrn nach einer behag-
und Neubau spannt sich nun ein trapezför- Im Innern zeichnet sich das Jugend- und lichen Komponente. Entstanden ist eine
miger, abgetreppter Platz, der Alt und Neu Pfarrzentrum durch wenige edle Materialien lebendige, warme Oberfläche, die ihre opti-
verbindet und gleichzeitig neue Wegever- aus. Das Herzstück ist der große Mehr- schen und haptischen Qualitäten je nach
bindungen schafft. Im 2001 ausgelobten zwecksaal, der sich mit einer Glasfront zum Blickwinkel und Lichteinfall immer wieder
Wettbewerb war eigentlich ein Grundstück Platz und zur Kirche orientiert. Drei dreh- neu entfaltet. Ferner trägt die weiche, offene
gegenüber der Kirche vorgesehen. Weil die bare, raumhohe Wandscheiben aus Eichen- Struktur zu einer guten Raumakustik bei.

1 Pfarrkirche St. Peter und Paul


2 Pfarr- und Jugendheim
3 Pfarrsaal
4 Foyer
5 Küche
6 Gruppenraum
7 Innenhof
8 Meditationsraum
9 Büro aa
10 Musikübungsraum

8 a

1 Parish church of St Peter and St Paul


6 2 7
parish centre6and youth club
9
3 parish hall
4 foyer b
5 kitchen
6 group room
7 inner courtyard
8 meditation room
9 office bb
10 music practice room

a 8 a
a 8 a
a 8 a
10 3 4 5 6 7 6 9
3 4 5 6 7 6 9
b 3 4 5 6 7 6 9 b
b b
b b
∂ 2005 ¥ 1/2 Pfarr- und Jugendheim in Thalmässing 2

Horizontalschnitt Horizontal section


Maßstab 1:20 scale 1:20

6 68 8
Neben dem Weidengeflecht prägen weitere
ausgesuchte Materialien den Innenraum:
Der anthrazitfarbene, gegossene Fußboden 11
zieht sich durch das ganze Haus, das Ei-
chenholz der Türen, in einem warmen
Braunton lasiert, wiederholt sich in Decken-
dverkleidung und Fensterrahmen. Dass die d d d
Materialien eine intensive Raumwirkung er-
zielen, ist nicht zuletzt den sorgfältig detail-
lierten Anschlüssen zu verdanken, die ohne 7 7 12
störendes Beiwerk wie etwa Sockelleisten
auskommen. Auch die Technik wurde un-
auffällig integriert: Die Lichtschalter für den
cSaal sind unter einer Klappe in der c Sitzbank c c
verborgen, für die Beleuchtung sind schma-
le Schlitze in der Decke ausgespart.

1 Isolierverglasung ESG 6 mm +
SZR 16 mm + VSG 2× 4 mm
2 Stahlprofil } 80/50/5 mm
3 Lichtfolie PVC opak
4 Dachaufbau:
Kies 50 mm
Abdichtung Polyolefinbahn
Gefälledämmung Polystyrolhartschaum
90–240 mm
Dampfsperre Bitumenbahn
Stahlbetondecke 350 mm
abgehängte Decke Eiche lasiert 20 mm
5 Furnierschichtholzplatte 50 mm
6 Wandaufbau:
Sichtbeton 300 mm
Wärmedämmung Schaumglas 100 mm
Vormauerung Ziegel 115 mm
Weidengeflecht auf Holzunterkonstruktion,
z. T. mit Absorber hinterlegt
7 Drehtür:
Eiche massiv 20 mm
Stahlrohr | 80/80/10 mm
Dämmung Mineralwolle 80 mm
8 Sitzbank Eiche massiv 30 mm
9 Stahlprofil IPE 80 mit Kopfplatte
250/250/10 mm
10 Bodenaufbau:
Gussasphaltestrich,
geschliffen poliert gewachst 30 mm
Heizestrich 65 mm
Trennlage PE-Folie
Wärmedämmung 120 mm
Abdichtung Bitumenbahn
Bodenplatte Stahlbeton 200 mm
Sauberkeitsschicht 80 mm
11 Isolierverglasung VSG 2× 5 mm +
SZR 16 mm + VSG 2× 5 mm
12 Fassadenpfosten BSH Eiche lasiert
13 Attikabeschichtung:
PU-Versiegelung auf Grundierung

Photo: Michael Heinrich, München


3 Pfarr- und Jugendheim in Thalmässing 2005 ¥ 1/2 ∂

13

2
4

3 5

cc

1 double glazing: 6 mm toughened glass + 6 wall construction: 300 mm exposed concrete 10 floor construction: 30 mm mastic asphalt, sanded,
16 mm cavity + lam. safety glass (2x 4 mm) thermal insulation, 100 mm foamed glass polished and waxed
2 80/50/5 mm steel T-section 115 mm brick facing 65 mm heated screed, polythene sep. layer
3 opaque, light-diffusing plastic sheeting wickerwork on wooden frame, part-backed with 120 mm thermal insulation
4 roof construction: 50 mm gravel absorbers bitumen-sheet vapour barrier
polyolefine seal sheeting 7 revolving door: 20 mm solid oak 200 mm reinforced concrete floor slab
90–240 mm rigid-foam polystyrene ins. to falls 80/80/10 mm steel SHS 80 mm blindings
bitumen-sheet vapour barrier 80mm mineral-wool insulation 11 double glazing: 2x lam. safety glass (2x 5 mm) with
350 mm reinforced concrete slab 8 bench, 30 mm solid oak 16 mm cavity
suspended soffit, 20 mm oak with glazed finish 9 steel Å-section 80 mm deep 12 facade post, laminated oak with glazed finish
5 50 mm laminated wood board with 250/250/10 mm flange 13 parapet cover: polyurethane seal on base coat

The job of building a new parish centre and


youth club was also a chance to redefine
the connection between the church and the
Vertikalschnitte
Maßstab 1:20 village. New communication routes were
opened up. Rejecting the originally intended
Vertical sections site, where a new building would have spoiled
scale 1:20
the view of the church’s main front, the archi-
tects proposed instead a spot to one side.
The long low concrete structure stands at a
respectful distance, its rooms arranged in
height order to follow the slope.
Inside only a few materials are used, all of very
high quality. The centrepiece is the large multi-
purpose hall, fully glazed towards the square
and the church. Rotating, full-height oak wall
panels extend the space into the foyer. In res-
ponse to the client’s wish for a sensory com-
6 8 9 7 ponent, the architects opted for finely woven
handmade wickerwork stretching the whole
length of the building along the back wall. The
effect is lively and warm, and the soft, open
structure promotes good acoustics.
Other selected materials in the interior are:
10 anthracite-coloured mastic asphalt on floors,
and brown-glazed oak on doors, ceilings
and window frames. These combined with
carefully detailed connections create a distinc-
tive impression. Technical systems are unob-
trusive, the light switches for the hall, for ex-
ample, are hidden under a flap in a bench,
and overhead lighting is placed in narrow slits
dd in the ceiling.
∂ 2005 ¥ 1/2 Pfarr- und Jugendheim in Thalmässing 4

Schnitt Maßstab 1:20


7 1 Dachaufbau: Kies 50 mm
3 4 6 Abdichtung Polyolefinbahn
Gefälledämmung Polystyrolhartschaum 90–240 mm
Dampfsperre Bitumenbahn
Stahlbetondecke 350 mm
abgehängte Decke Eiche lasiert 20 mm
2 Rahmen Eiche lasiert laibungstief
3 Wandaufbau: Sichtbeton 300 mm
Wärmedämmung Schaumglas 100 mm
Vormauerung Ziegel 115 mm
4 Weidengeflecht auf Holzunterkonstruktion
5 Gussasphalt geschliffen poliert gewachst 30 mm
6 Handlauf Stahl geschmiedet
7 Bodenaufbau:
Gussasphaltestrich geschliffen poliert gewachst 30 mm
Heizestrich 65 mm
Trennlage PE-Folie
Trittschalldämmung 55 mm
Stahlbetondecke 200 mm
abgehängte Decke Gipskarton 2× 12,5 mm

Section scale 1:20


1 roof construction: 50 mm gravel
polyolefine seal sheeting
90–240 mm rigid-foam polystyrene insulation to falls
bitumen-sheet vapour barrier
350 mm reinforced concrete slab
suspended soffit, 20 mm oak with glazed finish
2 oak surround with a glazed finish, full depth of reveal
3 wall construction: 300 mm exposed concrete
100 mm foamed glass insulation
115 mm brick facing
4 wickerwork on wooden frame
5 30 mm mastic asphalt, sanded, polished and waxed
6 hand rail, forging steel
7 floor construction:
30 mm mastic asphalt, sanded, polished and waxed
65 mm heated screed
polythene separating layer
55 mm impact-sound insulation
200 mm reinforced concrete slab
suspended soffit, 2 x 12.5 mm plasterboard
b

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2005 ¥ 1/2 ∂

Dokumentationszentrum für Architektur b


in Madrid

Architectural Documentation Centre in


Madrid
a 6 3 a
Architekten:
Aparicio + Fernández-Elorza, Madrid 5
Jesús Aparicio Guisado
Héctor Fernández-Elorza 3 1
b
Mitarbeiter: 4 6
Joaquín Goyenechea aa
Tragwerksplaner:
Cristóbal Medina/AEPO Ingenieros, Madrid

In den Arkaden der Neuen Ministerien in


Madrid liegt das Architektur-Dokumenta-
tionszentrum »Las Arquerías«. Teile der Ar-
b
kaden baute Alejandro de la Sota schon in
den 80er-Jahren zu einem Ausstellungs-
raum um, allerdings ist im Innern nicht mehr
viel davon zu sehen. Jetzt wurde die Institu- 5
tion um einen Vortragssaal und ein unterirdi- a 6
5 3
3 a 1
sches, vorwiegend für Ausstellungen ge-
nutztes Gewölbe erweitert. Vom Paseo de la 4 36
Castellana gelangt man auf die Empore des
mit einfachen Mitteln gestalteten, eindrucks- b
vollen neuen Auditoriums. Die Decke des
ehemaligen Kellergewölbes wurde hier her-
ausgebrochen, um einen hohen, gut und
weitestgehend blendfrei belichteten Raum
zu schaffen. Vorbei an einer stählernen Pro-
jektions- und Übersetzerkabine führt eine
Treppe hinab in eine Wanne aus rohem Be-
ton, die das Auditorium fasst. Anstelle der
alten Decke übernimmt dieses massive Be-
ton-U die Queraussteifung des Gebäudes.
Sämtliche Installationen verbergen sich in
den Fugen zu bestehenden Wänden und 5
Boden. Der Saal nimmt das Niveau der
nördlich in den Arkaden anschließenden 3 5
U-Bahnstation auf und ermöglicht so einen
3 1
weiteren Zugang bzw. Notausgang. Mit bb
transluzenten Rollos und einem schweren, 4 6
schwarzen, im geschlossenen Zustand
raumdefinierenden Samtvorhang lassen sich
Lichtstimmung und Nutzungsmöglichkeiten
variieren. Eine Hebebühne dient als Podium
für Vortragende, aber auch als Lastenauf-

2
3 1
2 4
3 1 cc
5 4

3
c 1 c
4 3
c 1 c
4 3
∂ 2005 ¥ 1/2 Dokumentationszentrum für Architektur in Madrid 2

Vortragssaal Lecture hall zug für das etwas tiefer liegende, südlich “Las Arquerías” is a state-run architectural
Grundriss • Schnitte Floor plan • Sections
Maßstab 1:400 scale 1:400 anschließende Gewölbe. Alternativ stehen documentation centre in Madrid. It is located
Ausschnitt Arkaden Section through arcades ausklappbare Treppen beidseits der Hebe- in the arcades of the Nuevos Ministerios.
Schnitt • Grundriss Section • Floor plan bühne bereit. Ein 2,35 Meter hoher Horizon- During the 1980s parts of the arcades were
Maßstab 1:1000 scale 1:1000
talschlitz unter einem 1 Meter dicken Beton- converted into an exhibition room by Alejan-
1 Zwischengeschoss 1 intermediate level balken führt in den unterirdischen Teil des dro de la Sota, but little of this now remains
U-Bahn underground station Dokumentationszentrums. Mit behutsamen inside. This recent project provided a new
2 Ausstellungshalle 2 exhibition hall
(Bestand) (existing) Eingriffen wurde das bis 1955 als Eisen- lecture hall and underground vaulted exhibi-
3 Vortragssaal 3 lecture hall bahntunnel genutzte langgestreckte Ton- tion room.
4 Ausstellungsgewölbe 4 vaulted exhibition hall nengewölbe umfunktioniert, die nötige Access to the new lecture hall is direct from
5 Projektionskabine 5 projection booth
6 Hebebühne 6 lifting platform Haustechnik in den halbhoch aufgedoppel- the Paseo de la Castellana, through a heavy
ten Seitenwänden verborgen. Auffälligstes steel sliding door. This leads onto a gallery
neues Element ist hier eine frei im Raum ste- overlooking an impressive and very simply
hende filigrane Stahltreppe (S. 85), welche designed auditorium; this bright, high space,
die Tonnendecke zur bereits vorhandenen with good, largely glare-free illumination,
Ausstellungshalle durchbricht. was created by removing the vaulted ceiling
of the underground level. A staircase leads
down from the gallery, past a steel-framed
projection and interpreting booth, to a base-
ment with a U-shaped liner of exposed con-
crete. This solid concrete structure takes
over the job of cross-bracing the building
from the former ceiling. All installations are
hidden in the junctions with the existing walls
and floor. The hall levels with the under-
ground railway station on the north side; this
permitted an additional entrance that also
doubles as an emergency exit. The windows
to the arcade above can be screened with
translucent blinds and/or heavy, black velvet
curtains to produce varying light moods and
cater for different functions. A lifting platform
serves as a stage for the speakers, and also
as a service lift for the slightly lower-lying
vaulted space on the south side. Fold-out
stairs either side of the platform provide an
alternative.
A 2.35 m high horizontal slit under a one-
metre thick concrete beam leads down into
the underground part of the documentation
centre. This long, linear room, which was
used as a railway tunnel until 1955, was
carefully converted into an exhibition space,
and all technical systems hidden behind the
half-height doubled-up side walls.
The most distinctive new element here is a
free-standing filigree steel staircase (p. 85),
which pierces the barrel-vaulted ceiling, lead-
ing up to the ground-floor exhibition room in
Photo: Roland Halbe, Stuttgart the arcades.
3 Dokumentationszentrum für Architektur in Madrid 2005 ¥ 1/2 ∂

Schnitt Vortragssaal 1 Installationskanal Beleuchtung 1 duct for lighting cables


Maßstab 1:50 2 Stahlbeton 500 mm 2 500 mm reinforced concrete
3 Wartungsgang Gitterrost auf 3 maintenance walkway, grating on
Section through lecture hall Stahlprofilen ∑ steel angles
scale 1:50 4 Projektions-/Übersetzerkabine 4 projection/interpreting booth
5 Verkleidung Rückwand 5 back wall cladding
Stahlblech 5 mm 5 mm sheet steel
6 Lüftungsschlitz, 6 ventilation slit
innen 100 mm, außen 200 mm 100 mm inside, 200 mm outside
7 Lüftungsgitter 7 ventilation grille
8 Bodenaufbau: 8 100 mm sealed granolithic screed
Hartstoffestrich versiegelt 100 mm 500 mm reinforced concrete
Stahlbeton 500 mm 9 installation duct
9 Installationskanal 10 500/500 mm reinforced concrete
10 Stahlbetonstütze 500/500 mm column

7
8 9

10 9
∂ 2005 ¥ 1/2 Dokumentationszentrum für Architektur in Madrid 4

Projektions- und Übersetzerkabine


Schnitt Maßstab 1:20
1
Projection and interpreting booth
Section scale 1:20
2

3 4

6 7 8

12
13

1 Pult Kiefer massiv 300/70 mm


auf Stahlprofil } 40/45/5 mm 11
2 Geländer aus Flachstählen ¡ 45/5 mm
und Stahlstäben Ø 1,5 mm
3 Bodenaufbau:
Stahlblech 10 mm
Stahlrohre | 40/40 mm
Stahlblech 2 mm
4 Stahlprofil Å 160 mm
5 Stahlprofil Å 120 mm 14 3
6 Stahlprofil Å 380 mm zwischen
bestehenden Längsmauern eingespannt 10
7 Stahlprofil ∑ 25/100/5 mm
8 Stahlprofil ∑ 50/45/5 mm
9 Verglasung VSG 5 + 5 mm
10 Stahlprofil ∑ 20/50/5 mm
11 Verkleidung Stahlblech 4
12 Glastür VSG 5 + 5 mm
13 Wandverkleidung Stahlblech 5 mm,
auf Stahlrohren ¡ 40/20/2 mm und
| 40/40/2 mm
14 Notbeleuchtung 13 6
15 Stahlblech gekantet 2 mm
16 Hartstoffestrich versiegelt 100 mm

1 rostrum, 300/70 mm solid pine


on 40/45/5 mm steel }-section
2 railing of 45/5 mm steel flats
and Ø 1.5 mm steel bars
3 floor construction:
10 mm steel plate
40/40 mm steel SHS
2 mm sheet steel
4 160 mm steel Å-section
5 120 mm steel Å-section
6 380 mm steel Å-section
inserted between existing longitudinal walls
7 25/100/5 mm steel angle
8 50/45/5 mm steel angle
9 5 + 5 mm lam. safety glass
10 20/50/5 mm steel angle
11 steel sheet panel 15 16
12 5 + 5 mm lam. safety glass door
13 wall cladding, 5 mm sheet steel
on 40/20/2 mm steel RHS and
40/40/2 mm steel SHS
14 emergency lighting
15 2 mm bent steel sheet
16 100 mm sealed granolithic screed
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2005 ¥ 1/2 ∂

Berghotel am Vigiljoch

Mountain Hotel at Vigiljoch

Architekt:
Matteo Thun, Mailand
Mitarbeiter:
Bruno Franchi, Renato Precoma, Christina
von Berg, Dorothee Maier, Ulrich Pfann-
schmidt, Simone Fumagalli, Michaela Dehne
Tragwerksplaner (Holzbau):
Merz Kaufmann & Partner, Dornbirn
Tragwerksplaner (Stahlbeton):
Oswald Holzner, Lana

Seit 1912 führt eine der ältesten Seilbahnen fassaden und begrüntem Dach fügt sich der aber auch, dass große spiegelnde Glasflä-
Europas auf das Vigiljoch nahe Meran in leicht geschwungene Riegel als überhöhte chen aufdringlich in Erscheinung treten.
den Südtiroler Alpen. Zur selben Zeit eröff- Kontur des Geländeprofils in die mit Lär- In den Zimmern trennt eine Lehmwand das
nete auch das Hotel an der Bergstation. An chen bewaldete Umgebung ein. Der in das offene Bad vom Schlaf- und Wohnbereich.
dessen Stelle entwarf nun Matteo Thun ein Hotel integrierte so genannte Paradiesgar- In dieses Stampflehm-Fertigelement sind
durchgestyltes Wellness-Hotel, in dem ge- ten, in dem ein paar Lärchen aus dem Ge- beidseitig Heizschleifen eingearbeitet, die
stresste Städter und verwöhnte Jetsetter bäude zu wachsen scheinen, trennt den behagliche Wärme ins Zimmer abstrahlen.
Ruhe und Entspannung finden sollen. Wie Wellness- und Badebereich von den Zim- Auf der Badseite gibt es zusätzlich eine Bo-
vor fast 100 Jahren ist das Haus auf 1500 mern. Im Süden schließt ein Pool den Ge- denheizung. Dreifach-Isolierverglasung und
Metern Höhe ausschließlich per Seilbahn bäuderiegel ab, großzügig verglast und mit kontrollierte Lüftung mit Erdwärmetauscher
oder zu Fuß zu erreichen. Oben angekom- grandiosem Ausblick. Auch in Lounge und und Wärmerückgewinnung sorgen für nied-
men erinnern nur noch Kubatur und Kon- Bibliothek sowie sämtlichen Zimmern ist das rigen Heizenergiebedarf. Dieser wird von
struktion des Restaurants an frühere Zeiten. eindrucksvolle Panorama durch verglaste einer Hackschnitzelheizung gedeckt, die
Der langgestreckte neue Baukörper duckt Außenwände nach Osten und Westen stets CO2-neutral Abfallholz aus den umliegenden
sich flach auf einen Bergrücken 300 m präsent. Horizontale Holzlamellen schützen Wäldern verbrennt. Nur für Notfälle wird ein
unterhalb des Gipfels. Mit Lärchenholz- vor sommerlicher Aufheizung, verhindern ölbetriebener Kessel vorgehalten.

6
b
1

4 7
6

1 2 3 5
6 8 a

b
10

9
1
a
11

1 Terrasse 7 Lounge 1 terrace 7 lounge


2 Pool 8 Bibliothek 2 pool 8 library 12
3 Sauna 9 Restaurant 3 sauna 9 restaurant
4 Spa 10 Empfang 4 spa 10 reception
5 Erdreich Garten 11 Anlieferung 5 garden soil layer 11 deliveries
6 Zimmer/Suite 12 Bergstation Seilbahn 6 room/suite 12 cable railway station
∂ 2005 ¥ 1/2 Berghotel am Vigiljoch 2

Grundriss Erdgeschoss
Maßstab 1:1000
Schnitte
Maßstab 1:500

Ground floor plan


scale 1:1000
Sections
scale 1:500 aa bb

One of the first cable railways in Europe was along the wooded terrain like a raised con- too much of a visual disturbance in the
built here in 1912 on the Vigiljoch near Mer- tour. Integrated within the building is the “par- landscape.
ano in the Italian Alps. The old hotel, which adise garden” with a couple of larch trees that In the rooms a free-standing mud-brick parti-
also dates from that period, has now been seem to grow right out of the structure. This tion is all that screens the bathroom from the
replaced by a stylish modern health spa, garden separates the health spa area from sleeping/living area. Integrated on both sides
designed by Matteo Thun, where stressed- the bedrooms. of this prefabricated tamped wall are heating
out urbanites and jetsetters can find peace Located at the southern end of the building is elements that radiate a very cosy warmth into
and relaxation. Still today, the only way to an indoor pool, fully glazed so as guests can the room. On the side where the bath is, addi-
reach this mountain-top retreat is by cable enjoy the grandiose view. In the lounge and tional underfloor heating is fitted. Triple insu-
car or on foot. The only reminder of the old the library, too, and in all rooms, extensive lated glazing and a ventilation system with
hotel, is the shape and style of construction of glazing on both east and west facades affords geothermal exchange and heat recovery re-
the restaurant. an ever-present view of the impressive moun- duces energy consumption on heating. The
The new hotel building is a long, linear struc- tain panorama. central heating system is fuelled by wood
ture curving gently at one end. With its larch- Horizontal wooden slats on the outside pro- chippings made from CO2-neutral waste tim-
wood façades and green roof it hugs a moun- tect against overheating in summer, and also ber from the surrounding forests. A back-up
tain ridge 300 m below the peak, tracking prevent the reflections on the glass creating oil-fired boiler is only used in emergencies.

Photo: vigilius mountain resort


3 Berghotel am Vigiljoch 2005 ¥ 1/2 ∂

Grundriss Zimmer • Grundriss Suite Plan of room • Plan of suite


Maßstab 1:250 scale 1:250
Detailschnitt Zimmer Sectional details of room
Maßstab 1:20 scale 1:20
c

1 Brettstapeldecke 9 Stahlrohr Ø 30/30/3 mm 1 glued laminated timber slab 9 Ø 30/30/3 mm tubular steel
2 abgehängte Decke 10 Stahlprofil fi 160 mm 2 suspended soffit, painted plasterboard 10 160 mm steel channel section
Gipskarton gestrichen 11 Gipskarton gestrichen 3 indirect lighting 11 painted plasterboard
3 indirekte Beleuchtung 12 Zwischenwand 4 translucent acrylic plastic strip 12 intermediate wall, prefabricated
4 Acrylglasstreifen transluzent Holzrahmenelement vorgefertigt 5 mirror panel timber-framed element
5 Spiegelpaneel 13 Dreischichtplatte Furnier Lärche, 6 washbasin counter, solid larchwood, 13 three-layer lam. board, larch veneer
6 Waschtischplatte Lärche massiv, gebürstet und weiß geölt, brushed and finished with white oil- brushed and finished with white oil-
gebürstet und weiß geölt horizontale Maserung based varnish based varnish, horizontal grain
7 Fußboden Lärchendielen 14 Spiegel geätzt 7 larchwood floorboards 14 etched mirror
8 Wandelement Stampflehmfertigteil 15 Schreibtischplatte Lärche massiv, 8 prefabricated wall unit, tamped mud 15 solid larch desk top, brushed and
mit eingelegten Heizschleifen gebürstet und weiß geölt with integrated heating elements finished with white oil-based varnish

11

12
3
3 3
4

5 8 13

9
5

14

6
15

13
7 10 10

cc
∂ 2005 ¥ 1/2 Berghotel am Vigiljoch 4

Detailschnitte Lounge
Minibar, Sitznische
Maßstab 1:20

Sectional details of lounge


minibar, niche seating
scale 1:20

1 abgehängte Decke
Gipskarton
2 Abluftschacht
3 Wandverkleidung:
Dreischichtplatte
Furnier Lärche,
gebeizt und geölt,
1 1
horizontale Maserung
4 Kühlschranktür:
Dreischichtplatte,
beidseits Furnier Lärche,
gebeizt und geölt,
horizontale Maserung
2
2 5 Kühlschrank 2
6 Zuluftschacht,
mit vorgeschalteten
8 8
Filtern, Ventilatoren,
3 3 Nachheizregister,
Be- und Entfeuchtung,
Abluft-Plattenwärme-
und Erdwärmetauscher
9 7 Fußboden Eichendielen 9
8 Lautsprecher
9 indirekte Beleuchtung
10 Schaumstoffkissen
mit Stoff bezogen
auf Trägerplatte
10 11 Haustechnikschacht 10

1 suspended soffit
plasterboard
2 ventilation shaft, extracted air
3 wall panelling:
three-layer laminated board
larch veneer
stained and oiled
horizontal grain
11 11 door:
4 fridge
4 three-layer laminated board
larch veneer on both sides
5 stained and oiled
horizontal grain
5 fridge
6 ventilation shaft,
air intake, fitted with
filters, fans, heating
element, humidifier and
dehumidifier, exhaust air
6 heat exchanger and
geothermal heat
exchanger
7 6 7 flooring: oak planks 6
on heated screed
8 loudspeaker
9 indirect lighting
10 foam plastic cushion
covered with fabric
on support board
11 installations shaft

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