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Die Lösungen zu den Vertiefungs- und weiterführenden Fragen sind für Studenten leider nicht verfügbar. Für ein
aufgabenorientiertes Lernen und für die Prüfungsvorbereitung empfehlen wir Ihnen das passende Arbeitsbuch
„Übungen zur Makroökonomie, 5., aktualisierte Auflage“ (ISBN 13: 978-3-86894-309-2). In diesem Buch finden
Sie zu jedem Kapitel Aufgaben unterschiedlichen Niveaus inkl. aller Lösungen.
KAPITEL 1
Verständnistests
1. Multiple Choice
a. Richtig. Selbst die weltweiten Wachstumsraten waren im Durchschnitt leicht negativ.
b. Falsch. Auch wenn die weltweiten Wachstumsraten wieder positiv waren, so langen sie im Durchschnitt
unter dem Niveau vor Ausbruch der Finanzkrise.
c. Falsch. Zwischen 1996 und 2005 (den Jahren des New Economy Booms) lag die Wachstumsrate der
Produktivität im Vergleich zu den vorausgegangen Jahrzehnten höher. Erst danach hat sie sich
abgeschwächt. Die Wachstumsrate unterliegt aber starken Schwankungen. Es ist unklar, wie stark die
Produktivität in Zukunft wachsen wird.
d. Richtig.
e. Falsch. Es gibt zwar statistische Probleme, jedoch ist anhand vieler Indikatoren klar erkennbar, dass die
chinesische Volkswirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten ein hohes Wachstum aufwies.
f. Falsch. Die Bezeichnung „europäisches Beschäftigungswunder“ bezieht sich auf die relativ geringen
Arbeitslosenraten in Europa in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren. Seit Mitte der 1970er-Jahren ist die
Arbeitslosenrate in Europa dagegen stark angestiegen.
g. Richtig.
h. Falsch. Die Arbeitslosenrate in Europa ist schon viel früher – seit Mitte der 1970er-Jahren – stark
angestiegen.
2.
a. Obwohl Arbeitsmarktrigiditäten wichtig sein können, ist es ebenso wichtig zu bedenken, dass hohe
Arbeitslosigkeit bei falscher makroökonomischer Politik selbst dann auftreten kann, wenn keine
übermäßigen Rigiditäten vorliegen. Viele skandinavische Staaten haben niedrige Arbeitslosenquoten trotz
eines guten sozialen Sicherungssystems.
b. Obwohl der Euro die Hindernisse für den freien Handel zwischen europäischen Ländern aus dem Weg
räumt, muss jedes Land darauf verzichten, eine eigenständige Geldpolitik zu betreiben.
b. Normalerweise liefert der längerfristige Durchschnitt den besseren Anhaltspunkt, da Entwicklungen über
kürzere Zeiträume Effekte in Konjunkturzyklen widerspiegeln können. Die Jahre 2015/16 zeigen eine
Abschwächung im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1992–2007. Wenn das auf Trendänderungen,
nicht auf Konjunktureffekte zurückzuführen ist, liefert das eine zuverlässigeren Anhaltspunkt. Im Fall
China kann das am Wechsel zu einem Regime mit geringeren Investitionsquoten liegen; im Fall der USA
und des Euroraum an rückläufigem Produktivitätswachstum.
a. Fall C und E.
b. In C ist die Risikoprämie am höchsten. Faktoren: Ausfallrisiko und Risiko-Aversion.
c. Ist die erwartete Inflation negativ, dann übersteigt der Realzins den Nominalzins. Hohe Realzinsen senken
die aggregierte Nachfrage. An der effektiven Zinsuntergrenze sind aggregierte Nachfrage und
gesamtwirtschaftliche Produktion ohnehin schon niedrig; steigende Realzinsen verschärfen das Problem.
4.
AKTIVA PASSIVA
Eigenkapital 40
a. Eigenkapital als Differenz zwischen Aktiva und Verbindlichkeiten: 40; Eigenkapitalquote EKBS
40200 20%; Leverage-Rate: BSEK 20040 5
b. Eigenkapital sinkt auf 20; Eigenkapitalquote sinkt EKBS 20180 11,11% Leverage Rate steigt auf
BSEK 18020 9
c. Wenn die Sichteinlagen staatlich garantiert sind, gibt es für die Kontoinhaber keinen Grund, ihre Einlagen
rasch abzuziehen. Die Gefährdungslage der Bank ist für sie dabei irrelevant, solange kein Zweifel
entsteht, dass die Einlagensicherung tatsächlich greift.
d. Die Bilanz dieser Bank ist identisch zu der Bilanz der Bank in Aufgabe a., außer dass die
Verbindlichkeiten auf der Passivseite statt in Sichteinlagen nun in kurzfristigen Krediten am Geldmarkt
bestehen.
e. Wenn bei den Kreditgebern am Geldmarkt Zweifel über die Solvenz der Bank besteht, werden sie die
kurzfristigen Kredite bei Auslauf abziehen oder allenfalls zu sehr hohen Zinsen verlängern.
f. Wenn sich die Bank kein neues Eigenkapital beschaffen kann, ist sie gezwungen, einen Teil ihrer
Vermögenswerte selbst zu Schleuderpreisen zu verkaufen. Wenn sich viele Banken gleichzeitig in einer
ähnlichen Situation befinden, werden die Preise der Vermögenswerte stark sinken. Dies verschärft die
Probleme der Banken und lässt die Bereitschaft der Kreditgeber zur Kreditverlängerung weiter sinken.
b. Falsch. Auf lange Frist konvergiert die Wachstumsrate der Produktion gegen einen Steady State Wert, in
dem die Produktion je Beschäftigten konstant bleibt.
c. Richtig. Produktion und Kapital je Beschäftigten würden gegen unendlich gehen
d. Falsch. Steigt die Sparquote über die Sparquote der goldenen Regel, sinkt die der Konsum pro
Beschäftigten im Steady State
e. Falsch. (Die Pro-Kopf-Produktion ist niedriger. Sie entspricht der Produktion je Beschäftigten korrigiert
um die Partizipationsrate, die kleiner als Eins ist.)
f. Falsch. Bei einer Umstellung auf das Kapitaldeckungsverfahren würde der aktuelle Konsum sinken.
g. Falsch. Selbst wenn der Konsum auch im Steady State ansteigt, würde der Konsum heute zurückgehen.
h. Falsch. Selbst unter der Voraussetzung dass Investitionen in Ausbildung die Produktion erhöhen, (wie im
Paper von Mankiw, Romer, Weil angedeutet) folgt daraus nicht, dass diese Länder ihre
Ausbildungsersparnis erhöhen sollten, da künftig höhere Produktion nur zu Lasten heutigen Konsums
möglich ist. Natürlich gibt es andere Argumente Ausbildung zu fördern, insbesondere bei Haushalten mit
geringem Einkommen.
2.
a. Nein. (1) Falls die deutsche Sparrate immer so hoch war, kann dies nicht den Unterschied zwischen dem
deutschen und amerikanischen Wachstum in den letzten 50 Jahren erklären. (2) Falls die deutsche
Sparrate im Vergleich zu früher angestiegen ist, könnte dies einiges vom höheren Wachstum erklären.
Der Beitrag der hohen Ersparnis für das Wachstum sollte jedoch im Lauf der Zeit abnehmen. (3) Die
deutsche Wachstumsrate ist mittlerweile gar nicht mehr so hoch.
b. Falsch. Eine Erhöhung der Sparquote beeinflusst zwar das langfristige Wachstum nicht, sie steigert aber
das Wachstum in der kurzen Frist. Zusätzlich führt eine Erhöhung der Sparquote zu einem Anstieg der
Produktion je Beschäftigten auch in der langen Frist. Letztlich würde eine Erhöhung der US-Sparquote
den Konsum je Beschäftigten im steady state erhöhen, sofern davon ausgegangen werden kann, dass die
aktuelle Sparquote unter dem Niveau liegt, welches der Goldene Regel entspricht.
3. Nach einem Jahrzehnt: höhere Wachstumsrate. Nach fünf Jahrzehnten: Wachstum zurück auf normalem
Niveau, mit höherem Produktionsniveau je Beschäftigten.
Verständnistests
1.
a. Falsch.
b. Falsch.
c. Falsch.
d. Richtig.
2.
a. Humanvermögen:0,75 (1 1,05 1,052) 40.000 € 94.575 €
Gesamtes Kapital: 194.575 €
b. 194.575 € 10 19,457.50 €
c. 20.000 € 10 2.000 €
d. Die Rentenversicherungsleistungen implizieren einen zusätzlichen jährlichen Konsum von: 0,6 (1,052)
40.000 € 710 18.522 €
3. Erwarteter diskontierter Gegenwartswert (EDGW): (r ) 18.000 €(r 0,08)
a. Kaufen. EDGW 138.462 € 100.000 €
b. Break-even. EDGW 100.000 €
c. Nicht kaufen. EDGW 78.260 € 100.000 €
4.
a. 44.000 € (1 0,4) 36 40.000 € (1 0,4) 38 38.400 €
b. 44.000 € (1 0,3) 36 40.000 € (1 0,3) 38 44.800 €
Verständnistests
1.
a. Falsch. Änderungen des heutigen Realzinses haben nur begrenzte Nachfrageeffekte, weil die IS-Kurve
steil verläuft.
b. Falsch. Die IS-Kurve verläuft steiler, wenn zukünftige Erwartungen berücksichtigt werden.
c. Falsch. Nicht die die LM-Kurve verschiebt sich, sondern die IS-Kurve nach rechts, weil zukünftig
erwartete höhere Zinsen schon heute die Investitionsnachfrage dämpfen.
d. Richtig/Unsicher (Sie können sich auf die Vorhersagen anderer verlassen, aber jemand muss es tun.)
e. Falsch. Änderungen der zukünftig erwarteten Fiskalpolitik können sich auf die heutige Nachfrage
auswirken.
f. Richtig.
g. Falsch. Der äußerst unterschiedliche Verlauf liefert gemischte Evidenz dafür, ob ein Abbau des
Budgetdefizits die aktuelle Wirtschaftsaktivität stimulieren kann.
h. Falsch. Es gibt starke Evidenz für einen negativen, kontraktiven Nettoeffekt der Haushaltskonsolidierung.
Anfang der 2010er-Jahre konnten die Erwartungseffekte in Europa den direkten negativen
Nachfrageeffekt sinkender Ausgaben und höher Steuern nicht kompensieren.
2.
a. Beide Aussagen beziehen sich auf die Entwicklung der Leitzinsen und unkonventioneller geldpolitischer
Maßnahmen über einen längeren Zeitraum. Sie signalisieren, dass der EZB Rat die Lockerung der
geldpolitischen Maßnahmen über längere Zeit fortsetzen werde.
b. Die Mehrheit im EZB-Rat war im Jahr 2015 besorgt, dass ohne Fortsetzung der geldpolitischen
Lockerung die mittel- bis langfristigen Inflationserwartungen nicht mehr fest verankert sein könnten. Sie
befürchtete einer Verfestigung deflationärer Erwartungen und wollte sicherstellen, dass auch an der
Zinsuntergrenze die Inflationserwartungen nahe 2% verankert bleiben, um den effektiven Realzins auch
auf mittlere Frist niedrig zu halten.
3.
a. Die IS-Kurve verschiebt sich nach rechts.
b. Der künftig erwartete reale Zins steigt relativ zum aktuellen realen Zins. An sich, verrät diese Aussage
nichts über das Zinsniveau. Die Zinskurve könnte steiler werden, sogar wenn die realen Zinssätze aller
Laufzeiten fielen. Nehmen wir jedoch an, dass der erwartete reale Zinssatz von einem Minimum aus
steigt, dann verschiebt sich die IS-Kurve wahrscheinlich nach links. Fällt der aktuelle reale Zinssatz nicht,
dann verschiebt sich die IS-Kurve sicher nach links. Fällt der aktuelle Realzins, dann verschiebt sich die
IS-Kurve wahrscheinlich nach links, weil der Einfluss des künftig erwartet steigenden realen Zinses
stärker ist als der Einfluss des aktuellen Realzinses.
c. Die LM-Kurve verschiebt sich nach oben.
d. Im IS-LM-Rahmen mit fixem Kapitalstock, verschieben künftig erwartet steigende Steuern die IS-Kurve
nach links. Jedoch führen die künftig höheren Steuern (ein Programm zur Reduzierung des Defizits),
mittelfristig zu niedrigeren realen Zinsen und mehr Investitionen und langfristig zu mehr Produktion. Die
für die Zukunft antizipierten niedrigeren Zinsen und die höhere Produktion lassen die IS-Kurve nach
rechts verschieben. Der Nettoeffekt auf die IS-Kurve ist unklar. Beachten Sie, dass das Modell im Text
Kopfsteuern verwendet. Im Allgemeinen könnte eine Steuererhöhung Verzerrungen in der Wirtschaft
verursachen. Diese Einflüsse reduzieren tendenziell die Produktion (oder die Wachstumsrate).
e. Die IS-Kurve verschiebt sich nach links.
Kapitalbilanz
Kapitalimporte 80 ( 65 15)
Kapitalexporte 50
Kapitalbilanz 130 ( 80 (50))
Statistische Diskrepanz 30 ( 160 130 oder 35 5)
Kapitalbilanz
Kapitalimporte 50
Kapitalexporte 80
Kapitalbilanz 130
Statistische Diskrepanz 30
3.
a. Der nominale Zinssatz der deutschen Anleihe ist 10.000(9.615,38) 1 4%.
Der nominale Zinssatz der US-Anleihe ist 5%.
b. Die ungedeckte Zinsparität impliziert, dass man eine Aufwertung des Euro um 1% erwartet. Daher ist der
erwartete Wechselkurs 1,05 (1,01) 1,0605 $/Euro.
c. Erwarten Sie stattdessen eine Aufwertung des Dollar/Abwertung des Euro, kaufen Sie die US-Anleihe, da
Sie eine Rendite (in €) von mehr als 5% erwarten.
d. Der Dollar wertet um 14,3% ab, daher ist die gesamte Rendite der US-Anleihe (in €) approximativ 5
14,3 9,3%. Die Investition in die deutsche Anleihe hätte eine sichere Rendite von 4% erzielt. (Exakte
Berechnung ergibt: Anfangsinvestition von 12.698,10 $ 1,05 $/€ 12.093,43 €; Erlös aus US-Anleihe
von 13.333$ 1,20 $/€ 11.110,83€; Verlust von 982,60 €, d.h eine Rendite von „exakt“ 8,1%“)
e. Die Bedingung der ungedeckten Zinsparität dreht sich um die Gleichheit der erwarteten Rendite, nicht die
Gleichheit der tatsächlichen Rendite.
1 e 100 97,143; indexierte Anleihen sind teurer als nominale Anleihen, weil sie ihre
c. PBx 100
1 i 1 r
Auszahlung an die tatsächliche Inflationsrate anpassen 100 (1 t 1) und damit eine erwartete Auszahlung
100 (1 e ) versprechen. Die reale Rendite (der effektive Realzins)bleibt damit konstant bei r,
unabhängig davon, ob die Inflationsrate im nächsten Jahr höher oder niedriger ist als erwartet.
d. Das hängt von der Risikoeinschätzung ab. Nominale Anleihen unterliegen dem Inflationsrisiko. Fällt die
Inflation höher als erwartet aus, ist die reale Rendite niedriger; bei niedriger Inflation steigt dagegen die
reale Rendite. Indexierte Anleihen sichern gegen dieses Inflationsrisiko ab. Deshalb wird für nominale
Anleihen in der Regel auch eine Risikoprämie gefordert. Sie ist umso höher, je volatiler die Inflationsrate.
Andrerseits hängt es auch von der eigenen Einschätzung über die Entwicklung der Inflationsrate ab, ob es
sich lohnt, indexierte Anleihen zu halten. Rechnet man selbst damit, dass die Inflation immer
Durchschnitt niedriger liegt als vom Markt erwartet, dann sind nominale Anleihen attraktiver, weil man
sich subjektiv damit höhere reale Renditen verspricht. Viele indexierte Anleihen sind so konstruiert, dass
der Nominalwert gesichert ist (also etwa mindestens eine Auszahlung von 100 garantiert wird). Damit
wird die Auszahlung bei Deflation nicht angepasst. Dies macht sie wiederum auch bei steigender
Deflationsgefahr attraktiv.
4. Die Zentralbank hat drei Instrumente zur Verfügung, um den gleichgewichtigen Zinssatz zu reduzieren.
1. Mindestreserveanforderungen. Verlangt die Zentralbank von den Banken einen größeren Teil der
Einlagen als Reserve zu halten, als sie es freiwillig tun würden, dann führt eine Senkung des
Mindestreservesatzes zu weniger Nachfrage nach Zentralbankgeld. Dieses Abnehmen der (Zentralbank-)
Geldmenge sorgt tendenziell für niedrigere Zinsen. Im Rahmen der angegebenen Gleichung, bedeutet ein
Sinken des Mindestreservesatzes ein Sinken von θ.
2. Zinspolitik. Im Prinzip führen günstigere Bedingungen für Banken bei der Geldaufnahme bei der
Zentralbank (z.B. niedrigere Leitzinsen), zu höherer Kreditaufnahme, und dadurch zu mehr
Zentralbankgeld, H, das die Zentralbank für Kredite an Banken bereitstellt. Ein sinkender Zins führt
tendenziell zu einem Anstieg von H. Änderungen der Leitzinsen signalisieren zudem oft auch die
Absichten der Zentralbank über die nächsten Zinsschritte. Senkt sie die Leitzinsen, erwarten die
Marktteilnehmer an den Finanzmärkten eine expansivere Geldpolitik in der Zukunft. Folglich fallen die
künftig erwarteten kurzfristigen Zinsen, genauso wie mittel- und langfristige Zinssätze.
3. Offenmarktoperationen. Die Zentralbank kann Zentralbankgeld, H, schaffen, um Staatsanleihen zu
kaufen. Ein Anstieg von. reduziert tendenziell den Gleichgewichtszins. Aufgrund der Instabilität der
Geldnachfrage ist dieser Mechanismus allerdings mit großer Unsicherheit behaftet. Statt einer
Geldmengensteuerung betreiben Zentralbanken heute deshalb meist Zinssteuerung.