Sie sind auf Seite 1von 4

Lernzettel VWL

Konjunktur:
Die Konjunktur beschreibt die wirtschaftliche Lage eines Landes und stellt die Auf und
Abschwankungen im Verlauf der Wirtschaft dar.

Seit 2019 – Deutschland 2


mal den Zyklus durchlebt

Abbildung: Wirtschaftszyklus BIP (Bruttoinlandsprodukt)

Aufschwung/Expansion:
Es ist die Phase, in der sich die Wirtschaft nach einem Abschwung erholt, um wieder in Richtung
Boom zu arbeiten. Kennzeichnend hierfür ist eine steigende Auslastung der Kapazitäten. Insgesamt
ist die Phase geprägt durch sinkende Arbeitslosenquoten, eine höhere Produktion, Steigerung der
Nachfrager, wachsende Investitionsbereitschaft der Unternehmer und steigende Preise(Inflation),
Löhne und Zinsen.

Hochkonjunktur/Boom:
Zeiten mit hohem Wirtschaftswachstum bezeichnet man als Boomphase. Die Phase stellt den oberen
Wendepunkt im Konjunkturzyklus dar. Wirtschaftlicher Wohlstand ist das deutlichste Zeichen dieser
Phase. Es ist der Zustand der maximalen Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Es herrscht
Vollbeschäftigung, die Löhne, Preise und Zinsen steigen, Hohe Nachfrage nach Gütern, voll
Auslastung von Produktionskapazitäten und volle Nachfrage nach Maschinen und Rohstoffen und
eine gleichbleibend Investition.

Rezession/Abschwung:
Es liegt eine Rezession vor, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich
zu den Vorquartalen nicht wächst oder ein Rückgang zu verzeichnen ist. Kennzeichen von einer
Rezession sind: Rückgang der Nachfrage, Überfüllte Lager, Rückgang der Investitionen, sinkende
Löhne, Preise und Zinsen, steigende Arbeitslosigkeit und fallende Börsenkurse.

Depression/Konjunkturtief: ( Rekord: Japan 1997-2013)


Ein konjunkturtief ist der Tiefstand in den die Volkswirtschaft infolge eines Abschwungs gerät.
Verharrt die Wirtschaft ungewöhnlich lange in diesem Tiefstand spricht man von einer Depression.,
sie stellt einen negativen fall im Wirtschaftsgeschehen dar. Wird gekennzeichnet durch: starken
Produktionsrückgang, Deflation, hohe Arbeitslosigkeit, keine/kaum Investitionen und
Liquiditätsengpässe in Unternehmen.
Indikatoren für den Konjunkturzyklus

Frühindikatoren (wo die Wirtschaft sich befinden wird)


Sie geben Hinweise, wie sich die Wirtschaftslage in Zukunft entwickeln kann. Deshalb bilden sie auch
die Grundlage für Konjunkturprognosen. Sie sind für die Konjunkturforschung sehr wichtig, da sie der
Konjunkturpolitik Anhaltspunkte geben, geeignete Maßnahmen frühzeitig zu ergreifen.Bei
Frühindikatoren handelt es sich um in die Zukunft gerichtete Meinungen und Einschätzungen

Beispiele:
— Aktienindex
— Auftragseingänge
— Einzelhandelsumsätze
— Geldmengenwachstum
— Lagerbestände
— Investitionen
— Gewinnerwartung

Gegenwartsindikator (Wo die Wirtschaft sich jetzt befindet)


Zeitgleich und geben aktuelle Informationen zur aktuellen konjunkturellen Situation dar.

Beispiele:
— BIP
— Preise
— Produktion
— Kapazitätsauslastung
— Offene Stellen
— Sparquote

Spätindikator (wo seine Wirtschaft war)


Spätindikatoren dienen zu konjunkturellen Entwicklungen im Nachhinein

Beispiele:
— Arbeitslosenquote
— Bruttoinlandsprodukt
— Inflationsrate
— Insolvenzen Preisnivauentwicklung Steuereinnahmen
— Zinsniveauentwicklung
Stabilitätsgesetz (1967)
Macht die Wirtschaft stabil
- Magisches Viereck -
Warum magisch ? Alle 4 Ziele sind unmöglich gleichzeitig zu erreichen. Es würde an „Magie“ grenzen.

1. stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum (Ziel BIP plus 3% steigen)


Dies wird erreicht, wenn in einer Volkswirtschaft in vergleichbaren Zeiträumen – z. B. jährlich – mehr Waren
und Dienstleistungen produziert werden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erfasst dabei den jährlichen Geldwert
dieser gesamten Produktion eines Landes. Wirtschaftswachstum wird in prozentualen Veränderungen des BIP
gegenüber dem Vergleichszeitraum gemessen.

2. hoher Beschäftigungsgrad ( Ziel Arbeitslosenquote bei kleiner als 3%)


Dies bezieht sich als wirtschaftspolitisches Ziel auf den Faktor Arbeit. Als Indikator wird die Arbeitslosenquote
herangezogen. Vollbeschäftigung meint aber keine Arbeitslosenquote von null Prozent. Ein Mindestmaß an
Arbeitslosigkeit (Saisonarbeit, Arbeitsplatzwechsel und damit Arbeitssuche) ist weder vermeidbar noch negativ
zu bewerten. Dagegen ist die hohe strukturelle Arbeitslosigkeit – häufig mit Langzeitarbeitslosigkeit verbunden
– für die Betroffenen ein realer Abstieg,
– für die öffentlichen Haushalte eine Belastung und
– für die Gesellschaft eine Verschwendung von Ressourcen.

3. Stabiles Preisniveau (Ziel Inflation nahe 2%)


Dies bezieht sich auf den Durchschnitt der Preise aller Güter und Leistungen für die private Lebenshaltung.
Erhält man im z. B. im Vergleich zum Vormonat weniger für sein Geld, weil die Preise gestiegen
sind (Inflation), sinkt die Kaufkraft. Umgekehrt steigt die Kaufkraft bei sinkenden
Preisen (Deflation). Die Entwicklung der Kaufkraft wird über die Preisindizes für die Lebenshaltung vom
Statistischen Bundesamt ermittelt.

4. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht (Ziel Außenbetrag 1,5-2%)


Dies ist durch die zunehmende internationale Verflechtung der Volkswirtschaften geprägt. Das Gewicht des
Außenhandels nimmt in jeder Volkswirtschaft zu. Die Leistungsbilanz der Volkswirtschaft (gleicher Umfang von
Export und Import) ist tendenziell auszugleichen. Wichtig ist, dass ein Leistungsbilanzdefizit finanzierbar bleibt.

- Magisches Sechseck - ( seit den 70er)

1. Umweltschutz als wirtschaftspolitische Zielstellung soll Umweltschäden durch wirtschaftliche Tätigkeit verringern und
bereits entstandene Schäden beseitigen. ( kann man nicht messen)
2. Gerechte Einkommensentwicklung ist wesentliche Voraussetzung für sozialen Frieden und damit für gesellschaftliche
Stabilität. Dazu muss die Mehrheit der Bevölkerung die bestehenden Einkommensverhältnisse als sinnvoll akzeptieren.
(Nicht messbar, man schaut auf die Armutsquote)
Inflation
Maßnahmen gegen eine gefährdete Preisstabilität: Europäische Zentralbank
— Leitzinsen erhöhen
— Wertpapiere, Aktien kaufen
— Abschöpfung von Liquidität

Zentralbank stellt Geld zur Verfügung  umlaufende Geldmenge erhöht (Geldschöpfung)


Verringerung der Zentralbankzinsen = nachfrage und konjunkturanregend = Erhöhung der umlaufenden
Geldmenge, bei Auslastung  Nachfrageinflation

Entzieht der Wirtschaft Geld  Geldmenge gesenkt


Erhöhung der Zentralbankzinsen = höhere Kreditzinsen = Drosslung der Nachfrage und Konjunktur
= Verringerung der umlaufenden Geldmenge

Das könnte Ihnen auch gefallen