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Makroökonomie – Tourismuspolitik

Ökonomie befasst sich mit der Frage, wie eine Gesellschaft knappe Mittel bewirtschaftet.

Zusammenfassung der 10 volkwirtschaftlichen Regeln:

1. Menschen stehen vor Alternativen.


2. Die Kosten eines Gutes bestehen in dem, was man dafür aufgibt. (Opportunitätskosten)
3. Rationale entscheidende Menschen denken in Grenzbegriffen.
a) Nach dem ersten gossenschen Gesetz (Sättigungsgesetz) nimmt der Nutzen, den ein Gut dem
Verbraucher stiftet, mit jeder zusätzlichen Einheit, die von diesem Gut konsumiert wird,
ständig ab, bis Sättigung eintritt. Dieser zusätzliche Nutzen wird auch als Grenznutzen
bezeichnet.
b) Das zweite gossensche Gesetz (Genussausgleichsgesetz) besagt, dass der Gesamtnutzen in
einem Haushalt dann am größten ist, wenn der Nutzen, den die zuletzt gekauften Güter
stiften, gleich groß ist. Beispiel. Wenn der Nutzen bei der Ausgabe von zusätzlichen 5 € für
Bier größer ist als bei der Ausgabe dieses Betrags für Wein, ist es sinnvoll, Bier zu kaufen. Erst
wenn er Nutzen der letzten € für Bier gleich dem der Ausgabe für Wein ist, ist der
Gesamtnutzen am größten.
4. Menschen reagieren auf Anreize.
5. Durch Handel kann es jedem besser gehen.
6. Märkte sind in der Regel eine effiziente Methode der ökonomischen Organisation.
7. Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern.
 Externer Effekt & Marktmacht (Fähigkeit eines Einzelnen/kleiner Gruppe, den Marktpreis
signifikant zu beeinflussen & Markversagen (Markt teilt Ressourcen nicht effizient zu).
8. Der Lebensstandard einer Volkswirtschaft hängt von ihrer Fähigkeit ab, Güter herzustellen.
Produktivität = Mehr Output bei gleichem Input oder gleicher Output bei weniger Input.
9. Die Preise steigen, wenn die Zentralbank zu viel Geld in Umlauf bringt.
Inflation: Geld zirkuliert mit gleichmäßiger Geschwindigkeit. Wenn mehr Geld ins System
gepumpt wird, haben die Menschen mehr Geld in der Tasche & wollen mehr Waren/DL kaufen.
Das führt zu einem Ungleichgewicht von zu viel Geld und zu wenig Waren und zu
Preissteigerungen -> Geld führt zur Inflation (Preise steigen, Deflation sinken)
10. Eine Gesellschaft hat kurzfristig zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit zu wählen.
Phillips-Kurve: Die Kurve zeigt, dass höhere Inflationsraten von geringen Arbeitslosenquoten
begleitet sind und umgekehrt.

Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Lohnentwicklungen: Wenn die Arbeitslosigkeit niedrig ist,
müssen die Unternehmer hohe Löhne zahlen oder die Löhne erhöhen, um ihr Personal halten zu können.
Steigen die Löhne (stark) an, wird alles teurer. Daraufhin verlangen die Arbeitnehmer nochmals höhere
Löhne…

Seit den 1970er Jahren gilt der Zusammenhang in der Gänze nicht mehr. Allerdings können wir immer
noch davon ausgehen, dass bei hohem wirtschaftlichem Wachstum und niedriger Arbeitslosigkeit die
Inflationsraten steigen werden.

Eurosystem: Alle Zentralbanken verwalten Preise zusammen, bzw. wollen Preisstabilität schaffen. Dafür
werden die Preise bestimmter Güter regelmäßig ermittelt & im Anschluss wird der Durchschnitt
berechnet.
Kreislaufanalyse & volkwirtschaftliche Gesamtrechnung

Annahmen & ökonomische Modelle


o Ökonomen nutzen Annahmen, um die Erklärung der Realität einfacher zu gestalten.
o Die Kunst dabei ist, zu entscheiden, welche Annahmen gemacht werden sollen.
o Unterschiedliche Annahmen verwenden, um unterschiedliche Fragen zu beantworten.
o Aus Annahmen Modelle entwickeln, die Realität vereinfacht abbilden

Kreislaufmodell:
 Visuelles Modell, das zeigt, wie Güter und Geld zwischen Haushalt und Unternehmen über
die Vermittlung von Märkten fließen.

Produktionsfaktoren: Inputs, die für die


Produktion von Gütern (= Waren & DL)
verwendet werden: Arbeit, Kapitel
Boden = Ressourcen
Unternehmen produzieren und
verkaufen Güter, kaufen und verwenden
Produktionsfaktoren
Haushalte kaufen und konsumieren
Güter und Dienstleistungen, besitzen
und verkaufen Produktionsfaktoren.

Es fehlen Banken, Ausland,.. im


Diagramm, deswegen sind Pfeile gleich
dick.

Der einfache Wirtschaftskreislauf

= Kreislauf einer geschlossenen Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität, Beschränkung auf Beziehungen
zwischen den Sektoren „Haushalte“ und „Unternehmen“.

Als Geldströme fließen von den Unternehmen zu den Haushalten Faktorenkommen (Y) und von den
Haushalten zu den Unternehmen Ausgaben für Konsumgüterkäufe (C). Im Modell der stationären
Wirtschaft finden keine Investitionen und kein Sparen statt. Produktions- und Konsumtionsprozess
wiederholen sich von Periode zu Periode unverändert = Wirtschaft kann nicht wachsen. Im Modell der
evolutorischen Wirtschaft finden Veränderungen statt. Durch Sparen verändert sich das Geldvermögen
der Haushalte und durch Inventionen das Sachvermögen der Unternehmen. Die Geldströme „Sparen“ (S)
und Investitionen (I) werden vom Pol „Vermögensänderungskonto“ erfasst. In einer geschlossenen
Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität ist im Nachhinein in jeder Periode die Höhe der Investitionen
immer gleich der Höhe des Sparens!
Der vollständige Wirtschaftskreislauf

= Kreislauf einer offenen Volkswirtschaft MIT staatlicher Aktivität.


o Beziehungen zwischen Sektoren „Haushalte, Unternehmen, Staat & Ausland“
o Von Haushalten zum Staat fließen Steuern, Gebühren, Beiträge, Arbeitgeberbeiträge zur
Sozialversicherung & vom Staat an die Haushalte fließen Ausgaben für Gütereinkäufe
sowie Subventionen.
o Transferzahlungen (Übertragungen) = Leistungen ohne unmittelbare Gegenleistung
(Wohngeld)
o Wichtigste Beziehungen zum Ausland sind Exporte & Importe
o Außenbeitrag = Differenz zwischen Export & Importe

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

Inlandskonzept / Inländerkonzept

Das Bruttoinlandsprodukt

 misst das Einkommen oder die Ausgaben einer Volkswirtschaft – Bestandsaufnahme eines
Landes, was an materiellen & nicht-materiellen Gütern innerhalb eines Jahres produziert
 Entspricht dem Wert ALLER für den Endverbraucht bestimmten Güter & DL, welche in einer
Zeitperiode IM INLAND produziert, worden sind.

Preisbereinigung -> Herausrechnen von Preiseinflüssen auf Grundlage des Vorjahrespreisbasis (Real)

Reales vs. Nominales BIP BIP = alle Leistungen, die im


Inland erbracht werde
Real= bewertet die Produktion von Gütern/ DL zu den PREISEN DES VORJAHRES (Inlandskonzept)
nominal= bewertet den Output von Gütern/ DL zu LAUFENDEN MARKTPREISEN
BNE = alle Leistungen von
Bruttonationaleinkommen (BNE), früher Bruttosozialprodukt (bis 1999) Inländern (Inländerkonzept)
Summer der innerhalb eines Jahres von allen Bewohnern eines Staates (Inländer) erwirtschafteten
Einkommen, unabhängig davon, ob diese im Inland oder im Ausland erzielt wurden. Im Unterschied
umfasst BIP alle im Inland erzielten Einkommen, egal ob diese von Inländern oder Ausländern
erwirtschaftet wurden.
Verschiedene Methoden der Erfassung: Entstehung,
Verwendung, Verteilung

Entstehung = Wer der produzierten Güter/ Summe der


Wertschöpfungsgüter, Y (yield) = C (private Konsum) + I
(Investitionen) + G (government)
Verwendung = Gesamtausgaben der Haushalte

Verteilung = Gesamteinkommen der Haushalte, Summe


der Löhne, Gehälter und Gewinne
Bestandteile & Berechnung BIP (nach Methode der
Verwendung) Was müssen wir bei Vergleichen des BIP beachten?

Wenn wir zwei Länder miteinander vergleichen wollen, müssen


wir, um den Wohlstand eines Landes zu messen, das BIP/Kopf
vergleichen.

Kennziffern:

Um den Wohlstand der Menschen, die in Deutschland leben zu


messen, ist das BNE besser geeignet. (Einkommensindikator)

Um zu sehen, wie leistungsfähig die deutsche Volkswirtschaft ist,


ist das BIP besser geeignet. (Produktionsindikator)
Wie genau ist das BIP?

 es fehlt jegliches, was nicht statistisch erfasst werden kann (informellen Sektors (Schwarzmarkt)
 Ungenauigkeiten z.B. Güter ohne Marktreis (öfft. Verwaltung) gehen zu Produktionskosten ein

BIP & Wohlstand der Bevölkerung

o Pro-Kopf-BIP = beste verfügbare Einzelmaß für den ökonomischen Wohlstand der Bevölkerung
o gibt das durchschnittliche Einkommen der Bevölkerung an
o misst Lebensstandard der Bevölkerung
o kein perfekter Maßstab, weil der Wert der Freizeit und der Güter, die im Haushalt hergestellt
werden, sowie die Qualität der Umwelt nicht erfasst wird und auch nichts über die Verteilung
oder darüber das produziert wird ausgesagt wird.

Benachteiligt das BIP Frauen?

Das BIP soll den Wert aller Transaktionen in einer Volkswirtschaft pro Jahr angeben. Darin sollen alle
Bedeutenden wirtschaftlichen Aktivitäten enthalten sein. Aber wirtschaftliche Aktivitäten, die nicht auf
Märkten stattfinden, wie Hausarbeit oder Kindererziehung bleiben unberücksichtigt. Diese Aktivitäten
werden vorwiegend von Frauen ausgeübt. So kann das Konzept durchaus so angesehen werden, dass
Frauen hier benachteiligt werden.
Konjunktur
= die allgemeine Wirtschaftslage. Investitionen, Konsumausgaben, Preise etc. sind Indikatoren, die uns
zeigen in welcher Konjunkturphase wir uns gerade befinden. Und umgekehrt sind sie wiederum auch
abhängig von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage.

o Hängt von der „Stimmung“ ab und ist generell schwer vorauszusehen (z.B. Regierungswechsel,
Innovation)
o Wenn das Produktionspotential ausgeschöpft ist, dann sind die Produktionskapazitäten in der
Volkswirtschaft ausgelastet, das heißt alle Maschinen und es herrscht „Vollbeschäftigung“
(Volkbeschäftigung ist bereits bei einer Arbeitslosenquote von 2 bis 3 % erreicht, da es immer
Menschen gibt, die gerade ihre Arbeitsstelle wechseln oder kurze Zeit zwischen 2 verschiedenen
Tätigkeiten „nichts“ machen. Vollbeschäftigung bedeutet auch, dass jeder schnell die Chance auf
eine neue Beschäftigung hat)

Phasen des Konjunkturzyklus

Steigende Wachstumsraten, d.h. das


reale BIP steigt, die Unternehmen haben
viele Aufträge, die Konsumausgaben sind
hoch bzw. sie steigen, die Unternehmen
stellen Leute ein, evtl. sinkt die
Arbeitslosenquote, optimistische
Grundstimmung

Wenn in 2 aufeinanderfolgenden
Quartalen das reale BIP gegenüber den
gleichen Quartalen im Vorjahr gesunken
ist. D.h. die reale Wirtschaftsleistung ist
dann gesunken, die konjunkturelle
Arbeitslosigkeit steigt. Die Leute sparen
mehr als nötig aus Vorsicht. (Kurzfristig
ist dieses „Angstsparen“ die
konjunkturelle Situation noch zusätzlich).

Wie können konjunkturelle Schwankungen entstehen?

 Änderungen in den Entscheidungen von Haushalten & Unternehmen, indem diese auf
externe Schocks, die Wirtschaftspolitik & Vertrauen- oder Erwartungsänderungen reagieren.
 Die wirtschaftliche Entwicklung im Ausland
 Entscheidungen des Staates über Einnahmen & Ausgaben
 Epidemische Alge von nationaler Tragweite & Krieg können als externe Schocks gesehen
werden
Schwankungen der Wirtschaftstätigkeit

o Die Wirtschaftstätigkeit einer Volkswirtschaft schwankt von Jahr zu Jahr


o Wirtschaftstätigkeit bestimmt das Wirtschaftswachstum, also auch Beschäftigungsniveau,
Arbeitslosigkeit, Inflation &andere makroökonomische Größen
o Rezession= Periode mit schrumpfendem Einkommen & steigender Arbeitslosigkeit
o In Rezession lieben erhebliche Produktionskapazitäten brach. Aufgrund der sinkenden
Einkommen gehen auch die Konsumausgaben zurück. Die rückläufige Nachfrage wiederum führt
zu einer Selbstverstärkung der Krise (negative Wachstumsrate)
o Depression = kräftige Rezession
o Arbeitslosigkeit ist nicht frei gewählt: Löhne verändern sich nur langsam. Wenn in Rezession
Preise sinken, steigt Wert der Löhne – nimmt Nachfrage der Firmen nach Arbeitskräften ab.
Wenn Nachfrage gering, können die Arbeiter der Arbeitslosigkeit ebenso wenig entkommen wie
die Firmen der Unterproduktion. (Lösung Keynes: Regierung soll mehr Geld in Wirtschaft
pumpen, dann hätte das einen allgemeinen Anstieg der Nachfrage zur Folge. So würden Firmen
ermutigt werden mehr Arbeitskräfte einzustellen & mit steigenden Preisen würden die Reallöhne
sinken, was in der Wirtschaft wieder zu Vollbeschäftigung führen würde)

Wie können konjunkturelle Schwankungen entstehen?

 Änderungen in den Entscheidungen von Haushalten & Unternehmen, indem diese auf
externe Schocks, die Wirtschaftspolitik & Vertrauen- oder Erwartungsänderungen reagieren.
 Die wirtschaftliche Entwicklung im Ausland
 Entscheidungen des Staates über Einnahmen & Ausgaben
 Epidemische Alge von nationaler Tragweite & Krieg können als externe Schocks gesehen
werden

Konjunkturindikatoren

= geben Hinweise auf die


Wirtschaftsentwicklung

Frühindikatoren = Hinweise auf die zukünftige


konjunkturelle Entwicklung

Spätindikatoren = zeichnen konjunkturelle


Entwicklung der Vergangenheit nach

Präsenzindikatoren = reflektieren die aktuelle


Wirtschaftsentwicklung
Problematik der Aussagekraft von Konjunkturindikatoren

 Um aus den Konjunkturindikatoren Einsichten insbesondere über den künftigen


Konjunkturverlauf zu gewinnen, ist man auf die Erfahrungen und Fähigkeiten der jeweiligen
Analysten angewiesen, die die relevanten Informationen verarbeiten und ein Gesamtbild
entwickeln.
 Dies kann problematisch sein, wenn die einzelnen Indikatoren widersprüchliche Tendenzen
aufzeigen
 Häufig werden konjunkturelle Entwicklungen auch von externen Schocks, Z.B. Ölpreisschocks
geprägt. Solche Ereignisse lassen sich nicht vorhersagen. Sie wirken jedoch auf die
gesamtwirtschaftlichen Größen ein, z.B. auf Exporte.
 Auch psychologische Faktoren können einen Auf- und Abwärtstrend verstärken (Herdentrieb)

Aktuelle konjunkturpolitische Lage

Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung ist von der steigenden Inflation geprägt. Durch den Krieg der
Ukraine steigen vor allem die Preise im Energiesektor – steigende Energiekosten treffen nicht nur die
Endverbraucher, sondern wirken sich auch auf die Produktionskosten aller anderen Produkte aus. Bereits
während der Corona-Kriese stieg die Inflation stetig an, die Entwicklung nahm jedoch mit dem Ausbruch
des Krieges deutlich an Fahrt auf und ist der entscheidende Faktor für die aktuelle konjunkturelle
Entwicklung.

Die Corona-Pandemie sorgte vor allem in der ersten Jahreshälfte 2020 für massive wirtschaftliche
Einschränkungen. Durch den Lockdown mussten ganze Wirtschaftsbranchen schließen. Bis heute
kämpfen die Unternehmen mit Verzögerungen in Lieferketten oder dem Mangel an Fachkräften, die
währende der Pandemie aus der Branche abwanderten. Trotz der düsteren Prognosen zu Beginn der
Corona-Kriese blieb die große Rezession in Deutschland jedoch aus.

Aktuelle Lage: Stagflation?

Steigende Preise liegen nicht am Verhalten der privaten Haushalte oder Unternehmen, sondern vielmehr
im weltweit geringeren Angebot - aktuelle Inflation geht vom Angebot aus - Materialkosten auch für
Bäcker höher durch steigende Getreidepreise und Energiepreise - dieser werden wiederum an privaten
Haushalte abgegeben, Grund kommt aus dem Ausland und nicht aus Deutschland selbst.

 Die 1970er Jahre zeigten, dass ein stärkerer Inflationsschub auch in Rezessionszeiten auftreten
kann. (Stagflation). Die Inflationsursache ist in diesen Fällen nicht auf der Nachfrage, sondern auf
der Angebotsseite zu suchen
 Die Inflationstheorie geht davon, dass die Ursachen des Preisniveauanstiegs auch in
Kostensteigerungen begründet liegen können. Die Angebotsdruckinflation wird deshalb häufig als
Kosteninflation bezeichnet.
 Die Kostenerhöhungen können ausgelöst werden durch Lohnkosten (Löhne, Sozialabgaben),
Kapitalkosten (Zinsen, Mieten), Kostensteuern (z.B. Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer) oder
höhere Preise für Rohstoffe und Energieträger.
 Gehen die Kostensteigerungen von importierten Gütern aus, entsteht eine importierte Inflation
Aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland (BIP und Inflation)

Es wird vermutet, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten ist. Die Preissteigerungen im
Energiesektor sind deutlich zurückgegangen. Die Inflation geht inzwischen hauptsächlich von
Lebensmitteln aus. Wobei einige Lebensmittel im Preis stark steigen, wie Zucker, andere aber im Preis
sogar gefallen sind.

- Wie wirkt sich die Preisentwicklung für die Verbraucher aus?

Im Supermarkt bedeutet das für die Verbraucher, dass der Lebensmitteleinkauf nach wie vor teurer wird,
da die Erzeugerpreise gestiegen sind. In den wenigen Fällen in denen die Erzeugerpreise gesunken sind,
gibt der Lebensmitteleinzelhandel diese gesunkenen Preise auch weiter.

- Wie ist die allgemeine konjunkturelle Lage?

Die allgemeine konjunkturelle Lage weltweit entwickelt sich besser als noch befürchtet. (Gerade aktuell
warten die Anleger und Finanzmärkte auf eine politische Lösung der Schuldengrenze in den USA.)

- Was erklärt der Beitrag über die Nachwirkungen der Corona-Krise, insb. über Lieferengpässe?

Lieferengpässe bestehen keine mehr. Damit scheint die Corona-Krise überwunden. Die Weltwirtschaft
wird inzwischen von anderen (geo-)politischen Faktoren bestimmt.

Staatsausgaben kurbeln die Wirtschaft an und vervielfachen sich dabei…

Wenn die Regierung in einer Rezession die Staatsausgaben erhöht, führt das….

…. Zu neuer Beschäftigung. Die neuen Beschäftigten

….. sparen einen Teil des Einkommens und geben den Rest aus. Diese Ausgaben erhöhen die Nachfrage
und das führt

….. zu neuer Beschäftigung

Antizyklische Fiskalpolitik

= antizyklisch, weil es gegen den normalen Konjunkturverlauf setzt

= Staat versucht Konjunktur zu stabilisieren, um Arbeitslosigkeit niedrig zu halten

Konjunkturelle Schwankungen können danach gemildert werden, wenn eine rechtzeitige Steuerung der
gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch finanzpolitische Maßnahmen des Staates entgegengesetzt zum
Konjunkturverlauf erfolgt (antizyklische Finanzpolitik).

Wenn die Unternehmer nicht für Investitionen zu gewinnen sind, muss nach Keynes der Staat selbst dafür
sorgen, dass sich die Nachfragelücke schließt. Er nimmt Kredite auf und tritt als Investor auf, indem er z.
B. Aufträge für den Bau öffentlicher Gebäude, Straßen usw. Vergibt. Die bei der Wiederbelebung
entstehenden Schulden (Defizit spending) kann der Staat zurückzahlen, wenn im folgenden Aufschwung
die Staatseinnahmen durch höhere Steuereinnahmen wieder wachsen. Konjunkturelle Schwankungen
können danach gemildert werden, wenn eine rechtzeitige Steuerung der gesamtwirtschaftlichen
Nachfrage durch finanzpolitische Maßnahmen des Staates entgegengesetzt zum Konjunkturverlauf
erfolgt (antizyklische Finanzpolitik).

Kritik:

Kritiker behaupten, die Verfechter einer antizyklischen Fiskalpolitik (Fiskalisten) unterschätzen das
Problem der Staatsverschuldung. Indem sie die antizyklische Fiskalpolitik primär zur Ankurbelung der
Wirtschaft einsetzen und in Hochkonjunkturzeiten einen Schuldenabbau vernachlässigen, führten sie
eine immer stärker wachsende Staatsverschuldung herbei.

Scharf kritisiert wurde die Lehre vom defizit spending von den sogenannten Neoklassikern, u.a. Milton
Friedman, die die Meinung vertraten, dass staatliche Mehrausgaben keinen wesentlichen Einfluss auf die
Konjunktur nähmen und der Multiplikatoreffekt in den Legendenbereich falle.

Aufgaben & Möglichkeiten staatlicher


Konjunkturpolitik

o Aufgabe: Wirtschaft so beeinflussen, dass hohe


Beschäftigung bei stabilen Preisen erreicht,
werden
o Schwierigkeit Dass zwischen den Größen
Nachfrage, Angebot/Produktion, Beschäftigung
& Volkseinkommen eine zirkuläre Abhängigkeit
besteht und die einzelnen Größen durch den
Staat nur indirekt beeinfluss werden können.
o Die Instrumente zur Dämpfung der Konjunktur
(Kontraktive Konjunkturpolitik) dienen der
Senkung der Nachfrage: Steuererhöhung,
Abschreibungserschwernisse, Senkung Staatsausgaben
o Instrumente zur Stärkung (Expansive Konjunkturpolitik) dienen der Ausweitung der Nachfrage:
Steuersenkung, Abschreibungserleichterungen, Erhöhung der Staatsausgaben
o Grenzen: Staatliche Maßnahmen zur Konjunktursteuerung stehen etlichen Problemen gegenüber
(Zielkonflikte, politische Durchsetzbarkeit, zeitliche Verzögerung, Verdrängung privater
Aktivitäten usw.)

Handlungsfelder der Wirtschaftspolitik


Ordnungspolitik: legt die allgemeinen rechtliche,
sozialen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Handeln
fest/ gestaltet die Wirtschaftsordnung. Dazu
gehören insb. Die Eigentumsordnung, die
rechtlichen Regelungen zur Gewährleistung
wirtschaftlichen Wettbewerbs (Verbot von
Kartellen, Kontrolle von Verkaufspraktiken,…) und
die Regelung des Vertrags- und Haftungsrechts
(eher langfristig angelegt).

Strukturpolitik: begleitet/ gestaltet den


regionalen und sektoralen (branchenspezifischen)
Strukturwandel. Sie hat das Ziel, das Wachstum
einzelner Sektoren der Volkwirtschaft oder,
innerhalb eines Sektors, das Wachstum einzelner Branchen zu fördern bzw. Schrumpfungsprozesse zu
verlangsamen (eher mittelfristig).

Prozesspolitik: zielt auf die Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Konjunktur) im


Rahmen der bestehenden Wirtschaftsordnung (kurzfristig)

Grundsätze der Strukturpolitik in Deutschland

Strukturpolitik in Deutschland

- Teilbereich der Strukturpolitik sind die regionale & sektorale Strukturpolitik. Ziel der regionalen
Strukturpolitik ist es, Ungleichheiten zwischen den Regionen abzubauen.
Infrastrukturmaßnahmen und Investitionszuschüsse sind u.a. Instrumente der regionalen
Strukturpolitik
- Ziel der sektoralen Strukturpolitik ist es, Richtung und/oder Tempo des sektoralen
Strukturwandels zu verändern. Eingriffe in die Wettbewerbsordnung, die Festlegung von
Produktionsmengen und Preisen sowie Subventionen sind u.a. Instrumente der sektoralen
Strukturpolitik

Tourismuspolitik als Ordnungspolitik

 Ordnungspolitik legt die allgemeinen rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen


Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln fest / gestaltet die Wirtschaftsordnung. (eher
langfristig angelegt)
 Der Staat setzt die Rahmenregeln (Wirtschaftsverfassung) für die Wirtschaftsordnung so, dass
der Wirtschaftsprozess innerhalb dieser Rahmenregeln zur Erreichung der wirtschaftspolitischen
bzw. gesellschaftlichen Ziele beiträgt.
 Für den Wirtschaftszweig Tourismus bedeutet dies, z.B. freier Handel, keine oder möglichst wenig
Devisen-, Zoll- und Passvorschriften
Tourismuspolitik als Gestaltungspolitik

 Gegenüber der ordnungspolitischen Tourismuspolitik/Wirtschaftspolitik gehen andere


Auffassungen davon aus, dass der Staat aus unterschiedlichen Gründen in den „reinen
Marktprozess“ eingreifen muss. Es kommt zu Marktversagen.
 Der Markt allein führt zu einem unerwünschten Ergebnis.
 Der Staat muss dieses unerwünschte Ergebnis korrigieren.
 Es wird bspw. entweder zu viel (negative externe Effekte) oder zu wenig (öffentliche Güter
und/oder positive externe Effekte) oder zu langsam „produziert“.
 Dem Staat wird nach diesem Politikverständnis also eine aktive(re) Rolle zugesprochen, die er
entweder vorrangig angebots- oder nachfrageorientiert wahrnehmen kann.

Externalitäten & Marktversagen

 Eine Externalität oder ein externer Effekt sind Kosten oder Nutzen der Entscheidung einer Person,
die die Wohlfahrt unbeteiligter Dritter beeinflussen.
 Externalitäten können die Wohlfahrt Dritter positiv oder negativ beeinflussen.
 Entscheidungen einzelner sind mit sozialem Nutzen oder sozialen Kosten verbunden.

Negative externe Effekte

= Die Kosten einer Entscheidung, die einem unbeteiligten Dritten aufgebürdet werden

o Abgase von Kraftfahrzeugen


o Zigarettenrauch
o bellende Hunde (laute Haustiere)
o laute Musik in einem Wohnblock

Positive Externe Effekte

= Nutzen, den eine Entscheidung einem unbeteiligten Dritten verschafft

 Wenn eine Externalität einen unbeteiligten Dritten begünstigt, dann ist der externe Effekt positiv:
Der volkswirtschaftliche Wert übersteigt den privaten Wert eines Gutes.
 Technologische Spillovers sind positive externe Effekte. Innovationen kommen oft nicht nur dem
Unternehmen zugute, welches die Innovation finanziert und durchgeführt hat, sondern auch
einem weiteren Kreis von Unternehmen und Personen.
 Internalisierung von Externalitäten: Die Internalisierung erfolgt oft durch Subventionen.
 Technologiepolitik
o Regierungen versuchen, Industrien mit hohem technologischem Potenzial zu fördern.
o Patentrechte sind Formen der Technologieförderung. Sie geben dem Erfinder über eine
gewisse Zeit ein Eigentumsrecht an einer Innovation. Patente können Externalitäten
internalisieren.
 Beispiele: Impfungen, Erfindungen, restaurierte historische Gebäude

Private Lösungen bei Externalitäten


Eine Intervention der Regierung ist nicht immer erforderlich, um das Problem der externen Effekte zu
lösen. Möglich sind auch soziale Normen/moralisches Verhalten, Wohltätigkeit (Stiftungen & Vereine),
Eigeninteressen, Verträge

Das Coase-Theorem

 Das Coase-Theorem besagt, dass das Problem der Externalitäten durch private Verhandlungen
gelöst wird, wenn die Eigentumsrechte klar definiert sind und die Transaktionskosten gering sind.
 Ein Eigentumsrecht ist das alleinige Recht einer Person, einer Gruppe oder einer Organisation,
über die Verwendung einer Ressource zu entscheiden.
 Transaktionskosten sind die Kosten, welche den Beteiligten im Zuge der Aushandlung und
Umsetzung einer Vereinbarung entstehen (können)

Eigentumsreich – Warum private Lösungen funktionieren können

 Wenn Eigentum eindeutig festgelegt wird, dann können diejenigen, die einen Schaden an diesem
Eigentum verursacht haben, zur Rechenschaft gezogen werden.
 Durch Erweiterung von Eigentumsrechten könnten demnach auch externe Effekte internalisiert
werden.
 Beispiel: Eigentum an der Luft bis in 1 km Höhe über einem Grundstück.

Warum private Lösungen nicht immer funktionieren

 Sind die Transaktionskosten zu hoch, sind private Abkommen nicht möglich.


 Verhandlungsschwierigkeiten
 Koordinierungsprobleme
 Asymmetrische Information kann ein effizientes Verhandlungsergebnis verhindern.
 Rationales Verhalten kann nicht immer unterstellt werden.

Politische Maßnahmen bei externen Effekten

Wenn die Externalitäten signifikant sind und private Lösungen nicht gefunden wurden, dann kann eine
Regierung versuchen die Probleme zu lösen durch….

 Ordnungsrechtliche Regulierungen des Verhaltens (Verhaltensvorschriften)


 Markbasierte Maßnahmen wie
o Steuern & Subventionen sollen private & Soziale Kosten & Nutzen in Übereinstimmung
bringen
o Pigou-Steuern sind Steuern zur Korrektur (Internalisierung) negativer externer Effekte
 Regulierung: Verbote/Gebote wie Impfzwang, Festlegung von Emissionsniveau, Vorschriften für
die Anwendung von Technologien

Umweltzertifikate

o Handelbare Umweltzertifikate spezifizieren Rechte auf Umweltbelastungen.


o Sie erlauben den Transfer von Umweltverschmutzungsrechten von einem Unternehmen zum
anderen.
o Ein Markt für Umweltzertifikate wird entstehen.
o Ein Unternehmen, das die Verschmutzung zu niedrigen Kosten verringern kann, verkauft die
Rechte an Unternehmen, für die die Kosten der Verringerung der Verschmutzung höher sind.
Beispiel von Regulierung vs. Pigou-Steuern

A) Eine Behörde schreibt den einzelnen Unternehmen vor, wie viel Giftschlamm sie emittieren dürfen
(Regulierung).

 Eine Steuer von 50.000 € pro Tonne Giftschlamm wird erhoben (Pigou-Steuer).
 Eine Pigou-Steuer hat den Vorteil, dass die Verringerung der Verschmutzung dort vorgenommen
wird, wo die Kosten dafür relativ gering sind

B)Pigou-Steuern gegen Massentourismus

 In den vergangenen Jahren war ein Trend zur Erhebung von regionalen Lenkungsabgaben
ausmachen, die dazu dienen sollen, den schlimmsten Folgen des Massentourismus
entgegenzuwirken, der sog. Pigou-Steuer.
 Forscher befürchten jedoch, dass einige Regionen oder Städte dies eher als zusätzliche
willkommene Einnahmequelle betrachten und deswegen einer weiteren Steigerung der
Touristenströme offen gegenüberstehen

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