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Zusammenfassung I.

Klausur
— Beschäftigung & Einkommen — Geld & Währung —

I. Beschäftigung & Einkommen

> Strukturelle Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt:


• Arbeitsmarkt: „Markt bei dem Arbeitsleistung gegen Entlohnung getauscht wird, Nachfrage durch U &
Angebot durch A“
- Beeinflussung Nachfrage: Konsumbachfrage, Lohnkosten, Produktivität, Gewinner wartung
- Beeinflussung Angebot: demografische Faktoren, Er werbsneigung, Zu-&Abwanderungsrate
—> Voraussetzung: flexible Lohnbildung
• Arbeitsmarktmodell:
WO Lohn / h Arbeitslosigkeit
A von Arbeitnehmer
Pmin.

Gleichgewichts
lohn / h

Pmax. N von Arbeitgeber


wo
Anzahl an Arbeitskräfte
Gleichgewichtsbeschäftigungsmenge

• Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt: „Entsprechend dem gesell. Konsens nicht unabhängig freier
Markt -> Unvollkommen mit Besonderheiten“
- freie Lohnbikdung (Tariflohn -> kollektive Arbeitsverträge über dem Gleichgewichtslohn)
- Gesetzliche Regelungen (soziale Zielsetzung: Mutterschutz, Kündigungsschutz,Mindestlohn,…)
- Schattenwirtschaft (Schwarzarbeit/ Nachbarschaftshilfe …)

• Strukturelle Arbeitslosigkeit: „Ergebnis langfristiger & nachhaltiger Veränderungen der


wirtschaftlichen Situation eines Landes“
Ursachen:
- technische Fortschritte= Gesamtheit aller Innovationen (z.B. Digitalisierung (ALQ 1))
Aber: mehr Arbeitsplätze in anderen Bereichen, effizientere Ressourcennutzung, Entlastung von A.,
Steigerung Produktionspotenzial, Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand erhöhen
- Globalisierung: mehr Konkurrenz, mehr Arbeitnehmer
—> negativ für Minderqualifizierte, Produktionsverlagerungen (Billiglohnländer), Fachkräftemangel
Aber: Steigende Nachfrage Hochqualifizierter
- Mismatch-Arbeitslosigkeit: Regionale vs. Qualifikationsbedingte
- Wiedervereinigung 1990: geringe Produktivität (UN gründen), Handelspartner verloren, Überschuss an
Arbeitskräften

• Instituelle Arbeitslosigkeit: „Langfristige Arbeitslosigkeit aufgrund arbeits-, sozialrechtlichen Regelungen“


—> viele Vorschriften: Hindern Firmengründung/ neue Arbeitsplätze, Einstellungshemmnis (z.B.
Kündigungsschutz, Bundesurlaubsgesetz…)

> Tarifpartner & -löhne: „Besonderheit des dt. Marktes ist Tarifautonomie nach Art.9 Abs.3 GG
-> ermöglicht Zusammenschluss von unabhängigen Vereinigungen (Tarifpateien)“
- Gewerschaft= Vereinigung von Arbeitnehmer (-> Verbesserung wirt. & soziale Lage)
- Arbeitgeberverbände= Vereinigung von Arbeitgeber (->Produktivität orientierte Lohnpolitik)
—> Recht: Tarifeinträge abschließen, ohne direkten staatlichen Einfluss, Inhalte: Lohn, Arbeitszeiten…
(Staat schafft Rahmenbedingungen)
• Ziele Gewerkschaft:
- höhere Löhne & Gehälter
- Sicherung des Arbeitsplatzes
- Gerechte Vermögensverteilung
• Schwächen produktivitätsorientierten Lohnpolitik:
- unterschiedlichen Produktivitätssteigerungen in einzelnen Branch chen werden nicht
beritcksichtigt
- Anstieg weiterer Arbeitskosten bleibt unberücksichtig
- Nachfrageorientierte Preissteigerungen sind nicht auszuschließen
—> kostenniveauneutralen Lohnpolitik= Löhne nur so hoch steigen lassen, dass das
gesamt wirtschaftliche Kostenniveau konstant bleibt
• Tarif verträge:
1) Mantelverträge
längere Zeit, z.B. Entlohnung, Urlaubsgewährung, Mehr-/Spät-/Sonntagsarbeit
—> Branchentarif verträge (betrifft alle UN/AN einer Branche)
2) Lohn- & Gehaltsverträge
kurzfristig, Vergütungsregelungen
—> Firmentarif verträge (betrifft nur eine Firma, unterschiedliche Branchen)

> Witschaftspolitische Maßnahmen & Beschäftigung:


—> Beschäftigungspolitik= „Alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die darauf ziehen, Arbeitslosigkeit zu
bekämpfen und den Beschäftigungsstand hochzuhalten.“
- Verant wortliche: Staat, Tarifparteien, Bundesagentur für Arbeit
• Staatliche Beschäftigungspolitik:
1) Nachfrageorientierte Beschäftigungspolitik = Fiskalismus
—> kreditfinanzierter staatlicher Konsum schafft Arbeitsplätze & steuert Nachfrage
(antizyklische Haushaltspolitik), von Keynes
- Maßnahmen:
Hochkonjunktur Depression
- Senkung der Staatsausgaben - Erhöhung der Staatsausgaben
- Erhöhung der Einkommen- und Körperschaftsteuer - Senkung der Einkommen- & Körperschaftssteuer
- Aussetzung der steuerlichen - Wiedereinführung von steuerlichen
Abschreibungsvergünstigungen Abschreibungsvergünstigungen
- Streichung von Investitionszulagen - Gewährung von Investitionszulagen
- Beschränkung der staatlichen Kredit vergabe - Gewährung staatlicher Kredite
2) Angebotsorientierte Beschäftigungspolitik = Monetarismus
—> sinnvolle Geldmengensteuerung ermöglicht Investitionen & damit Wachstum, von Milton
Friedman
- Maßnahmen:
- Beseitigung von Investitionshemmnissen, vor allem der Bürokratieabbau
- steuerliche Entlastung -> indirekte Förderung gewerblicher Investitionen
- Stärkung der Antriebskräfte des Marktes durch Verzicht auf Interventionen, Abbau von
Subventionen und leistungshemmenden Steuern
- Konsolidierung der Staatsfinanzen durch Abbau der Staatsverschuldung & Bevorzugung
investiver statt konsumtiver Ausgaben
• Bundesagentur für Arbeit:
- Aufgaben:
• Beobachtung des Arbeitsmarktes in Verbindung mit Beratung & Arbeitsvermittlung
• Zahlungen von Lohnersatzleistungen (z. B. Arbeitslosengeld, Insolvenzgeld)
• Förderung der Berufsausbildung (berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, ausbildungsbegleitende
Hilfen, Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen)
• aktive Arbeitsförderung (Arbeitsbeschaffungs*- & Strukturanpassungsmaßnahmen)
* ABM: bezuschusste Tätigkeiten um bei der Wiedereingliederung oder Sicherung geringes Einkommen zu
helfen -> „Arbeitsgelegenheiten“, Gründerzuschuss
• Lohnpolitik der Tarifsparteien:
—> Wirkung der Lohnerhöhungen in Haushalt und Unternehmen:

• Außenwirtschaftlichen Beziehungen haben eine proße Bedeutung für die Sicherung der
Arbeitsplätze, Deutschland ist eine Exportnation

> Grenzen der antizyklischen Fiskalpolitik


Nach Keynes reicht Kraft des Marktmechanismus nich aus,um in Volkswirtschaft die Ziele des magischen
Vierecks zu erreichen —> Regierung die Konjunktursteuerung, antizyklische Finanzpolitik

1969 bis 1979 keine befriedigenden Lösungen für die Arbeitsmarktprobleme:

• Einseitiger Einsatz und Staatsverschuldung


- „Defizit spending“: In Depressionsphase soll der Stadt sich verschulden, verstärkt staatl. Nachfrage
ent wickeln , Konjunktur ankurbeln
—> leicht durchzusetzen
- „Surplas saving“: Staat soll in Hochkonjunktur Rücklagen bilden, um diese in der Depression aufzulösen
—> schwierig durchzusetzen, es kommt zu zunehmender Staatsverschuldung

• Fehlende „Schubladenprojekte“ und prozyklische Wirkung


- vorher geplante Konjunkturpakete (Schubladenprojekte) sollte zu Beginn einer Abschwungphase
kommen -> prozyklische Wirkung bei zu spät kommen (verstärkt Hochkonjunktur)

• Kurzfristiges Instrument der Konjunktursteuerung


- Wirkt nur kurzfristig; für mittel- & langfristige Problemlösungen (Stichwort: Struktur wandel/
strukurelle Arbeitslosigkeit) ungeeignet

• Crowding out Effect


- „Crowding out“= Verdrängungseffekte der privaten Investitionen durch staatliche Investitionen der
antizyklische Haushaltspolitik -> vernachlässigte private Investitionen

!!!!! Gefahr: Stagflation


Stagnierendes/verlangsamtes Wirtschaftswachstum und steigende Inflation (Energiepreise steigen,
Subventionen und Preisdeckel durch Staat, hohe Inflation)

> Probleme der Staatsverschuldung & Besteuerung


—> Staatsverschuldung= „Sammelbegriff für die von Bund, Länder & Kommunen aufgenommen & noch
nicht getilgten Anleihen, Darlehen & Kredite. Aufnahme von Schulden ist not wendig, wenn die
Aufgaben höher sind als die Einnahmen“
• Rechtliche Grundlagen:
- Art. 115 GG Schuldenbremse: Einnahmen & Ausgaben sind ohne Kredite auszugleichen (d.h. Kredite
höchstens 0,38% des BIP betragen)
Ausnahme: Naturkatastrophen oder schwere Rezessionen
- EU-Konvergenzkriterien (Maastricht-Kriterien)
• Jährliches Haushaltsdefizit nicht höher als 3% des BIP
• Schuldenstand nicht höher als 60% des BIP
• Ursachen:
- Einseitige antizyklische Finanzpolitik (Ölkrisen, Finanzkrisen, Coronakrise, Energiekrise)
- Wieder vereinigung Deutschlands
- Ausbau des Sozialstaats
• Gefahren:
- Steigende Zinsen, zu geringen Investitionen (Kreditnachfrage durch Staat zu hoch)
- Crowding out
- Gefährdung der Preisniveaustabilität, Geldmenge wächst stärker als Gütermenge (Inflation)
- Hohe Zinsverpflichtungen engen Spielraum zukünftigen Haushaltsplanungen/Investitionen ein
- Belastung zukünftiger Generationen
• Finanzierung:
- Kredite
- Steuern:
• Steuerquote: Verhältnis erhobene Steuern zu BIP
• Abgabequote: Verhältnis erhobene Steuern + Sozialabgaben zu BIP
—> Auswirkungen einer hohen Abgabequote:
1) Haushalt: „Hohe Steuersätze verringern Bereitschaft für mehr Geld mehr zu arbeiten
-> Leistungsbereitschaft sinkt“
(in)direkte Steuern -> Konsumausgaben -> gesamt wirtschaftlichen Nachfrage
/

=> Sicherung der Arbeitsplätze wird schwierig


2) Unternehmen: „internationale Wettbewerbsfähigkeit sinkt, Steuerlastumgehung durch
Schwarzarbeit“
Steuern -> Gewinn -> Investitionen -> Arbeitsplätze gehen verloren/entstehen nicht
(Standort wechsel ins Ausland)
> Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsmarktes:
—> Bekämpfung strukturell bedingter Arbeitslosigkeit: Deregulierung
• Deregulierung= Abbau/Änderung von staatl. Gesetzen & Verordnungen für flexibleren Arbeitsmarkt
internationale Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand
• Strukturelle Maßnahmen:
1) Verringerung der Lohnnebenkosten
—> Unternehmen: sinkende Lohnkosten, steigende Gewinne
Haushalte: größerer Nettolohn, mehr Konsum
- Maßnahmen: Reduktion der Sozialversicherungsbeiträge/Arbeitslosenversicherung/
Sozialleistungen (Arbeitslosengeld II)/Steuern & Abgabenquote
- Lohnnebenkosten= alle gesetzlich/tariflich/freiwilligen Leistungen der Arbeitgeber, zusätzlich zu
Bruttolöhnen
- Gesamtlohn= erster Lohn (Entgelt) + zweiter Lohn (Personalzusatzkosten*)
* Vergütung arbeitsfreier Tage, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Weihnachts- & Urlaubsgeld
—> Lohnnebenkosten in DE sehr hoch
2) Änderung des gesetzlichen Kündigungsschutzes
- Pro: Schutz vor schneller Kündigung, langerfristige Planbarkeit des Arbeitsverhältnisses,
verlängert Lohneinkommen, Zusatzeinkommen aus Überstunden, begünstigt Arbeitnehmer
—> Schutz vor Arbeitslosigkeit
- Kontra: Erschwerte Einstellung, weniger Kostenflexibilität bei Absatzschwankung, erhöhte
Arbeitskosten, Überstunden statt Neueinstellung, Benachteiligung Arbeitssuchender
—> Verursacht Arbeitslosigkeit
3) Erhöhung der Lohnflexibilität
- Unterschiedung Produktivität der Unternehmen in Tarifbezirk
4) Höherqualifizierung der Arbeitnehmer
- wichtig strukturelle Maßnahme: Förderung der Aus- & Weiterbildung von Langzeitarbeitstosen,
Höherqualifizierung der Gesamtbevolkerung
5) Abbau der Bürokratie
- Behinderung Neueinstellungen: Konplizierte Genehmigungsverfahren, detaillierte Meldepflichten,
schwerfällige Vermittlung von Arbeitlosen
- Maßnahmen: Online-Job-Plattform, Reduzierung von Gesetzen & Verordnungen, kürzere
Bearbeitungsfristen/Genehmigungsdauer, weniger statistischen Angaben
6) Erhöhung des Anreizes zur Beschäftigungsaufnahme
- Zumutbarkeitsregeln: zwingen Arbeitslosen Beschäftigung anzunehmen, die nicht Qualifikation/
Ort entsprechen
—> jedes zumutbare Job-Angebot annehmen
• Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik
= Investitionshemmnisse beseitigen, langfristig Arbeitsplätze schaffen
- Maßnahmen: steuerliche Entlastungen (Investitionen fördern), Verzicht auf staat. Interventionen,
Abbau von Subventionen/leistungshemmender Steuern

II. Geld & Währung

> Weg zum ESZB: „7. Februar 1992 Unterzeichnung Maastricht vom Europäischen Rat“
• Kern (3 Säulen)= Gründung einer Europäischen Gemeinschaft, einheitlichen Außen- & Sicherheitspolitik,
polizeilicher & juristischer Zusammenarbeit
—> begründet europäische Wirtschafts- & Währungsunion:
- 1962: 1. Vorschlag (Marjolin-Memorandum) von EU-Kommission für Wirtschafts- &
Währungsunion (WU)
- 1989: Zustimmung EU-Rat zur Ver wirklichung der WU in 3 Stufen
• 3 Stufen:
1) Juli 1990: „freier Kapitalverkehr, gemeinsame Wechselkurspolitik (Verstärkte Zusammenarbeit)“
—> Regelt Vermögen zw. Ländern
- 1992: Maastrich-Vertrag, Gründung EU
- Okt. 1993: Frankfurt am Main als Sitz Europäischen Währungsinstitut EWI (Vorgänger der EZB)
2) Jan. 1994: „Errichtung EWI, Stärkere Koordinierung der Geldpolitik, Stärkung wirt. Konvergenz“
—> Wirtschaft angleichen
- Juni 1998: Errichtung EZB & ESZB
3) Jan. 1999: „einheitliche Währung (€), Festlegung der Umrechnungskurse, einheitliche Geldpolitik
durch EZB“
- Jan. 2001: GRC tritt Euro-Währungsgebiet bei
- Jan. 2002: Euro-Bargeldeinführung
> Europäische System der Zentralbanken:
—> Mitglieder: EZB, Nationale Zentralbanken EU-Mitgliedsstaaten
- Präsident: Christine Lagarde
• Hauptaufgaben: Geldpolitik, Wechselkurs-Geschäfte, Halten & Ver walten der Fremdwährungs-
Reserven, Zahlungssystemein der EU
> Aufbau & Aufgabenverteilung: „3 wichtige Gremien“
1) EZB-Rat: „wichtigstes Beschlussorgan, Leitlinien, Geldpolitik“
- Tagungen 2mal im Monat
- Zusammensetzung: 6 Mitglieder Direktorium + Präsidenten nationaler ZB
2) Direktorium: „Über wacht Tagungen EZB, Vorbereitung EZB-Ratssitzung, Umsetzung Beschlüsse“
- Zusammensetzung: Präsident + Vizepräsident + 4 Mitglieder auf 8 Jahre ohne Wieder wahl
—> personelle Unabhängigkeit
3) Er weiterter-Rat: „Beratung, Koordination, hilft bei Vorbereitung Beitritt neuer Länder“
- Zusammensetzung: 27 Präsidenten EU-ZB
> Ziele der Geldpolitik: „Art. 127 - Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union“
• Hauptziel: Preisniveaustabilität (sym. mittelfristiges Inflationsziel von 2%, Grundlage: HPVI)
• Nebenziel: Unterstützung der Wirtschaftspolitik der EU (freie Markt wirtschaft)
• Voraussetzungen:
- Institutionelle Unabhängigkeit (nicht weisungsgebunden)
- Personelle Unabhängigkeit (Amtszeit 8 Jahre; nicht verlängerbar)
- Finanzielle Unabhängigkeit (Austattung mit Geldern, um Aufgaben durchzuführen, bei Überschüssen
Einnahmen an den Staat)
- Operative Unabhängigkeit (EZB entscheidet allein über Einsatz der Maßnahmen)

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