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Aufgabe 1

In der Diskussion zur Gerechtigkeit werden die Prinzipien „Leistungsgerechtig-


keit“ und „Bedarfsgerechtigkeit“ unterschieden.

a) Erläutern Sie die genannten Prinzipien. Welche Probleme stellen sich bei
Ihrer Umsetzung.

Die Leistungsgerechtigkeit gehört zu der Intragenerativen Gerechtigkeit. Die In-


tragenerative Gerechtigkeit bezieht sich auf das Individuum oder Haushalte. Der
Kernsatz der Leistungsgerechtigkeit lautet „Wer mehr arbeitet, soll mehr be-
kommen“ Dieser Grundsatz wird in der GRV angewendet. Wer mehr in die Ge-
setzliche Rentenversicherung einzahlt erhält später einen höheren Rentensatz.
Dieses System wird nicht als gerecht angesehen, da nicht alle notwendigen Ar-
beiten über den Markt erbracht werden. Zudem gibt es „Leistungslose“ Ein-
kommen. Die Marktverhältnisse bestimmen die Bewertung und nicht nur An-
strengung.
Dieses Prinzip kann in der Sozialpolitik nicht ignoriert werden, da die sozialen
Sicherungssysteme nanziert werden müssen.

Die Bedarfsgerechtigkeit gehört ebenfalls zu der Intragenerative Gerechtigkeit.


Die Bedarfsgerechtigkeit stellt die unterschiedlichen Bedarfe der Individuen im
Mittelpunkt. Die Grundbedürfnisse sollen eine angemessene Deckung zu Aus-
druck der Menschenwürde nden.
Dieses Prinzip wird weitgehend akzeptiert. Die Konkretisierung der Angemes-
senheit ist allerdings kontrovers.
Wir wird die „Angemessenheit“ gemessen?
Die Sicherung des Lebensunterhalten. Dazu ein absolutes oder ein relatives
Existenzminimum. Wie wird Armut de niert? Wieviel % des Medianeinkommens
gilt als Arm? Wer Bestimmt was Armut ist?
Gesundheit und Wohnung sollen ebenfalls gesichert werden.

b) Beide Prinzipien stellen auf „Ergebnisgerechtigkeit“ ab. Alternativ könnte


auch die Chance- oder Regelgerechtigkeit in den Mittelpunkt gestellt werden.
Diskutieren Sie, inwieweit sich diese Konzepte als Leitbild für Sozialpolitik eig-
nen.
Lesehinweis: https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsgerechtigkeit

Chancengerechtigkeit basiert darauf ungleiches zu beseitgen, da nicht alle


Menschen gleich geboren werden. Es kann reicht Geert werden, Haushalte mit
mehr materieller oder immaterieller support haben eine Auswirkung aus den
Lebensverlauf, sowie Aus-Bildungsverhältnisse. Ein Gerechtigkeitsprizip nach
John Rawls besagt die Soziale und ökonomische Ungleichheit nur zu rechtferti-
gen, wenn die Chancengleichheit bei der Erreichung der gesellschaftlicher Posi-
tion gewährleistet ist und die am wenigsten Begünstigtesten den größtmögli-
chen Vorteil erlangen.
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Die Regelgerechtigkeit besagt das die Gesetzte für alle gelten müssen. Die bei-
den Systeme sind nicht perfekt.

Aufgabe 2
Nennen Sie die fünf Sozialversicherungszweige und ordnen Sie ihnen jeweils
die Prinzipien „Leistungsgerechtigkeit“ und „Bedarfsgerechtigkeit“ zu.

Leistungsgerechtigkeit Bedarfsgerechtigkeit

Gesetzliche Krankenversiche- Bedarf bei medizinischen Leis-


Höhe des Krankengeldes
rung (GKV) tungen

Soziale P egeversicherung
Bedarf
(SPV)

Gesetzl. Rentenversicherung Je mehr punkte eingezahlt


(GRV) wurden, desto höher die Rente

Gesetzl. Unfallsversicherung
Bedarf
(GUV)

Arbeitslosenversicherung Bei ALLg1 Höhe des Lohns Mindestgrundsatz

Warum kategorisiert Gøsta Esping-Andersen Deutschland als konservativen


Wohlfahrtsstaat?
Lesen Sie dazu den Artikel Wohlfahrtsstaatliche Grundmodelle der Bundeszen-
trale für politische Bildung (2020).

Korporatistisch-etatistisch: Interessen- /Berufsgruppen; große staatlichen Ein-


üsse soziales Lebens
Leistungs-/Statusabhängigkeit: Anspruch abhängig von Leistung/Status
Dekommodi zierung: Unabhängigkeit vom Markt; Sozialstaat als Alternative
für Markt
Strati zierung: Schichtung der Gesellschaft; Sozialstaat wendet eine Einkom-
mensverteilung an; Sozialstaat selbst auch geschichtet
Konservierung & Reproduktion von Status (bpb, 2020): Status der Person
wichtig und oft im Stande gehalten; Statusabhängiger Zugang
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Inwiefern unterschieden sich „Bismarck-Länder“ und „Beveridge-Länder“
im Hinblick auf die Rentenversicherung bis Mitte der 1990er Jahre?

Wohlfahrtsstaat Bismarck Beveridge

Mitgliedschaft Arbeitnehmer*innen bis zur Staatsbürger*innen


Versicherungsobergrenze

Finanzierung Zwangsbeiträge bis zu Bei- Steuern


tragsbemessungsgrenze

Leistungsangebot Privat und öffentlich Staatlich

Rentenhöhe Abhängig von der Einzahlung Grundente

Bismarck-Länder Beveridge-Länder

System basierend auf staatlichen Renten, Hö-


hen davon sind einkommens- und beitragsab- Zwei Ebenen: staatliche Rente & Betriebsrente
hängig

Lückenloses Erwerbsleben: hohe Auszahlun- Staatliche Rente: Einheitsniveau für alle/Grund-


gen bekommen rente; ausreichend; Unabhängigkeit

Mit Lücken (z.B. Frauen): geringere Ansprüche Gutverdiener? Nicht ausreichend


Betriebsrenten wenig von Bedeutung, weil:
→ Betriebsrente als Erweiterung
staatliche Rente war großzügig

Großbritannien (GB): Grundrente geringer;


Großzügige Auszahlung für Witwen & Witwen Betriebsrente nicht verp ichtend; nur 50% hat-
ten Zugang

Betrachten Sie nun die Rentenreformen der vergangenen 20 Jahre. Inwie-


fern unterscheiden sich die Rentensysteme der zwei Ländergruppen noch?
Welche Gemeinsamkeiten haben sich aufgetan?

Entwicklung Bismarck-Länder seit 1990: Staatliche Rente:↓ Zugang zum Sys-


tem: ↑
Betriebsrente & private Altersvorsorge: ↑ Problem:
Staatliche Rente noch immer abhängig von Erwerbsbiogra e & Bedarfsprüfung
Keine Grundrente
Betriebsrente nicht verp ichtend
Konsequenz: Unternehmen kein Eigeninteresse um Betriebsrente anzubieten

Fazit: Annäherung Beveridge; Altersarmut könnte zunehmen

Entwicklung Beveridge-Länder seit 1990:


Grundrente: ↓
Betriebsrente & private Altersvorsorge: ↓
Konsequenz: Verbindung beiden Renten; Annäherung Bismarck
Zugang zur Grundrente und Betriebsrente: bleibt erhalten Durchschnittsniveau
der Rentenauszahlung: höher als bei Bismarck Fazit: Annäherung Bismarck;
mehr Umverteilung als in Bismarck-Ländern

Bei ihrer Einführung 1889 bot die Gesetzliche Rentenversicherung folgende


Leistungen:

• Altersrente ab dem 70. Lebensjahr, Voraussetzung mindestens 30 Jahre


Beitragszahlung;

• Invalidenrente bei Erwerbsunfähigkeit;

• Übergangsgeld während medizinischer Heilbehandlung


Der Beitragssatz betrug 1,7%, nanziert zu je einem Drittel von Arbeit-
nehmern, Arbeitgebern und staatlichen Zuschüssen. Die Beiträge wurden
angespart.
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Vergleichen Sie dies mit dem heutigen Leistungsniveau (je nach Rentenart)
und der heutigen Finanzierung.
Heute: Arbeitnehmer*innen sind p ichtversichert. Weiterhin können Kinderer-
ziehende, Auszubildende, bestimmte Selbstständige und einige weitere Perso-
nen P ichtversichert sein.

• Es begeht keine Versicherungsp icht für:

- Beamt*innen
- Richter*innen
- Berrufsoldat*innen & Zeitsoldat*innen
- Geringfügige Beschäftigte
- Selbstständige und Freiberu er*innen ohne P ichtversicherung

• Für Kammerfähige Berufe (Ärzt*innen, Anwält*innen, Apother*innen) besteht


eine P ichtgemeinschaft in der berufsständischen Versorgung.

• Die GRV wird paritätisch nanziert. Es gibt eine Beitragbemessungsgrenze.


Die ist höher als in der GKV

• Bis auf eine kleine Reserve wird die GRV umlage nanziert. D.h. es werden kei-
ne Beiträge angespart. Hinzu kommt der Bundeszuschuss.

• Zu den Leistungen gibt es Renten wegen verminderter Erwerbstätigkeit, Al-


tersrenten und Renten wegen Todes. Hinzu kommen Rehabilitationsleitungen,
insbesondre welche die das ziel verfolgen die geminderte Erwerbstätigkeit zu
bessern oder wiederherzustellen. Die Altersrente ist ab 67 möglich. Sogar frü-
her ,wenn Abschläge gemacht werden. Langjährig Versicherte mit 45 Versi-
cherungsjahren können früher abschlagsfrei in Rente gehen. Seit 2021 werden
gesetzliche Renten für Versicherte ab 33 Beitragsjahren aufgestockt, die eine
kleine Rente erhalten. Dabei wird eine Einkommensprüfung vorgenommen.
Die gesetzgebende Instanz hat dies als „Grundrente“ bezeichnet.

Wie berechnet sich aktuell die monatliche Rente?

= × × ×

Rentenhöhe = Entgeltpunkte * Aktueller Rentenwert * Zugangsfaktor* Renten-


faktor

Die Leistungen aus der P egeversicherung bemessen sich nach einer Einstu-
fung des P egebedarfs auf Grundlage des P egebedürftigkeitsbegriffes.

Wie ist P egebedürftigkeit de niert?


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§ 14 SGB XI Begriff der P egebedürftigkeit. I P egebedürftig im Sinne dieses
Buches sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der
Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch
andere bedürfen. Die SPV wurde zum 01.01.2017 reformiert. Ein neuer P ege-
bedürftigkeitsbegriff mit 5 P egegraden wurde eingeführt. Psychische Leiden,
wie Demenz werden gleichberechtigt zu körperlichen Einschränkungen berück-
sichtigt. Die Bewertung erfolgt wie selbstständig die p egebedürftige Person
den Alltag bewältigen kann. Für 6 verschiedene Bereiche, wie die Mobilität und
Selbstversorgung, werden Fähigkeiten und Beeinträchtigungen berücksichtigt
und Punkte vergeben. Die Punktobergrenze liegt bei 100.

Welche P egegrade gibt es? Nach welchen Kriterien erfolgt die Einstu-
fung?

P egegrad 1 Geringe Beeinträchtigung, mind 12,5 punkte

P egegrad 2 Erhebliche Beeinträchtigung, mind 27 punkte

P egegrad 3 Schwere Beeinträchtigung, mind 47,5

P egegrad 4 Schwerste Beeinträchtigung, mind 70

P egegrad 5 Schwertste Beeinträchtigung, mit besonderen


Anforderungen an die p egerische Versorgung
mind. 90 punkte

Bei der Bedürftigkeitsprüfung für das Bürgergeld wird das Vermögen angerech-
net.

Was zählt zum Vermögen? Inwieweit wird es bei der Berechnung des Leis-
tungsanspruchs berücksichtigt?

Zum Vermögen gehören alle Ersparnisse, Wertpapiere, Goldanleihen und Im-


mobilien, sowie Fuhrpark.

Welche Freibeträge werden für Vermögen angesetzt? Wie wird ein selbst
genutztes Hausgrundstück oder eine selbst genutzte Eigentumswohnung
berücksichtigt?

§ 14 V SGB.

Nehmen Sie an, eine von 250.000 Personen in Deutschland bekommt jähr-
lich ein neues Herz transplantiert und dieser Eingriff kostet ca. 90.000 Euro.
Warum kann es sich lohnen, eine Versicherung gegen eine Herztransplanta-
tion abzuschließen? Wie ändern sich die Kosten der Versicherung, wenn
sich die Häu gkeit oder die Kosten des Eingriffs ändern?

Wenn die Kosten des Eingriffs auf 250.000 Personen umverteilet werden, dann
kostet der Eingriff 90.000: 250.000 = 0,36€.
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Sollten 10 Menschen Jährlich diese Operation benötigen dann würde die Rech-
nung so aussehen 10(90.000) : 250.000 = 3,60€ / pro Versicherte Person.

Was behauptet die Mackenroth-Hypothese zum Unterschied von Kapital-


deckungs- und Umlageverfahren? Was lässt sich gegen sie einwenden?

Es gilt der Satz das Kapitaldeckungsverfahren und Umlageverfahren gar nicht so


wesentlich unterschiedlich sind. Aller Sozialaufwand muss immer aus dem
Volkseinkommen der Laufeden Periode gedeckt werden.

Seine Hypothese lässt aber das sparen im Ausland ausser acht.

Erläutern Sie diese Graphik aus der Vorlesung: Welche Größe wird darge-
stellt? Was misst sie? Was sind mögliche Erklärungen für die dargestellte
r Gini-Koeffizient für Deutschland
Entwicklung?

Quelle: Grabka and Goebel (2017), Abbildung 8


Die Gra k zeigt den Gini-Koef zient für Deutschland an. 2000 bis 2005 Stieg er
Kifmann, Sozialpolitik,
drastisch Sommersemester 2017können eine höhere
an. Gründe dafür 5. Intragenerative Umverteilung
Arbeitslosigkeit, durch den Sozialstaat – 17
die Erhöhung
der Rentnern und eine Veränderung der Kapitaleinkünfte und Löhne gewesen
sein.

2010 hat sich die Lage etwas stabilisiert. Der Gini Koef zient ist gesunken. Da-
nach ist er wieder gestiegen. Weitere Gründe können die Ausweitung des Nied-
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riglohnssektors sein, eine geringe Anpassung der Sozialleitungen und eine star-
ke Zunahme der Einkommenseinkünfte der oberen Einkommensgruppen sein.

Erläutern Sie das Phänomen „Adverse Selection" in der Krankenversiche-


rung.

Die Adverse Selektion kann in der KV auftreten das die KK nicht weiß was mit
dem Kunden passieren wird. Er kann Vorerkrankungen haben, oder Krankheits-
geschichten in der Familie. Der Kunde kann ein hohes Risiko haben. Adverse Se-
lektion ist eine Informationsasymetrie vor Vertragsschluss.

Beschreiben Sie, inwiefern die Gesetzliche Rentenversicherung in Deutsch-


land von Gering- zu Besserverdienern umverteilt. Wie würde sich dies än-
dern, wenn sich Deutschland an der staatlichen Rentenversicherung in den
USA orientieren würde?

Ein möglicher Faktor ist das Besserverdienende ein längeres Leben haben.
Durch das Umlageverfahren zahlen Geringverdiener bei gleicher Leistungszeit
in das Umlageverfahren ein, werden aber statistisch früher sterben als Besser-
verdienende.

Gehen Sie aus von einem Individuum mit der Nutzenfunktion u(v) = y0,5
und dem Einkommen Y = 900 €, der Krankheitswahrscheinlichkeit m= 0,5
und Ausgaben mi Krankheitsfall von M = 756 €. Die staatliche Mindestsi-
cherung beträgt Ymin = 256 €. Das Individuum kann sich zu aktuarisch fai-
ren Prämien versichern.

a) Zeigen Sie rechnerisch, dass das Individuum sich nicht versichern wird.

EU = (1-π) * Y0,5 + π * Ymin0,5

0,5 * 9000,5 + 0,5 * 2560,5 = 23€

(900 - 0,5*756)0,5 = 22,85€

23>22,85 Person wird wahrscheinlich Trittbrettfahren.

b) Nennen Sie zwei Möglichkeiten, wie der Staat dem Individuum Anreize
zur Vollversicherung geben kann. Führen beide zu einer Pareto-Verbesse-
rung? Welche ist für den Staat billiger? Erläutern Sie.

Der Staat könnte die Versicherung um 0,15€ Subventionieren. Dadurch würde


das Individuum nicht Trittbrettfahren. Eine weiter Möglichkeit für eine Pareto
Verbesserung wäre es die niedrigen Löhne allgemein zu erhöhen. Für den Staat
ist die Subvention günstiger.

Erläutern Sie den Unterschied zwischen Arbeitslosengeld I und der Sozial-


hilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt). Nennen Sie auch zwei Gemeinsamkeiten.
ALG1 entspricht 60% von dem was die Person vorher verdient hat
und kann höher als Sozialhilfe ausfallen.
ALG 1 bekommen Menschen die Arbeitsfähig sind. Sozialhilfe bekommen be-
rufsunfähige Menschen.
Beide Sozialleistungen müssen auf Bedarf überprüft werden.
Beide Sozialleistungen sing Geldleistungen.
Sozialhilfe wird von den Kommunen getragen.
Wie wird der Regelbedarf für die soziale Grundsicherung in Deutschland
festgelegt?

Der wird ermittelt durch die 15% der Individuen und 20 % der Haushalte die am
geringsten verdienen.

Diskutieren Sie kurz, ob die Festlegung des Regelbedarfs in Deutschland


der Aussage aus dem Grundsatzprogramm der Grünen entspricht: „Wir
wollen eine Gesellschaft, in der die Menschen eine Chance haben ihr Leben
selbst zu gestalten frei von Bevormundung." (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,
2002, Grundsatzprogramm).

Durch die Bedarfsprüfung und das allgemein eine Person prüft ob ein Antrag-
steller*in den Bedarf entspricht, spricht für Bevormundung. Die Mindestsiche-
rung trägt nicht dazu bei das eine Person ihr Leben frei gestalten kann. Der Re-
gelbedarf deckt auch nicht Mittel wie Bildung. Diese Aussage ist ohne die rich-
tigen Vorkehrungen zu treffen einfach nur populistisch.

Erläutern Sie den Begriff „Strati zierung" von Esping-Andersen. Welche


Rolle spielt er bei der Kategorisierung des deutschen Wohlfahrtsstaates?
Erläutern Sie Ihre Antwort anhand eines Beispiels.

Der Begriff der Strati zierung bedeutet eine soziale Schichtenbildung. Es kann
nach der Arbeiterschicht und die Wohlhabendenschicht unterschieden werden.
Nach Esping ist Deutschland ein konservativer Wohlfahrtsstaat der die Strati zie-
rung erhält. Ein Beispiel dafür ist das Privatpatienten einen Zugang zu bessere
medizinische Behandlung haben.

Erläutern Sie „Myopie" als Erklärung dafür, dass Individuen nicht für das
Alter sparen. Wei lässt sich Zwangssparen in diesem Kontext begründen?
Welche negativen Anreizeffekte können durch Zwangssparen entstehen?
(Wird oft nachgefragt)

Myopie ist eine extreme Annahme. Menschen können kurzfristig sehr ungedul-
dig sein. Dadurch können wichtige Vorhaben wie gesunde Ernährung, Sport
oder Sparen immer wieder verschoben werden. Myopie zeigt sich im extremen
Fall das die Person überhaupt nicht spart und im Alter bedürftig ist. Im Gegen-
satz zu Trittbrettfahren passiert dies nicht absichtlich.
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Zwangssparen kann paternalistisch begründet werden, dass die Person im Alter
nicht bedürftig ist. Ein Problem das sich draus ergibt ist, das die Person das
Zwangssparen als Steuerbelastung sieht, weil sie die zukünftigen Bedürfnisse
nicht sieht. Das kann zu einer Einschränkung des Arbeitsangebots führen.

Warum könnten Individuen eine geringere bzw. eine höhere Versiche-


rungsdeckung nachfragen als aus Sicht der Erwartungsnutzentheorie gebo-
ten scheint? Nennen Sie jeweils zwei Erklärungsansätze.

Ey = (1-π) Yg + πyk

Die Erwartungsnutzentheorie beschreibt das Verhalten in rationalen Individuen.


Diese Verhalten sich konsistent gemäß bestimme Axiomen und können mit
Wahrscheinlichkeiten umgehen.

Der Erwartungswert des Nutzers erfasst die Präferenz des Individuums bei Unsi-
cherheit. Ist die Person Risikoavers, wird sie sich immer eine Sichere Auszahlung
beim gleichen Erwartungswert vorziehen. Gründe für das Abweichen der Erwar-
tungstheorie können sein, das bestimmte Wahrscheinlichkeiten, gerade kleine
Wahrscheinlichkeiten falsch eingeschätzt werden.

Versicherungen bieten ein Sicherheitsgefühl. Das Peace of Mind kann ein Indivi-
duum dazu führen sich zu überversichern.

Ein Kurzfristiger Zeithorizont kann dazu führen das die Personen langfristige Ri-
siken, wie P ege und Finanzierung bei Langlebigkeit ignorieren.

Risikofreude bei Verlusten, wenn die Wahrscheinlichkeit richtig eingeschätzt


werden.

Erläutern Sie die Unterschiede zwischen Gesetzlicher Krankenversiche-


rung(GKV)und Privater Krankenversicherung (PKV) anhand der Kriterien
Mitglieder, Beiträge/Finanzierung sowie Leistungsumfang.

GKV Mitgliedschaft: Alle Arbeitnehmer*innen und Angestellte sind p ichtversi-


chert, die einen gewissen Betrag aus dem Bruttolohn der die Versicherungs-
grenze nicht überstiegt. Nicht Erwerbstätige Ehepartner*innen und Kinder sind
kostenlos mitversichert.

GKV Finanzierung: Finanzierung erfolgt durch Beiträge. Als Bemessungsgrund-


lage dient das Bruttoeinkommen. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt unter
der Versicherungsp ichtgrenze. Es gibt 2 Arten der Beitragssätze. Ein allgemei-
ner Beitragssatz, der vom Bundestag beschlossen wird. Zusatzbeiträge, die von
jeder Kasse beschlossen werden. Neben der Beitrags nanzierung wird die GKV
mit Zuschüssen des Bundes nanziert. Die GKV verwendet das Umlageverfah-
ren. Die laufenden Kosten werden von den laufenden Einnahmen nanziert.
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GKV Leistungsumfang: Behandlung von Krankheiten, Früherkennung von Krank-
heiten, Krankengeld ab den ersten Tag nach der Entgeltfortzahlung (i.d.R. 6 Wo-
chen) zu 70% bis zu 78 Wochen, Prävention von Krankheiten, Gesundheitsförde-
rung am Arbeitsplatz, Notfallversorgung & Rettungsdienst & Krankentransporte
in bestimmten Fällen. Der GKV Leistungsumfang basiert bis auf das Krankengeld
auf das Sachleistungsprinzip. Für manche Leistungen sind Zuschläge zu zahlen.
Bsp. Medikamente.

PKV Mitglieder: Ehemalige GKV Mitglieder , die in die PKV gewechselt haben,
nachdem ihr Einkommen die Versicherugnsp ichtgrenze überschritten hat. Dazu
gehören auch Selbstständige und Freiberu er, sowie Beamte die für den Anteil,
die Beihilfe nicht abdeckt.

PKV Beiträge: Die PKV Beiträge werden durch Beiträge bezahlt die durch Risiko-
tarife bemessen werden. AN erhalten vom AG einen allgemeinen Anteil von
50%. Der Anteil entspricht max. den Arbeitgeberbetrag der in die GKV ausge-
zahlt wird. Für Ehepartner und Kinder müssen Zusatzprämien entrichtet werden.
Die PKV wendet das Kapitaldeckungsverfahren an.

PKV Leistung: Privatversicherungen sind dazu verp ichtet Alterungsrückstellun-


gen aus den Prämien der Versicherten zu bilden. Der Leistungsumfang der PKV
bemisst sich an den gewählten Versicherungsschutz, ist aber in der Regel besser
als der in der GKV. Es gilt das Kostenerstattungsprinzip. Die Leistung wird im
Vorfeld vom Verischterten getragen und dann von der Versicherung erstattet.

Welche Faktoren bestimmen die monatliche Altersrente in der Gesetzlichen


Rentenversicherung nach der deutschen Rentenformel?

Monatsrente = Entgeltpunkte * Rentenartfaktor* Zugangsfaktor*Aktueller Ren-


tenwert.

Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem Bürgergeld und der Sozialhil-
fe (Hilfe zum Lebensunterhalt). Nennen Sie auch zwei Gemeinsamkeiten.

Bürgergeld: Grundsicherung für erwerbsfähige Hilfsbedürftige.


Wird von der Agentur für Arbeit getragen und ggf. auch bei nicht Einhaltung
der Anstrengung zur Findung einer neuer Stelle sanktioniert. Weitere Leistun-
gen, wie Unterkunft und Heizung werden von den Kommunen getragen. Hilfs-
bedürftige Personen die mit einen Bürgergeld Empfänger in einer Bedarfsge-
meinschaft Leben, aber selbst kein Bürgergeldanspruch haben, haben, haben
ebenfalls Anspruch auf Bürgergeld.
Sozialhilfe: Grundsicherung für nicht erwerbsfähige Hilfsbedürftige.
Wird von den Kommunen getragen.
Der Bedarf muss bei beiden Sozialleistungen ermittelt werden.
Bei beiden muss auf ein Unterhaltungsrückgriff der Eltern oder Kindern des An-
spruchstellers überprüft werden, insofern das zumutbar ist.
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Wie wird der Regelbedarf für die soziale Grundsicherung in Deutschland
festgelegt?

Das Regelbedarfsermittlungsgesetz regelt die Leistungshöhe. Als Grundlage da-


für dient eine Sonderauswertung der Einkommens und Verbrauchsstichprobe.
Die ndet ca. alle fünf Jahre statt.

Der Maßstab dafür liefern 15% der Einperson und 20% der Familienhaushalte
mit den jeweils niedrigsten Einkommen.

Die soziale Grundsicherung wird in Deutschland als Geldleistung gewährt.


Was spreche für eine Umstellung auf Sachleistungen, was dagegen?

Geldleistungen können eher missbräuchlich verwendet werden. Der Vorteil ist


das die Person die die Leistung bezieht frei entscheiden kann welche Dienstleis-
tung oder Ware für das Geld erworben wird.

Sachleitungen können schwerer missbräuchlich verwendet werden. Allerdings


sind Sachleitungen nicht exibel und nicht immer den Anspruch der Bedürftige
Person zugestimmt.

Beschreiben Sie, inwiefern die Gesetzliche Rentenversicherung in Deutsch-


land von Gering- zu Besserverdienern umverteilt. Wie würde sich dies än-
dern, wenn sich Deutschland an der staatlichen Rentenversicherung in den
USA orientieren würde?

Zunächst muss die positive Korrelation zwischen Einkommen und Gesundheit


benannt werden. Die Kausalität dafür kann dran liegen, dass eine schlechtere
Gesundheit den Einkommenserwerb mindert, oder das ein hohes Einkommen
Zugang zu besser Gesundheitsversorgung ermöglicht. Dann muss noch erwähnt
werden, dass Männer häu ger mehr Geld verdiene als Frauen und dementspre-
chend mehr einzahlen. Dazu gehen Männer seltener zum Arzt. Das führt unter
anderem dazu das Männer im Durchschnitt früher sterben als Frauen. Das bringt
uns zu der Situation der Teilhabeäquivalenz in der Rentenversicherung. Besser-
verdienende haben häu ger eine längere Lebenszeit und erhalten somit länger
die Monatsrente. Dadurch ndet eine Umlage von Arm nach Reich statt. Die USA
hat ein Mischverhältnis mit einer Grundrente. Dadurch sind die Renten homo-
gener und fairer.

Erläutern Sie das Phänomen „Adverse Selection“ in der Krankenversiche-


rung einschließlich seiner Voraussetzungen.

Adverse Selektion ndet statt, wenn vor Vertragsabschluss eine Informations-


asymetrie besteht. Sie setzt voraus das die Menschen sich in ihrem Risiko unter-
scheiden. Π gibt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken im Model an. Weiterhin
sind Versicherungen nicht in der Lage die Prämie nach Risikotyp zu differenzie-
ren und die Nachfrage muss positiv zum Risiko der Versicherten korrelieren.
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Gehen Sie von adverser Selektion mit zwei unterschiedlichen Erkran-
kungswahrscheinlichkeiten und aktuarisch fairer Versicherung aus. Versi-
cherungen bieten nur Vollversicherung an. Die Individuen seien risikoavers.

Erläutern Sie die Gleichgewichte, die auftreten können? Wie beein ussen
die Erkrankungswahrscheinlichkeiten, welches Gleichgewicht vorliegt?

In diesem Modell kann nur das Trennende und das Vereinende Gleichgewicht
vorliegen.

Welche Wirkung hat eine Sozialversicherung bei adverser Selektion?

Je niedriger das Risiko ist desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer verbin-
dendes Gleichgewichtes.

Welche Größe bestimmt die deutsche Rentenanpassungsformel? Welche


Entwicklungen berücksichtigt sie?

Berücksichtigt werden die Bruttolöhne. Wenn diese steigen, dann steigt zeitver-
setzt auch der aktuelle Rentenwert (ARW)

Eine Erhöhung des Rentnerquotienten führt zu einer Senkung des ARW.

Eine Erhöhung des Rentenbeitragssatzes führt zu einer Senkung des ARW.

Erläutern Sie das Phänomen „Moral Hazard". Welche Voraussetzungen


müssen hierfür vorliegen? Wie unterscheiden sich ex-ante und ex-post- Mo-
ral-Hazard voneinander?

Der Begriff Moral Hazard stellt häu g auf die negativen Verhaltensveränderun-
gen bezüglich der Versicherungen ab.

Grundsätzlich müssen zwei Voraussetzungen für Moral Hazard vorlegen.

Die Versicherte Person kann die Schadenseintrittwahrscheinlichkeit π oder die


Schadenshöhe M beein ussen.

Die Versicherung kann die Handlungen der Person nicht beobachten. Bzw. Sie
weiss nicht wie das Verhalten der Person für die Situation angemessen ist. Das ist
ein Fall der Asymmetrischen Information. Moral Hazard differenziert sich zu der
Adversen Selektion, weil die Asymmetrische Selektion nach Vertragsschluss
statt ndet.

Ex-Post Moral Hazard liegt. Vor wenn, die Versicherte Person nach Schadenein-
tritt die Leistung zu ihren Gunsten erhöhen kann.

Bei einem Krankheitsfall würde die Person eine aufwendige Behandlung Verla-
gen, statt den Verlauf erst abzuwarten. Ein positiver Aspekt der das bringt ist das
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die Person schneller schwere Krankheiten frühzeitig erkennen kann und eine zu
späte evtl. kostenintensive Therapie ersparen kann.

Bei der Arbeitslosigkeit würde die Versicherte Person nur halbherzig nach einer
neuen Beschäftigung suchen. Ein positiver Aspekt ist das die Person durch die
gute Versicherung nicht jeden schlecht bezahlten Job annehmen muss. Die Ver-
handlungsmacht steigt dadurch für den AN.

Ein Problem das Ex-Post Moral Hazard mit sich bringt, ist das die Versicherung
nicht den genauen Zustand des Versicherten beobachten kann.

Ex- Ante Moral Hazard besteht wenn die Versicherung zu einem merklichen
Rückgang sinnvoller Präventionsanstrengungen führt. Darauf folgt ein Anstieg
der Prämie.

Geringe Prävention kann die Person selbst schaden. Gerade wenn Krankheiten
sich nur schwer behandeln lassen.

In der Arbeitswelt gibt es Konsequenzen wenn mach sich nicht anstrengt. z.B.
ein schlechtes Arbeitszeugnis.

Selbstbeteiligungen können Anreize zur Prävention bewahren. Diese sind in der


KFZ-Versicherung üblich.

Erläutern Sie diese Graphik aus der Vorlesung: Welche Größe wird darge-
stellt? Wie ist sie de niert? Was sind mögliche Erklärungen für die darge-
stellte
AufgabeEntwicklung?
B.5 (5 Punkte)
Erläutern Sie diese Graphik aus der Vorlesung: Welche Größe wird dargestellt? Wie ist sie
definiert? Was sind mögliche Erklärungen für die dargestellte Entwicklung?
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Erläutern Sie „Trittbrettfahren" als Erklärung dafür, dass Individuen nicht für
das Alter sparen. Inwieweit ist Zwangssparen dazu geeignet, dieses Pro-
blem zu lösen?

Trittbrettfahren ist ein Moral Hazard Problem in form den Anreiz zu haben sich
nicht zu versichern, weil es eine Staatliche Mindestsicherung gibt. Die Person ist
risikobereiter. Dieses Problem betrifft eher Menschen die ein niedriges Einkom-
men haben. Zu hohe Behandlungskosten oder eine zu hohe Mindestsicherung
wären ebenfalls Anreize zum trittbrettfahren. Da die betroffene Person immer
Versichert wäre und der Erwartungswert nicht sinkt.

Zwangssparen ist eine form des starken Paternalismus. Der Staat würde durch
steuern oder Subventionen vorgeben wo das Geld einzahlet werden muss. Da-
durch sinkt das Trittbrettfahrrisko, da die Individuen immer versichert sind.

Wird eine Person arbeitslos und ist die Mindestsicherung sehr hoch, dann wird
die Person länger die Mindestsicherung in Anspruch nehmen und nicht jeden
Job annehmen.

Erläutern Sie das Konzept des Äquivalenzeinkommens. Warum wird es


verwendet? Was lässt sich kritisch anmerken?

Das Äquivalenzeinkommen wird dadurch berechnet das alle Einkommen des


Haushalts addiert und dann durch die korrigierte Haushaltsgröße geteilt wer-
den. Die erste erwachsene Person hat einen Faktor von 1,0, weitere erwachsene
und Kinder ab 14 Jahren haben einen Faktor von 0,5. Kinder unter 13 Jahren
haben einen Faktor von 0,3. Das Äquivalenzeinkommen wird verwendet um den
Armut, Einkommensverteilung und Einkommensungleichheit berechnen. Da-
durch wird ersichtlich wieviel Geld den Mitgliedern des Hauses zusteht. Kritisch
angemerkt kann werden dass die Preise für den Lebenskosten auch regional
sich unterscheiden können, sodass die Kaufkraft nicht wirklich so einfach be-
messen lässt.

Inwiefern stellt die steigende Lebenserwartung eine Herausforderung für


eine umlage nanzierte Rentenversicherung dar? Wie kann dieser begeg-
net werden? (Kommt wohl häu ger vor.)

Mit höherer Lebenserwartung steigt die Rentenausgabe. Das Umlageverfahren


sieht dann vor das eine Periode eine längere Periode mit nanzieren muss. Das
kann durch eine erhöhte Geburtenrate, Einwanderung oder durch die Senkung
der Renten begegnet werden. Wobei Letzteres besonders gehalste werden
muss damit Rentenr*innen nicht in die Altersarmut fallen. Als Risiko sehen die
KV’s Menschen mit Vorerkrankungen an, diese können lange und teure Behand-
lungen benötigen.
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Warum könnten Individuen eine geringere bzw. eine höhere Versiche-
rungsdeckung nachfragen als aus Sicht der Erwartungsnutzentheorie gebo-
ten scheint? Nennen Sie jeweils zwei Erklärungsansätze.

Eine geringere Versicherungsdeckung wird oft aufgrund von unterschätzen der


Risiken oder aufgrund dessen, dass die Risiken in der Zukunft liegen und nicht
akut sind, nachgefragt.

Eine höhere Versicherungsdeckung wird oftmals aufgrund von überschätzen der


Risiken oder aufgrund von emotionalen Gründen, wie beispielsweise Sicherheit,
nachgefragt.

Inwiefern verteilt der Sozialstaat zwischen den Geschlechtern um? Erläu-


tern Sie dies anhand der Kranken-, P ege- und Rentenversicherung.

KV Männer gehen seltener zum Arzt als Frauen. Frauen haben durch die Gebur-
ten höhere Kosten. Die Kosten werden demensprechend so verlagert.

PV Frauen nehmen eher die PV in Anspruch. Männer sterben früher und werden
tendenziell von den Frauen gep egt, die oft keine Leistung in Anspruch neh-
men.

RV Männer leben nicht so lang wie Frauen.

Wie werden angelsächsische Staaten nach Esping-Andersen kategorisiert?


Erläutern Sie kurz warum.

Die Angelsächsischen Staaten werden als Liberale Wohlfahrtsstaaten nach Es-


ping Andersen kategorisiert. Das liegt daran das sie eine universalistische aber
bescheidene Grundversorgung haben. Liberale Wohlfahrtsstaaten haben einen
geringen grad an Dekommodi zierung und erhalten die Strati zierung.

Erläutern Sie das Konzept „Save more tomorrow“

Beim Save tomorrow Konzept werden die AN dazu angeleitet mehr zu sparen. 3
Monate bevor sie eine Gehaltserhöhung bekommen werden sie gefragt ob sie
mehr sparen wollen.

Welches Problem soll es lösen? Aus welchen Komponenten besteht es?

Dadurch sollen die Menschen mehr für das Alter vorgesorgt haben. Allgemein
hat das SMT Konzept eine hohes Sparpotential. SMT hat Komponente aus der
Psychologie und Verhaltensökonomie.

Wie unterscheidet sich die Lebenserwartung in Deutschland nach Einkom-


men und Geschlecht? Erläutern Sie, wie und warum die Gesetzliche Ren-
tenversicherung wegen dieser Unterschiede umverteilt.
fi
fl
fl
fi
Männer gehen seltener zum Arzt und sterben früher. Männer verdienen in der
Regel mehr Geld und zahlen mehr in das Umlageverfahren. Frauen die länger
leben beziehen länger Rente.

Warum könnten Individuen eine hohe Versicherungsdeckung nachfragen,


obgleich dies aus Sicht der Erwartungsnutzentheorie wenig plausibel er-
scheint?

Überschätzung der Schadenswahrscheinlichkeit.

Emotionale Gründe: Wunsch nach peace of mind

Beein ussung durch dritte, insbesondere Versicherungsvertreter - überversi-


chert, verkauft.

Anderer Entscheidungskriterien, die nicht von der Erwartungsnutzen erfasst


werden. Kultur, soziale Normen, Glauben.

Warum könnten Individuen eine geringere Versicherungsdeckung nachfra-


gen als aus Sicht der Erwartungsnutzentheorie geboten erscheint?

Unterschätzung der Schadenswahrscheinlichkeit. „Mir passiert sowas nicht.“

Kurzfristiger Zeithorizont langfristige Risiken werden als fern angesehen.

Diskutieren Sie: „Eine Sozialversicherung ist nötig, um zu vermeiden, dass


Menschen sich unterversichern.“

Umverteilung der Risiken aus einer sozialen Sicht. Es gibt mildere Eingriffe wie
Informationen oder nudges. Ein stärkerer Eingriff wäre eine Versicherungs-
p icht. Diese müsste aber nicht so stark eingreifen, wie eine Sozialversicherung,
weil sie lediglich Mindestanforderungen an den Versicherungsschutz formulie-
ren müsste. Ein Sozialversicherung hingegen sieht Inder Regel einen einheitli-
chen Versicherungsschutz vor.

Weitergehende Überlegungen: Die Sozialversicherung hat nicht nur zum Ziel


Unterversicherung zu vermeiden, sondern auch Umverteilungsziele. Insofern
greift es kurz, sie Sozialversicherung an diesen Zielen zu messen.

Erläutern und unterscheiden Sie die Phänomene „Adverse Selection“ und


„Moral Hazard“.

Nehmen Sie hierbei auch Bezug auf die zeitliche Reihenfolge des

(i) Auftretens der asymmetrischen Information,

(ii) des Vertragsabschlusses und

(iii) des Eintritts des Schadensfalls.


fl
fl
1. Adverse Selektion: Information liegt vor Vertragsschluss vor. Die Versiche-
rung kann das Risiko nicht nach Risikotyp differenzieren. Ein Hohes Risiko
kaufen in der mehr Schutz.

2. Zeitfolge:

1. Auftreten der asymmetrischen Information über das Risiko.

2. Vertrag wird abgeschlossen.

3. Der Schaden entsteht und wird von der Versicherung bezahlt.

3. Ex- Ante Moral Hazard: Asymetrie liegt nach Vertragsschluss vor. Versiche-
rung kann Verhalten des Versicherten nicht überprüfen. Verhalten kann ver-
ändert werden. Schaden können schneller entstehen.

1. Vertrag wird abgeschlossen

2. Auftreten der Asymmetrische Information

3. Der Schaden entsteht und wird von der Versicherung bezahlt.

4. Ex-Post Moral Hazard: Nach Eintritt des Schadens tritt die asymmetrische
Information ein.

Zeitliche Reihenfolge:

1. Vertragsabschluss

2. Der Schaden entsteht und word von der Versicherung bezahlt.

3. Auftreten der asymmetrische Information über den tatsächlichen Zu-


stand.

In der Privatversicherung sind Selbstbeteiligungen eine häu ge Maßnah-


me gegen Moral Hazard. Diskutieren Sie, inwieweit dieses Instrument auch
für die soziale Krankenversicherung geeignet ist und erörtern Sie mögliche
Alternativen.

Die Verteilungsaspekte der Sozialversicherung müssen berücksichtigt werden.


Selbstbeteiligungen könnten ärmeren Haushalte überfordern. Dadurch könnten
wichtige Arztbesuche aus nanzielle Gründe vermieden werden. Eine Alternati-
ve in der KV ist es, Anreize auf Anbieterseite so zu setzen, dass die Gesundheits-
dienstleistungen sorgfältiger begegnet werden können.

Betrachten Sie die folgenden vier Einkommensverteilungen für die Perso-


nen = , , , , , die über die Einkommen verfügen:
𝑖
𝐴
𝐵
𝐶
𝐷
𝐸
fi
𝑦
fi
Bestimmen Sie tabellarisch und graphisch die Lorenz-Kurven für die vier
Verteilungen.
Vergleichen Sie die Verteilungen paarweise mit dem Lorenz-Dominanz-Kri-
terium und erläutern Sie kurz Ihr Ergebnis für jeden der sechs Vergleiche.
Bestimmen Sie die Gini-Koef zienten für die Verteilungen.

1. einkommen der Größe nach ordnen


2. Kumulieren
3. Kumulierter Einkommen in % vom Gesamteinkommen umrechnen bsp v1
(3/60=5%)

V1 3 9 12 16 20 60

V2 6 6 12 12 24 60

V3 4,5 13,5 18 24 30 90

V4 6 12 12 15 15 60

20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Kummulativ

V1 5 20 40 66.7 100

V2 10 40 40 60 100

V3 5 20 40 66,7 100

V4 10 30 30 75 100

V1 und v3 sind identisch. V3 hat an sich ein höheres Einkommen. Die Proportion
stiegt aber gleich an.
V1 und v 2 nicht vergleichbar weil sie sich scheiden
V1/3 und v4 Lorenz dominant zu v1
V2 und v4 Lorenz dominant zu v2
Mit dem Lorenz Dominanz Kriterium können wir Verteilungen vergleichen aber
wenn Lorenzkurven sich Schneiden können die nicht verglichen werden.
Deshalb Gini Koef zient G
Gini Koef zient G ,misst das Verhältnis der Fläche zwischen Lorenzkurve und
Winkelhalbierender und der Gesamt äche unterhalb der Winkelhalbierenden

Was versteht man unter dem Äquivalenzeinkommen. Warum wird dieses


Konzept bei der Messung der Einkommensungleichheit verwendet?

Äquivalenzeinkommen = Haushaltseinkommen nach Haushaltsgröße + Zusam-


mensetzung
Ein Maß für das Haushaltseinkommen, unterschiede in der Haushaltsgröße und -
Zusammensetzung berücksichtigen.
Die Bedürfnisse jeden Haushalts je zusätzlichen Mitglied nicht proportional stei-
gen (Skaleneffekte)
Schritt 1 Personen im haushalt zählen
fi
fi
fi
fl
P1 = 1
Jede Erwachsene zusätzliche Person ab 14j. = 0,5
Jedes Kind unter 14j = 0,3
Äquivalenzeinkommen-Gewicht geteilt 2,1
2 Erwachsene + 2 kiddies 1+0,5+2(0,3) = 2,1
Einkommen 2100
Äquivalenzeinkommen = 2100/2,1 = 1000€
Haushaltseinkommen 1000€

Erläutern Sie, wie folgende Faktoren auf die Einkommensungleichheit ge-


messen durch den Gini- Koef zienten wirken können:
• Stärkeres Lohnwachstum bei Personen mit niedrigem Einkommen - Gini
sinkt
• Das Einkommen aller Personen steigt um 10 Prozent - Gini bleibt gleich
• Die Zunahme des Anteils der Rentner in der Gesellschaft - Gini steigt
• Zunahme der Studierendenquote - Gini steigt, dann sinkt es.
• Mehr Einpersonenhaushalte bilden einen Zweipersonenhaushalt - Gini
sinkt, bei reicheren Bevölkerungsgruppen steigt die Ungleichheit und
somit auch Gini.

Erläutern Sie die folgenden Begriffe im Kontext der Einkommensteuer


Zu versteuerndes Einkommen
Grundlage der Einkommensteuer -> Betrag der Verbleibt, wenn vom Gesamtbe-
trag der Einkünfte, Sonderausgaben usw. abgezogen sind.
Freibeträge Betrag der bei der Einkommensbesteuerung immer steuerfrei
bleibt. Bsp. Kinderfreibetrag, Arbeiterpauschalbetrag.
Grenzsteuersatz
Der Steuersatz wovon jeder zusätzliche Euro versteuert wird.
Durchschnittssteuersatz Anteil der Einkommensteuer am zu versteuernden
Einkommen.
Rechenbeispiel:
1. Steuerklasse 50.000€ -> 10%
2. Steuerklasse bis 100.000 -> 20%
3. Steuerklassen -> >100.000 -> 30€

120.000€ = erste 50.000- 10% 5.000


weitere 50.000 - 20% 10.000
20.000 - 30% 6.000
21.000
Durchschnitt 21.000/120.000 = 17,5%
Wen wir 120.000 verdienen bezahlen wir 0,30€ für 1 €.

Was versteht man unter einem progressiven Einkommensteuertarif?


Zu versteuerndes Einkommen (zvE) steigt
Durchschnittssteuersatz steigt
fi
Im Rahmen des „Supplemental Nutrition Assistance Programs“ werden in
den USA Transfers an Bedürftige mit Hilfe des „Electronic Bene t
Transfer“ (EBT) übertragen. Empfänger erhalten eine Bezahlkarte, mit der
sie nur Nahrungsmittel und nicht-alkoholische Getränke kaufen können.
Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile dieses Transfersystems.
(Siehe: http://en.wikipedia.org/wiki/Electronic_Bene t_Transfer)
Vorteile:
Höhere Akzeptanz in der Gesellschaft. Sozialtransfers für bestimmte Zwecke.
Ernährung, Bildung, Wohnung und nicht für Urlaub, Schnaps und Zigaretten.
Geringere Missbrauchsanfälligkeit
Meritorische Güter bsp. Bildung sind positive Güter die wenig zur Verfügung
stehen wegen der Informations- Asymetrie oder Angebotsschwierigkeiten. EBT-
lenkt Empfänger zu meritorische Güter
Nachteile:
Technische Probleme. Karte wird nicht überall angenommen. Datenschutzpro-
bleme Soziale Stigmatisierung , Paterlanismus ( Bürger*innen in eine Richtung
lenken), Gestaltungsfreiheit

Der Beitrag „Starke Nichtinanspruchnahme von Grundsicherung deutet auf


hohe verdeckte Altersarmut“ von Hermann Buslei, Johannes Geyer, Peter Haan
und Michelle Harnisch untersucht das Ausmaß und mögliche Gründe, warum
ältere Personen keine Grundsicherung im Alter beanspruchen. Beantworten Sie
auf Grundlage des Beitrags und der Information der Deutschen Rentenversiche-
rung folgende Fragen:

Was sind die Voraussetzungen für einen Anspruch auf Grundsicherung im


Alter?
DRV- Website
Anforderungen:
• Regelaltersgrenze erreicht
• In DE wohnhaft sein
• Bedürftig sein (muss evaluiert werden)
Wie schätzen die Autor:innen die Nichtinanspruchnahme?
Mikrosimulationsmodell, SOEP (2010-2015)
Anhand von Einkommen, Transfers, Versicherungen simulieren die Autor*innen
ob ein Bedarf und deren Höhe des Anspruchs von jedem Haushalt vorliegt.
Erläutern Sie die Schätzergebnisse in Tabelle 1.
Beschreibt signi kante Ein ussfaktoren, wie migrationshintergrund und die
Wechselwirkung zu der Anspruchsannahme.
1. Rate der Bedarfsdeckung -> je höher diese Rate ist, desto höhe wird der
Haushaltsbedarf gedeckt. JE höher diese Rate ist, desto niedriger ist die
Nichtinanspruchnahme
2. Lebensfreude, je höher die ist desto höher ist die Nichtinanspruchnahme.
fi
fl
fi
fi
3. Alleinstehend, Nichtinanspruchnahme sinkt wen die Person alleinstehend
ist.
4. Älter als 76, Nichtinanspruchnahme steigt. Grund könnte die Komplexität
sein. Ggf.Unwissenheit
5. Verwitwet, Nichtinanspruchnahme steigt, GGf. Überschneidung mit der
Witwenrente. Erbschaft würde den Anspruch ggf. negieren.
6. Ostdeutschland, Anspruchsannahme steigt. (Kapital ist geringer, also mehr
Grundsicherung gesucht)
7. Migrationshintergrund, Nichtinanspruchnahme sinkt.
8. Wohneigentum, Nichtinanspruchnahme steigt. Weil keine Sau sein Haus
verkauft für 50€ im Monat.
Welche Ursachen vermuten die Autor:innen für die Nichtinanspruchnahme?
Welche Maßnahmen schlagen sie vor? Haben Sie weitere Vorschläge?
Angst dass Kinder sie unterstützen müssen.
Stigmatisierung
Komplexe und bürokratische Verfahren.
Maßnahmen:
1. Standardisierung von Prüfungen
2. Bewilligungszeitraum erhöhen.
3. Bedingungslose Rente aka. Grundrente
4. Stigma aufklären
5. Vermögensprüfungen streichen
6. Ausfüllhilfe für Menschen.

Ehrentraut et al. (2020) schätzen, dass die Einführung des Mindestlohns im


Jahr 2015 den Staat um 1,1 bis 1,5 Mrd. Euro entlastet hat. Einnahmestei-
gerungen entstehen bei Sozialbeiträgen, indirekten Steuern sowie Lohn-
und Einkommensteuer, Ausgabenreduktionen beim ALG II und Sozialgeld.
Zu Einnahmenminderungen kommt es bei der Unternehmenssteuer, zu
Ausgabensteigerungen bei Wohngeld und Kinderzuschlag. Erörtern Sie,
warum der Mindestlohn zu diesen Einnahmen- und Ausgabenänderungen
führen kann. Quelle: Ehrentraut, O. et al., 2020. Fiskalische Wirkungen der
Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns, Bundesministerium für Arbeit
und Soziales. Erhältlich unter: https://www.bmas.de/DE/Service/Publika-
tionen/Forschungsberichte/fb-560- skalische-wirkungen- einfuehrung-
mindestlohn.html

Einnahmesteigerungen für Sozialbeiträge und Einkommensteuer.

Mindestlohn führt zu ein höheres Einkommen. Dadurch zahlen die AN mehr So-
zialbeiträge. Durch das höhere Einkommen steigt die Einkommenssteuer.

Ausgabereduktion führen zu weniger Transferleistungen.

Mindestlohn führt zu der Senkung des Bürger- und Sozialgelds.


fi
Das Einkommen steigt und somit die Kaufkraft.

Einnahmeminderungen seitens der Unternehmersteuer.

Der Mindestlohn führt zu höher Ausgaben der AG. Die Gewinne fallen kleiner
aus und es werden geringere Steuern abgeführt. Evtl erhöhte Arbeitslosigkeit.

Ausgabesteigerungen in Deutschland. Entweder Bürgergeld oder Wohngeld


und Kinderzuschlag. Das könnte zu einer Senkung des Bürgergelds führen und
zu einer Steigung des Wohngeldes.

Erläutern Sie das Prinzip der Teilhabeäquivalenz für die Gesetzliche Ren-
tenversicherung anhand des Beitrags der Bundeszentrale für politische Bil-
dung. Warum liegt keine Äquivalenz im engeren Sinne vor? An welchen
Stellen wird das Prinzip durchbrochen?
Prinzip der Teilhabeäquivalenz für die GRV: Verhältnis zwischen den Beiträgen,
die ein Versicherter während des Erwerbslebens eingezahlt hat, soll gerecht
sein. Annahme: Versicherte haben ein individuelles Anrecht auf spätere Renten-
zahlungen. Rentenbeiträge, die eingezahlt werden, werden entsprechend des
Einkommens berechnet. Ziel der Teilhabeäquivalenz ist es eine gerechte Vertei-
lung der Rentenzahlungen sicherzustellen. Konkret soll ein Versicherter jedes
Jahr doppelt so hohe Beitragszahlungen einzahlen um später eine doppelt so
hohe Rente zu erhalten. Im engeren Sinn liegt keine Äquivalenz vor. Da die ab-
solute höhe der erzielten Arbeitseinkommen nicht entscheidend sind, sondern
im welchen Verhältnis das Bruttoeinkommen des Versicherten zum Bruttoein-
kommen aller Versicherten gestanden hat. - Entgeltpunkte bis zur Beitragsbe-
messungsgrenze -

Über die gesamte Zeit zwischen Eintritt in Arbeitsleben bis zum Rentenbeginn.
Deswegen wird nicht berücksichtig wie hoch die tatsächliche Beitragsleitung
war. Aber durch die höhe des Beitragssatzes der im Zeitraumraum sich ändern
kann wird diese bestimmt. Eine mögliche Situation: Eine Person hat im Erwerbs-
leben unterdurchschnittlich verdient. Welche Folgen hat das für die Rente? Im
durchschnittsvergleich wird die Rente unter dem Durchschnitt sein.

Hat die Person überdurchschnittlich verdient, dann wird die Rente im Vergleich
zu den anderen überdurchschnittlich ausfallen.

Durchbruch und Ausnahme:

Leistungen werden für bestimmte biogra sche Abschnitte oder Ereignisse ge-
währt, obwohl es keine Erwerbstätigkeit vorlag oder keine Beiträge stattgefun-
den haben, wie für Kindererziehungszeiten. Beitragszeiten: Wurden aus be-
stimmen schutzwürdigen Gründen gering verdient? So werden die Beitragszei-
ten höher bewertet. Etwa durch ein Grundrentenzuschlag und beru iche Aus-
bildungszeiten.
fi
fl
Warum wird Prinzip der Teilhabeäquivalenz von Breyer und Hupfeld kritisiert?
Welche Modi kation des Prinzips schlagen sie vor? Welche Folge hätte dies?

Ein Kritikpunkt ist das die Teilhabeäquivalenz unfair sein kann. Diese geht davon
aus das die Lebenserwartung für alle Menschen gleich lang ist. Geringverdiener
haben aber eine geringere Lebenserwartung und bekommen deswegen weni-
ger Rente ausgezahlt. Ein Vorschlag wäre es die Rentenleistung so anzupassen,
dass doppelt so the Auszahlungen zu einer doppelt so hohe gesamten erwarte-
ten Rentenleistung führen. Die Daraus resultierende Folge wäre eine Erhöhung
der monatlichen Rentenansprüche für Geringverdiener und eine Sekung der
Rentenansprüche für Besserverdiener.

Inwiefern verteilt der Sozialstaat zwischen den Geschlechtern um? Erläu-


tern Sie dies anhand der Kranken-, P ege- und Rentenversicherung.

Krankenversicherung:

Frauen nehmen mehr Leistungen in Anspruch als Männer und haben deswegen
höhere Krankheitskosten. 25-30%

P egeversicherung:

Frauen Nehmer die PV wesentlich häu ger in Anspruch. Das kommt durch die
höhere Lebenserwartung und durch die P ege ihrer Partner.

Rentenversicherung: Unterschiede in der Lebenserwartung. Frauen leben im


Alter von 65 Jahren im Durchschnitt noch 3,2 Jahre länger als Männer.

Gehen Sie vom einfachen Modell des Sparens aus. Es gebe ein Mindestein-
kommen min in Höhe von 10. Alle Individuen haben Präferenzen, die
durch die Nutzenfunktion ( 1, 2, ) = 1 2(4 − ) beschrieben werden. ist
1, falls das Individuum arbeitet, 0 falls nicht. Der Zins ist = 0.
Es gebe drei Personen, Doris, Emil und Fiete, die sich in ihrem möglichen Ar-
beitseinkommen unterscheiden:

= 22, = 32 und = 44.

a) Welche der drei Personen werden sparen, welche nicht?

Pro Person (D,E,F,) 3 Szenarien.

Szenario A: Arbeit und sparen, Annahme 50% sparen (Sparzwang)

Szenario B arbeiten und nicht sparen, alles konsumieren in c1, dann trittbrettfah-
ren in c2

Szenario c gar nicht arbeiten, Mindesteinkommen in beiden Perioden


𝑦
fl
𝑦
𝑌
fi
𝑦
𝑈
𝑐
𝑐
𝑙
fi
fl
𝑐
fl
𝑐
𝑙
𝑟
𝑙
Doris = YD = 22

Punkt C1 C2 L U(c1, C2, l)

Sparen A 11 11 1 U = c, c2(4-l)=
11*11*(4-1)=363

Trittbrett in 2: B 22 10 1 U = 22*10*3= 666

Trittbrett in 1& 2: 10 10 0 U= 10*10*4 = 400


C
B> A, C>A

Emil = YE = 32

Punkt C1 C2 L U(c1, C2, l)

Sparen A 16 16 1 U = c, c2(4-l)=
16*16*(4-1)= 768

Trittbrett in 2: B 32 10 1 U = 32 * 10 * 3 =
960

Trittbrett in 1& 2: 10 10 0 U= U= 10*10*4 =


C 400

B>A, A>C

Fiete = YF = 44

Punkt C1 C2 L U(c1, C2, l)

Sparen A 22 22 1 U = c, c2(4-l)=
22*22*(4-1)=
1452

Trittbrett in 2: B 44 10 1 U = 44 * 10 * 3 =
1320

Trittbrett in 1& 2: 10 10 0 U= U= 10*10*4 =


C 400

A >B >C

Interpretation: Trittbrettfahren beim Sparen

Eher je geringer das Arbeitseinkommen

Trittbrettfahren mit relativ hohem Einkommen bsp F, Sparzwang könnte funktio-


nieren.

Relativ geringem Einkommen: Verzicht auf Arbeit

Die Gesetzliche Rentenversicherung übernimmt nicht nur eine Sparfunkti-


on. Sie bestimmt auch die Verwendung der Ersparnis in Form einer lebens-
langen Rente. Wie beurteilen Sie diese Verwendungsform vor dem Hinter-
grund des Trittbrettfahrerproblems und des myopischen Verhaltens.

Diese Form wirkt beiden Phänomen im Ruhestand entgegen. Würde man statt-
dessen einen einmaligen Geldbetrag ausbezahlt bekommen, so könnte dieser
kurzfristig verbraucht werden, z.B. durch eine teure Reise. Im Anschluss müsste
der Staat für den Lebensunterhalt aufkommen.

Einzahlung & Verwendungsform

GRV -> Einzahlung -> Trittbrettfahren* entgegenwirken -> verp ichtende Ein-
zahlung

GRV -> Einzahlung -> Myopie* -> verp ichtend an Altersvorsorge zu denken.

GRV -> Verwendungsform = Monatliche Auszahlung

Trittbrettfahren

*Myopie (nicht alles auf einmal ausgeben)

*Trittbrettfahren nicht nach Konsumtion auf Staat beruhen.

Erläutern Sie den Unterschied zwischen Kapitaldeckungs- und Umlagever-


fahren. Wie unterscheiden sich die beiden Verfahren in ihrer Rendite und in
ihrem Risiko?

Kapitaldeckungsverfahren -

Rendite - im vergleich UV steigend

- risiken - Kursschwankung - Zinsschwankung - Wertverluste

Umlageverfahren -

Rendite - niederer als im verglich zu KDV

Risiken - Geburtenrate , Arbeitsmarkt Entwicklung , Produktivität

Beide Systeme sind abhängig von politischen Risiken, wie die Zinspolitik und
Beitragsanpassung sein.

Kurs, Zins, Geburten Produktivität und Arbeitsmarktentwicklung muss zusammen


betrachtet werden.

Erläutern Sie die Formel +1 ≈ +1 + +1. Von welchen Faktoren könnten


+1 und +1 beein usst werden?
𝑔
𝑛
fl
𝑖
𝑔
fl
𝑛
fl
+1 ≈ +1 + +1. Formel für interne Rendite von UV bei konstante Beitragssät-
ze

+1 Wachstumsrate der Löhne - abhängig von Produktivität (Humankapital,


Realkapital, technische fortschritte)

+1 Bevölkerungswachstumsrate Erwerbstätige - ( abhängig von Erwerbszeit,


Zuwanderung , zunähme der Erwerbsquote ´)

+1 + +1 Wachstumsrate der Lohnsumme.

Nehmen Sie zu folgenden Aussagen Stellung:

• „Wenn die Bevölkerungswachstumsrate positiv ist, so sollte die Gesell-


schaft ein umlage nanziertes Alterssicherungssystem einführen (bzw.
beibehalten); wenn sie negativ ist, so sollte sie es abschaffen.“

• Pareto Dominanz Kriterien

• Aaron Bedingung wenn die interne Rendite höher ist als die Rendite vom
Umlageverfahren

rt1 < gt+1 (nt+1)

Nein, da die Produktivität bei zurückgehendem Bevölkerungswachstum steigen


kann.

Nur auf jeden fall, wenn Aaron Bedingung erfüllt ist

Aber wie auch Vorteile der beibehalten des Umlageverfahrens betrachten in


der alten Generation vs. In der neuen Generation

• „Wenn ein Pareto-verbessernder Übergang vom Umlage- zum Kapitalde-


ckungsverfahren möglich ist, so sollte er vorgenommen werden.“
UV-> KDV

• Leere aussage, nicht unbedingt möglich

• Was passiert bei der sofortigen Abschaffung eine Gruppe verliert- die
Rentner .

• Anderseits: Kapitaldeckungsverfahren - > Umlageverfahren


𝑖
𝑔
𝑛
𝑔
𝑔
𝑛
𝑛
• Kann nicht Pareto werden.

MCs

Nach Breyer und Ulrich führt der technologische Fortschritt zu Ausgabesteige-


rungen im Gesundheitswesen von ca. 1% per Anno.

Im Umlageverfahren entspricht die interne Rendite bei konstantem Beitragssatz


und ohne Lohnwachstum genau der Bevölkerungswachstumsrate.

Ein Merkmal des deutschen Sozialstaates ist die Selbstverwaltung durch die So-
zialpartner

In der Rentenversicherung sind Gesunde die hohen Risiken aus Sicht der Versi-
cherung.

In der Tabelle sind 2 unterschiedliche Einkommensverteilungen für die Individu-


en A,B,Cm mit deren Einkommen Y eingegeben.
Ya Yb Yc

Verteilung 1 13 17 20

Verteilung 2 15 15 20

In diesen Zusammenhang haben die in der Verteilung I und der Verteilung II die
ärmsten 2 drittel der Bevölkerung einen Anteil von 60% des Gesamteinkom-
mens.

Meritorische Güter sind Güter, von denen ein Mindestkonsum gesellschaftlich


für nötig erachtet wird, auch wenn einige Individuen dies nicht wünschen.

Ein positiver Zusammenhang zwischen Versicherungsdeckung und Leistungs-


ausgaben beweist, dass Moral Hasard vorliegt.

Bei einer aktuarischen fairen Versicherung entspricht die Prämie der erwarteten
Auszahlung.

Bei erheblich eingeschränkten Alltagskompetenz leitet die P egeversicherung


einen P egezuschlag.

Mit Ausnahme des Krankengeldes beruht die GKV auf dem Sachleistungsprin-
zip.

Eine Kritik an der Typologie von Esping Andersen bemängelt die Zentrierung
auf Westeuropa.

Sozialstaaten vom Beveridge - Typ sind dadurch gekennzeichnet, dass alle


Staatsbürger Mitglieder sind.

Arbeitslosengeld 1 ist höher für Arbeitslose mit Kinder.


fl
fl
Es ist möglich erwerbstätig zu sein, ohne dass das ALG 2 gekürzt wird.

Die Summe aus Sicherheitsäquivalent und Risikoprämie entspricht dem erwarte-


ten Einkommen.

In dem Modell aus der Aversen selektion aus der Vorlesung kann es dazu kom-
men, dass sich niedrige Risiken gar nicht mehr versichern.

Im einfachen Modell der Ersparnis gilt: Der Barwert des Konsums entspricht
dem Barwert des Einkommens.

Der Gini-Koef zient entspricht der Fläche unterhalb der Lorenzkurve.

Breyer und Hupfeld nden mit Daten der Gesetzlichen Rentenversicherung, das
sein zusätzlicher Entgeltpunkt pro Jahr mit einer ca. 4 Jahre höheren Lebenser-
wartung verbunden ist.

Ist in allen Perioden die Wachstumsrate der Lohnsumkme höher als die Kapital-
marktverzinsung, dann führt die Einführung des Umlageverfahrens zu einer
Pareto Verbesserung.

Die Deutsche Rentenanpassungsformel erhöht den aktuellen Rentenwert zeit-


versetzt, wenn die Bruttolöhne steigen.

Die GKV unterliegt einem Wirtschaftslichkeitsangebot, nach welchem die Leis-


tungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein müssen.

Der Leistungsumfang der PKV bemisst sich nach dem gewählten Versicherungs-
schutz.

Beim Libertären Paternalismus liegt das libertäre Element darin, dass die Betrof-
fenen sich selbst anders entscheiden können.

Unter Myopie versteht man im Sparkontext, dass Menschen nicht an die Zukunft
denken.

Würden die Beiträge zur Sozialversicherung als Pauschalsteuer erhoben, gäbe


es keine Zusatzlast.

Die Sozialversicherungssysteme in Deutschland beruhen überwiegend auf dem


Umlageverfahren.

Das erste P egestärkungsgesetz hat einen P egevorsorgefonds errichtet, in den


bis 2033 jährlich die Einnahmen aus 0,1 Beitragspunkte ießen.

Sozialstaaten vom Bismarck Typ sind dadurch gekennzeichnet, dass die durch
Zwangsbeiträge bis zu einer Bemessugnsgrenze nanziert werden.

Die Soziale P egeversicherung wurde in den 1990er Jahren eingeführt. (1995)


fl
fl
fi
fi
fl
fi
fl
Seit 1996 können fast alle gesetzlich Versicherten ihre Kasse frei wählen.

Bei Moral Hazard besteht ein Zielkon ikt zwischen ef zienten Anreizen und ef -
zienter Risikoteilig. Beides ist nicht gleichzeitig zu erreichen.

Beim Programm Save more tomorrow werden die MA ca. 3 Monate vor einer
Gehaltserhöhung informiert das sie ihren Sparanteil erhöhen können.

Das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen der beiden unteren Dezi-


bel war 2015 geringer als 1991.

Im Konsum-Freizeitmodell gilt: Würde man das Beitragsaufkommen bei einer


lohnbezogenen Finanzierung mit einer Pauschalsteuer erheben, wäre das Indi-
viduum besser gestellt.

Der aktuelle Rentenwert darf nominal nicht sinken.

Die Lorenzkurve dient zur Darstellung von Einkommensverteilung innerhalb ei-


ner Gesellschaft.

In dem Modell der Aversen Selektion aus der Vorlesung hat eine P ichtversiche-
rung mit Durchscnittsprämie entweder keinen Effekt oder stellt niedrigen Risiken
schlechter und hohe Risiken besser.
fl
fi
fl
f

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