Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Sozialrecht Begriff:
- Rechtliche Normen über finanzielle Absicherung und Organisation von Hilfe durch die öffentliche Hand für
einen Menschen bei Eintritt bestimmter Lebensrisiken (Ereignisse die negativ behaftet sind, im
Versicherungsgesetz → Versicherungsfall)
- Aufgabe des SR ist- die staatliche Sicherung (Hilfe) bei Belastung in bestimmten Lebenslagen (zB. Krankheit,
Alter, Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit …)
- Staat übernimmt es, Sozialleistungen zu organisieren, zu fördern und zu finanzieren. (Staatliche Vorsorge).
Anknüpfungspunkt für eine Sozialleistung ist der Eintritt einer bestimmten Lebenslage/Lebensrisiko.
- Soziale Risiken:
o Grundrisiken, Risiken die jedes Individuum betreffen können, allgemein Alter, Krankheit, Unfälle,
Pflegebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit.
o ILO Nr 102 Mindestnormen der Sozialen Sicherheit 1952 (Krankheit, Mutterschaft, Arbeitslosigkeit,
Alter, Arbeitsunfall, Berufskrankheit, Familienlasten, Invalidität, Tod des Familienerhalters)
o Art 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN 1948: (Verlust der Unterhaltsmittel
durch unverschuldete Umstände)
- Soziale Sicherheit? Keine Legaldefinition aber:
o Art 22 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN 1948: (… jeder als Mitglied der
Gesellschaft hat ein Recht auf soziale Sicherheit …)
o Art 12 der Europäischen Sozialcharta: (System der soz. Sicherheit ist einzuführen, beizubehalten;
befriedigender Stand ist zu erhalten, höherer Stand anzustreben … )
o Art 34 EU-Grundrechte-Charta: (… Anspruch auf Leistungen der soz. Sicherheit und soz.
Vergünstigungen …)
- Bundesverfassung kennt keinen Kompetenztatbestand Sozialrecht
- Keine einheitliche Behörde für die Vollziehung des SR, selbst ASGG nicht.
- BMG Bundesministeriengesetz ist ministerielle Zuständigkeit aber verteilt.
- Versichertengruppe:
o Selbständige Erwerbstätige (GSVG, BSGV, FSVG)
o Unselbständige Erwerbstätige:
- Versicherungszweige: (KV, UV, PV etc)
3. Historische Entwicklung
- Erste Ansätze wohlfahrtstaatlicher Einrichtungen Zünfte, Gilden, Kirche, Privatpersonen Mäzen. Problem:
man hatte keinen Anspruch.
- Wesentlicher Anlass zur modernen SV waren die Missstände der industriellen Revolution.
- Deutschland
o 1883, 1884 Kranken- und Unfallversicherungsgesetz
- Österreich
o 1887 Unfallversicherungsgesetz
o 1888 Krankenversicherungsgesetz
o 1906 PV-Gesetz für Angestellte
o 1920 Arbeitslosenversicherungsgesetz
o 1927 PV-Gesetz für Arbeiter:innen wegen Wohlstandsklausel (Gesetz erst einführen wenn
wirtschaftliche Lage es zulässt) nicht in Kraft gesetzt.
o 1939 Umgestaltung des österreichischen Sozialversicherungsrechts
o 1956 Inkrafttreten des ASVG (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz)
S e i t e 1 | 14
o 1997, 1998 Einbeziehung aller Erwerbseinkommen
o Bismarck’sches System 1883: Sozialversicherungsbeiträge zahlt Versicherter und DG zahlt auch Teil
dazu.
o Beveridge System 40er Jahre: Staatlich aus Steuern finanzierte Versorgungssysteme. Egalitär
(soziale Gleichheit) alle Einwohner haben Zugang. Kein hoher Standard.
- Versorgung
o Kompetenzrechtlich: Art 10 Abs 1 Z 15 B-VG, Kriegsopfer, Z 17 Familienlastenausgleich.
Bundessache in Gesetzgebung und Vollziehung
o Ohne vorherige Beitragsleistung durch Leistungsempfänger besteht ein gesetzlicher
Leistungsanspruch.
o Recht der Versorgung:
▪ Besondere Opfer oder Verdienste (Sonderopferausgleich, Kriegsopfer,
Heeresentschädigung, Verbrechensopfer, altes Beamten-Pensionsrecht -
Beamtenversorgung)
▪ Finanzierung durch Steueraufkommen
o Familienlastenausgleichsrecht
▪ Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld
(Relevanz der Einteilung? Insbesondere Kompetenzverteilung)
S e i t e 2 | 14
5. Rechtsquellen
a. nationale Gesetze
o Verfassungsgesetze: BVG (unterschiedliche Altersgrenzen von m und w Sozialversicherten),
Kompetenzregeln im B-VG
o Einfache Bundesgesetze: (ASVG, BSVG, B-KUVG, GSVG, AlVG, BPGG, ASGG, SH-GG, KAKuG …)
o Landesgesetze: Sozialhilfegesetze der einzelnen Bundesländer
b. Verordnungen I
o Behördlicher Akt, Norm, unmittelbar verbindlich.
o Satzung gem §§ 453 ff ASVG (Satzung bzw. Statuten sind im Privatrecht durch Rechtsgeschäft
begründete Verfassung (Grundordnung) einer jur. Person)
▪ VO, erlassen vom Sozialversicherungsträger
▪ Inhalte:
• Regelung zur internen Organisation
• Regelungen zum Leistungsrecht (zB Ausweitung des Leistungskataloges)
• Teile der Mustersatzung des Dachverbandes
o Krankenordnung gem §456 ASVG
o Richtlinie gem §31 ASVG
▪ VO, erlassen vom Dachverband der SV-Träger
c. Vereinbarungen
o Gesamtvertrag (ähnliche Funktion wie KV) gem §§338 ff ASVG
▪ Normenvertrag – Vertrag mit Normwirkung → bestimmt zwingend die Inhalte des
Einzelvertrages
▪ Abgeschlossen zwischen SV-Träger oder Dachverband und den jeweiligen
Interessensvertretungen zB. Der Ärzt:innen, der Hebammen, Apotheker:innen …
▪ Mindestinhalte bei Gesamtverträgen Ärzt:innen zB:
• Ärztlicher Stellenplan (Planstellen der Ärzt:innen)
• Rechte und Pflichten der Vertragsärzt:innen, Honorarordnung
▪ Auswirkung von vertragslosem Zustand?
• Kein Einzelvertrag von Arzt und Sozialversicherung
• Einzelverträge bauen auf Gesamtvertrag auf, von ihm abhängig Kassenvertrag.
S e i t e 3 | 14
7. Sozialversicherungsrechtliches Schuldverhältnis
o Gesamtheit der Rechte und Pflichten zwischen SV-Träger und Versicherten, ggfs auch Dritten (zB
DG – zahlt auch Beiträge)
o Versicherungsverhältnis ieS: Pflichtversicherung, freiwilligen Versicherung, Formalversicherung
o Leistungsverhältnis: Erbringen von Leistungen im Mittelpunkt, Rechtsgrundlage für möglichen
Leistungsanspruch
S e i t e 4 | 14
11. Sozialversicherungsverhältnis – Freiwillige Versicherung
- Auf Seiten der antragsstellenden Person: freiwillig, durch Willenserklärung
- Häufige Voraussetzungen: Wohnort Österreich, keine eigene Erwerbstätigkeit
- Ziel: Schließen von Lücken
- Krankenversicherung
o Selbstversicherung nach §16 ASVG (zB Studierende)
o Zusatzversicherung nur nach §§9 f GSVG
o Opting-in: geringfügige Beschäftigte §19a ASVG
- Unfallversicherung
o Selbstversicherung gem §19 ASVG
o Höherversicherung gem §20 ASVG für Selbständige oder andere Angehörige
o Zusatzversicherung durch VO für bestimmte Personengruppen
- Pensionsversicherung
o Selbstversicherung nach §16a ASVG
o Opting-In: Geringfügig Beschäftigte §19a ASVG
o Selbstversicherung bei Pflege eines behinderten Kindes §18a ASVG, Pflege naher Angehöriger §18b
ASVG.
o Höherversicherung §20 Abs 3 ASVG
12. Formalversicherung
- Werden Personen, die die notwendigen Voraussetzungen für eine Pflichtversicherung nicht erfüllen,
irrtümlich angemeldet und nimmt der Versicherungsträger die Beiträge entgegen, so spricht man von einer
Formalversicherung.
- Zweck: Vertrauensschutz des Versicherten, hat gleiche Rechtswirkung wie Pflichtversicherung für KV, UV und
PV nicht AlV.
- Möglich bei selbständig und unselbständig Erwerbstätigen (§21 ASVG, §14 GSVG, §12 BSVG)
S e i t e 5 | 14
14. Dienstgeber:in
- §35 Abs 1 ASVG …. Person, für deren Rechnung der Betrieb … geführt wird
- Rechtspersönlichkeit erforderlich
- Problem: GesbR, mittelbare DG, mehrere DG
- Welche Pflichten haben DG?
o Beitragsschuldner:in und Abfuhrverpflichtete
o Melde- und auskunftspflichtig
o Haftung für körperliche Schäden bei DN
S e i t e 6 | 14
19. Versicherte nach B-KUVG
- Pflichtversicherung in KV und UV
- Beamt:innen aller Gebietskörperschaften (Pension bei Eintritt bis 2004 nach dem Pensionsgesetz, danach
ASVG, APG) §1 B-KUVG
- Abgeordnete, Regierungsmitglieder, Bürgermeister:innen, DN von Eisenbahnen und Bergbaubetrieben,
Vertragsbedienstete (wenn ab 2000 eingestellt, früher ASVG Vollversicherung), Universitätsbedienstete.
20. Sozialversicherungsträger
- Durch Gesetz eingerichtete Behörde
- Erbringen Leistungen der Sozialversicherung.
- Körperschaft öffentlichen Rechts
- Hoheitliche Befugnisse (VO (Satzung), Bescheid)
- Organe entsendet durch gesetzliche DG- und DN-Interessenvertretungskörperschaften
- Selbstverwaltungskörper
o Verwaltung und Interessenswahrung durch die Betroffenen selbst
o Im eigenen Wirkungsbereich weisungsfrei
o Aufsicht des zuständigen Bundesministers
- Zuständigkeit jeweils für bestimmte Berufsgruppen und Versicherungszweige
- Neue Sozialversicherungsträger ab 2020: ÖGK für unselbständige DN und freie DN, PVA-
Pensionsversicherungsanstalt, AUVA Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, ‚SVS-Sozialversicherungsanstalt
der Selbständigen, BVAEB – Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter Eisenbahnen und Bergbau,
22. Beitragsrecht
- Beitragsgrundlage
o ASVG: alle Bezüge aus einem AV, sofern nicht explizit beitragsfrei (Anspruchsprinzip)
o GSVG: Einkünfte lt. Einkommenssteuerbescheid
▪ System der vorläufigen Beitragsgrundlage
▪ Bei Verlust – Mindestbeitragsgrundlage
▪ In der UV: Fixbeträge (2023: 10,97€/Monat)
o BSVG: 2 Optionen
▪ Pauschale Beitragsgrundlagenermittlung vom Einheitswert des Betriebes
▪ Beitragsgrundlagenoption durch Ermittlung nach tatsächlichen Einkünften lt.
Einkommenssteuerbescheid.
- Entgelt
o §49 ASVG … Geld- und Sachbezüge, auf die der DN aus dem DV Anspruch hat … oder darüber
hinaus … vom DG oder von einem Dritten (Trinkgelder, Sponsorengelder) erhält.
o Auch Überstundenauszahlungen, 13. Und 14. Gehalt, Gewinnausschüttungen)
o Sachbezugswert iSd Lohnsteuer §50 ASVG
o Ausnahmen §49 Abs 3 ASVG (Aufwandsentschädigungen, Dienstreisevergütungen,
Heimfahrtenzuschüsse, Umzugskosten, Essensgutscheine … )
o Anspruchslohnprinzip
o 20% - Obergrenze der DN-Beiträge
- Höchstbeitragsgrundlage
S e i t e 7 | 14
o ASVG 5850€/Monat
o GSVG 6825€/Monat
o BSVG 6825€/Monat
➔ Verdient man über diese Werte, dann zahlt man nicht mehr an Versicherungsbeiträge.
- Mindestbeitragsgrundlage
o ASVG: NEIN, aber Grenze bzgl. Geringfügiger Beschäftigung
o GSVG: JA, KV 500,91€, PV 500,91€, UV nein, da Fixbetrag
o BSVG NEIN, aber Einheitswert
- Beitragssätze §51 ASVG, ≈ 18% Sozialversicherung vom Gehalt
23. Krankenversicherung
- 99,9% der Bevölkerung erfasst 2020
- Aufgaben §§116, 120 ASVG (parallelen dazu in GSVG, BSVG)
o Abdeckung der Versicherungsfälle (Lebensrisiko): Krankheit, Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit,
Wiedereingliederung nach langem Krankenstand, Mutterschaft, Schwangerschaft, Tod
(Bestattungskosten)
o Prävention: Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung (Impfungen,
Vorsorgeuntersuchungen, Kuraufenthalte …)
o Medizinische Forschung (unwesentlich)
- Leistungsarten
o Sachleistungen (Leistungen in Natura, alles außer Geld) Krankenbehandlungen, Zahnbehandlungen,
Zahnersatz etc.
o Geldleistungen (Einkommensersatzfunktion, finanzielle Leistungen) Krankengeld, Wochengeld
o Pflichtleistungen (gesetzliche Mindestleistung) gemäß Gesetz oder Satzung – gerichtlich
durchsetzbarer Anspruch
o Freiwillige Leistungen: Ermessen – kein Rechtsanspruch (zB. Bei Gebrechen)
(e-Card: Berechtigungsnachweis)
24. Finalitätsprinzip
- Verschulden des Versicherten spielt keine Rolle. Ursache für den Versicherungsall ist irrelevant.
- Ausnahmen bei Geldleistungen:
o Allgemeine Verwirkungstatbestände des §88 ASVG
▪ Vorsätzliche Selbstschädigung
▪ Strafbare Handlung
o Besondere Verwirkungstatbestand des §142 ASVG
▪ Raufhandel
▪ Trunkenheit nicht Trinksucht, Suchtmittel missbrauch
S e i t e 8 | 14
26. Leistungsberechtigte der KV
- Pflichtversicherte nach ASVG: DN, freie DN
- Mitversicherte Angehörige §123 ASVG (Ehegatt:in oder eingetragene Partner:in; Kinder;
(gleichgeschlechtliche:r) Lebensgefährte:in (mind. 10 Monate in Hausgemeinschaft, unentgeltliche
Haushaltsführung und kein arbeitsfähiger Ehegatte/Ehegattin im Haushalt)
- Weitere Angehörige bei Ausdehnung der Satzung
- Arbeitslose, Notstandshilfeempfänger:innen
- Pensionist:innen
- KBG-Bezieher:innen
(Heilbehelfe dienen der Heilung und Linderung eines Krankheitszustandes bzw. sollen eine Verschlimmerung dieses
Zustandes verhindern. Dazu zählen z.B. elastische Binden, orthopädische Schuheinlagen, Diabetikerbedarf aber auch
sämtliche Verbrauchsartikel als Einmalheilbehelfe wie Inkontinenzvorlagen /-einlagen, Katheter etc.
Hilfsmittel übernehmen die Funktionen von fehlenden Körperteilen oder sie unterstützen mangelhafte Körperfunktionen.
Dazu zählen Rollstühle, Prothesen, Perücken, Hörgeräte etc.)
- Trunksucht: Sucht ist ein regelwidriger Körper- oder Geisteszustand (gilt für alle Süchte) macht eine
Behandlung notwendig, man kann sich von allein nicht mehr helfen.
- Organspende: kein regelwidriger Körper- oder Geisteszustand, keine Krankheit, gesunde Organe.
- Unfruchtbarkeit → Beseitigung
- Künstliche Befruchtung → Erfolg ist da aber Ursache nicht verbessert.
- Menstruation: kein regelwidriger Körper- oder Geisteszustand, weil mangels Regelwidrigkeit keine Krankheit.
Wenn sie Krämpfe und Schmerzen auslöst, dann schon.
S e i t e 9 | 14
30. Krankenbehandlung – Leistungen
- Ärztliche Hilfe: bei Vertragsärzten, Wahlärzten, bei sonstigen selbständigen medizinischen Berufen (§135
ASVG, Psychologen, Logopäden, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten …), in eigenen Einrichtungen des KV-
Trägers (Ambulatorien) → Recht der freien Arztwahl
- Heilmittel: §136 ASVG, Arzneien, sonstige Mittel, die zur Beseitigung oder Linderung der Krankheit oder zur
Sicherung des Heilerfolges dienen. → Selbstkostenverpflichtung über Rezeptgebühr
- Heilbehelfe: §137 ASVG, zum Ersatz fehlender Körperfunktionen, nur teilweiser Ersatz (dienen der Heilung
und Linderung eines Krankheitszustandes bzw. sollen eine Verschlimmerung dieses Zustandes verhindern.
Dazu zählen z.B. elastische Binden, orthopädische Schuheinlagen, Diabetikerbedarf aber auch sämtliche
Verbrauchsartikel als Einmalheilbehelfe wie Inkontinenzvorlagen /-einlagen, Katheter etc.)
o Hilfsmittel: übernehmen die Funktionen von fehlenden Körperteilen oder sie unterstützen
mangelhafte Körperfunktionen. Dazu zählen Rollstühle, Prothesen, Perücken, Hörgeräte etc.
31. Anstaltspflege
- §144 ASVG
- Stationärer Aufenthalt in einer Krankenanstalt (Ambulanz: ambulanter dh. nicht stationärer Aufenthalt von
Patienten zur Behandlung)
- Ziel: Wiederherstellung oder Besserung der Gesundheit durch integriertes Leistungsprogramm
- Umfang: ärztliche Untersuchung und Behandlung, Bereitstellung von Heilmitteln, Pflege und Verköstigung in
der KA
- Voraussetzung: Einweisung durch Vertragsarzt, ohne Einweisung in Notfällen
- Keine zeitliche Begrenzung
- Ohne Bedarf einer ärztlichen Behandlung: “Asylierung“ → Gebrechen
S e i t e 10 | 14
o Ausschluss von Leistungen:
▪ Verwirkung (insb. Trunkenheit, Suchtmittelmissbrauch, wegen Raufhandel verurteilt
§§88, 142 ASVG)
▪ Versagung (nicht zum Kontrollarzt trotz Ladung; Versicherte/r entzieht sich der
notwendigen Krankenbehandlung, Verstöße gegen Weisungen des Arztes/der Ärztin etc)
o Ruhen des Krankengelds
▪ zur Gänze bei EFZ von mehr als 50 % des Entgelts
▪ zur Hälfte bei EFZ von exakt 50% des Entgelts
▪ Keine Ruhe → bei EFZ von weniger als 50% des Entgelts
o (Selbständige: keinen Anspruch auf Krankengeld aber freiwillige Zusatzversicherung möglich §9
GSVG)
S e i t e 11 | 14
36. Unfallversicherung
- Ältester Ansatz für gesetzliche Sozialversicherung
o Einkommensersatzfunktion
- Finanzierung durch die DG
- Dienstgeberhaftungsprivileg
- Grundprinzipien
39. Arbeitsunfall
- Personenschaden durch
o Eintritt eines Unfalls iS eines zeitlich begrenzten Ereignisses, das auf den:die DN einwirkt. [Defintion
Unfall] Ein Unfall ist ein plötzliches, zeitlich und örtlich bestimmbares und von außen einwirkendes
Ereignis, bei dem eine natürliche Person unfreiwillig einen Körperschaden erleidet
o Im geschützten Lebensbereich
- Zeitlicher, örtlicher, ursächlicher Zusammenhang muss vorliegen, §175 Abs 1 ASVG
41. Zurechnung
- Kausalitätsprinzip
o Ursache muss AU oder BK sein
o Irrelevanz von Mitverschulden
- Unfall im geschützten Lebensbereich, aber Hinzukommen „privater“ (=nicht geschützter) Umstände
o Anders gefragt: War Ereignis aus geschütztem Lebensbereich ursächlich und wesentlich für
Personenschaden?
- Theorie der wesentlichen Bedingung
o Erfolgt Schaden wesentlich schwerer oder früher? (Anlageschaden, Gelegenheitsursache)
o Zweck der Handlung (Finalität/innerer Zusammenhang)
42. Berufskrankheit
- Abstrakte Berufskrankheiten gem §177 Abs 1 ASVG in der Anlage 1 ASVG bezeichnete Krankheiten
o Bestimmte Krankheiten/Ursachen
o In bestimmten Unternehmen
- Konkrete Berufskrankheiten gem §177 Abs 2 ASVG
o Krankheit nicht in Anlage 1 ASVG enthalten
o Träger der UV stellt sie fest
o Krankheit ausschließlich oder überwiegend durch schädigende Stoffe oder Strahlen
o Bei einer vom Versicherten ausgeübten Beschäftigung
S e i t e 13 | 14
45. Versehrtenrente §§203ff ASVG
- Anspruchsvoraussetzungen
o MdE (Minderung der Erwerbsfähigkeit) durch AU und (abstrakte) BK um mindestens 20%
o MdE muss mehr als 3 Monate nach Eintritt des
o Versicherungsfalles dauern, es muss aber keine
o Dauerschädigung vorliegen
- Höhe der Leistung nach
o Bemessungsgrundlage des Versicherten (Summe der
o Beitragsgrundlagen des letzten Jahres vor Eintritt des
o Versicherungsfalls)
o Grad der MdE
▪ − Vollrente bei 100% MdE = 2/3 Bemessungsgrundlage
▪ − Teilrente nach MdE anteilig davon
- Dauer der Leistung
o erst ab Wegfall/Ende des Krankengelds
o vorläufige Versehrtenrente (in den ersten 2 Jahren)
o Dauerrente bis zum Tod (teilweise dann parallel zur Pension)
S e i t e 14 | 14