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DEUTSCHE NORM Juli 2004

DIN EN 10216-2
X
ICS 23.040.10; 77.140.75 Ersatz für
DIN EN 10216-2:2002-08
Siehe jedoch Beginn der
Gültigkeit

Nahtlose Stahlrohre für Druckbeanspruchungen –


Technische Lieferbedingungen –
Teil 2: Rohre aus unlegierten und legierten Stählen mit festgelegten
Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen;
Deutsche Fassung EN 10216-2:2002 + A1:2004
Seamless steel tubes for pressure purposes –
Technical delivery conditions –
Part 2: Non-alloy and alloy steel tubes with specified elevated temperature properties;
German version EN 10216-2:2002 + A1:2004
Tubes sans soudure en acier pour service sous pression –
Conditions techniques de livraison –
Partie 2: Tubes en acier non allié et allié avec caractéristiques spécifiées à température
élevée;
Version allemande EN 10216-2:2002 + A1:2004
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Gesamtumfang 43 Seiten

Normenausschuss Eisen und Stahl (FES) im DIN

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. • Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 16
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www.beuth.de
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9552917
DIN EN 10216-2:2004-07

Die Europäische Norm EN 10216-2:2002 hat den Status einer Deutschen Norm,
einschließlich der eingearbeiteten Änderung A1:2004, die von CEN getrennt verteilt
wurde.

Beginn der Gültigkeit


Diese Norm gilt ab 1. Juni 2004 und ersetzt die Ausgabe 2003-08, welche wiederum DIN 17175:1979-05
und DIN 17176:1990-11 ersetzte.

Nationales Vorwort
Diese Norm beinhaltet die Deutsche Fassung der vom Unterausschuss TC 29/SC 1 „Stahlrohre für Druck-
beanspruchungen“ des Technischen Komitees ECISS/TC 29 „Stahlrohre und Fittings für Stahlrohre“
(Sekretariat: Italien) des Europäischen Komitees für die Eisen- und Stahlnormung (ECISS) ausgearbeiteten
Norm, die durch die Änderung A1:2004 modifiziert wurde.

Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Unterausschuss 09/4 „Rohre aus warmfesten oder
kaltzähen Stählen“ des Normenausschusses Eisen und Stahl (FES).

Die vorliegende Norm enthält die technischen Anforderungen an nahtlose kreisförmige Rohre für
Druckbeanspruchungen aus unlegierten und legierten Stählen, die für den Einsatz bei erhöhten
Temperaturen bestimmt sind.

Wegen der kurzen Zeitspanne zwischen der Veröffentlichung der DIN EN 10216-4:2002 und ihrer
Neuausgabe 2004 wird unter „Änderungen“ auch auf die Vorgängernormen DIN 17175:1979-05 und
DIN 17176:1990-11 Bezug genommen.

Für die im Abschnitt 2 genannten Europäischen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden
Deutschen Normen hingewiesen, soweit die Norm-Nummern voneinander abweichen:
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CR 10260 siehe DIN V 17006-100

2
DIN EN 10216-2:2004-07

Änderungen

Gegenüber DIN EN 10216-2:2002-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Festlegungen zur Anwendung der Prüfbescheinigung 3.1.B in 9.1 und 9.2 präzisiert;

b) Anhang ZA überarbeitet.

Gegenüber DIN 17175:1979-05 wurden bereits in DIN EN 10216-2:2002-08 folgende Änderungen


vorgenommen:

a) Kurznamen geändert, wobei drei der bisherigen Werkstoffnummern beibehalten wurden;

b) von den in DIN 17175 genormten Stählen sind folgende Stahlsorten entfallen: St 35.8 (1.0305) ―
ersetzt durch die Stahlsorte P235GH (1.0345); St45.8 (1.0405) ― ersetzt durch P265GH (1.0425);
17Mn4 (1.0481); 19Mn5 (1.0482);

c) zusätzlich aufgenommen wurden zwei unlegierte und acht legierte Sorten;

d) Festlegungen für chemische Zusammensetzung, Wärmebehandlung, mechanische Eigenschaften,


Probenahme, Prüfumfang und Kennzeichnung überarbeitet;

e) redaktionelle Änderungen.

Gegenüber DIN 17176:1990-11 wurden bereits in DIN EN 10216-2:2002-08 folgende Änderungen


vorgenommen:

a) Kurznamen geändert, wobei die bisherigen Werkstoffnummern beibehalten wurden;

b) von den in DIN 17176 genormten Stählen sind folgende Stahlsorten entfallen:
12 CrMo 9 10 (1.7375) ― ersetzt durch 11CrMo9-10 (1.7383); 12 CrMo 12 10 (1.7381);
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c) drei unlegierte und sieben legierte Sorten wurden zusätzlich aufgenommen;

d) druckwasserstoffbeständige Stähle sind nicht kenntlich gemacht;

e) Festlegungen für chemische Zusammensetzung, Wärmebehandlung, mechanische Eigenschaften,


Probenahme, Prüfumfang und Kennzeichnung überarbeitet;

f) redaktionelle Änderungen.

Frühere Ausgaben

DIN 1625: 1944-10;


DIN 17175 Beiblatt: 1952-05;
DIN 17175-2 Beiblatt: 1964-03, 1969-06;
DIN 17175-1: 1951-10, 1959-01;
DIN 17175-2: 1951-10, 1959x-01;
DIN 17175: 1979-05
DIN 17176: 1990-11
DIN EN 10216-2: 2002-08

3
DIN EN 10216-2:2004-07

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN V 17006-100 (Vornorm), Bezeichnungssysteme für Stähle — Zusatzsymbole für Kurznamen (Deutsche
Fassung CR 10260:1998).
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EUROPÄISCHE NORM EN 10216-2
Mai 2002
EUROPEAN STANDARD
+ A1
NORME EUROPÉENNE März 2004

ICS 23.040.10; 77.140.75

Deutsche Fassung

Nahtlose Stahlrohre für Druckbeanspruchungen


Technische Lieferbedingungen
Teil 2: Rohre aus unlegierten und legierten Stählen mit
festgelegten Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen
Seamless steel tubes for pressure purposes — Tubes sans soudure en acier pour service sous pression —
Technical delivery conditions — Conditions techniques de livraison —
Part 2: Non-alloy and alloy steel tubes with specified Partie 2: Tubes en acier non allié et allié avec caractéristiques
elevated temperature properties spécifiées à température élevée

Diese Europäische Norm wurde von CEN am 25. April 2002 angenommen.

Die Änderung A1 wurde von CEN am 2. Januar 2004 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
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die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2004 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 10216-2:2002 + A1:2004 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

Inhalt

Seite
Vorwort........................................................................................................................................................................ 3
Vorwort der Änderung A1 ......................................................................................................................................... 4
1 Anwendungsbereich ..................................................................................................................................... 5
2 Normative Verweisungen ............................................................................................................................. 5
3 Begriffe........................................................................................................................................................... 6
4 Symbole ......................................................................................................................................................... 7
5 Einteilung und Bezeichnung........................................................................................................................ 7
5.1 Einteilung ....................................................................................................................................................... 7
5.2 Bezeichnung .................................................................................................................................................. 7
6 Bestellangaben.............................................................................................................................................. 8
6.1 Verbindliche Angaben .................................................................................................................................. 8
6.2 Optionen......................................................................................................................................................... 8
6.3 Bestellbeispiele ............................................................................................................................................. 9
7 Herstellverfahren........................................................................................................................................... 9
7.1 Stahlherstellungsverfahren.......................................................................................................................... 9
7.2 Desoxidationsverfahren ............................................................................................................................... 9
7.3 Rohrherstellung und Lieferzustand ............................................................................................................ 9
8 Anforderungen ............................................................................................................................................ 11
8.1 Allgemeines ................................................................................................................................................. 11
8.2 Chemische Zusammensetzung ................................................................................................................. 11
8.3 Mechanische Eigenschaften ...................................................................................................................... 13
8.4 Oberflächenbeschaffenheit und innere Beschaffenheit ......................................................................... 16
8.5 Geradheit...................................................................................................................................................... 16
8.6 Endenvorbereitung ..................................................................................................................................... 17
8.7 Maße, längenbezogene Masse und Grenzabmaße .................................................................................. 17
9 Prüfung......................................................................................................................................................... 22
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9.1 Arten der Prüfung ....................................................................................................................................... 22


9.2 Prüfbescheinigungen ................................................................................................................................. 22
9.3 Zusammenfassung der Prüfungen............................................................................................................ 22
10 Probenahme................................................................................................................................................. 24
10.1 Prüfumfang .................................................................................................................................................. 24
10.2 Vorbereitung der Probenabschnitte und Proben..................................................................................... 24
11 Prüfverfahren............................................................................................................................................... 25
11.1 Chemische Analyse .................................................................................................................................... 25
11.2 Zugversuch .................................................................................................................................................. 26
11.3 Ringfaltversuch ........................................................................................................................................... 26
11.4 Ringzugversuch .......................................................................................................................................... 27
11.5 Aufweitversuch............................................................................................................................................ 27
11.6 Ringaufdornversuch ................................................................................................................................... 28
11.7 Kerbschlagbiegeversuch ........................................................................................................................... 28
11.8 Dichtheitsprüfung ....................................................................................................................................... 29
11.9 Maßkontrolle ................................................................................................................................................ 30
11.10 Sichtprüfung ................................................................................................................................................ 30
11.11 Zerstörungsfreie Prüfung........................................................................................................................... 30
11.12 Materialidentifizierung ................................................................................................................................ 30
11.13 Wiederholungsprüfungen, Sortieren und Nachbehandlung .................................................................. 30
12 Kennzeichnung............................................................................................................................................ 31
12.1 Verbindliche Kennzeichnung..................................................................................................................... 31
12.2 Zusätzliche Kennzeichnung....................................................................................................................... 31
13 Oberflächenschutz ...................................................................................................................................... 31
Anhang A (informativ) Werte der Zeitstandfestigkeit............................................................................................ 32
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden
Anforderungen der EU-Richtlinie 97/23/EG.............................................................................................. 38
Literaturhinweise...................................................................................................................................................... 39

2
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 10216-2:2002) wurde vom Technischen Komitee ECISS/TC 29 „Stahlrohre sowie Fittings für
Stahlrohre“ erarbeitet, dessen Sekretariat von UNI gehalten wird.

Diese Änderung zur Europäischen Norm EN 10216-2:2002 muss den Status einer nationalen Norm erhalten,
entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2002, und
etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis November 2002 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische
Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen von EU-Richtlinien.

Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.

Die anderen Teile der EN 10216 sind:

 Teil 1: Rohre aus unlegierten Stählen mit festgelegten Eigenschaften bei Raumtemperatur

 Teil 3: Rohre aus legierten Feinkornbaustählen

 Teil 4: Rohre aus unlegierten und legierten Stählen mit festgelegten Eigenschaften bei tiefen Temperaturen

 Teil 5: Rohre aus nichtrostenden Stählen

Eine weitere Reihe Europäischer Normen, die Rohre für Druckbeanspruchungen betrifft, ist:

EN 10217: Geschweißte Stahlrohre für Druckbeanspruchungen

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden,
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Schweiz, Spanien, Tschechische Republik und Vereinigtes Königreich.

3
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

Vorwort der Änderung A1


Dieses Dokument EN 10216-2:2002/A1:2004 wurde vom Technischen Komitee ECISS/TC 29 „Stahlrohre und
Fittings für Stahlrohre“ erarbeitet, dessen Sekretariat von UNI gehalten wird.

Diese Änderung zur Europäischen Norm EN 10216-2:2004 muss den Status einer nationalen Norm erhalten,
entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2004, und
etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis September 2004 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische
Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 97/23/EG.

Zum Zusammenhang mit der EU-Richtlinie 97/23/EG siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm
ist.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen,
Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn,
Vereinigtes Königreich und Zypern.
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EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

1 Anwendungsbereich

Dieser Teil der EN 10216 enthält die technischen Lieferbedingungen für nahtlose Rohre mit kreisförmigem
Querschnitt aus unlegiertem und legiertem Stahl mit festgelegten Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen und
legt dafür zwei Prüfkategorien fest.

ANMERKUNG Dieser Teil der EN 10216 kann auch für Rohre mit nichtkreisförmigem Querschnitt angewendet werden;
notwendige Anpassungen sollten bei der Anfrage und Bestellung vereinbart werden.

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen
dieser Publikationen nur dann zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung
eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation
(einschließlich Änderungen).

Die Anforderungen dieser Europäischen Norm haben Vorrang, wenn sie von den nachfolgend angegebenen
Normen und Dokumenten abweichen.

EN 10002-1, Metallische Werkstoffe — Zugversuch — Teil 1: Prüfverfahren bei Raumtemperatur.

EN 10002-5, Metallische Werkstoffe — Zugversuch — Teil 5: Prüfverfahren bei erhöhter Temperatur.

EN 10020, Begriffsbestimmungen für die Einteilung der Stähle.

EN 10021, Allgemeine Technische Lieferbedingungen für Stahl und Stahlerzeugnisse.

EN 10027-1, Bezeichnungssysteme für Stähle — Teil 1: Kurznamen, Hauptsymbole.


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EN 10027-2, Bezeichnungssysteme für Stähle — Teil 2: Nummernsystem.

EN 10045-1, Metallische Werkstoffe — Kerbschlagbiegeversuch nach Charpy — Teil 1: Prüfverfahren.

EN 10052, Begriffe der Wärmebehandlung von Eisenwerkstoffen.

prEN 101681), Stahl und Stahlerzeugnisse — Prüfbescheinigungen — Liste und Beschreibung der Angaben.

EN 10204, Metallische Erzeugnisse — Arten von Prüfbescheinigungen.

ENV 10220, Nahtlose und geschweißte Stahlrohre — Maße und längenbezogene Masse.

EN 10233, Metallische Werkstoffe — Rohr — Ringfaltversuch.

EN 10234, Metallische Werkstoffe — Rohr — Aufweitversuch.

EN 10236, Metallische Werkstoffe — Rohr — Ringaufdornversuch.

EN 10237, Metallische Werkstoffe — Rohr — Ringzugversuch.

EN 10246-1, Zerstörungsfreie Prüfung von Stahlrohren — Teil 1: Automatische elektromagnetische Prüfung


nahtloser und geschweißter (ausgenommen unterpulvergeschweißter) ferromagnetischer Stahlrohre zum Nach-
weis der Dichtheit.

1) In Vorbereitung, bis zur Veröffentlichung dieses Dokuments als Europäische Norm sollte eine entsprechende nationale
Norm bei der Anfrage und Bestellung vereinbart werden.

5
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

EN 10246-5, Zerstörungsfreie Prüfung von Stahlrohren — Teil 5: Automatische Magnetfeldsonden-/Streufluss-


prüfung nahtloser und geschweißter (ausgenommen unterpulvergeschweißter) ferromagnetischer Stahlrohre über
den gesamten Rohrumfang zum Nachweis von Längsfehlern.

EN 10246-6, Zerstörungsfreie Prüfung von Stahlrohren — Teil 6: Automatische Ultraschallprüfung nahtloser


Stahlrohre über den gesamten Rohrumfang zum Nachweis von Querfehlern.

EN 10246-7, Zerstörungsfreie Prüfung von Stahlrohren — Teil 7: Automatische Ultraschallprüfung nahtloser und
geschweißter (ausgenommen unterpulvergeschweißter) Stahlrohre über den gesamten Rohrumfang zum
Nachweis von Längsfehlern.

EN 10246-14, Zerstörungsfreie Prüfung von Stahlrohren — Teil 14: Automatische Ultraschallprüfung nahtloser und
geschweißter (ausgenommen unterpulvergeschweißter) Stahlrohre über den gesamten Rohrumfang zum
Nachweis von Dopplungen.

EN 10256, Zerstörungsfreie Prüfung von Stahlrohren — Qualifizierung und Kompetenz von Personal der Stufen 1
und 2 für die zerstörungsfreie Prüfung.

EN 10266, Stahlrohre, Fittings und Hohlprofile für den Stahlbau — Symbole und Definition von Begriffen für die
Verwendung in Erzeugnisnormen.

EN ISO 377, Stahl und Stahlerzeugnisse — Lage und Vorbereitung von Probeabschnitten und Proben für
mechanische Prüfungen (ISO 377:1997).

EN ISO 2566-1, Stahl — Umrechnung von Bruchdehnungswerten — Teil 1: Unlegierte und niedriglegierte Stähle
(ISO 2566-1:1984).

EN ISO 14284, Eisen und Stahl — Entnahme und Vorbereitung von Proben für die Bestimmung der chemischen
Zusammensetzung (ISO 14284:1996).

CR 10260, Bezeichnungssysteme für Stähle — Zusatzsymbole für Kurznamen.


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CR 10261, ECISS Mitteilung IC 11: Eisen und Stahl — Übersicht über verfügbare Verfahren der chemischen
Analyse.

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Teils der EN 10216 gelten die Begriffe in EN 10020, EN 10021, EN 10052 und
EN 10266 und die folgenden Begriffe.

3.1
Prüfkategorie
Einteilung nach Prüfumfang und -anforderungen

3.2
Arbeitgeber
Unternehmen, in dem eine Person tätig ist

ANMERKUNG Arbeitgeber kann entweder der Rohrhersteller sein oder eine dritte Partei, die zerstörungsfreie Prüfungen
(ZfP) durchführt.

1) In Vorbereitung, bis zur Veröffentlichung dieses Dokuments als Europäische Norm sollte eine entsprechende nationale
Norm bei der Anfrage und Bestellung vereinbart werden.

6
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

4 Symbole
Für die Anwendung dieses Teils der EN 10216 gelten die Symbole in EN 10266 und folgende Symbole:

 d Nenn-Innendurchmesser;

 dmin Nenn-Mindestinnendurchmesser;

 Tmin Nenn-Mindestwanddicke;

 Dc berechneter Außendurchmesser;

 dc berechneter Innendurchmesser;

 Tc berechnete Wanddicke;

 TC Prüfkategorie.

5 Einteilung und Bezeichnung

5.1 Einteilung

Nach dem Einteilungssystem in EN 10020 sind die Stahlsorten P195GH, P235GH und P265GH unlegierte
Qualitätsstähle, und die anderen Stahlsorten sind legierte Edelstähle.

5.2 Bezeichnung

5.2.1 Für Rohre nach diesem Teil der EN 10216 umfasst die Stahlbezeichnung
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 die Nummer dieses Teils der EN 10216

 sowie entweder

 den Kurznamen nach EN 10027-1 und CR 10260

oder

 die Werkstoffnummer, die nach EN 10027-2 vergeben wurde.

5.2.2 Der Kurzname umfasst bei unlegierten Stählen

 den Großbuchstaben P für Druckbeanspruchungen;

 die Angabe der festgelegten Mindeststreckgrenze bei Raumtemperatur für Wanddicken bis 16 mm in MPa
(siehe Tabelle 4);

 das Symbol GH für den Einsatz bei erhöhten Temperaturen.

5.2.3 Der Kurzname bei den legierten Stählen wurde aus der chemischen Zusammensetzung (siehe Tabelle 2)
abgeleitet, mit Zusatzsymbolen für die Wärmebehandlung, soweit diese in Spalte 1 und Fußnote c der Tabelle 1
festgelegt ist.

7
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

6 Bestellangaben

6.1 Verbindliche Angaben

Der Besteller muss bei der Anfrage und Bestellung folgende Angaben machen:

a) Bestellmenge (Masse oder Gesamtlänge oder Stückzahl);

b) Begriff „Rohr“;

c) Maße [Außendurchmeser D und Wanddicke T oder ein Paar von Maßen nach Option 11] (siehe Tabelle 6);

d) Stahlbezeichnung nach diesem Teil der EN 10216 (siehe 5.2);

e) Prüfkategorie für unlegierten Stahl (siehe 9.3).

6.2 Optionen

Eine Reihe von Optionen ist in diesem Teil der EN 10216 festgelegt und nachstehend aufgeführt. Sollte der
Besteller bei der Anfrage und Bestellung von den entsprechenden Optionen keinen Gebrauch machen, so sind die
Rohre in Übereinstimmung mit den Grundfestlegungen zu liefern (siehe 6.1).

1) Kaltfertigung (siehe 7.3.2);

2) Begrenzung der Anteile an Kupfer und Zinn (siehe Tabelle 2);

3) Stückanalyse (siehe 8.2.2);

4) Kerbschlagbiegeversuch (siehe Tabelle 4);

5) Kerbschlagbiegeversuch an Längsproben bei –10 °C für unlegierten Stahl (siehe Tabelle 4);
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6) Zugversuch bei erhöhter Temperatur (siehe 8.3.2);

7) Festlegung des Verfahrens der Dichtheitsprüfung (siehe 8.4.2.1);

8) zerstörungsfreie Prüfung für Rohre der Prüfkategorie 2 zum Nachweis von Querfehlern (siehe 8.4.2.2);

9) zerstörungsfreie Prüfung für Rohre der Prüfkategorie 2 zum Nachweis von Dopplungen (siehe 8.4.2.2);

10) besondere Endenvorbereitung (siehe 8.6);

11) anderes Paar von Maßen als D und T (siehe 8.7.1);

12) Genaulängen (siehe 8.7.3);

13) von der Standardprüfbescheinigung abweichende Art der Prüfbescheinigung (siehe 9.2.1);

14) Prüfdruck beim Innendruckversuch mit Wasser (siehe 11.8.1);

15) Wanddickenmessung außerhalb des Endenbereichs (siehe 11.9);

16) Festlegung des Verfahrens der zerstörungsfreien Prüfung (siehe 11.11.1);

17) zusätzliche Kennzeichnung (siehe 12.2);

18) Oberflächenschutz (siehe Abschnitt 13).

8
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

6.3 Bestellbeispiele

6.3.1 Beispiel 1

100 t nahtlose Stahlrohre mit einem Außendurchmesser von 168,3 mm und einer Wanddicke von 4,5 mm nach
EN 10216-2, hergestellt aus der Stahlsorte P265GH, geprüft nach Prüfkategorie 1, mit Abnahmeprüfzeugnis 3.1.C
nach EN 10204:

100 t Rohre —168,3 × 4,5 — EN 10216-2 — P265GH — TC1 — Option 13: 3.1.C

6.3.2 Beispiel 2

100 m nahtlose Stahlrohre mit einem Mindestinnendurchmesser von 240 mm und einer Mindestwanddicke von
40 mm nach EN 10216-2, hergestellt aus der Stahlsorte 10CrMo9-10, mit Abnahmeprüfzeugnis 3.1.C nach
EN 10204:

100 m Rohre – dmin 240xTmin40 – EN 10216-2 – 10CrMo9-10 – Option 13: 3.1.C

7 Herstellverfahren

7.1 Stahlherstellungsverfahren

Das Stahlherstellungsverfahren bleibt der Wahl des Herstellers überlassen.

7.2 Desoxidationsverfahren

Der Stahl muss vollberuhigt sein.

7.3 Rohrherstellung und Lieferzustand


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7.3.1 Alle ZfP-Tätigkeiten sind durch qualifiziertes und kompetentes Personal der Stufen 1, 2 und/oder 3, das
vom Arbeitgeber dafür bestätigt wurde, auszuführen. Die Qualifizierung muss nach EN 10256 oder nach zumindest
gleichwertiger Spezifikation erfolgt sein.

Für das Personal der Stufe 3 wird Zertifizierung nach EN 473 oder nach zumindest gleichwertiger Spezifikation
empfohlen.

Die Autorisierung für die Durchführung der Prüfungen durch den Arbeitgeber muss auf der Grundlage einer
schriftlichen Anweisung erteilt werden. Die ZfP-Operationen müssen von einer vom Arbeitgeber bestätigten Person
der ZfP-Stufe 3 autorisiert sein.

ANMERKUNG Die Definition der Stufen 1, 2 und 3 kann geeigneten Normen, z. B. EN 473 und EN 10256, entnommen
werden.

7.3.2 Die Rohre müssen nach einem Verfahren der nahtlosen Fertigung hergestellt werden.

Die Rohre dürfen nach Wahl des Herstellers warmgefertigt oder kaltgefertigt werden, wenn nicht Option 1 fest-
gelegt ist. Die Begriffe „warmgefertigt“ oder „kaltgefertigt“ gelten für den Zustand der Rohre vor ihrer Wärme-
behandlung nach 7.3.3.

Option 1: Die Rohre müssen vor der Wärmebehandlung kaltgefertigt sein.

7.3.3 Die Rohre müssen in dem entsprechenden Wärmebehandlungszustand nach Tabelle 1 geliefert werden.

9
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

Tabelle 1 — Wärmebehandlungsbedingungen

Stahlsorte Wärmebe- Anlass-


Austenitie- temperatur
Werk- hand-
sierungs- Kühlmittel Kühlmittel
Kurzname stoff- lungszu-
a temperatur °C
nummer stand °C
b
P195GH 1.0348 +N 880 bis 940 Luft — —
b
P235GH 1.0345 +N 880 bis 940 Luft — —
b
P265GH 1.0425 +N 880 bis 940 Luft — —
b
20MnNb6 1.0471 +N 900 bis 960 Luft — —
b
16Mo3 1.5415 +N 890 bis 950 Luft — —
b
8MoB5-4 1.5450 +N 920 bis 960 Luft — —
b,c
14MoV6-3 1.7715 +NT 930 bis 990 Luft 680 bis 730 Luft
b,c
10CrMo5-5 1.7338 +NT 900 bis 960 Luft 650 bis 750 Luft
b,c
13CrMo4-5 1.7335 +NT 900 bis 960 Luft 660 bis 730 Luft
b,c
10CrMo9-10 1.7380 +NT 900 bis 960 Luft 680 bis 750 Luft
Luft oder
11CrMo9-10 1.7383 +QT 900 bis 960 680 bis 750 Luft
Flüssigkeit
Luft oder
25CrMo4 1.7218 +QT 860 bis 900 620 bis 680 Luft
Flüssigkeit
Luft oder
20CrMoV13-5-5 1.7779 +QT 980 bis 1030 680 bis 730 Luft
Flüssigkeit
c
15NiCuMoNb5-6-4 1.6368 +NT 880 bis 980 Luft 580 bis 680 Luft
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Ofen-
X11CrMo5+I 1.7362+I +I 890 bis 950 — —
atmosphäre
1.7362
X11CrMo5+NT1 +NT1 930 bis 980 Luft 730 bis 770 Luft
+NT1
1.7362 c
X11CrMo5+NT2 +NT2 930 bis 980 Luft 710 bis 750 Luft
+NT2
Ofen-
X11CrMo9-1+I 1.7386+I +I 950 bis 980 — —
atmosphäre
1.7386 c
X11CrMo9-1+NT +NT 890 bis 950 Luft 720 bis 800 Luft
+NT
c
X10CrMoVNb9-1 1.4903 +NT 1 040 bis 1 090 Luft 730 bis 780 Luft
c
X20CrMoV11-1 1.4922 +NT 1 020 bis 1 080 Luft 730 bis 780 Luft
a
+N: Normalglühen, + NT: Normalglühen + Anlassen, +QT: Vergüten (an Luft oder in Flüssigkeit),
+I: Isothermes Glühen
b
Normalglühen schließt normalisierendes Umformen ein.
c
Für diese Stähle kann es bei Wanddicken über 25 mm oder T/D > 0,15 erforderlich sein, eine
Vergütungsbehandlung durchzuführen, um das angestrebte Mikrogefüge und die Vorgaben für die
Werkstoffeigenschaften zu erreichen. Die Entscheidung darüber ist dem Hersteller überlassen, muss dem Kunden
jedoch bei der Anfrage und Bestellung zur Kenntnis gegeben werden. Bei Stahlrohren, die auf diese Weise
behandelt wurden, muss der Kurzname durch das Kurzzeichen „+QT“ ergänzt werden.

10
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

8 Anforderungen

8.1 Allgemeines

Die Rohre müssen den Anforderungen dieses Teils der EN 10216 entsprechen, wenn sie in einem in 7.3
angegebenen Lieferzustand geliefert und in Übereinstimmung mit den Abschnitten 9, 10 und 11 geprüft werden.

Zusätzlich gelten die in EN 10021 festgelegten allgemeinen technischen Lieferbedingungen.

Die Rohre müssen sich nach einem geeigneten Verfahren warm und kalt biegen lassen.

Sind Rohre in der Bestellung nach d, dmin oder Tmin festgelegt, so gelten die folgenden Gleichungen für die
Berechnung des Außendurchmessers Dc, des Innendurchmessers dc und der Wanddicke Tc anstelle von D, d und T
für die entsprechenden Anforderungen in 8.4.1.4, 10.2.2.2, 11.3, 11.8.1, 11.9, 11.11.4 , 12.1 und Tabelle 1,
Fußnote c, sowie in den Tabellen 4, 5, 8, 10, 13 und 14:

 Dc = d + 2T (1)

Grenzabmaß von d min


 Dc = d min + + 2T (2)
2

Grenzabmaß von d min


 dc = d min + (3)
2

Grenzabmaß von Tmin


 TC = Tmin + (4)
2

Wegen der Grenzabmaße siehe Tabellen 8, 9 und 10.


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8.2 Chemische Zusammensetzung

8.2.1 Schmelzenanalyse

Für die Schmelzenanalyse gelten die vom Stahlhersteller gelieferten Werte, die den Anforderungen nach Tabelle 2
entsprechen müssen.

ANMERKUNG Beim Schweißen von Rohren, die nach diesem Teil der EN 10216 hergestellt wurden, sollte die Tatsache
berücksichtigt werden, dass das Verhalten des Stahls während und nach dem Schweißen nicht nur von der Stahlsorte, sondern
auch von der angewendeten Wärmebehandlung und davon abhängt, wie das Schweißen vorbereitet und durchgeführt wird.

8.2.2 Stückanalyse

Option 3: Die Rohre sind mit Stückanalyse zu liefern.

Tabelle 3 enthält die Grenzabweichungen der Stückanalyse von den in Tabelle 2 festgelegten Grenzwerten der
Schmelzenanalyse.

11
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

a
Tabelle 2 — Chemische Zusammensetzung (Schmelzenanalyse) , Massenanteile in %
Stahlsorte
Cr+Cu+Mo
Werk- P S Ti
C Si Mn Algesamt Cr Cu Mo Nb Ni V +Ni Sonstige
Kurzname stoff- max. max max.
max.
nummer
P195GH 1.0348 ≤ 0,13 ≤ 0,35 ≤ 0,70 0,025 0,020 ≥ 0,020b ≤ 0,30 ≤ 0,30c ≤ 0,08 ≤ 0 ,010d ≤ 0,30 0,040d ≤ 0,02d 0,70 —
P235GH 1.0345 ≤ 0,16 ≤ 0,35 ≤ 1,20 0,025 0,020 ≥ 0,020b ≤ 0,30 ≤ 0,30c ≤ 0,08 ≤ 0,010d ≤ 0,30 0,040d ≤ 0,02d 0,70 —
P265GH 1.0425 ≤ 0,20 ≤ 0,40 ≤ 1,40 0,025 0,020 ≥ 0,020b ≤ 0,30 ≤ 0,30c ≤ 0,08 ≤ 0,010d ≤ 0,30 0,040d ≤ 0,02d 0,70 —
c
20MnNb6 1.0471 ≤ 0,22 0,15 bis 1,00 bis 0,025 0,020 ≤ 0,060 — ≤ 0,30 — 0,015 — — — — —
0,35 1,50 bis 0,10
c — —
16Mo3 1.5415 0,12 bis ≤ 0,35 0,40 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 ≤ 0,30 ≤ 0,30 0,25 bis 0,35 — ≤ 0,30 — —
0,20e
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0,90
c
8MoB5-4 1.5450 0,06 bis 0,10 bis 0,60 bis 0,025 0,020 ≤ 0,060 ≤ 0,20 ≤0,30 0,40 bis 0,50 — — 0,060 — — B:0,002 bis
0,10 0,35 0,80 0,006
c
14MoV6-3 1.7715 0,10 bis 0,15 bis 0,40 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 0,30 bis ≤0,30 0,50 bis 0,70 — ≤ 0,30 — 0,22 bis — —
0,15 0,35 0,70 0,60 0,28
c
10CrMo5-5 1.7338 ≤ 0,15 0,50 bis 0,30 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 1,00 bis ≤ 0,30 0,45 bis 0,65 — ≤ 0,30 — — — —
1,00 0,60 1,50
c
13CrMo4-5 1.7335 0,10 bis ≤ 0,35 0,40 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 0,70 bis ≤ 0,30 0,40 bis 0,60 — ≤ 0,30 — — — —
0,17e 0,70 1,15
10CrMo9-10 1.7380 0,08 bis ≤ 0,50 0,30 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 2,00 bis ≤ 0,30 c 0,90 bis 1,10 — ≤ 0,30 — — — —
0,14 0,70 2,50
c
11CrMo9-10 1.7383 0,08 bis ≤ 0,50 0,40 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 2,00 bis ≤ 0,30 0,90 bis 1,10 — ≤ 0,30 — — — —
0,15 0,80 2,50
c
25CrMo4 1.7218 0,22 bis ≤ 0,40 0,60 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 0,90 bis ≤ 0,30 0,15 bis 0,30 — ≤ 0,30 — — — —
0,29 0,90 1,20
c
20CrMoV13-5-5 1.7779 0,17 bis 0,15 bis 0,30 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 3,00 bis ≤ 0,30 0,50 bis 0,60 — ≤ 0,30 — 0,45 bis — —
0,23 0,35 0,50 3,30 0,55
15NiCuMoNb5-6-4 1.6368 ≤ 0,17 0,25 bis 0,80 bis 0,025 0,020 ≤ 0,050 ≤ 0,30 0,50 bis 0,25 bis 0,50 0,015 1,00 bis — — — —
0,50 1,20 0,80 bis 1,30
0,045
X11CrMo5+I 1.7362+I 0,08 bis 0,15 bis 0,30 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 4,00 bis ≤ 0,30 c 0,45 bis 0,65 — — — — — —
X11CrMo5+NT1 1.7362+NT1 0,15 0,50 0,60 6,00
X11CrMo5+NT2 1.7362+NT2
X11CrMo9-1+I 1.7386+I 0,08 bis 0,25 bis 0,30 bis 0,025 0,020 ≤ 0,040 8,00 bis ≤ 0,30 c 0,90 bis 1,10 — — — — — —
X11CrMo9-1+NT 1.7386+NT 0,15 1,00 0,60 10,00
c
X10CrMoVNb9-1 1.4903 0,08 bis 0,20 bis 0,30 bis 0,020 0,010 ≤ 0,040 8,00 bis ≤ 0,30 0,85 bis 1,05 0,06 bis ≤ 0,40 — 0,18 bis — N: 0,030
0,12 0,50 0,60 9,50 0,10 0,25 bis 0,070
c
X20CrMoV11-1 1.4922 0,17 bis 0,15 bis ≤ 1,00 0,025 0,020 ≤ 0,040 10,00 bis ≤ 0,30 0,80 bis 1,20 — 0,30 bis — 0,25 bis — —
0,23f 0,50 12,50 0,80 0,35
a
Elemente, die in dieser Tabelle nicht angegeben sind, dürfen dem Stahl, außer zum Fertigbehandeln der Schmelze, ohne Zustimmung des Bestellers nicht absichtlich zugegeben werden. Es sind alle angemessenen
Vorkehrungen zu treffen, um die Zufuhr unerwünschter Elemente aus dem Schrott oder anderen Einsatzstoffen, die bei der Stahlherstellung verwendet werden, zu verhindern.
b
Diese Anforderung gilt nicht, wenn der Stahl einen ausreichend hohen Anteil anderer stickstoffbindender Elemente enthält, der dann anzugeben ist. Bei Einsatz von Titan hat der Hersteller nachzuweisen, dass
æ Ti ö
çç Al + ÷ ≥ 0,020 %.
è 2 ÷ø
c
Option 2: Um nachfolgende Umformungen zu erleichtern, gelten ein vereinbarter Höchstanteil für Kupfer, der niedriger ist als angezeigt, und ein vereinbarter Höchstanteil für Zinn.
d
Die Anteile dieser Elemente brauchen nicht angegeben zu werden, wenn sie der Schmelze nicht absichtlich zugesetzt wurden.
e
Für Wanddicken T ≥ 30 mm darf der Kohlenstoffanteil der Schmelzen- und Stückanalyse um 0,02 % erhöht werden.
f
Der obere Kohlenstoffanteil von 0,23 % darf für die Stückanalyse nicht überschritten werden.

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EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

Tabelle 3 — Grenzabweichungen der Stückanalyse von den festgelegten Grenzwerten


der Schmelzenanalyse in Tabelle 2

Grenzwert in der Schmelzenanalyse


Grenzabweichungen der Stückanalyse
Element nach Tabelle 2
Massenanteile in %
Massenanteile in %
C ≤ 0,29 ± 0,02
≤ 0,40 ± 0,05
Si
> 0,40 bis 1,00 ± 0,06
≤ 1,00 ± 0,05
Mn
> 1,00 bis 1,50 ± 0,10
P ≤ 0,025 + 0,005
≤ 0,010 + 0,003
S
> 0,010 bis 0,020 + 0,005
Al ≤ 0,060 ± 0,005
B ≤ 0,006 ± 0,001
≤ 1,00 ± 0,05
Cr > 1,00 bis 10,00 ± 0,10
> 10,00 bis 12,50 ± 0,15
Cu ≤ 0,80 ± 0,05
≤ 0,35 ± 0,03
Mo
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> 0,35 bis 1,20 ± 0,04


N ≤ 0,070 ± 0,01
Nb ≤ 0,10 ± 0,005
≤ 0,35 ± 0,05
Ni
> 0,35 bis 1,30 ± 0,07
Ti ≤ 0,060 + 0,010
≤ 0,10 + 0,01
V
> 0,10 bis 0,55 ± 0,03

8.3 Mechanische Eigenschaften

8.3.1 Mechanische Eigenschaften bei und unterhalb der Raumtemperatur

Die mechanischen Eigenschaften der Rohre bei und unterhalb der Raumtemperatur müssen den Anforderungen
nach Tabelle 4 sowie in 11.3, 11.4, 11.5 und 11.6 entsprechen.

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EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

Tabelle 4 — Mechanische Eigenschaften


Stahlsorte Zugversuch bei Raumtemperatur Kerbschlagbiegeversuch
Mindest-Durchschnittswert
der Kerbschlagarbeit KV
Obere Streckgrenze oder Dehngrenze Zug- Bruch-
a in J
ReH oder Rp0,2 festig- Dehnung
Werk- bei einer Temperatur in °C
für Wandicken T in mm keit A
stoff- von
Kurzname %
num-
Rm min.
mer a, b
T≤16 16<T≤40 40<T≤ 60 60<T≤100 * l t
* MPa
MPa
l t 20 0 −10 20 0
min.
320 bis c d c
P195GH 1.0348 195 — — — 27 25 — 40 28 — 27
440
360 bis c d c
P235GH 1.0345 235 225 215 — 25 23 — 40 28 — 27
500
410 bis c d c
P265GH 1.0425 265 255 245 — 23 21 — 40 28 — 27
570
500 bis c c
20MnNb6 1.0471 355 345 335 — 22 20 — 40 — — 27
650
450 bis c c
16Mo3 1.5415 280 270 260 — 22 20 40 — — 27 —
600
540 bis c c
8MoB5-4 1.5450 400 — — — 19 17 40 — — 27 —
690
460 bis c,f c
14MoV6-3 1.7715 320 320 310 — 20 18 40 — — 27 —
610
410 bis c c
10CrMo5-5 1.7338 275 275 265 — 22 20 40 — — 27 —
560
440 bis c c
13CrMo4-5 1.7335 290 290 280 — 22 20 40 — — 27 —
590
480 bis c c
10CrMo9-10 1.7380 280 280 270 — 22 20 40 — — 27 —
630
540 bis c c
11CrMo9-10 1.7383 355 355 355 — 20 18 40 — — 27 —
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680
540 bis c,f c
25CrMo4 1.7218 345 345 345 — 18 15 40 — — 27 —
690
740 bis c,f c
20CrMoV13-5-5 1.7779 590 590 590 — 16 14 40 — — 27 —
880
e 610 bis c,f c
15NiCuMoNb5-6-4 1.6368 440 440 440 440 19 17 40 — — 27 —
780
1.7362 430 bis c c
X11CrMo5+I 175 175 175 175 22 20 40 — — 27 —
+I 580
1.7362 480 bis c c
X11CrMo5+NT1 280 280 280 280 20 18 40 — — 27 —
+NT1 640
1.7362 570 bis c c
X11CrMo5+NT2 390 390 390 390 18 16 40 — — 27 —
+NT2 740
1.7386 460 bis c c
X11CrMo9-1+I 210 210 210 — 20 18 40 — — 27 —
+I 640
1.7386 590 bis c c
X11CrMo9-1+NT 390 390 390 — 18 16 40 — — 27 —
+NT 740
630 bis c,f c
X10CrMoVNb9-1 1.4903 450 450 450 450 19 17 40 — — 27 —
830
690 bis c,f c
X20CrMoV11-1 1.4922 490 490 490 490 17 14 40 — — 27 —
840
a l: Längsrichtung, t: Querrichtung
b Nachzuweisen, wenn Option 4 und/oder 5 festgelegt ist/sind, sofern nicht Fußnote f gilt.
c Option 4: Die Kerbschlagarbeit ist nachzuweisen.
d Option 5: Die Kerbschlagarbeit in Längsrichtung ist nachzuweisen.
e Für Wanddicken 60 mm < T ≤ 80 mm.
f Für Wanddicken T ≥ 16 mm ist der Kerbschlagbiegeversuch verbindlich.
2
* 1 MPa = 1 N/mm

14
EN 10216-2:2002 + A1:2004 (D)

8.3.2 Dehngrenze bei erhöhten Temperaturen

Die Mindestwerte der Dehngrenze Rp0,2 bei erhöhten Temperaturen werden in Tabelle 5 angegeben.

Option 6: Die Dehngrenze Rp0,2 ist nachzuweisen. Die Prüftemperatur ist bei der Anfrage und Bestellung zu vereinbaren.

Tabelle 5 — Mindestwerte der Dehngrenze Rp0,2 bei erhöhten Temperaturen


Wanddicke Mindestdehngrenze Rp0,2 in MPa *
Stahlsorte
bei einer Temperatur in °C von
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Kurzname Werkstoffnummer mm 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600
P195GH 1.0348 ≤ 16 175 165 150 130 113 102 94 — — — —
P235GH 1.0345 ≤ 60 198 187 170 150 132 120 112 108 — — —
P265GH 1.0425 ≤ 60 226 213 192 171 154 141 134 128 — — —
20MnNb6 1.0471 ≤ 60 312 292 264 241 219 200 186 174 — — —
16Mo3 1.5415 ≤ 60 243 237 224 205 173 159 156 150 146 — —
8MoB5-4 1.5450 ≤ 16 368 368 368 368 368 368 368 — — — —
14MoV6-3 1.7715 ≤ 60 282 276 267 241 225 216 209 203 200 197 —
10CrMo5-5 1.7338 ≤ 60 240 228 219 208 165 156 148 144 143 — —
13CrMo4-5 1.7335 ≤ 60 264 253 245 236 192 182 174 168 166 — —
10CrMo9-10 1.7380 ≤ 60 249 241 234 224 219 212 207 193 180 — —
11CrMo9-10 1.7383 ≤ 60 323 312 304 296 289 280 275 257 239 — —
25CrMo4 1.7218 ≤ 60 — 315 305 295 285 265 225 185 — — —
20CrMoV13-5-5 1.7779 ≤ 60 — 575 570 560 550 510 470 420 370 — —
15NiCuMoNb5-6-4 1.6368 ≤ 80 422 412 402 392 382 373 343 304 — — —
X11CrMo5+I 1.7362+I ≤ 100 156 150 148 147 145 142 137 129 116 — —
1.7362
X11CrMo5+NT1 ≤ 100 245 237 230 223 216 206 196 181 167 — —
+NT1
1.7362
X11CrMo5+NT2 ≤ 100 366 350 334 332 309 299 289 280 265 — —
+NT2
X11CrMo9-1+I 1.7386+I ≤ 60 187 186 178 177 175 171 164 153 142 120 —
X11CrMo9-1+NT 1.7386+NT ≤ 60 363 348 334 330 326 322 316 311 290 235 —
X10CrMoVNb9-1 1.4903 ≤ 100 410 395 380 370 360 350 340 320 300 270 215
X20CrMoV11-1 1.4922 ≤ 100 — — 430 415 390 380 360 330 290 250 —
* 1 MPa = 1 N/mm2

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8.3.3 Zeitstandfestigkeit

Werte der Zeitstandfestigkeit werden im Anhang A zur Information angegeben.

8.4 Oberflächenbeschaffenheit und innere Beschaffenheit

8.4.1 Oberflächenbeschaffenheit

8.4.1.1 Die Rohre müssen frei von äußeren und inneren Oberflächenfehlern sein, die durch Sichtprüfung
nachweisbar sind.

8.4.1.2 Die Rohre müssen den für das Herstellverfahren und für die Wärmebehandlung typischen Zustand der
inneren und äußeren Oberfläche aufweisen. Der Oberflächenzustand muss normalerweise das Auffinden von
Oberflächenunregelmäßigkeiten, die ein Nachbearbeiten erfordern, zulassen.

8.4.1.3 Oberflächenunregelmäßigkeiten dürfen nur durch Schleifen oder spanende Bearbeitung nachbearbeitet
werden, soweit die Wanddicke des Rohres nach dem Nachbearbeiten die zulässige Mindestwanddicke nicht
unterschreitet. Alle nachbearbeiteten Bereiche müssen glatt in die Rohrkontur übergehen.

8.4.1.4 Oberflächenunregelmäßigkeiten, deren Tiefe 5 % der Wanddicke T oder 3 mm übersteigt – es gilt


jeweils der kleinere Wert – sind durch Nachbearbeiten zu beseitigen.

Diese Anforderung gilt nicht für Oberflächenunregelmäßigkeiten bis 0,3 mm Tiefe.

8.4.1.5 Oberflächenunregelmäßigkeiten, die zur Unterschreitung der festgelegten Mindestwanddicke führen,


sind als Fehler zu betrachten. Rohre, die derartige Fehler enthalten, erfüllen nicht die Festlegungen dieses Teils
der EN 10216.

8.4.2 Innere Beschaffenheit

8.4.2.1 Dichtheit
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Die Rohre müssen eine Dichtheitsprüfung mittels Innendruckversuchs mit Wasser (siehe 11.8.1) oder mittels
elektromagnetischer Prüfung (siehe 11.8.2) bestehen.

Die Wahl des Prüfverfahrens bleibt dem Hersteller überlassen, wenn nicht Option 7 festgelegt ist.

Option 7: Das Prüfverfahren zum Nachweis der Dichtheit nach 11.8.1 oder 11.8.2 wird durch den Besteller
festgelegt.

8.4.2.2 Zerstörungsfreie Prüfung

Die Rohre der Prüfkategorie 2 sind einer zerstörungsfreien Prüfung zum Nachweis von Längsfehlern nach 11.11.1
zu unterziehen.

Option 8: Die Rohre der Prüfkategorie 2 sind einer zerstörungsfreien Prüfung zum Nachweis von Querfehlern
nach 11.11.2 zu unterziehen.

Option 9: Die Rohre der Prüfkategorie 2 sind einer zerstörungsfreien Prüfung zum Nachweis von Dopplungen
nach 11.11.3 zu unterziehen.

8.5 Geradheit

Die Abweichung von der Geradheit für jede Rohrlänge L darf 0,0015 L und, bezogen auf Längenabschnitte von
einem Meter, 3 mm nicht überschreiten.

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8.6 Endenvorbereitung

Die Rohre sind mit einem zur Rohrachse senkrechten Trennschnitt zu liefern. Die Rohre müssen frei von
übermäßigen Graten sein.

Option 10: Die Rohre sind mit angeschrägten Stirnflächen zu liefern (siehe Bild 1). Der Anschrägwinkel
beträgt 30° + 05° bei einer Steghöhe C von 1,6 ± 0,8 mm, mit der Ausnahme, dass für Wanddicken T > 20 mm
eine andere vereinbarte Anschrägung festgelegt werden kann.

Bild 1 — Anschrägung der Stirnflächen

8.7 Maße, längenbezogene Masse und Grenzabmaße

8.7.1 Außendurchmesser und Wanddicke

Die Rohre sind nach Außendurchmesser D und Wanddicke T zu bestellen, wenn nicht Option 11 festgelegt ist.
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Aus ENV 10220 ausgewählte Vorzugswerte für den Außendurchmesser D und die Wanddicke T werden in
Tabelle 6 angegeben.

ANMERKUNG Maße, die von den in Tabelle 6 angegebenen abweichen, können vereinbart werden.

Option 11: Für die Rohrlieferung ist, entsprechend den Angaben bei der Anfrage und Bestellung, eines der
folgenden Paare von Maßen festgelegt:
 Außendurchmesser D und Mindestwanddicke Tmin;
 Innendurchmesser d und Wanddicke T für d ≥ 220 mm;
 Innendurchmesser d und Mindestwanddicke Tmin für d ≥ 220 mm;
 Mindest-Innendurchmesser dmin und Wanddicke T für dmin ≥ 220 mm;
 Mindest-Innendurchmesser dmin und Mindestwanddicke Tmin für dmin ≥ 220 mm.

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Tabelle 6 — Vorzugsmaße
Maße in mm
Außen-
durchmesser D Wanddicke T
a
Reihe
1 2 3 1,6 1,8 2 2,3 2,6 2,9 3,2 3,6 4 4,5 5 5,6 6,3 7,1 8 8,8 10 11 12,5 14,2
10,2
12
12,7
13,5
14
16
17,2
18
19
20
21,3
22
25
25,4
26,9
30
31,8
32
33,7
35
38
40
42,4
44,5
48,3
51
54
57
60,3
63,5
70
73
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76,1
82,5
88,9
101,6
108
114,3
127
133
139,7
141,3
152,4
159
168,3
177,8
193,7
219,1
244,5
273
323,9
355,6
406,4
457
508
559
610
660
711
a
Reihe 1 = Durchmesser, für die das für den Bau von Rohrleitungssystemen benötigte Zubehör genormt ist.
Reihe 2 = Durchmesser, für die das Zubehör nicht vollständig genormt ist.
Reihe 3 = Durchmesser für besondere Anwendungen, für die nur sehr wenig genormtes Zubehör verfügbar ist.

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Tabelle 6 (fortgesetzt)
Maße in mm
Außen-
durchmesser D Wanddicke T
a
Reihe
1 2 3 16 17,5 20 22,2 25 28 30 32 36 40 45 50 55 60 65 70 80 90 100
10,2
12
12,7
13,5
14
16
17,2
18
19
20
21,3
22
25
25,4
26,9
30
31,8
32
33,7
35
38
40
42,4
44,5
48,3
51
54
57
60,3
63,5
70
73
76,1
82,5
88,9
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101,6
108
114,3
127
133
139,7
141,3
152,4
159
168,3
177,8
193,7
219,1
244,5
273
323,9
355,6
406,4
457
508
559
610
660
711
a
Reihe 1 = Durchmesser, für die das für den Bau von Rohrleitungssystemen benötigte Zubehör genormt ist.
Reihe 2 = Durchmesser, für die das Zubehör nicht vollständig genormt ist.
Reihe 3 = Durchmesser für besondere Anwendungen, für die nur sehr wenig genormtes Zubehör verfügbar ist.

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8.7.2 Masse

Für die längenbezogene Masse gelten die Festlegungen der ENV 10220 mit der Ausnahme, dass für die
Stahlsorten X11CrMo9-1+I, X11CrMo9-1+NT, X10CrMoVNb9-1 und X20CrMoV11-1 von einer Dichte von
3
7,77 kg/dm auszugehen ist.

8.7.3 Länge

Die Rohre werden in Herstelllängen geliefert, wenn nicht Option 12 festgelegt ist. Der Längenbereich ist bei der
Anfrage und Bestellung zu vereinbaren.

Option 12: Die Rohre sind in Genaulängen zu liefern. Die entsprechende Länge ist bei der Anfrage und
Bestellung festzulegen. Wegen der Grenzabmaße siehe 8.7.4.2.

8.7.4 Grenzabmaße

8.7.4.1 Grenzabmaße für Durchmesser und Wanddicke

Für Durchmesser und Wanddicke der Rohre gelten die in den Tabellen 7, 8, 9, 10 oder 11 angegebenen
Grenzabmaße.

Die Unrundheit ist in den Grenzabmaßen für den Durchmesser, die Exzentrizität in den Grenzabmaßen für die
Wanddicke enthalten.

Tabelle 7 — Grenzabmaße des Außendurchmessers und der Wanddicke

Außen- Grenzabmaße für die Wanddicke T bei einem T/D-Verhältnis


durchmesser D Grenzmaße für D
mm ≤ 0,025 > 0,025 bis 0,050 > 0,050 bis 0,10 > 0,10

D ≤ 219,1 ± 1 % oder ± 12,5 % oder ± 0,4 mm, es gilt jeweils der größere Wert
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± 0,5 mm, es gilt


D > 219,1 jeweils der größere ± 20 % ± 15 % ± 12,5 % ± 10 %
a
Wert
a
Für Außendurchmesser D ≥ 355,6 mm darf das obere Grenzabmaß der Wanddicke örtlich um weitere 5 % der
Wanddicke T überschritten werden.

Tabelle 8 — Grenzabmaße des Innendurchmessers und der Wanddicke

Grenzabmaße des Grenzabmaße für die Wanddicke T bei einem T/d-Verhältnis von
Innendurchmessers
d dmin ≤ 0,03 > 0,03 bis 0,06 > 0,06 bis 0,12 > 0,12
±1% oder +2
% oder +4
mm,
0 0
± 2 mm, es gilt ± 20 % ± 15 % ± 12,5 % ± 10 %
a

jeweils der es gilt jeweils der


größere Wert größere Wert
a
Für Außendurchmesser D ≥ 355,6 mm darf das obere Grenzabmaß der Wanddicke örtlich um weitere 5 % der
Wanddicke T überschritten werden.

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Tabelle 9 — Grenzabmaße des Außendurchmessers und der Mindestwanddicke

Außen- Grenzabmaße für die Wanddicke Tmin


durchmesser
Grenzabmaße für D bei einem Tmin/D-Verhältnis von
D
mm ≤ 0,02 > 0,02 bis 0,04 > 0,04 bis 0,09 > 0,09

+ 28 + 0 ,8
D ≤ 219,1 ± 1 % oder 0 % oder 0 mm, es gilt jeweils der größere Wert
± 0,5 mm, es gilt jeweils + 50 + 35 + 28 + 22 a
D > 219,1 der größere Wert 0 % 0 % 0 % 0 %
a
Für Außendurchmesser D ≥ 355,6 mm darf das obere Grenzabmaß der Wanddicke örtlich um weitere 5 % der
Wanddicke T überschritten werden.

Tabelle 10 — Grenzabmaße des Innendurchmessers und der Mindestwanddicke

Grenzabmaße für die Wanddicke Tmin


Grenzabmaße des Innendurchmessers bei einem Tmin/d-Verhältnis von
d dmin ≤ 0,05 > 0,05 bis 0,1 > 0,1
± 1 % oder ± 2 mm, es +2
% oder +4
mm,
0 0 + 22 a
gilt jeweils der größere + 35 + 28 0 %
Wert es gilt jeweils der 0 % 0 %
größere Wert
a
Für Außendurchmesser D ≥ 355,6 mm darf das obere Grenzabmaß der Wanddicke örtlich um weitere 5 % der
Wanddicke T überschritten werden.
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Tabelle 11 — Grenzabmaße des Außendurchmessers D und der


Wanddicke T für kaltgefertigt bestellte Rohre

Grenzabmaße für D Grenzabmaße für T


± 0,5 % oder ± 0,3 mm, ± 10 % oder ± 0,2 mm,
es gilt jeweils der größere Wert es gilt jeweils der größere Wert

8.7.4.2 Grenzabmaße für Genaulängen

Für Genaulängen gelten die in Tabelle 12 angegebenen Grenzabmaße.

Tabelle 12 — Grenzabmaße für Genaulängen

Maße in mm

Länge L Grenzabmaße für Genaulängen


+ 10
L ≤ 6 000
0
+ 15
6 000 < L ≤ 12 000
0
+ nach Vereinbarung
L > 12 000
0

21
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9 Prüfung

9.1 Arten der Prüfung


Die Übereinstimmung mit den Anforderungen des Auftrages ist für Rohre nach diesem Teil der EN 10216 durch
spezifische Prüfung zu prüfen.

Ist eine Prüfbescheinigung 3.1.B festgelegt, muss der Werkstoffhersteller in seiner Auftragsbestätigung angeben,
ob er ein „Qualitätsmanagementsystem” anwendet, das von einer in der Gemeinschaft niedergelassenen
zuständigen Stelle zertifiziert ist und einer spezifischen Bewertung für Werkstoffe unterzogen wurde.

ANMERKUNG Siehe Richtlinie 97/23/EG, Anhang I, Abschnitt 4.3, 3. Absatz.

9.2 Prüfbescheinigungen

9.2.1 Arten von Prüfbescheinigungen

Ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1.B nach EN 10204 ist auszustellen, wenn nicht Option 13 festgelegt ist.

Option 13: Eine der Prüfbescheinigungen 3.1.A, 3.1.C oder 3.2 nach EN 10204 ist auszustellen.

Ist eine Prüfbescheinigung 3.1.A, 3.1.C oder 3.2 festgelegt, muss der Besteller dem Hersteller Namen und Adresse
der Organisation oder Person bekannt geben, die die Prüfung durchführt und die Prüfbescheinigung ausstellt. Beim
Abnahmeprüfprotokoll 3.2 ist zu vereinbaren, welche der Parteien die Bescheinigung ausstellt.

ANMERKUNG Mit der Prüfbescheinigung 3.1.A ist keine Übereinstimmung mit der Richtlinie 97/23/EG gegeben.

9.2.2 Inhalt der Prüfbescheinigungen

Der Inhalt der Prüfbescheinigungen muss den Anforderungen nach prEN 10168 entsprechen.

In allen Prüfbescheinigungen ist die Übereinstimmung der gelieferten Erzeugnisse mit den Anforderungen dieser
Spezifikation und des Auftrages zu bestätigen.
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Das Abnahmeprüfzeugnis oder Abnahmeprüfprotokoll muss folgende Kennnummern und Angaben enthalten:

A Geschäftsvorgänge und die daran beteiligten Parteien;


B Beschreibung der Erzeugnisse, für die die Prüfbescheinigung gilt;
C02 bis C03 Probenrichtung und Prüftemperatur;
C10 bis C13 Zugversuch;
C40 bis C43 Kerbschlagbiegeversuch, soweit anwendbar;
C60 bis C69 andere Prüfungen;
C71 bis C92 chemische Zusammensetzung nach der Schmelzenanalyse (und nach der Stückanalyse, soweit
anwendbar);
D01 Kennzeichnung und Identifizierung, Oberflächenbeschaffenheit, Form und Maße;
D02 bis D99 Dichtheitsprüfung; zerstörungsfreie Prüfung, Materialidentifizierung, soweit anwendbar;
Z Bestätigung.

Zusätzlich gilt für die Prüfbescheinigung 3.1.B, dass der Hersteller auf das Zertifikat (siehe 9.1) des geeigneten
Qualitätsmanagementsystems, soweit anwendbar, verweisen muss.

9.3 Zusammenfassung der Prüfungen

Rohre aus unlegiertem Stahl sind entsprechend der Festlegung in der Bestellung nach Prüfkategorie 1 oder
Prüfkategorie 2 zu prüfen (siehe 6.1).

Rohre aus legiertem Stahl sind nach Prüfkategorie 2 zu prüfen (siehe Tabelle 13).

Die Prüfungen sind nach den Angaben in Tabelle 13 durchzuführen.

22
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Tabelle 13 — Zusammenfassung der Prüfungen

Prüfkategorie
Art der Prüfung Prüfumfang Hinweise in
1 2
eine Prüfung je 8.2.1 und
Schmelzenanalyse X X
Schmelze 11.1
8.3.1 und
Zugversuch bei Raumtemperatur X X
11.2.1
a
Ringfaltversuch für D < 600 mm und ein
T/D-Verhältnis ≤ 0,15 bei T ≤ 40 mm
a,b 8.3, 11.3 und
oder X X
11.4
Ringzugversuch für D > 150 mm und
T ≤ 40 mm eine Prüfung je
Aufweitversuch für D ≤ 150 mm und Proberohr
T ≤ 10 mm
a,b 8.3, 11.5 und
Verbindliche oder x x
11.6
Prüfungen Ringaufdornversuch für D ≤ 114,3 mm und
,
T ≤ 12,5 mm
Kerbschlagbiegeversuch bei 20 °C für
c 8.3 und 11.7 X X
Gruppe A
8.4.2.1 und
Dichtheitsprüfung jedes Rohr X X
11.8
Maßkontrolle 8.7.1 und 11.9 X X
Sichtprüfung 11.10 X X
8.4.2.2 und
ZfP zum Nachweis von Längsfehlern — X
jedes Rohr 11.11.1
Materialidentifizierung bei legierten Stählen 11.12 x X
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Stückanalyse eine Prüfung je 8.2.2 und


X X
(Option 3) Schmelze 11.1
eine Prüfung je
Zugversuch bei erhöhter Temperatur 8.3.2 und
Schmelze und Wärme- X X
(Option 6) 11.2.2
behandlungszustand
c
Kerbschlagbiegeversuch für Gruppe B
8.3 und 11.7 X X
(Option 4)
Sonstige eine Prüfung je
Prüfungen Kerbschlagbiegeversuch in Längsrichtung bei Proberohr
(Optionen) –10 °C für unlegierte Stähle 8.3 und 11.7 X X
(Option 5)
Wanddickenmessung außerhalb des
8.7.1 und 11.9 X X
Rohrendenbereichs (Option 15)
ZfP zum Nachweis von Querfehlern 8.4.2.2 und
— X
(Option 8) 11.11.2
jedes Rohr
ZfP zum Nachweis von Dopplungen 8.4.2.2 und
— X
(Option 9) 11.11.3
a
Die Wahl des Ringfaltversuchs oder des Ringzugversuchs und des Aufweitversuchs oder des Ringaufdornversuchs ist
dem Hersteller überlassen.
b
Bei Rohren aus den Stählen X10CrMoVNb9-1 und X20CrMoV11-1 sind der Ringfaltversuch oder der Ringzugversuch
und der Aufweitversuch oder Ringaufdornversuch an 20 % der Rohre jeder Prüfeinheit für jeweils ein Rohrende
durchzuführen.
c
Gruppe A: Rohre mit einer Wanddicke T ≥ 16 mm, gefertigt aus den Stahlsorten 14MoV6-3, 25CrMo4, 20CrMoV13-5-5,
15NiCuMoNb5-6-4, X10CrMoVNb9-1 und X20CrMoV11-1.
Gruppe B: Alle Rohre mit Ausnahme von Rohren nach Gruppe A.

23
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

10 Probenahme

10.1 Prüfumfang

10.1.1 Prüfeinheit

Bei normalisierend gewalzten Rohren umfasst die Prüfeinheit Rohre desselben Nenndurchmessers, derselben
Nennwanddicke, aus derselben Stahlsorte und derselben Schmelze, die nach demselben Herstellungsverfahren
gefertigt worden sind.

Bei im Ofen wärmebehandelten Rohren umfasst die Prüfeinheit Rohre desselben Nenndurchmessers und
derselben Nennwanddicke aus derselben Stahlsorte und derselben Schmelze, die nach demselben Herstellungs-
verfahren gefertigt und derselben abschließenden Wärmebehandlung in einem Durchlaufofen unterzogen oder in
derselben Ofencharge bei Einsatzöfen wärmebehandelt worden sind.

Für die Anzahl der Rohre je Prüfeinheit gelten die Festlegungen in Tabelle 14.

Tabelle 14 — Anzahl der Rohre je Prüfeinheit

Außendurchmesser D Anzahl der Rohre je Prüfeinheit


mm max.
D ≤ 114,3 200
114,3 < D ≤ 323,9 100
D > 323,9 50

10.1.2 Anzahl der Proberohre je Prüfeinheit


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Die folgende Anzahl von Proberohren ist jeder Prüfeinheit zu entnehmen:

 Prüfkategorie 1: ein Proberohr;

 Prüfkategorie 2: zwei Proberohre; beträgt die Gesamtanzahl der Rohre weniger als 20, nur ein Proberohr.

10.2 Vorbereitung der Probenabschnitte und Proben

10.2.1 Entnahme und Vorbereitung der Proben für die Stückanalyse

Die Proben für die Stückanalyse sind nach EN ISO 14284 den Proben oder Probenabschnitten für die
mechanische Prüfung oder aus der vollen Wanddicke des Rohres an derselben Stelle wie die Probenabschnitte für
die mechanische Prüfung zu entnehmen.

10.2.2 Lage, Richtung und Vorbereitung der Probenabschnitte und Proben für die mechanische Prüfung

10.2.2.1 Allgemeines

Die Probenabschnitte und Proben sind am Rohrende in Übereinstimmung mit den Anforderungen in EN ISO 377
zu entnehmen.

10.2.2.2 Proben für den Zugversuch

Die Proben für den Zugversuch bei Raumtemperatur sind in Übereinstimmung mit den Anforderungen in
EN 10002-1 zu entnehmen.

Die Proben für den Zugversuch bei erhöhter Temperatur sind in Übereinstimmung mit den Anforderungen in
EN 10002-5 zu entnehmen.

24
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Nach Wahl des Herstellers ist

 für Rohre mit einem Außendurchmesser D ≤ 219,1 mm als Probe entweder ein Rohrabschnitt oder ein
Streifen, längs zur Rohrachse entnommen, zu verwenden;

 für Rohre mit einem Außendurchmesser D > 219,1 mm als Probe entweder eine spanend bearbeitete Probe
mit kreisförmigem Querschnitt aus einem ungerichteten Probenabschnitt oder eine Streifenprobe, jeweils längs
oder quer zur Rohrachse entnommen, zu verwenden.

10.2.2.3 Proben für den Ringfaltversuch, Ringzugversuch, Aufweitversuch und Ringaufdornversuch

Die Proben für den Ringfaltversuch, Ringzugversuch, Aufweitversuch und Ringaufdornversuch müssen aus einem
Rohrabschnitt in Übereinstimmung mit EN 10233 bzw. EN 10237 bzw. EN 10234 bzw. EN 10236 bestehen.

10.2.2.4 Proben für den Kerbschlagbiegeversuch

Drei Charpy-V-Kerb- Normalproben nach EN 10045-1 sind zu fertigen. Wenn die Nennwanddicke für die Entnahme
von Normalproben ohne Richten des Probenabschnittes nicht ausreicht, sind Proben mit einer Breite kleiner als
10 mm, aber nicht kleiner als 5 mm zu fertigen. Die größtmögliche Breite ist zu nutzen.

Ist die Fertigung von Proben mit einer Mindestbreite von 5 mm nicht möglich, so sind die betreffenden Rohre nicht
mittels Kerbschlagbiegeversuch zu prüfen.

Die Proben sind quer zur Rohrachse zu entnehmen, siehe aber Option 5. Wenn aber Dmin, berechnet nach der
folgenden Gleichung, größer ist als der Nennaußendurchmesser, sind Längsproben zu entnehmen:

Dmin = (T – 5) + [756,25 / (T – 5)] (5)

Die Proben müssen so gefertigt werden, dass die Kerbachse senkrecht zur Rohroberfläche liegt, siehe Bild 2.
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Legende
1 Längsprobe
2 Querprobe

Bild 2 — Lage der Kerbschlagproben

11 Prüfverfahren

11.1 Chemische Analyse

Die in Tabelle 2 angegebenen Elemente sind zu bestimmen und anzugeben. Die Wahl eines geeigneten
physikalischen oder chemischen Analyseverfahrens ist dem Hersteller überlassen. In strittigen Fällen ist das
anzuwendende Verfahren zu vereinbaren, wobei CR 10261 zu beachten ist.

25
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

11.2 Zugversuch

11.2.1 Zugversuch bei Raumtemperatur

Der Zugversuch bei Raumtemperatur ist in Übereinstimmung mit EN 10002-1 durchzuführen, und folgende Werte
sind zu bestimmen:

 die Zugfestigkeit Rm;

 die obere Streckgrenze ReH ;


Ist die Streckgrenze nicht ausgeprägt, so ist die 0,2%-Dehngrenze Rp 0,2 zu bestimmen.

 die Bruchdehnung für eine Messlänge L0 von 5,65 S0 .

Werden nichtproportionale Proben verwendet, so ist die prozentuale Dehnung auf eine
Messlänge L0 = 5,65 S 0 unter Anwendung der Umrechnungstabellen in EN ISO 2566-1 umzurechnen.

11.2.2 Zugversuch bei erhöhter Temperatur

Die Prüfung ist in Übereinstimmung mit EN 10002-5 bei der bei der Anfrage und Bestellung vereinbarten
Temperatur (siehe 6.2) durchzuführen, und die Dehngrenze Rp 0,2 ist zu bestimmen.

11.3 Ringfaltversuch

Die Prüfung ist nach EN 10233 durchzuführen.

Der Rohrabschnitt muss in einer Presse so weit zusammengefaltet werden, bis der Abstand H zwischen den
Druckplatten den nach der folgenden Gleichung berechneten Wert erreicht:

1+ C
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H = ×T (6)
T
C+
D
Dabei ist

H der Abstand zwischen den Druckplatten, zu messen unter Last, in mm;

D der Nennaußendurchmesser in mm;

T die Nennwanddicke in mm;

C eine Umformungskonstante (siehe Tabelle 15).

Nach der Prüfung muss die Probe frei von Rissen und Brüchen sein. Unbedeutende Risse an den Kanten dürfen
jedoch nicht als Rechtfertigung für eine Zurückweisung betrachtet werden.

26
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Tabelle 15 — Ringfaltversuch — Umformkonstante C

Stahlsorte
C
Kurzname Werkstoffnummer
P195GH 1.0348 0,09
P235GH 1.0345 0,09
P265GH 1.0425 0,07
20MnNb6 1.0471 0,07
16Mo3 1.5415 0,07
8MoB5-4 1.5450 0,05
14MoV6-3 1.7715 0,05
10CrMo5-5 1.7738 0,08
13CrMo4-5 1.7335 0,07
10CrMo9-10 1.7380 0,07
11CrMo9-10 1.7383 0,07
25CrMo4 1.7218 0,06
20CrMoV13-5-5 1.7779 0,05
15NiCuMoNb5-6-4 1.6368 0,05
X11CrMo5+I 1.7362+I 0,05
X11CrMo5+NT1 1.7362+NT1 0,05
X11CrMo5+NT2 1.7362+NT2 0,05
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X11CrMo9-1+I 1.7386+I 0,05


X11CrMo9-1+NT 1.7386+NT 0,05
X10CrMoVNb9-1 1.4903 0,05
X20CrMoV11-1 1.4922 0,05

11.4 Ringzugversuch

Die Prüfung ist in Übereinstimmung mit EN 10237 durchzuführen.

Der Rohrabschnitt ist in Umfangsrichtung einer Dehnungsbeanspruchung zu unterziehen, bis der Bruch eintritt.

Nach dem Bruch darf die Probe (außer an der Bruchstelle) keine sichtbaren Risse, die ohne Vergrößerungshilfen
erkennbar sind, aufweisen.

11.5 Aufweitversuch

Die Prüfung ist in Übereinstimmung mit EN 10234 durchzuführen.

Der Rohrabschnitt ist mit einem 60° konischen Werkzeug aufzuweiten, bis die prozentuale Vergrößerung des
Außendurchmessers die in Tabelle 16 angegebenen Werte erreicht.

Nach der Prüfung muss die Probe frei von Rissen und Brüchen sein. Unbedeutende Risse an den Kanten dürfen
jedoch nicht als Rechtfertigung für eine Zurückweisung betrachtet werden.

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EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Tabelle 16 — Anforderungen an den Aufweitversuch

Vergrößerung des
Stahlsorte Außendurchmessers in %
für d/Da
Kurzname Werkstoffnummer ≤ 0,6 > 0,6 bis 0,8 > 0,8
P195GH 1.0348 12 15 19
P235GH 1.0345 10 12 17
P265GH 1.0425 8 10 15
20MnNb6 1.0471 8 10 15
16Mo3 1.5415 8 10 15
8MoB5-4 1.5450 8 10 15
14MoV6-3 1.7715 8 10 15
10CrMo5-5 1.7738 8 10 15
13CrMo4-5 1.7335 8 10 15
10CrMo9-10 1.7380 8 10 15
11CrMo9-10 1.7383 8 10 15
25CrMo4 1.7218 6 8 12
20CrMoV13-5-5 1.7779 6 8 12
15NiCuMoNb5-6-4 1.6368 8 10 15
X11CrMo5+I 1.7362+I 8 10 15
X11CrMo5+NT1 1.7362+NT1 8 10 15
X11CrMo5+NT2 1.7362+NT2 8 10 15
X11CrMo9-1+I 1.7386+I 8 10 15
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X11CrMo9-1+NT 1.7386+NT 8 10 15
X10CrMoVNb9-1 1.4903 8 10 15
X20CrMoV11-1 1.4922 6 8 12
a
d = D – 2T

11.6 Ringaufdornversuch

Die Prüfung ist in Übereinstimmung mit EN 10236 durchzuführen.

Der Rohrabschnitt ist mit einem konischen Werkzeug aufzuweiten, bis der Bruch eintritt. Die Oberfläche außerhalb
der Bruchzone muss frei von Rissen und Brüchen sein. Unbedeutende Risse an den Kanten dürfen jedoch nicht
als Rechtfertigung für eine Zurückweisung betrachtet werden.

11.7 Kerbschlagbiegeversuch

11.7.1 Die Prüfung ist nach EN 10045-1 bei der in Tabelle 4 angegebenen Temperatur durchzuführen.

11.7.2 Der Mittelwert der Ergebnisse eines Satzes von drei Proben muss den in Tabelle 4 festgelegten
Anforderungen entsprechen. Ein Einzelwert darf unter dem festgelegten Wert liegen, vorausgesetzt, er
unterschreitet nicht 70 % dieses Wertes.

11.7.3 Bei einer Probenbreite W kleiner als 10 mm ist die ermittelte Kerbschlagarbeit KVp nach folgender
Gleichung in die Kerbschlagarbeit KVc umzurechnen:

KV p
KVc = 10 × (7)
W

28
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Dabei ist

KVc die berechnete Kerbschlagarbeit in J;

KVp die ermittelte Kerbschlagarbeit in J;

W die Probenbreite in mm.

Die berechnete Kerbschlagarbeit KVc muss den Anforderungen in 11.7.2 entsprechen.

11.7.4 Werden die Anforderungen in 11.7.2 nicht erfüllt, so kann nach Wahl des Herstellers ein zusätzlicher Satz
von drei Proben aus demselben Probenabschnitt vorbereitet und geprüft werden. Damit die Prüfeinheit als
anforderungsgemäß eingestuft werden kann, müssen nach Prüfung des zweiten Probensatzes die folgenden
Anforderungen gleichzeitig erfüllt sein:

 Der Mittelwert der sechs Versuche muss mindestens den festgelegten Mindest-Durchschnittswert erreichen.

 Höchstens zwei der sechs Werte dürfen den festgelegten Mindest-Durchschnittswert unterschreiten.

 Höchstens einer der sechs Werte darf kleiner sein als 70 % des festgelegten Mindest-Durchschnittswertes.

11.7.5 Die Probemaße in mm und die gemessenen Werte der Kerbschlagarbeit sowie der daraus ermittelte
Durchschnittswert sind anzugeben.

11.8 Dichtheitsprüfung

11.8.1 Innendruckversuch mit Wasser


)
Der Innendruckversuch ist bei einem Prüfdruck von 70 bar2 oder P, berechnet nach der folgenden Gleichung, – es
gilt der jeweils kleinere Wert – durchzuführen:
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S ×T
P = 20 (8)
D

Dabei ist

P der Prüfdruck in bar;

D der Nennaußendurchmesser in mm;

T die Nennwanddicke in mm;

S die Spannung in MPa, die einem Wert von 70 % der für die entsprechende Stahlsorte festgelegten
Mindeststreckgrenze (siehe Tabelle 4) entspricht.

Der Prüfdruck ist mindestens 5 s für Rohre mit einem Nennaußendurchmesser D ≤ 457 mm und mindestens 10 s
für Rohre mit einem Nennaußendurchmesser D > 457 mm zu halten.

Das Rohr muss der Prüfung ohne Leck oder sichtbare Verformung widerstehen.

ANMERKUNG Dieser Innendruckversuch mit Wasser ist keine Festigkeitsprüfung.

Option 14: Ein von 11.8.1 abweichender Prüfdruck, der einer Spannung von < 90 % der für die entsprechende
Stahlsorte festgelegten Mindeststreckgrenze (siehe Tabelle 4) entspricht, ist festgelegt.

2) 1 bar = 100 kPa

29
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

11.8.2 Elektromagnetische Prüfung

Die Prüfung ist nach EN 10246-1 durchzuführen.

11.9 Maßkontrolle

Die festgelegten Maße, einschließlich der Geradheit, sind zu verifizieren.

Der Außendurchmesser muss an den Rohrenden gemessen werden. Für Rohre mit einem Außendurchmesser
D ≤ 406,4 mm darf die Messung mittels Umfangsbandmaß erfolgen.

Die Wanddicke ist an beiden Rohrenden zu messen, wenn nicht Option 15 festgelegt ist.

Option 15: Die Wanddicke ist außerhalb des Rohrendenbereichs nach einem vereinbarten Verfahren zu messen.

11.10 Sichtprüfung

Die Rohre sind einer Sichtprüfung zu unterziehen, um Übereinstimmung mit den in 8.4.1 angegebenen
Anforderungen sicherzustellen.

11.11 Zerstörungsfreie Prüfung

11.11.1 Rohre der Prüfkategorie 2 sind einer zerstörungsfreien Prüfung zum Nachweis von Längsfehlern nach
EN 10246-7, Zulässigkeitsklasse U2, Unterklasse C, oder nach EN 10246-5, Zulässigkeitsklasse F2, zu
unterziehen.

Die Wahl des Prüfverfahrens ist dem Hersteller überlassen, wenn nicht Option 16 festgelegt ist.

Option 16: Der Besteller legt das Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung fest.

Bereiche an den Rohrenden, die nicht automatisch geprüft wurden, sind entweder einer manuellen bzw.
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halbautomatischen Ultraschallprüfung nach EN 10246-7, Zulässigkeitsklasse U2, Unterklasse C, zu unterziehen


oder abzutrennen.

11.11.2 Ist Option 8 (siehe 8.4.2.2) festgelegt, so sind die Rohre einer Ultraschallprüfung zum Nachweis von
Querfehlern nach EN 10246-6, Zulässigkeitsklasse U2, Unterklasse C, zu unterziehen.

11.11.3 Ist Option 9 (siehe 8.4.2.2) festgelegt, so sind die Rohre einer Ultraschallprüfung zum Nachweis von
Dopplungen nach EN 10246-14, Zulässigkeitsklasse U2, zu unterziehen.

11.11.4 Für Rohre, die nach der Mindestwanddicke Tmin bestellt werden (siehe Option 11), gilt die Zulässig-
keitsklasse für die berechnete Wanddicke Tc, berechnet nach der in 8.1 angegebenen Gleichung.

11.12 Materialidentifizierung

Jedes Rohr aus legiertem Stahl (siehe 5.1) ist auf eine geeignete Weise zu prüfen, um sicherzustellen, dass die
richtige Stahlsorte geliefert wird.

11.13 Wiederholungsprüfungen, Sortieren und Nachbehandlung

Für Wiederholungsprüfungen, Sortieren und Nachbehandlung gelten die Anforderungen in EN 10021.

30
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

12 Kennzeichnung

12.1 Verbindliche Kennzeichnung

Die Kennzeichnung ist dauerhaft, zumindest an einem Rohrende, aufzubringen. Bei Rohren mit einem
Außendurchmesser D ≤ 51 mm darf die Kennzeichnung auf dem Rohr durch Kennzeichnung auf einen Aufhänger,
der am Rohrbund oder an der Rohrverpackung befestigt ist, ersetzt werden.

Die Kennzeichnung muss folgende Angaben enthalten:

 Name oder Kennzeichen des Rohrherstellers;

 Nummer dieser Europäischen Norm und Kurzname (siehe 5.2);

 Prüfkategorie bei unlegierten Stählen;

 Schmelzennummer oder eine entsprechende Code-Nummer;

 Kennzeichen des Abnahmebeauftragten;

 Identifizierungsnummer (z. B. Auftrags- oder Positionsnummer), die eine Zuordnung des Erzeugnisses oder
der Liefereinheit zu der entsprechenden Bescheinigung gestattet.

Kennzeichnungsbeispiel:

X — EN 10216-2 — P265GH — TC1 — Y — Z1 — Z2

Dabei ist

X das Kennzeichen des Herstellers,


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TC1die Prüfkategorie 1,

Y die Schmelzennummer oder eine entsprechende Code-Nummer,

Z1 das Kennzeichen des Abnahmebeauftragten,

Z2 die Identifizierungsnummer.

12.2 Zusätzliche Kennzeichnung

Option 17: Eine zusätzliche Kennzeichnung, nach der Vereinbarung bei der Anfrage und Bestellung, ist
anzuwenden.

13 Oberflächenschutz
Die Rohre sind ohne temporären Korrosionsschutz zu liefern.

Option 18: Ein temporärer Korrosionsschutz oder eine dauerhafte Beschichtung und/oder Auskleidung ist/sind
aufzubringen.

31
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Anhang A
(informativ)

Werte der Zeitstandfestigkeit

Die Zeitstandfestigkeitswerte für Stahlsorten nach diesem Teil der EN 10216 werden in Tabelle A.1 angegeben.

Tabelle A.1 — Werte der Zeitstandfestigkeit


a,b,c
Stahlsorte Temperatur Werte der Zeitstandfestigkeit in MPa* für
Kurzname Werkstoffnummer °C 10 000 h 100 000 h 200 000 h 250 000 h
400 182 141 128 122
410 166 128 115 109
420 151 114 102 97
430 138 100 89 86
440 125 88 77 74
P235GH 1.0345
450 112 77 66 64
P265GH 1.0425
460 100 66 56 54
470 88 56 46 44
480 77 47 30 33
490 67 39 26 —
500 58 32 24 —
400 243 179 157* 150*
410 221 157 135* 128*
420 200 136 115* 108*
430 180 117 97* 91*
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440 161 100 82* 77*


20MnNb6 1.0471 450 143 85 70* 66*
460 126 73 60* 56*
470 110 63 52* 48*
480 96 55 44* 41*
490 84 47 37* 32*
500 74 41 — —
450 298 236 218 210
460 273 205 188 179
470 247 176 158 148
480 221 149 129 122
490 196 124 105 98
16Mo3 1..5415 500 171 102 84 78
510 148 83 67 63
520 125 65 53 50
530 104 51 42 38
540 84 40 34 —
550 64 32 25 —

32
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Tabelle A.1 (fortgesetzt)

a,b,c
Stahlsorte Temperatur Werte der Zeitstandfestigkeit in MPa* für
Kurzname Werkstoffnummer °C 10 000 h 100 000 h 200 000 h 250 000 h
450 377 305 282 275
460 349 276 255 247
470 324 249 226 220
480 298 224 202 195
490 274 200 179 171
500 249 177 158 150
510 225 155 136 129
520 203 135 117 110
14MoV6-3 1.7715
530 181 117 101 95
540 162 102 86 82
550 143 87 74 70
560 126 75 63 59
570 112 65 54 50
580 97 58 47 43
590 85 48 40 37
600 74 41 34 32
450 377 290 264 257
460 347 258 233 225
470 319 227 203 193
480 292 198 175 164
490 264 170 148 138
500 238 145 123 114
510 209 121 102 92
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10CrMo5-5 1.7338 520 181 100 82 73


13CrMo4-5 1.7335 530 155 80 66 58
540 131 65 51 46
550 109 53 41 37
560 90 44 35 31
570 74 38 30 —
580 60 31 25 —
590 50 26 — —
600 41 20 — —
450 308 229 204 196
460 284 212 188 180
470 261 194 172 165
480 238 177 156 150
490 216 160 140 143
500 195 141 124 118
510 176 124 108 103
520 158 105 94 88
10CrMo9-10 1.7380
530 142 95 80 76
540 126 81 68 64
550 111 70 57 54
560 99 61 49 46
570 88 53 43 40
580 78 46 38 34
590 69 40 33 30
600 60 35 28 26

33
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Tabelle A.1 (fortgesetzt)

a,b,c
Stahlsorte Temperatur Werte der Zeitstandfestigkeit in MPa* für
Kurzname Werkstoffnummer °C 10 000 h 100 000 h 200 000 h 250 000 h
400 382 313
410 355 269
420 333 272
430 312 255
440 294 238
450 276 221
11CrMo9-10 1.7383 460 259 204
470 242 187
480 225 170
490 208 153
500 191 137
510 174 122
520 157 107
420 470 420
430 440 370
440 410 310
450 360 260
460 310 220
470 270 190
480 240 165
20CrMoV13-5-5 1.7779
490 210 145
500 186 127
510 169 114
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520 152 101


530 134 87
540 117 74
550 98 59
400 402 373
410 385 349
420 368 325
430 348 300
440 328 273
15NiCuMoNb5-6-4 1.6368 450 304 245
460 274 210
470 242 175
480 212 139
490 179 104
500 147 69

34
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Tabelle A.1 (fortgesetzt)

a,b,c
Stahlsorte Temperatur Werte der Zeitstandfestigkeit in MPa* für
Kurzname Werkstoffnummer °C 10 000 h 100 000 h 200 000 h 250 000 h
450 196 147 130 126
460 180 133 118 114
470 166 119 107 102
480 152 108 96 90
490 140 98 86 81
500 128 89 76 72
510 116 79 67 63
520 105 69 58 55
530 95 62 52 49
X11CrMo5+I 1.7362+I 540 85 55 46 43
550 77 49 41 38
560 69 44 36 34
570 63 38 31 29
580 58 34 27 25
590 50 30 24 —
600 45 26 22 —
610 41 24 — —
620 37 — — —
630 33 — — —
450 — 270 237 226
460 — 225 202 189
470 242 188 170 159
480 215 157 141 131
490 188 131 116 108
500 164 113 96 90
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510 145 96 80 75
X11CrMo5+NT1 1.7362+NT1 520 128 82 68 64
X11CrMo5+NT2 1.7362+NT2 530 113 70 58 54
540 100 60 48 45
550 88 50 40 37
560 78 — — —
570 69 — — —
580 60 — — —
590 53 — — —
600 46 — — —
460 275 190
470 240 170
480 210 150
490 190 130
500 170 115
510 152 102
520 134 89
X11CrMo9-1+I 1.7386+I 530 118 78
540 104 67
550 90 58
560 78 49
570 68 42
580 60 37
590 53 33
600 48 30

35
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Tabelle A.1 (fortgesetzt)

a,b,c
Stahlsorte Temperatur Werte der Zeitstandfestigkeit in MPa* für
Kurzname Werkstoffnummer °C 10 000 h 100 000 h 200 000 h 250 000 h
450 335 276 259
460 308 253 236
470 284 231 215
480 261 211 196
490 239 192 177
500 219 174 160
510 200 156 142
520 182 139 126
530 164 123 111
540 148 107 95
X11CrMo9-1+NT 1.7386+NT 550 132 92 80
560 117 78 67
570 102 66 55
580 89 55 45
590 77 45 37
600 65 37 32
610 55 31 27
620 47 27 24
630 40 24 —
640 34 21 —
650 30 — —
500 289 258* 246*
510 271 239* 227*
520 254 220* 208*
530 234 201* 189*
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540 216 183* 171*


550 199 166 154*
560 182 150 139*
570 166 134 124*
580 151 120 110*
X10CrMoVNb9-1 1.4903
590 136 106 97*
600 123 94 86*
610 110 83 75*
620 99 73 65*
630 89 65 57*
640 79 56 49*
650 70 49 42*
660 62 42* 35*
670 55 36* —

36
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Tabelle A.1 (fortgesetzt)

a,b,c
Stahlsorte Temperatur Werte der Zeitstandfestigkeit in MPa* für
Kurzname Werkstoffnummer °C 10 000 h 100 000 h 200 000 h 250 000 h
480 348 289 270
490 319 263 242
500 292 236 218
510 269 212 194
520 247 188 170
530 225 167 149
540 205 147 129
550 184 128 112
560 165 111 96
X20CrMoV11-1 1.4922
570 147 95 81
580 130 81 68
590 113 69 58
600 97 59 49
610 84 51 42
620 72 43 36
630 61 36 30
640 52 31 —
650 44 26 —
a
Die in der Tabelle aufgeführten Werte sind von ECCC [1] vorgeschlagene Mittelwerte mit einem aus vorhandenen
Werten bestimmten Streubereich. Sie werden bei Verfügbarkeit von Prüfergebnissen von Zeit zu Zeit bestimmt und
— soweit erforderlich — korrigiert. Die Werte für die Stahlsorten 14MoV6-3 und X10CrMoVNb9-1 wurden durch
Neubewertung ermittelt. Für die anderen Stahlsorten wurden die angegebenen Werte durch Interpolation von Werten
der Zeitstandfestigkeit aus nationalen und internationalen Normen ermittelt.
b
Die Angabe von Zeitstandfestigkeitswerten bis zu den in der Tabelle aufgeführten erhöhten Temperaturen bedeutet
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nicht, dass die entsprechenden Stähle im Dauerbetrieb bis zu diesen Temperaturen eingesetzt werden können. Der
maßgebende Faktor dafür ist die Gesamtbeanspruchung im Betrieb.
c
Den Zeitstandfestigkeitswerten in der Tabelle liegen bei der Extrapolation Zeitfaktoren kleiner als drei zugrunde, soweit
die Werte nicht durch einen Stern (*) gekennzeichnet worden sind.
* 2
1 MPa = 1 N/mm

37
EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Anhang ZA
(informativ)

Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den


grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 97/23/EG

Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission
und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet, um ein Mittel zur Erfüllung der grundlegenden
Anforderungen der Richtlinie nach der neuen Konzeption 97/23/EG bereitzustellen.

Sobald diese Norm im Amtsblatt der Europäischen Union im Rahmen der betreffenden Richtlinie in Bezug
genommen und in mindestens einem der Mitgliedstaaten als nationale Norm umgesetzt worden ist, berechtigt die
Übereinstimmung mit den in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitten dieser Norm innerhalb der Grenzen des
Anwendungsbereichs dieser Norm zu der Annahme, dass eine Übereinstimmung mit den entsprechenden
grundlegenden Anforderungen der Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften gegeben ist.

Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden
Anforderungen der EU-Richtlinie 97/23/EG

Abschnitte/Unterabschnitte dieser Grundlegende Anforderungen der Erläuterungen/Anmerkungen


Europäischen Norm Richtlinie 97/23/EG,
8.3 Anhang I , 4.1a Geeignete Werkstoffeigenschaften
7.2 und 8.2, Anhang I , 4.1c Alterung
Tabelle 5
Anhang I , 4.1d Eignung für die
7.3 und 8.4
Verarbeitungsverfahren
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9 und 10 Anhang I , 4.3 Dokumentation

WARNHINWEIS: Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere
Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.

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EN 10216-2:2002/A1:2004 (D)

Literaturhinweise

EN 473, Zerstörungsfreie Prüfung — Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der zerstörungsfreien
Prüfung — Allgemeine Grundlagen.

[1] Ergebnisse von Untersuchungen des European Creep Collaborative Committee (ECCC, WG 3.2),
übermittelt an ECISS/TC 29 per Fax 1998-04-03 (Schriftstück ECISS/TC 29/SC 1 N245).
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