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Leittechnik
Metall-Schutzrohre und Halsrohre für Maschinen-Glasthermometer, DF
Zeigerthermometer, Thermoelemente und Widerstandsthermometer
Maße, Werkstoffe, Prüfung 43772
Für den Anwendungsbereich dieser Norm bestehen keine entsprechenden regionalen oder internationalen Normen.
Norm-Inhalt war veröffentlicht als E DIN 43772-1 : 1996-02 und E DIN 43772-2 : 1996-02.
Vorwort
Diese Norm wurde erarbeitet vom GAK 961.1.1 „Schutzrohre für Thermometer“ im UK 961.1 „Elektrische Meßwertaufnehmer“
der Deutschen Elektrotechnischen Kommission im DIN und VDE (DKE) in Zusammenarbeit mit dem NATG-D.1 „Mecha-
nische Druck- und Temperaturmeßgeräte“ des Normenausschusses Technische Grundlagen (NATG) – Fachbereich D:
Druck, Durchfluß, Temperatur – im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
Deutschland hatte mittels des sogenannten „Vilamoura-Verfahrens“ den Inhalt dieser Norm beim Europäischen Komitee für
elektrotechnische Normung (CENELEC) als Basis für die Erarbeitung einer europäischen Norm eingebracht (BT(DE/Noti-
fication)183). Eine Umfrage bei den anderen CENELEC-Mitgliedsländern ergab, daß kein Interesse an einer europäischen
Normung für Schutzrohre besteht. Daraufhin hob das Technische Büro von CENELEC die Stillstandsvereinbarung auf und
erlaubte Deutschland, eine eigene nationale Norm zu erarbeiten.
Anhang A dient nur zur Information.
Für die D-Bauformen der Schutzrohre nach DIN 43763 : 1986-03, die durch diese Norm ersetzt werden, legt DIN 43772 die
Form 4 mit d1 = 7 mm, F2 = 24 mm und N = M 18 × 1,5 mit den Längen entsprechend der folgenden Tabelle fest:
D1 140 65
D2 200 125
4
D4 200 65
D5 260 125
Änderungen
Gegenüber DIN 16179 : 1976-09, DIN 43763 : 1986-03 und DIN 43770 : 1964-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Formkurzzeichen laut nachstehender Tabelle geändert:
Form
Benennung Form
nach DIN 43772
BD 5
BE 6
Schutzrohre
BS 4
nach
CD 8
DIN 16179
CE 9
CS nicht mehr festgelegt
A 1
B1, B2, B3 teilweise 2G
C1, C2 teilweise 2G
Metall-Schutzrohre
D1, D2, D4, D5 4 und Halsrohr
nach
E1, E2, E3 teilweise 3
DIN 43763
F1, F2, F3 teilweise 3F
G1, G2, G3 teilweise 3G
nicht genormt 2F, 4F, 7
Schutzrohr
Einbau zum Einstecken zum Einstecken oder zum Einschrauben zum Anflanschen
Einschweißen
Form 3 1) Form 3G Form 3F Form 4 1)
(mit verjüngter Spitze (mit verjüngter Spitze (mit verjüngter Spitze (mit Konus für hohe
für kurze Ansprechzeiten) für kurze Ansprechzeiten) für kurze Ansprechzeiten) Drücke)
Schutzrohr
Schutzrohr
4.1 Maße L U1 G d1
Die Schutzrohre brauchen der bildlichen Darstellung nicht zu +3 +2 ± 0,4
+0 max. +0
entsprechen; nur die angegebenen Maße sind einzuhalten.
Maße in Millimeter siehe Bilder 1 bis 14. 517 500 514
Bild 1: Schutzrohr Bild 2: Schutzrohr zum Einstecken Bild 3: Schutzrohr zum Einstecken oder
zum Einstecken oder Einschweißen Einschweißen mit verjüngter Spitze
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DIN 43772 : 2000-03
305 302 7 9 –
2 395 392 7 11 –
2
545 542 7 12 –
307 302 9 14 –
+ 0,1 12 9 + 0,2
3 367 362 6 + 0,05
3
+ 0,1 14 11 + 0,2
427 422 8 + 0,05
4.1.2 Schutzrohre zum Einschrauben und Anflanschen für Thermometer mit Überwurfmuttern (Innengewinde)
Form 2G Form 2F
Form 3G Form 3F
Übrige Maße
Übrige Maße und Angaben
und Angaben
wie Form 3
wie Form 3
Bild 6: Schutzrohr zum Einschrauben mit Bild 7: Schutzrohr zum Anflanschen mit
verjüngter Spitze verjüngter Spitze
L U1
Form +2 E K1 D1 SW
+0 ±2
307 160
367 220 G1/2 B 15 26 27
427 280
3G
307 160
367 220 G1 B 30 39 41
427 280
307 225
3F 367 285 –
427 345
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DIN 43772 : 2000-03
4.1.3 Schutzrohre zum Einschweißen und Anflanschen für Thermometer und Halsrohre mit Außengewinde
Form 4 Form 4F
Übrige Maße
und Angaben
wie Form 4
L G U U1
+2 +1 +2
+0 +0 +0 ±2
110 105 65 –
110 105 73 –
140 135 65 –
170 165 133 –
200 195 65 130
200 195 125 –
260 255 125 190
410 405 1) 275 340
1)
Nicht für Schutzrohre mit d1 = 3,5 mm
ANMERKUNG: Zusammenhang mit Schutzrohren der Bauformen
D1, D2, D4 und D5, die bisher nach DIN 43763 : 1986-02 festgelegt
waren, siehe Vorwort.
d1 F2 N F3 H1 H2
3,5 1) 18 h7 M14 × 1,5 9
16 13
24 h7 M18 × 1,5
7 12,5
26 h7 G1/2 19 15
9 (M20 × 1,5) 15
11 17
G3/4
13 32 h11 19 22 17
(M27 × 2)
14 20
Werte in Klammern nicht für Neukonstruktionen
1)
Die Durchmesser und Längen der Meßeinsätze für Schutz-
rohre mit d1 = 3,5 mm sind z. Z. nicht in Normen festgelegt.
Beiblatt 1 zu DIN 43772 enthält für Thermoelemente nach
DIN 43735 und Widerstandsthermometer nach DIN 43762
Angaben, die den Stand der Praxis berücksichtigen.
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DIN 43772 : 2000-03
Übrige
Maße
Übrige
und
Maße
Angaben
und
wie
Angaben
Form 5
wie
Form 5
und
Form 6
Bild 10: Schutzrohr zum Bild 11: Schutzrohr zum Bild 12: Schutzrohr zum
Einschrauben (mehrteilig), Einschrauben (einteilig), Einschrauben (einteilig),
Außen- und Innengewinde Außen- und Innengewinde mit NPT-Gewinde außen
und zylindrischem
Innengewinde
L U1 G
+1 +1 +1
–1 –1 +0
110 82 105
170 142 165
260 232 255
410 382 405
*) Die Fläche des Bohrungsgrundes muß rechtwinklig zur Achse des Gewindes liegen.
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DIN 43772 : 2000-03
7 12
5 G1/2
9 G1/2 B 1) 26 14
6 (M20 × 1,5) 14
11
27
7 17
19 15
7 9 1/2-14 NPT G1/2 – – ≈ 20
11
7 12
G1/2
9
14
11 19
5 7 G3/4 12
G3/4 B 1) 32 17 16 32 3)
6 9
14 22 17
11 19
13 (M27 × 2) 16 20
14 18 22
7
17
7 9 3/4-14 NPT – ≈ 21 27
11 19
7 17
1)
6 9 G1 B G 1/2 39 – 20 18 19 15 41 3)
11 22
7 17
7 9 1-11,5 NPT – 20 ≈ 25 36
11 22
Maße in Klammern nicht für Neukonstruktionen
1) Einschraubzapfen Form A nach DIN 3852-2
2) F1 für Form 5; F2 für Formen 6 und 7
3) Nach Vereinbarung auch andere Schlüsselweiten zulässig
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DIN 43772 : 2000-03
Form 8 Form 9
Übrige Maße
und Angaben
wie Form 8
Bild 13: Schutzrohr zum Einschrauben Bild 14: Schutzrohr zum Einschrauben
(mehrteilig), beiderseits Außengewinde (einteilig), beiderseits Außengewinde
L U1 G
+1 +1 +1
–1 –1 +0
101 73 96
138 110 133
198 170 193
288 260 283
438 410 433
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DIN 43772 : 2000-03
7 12
G1/2 B
9
G1/2 B 1) 26 14 12 27
14
(M20 × 1,5)
11 17
8
7 12
9
G3/4 B
9
14
G3/4 B 1) 32 16 14 32
11 19
13 (M27 × 2) 16 20
14 18 22
Werte in Klammern nicht für Neukonstruktionen
1) Einschraubzapfen Form A nach DIN 3852-2
2) F1 für Form 8; F2 für Form 9
4.2 Bezeichnung
In Tabelle 14 ist der Teil der Identifizierung gekennzeichnet, der zur Bildung der Bezeichnung für die einzelnen Schutzrohrformen
herangezogen wird.
Tabelle 14: Merkmale für Identifizierung der einzelnen Schutzrohrformen
Schutzrohr Norm-
Werk-
Haupt- Form d1 E F1 N L U
Form stoff
nummer
1 × × × – – – × – ×
2; 3 × × × – × – × – ×
2G; 3G × × × × × – × – ×
2F; 3F × × × – × – × – ×
4 × × × – – × × × ×
4F × × × – – × × – ×
5; 6 × × × × – × × – ×
7 × × × × – × × – ×
8; 9 × × × × – × × – ×
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DIN 43772 : 2000-03
Benennung
Normnummer
Form
Schutzrohrinnendurchmesser d1
Gesamtlänge L
Einbaulänge U
Werkstoff-Kurzname
oder Werkstoffnummer
Benennung
Normnummer
Form
Schutzrohrinnendurchmesser d1
Einschraubgewinde E
Gesamtlänge L
Werkstoff-Kurzname
oder Werkstoffnummer
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DIN 43772 : 2000-03
4.3 Werkstoffe
Der Werkstoff ist bei der Bestellung anzugeben.
In Tabelle 15 ist eine Zuordnung der Schutzrohrformen zu den üblich verwendeten Werkstoffen gekennzeichnet.
Erfordern die Einsatzbedingungen andere Werkstoffe, so sind diese zwischen Anwender und Hersteller zu vereinbaren; Werk-
stoff-Kurzname oder Werkstoffnummer sind in der Bezeichnung anzugeben.
Unlegierter X6 Cr Ni Mo Ti
9 S Mn Pb 28K 16 Mo 3 13 Cr Mo 4-5 10 Cr Mo 9-10 Cu Zn 39 Pb3
Stahl mit einer 17-12-2
Werkstoff-Nr Werkstoff-Nr Werkstoff-Nr Werkstoff-Nr Werkstoff-Nr
Form Streckgrenze Werkstoff-Nr
2 1.0718 nach 1.5415 nach 1.7335 nach 1.7380 nach 2.0401 nach
” 200 N/mm 1.4571 nach
DIN 1651 DIN EN 10222 DIN EN 10222 DIN EN 10028-2 DIN 17660
(St) DIN 17440
1 × – – – – – –
2 × – – × – – ×
2G; 2F × – – × – – ×
3 – – – – – – ×
3G; 3F – – – – – – ×
4 – – × × × – ×
4F – – × × – – ×
1)
5 – – – – – × ×
6 – × × × – × ×
7 – × × × – × ×
8 1) – – – – – × ×
9 – × × × – × ×
1) Für diese Form ist der Werkstoff des Einschraubzapfens angegeben. Der Werkstoff für das Schutzrohr und den Boden ist
entsprechend zu wählen.
4.4 Ausführung
Form 1: Erhalten die Schutzrohre eine Beschichtung, z. B. aus Feueremail, muß das offene Ende des Schutz-
rohres mindestens 20 mm unbeschichtet bleiben.
Formen 3, 3G und 3F: Die Halbzeuge für die Schutzrohre müssen geglüht und zunderfrei sein. Die Schweißungen an der
Schutzrohrspitze müssen unter Schutzgas erfolgen. Der Haltering darf nach Wahl des Herstellers
geschweißt oder hart gelötet sein (auch Form 2).
Formen 2G, 2F, 3G, Die Schutzrohre sind in den Einschraubzapfen bzw. Flansch eingeschoben und üblicherweise mit der
3F und 4F: Unter- und Oberkante des Einschraubzapfens bzw. Flansches verschweißt. Die Schweißnaht an der
Unterkante ist zuerst auszuführen. Die gültigen AD-Merkblätter bzw. TRD-Richtlinien für Schweiß-
verbindungen sind zu beachten.
Formen 4, 6, 7 und 9: Das Schutzrohr muß aus Vollmaterial (einteilig) hergestellt werden. Das Halbzeug muß frei von Lunkern
und Rissen sein.
Formen 5 und 8: Werkstoff 1.4571: geschweißt
Werkstoff 2.0401: hart gelötet
4.5 Gewinde
Metrisches ISO-Gewinde nach DIN 13-6 und DIN 13-7
Zylindrisches Rohrgewinde nach DIN ISO 228-1
Kegeliges Rohrgewinde nach ANSI/ASME B1.20.1-1983
4.7 Kennzeichnung
Die Kennzeichnung der Schutzrohre ist dauerhaft an geeigneter Stelle anzubringen.
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DIN 43772 : 2000-03
5 Halsrohr
5.1 Maße, Bezeichnung
Das Halsrohr braucht der bildlichen Darstellung nicht zu entsprechen; nur die angegebenen Maße sind einzuhalten.
Maße in Millimeter
Allgemeintoleranzen: ISO 2768-m
Benennung
Normnummer
Anschlußgewinde P
Halsrohrinnendurchmesser d2
Halsrohrlänge M
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DIN 43772 : 2000-03
Dichtring nach
P d2 M SW
DIN 7603
M14 × 1,5 1) 17 C 14 × 18
1) 7 155
M18 × 1,5 24 C 18 × 22
oder oder
G1/2 B 2) 27 C 21 × 26
9 165
2)
G3/4 B 32 C 27 × 32
1)
Gewinde nach DIN 13-6
2)
Gewinde nach DIN ISO 228-1
5.2 Werkstoff
Nach Wahl des Herstellers oder nach Angaben des Anwenders.
5.3 Ausführung
Die Halsrohre dürfen nach Wahl des Herstellers geschweißt oder hartgelötet sein.
Anhang A (informativ)
Berechnungsbeispiele für die mechanisch-thermische Stabilität der Schutzrohre und Belastungsdiagramme
A.1 Allgemeines
Für die Beurteilung der mechanisch-thermischen Festigkeit von zylindrischen und kegeligen Schutzrohren industrieller Thermo-
meter bei Belastung durch äußeren Druck und seitliche Anströmung wurde eine vereinfachte ingenieurtechnische Berechnungs-
methodik ausgearbeitet [1], [2], [3], [4]. Sie wurde kritisch untersucht und weiterentwickelt [5]. Auch die Darstellungsform als
Belastungsdiagramm für ausgewählte Bauformen und spezielle Belastungen wurde vorgeschlagen [1], [2], [3], [4].
Den Berechnungen liegen z. T. stark vereinfachende Annahmen für die auftretenden mechanischen Spannungen in den Schutz-
rohren bei idealisierten Betriebsbedingungen zugrunde. So werden z. B. pulsierende Anströmungen nicht berücksichtigt. Ihre
Ergebnisse können daher für Schutzrohre unter realen Einsatzbedingungen nur orientierenden Charakter haben. Sie geben
keine vollständige Sicherheit gegen einen Bruch oder Abriß des Schutzrohres.
A.2 Berechnungsverfahren
A.2.1 Grundlagen der Berechnung
Kernstück des Verfahrens ist die vereinfachte Berechnung einer Vergleichsspannung, die sich aus Zug- und Druckspannungen
am freien Schutzrohrende infolge des äußeren statischen Drucks p und einer Biege-Beanspruchung an der Einspannstelle durch
eine seitliche Anströmung des Mediums (Geschwindigkeit v, Dichte ρ) und bei schräg eingesetztem oder durchgebogenem
Schutzrohr durch den Druck p auf den Schutzrohrboden zusammensetzt.
Bild A.1: Temperaturabhängigkeit der Materialkennwerte s und s100 000 für verschiedene Stahlsorten
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DIN 43772 : 2000-03
Diese Vergleichsspannung wird über eine angenommene Sicherheitszahl (S = 1,7 bis 1,9) in Beziehung zu temperaturabhängigen
Materialwerten gesetzt. Bei Stählen wird bis zu Temperaturen von 350 bis 400 °C die Streckgrenze sS benutzt, oberhalb dieses
Bereiches die Zeitstandsfestigkeit s100 000. Sind beide Werte angegeben, wird in diesem Temperaturbereich der jeweils kleinere
Wert verwendet. Die Materialwerte können DIN 17175 und DIN 17440 oder speziellen Datenblättern [6] entnommen werden.
Falls bei Schweißkonstruktionen des Schutzrohres davon ausgegangen werden kann, daß deren Festigkeit unter der des
Schutzrohrmaterials liegt, sollten der Berechnung erhöhte Sicherheitszahlen zugrunde gelegt werden.
Die Berechnungen gelten für zylindrische und kegelige Schutzrohre. In den folgenden Belastungsdiagrammen wird eine aus
der Einbaulänge abgeleitete beströmte Schutzrohrlänge (Anströmlänge) und als freie Biegelänge (Biegelänge) benutzt (siehe
Tabellen A.1 und A.2).
A.2.2 Belastungsdiagramme
In den Belastungsdiagrammen Bilder A.2 bis A.8 ist der zulässige Druck p als Funktion der Einsatztemperatur T für spezielle
Schutzrohrformen mit ausgewählter Anströmlänge bzw. Biegelänge und für ausgewählte Materialien bei einer seitlichen Anströ-
mung mit jeweils festen Geschwindigkeiten der drei Medien Luft (vL = 40 m/s bzw. 60 m/s), Wasser (vW = 3 m/s bzw. 5 m/s) und
Wasserdampf (vD = 40 m/s bzw. 60 m/s) dargestellt.
Steigt der berechnete zulässige Druck p mit der Temperatur T infolge einer Abnahme der Mediumsdichte an, wird im Belastungs-
diagramm nur der Mindestwert für p dargestellt.
Bild A.2: Zulässige Anströmgeschwindigkeit vW für ein Schutzrohr der Form 2 (X6 CrNiMoTi 17-12-2)
als Funktion der Biegelänge bzw. Anströmlänge, Parameter: Druck p
Weitere Berechnungsmöglichkeiten sind notwendige Durchmesser bzw. Wanddicken für verschiedene Schutzrohrmaterialien
oder zulässige Biegelängen als Funktion der Temperatur, des Druckes oder der Anströmgeschwindigkeit unterschiedlicher
Medien [8], [9].
Das Berechnungsmodell kann auch modifiziert werden, ohne den Grundansatz zur Berechnung der Vergleichsspannung zu
ändern. So wurde es auf einfach und mehrfach abgesetzte Schutzrohre erweitert [10].
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DIN 43772 : 2000-03
Biege- bzw.
Anström- F1; F2; F3 d1 Eigenfrequenz Geschwindigkeit
Form Kurve
länge mm mm Hz m/s
mm
500 ≈ 51 3,2 bis 4,8
ohne
1 1 000 15 11 ≈ 13 0,8 bis 1,2
Bild
2 000 ≈3 1,6 bis 2,4
a 11 7 ≈ 140 5,6 bis 8,4
250
b 14 9 ≈ 175 9,6 bis 14,4
2G
c 11 7 ≈ 55 2,4 bis 3,6
400
d 14 9 ≈ 70 4,0 bis 6,0
a 225 ≈ 170 5,8 bis 8,8
3F 12; –; 9 7; 6
b 285 ≈ 110 3,6 bis 5,4
a 65 18 3,5 ≈ 3 100 108 bis 162
b 24 7 ≈ 1 100 56 bis 84
4
c 125 26 11 ≈ 1 150 76 bis 114
d 32 14 ≈ 1 150 116 bis 174
5 ohne Bild 232 14 11 ≈ 215 11,2 bis 16,8
6; 7 Bild A.8 232 17 11 ≈ 250 16 bis 24
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DIN 43772 : 2000-03
Biege-,
F1; F2; F3 d1 Werkstoff-
Form Kurve Anströmlänge Werkstoff-Kurzname
mm mm Nummer
mm
a 11 7
250
b 14 9
2 X6 CrNiMoTi 17-12-2 1.4571
c 11 7
400
d 14 9
a 225 12; –; 9 7; 6
3 X6 CrNiMoTi 17-12-2 1.4571
b 285
X6 CrNiMoTi 17-12-2 1.4571
a 65 18 3,5
16 Mo 3 1.5415
13 CrMo 4-5 1.7335
4 b 24 7
10CrMo 9-10 1.7380
125
c 26 11
X6 CrNiMoTi 17-12-2 1.4571
d 32 14
6; 7 – 232 17 11 X6 CrNiMoTi 17-12-2 1.4571
ANMERKUNG zu den Tabellen A.1 und A.2: Die Buchstaben a bis d dienen nur der Unterscheidung unterschiedlicher Maße und
Werkstoffe in den Belastungsdiagrammen.
Bild A.3: Belastungsdiagramm für das Schutzrohr Form 2 nach Tabelle A.2
Werkstoff: X6 CrNiMoTi 17-12-2
Bild A.4: Belastungsdiagramm für das Schutzrohr Form 3 nach Tabelle A.2
Werkstoff: X6 CrNiMoTi 17-12-2
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DIN 43772 : 2000-03
Bild A.5: Belastungsdiagramm für das Schutzrohr Form 4 nach Tabelle A.2
Werkstoff: X6 CrNiMoTi 17-12-2
Bild A.6: Belastungsdiagramm für das Schutzrohr Form 4 nach Tabelle A.2
Werkstoff: 16 Mo 3
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DIN 43772 : 2000-03
Bild A.7: Belastungsdiagramm für das Schutzrohr Form 4 nach Tabelle A.2
Werkstoff: 13 CrMo 4-5 und 10 CrMo 9-10
Bild A.8: Belastungsdiagramm für die Schutzrohrform 6 und 7 nach Tabelle A.2
Werkstoff: X6 CrNiMoTi 17-12-2
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DIN 43772 : 2000-03
Literatur
[1] DITTRICH, P.: Belastungsdiagramme von Einschweißschutzrohren für Widerstandsthermometer und Thermoelemente
nach DIN 43763; Allgemeine Wärmetechnik; Archiv für Wärme-, Kälte- und Verfahrenstechnik 12 (1964), Folge 1, S. 1–9
[2] DITTRICH, P.: Beiträge zur Berechnung von hochbeanspruchten Schutzrohren für Thermometer; Allgemeine Wärme-
technik; Archiv für Wärme-, Kälte- und Verfahrenstechnik 11 (1963), H. 10/12, S. 163–176
[3] DITTRICH, P.: Berechnung von Schutzrohren für Thermometer zum Einbau in Leitungen und geschlossene Behälter; Allge-
meine Wärmetechnik; Archiv für Wärme-, Kälte- und Verfahrenstechnik 5 (1954), H. 12, S. 253–263
[4] LIENEWEG, F. (Herausgeber): Handbuch der technischen Temperaturmessung; Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesell-
schaft, Braunschweig 1976
[5] UHRIG, O.: Beitrag zur Berechnung und Gestaltung von hochbeanspruchten Schutzrohren für Widerstandsthermometer
und Thermoelemente; Fortschr.-Ber. VDI-Z, Reihe 1: Konstruktionstechnik – Maschinenelemente, Nr. 82, VDI-Verlag
GmbH, Düsseldorf 1981, 44 S.
[6] DVO, Gruppe Deutsche Babcock: Handbuch der Kennwerte von metallischen Werkstoffen zur FEZEN-Werkstoff-Daten-
bank; Düsseldorf: Deutscher Verlag für Schweißtechnik 1990, ISBN 3-87155-722-6
[7] WILL, A.: Handbuch zum Programm DITTRICH – Berechnung von Belastungsdiagrammen für Schutzrohre entsprechend
DIN 43763; Technische Universität Ilmenau, Fakultät für Maschinenbau, Institut für Prozeßmeß- und Sensortechnik,
Forschungsbericht 1993
[8] WILL, A.: Handbuch zum Rechenprogramm SATURN – Spannungsanalyse von Thermometerschutzrohren, FEM-CAD
Ilmenau 1995
[9] GOLLMER, R.: Optimierung mehrfach abgesetzter Thermometerschutzrohre für eine neue Baureihe elektrischer Thermo-
meter; Technische Hochschule Ilmenau, Sektion Technische und Biomedizinische Kybernetik, Diplomarbeit 1983
[10] WILL, A.; BERNHARD, F.: Berechnung der Belastungsdiagramme für Schutzrohre industrieller Thermometer zum Entwurf
DIN 43772; Technische Universität Ilmenau, Institut für Prozeßmeß- und Sensortechnik, Zusatzbericht März 1995
[11] DITTRICH, P.: Leitfaden für die Berechnung von Schutzrohren für Thermometer; Siemens, Wernerwerk für Meßtechnik,
Karlsruhe 1967