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Aufgabe 1 [Text]
Sie bauen unsere Autos, verkaufen uns Lebensmittel und schlagen uns beim
Schachspielen. Millionen Roboter sind mittlerweile auf dem Markt - und ihre Zahl
steigt weiter an. Ende September 2011 meldete das US-amerikanische
Unternehmen Robotic Industries Association eine Steigerung der Verkaufszahlen um
41 Prozent.
Diese Entwicklung hat viele positive Aspekte, denn schließlich übernehmen viele
dieser Maschinen Arbeiten, die den Menschen zu anstrengend oder zu langweilig
geworden sind. Der zunehmende Einsatz von Robotern führt aber auch dazu, dass
Kritiker sich zu Wort melden. Die digitale Automatisierung geht immer schneller
voran, warnen Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee, zwei Ökonomen am
Massachusetts Institute of Technology. „Viele Arbeiter verlieren einfach das Rennen
gegen die Maschinen“, schreiben sie in ihrem jüngst veröffentlichten Buch „Race
against the machine“. Erstmals in der Geschichte vernichtet der technologische
Fortschritt mehr Arbeitsplätze, als er schafft, so die Ökonomen.
Dabei sind die positiven Auswirkungen der Digitalisierung nicht zu übersehen. In
allen Industrieländern haben Computer die Produktivität gesteigert und Wohlstand
geschaffen. Manche Kontinente wurden erst jetzt durch diesen technologischen
Fortschritt in die Neuzeit befördert. „Ein ökonomisches Gesetz, dass alle oder auch
nur die meisten Menschen davon profitieren müssen, gibt es aber nicht“, schreiben
die Autoren Brynjolfsson und McAfee.
Als Beispiel nennen sie die Entwicklung der Industrie in den USA. Die Wirtschaftskrise
im Jahr 2008 zwang viele amerikanische Unternehmer dazu, ihre Produktion zu
senken und Fabrikarbeiter zu entlassen. Spätestens seit Sommer 2011 geht es den
meisten US-Unternehmen wieder besser. Und seit Herbst 2011 produzieren sie
schon viel mehr als vor der Krise – allerdings mit sieben Millionen Arbeitern weniger.
Statt die entlassenen Arbeiter wieder einzustellen, folgten die Fabrikbesitzer dem
Vorbild von Terry Gou, dem Gründer des taiwanesischen Elektronikunternehmens
Foxconn. Dieser beschäftigt heute eine Million Mitarbeiter in China – in drei Jahren
will er einen Großteil von ihnen durch eine Million neuer Roboter ersetzen. Ein
großer Vorteil ist dabei: Den Menschen wird langweilig, Menschen bekommen
Kopfschmerzen, Maschinen nicht.
Doch nicht nur die klassischen Fabrikarbeiter werden durch Maschinen ersetzt. Der
Unternehmensberater Brian Arthur beschreibt in der McKinsey-Studie „The Second
Economy“ eine parallele Arbeitswelt, die sich hinter all den elektronischen Geld-,
Ticket- und Verkaufsautomaten versteckt. Hier, wo früher tausende Angestellte
gearbeitet haben, kommen die Maschinen heute komplett ohne Menschen aus.
Warum aber sollte die Menschheit nicht auch von dieser Entwicklung profitieren
können? Die Antwort von Brynjolfsson und McAfee ist simpel: Anders als bei der
industriellen Revolution, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und im 19.
Jahrhundert zum Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft geführt hat,
verläuft der digitale Fortschritt in rasanterem Tempo und findet kein Ende.
Den wichtigsten Beweis für diese Behauptung kennen Computerexperten unter
dem Namen „Moore's Law“. Vor 46 Jahren prophezeite Gordon Moore, einer der
Gründer des kalifornischen Halbleiter-Giganten Intel, Folgendes: Alle zwei Jahre
würde sich die Leistung der Computer verdoppeln. Er hatte recht. Seine Faustregel
wurde zum Moore'schen Gesetz. Computer sind heute tausendmal schneller als vor
dreißig Jahren – eine Entwicklung, die mindestens noch ein Jahrzehnt so
weitergehen wird.
Maschinen können heute Leistungen vollbringen, die noch vor wenigen Jahren völlig
undenkbar waren. 2004 veranstaltete Darpa, die Forschungsabteilung des US-
Verteidigungsministeriums, das erste 150-Meilen-Rennen für maschinengesteuerte
Autos durch die Mojave-Wüste. Das „Siegerauto“ schaffte es acht Meilen weit und
brauchte dafür mehrere Stunden. Nur sechs Jahre später startete Google ein
ähnliches Projekt. Der Internetkonzern schickte einen umgebauten Toyota ohne
menschlichen Fahrer auf Amerikas Straßen. Tausend Meilen fuhr der Wagen ohne
fremde Hilfe im Verkehr. Den einzigen Unfall auf der Strecke verursachte ein
Mensch, der mit dem Google-Auto zusammenstieß.
Computer haben mittlerweile gelernt, Muster so gut zu erkennen, dass sie Aufgaben
übernehmen können, bei denen bisher Menschen wichtig waren. Heute werden
Übersetzer, Fahrer, ja sogar Anwälte teilweise durch Roboter ersetzt. Nur wer
seinen Lebensunterhalt mit Kreativität oder dem Lösen komplexer Probleme
verdient, scheint langfristig sicher zu sein.
Brynjolfssons und McAfees Blick in die Zukunft fällt dennoch optimistisch aus. Sie
sind überzeugt, dass Digitalisierung die entscheidende Quelle für Wohlstand bleiben
wird. Aber eben für weniger Menschen. Was neben dem technischen Fortschritt
fehle, sei eine ausreichende Entwicklung bei Geschäftsmodellen,
Organisationsstrukturen und den Fähigkeiten der Menschen. Die größte Chance
sehen die Forscher in der Kooperation: Das Rennen gegen die Maschinen sei nicht
zu gewinnen, man müsse mit ihnen laufen.
Code
Aufgabe 1 Dauer 40 Minuten _____ / 20
Lesen Sie den Text „Roboter auf dem Vormarsch“. Finden Sie Informationen aus dem Text zu den folgenden
Fragen. Die Abfrage ist chronologisch. Antworten Sie in Stichworten oder kurzen Sätzen.
Beispiel:
0. Welche Entwicklung ist in Verkaufszahlen steigen
der Roboterbranche zu
beobachten?
Code
Aufgabe 2 Dauer 10 Minuten _____ / 10
Lesen Sie den folgenden Text. Setzen Sie dann bei den Aufgaben 1-10 das Wort in der rechten Spalte in der
richtigen Wortart und grammatisch korrekt in die Lücken ein.
Code
Aufgabe 3 Dauer 10 Minuten _____ / 10
Lesen Sie den folgenden Text und kreuzen Sie bei den Aufgaben 1-10 an, was in den Satz passt: ( [a], [b], [c]
oder [d]? Es gibt jeweils nur eine richtige Antwort.
Studienanfänger Beispiel:
[0]
a wurden
Letzten Mittwoch __[0]__ die aktuellen Studentenzahlen b werden
verkündet und wieder einmal fallen diese höher aus, als c waren
alle Prognostiker es vermutet __[1]__. 2,38 Millionen d sind
junge Menschen studieren in diesen Tagen __[2]__ einer
deutschen Hochschule, fast 160.000 mehr als __[3]__ 1 6
einem Jahr. 440.000 Studierende haben sich __[4]__ a werden a denen
diesem Wintersemester erstmals immatrikuliert. Das sind b haben b der
14 Prozent mehr __[5]__ 2010. Auf das ganze Jahr c wurden c dem
gerechnet wird die Marke von 500.000 Erstsemestern, d waren d die
__[6]__ bislang als die Grenze aller Vorstellungen galt,
gleich um mehrere Tausend Menschen überschritten. 2 7
a am a damit
Absehbar ist, __[7]__ sich das vertraute Szenario der
b bei b dass
rapide steigenden Studentenzahlen noch ein paar Jahre
c zu c obwohl
lang fortsetzen dürfte – bevor ein starker Rückgang in der
d an d weil
zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts mit Macht die
Hochschulen erreicht.
3 8
__[8]__ dahin aber muss Deutschland die Anstrengungen a Von
a von
der vergangenen Jahre fortsetzen und weiter in seine b vor b Nach
Hochschulen investieren, __[9]__ es auch nur in Ansätzen c bis c Bis
Bildungsrepublik sein will. d seit d Zu
Aufgabe 4 [Text]
Essen ist noch eine private Sache, die Auswahl der Lebensmittel ist es längst nicht
mehr. Alles soll gesund sein, möglichst biologisch produziert, den Hersteller will
man kennen. Bio-Lebensmittel gelten als umweltfreundlich. Bio-Art ist als
Kunstbegriff bekannt, selbst Bio-Fleischereien für Hunde wurden schon eröffnet.
Bioartikel lagern in Regalen aller Handelsketten, grün gefärbt springen sie neben
den sonstigen Waren den Konsumenten ins Auge. Wer sich biologisch ernährt,
signalisiert Umweltbewusstsein, Naturverbundenheit und Wissen.
Nirgendwo ist der Mensch so emotional und so uneinsichtig wie beim Essen, gerade
wenn es um Fleisch geht. Fleisch bedeutet Wohlstand, soziale Integration und
Erfolg. Fleisch gibt Energie, macht stark und schnell. Den meisten läuft beim
Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen, aber rund fünf Prozent der
Menschen wird schon beim Gedanken daran schlecht. Reaktionen, die das
unterschiedliche Ernährungsverständnis widerspiegeln.
Richtig ist zwar, dass Fleisch zu den hochwertigen Nahrungsmitteln zählt und
gesund ist, in den heute verspeisten Mengen stimmt das aber nicht mehr. Der
Verbrauch von Fleisch ist enorm.
Nicht nur der Fleischkonsum in den hoch entwickelten Ländern ist zu hoch,
gigantisch ist auch der dafür anfallende Verbrauch an Ressourcen: Rund ein Drittel
der Landfläche unserer Erde muss dafür herhalten. Zirka 53 Milliarden Landtiere
beträgt weltweit der jährliche Fleischbedarf, allein in Deutschland 28 Millionen
Schweine. Die Nachfrage nach Fleisch steigt täglich und soll um weitere 70 %
wachsen.
Ein ökonomischer Erfolg? Das Fleisch nährt eine milliardenschwere globale
Industrie, wobei der extreme Wasser- und Düngerverbrauch für Futtermittel, die
darin enthaltenen Giftstoffe sowie die enorme CO2-Produktion verschwiegen
werden. Das macht es für uns zwar billig, für folgende Generationen aber teuer.
Die Lösung dieser Probleme scheint in biologischer, art- und umweltgerechter, nicht
industrialisierter Erzeugung von Fleisch und anderen Lebensmitteln zu liegen. Zum
Beispiel würde allein mehr Gemüse- und Obstanbau die CO2-Belastung um fast ein
Drittel senken.
Ob das der Umwelt wirklich nützt, ist aber fraglich, da gleichzeitig der Bio-
Massenmarkt wächst: Billigketten bieten inzwischen immer mehr Bio-Produkte an,
sind aber nicht bereit, hohe Einkaufspreise zu bezahlen – was wieder zu industrieller
Produktion führen wird. Die damit verbundenen Umweltbelastungen sind den
Konsumenten nicht bewusst bzw. werden in Kauf genommen.
Code
Aufgabe 4 Dauer 30 Minuten _____ / 20
Lesen Sie den Text „Ernährung …“. Entscheiden Sie, welche der Antworten [a], [b], [c] oder [d] passt. Achtung:
Es gibt pro Frage eine oder zwei richtige Lösungen.
Code
Aufgabe 5 Dauer 75 Minuten _____ / 40
Textproduktion. Lesen Sie die Themen A und B genau durch und entscheiden Sie sich dann für ein Thema.
Thema A
Schreiben Sie dazu eine Stellungnahme und gehen Sie dabei auf folgende Inhaltspunkte ein:
„Großmutters Küche“ –
auch heute noch „modern“?
Hinweise:
Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,
- ob Sie alle vier Inhaltspunkte berücksichtigt haben
- wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind
- wie variantenreich und komplex Sie sich ausdrücken können
- wie korrekt Sie schreiben
Schreiben Sie mindestens 250 Wörter.
Thema B
Schreiben Sie dazu eine Stellungnahme und gehen Sie dabei auf folgende Inhaltspunkte ein:
Hinweise:
Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,
- ob Sie alle vier Inhaltspunkte berücksichtigt haben
- wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind
- wie variantenreich und komplex Sie sich ausdrücken können
- wie korrekt Sie schreiben
Schreiben Sie mindestens 250 Wörter.