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1. Allgemeines
Die in den 60er Jahren von Topaloff (1) (2) entwickelten Formeln zur Bemessung von
Brückenlagern wurden fälschlicherweise zur Bemessung unbewehrter Elastomerlager im
Hochbau übernommen. Calenberg Ingenieure hat bereits vor über 40 Jahren ein Verfahren
entwickelt, welches den Formfaktor als zentralen Bestandteil der ingenieurmäßigen
Bemessung beinhaltet. Nachfolgend werden die unterschiedlichen Verfahren erläutert und es
wird ein Ausblick auf eine zukünftige Bemessung gegeben.
Bereits Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts haben sich
Gent (3) und Topaloff (1) mit Modellen bewehrter Elastomerlager für den Einsatz im
Brückenbau beschäftigt und versucht, geschlossene Formeln zur Berechnung hierfür zu
entwickeln. Dabei gingen sie von folgenden Annahmen aus:
• Verformungen sind klein gegenüber den Abmessungen der Lager
• Im Bereich kleiner Verformungen besteht ein linearer Zusammenhang zwischen
aufgebrachter Last und der resultierenden Verformung
• Es treten ausschließlich elastische Verformungen auf
• Das Elastomer ist vollständig inkompressibel
• Im Elastomer herrscht ein hydrostatischer Druckzustand (gleichmäßiger
Spannungszustand in x, y und z-Richtung)
Topaloff entwickelte z. B. unter der Annahme eines unendlich langen Lagerstreifens eine
geschlossene Formel für das Rückstellmoment.
∙
=
∙ ∙ ∙
mit
a = Elastomerlagerlänge
b = Elastomerlagerbreite
t = Elastomerlagerdicke
ϕ = Auflagerverdrehungswinkel
E = Druckmodul des Elastomerlagers
Versuche im Jahr 2010 durch Block (4) haben gezeigt, dass diese Annahmen falsch sind
und der Einsatz der Formeln bei der Bemessung der Rückstellmomente von bewehrten
Elastomerlagern aus Chloropren und Naturkautschuk Ergebnisse liefert, die teilweise bis
zum Faktor 11 auf der unsicheren Seite liegen. Die Ursachen hierfür liegen in der Annahme
der linearen Elastizitätstheorie und, wie schon erwähnt, kleiner Verformungen und
inkompressiblen Materialverhaltens. Die Einfederungen liegen im Versuch deutlich unter
denen nach der heute gültigen Norm DIN EN 1337-3 (5) errechneten Werten. Der in der
Norm nach der Formel Ec = 5 G S² ermittelte ideelle Druckmodul liefert zu niedrige Werte.
Für den Druckmodul schlägt Block die Formel Ec = 90 G S0,8 vor, da diese genauere
Ergebnisse liefert. Den Zusammenhang zeigt das folgende Diagramm.
Seite 1
1200
1100 Ec = 5 x G x S² (nach DIN EN 1337-3]
1000 Ec = 90 x G x S0,8 [nach Block]
Druckmodul Ec [N/mm³]
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Formfaktor S
Dia. 1: Unterschiedliche Formeln zur Ermittlung des ideellen Druckmoduls
Für unbewehrte Elastomerlager hat Flohrer (6) (7) 1971/72 erstmals Untersuchungen zur
Eignung unbewehrter Elastomerlager als Baulager durchgeführt. Dort wurde auch der
Formfaktor S eingeführt. Dieser wurde zuvor schon in der Kautschuktechnologie häufig
verwendet und stellt das Verhältnis zwischen der unbelasteten Lagerfläche zu den
unbelasteten Seitenflächen dar. Flohrer stellte fest, dass die Verformung der Lager unter
Belastung nicht nur von der Lagerdicke sondern auch von der Lagergröße abhängt und
somit der Formfaktor eine praktische Bedeutung hat. Weiter führte er aus, dass die
Annahme, die Schubspannung τxz verlaufe gradlinig und die Normalspannung σz
parabelförmig zwar annähernd richtig sei, jedoch die von der Gültigkeit des Hooke’schen
Gesetzes und die Annahme geringer Verformungen im Vergleich zu den Abmessungen nicht
auszugehen sei und das der wie im Bild dargestellte Zusammenhang zwischen τxz und σz
nicht zuträfe. Seine Prüfergebnisse weichen mehrere hundert Prozent von denen Topaloffs
ab, wobei gerade bei breiten Lagerstreifen die Schubspannungen viel größer werden als von
Topaloff angegeben.
Seite 2
4. Normung
1972 wurde vom Institut für Bautechnik (5) eine „Richtlinie für die Herstellung und
Verwendung von unbewehrten Elastomer-Lagern“ erstellt, welche auch die oben erwähnte
Formel zur Bemessung des Rückstellmoments in leicht abgewandelter Form enthielt, jedoch
die Untersuchungen von Flohrer (7) nicht einbezogen. Die daraufhin vom gleichen Autor
erstellte Stellungnahme (9) weißt u. a. darauf hin, dass die theoretischen Untersuchungen
von Dr.-Ing. Topaloff kritiklos übernommen wurden, diese aber aufgrund der o. g. falschen
Annahmen den wirklichen Verhältnissen in keiner Weise gerecht werden und damit die in der
Richtlinie angegebenen Formeln nicht zuträfen. Weiter bemängelte er die Festlegung der
mittleren Druckspannung σm auf 1,2 · S [N/mm²]. Die Herkunft des Faktor 1,2 sei unbekannt
und berücksichtige nicht die Elastizität des Werkstoffs. Seinen Änderungswünschen wurde
jedoch nicht entsprochen und man hielt weiter an der Topaloffschen Formel fest.
In ihrem Buch stellten Eggert/Kauschke (6) fest, dass mit dem Formfaktor die relative
Stauchung ermittelt werden kann. Die italienische Norm und das Ministry of Transport,
London, geben dazu entsprechende Formeln an.
Zu ähnlichen Ergebnissen wie Flohrer kamen Kordina/Nölting (11) 1981 in ihrem Aufsatz
„Auflagerung von Stahlbetonbauteilen mittels unbewehrter Elastomerlager“. Sie stellten fest,
dass die Angaben der Richtlinie für vertikale Beanspruchungen von unbewehrten
Elastomerlagern unzureichend und für Verdrehungsbeanspruchungen unbefriedigend seien
und das Letztgenannte auf der Topaloffschen Theorie basieren, die jedoch voraussetzt, dass
die Lagerkörper an die angrenzenden Bauteile schubfest anvulkanisiert oder angeklebt sind,
was jedoch in der Praxis nicht durchgeführt wird. Es wurde auch im Teil 15 von DIN 4141
(12) auf Seite 5 explizit darauf hingewiesen, dass bewehrte und unbewehrte Lager schwer
vergleichbar sind. Was beim bewehrten Lager das durch Vulkanisation mit dem Elastomer
verbundene Bewehrungsblech des Lagers leistet, muss nun das angrenzende Bauteil nach
Reibungsübertragung leisten. Die dadurch entstehende Querzugkraft ist nachzuweisen.
Unter der Annahme, dass = 3 ∙ ist, wurde in dem 1985 erschienenem Teil 14 von DIN
4141 (13) die Topaloffsche Formel in leicht modifizierter Form für das Rückstellmoment bei
bewehrten Lagern berücksichtigt.
∙
=
∙ ∙ "
50 ∙ ∙ !
In Teil 15 der gleichen Norm wurde 1991 wiederum die durch Flohrer angezweifelte Formel
für die maximal zulässige Lagerpressung σm ≤ 1,2 · G · S angegeben.
In der europäischen Folgenorm DIN EN 1337-3 (5) wurde die maximale Lagerpressung bei
unbewehrten Lagern in Abhängigkeit des Schubmoduls und des Formfaktors stark herab
gesetzt. Folgende Tabelle zeigt, dass bei einem Schubmodul Gd von 1,0 N/mm² die
maximale Druckspannung bei ≤ 7,0 N/mm² liegt (Es gilt immer der kleinere Wert). Ab einem
Formfaktor > 5 (Faktor 5 entspricht einem Lager mit den Abmessungen 200 mm x 200 mm x
10 mm) bleibt die zulässige Druckspannung konstant.
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Druckspannungen nach DIN EN 1337-3
Bedingung 1 Bedingung 2
Formfaktor 1,4 x Gd x S 7 x Gd
0,5 0,70 7
1,0 1,40 7
1,5 2,10 7
2,0 2,80 7
2,5 3,50 7
3,0 4,20 7
3,5 4,90 7
4,0 5,60 7
4,5 6,30 7
5,0 7,00 7
5,5 7,70 7
6,0 8,40 7
Tab. 1: Vergleich von zulässigen Druckspannungen nach DIN EN 1337-3 in Abhängigkeit vom Formfaktor
Dieses ist für den Hochbau inakzeptabel, da viel zu gering. Heutzutage werden unbewehrte
Elastomerlager mit bis zu 20 N/mm² belastet. Die altbekannte Topaloff-Formel fand in
nochmals modifizierter Form Eingang in diese Norm ebenso wie die nun verklausulierten
Lagerungsklassen 1 und 2 von DIN 4141, die im Anhang ZA in Tabelle ZA.2 quasi durch die
Hintertür wieder eingeführt wurden. Es besteht also dringender Überarbeitungsbedarf für die
DIN EN 1337-3; einerseits zur Anpassung an DIN EN 1992-1-1 (14) hinsichtlich der
Einbaubedingungen unbewehrter Lager und andererseits auch bei der Berechnung der
Rückstellmomente bewehrter Lager. Bis 2016 werden alle Baulager, die nicht dieser Norm
entsprechen, über allgemein bauaufsichtliche Prüfzeugnisse und Zulassungen geregelt.
5. Zulassungen
Seite 4
Die Topaloff’sche Bemessungsformel, nach der die maximale mittlere Druckspannung
gemäß Zulassung ermittelt werden soll, lautet folgendermaßen:
- .
#$. &' = (#$. ) − + ∙ , / ∙ , / 0 ∙ , / ∙ 1.
.
mit
max. σm= maximale mittlere Druckspannung in N/mm²
max. τ = In der Zulassung festgelegte maximale Schubspannung in N/mm²
α = Verdrehungswinkel im Bogenmaß
G = in der Zulassung festgelegter Schubmodul in N/mm²
a = Seitenlänge des Elastomerlagers rechtwinklig zur Drehachse in mm
t = Elastomerlagerdicke in mm
η2 = Faktor resultierend aus dem Verhältnis von Lagerlänge zu Lagerbreite b/a
(siehe Tabelle)
b/a 1,0 1,5 2,0 3,0 4,0 6,0 8,0 ∞
η2 0,208 0,231 0,246 0,267 0,282 0,299 0,307 0,333
Der Nachteil dieses Verfahrens wird schnell klar, wenn man versucht, einen nicht
rechteckigen Lagerquerschnitt zu bemessen oder wenn die Lager ein oder mehrere
Lochbohrungen erhalten müssen, die möglicherweise die Tragfähigkeit des Elastomers
herabsetzen. Dieses ist mit diesem Bemessungskonzept nicht möglich. Bei Bemessung mit
Formfaktor kann jede Lochbohrung in Anrechnung gebracht werden und auch jeder andere
Querschnitt bemessen werden. Weiter sind Randabstände der Bohrungen vom Lagerrand
nicht berücksichtigt, wie es schon in der DIN 4141-15 gefordert wurde.
Nachstehende Grafik zeigt die maximalen Druckspannungen von Streifenlagern bei
unterschiedlichen Lagerdicken bei maximaler Winkelverdrehung von 34 ‰ in Abhängigkeit
von der Lagerbreite.
Seite 5
14,0
13,5
13,0
12,5
12,0
11,5
11,0
10,5
10,0
Druckspannung in N/mm²
9,5
9,0
8,5
8,0
7,5
7,0
6,5
6,0
5,5
5,0
4,5
4,0
3,5
3,0
2,5 CR 2000, 11 mm
2,0
1,5 CR 2000, 16 mm
1,0
0,5 CR 2000, 21 mm
0,0
50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125 130 135 140 145 150 155 160 165 170 175 180 185 190 195 200
Lagerbreite in mm
Dia. 3: Vergleich zulässiger Druckspannungen bei Streifenlagern mit 34 ‰ Verdrehung nach Topaloff
Da diese Zulassungen alle 5 Jahre turnusgemäß verlängert werden, schleppt sich dieser
Bemessungsfehler noch Jahre durch und dass, obwohl die DIN 4141 schon seit 2005 nicht
mehr gilt und es offiziell keine Lagerungsklassen mehr gibt.
Die Firmengründer von Calenberg Ingenieure haben 1973 von Anfang an das
Bemessungskonzept mit dem Formfaktor S benutzt. Alle unbewehrten kompakten Baulager
werden nach dem gleichen Prinzip bemessen. In den einzelnen Produktinformationen sind
die maximal zulässigen Druckspannungen definiert nach der Formel zul. σm ≤ (S² + S +1) / f.
Je nach Qualität bzw. Anforderungen an das Lager variiert der Faktor f. Jeder Lagertyp ist
von einer amtlichen Materialprüfanstalt getestet und hat ein bauaufsichtliches Prüfzeugnis, in
dem die Produkteigenschaften dokumentiert sind. Dies hat für den Anwender den Vorteil,
dass er z. B die Federeigenschaften und andere für die Bemessung erforderlichen
technischen Daten direkt aus entsprechenden Grafiken oder Tabellen ablesen kann. Dies ist
der große Unterschied zu bauaufsichtlichen Zulassungen. Hierin sind nur Randbedingen wie
äußere Form, Materialien und technische Regelwerke festgelegt, ohne jedoch technisch
relevante Prüfdaten zu nennen.
7. Bemessungsprogramm
Die schnelle Auswahl des richtigen Lagertyps für den Planer machte es erforderlich, ein
entsprechendes Programm zu erstellen, welches sowohl die Bedingungen der damals noch
gültigen DIN 1045-1 und die Randabstandsbedingungen des Hefts 525 vom Deutschen
Ausschuss für Stahlbetonbau (DAfStbB) erfüllt. In die erste Version des von Calenberg
erstellten Programms konnten noch keine Lagerabmessungen eingegeben werden. Die neue
Seite 6
2013er Version ist nun komplett in MS Excel 2010 überarbeitet worden. Sie ist an die neue
DIN EN 1992-1-1 (14), welche die bisherige DIN 1045-1 abgelöst hat, und das neue Heft 600
des DAfStB (15), welches das Heft 525 ersetzt, angepasst. Neben den
Eingabemöglichkeiten der Bauteildimensionen, Betongüten und statischen Belastungen etc.
wird nun auch die Möglichkeit geboten, Lagerabmessungen vorzugeben. Je nach
Beanspruchung und Vorgaben wird das kleinstmögliche und kostengünstigste Lager
ausgegeben. Der Ausschreibungstext des gewählten Lagers kann auf Knopfdruck in die
Zwischenablage kopiert und so leicht in die entsprechenden Leistungsverzeichnisse
eingefügt werden.
8. Zukünftiges Bemessungsverfahren
8.1. Allgemeines
DIN EN 1337-3 (7) bildet aufgrund der geringen zulässigen Lasten zukünftig die Untergrenze
an Belastungen für Elastomerlager während die bisherige Erfahrungsgrenze nach oben bis
zu 20 N/mm² beträgt. Die Erstellung einer Anwendungsnorm, die diese Fälle nach oben
abgrenzen sollte, ist gescheitert. So werden in Zukunft alle Lager mit Belastungen oberhalb
der DIN EN 1337-3 durch bauaufsichtliche Zulassungen geregelt.
Seite 7
1,43 zul. σ m bzw. zul. σ Rd [MN/mm²]
Dia. 4: Zusammenhang zwischen Bemessung nach Topaloff, nach abP und neuer Bemessungsformel
t (1- ε) t
1,43 σ Rd a
σ Rd < 40 N/mm²
σ Rd
σu Ei =
∆ε u
ε grenz ε max a
<
∆a
εA ∆ε u ∆ agrenz
Dia. 5: Ermittlung der zulässigen Druckspannung entweder nach Einfederung oder nach Lagerausbreitung
Dieses gilt sowohl für kompakte als auch für profilierte Lager
Kompaktes Lager Profiliertes Lager
σ σ
εt εt
t (1- ε) t t (1- ε) t
a a
1,43 σ Rd 1,43 σ Rd
< 40 N/mm² < 40 N/mm²
σ Rd σ Rd
σ Rd σ Rd
σu Ei = σu Ei =
∆ε u ∆ε u
ε grenz ε ε grenz ε
εA ∆ε u εA ∆ε u
Seite 8
8.4. Bestimmung des Druckmoduls
Zur Bestimmung des Druckmoduls Em mit dem Formfaktor wurde eine Ausgleichsgerade mit
der Methode der kleinsten Fehlerquadrate zwischen die Messpunkte gelegt (durchgezogene
Linien). Da die Abweichungen zu den Mittelwerten etwas auf der unsicheren Seite liegen, ist
der Druckmodul mit statistischen Methoden nach unten zu korrigieren (E0,05 = gestrichelte
Linien).
σRd = 8 S ≤ 28 MN/m²
Dia. 8: Vergleich der berechneten maximalen Stauchung ∆εu,cal auf der Grundlage des Bemessungswerts Ed(S) mit der
Stauchung ∆εu aus gemessener Federkennlinie
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8.5. Kriechverhalten
Das Kriechverhalten wird durch einen 100 Tage Dauerstandversuch ermittelt (links in
logarithmischer, rechts in linearer Darstellung). Wie man erkennen kann, ist der größte Teil
des Kriechvorgangs bereits nach ca. 15 Minuten abgeklungen. In der restlichen Zeit kriecht
das Lager nur noch um 0,675 mm.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Beanspruchung der Lager durch exzentrische Lasten,
die eine Lagerverdrehung verursachen
Fd
e
∆ a1 ∆ a2
a
Seite 10
Die folgenden 2 Grafiken zeigen, dass die Lastexzentrizität unter Fd näherungsweise linear
mit der Lagerverdrehung zunimmt:
e/a ≅ 6,0 ⋅ a (tN = 10 mm); e/a ≅ 3,0 ⋅ a (tN = 20 mm)
Seite 11
8.7. Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit
mit
σRd zulässige mittlere Lagerpressung nach „Allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung“
NEd Bemessungswert der einwirkenden Lagerkraft senkrecht zur Lagerebene
A Grundfläche des Lagers
Ebenso ist die Begrenzung der Lagerverdrehung nachzuweisen
α Ed ,tot ≤ α Rd
α Rd ,Lager α Rd
α Rd = Min
α Rd ,Bauteil
min tRest
Grenzbedingung αRd,Bauteil
t Re st
α Rd ,Bauteil ≤
(a 2 + ü)
a
t Re st − α Rd ,Bauteil ⋅ + ü ≥ 0
2
[ ]
t Re st = t N 1 − (ε A ,d + (1 + ϕ ) ⋅ ε el ,d )
σ Ed ,m
ε el ,d =
tN tRest α Rd,Bauteil Ed
a ü
∆a2
DIN EN 1992-1-1: ü = a2+∆ ε A,d , Ed , ϕ aus abZ
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Für die angrenzenden Bauteile müssen die Querzugkräfte, die Spaltzugkräfte und die
Lastausmitte e berücksichtigt und die Bewehrung dafür entsprechend angeordnet werden.
8.8. Fazit
Die Bemessung der Lager als Bauteil erfolgt in Zukunft nach DIN EN 1337-3 (5) im unteren
Lastbereich bis 7 MN/m² und nach abZ im oberen Lastbereich bis 28 MN/m². Beide
Bemessungsvarianten beruhen auf dem Formfaktor. So werden sowohl Bohrungen und
Ausschnitte in den Lagern als auch die erforderlichen Randabstände nach DIN EN 1992-1-1
(14) und das tatsächliche Verhalten der Elastomerlager unter Belastung (Einfederung,
Lagerausbreitung, Winkelverdrehung und Exzentrizität) berücksichtigt.
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9. Quellenverzeichnis
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