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Bauforschung

Grenzen der elasto-plastischen T 2018


Verfahren für die Schnittkraftermittlung
bei Plattentragwerken.
Teil I: Stand der Erkenntnisse

Fraunhofer IRB Verlag


T 2018

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UNIVERSITÄT HANNOVER INSTITUT FÜR MASSIVBAU
Prof. Dr.-Ing. K.W. Bieger 3 Hannover, Callinstr. 32

FORSCHUNGSBERICHT
8684 vom 28.10.1986

Titel: Grenzen der elasto-plastischen Verfahren


für die Schnittkraftermittlung bei Plattentragwerken.
Teil I: Stand der Erkenntnisse

Gefördert: Deutscher Ausschuss für Stahlbetonbau


-Forschungsverbund-
V 264/I

Dieser Forschungsbericht umfasst 50 Seiten.

Die Veröffentlichung des vorliegenden Berichtes , auch auszugsweise. sowie


die Verwendung für Werbezwecke bedarf der Genehmigung des Institutes

Inhaltsübersicht

I Problemstellung

2 Vereinfachende Annahmen bei der elasto-plastischen


Berechnung von Balken und Platten

3 Mehrachsiger Spannungszustand und Bruchbedingung


bei Platten

4 Richtungsabweichung und Anisotropie der Bewehrung 13

5 Vorgehensweise beim Bruchlinienverfahren 19

6 Rotationsfähigkeit der Querschnitte 21


6.1 Betongüte
6.2 Stahlgüte
6.3 Stahlart
6.4 Bewehrungsgrad
6.5 Obere Bewehrung
6.6 Einflüsse auf die plastische Länge

7 Vergleiche von Versuchsergebnissen mit Rechnungen 29


nach der Bruchlinientheorie

B Grenzen der Anwendbarkeit der einfachen Bruchlinien- 36


theorie

8.1 Elastische Verformungen sind 1'gegenüber den


plastischen nicht vernachläss'igbar

B.2 Druck -`und 2ugmembran


.,
8.3 Rissbreiten
8.4 Durchbiegung

8.5 Bewehrungsanordnung

8.6 Querkraftbeanspruchung

9 Zusammenfassung 41

10 Literatur . 44
Problemstellung

Nach DIN 1045 wird die Querschnittsbemessung für Stahlbetontrag-

werke für den Bruchzustand mit nichtlinearen Werkstoffgesetzen


sowohl für den Beton als auch für den Betonstahl durchgeführt,

während die Schnittgrössenermittlung im Widerspruch dazu nach der

Elastizitätstheorie erfolgen soll. Bei den Traglastverfahren

errechnet man dagegen folgerichtig die sich im Grenzzustand ein-


stellenden Schnittgrössen .

Nur in wenigen Einzelfällen fliessen Erkenntnisse aus den Unter-

suchungen des wirklichen Tragverhaltens in unsere Vorschriften

ein, so z.B. die Stützmomentenumlagerung bis zu 15 % , die Ver-

nachlässigung der Torsionssteifigkeit, das Fachwerkmodell für die

Schubbemessung, die Abminderung der Steifigkeiten zur Ermittlung

der Randstützmomente. Demgegenüber lassen zahlreiche ausländische

Vorschriften und auch die CEB /42/ bzw. der Eurocode 2 /42a/

(vgl.z.B. die Ubersicht in /38/ l Traglastverfahren zu und ermög-

lichen damit die Ausnutzung von Systemreserven bei statisch unbe-

stimmten Tragwerken und eine wirklichkeitsnähere Erfassung der

Schnittgrössen, Durchbiegungen und auch der Rissbreiten.

Insbesondere bei Plattentragwerken , die im üblichen Hochbau

unter vorwiegend ruhender Last sehr häufig anzutreffen sind,

wurden seit der grundlegenden Formulierung der plastischen Be-

rechnungsmethoden von JOHANSEN /8/ nur wenige neue Erkenntnisse

hinzugewonnen. Nachfolgend soll kurz skizziert werden, welche

zusätzlichen Schwierigkeiten sich bei der Traglastberechnung von

Platten gegenüber Balken einstellen und welche teils stark ver-

einfachenden Annahmen erforderlich werden, insbesondere bei der

Bestimmung des.Fliessmoments und der Bruchlinien.

Mit erträglichem Rechenaufwand lassen sich i.a. nur Eingrenzungen

der Traglast ermitteln, die Bruchlinientheorie ermittelt stets

eine obere Schranke, die Membranwirkung wird vernachlässigt. Auf

einige Fragen, so z.B. nach Durchbiegung und Rissbreite im Ge-

brauchszustand, nach der Durchstanzgefahr unter Einzellasten und

nach der Rotationsfähigkeit der Querschnitte, liefert die

Bruchlinientheorie keine Antwort, sodass gesonderte Betrachtungen

anzustellen sind.
3

Eine wichtige Voraussetzung für die Ausnutzung von Systemreser-


ven ist aber die ausreichende Duktilität in den Fliessgelenkli-
mien. Jm Abschnitt 8 wird daher der Einfluss der wichtigsten
Parameter (Stahlart, Beton-und Stahlgüte, Bewehrungsgrad, Querbe-
wehrung ) anhand der bei Balken bekannten Abhängigkeiten erläu-
tert. Für Platten sind zusätzlich das zweiachsige Verformungsver-
halten des Betons, die Richtungsabweichung zwischen Hauptbean-
spruchung und Bewehrung sowie deren Anisotropie zu berücksichti-
gen.

Anschliessend wird unter Benutzung von /16/ anhand einer Vielzahl


nachgerechneter Versuche gezeigt, wie gut die Bruchlinientheorie
das wirkliche Tragverhalten von Stahlbetonplatten erfasst. Die
Rechenwerte weichen im Mittel nur um etwa 5% von den Versuchser-
gebnissen ab /8,9,16,22/.

Es fehlen jedoch bisher systematische Untersuchungen, in denen


die Lagerungs- . und Belastungsbedingungen sowie die Bewehrungsan-
ordnung in Versuch und Rechnung variiert werden, um anhand dieser
Parameterstudien auch bei komplizierteren Fällen (z.B. Durchlauf-
systeme, abgestufte Bewehrung, Flatten mit öffnungen oder schief-
winkligem Grundriss ) beurteilen zu können, wie weit die nach der
Bruchlinientheorie ermittelten Traglasten von den wirklichen
abweichen und ob oder bis zu welchen Grenzen die Rotationsfähig-
keit ausreicht, um dieses Verfahren allgemein anwenden zu können.

Wenn den elasto-plastischen Berechnungsverfahren in den Vor-


schriften mehr Anwendungsmöglichkeiten eröffnet werden sollen,
sind insbesondere bei Flächentragwerken wegen der bisher üblichen
rigoros vereinfachenden Annab m'en weitere Untersuchungen hinsicht-
lich Rotationsfähigkeit, zulässigen Momentendeckungsgraden, Ver-
formungen und Rissbreiten im Gebrauchszustand dringend erforder-
lich.

2 Vereinfachende Annahmen bei der elasto-plastischen

Berechnung von Balken und Platten

Bereits bei Stabtragwerken ist eine Vielzahl von Vereinfachun-


gen zu treffen, um die Mechanismusmethoden anwenden zu können :

Das Werkstoffverhalten von Beton und Stahl wird durch ideal


elastisch-plastische Spannungsdehnungslinien angenähert, vgl.
Bild 1.

1,35 Oho Eb

Stahl Beton

Bild 1 vereinfachte Spannungsdehnungslinien für Stahl und Beton

- Eine Verfestigung oberhalb der Fliessgrenze beim Stahl und

eine "Entfestigung" beim Beton (vgl. z.B. die G -E - Linie nach

CEB /42/ ) sowie zeitabhängige Einflüsse (Kriechen,Schwinden)

werden nicht berücksichtigt.

- Auch bei grösseren plastischen Verformungen werden die BER-


NOULLI- Hypothese und die Theorie 1.Ordnung als zutreffend erach-

tet.

- Interaktion für Längs-und Ouerkrafteinfluss wird - wenn über-


haupt - nur durch Abminderung der Ouerschnittsgrenzmomente durch-

geführt, Instabilitäten werden ausgeschlossen.

- Bereiche plastischer Verformungen werden als in Gelenken

(Fliessgelenken) konzentriert angenommen. Hier handelt es sich um

eine grobe Vereinfachung insbesondere bei geripptem Stahl IIIb :

in /72/ wird von Versuchen an 2B Plattenstreifen unter reiner


Biegebeanspruchung ( 0,1 X
</IX < 0,42 X ) , berichtet, die teils

mit glattem Stahl I, teils mit Rippentorstahl IIIb bewehrt waren.

Bei Stahl IIIb erstreckten sich die "plastischen Gelenke" über

Längen bis zu 1,20 m, das war etwa vierfache Querschnittshöhe.

- Die Momenten-Krümmungsbeziehung wird bilinear oder trilinear

angenähert.

- Es wird nur eine Beanspruchungsrichtung im Querschnitt be-

trachtet ( Spannungen normal zur Schnittfläche ).

- Ausreichende Rotationsfähigkeit wird vorausgesetzt, d.h. E6 ,

Es bzw. ae oder a wird nicht begrenzt.


- Versagen infolge mangelhaftem Verbund wird ausgeschlossen. In

/21,Teil C / wird festgestellt, dass die plastische Dehnfähigkeit

des Stahls durch den Verbund behindert wird. Die Annahme, der

Verbund wäre im Rissbereich bzw. im Gelenkbereich vollständig

zerstört, ergibt rechnerisch zu grosse plastische Stahldehnungen

und damit zu grosse Rotationen, vgl. hierzu auch /73/.

- Der Einfluss der Mitwirkung des Betons auf Zug zwischen den

Rissen wird vernachlässigt oder näherungsweise ( z.B. nach /37/ )

berücksichtigt.

Die Rotationsfähigkeit kann nach den Verfahren von BAKER /43/

oder MACCHI /44/ bestimmt und evtl. begrenzt werden. Hierzu

müssen aber die bilinearen oder trilinearen Momentenkrümmungsbe-

ziehungen in Abhängigkeit von den Parametern Bewehrungsgrad,

Stahlsorte, Querschnittsform und Betonfestigkeit für alle

Querschnitte bekannt sein.

Bei Plattentragwerken haben zahlreiche Grenztragfähigkeitsver-


suche /10,24 bis 27/ gezeigt, dass sich Krümmungen und Rissbil-

dung im Versagenszustand entlang bestimmter "Bruchlinien" konzen-

trieren, deren Verläufe hauptsächlich von den Lagerungsbedingun-

gen und der Belastungsverteilung bestimmt werden. Zur Traglastbe-

rechnung sind aber nach der Bruchlinientheorie gegenüber den

Stabtragwerken weitergehende vereinfachende Annahmen erforder-

lich :
- Das wirkliche Momentenkrümmungsverhalten wird durch den in

Bild 2 dargestellten bilinearen Verlauf angenähert; d.h. es wer-

den nur noch plastische Verformungen in den Fliessgelenklinien

betrachtet, elastische Verformungen der einzelnen Plattenteile

werden vernachlässigt.
6

wirklich Bild 2

angenähert Annahme idealplastischen

Verhaltens in den Fliess-

gelenklinien

Man erkennt, dass mit dieser Vereinfachung eine Berechnung von

Durchbiegungen oder Krümmungen und damit Rotationen weder im

Gebrauchs- noch im Bruchzustand möglich ist. Es wird nicht zwi-

schen Fliess- und Bruchmoment unterschieden.

- Mit der "Belastungsvorgeschichte" des Querschnitts wird ver-

nachlässigt, dass die Steifigkeitsminderung in "elastisch-geris-

senen" Bereichen (d.h. Beanspruchung unterhalb von m f ) das

Tragverhalten der Platte bei Neubelastung wesentlich beeinflusst.

- Die i.a, in der Traglasttheorie getroffene Annahme, alle

Lasten würden gleichmässig anwachsen, bedeutet bei Flatten mehr

noch als bei Balken eine zusätzliche Vereinfachung, da sich im

Laufe der Lastzunahme auch die Beanspruchungsrichtung ändern

kann. Der Einfluss der Lastfolge auf die Tragfähigkeit wird z.B.

in /64/ untersucht.

- Eine Interaktion (M-N-Q) wird nicht durchgeführt. Hohe Quer-


kraftbeanspruchung ( Einzellasten, Punktstützen )verlangen wie

auch bei Stabtragwerken in jedem Fall zusätzliche Untersuchungen.

Normalkräfte aus Druckmembranwirkung-;werden als auf der sicheren

Seite liegende Vereinfachung häufig nicht berücksichtigt ( vgl.

aber die Literaturhinweise in Abschnitt 8 )

- Im plastischen Grenzzustand wird angenommen, dass sich die


beiden zueinander orthogonalen Hauptmomente an einem Plattenele-

ment gegenseitig nicht beeinflussen.

Es wird meist nur das Biegemoment betrachtet, das Bean-

spruchungen senkrecht zu den Bruchlinien liefert, die bei un-

gleicher orthogonaler Bewehrung vorhandenen Drillmomente werden

dann dem Betonquerschnitt zugewiesen und nicht weiter verfolgt.


- Die Bruchmomente sind konstant längs der als gerade betrach-

teten Bruchlinien.

- Die Bruchmomente werden oft vereinfacht mit rechteckiger

Druckspannungsverteilung im Querschnitt bestimmt. Ohne =c'.es


Bewehrung erhält man dann aus M = 0 , 21 N = 0 :

r• ^
^S ^^ 2 ^ ^^ )
und mit dem Faktor 0,80 für rechteckige statt parabelförmiger

Druckspannungsverteilung ergibt sich für die Grenzdehnungen

nach DIN 1045 (4/Es = 3,5/5,0 %. ) : m. = 0,835 a0,.h ( 2a ) ,


nach CEB (4 /Es = 3,5/10,0 (J . mr. = 0,896 aS (3s.h ( 2b ) .

Diese Annahme trifft für Platten besser zu als für Balken, da sie

i.a. schwach bewehrt sind und m F damit nicht so stark wie bei

Balken vom Verhalten der Betondruckzone abhängt.

- Es wird verhältnismässig schwache Bewehrung der Platten ange-

nommen, sodass der Bruch durch das Fliessen des Bewehrungsstahls

eingeleitet wird.

- Es wird eine ausreichende Rotationsfähigkeit in den Fliessge-

lenklinien vorausgesetzt, für Balken gibt /42/ eine aus Versuchen

ermittelte Grenzkurve zul 0 6 (x/d) an (Bild 3), d.h. den

maximal rechnerisch ansetzbaren Rotationswinkel 8 in Abhängigkeit

von der bezogenen Druckzonenhöhe. Näherungsweise kann diese Kurve

mit

zul 8 = - 0,003 + 0,0048 d/x ( 3 )

angenommen werden. Die breite Streuung der Versuchswerte zeigt,

dass auch weitere Parameter wesentlichen Einfluss haben müssen.

Für Platten fehlen bisher vergleichbare Untersuchungen.


B

e [rad M.

ae

K t
• CE• IS• . EP •YtCCNI- le at
SAA.CA O-PA2 OE COSSO
KK,, LL C•RNEIRD Bild 3
• •URNETT C CORiET
l 11 Nar y M V•TTOCR
4
*
V M•CCO• I YESCNa•T
A RAD T T•DRps

V ,•••• DA 3 TNOa+•S•SJZEN
F^p• T •..R NSSQSS • T•UASyN0•S1ESS
It O N3++DeNES,•Ows•
I 4C COü6TER In Versuchen erreichte
.^
R.4*."
Gelenkverdrehungen bei

Balken und daraus ab-

geleitete Grenzkurve

für den zulässigen Ro-

tationswinkel in Ab-

hängigkeit von der be-

^,=^^^`ä^' • •^•
s •a
bezogenen Druckzonen-
E `• t^` •'. ^
ti ` a:. • höhe x/d nach /42/
b a il^ \^ 5Gl
da- yc t t •S !"`.,t

- Die Lage der Bruchlinien lässt sich nicht so leicht wie die
der Fliessgelenke bei Stäben bestimmen. Insbesondere bei un-

gleichmässiger Belastung oder freien Rändern reichen die bekann-

ten Zwangspunkte ( /8,9,22/ ) oft nur zur näherungsweisen Lagebe-

stimmung aus.

a
9

3 Mehrachsiger Spannungszustand und Bruchbedingung


bei Platten

Verglichen mit Stabtragwerken bereitet die Erfassung der zwei-


achsialen Beanspruchung bei Flatten zusätzliche Schwierigkeiten.
In /4/,/5/ und /6/ findet sich ein überblick über eine Vielzahl
von Versuchsergebnissen zur Betonfestigkeit unter zwei- und
dreiachsiger Beanspruchung sowie Vorschläge für die rechnerische
Annäherung der Fliessgrenzkurven. Die Ergebnisse streuen stark
infolge der Einflüsse von Versuchsanordnung, Form und Abmessungen
der Probekörper, Art der Lasteintragung t Problem der Querdeh-
nungsbehinderung ) und Zornaufbau des Versuchsbetons. Es zeigt
sich die Schwierigkeit, bei zweiachsialen Versuchen die
Beanspruchung in der dritten Richtung zu Null zu machen. Zur
Untersuchung der besonders kritischen Lastkombination von
Zugbeanspruchung quer zur Hauptdruckrichtung, d.h. Hauptmomente
unterschiedlichen Vorzeichens, sind in /5/ Lastanordnungen be-
schrieben, bei denen Platten unter Ecklasten unterschiedlichen
Vorzeichens oder unter Randstreckenmomenten untersucht wurden.

Die Bruchbedingung für den spröden Werkstoff Beton ist eine im


Raum der drei Hauptspannungen G,, , G2 ,C'3 trichterförmig gekrümmte
Fläche / 5,38 / t vgl. Bild 4 ). Die Schnittpunkte der Hauptspan-
nungsachsen mit dieser Fläche beschreiben jeweils die einachsige
Druck- C (3, ) bzw. Zugfestigkeit t f3,), die der Flächenwinkelhal-
bierenden die zweiachsige Druckfestigkeit j3pp ( z.B. für G3 = 0 ,
G„ = G2 )• f3p übersteigt j p um 10 bis 30 7. /5/ .

Bild 4 Dreiachsiale Bruch- Bild 5 Zweiachsiale Bruchhüll-


bedingung für Beton kurve nach /7/
- 10 -

Es wird heute häufig versucht, anstelle der Bruchfläche im Raum


der drei Hauptspannungen Bruchhüllkurven in der durch zwei Haupt-

spannungen beschriebenen Ebene zu formulieren ( z.B. 3,4,7 ). Die


Grenzkurven werden i.a. getrennt für den Druck-Druck- und den

Druck-Zug-Bereich durch Polynome ersten oder zweiten Grades be-

schrieben. EIBL/IVANYI weisen ausdrücklich darauf hin, dass die

zweidimensionale Betrachtung des Bruchkriteriums nicht ausrei-

chend ist /5/. Als Beispiel sei hier nur die Hüllkurve nach

KUPFER /7/ wiedergegeben ( vgl. Bild 5 ).

Nur unzureichend geklärt ist bis heute das mehrachsige Verfor-

mungsverhalten von Beton vor dem Bruch; hier ist ein etwa sich
änderndes Verhältnis /GI /C 3 von Bedeutung. Bei Anwendung der
Bruchlinientheorie werden gegebenenfalls bei der Lastaufbringung

durchlaufene unterschiedliche Verhältniswerte G„,2,3 / eben-


sowenig beachtet wie das erstfestigende Verhalten des Betons nach
Erreichen der Spannungsgrenzfläche ( vgl. die Betonarbeitslinie
nach /42/ ). In /68/ wird hierzu ein "Effektivitätsfaktor" zur
Abminderung von fR eingeführt.

Der von JOHANSEN /8/ entwickelten Bruchlinientheorie lie g t das in

Bild 6 dargestellte, in den Hauptmomenten m4 und m2 formulierte,

Bruchkriterium zugrunde. Es nimmt die in Bild 6a gezeigte quadra-

tische Form bei folgenden Vereinfachungen an:

- Die Bewehrungen liegen in Richtung der Beanspruchungen aus

den Hauptmomenten.

- Die Bewehrung ist orthogonal-isotrop verlegt und über die

ganze Platte oben und unten gleich gross ( Gleichheit der positi-

ven und negativen Fliessmomente ).


- Wachsende Biegebeanspruchung in einer "Richtung beeinflusst

die Tragfähigkeit in der anderen Richtung nicht.


- Normal- und Querkräfte bleiben unberücksichtigt.

- Drillmomente übernimmt der Beton, sie haben auf die Quer-

schnittstragfähigkeit keinen Einfluss.

Im Falle orthogonal- anisotroper ( orthotroper ) Bewehrung, die

in der Platte oben und unten unterschiedlich gross sein kann,

erhält man unter den sonst gleichen Vorraussetzungen die in Bild

6b dargestellte rechteckige Fliessbedingung.


0
/
/
/
/
/
/ /
/


Bild 6a Fliessbedingung für Bild 6b Fliessbedingung für

isotrope, oben und unten orthotrope, oben und

gleichgrosse Bewehrung unten verschieden

grosse Bewehrung

Starre Plattenteile werden damit durch Kombinationen von m 4 /m2

innerhalb der Fliesskurve beschrieben, die Fliessgelenke selbst

durch Punkte auf den Kurven. Punkte ausserhalb der Grenzlinien

bedeuten Versagen des Plattenpunkts.

Es ist unverständlich, dass z.B. gemäss Bild 6a die Druckzone

infolge m 4 /m F = + 1,0 nicht durch Duerzug auf derselben Platten-

seite aus m 2 /m F = - 1,0 beeinflusst werden sollte. Richtiger

wäre hier sicher eine Abminderung der Fliessbedingung bei entge-

gengesetzten Vorzeichen von m 4 und m 2 , z.B. in der in Bild 6a

gestrichelt (- - -) eingetragenen Form. Die Fliessbedingung wäre

dann wie für Stahl nach MOHR/TRESCA formuliert /49/.

Nur in wenigen Ausnahmefällen verlaufen die Bruchlinien in allen

Plattenteilen . senkrecht zu den Richtungen der Bewehrung. Eine

Anpassung der Bewehrungsrichtung an das Bruchbild ist aber aus

baupraktischen Gründen nur selten möglich ( vgl. dazu zahlreiche

Bruchbilder in / 8,10,22,24 bis 27 /.

Zur Bestimmung des Grenzmomentes in Abhängigkeit vom Winkel

zwischen Bruchlinie und Bewehrungsrichtung dient das folgende

Gedankenmodell der anhand bekannter Kriterien /9,48/ ( z.B.

Auflagerbedingungen ) bestimmte Verlauf der Fliessgelenklinien

wird durch eine stufenförmige Form ersetzt, Bild 7.


- 12 -

m,^o•cos^P t`o

a cos tP ;

®s
Bild 7 Zur Ermittlung des Plattenfliessmomentes

Unter der Annahme, dass längs einer Bruchlinie stets beide Beweh-

rungsrichtungen die Fliesspannung erreichen, lässt sich das Ge-

samtbruchmoment aus denen in den beiden Bewehrungsrichtungen m,p


und m vektoriell zusammensetzen :


m X F-cosZ f + m7P sin2f ( 4a )

- C mxr - m yF )•sinf cosf ( 4b )

m Xr und m. können näherungsweise wie beim einachsig beanspruch-

ten Querschnitt bestimmt werden. Bei der Berechnung von


m.P = m F ( qu ) ( 5 )

wird dann - abgesehen von den äusseren Lasten - nur die an der

gegenseitigen Plattenteilverdrehung $ längs der Bruchlinien ge-

leistete Formänderungsarbeit berücksichtigt ( "Normalenmomenten-

kriterium", d.h. es werden nur Beanspruchungen normal zur

Bruchlinie betrachtet ). Die Ausserachtlassung der Drillmomente

om Fliessgelenk , wird in zahlreichen i^ /5/ genannten Arbeiten

kritisiert.

Das Versagen tritt dann ein, wenn in genügend grossen Plattenbe-

reichen die Grenzmomente nach (1) bzw. (4a,b) überschritten wer-

den, sodass sich ein Mechanismus aus "Scharnieren" einstellen

kann. Bei Rechteckplatten unter Gleichlast wird das Fliessmoment

z.B. in den diagonalen Bruchlinien zu den Plattenecken zuletzt

erreicht. Im Mittelbereich der Bruchlinie ( vgl. Bild B ) wächst

die gegenseitige Flattenteilverdrehung unter Laststeigerung an,

das Moment bleibt hier aber konstant ( gleich-dem Fliessmoment ).


13 -

Richtungsabweichung und Anisotropie der Bewehrung

Bild 8 zeigt den Bruchlinienverlauf einer Rechteckplatte unter

Gleichlast. Man erkennt, dass nur im Mittelbereich die Bewehrung

senkrecht zur Bruchlinie verläuft, im übrigen wird das Beweh-

rungsnetz von den Bruchlinien schräg geschnitten.

Bild 8 Bruchbild einer Rechteckplatte unter Gleichlast und

"kinking"-Effekt, d.h. Abbiegung der Stäbe im Riss-

querschnitt

In diesen Abschnitten verbiegen sich die die Fliessgelenklinien

kreuzenden Bewehrungsstäbe mehr oder weniger stark in die

Richtung der Hauptbeanspruchung ( "kinking" /12/ ). Nach /40/

werden die Traglasten durch den "kinking"-Effekt erheblich ge-


die Fliessgrenzkurve nimmt die in Bild 9 dargestellte
steigert,

Form an.

A
Bild 9

Bruchmomentenerhöhung

infolge "kinking" :

Grenzmomente

- - nach JOHANSEN /8/

nach BAUS/TOLACCIA /40/


- 14 -

Inwieweit dieser "traglaststeigernde" Effekt rechnerisch berück-

sichtigt werden kann, ist allerdings umstritten / 3,5 /. Er

beruht darauf, dass durch Abbiegung der Stäbe im Rissquerschnitt

auch die Bewehrung mit der grösseren Richtungsabweichung mehr zum

Mittragen herangezogen wird, als sich rechnerisch aus den Kompo-


nenten der Stahlzugkräfte in der Hauptbeanspruchungsricht':ng.
ergibt.

Der Rechenaufwand zur Ermittlung des Bruchmomentes, kann bei or-


thogonal anisotropen oder schrägwinkligen Bewehrungsnetzen erheb-

lich ansteigen. HAASE /9/ schlägt zur Vereinfachung eine affine

Verzerrung der Plattengeometrie und der Belastung vor. Auch in

/39/ und /45/ werden Platten mit schiefwinklig gerichteten Beweh-

rungsnetzen behandelt.

In /45/ wird dieser Einfluss der Richtungsabweichung auf das

Tragverhalten an 10 Flatten mit wechselnder Bewehrungsrichtung

( Variation des Winkels zur Hauptzugspannungsrichtung zwischen 0°

und 45° ) untersucht. Die Plattengrösse betrug 2,5 * 1,0 * 0,1 m,

es war je eine Serie mit Stahl I ( asx /asy = 4,52/1,67 cm /m )

und eine mit Stahl IIIb ( as,. /as), = 2,81/1,04 cm2 /m ) bewehrt. Es

zeigt sich, dass eine Querbewehrung praktisch dann nicht mit-

trägt, wenn die Richtungsabweichung zwischen der Hauptbeanspru-

chung ( senkrecht zur Rissrichtung ) und der Bewehrungsrichtung

mehr als 45 ^ beträgt. Demnach müsste in Gleichung ( 4a ) in

diesen Fällen einer der beiden Summanden bei der Ermittlung des

Bruchmoments gestrichen werden. Weiterhin zeigt sich eine starke


o
Zunahme der Rissbreiten ab etwa 25 Richtungsabweichung ( vgl.

Bild 10 ).

Der "kinking"-Effekt ist bei weicherem Stahl stärker ausgeprägt


0
als bei härterem..Bild 10 zeigt, dass bei Stahl I bis etwa. % =20

mit wachsendem die Rissbreite kleiner, mithin die Steifigkeit

grösser wird, bei Stahl IIIb dagegen nicht. Demnach würde die

Bruchmomentenerhöhung- nach /40/ (Bild 9) nur für weiche Stähle

zutreffen. In /5/ wird die Vergrösserung des Bruchmomentes nach

/40/ aber auch wegen der dort benutzten Versuchsanordnung in

Frage gestellt.
- 15 -

10° 20° 30° 45° 0 i0° 20° 30° 45°


a —Richtungsobweichung ap —^ b

Bild 10 Mittlere Rissbreiten in Abhängigkeit von Stahlsorte,


Richtungsabweichung, Laststufe ( B bis 13 ) , und
Stärke der Querbewehrung nach den Versuchen aus /57/

- Platten mit schwacher Querbewehrung (asx/asr= 0,37)


- - Platten mit starker Querbewehrung (asx/a>,= 1,00)

Aus Bild' 10 ist auch zu erkennen, dass die Rissbreiten bei gerin-
der Querbewehrung erheblich anwachsen können.
Bei den Versuchen von BACH und GRAF /24/ wurden ringsum gelenkig
gelagerte, quadratische Einfeldplatten unter Gleichlast einmal
mit seitenparalleler Bewehrung ( Platten Nr. 869,872,877 ) und
dann mit diagonal verlegter Bewehrung ( Platten Nr. 910,913,916 )
unter sonst gleichen Bedingungen getestet. Die Versuche lieferten
gleichgrosse Bruchlasten, auf die Grenztragfähigkeit wirkt sich
die Richtungsabweichung danach also nicht aus.

Neben der Rissbildung wird auch die Durchbiegung durch die Rich-
tungsabweichung Aer Bewehrung wesentlich beeinflusst. In /5/ ist
die "Nachgiebigkeit" von Versuchsplatten in Abhängigkeit vom
Winkel zwischen Bewehrung und Hauptbeanspruchung angegeben, vgl.
Bild 11 ( isotrope Bewehrung, p = 1,0 `7.. ). Man erkennt, dass bei
gleicher Bewehrungsmenge die grösste Verformung bei 45° Rich-
tungsabweichung entsteht. Mit infolge m 2 wachsendem Querzug im
infolge m4 gedrückten Bereich nimmt die Steifigkeit der Platte
sehr stark ab ( "Torsion" ). Die Fliessmomentenbedingung gemäss
Bild 6 ist also in Frage gestellt.
Bild 11

Nachgiebigkeit von Stahlbeton-

platten in Abhängigkeit von


I 1
Richtungsabweichung und Haupt-
Es/Eon . 7
0 .85
^ —1— y : t •f. -- momentenverhältnis nach /5/
^. I
I
0° 15° 30° <5° 60° 75° 90°

WALTHER /56/ berichtet über Bruchversuche an drei sehr schiefen

Einfeldplatten aus Mikrobeton (Bild 12 ), die unterschiedlich

parallel und diagonal vorgespannt waren. Die Platte III wies etwa

halb so grosse Verformungen auf, wie die Platten I und II. die

zusätzlichen Duerspannglieder wirkten sich hier laststeigernd

aus, da durch sie die Klaffung in der oberen diagonalen Bruch-

linie klein gehalten werden konnte.

hunt Kl ;oro7Ykn
Sxsq:.edern

hf+r Rcni Durchhiegung des freien


OL."•( jaV'f.'frlNrd
Randes der drei nach Bild 8
da2 raienSpr+>S.%e_e
"`— bessehrten Versuchsplanen

A"Er cfRdnfiL"er nil lUJ •^i


sYa.'r.nenri.JPI-$xr- " '^
;•',edern
.. t — Oberseite --- Unterseile
Spanngliedanordnung dreier sehr schiefer Versuchsplanen aus Milan- Schematisch dargestellter Verlauf der Bruchlinien der schiefen Ver-
heran suchsplanen

Bild 12 Spanngliedführung bei den Versuchsplatten nach /56/

und unterschiedlich grosse Durchbiegungen der freien

Ränder sowie Bruchlinienverla.uf an Ober- ( ) und

Unterseite (- - -)

In /59/ werden anhand der Bruchlinientheorie entwickelte Diagram-

me vorgestellt, mit denen die Bemessung von orthotrop bewehrten

Platten mit rechteckigen.Aussparungen möglich ist und damit eine

bessere konstruktive Durchbildung erreicht wird als mit "Elasti-

zitätstheorie + Randzulagen".

Nach der Bruchlinientheorie kann die Anisotropie der Bewehrung

(3 = a s,/ a,, ) beliebig gewählt werden, Jedes Verhältnis wäre


zulässig und liefert für alle Plattentypen theoretische Trag-

lasten.
- 17 -

Die ersten sich bei Laststeigerung einstellenden Risse verlaufen


senkrecht zu den nach der Elastizitätstheorie ermittelten Haupt-
zugspannungsrichtungen. Die Richtungsabweichung der Bewehrung und
das Anisotropieverhältnis haben auf die Richtung dieser ersten
Risse bei den üblichen schwach bew . hrten Platten nur geringen
Einfluss /2/. In /22/ wurden aber Versagensformen mit plötzlichem
Trennbruch bei Platten dann beobachtet, wenn sie in der einen
Richtung nur sehr schwach oder gar nicht bewehrt waren,im
elastischen Zustand aber zweiachsig trugen. Es muss daher für2
einen .unteren Grenzwert geben, der nicht unterschritten werden
darf, wenn die Berechnung nach der Bruchlinientheorie noch zu-
treffen solle Weiter ist zu untersuchen, ob auch bei Nichterrei-
chen der Fliessgrenze in einer der beiden Bewehrungsrichtungen
das Bruchmoment nach der o.g. Beziehung bestimmt werden kann.

SCHELLENBERGER /71/ weist darauf hin, dass mit der freien Wahl.
der Bewehrungsparameter 2 = as X /as y und k = as(Stütze)/as(Feld)
zwar die Bruchmomente in x- und y-Richtung und deren Verhältnis
zueinander festgelegt sind, dass aber die bei einer Bemessung
nach den Hauptmomenten der Elastizitätstheorie erreichte Riss-
sicherheit nicht in allen Plattenbereichen gegeben ist, wenn man
die Bemessungsmomente nach der Bruchlinientheorie ermittelt und
dabei anstelle der Bruchlast mit der Gebrauchslast rechnet. Z.R.
sind in Bild 13 für eine quadratische Platte unter Gleichlast die
Hauptmomente m2 = mX + mxy für Ouerkontraktionszahlen v = 0 und
2
v = 1/6 (vgl./74/) sowie das Bruchmoment m F = q 1 / 24 längs
einer halben Diagonalen aufgetragen.

%/ufiekl,MA
1'luitei,eclte

Bild 13 Hauptmoment nach Plattentheorie und Fliessmoment


längs der halben Diagonalen einer Duadratplatte unter
Gleichlast
Man erkennt, dass ( mit V = 0 im Stahlbetonbau ) der Sicherheits-

abstand zwischen zulässiger Belastung und Fliesszustand in der

Plattenecke kleiner ist als in der Plattenmitte und damit bei


einer Bewehrung für m F die Rissicherheit in der Plattenecke nicht

mehr gegeben ist, wenn die bei der zulässigen Stahlspannung

auftretende Rissbreite als zulässig definiert wird.

In /71/ werden die nach der Plattentheorie berechneten Momente

längs der Hauptbruchlinien gemittelt und mit den Werten nach der

Bruchlinientheorie verglichen. Für Rechteckplatten unter Gleich-

last mit dem Seitenverhältnis e ergibt sich daraus eine optimale

übereinstimmung zwischen Elastizitätstheorie und Bruchlinientheo-

rie für ein Bewehrungsverhältnis Ju =.1/E t ( vgl. auch Platten-


streifenverfahren nach MARCUS ), wobei Rissicherheit und Wirt-

schaftlichkeit gleichermassen berücksichtigt sind. Für Rechteck-

platten mit Randeinspannung, durchlaufende Platten und dreisei-

tige Lagerung werden ähnliche Beziehungen in zusätzlicher Abhän-

gigkeit von den Einspanngraden ( = Verhältnis von Stütz- zu

Feldbewehrung ) abgeleitet.

Bei Balkentragwerken werden die theoretischen Untersuchungen über

die günstigsten Momentendeckungs- und Bewehrungsgrade, bei denen

die grösste Rotationsfähigkeit erreicht ist, durch zahlreiche

Versuchsergebnisse untermauert /18,21,31,41,50,65,66,67/. Für

Plattentragwerke reichen die bisherigen Versuche zur Ermittlung

des optimalen Bewehrungsprozentsatzes in Abhängigkeit vom Aniso-

tropieverhäItnis nicht aus. Hier sind dringend Untersuchungen mit

systematischer Variation der Grösse und des Verhältnisses der

Bewehrun g sgrade sowie zur Abweichung der Bewehrungsrichtungen von.


der Haupttragrichtung erforderlich. Der beim Bruch in den einzel-

nen Fliessgelenklinienabschnitten tatsächlich erreichte Rota-

tionswinkel lässt sich näherungsweise ` aus im Versuch gemessenen

Durchbiegungen leicht ermitteln und mi't der erforderlichen Ver-

drehung vergleichen.

Man könnte dann Parameter entwickeln, die die Ergebnisse der

einfachen Fliessgelenklinientheorie an das tatsächliche Tragver-

halten anpassen und auf diese Weise die theoretisch nur schwer

zugänglichen Einflüsse berücksichtigen ( zweiachsiges Verhalten

des Betons und Entfestigung oberhalb der Bruchgrenze, Druckmem-

bran, u kinking"-Effekt, Einfluss von Querbewehrung, Verbundver-

halten I.
In jedem Fall aber liefert die Bruchlinientheorie wie .obige
Beispiele zeigen die Möglichkeit, die Bewehrung gezielt traglast-
steigernd, verformungsmindernd und rissbegrenzend anzuordnen.
- 19 -

5 Vorgehensweise beim Bruchlinienverfahren

Zwei weitere wesentliche Unterschiede zwischen den Traglastbe-

rechnungen von Balken und Platten sind herauszustellen

- Bei Balken können Bruchlast und massgebende Fliessgelenkket-


te vergleichsweise "genau" berechnet werden, bei Platten liefert

die Bruchlinientheorie stets nur eine obere Schranke, es werden

Abminderungen der errechneten Bruchlast zwischen 47. und 10% vor-

geschlagen; die Lage der Fliessgelenklinien lässt sich nicht

immer exakt ermitteln /8,22/.

- Bei Balken kann man, z.B. mit den nichtlinearen Verfahren

oder denen von BAKER /43/ und MACCHI /44/, auch den Nachweis

ausreichender Rotationsfähigkeit führen; bei Platten müssen

hierzu gesonderte Betrachtungen angestellt werden, vgl. z.B.

Abschnitt 6.

Anhand folgender Aussagen über den charakteristischen Bruchli-

nienverlauf, die in zahlreichen Versuchen / 8,10,22,24 bis 27 /

bestätigt wurden, lässt sich eine Beziehung zwischen dem Fliess-

moment des Querschnitts und der Bruchlast aufstellen:

- Bruchlinien sind gerade. Gekrümmte Bruchlinien werden ab-

schnittsweise aus Geraden zusammengesetzt.

- Eine Bruchlinie zwischen zwei Plattenteilen verläuft durch

den Schnittpunkt der Drehachsen dieser Plattenteile.

- Ein gelenkig gelagerter Plattenrand ist eine Drehachse.

- Ein eingespannter Rand liefert eine obere Bruchlinie.

- Ein Punktlager ist ein Zwangspunkt für die Drehachse eines

Plattenteils.
- In freie Ränder können Bruchlinien hineinlaufen.

- Bruchlinien gehen fasst immer vom Schnittpunkt der Auflager-

linien aus.

- Bruchlinien werden von eingespannten Rändern sowie Bereichen

mit grossen Bruchmomenten oder geringer Last "abgestossen".

- Vertikal festgehaltene Plattenecken rufen meist eine "Wippe"

hervor.

- Bruchlinien verlaufen bei gleichen Bewehrungsmengen in bei-


den Hauptrichtungen i.a. auf der Halbierenden des Winkels zwi-

schen den Drehachsen.


- 20 -

Man , kann die Lage der Bruchlinien zunächst schätzen und iterativ

mit Hilfe von Gleichgewichtsbetrachtungen an den einzelnen Plat-

tenteilen genauer bestimmen ( wobei das Drillmomentengleichge-


wicht durch vertikale Knotenkräfte hergestellt wird ) oder das

Bruchmoment mit Hilfe des Prinzips e r virtuellen Verrückungen

ermitteln ( wobei die Knotenkräfte keinen Arbeitsanteil leisten).

Aus der Gleichheit der inneren und äusseren Arbeit erhält man

dabei das Bruchmoment in Abhängigkeit von der Last und den die

geometrische Lage der Bruchlinien beschreibenden freien Parame-

tern ( bei n Plattenteilen ist die Bruchfigur durch n-1 Parameter

eindeutig beschrieben ). Partielle Differentiation liefert die

gesuchte Beziehung m F _ m F ( qu ) . Nach Ermittlung des Quer-

schnittsbruchmoments ( vgl. Abschnitt 3 ) erhält man q, A . Zahl-

reiche Beispiele enthalten /8/ und /9/. Zur Nachrechnung von

Versuchen wird i.a. an Vergleichsbalken bestimmt.

Bei Lastkombinationen ist zu beachten, dass das Superpositionsge-

setz bei der Bruchlinientheorie nicht gilt, es liefert aber auf

der sicheren Seite liegende Ergebnisse /8/.

Der "wirkliche" Versagensmechanismus, der kinematisch verträglich

ist und auch die Gleichgewichts- und Fliessbedingungen erfüllt,

lässt sich nur für wenige spezielle Fälle finden, sodass die

Traglast i.a. nur durch Bestimmung einer oberen und unteren

Schranke eingegrenzt werden kann. Die Bruchlinientheorie liefert

stets eine obere Schranke ( oberer Eingrenzungssatz der Traglast-

theorie "die zu einem kinematisch zulässigen Verformungs-

grössenfeld gehörige äussere Last ist nicht kleiner als die

Traglast" ). In schwierigen Fällen ist oft ein geschätztes

Bruchiinienbild, das evtl. in einem1'zweiten Schritt noch ver-

bessert wird, ausreichend. WOLFENSBERGER /32/ berechnet die Trag-

last aus dem unteren Eingrenzungssatz ( "die zu einer statisch

zulässigen Schnittgrössenverteilung gehörige äussere Last ist

nicht grösser als die Traglast" ) als Lösung einer linearen

Optimierungsaufgabe. Weitere Beispiele für die Berechnung unterer

Schranken enthält z.B. /36/.

Wegen der grösseren Anschaulichkeit und des geringeren Rechenauf-

wandes wird meistens die Suche nach dem Minimum der oberen

Schranken gegenüber der nach der grössten unteren Schranke be-

vorzugt /22/. Dass dennoch im Versuch oft höhere Traglasten als


nach der Bruchlinientheorie ermit t elt werden ( z.B. nach den

Versuchen in /22/ i.M. 5,5 % ) liegt im wesentlichen am Lastab-


trag über Druckmembrane, die s i ch insbesondere bei unverschieb-
l i chen Rändern oder Durchlaufplatten einstellen und mit der "ein-
fachen" Bruchlinientheorie n i cht erfassbar sind ( vgl. Ab-
schnitt 8 ).

6 Rotationsfühigkeit der Querschnitte

E i n wichtiger Gesichtspunkt bei der Anwendung des Traglastverfah-


rens im Stahlbetonbau ist die Kontrolle ` dass s i ch die erforder-
lichen plastischen Verdrehungen E> i n den Fliessgelenken auch

w i rkl i ch einstellen können, d.h. d i e Duktilität der Querschnitte


muss ausreichend gross se i n. Anderenfalls dürfen etwa vorhandene

Systemreserven rechnerisch nicht voll ausgenutzt werden. Es


stellt s i ch das erwarte te Bruchlinienbild nicht e i n, da ein
Bereich vorzeitig zu Bruch geht. Man bezeichnet diesen Fall auch
als örtliches Versagen.

Betrachtet man z.B. die Rechteckplatte unter Gleichlast nach Bild


14, so wird m F zuerst im Mittelbereich "c" erreicht werden,

während in den diagonalen Abschnitten "d" noch m < mF ist


( Gr6ssenvergleich der Drehwinkel zwischen den Plattenteilen :
= 2 w / (b/2) = 4w/b , B, = 2 w / ( b »n7 /2) = 4*/(hri) .

Bei Laststeigerung muss sich der Winkel Et. noch vergrössern,


ohne dass m^^ anwächst ( da das Fliessmöment erreicht ist ) ` bis
sich auch im ganzen Diagonalenbereich A F einstellt.

Bild 14

Zur Erlüuterung der


erforderlichen Rota-

tionsfähigkeit nach
Erre i chen des Fliess-
momentes in einem Ab-
schnitt.
Ist dies nicht der Fall, z.B. bei vorzeitig versagender Beton-

druckzone durch zu grosse Bewehrung, kann die "Systemreserve" der

Einfeldplatte nicht ausgenutzt werden.

Bei Stabtragwerken lässt sich 8- als gegenseitige Verdrehung der

noch im elastischen Zustand befindli_hen Querschnitte durch Inte-

gration der plastischen Krümmungen WTI über den Tragwerksbereich

1 , in dem plastische Verformungen eingetreten sind, bestimmen


PI

M (x)

$pi = Saemdx
mit a.54 -- ( 5 )
!Pp,}
EI (x)

wobei die Abhängigkeit epr = aeq ( M(x) ) z.B. durch die tri-
lineare Momentenkrümmungsbeziehung nach MACCHI /44/ beschrieben

werden kann. DILGER /18/ unterscheidet zwei Anteile: ON infolge

Biegung und Ot infolge Schub. Die üblichen Lastfälle im Hochbau

lassen für Platten eine Betrachtung nur des ersten Anteils sinn-

voll erscheinen ( Ausnahme: Einzellasten ). Der M -ae- Beziehung

liegt auch in /18/ die Hypothese vom Ebenbleiben der Querschnitte

zugrunde.

Hier sind sicherlich für Platten weitere Untersuchungen erforder-

lich. Ansätze z.B. für einen bilinearen Dehnungsverlauf findet

man in /46/ und /47/. Kaum noch zutreffend ist die BERNOULLI-

Hypothese im Bereich hoher Schubbeanspruchung ( vgl. z.B. den

Balken HL4 aus /19/ ), für reine Biegebeanspruchung ist sie

jedoch nach /5/ gemäss Dehnungsmessungen von RüSCH und REHM /20/

ausreichend genau. In /72/ wird anhand von bei Plattenstreifen

versuchen gemessenen Stahldehnungsverteilungen und Rissabständen

ein Ansatz zur Berechnung der plastischen Rotation entwickelt, um

die bei plastischen Stahldehnungen eintretende Störung des Ver-

bundes zu berücksichtigen.

Bei zweiachsiger Momentenbeanspruchung gleichen Vorzeichens in

Platten ist zu beachten, dass sich die über die Annahme von

BERNOULLI weit hinausgehende Betonstauchung am Druckrand in bei-

den Beanspruchungsrichtungen gleichzeitig einstellt. Auch die

guten Ergebnisse von Versuchsnachrechnungen von Stäben in /18/

dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zutreffende Berech-

nung der plastischen Rotation immer nach erhebliche Schwierigkei-

ten bereitet.
-23-

Nachfolgend werden die wichtigsten Parameter genannt, die die

Rotationsfähigkeit von Stahlbetonquerschnitten auch in Platten

beeinflussen.

1.) Je-höher die Betongüte, desto grösser die mögliche plasti-

sche Rotationsfähigkeit, obgleich die maximalen Betonrandstau-

chungen kleiner werden ( vgl. /18/, S.-31-, Bild 4.20 ). Der

Einfluss auf das absolute Fliessmoment des Querschnitts ist je-

doch gering ( s. 61. (1) ). Bei Flatten ist die Vergrösserung der

Druckfestigkeit unter zweiachsiger Druckbeanspruchun g , aber gege-

benenfalls auch die Verringerung unter zweiachsiger Druck-Zug-

Beanspruchung, zu beachten.

2.) Der Einfluss der Stahlgüte wurde für Balken in /18/

untersucht, vgl. Bild 15. Wie zu erwarten, fallen die maximalen

plastischen Krümmungen mit Zunahme der Stahlfestigkeit erheblich

ab; für /u = 1,0 % ist z.B. $vi /h (Stahl IV)- 0,33 • ept_ /h

(Stahl I). Es ist daher vordringlich zu untersuchen, ob die in

/9,16,22/ festgestellte gute übereinstimmung zwischen Rechnung

nach der Bruchlinientheorie und Versuchen mit glatten Stählen mit

niedriger Streckgrenze und ausgeprägtem Fliessbereich auch für

den künftig bevorzugt zu verwendenden BSt 500 S ( IV S ) gilt,

d.h. ob sich auch bei diesem Stahl die erforderlichen plastischen

Rotationen einstellen können.

ae11-lÖ3l-1
45.

4 0.

Bild 15 35

30
1 MN/rti`I
Abnahme der maximal erreichten
25
plastischen Krümmung mit zuneh-
20
mender Stahlgüte und wachsendem
15
Bewehrungsgrad ( nach /18/ ,

Bild 4.18 ) 10

0 2 3 4 5
- 24 -

In /72/ werden 10 ein- und zweifeldrige Plattenstreifen mit einem

Querschnitt von 32/64 cm untersucht. Sie waren bei einem Beweh-

rungsgrad von At = 0,4 % teils mit Stahl I, teils mit Stahl IIIb
bewehrt. In den mit Stahl I bewehrten Platten bildeten sich eng

begrenzte Fliessgelenke mit nur 1 bis 3 breiten Rissen.-=,:a.

Versagen trat in allen Fällen durch Zerstörung der Betondruckzone


ein. Die mit Stahl IIIb bewehrten Flatten zeigten ausgedehntere
Fliessgelenke ( bis zu 1 = 0,80 m im Feld der Zweifeldplatten )
mit bis zu 13 Rissen im Feldbereich, das Versagen trat durch

Reissen der Zugbewehrung ein. Die plastischen Rotationen betrugen

bei den Einfeldplatten i.M. bei Stahl I 0,300 rad, bei Stahl IIIb
0,084 rad, im Verhältns also etwa Stahl IIIb / Stahl I =
0,084/0,300 = 0,28. Bei den Zweifeldplatten waren die Rotationen

aus technischen Gründen schlecht zu vergleichen. Die Rotationen

der Stütz- und Feldquerschnitte zeigten bei beiden Stahlsorten

jeweils vergleichbare Grösse; dies wird mit dem Versatz der

Zugkraftlinie und dem schlechteren Verbund der über der Stütze

oben liegenden Bewehrung begründet.

3.) Der Einfluss der Stahlart, d.h. ob naturhart oder kaltver-

formt, spielt nach /18/ nur eine untergeordnete Rolle. In /22,23/


wird aber anhand von Versuchsergebnissen festgestellt, dass bei
kaltverformten Stählen anstelle der wenig ausgeprägten Streck-

grenze die Bruchgrenze zur Ermittlung des Grenzmomentes einge-

setzt werden sollte. Das Bruchbild der Flatten wird durch die

Stahlart nur wenig beeinflusst.

4.) Entscheidenden Einfluss hat auch der Bewehrungsgrad

as /(b-h) des Querschnitts. Optimales Tragverhalten wird


p
erzielt, wenn Beton und Stahl gleichzeitig versagen, bei zu

grossem tritt plötzliches Versagen der Betondruckzone ein,


1'
bei zu kleinem p besteht die Gefahr des Zerreissens der Zugbe-

wehrung bald nach der Bildung von Zugrissen im Beton. Nach CEB

/42/ wird die aus zahlreichen Versuchen an Balken gewonnene

Grenzkurve für die Rotationsfähigkeit nur in Abhängigkeit von der

bezogenen Druckzonenhöhe x/d und nicht auch von )u angegeben

(vgl. Bild 3).


Inwieweit diese Annahme zutreffend und ob überhaupt die Rotation

mit der fraglichen plastischen Länge zu bestimmen ist, muss noch

untersucht werden.
- 25 -

DUDDECK /13/ nennt für Balken als Grenzbewehrungsgrad, bei- dem

Stahlfliessen vor dem Betonbruch erreicht wird:

B * I Ei. J
R
/16 = 0,81 ( 6 )

8S ( Fsv + 14uJ )

Für eine ähnliche Beziehung bei Platten ist ausser den Beweh-

rungsgraden Buk , uy und den Werkstoffkenngrössen auch die Bean-

spruchungsrichtung, d.h. die Abweichung zwischen der Richtung der

Hauptmomente und der Bewehrung, zu berücksichtigen.

LENSCHOW/SOZEN /14/ geben die folgende Beziehung als oberen

Grenzwert für Plattenelemente an, die sich bei jeder beliebigen

Beanspruchungsrichtung plastisch verhalten:

as 8 = 0,125 GS: d ( 7)

mit G-61.4 als mittlere Betondruckspannung und d als Plattendicke.

HERZOG zeigt in /17/ durch Auswertung von 547 Versuchen für

Stabtragwerke, dass der Bewehrungsgrad, bei dem gleichzeitiges

Versagen von Bewehrung und Beton eintritt, näherungsweise durch

folgende Beziehung beschrieben werden kann:

8 P res
Ma
nn ( n = 0,40 ( 8 )
)
z
8pb 8p 2 8p

Die Gleichung ergibt sich aus dem Momenten- und Normalkraft-

gleichgewicht am Stabquerschnitt ohne Druckbewehrung unter ein-

achsiger Biegung. Für Platten passt HERZOG die Beziehung ( 8 )

durch Abminderungsfaktoren an das zu erwartende Bruchbild an

/16/, was allerdings eine sehr grobe Vereinfachung bedeutet.

Für Stabtragwerke gibt eine gewisse Anzahl von Versuchsauswertun-

gen bereits Auskunft über den= etwa optimalen Bewehrungsgrad für

maximale Rotation, d.h. bei dem Beton und Stahl gleichzeitig

versagen ( vgl. die Bilder 16 und 17 ).

Es wird = 0,4 % ( 4 )
"194

Die Kurven von DILGER /18/ ( vgl. Bild 15 ), YAMADA /41/ und KONG

/51/ verlaufen für )u = 0,4 / noch steil ansteigend, die ganze


Kurvenschar liegt in dem Bereich, in dem Betonversagen massgebend

ist.

- 26 -

Irod.10 31
e krit
100 Rippen
tors!cht2010 2¢12 2016 2020 2022 2026
t.13 -2 1
60
) 1.13
60
114-3
1.1L-t
1.15
112 ^^ Nr des
I (; _!LVe rsurh5-
20 g'cREiCti I 8EREiCH li tragers I
&udh der 5e•, - 5idN e. Bruch der Eetondruckxone
,
0.1 02 03 04 0,5 0 6 0,7 0.8 0.9 10 1,1

0 02 0,4 0,6 0,8 10


ßp No]

Bild 16 Plastische Gelenkrota-

tionen nach Versuchen

in Abhängigkeit vom geo-

metrischen und mechani-


Grd
‘Pp=tl/et' Ppt
schen Bewehrungsgrad 22 _ ^ + c = 0,18m

vgl. /21,41,54/. 70 A d = 0,30m


d1 (d = d2/d = 0,10
18
law . 35 N /mm2
16 \^ `^ Es2 S 100 °1..
\\ ^`
Bild 17 Gelenkrotationen nach Be- u
12 ^\ ^^^ ^^^1.0(b)
rechnung aus /22/. Zu er-
10 Ast /As2=

kennen ist auch der Ein- 8
obere (a) \ 1,0 (a )
6 --- mittlere (b)
fIuss der unterschiedlich
— untere
0.8(a)
grossen Verfestigung des 2
Verfestigung 06
04 P02
Stahls 002 04 0,6 0.8 12 14 1,6

HERZOG /15,16,17/ gibt für die Beschränkung der Rotationsfähig-

keit in Fliessgelenken von Balken und Flatten den "Wirkungsgrad"

des Gelenkes in Abhängigkeit von den Bewehrungskennwerten r und

( Druckbewehrung ) für jede Richtung an :


/1'
(is GS > 0,90

1 - 0,25 • ( rX,r-- ( 9a.)

ßp Bp < 1,00

Mit Gleichung ( 9a) ist aus beiden Bewehrungsrichtungen getrennt

der massgebende kleinere Wert § zu ermitteln. Nachdem mit ( 1 )

bzw. ( 2 ) die 0uerschnittsfliessmomente und mit der Bruchlinien-

theorie die Bruchlast q,,, ermittelt sind, lässt sich mit

= S - q , 0,90 < .^ < 1,00 ( 10 )


U k
die durch einen zu grossen Bewehrungsgrad eingeschränkte Rota-

tionsfähigkeit über den Abminderungsbeiwert $ für die Bruchlast

berücksichtigen. Druckbewehrung (/') erhöht auch nach ( 9 1 die

möglichen plastischen Verformungen.


- 27 -

YAMADA /41/ betrachtet bei Balken die nach Fliessbeginn im Beton

und Stahl des Gelenkquerschnitts gespeicherte Formänderungsener-

gie und ermittelt daraus die bis zum Bruch mögliche Gelenkrota-

tion $ = -0- ( Bs /Bp ,p, E, (bruch)-£B(prop) ) in Abhängigkeit von

Stahlstre.ckgrenze (3S , Prismendruckfestigkeit 8p, Bewehrungsgrad


)1
und Betonstauchung El, oberhalb des "Betonfliessbeginns", z.B.

Eb(bruch) - £ (prop) = 3,5 - 1,5 = 2,0 7.. . Auch Druckbewehrung

kann berücksichtigt werden. Man erhält für 8 eine Kurve (vgl.

Bild 16) in Abhängigkeit o.g. Parameter. Ein Vergleich mit 56 in

Versuchen erreichten Rotationen zeigt die starken Streuungen:

0- (Rechnung) 3 0,35

L
=

$ (Versuch) < 6,66

5.) Eine Umschnürung der Betondruckzone, d.h. Druck- oder Quer-

bewehrung bei Platten, führt zur Ausbildung eines zwei- bzw.

dreiachsigen Spannungszustandes im Beton. Mit der Erhöhung der

Betonbruchstauchung wird dabei auch die Rotationsfähigkeit ver-

grössert. Die von RÖSCH/STöCKL /29/ gefundene Abhängigkeit gilt

prinzipiell auch für Platten, wobei eine "Verbügelung" hier durch

evtl. gleichzeitig auftretende Druckspannungen in der Quertrag-

richtung ersetzt werden kann. Bei Kenntnis des Bruchlinienver-

laufs lässt sich die Tragfähigkeit einer Platte u.U. durch ge-

zieltes Hinzulegen oberer Bewehrung längs der Fliessgelenklinien

erhöhen.

Obere Drillbewehrung, die nach DIN 1045 in den Ecken einzulegen

ist, hat nach SAWCZUK/JAEGER /22/ keinen sehr grossen Einfluss.

Eine Vergleichsrechnung für eine quadratische Platte unter

Gleichlast nach dem Prinzip der virtuellen Verrückung ergibt

ebenfalls, dass sich die "Wippe" bei rechtwinkligen Ecken auf die

Bruchlast nur wenig auswirkt ( Bild 18 ):

ohne Wippe p u = 22,4 m F - 0,8 g

mit Wippe pa = 21,5 mF - 0,8 g , d.h. die Abminderung

der Bruchlast beträgt 4 p u = (22,4-21,5)/21,5 . 100 - 4,2 % .


- 28 -

Bild 18 Ausbildung einer bruch- ►

lastmindernden "Wippe"
--.^ .. ^--
in den Plattenecken bei \/
fehlender oder geringer /
/`n.`
oberer Eckbewehrung
► '
( - obere Bruchlinie

- - - = untere Bruchlinie )

JOHANSEN gibt in /30/, S.-294-, folgende Bruchmomente m F in

Abhängigkeit vom Verhältnis = as (oben,Ecke) / as (unten,Feld)


an:

Gleichlast q Einzellast P

7 ° 1,0 q 1 2 / 24 P / 8
2 = 0 ,5 q I Z / 23,5 P / 7,7
=0 q 12" / 22 P / 6,6

Bei spitzen Ecken wird der Einfluss der Wippe entschieden grö-
0
sser, er beträgt bei 30 bereits 247. . Nach /22,23/ wird durch

die Verhinderung der Wippe, d.h. bei bis in die Plattenecken


hinein laufenden Bruchlinien, die Ausbildung der Zugmembran be

günstigt, da sich dann ein umlaufender geschlossener Druckrahmen

ausbilden kann. Nach der Elastizitätstheorie ist der Einfluss

oberer Drillbewehrung viel grösser, gegebenenfalls wären auch


hier Einsparungen möglich.

6.) Als Parameter, die die plastische Länge beeinflussen, sind


für Stabtragwerke und Platten gleichermassen zu nennen:

- der Grad der Völligk:eit des Momentenve'rlaufs: im Bereich para-

belförmigen Momentenverlaufs ist die plastische Länge grösser als

bei einer Momentenspitze

- die Verteilungsbreite von Einzellasten oder Auflagerkräften.

Hier wirkt sich insbesondere der Einfluss der Schubbeanspruchung

auf die Rotationsfähigkeit aus ( vgl. BACHMANN /31/ ).


- die Verbundgüte, also auch die Oberflächenstruktur der Be-
wehrung

- der Rissabstand und damit der Stabdurchmesser.


- die Stabanzahl: bei gleichem Bewehrungsquerschnitt wächst die

Drehfähigkeit mit der Anzahl der Stäbe, denn durch eine grössere
-29-

Oberfläche wird besserer Verbund erreicht und damit entstehen

viele kleine anstatt weniger grosser Risse: im einzelnen Riss-

querschnitt ist die Druckbeanspruchung des Betons geringer bzw.

die zur Erzielung einer bestimmten Verdrehung notwendige Stahl-

dehnung wird über eine grössere Länge verteilt. In /21/ wurde

z.B. für einen Versuchsbalken durch die Wahl von 7 1' 12 anstelle

von 2 022 mm eine Vergrösserung der Rotationsfähigkeit um 50

erreicht.

- die Stützweite hat, wie in /21/ für Stabtragwerke festgestellt


wird, keinen grossen Einfluss.

Es wird deutlich, dass die zahlreichen Einflussgrössen auf die

für die Traglastverfahren so wichtige Rotationsfähigkeit noch

weiter untersucht werden müssen. Zu den Schnittgrössenumlagerun-

gen vom Stütz- in den Feldbereich kommt bei Flatten noch dieje-

nige von einer in die andere Tragrichtung hinzu. Welche Abminde-

rungen der 1omentendeckungsgrade bei durchlaufenden Plattentrag-

werken möglich sind, kann mit der Bruchlinientheorie nicht er-

mittelt werden. Hier müssen Vergleichsrechnungen den Einfluss der

verschiedenen Parameter aufzeigen, mit denen dann die Grenzen für

die D`eck.ungsgrade und Anisotropiewerte festgelegt werden können.

7 Vergleiche von Versuchser g ebnissen mit Rechnungen nach

der Bruchlinientheorie

Wachfolgend sind Vergleichswerte Vers:uch-Rechnung aus /9,10,22

bis 28/ zusammengestellt. Aus der Rechnung nach der Bruchlinien-

theorie erhält man m F = m f ( q u ). Um die Bruchlasten aus

Versuch ( qu ) und Rechnung ( qR ) vergleichen zu können, wurden


die Querschnittsfliessmomente der Platten i.a. an Vergleichsbal-

ken ermittelt und daraus qR bestimmt.


Da bei Flatten die Art der Lagerung und der Belastung ausschlag-
gebend sind für Lage und Richtung der sich einstellenden Fliess-

gelen{.linien, wird jede Platte durch eine kleine Systemskizze

beschrieben. Weiterhin sind Beton- und Stahlfestigkeiten, Plat-

tendicke, Bewehrungsgrade und Bruchfigur angegeben.


lfd. Versuch Geometr. Stahl Beton ,
• bzw. P V Bruchbild
Nr. Belast. f3s0.(3s /(3z ßc a 5x aS µx ^ ^ ^ y W max Gmax
Rech.Vers. R -oben
WIEMmMIIITECIiMo % mm rad .2 bzw. Idi
un^en
BACH/GRAF 1915 /24/
i A-819 ^ 408.0 19.4 4.08 4.08 0.637 0.637 1.0 67.8 0.136 63.3 65.6 1.04
2 A-822 g 408.0 19.4 4.08 4.08 0.637 0 .637 1.0 6 3.9 0.128 63.3 65.8 1.04
3 A-824 `^` G,^^ ^ 408.0 19.4 3.97 3.97 0.610 0.610 1.0 43.5 0.007 62.8 65.3 1.04
4 B-828 ^--?o^^^ 408.0 19.4 4.34 4.34 0.678 0.678 1.0 37.2 0.074 66.5 65.3 0.9 8
5 8-830 408.0 19.4 4.34 4.34 0.678 0.678 1.0 40.4 0.080 66.5 65.3 0.98
6 8-841 408.0 19.4 4.34 4.34 0.678 0.678 1.0 55.4 0.111 66.5 66.3 1.00
7 C-842 d = 8 `"' 408.0 19.4 3.49 3.49 0.545 0.545 1.0 44.3 0.088 56.0 60.0 1.07
8 C-843 ', 408.0 19.4 3.49 3.49 0.545 0.545 1.0 43.2 0.086 56.0 60.0 1.07
9 D-848 444.6 19.4 4.10 4.10 0.64i 0.641 1 .0 60.4 0.121 68.3 67.5 0.99
10 D-849 444.6 19.4 4.10 4.10 0.641 0.641 1.0 57.3 0.115 69.8 67.5 0.97
11 0 -850 444.6 19.4 4.10 4.10 0.641 0.641 1.0 49.0 0.098 68.0 65.0 0.96
12 E-869 348.6 19.4 8.60 8.60 1.410 1.410 1.0 32.2 0.064 94.5 85.0 0.90
13 E-872 348.6 19.4 6.60 8.60 1.410 1.410 1.0 29.5 0.059 94.5 85.0 0.90
14 E-877 348.6 19.4 8.60 8.60 1.410 1.410 1.0 28.0 0.056 94.5 85.0 0.90
15 F-910 348.6 19.4 8.60 8.60 1.410 1.410 1.0 26.5 0.053 94.5 85.0 0.90
16 F-913 348.6 19.4 8.60 8.60 1.410 1.410 1.0 36.8 0.074 94.5 85.0 0.90
17 F-916 348.6 19.4 8.60 8.60 1.410 1.410 1.0 27.7 0.055 94.5 80.0 0.85
18 G-924 529.2 19.4 14.30 14.30 2.344 2.344 1.0 38.9 0.078 108. 110. 1.02
19 6 -946 ,529.2 19.4 14.58 14.58 2.390 2.390 1.0 38.7 0.078 108. 112. .1.04
20 6 -951 529.2 19.4 14.86 14.86 2.436 2.436 1.0 37.8 0.076 108. 100. 0.93
21 A-825 /12cK, 408.0 19.4 3.97 3.97 0.37B 0.378 1.0 58.6 0 . 118 108. 100. 0.93
22 A-826 408.0 19.4 4.08 4.08 0.388 0.388 1.0 66.4 0.132 111. 97.5 0.88
23 A-827 408.0 19.4 4.08 4.08 0.388 0.388 1.0 62.7 0.125 111. 105. 0.95
24 8-831 408.0 19.4 4.11 4.11 0.391 0.391 1.0 55.3 0.111 112. 106. 0.95
25 B-837 408.0 19.4 4.23 4.23 0. 4 03 0.403 1.0 21.8 0.044 11 5. 105. 0.91
26 6 -840 408. 0 19.4 4.11 4.11 0.395 0.395 1.0 35.8 0. 070 11 1. 105. 0.95
27 C-846 408.0 19.4 3.40 3.40 0.327 0.327 1.0 47.8 0.096 93.0 92.5 0.99
28 C-847 408.0 19.4 3.40 3.40 0.3 2 7 0.327 1.0 41.8 0.084 93.0 95.0 1.02
29 D-853 444.6 19.4 4.00 4.00 0.381 0.381 1. 0 34.5 0.069 118. 105. 0.89
30 D-858 444.6 19 . 4 4.00 4.00 0.385 0 .385 1.0 43. 6 0.083 102.
11 7 . 0.87
3i 0 -859 444.6 19.4 4 .00 4.00 0.381 0.381 1.0 2 9.9 0.060 118. 102. 0 . 87
32 E-884 348.6 19.4 8.32 8.32 0.825 0.825 1.0 25.2 0.050 174. 140. 0.81
33 E-892 348.6 19.4 8.32 8.32 0.825 0 . 825 1.0 23.9 0.048 174. 140. 0.81
34 E-899 ^ 348.6 19.4 8.32 8.32 0.825 0.825 1.0 26.4 0.052 174. 145. 0.84
35 M-663 ' 3^^ ^ 427.9 11.4 3.85 3.85 0.367 0.367 1.0 36.6 0.073 77.0 75.0: 0.97 ^
36 M-866 q- 427.9 11.4 3.85 ' 3.85 0.370 0.370 1, 0 34.2 0.068 76.2 73.3 0.96
37 M-868 d= 12 uN j` 427.9 11. 4 3.85 3. 85 , 0.370 0.370 1. 0 43.9 0.088 76.2 73.3 0.96
lfd. Versuch Geometr. Stahl Beton yt .x µx q bzw. P V Bruchbild
Nr. Nr. Belast. ß5o.ß 5/(3z ßc ^ w max Gmax oben
a sx as µx y Rech.Vers. R ----- unten
MN/M2 MN/M2 cm 2/M cm 2/m X X - mm rad kW bzw. kN -

BACH/GRAF 1915 /24/


38 N-860 q_ coLa+, , 427.9 11.4 3.85 3.85 0.367 0.367 1 .0 37.4 0.074 63.6 62.5 0.98
39 N-661 d=,f2u++ cv 427.9 11.4 3.85 3.85 0.370 0.370 1.0 51.5 0.103 62.9 62.5 0.99
40 N-862 40 m 427.9 11.4 3.85 3.85 0.370 0.370 1.0 92.9 0.183 62 .9 65.0 1.03
41 0-927 0 294.1 19.4 6.09 6.09 0.569 0.569 1.0 1 25.9 0.062 136. 125. 0.9i
q_ ^HS+. u 432.3 3.85 3.85 0.370 0.370 r 36.3
42 0-940 c4 -42cs, : 0 294.i 19.4 6.09 6.09 0.569 0.569 1.0 1 49.0 0.086 136. 119. 0.87
400 u 432.3 3.85 3.85 0.370 0.370 r 36.5
43 0-943 o 294.i 19.4 6.09 6.09 0.569 0.569 1.0 1 49.2 0.141 138. 125. 0.91
d a a u 432.3 3.85 3.85 0.370 0.370 r 42.6
44 K-799' 1 408.0 19.4 4.08 4.08 0.637 0.637 1.0 73.6 0.147 31.0 31.3 1.02
45 K-803 Sc" T 408.0 19.4 4.08 4.08 0 .637 0.637 1.0 75.9 0.152 31.0 31.0 1.00
46 K-807, ^1 4 408.0 19.4 4.08 4.08 0.637 0.637 1.0 51.5 0.103 31.0 30.0 0.98
47 K-791 408.0 19.4 4.19 4.19 0.403 0.403 1.0 54.0 49.0 0.91
46 K-795 42.0, ,-.200--E 408.0 19.4 4.08 4.08 0.385 0.385 1.0 56.3 0.113 54.0 46.0 0.88
49 K-815 408.0 19.4 4.08 4.08 0.388 0.388 1.0 63.0 0.126 53.0 49.0 0.92
50 K-832 408.0 19.4 3.97 3.97 0.382 0.382 1.0 20.1 0.040 52.0 45.0 0.87
51 L-644 8o« 408.0 19.4 3.49 3.49 0.545 0.545 1.0 18.1 0.036 20.0 15.0 0.75

52 L-84542 us, 408.0 19.4 3.39 3.39 0.323 0.323 1.0 16.7 0.033 33.3 27.5 0.8" X
^

GRAF 1926 /10/ R undst a hl


glatt
53 T1077 m^+ 289.8 19.4 3.74 3.74 0.376 0.351 1.1 42.4 0.084 45.3 43.8 0.97
54 11079 ^-=42cw M
8 289.8 19.4 1.93 3.85 0.194 0.361 0.5 27.2 0.054 38.3 38.8 1.01
55 T1081 , 4c0 289.8 19.4 1.10 3.85 0.110 0.361 0.3 42.8 0.086 34.8 36.3 1.04
56 T1083 289.8 19.4 0.47 3.85 0.047 0.361 0.1 31.8 0.062 34.1 35.0 1.03
57 T1085 289.8 19.4 0.75 7.00 0.075 0.657 0.1 32.7 0.065 55.6 60.0 1.08
Karlsruhe 1970 /28/ I glatt
58 4.1 300/410 25.5 7.85 6.54 1.430 1.010 1.4 10.5 0.021 -- 38.5 --
59 5.1 q^^a.
= ^ 300/410 32.1 4.36 9.82 0.790 1.510 0.5 13.0 0.026 -- 41.7 --
60 4.2 a_ 8^^,, ^, 422/530 32.2 4.19 3.72 0.720 0.560 1.3 18.5 0.037 -- 41.1 --
61 5.2 4 422/530 31.2 2.51 5.59 0.430 0.850 0.5 27.0 0.054 -- 46.3 --
,k- 3300-4-
lfd. Versuch Geometr. Stahl Beton Yi x µx q bzw. P V Bruchbild
w max max
Nr. Nr. Belast. ßsOßs
.ßzj ßc aSX aSy ^x ^. y 'I,y Rech.Vers. R--- - - oben
MN/M 2 unten
I MN/m2 cm 2/m cm 2/m X S --- min rad kNY bzw. kN

SAWCZUK/JAEGER /24/ glatt


62 P 3 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 87.0 0.242 38.6 36.4 1.06
= wHSi.
1
d -
63 P 8 G`1' ^ 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 78.0 0.217 35.6 33.4 1.06
4-2,16 --.{•
64 P 11 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 90.0 0.250 37.6 36.4 1.03

65 P 34 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 53.0 0.147 34.6 34.2 1.01

66 P 26 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 70.0 0.194 42.0 40.0 1.05

67 P 6 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 52.0 0.056 17.6 16.8 1.05

68 P 27 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 83.0 0.231 73.8 69.3 1.07

69 P 31 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 75.0 0.205 68.6 68.6 1.00

70 P 32 310/405 38.0 3.14 '3.14 0.520 0.520 1.0 27.0 0.072 14.2 13.7 1.03.

71 P 15 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 -- -- 13.6 14.7 0.93

72 P 2 310/405 38.Q 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 66.0 0.183 24.1 24.1 1.00

73 P 18 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 46.0 0.138 48.0 47.8 1.02

74 P 19 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 52.0 0.159 68.5 68.5 1.00

75 P 39 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 -- -- 60.0 59.9 1.01

76 P 33 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 59.0 -- 61.6 61.5 1.00

77 P 22 310/405 38.0 3.14 3.14 0.520 0.520 1.0 68.0 -- 62.6 61.5 1.02
—33—

Für die Bruchlasten ist jeweils die Abweichung zwischen Versuch

und Rechnung in ( % I aufgeführt. Die übersieht zeigt, dass die

Bruchlinientheorie das wirkliche Tragverhalten recht gut erfasst.

Obwohl theoretisch ein oberer Grenzwert bestimmt wird, liefert


sie i.a. etwa 5 % zu kleine Bruchlasten, da sich fast immer

( auch in Einfeldplatten ) eine laststeigernde Druckmembran '"aüs-

bildet. Bild /19/ stellt die Abweichungen Versuch/Rechnung für

einige Fälle graphisch dar.

t MN -10 2) Vi-sucli t MN 162) Ve.^-suck.


150 150
• Boch md 6ro1 1915
• Bung und Ai .y 1971 100 • each und 6,01 1910
6ev/er und Amos 1931 + torn und tro/ 1913
• 6rof 1926
• 6ehler und Amos 1931
e Nylonder 1958 "•
50 50 n Moldojue 1954 > jd
<0 <0 • Peicu und Slonculescu o^ Y
1971
30 30

10 10

orilhc,F!i5[hFS Y,,lkr A.1607 orithmetisches Y,illel A =1020


Srondo•dab.F'r.hur,gs =0681 Xl Stontlo•dobweichurg s 0139
V Vcriohb•skoel63ient V=0,737
VL'r+be'ük;,p7i:ient V•0414

55 55 10 130 • 150
V 10 33 <0 50 X10 150
—L —2
t MN•103 t MN 103
Rec16,012 Reclltiuhg,

Bild 19 Abweichungen zwischen Versuch und Rechnung für

a) eingespannte Platten b) frei aufliegende Platten

nach /16/

Leider wurden in den bisherigen Versuchen die Bewehrungsver-

hältnisse asx/as>, nur in geringem Umfang variiert und auch die

Durchbiegungen beim Bruch oft nur unvollständig angegeben, sodass

sich noch keine Gesetzmässigkeit finden lässt, die die erreichten

plastischen Rotationen in Abhängigkeit vom Bewehrungsgrad oder

der Druckzonenhöhe ähnlich wie für Balken ( vgl. Bilder 15 u.16 )

beschreibt. ".1

In Bild 21 sind für einige Versuchsplatten ( quadratisch bzw.

rechteckig, d = 8 cm bzw. d = 12 cm stark, Einzellast in der

Mitte, asx = ash,) aus der Literatur /10,22,24,28/ die im Versuch

erreichten maximalen ge g enseitigen Verdrehungen zweier Platten-

felder aufgetragen. Zur näherungsweisen Berechnung der Rotationen

0 siehe Bild 20 und die nachfolgenden Umrechnungen.


— 34—

max w (gemessen)

/lax w 4 max w (mm)


ß (rad) = 2 ° (12)

b / 2 b ( m m)

Bild 20 Zur näherungsweisen Berechnung der im Versuch

erreichten Rotation

Zum Vergleich wurde die in /42/ angegebene Grenzkurve für die

maximal rechnerisch zulässigen Gelenkrotationen bei Balken einge-


tragen. Da nach /42/ 6 in Abhängigkeit von x/d formuliert
ist, wurde näherungsweise wie folgt auf den Bewehrungsgrad
/u
umgerechnet: im Mittel der aufgetragenen Versuche betrug das
Verhältnis ßs/ßp = 22,6. Aus dem horizontalen Kräftegleichge-

wicht im Querschnitt folgt:

as A S 0,80 Bp b x und mit AS/(b h) wird


J^


x x ^ x

ü= --C , µlA
r
_ ( 13 )
0.8 h 0,90 d / 25,4 d
Grenzkurve nach /42/ mit

( im Mittel

25,4 d
für -die hier untersuchten
Flatten )

Bild 21 Vergleich der in Versuchen festgestellten Rotationen

einiger Flatten aus /10,22,24/ mit der Grenzkurve für

Balken nach /42/ in Abhängigkeit vom Bewehrungsgrad iu

Man erkennt aus Bild 21 folgendes:

- Oberhalb einer bestimmten Grenze nimmt wahrscheinlich auch bei

Flatten die erreichte Rotation mit wachsendem Bewehrungsgrad ab.


- Dieser optimale Bewehrungsgrad liegt bei Platten offenbar
niedriger als bei Balken ( Platten etwa }. ,x = juy = 0,35 % , Balken
etwa ,1u = 0,42 % , vgl. Bild 16 ). Die Allgemeingültigkeit dieser

Aussage ist noch zu prüfen, da bei den Werten aus Bild 21 stets

a SX = asy war und der Bereich, in dem Betonversagen massgebend

ist, noch nicht genau erfasst ist.


- Die näherungsweise auf -8 ( ) ) umgeschriebene Grenzkurve nach

/42/ für maximal erreichbare Rotationen muss zumindest für Plat-

ten angezweifelt werden. Auch diese Aussage müsste durch weitere

Versuchsauswertung bzw. Parameterrechnung geprüft und eventuell

eine bessere Kurve insbesondere für anisotrope Bewehrung entspre-

chend entwickelt werden.

Unabhängig hiervon sollte geprüft werden, ob die ausreichende

Duktilität der Plattentragwerke nicht in anderer Weise nachgewie-

sen werden kann. Die grosse Streuung der Versuchswerte ( bei =


i^
0,4 X bis 0,6 X wurden Rotationen zwischen 0,03 und 0,14 rad

ermittelt ! ) lässt zumindest keine gesicherte Aussage über die

zulässige Rotation erwarten.

Grenzen der Anwendbarkeit der einfachen Bruchlinientheorie

1.) . Elastische Verformungen nicht mehr klein gegenüber den

plastischen

Sind die elastischen ge g enüber den plastischen Verformungen nicht

mehr vernachlässigbar klein, so kann die Fliessgelenklinientheo-

rie, die ja das Ebenbleiben der Plattenteile zwischen den Ge-

lenklinien voraussetzt, unzutreffende Ergebnisse liefern. Dies

ist z.B. der Fall bei

a) langen freien Rändern oder weit auskragenden Platten

b) bestimmten Lastanordnungen: JAEGER /22,23/ berichtet von

einer dreiseitig gestützten Rechteckplatte mit einem kurzen

freien Rand unter halbseitiger Belastung, bei der sich gekrümmte

Fliessgelenklinien einstellten und die Voraussetzung w(el) <<

w(p1) gemäss der Versuchsbeobachtung ni;ht.mehr zutraf.

2.) Lastabtrag über Membranwirkung

Bei horizontal unverschieblichen Rändern zeigen Stahlbetonplatten

Bruchlasten, die die nach dem Fliessgelenklinienverfahren ermit-

telten erheblich übersteigen können, da der Lastabtrag z.T. über

flache druckbeanspruchte Gewölbeschalen erfolgt und die Platten

daher für die Biegetragwirkung z.T. beachtliche Reserven aufwei-

sen.

- 37 -

Zahlreiche Autoren /3,16,22,33,34,35/ empfehlen für Innenfelder

durchlaufender Platten eine-rechnerische Ausnutzung der Druckmem-

branwirkung. Nach 5CHLAICH /34/ kann bis zu 50 % der Bewehrung

eingespart werden, auch unter Beachtung ausreichend kleiner Riss-

breiten.. KLEIN /3/ erhält aus einer FEM-Rechnung für eine eck-

punktgestützte Quadratplatte unter Einzellast für unverschiebli-

che Lager eine Lasterhöhung von 15 % . In /16/ werden die

Bruchlasten aus Versuch und Rechnung für eine grosse Plattenan-

zahl verglichen. Bei eingespannten Plattenrändern stellt sich

danach infolge Membranwirkung eine Bruchlasterhöhung von i.M.61 Y.

ein ( vgl. Bild 19 ). In /22/ werden für eine Rechteckplatte in

Abhängigkeit von der Verschieblichkeit der Plattenränder unter-

schiedliche Fliessgelenklinienbilder angegeben ( vgl. Bild 22 ).

Bild 22 Fliessgelenklinienbilder zur Berücksichtigung

a) frei drehbarer aber b) frei drehbarer aber un-

verschieblicher Ränder verschieblicher Ränder

Eine Versuchsplatte aus /28/ zeigte z.B. unter Gleichlast die in

Bild 22 dargestellte Bruchfigur.

Die "zusätzlichen" Druckkräfte können eine frühere Erschöpfung

der Betondruckzone zur Folge haben ( geringere Rotation ). Es

kann sich auch eventuell vor Erreichen d1`r Maximallast instabiles

Versagen einstellen. Bei sehr grosser Durchbiegung bildet sich

nach der Druckmembran unter Lastabfall eine Zugmembran aus, die

Last hängt sich an der Bewehrung auf ( vgl. Bild 23 ).


° 38 -

DsE;M___:;EL1.

Druckmembran

P Durchb+egung
Abb. 4.1 -Membr.nkrafteinfluH bei St.hlbetonylatten mit
Behinderung der Horizontalverformung

Zugmembran

Bild 23 Tragverhalten und horizontale AuflagerIräfte bei

Ausbildung von Druck- und Zugmembran (nach /3/ )

Die statistische Auswertung von CRAEMER /2/ einiger der in Ab-

schnitt 7 beschriebenen Versuche ergibt eine stärkere Ausbildung

der Zugmembranwirkung mit steigender Plattenschlankheit ( Stütz-

weite/Dicke )e Er erklärt dies mit der grösseren Durchbiegung


schlankerer Platten.

SCHLAICH /34/ weist darauf hin, dass die horizontalen Lager-

reaktionen infolge Druck- und Zugmembran für die Bemessung der

anschliessenden Bauteile ( z.B. Unterzüge ) von Bedeutung sind.

Bei rechnerischer Ausnutzung der Druckmembran muss allerdings

beachtet werden, dass sie durch Kriechen des Betons unter Dauer-

last abgemindert wird. Sie kann also nur für Nutzlastanteile und

überlastungen berücksichtigt werden. Der. Ansatz der Zugmembran

bei der Bemessung verbietet sich aufgrund zu grosser Verformungen

/48/.

3.) Rissbreiten

Mit der Bruchlinientheorie lassen sich die Hauptrichtungen der

Risse gut bestimmen, Aussagen über Rissbreiten, Rissverteilung

ausserhalb der Gelenkbereiche und evtl. infolge Auflagerver-

schieblichkeit auftretende Sekundärrisse sind nicht möglich

/9,22,36/. Für den Nachweis der Gebrauchsfähigkeit müssen zusätz-

lithe Untersuchungen angestellt werden.


- 39-

4.) Durchbiegungen

Mit der Annahme rein plastischen Verhaltens in den Fliessgelenk-

linien können die Durchbiegungen im Gebrauchszustand nicht be-

stimmt werden. Hier werden -wie auch zur Rissbreitenabschätzuno-

zusätzliche Untersuchungen erforderlich, z.B. /16,63/.

5.) Bewehrungsverteilung

Eine Aussage über die zweckmässigste Bewehrungsanordnung lässt

sich mit der Bruchlinientheorie nicht treffen. WOLFENSBERGER

/32/, der durch lineare Optimierung untere Schranken für die


Bruchlast findet und dabei die Minimalbewehrung anstrebt, stellt

fest, dass sich aus der Elastizitätstheorie die nahezu optimale

Bewehrungsverteilung ergibt, vgl. auch /71/.

6.) Auflagerkräfte

Die Auflagerkräfte, die mit der Bruchlinientheorie ermittelt

werden, können erheblich grösser oder kleiner als die wirklichen

sein. Nach /75/ sind insbesondere bei stark schiefwinkligen Flat-

ten und solchen mit nur teilweise gestützten Rändern Abweichungen

zu erwarten. In /71/ werden mittels einer Verknüpfung zwischen

Bruchlinien- und Elastizitätstheorie Formeln zur genaueren Be-

rechnung der Auflagerkräfte entwickelt.

7.) Gruerkraftbeanspruchung

Stark querkraftbeanspruchte Plattenbereiche mit Durchstanzgefahr

( Einzellasten,,-stützen) sind mit der'Bruchlinientheorie voraus

setzungsgemäss nur schwer zu erfassen. BACHMANN /31/ und DILGER

/18/ weisen darauf hin, dass bei Stäben die plastischen Schubro-

tationen ein mehrfaches der Biegerotationen erreichen können. In

Abschnitt 7 wie auch in /2/ wird anhand der Abweichungen zwischen

Versuch und Rechnung gezeigt, dass auch Einzellasten mit der

Bruchlinientheorie ausreichend genau erfasst werden können, wenn

zusätzlich örtliches Versagen im Lasteintragungsbereich

untersucht wird. In /21/ wird an einer Versuchsreihe von Balken

unter Einzellast eine je nach Bewehrungsgrad um etwa 20 X , grös-


sere Verdrehfähigkeit festgestellt als unter Gleichlast.
-40—

Unter einer punktförmigen Einzellast P , die in einer endlichen


Aufstandsfläche eingetragen wird, entstehen nach der Elastizi-
tätstheorie sehr grosse Momentenspitzen, die Bruchlinientheorie
liefert für eine mittig belastete Quadratplatte folgenden Wert:
m F + m4, = P/(271) = 2 m F mit m. als Fliessmoment in der kreisför-

migen negativen ( oberen ) Bruchlinie und mF = m F /9/ .

Wird danach bemessen, so ist zwar kein Versagen zu erwarten,


jedoch eine verstärkte Rissbildung. Um diese zu vermeiden, werden

in /71/ für gelenkig gelagerte und eingespannte Platten unter

Einzellasten Formeln entwickelt, - die bei einer Vorgehensweise

nach dem Fliessgelenklinienverfahren Maximalmomente liefern, die


mit der Elastizitatstheorie gut übereinstimmen; man erhält z.B.

für die Quadratplatte unter Einzellast: m F = P/24 ( 1+21n(l/a) )

mit 1 = Plattenstützweite und a = Lastaufstandsfläche. Für l/a =

10,0 ergibt sich z.B. m f = 0,234 P im Vergleich zu m f = P/(41Y) _

0,080 , die Maximalmomente werden um den Faktor 0,234/0,080 = 2,9

grösser errechnet und liegen zwischen den nach /74/ für Querkon-

traktionszahlen von V = 0 und V = 1/6 errechneten Werten.

8.) Fortschreitendes Versagen

Es sind keine Untersuchungen - sowohl theoretischer als auch

experimenteller Art - bekannt, die die Traglastreduzierung von

Stahlbetonplatten bei wiederholter Be-und Entlastung zum Ziel

hatten.

Aus den Ergebnissen der Stabtragwerke kann man aber ableiten,

dass diese Reduzierung so klein sein wird, dass sie durch den

Sicherheitsbeiwert mehr als kompensiert wird. Es kann zunindest

im Hochbau ausgeschlossen werden, dass ein Plattentragwerk mehr-

mals hintereinander bis zur Bruchlast, d.h. Fliessen der Beweh-

rung in allen Bruchlinien, beansprucht wird.


- 41 -

9 Zusammenfassung

Trotz stark vereinfachender Annahmen ist die Bruchlinientheorie

in der Lage, für die weitaus grösste Anzahl praktisch vorke -men

der Lagerungs- und Belastungsarten von Platten des üblichen Hoch-

baus ausreichend genaue Ergebnisse für die Traglast zu liefern.

Dass diese Aussage auch für hochfesten gerippten Stahl ohne

ausgeprägte Streckgrenze gilt, ist noch durch weitere Forschung

zu bestätigen.

Mit der plastischen Berechnung der Schnittgrössen von Platten

kann in vielen Einzelfällen ( z.B. Eckbewehrung, Randzulagen bei

öffnungen, Anschluss an Unterzüge ) eine bessere konstruktive

Durchbildung erzielt werden als mit der Elastizitätstheorie. Der

Rechenaufwand ist im allgemeinen vor allem bei ungewöhnlicher

Berandung geringer. Für Nachweise im Gebrauchszustand ( Rissbrei-

ten und Durchbiegungen ) muss bei den Fliessgelenkverfahren eine

zusätzliche Berechnung erfolgen. Diese am besten auf der

Elastizitätstheorie beruhende Schnittgrössenermittlung kann dann

zur richtigen Wahl und Anordnung der Bewehrung benutzt werden.

In der Summe ist somit der Aufwand bei der Bruchlinientheorie

grösser, hat aber den Vorteil der genaueren Abschätzung der

Tragfähigkeit. Sie wird daher hauptsächlich in Sonderfällen ein-


gesetzt werden. Sie wäre insbesondere vorteilhaft bei der Er

stellung von Regellösungen für häufig vorkommende Platten des

üblichen Hochbaus.
Bei der Bruchlinientheorie werden die Abhängigkeit der D!uer-

schnittstra g fähigkeit von der Jeweils;anderen Beanspruchungsrich-


tung, die Belastungsgeschichte vor Er{eichen des Grenzmomentes,

die Verfestigung des Stahls oberhalb der Fliessgrenze sowie die

Entfestigung des Betons vernachlässigt. Plattenteile zwischen den

Fliessgelenklinien werden als eben betrachtet. Mit der Annahme

konstanter Bruchmomente längs der Fliessgelenklinien lässt sich -

anhand in Versuchen bestätigter Bruchlinienbilder - eine Be-

ziehung zwischen Querschnittsgrenzmoment und Bruchlast finden,

indem. an den einzelnen Plattenteilen das Gleichgewicht oder .für


- 42 -

die Gesamtplatte das Prinzip der virtuellen Verrückungen formu-

liert wird. Die exakte Lage der Fliessgelenklinien ist in kompli-

zierteren Fällen nur schwer oder durch iterative Rechnung zu


bestimmen. Sie ist jedoch meist nur näherungsweise erforderlich,

da die Traglast wenig empfindlich reagiert. Die Bruchlinientheo-


rie liefert ohnehin nur eine obere Schranke dieser Traglast. Die
Versuchsergebnisse zeigen trotzdem meistens höhere Bruchlasten,
da der sich - insbesondere bei unverschieblichen Plattenrändern -

einstellende Lastabtrag über Druckmembrane mit der einfachen

Bruchlinientheorie nicht erfasst wird. Mit Hilfe erweiterter

Verfahren, z.B. /3/ und /33/ , lässt sich diser günstige Einfluss

jedoch rechnerisch berücksichtigen und zur Bewehrungseinsparung

und zur genaueren Bestimmung der Beanspruchung anschliessender

Bauteile ausnutzen.

Die Bruchlinientheorie setzt voraus, dass der Bruch dann ein-

tritt, wenn sich im gesamten Plattentragwerk ein Mechanismus aus

Fliessgelenklinien gebildet hat. Ein Versagen der Betondruckzone,

das an einzelnen Stellen durch zu grosse Zugkräfte im Stahl

eintreten könnte, wird theoretisch ausgeschlossen. Es ist also

eigentlich erforderlich, für alle Gelenklinien, in denen nach

Erreichen des Fliessmomentes noch weitere Verdrehungen möglich

sein müssen, den Nachweis ausreichender Rotationsfähigkeit zu

erbringen.

Für die Duktilität des Plattenquerschnitts sind der Bewehrungs-


grad sowie die Arbeitslinien und die Oberflächenstruktur der

Zugbewehrung von entscheidender Bedeutung, Betonfestigkeit,

Druck- und Querbewehrung haben untergeordneten Einfluss.

Weitere Untersuchungen, insbesondere Parameterstudien auf rechne-


rischem Wege, sollten die Abhängigkeit der Rotationsfähigkeit von

diesen Einflussgrössen zum Ziel haben. Wahrscheinlich lassen sich

dann im Hinblick auf die An-Wendung der Bruchlinientheorie ein-

fachere Bedingungen für ausreichende Rotationsfähigkeit als nach

' /42/ formulieren.

Bei Balkentragwerken liegt der optimale Bewehrungsgrad, bei dem

Beton und Stahl gleichzeitig versagen, bei etwa 0,40 % . CEB /42/

gibt für die maximal zulässige Rotation eine durch zahlreiche


- 43 -

Versuche gestützte aber umstrittene Grenzkurve in Abhängigkeit

von der Druckzonenhöhe an. Bei Platten lassen die bisherigen

Versuche, bei denen meistens glatter Stahl niedrigerer Strec . k-

grenze verwendet wurde, eine Formulierung der Grenzduktilität in

Abhängigkeit vom Bewehrungsquerschnitt noch nicht zu.

Es lässt sich lediglich feststellen, dass die Rotationsfähigkeit


oberhalb einer gewissen Grenze mit wachsendem Bewehrungsgrad

abnimmt.
Als zusätzliche Einflussgrösse bei Flächentragwerken sind aber

das Anisotropieverhältnis der Bewehrung und ihre Richtungsabwei-


chung zur Hauptbeanspruchung zu berücksichtigen, die insbesondere

auch für das Tragverhalten im Gebrauchszustand von Bedeutung

sind. Hier ist unsere Kenntnis noch lückenhaft. Insbesondere das


Steifigkeitsverhalten gerissener Stahlbetonplatten bedarf noch

weiterer Forschung.
Im allgemeinen kann bei Platten der Einfluss der Querkraft auf

die Momentenentwicklung auch im plastischen Bereich vernachläs-

sigt werden. Selbst bei Einzellasten oder Stützen liefert die

Bruchlinientheorie ausreichend genaue Ergebnisse, wobei dann

jedoch die Durchstanzgefahr gesondert zu untersuchen ist.


CEB /42/ gibt bei plastischen Berechnungsver-fahren nach der kine-

matischen Methode für Platten zur Vermeidung spröden Betonversa-

gens als Maximalwert für den Zugbewehrungsquerschrritt die Hälfte

des Wertes an, der sich bei einem Dehnungsverhältnis

fs= EF / E b = 3,5 %, aus dem Grenzzustand der Biegetragfähigkeit

ergibt. Bei eingespannten Plattenrändern soll das Verhältnis von

Stütz- zu Feldmomenten zwischen 0,5 und 2,0 liegen. Dies Bestim-

mungen wie auch die Festlegung eines Mindestbewehrungsgrades

sollten in der weiteren Forschung kritiäch untersucht werden.


- 44 -

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