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O by KDM-VerlagGmbH

Equipment
Die Techniken
Fingerstyle: Teige-und Mittelfingermit Durchrutschen
Slappen: DaumenSlapund Zeigefinger oder MittelfingerPluck
Harmonics: NatürlicheFlageolettöneauchals Double-Stops
Double-Stops: Zwei- oder Mehrklänge(Akkorde)
Tapping: Speedtapping und acht Fingertapping
Reggae-Daumen: Handballen muteddie Saiten,der Daumenspieltseitlichdie Saiten

Das Equiprnent
Die Bässe: 74er FenderJazzBass(mit Ahorn-Hals,Esche-Korpusund Sadowsky
Elektronik)
Sadowsky4-Saiter(Ahorn-Halsund Swamp-Ash-Body, FenderJazz
BassPickUps),Sadowsky5-Saiter,Sadowsky4-Saiterfretless
F - Bass5-Saiter
Fodera4-Saiter
Kontrabass (unbekannterHerkunft)
Die Gitarren: Allesamtvon RogerSadowsky
DasTopteil: SWR-SM-400-Top
Die Boxen: SWRGoliath-ax10 (2x)
DieAmps (alsAlternativezu Top + Box):SWRRedheads 4x (mono)
Die Elektronik: RogerSadowskyBassPreampBass/TrebleBoost
Die Saiten: DR-Hi-Beams (a5 - 6s - 80 - 105)
Die Effekte: dbx-160-Compressor
Cry Baby-WahWah-Pedal
Der Verzerreqden Miller auf der >LiveQr More< CD benutzt
ist nichtbekannt.
Sonstige: Baßklarinettevon Buffet
ln seinerFunktionals Komponis! Produzentoder Arrangeurbenutzt
Miller auchdiverseSampler,Keyboardsund Drum Machines:
z.B.:MX ControllerKeyboardf Akai,EnsoniqASR10 Sampler;EMU lll
SXSampler, TS 10 KeyboardEnsoniq,MPC 3000 Drum Machine
MiniMoog

Erklärung der Effekte:


Wah-Wah: Ein Effektgerätbei dem man durch BewegeneinesPedals(vorstellbar
wie ein Gaspedal beimAuto) die mittigenFrequenzen anhebenund absenken
kann.Der entstehende Soundist nichtbesseralsmit dem Namendes
Effekteszu erklären:Wah-Wah!
Compressor: ???
Distortion: Der gespielteTon wird durchein Effektgerätkünstlichverfremdetund
durchübermäßiges Anhebenvon mittigen Frequenzen verzerrt.(Verzerrer)

2-MarcusMlller
BassMasterclass
11
Die Techniken

Dte llruxe Ha'ruP:

MarcusMillerbezeichnet sichselbstals>EinFingerpro BundTyp<Man spricht


auchvon der ,Vier FingerChromatik<

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. Einesehrgute Übung,um mit dem >vierFingerSystem< klarzukommen, ist die Spinne*:i O'":-'

! ubung rm scnnersr"n
t t ,
T"rpo in Track2 mitspielen kannund sichauf die Fingerschaut,weißauch'
| | | l: Ta.^^
>legato<zu spielen,d'h',die Töne
warum dieseEtüdejenen Namenhat.Man solltedaraufachten,
pausenaber auch ohne Zweiklänge'Die
fließendineinanderübergehenzu lassen.Also ohne
Bewegung sollteausschließlich ausden Fingerkommen.Esistdaraufzu achten,daßdasHandgelenk
Erstens istesnichtnötig,und zweitens istes nichtökonomisch' Esführt
nichthin und herschaukelt.
schnellzu Ermüdungund sogarzu Verkrampfung. Wenn man es arg übertreibt'kann es sogarzu
V e r l e t z u n g e nd e r S e h n e n s c h e i d ef n ü h r e n . E i n e M ö g l i c h k e i td i e s z u v e r h i n d e r ni s t d i e
und n d tin die einzelnen l l e o r T l a l 5 e zu
Gliedmaßen
t n z e l n e nb spüren'
l l z u5 P u r s i l 'L w L ' L v ' s J'Problem
i l r weiteres
Ein 'vv'v"' r
A u f m e r k s a m k e i t kkreisen
Aufmerksamkeit r e i s e nzzu u llassen
a s s e nu nd le e
Mittelweggefundenwerden'I
könnteder Druckder Fingerauf dasGriffbrettsein.Da sollteein guter
sauberi
Wenndie Fingernägel weißwerden,wird aufjeden Fallzu festgedrückt.Wenn die Töne nicht
oder man ist zu welt vom
klingen,z.B.die Saiteschnarrt,dann wird nicht genügendfest gegriffen
Töne mit dem
Bundstäbchen entfernt.Um gleichrichtigim Miller Stylezu spielenwerdenalle
Marcushat dieseTechnikbisinsDetailperfektioniert. Entstanden istseineVorliebe
Daumengeslappt.
desDaumenspiels in der Zeit,wo er vieleJingleeingespielt hat und er dachte,daßsichdiesersound
am bestenin den kleinenLautsprechern der Fernseher durchsetzen würde'Er übte dieseTechnikso
lange,biser alleChartsim höchsten Tempospielenkonnte.Natürlichkannman dieseÜbungauch
mit dem ganznormalenzwei Fingerstyle exerzieren. Dann ist aber daraufzu achten,daß man bei
nachunten(tonalgesehen nachunten!lBeispiel: D-saitezurA-saite)den Finger
i "in", saiienwechsel
;'.
i durchrutschen läßt.Beispiel: der Zeigefinger der rechtenHandschlägteinenTon auf der D-Saitean'
I n ^ . - - r ^ . - ^..r t ^ t ^ ^ ^ A ^ -Ton
r - ^ - . , , i i r r l a ^ , , { A a r A - S : i t e a n q e s c h l a p e nwerden.
w e r d e n . Dafür w ä r e dann
D a f ü r wäre d a n n wieder
wieder d der
er
i O", aururffolgende würde auf der Ä-Sui,"angeschlagen
i Zeigefingerzuständig. i:

i
lt

2-MarcusMlller
BassMasterclass 13
l ,
h#l[*FtX*-$kalen& Fattern für die trlnke Hand

Skalen und Tonleitern

MarcusMillerspieltwie alleBassisten sehrnahan den Bundstäbchen,


in dieserPreisklasse, also
-
dem Punkt,auf dem man auf einemFretless Bassden Ton greifenwürde.Hier kannman am
saubersten
spielen,hat den geringstenKraftaufwand und die meisteKontrolleüberden Ton.
Marcusbeherrschtnatürlichauchdie für die linkeHandspezifischenTechniken wie >Hammer
on< (Tonerzeugung ohne Unterstützungder rechten Hand nur durch Aufschlageneines
Fingersder linkenHand),>Pulloff< (Tonerzeugung ohne Unterstützungder rechtenHand
durch Abzieheneines Fingersder linken Hand), >Quartsprüngen((durch Umklappender
Fingerkuppe den in derselbenLageliegendenTon auf der nächstenSaiteohne Übersetzen zu
-
erreichen)und bei Akkordenden Barr6 Griff (ein Fingerfür mehrereSaitenzuständig). Um
die KraftseinerlinkenHandzu trainieren,übt Miller oft auf dem Kontrabass.
Durchdie Dicke
und Härteder Saiten,und die Tatsache,
daßUprightseinehöhereSaitenlage besitzen,wird der
linkenGreifhandeinfachviel mehr Kraftschnelligkeit
und Kraftausdauer abverlangt.

Marcusbenutztdie allseits
verwendeten Skalendeslonischen Systems,auch>Modes<genannt.
Um einenEinblick zu bekommen, habeichdieAeolische Skalain Track6 untergebracht.
Sieist
der Ursprungfür dasTongeschlecht Moll und beginntmit dem sechstenTon der lonischen
Skala(unserallseitsbekanntes
Dur).Man sagt:Siestehtauf der sechstenStufe.Siebestehtalso
ausden gleichenTönen in der gleichenReihenfolge, wie die lonische Vorstellenkann
Skala.
man sichdaslonischeTonleitersystemwie einenTonkreis,in dem man von jedem Ton ausmit
demselbenTonmaterial eineTonleiterspielenkann.EinBeispiel:

C-lonisch: C D G A C

A-Aeolisch: D G A

Track6 bietet die Möglichkeit,sichmit der sechstenSkalades System's,genanntAeolisch,


bekanntzu machen.

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GmbH
Die A'Aeolische Skala

In Track7 ist die dorischeSkalazu hören.Sieist nebender obengenannten aeolischenSkala


Zu findenzum Beispiel
MillersLieblingstonleiter. in >RunForCover<. Der interessanteTon,der
Dorischvon den anderenMolltonleiternabhebt, befindet sich in der sechstenStufe.lm
Gegensatz zu Aeolischund Phrygisch (der dritte Mode), die beideeine kleineSechste(acht
Halbtonschritte zwischenGrundtonund sechstem beinhaltetdie dorischeSkala
Ton) besitzen,
Nun aberMillersLieblingsmode:
(neunHalbtonschritte).
einegroßeSechste

Die Dorische Skala

DasgesamtelonischeSystemsetztsich,weilman natürlichaufjedemder siebenverschiedenen


Tonleiteraufbauenkann,aussiebenverschiedenen
Töne.derSkalaeineeigenständige Skalen
zusammen. Die Skalenkannman auchgleichzeitig benutzen/um sichinner-
als Fingerpattern
halbeinerTonartüberdasGriffbrettzu bewegen.
mit Skalenauf dem Basszu beschäftigen,
Wer Lusthat,sichausgiebig dem empfehleich ein
Werk ausdem KDM -Verlagvon Adam Kadmon:The BestOf Bass/Complete. Esist ein voll-
BuchüberallemöglichenSkalenauf dem Bassund ihre Einsatzmöglichkeiten.
ständiges

2-MarcusMlller
Masterclass
Die rechte Hand

LeiderkonnteichnichtnäheraufdieseTechnik von Marcuseingehen, weildasden Rahmen der


Fibelgesprengthätte.Der GroßteildiesesBuchesdreht sichum seineSlaptechnik, weil ich
denke,daß sich einfachdie meistenvon euch geradedafür interessieren werden.Trotzdem
erkläreich natürlichkurz,wie er mit den Fingernspielt.Auch wenn er selbstsagt,daß diese
Technikbei ihm am unausgereiftesten is! weil die Anschläge von Zeige-undMittelfingerein-
fachzu unterschiedlich klingen. Wenn Marcusüberhauptmal den Fingerstyle spielt(>People
MakeThe World Go Round<von der CD > Live?: More<Tracks33 + 34), dannpraktizierter
i die klassische Wechselschlag-Technik mit Zeige-undMittelfingerder rechtenHand. Der
t , | , r- . - . . . . 1- .-- r : ^ - ^ . ^ - t ^ . ^ c^:+^ c^:^^ LJ-^l ,,^l
I a n s c h l a g e n dFei n g e rl a n d e t i m m e r a n d e r d a r ü b e r l i e g e n d eSna i t e .S e i n e H a n d - u n d
! Fingerhaltung ist dabeisehr locker.Dasmag auchdaranliegen,daß er den Bassungefährin
, lon" des Bauchnabels hängenhat.Alsorechtmittig,wenn man die Möglichkeiten zwischen
i VtarkKingund T.M.Stevensabwägt.Er läßtden Unterarmrelativstarkgebeugtabersehrent-
i spanntauf dem Body nieder.Das verhindertauf jeden Falleinen verkrampftenUnterarm.
i Mur.u, setztden Daumenmeistauf den hinterenTonabnehmer und der Anschlag der Finger
u

I erfolgtausdem,von der Handwurzel ausgesehen, erstenGelenk'

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i
I
Er spieltmit langenFingern.D.h.,daß die FingereinengroßenRadiusumschreiben. Keine
A n g s td . ü r d ee r d i e F i n g e irm z w e i t e n
, a ßh i n d e r ti h n n i c h td a r a ns, e h rs c h n e lzl u s p i e l e nW
Gelenkknickenum anzuschlagen, würdesichderzu bewegende TeildesFingers verkürzen, also
wäreauchder Radius kleiner.

BeimSpielenvon Double-Stops knickter die Fingerdannim mittlerenGelenkund ziehtsie


nachobenvon den Saitenweg.Dasgewährleiste! daßdie angeschlagenenTöne frei klingen
können.BeimnormalenAnschlag würdeder tiefereTon immerabgestoppt werden.Grund-
sätzlichläßter den Daumenals Fixpunktauf dem Pick-up, auchwenn er auf der D - oder
G-Saitespielt.Nur beilängeren Passagen aufden hohenSaiten, geradebei5oli,wechselter mit
-
dem Daumenauf die E Saite.Zum einen,um die Streckung zwischenden Fingernund
-
Daumenzu verkürzenuno zum anoeren,Llmdie E Saitezu dämpfen.Außerdempraktiziert
N/lillerdas rvie ich es nenne>Durchrutschen<
rvrrrrvr uuJ/ Snielter alsoerst einenTon auf der G-und
danachaufder D-Saite,so werdenbeideTöne mit jeweilsdem gleichenFingerangeschlagen
DasSpielen aufdem hinterenTonabnehmer, alsoDaumenaufdem StegPickup, benutzte[ um
knurrendefunkySoundszu erzeugen. Zum Beispiel im Motown Styleoder wenn er Soliauf
dem Fretless Bass JacoSound.DieanderePosition
soielt.Dabeiorientierter sicham klassischen
desDaumensiststarkvon den verchromten TonabnehmerschutzkaDDen seinesFenderBasses
beeinflußt, die ein Spielenauf dem Neck-Pickup unmöglichmachen.Deswegen setzter hier
äußertseltenden Daumenauf dasEndedesHalses. BeimGebrauch einesFretless
Bassessetzt
er den Daumennatürlich auchauf den Neck-Pickup.

BassMasterclass
2 MarcusMlller
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-'* - -Ce --3
I, * - * - " r - * . - J = nä;;ä-D^.*'" s' st;;-stvt"

jTechnik:
:l Die Reggae-Daumen
1.,

t g"i d"* Akustikgitarrensolo


in >Steveland<, SunDon't Lie<und,belde.m,
dem zweitenTitel auf >>The
setzter die Reggae-Daumen-Technik eln
I OrgunSoloin ,Erico,dem drittenTitel auf der Tales-CD, .
der rechtenHandzum Dämpfen der Saiten so,
eingesetz! daß beim
es.
I Oub"iwird der Handballen .
I Anschlag mit der seitlichenDaumenkupPe zu einemstark>gemuteten< Ton kommt O:: I
).1l:
, ,Reggae-Daumen-Technik< kommt daher,weil vorwiegenddie Reggae-Bassisten (ausgenommen
l
lSting;sleeinsetzten/umeinenmög|ichstkurzenmumpfigenTonzuerZeu8en.

.; Millers Slapstyle:

..

Qualitätenweit gefächertsind,ist sein,'


a-- | , | :-' -^:.^

. obwohl,wie schonin der Biographie beschrieben, Miller/s


wohl immer nochdasMedium,für dasMilleram meistengeliebtwird.Besonders beein-:
: Slapstyle
. a r c u s s c h l ä g td l e S a i t e n v o r d e r v e r c h r o m t e 'n
r d r u c k e n d i s t d a b e i s e i n D a u m e n s p i e lM
Tonabnehmerschutzkappe an und nichtam unterenHalsende, wo sichdie ganzenObertöneOf::
er sichdabeiausschließlich aufden Einsatz seinesDaumens. Ersagt,daßfür
r den.Oftmalsbeschränkt '

d", eiqentlicheFunkim Daumensitzt.FürseinenGeschmackbenutzenviele Bassisten


I
viel zuoft
D- --:-!^.^ .,:^l -,, ^{+

:;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;ihn ,,
den ,pluä< (Anreißender Saitenmit Zeige-oderMittelfinger), wodurch dieser seine eigentliche
r. ^r. | .-. L --.-tl:^l^^
für gelegentliche
A l,-^^+^
Akzente ein,
^i^
als eineArt
-1. ^ina Art
I Wirkungverliert. Miller setztden Pluckausschließlich .||

i ,Nacngldanke<. Auchwennsichseinekomplexen
r, |
Groovesoftmalsso anhören,
|
alswürdeaufder D-
- -l- ..,.'-.,-l^ ^. '+ i^r l l

i und C-Saitegeplucked,so kann man davonausgehen, daß es Akzentesind,die mit dem Daumen'
: , -:.- D^:--:^l
istein Beispiel DieQuintenauf
-l^f;.- l-\:^ a\,,i^+^^
dafür. den beiden
."{.{an hoidan hohen
hnhpn Saiten
\2lten werden
\I/efden ,
:tgesplelt
Q I
wurden.>Rampage<
Millerbeherrscht eswie keinanderer, einenunheimllch dichten
I ltt"ru*, mit dem Daumengespielt.
I unddynumischen Ambituszu halten.Auchin den höchsten Lagenaufder G-Saiteistesihm möglich,
I einenknallenden Akzentmit dem Daumenzu setzen'
, , ,- -_ ,
I Wurrr er sichfür den Daumenals Hauptanschlagsinstrument entschieden hat, liegt auchan d"t ,,
Dynamikverhalten der Töne.Millersagt, so alle,Töne glei^ch lauterklingen' ,
i gleichmäßigen {aß
. Ü. ur.n uuf d", G-Saite genügendPunchzu haben,schlägter leichtan der Saitevorbei.Vorstellbar
i wie bei einemAnschlag der Saltemit dem Plektrum. Die Bewegung erfolgtdabeiauseinerDrehung
i des Unterarmsum Elle und Speicheund einer leichtenAuf- und Abbewegungdesselben. Der I
scheintdabeiannähernd immerim gleichen Abstandzu den Saitenzu bleiben, wie auf-
1 Handriicken
I gehängt.Um dieseTechnikdes Daumen-Anschlags zu üben,hier zwei Beispiele ausschließli
, buurn.nunschlag überallevierSaiten. '

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l

2-MarcusMlller
BassMastercJass 19
Die Pentatoniken

Um einerseitsden Daumenanschlag überalleSaitenzu üben,sichaberauchgleichzeitig mit Skalen


zu beschäftigen die Miller sehr gerne einsetz!diesebeidenKombi-Übungen. Ein Großteildes
Repertoiresder Licksund Groovesvon MarcusMiller basierenauf der Pentatonik. Die findet man in
den Hörbeispielen u.a.bei >Panther<,>>TheBlues<,>Chicago< usw.Um nicht nur die Licksnachzu-
auchzu verstehen,
spielen, sond.ern woraufMiller dieseaufbau!stelleichjetzt dasDur-Pentatonik-
Patternvor.Die Dur-Pentatonik in TrackB beinhaltetvom Grundtonausgesehen die Töne 1,2,3,4
und 6 der dazugehörigen Dur-Skalen:

,
rw\
\8-l

Die pentatonik(grch.>pente<fünf) ist im GrundenichtsanderesalseineTriviallösungder gleichna-


migenTonleitern. Denndie dreiDur-unddie dreiMoll-Tonleitern innerhalbeinerTonartunterschei-
= siebenverschiedene
Töne,einePentatonik = fünf ver-
densichinjeweilszweiTönen.EineTonleiter.
schiedene Töne.
Einespeziellere,abertrotzdem überallbekannteund gern benutztePentatonik-Form ist die Blues-
pentatonik.Millergebrauchtsiein der Formder Moll-Pentatonik+ Blue-Notes.Als BlueNote fügt er
die b5 hinzu.Der,wie man ihn nenntTritonus(6 Halbtonschritte über oder unter dem Grundton),
wird sehrgernein Solopassagen Dabeiziehter oftmalsdie Quartemit
von Herrn Miller eingesetzt.
einem>Bending< um einekleineSekundehochzur b5.

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;*-** DasDur-DeÄW

um den Daumenanschlag
AlszweitesBeispiel, auf allenSaitenzu üben,habeich ein Dur Arpeggiol:
ausgewählt.Esbestehtausden vom Grundtonausgehenden 1,5, B und 10.Die Dezime,
Intervallen:
hierals10 dargestellt,
ist nichtsanderesalsdie oktavierte, Terzder dazugehörigen
leitereigene Dur:::
Die Übungist dabeiso angelegt,
Tonleiter. daßdie gedachte Einsder Übungin jedemTaktverscho-i
ben wird.DashörbareMotiv bestehtaussechsTönen.Da dieseabergleichmäßig in Viertel-Notenr
übereinenVier-Viertel-Taktgespieltwerden,verschiebt sichder Grundtonimmerum die Differenz::
von zweiViertelnpro Takt.Dasverhindert,daßder ersteTon auf der E-Saitelautstarkauf die Einsll
geballertwird und alle anderenTöne im Sandeverlaufen. Man wird also dazu angehalten, ein ,:
gleichmäßig Spektrumzu verfolgen.
dynamisches .

Soebensprachen wir noch davon,daß Miller fast ausschließlich den Daumenbenutzt,und schon
kommenwir zur erstenAusnahme. Die Double-Plucks. Hierbeihandeltes sichum einenEffekt,den :l
Millergerneeinsetzt, bei dem die Plucksmit Zeige-undMittelfingeralskurzerRollbzw Flamekurzi
hintereinander gespieltwerden.Das geschiehtwährendder Ausholbewegung des Daumenan'r'
schlages. Zum Ablauf:DieFinger; diedie Plucks ausführen sollen,landenschonbeimvorausgehenden ..
Daumen-Slap unterden zu spielendenSaiten. Beider folgenden Wegbewegung vom BassläßtMilleri
die Finper p'ebeust
' b - ' b - " " * ö - - - siedurchden entstehenden
t - bis
und fest unterden Saiten, Druckder drehenden rl
Bewegung aus Elleund Speichenacheinander abflutschen. Durchden Radius, den der Unterarm
beschreibt, wird automatisch daßzuerstder Zeigefingerund danachder Mittelfingeran ;,
festgelegt,
der darüberliegenden SaitedenTonbzw die Ghostnoteerzeugt. DasGanzesollte,genauwie manes
bei Millerbeobachten kann,in einemgleichmäßig fließendenBewegungsablauf Ergänzend
erfolgen. lr
möchteich noch hinzufügen, daßes geradebei diesendrei aufeinander" folgendenKomponenten .
wichtigis! aufein homogendynamisches Klangbild zu achten.Dennmeistens hört mannichtaufdas'
Klangbild,
weildie Aufmerksamkeit Seiteweilt.
alsbei der agogischen
eherbei der technischen u

BassMasterclass
2'MarcusMlller
21
Double'PIucks

p P

Täpping'Style

ln Track10, 11,12 und 13 werdenzwei Motive aus Millersunendlichscheinendem technischen


Repertoire Er liebt esj4 mit unscheinbar
vorgestellt. in den HintergrundgemischtenLicks,die er als
SoundsinnerhalbeinesSongseinsetz!der internationalen Bassistengarde immerwiederhübsche
Rätselaufzugeben. Dabeiverlegter sichnebenseinemSteckpferd, der Slaptechnik, auchgerneauf
seineQualitätenim Tapping-Style. TrotzdemsichMarcusauf einemsehr hohemtechnischenLevel
bewegt,hat es für ihn immer höchstePriorität,daßsichalle spieltechnischen Gipfelbestürmungen
dem Diktat der musikalischen Sinnerfüllungunterordnen.Der Songsteht immer im Mittelpunkt.
Anders als wie so manchervon Profilneurosen geplagterGriffbrettakroba!setzt Miller diese
Monsterlicksnicht in Solo-Passagen oder als Selbstbeweihräucherung ein, sonderner stelltdiese
beeindruckenden Fingerbrecher in einenvölligneuenKontextund benütztsie alsSounds. Ahnlich
wie ein Sampleoder einenWirbelauf der Snare,Er zweckentfremdet sie und gibt ihnen,Gott sei
Sinn.
Dank,endlicheinenmusikalischen
Abteilungen.Zum einen das
Bei MillersTappingauf dem Bassgibt es zwei großeübergeordnete
>Speed-Tapping<und zum anderendas>Acht-Finger-Tapping<,was aber nicht heißensoll,daß nur
Passagen
daseineschnelle beinhaltet.

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L4-9-7-O-7-yr

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Das Speed Täpping

Mit dem Speed-Tapping sinddie Licksgemeint,die sichauf einerSaiteabspielen. Dabeiwerdenrneist


mehrereFingerder linkenHandund nur einerder rechtengebraucht. Vom spieltechnischenAspekt
her sinddiesePatternausschließlich ausHammerons und Pulloffs aufgebaut. MarcusMiller bezieht
zusdtzlich,nochgernedie Leersaite mit ein.DasStyledesLicks,welchesin Track10 und 11vorgestellt
wird, findet man aüch im Solovon >>The Blues<und in >Panther<, den beidenOpenerder letzten
Solo-CDsMillerswieder.Bei diesenTracksmerkt man auch,daß Marcuseine sehr gut trainierte
Kraftschnelligkeitin der linkenHand ha! und daß sich die Übungenauf dem Kontrabass gelohnt
haben.Miller setztbei diesenLicksden Zeigefingerder rechtenHandein, um sichfür die restliche
Passage desLicksdie nötigeEnergie zu holen,die nötig is! um die Saitein Schwingungzu halten.Man
könnteauchsagen,daßer so die Saitein Schwingung versetzt.Zu beachtenist hierbei,daßman lang-
samzu übenbeginntund daraufachtet,daßauchwirklichalleTöne erklingen. Beisolchen>highs-
peed<-Licks verfälltman schnellin lJngenauigkeiten. Freinachdem Motto: >Hört sowiesokeiner"!<
Dasist abergenauder feine Unterschied zwischenwirklichgut und >NajOer hat'swenigstens pro-
biert!<

BassMasterclass2-Marcus Mlller
23
i BeimAcht-Finger-Tapping benutztMillerden BasssehrKlavierähnlich. Die linkeund rechteHandbenutzt
:a
i er,wennmandieSpitzendergleichnamigen Fingeraufeinandersetzt, immerspiegelbildlich.
Natürlichspielt
I dannauchdie rechteHandauf dem Griffbrett>einFingerpro fret<-System. Genauwie bei der linken
i Hand,bei>normalem Gebrauch< desBasses,spieltMarcussehrnahan den Bundstäbchen in Richtungoes
l:Steges,um einenmöglichst sauberund rein klingenden Ton zu erzeugen. Dasistfür die rechteHandein
: bißchenungewöhnlich, weil der Handrücken oft die Sichtauf die Fingerversperrt.Daskommt dadurch
i zustande,weilder Daumender rechtenHandauf der Oberseite desGriffbretts den Fixpunktbildet.Miller
I benutztsiealsowie den Tonabnehmer alsDaumenablage beimnormalenFingerspiel. Außerdemhat man
,.schnell,weil sichdie rechteHandvon oben dem Griffbrettnäher! alsospiegelbildlich zur linken,das
: Gefühl,zum falschenBundstäbchen zu greifen.Die Oberseitedes GriffbrettsbenutztMiller dabeials
I Schiene,auf der er mit dem Daumenbei Lagenwechseln hin und her rutschenkann.Zusätzlich bietetsie
i einenSutenHaltfür einesaubere Technik.
DenDaumenkannmandabeiimmerauf HöhedesZeigefingers
' bewegen, so daßmandie leichtüberstehenden Bundstäbchen fühlt und weiß,wo mansichgeradebefin-
I det.DiefolgendeÜbungbasiertaufQuinten,die mit demZeige-und Ringfingergespielt
werden(für beide
I Handegleich). Man hatalsopro Akkordwechsel aucheinenLagenwechsel. Die Reihenfolgeder Benutzung
.ider Fingerwäresomit:Zeigefinger LH,Ringfinger LH,Zeigefinger RH,Ringfinger RH(LH = linkeHand,RH
= rechteHand).

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K#"Rd**ffiYe,sv€* Llek*Ahteßßungp

Marcus Miller Plays for Marcus Miller

Die Einleitung dafür,wasMiller mein! wenn er sagt,daß


der > The SunDon't Lie<-CDist ein Beispiel
er seinSpielan denmenschlichen Gesang anlehnt.Wie gefühlvoller esversteh!dietechnisch schwie-
rigstenElementeelegantmiteinanderzu verbinden,verdientschonden größtenRespekt.Der Teil
beginntmit einersingenden Melodie,die ichin seinemStylenachempfunden habe.Sieistmit einem
tiefen, schwebendenBasstonunterlegt.Miller gelingt es dann, mit einem kurzen Pentatonik-
feuerwerkden Übergangzu einerwunderschönen Akkordverzierung zu schaffen,bei der von der
Motorikder linkenHandher wirklichallesabverlangt wird.DasGanzefindetauf einemsehrhohen
technischen Niveaustatt und hört sichtrotzdem unheimlichlockerund ausgeruhtan. Der ganzen
Passage liegtdie TonartE-Mollzu Grunde.Er benutztdabeieineseineroben vorgestellten Modes:
die sechsteStufevon G-Dur.
E-Aeolisch,

Panther'lntro

ffi)ffi
\Lsl \ü/

+'16-16-14-L2-

BassMasterclass2-Marcus Mlller
25
Panther-SIap

Dasdritte Lickist dem erstenTrackder >>The


Sun Don't Lie<-CD>Panther< entnommen.Esdoku-
mentiertdie $roovigeund virtuoseSpielweiseMillersgleichermaßen.Den AbschlußdiesesMotivs
bildetdie gernverwendeteund weit verbreitete>Slapschaukel<.
MarcusMiller benutztsie meistens
mit Ghostnotesauf der E-undG-Saitegespielt. Um sie ganzin seinemStilerüberzubringen,sollte
allessehrentspanntklingen.BeiMr. Groovyhört sichallesgesanglich
und ultralockeran,alsob ihm
die größtentechnischen FinessenkeineProblemebereitenwürden:

26 O by KDM-Verlag
GmbH
r'
i

>Rampage< ist ein MotiV welchesMelodieund Groovezugleich darstellt. Der Bassspieltalleinemit i


d e n D r u m s u n d d e n n o c h k l i n g t e s s a t t , v o l l u n d e i n f a c h k o m p l e t t . M a n v e r m i ß t k e i n'
Harmonieinstrument oder zusätzliche Sounds.Nur Bassund Drums bedienenden kompletten
Bereichund es groovedunglaublich los.MillervariiertdasLickso, daßer an manchenStellenallel.
Töne mal mit dem Daumenund mal Slapund Pluggspielt.Das ist eineSpezialitdt von ihm. Das:
Schwierige dabeiist,alleTöne gleichmäßig auf einemdynamischen Niveauzu halten,da man dazu;,
neigt,auf den höherenSaitenleiserzu spielen. Man mußfür sicheineautomatische Dosierung des
Daumenanschlags entwickeln, um auf allenSaitengleichlautspielenzu können.Superschwerist es
dann,wennmanauf der G-Saitemit dem DaumeneineBetonung spielenwill,d.h.,Töne besonders ,.
hervorhebenwi|l.DazubrauchtmaneineguteTechnik.
Daszweitetechnische Problemstellendie 32-tel Pulloff Passagenauf der G-Saitedar.Sehrschnell:,
verschlucktman Notenoder kommtausder Time.Obwohlesunheimlich virtuosund schnellzugeht,
'
an dieserStelle,neigtmantrotzdem dazt, zutreiben.
Insgesamt gesehenist dasLickeinegroßeHerausforderung an Technikund Koordination.32-telbei I
115bpmsindnichtvon Pappe. Spieltmandiezerlegten Voicingsaufder D-undG-Saite nichtmit dem r
Daumen,mußman bei den Double-Plucks auf einegute Kontrolleachten.

2 MarcusMlller
BassMasterclass 27
r
I

Rarnpage

28 O by KDM-VerlagGmbH
Scoop

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\2y ffi) w

>Scoop<ist von der Komplexitdther ähnlichangelegtwie >Rampage<. viel rockiger


Es ist allerdings
gespielt.Die Double-Stopswerdenhier allesamt>gepluckt<. ist bei solchenAkkorden,
Grundsätzlich
auf einemAm7-AkkordaufgebauttA(1)-G(7)-C(b3)],
der Grooveist insgesamt daraufzu achten,daß
bei den Pluggsmit Zeige-undRingfingerkeine >Flames< entstehen.>Flames<ist der Drum-
mer-spracheentnommenund heiß! daßdie Töne leichtrhythmischversetztgespieltwerden.In der
könnteman diesmit >Pra<umschreiben.
Lautsprache

BassMasterclms2-Marcus Mlller
t i "

TeenTownist,wie die meistenwohl wissen,ein Covervon JacoPastorius legendärer Komposition,die


auf vielenseinerLive-oderSolo-Scheiben in verschiedenstenVariationenund vor allen Dingen
Geschwindigkeiten zu hörensind,und die,wie mansagt,ihreUrfassungaufder >HeavyWeather<von
WeatherReporthatte.In Bezugauf dieseCD gibt es aucheine bemerkenswerte Geschichte,
die die
Beziehung zwischen diesenbeidenBasslkonennäherbeschreibt. Marcus:> lt's strange-right
before
Jacodied I felt this urgeto go out and buy HeavyWeather.I hadworn out my third copyand needed
to replaceit. I don't know why,but for somereasonI neededto hearit again.A few dayslater,I got
the newsthatjaco haddied.<
Zur technischen SeitediesesLicksist zu sagen,daß MillersInterpretation,Jaco'sKomposition zu
Slappen,natürlichauf höchstemNiveauabläuft.Nicht nur,weil dasTempo mit 126 bpm und den
gespielten Sechzehnteln als rhythmische GrundlageschonSchwierigkeit genugwäre,sonderndie
Anordnungder Töne und die Sprüngeüber die D-Saitehinweghabenes wirklichin sich.Den
Höhepunktbildethierbeiwohl der doppelteQuartsprung vom C auf der A-Saitezum Bb auf der G-
Saite.

30 @ by KDM VerlagGmbH
The Blues

>>TheBlues<beinhaltetein komponiertesSlapsolo,dem diesesLickentnommenist.Esverlangtnicht


nur größteKoordination,sondernauchHammeron und PullOff Technikauf höchstemLevel.Diese
Anschlagtechnikistfastschonmit der Legatotechnik Hierbeiwerdenalle
der Gitarristenvergleichbar.
Noten der zu spielendenSechstole Saitenmit nur zweiAnschlägen
auf drei verschiedenen erzeugt.
Daskostetvor allenDingenKraftund Kraftschnelligkeit.

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BassMasterclms2-Marcus Mlller
31
;*-*-* corrre-ro;

DieCoverVersiondesBeatles-Klassikers hatMillerirgendwann in seinProgramm aufgenommen, weil :,


er oft am EndeeinesKonzertes nichtmehrwußte,waser spielensollte.Da ist ihm alsAlternativezu I
diversen Jazz-Standards, die schonalsLückenbüßer mußten,dieserSongder FabFourein-r':
herhalten
gefallen.Mit der Zeit hat Millerder Songso gut gefallen, und auf seineml,
daßer ihn neu arrangiert
Album >iTales< veröffentlicht hat.
ln Track27 stelleich den Basslauf vo4 den MilleralsGrundlage desSongsbenutzthat.Dabeiist zu,l
beachten, daßder Slidevom A (5. LageE-Saite) biszum E (12.LageE-Saite) werdensoll-,
so angelegt
-r^^
+^ A^O A^- ^,,{ .
re, oarsoer ron aur der einenSaitegenügendEnergie hat um im folgendenAkkordzu klingen,und,,
wasganzwichtigist,daßman auchbei dem Slidetight spielt.Alsonichtirgendwie in den Rhythmus ,r
schliddern, sondernexaktspielen.

32 O by KDM VerlagGmbH
Come Together-Groove-Melody

Der nächsteTrackNr. 28 verdeutlichtdie Melodie.Siespiegeltden Stilwider;in derlaMiller es versteht


den BassauchalsMelodie-lnstrument einzusetzen.Dabeikommt ihm seinvon RogerSadowsky mitent-
wickelterSoundnatürlichsehr zu Gute. Der Basshat in allen Frequenzbereichen einen unheimlichen
Punchund eintollesSustain.

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\4_/
p p P P P

I2-l 2- l2-9-, ^--9-t- 12- 12- | 2-9 ^-9-t-12- I2-1 2 12-12-1


-i------------T '----1----1---1--------
| ''----i-----i-----l--------- l

11-9-11 t1----------------12-12-12-12-12-12-12-12---r--12-4-1

l.'

eine sehrgelungene
Für meinenGeschmack
ln Track29 hört man dann,wie beideszusammenklingt.
desaltenBeatlesKlassikers.
lnteroretation

Bas Mcterclus 2-Marcus Mlller 33


Intro Live & More

DiesenTrackhabeich ausgewählt, weil esfür michder Inbegriffeines>Sexy<-Bassgroovesist.Miller


spieltihn alsOpenerauf seiner>Live?u More<-CD.Der Bassgroovedalleineschonso unheimlich
los,daß man es nicht merkenwürde,daß dasSchlazeug hinzukomm! würde PoogieBellnicht so
einenaufregenden Fillspielen.
AlsomeinTip beimAusprobieren: vergißalleTechni[weildieserLick
wirklichnichtso schwerzu spielenis! undvolleKonzentration
auf dassexyFeeling.

|/ 4 l l 4 e l l

34 O by KDM-VerlagGmbH
Der einzise
, - ' b - . . .Finoerstyle-Groove,
.ö-,"-_/ ---t den
--. ist der >Live€r More<-CDMillers
ich in dieserFibelvorstelle,
entnommen. Eigentlich einganzuntypischer den ichaberSernevorstellen
Miller-Groove, wollte,um ,,
zu demonstrieren, wie facettenreichMillertrotz seinesso eindeutigen Stils,der ihnja auchschnelll
festlegt,spielenkann. Es handeltsich hier um einen waschechten ReggaeGroove der auf
Sechzehnteln basiert. Man brauchthiernur daraufzu achten,daßdie Sechzehntel-Passagen nichtzu
weit vornegespieltwerden.Reggae istja ehereineentspannte Musikund solltedenn auch>Laid-
werden.
Back<gespielt

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l , . r l [ L ) l
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-3-3-3-t-3-3-3 1-3-3-3-3- l -3-3-

2-MarcusMlller
BassMasterclass 35
Summertime-Melody

DeneigentlichternärenSong>Summertime<, der den meistenalsJazz-Standardoder wenigstens ausder


Werbungbekanntseinsollte,hat Millerzu einemsoulund funkySongumarrangiert. In Track34 stelleich
dabeidie Melodievol wie Miller siewohl spielenwürde.Die Phr:asierungund den Stil habeich starkan
Melodienin seinenselbstgeschriebenen
dievon ihm gespielten Songsangelegt.Ganzinteressant ist,wie
die Melodielanggezogen
die Sängerin über die Stropheverteilt.So habeich,dem Originalnachempfun-
gespielt.
den,die Bass-Melodie

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\357
P

P p, P Simile

36 GmbH
O by KDM.Verlag
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Surnmertirne-Groove

Der Summertime-Groove,so wie Miller ihn interpretier!ist sehr funky.Die Basisumspieltdabeiden


jeweiligenGrundtondeszugrundeliegenden Akkordesmit Ghostnotes. Dabeiwird halbtaktigzwischen
>G<und >D<gewechselt. Angelehntan den klassischen Wechselbass. Nein,esgeht hierbeinichtum den
Wechselbass Tanzmusi[<,
der deutschen auchin anderenKulturenistdieseBassform Grundlageder Musik.
Salsaoder Samba.
BestesBeisoiel:

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BassMöterclass 2-Marcus Mlller


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O by KDM-VerlagGmbH

38
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Markus Miller plays vvith David Sanborn

Run For Cover

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BassMmterclass 2-Marcu Mlller


>RunForCover<ist eineKomposition, die MarcusMiller schon1980auf Sanborns Album >Voyeur<
veröffentlicht -
hat.1984erschiendanneine> Liveim Studio< Versionauf SanbornsCD >Straight to
The Heart<.Miller meint selberzu diesemGroove,daß es eigentlichein klassischer LarryGraham
ist.Ließeman die schnellenPassagen
Basslauf weg,kannmansichvorstellen, wasMiller damitmeint.
RunForCoverist übrigensein gutesBeispielfür MarcusMiller und seineVorliebefür die dorische
sind G als kleineTerz zum
Skala.Die relevantenTöne, die diesesLickals >dorisch<identifizieren,
GrundtonE und dasC# alsdie großeSextevon E-Dorisch. Wenn man dieseTöne mit der Definition
deslonischenSystems stelltman schnellfest,daßes sichnur um die dorischeSkalahan-
vergleicht,
delnkann.
DasLickbewegtsichim KeyE.Dasheißtnichtsanderes,
Die Erklärung: alsdaßE der Grundtonist.ln
dem Lickkommt der Ton G vor.G ist die kleineTerzvon E.Also bleibenalsMöglichkeitennur die
drei Moll-Skalenübrig.Da sich die Moll-Skalennur in den Stufenzwei und sechsunterscheiden,
schautman haltnach,welcheIntervallevorhandensind.Da nur DorischeinegroßeSexteenthältund
und Aeolischeinekleine,bleibtdie zweiteStufealsletzteMöglichkeitübrig.
Phrygisch

Run For Cover-Intro

In diesemTrackwird einebeliebtePhrasierung Wie beim Solo-lntro


von MarcusMiller aufgegriffen.
von >Ru1For Cover<bei dem er einenabsteigenden Laufauf der G-Saiteeinsetz!spieleich hier
abWechselnd durchAnschlagund SlideerzeugteTöne.Auch hierwieder:alleTöne die angeschlagen
werden,sind durch den Daumenerzeugtund nicht angerissen. Wenn man E-Moll als Tonart zu
Grundelegt,beginntdieserLaufauf der Moll-Terzund steigtbiszur kleinenSeptimeab. Um beide
Richtungen der Slideszu üben,habeich den Aufstiegzur Moll-Terzzurickgleichmit in dieseÜbung
integriert.

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sl sl SI Simile

12.|2-I|-l---9-3----'7-7..-.t_9-9-11-11-12-.----r|2-|2-||-|| 11-11-1

40 @ by KDM-VerlagGmbH
'1 Let's Just Say Good Bye *

:1Let'sJustSayGoodbye< verankerten
beidem essichum einenin der Pentatonik
istein Basslauf, OFF-'
r:BeatGroovehandelt,dessengehäuftes AuftretendasStückschnellschwammig werdenläßt.Hier ist
| | t , | . , | . I
eswichtig,die Basis zu behaltenund mit der OFF-situation Wennmandie Kicksnachhin- tr
zu spielen.
::ten spielt,wirkt der Songziemlichskurril.Spieltmansieaberstraffnachvorne,kannmandem SongI
e i n eu n h e i m l i c hFea h rgt e b e n

I Hierhandeltessichum einenGrooveausder Kategorie:lch lehnemichcoolzurückund schauemal


i waspassiert. zu >AllI Need ls You<1981frr DavidSanborns
den Basstrack
Millerkomponierte CD
>Voyeur<.
SchondamalswurdeMillerwegengenaudiese4 für ihn typischen
Spielweise
gebucht.

A \ €"4U
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\+V
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BassMasterclass
2-MarcusMlller
41
'::...::'..':..:::..:;:.:.:.:)....):'..::.'|..:::.;..r..'::..r....:...:...:1'1

Wie wirkungsvollund interessantman die Moll-Skalengestaltenkann,wenn man sichMühe gibt,


interessant
zu phrasieren,siehtund hört manin diesemBeispiel.
MillerkombiniertHammerOnsund
OFF-Beatszu einemtreibenden Groove.Wiederbenutzter eineseinerLieblingsskalen.
In diesemFall
C-Aeolisch
Moll.Die Grundtonart, ausder dieses Tonmaterial
entnommenwird,heißtEb-Dur.

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,,4U €)
\38,/

42 O by KDM-Verag GmbH
Marcus Miller plays rnrith Miles Davis

Tütu

von >Tutu<ist typischfür die Zusammenarbeit


Die Basslinie von Miller €r Davis.Sehrcool und laid
Die Schwierigkeit
back,gespielt. hierbeiis! die zweiaufeinanderfolgendenSechzehntel zur Zählzeit
3 im zweitenTaktnichtzu weit vornezu spielen,weilsonstdie StimmungdesStückes verlorengeht.
DieserTracksolltesehrcool und zurückgelehnt gespieltwerden.

Funny

BassMasterclass2-Marcus Mlller
Bei>Funny< sollteman nichtzu sehrdasAugenmerkauf den Trillerlegen.Für Miller sindsolche
EinwürfeSoundsoder schmückendes Beiwerk.Wer zu sehrseineAufmerksamkeit auf solcheEffekte
meistensden Restdes Groovesund daswirkt sich nicht sehr konstruktivaus.
legt,vernachlässigt
Vielmehrsolltemansichmit dem pumpenden ausdemder Groovesei-
Mittelteilauseinandersetzen,
nenSchwung holt.

Backyard

WelchseltenerZufall:diesesLickbeginntmit einemPluck.Hier kannman alsodie zu kurz gekom-


mene Seitedes Slappensvoll ausleben.Bei diesemLick ist auf das dynamische Bild und die
Spannungskurve zu achten.Essolltesichso anfühlen,alsob dasLickauf die ZählzeitEinsherunter-
auf die Time desHammeron'sachtenund nichtzu weit vornespielen,
fällt.Deshalb damitvon der
Einsausdie Basisbehaltenwird.

@ by KDM-VerlagGmbH

I
' Splatch I

>Splatch< istein sehrspannungsvollerGroovevon der MilesDavisCD >Tutu<, auf der MarcusMiller


eigentlichalleseinemusikalischen Talenteauslebenkonnte.Bisauf ein paarSolo-Feature hat Miller
allesselbsteingespieltund programmiert.BeidiesemGrooveliegtdiespannende Stellein dem Pluck
auf der >3-und-te<,alsoder letztenSechzehntel
vor der viertenZählzeit.Aufder einenSeiteistdiese
Note zwarvorgezogen, aberderartiglaidbackgespielt,daßsieeigentlichirgendwozwischender > 3-
und-te<und der Vier liegt.EineganzinteressanteSacheist hier;dasrichtigeTimingzu entwickeln.

ffi
\56l
P

BassMasterclrs 2-MarcusMlller
45
Au srnrah I-D i sco graph ie

Marcus Miller Suddenly 1983


Marcus Miller 7984
Live 1984
The Sun Don't Lie 1993
Tales 1995
Live And More 1996

Miles Davis The Man ,with the Horn 1941


We Want Miles 1981
Tutu 19A6
Arnandla 1984

Davis/ Miller Siesta 7947

David Sanborn Voyeur 1981


Straight to the Heart 1947
Upfront 7992

The Brecker Brothers Straphangin 1981

Aretha Franklin Jump to It 1981

Lenny White Streamline 7979

Grover Washington jr. Winelight 1980

Donald Fagon The Nightfly 7982

Kazurni Watanabe To Chi Ka 1gao

Luther Vandross Never Too Much 1981


The Night I fell in Love 1985

Bryan Ferry Boys & Girls 1985

Joe Sample Ashes to Ashes 1945


McCoy Tyner/J. McLean It's about Time 1945

Kenrnrood Dennard Just Advance 7992

The Jamaica BoYs The Jarnaica BoYs 1984

@ by KDM VerlagGmbH
46

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