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Informationstagung Landtechnik
09./10. Oktober 2001
Grundlagen und
Anwendungsmöglichkeiten
Thomas Ulrich
Schweizerische Technische Fachschule Winterthur
• Problem:
– Die Anforderungen an Fahrsicherheit, Wirtschaftlichkeit,
Komfort und Umweltverträglichkeit nehmen stetig zu. Somit
wächst auch die Zahl der Steuergeräte.
– Für die Realisierung von neuen Funktionen ist die
Koordination zwischen den elektronischen Steuergeräten
erforderlich.
– Der Datenaustausch mit herkömmlicher Kabeltechnik,
stösst an die Grenze des machbaren.
• Lösung:
– Die Steuergeräte werden durch ein Kommunikationssystem
vernetzt, dass in der Lage ist, den notwendigen
Datenaustausch durchzuführen.
Busabschluss Busabschluss
Netzknoten 4 Netzknoten n
– Hohe Zuverlässigkeit
Verbindung Verbindung
Sensor Steuergerät Aktor
• Chronologischer Rückblick
1983 Beginn der Entwicklung des CAN- Protokolls bei Bosch
1985 Beginn der Kooperation mit INTEL zur Chipentwicklung
1988 Der erste CAN- Serienchip von INTEL ist verfügbar.
Daimler Benz beginnt mit der CAN- Entwicklung im Kfz.
1991 Erste Serienanwendung (Mercedes S- Klasse, Motorbus)
Die interessanten technischen Eigenschaften sowie
niedrige Preise, sorgen dafür, dass CAN auch
ausserhalb der Automobiltechnik zu einem weit
verbreiteten Protokoll wird.
2001 Auch bei Kleinwagen (z.B. Opel Corsa) wird der CAN-
Bus im Triebstrang und Karosseriebereich eingesetzt.
Hohe Zuverlässigkeit
Ein defektes Steuergerät kann die Kommunikation sehr stark
beeinträchtigen. Es ist somit erforderlich, dass die Steuergeräte
ständig ihre Funktionen überwachen.
Sicherstellung der Datenintegrität
Durch elektromagnetische Einflüsse ist es absolut notwendig,
dass ein elektronisches System seine Daten auf Korrektheit
überprüfen muss, bevor irgendwelche Aktionen ausgeführt
werden.
Einhaltung individueller Latenzzeiten
Die Zykluszeiten der Prozesse, die beispielsweise den
Antriebsstrang von Fahrzeugen regeln und steuern, betragen
einige Millisekunden. In diesen Zeitintervallen müssen Daten
analysiert, aufbereitet, übertragen und von den Empfängern
verarbeitet werden.
Thomas Ulrich Schweizerische Technische Fachschule Winterthur
CAN, allgemeine Anforderungen
Ereignisgesteuertes Kommunikationskonzept
Die Kommunikation wird nicht durch das Kommunikationsprotokoll,
sondern durch den Mikrokontroller gesteuert.
Konfigurationsflexibilität
Die Erweiterung des Netzwerkes durch zusätzliche Teilnehmer sollte
keine Auswirkungen auf das bestehende Netzwerk haben.
Netzknoten
Mikro-Kontroller
CAN-Kontroller
Bustreiber
Bus- Bus-
abschluss
CAN-Bus abschluss
Knoten n
Knoten 1
(max. 30)
CAN-H
120Ω
R CAN-Busleitung R 120Ω
CAN-L
Buspegel
(V) 4 CAN-H
3
1 CAN-L
0 Zeit
rezessiv dominant rezessiv
Netzknoten A Nachricht 2
(Priorität = mittel)
Netzknoten B Nachricht 1
(Priorität = hoch)
Netzknoten C Nachricht 3
(Priorität = niedrig)
Kontrollfeld Sicherungsfeld
Endefeld
Datensatz
11 Identifizierungs-Bit
Erweitertes-Übertragungsformat
Bestätigungs-
Sicherungs- feld
Anfangsfeld Statusfeld Kontrollfeld Datenfeld feld Endefeld
11 Basis-Identi- 18 Erweiterte-
fizierungs-Bit Identifizierungs-Bit
Standard-Übertragungsformat
• 11-Bit-Identifizierung
• CAN-Spezifikation 2.0A (Standard Frame)
• 211 = 2048 Nachrichten
Erweitertes-Übertragungsformat
• 29-Bit-Identifizierung
• CAN-Spezifikation 2.0B (Extended Frame)
• 229 = 536,870912 Millionen Nachrichten
• Verkehrsmittel:
– PKW, LKW, Baumaschinen, land- und forstwirtschaftliche
Maschinen, Züge, Schiffe, Flugzeuge, usw.
Komfortbereich
Antriebsstrang
Triebstrang Bus
• Standard-Ausrüstung: 5 Steuergeräte
• Sonderausstattung: 2 Steuergeräte
Karosserie Bus
• Standard-Ausrüstung: 15 Steuergeräte
• Sonderausstattung: 8 Steuergeräte
Datenaustausch
Insgesamt steuert die Bordelektronik via Datenbus über
130 Funktionen und verarbeitet dafür 850 verschiedene
Informationen.