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Einheit 9

Die Pflegevisite ist ein regelmäßiger Besuch bei und ein


Gespräch mit dem Patienten über den Pflegeprozess. Sie dient
der gemeinsamen Benennung der Pflegeprobleme und
Ressourcen bzw. der Pflegediagnosen, der Vereinbarung von
gewünschten Pflegezielen, der Art, Menge und Häufigkeit der
nötigen Pflegemaßnahmen und schließlich der Überprüfung der
Angemessenheit und Wirksamkeit der Pflege.

Zielsetzung und Zielgruppe:


Die Zielsetzung der Pflegevisite sollte sein:

● Durchführung der Pflegevisite mit/beim Pflegebedürftigen


● Erörterung des Befinden des Pflegebedürftigen
● Erfassung der individuellen Wünsche, der Zufriedenheit
● Erstellung, Bearbeitung und Kontrolle der
Pflegeprozessplanung und der -dokumentation
● fachliche Überprüfung der Pflege durch Pflegefachkräfte
● Beurteilung und Optimierung der Pflege

Ablauf und Durchführung:


Gründe für die Durchführung einer Pflegevisite:

● Kontrolle des Pflegeverlaufs


● Veränderung des Pflegezustandes
● Routinekontrolle im Rahmen der Qualitätssicherung
● Beschwerde

1.) Vorbesprechung
● Kurze Vorstellung des/der Pat.
● Besprechung des Pflegeverlaufs anhand der
Pflegedokumentation
● Schwerpunkt der Pflegevisite auswählen

2.) Interaktion mit dem Patienten/Bezugsperson

● Schwerpunkt als Gesprächseinstieg


● Interaktion mit dem Patienten
● Beratendes Gespräch über den Pflegeprozess
● Ziele und Maßnahmen werden wenn möglich durch den die
Pat.oder seine Bezugsperson mitgestaltet

3.) Nachbesprechung

● Notwendige Maßnahmen werden eingeleitet


● ggf. Festlegung eines Termins für eine weitere Pflegevisite

4.) Dokumentation und Überarbeitung des Pflegeplanes

● Erstellen des Pflegevisitenprotokolls (EDV)


● Vermerk im Pflegebericht (Durchführung)
● ggf. Überarbeiten der Pflegeplanung

Teilnehmende Personen:
● der Patient
● Bezugsperson/Angehörige (stellen jedoch keinen Ersatz oder
Stellvertreter für den Patienten dar – Mitsprache nur aus
eigener Sicht)
● Pflegekraft aus der direkten Bezugspflege (primary nurse)
● Stationsleitung
● ggf. eine weitere Pflegekraft
● ggf. Pflegedienstleitung
● ggf. Mitarbeiter aus anderen Berufsgruppen, falls es dort
pflegerelevante Zusammmenhänge gibt
● ggf. Auszubildende

Vor- und Nachteile:


Vorteile:

● Unterstützung und Präzisierung des Pflegeprozesses


● verbesserte Informationsweitergabe
● Einbeziehung von KlientInnen in den Pflegeprozess

Nachteile:

● Umsetzung, z. B. im Ausmaß der zeitlichen/personellen


Ressourcenbindung
● Frage der Vertraulichkeit und Schweigepflicht
(Mehrbettzimmer)

Die Arztvisite
1. Vorbereitung:
● verbal a. d. Arztbesuch vorbereiten
● Alle den HB betreffenden Unterlagen bereitlegen HB u auf
Vollständigkeit prüfen Bsp. Gew Kreislaufkontrollen ( Laborwerte,
BZ Werte) Ein-Ausfuhrkontrolle etc.
● HB vor der Visite frischmachen (Schamgefühl)
● Instrumentarium u. Pflegematerialien vorbereiten, falls
behandlungspflegerische Maßnahmen wie: DK legen oder
wechseln,Infusion legen, Wundkontrolle etc. durchgeführt werden
sollen
● Reaktionen der HB auf bestimmte ärztliche Anordnungen
(Medikamente) notieren, ggf. ändern lassen
● Besucher & Mitbewohner hinausbitten (oder HB abschirmen
[Intimsphäre])
2. Durchführung:
● (Tätigkeit examinierten Personals)
● Begleitung des Arztes
● Vermittler sein zwischen Arzt und HB (alte Menschen sehen im
Arzt oft den „Allmächtigen“ und trauen sich nicht etwas zu sagen)
● Beobachtungen weiter geben (z.B. Stuhl-, Urinausscheidung,
Haut….)
● Notieren und abzeichnen, bzw. ärztliche Änderungen und neue
Anordnungen vom Arzt abzeichnen lassen
● Assistenz bei behandlungspflegerischen Maßnahmen
3. Nachbereitung:
● Instrumentarium und gebrauchte Materialien entsorgen und
aufräumen
● Dokusystem der HB’s auf neuesten Stand bringen, evt.
Transportformulare für ambulante Untersuchungen und
Behandlungen ausfüllen, Transportunternehmen benachrichtigen
● Bei Rezeptverordnungen Apotheke oder Sanitätshaus
benachrichtigen
● Pflegeplanung anpassen

Pflegevisite

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