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Die Harmonik Richard Wagner's


an den Leitmotiven des Vorspieles zu „Tristan und Isolde"
erläutert von

Carl Mayrberger,
k. Professor der Musik.

Der Stand der Harmonik der Gegenwart ist ein wesentlich verschiedener
von jenem der Vergangenheit. Richard Wagner hat der musikalischen Welt
die Bahn vorgezeichnet, auf der sie nunmehr zu wandeln habe. Das 16. Jahr
hundert kannte nur die Diatonik. Im 18. Jahrhundert standen schon Diatonik
und Chromatik gleichberechtigt nebeneinander. Das 19. Jahrhundert neigte
sich in seinem Beethoven, Schubert, Weber, Spohr schon mehr und mehr
der Chromatik zu. Erst mit Richard Wagner beginnt eine ganz neue Aera.
Dur und Moll vermischen sich, und die Diatonik weicht der Chromatik und
Enharmonik.
Sollen wir aber den Meister nicht allein bewundern, und vielleicht unbe-
wusst blos nachahmen, so müssen wir seine Musik studiren, um zur Kennt-
niss jener Ausdruckmittel
zu gelangen, womit er im Stande ist, seine grossen
Gedanken in so wunderbar harmonischem Colorit vor uns hinzuzaubern. Dass
der heutige Standpunkt unserer Theorie dazu nur wenig ausreiche, ist un
schwer einzusehen, wenn man weiss, dass der grösste Theil unserer neueren
Theoretiker der Harmonielehre geradezu jede wissenschaftliche Begründung
abspricht. Selbst die Wenigen unter ihnen, welche für die Fortschritte der
neueren Musik eine regere Empfindung haben, bringen durch eine irrige Auf
fassung von M. Hauptmann's erweitertem Mollsystem, durch die mannigfachen
Widersprüche in der Erklärung der sogenannten alterirten Akkorde, welche
S. Sechter viel richtiger Zwitterakkorde nennt, und durch die viel zu ober
flächliche und ungenügende Behandlung des chromatischen Lehrstoffes über
haupt, — mehr Dunkel in das harmonische Lehrsystem, als zur Zeit Mozart's
und Beethoven's darin herrschte.
Von einer Bewältigung des chromatischen Lehrstoffes kann so lange
keine Rede sein, bis nicht die Diatonik in Moll und deren modulatorischer
Zusammenhang mit Dur dem Schüler in's klare Bewusstsein gekommen ist.
Es ist nicht hinreichend, die verschiedenen in der bisherigen Praxis vor
kommenden Auflösungen der Dissonanzen dem Schüler zum Auswendiglernen
vorzulegen ; man muss auch ihre Regelrichtigkeit beweisen, und so den Schüler
in den Stand setzen können, die direkten, die unterbrochenen und verschwie
genen Auflösungen zu verstehen, welch' Letztere in der harmonischen Ellipsis
ihre Begründung finden.
Es muss ferner bei der Behandlung des chromatischen Lehrstoffes gezeigt
werden, dass und wie auf die Verwandtschaft der Tonarten die Richtigkeit
der Chromatik zurückzuführen sei, — dass es ausser der harmonischen noch
12
170

eine melodische Chromatik gebe, und dass Beide, wie uns R. Wagner beinahe
auf jeder Seite seiner Partituren zeigt, auch recht gut nebeneinander be
stehen können.
Es muss der Diatonik in Dur, sowie jener in Moll, gleichmässige und
erschöpfende Berücksichtigung zu Theil werden, da die Chromatik nur in
der Verbindung beider wurzelt, und ohne deren vollständige Kenntniss die
Chromatik immer unverständlich bleiben wird.
, Man muss endlich einmal mit der, in den Lehrbüchern der neuesten
Zeit vorherrschenden Ansicht, als könnte zur Harmonisirung der Molltonart
nur die sogenannte harmonische und nicht auch die melodische Skala ver
wendet werden, ferner, als gehörte die chromatische Skala keiner bestimmten
Tonart an, während es doch in Wirklichkeit ebensoviele chromatische als
diatonische Skalen gibt — gründlich aufgeräumt werden.
Doch genug von der theoretischen Misere der Gegenwart. Die Aufgabe
der von mir unternommenen Studien sollte es nur sein, die Musik R. Wag-
ner's nach wissenschaftlichen Grundsätzen zu analysiren, an geeigneter Stelle
auf manche bisher irrige Erklärungsweise aufmerksam
zu machen, und so
die Musik Gegenwart dem Verständnisse der Musiker näher zu bringen.
der
Und so übergebe ich zunächst eine solche Studie über das "Vorspiel zu
„Tristan und Isolde" denselben mit dem Bewusstsein der guten Sache damit
nützen, und in der Hoffnung, die Schule unserer Zeit von so mancher Un
wahrheit ihrer Behauptungen und Lehrsätze vielleicht überzeugen zu können.*)

1. Tristan's Leidensmotiv. 2. Isolde's Sehnsuchtsmotiv.


(Part. S. 3.)

i
b. c.

Fundamente
s A. D.
-«*=-

II.
oder
Stufen in a-moll 1. 4. 2.
moll
» " 5.
e-duF

*) Die Bezeichnungen der Leitmotive in diesem Vorspiele sind dem Werke von Hans
von Wolzogen (Richard Wagner's „Tristan und Isolde", ein Leitfaden durch Sage, Dich
tung und Musik, Leipzig. L. Senf.) entnommen. — Die Harmonisirung derselben wurde
aus der von der Verlagshandlung Breitkopf und Härtel bereitwilligst zur Verfügung ge
stellten Partitur vom Verfasser für Klavier ausgezogen.
171

ist
ein
ad Takt c Der Anfangsakkord Zwitterakkord dessen Ton aus

f
moll und dessen Ton dis aus moll stammt

a
-

e
-

)
.*
gis
Motiv beginnt Wech

ist
Das womit das die untere

,
2
.
selnote von und diatonisch aus moll entnommen

a
-

.
Fundamente
t

A
.
.

.
E
oder
Stufen moll
5
in

.
a
-

1
.

.
moll
1

moll

in

5
d
dur

.
ais

ist

Takt
ad

Das die untere Wechselnote von und gehört der


d

,
.

h
har
an

melodischen Chromatik Unterschiede der


,
zum von
monischen
.
The

Fundamente
D
.

m
oder
Stufen moll
in
a
-

moll
con
dur
n

moll
dur
&

ist
ad

Takt Das der Oberstimme die freie untere Wechselnote von


,
.g

fis c
ein

die ganze Gestaltung Zwitterakkord und zwar das


,

g7
moll
moll
as

von das von chromatisch entlehnt


,

.
c
-
cis
ist
die

me
ad

Takt Das untere Wechselnote von und ebenfalls


h

d
.

lodische Chromatik
.

Die Takte können als unmittelbare Folge von Dominantsep


,
f,

,
g

h
e

timenharmonieen aufgefasst werden


,
B
.
.
z

Unter Zwitterakkord versteht der Verfasser dasselbe was man früher unter alterirten
,
*
)

Akkorden und jetzt unter Akkorden des erweiterten Mollsystems versteht Dass die erstere
.

Benennung die zutreffendere sei geht daraus hervor dass ein solcher Akkord rein weder
,
,

an

der einen noch der anderen Tonart angehört daher wirklich etwas Zwitterhaftes sich hat
,

.
12
*
172

ElIN

etc.

LR

Fundamente ( Fis ) H.
oder
Stufen in a -moll
ng in e-moll 4 . ( 2 .) 5 .
der

l.

um
ist

ad d freie Vorhalt der Undezime der hinaufgehen

,
Durchgang nach
zu

können den melodisch chromatischen


,

dis macht
.

gis Septime
ist

Vorhalt der hinaufgehenden der auf dem

,
Geiste gedachten Fundamente zur None wird und sich
im

fis

später die Dominant Septime des Fundamentes auflöst


in

. .
-
ist

der Vorhalt der Tredezime der sich regelrecht auflöst


,
f

die
eis

ist
ad

Oberstimme melodisch untere


m

der chromatische
.

fis

Wechselnote von
.

Diese zwei letzten für den Laien etwas komplizirten Takte


ad

und
,
m

,
1

können auf folgende einfache harmonische Gestaltung zurück


geführt werden
:

Fund Fis
H
A

.
(
)
.:

Cyrill Kistler
ein

Wenn auch neuerer Theorielehrer dem neben vielen


,

Vorzügen das unbestrittene Verdienst nicht abgesprochen werden soll die


,

grössten
für

Beispiele 1880 bei


seine Harmonielehre Schmeitzner Chemnitz
E

)
.
(
die

der Neuzeit fürhochbedeutungsvollen


Musik
so

theils aus des Meisters


Tonwerken entnommen die Akkordbildungen des und Taktes
zu

haben
,

6
.

.

Dreiklängen auf
als

und verminderte Septimen harmonien mit weichen


g
)
(c
173

der VII . Stufe von beziehungsweise von c-moll erklärt , so ersieht man
a -moll

doch aus obiger , gewiss natürlicher Fundamentalfolge und aus dem gar nicht

gis
zu übersehenden melodischen Charakter der Wechselnoten und der

in
h
Oberstimme dieser beiden Takte die alleinige Richtigkeit unserer Analy

,
sirung unserer Musik keine verminderten Septakkorde mit

es
Dass

in

.

weichem Dreiklange giebt noch geben könne soll separaten Aufsatze

in
,
einem

es
bewiesen werden
; beruht die Annahme solcher Akkordbildungen nur auf
einer falschen Auffassung des erweiterten Mollsystems Dass

es
aber ferner

.
an die Existenz solcher Akkorde nur be
ist

zu
auch nicht nöthig glauben
,

,
weiset des Verfassers obige gewiss allgemeinverständliche Erklärungsweise

.
Motiv Nr Tristanmotiv
3
.
.

.
Part
S
.
.
(

.3)

No Blick Motiv Die Fortsetzung


NB NB
4

NB etc
.
.

.
-
NB

.
.3

.1

.4

.2
.

siehe bei Motiv


Nr

5
.
.
Fundamente
5 E

( (C
E

6 F
.

* *
. .

. .
.) .)
) )

moll
in
a

in 6
.

.
-

dur
G
-

ist
ad

NB Das untere diatonische Wechsel


fis

und die
1

2
a

.
(

.)
.

gis
gis eis
note des während NB
Leittones und und

g
,

zu 3

4
(

)
.

Durchgang
fis

den melodisch chromatischen und bilden


.
Beziehung
ad

und Diese Takte bedürfen


beiden harmonischer
in
b

c
.

keiner Erklärung
.

Vor
ist

Das der Oberstimme des Taktes der freie


in

2
h

halt des Fundamentes


f.
die

Wenn man ersten beiden Takte einfach harmonischer Gestaltung


in

erklärt sich noch deutlicher die Richtigkeit der obigen Analysirung


so

hinstellt
,

:
Die

Fundamenteoder Stufen wie oben


(

.)
so

so

Wenn ein Fundament der Klammer sich befindet bedeutet die Klammer
in

,
*
)

um
im

viel dass man sich das eingeklammerte Fundament Geiste denken muss eine gute
,

Beziehung zweier stufenweise aufeinander folgender Fundamente herzustellen


.
174

Nr. 5 . Fortbildung des Sehnsuchts - (Haupt - ) Motivs .


(Part. S. 3.)
b .
TI
Der letzte Theil
des Motivs No. 4.
101

.
in od

Fundam
D

G
D

C
.
.
.

.
Stufen
dur
G

5
-
.

dur
in
C
-

moll
in
d

.5
-

die
Die drei aufeinanderfolgenden Fundamente zeigen Akkordverbindung
Durchgange
im

die
unter
ad

and Diese beiden Takte erklären sich von selbst durch


b

c
.

gesetzten Fundamente und Tonarten Letztere insbesondere


zeigen das Ineinandergreifen der Verwandtschaft .

.
bet etc

.
.
Stufen
-h.
.D

moll
.

A
(E
.)
.

Zwitterakkord

dur
in in
d G
-

moll
-e
u
.4
1

.)2
(

4 5
.
-

moll
in
e

.
-

moll
" i

aus
dur
o

ist

Fun
ad

Das der Oberstimme Vorhalt der Undezime des


g
d
.

der
es

damentes das Vorhalt Tredezime des Fundamen


,
D
tes

chromatisch aus moll genommen


,

g
G

.
ist

Fun
ad

Das der Oberstimme Vorhalt der Undezime des


e

d
.

dis

ist

damentes das des Tenor melodische Chromatik


,

,
A

von
als

und untere Wechselnote aus moll entnommen


,
e

e
-

woher auch harmonisch chromatisch das letzte des Alt


c
-
dis

ist

stammt Das des Tenor melodisch chromatische Um


-
.

spielung des
e
.
ad

auf
ist

das der Oberstimme Vorhalt der Undezime dem


e
f.

Fundamente
H
.
175

Die harmonische einfache Gestaltung der letzten 2 Takte ( e und f) be


weist die Richtigkeit obiger Erklärung und zwar :

US
:

LISES

wie
Die Fundamente oben

.)
Aus der Harmonisirung des vorletzten Taktes und unzähligen anderen

),
(e
ähnlichen Gebilden Wagner ersieht man welche Kraft und charak
,

,
R
.

's

die
teristische Bedeutung der Meister durch Verbindung der melodischen Chro
matik mit der harmonischen für seine polyphone Stimmführung gewinnt wenn

,
handelt Leitmotiv oder Theile desselben bestimmt hervor
es

sich darum ein


,

Schüler sogleich klar wird das Original


zu

treten lassen was wenn

er
dem
,

,
mit der einfachen harmonischen Gestaltung vergleicht

.
Nr Weitere Fortbildung des Sehnsuchtsmotivs
6
.
.

.
Part
S
(

.6)
.
.

Liebesmotiv
.
Dis
is
.

Fundamente
A
A

.
.
H

. E
.

.
1 A
.

moll
in
a

.
-

moll
5
,

.
7
.
4
.
e
-

moll
in

1
a

.
2

.
-

dur
in

1
a
-
.
.
gis

dis

hinaufgehenden Septime
ad

der hinauf
ist

Vorhalt der
,
c
.

eis

ist

gehenden
im

Undezime das Tenor melodisch chroma


;

Durchgang aus dem mit dur verwandten moll


fis

tischer
.
-
a
-

Fundamente
dur
in
D
-

moll
in
d
-
176

. Hier Dominantseptime

ist
ad untere Wechselnote der

fis
d das

,
g
mit dem hierauf folgenden Moll Schlusse

.
gis
Wechselnote aus dem mit

ist
ad
Das melodisch chromatische

-
e
.

ist
cis
Vorhalt der

im
moll verwandten moll das Tenor

,
a
d

-
-
hinaufgehenden Septime des Fundamentes

D
.
Die Fundamente allein schon und deren beigefügte Stellen den be

in
züglichen verwandten Tonarten erklären hinreichend die Chromatik unseres

die
neuen mit Richard Wagner erst beginnenden Musik Systems bei dem
,

,
-
aufgegangen

zu ist
Diatonik der Chromatik was aus der folgenden einfachen
in

ist
harmonischen Gestaltung noch deutlicher ersehen

:
Die Fundamentewie oben
(

.)

Nr Umkehrung des des Tristan Motivs


.) ,
7

S 3

-
.
.

. .

.
Part
,
5
(

etc

.
Cis

Fund
Cis
H

.)G
.
.
(

.C
(4 (

(G
.) )F.
. H.

.
.C

D
.
.)

G
(A

.
(
).

D
.
.)
(A

moll
-
in
c

(5

1
(
.)

.)
.

.
dur
in

.
.)
.)

5
(2
.
(
.)

(1
5
2
f

moll
d,
in

dur
. 7

.)
.
(5

.).
1

.
(4
7

.)
.
(5
1

moll
in
8
-

(2

(1

(2

5
.)

, ist .)

.)
.

dur
ad

ein

Der erste Akkord über Basse des Zwitterakkord


a

dem
.

,
om

welchem das des Tenor nach


in

des hingegen nach


h

moll
hinweiset
.
7
-ff-

dur
ist
ad

Das Sopran
fis

des die melodisch chromatische untere


,
b

-
von

Wechselnote
g
.
177

Der 2. Theil des Taktes b und der 1. Theil des Takfes c

ist eine genaue Wiederholung des Vorhergegangenen, mit der


gleichen Erklärung.

ad c. Die Gestaltung über dem Basse es ist ein Zwitterakkord, in

welchem das eis auf d--. —, es hingegen auf g--j hinweist.

ad d. Das gis des Sopran ist die melodisch - chromatische untere


Wechselnote von a. Hierauf folgt eine Wiederholung des
Letztvorhergegangenen mit der gleichen Erklärung.

Obwohl die Erklärung obiger Takte zum Verständnisse der reichen Chio-
matik derselben schon hinreicht, so folgt hier dennoch die einfache harmo
nische Gestaltung, weil dem Laien die komplizirte Chromatik nur durch die
Zurückführung auf die einfache Diatonik leicht verständlich gemacht wird,
und zwar:

rein C-dur. rein d-moll geschlossen in D-dur.

(Die Fundamontewie oben.)

Nr. 8. Motiv des Todestrotzes


(siehe Part. S. 7)
jedoch ohne die 32'= Läufe, welche dieses Motiv zwar energisch einführen,
aber als Durchgänge mit der Harmonik in dieser Analyse nichts zu schaffen
haben,

b.

Läufe. Läufe.

s* ä
Fundamente E.
r E.
r
in a-dur 5. 5.

ad a. Das a am Anfange des Taktes ist freier Vorhalt der Un-


dezime.
178

Das a und fis, freier Vorhalt der Undezime und None.

Das fis und d, freier Vorhalt der None und Dominant


septime.

Das d und h, Dominantseptime und Quinte.

Das 10*fl dis im Basssystem ist melodisch -chromatischer


Durchgang aus e-dur entlehnt.

ad b. fisis und ais der beiden Oberstimmen sind die melodisch


chromatischen unteren Wechselnoten von gis und h.

Das letzte eis ist gleichsam Antizipation des im nächsten


Takte folgenden Tredezimen-Vorhalts.

US Läufe.
*Läufe
-»*-

r
f
i
-£-*—*-
m
Fundamente E.
r E.
r
E.
in a-dur 5. 5.
in a-moll . . . . 5.

ad c. his und gis sind die melodisch-chromatischen unteren Wechsel


noten von eis und a.
eis und a ist Vorhalt der Tredezime und Undezime.
a und fis ist Vorhalt der Undezime und None.
fis und d ist Vorhalt der None mit der Dominantseptime.

Das fis und a im Basssystem müssen als obere und untere


Wechselnoten des späteren gis angesehen werden.

ad d. Das eis des Alts ist Vorhalt der Tredezime. Das f des
Basses im zweiten Theile des Taktes ist die aus a-moll
stammende harmonische Umspielung des Basses e, während
a durchgangsweise später zum h, der Quinte des Basses führt.

Fundamente
179

ad e. Das ais des Tenor ist der melodisch-chromatische Durchgang


zwischen dem diatonischen Durchgang a und der Quinte h.
Das d und h in der Oberstimme ist die Dominantseptime
und Quinte.
Das h und gis ist die Quinte und Leitton, das fis und d,
Vorhalt der None und Septime.
ad f. Das eis des Alt ist Vorhalt der Tredezime.
Das f im zweiten Theile des Taktes ist die aus a-moll
stammende harmonisch-chromatische Umspielung des Basses e,
während a durchgangsweise später zum h, der Quinte des
Basses führt.

Fundamente E E. E.
in a-moll 5.
in c-moll (b.) 2.
moll
in g- 5.
dur

ad g. Das ais des Tenor ist der melodisch-chromatische Durchgang


zwischen dem diatonischen Durchgang a und der Quinte h.

Das fis und d in der obersten Stimme ist der Vorhalt der
None und Dominantseptime.
Das d und h ist die Dominantseptime und Quinte.
Das h und d, Quinte und die Dominantseptime.

ad h. Das a der Oberstimme und das f des Tenor sind Vorhalte


der Undezime und None, welche sich regelrecht in die Terz
und Octave auflösen.
g und es derselben Stimmen sind harmonisch - chroma
tische Durchgänge aus dem mit a-moll verwandten c-moll.
Der Akkord as-d-fis ist Zwitterakkord, u. z. das as aus
c-moll, das fis aus g-moll.
Das h der Mittelstimme ist melodisch-chromatische Um
spielung der Septime c des Fundamentes D.

Das oberste d, in der Partitur der Flöte zugetheilt, ist


als liegende Stimme anzusehen.
180

i.

cis

ist
ad Das der oberen Mittelstimme melodisch chromatische

. -
untere Wechselnote von aus moll entlehnt

ein d
-

die
als
Obige ganze dur Stelle erscheint mächtiger theils durch

,
a
-

-
die Höhe stürmenden 32tel Läufe theils durch die die Tiefe stürzende
in

in
,
harmonische Figurirung der freien Vorhalte und harmonischen Nebennoten

,
noch mehr gesteigerter Orgelpunkt Zum besseren Verständnisse des Laien

.
folge hier wieder die einfache harmonische Gestalt bei der die Sprünge

,
durch die dazwischen liegenden Durchgangsnoten ausgefüllt sind und zwar

:
EES

IA
28
ST

..
KI
ES
II
2014

Die Fundamente wie oben.


(

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