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Kapitel 5: Arbeitsablaufplanung

Fertigung
1. Planungsvorbereitung
Produktionsanalyse
In der Planungsvorbereitung wird das Teilespektrum anhand von Merkmalen in Werkstückgruppen
eingeordnet. Zur Produktion einer Werkstückgruppe kommen nur Bearbeitungssysteme in Betracht,
die die jeweiligen Merkmale erfüllen können

Potenzialanalyse von Bearbeitungssystemen


Neben den Ergebnissen der Produktionsanalyse sind betriebsmittel- und personalorientierte Kriterien
bei der Auswahl des Bearbeitungssystems zu berücksichtigen.

2. Grobplanung
Ermittlung der Verfahrenskette unter Berücksichtigung der Ergonomie
In der Grobplanung wird die Fertigungsprozessfolge festgelegt. Hierbei ist u. a. auf eine ergonomisch
günstige Sequenzierung der Belastungsfolgen zu achten.

3. Feinplanung
Bestimmung des Kapazitätsbedarfs an Bearbeitungssystemen
Planungsvorbereitung und Grobplanung bilden die Basis für die Bestimmung des Kapazitätsbedarfs
an Bearbeitungssystemen. Dieser wiederum bildet die Grundlage für die Personalplanung in der
Fertigung.

Personalplanung in der Fertigung


Die Personalplanung muss sicherstellen, dass die Fertigungsmitarbeiter das geplante
Fertigungsprogramm erfüllen sowie Störungen schnell und nachhaltig beheben können und dass die
Positionen in Produktion und Planung mit entsprechend qualifizierten Mitarbeiter und unter
Berücksichtigung ergonomischer Aspekte so besetzt werden, dass eine möglichst hohe Verfügbarkeit
der Bearbeitungssysteme gewährleistet ist.

Qualifikationsplanung in der Fertigung


Da Ausfälle von Bearbeitungssystemen vielfältige Gründe haben und nicht planbar sind, braucht man
heutzutage „Problemlöser“ in der Fertigung.
Montage
1. Planungsvorbereitung
Produkt- und Prozessanalyse
In der Planungsvorbereitung werden die Montageschritte in eine logische Reihenfolge gebracht. Die
Reihenfolge ist vor allem vom benötigten Platz beim Einbau abhängig.

2. Grobplanung
Einfluss des Montageorganisationsprinzips auf die Mitarbeiter:innen
Auf Basis des Vorranggraphen wird über das Organisationsprinzip in der Montage entschieden. Der
Einfluss auf die Monotonie der Tätigkeit sowie die benötigte Qualifikation der Mitarbeiter:innen ist
hierbei zu berücksichtigen.

Arten von Qualifikationsanforderungen in der Montage


Während in der Fertigung „Problemlöser:innen“ gefragt sind, müssen Montagemitarbeiter:innen
hauptsächlich vordefinierte Montageschritte ausführen.

3. Feinplanung: Kapazitätsbedarfsermittlung
Kundentakt als Bestimmungsgröße für den Kapazitätsbedarf
Nach der Grobplanungsphase wird der Kapazitätsbedarf ermittelt. In der Montage wird der
Kapazitätsbedarf über den Kundentakt bestimmt.

3.2 Feinplanung: Kapazitätsangebotsermittlung


Belastungsfaktoren von Montagevorgängen
Der Kapazitätsnachfrage steht das Kapazitätsangebot der Mitarbeiter:innen gegenüber. Die
Beanspruchung des Personals darf auch langfristig keine Beeinträchtigung der physischen und
psychischen Gesundheit hervorrufen.

Zeitarten zur Ermittlung der Dauer einzelner Montageprozesse


Zeitvorgaben für Montageprozesse schützen Mitarbeiter:innen vor zu hoher Belastung am
Arbeitsplatz und dienen als Grundlage für die Montageplanung.

Um realistische Montageprozesszeiten zu erhalten, müssen Unterbrechungen der Tätigkeit ebenfalls


berücksichtigt werden.

Systeme vorbestimmter Zeiten


Mithilfe einmal hinterlegter Vorgabezeiten (z. B. nach MTM) können durch Zusammensetzen
Tätigkeitsdauern komplexer Montageabläufe geplant werden.

Vorteile von Vorgabezeiten:


+Schaffung einer transparenten Bezugsleistung (Schutz vor zu hohen Leistungserwartungen)

+Mitarbeiter:innen haben verstärkten Anreiz, Verbesserungen einzubringen


+Durch präzise Beschreibung der Sollzeiten können Mitarbeiter:innen Zeitabweichungen selbst
erkennen und korrigieren

Nachteile von Vorgabezeiten:


-Berücksichtigt nicht die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter:innen(Motivation)

-Es werden keine Leistungsschwankungen berücksichtigt

-Berücksichtigt nicht die individuelle Leistungsfähigkeit der Person (Qualifikation/Alter/körperliche


Voraussetzungen)

Fertigung und Montage:


4. Konzeptbewertung
Im Anschluss an die eigentliche Planung müssen alternative Lösungen mithilfe eines standardisierten
Vorgehens bewertet werden.

Bei der Bewertung von alternativen F- und M-Systemen in der Arbeitsablaufplanung werden
personalrelevante Faktoren über Nutzwertanalysen quantifiziert.

Durch Gegenüberstellung von monetär fassbaren und personalrelevanten Kriterien kann, die am
besten geeignete Lösung ausgewählt werden.

5. Realisierung und Inbetriebnahme


Mit der Umsetzung der ausgewählten Lösung endet die Planungsphase. Es ist auf kontinuierliche
Überprüfung und Verbesserung der Planungsergebnisse zu achten.
Wissensstands-Fragen
Zu welchem Aufgabengebiet gehört die Arbeitsablaufplanung?
Technik

In welche Phasen unterteilt sich die Arbeitsablaufplanung?


1. Planungsvorbereitung
2. Grobplanung
3. Feinplanung
4. Konzeptbewertung
5. Realisierung/Inbetriebnahme

Was wird unter einem Montagevorranggraphen


verstanden?
Montagevorranggraph ist eine mögliche Darstellung, wie man ein
Produkt in welcher Reihenfolge zusammenstellen kann.

Was ist der Unterschied zwischen Reihen-und Gruppenmontage?


Gruppenmontage:

Bauteil ist fest an einem Platz, Personen wechseln zwischen verschiedenen Bauteilen

Reihenmontage:

Montageobjekt wird von Station zu Station transportiert, also kein stationäres Bauteil

Nennen Sie jeweils 2 Vor-und Nachteile bei der Verwendung von


Vorgabezeiten.
+Schaffung einer transparenten Bezugsleistung (Schutz vor zu hohen Leistungserwartungen)

+Mitarbeiter:innen haben verstärkten Anreiz, Verbesserungen einzubringen

-Berücksichtigt nicht die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter:innen(Motivation)


-Es werden keine Leistungs-schwankungenberücksichtigt

Was sind die 5 elementaren Grundbewegungen bei MTM?


Hinlangen, Greifen, Bringen, Fügen, Loslassen

Wie berechnet sich die Taktzeit?


Kundentakt: tK=2n/m

m = Kundennachfrage (Stk/Tag)

n = Stunden/Tag (Frühschicht und Spätschicht)

Welche Schritte werden bei dem systematischen Vergleich von


alternativen Lösungen nach Breeing(1989) durchlaufen?

Beschreiben Sie die unterschiedlichen Phasen des PDCA-Zyklus!

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